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  • Nachlese zu Monitor 5x03 "Der Minister"

    der Autor über seine Intentionen
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    Wieder mal ist eine Woche vergangen, seitdem eine brandneue Episode aus der fünften Staffel von Star Trek Monitor erschienen ist.
    Zeit also, um die Episode noch einmal Revue passieren zu lassen.

    Executive Producer Nadir Attar:
    "Ich finde die Episode großartig. Christian hat dabei großartige Arbeit geleistet. Sie wirkt sehr wirklichkeitsnah und stellenweise fühlte ich mich an den Film Der Schakal erinnert, was wohl absolut beabsichtigt wirkte. Das ganze wirkt wie eine Standalone-Episode und dennoch birgt sie einige Informationen, die in den kommenden Folgen aufgegriffen werden. So war die Idee der Liebschaft zwischen Bird und Frasier nicht von mir, doch die Idee fand ich gut genug, um sie fortzuführen. So wird aus dem unsicheren Techtelmechtel nur zwischen Matt Price und Elisabeth Frasier eine angespannte Dreiecksbeziehung. Wir dürfen abwarten, was dies für die Zukunft bedeutet."

    Auch Autor Christian Gaus hatte bestimmte Vorstellungen von der Episode. Lassen wir ihn einfach selbst sprechen:
    "Wie mir die Idee zu „Der Minister“ kam weiß ich nicht mehr genau. Schließlich arbeitet man ja auch ab und zu intensiv an Geschichten und entwickelt so Storys. Dies ist die andere Möglichkeit, eine Geschichte zu beginnen. So geschah dies zum Beispiel bei meinen beiden Episoden für Voyager9 „Zu den Wurzeln“ und „Die Gefährten“. Beide Episoden waren praktisch nur eine Anhäufung von Ideen, die ich explizit erarbeitet hatte, da ich so keine guten Ideen parat hatte.
    Nun aber zum Minister. In diesem Fall waren es glaube ich mehrere Aspekte, die mir in den Sinn kamen. Zuerst der Grundgedanke der Monitor. Das Schiff gehört zum Geheimdienst an, also wollte ich die Crew auch mal in richtiger Geheimdienst Manier Undercover arbeiten und recherchieren sehen. Denn dieser Aspekt ist meiner Meinung nach schon zu lange vernachlässigt worden. Zumeist war die Monitor auf Missionen unterwegs, die jedes andere Schiff der Sternenflotte auch bewältigt hätte. Also stand die Grundidee des Undercover Einsatzes.
    Dazu kam dann natürlich die Überlegung, wieso denn die Crew undercover unterwegs ist. Neben verschiedenen Möglichkeiten drang sich schnell eine meiner anderen Ideen auf. Die Crew sollte einen wichtigen Mann beschützen.
    Doch wer sollte dieser Mann sein?
    Da mir schon immer in Star Trek eine politische Betrachtung der Föderation fehlte, war mir klar, es musste ein Politiker sein. Denn diese wurden in der Geschichte des Genres Star Trek zumeist großzügig übergangen. Mal abgesehen von ein paar Cameo Auftritten einiger Botschafter der Föderation und einiger Präsidenten der Föderation. Und das die politischen Geschichten und Machenschaften auch in 400 Jahren interessant sind zeigt allein schon „Star Trek 6: Das unentdeckte Land“. Jedoch blieb dies eine glänzende Ausnahme. (Mal abgesehen von meiner Geschichte „Zu den Wurzeln“ die auch zur Hälfte von politischen Ansätzen vorangetrieben wird)
    Demnach hieß es für mich: Die Monitor Crew beschützt einen Senator.
    Nachdem mir jedoch die Grundzüge der Story so langsam klar wurden kam ich leichte Erklärungsnöte. Wieso ist ein einfacher Senator, der dies ganze macht um Präsident zu werden, zu diesen Planeten unterwegs?
    Da dies keinen Sinn machte, wurde aus dem Senator schnell ein Minister mit Ambitionen auf das höchste Staatsamt.
    Das Schreiben konnte also ungestört fortfahren.
    Nun, so ungestört darf man sich das natürlich nicht vorstellen. Um dies zu kommentieren sei erwähnt, dass ich Geschichten verfasse, seit ich des Schreibens mächtig bin. Und die Zeiten, in denen ich einfach losschrieb, wenn ich eine Grundidee hatte und ich dann am Ende der Story feststellte, was denn da herauskam sind (zum Großteil) schon vorbei. Besonders bei Star Trek und insbesondere bei dieser Geschichte.
    Einen Krimi mit politischen Hintergründen, Ansätzen von Thrill und Action schreibt man nicht einfach so.
    Denn es ist nichts einfacher als sich bei einem Krimi so richtig zu verzetteln. Schließlich muss der Täter dem Leser bekannt sein, er muss ein Motiv haben und die Möglichkeiten. Zudem stellten sich bei speziell dieser Folge die Fragen: wie will er den Minister töten? Kann er dies alleine machen oder ist er gar Mitglied einer größeren Organisation? Wenn, welche Organisationen kommen in Frage und könnten Interesse an diesem Mord haben?
    Schließlich ging es dann für mich daran, die Rollen zu verteilen. An vorderster Stelle stand der Minister. Er manifestierte sich für mich schon schnell zu einer ambivalenten Persönlichkeit: Nach außen hin ganz staatsmännisch professionell, charmant und tatkräftig. Nach innen ist er jedoch zynisch, arrogant, anmaßend und mit einem Ego ausgestattet, dass die Milchstraße füllt. Zudem besitzt er die Fähigkeit seinen Blick auf das zu richten, was ihm wichtig ist und es gleichzeitig so aussehen zulassen, als nütze es dem Gesamtwohl der Föderation. Die Eingliederung der Akronari Planeten in die Föderation stellt für ihn den nötigen politischen Achtungserfolg dar, seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten zu festigen.
    Dem Minister fehlt allerdings, obwohl er die wichtigste Nebenfigur der Geschichte darstellt, etwas entscheidendes. Ein Name. Ich entschied mich bewusst dagegen. Nicht etwa aus der Sorge heraus, mir würde kein guter Name einfallen (im Gegenteil hatte ich in dieser Episode ungewöhnlich viele Namen zu verteilen) sondern um seine Position zu unterstreichen.
    Seine Person steht, für ihn, im Hintergrund, wichtig ist ihm ganz sein Ziel, das angestrebte politische Amt zu erreichen.
    Im Minister spielt natürlich eine Reihe weiterer Leute wichtige Rollen. Die Agenten des Secret Service Krigav und Carter (Eine Zeit lang blieb mir der Gedanke hängen, die Episode Get Carter zu nennen, aber der hätte zuviel vom Ausgang der Geschichte verraten). Der Captain der Prometheus, die trill – vulkanierien Torea Solak, sowie die unbenannte Chefingenieurin, die auch bei Ardev einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Dann natürlich mysteriöse Bekannte wie den Industriellen Kaptana und seinen Helfer Tapiso.
    Dann war ich an der Reihe unsere Crew zu verteilen. Arena als „Zofe“ des Ministers erlebt einige leicht komödiantische Szenen. Ardev reiht sich als kleiner Techniker auf der Prometheus ein und muss dort auch seine eigenen Demütigungen einstecken. Dann sind natürlich die anderen auch im Einsatz. Price und Woil, sowie Frasier und Bird. Auch hier sind die kleinen Anspielungen völlig beabsichtigt wie Price Name, Sam Becket, oder auch der für Frasier und Bird mit den Ewings.

    Hier muss ich etwas anmerken. Ich schrieb diese Episode, bevor ich etwas von der großen Story der fünften Staffel wusste. Nadir begann die großen Handlungen also nebeneinanderher laufen zu lassen mit mehr oder weniger schwimmenden Grenzen zwischen den Episoden und dann kommt einer daher, der eine Stand alone Episode schreibt ohne die großen Themen der Staffel anzusprechen. Das einzigste, das ich wusste von der Staffel war, dass Price und Frasier noch nicht zusammengefunden haben und dass Woil möglicherweise wieder zum White zurückfindet.

    Hinzu kommen einige kleine Aspekte, die ich zudem noch in eine Monitor Episode einbringen wollte. Allein die Tatsache, dass es mehr gibt als die Sternenflotte sieht man am Secret Service. Dann wie gesagt an den politischen Verstrickungen und der Tatsache, dass die Monitor nicht die Stütze des Universums ist sondern nur ein Teil der Befehlskette. Dieser Umstand wird in einer kommenden Episode noch genauer von mir beschrieben.
    Hinzu kommt die, wie sie oft genannt wird, Happy – End – Mentalität. Der Umstand, dass jede Geschichte gut und ohne Schäden ausgeht ist zwar ein wundervoller Gedanke, jedoch trägt dieser in den meisten Fällen nicht zu einem realistischen Ende der Geschichte bei. Daher habe ich dieses Mal einen etwas anderen Ausgang gewählt, der der Geschichte eine glaubwürdige und dramatische Abrundung beschert.
    Natürlich habe ich noch weitere Details in die Geschichte, die sie glaubwürdig werden lassen, zum Beispiel in einer kleinen Szene, wenn der Minister ganz altmodisch Zeitung liest und sich als erstes darüber aufregt, dass ein schlechtes Bild von ihm abgebildet ist.

    Am Ende muss ich feststellen, dass ich eine Episode geschaffen habe, die recht realistisch daherkommt und spannend ist.
    Besonders wenn die Crew am Ende über die Konsequenzen spricht und ein politisches Gespräch führt und gleichzeitig im Untergrund die Gefühle brodeln.
    Und die Frage was aus dem Minister wird (oder auch nicht wird), wird beiläufig von Jellico in einer der kommenden Episoden beantwortet. Nur in einem Nebensatz, so wie es Star Trek typisch ist, wenn es um Politik geht. Also, verfolgt die nächsten Episoden aufmerksam.

    Als ich eben über diese Episode reflektierte fielen mir die momentanen Parallelen auf. Die Auswahl des Präsidentschaftskandidat bei uns in Deutschland oder gar die beginnende Schlammschlacht in den USA um das höchste Amt im Staat. Natürlich schrieb ich diese Episode ohne irgendwelche Eindrücke davon.
    So entstand also „Der Minister“. Ich hoffe natürlich, ihr genießt diese Episode beim Lesen so wie ich beim Schreiben, denn dann habe ich mein Ziel erreicht. Auch wenn ich dieses Mal keine Aussage hinein gepackt habe bin ich sehr stolz auf diese Geschichte. Ich selbst habe nämlich die Ziele erreicht, die ich erreichen wollte. Eine spannende Geschichte zu schreiben, die des Titels „Star Trek“ würdig ist, mit einigen überraschenden Wendungen (auch für die großen Handlungen der Staffel) und ohne störendes „Techno – Babbel“."

    Quelle: treknews.de
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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

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      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
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