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  • Monitor - 3x05: Das Unvorstellbare

    Shaitan
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    • TheOssi
    Auf Vulkan wird ein Verbrechen verübt, daß seit Jahrhunderten als ausgestorben galt: ein brutaler Mord an einem Menschen. Nahe des Tatortes findet man an eine Wand geschrieben das Wort "Shaitan", was arabisch für "Teufel" ist. Aufgrund der delikaten Situation muß die Monitor mit der Untersuchung beginnen, kann aber einen weitern Mord an einem Klingonen nicht verhindern. Die Obduktion ergibt unvorstellbares: der Klingone hatte vor seinem Tod rasende Angst!Ist hier eine fremde Macht am Werk?

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    Monitor 3x05 "Das Unvorstellbare"
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    Die heiße Abendluft von Vulkan wirkte auf jeden Außenweltler einschläfernd auf seinen Organismus. Der Umstand, dass es schon tiefe Nacht war, verstärkte nur noch mehr diesen Eindruck. Mit den für sie typisch kleinen Schritten tippelte Fatima al-Malek durch die Gebirgsstädte von Vulkan. Die Entscheidung, sich die berühmte Oper Ode der Hoffnung anzuhören, hatte sich für die menschliche Frau als völlig richtig herausgestellt. Immer noch gefangen von der unglaublichen Stimme des Tenors summte sie die Melodie der Oper leise vor sich hin. Nur noch wenige Vulkanier befanden sich zu dieser Zeit au den Straßen, die durch zerklüftete Berge hindurchführten. Es war ein weiter Weg bis zu ihrem Hotel, doch Fatima genoss diese Spaziergänge, bei denen sie die Muße hatte, über Gott und die Welt nachzudenken. Nur so war sie in der Lage, dem täglichen Stress, der auf ihr lastete, zu entfliehen. In früheren Zeiten hätten Menschen Angst gehabt, jetzt noch auf die Straße zu gehen. Durch die hohen Gebirgswände drang nur wenig Mondlicht auf die Straße herab und nun war auch der letzte Vulkanier von der Straße verschwunden. Doch Fatima hatte keine Angst. Wieso auch? Jegliche Verbrechen auf den Zentralwelten der Föderation lagen schon Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte zurück und zudem befand sie sich unter einem der friedlichsten Völker in der Galaxis. Der Umstand, dass al-Malek eine ohnehin schon selbstbewusste Frau war, erhöhte ihr Sicherheitsgefühl noch um ein paar weitere Prozente. Ihr Körper und andere Gegenstände warfen mystisch erscheinende Schatten an die Felswände. Ein faszinierendes Schauspiel. Trotz ihrer Müdigkeit und der späten Uhrzeit blieb Fatima an einer der Wände stehen und beobachtete die Schatten. Dann hob sie die linke und rechte Hand und begann einige der Schattenspiele mit ihnen durchzuführen, die ihr ihre Eltern vor langer Zeit gelehrt hatten.
    Ein Hund, eine Katze, ein Vogel, ein Gesicht, all diese Wunder erschienen auf zauberhafte an der Felswand. Ein Gefühl von Frieden breitete sich in Fatima al-Malek aus. Was für ein wundervoller Moment...
    Ein weiterer Schatten erschien an der Wand, merkwürdigerweise nicht auf den Bewegungen ihre Hände beruhend. Fatima drehte sich ruhig um, erblickte jedoch niemanden. Vielleicht ein Vogel oder dergleichen. Es war nun wirklich an der Zeit, in ihr Quartier zurückzukehren. Die schwarzhaarige Frau wollte sich wieder auf ihren Weg begeben, prallte dann jedoch auf einen massiven Gegenstand. Ächzend fiel sie auf den staubigen Boden und blickte empor. Vor ihr stand eine Person. Fatima reckte ihm ihre Hand entgegen, damit der Unbekannte ihr aufhelfen konnte, doch die nicht näher identifizierbare Person ignorierte ihre Geste.
    „Ich dachte, Vulkanier entschuldigen sich ebenfalls für diese Missgeschicke“, meinte Fatima freundlich. Doch das Lächeln auf ihren Lippen erstarb, als sie plötzlich von dem gesamten Schatten eingehüllt wurde und die Hölle über ihr einbrach...

    „Guten Morgen, Admiral.“
    „Einen guten Morgen, Jeff!“
    Höflich, wie jeden Tag, begrüße Admiral Kashari, der Sektorchef des Geheimdienstes auf Starbase 67, seine Ordonanz. Wie so oft in den letzten Monaten musste der alte Zakdorn den Eifer des jungen Menschen bewundern, der schon so früh am Morgen im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein schien. Für Kashari, einem überzeugten Langschläfer, war das frühe Aufstehen immer ein Kampf mit dem eigenen Willen und dem ständig lauter werdenden Wecker. Jeff Salt drückte seinem Chef eine Tasse Kaffee in die Hand, genau auf die Art zubereitet, wie es der alte Admiral mochte. Mit einem dankenden Nicken nahm der Zakdorn die dampfende Tasse in die rechte Hand und begab sich in sein großräumiges Büro. Trotz der immensen Größe dieses Raumes und in Anbetracht der Zeit, die Admiral Kashari hier verbrachte, war der Raum nur spärlich ausgestatte. Er war bisher immer ein einfacher Mann gewesen, der keinen besonderen Luxus gebraucht hatte. Doch im Laufe der letzten Monate hatte sich diese Einstellung verändert. Er war nun ein alter Mann, hatte eine beeindruckende Karriere innerhalb des Sternenflottengeheimdienstes hinter sich und leider besaß er weder eine Frau noch Kinder. Irgendwann, während der Zakdorn den wunderschönen Nebel aus seinem Bürofenster beobachtet hatte, war Kashari zu der Ansicht gelangt, dass er sich auch mal etwas gutes tun könnte. Und dies hatte zu dem Kauf eines beeindruckenden Bildes geführt, dem Meisterwerk Frau in vier Dimensionen, dass aus dem 21. Jahrhundert der Erde stammte. Bei der Auktion hatte der alte Mann zwar einen stattlichen Preis für das Gemälde hinlegen müssen, doch es war jeden einzelnen Cent wert gewesen, wie man früher zu sagen pflegte. An der Wand zu seiner Rechten angebracht, war es neben einer großen Topfpflanze der einzige Ziergegenstand in dem Büro und so hatte Kashari bei Bedarf immer die Möglichkeit, seine gesamte Aufmerksamkeit auf das Bild zu richten. Wenn ihm mal nach Ruhe oder Entspannung zumute war, konnte er Stunden damit verbringen einfach nur das Meisterwerk zu betrachten. Jedes Mal entdeckte er neue fantastische Nuancen an diesem Bild, neue Details und Farben. Zu schade, dass es das einzig gute Werk des ansonsten recht namenlosen Künstlers gewesen war, ansonsten hätte Kashari noch weitere Bilder aus der Feder des längst Verstorbenen geordert. Einen tiefen Schluck Kaffee nehmend, setzte sich Kashari in seinen Sessel und nahm sich die Zeitung vor, die praktischerweise auf einem Padd gespeichert war.
    So, so, die Verhandlungen für die Multiplanetare Allianz gingen also gut voran, dachte der Zakdorn erfreut.
    Während seines Dienstes in der Sternenflotte und auch seiner Tätigkeiten beim SFI, dem Starfleet Intelligence, hatte er viel Kampf und auch Tod kennen lernen müssen. Es war ihm nur recht, dass endlich, nach all den Jahrhunderten, ein dauerhafter Frieden zwischen den großen Völkern dies Alpha- und Beta-Quadranten in greifbarer Nähe war. Vielleicht würde schon die nächste Generation es nicht glauben können, wenn man ihnen in der Schule erzählte, dass die Cardassianer, Romulaner, Klingonen und die Föderation früher einmal verfeindet gewesen waren. Was für eine Zeit, in der leben durfte! Es war einfach unabdingbar, dass die Verhandlungen in guten Ergebnissen fruchteten.
    Kasharis Kommunikator erwachte zirpend zum Leben.
    „Sir“, erkannte er Jeff Salts höfliche Stimme, „Captain Price möchte seinen Termin wahrnehmen.“
    „Schicken sie ihn hinein.“
    Die Tür öffnete sich und ein mittelgroßer, schwarzhaariger Mann trat in sein Büro ein. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, wieder John Lewinski zu sehen, wie er in das Büro seines Mentors ging und ihn lächelnd, aber wagemutig um eine neue Mission bat. Doch dann vertrieb der Zakdorn diese Gedanken. John, der für ihn fast schon so etwa wie ein Sohn gewesen war, war fort. Nach seinem Austritt aus der Sternenflotte, an dem auch Kashari nicht ganz unbeteiligt gewesen war, war Lewinski vom Erdboden verschwunden. Kashari hatte sogar seinen Einfluss geltend gemacht und die Überwachungseinrichtungen des Geheimdienstes genutzt, um den Menschen aufzuspüren, doch John war wie vom Erdboden verschluckt. Wer wusste überhaupt noch, ob er jemals wieder kam?
    Und hier war nun sein Nachfolger, Matthew Price, ein Offizier mit einer miserablen Dienstakte und einem fraglichen Führungsstil. Der einzige Pluspunkt, den er in seiner Karriere vorzuweisen hatte, war der Umstand, dass alle, die unter ihm gedient hatten, glücklich mit ihm gewesen waren. Wohlgemerkt, diejenigen, die unter ihm gedient hatten. Seine Vorgesetzten vertraten da natürlich eine ganz andere Auffassung. Für Kashari war es absolut unverständlich, wie ein Mann wie Price das Kommando über ein Schiff wie die Monitor hatte erhalten können. Und dann erinnerte er sich. Admiral Jellico selbst hatte Price auf die Monitor versetzt. Der Mann, von dem Kashari vermutete, dass er in irgendeiner Weise versuchte, hinter den Kulissen die Fäden zu ziehen. Doch beruhten diese Annahmen auf Fakten?
    „Sie wollten mich sprechen?“ fragte Price und setzte sich in den Sessel ihm gegenüber. Mit einer Mischung aus Amüsement und Verärgerung stellte Kashari fest, dass der dem Halbbetazoiden weder einen Platz angeboten hatte, noch dass er den Admiral mit seinem ihm gebührenden Titel angesprochen hatte. Die Gerüchte über den Kerl stimmten also.
    „Ganz recht, Captain. Zuerst möchte ich ihnen dazu gratulieren, wie sie den Fall um die gestohlene Defiant gehandhabt haben. Die Föderation steht in ihrer Schuld.“
    Price winkte bei diesen Worten lässig ab, als ob er diese Worte viel zu oft hörte.
    „Aber auch diesmal steht die Zukunft der Verhandlungen rund um die Gründung der Multiplanetaren Allianz auf dem Spiel. Bei den nun folgenden Instruktionen, die ich ihnen geben werde, muss ich mich auf ihre absolute Verschwiegenheit verlassen können. Diese Sache hat eine dermaßen hohe Sensibilität, dass ich diesen Umstand nicht oft genug betonen kann, Captain Price.“
    „Ich habe voll und ganz verstanden.“
    Der alte Zakdorn holte noch einmal tief Luft, so als ob er sich auf etwas Großes wappnen müsste. Dann begann er mit seinem Briefing.
    „Vor einigen Tagen ist es auf Vulkan zu einem grausigen Verbrechen an einer menschlichen Frau gekommen; einem Mord.“
    Price lächelte überrascht auf, eine Geste, die so überhaupt nicht zu den eben gesprochenen Worten passen wollte.
    „Verzeihen sie meine Verwunderung, aber für einen Moment hatte ich gedacht, sie hätten von einem Mord gesprochen. Und das auch noch auf Vulkan...“
    Kasharis Antwort ließ das Lächeln von Price Gesicht verschwinden.
    „Sie haben mich richtig verstanden, Captain. Es hat einen Mord auf Vulkan gegeben.“
    Price blickte sich auf einmal fast schon hilfesuchend in dem Büro des Admirals um. Das eben Gehörte klang dermaßen unglaublich, dass man es nur noch im fantastischen Bereich ansiedeln konnte.
    „Sie müssen mir meine Entschuldigung verzeihen“, sagte Price und verzichtete, wie es für ihn üblich war, auf eine förmliche Anrede, „aber ein Mord? Ich meine, wie lange ist es her, dass auf Vulkan ein solche Verbrechen das letzte Mal verübt worden ist?“
    Niemand konnte ihm diese Frage verübeln. Die Vulkanier waren ein derartig friedvolles Volk, dass Mord schon seit Jahrhunderten auf ihrer Welt als ausgestorben galt.
    „Ich muss gestehen, dass ich ebenfalls diese Sache nachgeschlagen habe. Es ist das erste Mal seit 863 Jahren, dass ein Mord auf Vulkan verübt worden ist.“
    Price zog eine Augenbraue hob, imitierte so unbewusst die Gestik eines überraschten Vulkaniers.
    „Wer ist das Opfer?“ fragte er.
    „Das genau ist das Problem. Es handelt sich um Fatima al-Malek, eine menschliche Diplomatin, die um Zuge der Verhandlungen um die MPA auf Vulkan gewesen ist, um mit einigen Gesandten zu sprechen. Ihr Tod bedeutet eine gewaltige Katastrophe. Wir können uns nicht leisten, dass die Diplomaten aus Angst über diesen Vorfall abreisen und so die Verhandlungen auf einen schlechten Pfad bringen. Daher werden sie und die Monitor dort diskret ermitteln. Ihnen stehen jegliche Behörden und Mittel zur Verfügung, nur finden sie den Täter und bleiben sie dabei diskret. Ich kann dies nicht oft genug betonen. Diskretion!“
    „Ich habe verstanden. Mit ihrer Erlaubnis reisen wir sofort ab.“
    „Gewährt. Viel Glück.“
    Ohne ein weiteres Wort, ohne einen Gruß erhob sich Price und verließ das Büro. Kashari seufzte und fragte sich, ob der Betazoid der richtige für diese Aufgabe war? Nun ja, der nächste Gesprächspartner würde auch nicht leichter sein. Kurz blickte er zu dem Gemälde, um Kraft zu tanken und sprach dann in seinen Kommunikator:
    „Jeff, Admiral Edward Jellico kann nun eintreten.“

    Trotz der zahlreichen Wunder der Technik, die dieses Jahrhundert bot, war Perfektion immer noch nicht erreicht. Vielleicht, so spekulierten einige Ingenieure und auch Philosophen, Perfektion tatsächlich nur ein Ideal, welches man niemals erreichen konnte. Oder war Perfektion nur subjektiv gefärbt? Ein Zivilist z.B. hätte den Start der Monitor, ihr sanftes Ablegen und dann den geschmeidigen Übergang in den Warpflug als perfekt empfunden. Ein langjähriger Offizier der Sternenflotte jedoch, wie es Lieutenant Ardev nun einmal war, konnte immer noch das sanfte Vibrieren spüren, wenn sich die Warpblase um das Schiff legte und es dann auf Überlichtgeschwindigkeit beschleunigte. Wie auch immer man zu diesem Thema stand, man gewöhnte sich irgendwann daran. Und wenn man eine so bezaubernde Tischnachbarin wie Ardev beim Frühstück hatte, war man gerne bereit, über solche Dinge nicht mehr länger nachzudenken.
    Wie jeden Morgen dinierten Ardev und seine Quasi-Verlobte Arena Tellom im Casino. Quasi-Verlobte deswegen, weil Fähnrich Tellom eine Angehörige der terellianischen Spezies war und daher den Begriff der Ehe überhaupt nicht kannte. Für Ardev, einen Andorianer, der den Traditionen seines Volkes entsprechend leben wollte, stellte dieser Umstand ein gewisses Problem dar. Immerhin war er ein junger Mann und die Hormone meldeten sich selbstverständlich ab und an zu Wort. Doch Ardev versuchte das zu leben, was ihm sein Vater einst gelehrt hatte:
    Wenn wir unseren inneren Trieben nachgeben, so unterscheiden wir uns nicht von den Tieren.
    Sicherlich traf diese Meinung auf nicht viel Zustimmung bei seinen Kameraden und den damaligen Stubenkameraden, nichtsdestotrotz erkannte der Andorianer jedoch eine ungeheure Weisheit in dieser Aussage.
    „Wohin wir wohl diesmal unterwegs sind?“ fragte Tellom gutgelaunt und trank einen Schluck denebianischen Orangensaftes, wobei ihr zauberhaftes braunes Haar über ihre Schultern strich.
    „Ich denke, wir werden noch rechtzeitig gebrieft werden“, entgegnete Ardev und schlang hungrig eines der köstlichen Sandwichs herunter, die Lieutenant Bird zubereitet hatte. Zufällig waren der taktische Offizier und der Andorianer darüber gestolpert, dass sie beide dieselbe Essensvorliebe hatten und das Essen aus dem Replikator zwar nicht schlecht, aber doch irgendwie... unfertig wirkte. Also bereitete jeder dem anderen abwechselnd ein Sandwich nach Wunsch zu, was eine äußerst schmackhafte Tradition geworden war.
    „Rate doch mal“, sagte Tellom keck und Ardev blickte kurz überlegend gen Decke.
    „Gorn-Raum“, spekulierte er schließlich nach einigen Sekunden des Nachdenkens.
    „Ich tippe auf ein Föderationssystem“, meinte Arena, „ich würde sagen, Tellar.“
    „Und wie kommst du darauf?“ fragte Ardev und musterte ihre wundervollen grünen Augen, die so herrlich schimmerten wie ein Smaragd.
    „Ich habe es einfach im Gefühl.“
    Bei Gott, er liebte diese Frau. Ardev schwor sich, dass nichts auf der Welt sie jemals trennen sollte!

    Der rote Planet kam auf dem Sichtschirm der Brücke immer näher und blieb schließlich stehen: die direkten Auswirkungen des Orbitalmanövers der Monitor. Captain Price sprang, Sekunden nach der Bestätigung ihrer orbitalen Position, aus seinem Kommandosessel auf und bedeutete Lieutenant-Commander Land und Lieutenant Bird mit einem einfachen Fingerzeig, ihm zu folgen. Der junge Sicherheitschef blickte kurz fragend zum ersten Offizier der Monitor, der nur mit verblüfftem Gesichtsausdruck die Schultern zuckte und sich anschickte, seinem kommandieren Offizier zu folgen. Die drei Männer begaben sich in Richtung des einzigen Transporterraumes der Monitor, ohne dass Price irgendein Wort zu ihnen sprach. Dort angekommen, wollte sich der Betazoid schon daran machen, die Transportkoordinaten in den Computer einzugeben, doch Bruce Land hatte genug von diesem Spielchen.
    „Sir, ich meine Matthew“, korrigierte sich Land selbst. Captain Price war wohl der einzige Kommandant der Sternenflotte, der es hasste, wenn man ihn mit seinem Rang ansprach.
    „Ich weiß, dass Verschwiegenheit und Geheimhaltung Teil unserer Aufgabe sind, immerhin ist dies hier ein Schiff des Geheimdienstes, aber trotzdem würden der Lieutenant und ich schon gerne wissen, wieso wir uns nach Vulkan begeben.“
    Price ließ seine vollkommen schwarzen Augen kurz zwischen Bruce Land und Danny Bird hin und her wandern, bis er schließlich Fähnrich Bolder, dem Transporterchef, mit einer lässigen Handbewegung dazu aufforderte, den Raum zu verlassen. Der junge Mensch verließ ohne Umschweife seinen Arbeitsbereich.
    „Ich weiß nicht, wie ich ihnen das sage soll“, erklärte Price und stemmte seine Hände in die Hüften, „also sage ich, auch wenn es unglaublich klingen wird, es frei heraus: wir sind hier, um einen Mord zu untersuchen.“
    Abermals blickten sich Land und Bird an und dann lächelte der junge Lieutenant.
    „Sicher, Matt, ein Mord auf Vulkan.“
    Als er jedoch nicht sah, dass der Betazoid seinen Humor teilte, erstarb auch sein Lächeln.
    „Also ist das kein Scherz? Es hat einen Mord gegeben?“
    „Ganz recht, Lieutenant“, stimmte Price zu und beschloss, den Waffenoffizier nicht für diese peinliche Reaktion zu maßregeln. Immerhin hatte er es am Anfang ebenfalls nicht glauben können. Bruce Land räusperte sich kurz und fragte dann:
    „Nun ja, dann hat es eben einen Mord gegeben, was in der Tat äußerst schrecklich ist, aber was haben wir damit zu tun? Erstens können sich die vulkanischen Sicherheitsbehörden darum kümmern und zweitens sind im Fall der Fälle andere Sternenflottenkräfte direkt auf Vulkan stationiert.“
    Price richtete einen genervten Blick in Richtung Decke. Seine ganze Geheimhaltung war damit aufgeflogen.
    „Bei der Toten handelt es sich um eine Diplomatin der Föderation, die im Zuge der Gründung der Multiplanetaren Allianz hier auf Vulkan Verhandlungen führen sollte. Ihr Tod könnte, sagen wir es mal so, Vorbehalte gegenüber der normalerweise so hohen Sicherheit der Integrität der Föderation erzeugen. Und zweitens könnte dieses Ereignis zu gewisse Unruhen auf Vulkan und auch innerhalb der Föderation führen. Immerhin ist dieses Verbrechen auf Vulkan seid mehr als achthundert Jahren nicht mehr zustande gekommen und auch in der Föderation haben wir es kaum noch mit diesem Verbrechen zu tun. Daher sind wir angewiesen worden, hier diskret zu ermitteln. Eigentlich wollte ich sie nicht einweihen oder zumindest noch damit warten. Aber nun muss ich sie bitten, Stillschweigen auch hier an Bord zu warnen. Wir ziehen nur die nötigsten Crewmitglieder zu diesem Fall hinzu, verstanden?“
    Die beiden Offiziere nickten, erschienen doch diese Äußerungen logisch. Alle drei stellten sich im Anschluss an dieses aufschlussreiche Gespräch auf die Transporterplattformen und warteten auf den Transfer. Bevor es jedoch zum Transport kam, fragte Land noch:
    „Sagen sie Matthew, wie wollten sie den Fall vor uns geheim halten, wenn sie uns mit zum Tatort genommen hätten?“
    „Das werde ich ihnen natürlich nicht verraten. Berufsgeheimnis.“
    Und mit diesen seltsamen Worten verschwand der Transporterraum vor ihren Augen und wurde durch die Außenlandschaften der großen Wüstenwelt Vulkan ersetzt.
    Sofort nach ihrer Materialisation brach auf Matthew Price Körper der Schweiß aus. Als jemand, der die größte Zeit seines Lebens auf der kalten Welt von Rigel verbracht hatte, war diese Welt mit ihrer stechenden Sonne mehr als ungewohnt. Mit leichter Befriedigung erkannte der Kommandant, dass auch seine beiden Begleiter sich den Schweiß von der Stirn wischten. Zumindest war er also nicht der einzige, der etwas schwächelte. Der Betaozoid krempelte seine Uniformärmel, so wie es für ihn üblich war, hoch und überlegte dann kurz, ob er auch noch die Jacke öffnen sollte, entschied sich jedoch dagegen, da er zumindest ein wenig einen diplomatischen Eindruck erwecken musste. Einmal drehte sich der Captain um seine eigene Achse, um die Umgebung zu inspizieren. Sie befanden sich in einer Schlucht, umgeben von massivem Felsgestein. Das ganze Areal schien abgesperrt worden zu sein, denn außer ihnen selbst befanden sich nur eine Handvoll Vulkanier an diesem Ort, die sich an einem bestimmten Punkt an der linken Wandseite sammelten. Zielstrebig ging Price auf die Ansammlung zu und begutachtete den Tatort: eine große Lache rotes Blut war halb im Boden versickert, bevor man die Leiche gefunden und Sterilisatoren aufgestellt hatte, die den Ort des Verbrechens quasi eingefroren hatten. Außer dieser Lache waren noch in der Wand Löcher bzw. Unebenheiten zu finden, ungefähr in der Größe eines Balles oder dergleichen. Stumm musterte Price die Details des Tatortes und erlaubte sich für einen kurzen Moment, seine empathischen Fähigkeiten zu nutzen. Wie jedoch erwartet, spürte er nichts. Die Vulkanier verstanden es auch in dieser Situation geradezu meisterlich, ihre wahren Empfindungen zu verstecken. Eine mittegroße, schwarze Vulkanierin trat auf die Gruppe der Offiziere zu.
    „Mein Name ist Inspektorin Churak. Bis jetzt habe ich diese Untersuchung geleitet.“
    „Matthew Price vom Raumschiff Monitor,” stellte sich der Betazoid knapp vor. „Es tut mir leid, dass wir ihre Kompetenzen verletzen, indem wir ihnen diesen Fall abnehmen, doch diese Sache ist äußerst delikat.“
    „Ich akzeptiere ihre Entschuldigung“, antwortete die Frau emotionslos. Sie schien tatsächlich überhaupt nicht beleidigt zu sein, dass eine Person von außen ihr den größten Fall in der vulkanischen Kriminologie innerhalb der letzten achthundert Jahre weggenommen hatte.
    „Was können sie uns bisher mitteilen?“ fragte Price höflich.
    Churak setzte nun ihren Körper in Bewegung, verließ die anderen Vulkanier, die offensichtlich ihre Mitarbeiter waren. Matthew dachte nicht lange nach und folgte ihr.
    „Das Opfer wurde in die Klinik von Vulkan gebracht, wo wir sie in einem Stasisfeld aufbewahrt haben.“
    „Ich würde sie gerne an Bord meines Schiffes beamen.“
    „Natürlich. Ich muss sie jedoch darauf hinweisen, dass das Opfer nicht gut erhalten ist.“
    Price stutzte.
    „Nicht gut erhalten? Sie sagten doch, dass sie in Stasis gelegt haben...“
    „Ich meine dies nicht in dieser Hinsicht“, unterbrach ihn Churak, was für einen Vulkanier eine äußerst ungewöhnliche Angewohnheit war. „Ich möchte damit ausdrücken, dass sich der Täter nicht nur mit einem simplen Mord zufrieden gegeben hat.“
    Captain Price wollte gerade nachfragen, was sie damit ausdrücken wollte, doch dann blieb er vor einem anderen Teil der massiven Felswand stehen. Sie hatten ungefähr einhundert Meter zwischen sich und den Rest der Untersuchungsgruppe gebracht und der Betazoid musste paralysiert das obskure Werk bewundern, dass jemand in riesigen lateinischen Lettern (wieso die Schrift der Menschen? War es ein menschlicher Täter?) geschrieben hatte:
    Shaitan.
    „Woher hatte der Täter denn die Farbe?“ fragte Price wie beiläufig und zuckte ängstlich zusammen, als er die Antwort der Inspektorin vernahm:
    „Dies ist keine Farbe, Captain. Es ist das Blut des Opfers.“

    Sie konnte ihm keinen Wunsch abschlagen. Nicht nur, weil er ihr kommandierender Offizier war, nein, dies war nicht der wahre Grund. Vielmehr stellte der neue Captain für Doktor Frasier eine faszinierende und durchaus auch attraktive Persönlichkeit dar. Und diese Anziehung bezog sich nicht nur auf das gute Aussehen von Matthew Price. Ihr alter Kommandant, John Lewinski, war trotz seiner exzellenten Fähigkeiten ein verschlossener Mann gewesen. In den vier Jahren, in denen sie an gemeinsam an Bord der Monitor gedient hatten, war sie nie wirklich mit Captain Lewinski in Kontakt getreten. Zu klein war einfach der Freundeskreis von Lewinski gewesen und er schien nicht einmal daran Interesse zu haben, ihn auszudehnen.
    Matthew Price war da jedoch ganz anders. Vielleicht lag dies an seinem betazoidischen Wesen, was ihn zweifelsohne noch begehrlicher machte. Der neue Kommandant schien einfach ein unglaublich offener Mensch zu sein, der gerne seine Mittagsmahlzeit mit den einfachen Matrosen einnahm. Er schien irgendwie das komplette Gegenteil von John Lewinski zu sein. Wo John regelkonform und diplomatisch gewesen war, war Price unkonventionell und impulsiv.
    Auch wenn diese Überlegungen mehr als angenehm für die Ärztin waren, musste sie nun ihre Arbeit erledigen. Captain Price hatte sie um absolute Verschwiegenheit gebeten, daher hatte sie ihre beiden Mitarbeiter nach draußen geschickt und die kleine Krankenstation der Monitor
    abgeriegelt. In der Mitte der Krankenstation hatte sie den großen, mobilen Autopsietisch aufgebaut und ihre Instrumente sorgsam auf der Ablage aufgebahrt. Solche Untersuchungen machten keinem Arzt sonderlich großen Spaß und Dr. Elizabeth Frasier bildete in dieser Hinsicht keine Ausnahme gemacht. Früher war eine Autopsie pro Jahr vielleicht unangenehm, aber trotzdem machbar gewesen. Doch seit dem schrecklichen Krieg mit dem Dominion vor zwei Jahren, in denen sie viel zu viele Menschen auf ihrer Krankenstation hatte sterben sehen, versuchte sie, so wenig Toten wie möglich zu begegnen, was im Endeffekt hieß: Leben retten!
    Die Person, eine junge Frau, um die sie sich bald kümmern musste, konnte nicht mehr gerettet werden. Es ging nun nur noch darum, andere vor der Person zu retten, die ihr dies angetan hatte. Noch einmal atmete sie tief durch, bevor sie das Stasisfeld aktivierte, welches den Tisch in blaues Licht tauchte und dann den Kommunikator betätigte:
    „Ich bin bereit. Beamen sie die Leiche nun bitte auf die Krankenstation.“
    An den Kontrollen stand Lieutenant Ardev, der ebenfalls in diese Untersuchung eingeweiht worden war. Dr. Frasier konnte nur zu gut verstehen, wieso aus dieser ganzen Sache ein solches Geheimnis gemacht wurde. Denn wenn man sich nicht einmal mehr auf Vulkan sicher fühlen konnte, wo denn dann?
    Auf dem Tisch erschienen die Transporterstrahlen und brachten die Leiche an Bord der Monitor. Und dann hätte sich Dr. Frasier am liebsten übergeben! In all den Jahren der Ausübung ihres Berufes hatte sie schon viel schreckliches gesehen, Verletzungen, Seuchen oder dergleichen, aber so etwas war ihr noch nie untergekommen. Von einer Leiche konnte man in diesem Fall gar nicht mehr sprechen. Die Arme und Beine standen in einem ungewöhnlichen Winkel vom restlichen Körper ab, der ganze (nackte) Oberkörper war von Schrammen und blauen Flecken übersät. Und dann das Gesicht! Es war nur noch eine blutige Masse, keinerlei Konturen waren zu erkennen. Hätte sie nicht die Akte von Fatima al-Malek gesehen, Dr. Frasier wäre nicht einmal sicher gewesen, ob es sich bei diesen Überresten (anders konnte man es gar nicht nennen) um eine Frau handelte. Mit einem mulmigen Gefühl machte sich die Ärztin daran, ihren schrecklichen Bericht zu verfassen.

    Das Gefühl war immer noch da. Vielleicht würde es noch Monate dauern, bis er es abgestellt hatte. Jedes Mal, wenn sich die automatischen Türen zum Bereitschaftsraum des Kommandanten öffneten, erwartete Bruce Land seinen alten Freund John Lewinski im großen Sessel hinter dem Schreibtisch sitzen zu sehen. Und immer dann, wenn er die dort sitzende Person als Matthew Price identifiziert hatte, musste er schmerzhaft erkennen, dass eine Ära zu Ende war. Auf dem Stuhl Price gegenüber saß Dr. Frasier und sah sich mit traurigem Gesicht zum eintretenden Land um. Der erste Offizier betrat den Raum und setzte sich ungefragt auf das Sofa, dass an der Längsseite der Wand angebracht war. Ungefragt war in diesem Kontext übrigens nicht als Respektlosigkeit anzusehen, denn Captain Price hielt es für falsch, wenn man ihn für jede Kleinigkeit um Erlaubnis fragen musste. Dies fiel für ihn wohl unter die Kategorie Eigeninitiative.
    „Ah Commander, gut dass sie hier sind. Dr. Frasier wollte mir gerade von den Ergebnissen der Obduktion erzählen“, erklärte Price mit gefalteten Händen den Sachverhalt.
    „Bevor wir dazu kommen, Matthew“, entgegnete Land und blickte kurz fragend zur Ärztin, die ihm mit einem stummen Nicken erlaubte, zuerst zu sprechen, „ich habe herausgefunden, worum es sich bei dem Wort Shaitan handelt.“
    „Na dann spannen sie uns mal nicht auf die Folter“, meinte Price und wartete.
    „Wie auch die lateinischen Schriftzeichen vermuten ließen, ist es tatsächlich ein Wort aus einer menschlichen Sprache. Jedoch ist es nicht ein Wort aus den üblicherweise verbreiteten Sprachen meiner Rasse wie Englisch, Französisch oder Deutsch, sondern arabisch.“
    „Nie von gehört“, gab Price schulterzuckend zu.
    „Das sollten sie aber. Sie waren und sind immer noch ein bedeutender Volksstamm der Menschheit. Ich denke...“
    „Ihr Punkt, Commander?“
    Bruce Land räusperte sich kurz.
    „Verzeihung. Problemlos konnte ich das Wort in die Übersetzungsmatrix einspielen und bekam sogleich ein Ergebnis: Shaitan ist das arabische Wort für den Teufel.“
    Price blickte fragend zu Frasier, die ebenfalls beide Augenbrauen hochzog.
    „Teufel?“ fragte Price noch einmal nach, so als ob er befürchtete, sich verhört zu haben. „Sie meinen den mythischen Wächter der menschlichen Hölle.“
    „Ganz recht“, nickte Land. „Sie sind mit dem Konzept vertraut?“
    Der Kommandant der Monitor richtete sich überrascht auf, als hätte man ihm eine vollkommen banale Frage gestellt.
    „Natürlich. Vergessen sie erstens nicht, dass ich zur Hälfte menschlich bin und zweitens gibt es in der betazoidischen Kultur etwas Äquivalentes: wir nennen dieses Wesen Elawuhr.“
    „Ich möchte die beiden Herrschaften nicht bei ihrer anthropologischen Diskussion stören“, fuhr Dr. Frasier selbst für sie überraschend keifend dazwischen, „aber ich würde gerne so schnell wie möglich meinen Bericht abliefern.“
    Irritiert über die heftige Reaktion von der sonst so zurückhaltenden Ärztin hielten die beiden männlichen Offizier inne und widmeten ihre ganze Aufmerksamkeit der braunhaarigen Frau.
    Mit einem Nicken bedeutete Price ihr, zu beginnen.
    „Ich habe herausgefunden, dass auf den Körper von Fatima al-Malek eine ungeheure Kraft ausgeübt worden sein muss. Anhand der Verletzungen auf ihrem Rücken denke ich, dass sie mit einer immensen Kraft mehrfach gegen Felsgestein geschleudert wurde.“
    Das würde zu den Abdrücken an den Wänden passen, dachte Price schaudernd, verzichtete jedoch darauf, diese Gedanken laut auszusprechen und lauschte stattdessen weiterhin den Worten von Elizabeth Frasier.
    „Danach wurde ihr mehrfach ins Gesicht geschlagen. So oft, bis sie bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt worden war.“
    „Furchtbar“, murmelte Land betroffen.
    „Ich habe noch etwas herausgefunden“, sagte Dr. Frasier leise und schien plötzliche große Angst zu empfinden, so als ob die nun folgenden Worte wie Asche in ihrem Mund lagen. „Die Frau ist danach vergewaltigt worden.“
    Fassungsloses Entsetzen bei den Anwesenden. Immer wieder hallte dieses Wort durch die Köpfe aller in dem Besprechungsraum.
    Vergewaltigung.
    Das schlimmste Verbrechen, von Mord einmal abgesehen. Oder war letzteres im Vergleich dazu nur ein Kinderspiel. Auf allen Welten der Föderation, sogar auf den rückständigsten, galt Vergewaltigung als ausgerottet. Fast wäre dieses Wort schon in Vergessenheit geraten und nun das. Ein solches Verbrechen, hier auf Vulkan! Das Entsetzen, dass Dr. Frasier als Frau empfand, war nicht in Worte zu fassen. Matthew Price konnte deutlich ihre Emotionen spüren. Gerne hätte er sie getröstet, ihr Mut zugesprochen, doch auch ihm fehlte im Moment die Zuversicht. Was für ein Wesen musste dies sein, was so was einer Frau antat?
    „War sie schon tot, als es zu dem Geschlechtsverkehr kam?“ fragte Commander Land leise, so als ob diese Tatsache irgendetwas erleichtern würde.
    „Ja, das war sie“, erwiderte Frasier flüsternd.
    Und dann mobilisierte Captain Price seine letzten Kräfte. Dieses Schwein musste um jeden Preis geschnappt werden.
    „Sie haben doch sicherlich DNA-Proben?“
    „Nein“, erwiderte die Ärztin.
    Price Augen weiteten sich ungläubig.
    „Fingerabdrücke?“ hakte er irritiert nach.
    „Nein. Gar nichts.“
    „Sie wollen mir sagen, dass eine brutale Prügelei und eine Vergewaltigung an einer Frau stattgefunden hat und es gibt keinen einzigen Hinweis auf den Täter?“
    Frasier schluchzte leise. Sie war den Tränen nahe.
    „Wenn ich es verstehe könnte, Matt, würde ich es ihnen auch erklären, aber es geht nicht. Ich habe stundenlang Untersuchung durchgeführt und trotzdem kein einzigen Partikel gefunden, der auf den Täter hinweist. So als ob Fatima al-Malek nicht einmal berührt worden wäre. Ich kann nur sagen, dass irgendjemand gewaltsam in sie eingedrungen ist. Sonst nichts.“
    Fassungslosigkeit bei den Anwesenden. Wie war dies nur möglich?

    „Und, wie war dein Tag?“
    Die Frage hätte in einem solchen Augenblick nicht unpassender sein können. Doch Ardev machte seiner Quasi-Verlobten keinen Vorwurf deswegen. Im Gegensatz zu ihm war sie nämlich nicht in die Details eingeweiht, die mit der Untersuchung der USS Monitor einhergingen. Und sie fragte auch gar nicht nach dem Grund. Sie war schon zu lange beim SFI dabei, als dass sie sich deswegen hätte brüskiert fühlen können.
    „Okay“, log Ardev. Ja, was hätte er denn auch anderes sagen sollen? Er hatte vor einigen Stunden von den schockierenden Einzelheiten erfahren, die das Opfer hatte durchmachen müssen und das Gehörte quälte ihn ihm Geiste. Was für ein Mann (es musste doch ein Mann sein, aufgrund der Vergewaltigung!?) konnte so etwas machen? Hatten sie nicht all diese niederen Instinkte nicht hinter sich gelassen und waren endlich zu der Besinnung gekommen? Der Gedanke daran war so furchtbar, der Lieutenant befürchtete heute Abend nicht richtig schlafen zu können.
    „Was ist mit dir Ardev?“
    Die Frage der ihm gegenüber sitzenden Schönheit traf ihn wie ein Donnerschlag. Zu tief war er in seine Gedanken versunken gewesen. Zaghaft blickte er Arena an. Dort saß sie, immer noch so schön wie am ersten Tag, als sie sich begegneten. Nein, sie war sogar noch schöner geworden. Ihr Gesicht strahlte eine Güte und eine Freude aus, die Ardev daran erinnerte, dass es noch gutes in diesem Universum gab.
    „Arena, glaubst du an das Böse in dieses Universum?“ fragte der Einsatzoffizier ruhig.
    Seine Geliebte, Fähnrich Arena Tellom, aß einen Bissen von ihrer Kartoffel und legte dann sorgsam die Gabel auf ihren Teller und blickte in Richtung Decke.
    „Ich denke, dass jedes Lebewesen, egal welcher Spezies, in der Lage ist, böse Dinge zu tun“, antwortete die Chefwissenschaftsoffizierin schließlich.
    Langsam schüttelte Ardev den Kopf. Der Andorianer formulierte die Frage neu:
    „Das meine ich nicht. Glaubst du an das personifizierte Übel, eine Kraft oder Macht, die jemanden dazu verleiten will, böses zu tun?“
    Eine solche Frage hatte er noch nie gestellt. Sicherlich, Ardev fühlte sich den Traditionen seines Volkes verpflichtet, doch im Gegensatz zu anderen Völkern glaubten die Andorianer nicht an ein Jenseits, sei es Himmel oder Hölle. Doch das, was er heute von Commander land gehört hatte, das Wort Teufel, welches mit dem Blut des Opfers an die Wand geschrieben worden war, hatte ihn seltsam nachdenklich gemacht. Konnten solche Kräfte existieren?
    „Ich weiß es nicht“, gab Tellom schließlich nach langem Überlegen zu. „Aber ich denke, dass es in einem Universum, was Wesen wie die Q hervorbringen kann, alles möglich ist.“
    Eine wahrlich beunruhigende Antwort.

    So schnell wie es nur möglich war, stolperte Captain Price durch die Gänge in Richtung Krankenstation. Gerade unsanft aus dem Schlaf geholt, hatte er nur seine Uniformhose und das graue Shirt angezogen und dabei auf die sperrige Jacke verzichtet. Der Umstand, dass er mit ungekämmten Haaren durch die fast menschenleeren Korridore des Schiffes rauschte, gab ihm ein fast schon verwegenes Aussehen.
    „Kommen sie bitte auf die Krankenstation.“
    Dies waren die Worte gewesen, die ihn aus seinem unruhigen Schlaf geholt hatten. Er hatte in der Tat Alpträume gehabt, was ihm noch nie in seinem Leben passiert war. Egal welchen Schrecken er in seinem Leben mitgemacht hatte, immer war er sich der Gewissheit sicher gewesen, dass ein erholsamer ihn erwartete. Diese Nacht war es jedoch anders gewesen. Auf seiner kleinen Pritsche hatte er sich hin und her gewälzt, während obskure Bilder durch seinen Gesicht geschwirrt hatten. Es waren beunruhigende Bilder aus seinem Leben gewesen, Schlägereien, Schmerz, Kriegserfahrungen, Sachen die er jahrelang verdrängt hatte. Und in mitten dieser Bilder immer ein Name, der wie ein Geist durch seine Traumbilder gehuscht war: Elawuhr.
    Doch wieso? Er war nie besonders religiös gewesen, im Gegenteil, er glaubte gar nicht an solche Sachen. Nicht, dass er eine wissenschaftliche Antwort vorzog, nein, er dachte einfach gar nicht über solche Dinge nach.
    Es kann kommen, was da wolle, sagte er sich immer und dies war auch seine Lebensphilosophie. Und nun dachte er nach all den Jahren an diese mystische Figur. Seine Mutter hatte ihm damals immer von Elawuhr erzählt, wenn er mal wieder etwas Verbotenes angestellt hatte. Als Kind hatten solchen Schauermärchen gewirkt, doch nun war er ein erwachsener Mann, der solche Sachen nicht mehr brauchte. Aber wieso konnte er seine Gedanken nicht davon lösen?
    Gehetzt kam der Captain der Monitor in der kleinen Krankenstation an. Bruce Land kam ihm entgegen. Mit düsterer Miene erklärter der erste Offizier:
    „Matt, es hat auf der Oberfläche wieder einen Vorfall gegeben.“
    Und damit gab der Mensch Price den Blick auf die Pritsche frei, auf der ein ausgewachsener Klingone lag. Price wollte schon einen Fluch ausstoßen, dass wieder ein Mord vorgefallen war, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass sie nun hier waren, doch dann wurde er eines besseren belehrt: der große Klingone lebte noch. Mehr oder weniger. Dr. Frasier stand neben dem Hünen, der mit unbeweglichen Augen gen Decke starrte. Nur leicht waren die Atembewegungen zu erkennen. Leise näherte sich der Betazoid dem neuen Patienten, so als ob er befürchtete, ihn aufzuwecken.
    „Wie zum Teufel ist das passiert?“
    Völlig unbewusst hatte Price diese menschliche Redewendung benutzt, ohne darüber nachzudenken.
    Frasier seufzte.
    „Er wurde so gefunden, nicht unweit des ersten Tatortes. Er lag einfach nur so da und starrte vor sich hin. Er hat eine Verletzung im Bauchbereich, die stark blutete, bevor ich sie stoppte. Nichtsdestotrotz sieht es schlecht für ihn aus. Er befindet sich momentan in einer Art Wachkoma.“
    „Können sie ihn wecken?“
    „Ich wüsste nicht, wie.“
    „Wie kam die Verletzung zu Stande?“ fragte der Kommandant.
    „Man hat ihm sein Messer in den Bauch gerammt.“
    Price drehte sich zu seinem ersten Offizier um, der die Frage beantwortet hat. Ein ungläubiges Lächeln lag auf Matthews Lippen.
    „Sie wollen wir doch nicht sagen, dass irgendjemand das Messer dieses Klingonen entwendet und dann auch noch gegen ihn eingesetzt hat. Dies ist unmöglich.“
    „Dem ist aber so“, erwiderte Dr. Frasier, „die Bauchverletzungen rühren eindeutig von dem Messer, dass er zu zeremoniellen Zwecken bei sich trug. Es wurde am Tatort zurückgelassen.“
    „Spuren?“
    „Keine. Keine DNA, keine Fingerabdrücke.“
    Matthew konnte es nicht glauben. Welch perverses Spiel wurde da mit ihnen gespielt? Wie konnte jemand das perfekte Verbrechen verüben und keine Spuren zurücklassen. Und das wichtigste: was war das Motiv? Es gab doch überhaupt keine. Fatima al-Malek hatte keine bekannten Feinde gehabt und dieser Klingone hatte sich aller Vorrausicht nach ebenfalls auf Vulkan vorbildlich verhalten. Kurz checkte er das Padd auf dem Tisch. Bei dem Opfer handelte es sich um einen klingonischen Flottenofizier, der einen Austausch mitmachte und daher hier auf Vulkan stationiert war. Dies würde kein gutes Licht auf die Sicherheit der Föderation werfen, so viel stand fest. Leise stellte er das Padd wieder auf dem Tisch ab und begann seine Sinne zu öffnen. Und dann spürte er es: rasende Angst!
    Diese Empfindung bei dieser Person zu spüren, war dermaßen unglaublich, dass Price im ersten Moment annahm, er würde träumen. Unter den irritierten Blicken seiner Kollegen kniff sich Matthew Price in den Oberarm und nahm erstaunt zur Kenntnis, dass er hellwach war. Abermals öffnete er seine empathischen Sinne und spürte es wider. Der Klingone, der dort auf der Pritsche lag, hatte unglaubliche Angst.
    „Er fürchtet sich“, flüsterte Price.
    Nicht leise genug, denn Land musterte seinen Kommandanten überrascht.
    „Habe ich sie richtig verstanden? Ein Klingone und Angst, das ist doch unmöglich.“
    „Ich spüre es trotzdem“, erwiderte Price düster und verließ die Krankenstation. Dabei kreiste nur eine Frage in seinem Kopf:
    Wer war so furchtbar, dass er einem Klingonen, dem größten Krieger im Quadranten, Angst machte?

    Kaum zu glauben, doch selbst, in der tiefsten Nacht, war es auf Vulkan unverschämt heiß. Es war die richtige Entscheidung von Captain Price gewesen, sich sogleich mit einem Einsatztrupp auf dem Planeten zum Tatort zu begeben und nicht erst seine Jacke zu holen. Kurzärmlig war die Wäre etwas leichter zu ertragen. Mit einer Taschenlampe am Handgelenk suchte er mit ein paar anderen Offizieren den Tatort ab, der sich tatsächlich ganz in der Nähe des ersten Tatortes befand. Der Mond erstrahlte seltsam hell vom Sternenfirmament und beleuchtete die sandige Umgebung in einem seltsam düsteren Widerschein. Price Lichtkegel tanzte wie ein Gespenst über die Gesteinsoberflächen. Deutlich sah er in einer Entfernung die Lichtquellen seines Außenteams, welches er nicht über die näheren Umstände der Mission informiert hatte. Sie waren einfach nur darauf hingewiesen worden, auf alles Verdächtige zu achten.
    Nichts. Egal wohin er blickte, nichts. Er konnte nur hoffen, dass die anderen mehr Glück hatten. Plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung oder näherer Anzeichen, spürte Matthew etwas. Es war ein Gefühl, was jeglicher näherer Beschreibung entsagte und sich nicht einordnen ließ. Es war, als würde Captain Price eine Art Präsenz spüren. Langsam drehte er sich in den Bereich, von dem das Gefühl herrührte. In einiger Entfernung sah er Fähnrich Ginger herumlaufen; niemand sonst.
    „Price an Ginger“, öffnete er einen Kanal, „befindet sich jemand in ihrer Nähe?“
    Der Lichtkegel der Frau mit den markanten kurzen, blonden Haaren zuckte im 360 Grad Winkel hin und her, bevor sie antwortete:
    „Negativ. Niemand außer uns hier zu sehen. Die Sensoranzeigen bestätigen dies.“
    Und dann war das Gefühl wieder weg, ohne dass der Captain in der Lage gewesen war, es genau zu bestimmen. Ein altes Sprichwort der Menschen fiel ihm dazu ein:
    Jemand war gerade über sein Grab gelaufen.
    „Sir, kommen sie!“ rief Lieutenant Barney und Price ging zu dem bärtigen Mann. Mit seiner Handgelenklampe leuchtete der Lieutenant auf einen kleinen Felsen, der achtlos in der Gegend lag. Nichts besonderes, abgesehen von der Schrift, die auf ihm war und von Price Taschenlampe erhellt wurde:
    Fek´ir.
    Die Schrift war rosa. Klingonisches Blut.

    Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlichen Kombinationen.
    Das Dogma der vulkanischen Lebensweise. Ein erwachsener Vulkanier verbrachte sein Leben damit, seinen Geist in den puren Zustand der Logik zu versetzen. Es war der Sinn der Existenz, sich in vollkommenem Einklang mit den Naturgesetzen dieses Universums zu bringen. Seit seinem Austritt aus der Sternenflotte vor knapp einem Jahr hatte sich T´Per dieser Disziplin gewidmet. In absoluter Stille und Regungslosigkeit saß der großgewachsene Mann im Schneidersitz auf dem Teppichboden seiner Behausung. Begleitet wurde er bei seinem Kontemplationsversuchen von seinem ältesten Sohn, der ebenfalls in Regungslosigkeit verfallen war. Beide saßen einfach nur so da und warteten, ließen dabei die Zeit zu einem unwichtigen Faktor mutieren. Es waren Stunden der Muße, die er so lange vermisst hatte. An Bord der Monitor, als T´Per noch der Sicherheitschef des Schiffes gewesen war, hatte er kaum Zeit für die Übungen gefunden. Nun genoss er vollends sein Privatleben bei seiner Familie hier auf Vulkan. Mit Bedauern hatte vom Ausscheiden seines alten Freundes John Lewinski aus der Sternenflotte erfahren müssen, doch bisher hatte sich der Mensch noch nicht bei ihm gemeldet. Wäre er ein emotionales Wesen gewesen, wäre er aufgrund dieser Tatsache in Sorge verfallen, doch als Vulkanier wartete er stattdessen weiter auf ein Zeichen seines Freundes.
    „Gatte“, hörte er plötzlich eine Stimme in seinen Geist eindringen. Nur widerwillig öffnete er seine Augen, verlor so seine Konzentration und wandte sich der Geräuschquelle zu. Es war seine wunderbare Ehefrau Hrura, die im Eingangsbereich zu den Meditationsgemächern stand. Der Umstand, dass sie ihre Studien der alten vulkanischen Philosophie und die Übungen ihres Mannes unterbrochen hatte, war ein deutliches Anzeichen für eine dringende Angelegenheit.
    „Was ist der Grund deiner Störung?“ fragte T´Per völlig ruhig. Er empfand keinen Zorn für diese Unterbrechung, sondern nur aufrichtige Neugier, sofern ein Vulkanier überhaupt Neugierde empfinden konnte.
    „Ich habe eine Nachricht empfangen“, erklärte Hrura...

    Zischend öffneten sich die Schotts zu der Krankenstation und ließen eine Person eintreten, die Lieutenant-Commander Land schon lange nicht mehr gesehen hatte. Die große, weiße Persönlichkeit betrat den Raum und widmete sich gleich Land, der am nächsten stand.
    „Ich grüße sie, Commander Land.“
    Der Brite wäre fast vor Freude aufgesprungen, wusste jedoch, dass sich ein solches Benehmen bei Vulkaniern nicht schickte und erwiderte stattdessen:
    „T´Per, es ist schön, sie endlich wieder zu sehen.“
    „Ich kann ebenfalls nicht verhehlen zu sehen, dass sie wohlauf sind“, antwortete der ehemalige Lieutenant.
    Mit einem Hauch von Beunruhigung musste Bruce feststellen, dass T´Pers Haar noch weißer geworden war, ein deutliches Zeichen dafür, dass auch der Vulkanier dem Alter Tribut zahlen musste. Gerne hätte er sich mit dem ehemaligen Sicherheitschef über Erlebnisse unterhalten, doch leider schätzte sein Volk nicht Tratsch und daher blieb ihm nichts anderes übrig, als zur Sache zu kommen.
    „T´Per, ich danke ihnen für ihr Kommen. Es geht um den Klingonen, der hier hinter mir auf dem Diagnosebett liegt.“
    Die Blicke beider wanderten zu dem Hünen, der immer noch in völliger Regungslosigkeit in Richtung Decke starrte. In den letzten Stunden hatte es keine Verbesserung seines Zustandes gegeben. Er schien immer noch, wie eingefroren zu sein.
    „Er befindet sich im Koma, doch wir müssen wissen, was ihm zugestoßen ist. Ich bitte sie darum höflichst, eine Geistesverschmelzung durchzuführen.“
    T´Per antwortete nicht sofort, ging stattdessen erst einmal zum aufgebahrten Klingonen und inspizierte ihn scheinbar. Dann, nach einer langen Minute des Wartens, entgegnete er:
    „Sie wissen hoffentlich, dass Geistesverschmelzungen in diesem Zustand höchst gefährlich sind. Nicht nur für ihn, sondern auch für mich.“
    „Das weiß ich natürlich“, gab Land zu, „aber es geht hier um eine wichtige Sache, die die Sicherheit von ganz Vulkan angeht. Wir müssen wissen, wer ihm das angetan hat. Mehr kann ich ihnen leider auch nicht sagen, sie wissen immerhin am Besten, was es mit der Geheimhaltung auf sich hat. Also, können, nein werden sie es tun?“
    Wieder überlegte der große Vulkanier lange. Schließlich nickte er. Erleichtert atmete Land tief durch. Nur so konnten sie endlich zu Ergebnissen kommen. Außer dem Namen des Klingonen hatten sie nichts, was ihnen bei der Klärung des Verbrechens helfen konnte. Keine Täterspuren, keine Feinde, keine Probleme. Dies musste einfach klappen!
    T´Per ließ sich einen Stuhl bringen, auf den er sich ruhig setzte. Für einige Minuten schwieg der Mann und brachte sich so in die nötige geistige Ruhe, um mit der Verschmelzung zu beginnen. Bruce wagte es nun in den folgenden Minuten nicht, etwas zu sagen. Auf keinen Fall wollte er die Konzentration des alten Freundes bei dieser schwierigen Aufgabe stören. Langsam näherte sich die rechte Hand T´Pers dem Kopf des Klingonen und versuchte, die Katraa-Punkte zu erfassen. Der Vulkanier schloss die Augen und sprach die für diese Methode traditionellen Worte:
    „Dein Geist zu meinem Geist; deine Gedanken zu meinen Gedanken.“
    Und dann verstummte T´Per, ein deutliches Zeichen für den geglückten Kontakt. Ruhig atmete er und forschte im Geiste des Klingonen nach benötigten Erinnerungsfragmenten, die Aufschluss darüber geben konnten, wer für diese Tragödie verantwortlich sein konnte. Und dann stieß er auf die Erinnerung...

    Kloth lief ruhig zu seinem provisorischen Quartier. Den Abend hatte er in einem der wenigen vulkanischen Kneipen verbracht, wo sich hauptsächlich Außenwelter aufhielten und es wenigstens klingonischen Blutwein gab. Trotz der manchmal auftretenden Einsamkeit hatte Kloth bisher nicht sein Austauschprogramm hierher bereut. Sicher, die vulkanische Stur- uns Emotionslosigkeit wirkte manchmal nervtötend, doch nur durch die benötigte Ruhe konnte man ein besserer Krieger werden. In dem Jahr hier hatte er viel von diesem Volk gelernt, Wissen, dass er hoffentlich eines Tages an seine zukünftigen Kinder weitergeben könnte.
    Kloth grunzte befriedigt. Der klare Sternenhimmel und die heißen, weiten Ebenen Vulkans waren eines Krieges würdig. Plötzlich ein Geräusch!
    Ruhig drehte sich der Klingone um. Früher wäre er wild herumgewirbelt, doch er profitierte von seinen neuen Erfahrungen über die Ruhe. Nichts zu sehen. Jedoch, wieder ein Geräusch, wieder von hinten! Abermals drehte er sich herum, wieder sah er niemanden.
    „Wer ist dort?“ rief er in die Dunkelheit hinein und erntete nur sein eigenes Echo.
    Mürrisch wollte er seinen Weg fortsetzen, doch dann bemerkte er, dass etwas an seinem Gürtel fehlte: sein Messer, das alte Erbstück der Familie. Wo...
    Und dann fühlte er den Schmerz in seinem Bauch explodieren! Wie war dies möglich? Genau vor ihm stand eine Person und zog das vor Blut triefende Messer aus seinem Körper. Mit einem fürchterlichen laut stürzte sich die Schattengestalt auf Kloth und zwang ihn zu Boden. Er rang mit ihm, hielt ihn davon ab, erneut zuzustechen. Langsam aber sicher verlor Kloth jedoch seine Kraft. Der Blutverlust war einfach zu hoch. Und dann, als er für einen kurzen Moment, im rechten Sternenlicht, das Gesicht seines Angreifers erkennen konnte, erfuhr er ein Gefühl, welches er bis dato nicht gekannt hatte. Rasende Angst machte sich in ihm breit, als er das Gesicht identifizierte: Fek´ir, der furchtbare Wächter von Gre´thor!


    Schweißperlen rannten von T´Pers Stirn, als er mit einem Schrei die telepatische Verbindung zu dem Klingonen kappte. Land sprang auf, um seinen Freund zu stützen, der drohte vom Stuhl zu fallen, während Dr. Frasier alarmiert auf die Krankenstation stürzte. Sachte legte Bruce Land den keuchenden T´Per auf den Teppichboden. Instrumente piepsten beunruhigend auf, doch der Commander widmete seine gesamte Aufmerksamkeit dem Vulkanier, der mit seiner Fassung rang.
    „T´Per, hören sie mich?“ fragte Land unruhig, „was haben sie gesehen?“
    Die Antwort des Vulkaniers war auf keinen Fall befriedigend:
    „Das Unvorstellbare.“

    „Kloth ist nach dieser Prozedur gestorben. Ich kann keine genaue Todesursache angeben, doch ich denke, psychischer Stress war der wahrscheinlichste Grund.“
    Lands Angabe war ernüchternd, ein Schlag ins Gesicht der ganzen Crew. Schon wieder ein Toter, immer noch kein Täter. Geschafft von den Ereignissen der letzten beiden Tage lehnte sich Captain Price weit in seinem Sessel im Bereitschaftsraum zurück. Dieser Fall war ein Mysterium für ihn.
    „Und“, fragte er, „was hat ihr Freund T´Per gesehen?“
    Fast schon schämte sich Bruce Land, diese anscheinend nutzlose Information zu geben:
    „Fek´ir, den Wächter der klingonischen Hölle.“
    „Der Name, der auf den Felsen geschrieben worden war.“
    Plötzlich musste er sich seinem Ärger Luft machen. Mit Schwung feuerte Price ein Datenpadd von seinem Schreibtisch in die Ecke, wo es laut krachend erst gegen die Wand und dann auf den Boden aufschlug. Was sollte dies alles?
    „Shaita, Fek´ihr“, zählte der Betazoid auf, „beides Namen für dasselbe theologische Wesen: den Teufel. Wir haben es hier offensichtlich mit einem satanistisch motivierten Mord zu tun.“
    „Aber was ist das Motiv?“ widersprach Land. „Und ich verstehe immer noch nicht, wieso wir immer noch keine Spur zum Täter haben. Hier haben wir etwas, was es eigentlich nicht geben kann: das perfekte Verbrechen. Das ist aber nicht möglich! Es muss doch irgendetwas geben, Augenzeugen, Satellitenaufnahmen, DNA-Tests, irgendwas. Verdammt, selbst ein telepatischer Kontakt hat uns nichts gebracht.“
    „Doch, dass hat er: die Manifestation des Teufels.“
    „Glauben sie das?“ fragte der erste Offizier nach.
    „Was? Das der Fürst der Finsternis, das personifizierte Böse in diesem Universum nicht nur existiert, sondern auch noch hier auf Vulkan sein Unwesen treibt? Natürlich nicht! Jedwede Logik spricht dagegen.“
    „Und wie erklären sie sich dann das alles?“
    Misstrauisch musterte Price seinen Stellvertreter und blickte ihm überrascht in die Augen.
    „Bruce, sie wollen mir doch nicht etwa sagen, dass sie wirklich auch nur annehmen...“
    Land seufzte und zuckte die Schultern.
    „Matt, ich weiß nicht, was ich glauben soll. Wir haben in all den Jahrhunderten so viele Wunder im Universum erlebt, wie können wir dies ausschließen? Ich meine, wieso sollte es nicht übernatürliche Wesen geben, die vielleicht unsere Geschicke lenken?“
    „Sie meinen Gott?“
    „Ja. Ich meine, schauen sie es sich doch nur mal an: egal wie anders die Völker auch sein mögen, in mancher Beziehung gibt es immer unglaubliche Parallelen, z.B. in der Religion. Immer gibt es ein übernatürliches Wesen und einen Art Dämon, die einen im Jenseits erwarten. Ich frage mich, ob diese Verbindungen nur Zufall sein sollen.“
    „Diese Ansichten hätte ich nicht von ihnen erwartet, Bruce“, spöttelte Price, sagte jedoch nichts dazu. Für ihn waren diese Sachen nichts weiter als Märchen, die einem eingeredet wurden. Er weigerte sich einfach, eine solch obskure Erklärung zu akzeptieren. Sie schien einfach lächerlich zu sein. Doch welche Erklärung blieb ihnen nun?

    8 Tage später...
    Ganz ehrlich, dieses Gespräch hatte er gefürchtet. Doch es musste sein. Am anderen Ende der Leitung, auf der Erde, saß Admiral Edward Jellico, der Mann der ihm das Kommando über die Monitor gegeben hatte und verlangte nach Antworten.
    „Ich muss ihnen leider gestehen, dass wir den Täter nicht gefunden haben“, gab Price zu.
    Und wie erwartet, begann sich langsam sich das Gesicht des Admirals langsam in eine Fratze der Wut zu verwandeln.
    „Ich verstehe sie nicht ganz, Captain. Sie wollen wir sagen, dass sie anderthalb Wochen hier ermittelt haben und immer noch keine Spur haben?“
    Price räusperte sich, eine Tat die absolut ungewöhnlich für ihn war.
    „Dies ist korrekt. Wir haben keinerlei Verdacht oder Hinweis.“
    „Das ist ja unglaublich.“
    Der Mensch schäumte vor Ärger. Fast schon war zu befürchten, dass er sich durch den Bildschirm hindurch Price packen und würgen wollte.
    „Da in den letzten acht Tagen jedoch nichts passiert ist“, ergänzte Matthew, „müssen wir annehmen, dass der Täter Vulkan verlassen hat.“
    „Mein lieber Captain, sie bewegen sich hier auf ganz dünnen Eis“, presste Jellico zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Erst sind sie nicht in der Lage, ihre Mission zu beenden und nun präsentieren sie mir auch noch eine solch billige Erklärung. Ich muss sagen, dass ich mehr als enttäuscht von ihnen bin.“
    Nun reichte es jedoch auch für den Betaozoiden. Lange genug hatte er so etwas im Sinn gehabt und sich im Laufe der letzten Tage darüber Gedanken gemacht. Es schien so logisch, es musste einfach gesagt werden.
    „Aber dies haben sie ja erwartet.“
    „Was? Wie meinen sie das?“ fragte Jellico überrascht.
    „Na diese Mission hier“, meinte Price und seine schwarzen Augen funkelten auf einmal gefährlich, „ein unglaubliches Verbrechen, ein kniffliger Fall. Und dann beauftragen sie mich mit ihm? Ich kenne meinen Ruf bei den Vorgesetzten gut genug, Jellico, dass ich weiß, das ein Mann wie ich normalerweise nicht einen solch heiklen Fall bekommt. Aber sie haben ihn mir gegeben. Sie wussten und wollten, dass ich scheitern werde und tun nun so, als wären sie entsetzt und überrascht.“
    Der Admiral wusste nicht, was er zu diesen Anschuldigungen sagen sollte und gab Price so weiterhin die Möglichkeit, zu sprechen.
    „Ich weiß nicht, wieso sie dies gemacht haben; ob es eine Kampagne gegen mich, gegen jemand anderes hier oder das ganze Schiff ist, aber ich schwöre ihnen, dass ich sie durchschaut habe. Und ich werde sie im Auge behalten, das verspreche ich ihnen hoch und heilig.“
    Mit diesen düsteren, unheilvollen Worten kappte Price ungefragt die Verbindung und ließ so Admiral Edward Jellico mit einem unguten Gefühl zurück.

    Seine Instinkte reagierten zu spät. Früher, in der harten Welt der Jugendbanden auf Rigel, wo manche Kämpfe bis zum Tode ausgetragen wurden, hatte er sich auf sie verlassen können. Ohne sie wäre so manche Situation äußerst unschön ausgegangen. Doch auch ein Mann wie Matthew Price wurde älter. Daher bemerkte er zu spät, dass ihm etwas auf sein Gesicht gedrückt wurde. Seine Gedanken rasten, als er aus seinem unruhigen Schlaf erwachte und blitzschnell die Situation analysierte: er befand sich in seinem Zimmer, dass er als einziger an Bord mit niemandem teilte; es war offenbar stockfinster und eine eingedrungene Person drückte einen Gegenstand, wahrscheinlich ein Kissen, auf sein Gesicht. Matthew unterdrückte den leichten Anflug von Panik, der ihn darauf hinzuweisen versuchte, dass ihm der Sauerstoff ausging. Price schob seine Hände auf den Oberkörper der Person und wollte sie wegschieben, musste jedoch überrascht feststellen, dass der Eindringling sehr stark war. Immer noch wurde das Kissen auf ihn gedrückt und raubte ihm so die Luft. Diese ganze Sache ging völlig lautlos ab, also konnte er nicht darauf hoffen, dass ihm irgendjemand von draußen half. Langsam wanderten seine Hände am Körper des Angreifers hoch und umschlossen seinen Hals. Während ihm bei ihm aufgrund der knappen Luftversorgung Schwindel einsetzte, begann er mit letzter Kraft, den Hals des Angreifers zuzudrücken. Immer fester schlossen sich seine Hände um den Hals und versuchten wiederum seinem Angreifer die Atemluft zu nehmen. Er befürchtete schon, dass es nicht klappte, dass er hier und jetzt den qualvollen Erstickungstod starb, dann bemerkte er erleichtert, dass die Kraft des Angreifers abnahm. Langsam rollte er ihn von der Pritsche auf den Boden runter, wechselten so die Position, so dass sich Matthew nun oben befand. Und er drückte weiter auf den Schatten im stockfinsteren Quartier ein. Jetzt wäre die Gelegenheit gekommen, die Sicherheit zu rufen, nun wo sein Mund frei war, doch aus irgendeinem Grunde tat er dies nicht. Es war, als ob ihn eine unsichtbare Kraft daran hinderte, eine Verbindung zum Rest des Schiffes zu öffnen. Stattdessen drückte er noch fester zu. Und dann, obwohl es völlig unmöglich war, erhellte sich in der Düsternis das Gesicht des Angreifers und zeigte Price größten Albtraum, der ihn noch fester zudrücken ließ Immer fester, immer länger. Und dann...
    „Computer, Licht!“
    Keuchend trat Price von seinem Angreifer herunter und musterte sie erschrocken. Er blickte auf die Leiche von Fähnrich Ginger herab.

    Land und Price standen vor dem Flur vor Price´ Quartier und beobachteten durch die geöffnete Tür die Untersuchungen des medizinischen Teams und der Sicherheitsabteilung. Immer noch unter Schock stehend, beobachtete Matthew Price stumm das Geschehen.
    Land blickte ebenfalls zu den Teams im Quartier seines Kommandanten und brach schließlich das Schweigen.
    „Fähnrich Ginger kann doch nicht die Mörderin dieser Leute sein, oder?“
    Ohne seinen Stellvertreter anzusehen, antwortete der Betazoid:
    „Unmöglich. Selbst als wir Vulkan erreicht hatten, hatte sie nie ihr Quartier verlassen. Und wie sollte sie den Mord an al-Malek begangen haben?“
    Bruce Land seufzte müde.
    „Ich verstehe dies nicht. Fähnrich Ginger war eine ganz normale Frau, ohne Verhaltensstörungen oder sonstiges. Bestnoten auf der Akademie, beliebt, verlobt. Wieso sollte ausgerechnet sie versuchen, sie umzubringen, Matthew?“
    „Ich weiß es nicht, Bruce“, entgegnete Price unsicher und blickte sich dann kurz im Gang um, um sich zu vergewissern, dass es keine Mithörer gab.
    „Zwei Sachen machen wir Angst.“
    „Welche?“
    „Irgendwie, obwohl dies bei dieser Finsternis unmöglich war, hatte ich das Gesicht meines Angreifers sehen können.“
    „Betty Gingers?“
    Matthew Price zögerte. Durfte er dies überhaupt sagen?
    „Nein, nicht ihres. Sondern das von Elawuhr.“
    „Dem betazoidischen Teufel?“ fragte Land unsicher nach. „Sind sie sicher?“
    „Absolut“, meinte Price und sprach die Worte so aus, als würde er seinen Erinnerungen misstrauen. „Das eine Augen, das fahle Gesicht, die Greifzähne, die jedem Betazoiden ihre Leidenschaft stehlen wollen, alles war dar. Es war furchtbar und ich verstehe es nicht.“
    „Und die zweite Sache?“
    „Ich hätte die Sicherheit rufen und den Angreifer festnehmen können. Doch irgendwie wollte ich dies nicht. Statt dessen habe ich den Wunsch verspürt, zu töten.“
    Land blickte nun seinen Kommandanten an, überrascht von diesem offenen Bekenntnis. Die nun folgenden Worte, die Captain Price nun an seinen Stellvertreter richtete, wären ihm vor einigen Stunden niemals in den Sinn gekommen:
    „Was ist, wenn eine Entität, die wir vielleicht am besten als das Böse beschreiben können, diese Morde verübt hat? Ein Wesen, welches sich jedem Zugriff entzieht, weil es keine physische Manifestation besitzt und stattdessen die Fähigkeit besitzt, zu wandern.“
    „Sie meinen, in Fähnrich Gingers Körper?“
    „Ja“, meinte Price. „Als wir zu dritt auf dem Planeten gewesen waren, hatte ich für kurze Zeit die Anwesenheit von Etwas gespürt. Vielleicht hatte es Betty Ginger als Wirt benutzt, um an Bord zu gelangen.“
    Mit fragendem Blick richtete sich Land vollends auf und musterte bei den folgenden Worten seinen Captain:
    „Wenn sie nun Fähnrich Ginger getötet haben, welche den Wirt für dieses Ding gewesen ist, was auch immer es sein mag, wo ist es nun?“
    Und während Captain Price den Kopf schüttelte, um anzudeuten, dass er absolut keine Ahnung hatte, bildete sich, völlig unbemerkt, in einem Teil seines Geistes, welchen er noch gar nicht kannte, ein kleines, kaum zu erkennendes Feuer, dass brennend nach nur einer Sache verlangte: Blut!

    - Ende -


    Quelle: treknews.de
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      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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