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...mit dem fantastischen Stempel der guten Laune

USS Community - Die Pause Teil V


Hoshi_Sato

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Am darauffolgenden Tag wurde Vinara immerhin erst um sieben Uhr geweckt; Gar'Mok teilte ihr mit dass der Captain mit ihr zu sprechen wünschte.

K'Olmos erwartete sie wie immer in seinem Büro neben der Brücke; er lächelte leicht als die Andorianerin eintrat und sich auf seine Aufforderung hin setzte. "Nun, was sagen Sie zum wahren klingonischen Leben an Bord eines Schiffes?"

"Es ist... gewöhnungsbedürftig. Vor allem weil ich dachte ich hätte freie Hand..."

"Nun, die hatten Sie anfangs auch. Aber seit Ihre Verbindung mit Kalis bekannt ist denke auch ich Sie sollten sich mehr an die klingonische Art des Befehlens und Gehorchens gewöhnen. Dies ist keineswegs als Bestrafung anzusehen, auch wenn Gar'Mok vielleicht anders darüber denken mag. Sehen Sie es vielmehr als Chance an mehr über uns zu erfahren. In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen zu der gelungenen Demonstration einer Disziplinierung an Lieutenant Guttler von gestern Nachmittag gratulieren."

"Sir, es war eine Erfahrung die keine von uns wiederholen möchte. Was ich auch nicht begreife ist wieso das Arboretum an nur einem Tag samt darauffolgender Nacht mit Holo-Emittern ausgestattet werden musste? So dringend klang das Anliegen des MHNs doch gar nicht."

"Trotzdem, es musste getan werden und hat nicht zuletzt dank unseres immer fleisigen Androiden auch ganz gut funktioniert." K'Olmos holte aus einer Schublade an seinem kargen Schreibtisch eine Pfeife und eine Dose hervor; er öffnete letztere und begann mit dem Inhalt die Pfeife zu stopfen während er weitersprach: "Sehen Sie, viele Handlungen unsererseits lassen sich mit einer herausragenden Eigenschaft der Klingonen erklären: Der Ungeduld. Wir wollen sofort Ergebnisse, wir wollen schnell befördert werden und möglichst jung und auf dem Gipfel unserer Kraft sterben. Zumindest die meisten von uns."

Vinara beobachtete ihn dabei wie er die Kräutermischung in seiner Pfeife anzündete und ein ungewohnter Geruch den Raum erfüllte.

"Ich hoffe es stört Sie nicht wenn ich rauche?", fragte er. Zusammen mit der Brille die er trug machte er einen geradezu grotesk unklingonischen Eindruck.

"Es ist erträglich... Aber wieso verunreinigen Sie freiwillig Ihre Lungen?"

"Das tue ich nicht einmal, diese spezielle Tabakmischung enthält dank genetischer Modifikation nur noch einen Bruchteil der natürlichen Schadstoffe. Die übrigen Bestandteile helfen mir dabei mich zu konzentrieren, Sie werden wohl denselben Effekt mit vulkanischen Meditationstechniken erreichen."

"Ich verstehe... Vielleicht sollten Sie auch Gar'Mok mal ein paar Züge davon nehmen lassen."

K'Olmos lachte schallend. "Bei ihm würde wohl nicht mal die dreifache Dosis eine nennenswerte Wirkung zeigen... Und das ist das zentrale Problem bei uns, ich habe wie Sie sehen und riechen können einen Weg gefunden, aber die meisten hier an Bord, selbst die Wissenschaftler können ihre angeborene Ungeduld nur schwer in den Griff kriegen. Commander, es gibt hier 200 Männer und Frauen die sich zumindest im weitesten Sinne als Wissenschaftler bezeichnen, die wenigen die Sie bis jetzt kennengelernt haben bilden nur den harten Kern. Sie alle erwarten von Ihnen auch eine Unterweisung in Geduld; sobald die technischen Angelegenheiten erledigt sind werden Sie Seminare in der Messe abhalten in der Sie diesen Leuten die entsprechenden Methoden zur Geisteskontrolle und Konzentration beibringen. Um aber mal eines klarzustellen: Von meinem Spezialtabak werde ich nichts abgeben, Sie werden da schon andere Wege, wenn es sein muss auch vulkanische finden müssen."

"Ich verstehe... Ich werde mein Bestes geben."

"Ich erwarte nicht weniger von Ihnen. Sie können jetzt wegtreten."

Auf der Brücke drückte Gar'Mok Vinara sogleich ein PADD mit den Aufgaben des heutigen Tages in die Hand. "Sie werden noch einmal einen Rundgang durch alle Labore und sonstige wissenschaftlichen Einrichtungen machen und dafür Sorge tragen dass alles einwandfrei funktioniert."

Nun, einwandfrei funktionierte wohl noch nicht alles, weitere Probleme würden sich überhaupt erst im Betrieb zeigen und dann gelöst werden müssen. Aber die klassische Ungeduld der Klingonen...

Als sie nach langer Zeit wieder einmal im psychometrischen Labor vorbeisah - der multitronische Scanner war noch nicht einmal getestet worden - lud Lieutenant Radrin sie sogleich zum Bleiben ein. "Ich habe hier ein ganz gemütliches Büro gleich neben dem Labor..."

"Gibt es hier weitere Geräte oder Terminals die der Kalibrierung bedürfen?"

"Nein nein, aber nach dem was Sie in den letzten Tagen durchgemacht haben bestehe ich darauf dass Sie mit einem Councellor sprechen."

Die Andorianerin verdrehte die Augen. "Dazu habe ich keine Zeit, ich muss noch beide Astrometrien und das Arboretum durchsehen!"

"Dann erwarte ich Sie heute Abend nach Dienstschluss."

Vinara schüttelte den Kopf. "Ich weiß Ihr Engagement zu schätzen, aber im Moment habe ich keinen Bedarf an einem Gespräch. Dank dem Captain und Kalis weiß ich schon wie ich mit der Lage hier an Bord zurechtkommen muss."

Der Haliianer wirkte etwas enttäuscht. "Dass Sie sich da nur nichts vormachen... Ich habe schon einige Klingonen eingeladen die mir aufgefallen sind, nur von den Wissenschaftlern und die sind mindestens genauso stur wie Sie. Und Lieutenant Guttler... Die ist eine Klasse für sich."

"Ich glaube langsam verstehe ich... Sie kommen sich hier überflüssig vor weil Sie Ihren Dienst nicht so verrichten können wie Sie es von einem Schiff der Sternenflotte her gewohnt sind!"

Radrin lachte. "Commander, wer ist hier der Councellor?"

"Ich hätte vielleicht noch eine Frage ehe ich wirklich weitermuss... Verwenden Sie Ihren Canar auch beruflich?"

"Meinen Canar? Ich weiß das wäre einleuchtend, aber ihn einzusetzen um eine telepathische Verbindung mit Patienten aufzubauen habe ich nicht die nötige Ausbildung. Dazu müsste ich schon Mentat sein, aber ich bin nur ein einfacher Sternenflottencouncellor. Den Canar verwende ich ausschließlich privat, alles andere wäre unverantwortlich und gefährlich. - Sind Sie sich wirklich sicher dass Sie nicht doch mit mir über die Dinge die in der letzten Zeit geschehen sind sprechen wollen?"

"Ein andermal vielleicht, aber jetzt muss ich wirklich weiter. Ich danke Ihnen auf jeden Fall für das Angebot."

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Als sich Jeremiah sicher war, dass er und seine Freundin sich außer Hörweite befanden fragte er: „Was hältst du von ihren Eltern.“ „Jenax Mutter Dalean scheint reicht nett zu sein.“, bemerkte Hanni. „Aber Kennara scheint die Sternenflotte an sich nicht zu mögen.“ Jerry nickte: „Na ja, verdenken kann ich es ihm irgendwo nicht. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als es an der Akademie bekannt gegeben wurde. Ich meiner Gruppe gab es zwar keinen Betazoiden, aber fast alle standen regelrecht unter Schock.

Er seufzte kurz und fügte hinzu: „Ich hatte mir auch bis zu den Zeitpunkt auch noch keine großartigen Gedanken zu den Krieg gemacht. Aber ich weiß nicht mehr, wie lange ich an den Abend mit meinen Eltern darüber gesprochen habe.“

Schweigend liefen die beiden eine zeitlang einfach nebeneinanderher übers Promenadendeck der Sternenbasis, als der Blick des Einsatzoffiziers auf die Auslagen eines Lebensmittel fiel. „Da muss ich unbedingt rein, Liebling.“, erklärte er und lief schon mal zur Tür. Hanni seufzte kurz, ließ den jungen Mann aber gewähren, da er ohne wenig murren ihrer Einkaufstour gefolgt war.

Etwas später verließen die beiden das Geschäft mit drei weiteren Tüten, in den sich Tomaten, Gurken, Kartoffeln, frische Annas und andere Leckereien befanden.

Mit Blick auf die ständig wachsende Anzahl von Einkaufstüten, bemerkte Jerry; „Wir sollten das erst mal verstauen.“ „Und wie willst du das machen.“, fragte Hanni etwas verwirrt.

„Wirst du schon sehen.“

Der Lieutnant fingerte aus der Hosentasche seinen Kommunikator und klopfte kurz darauf: „Esteban an Transporterraum eins.“ „Hier Transporterraum“, meldete sich Chief Petty Officer Boujenah.

„Chief, erfassen sie meine Position und beamen sie mich samt meinen ähm Gepäck direkt in mein Quartier.“, ordnete der Einsatzoffizier an. „Verstanden, Sir.“

Jerry gab seiner Freundin noch einen Kuss und befahl dann: „Energie.“, worauf er entmaterialisierte.

Etwa fünfzehn Minuten später tauchte der werdende Vater wieder auf. „Was hast du so lange gebraucht.“, fragte Hanni etwas vorwurfsvoll. „Ich bin den Rückweg gelaufen. Außerdem war ich noch schnell beim Skipper wegen der Besuchergenehmigung für Jenax Eltern.“

„Ist ja gut. Aber wir sollten eigentlich nun um das kümmern, weswegen wir eigentlich gekommen sind, die Sachen für unser Baby.“

„Wer ist denn hier als Erstes in einen Klamottenladen gerannt.“, entgegnete Jerry.

„Hast ja recht. Aber du musst zugeben, der Einkauf hat sich echt gelohnt. Die Klamotten werden mir super stehen, wenn ich erst meine alte Figur habe.“

Jeremiah nickte nur und schon kurz darauf standen die beiden vor dem Geschäftmit den Spielwaren und alles rund ums Baby.

Die schier endlos langen Schluchten waren ein regelrechtes Paradies. Die werden Eltern liefen hinein und man konnte gar nicht so schnell zusehen, wie schnell, Schnuller, Babyfläschchen, eine Kuscheldecke, zwei Kuscheltiere und sogar eine Packung Windeln in den Einkaufwagen landeten, gefolgt von Flaschenwärmern und Bilderbüchern.

Am nächsten Stand mit den Kleckerlätzchen war die Auswahl schon etwas schwieriger. Sowohl Hanni als auch Jerry fanden jeweils einen der ihnen sofort gefiel. Auf dem von Hanni stand: „Mama ist die Beste.“ und auf den von Jerry stand „Papa ist der Beste.“

Nach einen kleinen Hin und Her entschieden die beiden sich jedoch dafür, beide zu kaufen.

Lange standen Hanni und Jeremiah vor dem Kleiderständer mit den Strampelanzügen. Erst nach einer Minute räusperte sich die werdende Mutter etwas nervös: „Weißt du, Hase, wir hatten doch vereinbart, dass wir das Geschlecht unseres Babys nicht vor der Geburt erfahren wollten.“ Sie schaute absichtlich nicht zu ihren Freund und erklärte: „Bei der letzten Untersuchung habe ich es vor Neugierde nicht ausgehalten und habe Crewmen Ruski gebeten es mir zu sagen.“

„Und?“

Die Stimme von Jerry klang weder überrascht noch wütend. Einfach nur neugierig, was Hanni sehr erleichterte. „Es wird ein Junge.“

Der werdende Vater lächelte überglücklich, stellte sich vor seine Freundin, hob sie vor sichtig hoch und gab ihr einen Kuss. Dann setzte er Hanni wieder ab und bemerkte: „Dann braucht der kleine Benjamin aber einen blauen Strampler. Oder was meinst du, Mami.“

Hanni feixte kurz, erwiderte dann aber: „Aber sicher, Papileinchen. Aber wie wäre es mit einen grünen Strampler mit Teddybärchen vorne drauf.“

Etwa ein dreiviertel Stunde später, waren die beiden dann der Meinung, sie hätten dann alles und wären für den zukünftigen Galaxisbürger gut gerüstet. Jedoch erregten sie an der Andockschleuse, die zur Community führte, die Aufmerksamkeit einiger ihrer Kollegen. Und zufälligerweise hatte Sean Coleman, der sich gerade auf der Sternenbasis umsehen wollte, eine Holokamera dabei. Und so konnte er ein schönes von seien Vorgesetzten machen, wie dier mit vier großen Tüten bepackt in Richtung Andockschleuse lief.

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Welch wunderschöner Garten! Mit leuchtenden Augen spazierte Assjima durch die schier unbeschreibliche Blütenpracht.

„Komm doch bitte einmal hier herüber!“ Misia winkte aufgeregt und die Deltanerin folgte der Aufforderung umgehend. „Schau! Ein Säbelschwanz.“ Die Betazoidin deutete mit dem Finger auf eine große Blüte, auf der ein unglaublich großer Schmetterling genüsslich den Nektar in sich hinein sog. Das schillernde Blau der Flügel harmonierte sehr schön mit den beiden türkisgrünen, sichelförmigen Schwanzenden, die nahezu zwanzig Zentimeter lang waren.

„Er ist wunderschön“, flüsterte die Ärztin andächtig. Sie streckte vorsichtig die Hand aus. Der Schmetterling unterbrach seine Mahlzeit und krabbelte langsam auf ihre Handfläche. Seine handtellergroßen Flügel bewegten sich auf und ab als Assjima ihn bis dicht vor die Nasenspitze führte um ihn genauer betrachten zu können. Ihre Nasenflügel zitterten als sie die Luft einzog. „Riechst du es? Er duftet nach den Blüten von denen Nektar er sich ernährt.“

„Du kannst das riechen?“ Misia zog erstaunt die Augenbrauen hoch.

„Du etwa nicht?“ Assjima hielt ihr den Schmetterling vor die Nase. „Versuchs!“

Die ältere Frau schnüffelte vorsichtig. „Nein, ich rieche nichts.“ Ein erneuter Versuch, dann ein Kopfschütteln. „Wirklich nicht.“

„Schade …“ Assjima streckte den Arm empor, der Schmetterling breitete die Flügel aus und flog davon – hinüber zur nächsten Blüte, wo er seine Malzeit mit einem Dessert abrundete. „Dein Garten ist ein Traum.“

„Danke. Er ist auch mein Ein und Alles.“ Die beiden Frauen setzten sich in Bewegung und schritten nun nebeneinander unter den Büschen und Bäumen einher. „Ich habe ja viel Zeit, seit ich in Pension gegangen bin.“

„Vermisst du deine Arbeit?“

„Meine Arbeit?“ Misia dachte nach. „Ja ich glaube schon. Aber noch mehr vermisse ich die Kinder.“

„Es muss anstrengend sein, für so viele Waisen verantwortlich zu sein.“

„Ich hatte ja nicht die pädagogische Verantwortung. Ich war nur für das Haus und für die Küche zuständig. Aber ich halte es für wichtig, dass gerade die Kinder, die nicht so vom Glück verfolgt werden, ein gemütliches Heim und gutes Essen bekommen. Essen hält Leib und Leben zusammen. Und ein schönes Haus gibt den Kindern das Gefühl von Geborgenheit. Und ich hatte doch immer den Vorteil, dass ich die Kleinen nicht erziehen musste. Ich war für ihre Bedürfnisse zuständig … dazu musste ich nicht streng sein. Das durften die Erzieher übernehmen. Von mir bekamen sie die Schokolade. Die Hausaufgaben, die Strafarbeiten und das Nachsitzen – das war Sache der Kollegen.“

„Wie viele Kinder leben in dem Heim?“

„Etwa fünfzig. Fast alle sind Kriegswaisen. Das Heim wird bis heute von der Sternenflotte getragen. Ihre Eltern fielen in den Kämpfen gegen die Klingonen, Breen, Cardassianern, Borg … das Dominium … Ich habe die Opfer vieler Kriege aufwachsen sehen. Heute kommen sie mich besuchen, führen ihre Kinder, ihre Partner, ja sogar schon ihre Enkel vor …“ Misia seufzte. „An den Kindern sieht man wie die Zeit vergeht. Über fünfzig Jahre lang waren sie mein Leben.“

Assjima schaute sie erstaunt an. „Du hast nur in diesem einen Haus gearbeitet?“

„Ja. Ich habe als Küchenmädchen angefangen. Dort habe ich kochen gelernt. Dann brachte man mir alles bei, was ich über Hauswirtschaft wissen musste. Und so habe ich mich zur Chefköchin und zum Schluss bis zur ersten Hausdame hochgearbeitet. Ich weiß nicht wie viele Rotznasen ich in meinem Leben geputzt habe, wie viele aufgeschlagene Knie von mir verpflastert wurden … ganz zu schweigen von den tausenden durchlöcherten Socken, die gestopft werden wollten. Die Replikatoren kamen erst vor 20 oder 30 Jahren. Sie waren eine große Erleichterung. Und jetzt?“ Misia machte eine ausladende Armbewegung. „Jetzt endlich kann ich meine Energie auf die Dinge konzentrieren, die ganz allein mein sind.“

„Du musst sehr viel Energie haben …“

„Nun ja. Die Kleinen kommen mich oft besuchen. Und es gibt mir Kraft zu sehen wie sie sich an den Blüten erfreuen. Aber sie sind nicht mehr die Meinen. Ich habe erst vor drei Jahren aufgehört, aber dennoch werden sie mir fremd. Drei Jahre sind eine lange Zeit, wenn man Kind ist. Sie vergessen so schnell … Wenn es die eigenen wären – es wäre schön sie hier aufwachsen zu sehen, das Wissen weitergeben zu können und zu wissen, wer nach mir hier leben wird.“ Die dunklen Augen richteten sich auf die Deltanerin. „Assjima … wie sieht eure Planung aus? Werdet ihr heiraten? Denkt ihr an Kinder? Wo wollt ihr leben? Auf Delta IV oder hier auf Betazed?“

Eigentlich wusste Assjima die Antworten. Sie hätte ganz knapp mit ja, nein, weiß noch nicht aber wohl weder noch antworten können. Doch diese Fragen waren für Misia wichtig. Wohl wichtiger als sie es für sie selber waren. Sie hatte das Recht auf eine ausführlichere Antwort.

„Ja, wir werden heiraten. Nach deltanischem Brauch sind wir es bereits. Doch wir werden die Zeremonie auch auf Betazed durchführen. Und das Förderationsritual wird uns wohl auch nicht erspart bleiben. Unser Wohnsitz wird vorerst die Community sein. Mein Quartier ist groß genug für uns beide und Sam kann sein Geschäft genauso gut von dort aus betreiben. Aber Kinder? Ein Raumschiff ist kein Ort für Kinder …“

„Du als Ärztin könntest doch überall arbeiten. Ihr müsst nicht auf einem Raumschiff leben.“

„Nein, wir müssen nicht, aber wir wollen es.“

„Warum? Ist es hier nicht viel schöner? Und Delta IV soll auch ein wunderbarer Planet sein.“

„Das ist er wirklich … dennoch …“ Assjima schwieg und schritt schneller aus.

Misia hingegen blieb stehen und schaute ihrer zukünftigen Schwiegertochter nach, bis diese abrupt stehen blieb und sich umdrehte. Einige endlose Sekunden lang schauten sich die beiden Frauen in die Augen bis Assjima die Stille mit einem einzigen Wort unterbrach: „Danke“

„Danke wofür?“

„Dafür, dass du darauf wartest bis ich bereit bin, dir irgendwann diese Frage freiwillig zu beantworten.“

Misia schlug beschämt die Augen nieder. „Das gestern Abend war ein Fehler. Ich war zu ungeduldig. Ich wollte dich einfach nur so schnell wie möglich kennen lernen.“

Eine tiefe Falte bildete sich über Assjimas Nasenwurzel. Dann zog sie die Augenbrauen hoch und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Zu gerne wollte sie Sams Mutter Glauben schenken, aber irgendetwas in ihr hinderte sie daran. Womöglich war es nur der Wunsch, dass diese Frau auch Fehler haben könnte, dass sie nicht ganz so unheimlich perfekt sei … Oder waren es doch nur diese alten Vorstellungen, dass keine Mutter ihren Sohn kampflos einer anderen überließe? Und schon gar nicht, wenn es sich um das einzige Kind handelt?

„Es ist in Ord …“

„MANN, WAR DAS MEGAGEIL!“ Erschrocken drehten sich die Frauen um und schauten den Gartenweg hinunter wo Talana im Laufschritt um die Ecke gesaust kam – dicht gefolgt von Sam. Die Andorianerin fuchtelte aufgeregt mit beiden Armen in der Luft herum. „DOC! DAS HÄTTEN SIE SEHEN SOLLEN!“ kreischte sie, während sie ihnen entgegen rannte.

„Was hätte ich sehen sollen?“

„Na diese Dorftrottel! Wir haben atmosphärischen Tiefflug geübt. Und dann bin ich mit voller Impulskraft nur wenige Meter über dem Boden durch die Straßen von diesem Dorf gedüst. Vor der Pinte saßen so ein paar Deppen mit Biergläsern in der Hand. Ich hab’ gewendet, dann sind wir zurück geflogen und Sam zeigte mir, wie exakt man mit dem Transporter arbeiten kann. Er hat während des Überfluges dem einen Typen das Bierglas aus der Hand direkt in den Falken gebeamt. Der hat vielleicht geglotzt! Und dann hab’ ich den Falken mitten auf dem Marktplatz gelandet und das Bier ist nicht mal übergeschwappt. Und diese Trottel waren voll aus dem Häuschen, als sie gesehen haben, dass ich die Kiste geflogen hab’.“

Sam war inzwischen auch angekommen und wurde von seiner Mutter mit einem strafenden Blick begrüßt. “Ich dachte du wärst inzwischen über solche Kindereien hinausgewachsen?“

„Ach komm Mutter. Das war doch nur Ajak – der Sohn von meinem alten Kumpel Sevi. Sevi kennt den Trick ja schon, aber dem guten Ajak und seinen Freunden konnte man damit offensichtlich noch imponieren. Talana soll doch auch ein paar Leute in ihrem Alter kennen lernen. So ein extraordinärer Auftritt öffnet die Türen.“

„Ja! Und das hat echt gut geklappt. Die haben mich gleich für heute Abend zu einer Megaparty eingeladen. Auch wenn die nicht gerade flippig angezogen waren, aber ein paar von den Kerls sehen richtig schnuckelig aus. Und sie sahen aus als ob sie schon lange nicht mehr so richtig gef … Ufffffffff …“ Talanas Unterkiefer klappte runter und sie verschluckte das letzte Wort. Dann fuhr sie blitzschnell herum. „Was zum Teufel soll …“ Doch da war niemand. Niemand, der ihr diesen kräftigen Stoß in die Rippen hätte geben können. Verwirrt schaute sie sich im Kreise um bis sie dem finstern Blick der Deltanerin begegnete. „Okay … ich gehe mich dann mal umziehen. Jemand muss ja mal einen Hauch des unendlichen Universums in dieses Kaff bringen.“

Misia lachte. „Das sind wirklich nette Jungs bei uns im Dorf. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei dem Fest, Fräulein Raan.“

Fräulein? FRÄULEIN? Talana lag eine passende Antwort auf der Zunge. Doch bevor sich diese aus dem Mund heraus gequält hatte spürte sie erneut einen kräftigen Klaps auf der Schulter. „Okay Doc – ich hab’s ja schon verstanden“ zischte sie leise durch die Zähne. „Danke Mrs. Devimar. Das werde ich bestimmt haben. Bitte warten sie nicht mit dem Abendessen auf mich.“ Und auch nicht mit dem Frühstück Und schon hüpfte sie den Weg hinunter zur Wiese auf der der Falke parkte.

„Welch eine fröhliche junge Frau. Sie steckt voller Leben, voller Energie. Solche Leute können die Welt verändern. Sie haben die Kraft dazu!“ Misia schaute der Andorianerin leuchtenden Auges nach.

Talana und die Welt verändern? Assjima unterdrückte einen plötzlich aufkommenden Lachreiz.

Auch Sam grinste über das ganze Gesicht Wer weiß? Es schlummern viele ungeahnte Talente in ihr. Und wir sollten niemals aufhören an Wunder zu glauben. Dann klatschte er in die Hände. „Kommt meine beiden Schönen. Ich habe Hunger!“ Mit einem leichten Bückling reichte er beiden Frauen den Arm und führte sie lachend hinauf zum Haus.

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„Du solltest dich ausruhen.“

Mit diesen Worten hatte sich Jasny von ihrer Enkelin verabschiedet und hatte die Türe geschlossen.

Milseya stand in der Eingangshalle und fühlte sie ein wenig unwohl so alleine in diesem Haus. Auch wenn sie es sich noch so oft vorsagte, es fühlte sich nicht an wie ihr Haus. Nicht nur, dass es peinlich aufgeräumt war, es roch auch nicht nach ihrem Zuhause. Mit geschlossenen Augen dachte sie zurück an ihre Jugend auf der Erde, sah ihre Wohnung. Als sie vor Monaten dort hin zurückgekehrt war, da hatte es trotz all den Jahren immer noch wie ihr Zuhause gerochen. In der Luft lag noch eine Hauch des Duftes ihrer Mutter.

Aber hier. Es war steril. Es roch nach niemandem. Es wirkte .. tot.

Sie ging in das Wohnzimmer und sah sich um. Ein weiter, heller Raum mit großen Fenstern zum Meer hin. Das Licht schien in langen goldenen Strahlen auf die Möbel. Ein riesiges, beigefarbenes Ecksofa, zahlreiche große Sitzkissen in Rot- und Orangetönen überall auf dem mit vielen hellen Teppichen ausgelegtem Boden verteilt. Überall im Zimmer standen kleine Tische. Am anderen Ende des Wohnzimmers lag ein riesiger eingemauerter Kamin.

Alles war mit viel Liebe geschmackvoll nach dem orientalisch-indischem Stil eingerichtet worden. Mit einem sorgfältigen Blick für das Detail. Und dieser jemand muss genau gewusst haben, welche Farben sie mochte.

Milseya ging weiter auf Erkundungstour. Die Küche hatte sie schon gesehen, dennoch warf sie noch mal einen Blick in diese. Es war eine perfekt ausgestattete Küche. Sie öffnete die Schränke. Wertvolles, edles Porzellan leuchtete ihr entgegen. Kostbar geschliffene Kristallgläser strahlten in den Vitrinen.

Andere Schränke barsten schier vor Lebensmitteln - von denen sie einen Großteil noch nie gesehen hatte. Nun, so gut schien ihre Familie sie nicht zu kennen. Denn Kochen war es etwas das sie nun wirklich nicht mochte, auch wenn sie es für H'Qar gelernt hatte. Replikatoren waren eine feine Sache. Warum sollte sie also kochen? Ein Replikator! Gab es hier sowas? Erschrocken sah sie sich um und seufzte erleichtert. Da stand der segensreiche Apparat. So würde die Küche wenigstens nicht schmutzig werden.

Milseya öffnete an diesem Nachmittag noch viel weitere Türen und Schränke in ihrem Haus. Immer boten sich ihr kleine, aber feine Überraschungen. In ihrem eigenen Badezimmer türmten sich die Fläschchen mit Duftessenzen und Ölen. Wenn sie die alle ausprobieren würde, wäre sie erst in einem halben Jahr wieder auf der Community - wenn das überhaupt reichen würde.

Zärtlich glitt ihre Hand über die wenigen, doch dafür exquisiten Saris und kunstvoll bestickten Pareos in ihrem Kleiderschrank im Schlafzimmer. Es war lange her, dass sie solche gesehen hatte – wenn man vom vorhergehenden Abend absah, bei dem alle ihre weiblichen Verwandten in ähnlich edlen Stoffen gekleidet gewesen waren. Milseya erinnerte sich an die Kleider ihrer Mutter. Jene hatte stets, wenn es möglich gewesen war, einen aufwändig verzierten Sari allem anderen vorgezogen. Noch heute hingen einige davon in ihrer Wohnung auf der Erde.

Als sie wieder nach unten gehen wollte, fiel ihr Blick auf einen reich verziertes Kasten auf einer Kommode. Vorsichtig hatte sie es geöffnet und an sich nicht erwartete, dass etwas darin sein würde. Als sie den Inhalt jedoch sah, klappte sie es erschrocken schnell wieder zu….

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Die technische Einrichtung aller wissenschaftliche Systeme an Bord der Eisenstein war wirklich in Rekordzeit vonstatten gegangen, nicht zuletzt dank eines ausgeklügelten Schichtsystems sowie der tatkräftigen Hilfe des nimmermüden Androiden B4. Von den Klingonen erntete dieser dafür gleichermaßen Bewunderung wie Argwohn; künstlichen Lebensformen gegenüber waren sie im Grunde genauso misstrauisch wie der künstlichen Aufwertung lebender Organismen.

Vinara konnte die nun folgende Zeit der Ruhe nutzen um sich auf die anstehenden Seminare vorzubereiten. Es galt vor allem den Unterricht abwechslungsreich zu gestalten, ein Stil wie an der vulkanischen Akademie würde bei diesen "Schülern" wohl eher wenig Wirkung zeigen. Um ihnen einen Vorgeschmack in Sachen Geduld zu geben erbat sie sich bewusst einen zusätzlichen Tag für die Vorbereitungen, was Gar'Mok wieder zu einem Wutanfall veranlasste - der Captain allerdings war ganz auf ihrer Seite, solange es nur bei diesem einen Tag bleiben würde.

Nach einer Weile des Planens, Verwerfens und Neuplanens in ihrem gerade erst fertig eingerichteten Büro (welches gleich neben der Astrometrie lag) legte die Andorianerin eine Pause ein und ging ein wenig durch die Gänge des Schiffes spazieren. Die dunkle, von Braun- und Rottönen geprägte Farbgebung und reduzierte Beleuchtung stellte neben der erhöhten Temperatur den größten Unterschied zu einem Schiff der Sternenflotte, vor allem wie der Community dar. Immerhin ließ sich die Beleuchtung partiell erhöhen wo Föderationsangehörige arbeiteten.

Die Wissenschaftsoffizierin wusste nicht mehr genau wo sie sich befand als auf einmal eine Tür zu ihrer Linken aufflog, ein paar wütende Wortfetzen nach außen drangen und eine sichtlich wütende Sina Lar herausstürmte. "Dass du so engstirnig bist hätte ich nicht gedacht, schließlich hattest du dich freiwillig zu dieser Mission gemeldet um mehr über die einzelnen Kulturen der Föderation zu erfahren!", keifte sie.

Ein nur in Unterwäsche gekleideter K'elmec trat in die Tür und schrie zurück: "Meine Neugier und Toleranz hört dann auf wenn es darum geht dich mit einem anderen zu teilen! Als ob ich dir nicht genügen würde!"

Mit einem wütenden Fauchen und ohne sich noch einmal umzudrehen schritt die andorianische Sicherheitsoffizierin davon. Vinara bemerkte sie gar nicht, dafür tat dies der Klingone welcher sie mit enger werdenden Augen ansah, ohne einen Gruß in sein Quartier zurückging und die Tür hinter sich schloss.

Irritiert und auch irgendwie beschämt ging Vinara langsam in die entgegengesetzte Richtung zu der in der Lieutenant Lar verschwunden war. Nach nur zehn extrem langsam geschlurften Metern fragte sie den Computern wo besagte Offizierin sich gerade befand.

"Lieutenant Lar ist in Trainingsraum Zwei", lautete die knappe, von einer dunklen männlichen Stimme vorgetragenen Antwort.

Die Andorianerin begab sich in selbigen, wo mehrere Klingonen sich ohne einander zu stören an diversen Stationen der Körperertüchtigung widmeten. Lieutennat Lar stand in einer abgeschiedenen Ecke und malträtierte einen Sandsack.

Vinara ging zu ihr hin und hielt den Sandsack ein wenig fest, so dass er nicht mehr ganz so arg ausschlug. Die Wucht der Schläge konnte sie durch das Trainingsobjekt spüren, die Sicherheitsoffizierin war sichtlich in Rage. Ihre Uniformjacke hatte sie ausgezogen und das darunter befindliche Hemd durchtränkte sich zusehends mit Schweiß. Um den Effekt zu beschleunigen begann die ranghöhere Andorianerin nun den Sandsack gezielt in andere Richtungen zu lenken, sodass Lar ihm teils ausweichen, teils hinterherlaufen musste um ihn zu treffen beziehungsweise selbst nicht getroffen zu werden.

"Ich denke das sollte genug sein", meinte Vinara schließlich als die Kraft ihres Gegenübers spürbar erschlaffte.

Sina Lar setzte sich auf die nächstgelegene Holzbank und sah die Wissenschaftsoffizierin mit leerem Blick an.

"Sie baten mir Ihren Rat an in Sachen andorianisch-klingonischer Beziehung, aber wie es nun aussieht sind Sie es die einen Rat dringender benötigt als ich."

"Sie können mir keinen Rat geben", lautete die latent aggressive lakonische Antwort, "schließlich haben andorianische Traditionen wenig bis gar keine Bedeutung für Sie."

"Ich verstehe aber genug um Ihr Streitgespräch von vorhin richtig einordnen zu können. Es ging wohl um Ehekonzepte, andorianischer Viererkomplex gegen klingonische Zweisamkeit."

Lieutenant Lar schnaubte. "Sie sollten Councellor werden, Sie haben die Lage absolut richtig erkannt."

"Viele Andorianer ziehen heute auch Zweierehen vor, besonders wenn sie sich mit Nicht-Andorianern einlassen."

"Aber in meiner Familie ist uns die Tradition heilig! Wir gehen schon einen Kompromiss ein indem wir auch gemischte Viererehen akzeptieren. Bei einer solchen Konstellation bräuchte man dann dem Prinzip des Ausgleichs gemäß exakt zwei Andorianer verschiedenen Geschlechts sowie zwei weitere verschiedengeschlechtliche Partner aus einem oder zwei anderen Völkern."

"Dann könnten Kalis und ich wohl nicht einsteigen?"

Der Hauch eines Lächelns huschte über das ansonsten starre Gesicht der jüngeren Andorianerin. "Nein, ich denke das wäre zu gewagt... Dabei versteht K'elmec das Prinzip das mir dabei vorschwebt vollkommen falsch, er muss mich nicht mit einem anderen Andorianer teilen, genausowenig wie ich ihn mit einer weiteren Frau teilen möchte! Es wären zwei normale getrennte Paare die nur der Form halber in einem Viererverband leben würden."

"Und damit gehen Sie angesichts der Traditionen schon genug Kompromisse ein..."

"Ja! Jetzt wird es Zeit dass dieser Sturkopf auch mir einen Schritt entgegen kommt, aber stattdessen blockt er sofort ab sobald ich auch nur das Wort 'Vier' in den Mund nehme!"

"Möchten Sie dass ich mit ihm rede?"

Sinas Augen und Fühler richteten sich skeptisch auf Vinara. "Eigentlich ziehe ich es vor diesen Konflikt alleine auszutragen. Aber andererseits sehe ich auch nicht inwiefern dieser Versuch schaden könnte, aber seien Sie gewarnt, es wird höchstwahrscheinlich nichts bringen."

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Von Vierer- oder auch nur Zweierehen waren Talanas Gedanken weit entfernt als sie an diesem Abend in die Dorfdisko ging, wie erwartet machten einige der jungen Männer sich - angestachelt durch ihre freizügigen Gedanken - sogleich an sie ran.

"Nur nicht drängeln ihr Süßen, die Nacht ist noch lang und jeder von euch kann mal drankommen!"

Dieses Benehmen passte den wenigen anwesenden Frauen nun gar nicht; eine besonders kräftig gebaute Betazoidin von fast ein Meter achtzig stellte sich in einer Pause drohend vor sie hin und zischte: "Von meinem Freund wirst du dich fernhalten oder du wirst den Tag bereuen an dem du deinen Fuß auf diesen Planeten gesetzt hast!"

"Ach mach jetzt bloß keinen Stress, sag mir einfach wer dein Macker ist und ich knöpfe mir nur die anderen vor!"

Mittlerweile hatten sich aber auch die meisten anderen Frauen zu ihrer Geschlechtsgenossin gesellt und funkelten die Andorianerin wütend an. "Du wirst auch die anderen in Ruhe lassen, zumindest die die wir uns ausgesucht haben!"

Talana verdrehte die Augen. "Mann, ihr versteht aber auch gar keinen Spaß! Dabei dachte ich ihr wärt Meister darin Sex und Liebe voneinander zu trennen."

"Es geht um geistige und körperliche Liebe, das eine schließt das andere keineswegs aus, wir dulden auf jeden Fall nicht dass so ein Flittchen wie du uns die Männer abspenstig macht!"

"Och Menno, was seid ihr denn für provinzielle Spießerinnen! Als ob meine Gedanken nicht auch euch ein wenig anmachen würden, vielleicht ist ja die eine oder andere sogar scharf auf mich!"

Die große Betazoidin die zuerst gesprochen hatte meldete sich wieder zu Wort. "Solange deine Gedanken von dem handeln was du mit unseren Männern anstellen willst macht uns das gar nicht an! Ich warne dich, wir zeigen dir jetzt mit wem du es gerne so treiben wirst und wen du auf jeden Fall in Ruhe lassen sollst!"

Die betazoiden Frauen schienen einen seltsamen Sinn für Humor zu haben; denn das "Freiwild" mit dem Talana sich gnädigerweise vergnügen durfte bestand aus der versammelten Loserschaft des Dorfes: Geeks, unattraktive, knochige, dicke, schlichtweg hässliche Typen die sie allesamt mit heraushängender Zunge anstarrten.

"Igitt, das kann doch nicht euer Ernst sein? Ehe ich auch nur einem von denen die Hand gebe bleibe ich lieber enthaltsam!"

"So ist es brav", grinste die breitschultrige Betazoidin, klopfte Talana auf die Schulter und bestellte ihr zur Belohnung eine einheimische Kräuterlimonade.

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Jedes Mal, wenn sie sich leicht bewegte, kitzelte es. Aber schließlich war genau das der Grund, wieso sie es getan hatte. Milseya kam sich reichlich dekadent vor. Was aber nicht bedeutete, dass sie es nicht in vollen Zügen genoss.

Überhastet hatte sie das Schlafzimmer verlassen, war die Treppe hinunter gestürzt und hatte sich in der Küche ein großes Glas Eiswasser eingeschenkt. Ihre Gedanken drehten sich um das was sie in dem Kasten gesehen hatte … Er war bei dem Absturz verloren gegangen. Sie hatte danach gesucht, doch unter all den Trümmern war die Chance ihn wieder zu finden quasi gleich Null gewesen. Und jetzt…

Das Glas blieb unberührt. Zögerlich war Milseya wieder die Treppe nach oben gestiegen. An der Schlafzimmertüre war sie länger stehen geblieben und hatte den Kasten lange betrachtete. Vorsichtig hatte sie sich diesem genähert, ihn geöffnet ..

Umgeben von meerblauen Edelsteinen und milchig schimmernden Perlen verschiedenster Größen lag das seltsam anmutende wie auch elegante Armgebinde. Mit zittrigen Fingern griff Milseya danach. Wie früher als Kind bewunderte sie die feingliederigen Ketten, die nicht nur quer die navettenförmigen Aquamarine, Topase und Saphire, sondern auch längst die verschiedenen Armbandreihen miteinander verbanden. Die letzte, untere Reihe war schließlich mit einem Ring verbunden, den ein schwach bläulich schimmernder Diamant zierte.

Milseya strich andächtig über die Edelsteine, von denen jeder eine Generation von Frauen ihrer Familie repräsentierte. Mit einem Mal stieg in ihr ein unbeschreibliches Glücksgefühl auf, das preziöse Zeichen ihrer Familie, ihrer Familiengeschichte wieder in ihren Händen zu halten.

Vorsichtig streifte sie die Armketten über, bis die oberste sich fest um ihren linken Oberarm schloss, dann glitt sie mit dem Finger in den Ring. Es dauert lange, bis sie sich an ihren eigenen Anblick mit dem traditionellen Schmuck im Spiegel gewöhnt hatte. Schließlich glitt ein Lächeln über ihr Gesicht. Sie griff nach dem Schmuckkasten und leerte dessen Inhalt über ihrem Bett aus.

Vorsichtig - damit das Diadem nicht herunter fiel - hob sie ihren Kopf an und beobachtete wie die Perle in ihrem Bauchnabel versank. Jedes Mal, wenn sie durch den Bauch ein- oder ausatmete, verursachte sie ein köstliches Kitzeln. Wieder betrachtete sie das Geschmeide an ihrem Arm.

„Gefällt er dir?“, fragte eine weibliche Stimme, die von der Tür her kam.

Ertappt sprang Milseya auf, wobei das Diadem und natürlich auch die Perle herunterfielen. „Ich wollte nicht..“, stammelte sie.

„Was?“, kam es lachend zurück. Arita betrat das Schlafzimmer und bückte sich nach einigen herunter gekullerten Perlen.

„Nun ja .. ich .. sie waren in dem Kasten und ich ..“

„Beruhige dich“ gab Arita amüsiert zurück. „es ist dein Haus und es ist dein Schmuck. Du kannst damit tun was du möchtest. Wenn du damit nackt durchs Haus tanzen möchtest, mach es. Hab ich auch schon!“ Sie bückte sich nach zwei herunter gekullerten Perlen. „Ich fand nur deinen verzückten Gesichtsausdruck zu komisch. Du sahst aus, als ob du von deinem Bett aus ein unsichtbares Königreich regierst.“

Milseya wurde puterrot im Gesicht. „Du hast meine Gedanken gelesen“

„Das war überhaupt nicht notwendig“, kicherte Arita. „Valiqui hat auch immer so einen Gesichtsausdruck, wenn sie mit meinem Schmuck spielt.“

Das Puterrot steigerte sich zu tomatenrot. „Dann habe ich wohl deshalb dein Klopfen an der Tür überhört“, versuchte sie das Thema zu wechseln. Was ihr auch gelang.

„Welches Klopfen?“ kam es ehrlich überrascht zurück. „Wieso sollte ich anklopfen wenn ich ein Haus der Familie betrete?“

„Du bist einfach so rein gekommen? Schon mal was von Privatsphäre gehört?“

Arita lachte wieder. „Gehört schon, aber so was gibt es hier nicht. Wieso sollte man tagsüber alleine sein wollten?“

Mit einem prasselnden Geräusch landeten die Perlen aus Milseyas Hand auf dem Boden. „Nun ja .. wenn du und Kroman allein sein wollt, um zu .. du weißt schon..“

„Uniwave“, erklärte ihre Tante ebenso knapp wie verträumt.

„Hä?“

Arita erzählte ihrer Nichte von der Unterwasserstation, die sich im Familienbesitz befand und der scheinbar der einzige Ort war, wo die erwachsenen Mitglieder der Familie sich ungestört vor Blicken und Besuchen ‚einander hingeben’ konnten. „Wenn man mal von den Walen und den anderen Meeresbewohnern absieht“, grinste Arita. „Ich glaube, so ziemlich alle Kinder dieser Familie sind dort gezeugt worden.“

Schweigend hatte Milseya ihr zugehört und dabei die Perlen wieder aufgehoben. Gerade legte sie diese wieder in den Schmuckkasten und dachte über die unruhigen Zeiten nach, die ihr wohl noch bevorstanden.

„Es ist schön zu sehen, dass du ihn trägst“, meinte Arita und deutete auf den Arm Milseyas. „Jasny wird es sehr viel bedeuten.“

„Er bedeutet mir sehr viel“, sagte ihre Nichte leise. „Der von Mutter ging bei dem Absturz verloren. Ebenso ihr restlicher Schmuck. Daher besitze ich so gut wie keinen mehr.“

„Was ist mit deinem Klingonen? Schenkt er dir keinen Schmuck? Liebt er dich denn nicht?“ kam es überrascht zurück.

„Was hat das eine mit dem anderen zu tun?“ fragte Milseya ebenso überrascht zurück. Die Vorstellung, dass H'Qar in einem Geschäft Schmuck kaufte, war irgendwie absurd.

„Nun ja, du bist Haliianerin. Er sollte wissen, dass gerade du Schönheit über alles schätzt.“

„Nun, wir sind erst seit kurzer Zeit zusammen. Vielleicht habe ich ihn mir noch nicht verdient.“

„Aber ihr beiden habt schon..?“ Eine eindeutige Geste folgte.

„Natürlich!“ Milseya klopfte Arita auf die Finger.

„Na, dann weiß ich auch nicht.“ Arita verkniff sich eine Bemerkung über die Fähigkeiten ihrer Nichte im Bett. „Wobei bei Klingonen weiß man ja nie. So..“ Schwungvoll riss sie die Kleiderschranktür auf. „dann wollen wir mal sehen..“ Kopfschüttelnd betrachtete sie den Inhalt. „Das geht nun aber wirklich nicht.“

„Wie bitte?“

„Der Schrank ist ja nicht mal halb voll. Und wer hat dieses scheußliche grüne Teil gekauft? Oh, das war ich.. Nun ja, wie dem auch sei, wir werden jetzt einkaufen gehen!“, bestimmte sie.

Milseya sah in den Kleiderschrank, dann zu ihrer Tante. „Aber..“

„Oh nein!“ schlug Arita theatralisch die Hände über dem Kopf zusammen. „Sag bloß nicht, dass du nicht gerne einkaufen gehst?“

„Doch schon, aber.. „

Beherzt griff Arita nach ihrem Arm. „Du wirst Sanee lieben! Es ist der vierte Himmel!“

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„Piep piep piep …“

„Ruhe!“

„Piep piep piep piiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiep …“

„Welcher Idiot …“ Sam wühlte sich knurrend aus der Decke während Assjima im Halbschlaf nach seinem Kopfkissen griff und es sich über den Kopf zog.

Sam tappte zu dem kleinen in der Wand eingelassenen Terminal hinüber und öffnete die Audiokommunikation. Die Stimme eines jungen Betazoiden war zu hören. Er klang sehr aufgeregt. Sam brummelte mürrisch etwas zurück und deaktivierte das Gerät. Dann begann er sich anzuziehen.

„Was ist los?“ Assjimas Nasenspitze schob sich neugierig unter dem Kissen hervor.

„Das war Ajak … einer der Jungen aus dem Dorf. Talana scheint gerade einmal wieder damit beschäftigt zu sein, Mist zu bauen. Ich werde sie holen bevor die Polizei auftaucht.“

„Warte, ich komme mit.“ Assjima sprang aus dem Bett.

„Das musst du nicht …es ist mitten in der Nacht …“

„Doch! Vinara hat mir die Verantwortung für Talana übertragen. Einen Teufel werde ich tun und dich alleine gehen lassen.“

Wenig später parkten die beiden Misias kleinen Gleiter vor der örtlichen Festlokalität. Ajak kam ihnen aufgeregt entgegen gerannt.

„Gut das du da bist – lange können wir die Mädels nicht mehr bremsen. Die flippen gerade total aus!“

„Was hat Talana angestellt?“

„Ich habe keine Ahnung! Ich weiß nur dass sie sich mit Piri wegen Fips in die Haare bekommen hat.“

„Fips? Der Sohn von Lah? Der ist doch höchstens 12 Jahre alt!“

„Na ja, das war er mal vor zehn Jahren. Kommt endlich!“ Er packte Sam am Ärmel und zerrte ihn in den kleinen Saal hinein. Dröhnende Bässe brachten die Gläser hinter der grob zusammen gezimmerten Theke zum Klirren. Ein einsamer Barmann fegte die Scherben diverser Trinkbehältnisse zusammen und Assjima stolperte im Halbdunkel über einen zerbrochenen Stuhl.

„Eh – wo sind die alle hin?“ schrie Ajak durch den aufdringlichen Beat. Der Barmann zeigte mit dem Daumen über die Schulter und brüllte etwas, was man anhand der Mundbewegungen als „draußen“ interpretieren konnte. Sam zerrte heftig an der Tür zum Hof. Sie klemmte. Ein weiterer kräftiger Ruck – die Tür gab den Widerstand auf, schuppste ihn gegen die Wand und machte gleichzeitig den Weg frei für ein weiches Flugobjekt, dass durch die Öffnung kommend direkt in Assjimas Gesicht zur Landung ansetzte.

„Igitt! Was ist denn das?“ Angeekelt wischte sie sich das Zeug von der Wange.

„Verdammt – die haben einfach ohne mich angefangen!“ fluchte Ajak. Als er das entsetzte Gesicht der Deltanerin sah fügte er kurzerhand beschwichtigend hinzu: „Das nur Matsch … die Schweine haben die Schlammkuhle gewässert! Ohne auf mich zu warten!“ Er ging blitzschnell in Deckung und eine weitere Ladung klatschte hinter ihm an die Hauswand.

Sam war inzwischen dabei, sich mit kräftigen Armbewegungen einen Weg durch die dicht gedrängte Gruppe zu bahnen. Assjima und Ajak folgten ihm. Das sich ihnen bietende Bild hatte durchaus eine gewisse Faszination: Im spärlichen Licht einiger selbst gebastelter Fackeln standen die johlenden Jugendlichen um eine große Pfütze herum und feuerten die beiden nur noch mit Slip und Bustier bekleideten Frauen an, welche sich bis über die Knöchel in Schlamm und Wasser stehend, in geduckter Angriffshaltung umkreisten. Die betazoidische Walküre stieß einen spitzen Schrei aus und stürzte sich wie eine Tigerin auf Talana. Diese wich jedoch geschickt aus und Piri landete mit dem Gesicht nach unten im Matsch. Die Menge grölte! Fluchtend rappelte Piri sich auf um erneut zum Sprung anzusetzen. Doch diesmal drehte Talana sich mit einer einfachen Bewegung zur Seite und schlug mit dem Bein nach hinten aus. Ihre Ferse landete gezielt in der Kniekehle der Betazoidin. Der knickte das Bein weg und sie saß erneut in der Pfütze.

„Eh – das war ja ein cooler Trick“ murmelte Ajak Assjima ins Ohr.

Noch immer im Matsch sitzend schleuderte Piri mit einer plötzlichen Bewegung eine Ladung Schlamm direkt in Talanas Gesicht. Im Glauben, Talana könne im Augenblick nicht sehen, sprang sie auf und versuchte ihr durch einen gewaltigen Hechtsprung den Schädel in den Bauch zu rammen. Doch der Schlamm klebte nur in Talanas Augen, nicht aber auf ihren Fühlern. Und so konnte sie den Angriff zumindest schemenhaft erkennen. Noch im Anflug sausten zwei blaue Fäuste von oben auf Piris Nacken herunter, ein kleiner Sprung nach Links und die Walküre pflügte mit einer gewaltigen Bugwelle voraus durch den Modder. Blubbernd bleib sie liegen. Die Jungen johlten, die Mädchen kreischten entsetzt auf. Talana packte die benommene Betazoidin am Haarschopf, zog deren Kopf auf dem Schlamm und zischte halblaut, aber für alle hörbar: „Mach’ mich nie wieder so dämlich an, du blöde Kuh!“ Die Antwort ging in erneutem Blubbern unter.

Dann richtete sich die Andorianerin triumphierend auf. „Gibt es hier noch eine Wahnsinnige, die sich mit mir anlegen will?“ Betretendes Schweigen …

„Was ist los? Habt ihr Weiber keinen Mumm in den Knochen?“ Immer noch keine Antwort.

Sam trat an den Rand der Pfütze. „Talana – komm jetzt bitte da raus …“

„Hei Sam! Du bist ja auch da! Hast du gesehen, wie ich die Schnepfe hier platt gemacht habe?“

„Ja Talana, das habe ich gesehen. Aber jetzt komm bitte!“

„Jetzt wo’s doch gerade erst so richtig lustig wird! Na kommt schon ihr Pfeifen!“ Sie schaute sich herausfordernd in der Runde um. „Also wenn ich gewusst hätte, dass alle betazoidischen Weiber solche Memmen sind, dann wäre ich schon viel früher mal zu Besuch gekommen. Ihr habt nämlich hübsche Kerle. Und ich wollte schon immer mal mit einem Telepaten poppen.“ Sie baute sich vor einen großen, gut aussehenden Betazoiden auf. „Du siehst – ich hab mehr drauf als deine dämliche Tussi. Lass uns nen Abgang machen.“

Der Bursche grinste verlegen. „Ne du – das kann ich jetzt echt nicht bringen.“

Sein dicker Kumpel knuffte ihn in die Rippen. „Na mach schon. Piri geht dir doch sowieso schon lange auf den Keks.“

„Neeeeeeee – das ist mir voll peinlich … lieber nicht.“

„Also wenn du nicht willst …“ Der kleine Dicke streckte Talana die Hand hin. „Ich bin Ralli. Wenn der Depp von Fips sich nicht traut – also ich würde es schon mal versuchen wollen.“

Talana schaute ihn abschätzend an. Dann ergriff sie seine ausgestreckte Hand. „So? Du würdest es versuchen wollen? Also gut …“ Ein kräftiger Ruck, dann ein gezielter Griff an den Hosenbund und der Dicke flog sehr unelegant durch die Luft um direkt neben Piri zu landen. „Ich hoffe, es hat Spaß gemacht!“ Dann kletterte sie aus der Schlammkuhle und griff nach ihren Kleidern. „Doc, Sam … lasst uns gehen. Die hier taugen ja zu nichts. Zu fett, zu hässlich, zu dünn oder einfach nur Schlappschwänze. Da gehe ich lieber ins Kloster!“

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Schläfrige Hitze hatte sich um die Mittagszeit ausgebreitet.

Nichts rührte sich. Jeder vermied eine Bewegung zuviel.

Milseya lag müde im Schatten des Zeltvordaches ihres Hauses und lechzte nach einer kühlenden Brise vom Meer, die jedoch nicht kam. Gerade hatte sie ihre Briefe an John, Niels, X’Kles und Nahima, sowie Dutzende von Postkarten an all ihre Bekannten sowie ihre Kollegen an Bord der Community geschickt. In Gedanken versunken nippte sie an dem gekühlten Tee und betrachtete das topasblaue Wasser, dessen Wellen sich sanft am Strand brachen.

Sie schloss ihre Augen und versuchte das eben Gesehene vor ihrem geistigen Auge wieder aufleben zu lassen, als ein leises Geräusch hinter ihr sie leicht aufschrecken ließ. In Erwartung ihre quirlige Nichte Valiqui zu sehen, drehte sie sich lächelnd um und erstarrte. Ein unbekannter Haliianer stand da und musterte sie. Verdutzt tat sie es ihm gleich. Sie hatte in der Zeit, die sie schon hier war, mittlerweile einiges Gewöhnungsbedürftiges gesehen, aber dieser Mann toppte alles: Er trug das Oberteil einer Sternflottenuniform zu einem schwarzen Sarong, der den Blick auf zwei nicht unbedingt unattraktive Beine freigab.

„Milseya Anquenar?“, fragte er mit ruhiger Stimme.

„Ja. Und Sie sind?“, entgegnete die kleine Haliianerin.

„Councelor Jariqai von der Sternenflotte. Man sagte mir, dass Sie mit einem Councelor zu sprechen wünschen.“

Sie musste schmunzeln. „Nun, da hat man sie falsch informiert. Ich muss regelmäßig mit einem Councelor sprechen. Das gehört zu meinen Auflagen.“ Sie deutete ihm, sich auf die großen Sitzkissen zu setzen und goss eine Tasse kühlen Ohartee für ihren Gast ein.

„Ich weiß“, erwiderte er und nahm dankend das Getränk an. „Ich bin dennoch überrascht, dass Sie sich auch in Ihrem Urlaub daran halten. Ihre Großmutter meinte, dass Sie nicht einmal heimlich versuchen den Canar zu benutzen.“

„Wie heimlich könnte es sein, wenn ich auch hier ständig unter der Beobachtung der Sternenflotte stehe?“, lachte sie. „Nein, ich habe beschlossen mich an die Regeln zu halten - auch wenn es mir manchmal schwer fällt. Aber irgendwann muss selbst ich vernünftig werden.“

Jariqai lächelte leicht. „Sind Sie denn so unvernünftig?“

„Oft“, seufzte sie laut. „Ich bin impulsiv. Unbeherrscht. Meist leiten meine Gefühle meine Handlungen. Ich sage oft Dinge, die ich später bereue...“

„Geschieht dies auch, wenn Sie fliegen.“

„Nein“, antwortete sie entschieden.

„Warum nicht?“

Milseya dachte nach. „Weil Fliegen Konzentration bedeutet. Fokussierung. Alles andere wird vollkommen unbedeutend. Wichtig sind einzig das Schiff und seine Besatzung. Deren Sicherheit.“

„Sie blenden aus.“

Seine Wortwahl überraschte Milseya. „Ja.“

„Gelingt Ihnen das auch in anderen Bereichen?“, wollte er wissen und nahm sich eine weitere Tasse Tee, dessen Geschmack der von Pfefferminz ähnelte.

„An sich nur noch wenn ich trainiere. Aber nicht immer“, sagte sie und erinnerte sich an den schweren Unfall, den sie vor ein paar Monaten hatte.

Er antwortete nicht, sondern sah hinaus auf das Meer. „Es ist wunderschön“, meinte er mit verträumter Stimme nach ein paar Minuten. „Ich habe das Wasser immer bewundert und gefürchtet. Diese unbändige Kraft. Leben spendend und Leben nehmend.“ Jariqai nahm den Blick nicht vom Meer, während er trank. „Beherrscht du das Wasser oder beherrscht es dich?“ wollte er wissen.

„Niemand beherrscht das Wasser“, erklärte sie nachdenklich. „Doch das sollte auch nicht das Ziel sein. Es ist wichtiger zu begreifen, dass es stärker ist als man selbst. Und diese Macht zuzulassen. Nur dann kann man seine Kraft nutzen, nur dann vereinigt man sich mit ihm.“

„Kluge Worte von einer Unbeherrschten.“ Skeptisch betrachtete er sie. „Auswendig gelernt?“

„Nein, erfahren.“

Er nickte. „Wie lange ist es her, dass du deinen Canar benutzt hast?“

„Ich weiß nicht, vier Wochen oder auch fünf. Seit er nicht mehr in meinem Besitz ist, vergesse ich oft zu meditieren.“

„Du weißt, dass dies nicht gut ist. Regelmäßige Meditation zügelt unser natürliches Temperament. Vielleicht ist deine Unbeherrschtheit darauf zurückzuführen.“

Milseya zuckte mit den Schultern. „Vielleicht.“ Sie sah ebenfalls hinaus auf das Meer. „Ich glaube, zu wissen, dass es eine Zeit gab, in der ich anders war. Gelassener. Klüger. Doch das erscheint mir heute nur noch wie ein Traum.“

„Du hast viel erlitten. Ich denke, dass vieles noch nicht überwunden ist. Hilft es dir mit Councelor Solak darüber zu reden?“

„Ja. Doch ..“ Sie stockte.

Nachdenklich betrachtete Jariqai die sich verdunkelnde Miene der Frau. „Du kannst ihm nicht alles erzählen, nicht wahr? Es gibt Dinge, die er nicht weiß. Möglicherweise nicht wissen darf.“

„Niemand darf sie wissen.“

Er zögerte mit einer Antwort. Natürlich hatte jeder seine kleinen und großen Geheimnisse. wie fade wäre sonst das Leben, doch .. „Ich vermute, du wirst sie auch mir nicht erzählen. Doch ich bin hier, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Daher möchte ich dir etwas vorschlagen. Weißt du, was ein Mentat ist?“

Milseya schüttelte den Kopf.

„Ein Mentat ist ein ausgebildeter Telepath, der über, nun nennen wir es, besondere Fähigkeiten verfügt. Sie werden hier als Psychologen eingesetzt. Sie helfen dabei, das Ungleichgewicht zu beseitigen. Sie begleiten dich durch deine Bilder, zeigen dir den Weg durch das Chaos und leiten dich an die Ordnung wieder herzustellen. Einzige Bedingung ist, dass man sich ihm vollkommen öffnet.“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“

„Wolltest du nicht vernünftiger werden?“

„Nicht, wenn das bedeutet, dass ein anderer Dinge erfährt, die nur ich wissen darf“, sagte sie stur. „Ich habe geschworen, dass niemand anders diese Bilder sieht. Und ich halte mein Wort.“

„Auch wenn es bedeutet, dass diese Bilder dich früher oder später zerstören werden?“ Jariqais Stimme hatte sich erhoben. „Geheimnisse sind wichtig, Milseya. Aber wenn du nicht damit umzugehen weißt, dann werden sie dich irgendwann auffressen.“ Er senkte die Stimme wieder. „Der Mentat ist zu Stillschweigen verpflichtet und er wird das, was er sieht, nach Vollendung seiner Aufgabe vollkommen vergessen.“

Langsam erhob er sich. „Ich werde morgen zurückkehren. Mit einem Mentat. Sprich zunächst mit ihm, bevor du dich entscheidest. Mavym.“

Er wartete eine Antwort Milseyas nicht mal ab, sondern ging einfach.

Die Haliianerin glotzte ihm perplex hinterher. Für wen hielt sich eigentlich der Kerl? Tauchte einfach so hier auf und wollte ihr einen Unbekannten aufzwingen, der in ihrem Kopf herumstöbern sollte! Und das nicht mal in einer vorschriftsmäßigen Uniform! Sie ballte unbewusst die Hände zu Fäusten. Sollte der morgen wirklich hier mit einem Mentaten auftauchen, dann würde sie beide mit einem gezielten Tritt wieder dahin zurückbefördern von wo sie gekommen waren...

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Wie erwartet zeigte K'elmec keinerlei Bereitschaft nachzugeben. "Ich habe mir schon gedacht dass Sina Sie schicken wird um mich umzustimmen, aber das wird ihr nichts bringen! Richten Sie ihr aus es wird nur eine Hochzeit zwischen uns beiden oder keine geben."

Vinara seufzte resignierend. "Ich habe Ihnen doch schon dreimal erklärt dass Sie Lieu... Sina nicht mit einem anderen Mann teilen müssen! Viele, wenn nicht gar die meisten andorianischen Ehen bestehen aus zwei normalen Paaren die miteinander nur befreundet sind, wobei auch diese Freundschaft rechtlich abgesegnet und verpflichtend ist. Klingonen gehen doch auch so etwas wie Blutsbrüderschaften ein und die als eine Gefahr für die Ehe zu bezeichnen käme Ihnen ebensowenig in den Sinn!"

"Das lässt sich absolut nicht vergleichen, selbst wenn Sie die Wahrheit sagen, die Möglichkeit eines legitimierten Seitensprungs innerhalb einer Viererehe besteht und schon das ist inakzeptabel."

"Und wenn Kalis und ich das zweite Paar bilden würden?"

"Das wäre eine noch größere Beleidigung für die klingonische Kultur!"

"Mitnichten, Lieutenant Lars Sexualität ist rein auf Männer ausgerichtet, die von Kalis rein auf Frauen, wir könnten somit sicher sein dass es zu keinerlei Betrügereien kommt."

"Ha, eine Frau die eine andere Frau heiratet! Solch eine Schande wäre zuviel für das klingonische Reich."

"Ich gebe zu auch für die andorianische Kultur wäre es eine Herausforderung... Wenn Sie also die Wahl hätten - und die haben Sie auch -, wofür würden Sie sich entscheiden, eine getrennte Viererehe bei dem das zweite Paar einen männlichen Andorianer beinhaltet oder eine ebenso getrennte bei der Kalis und ich das zweite Paar bilden?"

K'elmec ließ ein langezogenes Knurren ertönen. "Keine dieser Optionen erscheint mir akzeptabel."

"Auch dann nicht wenn es zuerst eine traditionell klingonische Zweierhochzeit gäbe und die Ehe erst danach auf vier erweitert wird?"

"Es wird eine klingonische Hochzeit geben und danach nichts weiter!"

Die Andorianerin schüttelte gereizt den Kopf. "Sagen Sie, lieben Sie Lieutenant Lar überhaupt?"

"Natürlich tue ich das! Und zwar nur sie, keine andere Frau würde etwas daran ändern können!"

"Und sie liebt Sie genauso wie sie mir noch sagte. Wozu also noch diese Furcht?"

"Wozu diese Viererehe?"

Vinara gab es endgültig auf. Sie waren wieder am Anfang angelangt und zumindest vorerst schien nichts diesen Sturkopf zum Umdenken bringen zu können.

"Meinetwegen richten Sie... richten Sie Sina aus ich werde mich weiterhin mit ihr treffen solange das Thema Hochzeit und Ehe nicht mehr erwähnt wird! Vielleicht werden wir uns zu einem späteren Zeitpunkt einigen können... Wir kamen erst zwei Tage bevor Sie eintrafen zusammen, von daher könnte man ihr noch ein wenig Zeit lassen."

"Dann sagen Sie ihr das am besten persönlich, schließlich bin ich hier nicht die Liebesbotin!"

Der Taktische Offizier nickte und die Andorianerin schickte sich bereits an sein Quartier zu verlassen als sie sich wieder umdrehte. "Es gibt da noch etwas das mich verwirrt: Lieutenant Lar versicherte mir dass Sie beide hinter mir stehen würden, egal welche Entscheidung ich in Hinsicht auf Kalis treffen würde. Gerade sagten Sie mir aber dass Sie mit der Beziehung zwischen ihr und mir nicht einverstanden seien!"

"Sina hat es gewagt in unserer beider Namen zu sprechen, es gab nachdem Sie an jenem Abend Ihr Quartier betreten hatten diesbezüglich noch einen kleinen Disput zwischen uns beiden. Das heißt jetzt aber nicht dass ich grundsätzlich etwas gegen Ihre Beziehung hätte, ich bin nur der Ansicht dass Frauen und Männer besser zusammenpassen als Frauen und Frauen oder Männer und Männer. Solange es nicht mich oder jemanden der mir nahe steht betrifft können Sie allerdings tun und lassen was Sie wollen. Nur heiraten sollten Sie nicht, weil für eine derartige Ehe ist das klingonische Volk noch nicht bereit und wird es meiner Ansicht nach auch niemals sein. Es soll zwar in einer nicht näher benannten abgelegenen Provinz auf Q'ono'S Eheschließungen zwischen Gleichgeschlechtlichen geben, aber das halte ich für ein Gerücht. Falls nicht haben diese Leute keinerlei Ehre und sind in meinen Augen keine Klingonen mehr."

Vinara stand da wie steifgefroren. "Ich danke Ihnen für Ihre Meinung." Dann setzte sie sich wieder in Bewegung und verließ K'elmecs Quartier.

Die Andorianerin musste noch einiges an Schlaf nachholen und hatte zudem ihr erstes Seminar mit den klingonischen Wissenschaftlern vorubereiten... dabei musste sie sich entscheiden worauf sie den Schwerpunkt legte, denn um beides ausführlich zu praktizieren würde der eine zusätzliche Tag den sie ausgehandelt hatte nicht ausreichen.

Endlich war es soweit, die Messe war nicht ganz so gut gefüllt wie zu den gemeinsamen Abendessen, immerhin schienen alle Wissenschaftler (wohl auf Befehl des Captains) anwesend zu sein.

Vinara begann mit einigen historischen Erläuterungen zu allgemeinen Wissenschaftstheorien und wie sie sich grob auf einzelnen Welten beziehungsweise Weltenverbünden entwickelt hatten. Die zweite Hälfte dieser ersten Sitzung brachte sie eine ebenso knappe Einführung in Methoden des Gedulderlernens. Passenderweise fehlte den "Studenten" die Geduld um bis zur nächsten Sitzung auf ausführlichere Informationen zu warten; deshalb schlug die Sternenflottenoffizierin halb scherzend vor in jedem Labor und jeder weiteren wissenschaftlichen Einrichtung an Bord der Eisenstein mindestens einen Punching-Ball zu installieren; an diesem konnte ein Klingone oder sonstiger ungeduldiger Wissenschaftler im Falle einer Verzögerung oder gar vorübergehenden Misserfolgs seine Wut auslassen.

Der Rat kam bei der Mehrheit der Zuhörer erstaunlich gut an, womöglich würden bis zum nächsten Tag tatsächlich derartige Sportgeräte an den angesprochenen Orten zu finden sein.

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Lucas Bishop hatte seine Schwester Jolani auf die Krankenstation gebracht und wartete zusammen mit ihr auf ihren gemeinsamen Vater Simon Bishop. Dr. Sesque Iralum, der leitende Chefarzt der Sentinal hatte den ehemaligen Captain der Sternenflotte schon rufen lassen. Doch es gab da eine Sache, die für den Sicherheitschef der Community sehr merkwürdig wirkte, denn Admiral Akagi war ebenfalls anwesend.

„Der kann nie pünktlich sein!“ brummte Lucas ärgerlich vor sich hin und setzte sich neben seine Schwester auf die Liege. Der Admiral schaute etwas genervt, sagte aber kein Wort. Dann war es endlich soweit und Simon Bishop betrat das Krankenrevier. Er war ziemlich außer Atem und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Der Benzite bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte und scannte den älteren Mann mit einem medizinischen Tricorder.

„Ihr Puls ist rasend und ihr Körper produziert sehr viel Adrenalin. Hatten sie einen Alptraum?“ diagnostizierte Dr. Iralum und schaute Simon Bishop fragend an.

„Ja, dass kann sein. Aber ich bin jetzt nicht ihr Patient…“ entgegnete der ältere Australier mürrisch und ging zu seiner Tochter rüber. Doch Jolani drehte sich ängstlich weg von ihm. Simon fühlte sich in diesem Moment furchtbar!

„Beginnen sie nun Doktor…“ meinte der Admiral auffordernd, aber es klang mehr wie ein Befehl. Der Benzite gehorchte, nahm ein Hypospray und ging auf das Mädchen zu. Lucas war von der Liege aufgesprungen und versperrte dem Arzt den Weg. „Wieso soll sie betäubt werden?“ fragte er misstrauisch und schaute böse Admiral Akagi an.

„Sie muss nach implantierten Abhörgeräten untersucht werden. So etwas tun die Romulaner gerne.“ erklärte Simon Bishop seinem Sohn, der darauf Platz und somit dem Arzt den Weg frei machte.

„Lucas, ich habe Angst!“ schrie Jolani und versuchte von der Liege zu flüchten. Ihre Augen wurden ängstlich und sie begann auf romulanisch zu fluchen.

„Ganz ruhig, Jolani – Ich bin ja da…“ beruhigte Lucas seine Schwester und hielt ihre Hand. Schlagartig wurde sie ruhig und legte sich brav auf der Liege hin. Dr. Iralum injizierte das Betäubungsmittel und die 15-jährige Mensch-Romulanerin schlief sofort ein. Lucas hielt weiterhin ihre Hand. „So, Lucas du wirst nun den Raum verlassen.“ meinte Admiral Akagi streng und ging ein Schritt auf ihn zu.

„Wie bitte? Wieso soll ich denn den Raum verlassen?“ fragte der Sicherheitschef der Community und wurde noch misstrauischer als vorher. Irgendetwas stimmte hier nicht, doch was, wusste er noch nicht. Aber er würde es früher oder später herausfinden.

„Weil Jolani ausgezogen werden muss und das geht nicht vor dir.“ versuchte Simon Bishop eine Erklärung zu finden. Aber er war sich selbst nicht sicher, ob sein Sohn mit dieser Erklärung zufrieden war.

„Aber vor euch ist das nicht schlimm oder peinlich für sie. Oder was?“ entgegnete Lucas wütend und schaute böse die zwei alten Männer an.

„Es reicht! Lt. Cmdr. Bishop sie verlassen sofort diesen Raum oder sie verbringen einen Tag in der Arrestzelle. Das ist ein Befehl!“ befahl Admiral Akagi sehr streng und in einer lauten Tonlage. Lucas schaute seinen Vater an, dieser schaute den Admiral an und Akagi schüttelte den Kopf. Dann legte der Benzite dem jungen Australier seine Hand auf die Schulter und meinte dann freundlich: „Sie können in meinem Büro warten, aber glauben Sie mir, ihrer Schwester wird nichts passiert. Das schwöre ich ihnen, bei meiner Ehre als Arzt.“

Nach diesen Worten fühlte sich Lucas viel wohler und verließ den Verhandlungsraum, um im Büro des Arztes zu warten. Er setzte sich auf den Stuhl und wartete gespannt. Doch seine innere Stimme, riet ihm dazu irgendetwas zu unternehmen. Der Benzite musste gerade an seinem Deskviewer gearbeitet haben, denn dieser war auf Betrieb gestellt und nicht gesichert. Also zapfte Lucas mithilfe des Deskviewers und ein paar Tricks, die er auf der Akademie gelernt hatte, die internen Sensoren und die Kommunikationsverbindungen an. Vor ihm auf dem Bildschirm, erschien nun ein Bild des Behandlungsraums und der Personen die sich darin aufhielten. Er konnte sogar ihre Stimme hören.

Im Behandlungsraum lag Jolani entkleidet auf der Behandlungsliege, ihre Geschlechtsmerkmale waren mit einem Laken verhüllt. Man konnte nur ihre Schultern samt Kopf und ihren Bauch sehen. Dr. Iralum hantierte mit einem Tricorder herum. Aber er fand absolut nichts. Admiral Akagi schien sehr ungeduldig zu werden. Er wechselte von dem einen Fuß auf den anderen und wieder zurück. Simon Bishop stand völlig teilnahmslos daneben und schaute beschämt zu Boden.

„Was hat sie gesagt wo es ist?“ fragte der alte Japaner und stupste seinen alten Kameraden leicht an. Simon wurde dadurch seiner Trance entrissen und schaute seinen Kumpel verdutzt an.

„Sie sagte nur, es sei in ihr. Mehr nicht!“ antwortete Simon und erhob leicht seine Stimme.

„Gut, Dr. Iralum dann suchen Sie mal weiter…“ befahl der Admiral und der Arzt gehorchte. Der Benzite versuchte es nun mit einem Scan auf molekularer Ebene. Diesmal gelang ihm der Erfolg, denn er hatte etwas gefunden.

„Sir, hier ist etwas. Es befindet sich in ihren Bauch und es wurde anscheinend implantiert.“ berichtete der leitende Mediziner der Sentinal stolz und gleichzeitig sehr neugierig.

„Wunderbar! Dann entfernen Sie es gefälligst…“ freute sich der Admiral und meckerte im gleichen Atemzug den Arzt an. Dieser machte sich sofort an die Arbeit. Als erstes desinfizierte er die Stelle, unter der sich das Implantat befand. Dann machte er einen Schnitt mit dem Laserskalpell um an das Implantat zukommen. Mit einem gezielten Handgriff und mithilfe einer chirurgischen Zange entfernte er den Fremdkörper und ließ ihn in eine Schale fallen. Es handelte sich dabei um ein 5 cm langes und 1 cm breites Datenstäbchen. Es musste sich um romulanische Technologie handeln, denn das romulanische Wappen zierte das Stäbchen.

„Was soll ich denn damit machen?“ fragte der benzitische Mediziner und schloss die Wunde wieder, dann ging er mit dem Hautgenerator darüber, damit man keinen Schnitt erkennen konnte. Dann nahm er die Schale mit den Datenstäbchen und hielt es dem Admiral unter die Nase.

„Reinigen sie das Stäbchen und geben sie es mir! Sie werden die Protokolle über diese Operationen löschen und eine Standarduntersuchung daraus machen. Außerdem sind sie zu absoluten Stillschweigen verpflichtet!“ befahl Admiral Akagi dem Benziten. Der Arzt hielt sich an die Befehle und tat was man ihm aufgetragen hatte. Das gesäuberte Datenstäbchen steckte der Admiral in seine Jackentasche und es wurde eine Standarduntersuchung protokolliert. Simon Bishop holte sein Sohn auch wieder aus dem Büro des Arztes. Lucas hatte vorher seine Spuren ordnungsgemäß beseitigt. Jolani war wiedererwacht und damit beschäftigt sich wieder anzuziehen.

„Ihre Schwester ist gesund und kann problemlos die Krankenstation verlassen.“ meinte Dr. Iralum z Lucas und ging in sein Büro. Jundai Akagi verließ vor den drei Bishops die Krankenstation. Er hatte es sehr eilig.

„Dad, kümmerst du dich um Jolani? Ich muss etwas Dringendes erledigen.“ fragte Lucas seinen Vater. Dieser nickte nur. Der Sicherheitschef der Community verabschiedete sich von seiner Schwester und verließ ebenfalls die Krankenstation. Nach ihm gingen auch Simon und Jolani.

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Es war das allererste Mal seit sie hier auf Halii war, dass tatsächlich jemand an der Tür klopfte! Deshalb konnte Milseya, die gerade beim zweiten Frühstück in der Küche saß, das Geräusch zunächst nicht einordnen. Schließlich begriff sie worum es sich handelte und öffnete die Tür.

Jariqai, wie zuvor im Sarong, und ein etwa 40-jähriger Mann mit beneidenswert langem, glänzendem Haar sahen sie erwartungsvoll an. Milseya begrüßte den Councelor, der nach Erwiderung des Grußes den anderen Mann vorstellte und sich zurückzog: „Dies ist Mentat Casurim“.

Verblüfft über die Selbstverständlichkeit mit der Jariqai glaubte, ihr einfach einen Seelenschnüffler aufzuzwingen, wollte sie ihm noch nachrufen, doch Casurim berührte sanft ihren Arm. „Es ist nicht üblich, dass Dritte anfangs bei der Prozedur anwesend sind“, erklärte er mit einer ungewöhnlich leisen und hellen Stimme. „Lass uns anfangen. Wo sollen wir diese durchführen?“

„Ich verstehe nicht“

„Es muss ein Ort sein, an dem du dich wohl fühlst. Wo uns niemand stört. Ich weiß nicht, was uns erwartet. Auch nicht wie lange wir benötigen.“

Die kleine Haliianerin starrte den Mentaten an, während sie versuchte, dass eben Gesagte zu begreifen. „Ich verstehe nicht.“

„Du wiederholst dich“, lächelte er sanft. „Ist das normal?“

„Nein“ Milseya fing sich langsam wieder. „Aber ich weiß nicht, was du vor hast.“

„Aber natürlich nicht“, stimmte er beschwichtigend zu. „Jariqai sagte mir, dass du zwar bereits eine Trennung vollzogen hast, aber noch nie eine solche Prozedur. Er meinte, in deinem Kopf herrsche wohl ein gewaltiges Chaos. Sehr vieles sei unbearbeitet und tief in deinem Unterbewusstsein begraben. Nun, es ist meine Aufgabe, all dies hervorzubringen und mit dir daran zu arbeiten.“

Vollkommen baff starrte sie den Mann an. „DU willst in meinem Bewusstsein herumschnüffeln?“, herrschte sie ihn an.

„Das klingt so, als ob du eine Menge zu verheimlichen hast, Milseya!“

„HA!“ war das einzige was ihr dazu einfiel.

„Wenn es dich beruhigt, mir ist es schnurz piep egal, was in deinem Kopf vorgeht.“

Sehr skeptisch blickte sie ihn an als. „Warum willst du es dann tun?“

„Warum sollte ich es nicht tun wollen?“

„Es macht dir also Spaß fremde Bilder zu sehen. Fremde Geheimnisse zu kennen.“

„Nein. Spaß würde ich es nicht nennen. Doch es ist faszinierend, das gebe ich zu. Jeder hat eine einzigartige Art mit all dem, was ihm passiert, umzugehen. Und doch ähneln sich die Mechanismen, wie es geschieht.“ Er sah sie lächelnd an. „Es sind nicht die Geheimnisse, die mich interessieren, sondern was sie bewirken.“

„Ich glaube dir nicht und werde mich nicht dieser Prozedur unterziehen“, erklärte sie widerspenstig.

„Du hast gar keine andere Wahl...“

… Milseya würde sich später nicht einmal daran erinnern können, wieso sie dennoch zugestimmt hatte. Oder vielleicht hatte sie das gar nicht...

Der Mentat war durch das Wohnzimmer hinausgegangen und hatte sich auf der Terrasse umgesehen. „Dies ist ein guter Platz“, hatte er gemeint und sich auf den Sitzkissen niedergelassen. „Von hier aus kannst du das Meer sehen.“ Unangenehm berührt schluckte Milseya hart. Woher konnte er wissen, dass sie diesen Platz genau deshalb mochte? Widerwillig setzte sie sich dazu.

„Hast du Angst?“, wollte er nach einer Weile wissen.

„Vor dir?“

„Nein, vor dem was geschehen könnte?

„Was könnte denn geschehen?“

„Du könntest dich wieder finden.“

„Habe ich mich denn verloren.“

„Ja.“

Erschrocken sah sie Casurim an, der beinahe andächtig das Meer betrachtete. „Ich bin ein Marvat“, stellte er beiläufig fest. „Das Meer gehört zu einem meiner Himmel. Ist das nicht seltsam?“

„Du bist seltsam“, erklärte sie

Er lachte rau auf. „Das höre ich nicht zum ersten Mal. Doch frage ich mich, weshalb das so ist.“

„Vielleicht weil du in Rätseln sprichst.“

„Nein. Das kommt dir nur so vor. In Wirklichkeit sehe ich mehr, als dir lieb ist. Kenne ich dich besser, als du möchtest. Weil du seltsam bist, denkst du ich sei es auch.“

„Du weißt nicht das Geringste von mir“

„Ich weiß, dass du nicht die bist, die du einmal warst. Du wünschst dir, dein Leben wäre anders verlaufen. Du trägst Bilder in dir, die dich erschrecken und die dir Schmerzen bereiten. Du trägst Geheimnisse in dir, die dich überwältigen werden und du fürchtest den Tag, an dem es geschehen wird. Du bist voller Angst, voller Wut und verlierst jeden Tag ein wenig mehr deiner Hoffnung, dass es sich ändern könnte. Daher wundere ich mich nicht, dass du dich so gegen mich sträubst. Du glaubst, es könne sich nichts ändern.“

Nachdenklich sah sie hinaus zum Meer und ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen. Sie konnte nicht leugnen, dass er Recht hatte. Sie sehnte sich nach Ruhe und Frieden. Danach sich selbst wieder spüren zu können und nicht ständig diejenige zu sein, die sich wehrte und kämpfte. Das hatte sie all die Jahre getan – weil es ihrer Meinung nach nicht anderes ging. Die andere Milseya wäre einfach zu schwach gewesen. Man hätte sie gebrochen. Man hätte sie nicht geliebt. Sie wäre verachtet worden. Sie selbst hätte sich verachtet. Daher hatte sie gekämpft, meist verloren, ihre Wunden geleckt und wieder von vorne begonnen.“

„Ich werde dir das nicht nehmen“, unterbrach Casurim ihre Gedanken. „Dein Leben hat dich geprägt. Deine Verluste ebenso wie deine Erfolge. Du wirst nichts von dem verlieren, was du neu an dir entdeckt hast. Im Gegenteil, deine Fähigkeiten werden von Nutzem sein. Doch du wirst dein altes Ich wieder entdecken. Es wird sich mit all dem verbinden, was du heute bist. Das wird dich stärker machen als zuvor.“ Vertrau mir Er streckte seine Hand aus, in der ein schlichter, durchsichtiger Kristall lag.

Zögerlich legte sie sanft ihre Hand auf seine…

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O’Tra hatte seinen Urlaubsantritt noch etwas verzögern müssen, da er zuvor noch ein paar ‚organisatorische’ Dinge erledigen musste. Das hatte soweit alles geklappt, lediglich die USS Incursion hatte er, wie all die Monate zuvor, noch nicht erreicht. Noch bevor Cpt. Tanrim seine Empfehlung bezüglich O’Tras Wiedereinsetzung in den Offiziersdienst an die Sternenflotte weitergeben konnte, hatte der Bolianer seinen Antrag bereits zurückgezogen. Eigentlich fragte sich der Chief inzwischen, warum er ihn eigentlich jemals gestellt hatte?

Er hatte nichts dafür getan, seine Qualifikation erneut unter Beweis zu stellen. Der Captain hatte völlig recht gehabt.

---

Das Kopieren und Löschen seiner persönlichen Projekte stellte sich als wesentlich schwieriger als erwartet heraus. Die Sensorkontrolle wurde bereits demontiert und O’Tra musste daher immer wieder ein anderes Terminal mit Vollzugriff suchen, an dem er unbeobachtet arbeiten konnte.

Nun war nur noch eine Kleinigkeit übrig. Vorsichtig blickte sich der Bolianer um. Es war niemand in der Nähe und so überbrückte er die Kommandocodes, schloss ein Datenpadd an und begann mit seinen Eingaben. „Verbindung aufgebaut!“ meldete der Computer. Endlos langsam verstrichen die Minuten und kleine Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Chiefs. Vorsichtig spähte er in den Korridor. Noch immer niemand zu sehen. Nicht auszudenken wenn Super-George ihn hier erwischen würde…

„Transfer beendet!“ erlöste der Computer den Bolianer schließlich. Alles Weitere würde er auf Bolearus erledigen.

---

O’Tra blickte auf seine Uhr. In zwei Stunden würde das Schiff nach Bolearus starten. Die Koffer waren gepackt, alle persönlichen Daten gesichert, die Spuren im Hauptcomputer verwischt. Da Cmdr. Kyle das Schiff schon verlassen hatte, meldete sich der Bolianer beim diensthabenden Offizier auf der Brücke ab. Mit einer kurzen Nachricht informierte O’Tra außerdem Lt. Cmdr. Sheridan von seinem Urlaub. Diesem hatte er seine Entscheidung bisher vorenthalten. Dann war da noch jemand, von dem er sich persönlich verabschieden wollte…

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Missmutig stocherte Talana in ihrem Essen herum. „Können wir nicht endlich nach Delta IV fliegen? Ich langweile mich hier zu Tode.“ Sie schob den Teller beiseite und ließ den Kopf auf die Tischplatte fallen. „Es ist so öde … öde … öde …“

„Pssst … pass auf!“ flüsterte Assjima ihr zu als man Misia aus der Küche kommen hörte.

Blitzschnell setzte sich die Andorianerin gerade hin, zog ein freundliches Gesicht auf, nahm brav die Gabel in die Hand und mampfte los. „Also Mrs. Devimar, dieses Omelette ist wirklich absolut gei … hervorragend. Was ist das hier für ein komisches rotes Ding? So was hab ich ja noch nie gesehen.“ Sie schob eine kleine rote Schote in den Mund und biss zu.

„Halt Talana! Nicht zerkauen!“ fuhr Sam erschrocken auf. „Das ist eine Halsik-Schote! Die ist irre scharf und eigentlich nur zur Dekoration …“

Doch es war bereits geschehen. Talanas Augen quollen hervor, sie begann nach Luft zu schnappen und ihre Gesichtsfarbe wechselte von blau zu violett. Keuchend sprang sie auf. Misia stellte die Platte mit dem Braten ab, griff nach einem Glas Wasser und eilte der aus dem Zimmer stürmenden Andorianerin hinterher.

Kaum waren beide aus dem Zimmer platzte Sam los, so dass er vor Lachen beinahe vom Stuhl kippte.

Von Assjima erntete er vorwurfsvolle Blicke. „Sam, das ist nicht nett! Die arme Talana …“

„Hast du ihre Augen gesehen? Das geschieht ihr recht! So eine Göre! Erst rummaulen und dann einschleimen damit sie mehr Nachtisch bekommt. Die ist echt unglaublich!“ Er angelte nach einem Stück Fleisch.

„Sie hat es wirklich faustdick hinter den Ohren.“ Nun konnte auch Assjima nicht mehr an sich halten und verschluckte sich an einem kartoffelähnlichen Gemüse.

„Warum lacht ihr denn so? Das ist nicht sehr nett von euch!“ Misia stand in der Türe und stemmte die Arme in die Hüfte. Fräulein Raan hat sich eben übergeben müssen. Schade um das schöne Omelette.“

„Die arme Eierspeise!“ grölte Sam.

Assjima knuffte ihn in die Rippen. „Arme Eierspeise? Armes Fräulein Raan wolltest du doch bestimmt sagen?“ Lachtränen traten ihr in die Augen.

„Fräulein Raan! Klar – das wollte ich sagen.“

„Ihr zwei seid furchtbar albern!“ Empört drehte Misia sich um und ging wieder hinaus zu Talana.

Sam riss sich zusammen und versuchte wieder ernst zu werden. „Aber jetzt mal im Ernst … Talana hat durchaus Recht. Es wird Zeit, dass wir aufbrechen. Der Weg nach Delta ist weit und wir wissen nicht genau, wann die Community wieder einsatzbereit ist. Was meinst du?“

Assjima nickte. „Ja. Ich denke wir sollten morgen früh starten. Das wäre deiner Mutter bestimmt recht, denn morgen Nachmittag bekommt sie Besuch von einigen Kindern aus dem Heim. Sie hat schon angedeutet, dass Talanas Anwesenheit dabei eher unangebracht wäre. Sie könnte die Kleinen schockieren.“

„ … und sie für den Rest ihres Lebens versauen!“ ergänzte Sam. „Das ist mal wieder typisch Mutter. Die ach so unschuldigen und unwissenden Kinder. Aber morgen früh ist gut. Je eher desto besser. Nicht dass unser Schützling auf weitere dumme Ideen kommt und letztendlich doch noch verhaftet wird.“

„Gut. Aber bevor wir Betazed verlassen besuchen wir noch Nanni in der Klinik. Ich möchte gerne wissen, wie es ihr geht.“

„Und wir dürfen nicht vergessen uns von Mutter von dem Kompott einpacken zu lassen … das ist lebenswichtig!“

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Morgen war es endlich soweit! Selina hatte die Reise zur Erde für unglaublich lange und nicht endend empfunden. Aber jetzt war das größte Stück geschafft und sie konnte sich mental auf den Workshop vorbereiten. Sie checkte nochmals die Workshopzeiten und ob auch wirklich ein Zimmer im Hotel der Sternenflotte für eine Nacht gebucht worden war. Gerade wollte sie zufrieden das PADD zur Seite legen, als ihr plötzlich brandheiß etwas einfiel: Yasmin! Selina hatte sich überhaupt nicht darum gekümmert, ob noch die Möglichkeit bestand, Yasmin während Selinas Abwesenheit in Betreuung zu geben. Flink setzte sie sich an das Terminal und baute zur Sekretärin des Workshopveranstalters eine Verbindung auf. Das Bild einer ca. 50-jährigen rothaarigen Frau baute sich auf dem Bildschirm auf.

„Ja bitte?“ Selina räusperte sich. „Hallo. Mein Name ist Selina Kyle. Ich habe eine Anmeldung für den Workshop „Kommanod und Taktik“ vorgenommen. Jetzt muss ich noch wissen, zu welchen Zeiten die Kinderbetreuung ist.“ Die rothaarige Frau musterte Selina fragend. „Ich verstehe nicht? Von welcher Kinderbetreuung reden Sie?“ Selina verspürte einen Knoten in ihrem Magen. Mit einem Lächeln versuchte sie ihre Unsicherheit zu überspielen. „Ich habe meine Tochter dabei. Sie ist 2 ½ Jahre alt und kann nicht alleine bleiben .....“

„Tut mir Leid, wir bieten während des Workshops keine Betreuung an. Aber Sie können Ihre Tochter in einen Kindergarten hier in San Francisco geben.“ Selina schüttelte den Kopf. „Ich kann meine Tochter doch nicht alleine lassen! Und hin und her pendeln kann ich auch nicht!“ Die rothaarige Frau sah sie ungerührt an und Selina wusste, dass es keinen Sinn machen würde mit dieser Frau noch weiter herum zu diskutieren. „Ähm, vergessen Sie es. Ich werde nach einer anderen Lösung suchen.“ Die Sekretärin nickte und kappte die Verbindung.

Einige Minuten starrte Selina auf den schwarzen Bildschirm. „Vedammt! Was soll ich jetzt nur tun?“ Ihre Gedanken rasten. Wo konnte sie Yasmin unterbringen? Sollte sie sie zurück auf die Community schicken und Solak und John die Betreuung übernehmen lassen? Schnell schüttelte sie den Kopf. Das war keine Lösung! Yasmin in einen fremden Kindergarten bzw. einer fremden Person zu überlassen, war für Selina keine Option. Nach langem Hin und Her wusste Selina, dass es nur diese eine Möglichkeit gab.

Eine Verbindung wurde aufgebaut und ein sehr überrascht wirkender Halbbetazoide nahm den Anruf entgegen. „Selina! Das ist ja ne Überraschung! Wie geht es dir?“ Matt Price erschien gut gelaunt und fröhlich. Selina biß sich kurz auf die Unterlippe bevor sie ihm antwortete. „Danke, mir geht es gut. Hör mal, ich brauche deine Hilfe. Ich habe mich bei einem Workshop für Kommando und Taktik angemeldet. Das Problem ist, dass ich Yasmin nicht mitnehmen kann.“ Die erste Offizierin der Community erntete fragende Blicke des Halbbetazoiden. „Wozu nimmst du an solch einem Workshop teil?“ Selina begegnete Matt mit ebenso fragenden Blicken. „Wieso auch nicht? Ist ja auch jetzt egal. Meine Frage ist: Kannst du Yasmin für ein paar Wochen nehmen?“ Diese Frage hatte dem Halbbetazoiden ein noch größeres Lächeln auf das Gesicht gezaubert. „Was für eine Frage! Natürlich nehme ich sie!“ Selina war erstaunt. „Du kannst sie nehmen? Hast du Urlaub?“ Price nickte. „Ja. Bei vielen von uns hat sich sehr viel Urlaub angehäuft und da es im Moment tatsächlich ein wenig ruhig im Föderationsgebiet ist .....“ Matt machte eine kurze Pause und fuhr dann fort „ ....haben wir alle 2 Monate frei bekommen.“ Selina riss die Augen auf. „2 Monate? Das ist ja Wahnsinn! Aber schön für dich und für Yasmin. Ich glaube, sie wird sich sehr freuen ein wenig Zeit mit ihrem Vater zu verbringen. Ich komme morgen auf der Erde an. Hol Yasmin um 18 Uhr im Grande-Hotel ab. Ich hab dort ein Zimmer.“ Der Halbbetazoide nickte. „In Ordnung. Ich werde dort sein ...... und Selina? Ich danke dir für diese Möglichkeit.“ Die Angesprochene zeigte sich über diese Aussage sehr überrascht. Warum er nur so nett? Das kannte sie gar nicht mehr von ihm. Aber vielleicht war er auch tatsächlich sehr erfreut darüber, seine Tochter zu sehen. „Kein Problem. Ich bin dir schließlich dankbar, dass du sie in meiner Abewesenheit betreuen kannst.“

Beide verabschiedeten sich voneinander und Selina trennte die Verbindung. Sie begab sich zu der spielenden Yasmin und überbrachte dem kleinen Mädchen die Nachricht, dass es schon Morgen ihren Vater sehen würde ....

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Solak schob den Lolli vom rechten Mundwinkel in den linken. Diese Dinger hatten was. Freds Freundin hatte sie diesem mitgebracht, um ihn von seiner elenden Raucherei abzubringen. Doch der Beschenkte hatte sie gleich weitergereicht... Gedankenversunken kaute der Councelor der Community nun auf der Süßigkeit herum. Irgendwie schien die Flotte momentan von Gutachten besessen zu sein. Erst forderten sie eines zu O'tra an, nun zu Selina.

Das über diesen blauen Pickel war einfach gewesen. Gleichgültig, wie gut seine Noten früher gewesen sein mochten, gleichgültig, was die Ergebnisse der verschiedenen psychologischen Test sagten - damit dieser Bolianer jemals die Chance auf eine Beförderung erhalten konnte, musste sich einiges ändern. Diese Renitenz... Diese ständigen Widerworte... Dieses ständig miesgelaunte Gesicht... Nicht auszudenken, wenn diese Fresse demnächst sein Vorgesetzter sein würde! Dennoch... Solak war einem Kodex verpflichtet. Und so sehr er den Bolianer auch verachten mochten - er musste zugeben, dass sich die Widerspenstigkeit des Chiefs mit seiner Degradierung erklären ließ. Vor diesem Zeitpunkt war die Akte des Mannes einwandfrei. Solak wusste selber, wie eine dienstliche Strafe die Motivation beeinflussen konnte. Vielleicht brauchte das blaue Elend nur eine Chance? Und mehr Therapie? Der Fairness halber hatte er diese Einschätzung in sein Gutachten aufgenommen. Bei allen Elementen, manchmal wünschte er sich wirklich in das Reich...

Das Gutachten zu Selina war da um einiges einfacher. Natürlich war er auch hier zu Objektivität verpflichtet, Freundschaft hin oder her. Darum begann er mit den üblichen Standards: Der Zusammenfassung ihrer bisherigen Akte, Verweise auf die Standard-Personalbeurteilungen der letzten Jahre und psychologische Testergebnisse, die allesamt durchschnittlich bis überdurchschnittlich waren. Doch nun wurde es schwieriger. Seine persönliche Einschätzung und Empfehlung... Der Lolli wanderte zurück in den rechten Mundwinkel.

Cmdr. Selina Kyles Zeit auf der U.S.S. Community lässt sich in zwei Phasen beschreiben:

Anfangs stellte Cmdr. Kyle sich mit großer Motivation und Engagement ihren Aufgaben. Zwischen ihr und Cpt. Enders hatte sich eine stabile Vertrauensbeziehung entwickelt. Cpt. Enders verstand es, die vielfältigen Talente des Cmdrs. zu fördern und sie gleichzeitig herauszufordern. Man kann behaupten, dass der Cpt. für Cmdr. Kyle eine Art Mentor darstellte. Auch zur Crew hatte sie zu dieser Zeit eine gute Beziehung, sie wurde geschätzt und respektiert. Und auch, wenn sie privaten Kontakten eingangs stets zögerlich begegnet und anderen gegenüber nicht leicht Vertrauen fasst, baute sie zu dieser Zeit auf dem Schiff tragfähige Freundschaften zu Kollegen auf, darunter dem hier berichtenden Councelor.

Der Weggang und spätere Tod von Cpt. Enders hatten Cmdr. Kyle schwer getroffen.

Dem ungeachtet hat sie auch unter Cpt. LeBlanc ihre Pflichten gewissenhaft erfüllt. Zwar entwickelte sich zwischen Cpt. LeBlanc und Cmdr. Kyle keine solches Verhältnis wie zwischen ihr und Cpt. Enders, dennoch bemühte sich der Cmdr. stets um den Respekt ihres Vorgesetzten und der Crew. Als sich im Laufe der Zeit zeigte, dass Cpt. LeBlanc nicht mehr in der Lage war, das Kommando über das Schiff angemessen zu führen, hat Cmdr. Kyle seine Aufgaben übernommen und diese voll zu erfüllen gewusst. Auch hat sie die schwierige Entscheidung mitgetragen, den Cpt. seines Kommandos zu entheben. Sie hat diese Entscheidung zum Wohl der Crew getroffen und sich bereitwillig den Disziplinarmaßnahmen unterworfen, die diese Tat nach sich zogen.

Wären nicht die gegen den Cmdr. verhängten Disziplinarmaßnahmen gewesen, hätte sie sicherlich gute Aussichten auf das Kommando der Community gehabt. Und obwohl Cmdr. Kyle die Aufgaben des Captains eine Zeit lang miterfüllt hat, hat sie sich problemlos der folgenden Kommandantin - Cpt. Gonzales - untergeordnet. Sie hat sich wieder nahtlos in ihre Position als erste Offizierin zurückgezogen und stellte den Status der neuen Kommandantin nicht in Frage. Anfangs sah es auch so aus, als würde sich zwischen den beiden Frauen eine ähnliche Beziehung zwischen Cpt. Enders und Cmdr. Kyle aufbauen, doch bevor es soweit kam, starb Cpt. Gonzales bedauerlicherweise durch eigene Hand.

Mit dem Tod von Cpt. Gonzales beginnt die zweite Phase in der Dienstzeit von Cmdr. Kyle auf der U.S.S. Community.

Cpt. Stewart begann seinen Dienst auf dem Schiff als offener und engagierter Kommandant, zog sich jedoch bald von der Crew zurück, was zu einer Entfremdung auf beiden Seiten führte. Eine solche Entfremdung ließ sich auch zwischen Cmdr. Kyle und Cpt. Stewart feststellen. Anfangs arbeiteten sie noch Hand in Hand, doch mit den Veränderungen in Cpt. Stewarts Verhalten gegenüber weiten Teilen der Crew kühlte auch diese Beziehung stark ab. Ens. Gray, der kurzfristig den Posten als Councelor auf der Community inne hatte, beschreibt in seinen Berichten, dass er vermute, der Cpt. vertraue seiner ersten Offizierin nicht mehr. Worauf sich dieses Misstrauen gründete, konnte Ens. Gray indes nicht benennen. Er selber beschreibt das Verhalten der ersten Offizierin als zurückgezogen und professionell. Allerdings äußert er die Befürchtung, die Sorge um ihre Tochter Yasmin überwiege ihre Sorge um die Crew.

Nach seiner Rückkehr auf die Community konnte der berichtende Councelor feststellen, dass sich Cmdr. Kyles berufliches Verhalten verändert hatte. Zwar erledigte sie ihre Aufgaben als erste Offizierin noch immer den Erfordernissen entsprechend, doch schien ihr Leidenschaft und Ehrgeiz dabei abhanden gekommen zu sein. Sie zeigte deutlich weniger Engagement, hielt sich in Besprechungen eher zurück und auch das Verhältnis zur Crew war merklich abgekühlt. Cmdr. Kyle hatte sich in ihr Privatleben zurückgezogen und von den anderen Personen an Bord entfernt. Man kommt nicht umhin festzustellen, dass sie ihre Karriere vernachlässigt.

Der berichtende Councelor hat Cmdr. Kyle in Gesprächen auf diesen Umstand hingewiesen. Auch der momentane Kommandant des Schiffes - Cpt. Tanrim - zeigte sich dem Cmdr. gegenüber offen. Seitdem sind erste Schritte einer Veränderung zu erkennen. Cmdr. Kyle bemüht sich wieder stärker um die Crew und Cpt. Tanrim, sie hat sich für Fortbildungen angemeldet.

Fazit:

Cmdr. Selina Kyle ist eine talentierte Offizierin. Der teilweise tragische und häufige Wechsel ihrer Kommandanten in den letzten Jahren hat sie traumatisiert. Als erste Offizierin war sie weit stärker betroffen als die restliche Crew. Vor allem der Dienst unter Cpt. Stewart hat die junge Frau in ihrem Engagement zurückgeworfen. In Folge dieses Traumas hat sie sich auf ihr Privatleben konzentriert, das mit ihrer Tochter und einer neuen Beziehung eine positive Alternative zu den als zunehmend anstrengend empfundenen Dienstanforderungen darstellte.

Cmdr. Kyle zeigt momentan allerdings, dass sie bereit ist, sich diesem Trauma zu stellen und aktiv nach Lösungen zu suchen.

Der berichtende Councelor empfiehlt, Cmdr. Kyle unauffällig zu fördern (z.B. durch Cpt. Tanrim) und ihr die Möglichkeit zu geben, sich ihrer Talente bewusst zu werden. Dabei darf sie in keiner Form bevormundet werden, da sonst die Gefahr einer anhaltenden Passivität droht.

Wenn Cmdr. Kyle in den nächsten Monaten zeigt, dass sie zurück zu ihrer alten Form finden und diese sogar verbessern kann, sieht der berichtende Councelor in ihr eine vielversprechende Offizierin, sie sicherlich die Anlagen zu weitreichenderen Verantwortung in sich trägt.

Solak las den Bericht noch einmal Korrektur. Dann nickte er zufrieden und schickte die Datei ab. Ein neuer Lolli (irgendwann musste er mal mit Fred über orale Fixierung sprechen...) wanderte in seinen Mund. Ob Selina wohl wusste, dass die Flotte ein Gutachten über sie angefordert hatte?

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Der kleine Körper zuckte und schüttelte sich. Zärtlich strich Casurim über das dunkle wirre Haar und ließ Milseya einfach weinen. Sie hatte es so lange zurückgehalten. Diese permanente Kontrolle, diese vielen Geheimnisse. Die verborgenen Verletzungen, die hinuntergeschluckten Demütigungen, diese vielen Verluste. So viele Brüche, so viele Kämpfe.

Ihr Leben schien von Anfang an eine Reihe von schmerzvollen Verlusten zu sein. Ihr Vater, ihre Welt, ihr Element, ihre Mutter, ihr Mann, das Baby.. Tod und Trennung waren ein ständiger Begleiter in Milseyas Leben. Vermutlich hatte sie daher verlernt zu trauern. Und dann die Geheimnisse. Er verstand nicht, weshalb sie sich mit all dem so belastete. Er begriff zwar, dass der Schutz eines Freundes wichtig war, doch zu diesem Preis?

Es hatte eine Weile gedauert, bis er alles, was er gesehen hatte, gegeneinander abwägen konnte. So tief ihre Verletzungen waren, so sehr empfand er dennoch auch eine unbändige Kraft in ihr - auch wenn sich diese mehr und mehr erschöpfte. Trotz allem, was ihr widerfahren war, gab es ein unerschütterliches Vertrauen, dass sich alles doch noch zum Guten ändern würde und eine vorbehaltlose Loyalität, ja beinahe schon Liebe zur ihrer neuen Familie, zu Freunden, zur Fliegerei, ja zum Leben selbst, die scheinbar aus dem Nichts kam.

Councelor Jariqai hatte Recht gehabt. Diese junge Frau trug viel zu viel, seit viel zu langer Zeit mit sich herum. Die Auflage, dass sie ihren Canar nur unter Aufsicht verwenden durfte, hatte das Ganze nur noch verschlimmert. Dieser Solak mochte ein guter Councelor sein. Casurim hatte ihn gesehen und gefühlt, wie sehr sich Milseya bei ihm wohl fühlte. Wie sie Kraft aus diesen Sitzungen zog. Aber auch er hatte mit Sicherheit einen vollen Terminkalender. Meditieren nach Terminkalender und unter Beobachtung. Casurim schüttelte verständnislos den Kopf. Diese Prüfungskommission hatte sich nur mit den vordergründigsten Gefahren des Canars beschäftigt und dabei die wirkliche Gefahr übersehen: Ohne ihn würde die Haliianerin zugrunde gehen.

Das Schluchzen war leiser geworden, doch Casurim strich weiter besänftigend über Milseyas Kopf. Je mehr sie weinen würde, desto besser würde sie schlafen können.

Doch vielleicht war es auf der anderen Seite gut gewesen. Mit dem Canar hätte sich der Zusammenbruch nur hinausgezögert und wer weiß ob dann ein ausgebildeter Mentat zur Stelle gewesen wäre und mit dieser Flut an längst vergessen geglaubten Bildern, Erinnerungen und Gedanken noch etwas hätte anfangen können.

Es würde lange dauern, bis sie all das geordnet haben würden. Casurim wusste, dass er nicht viel Zeit hatte. Es hatte sehr lange gedauert, nur um alles hervorzuholen - auch weil sich Milseya zu anfangs gesträubt hatte. Um jedes einzelne Bild hatten sie gerungen, doch als schließlich das erste große Geheimnis gelüftet war, da hatte sie ihren Widerstand aufgegeben.

Milseya war erstaunt gewesen, mit welcher Sanftheit er vorgegangen war. Er hatte nichts gesagt, hatte nichts gefragt. Er hatte einfach nur ihre Bilder betrachtet. Und jede Tür - wirklich jede - geöffnet. Sie hatte unendlich große Angst gehabt. Sie hatte die Verbindung abbrechen wollen, doch dann gewährte er ihr einen Blick durch seine Augen. Sie betrachtete ihr Leben mit den Augen des Mentaten. Da war kein Gefühl dabei gewesen. Sie war nur Zuschauer in ihrem eigenen Leben. Sie hatte schließlich den Kopf über sich geschüttelt. War sie wirklich so? So aufbrausend. So zornig. So blind. So .. dämlich. Auf einmal hatte sie begonnen sich zu schämen, was Casurim jedoch sofort abblockte. „Keine Scham“, befahl er ihr. „Ich habe Schlimmeres gesehen. Wir werden alles aufdecken. Du wirst verstehen. Und du wirst es ändern.“

Sie würde weiterhin die Hilfe eines Councelors benötigen. Daran ließ sich nicht rütteln. Aber das Wichtigste war, dass sie es von alleine begriff, alleine daran arbeitete. Casurim beschloss gemeinsam mit Jariqai zunächst die normalen Erinnerungen schnell aber sorgfältig abzulegen. Dann würden sie die traumatischen Bilder analysieren und eine Reihenfolge festlegen. Er würde Milseya zeigen, was sie zu tun hatte. Und nachdem sie feststellen würde, wie hilfreich es war, würde sie von sich aus beginnen, ein Bild nach dem anderen zu betrachten und es akzeptieren. Der Tod ihrer Mutter würde den Anfang machen .. damit hatte alles begonnen. Das spürte Casurim.

Er sah hinab zu Milseya, deren gleichmäßigen Atemzüge verrieten, dass sie eingeschlafen war. Vorsichtig um sie nicht zu wecken, schob er seine Arme unter ihren Körper und stand auf. Es war mittlerweile spät geworden. Leise trug Casurim sie in das Haus und brachte sie in ihr Schlafzimmer. Nachdem er sie hingelegt und zugedeckt hatte, legte er behutsam seine Hand auf ihre Stirn. Ein ohrenbetäubender Lärm schlug ihm entgegen. Ein wahnsinniges Chaos war ausgebrochen und mittendrin sah er Milseya. Still. Ohne Gegenwehr. Sie ließ es einfach zu. Der Sturm wütete um sie herum, doch sie bekämpfte ihn nicht. Genauso wenig wie sie das Wasser bekämpfte...

Casurim lächelte sanft. Sie begriff schnell.

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Er sah auf das PADD, vor einer Stunde hatte er die Prüfungsergebnisse erhalten. Aber erst jetzt hatte er die Datei mit seinen Ergebnissen und den richtigen Lösungen geöffnet. Er wusste nicht was er zu erst betrachten sollte das Ergebnis seiner Prüfung oder die richtigen Lösungen um von selber auf das Ergebnis schließen zu können. Er würde 85% in jedem Prüfungsgebiet richtig beantwortet haben müssen, um die Prüfung bestanden zu haben. Bei einem Großteil der Fragen war er sich sicher aber er hatte zwei Prüfungsbereiche in denen er garantiert nicht gut abgeschlossen hatte wenn er die Teile überhaupt bestanden hatte. Zum einen Technik und zum anderen Diplomatie. Besonders beim zweiten hatte er Zweifel dass er auch nur einen Punkt erreicht hatte.

Einige Sekunden schwebte seine Finger dem Symbol der die Dateien öffnete, dann ließ er den Finger sinken und öffnete die Datei mit den Ergebnissen.

Seine Augen verengten sich als er die Ergebnisse sah.

Strategie und Taktik: 91%

Militärgeschichte: 100%

Führung: 93%

Navigation: 85%

Militärrecht: 99%

Technik: 85%

Kulturelle Interaktion (Feindeskunde): 89%

Diplomatie: 100%

Als H´Qar die Prozentzahl der letzten Prüfung sah schüttelte er verwirrt den Kopf. Er hatte diese Prüfung nach nicht einmal einer halben Stunde abgeschlossen und er hatte nicht einmal eine halbe Seite geschrieben und mit den Worten geendet: Die beste Diplomatie besteht aus hochgefahrenen Schilden und geladenen Waffen.

Nun konnte er es gar nicht erwarten die Richtigen Lösungen zu sehen. Schnell gab er die nötigen Befehle ein um die vorgegebenen Antworten aufzurufen. Die Diplomatie-Prüfung öffnete er als erstes. Der Text war erstaunlich klein und als Überschrift prangte ein Zitat des Diplomaten Jel´mar: "Wenn wir keine Feinde haben, kämpfen wir gegen unsere Freunde!"

Darunter stand ein erklärender Text Anscheinend war dieser Teil der Prüfung nur dazu diente die Einstellung der angehenden la´s zu überprüfen, die Prüfung konnte nicht mit weniger als 100% bestanden werden da es keine entsprechenden Vorgaben gab.

Die anderen Lösungen überflog er nur. K´empa und Rulwar hatten wieder einmal recht gehabt er hatte sich völlig umsonst aufgeregt und hatte die Prüfung gut bestanden. Eine dritte Datei befand sich noch auf dem PADD, dort war die praktische Prüfung beschrieben und genau so Ort und Datum der Prüfung.

H´Qar zog scharf Luft durch die Zähne ein als er las worum es gehen würde.

Ihm wurde ein Bird of Prey der B´rel-Klasse mit Standart Besatzung und Ausrüstung zur Verfügung gestellt. Und dann musste er eine Aktion des Orionsyndikates unterbinden. Bis jetzt war noch nicht klar mit wie vielen Gegnern er es zu tun bekommen würde.

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In der nächsten Sitzung des Seminars, die gleich am darauffolgenden Tag stattfand konnte Vinara etwas detaillierter auf die von ihr zuvor nur angerissenen Bereiche eingehen. Dabei ergab sich das Problem dass die eine Hälfte der klingonischen Wissenschaftler zuerst mehr über die Methodik erfahren wollte und die andere Hälfte mehr an einem Geduldstraining interessiert war. Mit einem Verweis auf ihren gestrigen Vorschlag in Sachen Stressbewältigung fuhr sie zunächst mit der Methodik fort, mit dem Erfolg dass ein Teil der daran nicht so interessierten Zuhörer demonstrativ einschlief. Doch nicht für lange, denn Kalis lief mit einem Schmerzstab umher und weckte jeden nach nur wenigen Sekunden wieder auf. Die Andorianerin billigte diese Prozedur mit einem Zähneknirschen; auf einem Schiff der Sternenflotte wäre jeder Offizier der auf diese Art mit Unaufmerksamen verfuhr im Handumdrehen sein Patent losgeworden.

Am Ende dieser Sitzung kündigte die Wissenschaftsoffizierin an dass das Seminar erst in zwei Tagen fortgesetzt werden würde. "Betrachten Sie es als einen Teil Ihrer Lektionen in Geduld."

Einer der Gründe für diese Entscheidung bestand darin dass Lieutenant Guttler am darauffolgenden Tag unbedingt noch eine Feinkalibrierung gewisser Vorrichtungen im physikalischen Hauptlabor vornehmen wollte. Da es sich um Scanner für archäologische Artefakte handelte vertraute die Andorianerin diesmal auf das Können der Elayisianerin und beschränkte sich auf ihre Rolle als Aufsicht Führende.

Gegen Mittag betrat Lieutenant Lar das Labor und verlangte Vinara zu sprechen. "La´ Gar'Mok will dass wir eine Liste geeigneter andorianischer Kandidaten für das Austauschprogramm zusammenstellen."

"Jetzt? Ich muss Lieutenant Guttler beaufsichtigen..."

"Sie kann ihre Arbeit auch alleine erledigen, nach dem was ich heute darüber gehört habe. Falls Sie dennoch wünschen hierzubleiben werde ich es ebenfalls."

"Ich bin eigentlich schon fertig", meinte Elenora, "die allerletzten Feinheiten könnte ich sowieso erst dann einstellen wenn wir eine archäologische Vergleichsprobe haben."

"Gut, dann können Sie jetzt gehen... oder bleiben Sie noch eine Weile hier, für die Zusammenstellung der Liste denke ich wäre mein Büro auf jeden Fall geeigneter."

Auf dem Weg zu besagtem Büro meinte Lieutenant Lar: "Ich schlage vor wir teilen die andorianischen Offiziere nach ihren Posten zwischen uns auf; ich übernehme die in der Sicherheit, Technik und OPS, Sie den ganzen Rest. Das dürften in etwa jeweils gleichviel sein."

"In Ordnung... Dann werde ich zuerst einmal alle Admirals, Captains und sonstige Angestellte in der Sternenflottenverwaltung ausblenden."

"Ma'am, auch in der Verwaltung könnte es Offiziere geben die an dem Austauschprogramm interessiert sind. Und ein Captain könnte ebenfalls auf einem klingonischen Schiff dienen, wenn auch primär als Erster Offizier."

"Ich wüsste nicht was eine derartige Degradierung nützen sollte... Soweit ich weiß gibt es für die Eisenstein immerhin ein Notfallprotokoll nach dem für einen Zeitraum bis maximal 30 Tagen auch ein Sternenflottenoffizier das Kommando innehaben kann. Captain K'Olmos hat es mir vorgestern Abend anvertraut."

"Na also, dann lassen Sie die Captains doch nicht einfach so außen vor, es gibt derzeit ohnehin nur fünf Andorianer in dieser Position."

Sie hatten inzwischen Vinaras Büro erreicht und jede der beiden Frauen hatte auf ihrem PADD eine Liste aller in der Sternenflotte dienenden Andorianer, Offiziere wie Unteroffiziere, ja sogar Crewmen, jeweils nach Uniformfarbe getrennt. In einer Statistik konnte Vinara die Gesamtverteilung sehen: Demnach dienten allein 37 Prozent aller Andorianer in der Sicherheit; 21 Prozent in OPS und Technik; 24 Prozent im Kommandobereich inklusive Navigation und der Rest verteilte sich auf die Wissenschaft, Ärzte und Councellors mit eingeschlossen.

"Sagten Sie nicht unsere Listen wären ungefähr gleichlang? Sie könnten mir immerhin noch die OPS-Offiziere geben."

Sina Lar seufzte. "Also gut, aber das sind nicht einmal ein Fünftel aller zur Technik gehörenden."

Die folgenden Stunden arbeiteten sie konzentriert und schweigend, bis die Sicherheitsoffizierin ihr PADD auf den Tisch knallte. "Offen gesagt verstehe ich nicht wieso ausgerechnet wir dafür zuständig sind. Ich meine, Ihnen würde ich in Sachen Personalbeurteilung sogar mehr Kompetenz zutrauen als mir, aber nur weil wir selbst Andorianerinnen sind..."

"Ich gehe davon aus dass unsere Liste nur eine Empfehlung sein wird die an Offiziere weitergereicht wird die sich wirklich auf Personalfragen spezialisiert haben. Im Übrigen würde ich vorschlagen eher eine Exklusionsliste anzufertigen anstatt einer auf Inklusion basierenden, wir müssen so nur die Personen herausfiltern die sich nicht für das Austauschprogramm eignen und können beim Rest dann wenn wir noch Zeit haben eine gestaffelte Empfehlung abgeben."

"Ich habe mich bereits dieses Verfahrens bedient. Die Liste gilt übrigens nicht nur für den erweiterten Austausch auf der Eisenstein, sondern generell. Von den Sicherheitsleuten scheinen mir bis jetzt alle geeignet wobei ich bei Führungsoffizieren eine verstärkte Empfehlung abgeben werde. - Wussten Sie übrigens dass es ein Schiff in der Sternenflotte gibt das ausschließlich mit Andorianern besetzt ist?"

"Ja, die USS Talas, ein Kreuzer der Nebula-Klasse. - Ich werde die Liste der Wissenschaftler wenn ich mit den hier aufgelisteten fertig bin noch um einige Zivilisten ergänzen, die ja unter Einschränkungen auch auf der Eisenstein arbeiten dürfen."

"Sie scheinen wohl wirklich Gefallen an diesem Bürokram zu finden... Ich für meinen Teil werde die Liste der Ingenieure auch noch Commander Teran zur weiteren Überprüfung schicken. Sie können die Liste der Ärzte dementsprechend Dr. Kalis übergeben."

"Dann sollten wir alle Spezialisten von einem ihrer jeweiligen Kollegen überprüfen lassen, immerhin sollen die Klingonen ja auch wissen mit wem sie es zu tun bekommen können."

Es war schon spät Abends als sie endlich durch waren; das gemeinsame Abendessen hatten sie versäumt - was aber zumindest für Vinara nicht das erste Mal war, dank Gar'Moks Sonderwünschen.

Lieutenant Lar streckte sich, gähnte und machte noch schnell Kopien der jeweiligen Teillisten. "Sie können mir auch noch Ihre OPS-Leute geben, die gehören ja gewissermaßen auch mit zur Technik... und zum Teil sogar zur Sicherheit, zumindest würde man sie auf einem klingonischen Schiff auch schon mal an der Taktischen Station oder Waffenkontrolle einsetzen."

"Stimmt, es gibt auf klingonischen Schiffen kein direktes Äquivalent zu unseren OPS-Offizieren. Die Kommunikation könnten sie auch noch bedienen."

Die Sicherheitsoffizierin ging und Vinara wollte ihr gleich nachfolgen um die Teillisten ihrer Kandidaten jeweils an Kalis und Radrin weiterzureichen (Gar’Mok würde morgen ohnehin die komplette Liste erhalten). Doch dann fiel ihr Blick auf das PADD mit dem Lieutenant Lar die ganze Zeit gearbeitet hatte und auf dem noch alle von ihr bewerteten Andorianer aufgelistet waren. Vor allem der Name der an drittoberster Stelle der Favoriten stand erweckte ihre Aufmerksamkeit: Lieutenant-Commander Salura Raan, ihres Zeichens leitende Sicherheitsoffizierin der USS Sentinal. Es war nicht nur der Familienname sondern auch noch der Rest der ihr diese Frau eigenartig bekannt vorkommen ließ, auch wenn ein Blick auf ihr Aktenfoto keinerlei Wiedererkennungs-Merkmale aufwies und ihre Augen genauso tiefschwarz wie die der meisten Andorianer waren.

Salura Raan... Da fiel es ihr wieder ein: Das Gespräch mit Lieutenant-Commander Bishop auf dem Bankett der Grodd-Partei der SID, da hatte er sie erwähnt und als seine Ex-Freundin bezeichnet. Neugierig geworden wies Vinara den Computer an ein Netzwerk aller derzeit lebenden Andorianer mit dem Familiennamen Raan aufzuzeigen, Zivilisten gleichwohl wie Angehörige der Sternenflotte.

Sie war so sehr mit dem Studium des wie bei Andorianern üblich überaus komplexen Familiennetzwerks beschäftigt dass sie aufschrak als es plötzlich an ihrer Tür "klingelte". Der Ton den die Klingonen für dieses Signal verwendeten war ungleich nerviger als der der Sternenflotte.

"Wer ist da?", fragte sie dementsprechend gereizt.

Lieutenant Lar trat ein. "Ich habe vergessen mein Haupt-PADD mitzunehmen... Wieso interessieren Sie sich für Commander Raan?"

Vinara hatte vergessen die betreffende Akte zu schließen. "Ich habe eine Cousine dritten Grades namens Talana Raan... Die meisten halten sie für meine Nichte weil sie mich immer mit 'Tante' anredet. Sie gehört eindeutig zu unserem engeren Clan wie man auch an der Augenfarbe erkennen kann und sie ist nur ein Meter siebzig groß."

"Das klingt ja interessant", meinte Sina Lar und es klang zumindest teilweise so als ob sie es wirklich ernst meinte. "Und in welcher Hinsicht ist Ihre Cousine mit Salura Raan verwandt?"

"Sehen Sie es sich selbst an!" Die Wissenschaftsoffizierin drehte den Monitor zu ihrer Besucherin hin so dass diese den eingefärbten Strang des Familien-Netzwerks sehen konnte.

"Cousinen achten Grades... Ich habe mal gehört dass das bei den Menschen schon gar nicht mehr als richtige Verwandtschaft gilt, die hört bei denen mit dem siebten Grad auf."

"So viel haben diese Teilfamilien auch in diesem Fall nicht miteinander zu tun, Saluras Familie hält unseren Stamm für arrogant, was einige ja auch sind, schließlich hatten rotäugige Andorianer in der Vergangenheit immer wieder eine besondere Bedeutung."

"Was macht Talana?", fragte Lar.

"Sie hat unter meiner Obhut ein Praktikum auf der Community absolviert und unsere Chefärztin hat sie mit auf ihren Urlaub genommen, weil mit Klingonen wäre sie nur bedingt klargekommen."

"Haben Sie dann vor ihr ein weiteres Praktikum auf der Sentinal zu verschaffen?"

"Nein, gerade zum Sicherheitsoffizier taugt sie am allerwenigsten, Mr. Bishop hat sie bereits nach kurzer Zeit wieder entlassen. Sie hat aber wie ich mir sagen ließ ein erstaunlich gutes Talent zur Pilotin, sie wird entweder auf die Akademie oder auf eine private Schule gehen um ihre Ausbildung zu absolvieren. Vielleicht lässt sich eine Grundausbildung sogar auf der Community absolvieren..."

Sina lächelte. "Ja, es ist immer gut zu wissen wohin man gehört... Und es ist wichtig als Familie zusammenzuhalten." Ihre Augen verengten sich und ihre Stimme wurde düsterer. "Wenn die Klingonen das nur auch verstehen würden!"

"Das tun sie ja, aber ihre Häuser sind nicht so strukturiert wie bei den Andorianern. - Streiten Sie sich immer noch?"

"Im Moment nicht mehr, es gab wieder eine Annäherung seitens K'elmecs, wir dürfen in der nächsten Zeit nur nicht über Hochzeitsplanungen sprechen."

"Dazu haben Sie ja auch noch genug Zeit, wenn es sein muss sogar ein Jahr oder mehr."

Lieutenant Lar verabschiedete sich und nahm ihr PADD mit, auch Vinara verließ ihr Büro kurze Zeit später. Die Teilliste mit den andorianischen Ärzten brachte sie noch bei Kalis vorbei welche sie gar nicht wieder gehen lassen wollte und ehe die Wissenschaftsoffizierin sich versah fand sie sich in Quartier ihrer Geliebten wieder.

"Nicht doch, ich bin zu müde, außerdem muss ich noch zu Commander Gar’Mok und Lieutenant Radrin..."

"Der kann auf seine andorianischen Councellor-Kollegen auch noch bis morgen warten und was uns betrifft... Ich will dich einfach nur bei mir haben, paaren können wir uns auch noch morgen früh."

"Dann muss ich die nächste Sitzung des Seminars vorbereiten!"

Die Klingonin knurrte. "Du kannst sicher etwas improvisieren, notfalls verschieben wir den Beginn ein wenig, schließlich sollen unsere Leute ja lernen sich in Geduld zu üben!"

"Oder wir verschieben unser Schäferstündchen, denn Geduld muss du genauso lernen wie die anderen Klingonen hier", murmelte Vinara schläfrig und versuchte es sich auf dem knallharten Bett so gemütlich wie möglich zu machen.

Kalis bewegte ihren Mund ganz nah an ihr Ohr und flüsterte ihr drohend zu: "Du solltest meine Geduld aber nicht überstrapazieren, ansonsten nehme ich dich gleich jetzt... Vinara?"

Die Andorianerin war innerhalb weniger Sekunden eingeschlafen.

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„Geht so.“

Ilwam nickte zufrieden mit dem Kopf, was zu einem Kopfschütteln bei seiner Nichte führte.

„Geht so? Ar we mit! (Bei allen Himmeln!) Besser geht es doch nun wirklich nicht!“, motzte Milseya ihren zweitjüngsten Onkel an und zeigte auf die Zielscheibe. „100 von 100! Was willst du noch?“

„Du bist immer noch langsam. Zu langsam!“, erklärte der Haliianer. „Für fünf Würfe 30 Sekunden und dass obwohl du die Messer schon in der Hand hast. Inakzeptabel! Aber immerhin triffst du die Scheibe.“

„Ach, und du kannst es besser?“, höhnte sie.

Ilwams Augen verengten sich. „Zweifelst du etwa an meiner Fertigkeit?“ Seine Stimme hatte einen recht bedrohlichen Ton angenommen. Er galt als Meister im Umgang mit der Klinge. Und das nicht zu unrecht.

„Ja!“ Milseya stampfte wütend mit dem Fuß auf. Seit ihre Großmutter sie mit dem fliegenden Messer verletzt hatte, MUSSTE sie mit Ilwam trainieren. Nicht, dass es sie gestört hätte, sie übte gerne. Und sie glaubte, dass sie Fortschritte machte, aber ihr Onkel hielt es scheinbar nicht für nötig, sie einmal dafür zu loben. Ständig musste sie sich irgendwelche, ihrer Meinung nach, ungerechtfertigte Kritik anhören. Und gerade heute hatte sie einfach keine Nerven dafür. Die letzten Nächte hatte sie schlecht geschlafen. Seit sie mit dem Mentaten zusammenarbeitete, durchlebte sie des Nachts Erinnerungen - gute wie schlechte. Sie war einfach nur müde und gereizt.

Der Blick des Haliianers war regelrecht vernichtend. „Es interessiert mich nicht, was du gerade durchmachst, Milseya. Es ist mir auch egal, ob du gerade deine Vergangenheit bewältigst. Du bist hier, um zu lernen. Und du wirst lernen, gleichgültig, ob du müde oder ausgeschlafen, glücklich oder traurig, hungrig oder satt bist. Hör auf, dich wie ein verwöhntes Kind zu benehmen!“, wies er sie scharf zurecht. „Und wehe, du fängst an zu heulen!“, fuhr er sie an, als er den feuchten Glanz in ihren Augen sah. „Du bist nicht die einzige, die mit den Prüfungen des Lebens fertig werden muss. Also reiß dich gefälligst zusammen! Übe!“ Er drückte ihr weitere Messer in die Hand und stellte sich neben sie.

Milseya stand wie ein begossener Pudel da und kämpfte mit ihren Tränen.

„Mach schon!“

Sie wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln, schniefte laut und stellte sich Position. Sie atmete mehrmals tief durch, dann begann sie zu werfen….

Ilwam brach schier das Herz. Aber er hatte seine Anweisungen. Und zu ihrem eigenen Wohl würde er sie befolgen. Er ließ seine Nichte solange werfen bis zwei Schatten an der Tür standen. Erst dann entließ er sie mit mürrischer Miene...

Jariqai und Casurim waren zügige, gewissenhafte Arbeiter. Schnell erkannten sie welche Bilder unproblematisch waren. Schnell hatten sie Rückzugsorte entdeckt, die Milseya nutzen konnte, wenn sie nicht weiterkommen würde. Bilder, die sie beruhigten und die ihr Frieden und Kraft schenkten.

Die beiden Psychologen waren sich schnell einig, wie sie vorgehen würden. Thovans Tod spielte für Milseya seit der Trennung kaum noch eine belastende Rolle. Diese Nahima hatte eine saubere Trennung zwischen Erinnerung und Gefühl vollzogen. Gründlich - und sehr professionell. Dennoch – die Bilder waren noch da. Er würde bei der Aufarbeitung, bei der Trauerarbeit eine wichtige Rolle spielen.

Denn das war die vordringlichste Aufgabe - neben dem verrückten Affen, der ständig und überall auftauchte. Wieso Milseya sie gebeten hatte, diesen als Ratgeber beizubehalten, verstanden beide nicht so recht - aber es war schließlich ihr Kopf.

Und so kümmerte sich Casurim zunächst einmal darum die Verbindung zum Affen zu modifizieren. So dass Milseya ihn einfach mit einem Codewort, dass sinnigerweise der Name des Affen war, erscheinen und ihn ebenso einfach wieder ‚verschwinden’ lassen konnte. Sie ließen Milseya diese Manifestationen regelmäßig üben, bis die kleine Haliianerin eine gewisse Sicherheit im Umgang mit dieser hatte. Nach einer Weile schließlich störte Rox dann nicht länger bei den Bemühungen der beiden Psychologen.

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„Du hast was?“ brüllte Lt. Cmdr. Raan ihren Kollegen und Freund von der Community an und schlug mit der flachen Hand auf ihren Schreibtisch. Ihre Augen blitzten wütend auf und ihre Fühler zuckten hoch und runter. Aber die Andorianerin sah dabei sehr sexy aus, dass musste auch Lucas zugeben, obwohl er sich in einer misslichen Lage befand.

„Ich habe doch nichts kaputt gemacht und du hättest es eh nicht bemerkt!“ konterte Lucas und schaute cool Salura Raan an. Er hatte sein Pokerface aufgesetzt und wartete gespannt auf eine Antwort.

„Wer sagt denn dass? Vielleicht hatte ich es schon lange entdeckt und habe es nur noch nicht erwähnt…“ kam die Antwort von Salura wie aus dem Phaser geschossen. Lucas wurde hart getroffen.

„In solchen Dingen war ich schon auf der Akademie besser als du, also!“ entgegnete Lucas überheblich und grinste arrogant. Dann verschränkte er die Arme und wartete.

„Ja, die Bishop’sche Arroganz erhöht sich wohl im Laufe der Jahre noch. Ich hätte meine Studie fortsetzen sollen, der Nobelpreis wäre mir sicher. Doch leider haben sich unsere Wege getrennt und durch den Wink des Schicksals wieder gekreuzt.“ antwortete Salura und schaute ihn süffisant an.

„Du hast mit mir Schluss gemacht und nur wegen deinem Posten auf der Hawking. Vergesse das bitte nicht.“ meinte Lucas gereizt und ein Hauch von verletzter Eitelkeit schwang in den Worten mit.

„Och Brownie, jetzt fang nicht wieder damit an. Ich habe mir doch nur Sorgen gemacht. 60% der Besatzung besteht aus Vulkaniern, selbst der Captain und der erste Offizier sind vulkanisch. Stell dir mal vor, einer von denen hätte es bemerkt? Erklär mal einem Spitzohr wieso du einen Admiral bespitzelt hast.“ hielt Salura ihre Erklärung und war nun dabei vor Lucas getreten. Sie schaute ihn freundlich an und Lucas konnte eine Art von Anziehungskraft spüren.

„Ja, du hast Recht! Aber es bleibt noch die Frage was auf dem Datenstäbchen ist. Wer macht hier an Bord Entschlüsselungsarbeiten?“ bohrte Lucas neugierig weiter. Er hatte nun ein Fall und er wollt ihn unbedingt lösen.

„Hast du es immer noch nicht kapiert? Du sollst es lassen und dich nicht in die Angelegenheiten des Admirals einmischen…“ fauchte die Sicherheitschefin ihren Gegenüber an und schaute ihn strafend an.

„Ich will nur nicht zum Narren gehalten werden. Also wer macht hier Entschlüsselungsarbeiten?“ fragte Lucas erneut ohne auf den Sachverhalt einzugehen.

„Du bist wirklich ein alter Sturkopf!“ donnerte die Stimme der Andorianerin ihm entgegen. „Lt. Braxton von der OPS ist für so etwas zuständig. Aber er ist ein zäher Hund und er wird dir niemals freiwillig Informationen geben.“ fügte sie kopfschüttelnd hinzu. Sie konnte ihren Ex-Freund noch nie etwas abschlagen und Salura musste sich eingestehen, dass sie noch Gefühle für ihn hegte. Wenn das Councellor Torna hören würde, nach der ganzen Arbeit.

„Danke Käferchen, aber du weißt wenn ein Bishop Informationen will, dann bekommt er sie auch!“ entgegnete Lucas stolz und wollte gerade gehen.

„Halt, so schnell kommst du mir nicht davon! Für mein Schweigen verlange ich eine Gegenleistung…“ meinte Salura und setzte ein schiefes Lächeln auf.

Lucas Bishop hatte sich gerade leicht verschluckt und zum ersten Mal seit Tagen fiel ihm Nanni Stevenson, seine Freundin, Ex-Freundin oder Pausen-Freundin ein. Er musste sie unbedingt in der Klinik kontaktieren. „Äh und was wäre das für eine Gegenleistung?“ fragte Lucas kleinlaut und fühlte sich wie ein begossener Pudel.

„Morgen Abend um 20 Uhr habe ich und meine Kollegin aus dem Engineering Lt. Cmdr. Antara Vrel ein Basketball-Match gegen zwei Damen und ein Herr aus der Wissenschaft. Wir bräuchten noch einen dritten Mann. Bist du dabei?“ erklärte ihm Salura die Gegenleistung und ein Nein würde sie nicht akzeptieren.

„Gut, bei einem Basketball-Match bin ich immer dabei! Bis morgen Abend dann.“ verabschiedete sich Lt. Cmdr. Bishop von seiner Kollegin und verließ ihr Büro. Er wollte so schnell wie möglich in sein Quartier um Nanni anzurufen.

Salura Raan sank in ihren Bürostuhl und seufzte. Sofort kontaktiere sie Councellor Torna und machte einen Sitzungstermin bei ihm aus. Der Termin war genau nach Feierabend. Der Trill empfahl ihr einen Beruhigungstee zu trinken und sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, was die Andorianerin auch tat.

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„Fang an.“

„Womit?“, fragte Milseya überrascht.

„Schmiede daraus ein Schwert.“

Entsetzt sah die kleine Haliianerin auf den Block. Wie zur Hölle?

„Du hast das noch nie gemacht, oder?“, fragte ihr Onkel.

Sie schüttelte den Kopf.

„Du solltest dich schämen, Tochter Thychams.“, grinste er.

„Na hör mal. Bis vor ein paar Monaten wusste ich nicht mal, ob ich überhaupt eine Familie habe.“

Er lachte kurz auf. „Du hattest immer eine Familie, aber das ist dennoch keine Entschuldigung, dass du nie das Schmieden gelernt hast. Jede Frau sollte das können.“

„Jede Frau sollte das können“, äffte sie ihn spöttisch nach.

„Nicht frech werden!“, erklärte er. „Komm her, Alnoukat, ich werde es dir zeigen.“

Ein paar Stunden später saßen Milseya und Numiel verschwitzt vor der Schmiede und genossen die erfrischende Brise, die vom Meer kam.

„Kann es sein, dass du nicht das geringste handwerkliche Geschick hast?“, fragte der Mann unverblümt.

Sie hob ihre Schulter. „Leider“, seufzte sie.

„Das ist nicht gut, Seyanan. Du weißt, dass du als Erstgeborene die Führung der Familie übernehmen wirst, wenn Jasny nicht mehr lebt. Das ist unumstößlich.“ erklärte er ruhig.

Sie schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht, dass das gut wäre.“

„Daher solltest du so schnell wie möglich alles lernen.“

„Numiel, wer ist die Zweitgeborene ?“, fragte sie.

„Meine Tochter Katori“, sagte er nicht ohne Stolz.

Nachdenklich legte Milseya die Stirn in Falten. Sie erinnerte sich an die junge Frau. Sie war wunderschön, sehr klug und im Verhältnis zu ihr die Ruhe in Person.

„Warum kann sie die Führung der Familie nicht übernehmen?“, fragte Milseya.

Numiel sog scharf die Luft ein. „Weil du vor ihr geboren wurdest. Es steht ihr nicht zu.“

„Das sehe ich anders“, erwiderte Milseya. „Sie weiß mehr über die Geschäfte der Familie als ich. Sie ist klug, handelt geschickt und bedacht. Sie wäre ein würdiges Oberhaupt. Es sollte nicht darum gehen, wer zuerst geboren ist, sondern wer die Geschicke der Familie am besten leitet. Ich weiß, dass ich es nicht bin.“

„Aber du kannst eine Tradition nicht einfach so brechen.“

„Numiel, ich bin Pilotin. Ich bin Mitglied der Sternenflotte. Wenn es hochkommt, dann wäre ich vielleicht zwei Mal im Jahr hier. Und ich kann und will nicht Entscheidungen treffen, wenn ich nicht hier bin. Zudem wenn ich so wenig über das Geschäft weiß. Also ist Katori die beste Wahl.“

„Jasny wird das nicht gefallen.“

„Sie wird es akzeptieren müssen.“ Milseya starrte in Richtung Meer. „Ich halte es für falsch, einer Tradition zu folgen und damit eine Familie in den Ruin zu führen, denn - das weißt du so gut wie ich - das wird passieren. Außerdem ist das nicht das Los, das ich für mich gewählt habe.“

Er schwieg. Numiel wusste, dass sie Recht hatte. Auch wenn sich seine Nichte wirklich viel Mühe gab, so war es unverkennbar, dass sie die Jahre, die sie nicht hier gewesen war, nicht wieder einholen konnte. Sie wusste nichts über die Herstellung von Klingen, kannte nicht die Geschäftsbeziehungen und -partner, kannte nicht den Wert der exquisiten Messer und Dolche. Milseya wusste nichts, über die Plantagen und die angebauten Meerespflanzen und gehaltenen -tiere. Sie kannte das Vertriebssystem nicht, verstand nichts von den Anpflanzungen, wusste nicht, was wichtig war und was nicht. Auch wenn sie die Erstgeborene war - sie würde sie ein lausiges Oberhaupt abgeben.

Dennoch war der Haliianer überrascht darüber, dass seine Nichte, die Dinge genauso klar sah wie er. Und dass es ihr scheinbar nicht ausmachte, die Macht einfach so an eine andere zu übergeben. Es hatte Murren in der Familie gegeben, als Jasny und Lakov erklärten, dass Milseya in den Schoß der Familie zurückkehrte. Dabei ging es nicht darum, dass sie ein Mischling war - das war der Familie stets gleichgültig gewesen. Sie war Mhenas Tochter, gleichgültig, ob sie einen Nasenkamm hatte oder nicht.

Er war darum gegangen, wer die Leitung der Familie übernehmen würde. Für Jasny war es klar gewesen, dass es Milseya sein würde. Und auch wenn niemand dagegen Einspruch erhob, so konnte man an den Gesichtern der Familienmitglieder sehen, dass ihnen diese Entscheidung nicht sehr behagte.

Und nun saß diese hier und erklärte, dass sie sich als nicht geeignet empfand. Dass das Wohl der Familie wichtiger sei, als das Befolgen einer Tradition. Dass die Geeignetere, seine Tochter, das Amt übernehmen sollte.

„Aber Jasny wird nicht mit der Tradition brechen wollen“, erklärte er ruhig.

„Vielleicht ist das gar nicht notwendig“, erwiderte sie.

Überrascht sah er sie an.

„Lange bevor ich euch kontaktiert hatte, habe ich eine Menge über haliianische Traditionen gelesen. Es gibt die Möglichkeit des Beraters, der quasi die Geschäfte übernimmt, wenn das Oberhaupt krank ist oder nicht auf dem Planeten ist.“

„Das stimmt, aber es gab schon seit Ewigkeiten keine Avicat mehr.“

„Fakt ist aber, dass diese Möglichkeit besteht. Ich werde Jasny vorschlagen, dass Katori Beraterin mit allen Vollmachten wird.“

„Sie wird es ablehnen.“

„Was will sie tun? Zusehen, wie die Familie zugrunde geht? Es ist die vernünftigste Lösung, Numiel. Ich weiß das. Du weißt das. Sie wird es akzeptieren müssen.“ Milseya stand auf und massierte ihre schmerzende Schulter. „Ich will mich nicht drücken, Numiel. Aber ich kann die Jahre nicht zurückholen. Ich kann nicht innerhalb weniger Monate das lernen, wozu ihr ein Leben lang Zeit hattet. Mein Leben findet wo anders statt.“ Sie sah hoch und entdeckte Casurim, der einige Meter entfernt auf sie wartete. „Meine Entscheidung steht fest.“

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Langsam, geradezu sanft schwebten mit Hilfe von Wartungspods die Triebwerke ihren neuen Bestimmungsort entgegen. Traktorstrahlen hielten die langen Triebwerke in Position. George schwebte in einem Raumanzug über der Community und beobachtete das Ganze. Fast einen ganzen Tag lang war die Community ohne Triebwerke gewesen und sah wie ein Seltsames gestrandetes Tier dadurch aus.

Was hatte dieses Schiff in dem beinahe vergangenen 12 Monaten alles Aushalten müssen. Zweimal wäre Sie beinahe zerstört worden. Beim letzten Mal hatte Sie vielmehr Zufall und Glück gerettet. Diese Gedanken schob George beiseite. Die Reparaturen gingen gut voran. Eigentlich sollte er zufrieden sein. Doch mehrere schwarze Wolken zogen mal wieder auf. Zu einem die EPS-Controller, die man benötigte und deren Beschaffung, schon dem Versuch glich, einem Vulkanier zu einem hysterischen Lachanfall zu verhelfen, zum anderem Jenaxs Eltern.Diese Begegnung war in einem Wort, katastrophal. Besonders ihr Vater schien ihn zu hassen. Der Nächste Betazoide der einen auf Pazifist machte. Warum kommt es, das die größten Pazifisten, sich als die größten Giftspritzen entpuppten? Fragte sich George. Er konnte zwar keine Gedanken Lesen wie Jenax, aber er verstand es, aus dem Gesicht ihres Vaters zu lesen. Und das sagte ihm, das er Jenaxs Lieber mit einem Ferengi Daimon Verheiraten würde als mit ihm, einem Menschen und noch zu allem Überfluss einem Sternenflottenoffizier.

Das Nächste war, das es unter dem Beisein von Lieutenant Estebahn geschah. Wunderbar dachte George. Jetzt weis es sowieso das ganze Schiff. Estebahn war zwar kein Chorknabe, aber seine Freundin würde hier und da wenn auch nicht absichtlich ein Wort fallen lassen.

Das obere Backbordtriebwerk wurde nun als Erstes verankert und endgültig mit dem Rumpf verbunden. Drei Dockarbeiter in Raumanzügen machten sich daran das Triebwerk zu befestigen. George schaute dem ganzen noch einige Minuten lang zu, bevor er die Steuerdüsen aktivierte und sich zur Backbordluftschleuse der Community begab. Jenax hatte ihn gestern Abend Gebeten ihre Eltern heute auf dem Schiff zu führen. George hatte schneller eingewilligt, als er es sich anders überlegen konnte. War Jenax eine Sadistin? Möglicherweise, denn ihr Vater würde keine Gelegenheit auslassen, um den Pazifisten heraushängen zu lassen und die Sternenflotte als eine Horde Schläger dastehen zu lassen. Wie dem auch sei, es wurde schon jemand für wesentlich weniger getötet, dachte George, nachdem das Außenschott sich geschlossen hatte und die Luft wieder zischend in die Luftschleuse gepumpt wurde. Nachdem die Anzeige wieder auf Grün sprang, setzte George den Helm ab.

Falls sich die Beziehung zwischen Jenax und ihm soweit festigt, das sogar eine Ehe in Frage käme, so würde er mit seinem Schwiegervater in Spee die helle Freude haben. Der Kampf gegen die Grodd erschien ihm auf einmal wie ein Erholungsurlaub.

Kennara und Dalean Queel wanderten auf dem Promenadendeck umher. Während Dalean mit flotten Schritten sich ihren Weg zu den Geschäftsauslagen bahnte, trottete Kennara mürrisch hinterher. Die Gewitterwolken, die sich über seinem Haupt gebildet hatten, folgten dem Betazoiden wie ein treuer Hund.

Während Dalean interessiert die Auslage eines Bekleidungsgeschäfts anschaute, bemerkte sie wie ihr Mann auf einer emphatischen Ebene das Zähneknirschen anfing.

„Was ist los? Wenn du so weitermachst, wirst du hier noch den hiesigen Zahnarzt aufsuchen müssen.“ , frotzelte Dalean ihren Mann telephatisch an. Dieser sah seine Frau mit einem grimmigen Gesicht an.

„Das macht Sie nur um sich an mich zu rächen.“, platzte es aus ihm heraus.

„So meinst du? Ich finde die beiden Lieben sich wirklich.“, ein verachtliches Schnauben kam als Antwort zurück.

„Ich meine warum musste Sie zur Sternenflotte?“

„Diese Diskussion hatten wir ja schon bereits und du weißt, wohin diese geführt hat.“, sagte Dalean und wandte sich wieder ab.

„Aber sicher weis ich das! Ich bin ja nicht verkalkt.“, aufgebracht verschränkte Kennara die Arme vor seiner Brust. Die Schwarzen Augen des Mannes wirkten verärgert, aber auch traurig.

„Ich meine, warum nur ein Sternenflottenoffizier? Dazu noch ein Mensch!. beim heiligen Kelch von Rixx. Ein Mensch.“, schien Kennara zu klagen.

„Kennara. Dass Commander Sheridan kein Klingone ist, das war ja nicht zu übersehen.“, antwortete Dalean.

„Deine Witze waren schon besser Liebes.“

„Dann sage mir, wo das Problem liegt?“

„Du scheinst ihn ja zu mögen?“

„Ich gebe zu er ist mir Symphatisch.“, Kennara straffte die Schultern.

„Das war ja klar.“, giftelte der Betazoide. „Du weist, was ich vom Militär halte.“

„Zweifellos Kennara.“, seufzte Dalean.“ Aber Sie hat ihn erwählt. Ich habe das gespürt.“

„Ach tatsächlich?“

„Ja, dein Groll gegen die Wahl deiner Tochter hat dich blind werden lassen.“

„Frauen.“, der Blick den Dalean ihrem Gatten zusandte sprach Bände. Hätte Sie jetzt noch ein Nudelholz in der Hand hinter ihrem Rücken parat, wäre ihr Erscheinungsbild Perfekt gewesen.

„Darf ich anmerken das Wir über diesen Mann noch nichts wissen? Rein gar nichts!“

„Zugegeben, darüber hat sich Jenax noch ausgeschwiegen.“, gab Dalean zu.“ Wie dem auch sei, wir haben noch eine halbe Stunde, dann Treffen wir Jenax zur Schiffsführung.“

„Das kann ja heiter werden.“, sagte Kennara und verdrehte die Augen nach oben.

Doch Jenax war noch nicht da, als Kennara und Dalean Queel am Treffpunkt erschienen sind. Etwas unruhig standen die Beiden im Korridor, der direkt an der Backbordschleuse lag. Einige Crewmitglieder gingen an ihnen vorbei und grüßten die Zivilisten höflich. Doch es blieb keinem Verborgen, das Kennara am Liebsten auf der Stelle kehrt gemacht hätte.

Kurz darauf erschien nun Jenax im Korridor.Nach einer recht knappen Begrüßung begann Jenax mit der Führung durch das Schiff. Während Dalean durchaus echtes Interesse an der Führung zeigte, schien ihr Mann immer noch alles gekonnt zu ignorieren.

Da der Sekundärmaschinenraum am nächsten war, führte Jenax ihre Eltern dorthin. Je näher die Drei dem Maschinenraum kamen, umso hektischer wurde es um sie herum. Verkleidungen waren geöffnet, Kabel und Leitungen lagen frei. Techniker und Ingenieure bevölkerten das gesamte Deck und wirkten wie Ameisen, die ihren Staat wieder in Schuss brachten, nachdem jemand mit den Fuß in den Hügel reingetreten hatte.

„Was war den los gewesen hattet ihr Klingonen zu Gast?“, fragte Kennara. Das erste Anzeichen von Interesse huschte über das Gesicht des Betazoiden. Jenax drehte sich zu ihrem Vater um.

„Nein Vater. Das Schiff wurde in unserer letzten Mission durch eine fremde Waffe außer Gefecht gesetzt.“, erklärte Jenax. Angst und Besorgnis blitzten in den Augen ihrer Eltern auf.

„Eine fremde Waffe? Wer hat Euch angegriffen?“, fragte Dalean.

„Im Moment kann und darf ich es noch nicht erzählen.“

„Die Antwort habe ich erwartet. Das Militär vertuscht doch alles.“, kam es von Kennara. Jenax warf ihm einen giftigen Blick zu.

„Die Sternenflotte ist kein reines Militär. Aber wir verstehen uns durchaus uns zu verteidigen, wenn es sein muss, Vater. Leider ist bedienungsloser Pazifismus noch immer nicht möglich.“

„Schon gut, Kleines.“, sagte Kennara und versuchte eine entspanntere Haltung einzunehmen. Dann blickte er um die Ecke. Am Warpkern stand der Chefingenieur. Wieder Trug er nur über dem goldenen Rolli und die ärmellose Weste.

„Dort drüben ist der Warpkern, besser gesagt einer von drei Warpkernen.“

„Warum drei Warpkerne?“, fragte Kennara, als sie sich zu George begaben.

„Weil die Community ein Schiff der Prometheus Klasse ist und sich in drei Einheiten aufteilen kann.“

„Für den Kampf vermutlich.“, sagte Kennara und verschränkte die Arme vor der Brust. Als er vor dem rund zwei Köpfe größeren Chefingenieur stehen blieb, blickte er nach oben.

„Guten Tag Sir, M´am. Hallo Jenax.“, begrüßte George die Ankömmlinge.“ Tut mir Leid, das ich nicht eher gekommen bin, aber hier geht es wieder drunter und drüber.“

„Das sehe ich.“, sagte Jenax. Für wenige Sekunden standen die Vier schweigend da. Dann ergriff George das Wort.

„Dann wollen wir doch mit der Führung beginnen. Aber wir werden nicht alle Abteilungen besichtigen können, ich hoffe Sie haben dafür Verständnis.“, erklärte George.

„Aber natürlich Commander.“, antwortete Dalean freundlich und lächelte leicht. Kennara machte zu ihrer Überraschung einen leicht entspannten Eindruck. Diese Tatsache ließ die Betazoide ihre Augenbrauen nach oben wandern. Dann machte sich die kleine Prozession auf das Schiff zu besichtigen.

Der nächste Stopp führte die Gruppe zum Hauptmaschinenraum, der noch in einem Einwandfreien zustand sich befand. Dort begann George in aller Ruhe die Technik grob zu erklären. Er versuchte dabei nicht zu sehr ins Fachchinesisch abzudriften. Diese Honorierten seine Besucher mit einer regen Aufmerksamkeit.

Bei der Stellarkartografie blickte Kennara auf das Gewaltige Holographischen Projektionsfeld. Auf diesem wurde gerade eine Darstellung der gesamten Milchstraßen Galaxie gezeigt. Diese Rotierte langsam. Staunend ging er einige Meter darauf zu.

„Ein wundervoller Anblick.“, sagte Kennara.

„Ja das ist er Mr Queel.“, sagte George freundlich. „Für viele, die in die Sternenflotte eintreten, ist dies der Hauptgrund. Ins All vorzustoßen. Zu erforschen.“

„Klingt zu gut, um wahr zu sein.“, sagte Kennara. „Verstehen Sie mich nicht falsch Commander. Sicher haben wir der Sternenflotte und der Föderation einiges zu verdanken.“, er senkte seinen Blick nach unten, bevor er wieder George ansah.“ Aber Sie werden es sicher verstehen das nicht jeder jubelt, wenn die Sternenflotte auftaucht.“

„Sicher verstehe ich dies.“, Kennaras Augen schienen George wie Subraumsensoren zu untersuchen.

„Ich danke ihnen das Sie uns das Schiff Zeigen, was mit Sicherheit nicht jeder zu sehen bekommt.“

„Aber Bitte.“, erwiderte George. Irgendwie hatte er das Gefühl einer permanenten Prüfung unterzogen zu werden. Jenax indessen hatte begonnen die Stellarkartografie zu erklären. Für die nächsten 5 Stunden wechselten sich George und Jenax bei der Moderation der Führung ab. Gegen Ende der Führung machten die Vier einen Halt im Casino. Bei einer Kleinigkeit setzten sie sich zusammen.

Kennara stellte eine Frage nach der anderen, um mehr über den Mann zu erfahren, den seine Tochter auserwählt hatte. George hatte zwar Verständnis dafür, aber dennoch konnte er sich des Gedanken nicht erwehren einem Verhör unterzogen zu werden.

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Als John Gilmore morgens aufwachte, hatte er das Gefühl auf einer toten Ratte herumzukauen. Er war sich nicht sicher, wie ein solches Tierchen in seinen Mund gekommen sein mochte, aber... Wie schmeckte tote Ratte eigentlich? Sein Hirn versuchte noch eine Antwort auf seine Frage zu finden, als seine Augen beschlossen, sich zu öffnen.

"Guten Morgen, Schatz!"

John Gilmore war ein höflicher Mensch, darum murmelte er ein "Mog'n" zurück (und stellte fest, dass tote Ratten im Mund auch die Artikulationsfähigkeit beeinträchtigten). Dann drehte er sich wieder auf die andere Seite. Noch fünf Minuten....

Irgendein Teil seines Hirnes war wacher als der Rest. Und dieser Teil bestand beharrlich darauf, dass es nicht normal im Leben des John Gilmore war, neben einem nackten, romulovulkanischen Councelor zu erwachen und von diesem freudestrahlend begrüsst zu werden. Die restliche Teil des Verstandes wollte abwiegeln und meinte, dies sei sicherlich nur ein Traum gewesen. Murrend über diesen Lärm in seinem Kopf drehte John sich wieder um und schlug abermals die Augen auf.

"Na, meine kleine Schlafmaus? Lust auf Frühstück im Bett?"

Doch... Das war Solak... Gilmores Augen wanderten hinab. Eindeutig nackt. Sehr nackt. Und ganz eindeutig IN seinem Bett.

....

Der Arzt konnte sich nicht daran erinnern, jemals so schnell aus seinem Bett gesprungen zu sein. An die Wand gepresst, ein Kissen vor seinen (wie er panisch feststellte ebenfalls) nackten Körper gedrückt. Panisch, kreidebleich, stammelte er nur noch: "Du... ich... Was?! ... Was soll ich SELINA sagen?!"

Solak schob schmollend seine Unterlippe vor. "So hatte ich mir den Morgen danach nicht vorgestellt...." Dann brach er in schallendes Gelächter aus.

Diese Reaktion wiederum hatte John nicht erwartet. "WAS?! Hey, hör auf zu lachen und sag mir gefälligst was um Himmels Willen heute Nacht passiert ist!"

Es dauerte einige Zeit, bis der Councelor sich soweit von seinem Lachkrampf erholt hatte, dass er japsend antworten konnte. "Bleib ruhig - nichts ist heute Nacht passiert. Fred, Solo und ich haben dich gestern abend in dein Bett verfrachtet, nachdem du dich so betrunken hast, dass du nicht mal mehr deine Kabinennummer gewusst hast. Ich bin vor zehn Minuten rübergekommen, um nach dir zu sehen. Und dachte mir, ich spiele dir einen kleinen Streich..." Sich die Lachtränen aus den Augen wischend, stand Solak auf und zog sich wieder an. "Ich schwöre beim Leben meines Sohnes, dass sich unsere Lippen die ganze Nacht über nur einmal berührt haben - und das war, als du darauf bestanden hast, dass wir Brüderschaft trinken."

Johns Herzschlag beruhigte sich allmählich wieder. Dafür setzte nun ein fulminanter Kater ein. Stöhnend rutschte der Mann die Wand hinunter. "Ich erinnere mich... dunkel... Fred hat gesagt, das sei Bananenmilchshake..."

Das Grienen das Spitzohres sprengte fast sein Gesicht. "Und du bist nicht mal stutzig geworden, als es seltsam schmeckte und Elohim diesen Geschmack damit erklärte, dass es tellaritische Bananen seien... Junge, du bist echt ganz schön naiv für einen Arzt!"

"Ach, als wenn Sta'el so etwas nicht passieren könnte!"

"Könnte es nicht - zum einen trinkt er keinen Alkohol, zum anderen ist er durch die Ehe mit einem Halbromulaner von jeglicher Naivität geheilt."

Der Mensch rieb sich die Augen. "Was bin ich froh, dass ich Selina habe... Ein süßes, ehrliches Wesen. Da weiß man immer, woran man ist..."

Solak hatte es mit einem Mal sehr eilig, das Schlafzimmer zu verlassen. "Spring unter die Dusche, das Frühstück ist fertig!"

Als John das Wohnzimmer betrat, saß sein 'Wecker' bereits am Tisch und las in einer Zeitung. Er reichte ihm einen Becher mit einer zähen, dunkelgrünen Flüssigkeit darin. "Hier trink. Das hilft gegen den Kater. Vertrau mir, ich habe es oft genug an mir selber ausprobiert."

Der Mensch schnüffelte vorsichtig daran und verzog sein Gesicht angewidert. "Uarghs! Was ist da drin?"

Der Blick des Romulovulkaniers war dunkel, abgründig, böse. "Wenn ich dir diese Frage beantworte, muß ich dich töten. Romulanisches Reichsgeheimnis..."

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Nacht herrscht auf der Community, sofern man auf einen Raumschiff von Tag und Nacht sprechen konnte. Jedenfalls zeigte der Chronometer neben den Bett 1:43 an, als Hanni zum wiederholten Male die Augen aufschlug. Sie schälte sich vorsichtig aus dem Bett und zog ihren Morgenmantel an.

Mehr unbewusst begab sich die werdende Mutter in das mittlerweile fertig gestellte Kinderzimmer. Die Wartungstechniker hatten es vor gut zwei Tagen geschafft, den Umbau fertig zustellen und alles kindersicher zu machen. Dann hatte Klaus Vendetta mit einigen Crewmen die Einrichtung aufgebaut. Zärtlich fuhr Hanni mit den Finger vorsichtig über die, mit kleinen Teddybären bedruckte, Tapete, bevor sie sich in den Schaukelstuhl setzte und zur Entspannung schaukelte.

Plötzlich spürte Hanni einen ziehenden Schmerz im Unterleib. Der Schmerz wogte die eine Welle und verschwand dann wieder. Sie hielt es erst für Tritt ihres noch ungeborenen Kindes, aber eigentlich konnte das nicht sein, da DER Schmerz sich anders anfühlte. Da wurde ihr klar, dass es sich dabei um Wehen handelte. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, waren die ersten Wehen schon ein bis zwei Stunden alt. Nur hatte sie es bisher ignoriert.

Hanni kehrte ins Schlafzimmer zurück und schüttelte an der Schulter ihres Freundes. „Jerry, wach auf, die Wehen haben bei mir eingesetzt.“

Doch der murmelte nur verschlafen: „Ja, ist gut, Liebling. Die Wehen haben eingesetzt.“, und zog die Bettdecke über.

Doch dann schreckte er auf. „Die Wehen haben eingesetzt.“, wiederholte er aufgeregt. Adrenalin strömte in großen Mengen durch seien Körper. „Du musst sofort auf die Krankenstation.“

Aufgeregt griff der Lieutnant nach Jeans, Socken und T-Shirt und versuchte sich anzuziehen. Versuch war die richtige Bezeichnung. Die Socken waren verquer angezogen, die Beine hätten beinahe in nur einen Hosenbeine gesteckt usw.

Dich nach wenigen Minuten konnten die beiden sich auf den Weg Zur Krankenstation machen.

Auf der Krankenstation angekommen, ließ Jeremiah den armen Hank Tucker, der dort Nachtdienst hatte, wirbeln. „Wo ist Serik. Hat der nicht nachts Dienst. Hol ihn. Und dann weckst du Anna Ruski.“ Der arme Sanitäter wollte schon losstürmen, als Hanni bemerkte: „Und wenn die wiederkommst, Hank, dann gibst du Jerry ein Beruhigunggsmittel.“ „das brauche ich nicht.“, erklärte Jeremiah jedoch.

Kurze Zeit später traf der vulkanische Arzt ein, dicht gefolgt von den Crewmen Ruski und Tucker, wobei letzter gleich wieder verschwand. Anna, die doch noch etwas verschlafen aussah rief. „Herschaftszeiten, woas ist denn hier los.“ Doch als sie Hanni auf dem zentralen Biobett entdeckte, lächelte sie ein wenig. „Es geht wohl los.“

Hanni und Jerry nickten simultan. „Dann legen sie sich und atmen sie ganz ruhig. Und Lieutnant, sie helfen ihr. So wie sie es in meinen Kurs gelernt haben.“, ordnete die Hebamme an und lies die Scanschirme hochfahren.

Anna Ruski besah sich zusammen mit Dr. Serik die Daten des medizinischen Scans und nickte zufrieden: „Schaut aus, als wär olles in Ordnung.“ Der Vulkanier nickte bestätigend: „Das Kind liegt in der Richtigen Position. Letzter Wehenabstand war 5 Minuten und 32 Sekunden, Fruchtblase ist noch nicht geplatzt, das sollte aber in der nächsten Zeit passieren.“ „Wie lange wird es noch dauern.“, fragte Jerry etwas besorgt vom Kopfende des Biobettes. „Etwa zwei bis drei Stunden.“, schätzte Anna.

„Zwei bis drei Stunden.“, wiederholte Hanni etwas nervös. Ihr Frau drückte jedoch ihre Hand, flüsterte leise: „Wir schaffen das schon, Schatz. Keine Panik.“, und begann zu hecheln, wie in den Übungen, obwohl ihm diese Vorstellung auch nicht behagte.

Es dauerte nicht lange, da platzte dann auch die Fruchtblase. Und gut zwei Studen später setzten dann auch die ersten Presswehen ein.

Die Krankenschwester gab nun den Atemrhythmus vor. "Okay, das Köpfchen ist da! Noch einmal richtig pressen!" Sie bezog Stellung um das Kind bei der nächsten Presswehe herauszuholen.

Geschickt ergriff sie den Kopf des Kindes und verkündete nach der nächsten Presswehe: „Herzlichen Glückwünsch ist ein Bub!" Just fiel ihr der Kleine mit einem ohrenbetäubenden Geschrei ins Wort.

Hanni war sehr erleichtert. Endlich war es vorbei. Ein Schwall von Glück und Erleichterung überfluteten sie.

Auch Jeremiah konnte es immer noch nicht ganz fassen. Er hatte zwar eigentlich genügend Zeit gehabt, sich seelisch und moralisch darf vorzubereiten, aber es erschien ihm doch wie ein kleines Wunder. Jetzt verstand er aber seinen Vater wesentlich besser. Denn der hatte bei der Geburt von Samuel etwas verloren neben dem im Wohnzimmer improvisierten Kreissaal gestanden.

Neugierig trat er zu Crewmen Ruski und beobachtete, wie die Hebamme das Baby versorgte und die ersten Untersuchungen durchführte, während sich Serik um die Versorgung der Mutter kümmerte.

Schließlich legte Anna Jeremiah das neugeborene Baby vorsichtig in den Arm.. "Vorsichtig mit dem Köpfchen.“, warnte sie, doch der Vater war in seinen Element. Mit Babys und Kinder kannte er sich aus.

„Hallo Benjamin, ich bin dein Daddy.“, flüsterte der junge Mann zärtlich. Dann trat er an das Biobett setzte sich neben Hanni, bemerkte mit einen breiten Lächeln zu seinen Sohn: „Und das ist die Mami.“, bevor er ihr den kleinen Wonneproppen in den Arm legte.

„Hallo Benjamin.“, säuselte sie nur und gab ihrem Freund einen Kuss.

Das Baby blinzelte seine Mutter kurz an, und schau etwas überrascht, bevor es gähnend, die Augen schloss.

Hanni war völlig hin und weg. "Er ist so klein und so niedlich!" Jerry sah zu Serik und umarmte kurz die darauf völlig verdutzte Anna. "Ich kann Ihnen beiden nicht genug für Ihre Hilfe danken!"

“Wir haben nur unsere Arbeit gemacht.“, erklärte Lieutnant Serik ruhig.

Aus dem Büro des leitenden medizinischen Offiziers holte er ein Padd und fragte: „Wie soll ihr Sohn denn überhaupt heißen, Leutnant.“ „Benjamin.“, erwiderte Jerry. „Genau.“, bestätigte seien Freundin müde. „Benjamin Esteban Stevenson.“ „Also soll er beide Familiennamen tragen.“, folgerte der vulkanische Arzt.

Jerry nickte bestätigend. „Apropos Familie. Ich bin gleich wieder da.“ Dann flitzte er aus der Krankenstation und kam nur Minuten später mit einer Holokamera zurück. Die drückte er Serik in die Hand und bat ihn, ein Foto von der jungen Familie zu schießen.

Der Vulkanier hob zwar die Augenbraue, kam aber dem Wunsch nach. Dann machte Jerry noch selbst eine Nahaufnahme von dem Neugeboren.

Jeremiah war überglücklich, gleichzeitig, war er auch hundemüde von der Nacht. Daher küsste er seine schon schlafende Freundin und seinen neugeboren Sohn auf die Stirn und begab sich in Richtung seines Quartiers um selbst ein Ründchen zu schlafen. Vorher wollte er aber noch, das Holobild mit dem neusten Familienmitglied an seine und notgedrungen auch Hannis Angehörigen und einige Freunde wie z.B. Lucas schicken.

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Ein hervorragend getarntes Spionageschiff des Tal'Shiar durchkreuzte den Raum zwischen Delta und Betazed; die Besatzung langweite sich zu Tode, einige versuchten sich die Zeit mit Spielen und Geschichten Erzählen zu vertreiben. Hin und wieder wagte es einer der 12 Offiziere auch seinen Unmut auf direktere Art und Weise zu verkünden: "Wieso müssen wir ausgerechnet hier patroullieren wo rein gar nichts los ist? Es wäre doch weitaus sinnvoller wenn wir diese neue klingonisch-föderale Koproduktion verfolgen..."

"Die Eisenstein wird schon rund um die Uhr von zweien unserer Schwesterschiffe beobachtet. Wir sind hier für alle Fälle..."

"Annäherungsalarm!", schrie der Romulaner an der Taktischen Konsole.

"Sternenflotte?", fragte der Kommandant, wie der Rest der Besatzung regelrecht elektrisiert.

"Ein ziviles Shuttle... S.S. Falcon... Es hält direkt auf uns zu!"

"Können sie uns sehen?"

"Nein, das ist es ja gerade!"

"Dieser Pilot muss wohl übergeschnappt sein, Ausweichmanöver!"

Das romulanische Gegenstück zu einem Bird of Prey kam heftig ins Schlingern als der rasende Falke es knapp verfehlte.

"Tarnvorrichtung hält, sie scheinen nichts bemerkt zu haben!", meldete der zuständige Techniker.

"Ich will den Namen des Besitzers und falls davon abweichend den des Piloten!", verlangte der Kommandant.

Nach einer Weile verkündete der Informationsoffizier: "Ein gewisser Samylax von Betazed, ein Weltraumcowboy der einen privaten Taxiservice betreibt. Unsere Sensoren konnten obendrein ein deltanisches und ein andorianisches Lebenszeichen ausmachen."

"Ein Betazoide? Und ein Deltaner? - Dann dürften sie unsere Gegenwart wohl gespürt haben!"

"Ich glaube kaum", beruhigte der obige Techniker den Ersten Offizier, "die Tarnvorrichtung speziell dieses Schiffstyps enthält auch einen Zusatz der die Kräfte von Telepathen blockiert. Absolut nichts und niemand kann uns aufspüren, es sei denn jemand würde ein Tachyongitter errichten und selbst durch das könnten wir aufgrund unserer Größe mit Leichtigkeit schlüpfen."

"Dennoch, wir sollten die Aktivitäten dieses Samylax weiterhin beobachten. Finden Sie alles über ihn heraus, vor allem wer die beiden anderen sind die sich bei ihm an Bord befinden!"

Auch wenn das Ausspionieren von Zivilisten nicht gerade dem entsprach was der Tal'Shiar normalerweise im Sinn hatte freute sich die Besatzung doch sehr über diese willkommene Abwechslung, und so hatten sie auch bald alle nötigen Informationen Assjima und Talana betreffend.

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Eben diese Talana hatte bei dem von ihr vollkommen unbemerkt gebliebenen Beinahe-Zusammenstoß einen wilden Freudenschrei von sich gegeben.

Sam dagegen schien weitaus weniger in Jubelstimmung; er fuhr die Andorianerin die gerade das Steuer in der Hand hatte an: "Das ist doch der reinste Wahnsinn, was wenn ein Schiff in der Nähe gewesen wäre?"

"Da war aber keins, es sei denn es wäre getarnt", grinste die Praktikantin.

"Genau das fehlt uns noch, ein Zusammenstoß mit einem Bird of Prey! - Lass mich wieder ran."

"Och menno, kaum fängt es an Spaß zu machen musst du wieder alles kaputt machen..."

"Nein, ich will nur verhindern dass du wirklich alles kaputt machst!"

"Aber sobald wir wieder an einem Asteroidenfeld vorbeifliegen darf ich doch wieder, oder?"

"Talana, was habe ich gerade gesagt?"

"Hey Mann, reg dich ab, ich werde das Schiff schon nicht zu Schrott fliegen! Will ja schließlich selbst heil ankommen."

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