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...aus sonnengereiften Haselnüssen

Der Kreis der 12


USS Community

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Die erste Offizierin sah dem Zakdorn hinterher, auch noch als er schon längst in seinem Raum verschwunden war. Es hatte sie ein wenig an Disziplin gekostet beim Empfang nicht zu Lachen. Der Captain hatte sich sichtlich unwohl in seiner Uniform gefühlt, auch wenn er erst auf der Brücke an seinem Kragen herumgespielt hatte.

Selinas Blick richtete sich nach vorne. Zu ihrer Überraschung saß sie tatsächlich auf der Brücke. So wie sie Tanrim verstanden hatte, wollte er die Auflagen gegen sie eigentlich auch durchsetzen. Aber sie saß hier. Auf ihrem Stuhl und nicht wie von den Auflagen verlangt, in ihrem Büro. Sie quittierte das ganze mit einem Schulterzucken. Wahrscheinlich war der Zakdorn ganz einfach von dem ganzen Trubel genervt.

Unwillkürlich fiel Selinas Blick auf den Rücken von Fähnrich Anquenar. Die junge Pilotin hatte ohne Probleme das riesige Schiff aus dem Dock geflogen und steuerte es mit höchster Präzision durch das All. Selina kam das kurze Gespräch mit John wieder in den Sinn. Warum hatte er behauptet, dass ausgerechnet sie seine „Freundin“ war? Für die erste Offizierin war das Ganze eigentlich gar nicht so abwegig. Sie schüttelte den Kopf als ob sie diese Gedankengänge von sich fortschütteln wollte. Blödsinn! Selina! Reiß dich zusammen! Da ist nichts zwischen den Beiden!

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Sta'el las die Nachricht von Doktor Assjima aufmerksam durch. Einige 'überflüssige' Gegenstände aus den Beständen der Krankenstation würden sich sehr gut in seinem Labor machen nachdem seine letzte Laborausstattung den Welt alles Galaktischen genommen hatte. Er machte sich auf den Weg zur primären Krankenstation und rief dort angekommen den Namen der Chefärztin in das Chaos hinein.

Doch als niemand auf sein Rufen reagierte, beschloss der Vulkanier die Ärztin in einer der anderen Krankenstationen zu suchen. Kurze Zeit später rief er darum also in die sekundäre medizinische Station hinein.

John Gilmore saß in seinem Büro und prüfte die aufgezeichneten Sensordaten. Seit Mili ihm von Cayman erzählt hatte, nahm er alle seine Schritte auf um Beweismaterial zu haben. Irgendwie kam ihm das schon sehr paranoisch vor aber andererseits durfte man diesen Cayman nicht unterschätzen. Die Stimme eines Mannes drang an sein Ohr. John erhob sich und stellte fest, dass sich ein sehr großgewachsener Vulkanier in der Krankenstation eingefunden hatte. "Hallo, ich bin Dr. Gilmore. Was kann ich für Sie tun?"

"Seien Sie gegrüsst, Dr. Gilmore. Ich suche Dr. Assjima. Sie hatte mir mitgeteilt, dass ich einige medizinische Geräte für mein Labor haben könne." Der Vulkanier stockte. "Bitte verzeihen Sie mir, ich habe ganz vergessen mich vorzustellen: Sta'el. Meines Zeichens selber Arzt und dank meiner Ehe zu Councelor Solak auf die Community verschlagen."

Der junge Mediziner kam ins Staunen. Das war also Sta'el. Der Ehemann von Solak. Selina hatte schon einiges über die Beiden berichtet. "Willkommen an Bord! Leider ist Dr. Assjima nicht hier. Am besten suchen Sie sie über den Computer ....... Welche Fachrichtung haben Sie?"

"Ich bin Genetiker und Reproduktionsmediziner. An der vulkanischen Akademie forsche ich an den Besonderheiten hybrider DNA und gleichgeschlechtlicher Fortpflanzung. Und was ist die Ihre, Herr Kollege?"

John deutete in das kleine Büro. Schließlich wollte er dem Vulkanier eine Sitzgelegenheit anbieten und er wollte es auch vermeiden auf Dauer einen steifen Nacken zu bekommen. Nachdem sich beide hingesetzt hatten, beantwortete er Sta'els Frage. "Ich habe meinen Facharzt auf dem Gebiet der Chirurgie in der Klinik meines Vaters gemacht." John dachte kurz über die Forschungsarbeiten des Vulkaniers nach. "Ich nehme an, Sie werden die Erkenntnisse Ihrer Forschung auch im Privaten einsetzen wollen? Sie brauchen mir nicht anworten, wenn diese Frage zu indiskret war!"

Sta'els Augenbraue hob sich. "Indiskret? Nein, als indiskret empfinde ich diese Frage nicht. Zumindest nicht...", eine Sekunde lang schob sich das blaue Gesicht von Lt. Cmdr. Shrals Praktikantin vor sein inneres Auge. "Um Sie ihnen zu beantworten: Ja, ich kann meine Forschung gleich auf zweierlei Arten privat nutzen. Zum einen sind sowohl mein Mann wie auch mein Stiefsohn Hybriden und damit faszinierende Forschungsobjekte. Zum anderen strebe ich natürlich gemeinsame Kinder mit Solak an. Und Sie? Sind Sie ebenfalls Vater?"

"Nun .... bis jetzt leider noch nicht. Aber ich hoffe, dass ich irgendwann mal Vater werde." John bekam leicht rote Wangen. Das war ein Thema, das er irgendwann mal mit Selina erläutern musste. Sie hatte bereits eine Tochter. Vielleicht hatte sie jetzt die Schnauze voll vom Kinderkriegen? Yasmin war ein wundervolles Kind aber sie war nicht SEIN Kind.

"Jetzt ist es an mir, indiskret nachzufragen: Gibt es schon eine Mutter für die zukünftigen Kinder?" Der Vulkanier sah sich um. Dabei blieb sein Blick an einer kleinen Pflanze hängen. "Oh, Sie züchten auch Wun-kas-elakh?"

John lächelte und wurde noch ein wenig roter im Gesicht. "Wenn Sie so fragen, ich habe mir zwar schon eine mögliche Mutter ausgesucht aber noch nicht mit ihr über zukünftigen Nachwuchs gesprochen." Sein Blick fiel auf die Pflanze die Sta'el soeben bemerkt hatte. "Nein. Ich habe diese Pflanze aus dem Aboretum der alten Primärsektion gerettet. Es war die einzigste Pflanze die den Absturz unbeschadet überlebt hatte."

Wie von einem unsichtbaren Faden gezogen stand der Vulkanier auf und ging zu der Pflanze. Beinahe liebevoll berührte er sie und sprach einige Worte auf vulkanisch zu ihr. Dann wandte er sich wieder an den Menschen. "Mir scheint, dass Sie eine Wun-kas-elakh aus meiner Züchtung gerettet haben. Ich habe auf der zerstörten Primärsektion meinem Hobby gefröhnt und diese Pflanzen gezüchtet. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich diese 'Überlebende' an mich nehme?"

"Nein, natürlich nicht. Ich freue mich, dass die Pflanze zurück zu ihrem Besitzer kommt. Ich denke, Sie haben auch die besseren Möglichkeiten sich um sie zu kümmern." John dachte an seine Mutter zurück. Sie hatte während seiner Zeit auf Betazed auf die Pflanze aufgepasst und sie hatte ihm viele Tipps gegeben, wie man diese Pflanze am besten behandelte. Da der Vulkanier nicht entsetzt wirkte, war wohl Johns Fürsorge für die Pflanze richtig gewesen.

In Sta'els Gesicht konnte man nichts ablesen, doch innerlich war der Vulkanier erregt darüber, einen seiner 'Zöglinge' zurück zu haben. Vorsichtig nahm er den Blumentopf an sich und setzte sich dann wieder gegenüber Dr. Gilmores. "Sie haben ein gutes Händchen für Pflanzen. Die meisten Nicht-Vulkanier schaffen es innerhalb von Stunden, diese empfindlichen Wüstengewächse zu ertränken."

"Danke! Meine Mutter ist Botanikerin und ich denke ich habe ihren grünen Daumen geerbt. Sie gab mir Tipps, wie man die Pflanze gießen musste und wo man sie am besten aufstellte." Johns Blick fiel für einen Moment auf die Pflanze und wanderte dann zurück zu Sta'el. "Werden Sie erneut Pflanzen züchten?"

Ein Nicken war die Antwort. "Ja. Ich habe mir schon von Ens. Womack ein Eckchen zuteilen lassen. Sie sollten ihn auch darum bitten. Die Beschäftigung mit Pflanzen ist ein sehr guter Ausgleich zu Ihrer Arbeit als Arzt. Außerdem - wenn Sie es schaffen, dass die Pflanzen überleben, dann hat ein Kind bei Ihnen gute Chancen."

John kratzte sich leicht verlegen am Kopf. "Ihre Aussage hat was. Vielleicht sind besonders gut gepflegte Pflanzen ja die beste Überredungskunst für meine Freundin, nochmals Mutter zu werden." John hätte sich am liebsten geohrfeigt. Jetzt hatte er sich doch tatsächlich verplappert. Aber vielleicht hatte er auch Glück und der Vulkanier war ein besserer Gärtner als Kombinierer.

"Ihre Freundin ist bereits Mutter?" Jetzt war die Neugierde des Vulkaniers endgültig geweckt. "Sie ist nicht zufälligerweise auch hier auf dem Schiff, oder?"

Dr. Gilmore rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. Wieviel konnte er Sta'el sagen? Vulkanier waren eigentlich nicht dafür bekannt Tratschtanten zu sein. "Ja, sie ist hier an Bord des Schiffes." Verschwörerisch beugte er sich nach vorne und flüsterte leise. "Ich muss Sie darum bitten, das was ich Ihnen jetzt sage unbedingt für sich zu behalten!" Der Vulkanier nickte. John sprach nochmals ein wenig leiser. "Es ist Selina Kyle. Ich glaube Sie kennen sie sehr gut."

Es gab Momente, in denen Sta'el sich wünschte, einer emotionaleren Spezies anzugehören. Ein breites Grinsen wäre jetzt wohl die angemessene Antwort auf diese Enthüllung gewesen. So aber blieb dem Vulkanier nur, noch einmal zu nicken. "Eine sehr gute Wahl. Cmdr. Kyle ist wirklich eine beeindruckende Persönlichkeit. Und zudem eine gute Freundin meines Mannes - so wie ihre Tochter die beste Freundin meines Sohnes ist. Wenn Sie also an einem Gelingen dieser Beziehung interessiert sind, dann sollten Sie sich gute Seite halten mit Solak und Niklan. Doch, verraten Sie mir: Warum diese Geheimnistuerei?"

"Nun ...." John rieb sich die Stirn. So ganz verstand er es selbst noch nicht und vor allem hatte er sich, Mili und Selina selbst in eine ziemlich dumme Situation damit gebracht. "..... es war Selinas Wunsch. Ich denke sie möchte sich erst sicher sein, ob ich der Richtige für sie bin bevor sie das offiziell macht. Hat wohl mit ihrem Ex zu tun ....." Der Blick des Menschen traf direkt auf den des Vulkaniers. "Hey, Sie kennen sie doch ganz gut. Vielleicht kennen Sie den wahren Grund dafür?"

John nickte. "Ja da haben Sie wohl Recht." Leicht nachdenklich ließ sich John in seinen Stuhl zurückfallen. "Nun, dann werde ich mich in Geduld üben und versuchen mir es nicht mit Ihren Ehemann und ihren Sohn zu verscherzen. Selina hat nicht allzu viel von Ihrer Familie erzählt aber sie schätzt Sie, Solak und Niklan sehr. Sie alle sind ihr sehr wichtig."

"Und sie ist ein Teil unserer Familie." Sta'el erhob sich. "So sehr ich unser Gespräch auch genossen habe - ich bin leider noch immer auf der Suche nach Dr. Assjima. Doch vielleicht möchten Sie ja mal zu uns zum Essen kommen? Natürlich würde ich auch Cmdr. Kyle einladen..."

John erhob sich ebenfalls. "Das wäre eine sehr nette Idee. Ich bin mir sicher, Selina wird begeistert sein ...... und sollten Ihnen Gerüchte zu Ohren kommen, dass ich und Fähnrich Anquenar ein Paar sind, ignorieren Sie diese bitte. Ich war zu dieser Notlüge gezwungen um diese lästige Praktikantin von Cmdr. Shral loszuwerden."

"Ah, Sie haben auch schon die Bekanntschaft dieser bezaubernden jungen Dame machen dürfen? Ich schleiche neuerdings nur noch um Korridorecken...."

"Ja leider. Bei der Kleinen scheint ein wahrer Notstand zu herrschen. Ich hoffe sie lässt uns beide in Ruhe! Wie auch immer, es war mir eine Ehre Sie kennengelernt zu haben!"

"Dem schließe ich mich an. Wir werden uns sicherlich bald wiedersehen." Sta'el nickte dem Menschen noch einmal kurz zu, dann verließ er mit der Pflanze in der Hand die Krankenstation.

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Solak hatte sich nach der Besprechung wieder in sein Büro zurückgezogen und dankte allen Elementen dafür, dass der Bleistiftspitzer Esteban sich um die Delegation zu kümmern hatte. Der Councelor griff in aller Seelenruhe nach einem der Arbeitsstapel, die ihm seine Vertretung hinterlassen hatte und machte sich an den Papierkam, den er bisher vor sich hergeschoben hatte.

Es war bereits spät. Aber das war der Haliianerin egal. Sie musste dringend meditieren – bevor sie das Schiff zu Schrott flog oder sich lebensmüde noch einmal mit dem Klingonen anlegte. Sie benötigte ihren Canar - JETZT! Sie machte sich auf den Weg zum Büro des Councelors und betätigte dort angekommen den Türsummer.

"Herein!" Solak sah von seiner Arbeit auf.

„Councelor Solak?“ Milseya sah den Mann hinter dem Schreibtisch an. Ein Vulkanier? Oder eher ein Romulaner? Sie war sich irgendwie nicht sicher. Spielt das eine Rolle? Er ist hier. Du bist deinem Ziel ganz nah. „Ich bin Milseya Anquenar und ich benötige dringend meinen Canar“, stellte sie sich vor.

"Ah, Ens. Anquenar. Ich habe Sie bereits erwartet. Bitte, kommen Sie herein und setzen sich." Der Councelor tippte einen kurzen Code in eine Konsole auf seinem Schreibtisch ein, woraufhin sich eine Schublade links an dem Tisch öffnete. Aus dieser holte er den Canar von Milseya und setzte sich zusammen mit dem Kristall und einem PADD auf einen Sessel gegenüber der Pilotin.

„Danke.“ Die Haliianerin setzte sich. Als sie ihren Canar sah, fiel ihr ein großer Stein vom Herzen. In ihren schlimmsten Alpträumen hatte sie den Kristall als Kette schon um den Hals irgendeines Besatzungsmitgliedes gesehen. Wie meist, beruhigte alleine schon der Anblick des Kristalls, seine Nähe die meisten Nervenbahnen Milseyas. Ihre Miene hellte sich merklich auf.

Solak sah von dem PADD vor sich zu der Frau und zurück auf das PADD. "Ihre Akte ist sehr interessant. Eine gute Pilotin, die nach der Akademie eine Auszeit nimmt, dann auf einem Planeten im Nirgendwo wiedergefunden wird und nun mit einer ganzen Reihe von Auflagen vor einem Councelor zu sitzen hat. Was sagen Sie selber dazu?"

Sie sah ihn gelassen an. „Die Auflagen wurden mir deshalb auferlegt, weil ich einen Mann eigenmächtig bestraft habe. Doch wie das Oberkommando selbst festgestellt hat, war ich zu diesem Zeitpunkt Privatperson. Aber um zu vermeiden, dass dies wieder geschieht, wurde eben die Auflage gemacht, dass ich den Canar nur noch unter Aufsicht verwenden darf. Ich sehe darin kein Problem, solange die Abstände zwischen den Meditationen nicht zu lange dauern.“

Der Councelor deutete auf die Akte. "Hier steht nicht nur, dass Sie Ihren Canar bis auf weiteres nicht ohne Aufsicht benutzen dürfen, sondern auch, dass Sie therapeutische Sitzungen zu absolvieren haben."

„Richtig. Ist das ein Problem für Sie, Councelor?“, lächelte Milseya.

"Aber mitnichten. Ich freue mich doch stets, wenn das Oberkommando Zwangstherapien ausspricht. So laufe ich nie Gefahr mich zu langweilen. Wir sollten es uns also gemütlich machen, denn angesichts Ihres Vergehen und der notwendigen Meditationen werden wir uns ja nun öfter zu sehen bekommen." Er lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. "Erzählen Sie mir etwas von sich."

„Was wollen Sie wissen? Wer ich bin? Woher ich komme? Wie ich aufgewachsen bin? Wie mich gefühlt habe, als ich vergewaltigt wurde? Wie es ist jemanden die gleichen Schmerzen aufzuerlegen, die man selbst empfunden hat als man alles verloren hat, was einem wichtig ist? Warum ich Piloten geworden bin?“ Sie beugte sich ruhig vor und sah dem Councelor in die Augen. „Was?“

"Wie wäre es mit allem?"

„Ich bin Milseya Anquenar. Ich komme von nirgendwo her. Ich bin auf Raumschiffen groß geworden, bis ich und meine Mutter eine Heimat auf der Erde fanden. Hilflos und wütend. Machtvoll und befriedigend. Weil es nichts Schöneres gibt und weil ich es gut kann.“ Sie musste lächeln. Vermutlich würde er dies jetzt als ablehnendes Verhalten werten. Sie hatte das schon so oft hinter sich gebracht. „Councelor. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Mein Leben ist nicht im geringsten interessant. Ich bin nicht interessant. Zumindest glaube ich das.“ Sie zuckte ein wenig hilflos mit den Achseln. „Wenn Sie mehr wissen wollen, dann müssen Sie mir sagen, was genau Sie interessiert.“

Eine kleine Rebellin. Solaks Mundwinkel zuckten. "Ensign, es geht nicht darum, was mich interessiert. Es geht darum, was Sie hier für sich erreichen wollen."

„Die Sitzungen wurden als Auflage befohlen. Ich habe keine andere Wahl als hier zu sein.“ Sie schüttelte leicht den Kopf. „Sicher gebe es eine Menge Dinge, die ich aufarbeiten sollte. Sicher würde es mir helfen, mit Ihnen darüber zu reden. Aber im Moment bin ich zu zerrissen, zu nervös, als dass ich mich wirklich danach sehne zu sprechen. Verstehen Sie das?“

"Möchten Sie mir durch die Blume mitteilen, dass Sie jetzt zu meditieren wünschen?" Der Councelor deutete auf den Canar, der neben ihm auf der Armlehne lag. "Es tut mir leid, aber bevor ich das gestatten kann, muß ich mir ein Bild von Ihnen machen. Immerhin trage ich die Verantwortung. Gewähren Sie mir also noch einige Minuten bevor ich Sie meditieren lassen kann." Er stand auf und holte zwei Tassen Tee aus dem Replikator. Eine davon stellte er vor die junge Frau. "Wie Sie richtig festgestellt haben, sind Ihre Sitzungen bei mir einer Auflage zu verdanken. Ich muß von Ihnen wissen, ob Sie dieser Auflage Folge leisten werden. Und ob Sie ihr nur insofern Folge leisten wollen, dass Sie hier Ihre Zeit 'absitzen' oder ob Sie hier arbeiten wollen."

Milseya musste lächeln. Nein, er verstand es nicht. Wie könnte er auch? „Sind Sie Telepath, Councelor?“

"Ich bin Halbvulkanier und damit Kontakttelepath."

„Umso besser. Ich kann Ihnen das Durcheinander in meinem Kopf nicht beschreiben und schon gar nicht, was es bedeutet.“ Sie nahm einen Schluck Tee. „Councelor, ich nehme meine Auflagen sehr ernst. Warum glauben Sie habe ich den Canar, nachdem ich ihn wieder bekommen habe, selbst in ihrem Büro deponiert? Ich hätte ihn behalten und mich damit vergnügen können.“ Sie stellte ihre Tasse wieder ab. „Fakt ist, ich weiß, dass ich Hilfe benötige. Seit ich die Auflagen auferlegt bekommen habe, halte ich mich streng daran. Bevor Sie an Bord gekommen sind und auch danach noch hatte ich regelmäßige Sitzungen mit meinem Councelor. Ich will an mir arbeiten. Aber das funktioniert nur dann, wenn ich entspannt bin, wenn ich meine gesamte Konzentration darauf fokussieren kann. Aber das kann ich gerade nicht.“

Solak runzelte die Stirn und warf einen Blick in die Akte vor sich. "Hier ist nichts von Councelorsitzungen vermerkt. Meine Vertretung muß vergessen haben, sie einzutragen." Dann nahm auch er einen Schluck Tee zu sich. "Und ich kann Sie durchaus verstehen, Ensign. Immerhin meditiere auch ich täglich und weiß, was es bedeutet, wenn einem die Möglichkeit verwehrt ist. Aber Sie haben mir gerade alles gesagt, was ich für's Erste wissen musste. Zumindest genug, um..." Solak reichte der Frau den Canar.

Milseya zuckte zurück. „Nein.“

Der Councelor registrierte die Reaktion der Frau sehr genau. Er nahm den Kristall wieder an sich. "Ich denke, es ist an der Zeit, dass Sie es mir erzählen."

Sie schüttelte den Kopf. „Ich will nicht, dass Sie hinein gerissen werden, Councelor. Nicht heute. Noch nicht.“ Sie sah ihm in die Augen. „Wenn Sie mir den Canar geben möchten, legen Sie ihn nur auf den Tisch. Vermeiden Sie es ihn zu berühren, wenn ich ihn berühre.“

"Hinein gerissen? Machen Sie sich keine Sorgen - Ich habe bereits Erfahrungen mit Canaren sammeln dürfen." Doch er kam ihrem Wunsch nach und legte den Stein auf den Tisch.

Sie sah den Canar an und atmete tief durch. „Sie haben nicht die geringste Ahnung, was für ein Durcheinander in meinem Kopf herrscht.“ Dann hob sie den Blick und sah den Councelor um Erlaubnis bittend an.

"Ensign, Sie sind hier DAMIT ich eine Ahnung von dem Durcheinander in Ihrem Kopf erhalte. Und Ihnen dabei helfe, ein wenig Ordnung in dieses Durcheinander zu bringen. Das kann ich aber nicht, wenn Sie sich hinter diesem Durcheinander verstecken und es als Begründung vorschieben, sich mir nicht öffnen zu wollen. Doch genug davon." Solak erhob sich. "Ich gehe davon aus, dass Sie lieber meditieren, ohne dass ich direkt vor Ihnen sitze und Ihnen dabei zusehe. Ich werde mich also wieder an meinen Schreibtisch begeben und Sie von dort ... überwachen."

„Councelor, Sie können hier sitzen bleiben oder gehen. Es spielt keine Rolle.“ Sie nahm den Kristall, schloss die Augen und atmete drei Mal tief ein und aus. Der Canar hieß sie willkommen. Ihr Körper entspannte sich vollkommen. Vor ihrem inneren Augen entstand die Halle der Gedanken. Sie lächelte. Dieser Canar war machtvoll. Sie stieß die Tore auf. Die Wände waren kahl.

Sie setzte sich in die Mitte des Raumes und starrte auf diese. In Sekundenschnelle füllten sich die Wände mit Bilder, der Raum war von Geräuschen erfüllt. Als alles, was sie beschäftigte, auf den Wänden haftete, öffnete sie vier Türen und ließ hinter diesen die Dinge verschwinden, die niemand außer ihr sehen sollte. Den Rest ließ sie einfach stehen. Immer noch genügend Bilder.

„Tekra manoura syt fiates“, befahl sie. Dann verließ sie die Halle mit einem Lächeln auf den Lippen.

Als sie ihre Augen öffnete, waren nicht einmal fünf Minuten vergangen. Und doch fühlte sie sich wie ein neuer Mensch. "Danke Councelor."

Solak musterte die Pilotin eindringlich. Schließlich sagte er: "Legen Sie den Canar einfach auf den Tisch, bevor Sie gehen. Wie oft gedenken Sie, unsere Sitzungen zu wiederholen?"

„So oft Sie es wünschen.“ erwiderte Milseya immer noch lächelnd. "Im Gegensatz zu den meisten meiner Kollegen gehe ich sehr gerne zum Councelor.“

Davon hatte er bisher nichts bemerkt. Doch vielleicht würde sich das noch ändern. "Gut. Dann werden wir uns von nun an einmal die Woche sehen."

„In Ordnung.“ Milseya fühlte sich als ob sie auf einer Wolke schwebte, so leicht fühlte sie sich. Sie erhob sich langsam, nachdem sie den Canar wieder auf den Tisch gelegt hatte. Ohne Bedauern. „Sagen Sie mir, wann es Ihnen passt, Councelor.“

"Wenn es unserer beider Dienstpläne zulassen sollten wir bei diesem Termin bleiben."

Sie nickte, bevor sie sich verabschiedete. „Gute Nacht, Councelor.“

"Das wünsche ich Ihnen auch." Solak hatte bereits nach dem nächsten Aktenstück gegriffen. "Und denken Sie darüber nach, was Sie hier wollen."

[idic und inanchfe kommen .. nicht weiter - trotz Couch]

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Wer hat den armen Kerl nur so zugerichtet! Es kann doch nicht sein, dass ein Offizier der Sicherheit derart zusammengeschlagen werden konnte, noch dazu in Gegenwart dreier seiner Kollegen. Aus Frost und Falaas war überhaupt nichts heraus zu bekommen. Sie musste etwas unternehmen.

„Dr. Assjima an Lt. Bishop. Könnten Sie bitte so schnell wie möglich auf der Krankenstation der Primärsektion vorbei schauen? Es gibt hier ein ernsthaftes Problem.“

Lt. Bishop war gerade damit beschäftigt eine australische Flagge in seinem Büro aufzuhängen, als der Kommunikator auf seiner Brust piepte. Als er den Ruf annahm, ertönte die äußerst verärgerte Stimme von Dr. Assjima. "Ich bin unterwegs..." bestätigte Lucas den Ruf, holte eine Schachtel aus seiner Schreibtischschublade und verließ dann sein Büro.

Wenige Minuten später betrat er die Krankenstation „Doktor, was gibt es denn so Dringli …“

„Lucas – schauen Sie sich bitte das hier mal an!“ Auf einem der Biobetten lag ein sehr zerrupft aussehender SCPO K'Rissan. „Und diese beiden Herren hier machen keine Anstalten mir zu erzählen, was passiert ist.“ Die Ärztin zeigte auf die beiden Sicherheitsleute, die etwas bedrückt im Raum standen und ganz offensichtlich am liebsten im Erdboden versunken wären.

"Wie bitte? Das kann ja wohl nicht sein..." schnaubte Lucas sauer und schaute die beiden Sicherheitsleute böse an. "Was ist mit dem SCPO passiert?" fragte der Sicherheitschef und krempelte die Ärmel seiner Uniform hoch. Aber Frost und Falaas sagten kein Wort. "Sie dürfen erstmal wegtreten, um 21:00 Uhr gibt es eine Anhörung in meinem Büro." ordnete Lt. Bishop an und zeigte auf die Tür.

„Irgendein Irrer hat dem armen Kerl fast den Kopf abgerissen. Er hat eine schwere Wirbelsäulenverletzung und einen Schädelbasisbruch. Und einen der Reißzähne musste ich ebenfalls entfernen. Der war regelrecht herausgerissen gewesen. Ich konnte ihn zum Glück stabilisieren. Und irgendwie hatte der auch noch Kaugummi im Fell.“ Assjima versuchte vergeblich, die rosa Paste von den Fingern zu entfernen.

„Keine Sorge, Doktor - ich werde es herausfinden und ich habe auch schon einen Verdacht." versicherte Lt. Bishop und schaute sich den verletzten Caitianer mitfühlend an. Dann schaute er die Ärztin an und fragte: "Könnte ein Klingone diese Verletzungen dem Caitianer zugefügt haben?"

„Ein Klingone? Sie denken an Sogh H’Qar? Warum sollte der den armen Kerl hier so misshandeln? Denkbar wäre es. Doch H’Qar machte auf mich durchaus den Eindruck, dass er sich zusammen nehmen könnte.“ Assjima verabreichte dem immer noch bewusstlosen K'Rissan einen Hypospray. „So, jetzt soll er sich erst mal regenerieren. Caitianer sind zum Glück recht zäh. Ich glaube, die haben sieben Leben. Obwohl – der hier hat jetzt wohl nur noch sechs davon übrig.“ Sie ging zum Replikator „Lucas, möchten Sie auch etwas zu trinken? Ich brauche jetzt eine Tasse Tee. Das war ein Höllentag!“

"Ja bitte ein Glas Orangensaft" entgegnete Lucas und lief der Deltanerin ein kleines Stück hinterher. Dann holte er die kleine Schachtel hervor und hielt sie der Ärztin vor die Nase. "Ich habe ihnen was mitgebracht..."

In der einen Hand die Tasse Tee, in der anderen das Glas Saft betrachtete Assjima zuerst erstaunt die Schachtel in Bishops Hand und dann sein Gesicht. „SIE haben mir etwas mitgebracht? Aber Lucas …“ Sie stellte die beiden Gefäße ab und öffnete vorsichtig die Schachtel. „Das ist ja süß – was ist das?“

"Ach sie mögen doch Tiere und sie wollten aus toter Materie neues Leben erschaffen und da habe ich ihnen das Ei einer Jamaikaeule mitgebracht..." erklärte Lucas und lächelte freundlich, dann nahm er das Glas Orangensaft und trank einen Schluck. Der Saft war sehr erfrischend, obwohl er repliziert wurde.

Pfiffen es jetzt schon die Spatzen von den Dächern? Woher wusste Lucas von ihren Versuchen? Wer hatte da schon wieder getratscht? Selina? Vinara? Oder dieser große schwarze Kerl aus Vinaras Abteilung, der sich im Urlaub immer in ein Kloster zurück zog? „Danke, Lucas. Das ist sehr lieb von Ihnen.“ Assjima war regelrecht ein wenig gerührt. „Dann wollen wir das Ei einmal ein wenig in die Wärme packen.“ Sie öffnete einen kleinen Glaskasten, legte es vorsichtig hinein und regulierte die Temperatur. „Ich bin gespannt, was da raus kommt. Doch wie kommen Sie zu dem Ei einer Jamaikaeule?“

"Ich war auf Jamaika und bin einer Glaubensgemeinschaft beigetreten. Leider habe ich in der Urlaubszeit einige dummer Fehler begangen, aber ich habe mein Leben wieder in den Griff bekommen." erzählte Lucas langsam, aber er ließ nicht fiel durchblicken. Aber Dr. Assjima würde bei der Routineuntersuchung bestimmt noch einiges herausfinden.

„Einer Glaubensgemeinschaft?“ Die Deltanerin warf ihm über den Rand ihrer Teetasse hinweg einen ungläubigen Blick zu. „Das ist ja was ganz Neues. Was ist das für eine Gruppe?“

"Sie nennen sich Rastafari und sie leben fast ohne Technik. Sie glauben an Prinz Ras Tafari Makkonnen, dem späteren Kaiser von Äthiopien, Haile Selassie I. Als heiligen Text benutzen wir die Offenbarung des Johannes." meinte Lucas, nahm einen Schluck Orangensaft und setzte sich auf eine der herumstehenden Kisten.

„Wie bitte?“ Assjimas Blick wurde noch ungläubiger. „Ihr betet einen äthiopischen Kaiser an … einen, der sich ’Macht der Dreifaltigkeit’ nennt? Wie kann man an einen Menschen glauben? Und warum benutzt ihr einen Endzeitmythos als heilige Schrift? Ich meine … das ist ja mit den Göttern schon kompliziert genug … aber einen Menschen?“ Darauf musste sie erst einmal einen kräftigen Schluck Tee zu sich nehmen.

"Ich hinterfrage den Glauben nicht, ich lebe ihn. Die Rastafari haben mir sehr geholfen und es ist eine Gemeinschaft die mich akzeptiert, wie ich bin." antwortete Lucas und rutschte etwas auf der Kiste hin und her. Mit dem Grund des Glaubens wurde er noch nicht konfrontiert.

Die Deltanerin schob einige Utensilien beiseite, die wohl einer der Techniker liegengelassen hatte und setzte sich auf die Schreibtischkante.

„Das interessiert mich, Lucas. Einmal ganz davon abgesehen, dass Sie einen absolutistischen Monarchen anbeten … aber wie wollen Sie einen Glauben leben, der Technik ablehnt, der ein einfaches Leben fordert? An Bord eines Raumschiffes?“

"Ich hätte es mir denken können, dass ich mit so was bei ihnen nicht durchkomme. Man kann eigentlich den Glauben auch inmitten von Technik leben, die strengen Rastafari leben ohne Technik und tun noch andere Dinge. Wir glauben an diesen Monarchen, weil die Wiege der Menschheit für und Rastafari in Afrika begonnen hat und unser Leben da endet. Verstehen sie, Assjima?" erklärte Lucas ohne Luft zu holen. Erst am Ende seiner Ausführung nahm er einen Schluck Orangensaft.

Assjima lachte leise. Lucas fühlte sich sichtlich nicht sehr wohl auf seiner Kiste. „Natürlich kommen Sie SO nicht ohne weiteres bei mir durch. Das will ich schon genauer wissen. Das was ich von Haile Selassie weiß, ist, dass er für sein Volk wohl viel Gutes getan hat. Dennoch – er war ein absolutistischer Herrscher. Egal – jeder darf anbeten, wen er will. Und es geht Ihnen ganz offensichtlich gut dabei. Doch was für ’andere Dinge’ tun die Rastafari denn noch?“

"Och, kein Fleisch und Salz essen, dann manchmal Ganja rauchen" entgegnete Lucas, wobei er die letzten drei Worte leise zwischen seinen Zähnen herauspresste. Hoffentlich würde sie ihn nicht fragen, ob er auch schon mal geraucht hatte.

„Kein Salz, kein Fleisch – das ist sehr vernünftig!“ Die Ärztin zögerte kurz. Ihr Blick schien Lucas durchbohren zu wollen, aber sie versuchte, nicht in seinen Bildern herumzuwühlen. Sie wollte nur ein wenig drohend wirken. Wenn Commander Kyle sich in ihrer Freizeit prügeln durfte, warum sollte Lucas nicht auch mal was rauchen können. „Aber denken Sie daran, Lucas – die Wirkstoffe im Cannabis benötigen mindestens 12 Stunden, bis sie sich vollständig abgebaut haben. Sollte ich Sie jemals während des Dienstes mit Delta-9-Tetrahydrocannabinol im Blut erwischen, dann bekommen Sie ernsthaft Ärger mit mir.“

"Ich werde während der Dienstzeit keine Drogen in der Blutbahn haben, ich bin nicht verrückt..." konterte Lucas und stand nun auf. Dann trank er den Orangensaft leer und stellte das Glas auf die Kiste. Das Gespräch ging jetzt in eine Richtung, die Lucas nicht gefiel. Am Besten war nun ein Rückzug.

„Jetzt, wo es ernst wird, kneift er“ schoss es Assjima durch den Kopf. Sie rutschte von ihrer Schreibtischkante herunter. „Davon gehe ich eigentlich aus, Lucas. Aber ich sehe, dass Sie sich in dieser Gruppe wohl fühlen. Das ist das Wichtigste. Sie haben sich verändert. Und diese Veränderung gefällt mir gut.“

Jetzt war der Sicherheitschef beruhigt. "Ja mir auch und ich habe mich auch wieder mit meiner Mutter vertragen. Sie hatten Recht, Frau Doktor" sprach Lucas stolz und lächelte. Er mochte die Deltanerin, sie hatte ihm sehr geholfen. "Ach, wollen Sie gleich die Routineuntersuchung machen?"

Noch mehr Arbeit? Nun denn … darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an. Heute ist ein guter Tag zum Sterben. „Nun, wir können das genauso gut gleich erledigen. Das Biobett da drüben dürfte noch warm sein von Commander Kyles Besuch. Ich bitte Platz zu nehmen.“

"Tja, ich würde ihnen ja beim Auspacken der Kisten helfen, aber die Sicherheit braucht mich. Und nach dem Dienst wartet Nanni auf mich..." meinte der Sicherheitschef lieb und schwang sich auf das Biobett. Die Beine streckte er aus und legte seine Arme seitlich an seinen Oberkörper.

Der Scanner summte leise, als Assjima ihn über Bishops Kopf hin und her bewegte. „Hmmm …“ Dann führte sie ihn langsam abwärts. „Hmmm …“ Sie schüttelte den Kopf. „Sie haben in letzter Zeit viel Alkohol getrunken …“ Der Scanner wanderte weiter nach unten. „Und Sie denken sehr viel an Nanni …“ Ganz offensichtlich dachte er auch gerade in diesem Moment an seine Freundin. Die Ärztin nahm keinen Moment den Blick von ihren Messdaten. „Ich sehe, dass Sie beide sich wieder vertragen haben.“ Sie packte den Scanner wieder ein und holte die kleine Lampe hervor.

"Äh Frau Doktor wie kann denn ihr Scanner feststellen, dass ich an Nanni denke? Oder hat das Ding die Kratzer auf meinem Rücken entdeckte" fragte Lucas erstaunt und schaute den Scanner komisch an. Dann schaute er Dr. Assjima ungläubig an, hatte die Deltanerin in seine Gedanken geschaut?

Beinahe hätte Assjima die Lampe fallen gelassen. Sie konnte nicht mehr an sich halten und prustete laut los. „Ent … entschuldigen Sie Lu … Lucas. Ich … meine Nerven sind heute nicht mehr die besten …“ Sie bemühte sich, wieder ernst zu werden. „Nun … äh … dieses kleine Wunderding hier …“ Sie hielt ihm den Scanner vor die Nase „ … kann natürlich auch verstärkte Flüssigkeitsansammlungen in organischen Schwellkörpern messen. Und Sie haben gerade eben ganz fest an ihren freien Abend mit Nanni gedacht.“

"Also bitte ich habe meinen Schwellkörper unter Kontrolle, ich versuche nicht an den Abend zu denken." verteidigte sich Lucas und biss die Zähne zusammen. Aber es gelang ihm nicht so gut, denn vor seinem inneren Auge erschien der entblößte Körper seiner Freundin. Lucas wurde warm und er musste husten.

„Es ist schon gut, Lucas.“ Assjima musste sich auf die Lippen beißen, um nicht noch einmal einen Lachanfall zu bekommen. „Ich bin doch nur ihre Ärztin. Vor mir gibt es keine Geheimnisse und vor mir müssen Sie sich auch nicht schämen.“ Sie packte die Geräte zusammen, tippte etwas in den Computer und signierte das Ganze mit einem Daumendruck. „Fertig. Sie dürfen wieder arbeiten gehen. Und knüpfen Sie sich bitte Ihre Leute vor. Ich muss noch einen Bericht über unseren Kater da drüben schreiben.“ Sie nickte mit dem Kopf in K'Rissans Richtung hinüber. „Und dazu sollte ich schon wissen, was genau da vorgefallen ist.“

"Da können sie sich ganz auf mich verlassen... Die Herren Frost und Falaas werde ich mir schon vorknöpfen. Dann sind LeCroix und der Klingone dran." versprach Lt. Bishop und sprang von der Liege herunter. Er stand nun in voller Größe vor der Ärztin und musste lachen.

„Hej, die Sache ist ernst, Lieutenant!" Assjima trat einen Schritt auf ihn zu, legte den Kopf leicht in den Nacken und starrte ihm gespielt böse in die Augen. „Machen Sie den Schuldigen bitte in meinem Namen zuerst zu Kleinholz und stecken Sie ihn dann am besten in die Luftschleuse! Zumindest sollte er sich wünschen, in die Luftschleuse gesteckt worden zu sein. Und wenn Sie das nicht schaffen, dann schicken Sie ihn zu mir. Ich erledige das dann gerne für Sie!“

"Wissen sie Frau Doktor, wenn sie böse tun, sehen sie echt sexy aus!" machte Lucas der deltanischen Ärztin ein Kompliment und zwinkerte er ihr zu. Dann musste er wieder husten und klopfte sich selbst auf die Brust.

„Nun, dann wird es Zeit, dass Sie zu Ihrer Freundin kommen, bevor der besagte Schwellkörper überanstrengt wird. Ich mache nämlich für heute Feierabend und Sie müssten sich dann von Dr. Gilmore behandeln lassen.“ Mit Lucas konnte man herrlich herumblödeln. Er benahm sich ihr gegenüber immer so wunderbar ungehemmt. „Und Lucas – rauchen Sie nicht so viel!“

"Bestimmt nicht, außer nach dem Sex mit Nanni!" konterte Lucas und grinste. "Ich gehe dann mal meine Sicherheitsleute rund machen. Schönen Feierabend und nicht so viel an Schwellkörper denken" verabschiedete sich Lucas von der Ärztin und verließ die Krankenstation. Er mochte Dr. Assjima sehr gern, sie war nicht so kompliziert wie die anderen Sternenflottenmediziner. Außerdem erinnerte sie ihn an seine Mutter.

Bryn und U_E in "Was Scanner alles entdecken?"

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Als Jeremiah an dem Abend in sein Quartier zurückkehrte, saß Hanni im Sessel. Sie hatte ihre Schuhe und Socken ausgezogen und trug etwas mit einen Pinsel auf. Der Lieutnant ließ sich auf die Couch fallen und sagte: „Hallo Liebling. Was machst du da?“ „Sieht man doch, Hase. Ich lackiere mir meine Zehennägel.“, kam als Antwort zurück. „Dieses Kirschrot passt doch wunderbar, findest du nicht auch Jerry. Du solltest dich übrigens lieber langsam umziehen.“

„Umziehen? Hatten wir heute noch etwas vor?“, war die etwas verwirrte Erwiderung des Lieutnants. „Ist dir dein neuer Posten zu Kopf gestiegen, dass du vergessen hast, das wir heute zusammen essen gehen wollten?“, war die leicht spöttische Gegenfrage seiner Freundin.

Da fiel es Jeremiah wird ein. Er hatte Hanni ein romantisches Abendessen bei Kerzenlicht versprochen. „Ich bin schneller umgezogen als du gucken kannst.“, sagte er nur und sprintete ins Schlafzimmer, schnappte sich ein paar Sachen und ging dann ins Bad.

Eine Viertelstunde später kam Jerry frisch geduscht und mit einen weißen Hemd und einer blauen Leinenhose bekleidet wieder hervor. Auch Hanni hatte sich mittlerweile umgezogen und trug nun ein dunkelgrünes Top und eine schwarze Stretchhose. Ihre Füße steckten in einen Paar weißen Sandalen und brachten ihre frischlackierten Fußnägel zur Geltung.

Sie bemerkte wie ihr Freund nachdenklich seinen Kommunikator in der Hand hielt. „Was ist los, Hase.“ „Ich überlege gerade, ob es nicht doch besser ist, meinen Konmmunikator hier zu lassen. Schließlich will ich mit dir in Ruhe zu Abend essen.“, erklärte Jerry.

„Dann tu es doch, Schatz. Ich werde meinen auch hier lassen. Und wenn wir die das Holodeck verriegeln sind wir gänzlich ungestört.“, erwiderte Hanni.

Nahezu synchron legten die beiden Verliebten die kleinen Geräte auf den Tisch und verließen dann Hand in Hand das Quartier des Lieutnants.

Wenig später standen die beiden vor Holodeck drei. „Computer, starte Pogramm Jerry eins.“

Der Computer bestätigte den Befehl mit einen Piepsen. Das Zugangsschott schob sich zischend beiseite und gab einen Blick auf die Altstadt von Venedig frei. Im Hintergrund sah am bereits die Sonne langsam untergehen.

Überrascht sah Hanni zu ihren Freund. „Erinnerst du dich noch an das Restaurant, von wo aus man einen traumhaften Blick auf die Lagune hatte?“, fragte Jerry, als er Hannis Blick bemerkte.

„Meinst du das, wo wir während unseres Urlaubs in den Alpen reinwollten, aber nicht konnten, weil wir nicht reserviert hatten.“, erklärte Hanni, der langsam klar wurde, was ihr Freund vorhatte.

„Genau das.“, bestätigte Jerry lächelnd. „Und weißt du was? Wir haben jetzt immer reserviert.“

Voll Freude gab Hanni Jerry einen langen Kuss. „Du bist spitze, Hase.“

Wenig später betrat das Paar das Restaurant. Ihnen trat ein im Frack gekleideter Mann entgegen. „Haben sie reserviert?“ „Ja, haben wir. Einen Zweiertisch unter den Namen Esteban.“ Der Oberkellner schaute kurz nach: „Ja, dass ist korrekt. Wenn sie mir bitte folgen würden.“

Er führte die beiden Turteltauben zu einen Tisch direkt an der vollverglasten Vorderfassade, mit Blick auf das Mittelmeer. Der Tisch war mit zwei Kerzen dekoriert. Während der Oberkellner sich zurückzog um die Speisekarten zu holen, half Jerry seiner Freundin sich hinzusetzen, indem er ihr den Stuhl hinschob.

Wenig später kam der Kellner mit einen Kollegen, zwei Speisekarten und einer Weinkarte zurück. Während der Assistent die Kerzen anzündete, legte sein Chef Hanni und Jerry jeweils eine Speisekarte vor. Der Lieutnant bekam dann auch noch die Weinkarte.

„Möchten sie vorher noch etwas zu trinken.“, fragte der Oberkellner dienstbeflissen. „Ein großes Glas Apfelschorle, bitte“, bestellte Hanni. „Und ein großes Glas Bananensaft.“, ergänzte Jeremiah.

Die Kellner zogen ab und so konnte sich das Paar der Speisekarte widmen. Wenig später kam der Assistent mit den Getränken zurück und wollte nun die Bestellung aufnehmen. „Ich möchte gerne einen Tomatemsalat mit Mozarella ohne Dressing als Vorspeise. Und als Hauptgericht eine große Portion Spaghetti mit Tomatensoße, Fleischbällchen und Parmesankäse.“, entschied Hanni.

„Ich nehme einen kleinen Chefsalat mit Joghurtdressing. Als Hauptgericht nehme ich dasselbe wie meine Freundin.“ setzte Jerry nach. Dann blickte er Hanni an: „Trinken wir etwas Wein zum Essen?“

Als die junge Frau auf die Frage nickte, rundete der Lieutnant die Bestellung mit einer Flasche Lambrusco ab.

Während die Beiden auf das Essen warteten, bemerkte Hanni: „Du sahst ja vorhin etwas gestresst aus, als du kamst.“ „Gewöhne dich lieber an den Anblick, Schatz. Captain Tanrim hat mich zum Hauptansprechpartner für unsere Gäste ernannt.“, bemerkte Jerry. „Und die acht Botschafter sind ein recht bunter Haufen, offen gestanden. Stelle dir für jeden einfach Commodore Santiago, Sagna und Lrln in einer Person vor.“

„Das klingt ja ganz schon hart. Aber so schlimm können die doch nicht sein.“, erwiderte Hanni lachend. „Glaubst du. Botschafter Kluanim sollte für seinen Mund einen Waffenschein beantragen. Er hat mir innerhalb kürzester Zeit eine Unmengen an Fragen gestellt. Die Botschafterinnen Nasall und Johnson haben sich bewschwert. Erstere, weil ich es gewagt habe, die Gruppe direkt nach Deck drei beamen zu lassen. Und der anderen waren unsere Gästequartiere zu klein.“

Jerry schüttelte mit den Kopf und fuhr fort: „Und Botschafterin Coum ist zwar recht sympathisch, aber meine Mutter hätte sie als ‚Schussel’ bezeichnet. Sie hat es doch tatsächlich irgendwie geschafft ihren Ohrring unter das Bett zu befördern.“

„Klingt nach einen Haufen Arbeit.“, bemerkte Hanni. Jerry nickte: „Was glaubst du weswegen ich meinen Kommunikator im Quartier gelassen habe. Um wenigstens für ein paar Stunden Ruhe zu haben.“

Nun brachte der Kellner die Salate. Und nach ein paar Bissen bemerkte der leitende Einsatzoffizier: „Sag, mal Schatz, wie geht es denn deiner Schwester.“ „Sie scheint sich mit Lucas versöhnt zu haben. Seit er zurück ist schwebt sie auf Wolke 77.“ Hanni schüttelte mit dem Kopf: „Ich komme bei ihr einfach nicht mehr mit. Mal ist sie total glücklich und dann fällt sie in eine Art Emotionales schwarzes Loch.“

Jerry beäugte seine Freundin kritisch: „Weißt du, wie du dich gerade anhörst. Nicht wie Nannis Zwillingsschwester, oder meinetwegen um zehn Minuten ältere Schwester sondern wie ihre Mutter.“ Das die junge Frau zum Lachen: „Meinst du wirklich? Aber ich mache mir eben um meine Schwester Sorgen. Darf ich das denn nicht.“

„Natürlich darfst du das. Aber in jeder Beziehung gibt es eben Höhen und Tiefen.“, entgegnete Jeremiah. „Ja schon. Wir haben uns ja auch schon eine wenig gezofft. Aber bei unseren Sicherheitsoffizier und Nanni erinnert mich das an eine Achterbahn mit vielen steilen Abhängen. Ich gebe den beiden offen gestanden nicht gerade gute Chancen. Irgendwann wird Lucas Bishop meine Schwester wieder vor den Kopf stoßen.“, bemerkte Hanni besorgt.

„Zugegeben, Lucas handelt ab und an sehr emotional. Sprich er handelt erst und denkt hinterher oder gar nicht über die Konsequenzen nach.“, räumte Jeremiah ein. „Aber ich glaube, das war einmal. Du hättest ihn heute Nachmittag bei der Konferenz erleben müssen. Er wirkte sehr ruhig und ausgeglichen auf mich. Ich bin noch nicht dazu gekommen, mit ihm zu sprechen. Aber er scheint wirklich verändert zu sein. Irgendwie erwachsener. Er wird deine Schwester nicht noch einmal vor dem Kopf stoßen.“

„Ich hoffe du hast recht. Denn er es noch mal tut garantiere ich für nichts.“, erwiderte Hanni skeptisch.

Weniger später kam dann der Hauptgang und der Wein. Beide beschränkten sich nun beim Essen auf leichte Konversation. Erst beim Dessert, dass für jeden aus einer Portion Tiramisu bestand, bemerkte Hanni lächelnd. „Wenn man mir vor einen Jahr gesagt hätte, dass wir beide heute zusammen sind, hätte ich ihn für ein wenig verrückt erklärt.“ „Wieso?“, wollte Jerry wissen.

„Natürlich habe ich dich durch unsere Zusammenarbeit näher kennen gelernt, aber du wirktest damals so steif.“, erwiderte Hanni und nippte an ihren Weinglas. „Wirklich. War mir gar nicht so bewusst.“, erwiderte Jerry.

Dann wurde er nachdenklich: „Vielleicht war ich auch so steif, wie du es nennst, weil ich unterbewusst niemanden Neues in mein Leben lassen wollte. Zumindest keine feste Bindung. Ich war vermutlich noch nicht so weit, das Risiko einzugehen, jemanden zu verlieren.“

„Und bist du es jetzt.“, fragte Hanni. „Jemanden zu verlieren, den man liebt, ist niemals leicht. Die ersten Tage, nach dem Verschwinden der Primärsektion stand ich echt neben mir. Eigentlich die ganze Zeit, bis wir euch retten konnten. Ich war voller Sorge um dich, konnte teilweise nur mit Hilfe von Medikamenten schlafen.“, gestand Jeremiah.

„Ich wusste es gar nicht dass es so hart für dich war.“, bemerkte Hanni. „Ich habe natürlich an dich gedacht, mich gefragt wie es dir geht.“ Sie stand auf und gab ihren Freund einen Kuss.

Etwa eine halbe Stunde später verließ das Paar dann auch das Restaurant und auch das Holodeck. Es war zwar nur ein kurzer Weg zu Jerrys Quartier, weswegen er mitsamt seiner Freundin auch recht schnell im Bett landete. Hanni kuschelte sich an Jerry ran, als der bemerkte: „Aufs Kuscheln musst du einmal die Woche verzichten.“

Die junge Frau drehte sich herum und gab ihren freund einen Kuss: „Ich weiß. Und deshalb will ich es heute doppelt genießen.“

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Mit einem Stirnrunzeln kehrte Sheridan vom Shuttlehangar zurück nachdem ihn eine aufgeregte Lt. McNeil entgegen gelaufen war. Ein Shuttle stand etwas schräg auf dem Landedeck der Community und einige hässliche Kratzer waren auf dem Boden zu sehen gewesen.

Grimmig sah Sheridan McNeil und dann drei weitere Starfleetangehörige an. McNeil verwies auf den Bolianer in goldener Uniform der sich als Chief O´tra vorstellte. Sheridan begrüßte den Bolianer zwar freundlich, aber mit einem leicht verdeckten Tadel wegen des ruinierten Bodens. Dann bestellte er O`Tra für den nächsten Tag um 8 Uhr Morgens in sein Büro ein um ein „Klärendes Gespräch“ zu Führen.

Als dies geklärt war und man begann das Shuttle in seine Bucht zu Buxieren sowie den Schaden zu beheben, begab sich Sheridan wieder zum Hauptmaschinenraum. Denn Dort lauerte das nächste Problem auf den Ingenieur.

"Was zum Teufel!" Mit Rauchwolken über dem Kopf stand Selina vor ihrer letzten Eroberung. Das Quad, so hieß dieses kleine Wunderwerk, schien einfach nicht mehr anspringen zu wollen. Immer und immer wieder hatte sie versucht, den kleinen Brummer zum Laufen zu bringen, leider ohne jeden Erfolg. Sie entschied sich nach technischem Rat zu fragen und so führte sie ihr Weg direkt in den Hauptmaschinenraum. Dort angekommen wollte sie eine bestimmte Person sprechen und erspähte ihn auch zugleich. "Cmdr. Sheridan! Ich bräuchte Ihre Hilfe!"

Sheridan drehte sich um. Er erkannte Commander Selina Kyle sofort. Das Bild in ihrer Akte wurde ihr nicht gerecht.

„ Was kann ich für Sie tun Commander?“

"Nun also ....." Selina räusperte sich und ging auf den neuen Chefingenieur einige Schritte zu damit sie nicht so laut sprechen musste. "Ich habe ein technisches Problem. Allerdings befindet sich dieses in Frachtraum 4. Hätten Sie also kurz Zeit um sich das anzusehen?"

„Kein Problem Commander.“ Sheridan drehte sich um und übergab Suval das Kommando über den Maschinenraum. Der Vulkanier nickte leicht und wandte sich wieder der Statuskonsole zu.

„ So ich stehe nun zu ihrer Verfügung.“ Sheridan zuckte Kurz mit den Schultern und folgte einer lächelnden Selina Kyle zum Frachtraum 4.

Die Türen des Frachtraums glitten zur Seite und beide betraten den Raum. Selina führte den dunkelhäutigen Mann zu dem eigenwilligen Gefährt. "Hier, da ist es. Der Antrieb funktioniert nicht mehr. Früher liefen diese Dinger mit einem Verbrennungsmotor. Wahrscheinlich verträgt es die Technik der Föderation nicht?"

Sheridan ging in die Hocke und stieß einen Pfiff aus. Er sondierte das Gefährt zuerst mit den Augen. Dann nahm er seinen Tricorder. Mit gerunzelter Stirn sah er zuerst Selina dann das Quad an.

Ob man der guten Frau erklärt hatte, dass die Dinger damals eine Gangschaltung hatten? Sheridan verkniff sich ein Grinsen. Es war leider nun mal so das kaum jemand im 24 Jahrhundert noch wusste das solche Fahrzeuge eine manuelle Gangschaltung hatten die man auch benutzen sollte.

Aber leider steckte kaum einer seine Nase in Technikbücher die antike Technologien beschrieben. Er stand also wieder auf und Atmete tief ein.

„ Ein schönes Quad haben Sie da, Commander. Sind sie einige Meter gefahren bevor es versagt hat?“

Selina war verblüfft. Dieser Sheridan schien ganz schön was auf dem Kasten zu haben. Zumindest hatte er auf den ersten Blick erkannt, um was für ein Gerät es sich handelte. "Nein, eigentlich gar nicht. Es ist noch nicht einmal angesprungen!"

„ Ok.“ Sheridan entfernte die äußere Verkleidung um besser an den Motor zu kommen. Der Benzinantrieb wurde durch einen konventionellen Energiekonverter ersetzt. Irgendwie war es jemanden gelungen noch Reste des Original-Antriebes mit dem Neuen zu verbinden. Dennoch war dies ziemlich schlampig gemacht worden.

An der Hülle des Konverters erkannte Sheridan etwas Dreck den er vorsichtig abkratzte. Ein Schild mit Ferengischriftzeichen kam zum Vorschein.

„ Nicht zu Fassen.“ Murmelte Sheridan. Er scannte weiter mit dem Tricorder. Dann sah er das Problem. Die Kontakte waren nicht angeschlossen. Jedenfalls nicht richtig. Er stöpselte die Kontakte wieder drauf nachdem er sich vergewissert hatte das er keinen Stromschlag bekommen könnte. Dann Baute er die Verkleidung wieder dran und setzte sich auf das Quad. Nach drei Sekunden brummte der Motor ruhig und sanft vor sich hin.

„Das war’s.“ Grinste Sheridan Selina Kyle an.

Das Brummen des Motors klang wie Musik in Selinas Ohren. Wie ein kleines Mädchen sprang sie freudig in die Hände klatschend in die Luft. "Sie sind wunderbar, Cmdr. Sheridan! Ich hatte schon befürchtet, dass es niemals laufen würde!" Dankbar lächelnd sah sie ihn an.

„ Keine Ursache Commander.“ Er stieg wieder vom Gefährt ab. Dann blickte er sie wieder fest an.

„ Sie Wissen auch wie man diese Fahrzeug bedient? Ich verweise besonders auf die manuelle Gangschaltung, die immer noch im Quad integriert ist. Wenn Sie es Wünschen kann ich ihnen Unterlagen zukommen lassen in denen man sich gut einlesen kann und auch für technisch Ungeübte geeignet sind.“ Selinas Freude wirkte auf den Jungen Ingenieur ansteckend. Er entsann sich das sie ebenfalls allein erziehende Mutter war. Ob Sie auch mit Telek ihre Problemchen hatte?

"Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Ich habe es auf diesem Trödelmarkt gesehen und mich sofort in es verliebt! Ich musste es einfach haben! Wenn Sie an solche Informationen kommen und sie mir geben würden, wäre mir sehr damit geholfen!" Selinas Finger streichelten über den Lenker des Gefährts. "Haben Sie sich hier auf der Community schon gut eingelebt?"

„ Es geht gut voran. Mit Dr. Assjima und Fähnrich Anquenar habe ich schon bereits innige Bekanntschaft geschlossen. Die anderen Offiziere Sie eingeschlossen habe ich erst bei dem Briefing richtig gesehen.“ Er Wischte sich die Hände mit einem Tuch sauber das er immer dabei hatte.

„ Sagen Sie Commander. Ihre Tochter ist doch auch in der hiesigen Kita? Wie kommen sie mit Mrs Telek zurecht? Es ist halt so, mein Ältester treibt sie zum Wahnsinn. Wenn das einem menschlichen Jungen gelingt eine Vulkanierin aus dem Konzept zu bringen, will das was heißen.“ Dabei musste Sheridan Lächeln als er daran dachte wie im Moment Telek vor Verzweiflung wie ein Sturm in ihr Büro sich zurückzog, weil Michael sie mal wieder unabsichtlich attackiert hatte. Er hatte nun mal das technische Interesse seines Vaters geerbt, das er auch im Unterricht ausgiebig auslebte.

"Bis jetzt hatte ich noch keine Probleme mit Mrs. Telek. Aber ich glaube das liegt auch daran, dass Yasmin noch sehr jung ist. Sie wird bald 2 Jahre alt und wird hauptsächlich von den anderen Erziehern betreut." Selina legte den Kopf leicht zur Seite und musterte Sheridan. Wenn sein Sohn eine Vulkanierin aus dem Konzept bringen konnte, musste der Kleine viel Temperament haben. Der Chefingenieur wirkte im Moment aber nicht so. Aber konnte man dies auch einfach zu beurteilen? Vielleicht war im Privaten ein sehr temperamentvoller Mensch, der es nur gelernt hatte, dieses im Beruf zu zügeln? "Wie alt ist Ihr Sohn eigentlich?"

„ Michael ist 12 und meine kleine Amanda ist 6 Jahre alt. Sie sieht…ihrer Mutter so ähnlich.“ Sheridan wurde etwas leiser. Würde diese verdammte Trauer niemals aufhören? Als er auf dem Holodeck den Breen und Jem Hadar einheizte war er für einige Sekunden wie befreit. Dennoch schien das nur an der Oberfläche gekratzt zu haben.

Selina legte dem Chefingenieur ihre rechte Hand auf seine Schulter. Sie hatte in seiner Akte gelesen, dass er Witwer war. "Es tut mir sehr Leid. Ich wollte keine alten Wunden bei Ihnen aufreissen."

„ Schon Gut, Commander. Es ist schon 6 Jahre her. Es ist halt nur schwer jemanden zu verlieren mit dem man sogar aus Liebe in den Tod gegangen wäre. Die Kinder sind es die mich am Leben erhalten. Sie haben vieles von ihrer Mutter in sich. Vor allem ihren Humor, der Mrs Telek bald zum Brüllen bringen dürfte.“ Als Sheridan daran dachte ging es ihm sichtlich besser.

Ja, Kinder sind etwas wunderbares. Der einzige wahre Sinn im Leben. Ich könnte ohne meine Tochter auch nicht mehr existieren." Selina hielt es für unangebracht Sheridan zu umarmen, ließ aber ihre Hand auf seiner Schulter. "Wie stark sind denn die Probleme die Michael mit Mrs. Telek hat? Konnten Sie da schon intervenieren?"

„ Unwesentlich. Ich sehe da noch keinen Bedarf. „ George Kicherte kurz.“ Als ich in seinem Alter war, war ich noch auf DS2 mit meinen Eltern gewesen. Dort war ebenfalls ein vulkanischer Lehrer tätig gewesen. Zu der Zeit habe ich mich mit vielen Technologien auseinandergesetzt. Mehr als es ein Junge in dem Alter eigentlich tut. Und habe dort mit einigem Wissen geglänzt. Er war ziemlich sauer auf mich. Aber…… Mr Sorak, das war sein Name, lernte mich zu schätzen. Im Laufe der Zeit erkannte er mein Potenzial und förderte mich sogar.

5 Jahre später an der Akademie sah ich ihn wieder. Als meinen Lehrer in Warpdynamik. Ich habe da den Kurs als Jahrgangsbester abgeschlossen und das vor einem vulkanischen Kadetten.“ Sheridan schmunzelte als er daran dachte, seinen ersten Zähne Knirschenden Vulkanier zu sehen bekam. Sogar für Sorak war es eine Premiere gewesen. Er quittierte damals das geschehen mit einer nach oben gehenden Augenbraue.

„ Ich Denke Mrs Telek wird sich daran gewöhnen müssen das auch ein menschlicher Junge sich mit vulkanischen Maßstäben durchaus messen lassen kann. Sie wird es bald selbst herausfinden.“

"Ja, da haben Sie wohl Recht. Nicht alle terranischen Kinder sind gleich. Ich bin mir sicher, dass Mrs. Telek das bei Ihrem Sohn auch erkennen wird und ihn entsprechend fördern wird." Selina machte sich in ihren Gedanken eine Notiz genauer noch mal nachzufragen, welcher der Erzieher für Yasmin zuständig war. "Und wie ist das bei Amanda? Zeigt sie auch schon irgendwelche spezielle Interessen?"

„ Sie ist ein liebes Mädchen, Interessen zeigt sie wage für die gleichen Dinge wie ihr Bruder. Würde mich nicht Wundern wenn beide ebenfalls mal als Ingenieure auf Raumschiffen der Sternenflotte mal arbeiten.“ Stolz schwang in seiner Stimme mit.

„ Ohne indiskret sein zu wollen. Was ist mit dem Vater ihres Kindes?“ Fragte Sheridan und verschränkte seine Arme vor seiner muskulösen Brust.

Jetzt war es Selina die ein wenig betreten wirkte. "Er hat mich nach Yasmins Geburt verlassen. Er hatte sich in eine andere verliebt." Ihr fiel es nach wie vor nicht leicht darüber zu sprechen, auch wenn sie keine Liebe mehr für Matt empfand. Aber die damalige Enttäuschung hallte noch lange in ihr nach.

„ Das tut mir Leid für Sie.“ Jetzt legte Sheridan kurz seine Hand auf ihre Schulter. Dabei spürte Selina die Kraft in seiner Hand.

„ Aber bedenken Sie eines. Yasmin hat immerhin die Chance mit beiden Elternteilen aufzuwachsen. Es kann schneller passieren als man denkt und schon ist nur noch ein Elternteil da, oder noch schlimmer Niemand mehr.“ Er wollte nicht wie ein alter Lehrer Klingen aber die Worte sprudelten aus ihm heraus.

„ Auch wenn Sie ihn vielleicht nicht mehr lieben, schließen sie ihren Frieden mit ihm. Ihre Tochter wird es ihnen Danken. „

Er nahm seine Hand von ihrer Schulter.

"Ich weiß, ich weiß." Selina lächelte ihm entgegen. "Auch wenn es schwer fällt, ich tue es für Yasmin." Ihr Blick fiel vom Quad zurück zu Sheridan. "Ich glaube, ich habe Sie schon lange genug aufgehalten. Vielen Dank noch mal fürs Reparieren!"

„ Wie gesagt. Kein Problem Commander. Heute Abend haben Sie in ihrem Postfach die Unterlagen. Und Bitte Üben sie an einer Holodeck-Simulation des Fahrzeugs bevor sie sich ihrem eigenen zuwenden. Es erfordert viel Übung damit umgehen zu können.

Und nun Werde ich mich dem Maschinenraum wieder Widmen. Bevor mir noch die Botschafter darin herumstolpern.

Bis Bald Commander.“ Sheridan verabschiedete sich mit einem Lächeln. Selina grinste Kurz und setzte sich auf ihr Quad.

Selina ließ es sich nicht nehmen und rief ihm nochmals ein lautes "DANKE!" hinterher. Dieser Sheridan war nicht nur ein begabter Techniker, sondern auch ein sehr netter Mann. Und das war Mangelware auf diesem Schiff ....

Hoshi_Sato und CptJones in: Das Glaube ich nicht Tim!

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Lt. Bishop war stinksauer auf seine 4 Sicherheitsleute und so langsam fand er die Situation nicht mehr komisch. Er hatte eigentlich Feierabend und wollte diesen mit seiner Freundin Nanni verbringen, aber jetzt musste er ein Gespräch mit Lt. j.g. LeCroix, Ensign Frost und MCPO Falaas führen. Der vierte Mann im Bunde, lag ja noch bewusstlos auf der Krankenstation. Der Sicherheitschef saß hinter seinem Schreibtisch und schaute seine Untergebenen böse an. Die drei Sicherheitsoffiziere saßen ihrem Chef stumm gegenüber und ihre Blicke hatten sie auf den Boden gerichtet. Lt. Bishop hielt ein PADD in seiner Hand, darauf befand sich der Unfallbericht von Dr. Assjima.

“SCPO K’Rissan hat eine schwere Wirbelsäulenverletzung und einen Schädelbasisbruch. Einen der Reißzähne musste ebenfalls entfernt werden, weil er regelrecht herausgerissen war. Er konnte zum Glück stabilisiert werden. Und irgendwie hatte der Patient auch noch Kaugummi im Fell.“ las Lucas laut und deutlich vor, dabei beobachtete er die drei Herren ganz genau. Bei jedem der Sicherheitsoffiziere konnte er Reaktion beobachten. Ensign Allan Frost war immer sehr mitfühlen, vielleicht würde er aus im schlau werden.

„Also ich will jetzt auf der Stelle hören, wer das war und wieso?“ brüllte Lt. Bishop seine Leute an, denn dieses Kasperletheater ging ihm tierisch auf die Nerven. Wieder kam kein Geständnis! LeCroix, Frost und Falaas waren immer noch stumm und so langsam erinnerten sie den Sicherheitschef an die drei Affen (nichts sehen, nichts hören, nichts sagen). „Jetzt sitzen sie nicht da wie die Ölgötzen – Reden sie endlich“ motzte Lucas und seine Wut begann zu wachsen.

Als erstes hielt es Ensign Frost nicht mehr aus und meinte: „Es gab Spannungen zwischen SCPO K’Rissan und dem Klingonen. Aber MCPO Falaas und ich haben dann den Bereitschaftsraum verlassen wegen der Patrouille. Als wir zurückkamen lag K’Rissan schon verletzt am Boden, dann hat der Klingone und befohlen, ihn auf die Krankenstation zu bringen…“ Sein Kollege MCPO Falaas bestätigte das Geständnis mit einem Nicken und schaute aber wieder zu Boden. „Na endlich…“ kommentierte Lt. Bishop die Situation und sprach dann weiter: „Ensign Frost und MCPO Falaas, sie werden als Strafe die Sicherheitsstandardübungen 1-15 für Kadetten wiederholen. Aber nicht während des Dienst, sondern in ihrer Freizeit. Und wehe die Ergebnisse sind schlecht“. Wie ein Raubtier seine Beute hatten die Augen von Lucas Bishop die 2 Sicherheitsoffiziere fixiert. „Ja wir haben verstanden, Sir“ antworteten Falaas und Frost im Chor. „Wegtreten!“ befahl Lt. Bishop und machte ein Vermerk auf seinem Daten-PADD. Die beiden Herren drehten sich um und verschwanden wie der geölte Blitz aus dem Büro ihres Vorgesetzten.

„Nun zu ihnen, Mr. LeCroix – Sie waren anwesend im Bereitschaftsraum, wieso hat H’Qar den SCPO angegriffen?“ nahm Lt. Bishop den Augenzeugen in die Mangel. Sebastian LeCroix überlegte und zum Glück konnte er sich an die Worte des Klingonen erinnern. „Ja es gab Spannungen zwischen dem Caitianer und dem Klingonen aber keiner der Beiden hat angegriffen. Das Ganze war eine Demonstration verschiedener Nahkampftaktiken für den Einsatz auf Raumschiffen…“ meinte der Kanadier und war fest davon überzeugt. Lt. Bishop schaute den Sicherheitsoffizier ungläubig an und musste dann laut lachen. LeCroix war total verwirrt, hatte er einen Witz gemacht? „Lassen sie mich raten… Das hat ihnen H’Qar erzählt oder?“ fragte der Sicherheitschef immer noch schmunzelnd. „Ja, aber ich verstehe nicht? – Sir“ entgegnete LeCroix ratlos. „Wissen sie, dass haben wir an der Akademie auch immer den Lektoren gesagt, wenn wir uns geprügelt haben. Das ist die Standardausrede Nr. 1“ kommentierte Lucas sein Lachen.

Sebastian LeCroix war beruhigt und lächelte lässig, aber er hatte sich zu früh gefreut. „Aber sie hätten es trotzdem melden müssen und das war ihr Verschulden. Außerdem haben sie nicht die Wahrheit gesagt… Das gibt einen Eintrag in ihrer Personalakte und sie werden als Strafe die Sicherheitsstandardübungen 1-30 für Kadetten wiederholen. Aber nicht während des Dienstes, sondern ebenfalls in ihrer Freizeit.“ waren die strafenden Worte von Lt. Bishop, der sofort einen weiteren Eintrag auf seinem PADD tätigte. „Aber, Sir?“

„Was ihnen zu Gute kommt, sie haben auf einen Rat eines höhergestellten Offizier gehandelt, dass wird mitvermerkt. – Wegtreten!“ antwortete der Sicherheitschef und stand auf. „Ja, Sir!“ meinte LeCroix und verließ das Büro.

Lucas räumte die PADDs zusammen, denn er wollte Feierabend machen. Er musste aber noch mal ein ernstes Wort mit H’Qar sprechen, weil seine Methoden zu klingonisch waren. Sie waren vielleicht ehrenvoll, aber er musste lernen, dass er nicht auf einem Klingonenkreuzer sondern auf der USS Community war. Mit diesen Gedanken verließ Lt. Bishop sein Büro und ging auf direktem Weg zu seinem Quartier, denn seine Geckos wollten noch gefüttert werden.

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Es war sehr spät geworden als Assjima endlich die Türen ihres Quartiers hinter sich schließen konnte. Lt. Serik hatte die Nachtschicht übernommen. Er wollte dafür Sorge tragen, dass alle Geräte die mit „RAUS“ oder Kommentaren wie „Schrott“, „Mist“, „Was ist das?“ oder „Wer braucht denn so was?“ versehen waren, im Laufe der Nacht in den Frachtraum geschafft werden.

Noch eine Tasse Tee und dann nichts wie ins Bett. Assjima hatte das Gefühl, in ihrem Kopf würde vollkommene Leere herrschen. Eine Leere, die richtig gut tat. An nichts denken zu müssen, außer an den selbst aufgebrühten heißen Tee, der neben ihr in ihrer Lieblingstasse dampfte. Doch kaum hatte sie sich so richtig in den Sessel gekuschelt hörte sie ein lautes Knurren, dessen Ursprung eindeutig aus ihrer Leibesmitte entsprang. Es war Stunden her, dass sie etwas gegessen hatte. Replikator? Bei dem Gedanken wurde es augenblicklich still im Magen. Doch kaum wandte sie sich wieder ihrem Buch zu meldete er sich umso lauter. Schlafen und dabei verhungern oder aufstehen und ins Casino gehen, auf die Gefahr hin, dass ihr unterwegs Arbeit über den Weg laufen könnte oder dass sie im Gehen einschlafen könnte. Die Qual der Wahl … Nein, nicht sterben – jedenfalls nicht aus Bequemlichkeit. Kurz entschlossen gab Assjima sich einen Ruck, trank den Tee aus und stemmte sich aus dem Sessel.

Ungehindert konnte sie bis ins Casino vordringen. Die Korridore waren fast leer denn es war schon recht spät am Abend. Hoffentlich war Chef noch im Dienst. Einer seiner wunderbaren Gemüseaufläufe – das wäre jetzt genau das Richtige.

H'Qar war nach dem Dienstende gleich in das Casino gegangen um etwas zu essen. Die Bedienung hatte sehr eigentümlich geguckt als er Racht und Kradge-Schwanz bestellte. H'Qar war sich sicher, dass Sie ihm das Gewünschte nicht bringen konnte. Als die Bedienung allerdings wieder kam, hatte sie die gewünschten Speisen auf einem Tablett. H'Qar blickte erst auf das Tablett dann auf die Bedienung.

"Hatte ich etwas von einer Kinderportion gesagt?"

Als sich die Bedienung wieder auf den Weg zurückbrachte um, wie sie murmelte, eine klingonische Portion zu holen bestellte er noch Warnog (klingonisches Ale).

Nachdem alles zu seiner Zufriedenheit gekommen, war fing er mit den besten klingonischen Tischmanieren an zu essen.

Chef war noch da! Ein Stein fiel der Ärztin vom Herzen. Es war nicht viel los, und fast alle Tische waren leer. Assjima setzte sich in eine Ecke, von der aus sie einen schönen Blick ins All hinaus hatte. Jetzt bei Warp war nicht viel zu sehen, aber es war eine alte Angewohnheit – immer mit dem Blick ins Freie … Gerade eben wollte sich die angenehme Leere erneut im Kopf ausbreiten, als sie durch einen lauten Rülpser in die Wirklichkeit zurück geholt wurde. Was in aller Welt war dass denn? Die Deltanerin drehte sich um und tatsächlich – da saß doch in einer dunklen Ecke H’Qar und schaufelte mit den Händen ungeheure Mengen Racht in sich hinein. Sofort versteckte sich ihr Magen irgendwo ganz tief zwischen Dickdarm und Leber und versenkte sich in tiefes Schweigen. Selbst der erneute Blick aus dem Fenster und der erfolglose Versuch, die Ohren auf taub zu stellen, konnten ihn nicht wieder hervor locken.

H'Qar griff sich gerade den Kradge-Schwanz und riss mit den Zähnen ein großes Stück heraus, mit seinem inzwischen dritten Warnog spülte er nach. Er blickte kurz auf und bemerkte, dass er es geschafft hatte, dass sich im Casino nur noch wenige Menschen aufhielten. Aber ein bekanntes Gesicht war auch noch anwesend und der kahle Schädel von Dr. Assjima war deutlich zusehen. Er winkte ihr mit einer Hand und deutete auf den Stuhl neben sich.

Hatte H’Qar sie eben etwa eingeladen, an seinem Tisch Platz zu nehmen? Assjima war sich nicht sicher, ob sie richtig gesehen hatte. Doch ja - sie musste richtig gesehen haben. Klingonen essen nicht gerne allein. Eigentlich hatte sie keine Lust auf Gesellschaft, aber sie wollte den jungen Krieger auch nicht beleidigen und so stand sie auf und ging hinüber an seinen Tisch.

„Qai, H’Qar! Der erste Tag an Bord scheint Sie hungrig gemacht zu haben.“

"Ich habe immer einen guten Appetit Dr., möchten Sie auch etwas?"

Nach diesen Worten erklang ein weiterer gewaltiger Rülpser und H'Qar reichte ihr ein Stück Kradge-Schwanz, während er sich mit der anderen Hand schon wieder Racht in den Mund stopfte.

"Auch wenn es repliziert ist schmeckt es annehmbar."

Sagte er mit noch vollem Mund.

Konnte es sein, dass sich das Ding da in H’Qars Hand noch bewegte? Nein, unmöglich – es war ja repliziert. Es konnte sich nicht bewegen, es war nur einfach glibberig … Egal was der Anstand forderte, egal ob der Klingone beleidigt sein würde oder nicht … DAS konnte Assjima nicht essen. „Danke, H’Qar. Ich habe mir eben beim Chef einen nicht replizierten Gemüseauflauf bestellt. Ich möchte ihn doch nicht beleidigen, indem ich mir hier schon den Bauch voll schlage.“

H'Qar zuckte nur kurz mit den Schultern und biss dann herzhaft in das Stück Fleisch.

"Wie Sie meinen, Gemüseauflauf was ist das?"

Neben dem Essen gelang es ihm immer wieder Warnog zu trinken und inzwischen stand der vierte Becher auf dem Tisch - aber es schmeckte nicht wirklich.

"Wahrscheinlich ist dieser Warnog auch repliziert. Es scheint kein Alkohol darin zu sein."

Das Warnog lief ihm am Kinn hinunter und Assjima beobachtete fasziniert wie die Tropfen sich am Bart entlang hangelten um dann ganz unten an der Bartspitze zitternd zu verharren – Angst vor den Dingen die da kommen mögen, Angst vor dem freien Fall ins Unbekannte … auf den Bauch den Klingonen.

„Nein Sogh, da ist kein Alkohol drin. Ist in der Messe nicht gestattet … normalerweise nicht.“ Chef stellte ihr freundlich lächelnd einen Teller vor die Nase. „Lassen Sie es sich schmecken Doktor. Sie sehen ja halb verhungert aus.“ Er warf einen angewiderten Blick auf den Teller des Klingonen und verschwand ungewöhnlich schnell in seiner Küche.

H'Qar blickte etwas mitleidig auf den Teller des Doktors.

"Ist das alles? Wie wollen sie den davon satt werden?"

Er war inzwischen fast am Ende seiner Mahlzeit angekommen und schaufelte auch den letzten Rest in sich hinein. Und noch ein gewaltiger Rülpser erklang, was ihm wiederholt einen finsteren Blick von Chef einbrachte. Aber das störte ihn nicht im Geringsten. Kein Alkohol in der Messe, das war nicht so recht nach seinen Vorstellungen.

"Ich dachte man kommt hierher um sich zu Unterhalten und dann ist hier kein Alkohol gestattet? Ich werde die Menschen nie verstehen."

Ungläubig griff er wieder zu seinem Becher und lehrte ihn in einem Zug, wobei ein beachtlicher Teil den Mund verfehlte.

"Doktor ich hoffe Sie hatten einen arbeitsreichen Tag."

„Oh ja, den hatte ich.“ Assjima stocherte etwas lustlos in ihrem Teller herum. „Und ich habe die Vermutung, dass Sie daran nicht ganz unschuldig sind, H’Qar. Was haben Sie mit dem Caitianer von der Sicherheit angestellt? Das waren doch Sie?“ Sie schaute dem Klingonen mit möglichst festem Blick ins Gesicht – so fest wie es eben mit leerem Magen und Appetitlosigkeit möglich war.

Versuchte die Frau wirklich ihn einzuschüchtern? Das konnte jawohl nicht sein. H'Qar verwarf diese Gedanken schnell wieder.

"Wenn Sie auf den Unfall Dieses Katzenwesens ansprechen, ja dort war ich beteiligt."

„Was genau ist passiert? Der arme Kerl ist ziemlich ramponiert.“ Der Tisch sah aus wie ein Schlachtfeld. Sie versuchte, darüber hinweg zu sehen und zwang sich eine Gabel Auflauf zwischen die Zähne. „Ich muss einen Bericht schreiben – leider.“

"Es war eine Kampfsportvorführung und der Caitianer war nicht aufmerksam genug."

Als würde das alles erklähren, erzählte er nicht weiter aber in seinem Kopf ging er den Kampf noch einmal durch und das erste Bild das ihm dazu eifiel war der Caitianer der sich in seinem Unterarm verbissen hatte. Unwilkührlich fing er an zu grinsen.

"Er hätte wirklich mehr aufpassen sollen."

„Ja, ja, dieses ewige qa´ wIje´meH maSuv (Wir kämpfen, um den Geist zu bereichern). Eine Kampfsportübung? Außerhalb der Trainingshalle? Das glaube ich nicht. Caitianer sind aggressiv. Und Klingonen sind stolz. Das passt nicht zusammen. Wer hat angefangen?“ Wenn Assjima etwas wirklich nicht mochte, dann war es eine so offensichtliche Lüge. Und dann noch dieses Grinsen … Sie spürte, wie langsam die Wut in ihr aufstieg.

"Doktor ich werde keinen Kameraden wegen einer solchen Lappalie anschwärzen. Schreiben Sie, dass es sich bei dieser Kampfsportdemonstration um eine Nachstellung der Einsatzbedinungen auf einem Schiff handelte."

H'Qar mußte nun daran denken wie der Caitianer ihn anspranng und dadurch den Kampf eröffnete. Er würde es dem Doktor allerdings nicht sagen, wenn H'Qar eines gemerkt hatte an seinem ersten Tag, dann dass es diesen Menschen viel zu häufig um Ihre wertvollen Vorschriften ging.

Sie sollte in Ihrem Bericht nun ebenfalls lügen? Was denkt sich dieser Kerl eigentlich? So sehr sie sich auch bemühte, wegzuschauen, die Gedankenbilder des Klingonen waren so mächtig, dass sie die Augen nicht verschließen konnte. Dennoch versuchte Assjima, dem Klingonen nicht zu zeigen, dass sie genau sah, was in seinem Kopf vor sich ging. „Wir sind nun mal eben beide auf einem Sternenflottenschiff. Wir müssen uns den Vorschriften anpassen. Auch wenn es uns nicht immer gefällt. Sie werden lernen, sich anzupassen, so wie ich es lernen musste. Und die wichtigste Regel – die meines Wissens nach auch auf klingonischen Schlachtschiffen gilt – besagt, dass man einen ranghöheren Offizier niemals anlügen darf. Ich weiß, dass der Caitianer Sie angegriffen hat und es ist ehrenhaft von Ihnen, dass Sie ihn nicht ’anschwärzen’ wollen. Aber es kann nicht angehen, dass K’Rissan einfach so auf Sie losgeht. Auch er muss das begreifen. Und ich kann nicht ohne Weiters hinnehmen, dass sich zwei Besatzungsmitglieder gegenseitig wegen irgendwelcher Lappalien die Köpfe einschlagen. Lt. Bishop wird mit Ihnen sprechen wollen – überlegen Sie sich genau, was Sie ihm sagen werden.“

"Doktor wenn sie wissen was passiert ist, warum fragen Sie mich dann? Und Lt. Bishop wird von mir genau das zuhören bekommen was ich Ihnen gesagt habe. Ich habe sie außerdem nicht angelogen es war eindeutig eine Kampfsportübung unter realen Gegebenheiten. Und die übrigen Sicherheitsoffiziere werden dafür auch garantiert von Lt. Bishop eine Rüge erteilt bekommen."

H'Qar war sehr ruhig geblieben. Sein rechter Arm pochte dort wo der Caitianer zugebissen hatte.

"Auf einem klingonischen Schiff währe so ein Vorfall nicht einmal untersucht worden. Die Wunden des Kriegers währen versorgt worden und am nächsten Tag währe er wieder zum Dienst erschienen."

„K’Rissan ist kein Klingone und er wird in den nächsten Wochen nicht zum Dienst erscheinen können. Und Sie, H’Qar, sind nicht auf einem klingonischen Schiff. So wie Sie sich auf Ihrem Schiff gewissen Regeln unterwerfen müssen, so gilt das auch für alle Besatzungsmitglieder auf diesem Schiff. Und Sie sind doch ein Besatzungsmitglied? Sagen Sie mir bitte, wenn ich da etwas falsch verstanden habe. Sie sind doch hier um zu lernen, um Erfahrungen zu sammeln …“ Assjimas Blick fiel auf den Arm des Klingonen. „Haben Sie sich verletzt?“

"Nein, wie kommen sie darauf? Mir geht es ausnahmslos gut. Aber ich werde mich an Ihre Vorschläge halten. Und glauben Sie mir, dass ich mich schon zurück genommen habe. Auf einem klingonischen Schiff währe er nicht bis zur Krankenstation gekommen. Das soll keine Entschuldigung sein, aber ich werde mich auch weiterhin verteidigen wenn es notwendig ist. Ich bedaure, dass es dem Caitianer länger nicht möglich sein wird, seinen Pflichten nachzukommen."

„Es wäre besser, wenn Sie es erst gar nicht zu solchen Auseinandersetzungen kommen ließen. Die meisten Wesen hier sind zerbrechlicher als ihr Klingonen es seid. Und der Arm schmerzt doch – ich kann es bis hierhin fühlen. Der Caitianer hat Sie gebissen, stimmt’s?“

"Mein Arm schmerzt nicht."

Ein grollender Unterton mischte sich in seine Stimme. Und seine Augen blitzten einen Augenblick mordlustig auf.

"Ja, er hat mich gebissen aber glauben sie mir, dass mir dieser Biss keinerlei Unbehagen bereitet."

Es hat lange gedauert, bis er aus der Reserve gelockt wurde, schoss es der Ärztin durch den Kopf. Dieser Klingone konnte sich wirklich beherrschen. Doch jetzt musste sie höllisch aufpassen, wenn sie K’Rissan nicht Gesellschaft leisten wollte. „Caitianer-Bisse infizieren sich sehr schnell. Doch es ist nun mal so: qanchoHpa´ qoH, Hegh qoH (Narren sterben jung). Es war nett, Sie kennen gelernt zu haben. Schade, dass unsere Bekanntschaft nur so kurz war.“ Sie erhob sich und wollte den halbvollen Teller aufnehmen.

"SuvuwI´pu qan tu´lu´be´" (Es gibt keine alten Krieger)

H'Qar griff nach dem Arm der Ärztin. Und blickte ihr tief in die Augen.

"Wenn Sie wollen können Sie sich überzeugen, dass meinem Arm nichts fehlt. Wo wollen Sie sich davon überzeugen? Hier oder auf Ihrer Krankenstation?"

„not qoHpu´´e´ neH ghIjlu´ (Nur Narren haben keine Angst). Wir brauchen keine Krankenstation.“ Besser hier … wo andere Leute waren. „Und es braucht niemand zu merken, dass ich Ihren Arm untersuche. Geben Sie mir einfach ihre Hand“

H'Qar reichte ihr den Arm damit sie ihre Untersuchung durchführen konnte.

Auch wenn er nicht glaubte was die Ärztin da von Entzündungen erzählte.

"ropchoHbe´ tlhInganpu´" (Klingonen werden nicht krank)

Sie griff nach der Hand und schob vorsichtig den Ärmel nach oben. „Ja, ich weiß, aber reH Hegh yoHwI´pu´´e´ (Es sind immer die Tapferen, die sterben) und die Narren!“ Da waren deutlich die zwei tiefen Spuren von K’Rissans Eckzähnen zu sehen. Und noch ein paar weitere kleine Kratzer. Aber es sah gut aus. Sie legte die Hand auf die Wunde und spürte, dass die Haut um die Verletzung herum erwärmt war. Das war glücklicherweise nicht ungewöhnlich. „Ich denke, es ist nicht entzündet. Ich werde die Wunde ganz verschließen. Bitte stillhalten – es wird ein wenig kitzeln.“

Ein merkwürdiges Kribbeln durchzog den Arm. Was machte diese Ärztin da? Es fühlte sich anders an als jede ihm bekannte Heilmethode.

"Was machen sie da?"

Assjima lächelte „Ich zaubere ein wenig. Aber wenn Sie es genau wissen wollen – ich verschiebe Atome und Moleküle. So, jetzt dürften Sie nichts mehr spüren.“ Assjima blickte auf und sah gerade noch, wie Chef hinter seiner Theke in Deckung ging. „Ich glaube, wir beide sind gerade in Verruf geraten. Chef - Sie können wieder hervor kommen. Und bitte – haben Sie noch zwei Gläser aus dem geheimen Vorrat?“ Der Koch wirkte etwas pikiert, aber servierte umgehend zwei große Gläser Rotwein.

"Was ist das? Schon wieder so ein syntetisches Zeug?"

H'Qar nahm einen großen Schluck. Und es schmeckte gar nicht so übel, immerhin schien hier echter Alkohol drinnen zu sein.

"Nicht schlecht wenn auch etwas dünn. Wenn Sie einmal richtigen Blutwein trinken möchten ich habe einen Vorrat an Bord gebracht. Der Krieger lebt nicht vom Kampf allein."

„Chef ist wirklich ein Schatz. Er hortet immer ein paar Flaschen echten Wein für mich. Ich bekomme von dem synthetischen Mist nur Kopfschmerzen. Da trinke ich dann schon lieber Wasser. Doch auch eine Hexe lebt nicht nur von der Kunst.“ Sie prostete dem Klingonen zu und trank. „Das tat gut! Aber echten Blutwein habe ich noch nie getrunken.“

"Da haben Sie etwas verpasst, Er ist "etwas" kräftiger das dieses Zeug hier. Aber man könnte es vergleichbar nennen. Ich könnte Sie auf einen Becher zu mir Einladen."

Die Deltanerin verschluckte sich kräftig und konnte gerade noch verhindern, dass sie den Wein quer über den Tisch prustete. Dafür ließ er ihr aus der Nase heraus. „D… das … ist gut gemeint, H’Qar aber …" Sie griff nach einer Serviette und wischte sich den Wein aus dem Gesicht. "Ich glaube, auf diesem Schiff … die spinnen hier alle! Diese Gerüchteküche ist unglaublich. Ich trinke gerne Blutwein mit Ihnen … aber nicht auf Ihrem Quartier.“ Sie musste erneut kräftig husten.

"Gerüchteküche? Na wie Sie meinen Doktor. Ich könnte natürlich auch eine Flasche woanders mit hinbringen. Sagen Sie mir wann und wo und Sie bekommen Ihren Blutwein. Obwohl es in meinem Quartier mehr Nachschub geben würde als wenn ich ein paar Flaschen mitbringen würde."

„Diese Crew ist absolut rekordverdächtig was die Verbreitungsgeschwindigkeit von Tratsch angeht. Und Deltaner müssen da besonders vorsichtig sein. Wenn nur der geringste Verdacht besteht, wir könnten unseren Eid gebrochen haben, dann kann es unglaubliche Probleme geben. Wir werden eine Möglichkeit finden, wie wir ganz unverfänglich ein Tröpfchen genießen können.“ Assjima trank ihr Glas aus.

„Ok, Doktor, wenn ich mich jetzt von Ihnen verabschieden darf. Ich muss auch noch einen Bericht schreiben. Ich werde Ihnen bei Gelegenheit eine Flasche Blutwein zukommen lassen."

H'Qar erhob sich und reichte der Deltanerin auf ziemlich menschliche Weise die Hand.

Assjima drückte sie so kräftig wie möglich. „Den trinken wir auf jeden Fall gemeinsam. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich ihn vertragen werde. H’Qar – danke für die Gesellschaft. Ich hasse es, alleine essen zu müssen. Und an Ihre Tischmanieren werde ich mich auch noch gewöhnen. Sehen Sie – ich hab meinen Teller doch noch leer gegessen.“

Jetzt war H'Qar etwas verwirrt. Was stimmte den nicht mit seinen Tischmanieren? Wahrscheinlich war das deltanischer Humor. Er senkte noch einmal den Kopf.

"Qapla' Doktor."

Mit diesen Worten verließ er Assjima und begab sich ohne Umweg in sein Quartier.

Assjima blickte ihm hinterher. „Aus dem könnte noch ein brauchbares Mitglied der Crew werden“ Dann drehte sie sich um. „Chef – wehe ich höre irgendwelche Gerüchte über blutweinsaufende Deltanerinen! Dann werden ihre Kochtöpfe die nächsten Tage permanent unter der Decke schweben. Das schwöre ich Ihnen!“

Shane und Bryn in: außerirdische Tischmanieren

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Nanni Stevenson hatte es endlich geschafft. Sie hatte die DNS-Sequenzen untersucht und mit den anderer Rassen verglichen. Das Ergebnis war recht ungewöhnlich – und brachte Milseya nur einen Schritt weiter. Dennoch es würde genügen.

Die Gesicht der Frau mittleren Alters auf dem Bildschirm wirkte sichtlich ungehalten.

"Was wollen Sie?"

"Ich möchte meine Familie kennen lernen, Ministerin", erklärte Milseya.

„Was geht mich das an?“

„Ich denke eine Menge."

Die Ministerin runzelte die Stirn. „Dafür ist mein Ministerium nicht zuständig.“

„Ich denke, in diesem Fall schon.“ erwiderte Milseya.

"Wenden Sie sich an meine Mitarbeiter", kam es unwirsch zurück.

"Ich glaube nicht, dass Sie wollen, dass diese mehr erfahren als unbedingt notwendig." entgegnete die Halbhaliianerin überheblich.

Die linke Augenbraue der Ministerin der Sicherheit Slajanya Karil hob sich bedrohlich in die Höhe. "Ms. Ranar.."

"Ich bevorzuge es mit dem Nachnamen meines verstorbenen terranischen Gatten angesprochen zu werden - Anquenar", unterbrach Milseya sie scharf.

"Nun Mrs. Anquenar. Hatte dieses Ministerium nicht schon genügend Scherereien wegen Ihnen? Sie sollten dankbar sein, dass wir AUCH IHNEN geholfen haben", gab die Ministerin hochmütig zurück. "Schließlich sind Sie nicht einmal reinen Blutes!"

"So wie über 90 Prozent aller Haliianer auch." erwiderte Milseya, während ein wissendes Lächeln ihre Lippen umspielte.

Das schlagartig leichenblass gewordene Gesicht Karils verriet ihr zu deutlich, dass diese Bemerkung gesessen hatte. "Wie bitte?" hauchte diese.

"Sie wissen, wovon ich rede, Ministerin. Oder möchten Sie, dass ich es laut ausspreche."

"NEIN! Warten Sie." Milseya beobachtete wie die Frau einige Knöpfe an ihrem Tisch betätigte. Ihr Bildschirm flackerte leicht. Dann kehrte das scharfe Bild zurück.

"Was wissen Sie?", fragte die Ministerin.

"Ich weiß von der sechsten Gensequenz und ich weiß, welche Auswirkungen das Bekanntwerden dieser Tatsache auf Halii hätte", erwiderte Milseya.

"Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen."

"Ich bitte Sie, Ministerin. Wenn bekannt werden würde, dass beinahe alle Haliianer ebenfalls nicht reinen Blutes sind, dann würden Tausende Exil-Haliianer zurückkehren und das beanspruchen würden, was ihnen zusteht. Das wissen Sie genau so gut wie ich."

"Das klingt nach Erpressung, Mrs. Anquenar!" zischte Slajanya Karil.

"Nein, ich gewähre Ihnen nur einen Aufschub. Auch Ihnen muss klar sein, dass früher oder später die Wahrheit ans Licht kommen wird. Das einzige, das ich will ist, meine Familie und meine Heimat kennen zu lernen, Dafür werde es NICHT ICH sein, die diese Geschichte ans Licht bringt", antwortete die Halbhaliianerin kalt.

"Glauben Sie wirklich, man würde auf jemanden wie Sie hören?" fragte die Ministerin für Sicherheit ein wenig belustigt.

"Nun, womöglich nicht. Aber der Eine oder Andere könnte hellhörig werden und sich die Beweise ..." Milseya hielt ein Padd hoch. " ...näher ansehen. Und selbst wenn nicht. Allein das Gerücht könnte schwerwiegende Folgen haben - auch für Ihr Ministerium."

"Vielleicht lasse ich es darauf ankommen." entgegnete die Frau und streckte den Arm vor, um die Verbindung zu beenden.

"Stimmt es, dass ein gewisser Dr. Feyzon Dalar Mitarbeiter Ihres Ministeriums war", fragte Milseya unbeeindruckt.

Der Arm zuckte wie nach dem Biss einer Kychanpierschlange zurück.

"Woher haben Sie diesen Namen? Was wissen sie von Dalar?" Der Ministerin gefiel diese erneute Wendung des Gesprächs ganz und gar nicht.

"Mehr als mir lieb ist und zu wenig, um etwas damit anfangen zu können." Milseya beugte sich ein wenig vor. "Ministerin, ich habe nicht vor mein Wissen preis zu geben. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort, auch wenn ich weiß, dass das für Sie nur wenig wert ist. Alles, was ich will, ist, dass Sie das, was ich weiß, bestätigen. Und meine Familie informieren. Ich denke nicht, dass das zu viel verlangt ist."

Die Ministerin presste vor Wut die Lippen aufeinander. "Fragen Sie. Um ihre Familie kümmern wir uns später."

Mit einem kleinen, siegesbewussten Lächeln lehnte sich Milseya zurück und begann ihre Fragen zu stellen.

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Sternenflottengeheimdienst

Unterabteilung Spionage – Sonderabteilung Romulus

Sie werden sich wundern, warum ich Ihnen diesen Brief schreibe. Noch mehr werden Sie sich darüber wundern, warum ich einen Brief schreibe und mich Ihnen nicht persönlich stelle.

Doch angesichts der Tatsache, dass ich bei meinem letzten ‚Besuch’ sechs Wochen in einer Ihrer Verhörzellen zugebracht habe, möchte ich mir mit diesem Geständnis ein wenig Luft verschaffen, bevor ich wieder eine von diesen Zellen von innen sehen werde.

Ich habe mir einmal geschworen, dass ich mich nie wieder in eine dieser Zellen sperren lassen würde. Ich habe mir geschworen, eher zu töten als mich noch einmal in Ihre Hände zu begeben.

Doch seitdem ist viel passiert….

Zu erst einmal: Ihre Vermutungen all die Jahre waren korrekt. Mein Vater Selar war ein Agent des Tal’Shiar.

Er wurde 2345 von der Mindwar-Division des Tal’Shiar nach Vulkan gesandt worden, um dort Untersuchungen an Telepathen durchzuführen. Dafür hatte man ihm eine Stelle als Psychologe an der Vulkanischen Akademie der Wissenschaften verschafft. In den folgenden Jahren führte er verschiedene psycho-genetische und psi-psychologische Experimente durch. Alle Ergebnisse hat er dem Reich gemeldet.

2348 geschah dann aber etwas, das ihn hat mit dem Reich brechen lassen: Er lernte meine Mutter kennen und verliebte sich in sie. Sie hat ihn damals vor die Wahl gestellt. Und er hat sich entschieden.

Selar wollte seine Verbindung zum Tal’Shiar beenden – ein Unterfangen, das seinem einzigen Bruder das Leben gekostet hat. Mein Vater hat daraufhin Geheimnisse des Tal’Shiar gesammelt und damit gedroht, diese der Föderation zu überreichen, wenn man ihn nicht in Ruhe ließe (bevor Sie fragen: Diese Dokumente wurden nach seinem Tod vernichtet). Diese Taktik ist nur teilweise aufgegangen, es gab verschiedene Angriffe auf unser Haus. Meine Schwester wurde dabei getötet.

Damit haben Sie jetzt alle Informationen über meinen Vater, die Sie schon immer haben wollten, für die Sie mich sechs Wochen lang verhört haben.

Nun werden Sie fragen, warum ich Ihnen das nicht bereits damals erzählt habe.

Weil ich Ihnen nicht getraut habe – und es auch heute noch nicht tue. Mein Vater war kaum tot und schon saß ich in einer Verhörzelle. Es ist alles genauso eingetreten wie es mir seit Kindesbeinen an erzählt wurde: ‚Wenn die Föderation erstmal die Wahrheit kennt, dann wirst Du im Gefängnis landen.’

Sie haben mein Misstrauen damals durch Ihr Verhalten bestätigt. Und ich habe die Lügen meines Vaters fortgesetzt.

Nicht nur das: Ich habe sogar versucht, Kontakt nach Romulus aufzunehmen. Lt. Cmdr. Kingsley ist meinen Versuchen vor seinem Tod auf die Schliche gekommen – wie Sie sicherlich bereits wissen.

Ich wollte Kontakt zu der Frau meines verstorbenen Onkels. Sie ist die einzige ‚Verwandte’, die ich im Reich habe. Ich wollte mehr wissen über die Heimat meines Vaters. Doch all meine Kontaktversuche sind gescheitert. Damals wie heute weiß ich über diese Frau nur, dass ihr Name Latta ist und sie wie mein Vater für den Tal’Shiar tätig ist (oder war – ich weiß ja nicht einmal, ob sie noch lebt).

Allerdings habe ich niemals und werde ich niemals Geheimnisse der Flotte an das romulanische Reich weitergegeben. Ich war nie für den Tal’shiar tätig.

Mein Mann Sta’el – ebenso wie meine vulkanische Familie, Cmdr. Selina Kyle und Lt. Orlando Talbot a.D. – kennt die Wahrheit über mich. Er hat bei unserer Bindung versprochen, Stillschweigen zu bewahren. Doch nach Lt. Cmdr. Kingsleys Tod hat er versucht, mich davon zu überzeugen, dass es besser sei, die Wahrheit zu sagen.

Ich habe damals nicht auf ihn gehört, was unsere Bindung auf eine schwere Probe gestellt hat.

Heute bin ich klüger. Ich hatte in den vergangenen Monaten meiner selbstauferlegten ‚Auszeit’ viel Zeit, um nachzudenken. Und vor allem hatte ich Zeit, meinen Sohn Niklan beim Aufwachsen zuzusehen. Der Junge wird bald in ein Alter kommen, in dem er anfängt Fragen zu stellen. Ich habe die Wahl, ihm dasselbe beizubringen, das mein Vater mir beigebracht hat. Oder ihm die Wahrheit zu sagen.

Ich habe mich für die Wahrheit entschieden.

Ich möchte, dass er erfährt, woher er kommt. Ich möchte, dass er stolz auf seine Herkunft ist.

Aus diesem Grund schreibe ich diesen Brief. Sie müssen nun entscheiden, wie es weitergeht.

Ich für meine Person sehe meine Zukunft weiterhin in der Sternenflotte – entweder als Councelor, in der Kommandoebene oder im diplomatischen Chor.

Außerdem möchte ich offiziell Kontakt zum romulanischen Reich aufnehmen. Ich möchte meine angeheiratete Tante kennen lernen und nach Romulus reisen.

Inwiefern ich das kann – das ist nun Ihre Entscheidung.

Für weitere Rückfragen – und ich bin sicher, die werden Sie haben – erreichen Sie mich auf der U.S.S. Community. Ich möchte Sie nur bitten, meine Familie bei all ihren Aktivitäten unberührt zu lassen.

Lt. sg. Solak

Solak starrte auf seinen Brief. Er hatte ihn so oft neu geschrieben und mit Sta’el diskutiert… Jetzt fiel ihm nichts mehr ein. Der Brief war fertig. Jetzt musste er ihn nur noch abschicken.

Er sah auf den ‚Send’-Button vor sich – so wie er es die letzten Stunden in dieser Nacht getan hatte.

Wenn er das tat… Bald würde es Tanrim erfahren. Und danach sicherlich das gesamte Schiff. Ganz zu schweigen davon, dass das seine Karriere beenden und ihn in ein Föderationsgefängnis bringen konnte.

Aber hatte er eine Wahl?

Solak streckte seine Hand aus.

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H’Qar hatte die nacht nur wenig geschlafen. Er schlief nie gut in neuen Quartieren, dieses würde sich er’s in ein paar Tagen geben.

Nach einem ereignislosem und replizierten Frühstück in seinen eigenen vier Wänden, machte er sich auf in den Bereitschaftsbereich der Sicherheit. Er griff sich ein PADD und las die Standartberichte der vergangenen Tage. Diese ermüdeten ihn allerdings sehr schnell, so das er sich daran machte seinen eigenen Bericht über die Vorkommnisse der gestrigen Schicht zu schreiben.

Sicherheitsbericht von Sogh H’Qar

an Lt. Bishop Leiter der Sicherheitsabteilung USS_Community

Bei meinem Dienstantritt befanden sich Lt. LeCroix, Fähnrich Frost und MCPO Faldaas Dienstbereit im Bereitschaftsraum. Einzig SCPO K’Rissan war nicht anwesend. Nach einer Zurechtweisung (Sie haben einen höher stehenden Offizier nicht gegrüßt) der anwesenden Crewmitglieder und einer Aufklärung klingonischer Ränge, erkundigte ich mich nach dem Verbleib des SCPO, es wurde mir von Lt. LeCroix mitgeteilt das sich SCPO K’Rissan eine Substanz namens Kaugummi ins Fell gelebt hätte und sich reinigen gegangen ist. Da dieses unter Einwilligung von Lt. LeCroix geschehen ist bis ich es darauf beruhen.

Nachdem der SCPO sich wieder zum Dienst meldete, machte ich ihn darauf aufmerksam das ich es nicht tolerieren werde sollte sich so ein Vorfall wiederholen.

Worauf mich der Caitianer daraufhin wies das mich seine Hygiene nichts angehe. Ich habe dieser Aussage insoweit zugestimmt das mich seine persönliche Hygiene etwas anginge wenn sie den reibungslosen Dienstablauf stören.

Der SCPO wurde darauf hin Laut und ließ seine Krallen ausfahren. Zu diesem Zeitpunkt war mir klar das eine Konfrontation unausweichlich werden würde. Ich Entschied mich dafür aus dieser Situation eine Kampfsportdemonstration und eine Überprüfung der Sicherheitsprotokolle zumachen. Die beiden erste Sicherheitsoffiziere versagten schon im Vorfeld der Kampfsportdemonstration, Sie verließen den Bereitschaftsraum ohne eine Begründung und ohne das Sie in die Situation eingriffen. Nachdem Die beiden Crewmitglieder den Bereitschaftsraum verlassen haben gingen wir zur Kampfsportdemonstration über und Lt. LeCroix brachte sich unter dem Schreibtisch in Sicherheit, ebenfalls ohne einzugreifen. Im Verlaufe der Kampfsportdemonstration wurden leider SCPO K’Rissan und auch ich verletzt. Die Verletzungen bei dem SCPO stammen von einem Treffer mit meinem Kopf und einem Schlag mir meiner Faust. Meine Verletzungen stammen von den Krallen des SCPO und von seinem Gebiss als er mir in den Unterarm biss.

Als Dienstvernachlässigung von Lt. LeCroix ist noch sein Nichthandeln zu benennen. Er hat weder versucht verbal oder auf andere weise in das geschehen einzugreifen. Bei einer solchen Situation sollte im Notfall auch der Gebrauch des Phasers auf Betäubung eine Selbstverständlichkeit sein. Nach Beendigung der Demonstration rief der Lt. die Sicherheit zu Hilfe. Die auch umgehend eintraf. Ich befahl den SCPO sofort auf die Krankenstation zu bringen. Die schwere der Verletzung erfuhr ich erst nach Dienstende. Dafür sollte mir nach Sternenflottenvorschriften ein Verweis in meine Akte eingetragen werden.

Der weitere Dienst verlief Ereignislos.

Schriftliche Verweise für die betreffenden Offiziere und Unteroffiziere sind dieser Nachricht angehängt.

H’Qar las sich seinen Bericht noch einmal durch und entschloss sich noch einen Persönlichen Eintrag anzuhängen. Die darin beschriebene Geste war auf Klingonenschiffen durchaus die Regel.

Von: Sogh H’Qar

an: Lt. Lucas Bishop

Lt. da ich für den Ausfall von SCPO K’Rissan verantwortlich bin werde ich mit Ihrem Einverständnis Seine Dienstzeiten übernehmen.

H’Qar ging in das Büro von Lt. Bishop und stellte fest das er nicht anwesend war. Also legte er das PADD auf den Schreibtisch und begab sich wieder auf seinen Posten.

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Er war überaus still gewesen. Hatte sich an dem Briefing nicht beteiligt, sondern nur aufmerksam zugehört. Tanrim war es nicht entgangen, dass sein Sicherheitschef sich nicht geäußert hatte. Er fragte sich, ob der Lieutenant stets so ruhig war. Ein Blick in seine Akte verriet dem Captain, dass dies wohl nicht immer der Fall gewesen war. Er beschloss sich mit Lucas Bishop zu unterhalten. Dabei konnte er auch gleich in Erfahrung bringen, welche Sicherheitsmaßnahmen der junge Mann für die Botschafter ergriffen hatte.

„Captain Tanrim an Lt. Bishop.“

Lt. Bishop hatte eine angenehme Nacht mit seiner Freundin verbracht, aber er war nicht großartig zum Schlafen gekommen. Nanni konnte reden wie ein Wasserfall und ... Als Lucas in seinem Büro ankam, musste er erstmal seine Flagge wieder aufhängen, denn sie hing wieder herunter. Danach hatte er seine Beine auf den Schreibtisch gelegt und war eingedöst. Der Ruf des Captains hatte ihn geweckt und Lucas nahm verschlafen das Gespräch an.

„Wenn es Ihre Zeit zulässt, würde ich mich gerne mit Ihnen unterhalten“, erklärte Tanrim.

"Kein Problem, Captain - zur Zeit gibt es keine Auffälligkeiten. Ich bin unterwegs..." antwortete Lt. Bishop und stürmte aus seinem Büro. Vielleicht hat der Captain etwas Interessantes für ihn zu tun, weil dem Sicherheitschef etwas langweilig war.

„Ich erwarte Sie, Lieutenant.“

Wenige Turboliftsekunden erschien Lt. Bishop auf der Hauptbrücke und durchquerte diese in Richtung Bereitschaftsraum des Captains. Seine Hand betätigte zielstrebig den Türsummer.

„Herein“ Tanrim sah von seinem Tisch auf und musterte seinen Sicherheitschef eingehend, als dieser eintrat. Ein Mensch von imposanter Statur mit wachem Blick. „Nehmen Sie Platz, Lieutenant.“

"Danke, Captain - Was gibt es, Sir?" meinte Lt. Bishop und nahm Platz, dann musterte er den Zakdorn genau. Er war nicht gerade gutaussehend und sein Gesicht wirkte zerknittert, aber die Zakdorn waren sehr bekannt für ihre enorme strategische Fähigkeiten.

Tanrim lehnte sich zurück. „Ich dachte, wir beide sollten uns einmal unterhalten, Lt. Bishop.“ Er presste die Fingerspitzen beider Hände leicht gegeneinander. „Sie haben sich während des Briefings nicht geäußert. Daher wollte ich wissen, wie es um die Sicherheitsvorkehrungen für unsere Gäste bestellt ist.“

"Ich habe die Standardsicherheitsmaßnahmen für Diplomaten gewählt. Ein Sicherheitsoffzier an jedem Quartier, zwei Sicherheitsoffiziere begleiten die Gruppe ständig und in den Quartieren sind Transporterblockierer aktiviert." erklärte Lt. Bishop die Standards und hoffte das die Sicherheitsmaßnahmen, dem Captain ausreichten oder nicht...

Tanrim nickte zufrieden. „Das dürfte genügen.“ Schließlich drohte keine ersichtliche Gefahr. Es gab niemand, der den Verhandlungen feindselig gegenüber stand - weder auf Zari noch in der Föderation. „Und wie macht sich unser klingonischer Austauschoffizier, Lieutenant?“, wollte der Zakdorn wissen.

"Der Austauschoffizier verhält sich klingonisch. Er hat mir eine Liste mit Sicherheitsrisiken gegeben, die aber der Sternenflotte bekannt sein dürften. Ansonsten leite ich im Moment eine kleine Untersuchung wegen des verletzten SCPO K'Rissan." berichtete Lucas ehrlich seinem Vorgesetzten. Dann fiel sein Blick auf kleine Figürchen die auf dem Schreibtisch des Captains standen. Es gab Kanoniere, berittene Offiziere und einfache Soldaten. Alle Figuren erinnerten Lt. Bishop an die französische Revolution.

„Eine Untersuchung? Berichten Sie!“ befahl der Captain und griff beinahe dem Blick des Lieutenants folgend nach seiner Lieblingsspielfigur - dem Reiter.

Lucas musste grinsen, der Reiter war wohl die Lieblingsfigur des Captains. "Die Untersuchung ist nichts weltbewegendes, es gab anscheinend Spannungen zwischen dem Klingonen und dem Caitianer. Ein paar Sicherheitsleute wollten nichts verraten und es als Demonstration für Nahkampftechniken abtun..." erzählte Lt Bishop seinem Captain und wirkte sehr gelassen. Früher hätte er sich ziemlich aufgeregt.

Stirnrunzelnd sah Tanrim seinen Sicherheitschef an. Doch der Zakdorn mischte sich prinzipiell nicht in die Aufgaben seiner Offiziere ein – es sei denn, sie vernachlässigten diese. „Sorgen Sie dafür, dass sich das nicht wiederholt, Lieutenant“, sagte er. „Erklären Sie dem Klingonen, dass er sich auf diesem Schiff den Gesetzen und Gepflogenheiten der Sternenflotte zu beugen hat und nicht umgekehrt.“

Dann entspannten sich die Gesichtszüge des Captains wieder. „Lieutenant, erzählen Sie mir etwas von sich.“ Tanrim vertraute schon lange nicht mehr darauf was in den Akten über jemanden stand. Er verließ sich lieber auf seinen eigenen Instinkt.

Lt. Bishop schluckte, der Captain wollte etwas über ihn wissen. "Was soll ich denn erzählen?" fragte er kleinlaut und schaute verwundert den Zakdorn an.

„Nun. Warum sind Sie zur Sicherheit gegangen? Was war Ihre Motivation?“ Tanrim spürte, dass dem Lieutenant die Frage unangenehm war, aber er wollte sich ein Bild von dem Mann machen. Eines, das er nicht aus einer Akte erhalten konnte.

"Ich bin zur Sicherheit gegangen, weil mein Vater ebenfalls bei der Sicherheit war. Sein angeblicher Tod hat meine Entscheidung bestärkt..." erzählte Lucas emotionslos, denn er wurde wieder an seinen Vater erinnert.

Interessant! Tanrim blickte den Offizier nachdenklich an. Da war wohl noch so einiges offen. „Halten Sie sich für einen guten Sicherheitschef?“ änderte Tanrim das Thema in eine andere Richtung. „Man sagte mir, dass Sie sich verändert hätten seit der letzten Mission.“

Jetzt war der Sicherheitschef völlig perplex. "Ja, ich denke ich bin ein guter Sicherheitschef, nur habe ich gelernt, dass man nicht jedes Problem mit Waffengewalt lösen kann..." verriet Lucas seine Einschätzung und war auf die Reaktion des Zakdorns gespannt.

„Was, wenn es aber nicht anders geht, Lieutenant?“

"Dann, Captain Tanrim, kann ich auch zuschlagen und meine Trefferquote spricht dafür" entgegnete Lucas und sein Blick wurde kalt und ernst.

„Das weiß ich, Lieutenant. Ihre Akte ist eindrucksvoll.“ Der Zakdorn lehnte sich wieder zurück. „Mich beruhigt allerdings die Tatsache, dass ich keinen Sicherheitschef habe, der erst schießt und dann Fragen stellt. Und ich hoffe, dass dies auch so bleibt.“ Tanrim sah ihn beim letzten Satz warnend an.

"Nein, das kommt nicht vor. Erst wenn sie mir den Befehl geben, Sir" versicherte Lt. Bishop und stand auf.

„Gut.“ Tanrim erhob sich ebenfalls, ging um den Tisch und streckte die Hand aus. „Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit, Lieutenant.“

"Auf gute Zusammenarbeit!" erwiderte Lucas die freundliche Geste des Captains und strahlte.

„Sie können wegtreten, Lieutenant.“ verabschiedete ihn der Captain.

"Danke, Sir" antwortete Lt. Bishop, salutierte und verließ den Bereitschaftsraum.

Ein interessanter junger Mann! Tanrim sah ihm nach, dann ging er wieder an sein Terminal und tippte einige Notizen in seine eigene Akte, die er neu und nur für seine persönlichen Zwecke über den Sicherheitschef angelegte – so wie er es bei jedem seiner Führungsoffiziere getan hatte.

U_E und inanchfe... Ohne Worte

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Endlich geschafft! Assjima gab Serik einen dankbaren Klaps auf die Schulter. „Lieutenant, Sie haben etwas gut bei mir. Das war wirklich ganze Arbeit!“ Sie schaute sich glücklich in der fertig aufgeräumten Krankenstation um. „Das war nun wirklich kein Problem, Doktor. Die Nacht war ruhig und es wäre unlogisch gewesen, die Arbeitszeit durch Nichtstun zu vergeuden. Und wenn ich dadurch Ihrer Effizienz etwas nachhelfen konnte …“ Serik verschluckte sich beinahe bei diesem Anflug von Humor. Die direkte Anwesenheit seiner Vorgesetzten brachte sein inneres Gleichgewicht doch immer wieder ins Wanken. Er konnte sich einfach nicht an die ständigen Stimmungswechsel und die auf ihn chaotisch wirkenden Denkstrukturen der Ärztin gewöhnen. Und deshalb empfand er es als angenehm, in Zukunft mehr in der Nachtschicht arbeiten zu dürfen. So wurde die gemeinsame Arbeit mit der Deltanerin auf ein Minimum reduziert und ihm blieb zudem mehr Zeit für seine Tochter. Jetzt, wo Telek mit der Betreuung der anderen Kinder so viel zu tun hatte, hing die kleine Telar in jeder freien Minute wie eine Klette an ihrem Vater.

„Doktor!“ Ensign McChicken winkte aufgeregt von der anderen Seite des Raumes herüber. „In Ihrem Büro piepst seit geraumer Zeit das Terminal. Da will jemand von außerhalb mit Ihnen sprechen.“

„Danke, Sarah!“ Assjima schenkte dem Vulkanier noch einmal ein dankbares Lächeln und eilte in ihr Büro. Auf dem Monitor erschien das Gesicht eines älteren Herrn, der sicherlich in Ehre ergraut gewesen wäre - so er Haare gehabt hätte.

„Vater! Das ist ja eine Überraschung! Schön, dich zu sehen. Wie geht es dir?“

„Danke, es geht mir soweit ganz gut. Wenn ich mir nur nicht Sorgen wegen deiner Anfrage machen müsste.“ Richter Eslau kam wie üblich direkt zu Sache. „Du hast mich da in eine ziemliche Prädulie gebracht.“

Assjima spielte die Erstaunte „Warum? Das wollte ich nicht. Wie kann dich die Frage nach einer alten Frau in Schwierigkeiten bringen?“

„Es ist nicht deine Frage, es ist die Erwartung, die du in mich setzt, indem du mich darum bittest, eine Antwort auf deine Frage zu finden. Und du weißt, dass ich immer bestrebt war, alle deine Fragen zu beantworten. Obwohl es so unendlich viele waren ... Hört das denn nie auf? Warum nur musst du so neugierig sein. Was geht dich diese Marlesia an? Du kannst mir nicht weismachen, dass du unbedingt ihre medizinischen Daten brauchst, um ihrem Enkel und ihren Urenkeln zu helfen. Lakia ist der Ansicht, du könntest selber alle nötigen medizinischen Belange aus den Daten deiner Patienten rekonstruieren.“ Der alte Herr war sichtlich erbost.

„Vater, natürlich könnte ich alles rekonstruieren. Aber es gibt ein paar Dinge, die ich von dir geerbt habe. Da wären zum Beispiel meine Neugier und die damit verbundene Tatsache, dass ich meine Finger nie aus Sachen rauslassen kann, die mich zwar berühren, aber eigentlich nichts angehen. Und irgendwie scheine ich einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn von dir geerbt zu haben. Aber für mich am Wichtigsten ist, dass ich deinen Hang zur Gründlichkeit habe. Und in diesem Sinne musste ich dich nach dieser Frau fragen, denn ohne ihre Daten könnten mir wirklich relevante Hinweise entgehen, die bei der Entwicklung einer Therapie ausschlaggebend sein könnten.“ Auch Assjima spürte, wie sich Wut in ihr ausbreitete. Es war nicht immer einfach mit dem alten Herrn. Sie waren sich zu ähnlich und gerieten allein deswegen immer wieder aneinander. Nur hatte Eslau im Laufe seines langen Lebens sein Temperament immer mehr unterdrückt und durch Strenge und Prinzipiengläubigkeit ersetzt. Und genau das konnte Assjima regelmäßig zur Weißglut treiben.

Der alte Deltaner blickte seine Tochter durch den Monitor vorwurfsvoll an. „Lakia sagt immer, du wärest eine gute Richterin geworden. Sie liegt da falsch. Du wärest zwar gerecht, aber nicht hart genug und viel zu neugierig. Gelegentlich ist es besser, Dinge auf sich beruhen zu lassen, um größeren Schaden zu vermeiden. Manchmal wiegt das Wohl Vieler mehr als das des Einzelnen.“

„Ich weiß, Vater. Das hast du mir oft genug erklärt. Aber was diese Marlesia angeht habe ich eine bestimmte Vermutung. Und um es gleich vorweg zu nehmen: ich bin nicht bereit, auf Kosten zweier unschuldiger Kinder verstaubte Tabus auf sich beruhen zu lassen. Also: hast du eine Antwort auf meine Frage?“ Assjima war sichtlich ungehalten.

Man konnte es Eslau deutlich ansehen. Der typische ’Sprich-nicht-in-diesem-Ton-mit-mir’ Spruch eines Vaters lag ihm auf der Zunge. Doch er schluckte ihn gerade noch einmal hinunter. Er kannte seine Tochter nur zu gut. Sie würde explodieren und er käme die nächsten 15 Minuten einfach nicht mehr zu Wort. Letztendlich würde sie ihr Ziel doch erreichen und sich mit ihrem verdammten Dickkopf durchsetzen. Also konnte er auch genauso gut gleich in den sauren Apfel beißen.

„Ja, ich habe mit einigen Freunden gesprochen. Und ich betone es: es sind Freunde. Ich gehe davon aus, dass du diesbezüglich deine große Klappe halten kannst, damit diese Herren mich auch in Zukunft noch als Freund betrachten können.“

Assjima nickte „Versprochen! Es fällt unter die ärztliche Schweigepflicht! Was haben deine Freunde dir erzählt?“

„Sei nicht immer so ungeduldig! Das steht dir nicht.“

Assjima verdrehte insgeheim die Augen „Schon gut. Entschuldige bitte.“

„Also, ich habe gehört, es soll eine Gruppe geben soll, welche die irrsinnige Annahme vertritt, man solle auf Delta IV die Zuwanderung von Fremden zulassen. Ein vollkommener Schwachsinn in meinen Augen. Kannst du dir vorstellen, zu welchen Komplikationen das führen würde?“ Eslau wurde allein bei dem Gedanken an eine solche Situation ganz rot im Gesicht. „Da die sich natürlich mit ihren skurrilen Ideen in der Öffentlichkeit kein Gehör verschaffen können haben sie in die Illegalität begeben. Sie unterstützen heimlich gefallene Deltaner und Deltanerinen.“

„Was verstehst du unter gefallenen Deltanern, Vater?“

„Kind, stell dich jetzt nicht extra dumm. Du weißt genau, was ich meine. Solche, die sich nicht an die Gesetze halten und in sexuellen Kontakt mit Nicht-Deltanern treten.“

„Gesetze? Ich wusste nicht, dass es ein Gesetzt gibt, welches diese Art von Verbindung untersagt? Aber du bist schließlich der Experte.“ Die Ärztin biss sich auf die Zunge. Schließlich wollte sie etwas von ihrem Vater. Sie sollte ihn nicht provozieren. Nicht jetzt …

„Natürlich gibt es kein richtiges Gesetz. Nicht alle gesellschaftlichen Grundregeln müssen schriftlich verankert werden. Vor allen Dingen dann, wenn es wider den guten Anstand geht – es ist einfach selbstverständlich, dass man sie befolgt.“

„Na dann, Vater – dann lass dich mal nicht erwischen, wenn du das nächste Mal in der Öffentlichkeit in der Nase bohrst.“ murmelte Assjima leise vor sich hin „Du könntest dafür im Gefängnis landen.“ Laut fuhr sie fort: „Also sind nun die Gesetzeshüter auf der Pirsch und jagen sowohl die Gefallenen als auch ihre Helfer? Bist du auch auf der Jagd, Vater?“

„Nein, das fällt zum Glück nicht in mein Ressort. Ich wüsste auch nicht, wie ich damit umgehen sollte. Gegen diese Art von Gefühlen sollte es keine Gesetze und keine Regeln geben dürfen.“

Jetzt war Assjima sichtlich erstaunt. War es tatsächlich möglich, dass IHR Vater von seiner konservativen Denkweise abweichen konnte?

„Schau nicht so überrascht drein, Assjima. Ich mag ein alter Mann sein, aber ich bin doch kein Idiot. Wenn man Liebe – egal zu wem auch immer – verbieten will, kann das die Betroffenen nur in die Illegalität zwingen. Auf diese Weise werden vollkommen unschuldige Wesen kriminalisiert. Eine solche Vorgehensweise sollte gesetzlich unterbunden sein. Ist es aber leider nicht. Und nur deswegen gebe ich dir die gewünschten Informationen. Aber viele in meinem beruflichen Umfeld denken ähnlich. Vielleicht hat man deswegen diese Helfer der Gefallenen bislang mehr oder weniger in Ruhe gelassen. Es bestand einfach kein direkter Handlungsbedarf zumal auch eine tatsächliche gesetzliche Grundlage fehlt. Doch seit einiger Zeit ist Bewegung in die Sache gekommen. Einige der Helfer sind in die Öffentlichkeit getreten und fordern laut eine Legalisierung solcher Beziehungen. Sie verlangen, dass Exil-Deltaner in ihre Heimat zurückkehren dürfen – mit ihren nichtdeltanischen Partnern. Und natürlich geraten sie seit dem immer wieder mit Personen aus gewissen konservativen Kreisen aneinander.“

Assjimas Augen wurden immer größer. „Es gibt Exil-Deltaner? Davon habe ich noch nie etwas gehört! Vater, was ist dran an dieser Geschichte, dass sexueller Kontakt mit Deltanern für andere humanoide Spezies tödlich enden könnte?“

Eslau wirkte ein wenig verwirrt, als er antwortete. „Du bist doch die Medizinerin. Und du arbeitest nur mit Nicht-Deltanern. Kann es wirklich sein, dass du dir darüber noch keine Gedanken gemacht hast? Ach ja, ich vergaß – der Eid. Es besteht ja kein direkter Handlungsbedarf …zumindest wenn man nicht auf Revolution aus ist. Also, was ich so von meinen Freunden gehört habe … diese Helfer behaupten, dass die Geschichte mit den nicht kompatiblen sexuellen Praktiken nur ein Gerücht sei, das vor vielen Jahren – als Delta in die Förderation eingetreten ist, in die Welt gesetzt wurde um Komplikationen auf Sternenflottenschiffen vorzubeugen. Aus einer reinen Schutzmaßnahme innerhalb der Sternenflotte entwickelte sich daraus bei uns ein Tabu, das seltsamerweise auf die ganze Gesellschaft ausgedehnt wurde.“

Assjima nickte nachdenklich. „So etwas in der Art habe ich vermutet. Man weiß von einigen Beziehungen zwischen Deltanern und Menschen. Da gab es doch mal diese Sache zwischen der Navigatorin Lieutenant Ilia und Commander Will Decker auf der U.S.S. Enterprise NCC 1701“

„Ich erinnere mich – die beiden sind doch dann mit dieser Sonde verschmolzen …“ Eslau dachte einen Moment nach. „Vor einigen Jahren gab es hier mal so einen Zirkus um ein Denkmal von Lt. Ilia, das aufgestellt werden sollte, weil sie eine der ersten deltanischen Heldinnen in der Sternenflotte war. Es ging dabei auch um eine neue Lebensform, die durch sie entstanden sein soll. Das Denkmal wurde dann von konservativen Kreisen abgeblockt … Ja, das war eine komische Sache damals. Wie konnte ich das nur vergessen …“

Der Richter versank tief in seinen Gedanken, doch wurde er recht schnell von seiner Tochter zurückgeholt. „Vater, hast du etwas Konkretes über Marlesia erfahren können?“

„Marlesia? Doch ja. Nicht viel, aber etwas. Mir wurde erzählt, dass die Helfer sie unterstützten, als sie aus dem Licht der Öffentlichkeit verschwinden wollte. Sie soll nach ihrer Pensionierung ein zurückgezogenes Leben geführt haben. Doch kamen mir Gerüchte zu Ohren, dass sie nun gänzlich verschwunden sein soll. Mehr weiß ich nicht … wirklich nicht.“

„Danke, Vater. Du hast mir wirklich weiter geholfen. Wenn du noch etwas in dieser Sache hören solltest … meldest du dich dann wieder bei mir? Namen, vor allen Dingen Namen wären mir von Nutzen.“

„Namen? Kind … gerade Namen sind das Problem … Aber ich werde Augen und Ohren für dich aufhalten. Du wirst von mir hören.“ Er nickte ihr zu und der Bildschirm wurde dunkel.

Fassungslos starrte die Ärztin auf den dunklen Schirm. Natürlich war Delta IV nie das Paradies gewesen, das andere außerhalb ihrer Welt zu sehen glaubten. Die meisten Nicht-Deltaner kannten den Planeten nur vom Hörensagen, da sie sich offiziell nur auf den beiden Monden aufhalten durften. Und Deltaner waren äußerst gewieft, wenn es darum ging, ihre Heimatwelt zu mystifizieren. Aber so etwas?

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Die Antwort auf seinen Brief erreichte Solak bereits am nächsten Morgen. Der Geheimdienst verschwendete wirklich keine Zeit...

Man würde seine Angaben überprüfen, er dürfe bis auf weiteres ohne ausdrücklichen Befehl nicht den Föderationsraum verlassen, sein kommandierender Offizier Cpt. Tanrim sei umgehend informiert worden. Und er habe sich für eine Befragung bereit zu halten. Eine Standardantwort.

Der Councelor bekam weiche Knie vor Erleichterung. Das worst case Szenario war nicht eingetreten. Niemand war bisher in sein Quartier gestürmt und hatte ihn vor den Augen seines Sohnes inhaftiert. Er beschloss, das als gutes Omen zu werten.

Und Tanrim wusste jetzt Bescheid....

Solak konnte seinen aktuellen Captain noch nicht einschätzen. War er ein Enders? Eine Gonzales? Ein Stewart? Oder gar ein LeBlanc?! Was mochte Tanrim entscheiden? Würde er noch mehr seiner Privilegien verlieren?

Wie lange würde es dauern bis es zur Crew durchsickerte?

Auf diese Fragen würde er heute wohl keine Antwort erhalten.

Außerdem wurde es Zeit, dass er sich an seine Arbeit machte. Sein erster Termin an diesem Tag war Aaron Robinson. Solak hatte ein leicht flaues Gefühl im Magen angesichts dieses Gesprächs. Sowohl er wie auch Lefler hatten eine Affäre mit dem Mann gehabt. Und bis heute hegte der Councelor den Verdacht, dass Robinson in ihn verliebt sei. Eine heikle Situation.

In seinen chaotischen Gedanken versunken trat der Romulovulkanier aus dem Turbolift. Um von diesem Lift aus zu seinem Büro zu gelangen musste er an der primären Krankenstation vorbei, aus der die Stimme der deltanischen Ärztin in den Korridor drang.

Solak beschleunigte seine Schritte, um auf gar keinen Fall in das Blickfeld der Ärztin zu geraten. Noch hatte er sich bei ihr nicht zu seiner Routine-Untersuchung gemeldet - und er wollte diesen Termin so lange wie nur möglich herauszögern. Selina hatte ihm kurz von ihrem eigenen Termin berichtet. Darüber, welche aus 'dem Urlaub' stammenden Verletzungen Assjima bei ihr gefunden hatte. Natürlich hatte die Deltanerin nachgefragt. Und wenn sie schon bei Selina neugierig geworden war - was würde sie dann erst zu Solaks durch die Folter stammenden Verletzungen sagen?

Nein, dieses Risiko durfte er auf gar keinen Fall eingehen. Er brauchte mehr Zeit bis Sta'el alle Spuren beseitigt hatte.

Außerdem hatte Selina etwas von 'Handauflegen' erzählt. Nicht nur dass Solak gegenüber Deltanern nach einigen unerfreulichen Begegnungen mit anderen Councelorn aus dieser Spezies skeptisch war - er hasste es zudem schlichtweg, von Fremden berührt zu werden!

Erleichtert atmete er darum auf, als er endlich unbehelligt sein schützendes Büro erreichte hatte. Er würde Dr. Assjima nicht ewig entkommen können, das wusste er. Aber immerhin heute...

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Am nächsten Morgen war Patricia Mandrick auf den Weg ins Casino, als plötzlich hinter ihr ein: „Ach entschuldigen sie bitte.“, ertönte. Sie drehte sich herum und entdeckte Botschafterin Coum. „Was kann ich für sie tun. Ma’am.“ „Ich bin Botschafterin Ruyari Coum.“, bemerkte die Diplomatin.

„Ensign Patricia Mandrick.“, stellte sich die junge Sternenflottenoffizerin vor. „Können sie mir vielleicht sagen, wo ich Lieutnant Esteban finde.“, fragte die Trill freundlich. „Ich habe ihn heute Morgen noch nicht gesehen.“, überlegte Patricia. „Computer, lokalisiere Lieutnant Jeremiah Esteban.“, befahl sie schließlich.

„Lieutnant Esteban befindet sich in seinen Quartier.“. meldete der Bordcomputer. „Er wird wohl seinen Kommunikator dort liegen gelassen haben.“, entschuldigte die junge Frau ihren Vorgesetzten. „Kann ich ihnen vielleicht weiterhelfen.“

„Kennen sie ein gutes Holodeckprogramm mit einen anständigen Frisör.“, erwiderte Ruyari. Patricia lächelte: „Darf ich ihnen einen Gegenvorschlag machen. Der Bordfrisör der Community, Crewmen Miauz, ist ein wahrer Meister seines Faches.“ „Das ist ja noch besser, Ensign. Wo hat er denn seinen Salon? Oder macht er etwa Hausbesuche?“

„Sein Salon befindet sich auf Deck 9. Ich war gerade auf den Weg dorthin, weil das Casino ebenfalls auf den Deck liegt. Wenn sie wollen, können sie mich begleiten, Botschafterin.“, bot die Einsatzoffizierin an. „Das wäre sehr nett. Danke.“ bestätigte die Trill und so machten sich die beiden Frauen gemeinsam auf den Weg.

Unterwegs fragte Ruyari ihre Begleiterin: „Sagen sie Ensign, kennen sie Lieutnant Esteban recht gut.“ „Dienstlich ja. Schließlich ist er mein direkter Vorgesetzter. Privat eher weniger.“, erklärte Patricia offen.

„Können sie ihn mir ein wenig beschreiben. Schließlich muss ich ja wissen, mit wem ich es zu tun habe.“, versuchte die Diplomatin glaubhaft zu machen. Patricia fand nichts dabei, weswegen sie erklärte: „Der Lieutnant ist sehr auf Disziplin bedacht. Aber dabei im Umgang mit anderen sehr höflich. Er ist ein wenig auch ein Organisationstalent und zudem sehr zielstrebig.“

„Das ist auch im Groben mein Eindruck. Er scheint auch recht findig zu sein, wenn es darum geht Problem zu lösen. Und privat?“, hakte die Trill nach. „Da kenne ich ihn nicht so gut.“, wich Patricia etwas überrascht aus.

„Hat er vielleicht eine Freundin, oder ist er sogar verheiratet?“, wollte nun Ruyari direkt wissen. „Also das geht sie wohl wirklich nichts an.“, dachte Ensign Mandrick für sich. Laut erwiderte sie: „Verheiratet ist er nicht. Ob er eine Freundin hat, weiß ich nicht.Da müssen sie schon ihn selbst fragen.“ Etwas misstrauisch musterte sie die attraktive Trill: „Warum fragen sie eigentlich.?“

„Ich kenne meine Kollegen.“, erklärte die Botschafterin. „Und einige von ihnen werden auf die Uhrzeit wenig Rücksicht nehmen, wenn sie etwas wollen. Ich möchte vermeiden, dass der Lieutnant deswegen private Spannungen zu ertragen hat, was sich bestimmt negativ auf seine Leistung und auch seine Umgangsformen auswirken wird. Vorsorge ist eben besser als Heilen.“

Mittlerweile hatten die beiden Frauen den Frisörsalon erreicht und betraten ihnen. Wie so oft am Morgen war die Hölle los. Mike Benton und Miauz hatten alle Hände voll zu tun. Während sich Ruyari setzte und nach einer Illustrierten griff, nahm Patricia, den caitanischen Frisör zur Seite. „Hör mal, Miauz. Die Frau mit der ich hereingekommen bin, ist eine von unseren Gästen. Sie ist als Nächste dran.“ Miauz nickte überrascht. Die junge Frau hob nun warnend ihren Zeigefinger: „Und noch etwas. Die ganzen Gerüchte, die auf dem Schiff kursieren und auch das Privatleben der Crew, gehen die Botschafterin nicht das Geringste an.“

„Soll das ein Befehl sein.“, fragte der große Caitaner verwirrt. „So kenne ich dich gar nicht, Patrrricia.“

„Kein Befehl, Miauz. Ich bin ja schließlich nicht wie mein neuer Chef. Aber ein gutgemeinter Rat, der deinen pelzigen Hintern vor einer Menge Probleme bewahrt.“, erwiderte die junge Frau bestimmt.

Mit einen leisen, leicht beleidigt klingend Fauchen, nickte Miauz. Patricia verließ dann den Salon, aber nicht ohne sich freundlich von der trillianischen Botschafterin zu verabschieden, um im Casino zu frühstücken.

Als die junge Frau fertig war und ihren Vorgesetzten immer noch nicht gesehen hatte, befragte sie noch mal den Computer nach der Position des Lieutnants. Wieder die gleiche Antwort wie bei ihren ersten Versuch. Nun doch ein klein wenig besorgt, machte sie sich auf den Weg nach Deck 13 und klingelte.

Jeremiah döste gerade noch ein wenig im Halbschlaf, als ihn plötzlich ein lautes Geräusch weckte. Er brauchte ein paar Sekunden paar Sekunden, um das nervige „Düdlldüh“, als Quartiersklingel zu identifizieren.

Neben ihn wurde auch seine Freundin munter. „Schau mal nach wer da stört und entsorge ihn durch die nächste Luftschleuse.“, brummte sie. Seufzend zog Jerry seine Uniformhose und das farbige Untershirt an und ging barfuss zu Tür.

„Wer ist da?“, fragte der Lieutnant und griff vorsichtshalber nach seiner Uniformjacke. „Ensign Patricia Mandrick, Sir.“, ertönte es hinter der Tür als Antwort.

Jerry ließ die Jacke fallen und öffnete die Tür. Patricia war gelinde gesagt überrascht wie verschlafen ihr Vorgesetzter schaute: „Guten Morgen, Sir. Habe ich sie geweckt?“ „Mrgen Ensign. Natürlich haben sie mich geweckt. Wissen sie eigentlich wie spät es ist?“

Etwas amüsiert schaute die junge Frau auf ihren Arm Chronometer: „Fünf Minuten vor Acht Uhr Bordzeit, Sir.“, worauf dem Lieutnant ein kleines „Nein.“, entfuhr.

„Soll ich den Dienst auf der Brücke übernehmen, Sir.“, fragte Patricia. „Ja, Ensign, dass wäre nicht schlecht.“, erwiderte Jerry erleichtert. Ihm wäre es nicht gerade recht gewesen, ohne Frühstück, besser gesagt ohne Kaffee zum Dienst anzutreten.

Patricia nickte nur noch kurz zu Verabschiedung und machte sich dann auf den Weg zum nächsten Turbolift.

Jerry kehrte wieder ins Schlafzimmer zurück. „Aufstehen Schatz. Wir haben verschlafen.“, sagte er zärtlich und rüttelte leicht an der nackten Schulter seiner Freundin. „Wie spät ist es denn.“ murmelte sie noch verschlafen. „Es ist 7:57.“, meldete der Computer.

Schlagartig wurde Hanni munter: „Oh verdammt. Commander Shral wird mich umbringen, wenn ich zu spät zum Dienst erscheine.“ Die junge Frau sprang auf und sprang förmlich ins Bad und unter die Dusche.

In der Zwischenzeit zog sich Jeremiah weiter an. Als Hanni aus dem Bad kam, war er gerade dabei, seine Rangpins an seien Kragen zu befestigen. Sie hatte sich nur ein Badetuch um den Körper geschlungen und ein Handtuch um den Kopf.

„Willst du hier etwas frühstücken oder gehen wir ins Casino.“, wurde sie von Jerry gefragt. „Ich habe keine Zeit dafür. Ich bin schon spät dran.“, maulte Hanni zurück. „Wieso ist den das Wecksignal nicht aktiviert?“

„Das ist nicht mein altes Quartier. Ich habe das Wecksignal noch nicht eingerichtet.“, musste der Lieutnant kleinlaut zugeben. „Aber wir sind doch bis jetzt auch so rechtzeitig munter geworden. Aber ich werde es heute Abend einrichten. Versprochen.

Jerry gab seiner Freundin noch einen Kuss. „Ich werde also alleine im Casino frühstücken.“, entscheid er und verließ das Quartier.

Hanni zog sich in dessen schnellstmöglichst an, band ihre Haare zu einen Pferdeschwanz zusammen und sah zu, dass sie zur neuen Astrometrie kam.

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Talana wäre vor Langeweile eingeschlafen wenn sie die letzte Nacht nicht schon soviel Schlaf bekommen hätte. Richtiger Schlaf, mehr als ihr eigentlich lieb war, kein Beischlaf mit irgendeinem Mann. Kein einziges Mal war sie zum Zug gekommen seit sie hier ihr Praktikum angetreten hatte. Doch das sollte sich nun ändern; sie plante den langweiligen Dienst in der wissenschaftlichen und medizinischen Abteilung gegen den bei der Sicherheit einzutauschen. Lauter durchtrainierte, meist gut aussehende Kerle mit Muskeln an den richtigen Stellen und kein Gramm Fett zuviel.

Vinara schien die wahren Beweggründe ihrer Praktikantin zu erkennen und ermahnte sie zur Vorsicht. "Wir befinden uns zwar nur auf einer Routinemission, aber die Mitarbeiter der Sicherheit müssen dennoch erhöhte Wachsamkeit zeigen, für den Fall dass jemand es auf den einen oder anderen der Diplomaten abgesehen haben könnte. Deshalb wäre es nicht gerade von Vorteil wenn du sie durch deine Annäherungsversuche unnötig ablenkst."

"Aber Tante Vinny, oft genug kommen die Kerle auf mich zu, ich bin doch schließlich alles andere als hässlich!"

"Das bist du gewiss nicht, und gerade deshalb solltest du mit dem Kennenlernen der Sicherheitsabteilung noch ein wenig warten. Warum gehst du vorerst nicht wieder auf die Krankenstation und lernst dort ein bisschen was? Soweit ich weiß wurden die überflüssigen Kisten inzwischen anderorts deponiert, du dürftest somit endlich freie Sicht haben."

"Die hatte ich in der Sekundärsektion doch schon immer", lautete die mit einem breiten Grinsen vorgetragene Antwort.

"Und genau das ist der Grund weshalb du jetzt die Primärstation mal richtig kennenlernen solltest. Die ist nämlich besser ausgestattet als die anderen!"

Flüche in diversen Sprachen vor sich hinmurmelnd ging Talana auf die angegebene Krankenstation. Dort erblickte sie auf einem der Biobetten ein Fellknäuel in Uniform das ihr ein Mitarbeiter Dr. Assjimas als SCPO K'Rissan von der Sicherheit vorstellte. Der inzwischen wieder fast genesene Caitianer blühte beim Anblick der Andorianerin noch mehr auf und schnurrte sogleich: "Na sieh mal an, wenn alle Krankenschwestern so aussähen wie Sie würde hier keiner mehr weg wollen!"

Das kalte Grauen befiel Talana. Männer mit exzessiver Körperbehaarung konnte sie auf den Tod nicht ausstehen und dann diese oft sexbesessenen Caitianer - die kamen gleich nach den zwar haarlosen, aber nichstdestoweniger ekelhaften Ferengi.

"Oh, Ms. Raan ist hier nur Praktikantin, aber ich könnte sie bei der Gelegenheit doch gleich mal in die Geheimnisse des Krankenbetreuens einweihen..."

"Sagen Sie", wandte K'Rissan sich wieder an Talana, "tragen Sie manchmal auch Miniröcke wie die Sternenflottenfrauen zu Kirks Zeiten?"

Das Grauen verwandelte sich langsam aber sicher in Panik. Doch es half nichts, wenn sie jetzt die Flucht ergriff würde sie für den Rest ihres Aufenthalts hier und womöglich darüber hinaus das Gespött der Leute werden - und das letzte was sie wollte waren von ihr nicht kontrollierte Gerüchte die um ihre Person kursierten. Es blieb ihr noch die Hoffnung dass der Caitianer nicht allzu aufdringlich werden würde.

Verdammt noch mal, alle Männer die sie bisher auf diesem Schiff begehrt hatte verschmähten Talana und den der anscheinend ganz wild auf sie war wollte sie nun ganz und gar nicht! Was nützte es da wenn K'Rissan von der Sicherheit war wenn er sie ganz und gar nicht antörnte! Lieber würde sie sich auf einen Klingonen einlassen, auch wenn diese ebenfalls keine Schönheiten waren.

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Schichtwechsel auf dem Maschinendeck. Die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Tagesschicht machten sich auf, während die erste Nachtschicht eintraf und sich noch kurz von ihren Vorgängern einweisen ließ.

Für George war es ein turbulenter Tag gewesen. Vor allem die Botschafter, denen es gestattet war überall sich auf dem Schiff verlaufen zu dürfen, hielten alle Abteilungen und Senioroffiziere auf Trab. Zwar gaben sich Esteban und sein Stab Mühe die Botschafter vom Schiffsbetrieb störungsfrei fernzuhalten. Aber trotzdem musste George drei Führungen einschieben. Vor allem die Botschafterin Ruyari Coum von Trill benahm sich fast schlimmer als ein Vulkanier während des Pon Farrs.

George spürte, wie sie ihn von hinten musterte. Dank seiner telephatischen Fähigkeiten ahnte er, wie sehr die Gute auf Männerfang aus war. Und er sah, auf wen sie es in der Crew abgesehen hatte. George nahm sich vor bei Gelegenheit Esteban zu warnen. Auch wenn er selbst so langsam in den Fokus ihres Interesses zu rücken schien.

Geschickt und freundlich hielt er also die Botschafterin auf Distanz. Wenn auch mit mäßigem Erfolg. Als sie an ihm vorbeiging, um das Maschinendeck zu verlassen, gab sie ihm einen kleinen Klaps auf seinen Hintern. George übersah dies mit aller aufgebotenen Freundlichkeit. Als Ruyari Coum endlich fort war, ließ Sheridan einen Seufzer los.

„Endlich“, flüsterte er. Er sah zu Lieutenant Suval und Crewman Kepler rüber.

„Meine Güte. Die Gute würde keinen von uns von der Bettkante schubsen“, bemerkte Kepler und grinste.

„Wie Recht Sie haben, Crewman“, kam es keck von Sheridan zurück. Kepler grinste verstehend zurück und machte sich davon. Was George nun auch tun wollte. Er hatte immerhin noch eine Verabredung mit Milseya Aquenar.

Nachdem die Kinder bei neu gewonnenen Freunden übernachten würden, hatte sich George schnell die Uniform ausgezogen, geduscht und sich in eine schwarze Jeans-Hose und -Hemd angezogen. Er war gerade fertig als schon der Türmelder sich bemerkbar machte.

An ihrem schwarzen, chinesischen Kleid nestelnd, versuchte Milseya ihre Nerven zu beruhigen, während sie darauf wartete, dass sich die Türe öffnete. Es war lange her, dass sie ein Rendez-vous hatte. Vor allem eines mit einem beinahe Unbekannten.

Die Schotten teilten sich. Milseya stand vor ihr. Mit einem warmen Lächeln begrüßte er die junge Frau. „Guten Abend, Fähnrich.“

Guten Abend, Commander“, erwiderte Milseya lächelnd und reichte ihm die Hand, die kaum bemerkbar zitterte. Es ist nur ein Abendessen. Beruhige dich. Du hast schon oft zu Abend gegessen! , schoss es ihr durch den Kopf, als sie ihre eigene Unsicherheit bemerkte. „Danke für die Einladung.“

„Keine Ursache. Bitte kommen Sie herein.“ Milseya trat ein und die Schotten schlossen sich mit einem sanften Zischen.

„Bedauerlicherweise hatte ich kaum Zeit gehabt, Vorbereitungen zu treffen, die Botschafter haben mich auf Trab gehalten. Ich bin erst vor 15 Minuten hier aufgeschlagen.“ George ging zum Replikator. „Wie wäre es mit kreolischer Küche? Ich habe da ein schönes Rezept, das ich in einem Lokal in New Orleans auf der Erde gegessen habe. Es nennt sich Jambalia a la Sisko."

„Klingt gut.“ meinte Milseya und sah sich um. Dann legte sie ihre Stola auf einen Sesselrücken. „Wo sind ihre Kinder, Commander? Noch in der KiTa? “

„Nein, sie sind bei neuen Freunden zum Übernachten. Bis Morgen Früh sind wir also vor den Beiden sicher“, grinste Sheridan, während ein Topf Jambalia im Ausgabefach des Replikator materialisierte.

Er stellte den Topf auf den bereits gedeckten Tisch ab und begann zu servieren. Als dies fertig war, ging er wieder zum Replikator und replizierte den dazu passenden Wein.

„Oh!“

Bis morgen früh? So langsam beschlich Milseya das Gefühl, dass das hier irgendwie nicht das war, was sie eigentlich erwartete hatte. Oder doch? Wer lädt schon ohne Grund eine Unbekannte in sein Quartier zum Abendessen ein? War ihm klar, dass das was normalerweise bis Morgen andauerte nicht passieren würde?

Milseya stand in der Mitte des Raumes sah dem Mann bei den Vorbereitungen zu und wartete.

„Sie müssen wissen, dass die Beiden zwar brav tun, aber einen abends auf Trab halten können." Sheridan bedachte Milseya mit einem leidgeprüften Blick.

„Außerdem wollten sie unbedingt bei ihren neuen Freunden übernachten.“ George beobachtete genau das Gesicht, das Milseya machte. Meine Güte, Meint Sie das, was ich vermute? Mit einer einladenden Geste wies er Milseya zu dem Stuhl. Sie kam auf ihn zu und setzte sich, nachdem er ihr den Stuhl hingerückt hatte.

„Danke.“ Sie wartete bis sich Sheridan ebenfalls gesetzt hatte. Dann betrachtete sich das Essen, dessen würziger Duft ihr in die Nase stiegt und ihren Magen veranlasste lauten und dumpf zu grollen. „Tut mir leid“, musste sie kichern. „Ich habe seit gestern nichts mehr gegessen.“ Sie lächelte den Commander an. „Und es riecht nun mal außerordentlich lecker.“

„Greifen Sie kräftig zu“, lächelte George. Beide legten sich die Servietten auf den Schoß. George entkorkte die Weinflasche und goss einen dunkelroten Wein ein.

„Ich selbst bin auch hungrig. Dank der Botschafter blieb mir das Mittagsessen verwehrt. Wie war es bei ihnen? Haben Sie sich auch mit den Botschaftern abgeben müssen?“

„Noin“, antwortete Milseya mit beinahe vollem Mund. Sie war wirklich hungrig. „Auf der Brücke haben sich die noch nicht blicken lassen. Wobei uns da oben natürlich auch schon einige Gerüchte zu Ohren gekommen sind. Französisch?“, fragte Milseya und deutete auf die Flasche.

„Ja.“ George nahm die Flasche in die Hand. „Ein Medoc. Saint Emilion Grand Cru Jahrgang 2347 . Es ist der Lieblingswein meines Vaters.“

Noch bevor Sheridan ausgesprochen hatte, hielt ihm ihr Glas hin. „Ich liebe französische Rotweine. Auch wenn sie repliziert sind.“ grinste sie.

„Freut mich.“ George prostete Milseya zu.

Sie tranken und widmeten sich wieder ihrem Mahl, Belanglosigkeiten austauschend. Milseya tunkte gerade ein Stück Brot in die Soße, als ihr Gedanke ausgesprochen ihre Lippen verließen.

„Warum diese Einladung, Commander?“

„Warum nicht?“ George lächelte kurz. „Die Art und Weise, wie wir uns begegnet sind, konnte ich nicht so im Raum stehen lassen. Ich meine, Sie sollten ein anderes Bild von mir sehen, als mich früh morgens in meinen Shorts zu sehen.“ George grinste.

„Ich finde, Sie sind eine sehr nette und liebenswerte Person, Fähnrich.“ George lehnte sich zurück. Er sah den Glanz in ihren Augen. Und er konnte förmlich hören, wie sie sich ihre Gedanken machte, dass da ein Hintergedanke zwischen Hauptgang und Dessert versteckt sein könnte.

„Außerdem wollte ich mich für die Geschenke für die Kinder auf meine Weise revanchieren.“ George stand auf, um das Dessert zu servieren.

„Übrigens, wie sind die Verbesserungen der Trägheitsdämpfer bei Ihnen angekommen?“ fragte George während er am Replikator stand. Er wollte nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen und wechselte das Thema.

Den Kopf aufgestützt hatte Milseya ihm zugehört und hatte sich bei der Erwähnung der Shorts gerade noch beherrscht, nicht laut loszuprusten. Und so sehr sich Sheridan bemühte freundlich und charmant zu sein - und das konnte er wirklich gut - so sehr er seine Kinder in den Vordergrund schob, das war nicht einmal die halbe Wahrheit. Da gab es mehr. Bei ihm. Das musste sie nicht erst 'sehen'. Und für einen kleinen Moment ...

„Die Modifikationen sind außerordentlich gelungen, Commander. Zumindest ist noch kein Crewmitglied an mir vorbei gerollt.“, schmunzelte sie, bevor sie einen weiteren Schluck Wein nahm. Finde es heraus! „Danke.“

„Das ist gut.“ Warum verspüre ich geradezu Schmetterlinge im Bauch? fragte sich Sheridan. An dem Essen konnte es nicht gelegen haben. War er tatsächlich in Milseya Aquenar verliebt? Konnte es sein, dass er sich nach 6 Jahren wieder in eine Frau verliebt hatte? Milseya und Julia waren vom Charakter her wie Schwestern. Sie hatten den gleichen Humor und die kecke Art, die George bei Julia so anziehend fand.

Doch sollte er sich dem hingeben? Zu groß war die Angst eines erneuten Verlustes.

„Ich habe selbst die Tests durchgeführt und bin auch an der Konsole angeeckt.“ Dabei rieb sich George die noch immer leicht schmerzende Stelle am Brustkorb. Als Milseya erneut lächelte, war ihm klar, dass er diese Frau liebte.

„Ich hab mir zwei Rippen angeknackst“, erwiderte Milseya grinsend und dachte dabei wie John sie vorwurfsvoll angesehen hatte - trotz allen Beteuerungen. Eine Erinnerung, die von anderen Bildern überlagert wurden. Und von einer Emotion, die nicht die ihre war. Also doch! Milseya betrachtete den Commander. Es sprach nichts gegen ihn. Im Gegenteil, er war gutaussehend. Er liebte seine Kinder über alles. Er war auf jede erdenkliche Weise liebenswürdig. Für jede andere Frau wäre er der Hauptgewinn in der Lotterie. Für Milseya jedoch.. sie wusste es nicht. Sie war gerade dabei, alles aufzuarbeiten, alles zu verstehen. Konnte sie es ihm aufbürden, dass durchzumachen? Würde er nicht immer gegen Thovan verlieren? Zumindest im Moment? War dies fair?

Milseya senkte den Kopf und atmete tief durch. „Wussten Sie, dass Haliianer leicht telepathisch begabt sind, Commander?“, fragte sie mit immer noch gesenktem Blick.

„Ja“, antwortete er ruhig. „Ich habe mit einem Haliianer die Bude auf der Akademie geteilt. Da bekommt man so einiges mit.“ Er spürte, welchen Zwiespalt sie durchlebte. Er verstand es nur zu gut.

„Dann wissen Sie auch, dass ich das sehe und fühle, was Sie sehen und fühlen.“ Milseya betrachtete Sheridan mit gemischten Gefühlen. „Wenn auch nur in einem begrenzten Maße.“

„Das weiß ich“, antwortete er. Er spürte, dass Milseya etwas beschäftigte.

„Möchten Sie darüber sprechen? Ich spüre nämlich, das Sie ein ähnliches Erlebnis des Verlustes hatten, wie ich damals als meine Frau starb.“ Seine braunen Augen versuchten ihr Halt zu geben.

Milseya seufzte. Alle Welt schien zu glauben, dass es half, wenn man darüber sprach. Da tat es nicht. Es tat nur noch mehr weh. Es brachte alles zurück. Angefangen von der Scham bis hin zur Schuld. Ihrer Schuld.

Sie wand den Blick ab. Sie suchte keine Schultern zum Ausweinen oder jemanden zum Festhalten. Sie suchte Vergebung. Thovans Vergebung. Unerreichbare Absolution.

Dann traf ihr Blick den von Sheridan. Ohne jede Regung in ihrem Augen. Ohne Gefühl in ihrer Stimme.

„Mein Mann starb vor ein paar Monaten bei dem Versuch mich vor einer Vergewaltigung zu bewahren. Er wurde zu Tode geprügelt. In der gleichen Nacht habe ich unser ungeborenes Kind verloren.“ Sie griff zu dem Weinglas, stierte hinein. „Es wird mir nie wieder jemand so nahe kommen.“

"Ich weiß, dass es nicht das gleiche ist, aber.." Er starrte ebenfalls ins Glas, sah sie wieder an. "Meine Frau starb an Bord der Indianapolis. Bei einem Angriff der Breen und Jem Hadar während des Dominion-Krieges. Ich selbst habe knapp einen Hüllenbruch auf der Brücke des Schiffes überlebt, den ein Disruptorstreifschuss verursacht hat. Ich wollte nur noch meine Frau und meine Kinder aus dieser Hölle herausholen. Als ich sie in unserem zerstörten Quartier fand" Sheridan stockte. " war sie gerade noch am Leben. Ein letztes Mal hatten wir telepathischen Kontakt zueinander. Ich habe gespürt, wie sie starb. Wie ihre Gefühle ins Nichts gingen. Alles dunkel wurde." Sheridan kämpfte eine Träne nieder. "Der Moment, wo sogar die Liebe erloschen ist, war der Schlimmste. Ich wollte mit ihr einfach nur noch in den Tod gehen. Ich habe seither einen derartigen Hass auf die Breen und die Jem Hadar seither.

Auch ich hatte geglaubt, dass ich nicht mehr so lieben könnte wie ich Julia einst geliebt habe. Milseya, Sie haben das geändert." Jetzt war es raus. George hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen.

„Vielleicht liegt genau darin der Unterschied zwischen Ihnen und mir Commander. Sie waren dabei, als sie starb. Sie haben sie begleitet. Vielleicht mag das für sie schrecklich sein. Für mich wäre es der letzte Moment gewesen, den wir verbracht hätten. Diesen Moment hätte ich ewig fest gehalten. Dieser Moment hätte mich vor allem bewahrt.“

Sie griff zu der Weinflasche und goss nach. „Damals, Commander, habe ich geschworen, dass ich es nie wieder zulassen werde, dass jemals wieder jemand mir so wieder so nahe sein wird. Ich will nie wieder so tief fallen.“

Sie sah ihn traurig an. „Verstehen Sie mich nicht falsch. Es liegt nicht an Ihnen. Sie sind wunderbar.“ Ein kleines verzweifeltes Lächeln legte sich um ihre Lippen. „Und wäre es nicht so wie es ist, dann ..“ sie dachte nach „.. könnten Ihre Kinder von mir aus auch erst übermorgen wieder zurückkehren. Aber es ist nicht so.“

Sie stand auf und ging auf ihn zu. Langsam hob sie ihre Hand und strich ihm sanft mit den Fingerspitzen über seine Wange. „Ich wünschte, das hier wäre ein anderes Leben, George. Aber das ist es nicht. Ich trage meine Schuld und ich bürde sie niemanden anderem auf.“ Seine Augen waren tief wie eine Schlucht. Für einen Moment verlor sich Milseya darin. Sie schloss ihre Augen.

„Alles ist möglich“, hauchte er. Sanft umarmte er Milseya, spürte die Wärme ihres Körpers an seinem. Er zögerte kurz, doch dann küsste er sie sanft auf den Mund.

Er wusste, dass er für den Moment nicht weiter gehen konnte. Dass Milseya erst mal dies verdauen musste. Er hatte ihr seine Liebe gestanden. Beide wussten es. Nur Milseya konnte es noch nicht zulassen, dass sie jemanden so nahe an sich herankommen lassen konnte.

George war klar, dass er 6 Jahre zum Nachdenken und Verarbeiten hatte. Milseya erst einige Monate. Er durfte nicht zuviel von ihr verlangen. Er würde ihr beistehen. Egal, was kommt.

Ihr Körper erstarrte förmlich als er sie umarmte. Als seine Lippen die ihrigen berührte, da war ihr Herz kalt wie Eis. Sie würde das nicht wieder zulassen. Keine Vereinigung. Keine Gefühle. Keine Liebe. Das würde nicht für immer so sein. Bei Dorian war es anders. Alles war anders. Aber es war jetzt so. Milseya wusste, dass George sie nie drängen würde. Sie wusste, er würde ihr alle Zeit geben, die sie brauchte. Doch, was wenn sie das nach allem nicht erwidern würde? Sie wusste nicht einmal, wer sie im Moment war. Wie konnte sie wissen, wen sie lieben würde? Was wenn..

Milseya öffnete ihre Augen und löste die Umarmung. Wieder huschte ein verzweifeltes Lächeln über ihr Gesicht. „Bitte nicht! Sie machen es schwerer, als es ohnehin schon ist.“ Ihre Hände hatten sich nicht losgelassen. „Ich weiß nicht, ob das Gleiche empfinde wie Sie. Ich weiß nicht, ob das je so sein wird.“

„Das weiß ich, Milseya. Nur viel zu gut. Ich wollte Sie keineswegs bedrängen.“

Ich weiß, dass du dich mit allen Mitteln wehrst. So habe ich mich damals vielen anderen Frauen auch gegenüber verhalten, dachte er. Es war in der Tat zu früh, um Nägel mit Köpfen zu machen oder auch etwas zu zerstören, was gerade im Begriff ist sich zu entwickeln.

„Der Abend mit Ihnen war sehr schön. Ich würde mich freuen“ George atmete tief ein „wenn wir dies bei Gelegenheit wiederholen könnten. Ich hoffe, dass Essen war gut?“, fragte George. Er brachte ein schiefes Lächeln zustande, das ihn wie einen Lausbuben nach einem Streich aussehen ließ.

„Das Beste, das ich seit langen gegessen habe.“ erklärte Milseya und griff nach ihrer Stola. Als sie sich diese umlegte, drehte sie sich zu ihm um. „Begleiten Sie mich zu meinem Quartier?“

„Mit dem größten Vergnügen.“ Georges Lächeln war sanft. Beide traten durch das Schott auf den Korridor. Er bot Milseya seine Arm an, sie hakte sich zögerlich ein. Dann gingen beide zu ihrem Quartier.

Als sie ankamen, drehte sich Milseya zu ihm und sah den Mann, der sie begehrte, fragend an. „Es würde mir nichts bedeuten, Commander. Und das wäre Ihnen gegenüber nicht fair“. Sie griff nach seinem Kopf, ging auf die Zehenspitzen und küsste sanft seine Stirn. „Gute Nacht, George.“ hauchte sie leise. „Danke.“

„Bitte.“ Er musterte sie erneut. „ Auch Ihnen eine gute Nacht.“ Er erwiderte ihren Kuss auf die Stirn sanft. Dann ließen beide ihre Hände los. Langsam trat Milseya in ihr Quartier zurück, blieb an der Tür stehen. Die Schotten schlossen sich fast lautlos. George atmete tief durch. Er drehte sich um und ging in sein Quartier. Er brauchte nun eine eiskalte Dusche. Und viel Schlaf. Der nächste Tag würde bestimmt nicht einfacher sein.

In einem war er sich aber sicher. Er würde um sie kämpfen.

Zurück blieb Milseya, die sich nachdem sich die Türen geschlossen hatte, an diesen hinab gleiten ließ und zu weinen begann.

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Die Sitzung mit Robinson war die einzige an diesem Tag. Nach Robinson gab es für ihn heute keiner Termine mehr - zum Glück. Er versuchte, sich noch ein wenig durch den Papierkram zu wühlen, doch waren seine Gedanken zu aufgewühlt.

Er könnte meditieren... Oder ins die Turnhalle gehen, trainieren... Das würde ihn sicherlich ablenken...

Aber ihm war nicht danach. Er wollte alleine sein, gleichzeitig aber erschrak er davor.

Solak lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück und schloß die Augen. Da, da war er. Sein ruhiger Pol. Er kniete im Arboretrum vor einem kleinen Beet und bereitete die Erde für seine Pflanzen vor.

Bevor Solak darüber nachgedacht hatte, war er auch schon auf dem Weg in die grüne Lunge des Schiffes. Ohne, dass er ein Wort sagte, ohne dass sein Mann ihn begrüßte, setzte der Councelor sich auf eine kleine Bank und beobachtete Sta'el.

Mit ruhigen, zielgerichteten Bewegungen grub der Vulkanier kleine Löcher. Streute spitze, raue Steine in den fruchtbaren Boden, mischte Sand unter, verwandelte das Beet in eine kleine Wüste. Er machte keine überflüssige Geste, jeder Handgriff schien genau geplant zu sein, der Körper wusste von allein was er zu tun hatte.

Er liebte es, seinen Mann bei der Gartenarbeit zu beobachten. Auf Vulkan konnte er das stundenlang tun. Einfach dasitzen und zusehen, wie Sta'el sich um jedes kleine Pflänzchen sorgte.

"Wie viele Nächte hast du durchgeschlafen seitdem wir Romulus verlassen haben?"

Die Stimme riss Solak aus seinen Gedanken. "Was meinst du?"

Sta'el sah nicht auf, setzte den ersten Setzling ein. "Du weißt, was ich meine. Wie viele Nächte hast du seit Romulus geschlafen?"

Solak antwortete nicht. Das musste er auch nicht. Sta'el teilte mit ihm das Bett. Er kannte die Antwort bereits.

Der Vulkanier beendete seine Arbeit. Zwei kleine Setzlinge hatten ihr neues Heim gefunden, einer davon war der von Dr. Gilmore. Sie wurden nicht gegossen, sollten sich erst einige Tage an die neue Umgebung gewöhnen.

Sta'el erhob sich und wischte sich die Erde von den Händen. Er packte seine Sachen genauso zielstrebig und ruhig zusammen wie er eben gegärtnert hatte. Dann verließ er das Arboretrum.

Solak folgte ihm. Folgte ihm zu ihrem Quartier, wo sie ungestört waren.

Dort wiederholte Sta'el seine Frage. "Wie viele Nächte hast du seit Romulus geschlafen?"

"Ich weiß nicht... Drei, vier...."

"Und du hast Alpträume."

"Ja."

Sta'el sah seinen Mann ruhig an. Er wusste, was hinter dessen Stirn vorging. Doch manchmal musste man die Dinge aussprechen. "Du brauchst eine Pause. Romulus. Die Folter. Die Rückkehr auf die Community. Dein Brief an den Geheimdienst. Die Lügen, die du Niklan abverlangst. Die Angst. Deine Sorgen um uns. Du bist traumatisiert."

Solak widersprach ihm nicht. Sobald er nachts die Augen schloß, sah er Solems Gesicht, hörte dessen Stimme. Sein Körper erinnerte sich an die Schmerzen, an die Agonie. Sein Geist erinnerte sich an die Müdigkeit, die Hilflosigkeit. Es war alles da. Nacht für Nacht. Und trotzdem funktionierte er weiter. War stark für seine Familie. Lachte mit seinem Sohn, aber sprach nicht mit ihm über das Geschehene. Wie sollte er es ihm erklären? Er hatte den Jungen versprechen lassen, niemandem etwas zu erzählen, nicht einmal Yasmin. Und natürlich hatte Niklan eingewilligt, schließlich vertraute er seinem Vater. Noch. Wann würde der Moment kommen, in dem er begriff? Solaks Magen verkrampfte sich, Kälte ergriff Besitz von ihm. Wieder sah er Solems Gesicht vor sich. 'Wir haben eine Überraschung für dich.' Dann hatten sie Sta'el in den Raum geschleift. In diesem Moment hatte er erst begriffen, was er getan hatte. Hatte begriffen, was er seiner Familie angetan hatte.

Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. "Vielleicht wäre es gut, wenn sie kommen und mich holen...."

"Nein, das wäre es nicht und das weißt du."

"Aber..."

"Nein." Sta'el Stimme blieb ruhig. Weder wurde sie lauter, noch eindringlicher. "Aber so geht es auch nicht weiter. Du hast den ersten Schritt gemacht und wenigstens einen Teil der Wahrheit gesagt. Du darfst jetzt nicht stehen bleiben. Das sagst du deinen Patienten auch immer. Sprich mit jemandem."

Als Solak den Blick hob, lag in seinen Augen Verzweiflung. Mit wem sprach der Councelor? "Und mit wem? Orlando ist nicht mehr hier. Selina hat für mich ihr Leben riskiert, bei ihr kann ich mich doch nicht ausheulen! Und du... hast schon genug getan." Und all die anderen, denen er vertraute... Tot oder unerreichbar.

"Dann such' dir jemand neues. Shral. Miauz. Bishop. Die neue Ärztin."

Der Romulovulkanier lachte trocken auf. "Mit einer Deltanerin? Nein danke! Ich habe Deltaner auf Betazed kennengelernt. Jeder Telepath dieses Sektors, jeder Councelor pilgert nach Betazed. Die Deltaner genauso. Aber sie sind nicht wie die anderen. Ihre... Arroganz. Wie erhaben sie sich fühlen. Wie sie ohne Rücksicht in die Köpfe anderer sehen! Ein Vulkanier muß sich an die Gepflogenheiten seiner Umgebung anpassen, er kann von niemandem verlangen, dass dieser aus kultureller Rücksicht das Lachen aufgibt. Aber für Deltaner scheinen diese Regeln nicht zu existieren. Sie nutzen ihre Fähigkeiten ungefragt und ungebeten."

"Du kennst diese Frau nicht einmal. Du hast ihr gegenüber nichts als Vorurteile. Geh zu ihr und bilde dir ein Urteil."

Solak wusste, dass sein Mann Recht hatte. Trotzdem schüttelte er den Kopf. "Nein, nicht jetzt. Es ist zu früh. Der Gedanke, dass jemand ungebeten... Nein, es ist alles noch zu frisch. Niemand auf dem Schiff darf davon erfahren!"

Seine Hände begannen leicht zu zittern. Seine Stimme begann zu kippen. "Niemand sollte das sehen..."

"Ich habe es gesehen. Ich sehe jede Nacht, wovon du träumst."

Verzweiflung klang aus den Worten, die Solak sich abrang. "Und das ist nicht richtig! Du solltest dein eigenes Leben führen. Solltest mit jemandem zusammen sein, der dich mit Respekt behandelt!"

"Das bin ich."

"Nein!" Solak war aufgesprungen und lief durch das Zimmer. "Nein! Du folgst mir und erträgst das, was ich mir und Euch antue. Du hast deine Karriere auf Vulkan gelassen. Aber das ist nicht richtig. Du solltest nicht meine Kämpfe austragen. Du hast doch nicht all diese Geheimnisse geerbt. Das ist einfach nicht richtig!" Sein Körper bebte als er vor dem Bild stehen blieb, das seine Mutter gemalt hatte. Der Blick auf die Wüste hinaus. Die rote Sonne. Bei allen Elementen, wie sehr er seine Mutter vermisste! Sie hätte einen Rat für ihn gehabt. Sie hatte sich aus freien Stücken für dieses Leben entschieden. Vielleicht hatte sie gewusst, was zu tun wäre. Aber hätte sie das wirklich? Hatte sie irgendetwas von all dem aufhalten können?

Tränen liefen über Solaks Wangen, als er sich wieder zu Sta'el umdrehte und ihn anschrie. "Ich habe getötet! Ich habe für diese Geheimnisse getötet! Ich habe dich dazu gebracht, dass du dafür tötest! Ich habe meinen Sohn zu einem Lügner gemacht! Ich habe alles falsch gemacht! Ich..."

Sta'el war zu ihm getreten. Er nahm seinen zitternden Mann in den Arm, drückte den widerstrebenden Kopf des anderen an seine Schulter und hielt Solak fest, einfach nur fest.

Leise sagte er: "Was soll ich nur mit dir machen?"

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Leise vor sich hinsummend schlenderte die Ärztin durch den Korridor. Alle drei Krankenstationen waren fertig und konnten nun endlich den regulären Betrieb aufnehmen. Captain Tangrim war bereits informiert und aus ihrem Terminkalender gähnte ihr angenehme Leere entgegen. Ein wenig Büroarbeit stand noch an. Vielleicht würde sie sich auch noch mit einem ihrer drei neuen Staffmitglieder eingehender unterhalten können und dann sehr früh Feierabend machen.

Zischend öffnete sich die Tür zur Krankenstation und im selben Moment flog ein Reagenzglas dicht an ihrem Kopf vorbei um mit lautem Knall an der hinter ihr liegenden Korridorwand zu zerbersten. Erschrocken ging Assjima in Deckung als erneut ein Teil des medizinischen Interieurs auf sie zugeflogen kam und dort in der Wand stecken blieb, wo sich vor dem Bruchteil einer Sekunde noch ihre Schulter befunden hatte. Welches Gerät kann in der Wand stecken bleiben? Doch konnte sie diesen Gedanken nicht zu Ende denken, denn das Bild das sich ihr bot war einfach zu befremdlich. Ein fauchender K’Rissan tänzelte in geduckter Haltung um eines der Krankenbetten herum. Er trug noch immer das kurze, hinten offene OP-Hemdchen und sein langer buschiger Schwanz peitschte aufgeregt hin und her. Auf der anderen Seite des Bettes stand eine laut kreischende, blassblaue Vinara-Kopie und schleuderte ihm alles entgegen, was ihr in die Hände viel.

„Na komm schon, du kleines Aas! Erst einen total wuschig machen und dann kneifen! Ne, ne du, nicht mit mir!“ zischte der Caitianer.

„Bleib mir vom Hals du mit deinem pelzigen Arsch“ kreischte die Andorianerin zurück und griff nach dem Terrarium, in dem die rigelianischen Blutegel angesichts des unerwartet bevorstehenden Flugabenteuers und in Ermangelung jeglicher Anschnallmöglichkeiten blitzschnell versuchten, sich möglichst tief im Schlamm zu vergraben.

K’Rissan ging in die Hocke und setzte zum Sprung über das Bett an. Er schoss nach vorne um nach nur wenigen Zentimetern unsanft wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden. Fauchend fuhr er herum, zeigte die Krallen und schlug wie ein Irrer um sich. Doch zum Glück war die Reichweite seiner Arme geringer als die Länge seines Schwanzes, dessen Ende Assjima mit beiden Händen und all ihren Kräften festhielt.

Wie wild drehten sich die beiden im Kreis herum. Dennoch gelang es Assjima, kurz mit einer Hand den Kommunikator zu aktivieren. „Krankenstation an Sicherheit – schicken Sie sofort ein …“ Weiter kam sie nicht, den K’Rissan fiel nun ein, dass sein Schwanz keineswegs steif war und er sich der nervigen Klette nähern konnte. Die Deltanerin warf sich zu Boden und rollte zwischen den Beinen des großen Katers hindurch – immer noch das lange pelzige Etwas fest im Griff habend.

Als der Ruf der Krankenstation einging befand sich H'Qar mit einigen weiteren Sicherheitsleuten im Bereitschaftsraum, . "Ensign Dixon, MCPO Falaas mitkommen Phaser auf Betäubung" Er spie das Wort Betäubung förmlich aus, begann aber sofort zur Krankenstation zu rennen. Er hängte die beiden Sicherheitsoffiziere schnell ab und erreichte die Krankenstation sehr schnell.

Das Bild das sich ihm bot war verwirrend. Der Doktor hing an dem Schwanz von SCPO K'Rissan und eine Andorianerin schien den Caitianer mit Blutegeln zu bewerfen.

"SCPO K'Rissan stillgestanden." Die Stimme von H'Qar ließ keinen Widerspruch zu.

Mit einem gewaltigen Plumps fiel der Caitianer hinten über, als Assjima kräftig an seinem Schwanz zog.

H'Qar sprintete los und warf sich auf den Caitianer. Zorn funkelte in seinen Augen und finster blickte er den Caitianer an. "Beruhigen Sie sich! Sie bringen Schande über die Sicherheitsabteilung. Versuchen Sie nicht sich zu befreien. Sie kennen die Konsequenzen.“

Erleichtert kroch Assjima unter dem Bett hervor, wo sie nach dieser Flugrolle unsanft gelandet war. „H’Qar! Sie schickt der Himmel! Danke!“

Noch immer drückte er sein Gegenüber zu Boden. "Was ist passiert Doktor?"

„Ich weiß nicht so genau. Ich habe nur gesehen, dass K’Rissan auf die junge Frau da drüben losgehen wollte. Da musste ich irgendwie eingreifen. Wenn der Kerl hier wieder fitt genug ist, um an Frauen zu denken, dann kann er sich genauso gut auch in der Sicherheit auskurieren.“

In diesem Augenblick kamen auch schon Dixon und Falaas, mit gezogenen Phasern, auf die Krankenstation. Als H'Qar die beiden Sicherheitsoffiziere sah erhob er sich langsam von dem Caitianer. "Bringen Sie SCPO K'Rissan in eine Arrestzelle. Und wenn er Schwierigkeiten macht schießen Sie ihn nieder." Wieder sah er den Caitianer an. "Und sollten Sie Schwierigkeiten machen solange ich in Ihrer Nähe bin, werde ich Sie höchstpersönlich niederschießen. Und denken Sie daran mein Disruptor hat keine Betäubungseinstellung."

Der Caitianer wurde abgeführt. "Kann ich noch etwas für Sie tun Doktor?"

Assjima blickte sich stumm um. Schon wieder Chaos in ihrer Station. Und sie war doch so schön aufgeräumt gewesen. Dann fiel ihr Blick auf die junge Andorianerin, die immer noch das Terrarium in der Hand hielt. „“Nein H’Qar. Ich glaube, das hier regele ich am besten selber.“ Die Ärztin lächelte den Klingonen an. „Sie haben was gut bei mir, Sogh! Danke dass Sie so schnell da waren!“

"Keine Ursache Doktor es war ja meine Pflicht. Jetzt werde ich noch einen Bericht für Lt. Bishop schreiben dürfen." Der Klingone verließ die Krankenstation wieder und widmete sich wieder seinen Aufgaben bei der Sicherheit.

Shanes Gastauftritt in „Wann immer man einen Klingonen braucht, ist er zur Stelle“ oder „Der Held in der schwarz-goldenen Rüstung“

Die armen kleinen Blutegel krochen schutzsuchend auf dem Boden herum und Assjima beeilte sich, sie einzusammeln. Dann nahm sie Talana schweigend das Terrarium aus der Hand und setzte die Tiere wieder hinein.

„So, und jetzt zu Ihnen.“ Die junge Andorianerin hatte bislang kein Wort herausgebracht. Ihr Gesicht war vor Schreck immer noch blassblau und ein Fühler hing leicht nach unten. „Mein Gott, sie sieht wirklich wie eine junge Vinara aus“ dachte Assjima und stellte das Terrarium beiseite. „Sie sind Lt. Commander Shrals Nichte, nicht wahr?“ Talana nickte nur stumm. Sie konnte aus dem unbewegten Gesicht der Deltanerin nichts herauslesen. Was würde nun kommen?

Assjima hatte es zwar nicht gesehen, aber nachdem was sie über Talana gehört hatte, konnte sie sich recht gut vorstellen, was zwischen ihr und K'Rissan vorgefallen sein dürfte. Sie trat einen Schritt auf die junge Frau zu und diese wich zurück. „Ich weiß, dass deltanische Pheromone auf Andorianer unangenehm wirken. Mir ist Ihre Gegenwart auch alles andere als angenehm, denn das Letzte was ich hier brauchen kann ist die Gegenwart einer verzogenen, selbstsüchtigen Göre. Nach diesem Auftritt hier würde ich Sie am liebsten in hohem Bogen hinauswerfen. Aber ich gehe davon aus, dass Lt. Commander Shral weder Sie noch mich unnötig quälen möchte und sich etwas dabei dachte, als sie darauf beharrte, dass Sie sich vorübergehend hier aufhalten sollen. Was soll ich nun also mit Ihnen machen?“

Talana zuckte mit den Schultern. Dann blitzte es kurz in ihren Augen auf. „Sie könnten mich mit dem netten Arzt von der anderen Station bekannt machen. Oder mit dem attraktiven Krankenpfleger den ich gestern hier gesehen habe. Dem großen Kräftigen.“

Es viel Assjima nicht leicht, ein Schmunzeln zu unterdrücken. Aber dennoch bewegte sich keine Miene in ihrem Gesicht. „Sie meinen James? Er ist zu schade für Sie.“ „Obwohl der Junge ein wenig Abwechslung in seinem Leben gebrauchen könnnte. Aber er ist zu unschuldig“ fügte sie in Gedanken hinzu. „Doch denke ich nicht, dass dies die Intention Ihrer Tante war. Ich würde sagen, Sie schnappen sich für den Anfang die Gummihandschuhe da drüben und dieses Tuch hier und putzen den Dreck wieder auf, den Sie hier fabriziert haben. Ich will keinen Krümel mehr rumliegen sehen. Für die zerstörten Geräte fordern sie umgehend Ersatz an und holen sie aus dem Lager.“

„Das ist doch Blödsinn – das Schiff ist doch selbstreinigend? Oder gibt es hier etwa noch Putzen?“ Tamara stampfte trotzig mit dem Fuß auf.

„Nun, jetzt gibt es eine Putze – meine ganz persönliche Putzfrau – SIE!“ Assjimas Augen blitzen sie drohend an. “Dann fehlen noch 7 Blutegel. Und wenn Sie die einzeln aus K’Rissans Fell heraus pflücken müssen – wehe es fehlt einer!“

„Aber Doktor! Mit diesem rolligen Kater in einer Zelle? Das ist doch viel zu gefährlich! Der könnte wieder auf mich losgehen!“ Die Andorianerin wirkte tatsächlich etwas verängstigt.

„Nicht, wenn Sie dass hier anziehen und sich entsprechend bewegen.“ Assjima reichte ihr einen riesigen Ärztekittel und schwarzgraue Gummihandschuhe. Dann replizierte sie sich eine Tasse Tee, setzte sich in ihr Büro und legte die Füße auf den Tisch „Und jetzt dürfen Sie anfangen!“

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„Und er hat die Pflanze wiedererkannt?“ John nickte und öffnete das große Gartentor. „Ja, Sta’el sprach einige vulkanische Wörter .... ich konnte zwar keine Reaktion bei ihm ablesen aber ich denke er hat sich gefreut.“ John führte Selina, die Yasmin auf ihren Armen trug, zum prachtvollen Meer aus duftenden Blumen und Pflanzen. „Er hat uns sogar zum Abendessen eingeladen.“

Mutter und Kind staunten nicht schlecht über die farbenfrohen verschiedensten Blumen und Pflanzen. „Und so sieht wirklich der Garten deiner Mutter aus?“

„Ja, zumindest sah er so aus bei meinem letzten Besuch. Sie arbeitet in ihrer Freizeit ständig hier im Garten und immer wieder kommt was neues hinzu.“

Alle drei Personen nahmen auf einer großen weißen Parkbank Platz. Yasmins kleine Hände zeigten in Richtung einer großgewachsenen Pflanze. Sie hatte gelbe Blütenblätter die sich um einen großen dunklen Kreis aus Körnern ringten. „Das ist eine Sonnenblume.“ Yasmin drehte fragend den Kopf zu John. „Die meintest du doch, oder?“ Das kleine Mädchen lächelte. „Versuch es mal zu sagen, Sonnenblume!“ Aufmunternd sah Selina ihre Tochter an. „Ssssonnenplume!“

„Blume. Du musst das B weicher aussprechen.“ Aufmunternd sah die Mutter ihre Tochter an. Yasmin nickte und versuchte es erneut. „Ssssonnenblume! Sonnenblume!“

„Sehr gut!“ Stolz klatschte Selina ihre Hände zusammen. „Und weißt du wer das ist?“ Sie zeigte zu John. „Das ist John. Sag mal John.“ Yasmin öffnete den Mund aber es kam kein Wort heraus. „Joooooohn. John. John. Probier es nochmal.“ Yasmin presste die Lippen aufeinander und es schien so als würde sie sich sammeln. „Jooohn. John. Johnjohn.“

„Hey, sehr gut!“ John grinste das kleine Mädchen begeistert an.

„Sonnenblume!“ Yasmin zeigte wieder auf die große Pflanze. „Willst du sie dir genauer ansehen? Dann mach das!“ Selina setzte Yasmin auf den Boden und die Kleine rannte zu der auf sie so faszinierend wirkende Pflanze.

„Du hast mir immer noch nicht erzählt, was du genau in deinem Urlaub getan hast.“ Johns fragende Blicke bohrten sich förmlich durch Selinas Kopf hindurch. Sie seufzte tief. Was sollte sie ihm nur sagen? Sollte sie etwas erfinden? Oder ihm doch alles sagen?

„Nun ...... ich habe jemanden das Leben gerettet.“

„Jemandem der dir nahe steht?“ Selina nickte. „Ja, ganz genau.“

„War es gefährlich?“

„Ja, aber wir haben es alle recht gut überstanden.“

„Du machst sowas öfters in deiner Freizeit?“

„Klar. Als Superheld hat man so seine Verpflichtungen.“

„Superheld? Dann trägst du bei deinen Rettungsaktionen bunte Strümpfe und ein Cape?“

„Strümpfe ja. Ein Cape? Nein. Die Superheldengewerkschaft hat das schon vor vielen hundert Jahren verboten. Es sind damals zu viele tragische Unfälle mit diesen Capes passiert.“

John erinnerte sich an Sta’els Worte. Der Vulkanier hatte ihm klar gemacht, dass er Selina Zeit geben sollte. John war sich sicher, dass der großgewachsene Mann das auf das ganze Leben dieser Frau bezogen hatte. Selina Kyle war anders als alle anderen. Das hatte er schon auf dem Planeten, auf dem er abgestürzt gewesen war, schon erkannt. Inwiefern sie anders war, darüber konnte er bis jetzt nur spekulieren. Irgendwann würde sie genug Vertrauen zu ihm haben und es ihm erzählen. Dessen war sich der Mediziner sicher. Er würde ihr jede Zeit des Universums geben.

„Meine Schicht fängt gleich an.“ Selina erhob sich von der Parkbank und rief ihre Tochter zu sich. „Computer, Programm beenden.“ Der wunderschöne Garten der Gilmores löste sich in nichts auf und zurück blieb das recht kalt wirkende Holodeck.

„Danke für den kleinen Ausflug!“

„My Lady, es war mir ein Vergnügen!“ Zärtlich küsste John die wunderschöne Frau die vor ihm stand. „Wir sehen uns heute Abend?“

„Ich kann es kaum erwarten!“ Selina hauchte ihm noch einen Kuss zu, bevor sie mit Yasmin das Holodeck verließ.

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Was war damals genau passiert? Dies Fragte sich George immer noch während 10°C kaltes Wasser auf ihn herabfloss. Er hatte gespürt wie Milseya weinend zusammengesunken ist. Er wusste von ihrem Wunsch, Vergebung für all das Erlebte zu finden. Nach 10 Minuten hielt er es nicht mehr aus unter der Dusche und verließ diese.

„ Computer alle Daten über die letzte Mission der Community, bei der die Primärsektion verloren ging, sowie alle relevanten Daten über die Crewmitglieder Thovan und Milseya Aquenar.“ Der Computer piepste.

Für die Anforderung dieser Daten ist eine Klasse 5 Genehmigung erforderlich“, antwortete die Stimme.

„ Computer, Genehmigung Sheridan 99Zulu 8 Omega.“ Wieder piepste der Computer.

Zugang erfolgt.“

„Computer die Daten in dieses PADD Laden.“

Ausgeführt.“ Antwortete der Computer ohne Anteilnahme.

Sheridan nahm sich das PADD und begann zu lesen. Wenn er irgendwie ihr helfen wollte, so musste er erst die ganze Geschichte kennen. Warum tust du das? Fragte er sich. Warum? George atmete tief ein. Weil ich sie liebe, antwortete er sich selbst.

Es ist 7 Uhr 30.“ Antwortete der Computer keine vier Stunden später. Mit einem gequälten Blick stand George auf. Er hatte kaum geschlafen und stattdessen das PADD in sich hineingesaugt. Langsam watschelnd machte er sich daran seine Uniform anzuziehen.

Nachdem er einen recht starken jamaikanischen Kaffee repliziert hatte war er wesentlich wacher. Er heftete sich den Kommunikator an die Brust und machte sich auf die Kinder abzuholen.

Auf dem Weg dorthin begegnete er wenigen Crewmitgliedern die ihn freundlich grüßten. Doch es war nirgends Milseya zu sehen.

Er wusste nicht ob er Sie grüßen würde oder ob sich beide aus dem Weg gehen würden. Auch er brauchte Zeit zum verdauen, viel Zeit sogar.

„ Nachdem George die beiden Kinder an der Hand hatte, bemerkte er wie Michael ihn genau musterte. George zuckte fast zusammen. Der Junge war nicht dumm. Er kannte seine Vater zu gut als das er ihm nur was vormachen könnte.

„Ist was Gestern schief gegangen?“ fragte Michael und sah ihn besorgt an. George sah ihn von der Seite an.

„Es war nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt habe.“

„ Sag bloß Fähnrich Aquenar und du habt euch gestritten?“

„ Nein, wie kommst du….“ Michael sah ihn vorwurfsvoll an. In diesem Gesicht steckte Julia drin.

„ Dad, es muss was passiert sein. Du machst ein faltigeres Gesicht wie unser Captain es hat.“ Dieser Einwand brachte George etwas zum Grinsen.

„Ja, Michael. Es ist was geschehen. Aber es ist nichts was man wieder in Ordnung bringen könnte.“

„ Das Hoffe ich, Dad. Sie ist eine nette Frau.“ Michael sah zu Amanda. Das Mädchen nickte kurz.“ Dad, du hast diesen Blick den du nur sonst damals bei Mum hattest, als du noch glücklich und wir alle zusammen waren.“ Hoppla, wenn selbst das ein 12-jähriger spitz kriegt!“ Und wir beide haben gesehen dass du diesen Blick auch bei Fähnrich Aquenar hast. Amanda und ich haben sie sehr Lieb.“ Michaels Augen sahen seinen Vater flehend an. Sollte das heißen die beiden würden Milseya als ihre Mutter akzeptieren, vorausgesetzt es käme irgendwann soweit? Er wusste nicht was er darauf antworten soll.

Michael verstand dies, soweit es ein 12 Jähriger eben halt verstehen konnte. Er war wie gesagt Erwachsener als manch anderer Zeitgenosse der gut 10 Jahre älter war als er.

„ Ich weiß mein Junge. Komm, last uns frühstücken gehen und dann geht ihr in die Schule und ich werde wieder Botschafter abwehren gehen.“

„ Ok, Dad.“ Michael grinste leicht. Er hatte erkannt dass man am besten jetzt das Thema wechselte.

Aber er würde was Unternehmen. Das wusste auch George. Er konnte es förmlich in den Augen seines Sohnes ablesen.

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Endlich, die Aufräumerei hatte ein Ende! Talana schmiss den Besen in die Ecke, doch Assjima ermahnte sie ihn ordentlich wegzutragen.

Nachdem die Andorianerin auch dies erledigt hatte ging sie gleich zu Vinara um sich lautstark zu beschweren. "Ich dachte die Sklaverei wäre in den Welten der Föderation schon vor Jahrhunderten abgeschafft worden, aber auf Delta wie es scheint noch nicht ganz!"

"Du übertreibst mal wieder. Du scheinst nur keine 'echte' Arbeit gewöhnt zu sein, Dr. Assjima ist alles andere als eine Sklaventreiberin. Mir ist zu Ohren gekommen dass es wieder einen Zwischenfall gegeben hat?"

"Ja, dieser blöde Caitianer war ganz verrückt nach mir, ich musste mich zur Wehr setzen und dabei ist einiges zu Bruch gegangen!"

"Caitianer? Doch nicht etwa Miauz?" Vinara blickte sie sorgenvoll an.

"Nein, einer in Uniform, sein Name war Kristian oder so ähnlich... Egal, ich musste sieben Blutegel aus seinem Fell entfernen und er hat es auch noch genossen, das war so widerlich dass ich nur bei dem Gedanken daran schon wieder kotzen könnte!"

"Wenn du dich danach besser fühlst - aber nicht auf den neuen Teppich!"

"Nein nein, es geht schon wieder, ich muss nur an was Schöneres denken... Übrigens, ich war so durcheinander dass ich die Annahme der Frau Doktorin, ich sei wirklich deine Nichte nicht dementieren konnte."

"Nun, das ist nicht weiter schlimm, auch wenn wir nachweislich nicht so nahe miteinander verwandt sind, etwas verwirrend wäre es nur wenn man dich für meine Tochter halten würde. So oder so, alles was du tust fällt indirekt auf mich zurück. Fürs Erste gebe ich dir frei, aber sobald es in der Krankenstation wieder etwas für dich geben sollte..."

"Nein, Tante Vinny, tu mir das nicht an! Diese deltanische Hexe ist mir nicht geheuer, wenn sie mich ansieht so wie du vorhin ist mir als könnte sie mich allein mit der Kraft ihrer Augen zu Asche verbrennen!"

"Rein theoretisch könnte sie das vielleicht sogar, aber dann würde sie vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Abgesehen davon würde das ganz und gar nicht zu ihrem Charakter passen. Aber trotzdem, reize sie nicht weiter!"

"Dazu wird auch gar kein Anlass bestehen wenn ich endlich zur Sicherheit kann! Oder meinetwegen auch in die Technik, der neue Chefingenieur soll ja auch ganz schnuckelig aussehen, kein Pinky-Mensch, sondern ein saftiger Brownie..."

Vinara hatte nicht mitgezählt wie oft sie angesichts derartiger Bemerkungen Talanas schon die Augen verdreht hatte, aber sie war sich sicher dieses Mal würde nicht das letzte Mal sein. Als sie sich Commander Sheridans Aussehen ins Gedächtnis zurückrief konnte sie sogar beinahe so etwas wie Verständnis für ihre Praktikantin aufbringen. Dennoch sah sie sich auch hier - ebenfalls zum wiederholten Male - gezwungen eine Ermahnung anzubringen: "Der Commander ist Witwer und alleinerziehender Vater zweier Kinder, ganz und gar nicht der Typ für deine oberflächlichen Spielereien. Ich werde dich so bald es geht zu Lieutenant Bishop schicken und nur zur Information: Er hat sich wieder mit Fähnrich Nanni Stevenson versöhnt, also halte dich zurück, und noch was: keine rassistischen Ausdrücke mehr wie 'Brownie', schon gar nicht im Zusammenhang mit Adjektiven wie 'saftig'!"

"Ja, aber die anderen Kerle von der Sicherheit... Ach du Scheiße, da arbeitet auch dieser Caitianer!"

"Tatsächlich? Falls ja dann dürfte Bishop dich ohnehin nicht wieder in seine Nähe lassen. Nicht wenn er bei klarem Verstand ist. - Ich muss mich jetzt wieder meiner Arbeit zuwenden, du hast nun wie gesagt frei, aber benimm dich wie eine zivilisierte Bürgerin der Föderation! Wegtreten."

Und wieder einmal quittierte Talana den militärischen Befehl mit einem übertriebenen Salut ehe sie das Büro ihrer "Tante" verließ.

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„ Oh, oh.“ flüsterte Kepler zu Suval. Der Vulkanier wölbte über diese Aussage eine Braue.

„ Crewman, darf ich fragen was Sie mit Oh, oh soeben meinten?“ Kepler blinzelte leicht.

„ Sehen Sie selbst, Sir. Commander Sheridan hatte eine Verabredung mit Fähnrich Aquenar gestern Abend.“ Suval neigte den Kopf zur Seite.“ Und anscheinend ist das ganz gehörig schief gegangen.“ Suval beobachtete den Chefingenieur der eine Mine aufgesetzt hatte der sogar einer Borgdrohne das Fürchten beibringen hätte können.

„ In der Tat ist der Gesichtsausdruck des Commanders mit Vorsicht zu genießen.“ Kommentierte Suval.

„Sir, ich wusste gar nicht das Vulkanier zur Untertreibung neigen.“

„ Das Tun wir nicht.“ Suval blickte zu Kepler und wölbte erneut eine Braue.“ Nicht immer.“, fügte er hinzu.

„ Aber dennoch stimme ich ihnen zu Crewman. Man sollte ihm heute besser aus dem Weg gehen.“ Kepler nickte. Sein Chef war wahrhaftig nicht gut gelaunt, dennoch gab sich Sheridan offensichtlich Mühe nicht seinen Ärger an seiner Crew auszulassen. Dennoch sah er wie sich kleine Trauben hier und da gebildet hatten und die Crewmitglieder halb zu ihm her sahen. Die Gerüchte Küche Kochte also auf Hochtouren.

Was für eine Hölle musste dies dann für Milseya sein? Oder war sie an diesen Klatsch gewöhnt? Vermutlich wenn man davon absieht wie lange sie schon auf dem Schiff ist. Er brauchte Jemand mit dem er Reden konnte. Jemand neutralem. Doch auf diesem Schiff jemanden zu finden war schwierig bis unmöglich. Offiziell wäre nun der Bord Councellor die erste Adresse. Aber er wollte sich nicht in der ersten Woche bei Councellor Solak gleich sich als Stammkunde melden. Darauf hatte George nicht die geringste Lust.

Die einzigste Person mit der er reden könnte war Dr. Asjiima. Die Deltanerin war in der Tat vertrauenswürdig. Alle anderen kannte er nicht gut genug um mit ihnen über dies zu diskutieren. Mit einem seufzen lehnte er sich am Geländer an, das um den Warpkern der Community reichte. Er verlor sich Kurz in dem regelmäßigen Pulsieren der gewaltigen Energie, die das Schiff auf Überlicht beschleunigte. Mit Warpantrieben kann ich umgehen. Aber nicht mit Frauen. Oder ich bin einfach aus der Übung. Dachte George grimmig.

Das Schlimmste für George war die momentane Ungewissheit. Sie nagte an dem fast 2 Meter großen Mann wie ein Tribble an einem Keks. Doch er hatte hier seine Pflichten. Und die musste er wahrnehmen, besonders als Führungsoffizier.

Also begann er nun damit die Leute an die Stationen zu scheuchen damit sie auch ihre Arbeit erledigten anstatt zu tratschen.

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Sie liebte es zu schwimmen. Das Gefühl der Schwerelosigkeit. Die scheinbar kraftlose Anstrengung, um vorwärts zu kommen.

Milseya hatte sich erstaunlich brav an die Anweisungen Assjimas gehalten und war jeden Tag zum Schwimmen gegangen. Ihre Beinmuskulatur hatte sich gekräftigt.

Aber es gab noch einen anderen Grund, weshalb sie die Schwimmhalle auf dem Holodeck erscheinen ließ. Einen wesentlichen interessanten.

Der Springturm.

Vorerst hatte Milseya von Trockenübungen genug. Wasser war weich - auch wenn man aus zehn Metern Höhe eintauchte. Was natürlich nichts daran änderte, dass sie einige blaue Flecken abbekam. Aber sie würde sich nichts brechen.

Und sie musste sich hier auch nicht an das Versprechen halten, das sie John gegeben hatte. Es gab keine Sicherheitsleinen beim Turmspringen. Das war völlig absurd.

Dennoch war Milseya vorsichtig geworden. Sie hatte die Sicherheitseinstellungen des Holodecks aktiviert und ließ ihre Körperfunktionen überwachen. Man konnte nie wissen.

Nachdem sie ihre letzte Bahn geschwommen und aus dem Wasser gestiegen war, kletterte sie auf den Turm. Sie würde mit etwas einfachem anfangen. Ein gerader Sprung. So lange, bis sie damit zufrieden sein würde. Dann würde sie einen Kopfsprung wagen. Dann einen einfachen Salto. Dann eine Schraube. Schließlich Kombinationen.

H'Qar hatte Dienstschluß, wieder einmal. Die Dienste hier an Bord waren wirklich kurz. Er entschied sich heute in seinem Quartier zu essen. Im Casino waren ihm um diese Urzeit zu viele Personen. Und seit den Vorfall mit SCPO K'Rissan, schienen einige Besatzungsmitglieder regelrecht Angst vor ihm zu haben. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, ein klingonisches Lächeln. Es war gut so, so würden auf jeden Fall nicht so viele Crewmitglieder ihn in seiner Freizeit belästigen.

Er zog sich einen Trainingsanzug an, nahm sein batleH und wollte auf Holodeck zwei gehen, um dort eines seiner Trainingsprogramme zu starten.

Das Wasser spritzte nur so auf, als sie auf der Oberfläche wie eine Bombe einschlug. Als ihre Füße den Boden des Beckens berührte, stieß sie sich wütend ab und schwamm nach oben.

Als sie auftauchte, schlug sie maßlos verärgert über den misslungenen Sprung mit der Hand auf die Wasseroberfläche und begann laut zu fluchen, was das Zeug hielt.

„QI'yaH!! Tom've!! Verflucht!! Ilofa!! Hu'tegh!! Niri tal sib wasqual!! Idiotin!! Sa'vi'noram!!“

H'Qar war gerade vor Holodeck 2 angekommen, allerdings war das Holodeck gerade in Benutzung.

"ko'tal."

Wieso war es ihm nicht vergönnt alleine auf diesem Schiff zu trainieren. Gerade als er sich umwenden wollte und zum nächsten Holodeck gehen wollte, hörte er ein leises Fluchen von der anderen Seite der Schotts. Anscheinend war dort drinnen etwas schief gelaufen. Aber das interessierte ihn nicht. Was allerdings interessant war, war das einige der Flüche auf klingonisch ausgesprochen wurden, zwar mit starkem Akzent, aber eindeutig klingonisch.

H'Qar war neugierig geworden und betrat ungefragt das Holodeck.

Er sah ein Schwimmbad mit Sprungturm und eine kleine Frau, die gerade aus dem Becken stieg und dabei weiter in den verschiedensten Sprachen fluchte. Das war doch diese vorlaute Fähnrich Anquenar. Erst einmal sprach er sie noch nicht an. Er wollte sehen, was sie nun vorhatte.

Es war ein so simpler Sprung. Verdammt, ein Salto war doch nichts Besonderes. Sie bestieg wieder den Turm, rekapitulierte mit jeder Sprosse einen Sprungabschnitt. Als sie oben angekommen war, hatte sie den Fehler entdeckt. Sie schüttelte immer noch verärgert den Kopf.

Sie trat an den Rand, umklammerte ihn mit ihren Zehenspitzen. Sie sah gerade aus, schloss kurz ihre Augen, als sie tief Luft holte. Dann ließ sie sich fallen. Ihr Körper schloss sich, drehte sich. Sie öffnete den Sprung und drang kerzengerade ins Wasser ein.

„JA!“ brüllte sie laut, als sie auftauchte. „Endlich!“

Er sah sich den Sprung an und war sich nicht schlüssig wozu diese Übung dienlich sein sollte. Er ging näher an das Becken heran und blickte auf den Fähnrich, der noch mit dem Rücken zu ihm im Becken schwamm.

"Warum springen sie von einem Turm?"

Erschrocken drehte sich Milseya um. H'Qar! Was zur Hölle wollte der hier? Konnte man hier auf dem Schiff denn nirgends seine Ruhe haben? Und was für eine blödsinnige Frage! Von was sollte man sonst springen? Und der Kerl trug Schuhe!

„Sie sind hier in einer Schwimmhalle. Ziehen Sie sofort Ihre Schuhe aus!“, herrschte sie ihn an.

"Man könnte von Klippen springen, um seinen Mut zu beweisen."

H'Qar betrachtete Milseya. In ihrem schwarzen Badeanzug sah sie für jemanden mit glatter Stirn sogar recht gut aus. H'Qar dachte allerdings nicht daran seine Schuhe auszuziehen.

"Ich bin nur herein gekommen, da ich jemanden habe fluchen hören, auf klingonisch. Sie fluchen übrigens nicht schlecht."

Verächtlich sah Milseya ihn an. „Es geht nicht um Mut beim Springen. Es geht um die Beherrschung des Körpers.“ Sie griff nach einem Handtuch. „Wer keine Angst vor einem Sprung hat, ist ein Idiot.“ Sie fixierte seine Füße. Nun gut, wenn er nicht wollte, dann eben so. „Computer, Programm Ranar 5.“, befahl sie grinsend. In Sekundenschnelle verwandelte sich der Raum. Milseya konnte gerade noch sehen, wie der Klingone nach Luft schnappte und im Meer unterging.

Plötzlich verlor H'Qar den Boden unter den Füßen, eine Sekunde schien er in der Luft zu schweben, bis die Schwerkraft ihren Tribut forderte und er wild um sich schlagend ins Wasser fiel. Als er Wasser spuckend wieder auftauchte fluchte er wild.

"ghuy'cha',Gir'nak tovosor,t'ruk-D'h,ptahk."

Seine langen nassen Haare klebten ihm im Gesicht und er musste den Kopf schütteln, damit er wieder etwas sah. Das erste, was er sah, war das grinsende Gesicht von Milseya und sein Blick verfinsterte sich.

"Wenn Sie mich schon überrumpeln wollen, dann nicht quvHa' ghe'tor ngan rur (Ehrlos wie die Bewohner von Gre'thor). So etwas macht nur eine Ha'DIbaH (minderwertige Person)."

Milseya musste lachen, als sie H'Qars Gesicht sah. „not qoHpu''e' neH ghIjlu'“ (Nur Dummköpfe werden niemals erschreckt), erklärte sie. Sie tauchte ab um, ein paar Momente später wieder aufzutauchen. „Zumindest haben Sie ihre Schuhe ausgezogen“, erklärte sie schmunzelnd, während sie langsam und in einem angemessenen Abstand um ihn herum schwamm.

"Sie finden das also lustig?"

H'Qar hatte nicht nur seine Schuhe verloren, sondern auch das batleH. Da er sich aber auf dem Holodeck befand, sollte es nach Beendigung der Simulation einfach auf dem Boden des Holodecks liegen, genauso wie seine Schuhe.

Nun wollte auch er seinen Spaß haben mit dieser hinterhältigen Person.

Er ging auf Tauchstation und war mit einigen schnellen Schwimmzügen bei Milseya, umklammerte ihren Fußknöchel und zog sie ruckhaft unter Wasser.

Milseya hatte so etwas geahnt, war aber dennoch unvorbereitet auf die unbändige Kraft, die sie unter Wasser riss. Sie hatte gerade noch Zeit gehabt, kurz nach Luft zu schnappen. H'Qar schwamm leicht unter ihr und hielt immer noch ihren Fuß fest. Sie versuchte erst gar nicht, diesen frei zu bekommen. Sie beugte leicht ihren Körper nach vorne und stieß sich dann mit dem anderen Bein mit voller Wucht vom Brustkorb des Klingonen ab, so dass sie sich beide unter Wasser drehten.

Er sah den Fuß heranschnellen, allerdings nicht schnell genug. Und so wurde ihm bei dem Treffer etwas Luft aus den Lungen gepresst. Zum Glück war es nicht viel Luft, die er verlor, allerdings hatte er auch vier Lungenflügel, was ihm einen eindeutigen Vorteil verschaffte. Milseya war sehr gewandt unter Wasser und so zeigte der Treffer mehr Wirkung als H'Qar sich das vorstellen konnte. Er drehte sich um seine eigene Achse. Da er die Frau allerdings nicht losließ, drehte diese sich mit. Als er sein Trudeln unter Kontrolle hatte, stieß er ihr mit dem Handballen vor die Brust, so dass mehrere Luftblasen Ihren Mund verließen.

Wasser bremst jede Bewegung - auch den Schlag eines Klingonen. Dennoch spürte Milseya ziemlich deutlich den Schlag. Doch es ging nicht um dem Schmerz - wesentlich ärgerlicher war die Luft, die sie verloren hatte. Wütend blickte sie ihn. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie musste Parität herstellen. Sie musste ihn dazu bringen, aufzutauchen. Sie streckte ihren Körper, schwamm nach oben, versuchte es zumindest.

H'Qar entblößte seine Zähne, als Milseya ihn anblickte. Aber er dachte nicht daran, sie jetzt schon wieder auftauchen zu lassen. Er hielt sie weiterhin am Fußknöchel fest und tauchte noch ein wenig weiter nach unten. Er hatte noch genug Luft in seinen Lungen, was bei seinem Gegenüber anscheinend nicht der Fall war.

Als Milseya den Zug an ihrem Bein spürte, nutzte sie Wucht und ließ sich hinab gleiten. Dabei streckte sie ihr Bein, so dass sie hinter H'qar landete. Mit ihrem freien Bein und Armen umklammerte sie den Klingonen, zog ihn an sich. Dann biss sie kräftig in sein Ohr.

Was hatte diese Frau vor? Wollte sie ihn verführen? Mitten auf einem Ozean? Ein verwegener Gedanke, soviel Mut hatte er dieser Person gar nicht zu getraut. Allerdings fing dieser Biss langsam schmerzhaft zu werden, was durchaus nicht unangenehm war. Aber egal was sie vorhatte, so schnell würde er nicht klein beigeben. Er ließ seinen Kopf zur Seite gleiten, so dass er mit seiner Schläfe an ihren Kopf schlug. Er legte allerdings keine Kraft in den Kopfstoß. Er wusste, dass sie wahrscheinlich einen wirklichen Kopfstoß nicht vertragen würde.

Ihr Kopf prallte zurück, gedämpft vom Widerstand des Wasser. In ihren Lungen begann es schmerzhaft zu brennen und langsam wurde ihr schwarz vor Augen. Ihre Hand wanderte am Brustkorbs H'Qars hoch bis sie den Hals erreichte. Sie streckte zwei Finger und stak auf die beiden Arterien, die das Gehirn mit Blut versorgten. Milseya wurde schwindelig. Das Brennen war unerträglich. Aber sie ließ nicht ab von der Stelle. In weniger als einer Minute würde sie bewusstlos sein. Aber sie würde bis dahin nicht aufhören. Sie würde niemals wieder aufgeben. Sie würde niemals wieder schwach sein.

H'Qar spürte, wie sich die Finger von Milseya auf seine Halsschlagadern legten und zudrückten. Würde sie den Druck lange genug aufrecht erhalten können. Er ließ den Fußknöchel los und griff zu den Händen der Frau. Langsam zog er sie weg von seinem Hals. Er zog so an ihren Armen, dass er sie um sich herum zog. Ihre Beine umklammerten ihn immer noch und würden das wohl auch weiterhin tun. Er ließ die Hände nicht los und so waren Milseyas Arme nun über Kreuz vor ihrer Brust verschränkt. Sie hatte jetzt kaum noch Möglichkeiten, sich zu bewegen.

H'Qar blickte sie an und schüttelte langsam den Kopf. Jetzt bemerkte er, dass sich der Druck um seinen Bauch lockerte und der Blick von Milseya langsam abschweifte. Ihre Luftreserven mussten zu Ende sein, also schwamm H'Qar der Wasseroberfläche entgegen. Er veränderte allerdings nicht den Griff um ihre Arme.

Ich habe verloren! Das war der letzte Gedanke, der Milseya durch den Kopf schoß. Ihre Augen schlossen sich, als ihr Kopf langsam nach unten sank. Als sie ins Dunkel abglitt, hatte sie das Gefühl, sie würde fliegen.

Einen kurzen Augenblick nachdem Milseyas Kopf auf ihre Brust gesunken war, durchbrachen sie die Wasseroberfläche. H'Qar änderte seinen Griff, so dass er sie nun den Kopf über der Wasseroberfläche halten würde. Was dachte sie sich bei so einer Aktion? Wieso hatte sie nicht ein weiteres Mal versucht aufzutauchen?

"Computer, generiere eine Insel."

Als die Insel aus dem Nichts entstand, schwamm er sofort auf diese zu,legte Milseya am Strand ab und überprüfte ihre Atmung.

Der erste Atemzug brannte in ihren Lungen. Ihr Oberkörper bäumte sich auf, bevor sie hustend das Salzwasser ausspie. Milseya drehte sich auf die Seite und hustete weiter. Ihr Lunge brannten wie die Hölle. Ihre Augen tränten. Sie keuchte zwischen jedem Schwall Salzwasser, das ihre Lungen verließ. Sie öffnete ihren Mund und sog gierig die Luft ein, um gleich wieder zu husten.

H'Qar betrachtet Milseya als sie da am Boden lag und hustete.

"Was sollte das? Wollen Sie sich umbringen?"

Sie hustete weiter. Sie schloss ihre Augen und drehte sich wieder auf den Rücken. Als sie langsam ihre Atmung wieder beruhigte, sah sie ihn an. „Nein.“ Aber ich hätte es in Kauf genommen, dachte sie. „Aber ich werde nie wieder ein Opfer sein.“

"Opfer? Ich war doch das Opfer Ihres Sinnes für Humor. Indem Sie mich ohne Vorwarnung in einen Ozean fallen ließen."

Diese Frau wurde immer rätselhafter.

"Unter Wasser haben Sie mich allerdings kurzzeitig irritiert."

Langsam erhob sich Milseya, die immer noch heftig ein und ausatmete. „Ach ja?“

"Ja, aber zuerst erklären Sie mir diese Opfergeschichte."

Milseya stöhnte auf. Nicht schon wieder! Die Erinnerung beim Abendessen mit Sheridan war schon schmerzlich gewesen und jetzt sollte sie vor diesem wildfremden Klingonen ihr Seelenleben ausbreiten? Auf der anderen Seite, warum auch nicht. Es spielte eh keine Rolle mehr. Sie hatte für sich die Entscheidung getroffen. Trotzig hob sie ihren Kopf und starrte H'Qar an. „Ich werde es nie wieder zulassen, dass jemand anders für mich stirbt, um mich zu beschützen. Ich werde nie wieder so schwach sein. Und ich würde eher sterben, als es noch einmal zu zulassen, dass sich jemand an mir vergeht.“ Sie erhob sich langsam. „NIE WIEDER!“ , brüllte sie krächzend.

An ihr vergeht? Für sie sterben? Niemand war hier, der für sie sterben würde, um sie zu beschützen. Niemand wollte sich an ihr vergehen. Im Gegenteil, hatte sie nicht unter Wasser versucht ihn zu verführen?

Dieses sagte er ihr auch.

"Niemand wollte sich an Ihnen vergehen, niemand wollte Sie beschützen und dabei sterben. Eigentlich hatte ich eher das Gefühl, dass Sie mich dort unten..." Er deutete auf den Ozean. "...verführen."

Sie starrte ihn mit offenem Mund hat. „Haben Sie vollkommen den Verstand verloren? Was in aller Welt reden Sie da?“, brüllte sie ihn an.

"Sie haben mich festgehalten und gebissen. So etwas ist in der klingonischen Kultur, eine Art ein Paarungsritual zu beginnen."

Ihr Mund stand immer noch offen. Dann prustete sie vor Lachen los. Sie lachte aus vollem Hals und musste sich nach zwei Minuten den Bauch halten. „Ich... Sie.. Entschuldigung.. Sie .. Sie .. ver ..“, japste sie, nicht der Lage den Satz zu beenden. Als das Lachen langsam nachließ, keuchte sie. Sie holte tief Luft. „Ich hatte nicht vor mich zu paaren“, erklärte sie und lachte wieder kurz auf. „ Es tut mir leid. Ich hatte das mit dem Beißen und den Klingonen vollkommen vergessen.“ Lachen. „Aber ich denke, ich werde es in Zukunft nicht mehr vergessen.“ Schmunzeln.

Eine kulturelle Verwechslung. H'Qar hätte sich selbst vor den Kopf hauen können. Mit sowas hätte er rechnen müssen.

"Dann tut es mir leid, Sie missverstanden zu haben. Allerdings würde ich es als Ehre empfinden für jemanden, der mir nahesteht, sterben zu dürfen. Es gibt kaum eine ehrenvollere Art ins Sto'VoKor zu gehen."

Das Lächeln war wie weggewischt. „An seinem Tod war nichts Ehrenvolles. Er wurde zu Tode geprügelt, weil ich zu schwach war.“

"Wer er auch war, er tat es, um jemanden zu schützen, der ihm wichtig war. Jedenfalls, wenn ich nicht Klingonen richtig einschätzen kann. Es ist nicht üblich, dass sich andere Rassen, für Fremde oder auch für Freunde mit ihrem Leben einsetzen." Sein Gesicht war ebenfalls todernst.

Milseya schüttelte den Kopf. „Sie irren sich. Bei vielen Rassen ist es so, dass man aus Liebe Dinge tut, die man nicht für andere tun würde.“ Sie wand ihren Blick ab und sah hinaus auf das Meer. „Er war mein Mann“, flüsterte sie.

"Ich beneide ihn um seinen Tod. Wenn meine Zeit gekommen ist, will ich hoffen, dass ich genau so ehrenvoll sterbe."

H'Qar blickte ihr in die Augen

"Alle Rassen kämpfen für die Liebe, sogar Ferengie. Auch Sie haben mich missverstanden. Mir war klar, dass derjenige, der für euch starb, euch nahe stand. Ich wusste nur nicht, wie nahe."

Er fasste mit seinen großen Händen auf Milseyas Schultern.

"yIu DayajmeH ´oy´ yISIQ. (Erdulde Schmerz, um das Leben zu verstehen) Er schenkte dir sein Leben, verschwende es nicht in sinnlosen Schlachten."

„Ich habe nicht vor, es zu verschwenden“, erwiderte sie. Seine Hände fühlten sich warm an. Schwer. „Aber es wird sich nicht wiederholen. Aus diesem Grund werde ich nie aufgeben. Nicht in einem Kampf. Nur deshalb.“ Sie atmete tief durch.

"bIlujlaHbe´chugh bIQaplaHbe´. (Wenn du nicht versagen kannst, kannst du keinen Erfolg haben) Heute hättest Du dein Leben beinahe verschwendet. Nicht aufzugeben ist ehrenvoll, und das bezieht sich nicht nur auf den Kampf. Wer sich in jeden Kampf stürzt wird auch sinnlos sterben."

„Schluss mit den Weisheiten“, erklärte Milseya energisch. „Ich stürze mich nicht in JEDEN Kampf. Das..“ Sie zeigte auf das Meer. „.. war kein Kampf. Ich hatte nicht vor, hier zu sterben - genauso wenig wie klein bei zugeben. Wir sind zwei sture Dickköpfe, die sich immer aneinander reiben werden. Sinnlos sterben?“ Ihre Stimme wurde sarkastisch. „Für mich ist jeder Tod sinnlos. Weil er durch nichts ersetzt wird. Es gibt nichts, was danach kommt. Dieses Leben ist das einzige, das ich habe. Und auch wenn es nicht so scheint - ich hänge daran.“

"Und dennoch haben Sie eben bewiesen, dass Sie leichtfertig damit umgehen. Es ist zu bedauern, dass Sie nicht glauben. Ich werde nach meinem Tod neben Kahless in Sto'VoKor sitzen und mit Ihm feiern und kämpfen."

H'Qars Hände waren noch immer auf ihren Schultern und er nahm sie auch noch nicht weg.

"Wenn Sie wirklich an Ihrem Leben hängen, sollten Sie sich bessere Techniken zulegen."

Milseya schüttelte den Kopf. „Wir beide haben unterschiedliche Auffassungen von 'leichtfertig'. Warum scheint jeder zu glauben, ich spiele ständig mit meinem Leben? Ich tue genau das Gleiche wie früher auch.“ Doch du überschreitest deine Grenzen immer öfter! Sie wischte den Gedanken mit einer Handbewegung weg. „Ich respektiere Ihren Glauben, H'Qar. Respektieren Sie meinen Nicht-Glauben“, bat sie ihn. „Was die Techniken beanlangt, normalerweise klappt das mit dem Beißen ganz gut.“ erwiderte grinsend. „Nur bei Ihnen eben nicht.“

"Ich bedauere ich Ihren Nicht-Glauben, aber ich respektiere ihm. Sollten Sie mich wieder beißen, werde ich Ihr Angebot vielleicht ernst nehmen. Und Sie werden sich in einer Situation wieder finden, die Sie so noch nicht kennen."

Er nahm seine Hände von ihren Schultern, sein Blick immer noch fest in ihr Gesicht gerichtet.

"Bekämpfen Sie Ihre Dämonen."

Jetzt zeigte er auf das Meer.

"Wollten Sie nicht schwimmen?"

Verwirrt sah sie ihn an. Was meinte er? Welche Dämonen? Hier gab es keine. Nicht an diesem Ort. Dies war der einzige Ort, wo sie sich wirklich wohl fühlte. Zuhause war. Sie kam aus dem Wasser und sie würde ins Wasser zurück kehren. Dies war der einzige Ort, an dem nichts existierte, das ihr Angst machte. „Weshalb sollte ich?“, fragte sie ihn verwundert.

"Warum? Ihre Dämonen verfolgen Sie, Sie sind nirgends vor ihnen sicher. Hier scheinen Sie sich sicher zu fühlen. Sie haben diesen Ort ausgewählt, um sich mir gegenüber zustellen. Sie hielten es für einen Vorteil, doch haben Sie nicht gewußt, wann Sie aufzuhören haben. Der Tod Ihres Mannes belastet Sie und wenn Sie nicht akzeptieren, was geschehen ist, wird dies Ihr Untergang sein." H'Qar erinnerte sich daran, wie Milseya ihn bei der ersten Begegnung darum gebeten hatte, sie im Mok'bara zu unterrichten. Vielleicht würde die Disziplin, die diese Kampfsportart verlangte, helfen. Auch wenn alle Klingonen als hirnlose Kampfmaschinen sahen, so wussten sie doch, wann es sich lohnte zu kämpfen und wann nicht. Und dieser Frau zu helfen, fand H'Qar kämpfenswert.

"Ihr Leben geht mich nichts an, da haben Sie recht. Aber lernen Sie, wann es sich zu kämpfen lohnt und wann nicht."

Nachdenklich hatte Milseya zugehört. Tief in ihr regte sich eine zarte Stimme, die ihr riet, auf ihn zu hören. Wer wusste besser als ein Klingone, wann man kämpfen sollte oder wann es sich nicht lohnte? Und doch. War kämpfen nicht das, was sie seit Monaten tat? Sie kämpfte gegen die Erinnerungen, bekämpfte ihren Körper, der müde war. Sie zwang sich besser zu sein. Besser als damals. Sie zwang sich dazu, weil sie allem einen Sinn geben wollte. Damit es jetzt einen Sinn ergab. Aber tat es das?

Sie senkte ihren Blick und drehte sich zum Meer. Eine Unendlichkeit erstreckte sich vor ihr. Sie hatte etwas Ähnliches damals auf dem Sandplaneten gesehen. Sie hatte sich verabschiedet. Zumindest hatte sie das damals geglaubt. Aber er war immer noch da. Sie trug ihn immer noch mit sich herum. Sie wollte nicht, dass er geht. Sie wollte nicht, dass er einfach verschwand. Nicht bevor sie sich seines Todes würdig erwiesen hatte. Sie tat - Buße.

H'Qar hatte Recht. Seltsam, ein Klingone sah in ihre Seele. Sie fragte sich, was der Councelor davon halten würde. Sie drehte sich um und blickte H'Qar lange an. „Begleiten Sie mich Sogh H'Qar, Sohn des Gar'Tok.“

H'Qar nickte. Es würde sich bestimmt als Herausforderung herausstellen.

"Es wird hart werden, Sie erwarten Schmerzen und Pein. Aber auch etwas Spiritualität."

Sein Blick wurde etwas weicher, er wusste, dass sie in gegebener Form von ihrem Mann Abschied nehmen musste. Und sie würde ihren eigenen Weg finden müssen, auf dem ihr niemand helfen konnte.

"Der Weg liegt steinig vor uns, aber wir werden ihn gehen. Allerdings das letzte Stück des Weges musst Du alleine gehen. Milseya Anquenar, Tochter der Mhena Ranar."

„Wenn dies bedeutet, dass mir vergeben wird“, erwiderte sie leise. Ihr ganzes Leben bestand aus steinigen Pfaden, die sie meist alleine gegangen war. Warum sollte es jetzt anders sein? Alles wiederholt sich. Samsara. Das Rad des Lebens. Oder war es doch anders, weil H'Qar sie begleiten würde? Warum tat er das? Tat sie ihm leid?

„Sagen Sie mir, warum Sie das tun wollen?“

"Warum brennt eine Sonne? Weil es so ist. Akzeptieren Sie es oder nicht. Das wird allerdings nichts daran ändern, dass die Sonne weiter brennt."

H'Qar war sich selber nicht sicher, warum er ihr helfen wollte. Was sah er in ihr? Jemand, der es zu einem wahren Krieger schaffen könnte? Sie war halsstarrig und verbohrt, vielleicht erinnerte sie ihn ja an Tewar, seine kleine Schwester. Nur würde Tewar immer wissen, wann sich ein Kampf lohnte und wann nicht. Vielleicht hatte Milseya ihn auch nur durch ihren Mut beeindruckt. Wer legte sich schon zwei Tage hintereinander mit dem selben Klingonen an und überlebte das auch noch?

„Ihre Antworten sind genau so seltsam wie Sie.“ erwiderte Milseya und hob sofort beschwichtigend ihre Hände. „Das war keine Beleidigung.“ War es das? Hatte sie gerade zugestimmt, dass er ihr helfen sollte? Auf die Frage, warum sie das getan hatte, sparte sie sich die Antwort. Weil sie einfach war. Sie brauchte Hilfe. Dass es ausgerechnet ein Klingone war, der ihr helfen würde.. Seit wann war sie wählerisch? War sie nicht immer stolz darauf gewesen, so viele Kulturen kennen gelernt zu haben und aus jeder das Beste mitgenommen zu haben? Dann würde sie aus dieser Vereinbarung, das Beste für sich heraus holen.

Milseya trat ein paar Schritte in Richtung Wasser. Als es ihre Füsse umspülte, atmete sie tief durch.

„Begleite mich jetzt, H'Qar“, lud sie ihn ein und ging weiter.

Er tat wie ihm geheißen und trat neben sie ins Wasser.

"Dieses Mal keine Kämpfe. Ich kann sowieso länger den Atem anhalten."

Sie sah ihn schmunzelnd von der Seite an. „Kein Kampf. Schwimmen Sie. Ich will wissen, ob ich Recht habe.“

H'Qar ging soweit, bis seine Hüften im Wasser waren, dann sprang er in das Wasser.

Milseya beobachtete seine Bewegungen, als er schwamm. Seine Züge waren kraftvoll. Aber seine Technik war verheerend. Er schwamm wie die meisten, die nicht verstanden, mit dem Wasser umzugehen. Sie sprang in das seichte Wasser und tauchte ihm hinterher. Sie war schnell. Als sie ihn erreichte, berührte sie sanft seine Schulter, damit er anhielt.

Er blickte sie an. Was konnte sie jetzt schon wieder wollen?

"Ja, was gibt es denn? Ich denke, wir wollen schwimmen?"

Sie sah ihn vorwurfsvoll an. „Sie quälen das Wasser. Und Sie quälen sich.“

Was meinte sie jetzt? Auf Qo'noS gehörte er zu den besten Schwimmern seiner Provinz.

"Wie kann ich denn das Wasser quälen? Und mich quält so schnell nichts."

„Sie lassen das Wasser nicht für sich arbeiten. Sie bekämpfen das Wasser. Sie pflügen alles um, anstatt die Kraft zu nutzen“, erklärte sie ihm.

"Ich kämpfe gegen das Wasser, wie das Wasser gegen mich kämpft. Ein Klingone kämpft sein Leben lang."

Er wußte nicht, was sie ihm mit den Worten sagen wollte.

„Sagten Sie gerade nicht, man solle lernen, wann sich ein Kampf lohnt? Das Wasser ist nicht Ihr Feind.“, versuchte Milseya zu erklären. Dann schüttelte sie denn Kopf. Es war schwer zu begreifen. Sie drehte sich im Wasser und schwamm rückwärts an ihn heran. „Legen Sie ihre Hände an meine Taille“, forderte sie ihn auf.

H'Qar wusste, nicht was das bedeuten sollte. Der Kampf gegen das Wasser war ein lohnender Kampf, denn der Körper wurde dadurch stärker. Aber er wollte jetzt wissen, was sie meinte und legte seine Hände auf ihre Taille.

"Ist es so richtig?"

„Beinahe. Fester.“ Milseya presste sich an ihn, umklammerte mit ihren Füßen die seinen. Sie hielt beide Körper durch ihre Armbewegungen oben. „Passen Sie sich mir an, H'Qar. Spüren sie es durch ihren Körper.“

H'Qar fand es eigenartig. Es war fast, als verschmelzten die beiden Körper zu einem. Milseya schien mit dem Wasser verwachsen zu sein. Es war fast so, als sei diese Frau im Wasser zuhause. H'Qar passte seine Körperbewegungen den ihren an.

„Gut. Holen Sie tief Luft.“ Als sie spürte, dass H'Qar tief eingeatmet hatte, stoppte sie ihre Armbewegungen. Beide Körper versanken unter Wasser. Milseya griff zu H'Qars Händen und hielt sie fest. Dann begann sie langsam ihre Beine wellenförmig zu bewegen. Sie kämpfte anfangs gegen den Widerstand H'Qar. Sie schüttelte den Kopf. Er schien zu verstehen. Er gab seinen Widerstand auf. Seine Beine wurden locker. Sie nickte. Sie sah das Wasser vor sich und begann zu schwimmen. Sie sah die Bewegung des Meeres. Sie nutzte diese. Mühelos bewegten sie sich vorwärts. Mühelos und schnell.

H'Qar war erstaunt. Diese Frau bewegte sich unter Wasser wie ein Fisch. Es war faszinierend sich so schnell im Wasser zu bewegen. Auch wenn er ein guter Schwimmer war, dies hier war fast berauschend. Wie schnell würde sie wohl sein, wenn er sie nicht behinderte? Er gab sich diesem Gefühl der Geschwindigkeit hin, die noch nie ein Klingone vor ihm erreicht hat.

Sein Körper entspannte sich vollkommen. Er passte sich ihren Bewegungen vollkommen an. Er war keine Last. Er behinderte sie nicht mehr. Harmonisch folgte er den sanften Wellen, die Milseya mit ihrem Körper formte. Sie nickte zufrieden. Sie umklammerte mit ihren Fingern die von H'Qar und machte ihm begreiflich, dass er seine Hände von ihrer Taille lösen sollte. Als dies geschah, hielt sie immer noch seine Hände. Sie streckte ihre Hände nach oben und schwamm sanft an die Oberfläche.

Als sie auftauchten, sog sie langsam die Luft ein – ohne sich von ihm zu lösen. „Verstehen Sie es?“, fragte sie.

Er verstand es nicht wirklich, aber er begriff die Technik, die hinter diesem Schwimmstil.

"Ich begreife, aber ich verstehe es nicht wirklich. Unser Volk lebt und kämpft an Land. Ich sehe die Vorteile dieses Schwimmens."

Er war wirklich stur! „Ihr Volk kommt wie jedes andere aus dem Wasser“, erwiderte sie. „Warum kämpfen Sie gegen einen Verbündeten an?“ Sie löste sich von ihm und drehte sich um. „Es ist so einfach.“ Dann tauchte sie ab.

Er wollte noch etwas erwidern, doch sie war wieder untergetaucht. H'Qar tauchte hinterher und er hatte recht, ohne ihn war sie noch schneller. Aber mit der neuen Technik konnte er wenigstens mit ihr mithalten.

Milseya drehte sich zu ihm um und sah ihm zu. Dieser Klingone lernte schnell. Sie war beeindruckt. Kurz bevor er sie erreichte, legte sie sich in die Waagerechte und wartete. Als er über sie hinweg schwamm, griff sie nach seiner Taille und hielt sich fest. Ihre Beine umklammerten wieder seine.

H'Qar war erst überrascht und dann gar nicht abgeneigt als sich Milseya an ihm fest hielt. Aber was wollte sie damit bezwecken? War es eine weitere Lektion? Also schwamm er weiter und sobald er merkte, dass sie mit seinen Bewegungen einverstanden war, änderte er seine Bewegungsmuster.

Sie zog sich langsam hoch zu ihm, bis sie ihm in die Augen sehen konnte. Immer noch umklammerten ihre Beine die seinen – ohne sie in irgendeiner Weise zu behindern. Jeder Fehler, den er machte, wurde mit einem Kopfschütteln quittiert. Er würde lernen, wie ein Fisch zu schwimmen. Er würde lernen zu spüren, wie das Meer sich bewegte. Dann würde er ohne Anstrengung stundenlang schwimmen können.

Sie befanden sich jetzt schon fast so lange unter Wasser bei bei ihrem 'Kampf' vorhin. Er beschloss wieder aufzutauchen, damit Milseya wieder Luft holen konnte.

Als sie die Wasseroberfläche erreichten, war er verwundert, wie weit die Insel sich schon entfernt hatte. Er blickte Milseya an. "Wie mache ich mich?"

Sie lächelte ihn an. Ihre Beine umklammerten ihn mittlerweile an seinen Hüften. „Du lernst schnell. Für jemanden, der das Kämpfen gewöhnt ist.“ Sie legte ihre Arme um ihn. „Aber du siehst immer noch nicht die Hinweise, die dir das Wasser gibt. Du musst darauf achten. Dann wirst du noch schneller sein.“

"Wir werden sehen, wer schneller lernt."

Es war erstaunlich, wie leicht es war sich über Wasser zuhalten, obwohl jemand an seiner Hüfte hing. H'Qar fiel auch schon ein Name ein, der gut zu Milseya passen würde.

"mach blQDep."

Milseya nickte. „Das werden wir.“ Sie dachte nicht im Traum daran loszulassen. Er musste genauso lernen, das Wasser zu nutzen, um sich über Wasser zu halten. „Nicht so hektisch“, ermahnte sie ihn, als sie seinen Armen zusah. Sie sah ihn wieder an, löste einen Arm um seinen Hals, ließ ihn ins Wasser gleiten, strich an seinem Arm entlang, bis sie ihren Arm ausgestreckt hatte. Dann begann sie ihn zu bewegen, ohne auf seinen Arm zu warten. Wenn er das Wasser begreifen wollte, würde er ihrem Arm folgen. " Was bedeutet 'mach blQDep'?" fragte sie, ohne auf ihren Arm oder seinen zu achten.

Jetzt war es an dem Klingonen zu grinsen.

"Es bedeutet soviel wie 'kleiner Fisch'"

Seine Arme machten schon Milseyas Bewegungen nach, bevor er überhaupt darüber nachdachte.

Sie lachte. „Das gefällt mir.“ Sie löste auch ihren anderen Arm und wiederholte das, was sie vorher getan hatte. „Streng dich nicht an. Lass das Wasser dich bewegen“, erklärte sie.

H'Qar bemühte sich vom Wasser bewegen zu lassen. Nach einigen Augenblicken gelang es ihm mehr recht als schlecht. Dafür, dass er jetzt schon lange schwamm, war er erstaunlich fit. Seine Muskeln zeigten noch keine Anzeichen von Schwäche oder Ermüdung, wie es sonst der Fall war.

"Dieser Schwimmstil ist im Wasser eine machtvolle Waffe."

„Alles, was man im Wasser kann, kann man auch auf der Erde tun, H'Qar“. Ihre Arme verließen wieder das Wasser und legten sich um ihn. „Inhiriam dal set auerit, som wa tes tiklam.“

Er blickte sie an. Er verstand kein haliianisch und das musste sich auch in seinem Gesicht widerspiegeln, denn Milseya fing nun an ziemlich breit zu grinsen. "Was soll das heißen?"

„Wer das Wasser beherrscht, wird nie fallen.“ Sie ließ ihre Arme ins Wasser fallen und begann sie zu bewegen. Ohne dass er dagegen wehren konnte, begannen sie sich im Wasser zu drehen. „Du hast nicht aufgepasst. Die Strömung hat sich verändert“, tadelte sie ihn lächelnd.

H'Qar bemerkte die Stömungsveränderung erst jetzt.

"Ich werde mich an Land immer wohler fühlen. Wenn die Götter gewollt hätten, dass die Klingonen im Wasser leben, hätten sie Fische aus uns gemacht."

So langsam wollte er wieder an Land.

Sie betrachtete aufmerksam seinen Gesichtsausdruck. War er müde? War er es leid? Sie spürte den Zug in Richtung Land. Oder bildete sie sich das ein? „H'Qar? Sieh mich an!“

H'Qar blickte Milseya fest in die Augen.

"Was gibt es?"

Spürte sie irgendwie, dass er wieder an Land wollte?

„Was fürchtest du hier?“, fragte sie ihn.

"Ich fürchte nichts."

„Und warum willst du dann zurück?“

Woher zum Teufel wusste sie das?

"Ich fühle mich einfach wohler an Land."

Sie sah ihn zweifelnd an, dennoch sie ließ ihn los. „Dann geh – auch wenn ich glaube, dass du Unrecht hast.“

"Wie kann ich Unrecht haben, wenn ich mich an Land wohler fühle?"

Sie lächelte ihn an. „Alles Leben begann im Wasser. Das ist die Umgebung, die wir alle als erstes wahrnehmen. Wir alle betrachten das Wasser als gewohnte Umgebung. Erst viel später, wenn wir heranwachsen, wird die Erde zu einem Ort, an dem wir uns wohl fühlen. Wir vergessen das Wasser, aus dem wir entspringen.“ Sie näherte sich ihm wieder. Langsam umarmten ihre Beine ihn wieder.

"Es mag ja sein, dass wir alle aus dem Wasser stammen. Das ist eine Frage für Wissenschaftler oder Philosophen. Aber ich bin Krieger und ich kämpfe und lebe an Land oder im Weltraum."

Er blickte an sich herunter. "Außerdem trage ich noch meine Kleidung."

Als wäre das ein Problem! Milseya sah ihn grinsend an. „DAS lässt sich ändern!“ erwiderte sie - ohne Anstalten zu machen es ändern zu wollen. „Für mich klingt das nach einer faulen Ausrede.“ Sie lachte, ließ ihn los und tauchte unter. Wenn er an Land wollte, dann musste er ihr nur folgen.

Was hatte diese Person nun schon wieder vor? Er sah es allerdings auch nicht ein, ihr jetzt das Gefühl zu geben, dass sie einen Vorteil ihm gegenüber hatte. Also folgte er ihrem Beispiel und tauchte wieder unter die Oberfläche.

Sie erwartete ihn unter Wasser. Dann schwamm sie los in Richtung Insel. Sie blickte immer wieder hinter sich um zu sehen, ob er noch alles richtig machte. Das tat er. Noch waren seine Bewegungen ein wenig ungelenk, aber die Technik war richtig. Mit regelmäßiger Übung würde er immer besser werden. Und dank seiner Lungenkapazität wesentlich länger unten bleiben können. Ein klein wenig beneidete sie ihn darum. Als sie auftauchen musste, um Atem zu schöpfen, überholte er sich kurzzeitig. Aber sie holte ihn schnell wieder ein. Ihr Körper bot wesentlich weniger Widerstand als sein massiger.

Als sie den Strand erreichten, warf sich Milseya kichernd in den Sand. „Kleidung war noch nie ein Hindernis, H'Qar.“

H'Qar betrat den Strand der Insel. Seine Haare klebten an seinem Kopf und Rücken. Er war erschöpft, so lange Zeit hatte er noch nie im Wasser verbracht und wenn es nach ihm ginge, würde er es wohl auch nie wieder tun. Zum Glück hatte er Lederkleidung getragen, diese sog sich nicht mit Wasser voll.

"Ich muss aussehen wie ein ertrunkener Targh. So lange Wasseraufenthalte können nicht gesund sein."

Sie sah ihn schmunzelnd an. „Oh doch, das sind sie.“ Sie legte sich wieder zurück. „Ruhen Sie sich aus. Es gibt keinen besseren Ort dafür als diesen!“

Immerhin war dieser Ort trocken. H'Qar legte sich neben Milseya in den trockenen Sand und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen.

[inanchfe und Shane machen ihren Freischwimmer und das in weniger als 10 Stunden]

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Nachdem die Astrometrie wieder sich beschwert hatte, das es zu Energieschwankungen gekommen sei, schnappte sich Sheridan einen Werkzeugkasten und Crewman Kepler. Beide Männer krochen nun durch die Jeffriesröhren. Dabei mussten sie vier Decks überwinden und durch drei Sektionen kriechen um an das Ziel zu gelangen.

Obwohl Kepler gut 10 Jahre jünger als sein Vorgesetzter war, Kam er schnell aus der Puste, obwohl schon er als recht fitt galt. Sheridan hingegen bewegte sich rasant für seine Körpergröße und Masse durch die engen Wartungsschächte. Kepler hatte bemerkt das Sheridan sich Gedanken machte. Aber nicht über das Problem auf dem sie hier auf der Schliche waren. Nein es musste mit Fähnrich Aquenar zu tun haben. In gewisser Weise tat Kepler Sheridan sogar leid. Die Gerüchteküche zerriss sich inzwischen das Maul über die Sache.

Was Kepler nicht fair beiden gegenüber fand. Er hatte dafür gesorgt dass zumindest unter den Mannschaften die Tuschellaien aufhörten. Es reichte schon wenn dies die Unteroffiziere und die Offiziere mit Ausnahme von Suval Taten.

Nach zwei Minuten erreichten die Beiden eine weitere Kreuzung. Kepler war hörbar außer Atem, Während Sheridan nicht mal schwitzte.

„ Alles in Ordnung Crewman?“ Fragte er, während Kepler zu genug Atem zu kommen versuchte um eine Antwort geben zu können.

„ Es geht so, Sir. Ich dachte nur ich wäre fitt wie ein Turnschuh. Aber Sie ,Sir. Bei allem Respekt sie haben ein Tempo vorgelegt das seines gleichen sucht.“ Sheridan Grinste.

„Ist schon in Ordnung, kommen Sie Crewman. Wenn sie sich ausgeruht haben sollten wir nur noch diesen Schacht vor uns haben und schon sind wir da.“ Sheridan zeigte auf das geschlossene kleine Schott.

„ Aye, Sir.“ antwortete Kepler. Er atmete mehrmals ein und aus . Dann signalisierte er stumm das es weitergehen konnte. Das Schott glitt auseinander und Sheridan war darin so schnell verschwunden wie eine Katze. Kepler schluckte als er sah wie beweglich dieser große Mann war. Die Laune des Commanders hatte sich wenigstens etwas gebessert, aber es brodelte noch unter der Oberfläche. Daher beschloss Kepler ihn gar nicht in irgendeiner Weise daran zu erinnern das, dass ganze Schiff schon darüber sich das Maul zerriss. Nach einigen Sekunden erreichten Sie das Zugangsmodul, wo sich die Sensorenleitungen von der Sensorkontrolle und der Astrometrie trafen. Mit einem ruck entnahm Sheridan die Abdeckung, während Kepler wieder etwas nach Luft rang.

Sheridan aktivierte das Licht und nahm einen Tricorderscan vor. Er führte den Sensor über die Leitungen und Prozessoren und seine Falten in der Stirn konkurrierten mit denen des Captains.

„ Was würden Sie dazu sagen Kepler?“ Sheridan reichte dem Crewman den Tricorder.

„ Sieht so aus, wie wenn der Dateneingang der Astrometire und der der Primärsensoren vollkommen mit Transmissionen bombardiert werden. Ich kann keine Energieschwankungen feststellen. Das Ding ist nur überlastet.“ Sheridan nickte anerkennend.

„ Nicht schlecht Crewman. „ Sheridan berührte seinen Kommunikator. „ Sheridan an Suval, sind Sie in Position?“

„ Hier Suval , Commander. Ich befinde mich nun in der Astrometrie.“

„ Ausgezeichnet Suval. Wir haben das Probelm anscheinend identifiziert. Es scheint sich um einen gewaltigen Datenstrom zu handeln der die Sensoreneingänge Überlastet. Erstellen sie im Hauptcomputer eine Partition von 200 Gigaquod. Das Dürfte genügen um die Daten einzufangen.“

„ Verstanden, Commander. Partition wurde etabliert.“ Meldete sich der Vulkanier. Sheridan nahm ein Werkzeug heraus. Er gab die Eingänge der Sensoren frei. Eine Flut aus unbekannten Daten krachte herein.

„ Junge.“ hauchte Sheridan. Auf dem kleinen Plasmaschirm konnte er sehen wie Unmengen an Datenkolonen herunterscrollten.

„ Das sind klingonische Dateien. „ Kepler sah auf das Display, klingonische Schriftzeichen scrollten herunter, Sprachfetzen und Kommunikationsaufzeichnungen hallten durch den Schacht.

Suval wölbte eine Braue als in der Astrometrie aufeinmal viele Fenster aufgingen mit klingonischen Textfiles, Audio und Videofiles gesellten sich hinzu. Drei Dutzend Sensoren Alarme gingen gleichzeitig los. Der Vulkanier hatte alle Hände voll zu tun um ein Chaos zu vermeiden. Doch so sehr sich Suval auch bemühte. Er konnte nicht alles eindämmen.

„ Sehen Sie das?“ fragte Kepler. Sheridan nickte.

„ Datenströme gehen durch alle Computer hier an Bord, verdammt. Das wird ein schönes Chaos geben.“ knirschte Sheridan mit den Zähnen.

„ Suval, sehen Sie zu das dies hier nicht ausartet.“

„ Verstanden Commander.“ Inzwischen nahm das Chaos seinen Lauf……

„Mrs Telek!“ Die Vulkanierin kam auf Michael Sheridan zu.

„ Ja Mr Sheridan?“

„ Mein Terminal, es spinnt.“ Die Vulkanierin trat hinter Michael und sah das nur noch klingonische Schriftzeichen herunterscrollten.

„ Der Computer reagiert nicht mehr.“ verteidigte sich der Junge nachdem ihn Telek einen für Vulkanier anklagenden Blick zuwarf.

„ Dann werde ich die Technik verständigen.“ Kurz nachdem Telek diese Worte ausgesprochen hatte meldeten sich die anderen Kinder zu Wort. Auf allen Computern im Klassenraum spielten die Displays verrückt.

„ Kehren wir wieder zum Maschinenraum zurück, Kepler. Hier können wir nichts mehr tun.“ Sheridan nahm die Verkleidung in die Hand und verschloss den Zugang. Danach machten sich beide Männer wieder auf den langen Weg zum Maschinenraum.

Kurz nachdem Sheridan wieder zurück war wurde er von Meldungen über dieses Phänomen vom ganzen Schiff erschlagen.

„ Ruhe bewahren. Der Spuk ist in wenigen Sekunden vorbei.“ Grollte Sheridan und eilte an die Statuskonsole. Er behielt recht. Nach 10 Sekunden war der Spuk vorbei.

„ Sheridan an Suval.“

„Suval hier, Sir.“

“ Sehen Sie zu das sie alle Dateien die mit dem Strom eingetroffen sind in der Partition halten. Wer weiß was wir uns da eingefangen haben. Danach eine Ebene drei Analyse der Computersysteme. „

„ Aye, Commander.“ Sheridan atmete durch. Er berührte erneut den Kommunikator.

„ Sheridan an Captain Tanrim. „

„ Hier Tanrim. Ich nehme an Sie wollen mit mir über das eben geschehene reden?“

„ Ja, Sir. „

„ ich bin gleich bei ihnen und rufen Sie am besten noch Lieutenant H`Quar dazu. „

„ Verstanden, Sir.“ Sheridan wechselte den Kanal.

„ Sheridan an H`Quar. Melden Sie sich sofort in der Astrometrie.“ Sheridan sah Clark an.

„Fähnrich sie haben hier das Kommando.“ befahl er und war auch schon in Richtung Astrometrie verschwunden.

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