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...mit dem bekloppten Merkmal der Sensation

ENT 3x10 Ebenbild


Obsidian Order

  

52 Benutzer abgestimmt

  1. 1.

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Also ich muss sagen, am Anfang als die diese Enterprise auf die Leinwand bringen wollten, dachte ich mir,dass ST nicht mehr so sein wird wie früher.

Das stimmt ja auch, eben nur in die psoitive Richtung, endlich gibt es auch einen Captain, der auch mal das falsche macht. Und so sind eben Menschen, sie machen Fehler, das hat Archer bewiesen, die Serie verdient in meinen Augen eine 1+.

Und nebenbei, endlich mal wurden sie Xindi fast aus dem Spiel gelassen. ;)

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Und so sind eben Menschen, sie machen Fehler, das hat Archer bewiesen, die Serie verdient in meinen Augen eine 1+.
Das ist eben der Unterschied zu TNG. Hier ging man davon aus, dass sich die Menschheit weiterentwickeln würde zu etwas Besserem. In TNG wurde vermittelt, dass man, wenn man sich nur entsprechend anstrengt immer eine Lösung findet, die ethisch vertretbar ist, egal wie aussichtslos die Lage ist. Diese Botschaft ist halt bei ENT nicht gegeben. In Enterprise sehen wir genauso fehlerhafte und primitive Individuen, aus welcher unsere Gesellschaft besteht. Natürlich kann ich verstehen, dass bei ENT die Menschheit noch nicht so weit ist und erst Fehler machen muss, woraus später die Föderation mit ihren hohen Prinzipien entsteht, aber trotzdem erwarte ich von meinen "Helden", dass sie nicht immer die richtige, aber zumindest ethisch annehmbare Lösung verwirklichen in ihrem Handeln. Auch das Argument, dass das Wohl von Vielen mehr wiegt als das Wohl des Einzelnen ist vollkommen richtig, aber der Unterschied dazu in dieser Folge ist, dass Sim im Prinzip nicht freiwillig dieses Opfer gebracht hätte, sondern er im Prinzip dazu genötigt worden ist, einzuwilligen und dieser Zwang ist meiner Meinung nach eben das verwerfliche. Sim wurde einfach "gemacht" und ist genauso ein fühlendes und denkendes Wesen wie jeder andere Mensch gewesen und hat in meinen Augen daher die gleiche Daseinsberechtigung wie die anderen Crewmitglieder. Er selbst kann ja nichts dafür was er ist. Er wurde einfach geklont und als Ersatzteillager zum Ausschlachten missbraucht.

Selbstverständlich wurde diese Thematik in der Folge sehr gut angesprochen und mit einer ethischen richtigen Entscheidung hätte man wohl niemals einen solchen Tiefgang erzeugen können, trotzdem macht das Archer nicht gerade zu einem sympatischen und guten Captain.

Wir sind uns doch einig, dass Archer moralisch falsch entschieden hat

Dann bin ich ja beruhigt.

Bearbeitet von TheSuliban
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Eine billige, ideenlose Folge mit zu erwartendem übermäßig pathetischen Ende.

Traurig und abstoßend, wie oberflächlich die neue Serie ist.

Star Trek - im Rahmen der Abenteuer einer Raumschiffcrew - ist ausgelutscht, es gibt keine neuen Handlungen mehr. Ich bin der Meinung, es ist an der Zeit, diese Art von Star Trek einzustellen.

Bekanntlich sollte man mit einer Sache aufhören, wenn sie am schönsten ist. Das gilt meiner Meinung nach auch, und besonders, für Serien. Ich habe leider schon zu viele "totgerittene" Serien gesehen.

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Aus meiner Sicht gibt´s an dieser Episode wirklich NICHTS zu meckern! - eine klare 1 (ich habe die Folge schon mal hier irgendwo bewertet nachdem ich das englische Original gesehen hatte)! Und da muß ich Feelein recht geben, die Dramtik litt etwas unter der Synchro, im Original ging´s mir noch mehr unter die Haut, obwohl ich ST auch gerne auf Deutsch gucke, weils weniger anstrengend ist...

Die Story hatte wirklich persönliche Dramtik, Spannung und den Ansatz zu ethischen Überlegungen zu bieten.

Ich glaube nicht, dass es hier um eine Wertung ging, ob die Handlungsweise Archer´s gerechtfertigt war oder nicht, ich denke viel mehr, dass hier einfach ein sehr aktuelles Problem der Genforschung aufgeworfen wurde: nämlich die wissenschaftliche Möglichkeit, Klone als Ersatzteillager für Transplantate zu züchten und die ethischen Konsequenzen einer solchen Handlungsweise. - Willkommen in der schönen neuen Welt...

Und, egal wie Archer gehandelt hat, es regt uns zum Nachdenken über Gentechnik und ihre (Un)möglichkeiten an! Irgendwo glaube ich sogar ein Interview gelesen zu haben, in dem der Drehbuchautor gesagt hatte, er wollte hier gar keine Moralfolge schaffen, sondern einfach nur eine Geschichte erzählen, vielleicht hat er´s auch nur geschieben um Geld zu verdienen. Spielt aber alles keine Rolle, wenn eine gute ST-Folge dieser Art das Ergebnis ist!

Jeder, auch die, die Archer´s Handlungsweise und den Aufbau der Story hier kritisieren, denkt zumindest über das Thema nach oder hat sich eine eigene Meinung dazu gebildet - und damit hat eine ST-Folge doch schon eine ganze Menge erreicht, oder?

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Nächsten Samstag wirds bestimmt cool, da reisen Captain Archer (Ich,lol) und T'Paul ins Jahr 2004, weil dort einige Xindi waren, wie der jute Crewman Daniels behauptet. Freu mich schon!

Und Leute nich vergessen: Nächsten Sonntag beginnt der Angriff auf Cardasssia!!!!

BUGGER!!!

SPOILER!

Regeln lesen!

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Diese Folge hat bei mir einen seltenen Eindruck hinterlassen - sehr gut. (sonst ist ja schon alles gesagt)

Wegen Archer: Da erinnere ich mich an Kirk : 2 = ?. Ich denke doch, dass Archer wie ein Kommandant entsprechend seiner Erfahrung gehandelt hat.

---

Hmmm. ENT soll kein Klon von TNG sein, fordern einige. ENT soll ein Klon von TNG sein, fordern andere ... :blink:

Neue Themen? Warum nicht auch neue Botschaften? Neue Elemente?

So gut Folgen über Moral auch sind, Star Trek ist doch mehr als diese Folgen. ENT ist eben auch Star Trek - jede Folge.

VOY: Flaschenpost z.B. hat mit Moral relativ wenig zu tun - aber für mich ist es bestes Star Trek.

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Ich will nochmal was einwerfen.

Hat sich eigentlich schon Jemand über die für Vulkanier ja schon fast unglaubliche Gefühlsregungen von T'Pol geäußert?

Ich glaube nicht. Man merkt schon, dass T'Pol innerlich ihre Gefühle nur schwer kontrollieren kann, als Sim ihr seine Gefühle für sie gesteht.

Und zum Schluss hab ich das Gefühl gehabt, dass T'Pol fast geweihnt hätte, kurz bevor sie Sim küsst.

Also sowas bin ich weder von Vulkaniern noch von T'Pol gewöhnt. Im Grunde ist Sim doch niemand anders als Trip. Hat Trip etwa auch mehr Gefühle für T'Pol als er zugibt?

Aber zumindest bekommt man den Eindruck, dass T'Pol keine tiefergehenden Gefühle für Trip hat, aber wohl für Sim, wie man ja deutlich sehen konnte.

Was wäre eigentlich wenn Trip T'Pol das selbe erzählt hätte wie Sim. Wie hätte T'Pol da reagiert?

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Is ja schon alles gesagt, eine 1.

Nur das mit der Moral, ich muss sagen, dass mir die Idee eines Klons als Ersatzteillager spätestens beim Anblick des Babys, sagen wir, vergangen ist...

Aber ich muss auch sagen, ich hätte genauso gehandelt. Ich möchte nicht nochmal Twilight sehen müssen, und zwar dann ohne Parasiten. Ich hoffe das ist jedem klar^^

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Was wäre eigentlich wenn Trip T'Pol das selbe erzählt hätte wie Sim. Wie hätte T'Pol da reagiert?

Wer weiss?

Vielleicht hat die Episode auch Konsequenzen:

Man könnte das doch so einbringen, das Trip nach der Operation auch die Erinnerungen von Sim hätte.

Das wäre so, als ob Trip nicht im Koma gewesen wäre, sondern die ganze Zeit dabei.

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auch wenn dem gefühl nach die epi wieder einmal unter der synchro bzw. genauer überhaupt unter der übersetzung nach (ich fand die origianl-epi irgendwie stärker) gelitten hat ...

kann mich da nur anschließen! im orginal hat mich die folge

umgehauen aber in der deutschen fassung .... grrrrrr :ugly:

die syncro von trip is absolut grauenvoll! das klingt

immer als würde er hochnäsig reden tut er aber net!

der meister aller fluch und schimpfworte redet net so

geschwollen! wie soll da romantik aufkommen! da kommt

ja noch net mal die original-stimme von malcolm ran!

... naja egal! :dumdiedum:

die folge gehört für mich zu dan absolut besten der 3. staffel

und wird find ich nur noch von the forgotten übertroffen!

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Ich störe mich mal wieder an den Kleinigkeiten :blink:

Am Anfang der Folge sieht man Sim in Trip's Uniform. Klar, wir sollen denken, die Crew gedenkt Trip.

Als Sim fast Trips Alter erreicht hat (also als Sim von Connor gespielt wird), hat er eine graue Uniform an. Als Phlox dann die OP beginnt, hat er auch noch immer diese Uniform an.

Während die Geschehnisse dargestellt werden, wird Sim immer wieder darauf hingewiesen, dass er nicht denken soll, er sei Trip.

Also warum ziehen sie Sim dann nachher eine blaue Uniform mit roten Streifen an?

Warum haben die in der ersten Szene nicht einfach Connor die graue Uniform tragen lassen, dann könnte man ja wenigstens noch denken, dass wenn jemand beerdigt (also ins All geschossen) wird, dass es normal ist, ihm eine graue Uniform anzuziehen.

Aber so ist das ja widersprüchlich. Sowelche Details ärgeren mich... :angry:

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In den Kommentaren zum Review bei TN wurde natürlich auch ein wenig über die Episode diskutiert. Daniel hat in seinem Review einige der Punkte angesprochen, die auch hier besprochen wurden. Ich habe mich mal hingesetzt und einzelne Parts des Reviews kommentiert. Daniel, ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich so frei bin, das Ergebnis hier zu posten, aber es würde den Ramen der Kommentarfunktion einfach sprengen.

DR: Spannung, Erotik, Fußpilz?! Was schöneres kann sich der geistig kranke Häftling im Hochsicherheitstrakt eigentlich wünschen, als mit der drallen und gefühlslosen Oberschwerster Abends die Verwirrungen des Tages mit einer geruchsintensiven Fußmassage abzubauen und dabei mit ihr mal von Patient zu Arzt über die Pläne der kommenden Tage zu reden? Aber jetzt mal ernsthaft – schließlich wurde diese Thematik im Klassiker ‚Und einer flog über das Kuckucksnest ‚ schon ausreichend behandelt.

Bryn: Eine Einleitung, die ich etwa 3 Mal lesen musste, um zu verstehen, was sie mit der Episode zu tun hat – aber ganz lustig, muss ich schon zugeben.

DR: Wisst ihr, schön langsam werde ich neidisch. Und obgleich mir Anfangs die Sitzungen T’Pols auf Trip als Produkt des Hormonüberschusses von B&B vorkamen, entdecke ich nun zunehmend die Fiction in der Science. Eine von ambrosischer Schönheit gezeichnete, alle Gefühle unterdrückende Dame besten Alters, die sich trotz ihres Keuschheitsschwurs mit dem Waschbrettbauch unter den kommandierenden Offizieren einlässt, ist einfach nur Fiktion. Aber näher waren die Autoren eigentlich noch nie an der Realität. ‚In der Tiefe der Schönheit liegt etwas Unmenschliches’ sagte schon Albert Camus.

Bryn: Diese ‚Fiction in der Science’ ist eher die Realität in der Fiktion. Warum soll „Eine von ambrosischer Schönheit gezeichnete, alle Gefühle unterdrückende Dame besten Alters“ keine Gefühle zeigen dürfen? Das ist etwas, was ich wirklich nicht verstehe. Gerade in der Science Fiction des Star-Trek-Universums halte ich es für unerlässlich, solche Dinge mit einzubauen, da es die Fiktion einer besseren Zukunft sein soll. Und diese bessere Zukunft kann und darf nicht ohne Freundschaften, Gefühle, Liebe auskommen. Sonst würde ich liebend gerne auf eine solche Zukunft verzichten. Und das es gerade eine Vulkanierin sein muss (warum nicht Hoshi?) ist ein Wink mit dem Zaunpfahl: Geht niemals nach dem ersten Augenschein, schaut hinter die Kulissen! Egal, wie ein Wesen aussieht.

Zugleich wird mit dieser beginnenden Beziehungskiste ein Tabu gebrochen. Ein Tabu, welches vom Fandom aufgestellt wurde. Vulkanier lassen sich nicht auf Beziehungen ein, zumindest nicht mit Menschen. Seltsame Vorstellung. Gene hatte sie ganz offensichtlich nicht, sonst hätte es niemals einen Spock gegeben.

So ganz nebenbei: Wegen welches Keuschheitsschwures? T’Pol ist Vulkanierin, keine Deltanerin.

DR: Wie dem auch sei – komischerweise finde ich mit dieser Episode gefallen an der kleinen Romanze. Obgleich der abstrusen Situation ist es komischerweise das einzige was mich am Handlungsbogen bei Enterprise wirklich interessiert. Nein, ich will nicht wieder Xindi-Rasse #1 im Streit mit Xindi-Rasse #2 sehen. Ich möchte endlich eine Handlung mit der ich mich identifizieren und nachvollziehen kann (Ich, ambrosisch schön und Waschbrettbauch). Bei der ich mitfiebere, mir die Tränen kommen. Nicht irgendwelche utopischen Umstände, schlecht präsentiert von Schauspielerleichen aus der dritten Ersatzreserve. Und hallo – darum war Similitude auch eine sehenswerte Episode. Wäre Ltd. Reed am Sterbebett gelegen oder hätte Arscher die Archkarte gezogen, tja – egal wärs mir gewesen. Manny Coto, Autor der Episode hat aber zum Glück auf die beiden Charaktere zurückgegriffen die bei mir als Zuschauer das gewisse Familiengefühl aufkommen ließ.

Bryn: Rein storytechnisch war dies ein guter Schachzug. Für eine banale Liebesgeschcihte hätte man auch Hosi und Travies nehmen können. Das gerade zwei der drei Hauptcharaktere für diese Beziehung ausgewählt wurden, weißt darauf hin, dass mit diesem Nebenplot mehr bezweckt werden soll als einfach nur ein wenig Gefühlsduselei und hormonbedingte Einschaltquotenpuscherei. Selbst in dieser hoch technisierten Welt spielen zwischenmenschliche Beziehungen eine wichtige Rolle – wobei „zwischenmenschlich“ in diesem Falle zugegebenermaßen nicht ganz die richtige Wortwahl ist.

DR: Jeden Abend mal zur netten Massage, ungezwungene Unterhaltung – so ist es in der Realität. In gewisser Weise erreichte die Serie mit dieser Folge eine Tiefe wie sie bisher nicht gewesen ist: T’Pol offenbart ihre Liebe zum falschen Trip, verleugnet ihre Gefühle dabei jedoch in gewisser Weise und gleichzeitig wird der Zuseher in die Position gesetzt, selbst nicht zu wissen, was der echte Trip darüber denken würde. Und nun ja – wer wäre nicht gern in seiner Position. Man wird so oder so zum Nachdenken angeregt. Sei es nun der ethische Hintergrund oder die banale Frage und das Interesse nach einer Fortsetzung der zwischenmenschlichen Beziehung.

Bryn: Ja, das ist die Realität. Neben der Arbeit sollte immer noch Raum für Entspannung, Gespräche und Zweisamkeit sein. Doch wäre eine solche Entspannung zu zweit – zwischen einem Menschen und einer Vulkanierin – glaubhaft, wenn es keinen „logischen“ Auslöser dafür gegeben hätte? Logisch ist es, dass T’Pol ihrem Kollegen hilft, ein Problem zu meistern, welches er alleine nicht in den Griff bekommt. Dadurch gerät sie selber in eine gefühlsbedingte Situation, die sie sich selber nicht erklären kann, weil sie „unlogisch“ erscheint. Der echte Trip zeigt seine Gefühle nicht, denn auch er ist in dem alten Vorurteil behaftet, dass eine Beziehung zwischen Mensch und Vulkanier nicht möglich ist. Da kommt dann der andere Trip gerade rechtzeitig. Dieses Wesen, dessen Lebensspanne kürzester Zeit so oder so beendet sein wird. Er wagt es, seine Liebe einzugestehen, weil gerade er nicht in den alten Moralvorstellungen verhaftet ist. Und er gibt T’Pol dadurch eine Chance, ihre eigenen Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

DR: Weil wir gerade von ethischen Hintergründen sprechen: was dachte sich Archer nur dabei?

Phlox:    „Hey Captain ich hab hier so ein Teil das aussieht wie ein bleicher Wirsing, das kann zu einem Trip mutieren dem wir dann etwas Hirn rausschnibbeln können..."

Archer:    „Äh ja geil - und was iss dann nach dem Schnibbeln mit dem Klon?“

Phlox:    „Ach der kann weiterleben...“

Archer:    „Achso na dann... machen sie mal ihr Experiment Dr. Frankenstein.“

Die für mich sehr schnelle und ohne Nachdenken durchgeführte Entscheidung von Archer macht die Figur für mich immer unerfreulicher. Gut, Phlox hatte mehr oder weniger versichert, dass der Klon in seiner kurzen Lebensspanne nicht an der Operation leiden würde. Dennoch – Leben ist für mich zu kompliziert und wertvoll um darüber einfach in einem einzigen Satz über Sein und Nichtsein entscheiden zu können. Ebenso abschreckend war für mich Archers Drohung gegen Ende der Episode. Mord und Totschlag um Trip zu retten? Sicherlich wiegt das Wohl von vielen schwerer als das Wohl von wenigen oder gar eines Einzelnen. Doch wer glaubt Archer zu sein, dass er darüber entscheiden könnte? Zu dieser Erkenntnis kann man nur selbst gelangen und, wie dann am Ende, doch das Richtige aus eigener Überzeugung zu tun.

Bryn: Wie weit geht ein Mensch, der sich in einer verzweifelten Situation befindet? Ich kann Archers Handlungsweise verstehen, wenn ich sie auch nicht gutheiße. Er ist seit Monaten einer immensen Belastung ausgesetzt und hat im Gegensatz zu Trip und T’Pol kein Ventil, diesen Druck abzulassen. Der einzige Mensch an Bord, zu dem er sich eine wirkliche private Freundschaft erlaubt, könnte ihm verloren gehen. Es ist nicht so sehr die Enterprise, die Trip benötigt – es gibt andere Ingenieure an Bord, die seinen Platz einnehmen könnten – es ist Archer, der Trip braucht. In diesem Augenblick der Entscheidung ist der Kapitän der felsenfesten Überzeugung, dass die Rettung der Erde vom Überleben seines Freundes abhängt, weil er selber sonst möglicherweise nicht mehr richtig funktionieren könnte. Doch eine Antwort auf die Frage, wie weit ein Mensch gehen darf, wird nicht gegeben.

DR: Nun wage ich eine These: angenommen es würde zum Handlungsbogen gehören, Archer immer verbissener, zynischer und zurückgezogener zu machen so fände ich seine Handlung gut. Ein Captain, der langsam die Kontrolle über Sich und seine Taten verliert... eine verlockende Vorstellung die man ergreifend bis zum Ende der 3. Staffel aufbauen könnte. Die wenigen Momente (3x02 – Anomaly) die man bisher vom verbissenen Archer zu sehen bekam sind für mich aber leider eher Zufall und billiges Mittel der Autoren, noch ein wenig mehr Spannung in die Episode bringen zu wollen.

Bryn: Es gehört zum Handlungsbogen, dass Archer immer verbissener, zynischer und zurückgezogener wird. Es ist sogar die Quintessenz des Handlungsbogens. Er verliert immer wieder die Kontrolle über sich. Er ist mit seinem Schiff der Einzige, der die Erde vor dem Untergang bewahren kann. Doch er ist weder Vulkanier noch Androide – er ist ganz einfach nur ein Mensch, der am Rande eines Abgrundes steht und der nur gefühlsmäßig handeln kann, da es in seiner Welt bislang keine vergleichbare Situation gegeben hat, an der er sich orientieren könnte. In diesem Augenblick heiligt für ihn der Zweck einmal wieder die Mittel. Das dies überdenkenswert ist, wird dem Publikum glücklicherweise nicht in einer stilistisch  plumpen Schlussmoral aufgetischt, sondern einzig und allein durch die umstrittene Handlungsweise des Kapitäns, die fast jeden Zuschauer am Ende mit der Frage stehen lässt: Verdammt, wie hätte ich mich entschieden?

DR: Und hier sind wir wieder beim Knackpunkt: kann ich mich mit der Handlung identifizieren? Kann ich mitfühlen, mich mit den Charakteren freuen und leiden? Im Falle des Captains könnte ich, wäre es nur konsequenter durchgeführt worden. Ein Kommandant, erfüllt von Pflichtbewusstsein der aufgrund dieser einer Tugend die Fähigkeit zur klaren Entscheidung verliert, immer vernarrter und gehässiger wird. Ein Mensch der unter der immensen Belastung die ihm Auferlegt wird zusammenbricht und resigniert; in wenige Momenten sich aufrafft um mit fatalen Befehlen das Wohl der Menschheit zu sichern. Bis ihn jemand seines Kommandos entbindet und er, am ende seiner Hoffnungen im eigenen Quartier Selbstmord begeht.

Bryn: Wie lange wird es dauern, bis es dem Zuschauer und auch dem Kritiker endlich wirklich bewusst werden wird, dass wir es hier mit einem staffellangen Handlungsbogen zu tun haben? Ein Fernsehformat, in dem die Entwicklung der Charaktere über 24 Episoden ausgebaut werden kann. Es muss nicht alles in einer einzigen Episode auf den Punkt gebracht werden. Hier ist einfach mal nur die Geduld des Zuschauers gefordert.

DR: War dies der gewollte Anfang einer neuen, fortlaufenden Handlung rund um den Captain? Oder nur wieder eine Enttäuschung ohne Folgen? Ich bin positiv gestimmt und glaube, dass diese Folge zwei bedeutende Grundsteine für Charakterentwicklungen, die wirklich interessant sind, gelegt haben könnte. Und so schließe ich mit einem Zitat des allwissenden Goethe, der die Entscheidung von Sim, dem Klon nicht treffender hätte beschreiben können.

Augenblick Verweile doch du bist so schön!

Dann magst du mich in Fesseln schlagen,

dann will ich gern zugrunde gehen...

Bryn: Schön gesagt. Daniel – ich stimme dir zu! Auch das soll mal vorkommen *g* 

Bearbeitet von Brynhild
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Nur im Gegensatz zu TNG und VOY wurde dem Publikum nicht die Lehre gegeben das ethisch richtige zu tun

Also, ich finde nicht, dass in VOY immer ethisch richtig gehandelt wurde. Ich gehe jetzt mal nur von mit dieser Episode vergleichbaren Folgen aus. Bei TNG gab es so etwas in der Art, soweit ich mich jetzt erinnern kann, nicht (bitte berichtigen, falls das nicht stimmt). Aber bei VOY springt ja sofort die Folge 'Tuvix' als ausgesprochen ähnlich ins Auge. Und da hat doch Janeway fast genauso gehandelt wie Archer. Tuvix war auch ein neues, eigenständiges Indivivuum, der sich klar dafür entschieden hätte, weiterzuleben, doch Captain Janeway will lieber Tuvok und Neelix zurück. Klar, verständlich, ich mochte die beiden auch nicht besonders zusammen verschmolzen. Aber deshalb ist es noch lange nicht richtig, Tuvix dafür das Leben zu nehmen. Immerhin hatte er noch das gesamte Wissen von Tuvok, so dass Janeway ihren Taktik-Offizier gar nicht verloren hätte und Neelix war ja nun nicht sooo überlebenswichtig für das Schiff. In dem Fall finde ich, war das eigentlich eine viel weniger schwierige Situation, als die, in der sich Archer hier befand. Der Klon hätte vielleicht nur noch wenige Tage zu leben gehabt oder wäre möglicherweise gestorben, wenn man dieses lebensverlängernde Mittel ausprobiert hätte und es nicht gewirkt hätte. Da war das Risiko, beide Trips zu verlieren, zu groß. Aber Janeway blieben ja beide Crewmitglieder erhalten und trotzdem hat sie sich dagegen entschieden, Tuvix zu retten. Ich kann mich nur nicht mehr erinnern, ob er sich am Ende, genauso wie Sim, freiwillig dazu bereit erklärt hat.

Was ich an der Folge auch schön fand, war, dass ich mir bis kurz vor Schluss noch nicht sicher war, welchen Trip wir nun am Anfang auf dem Sterbebett gesehen haben. Zunächst war natürlich klar, dass es wohl der Klon sein wird. Aber als dann das Gespräch auf dieses lebensverlängende Mittel kam, hätte es auch genauso gut sein können, dass der noch lebende Trip eigentlich Sim ist, wenn Dr. Phlox eine Mögl. gefunden und Archer es nicht so vehement abgelehnt hätte. Immerhin hätte es auch möglich sein können, dass von nun an ein Klon-Trip auf der Ent weiterlebt, der ja schließlich alle Erinnerungen des richtigen Trip hat. Das wäre zwar gewöhnungsbedürftig, aber vorstellbar gewesen. Natürlich war es notwendig, wenn auch schade, dass sich Sim am Ende doch freiwillig zur Verfügung gestellt hat und Archer nicht tatsächlich zum Möder wurde. Seine kompromisslose Bereitschaft, Sim auf jeden Fall zu opfern, fand ich auch etwas erschreckend. Ich habe aber nicht so sehr versucht, mich in Archers Lage hineinzuversetzen, sondern eher in die Sims. Wenn ich nur so ein kurzes Leben hätte - wäre es da wichtig, noch ein paar Tage mehr zu haben? Aber was hätte ich davon, mich für mein Ebenbild zu opfern. Zwar lebe ich dann im Prinzip weiter (genetisch gesehen), aber mein 'Ich'; das, was mich ausmacht, wäre dennoch tot. Ich fand Sims einen Satz gut, den er Archer auf der Shuttlerampe sagt und der so ungefähr lautete: 'Ist ja nicht so, dass ich Angst vor dem Tod hätte. Ich kann mir nur nicht vorstellen, morgen nicht mehr hier zu sein.' Das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Fazit: Eine Folge, die mich persönlich sowohl emotional angesprochen, als auch sehr nachdenklich gestimmt hat (wobei ich noch hier noch längst nicht alle Gedanken, die mir nach der Episode durch den Kopf gegangen sind, aufgeschrieben habe). Eine 1.

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Und da hat doch Janeway fast genauso gehandelt wie Archer. Tuvix war auch ein neues, eigenständiges Indivivuum, der sich klar dafür entschieden hätte, weiterzuleben, doch Captain Janeway will lieber Tuvok und Neelix zurück. ... Aber deshalb ist es noch lange nicht richtig, Tuvix dafür das Leben zu nehmen.

Da liegt aber ein großer Unterschied bei der Entstehung der Wesen:

Tuvix ist durch einen Unfall entstanden. Dafür kann Janeway nix.

Sim entstand durchs Klonen. Das entschied Archer.

Also wenn Janeway die Entscheidung traf, Tuvok und Neelix wieder zu trennen, dann hat das nix mit dem Recht zu tun, Leben zu nehmen, sondern die entstanden Situation wieder zu berichtigen. Nachher sind die beiden froh, dass sie wieder sie selbst sind.

Aber in dieser Folge wird dargestellt, dass Archer sich einfach das Recht nimmt ein neues Leben zu erschaffen und später sich das Recht nimmt, das Leben zu beenden. Zwar war es so gedacht, dass Sim nach der Operation weiterleben wird. Als sich später herausstellt, dass Sim nicht überleben wird, ist das Pholx's Schuld. Letzendlich trägt aber Archer die Verantwortung der Entscheidung, die OP durchzuführen und das erst vor ein Paar Tagen erschaffene Leben wieder zu beenden.

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  • 3 Jahre später...
  • 3 Monate später...

Eine Anekdote zu "Ebenbild" :

Es gibt sogar bereits in der Realität einen "Fall" in Großbrittanien, wo in einer Ausnahmeregelung ein Baby erzeugt wurde, dass "nur" auf die Welt kam um dessen todkranken Bruder namens Joshua Fletcher zu heilen.

Fletcher leidet an einer seltenen Blutkrankheit, indem zuwenig rote Blutkörperchen produziert werden und deshalb die Lebenserwartung sehr gering ist. Die Behandlung soll durch Stammzellen erfolgen, die vom neu erzeugten Baby kommen, dabei soll dem Baby kein Schaden hinzugefügt werden.

Nur bei dieser künstlichen Befruchtung im Reagenzglas konnte ein Geschwister entstehen, dass die ähnlichsten Merkmale von Johua hat(aber natürlich nicht die Krankheit selbst).

Der Unterschied zu "Ebenbild" ist, abgesehen davon, dass das Retortenbaby kein Klon ist, natürlich die Tatsache dass das Baby nicht zum Tode verurteilt ist (wie der Trip-Klon). Tatsache bleibt aber, dass das Baby für einen reinen "Zweck" auf die Welt gekommen ist. In Deutschland und den meisten Ländern ist sowas verboten.

Aber dieses Ethik-Problem ist wohl doch eher ein "Klacks" verglichen mit dem Ethik-Problem, dass in der ENT-Folge gezeigt wurde, wo es darum ging wer leben darf und wer nicht.

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  • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

    Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
    Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
    Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
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