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  • Voyager8 - 8x09: Die Rückkehr der Jäger

    Die Hirogen sind zurück!!!
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    • TheOssi
    Wir schreiben das Jahr 2401. Die Crew eines Föderationsraumschiffes wird auf brutalste Weise getötet und ausgeweidet. Der Crew der USS Grissom, die den Fall untersuchen soll, gelingt es einen der Angreifer zu töten. Admiral Janeway wird auf die Angelegenheit aufmerksam und fliegt zum Ort des Geschehens. Dort beginnt für sie ein persönlicher Rachefeldzug...

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    08x09 Voyager8 - Die Rückkehr der Jäger
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    Prolog

    23 Jahre später...
    Die U.S.S. Amasov, ein Föderationsraumschiff der Galaxyklasse, hatte mehrere großflächige Hüllenbrüche erlitten und es wurden ständig mehr. Torpedos und Disruptorstöße schlugen in die ungeschützte Hülle ein, die in grellen Explosionen zerbarst. Torpedos schlugen in die Warpgondeln ein uns rötliches Antriebsplasma entwich.
    An Bord der Amasov waren die Lichtverhältnisse schlecht. In den Korridoren sorgten lediglich alle paar Meter Notbeleuchtungen für etwas Licht. Außerdem blinkten noch die Lichter der Alarmstufe rot.
    Ein Sicherheitsteam, bestehend aus sieben Offizieren, eilte durch einen Korridor. Alle hatten Kompressionsgewehre in den Händen und zusätzlich noch einen Typ-II-Phaser am Gürtel.
    Ein Disruptorstoß schoss durch den Gang und traf einen der Offiziere, welcher zusammenbrach. Ein weiterer Disruptorstoß streckte einen weiteren Offizier nieder.
    Ein anderer der weglaufenden Offiziere schreckte herum und feuerte sein Kompressionsphasergewehre ab.
    Die Angreifer waren zu fünft. Einer von ihnen wurde von dem Phaserstrahl getroffen. Dieser taumelte jedoch nur kurz und lief dann weiter.
    Die Sicherheitsoffiziere hasteten um eine Ecke, hinter ihnen die Angreifer, die einige Sekunden später folgten. Die Offiziere versuchten derweil so schnell wie möglich ihre Kompressionsphasergewehre auf Töten umzustellen. Doch sie schafften es nicht rechtzeitig. Die Angreifer streckten alle Offiziere bis auf einen nieder. Der letzte hatte seinen Phaser derweil umstellen können und tötete einem der Angreifer. Die übrigen feuerten auf den Offizier und töteten ihn.

    Auf der Brücke stürmten die Angreifer, große Jäger in blauen Rüstungen, aus Turboliften und Jeffriesröhren und fielen über die Brückenoffiziere her...


    "Die Rückkehr der Jäger"

    COMPUTERLOGBUCH DER GRISSOM
    CAPTAIN TALAY
    STERNZEIT 78.978,2

    Vor zwei Stunden haben wir einen Notruf vom Föderationskreuzer Amasov empfangen. Darin hieß es, eine unbekannte Macht würde das Schiff angreifen. Wir fliegen nun mit maximaler Warpgeschwindigkeit zu den letzten bekannten Koordinaten der Amasov.“

    Die Grissom verlangsamte auf Impulsgeschwindigkeit und näherte sich der Amasov. Oder vielmehr dem, was davon noch übrig war.
    An Bord der Grissom herrschte Alarmstufe Rot. Alle Brückenoffiziere waren an ihren Posten.
    „Wir kommen nun in Sichtweite der Amasov, Captain“, meldete Kart an der Conn der Grissom.
    „Auf den Schirm“, befahl Talay.
    Auf dem Wandschirm erschien die Amasov. Jedoch war das Schiff kaum zu erkennen.
    „Vergrößern“, verlangte Talay.
    „Aye, Sir“, bestätigte Walker. Sie berührte einige Sensorflächen an ihrer Konsole und das Bild auf dem Wandschirm wurde extrem vergrößert. Auf dem Schirm waren nun die umfassenden Schäden an der Amasov zu erkennen. Löcher in der Außenhülle und Plasmalecks in den Warpgondeln. Keines der Fenster des Schiffes war beleuchtet. Und wenn doch etwas Licht aus ihnen herausdrang, stammte es von verschieden großen Bränden, die es an Bord gab.
    „Gibt es Überlebende?“, wollte Riker wissen.
    „Unbekannt, Commander“, antwortete Walker nach einem Blick auf ihre Anzeigen. „Es gibt mehrere Strahlungslecks an Bord der Amasov. Unsere Sensoren können das Innere nicht scannen.“
    „Können wir den Transporter einsetzen?“, fragte Talay.
    „Ja, Sir, aber es wird ein gefährliches Unterfangen“, meinte Walker. „Und wir haben keine Ahnung, was uns auf dem Schiff erwartet.“
    „Wir werden trotzdem ein Team schicken“, entschied Talay. „Commander Riker, stellen Sie ein Außenteam zusammen.“
    „Aye, Sir“, bestätigte Riker. „Ein Sicherheitsteam soll im Transporterraum drei bereitstehen. Mister Benteen, Lieutenant Walker, kommen Sie mit.“ Dann berührte der Erste Offizier seinen Kommunikator: „Doktor Quint, melden Sie sich bitte in Transporterraum drei.“
    „Verstanden, Sir“, bestätigte der Bordarzt.
    Riker, Walker und Benteen betraten einen der hinteren Turbolifte und verließen die Brücke.

    Die Brücke der Amasov war dunkel und leer. Keine überlebenden Offiziere und keine Leichen.
    Riker, Benteen, Walker, Quint und zehn Sicherheitsoffiziere materialisierten im Kommandozentrum der Amasov. Alle waren mit Kompressionsgewehren ausgestattet und hielten sie feuerbereit.
    Riker sah sich um, ebenso Benteen.
    „Wie sieht es mit der Strahlung aus, Walker?“, fragte Riker.
    Walker holte einen Tricorder hervor und begann einen kurzen Scan. „Sie ist nur in den unteren Bereichen der Amasov lebensbedrohlich. Auf den oberen zwanzig Decks können wir uns mehrere Stunden aufhalten, ohne Schäden davonzutragen.“
    „Okay“, meinte Riker. „Wir werden weitere Team auf die Amasov beamen und dann damit beginnen das Schiff zu sichern. Riker an Grissom.“
    „Ja, Commander“, meldete sich Talay über Kom.
    „Wir brauchen weitere Team, um das Schiff zu sichern, Captain“, sagte Riker.
    „Wie viele?“
    „Etwa einhundertfünfzig Personen wären gut.“
    „Verstanden, Commander. Talay Ende.“
    „Sehen Sie sich hier einmal um, Commander“, bat Benteen. „Fällt Ihnen etwas auf?“
    Riker sah sich kur um. „Wir sind allein hier.“
    „Das meine ich“, nickte Benteen. „Es gibt keine Spur von der Crew.“

    An der OPS der Grissom versuchten Talay und Furlong die Sensoren soweit zu verstärken, dass man mit ihnen die Strahlung, die von der Amasov ausging, durchdringen konnte. Furlong kniete hinter der OPS. Talay stand dahinter und bestätigte einige Sensorflächen.
    „So besser?“, fragte Furlong.
    „Ja“, antwortete Talay. „Aber nicht viel. Die Sensoren können nur bis in die uns zugewandten äußeren Sektionen der Amasov vordringen.“
    Nun betätigte auch Furlong einige Sensorflächen. „So“, sagte er anschließend. „Jetzt sollten wir imstande sein die Strahlung wenigsten ansatzweise durchdringen zu können. – Besser geht es leider nicht, Captain.“
    „Besser als nicht, Commander.“

    In den Korridoren der Amasov waren die Lichtverhältnisse noch immer sehr schlecht. Erschwert wurde die Sicht außerdem noch von Rauch, der aus einigen geplatzten Leitungen quoll. Gelegentlich sprühten Funken aus den Wänden oder der Decke des Korridors. Der Gang schien genauso leergefegt zu sein, wie die Brücke des Schiffes.
    Ein Sicherheitsteam unter dem Kommando von Benteen durchstreifte den Korridor vorsichtig. Alle hielten ihre Gewehre schussbereit in den Händen. Ein Offizier hielt an Stelle seines Gewehres einen Tricorder in der einen Hand und in der anderen einen Typ-II-Phaser.
    Das Team erreichte eine Korridorkreuzung. Am Boden lagen Scherben, die von der Decke gefallen zu sein schienen. Sie stammten von der Verkleidung der Deckenbeleuchtung des Korridors.
    Benteen bliebt unter dem Loch in der Decke stehen, bemerkte dieses jedoch nicht.
    „Wo geht’s lang, Fähnrich?“, fragte Benteen.
    Der angesprochene Fähnrich blickte auf seinen Tricorder: „Organische Rückstände werden ganz in der Nähe angezeigt. Aber aufgrund der Strahlung kann ich nicht genau bestimmen wo.“
    „Für einen Weg müssen wir uns entscheiden“, meinte Benteen.
    Aus dem Loch in der Decke tropfte Blut, welches auf Benteens Schulter lief. Doch der Sicherheitschef bemerkte dies nicht. Und auch kein Mitglied seines Teams, da es im Korridor zu dunkel war.
    „Na schön“, meinte Benteen, „gehen wir nach links.“
    Das Glas der Deckenbeleuchtung begann leise zu knirschen und weitere Risse bildeten sich darin.
    Das Team war derweil vorsichtig nach links gegangen, mit den Gewehren im Anschlag.
    Klirrend brach die Glasplatte der Deckenbeleuchtung und fiel zu Boden. Aus der Decke ragten ein Arm und ein Bein hervor.
    Das Team schreckte herum. Benteen ging zurück zur Kreuzung und sah in das Loch in der Decke hinein. Kurz darauf blickte er entsetzt zu seinem Team. Dann wieder in das Loch. Dort war ein ausblutender Leichnam!
    „Ich schätze“, meinte Benteen, „wir haben die organischen Rückstände, nach denen wir gesucht haben soeben gefunden...“

    Benteen und zwei weitere Offiziere versuchten den Leichnam aus der Korridordecke zu holen. Sie schafften es, die Leiche fiel ihnen entgegen und die drei wurden vom Blut der Leiche überspritzt. Man legte den Leichnam auf dem Rücken auf den Boden.
    Benteen schaute entsetzt zu einem der Offiziere: „Wonach sieht das für Sie aus?“
    „Es ist, als wäre er völlig ausgeweidet worden“, meinte der Offizier. „Schrecklich.“
    „Ja“, nickte Benteen und berührte seinen Kommunikator. „Benteen an Grissom.“
    „Talay hier, ich höre, Commander“, meldete sich der Captain.
    „Wir haben hier...“, begann Benteen und unterbrach sich dann kurz. „Ja, wir haben die Haut von jemandem gefunden. Beamen Sie es auf die Krankenstation.“
    „Verstanden“, bestätigte Talay. „Grissom Ende.“

    In den Korridoren auf Deck fünf waren die Lichtverhältnisse ebenfalls so schlecht, wie auf Deck zwei.
    Ein zehnköpfiges Sicherheitsteam, zu dem auch Riker und Quint gehörten, durchstreifte die Korridore mit feuerbereit gehaltenen Waffen. Quint hielt einen Tricorder in der Hand, der plötzlich Alarm schlug.
    „Was ist?“, wollte Riker wissen.
    „Ich orte Lebenszeichen“, antwortete Quint. „Aber ich weiß nicht wie viele, oder in welchem Zustand die Personen sind.“
    „Und wo?“
    „Keine Ahnung. – Aber sie befinden sich im Umkreis von fünfzehn Metern.“
    „Okay“, sagte Riker. „Achtung Leute. Zur Vorsicht Waffen bereit halten.“
    Ein Disruptorstoß jagte an Riker vorbei und traf einen seiner Offiziere. Dieser war sofort tot. Das gesamte restliche Team schreckte herum, während ein weiterer Offizier niedergestreckt wurde. Das Team suchte nach Deckung, fand aber keine.
    Riker spähte nach dem Angreifer. In der Dunkelheit erkannte er nur die Schemen des Angreifers. Riker feuerte sein Kompressionsgewehr ab, jedoch nicht, um den Feind zu treffen, sondern um den Korridor zu erhellen.
    Quint nutzte die plötzliche Helligkeit aus, um seinen Phaser auszurichten und abzufeuern. Der Strahl traf den Angreifer, doch dieser taumelte nur.
    „Betäuben hat keine Wirkung“, rief Riker. „Auf Töten umstellen.“
    „Aye, Sir“, rief einer der Sicherheitsoffiziere überflüssigerweise zurück.
    Die Offiziere stellten ihre Waffen um. Während sie dies taten, wurde ein weiterer von dem Angreifer niedergestreckt.
    Riker hatte derweil sein Gewehr umgestellt und schoss auf den Angreifer. Er verfehlte ihn jedoch. Quint gelang es mit einem weiteren Schuss, den Fremden zu eliminieren. Der Angreifer blieb am Boden lieben.
    Quint ging sofort darauf zu den am Boden liegenden Offizieren, während Riker – mit gehobener Waffe – auf den Fremden zuging. Neben ihm angekommen, trat er vorsichtig gegen dessen Schulter. Der Fremde rührte sich nicht. Riker hängte sein Kompressionsphasergewehr über die Schulter und holte einen Tricorder hervor, mit dem er den Angreifer scannte. Erleichtert atmete er kurz darauf auf.
    „Puh! – Er ist tot“, sagte Riker zu sich selbst. Dann: „Doktor Quint, kommen Sie bitte einmal her.“
    Quint, der neben einem der niedergestreckten Offiziere kniete, klappte seinen Tricorder zu und ging zu Riker.
    „Was ist, Commander?“, wollte er wissen.
    Riker deutete auf den toten Angreifer. Ein großes Wesen, das Helm und Visier trug, so dass der größte Teil seines Gesichts verborgen blieb. Die Haut des sichtbaren Teils des Gesichts schien jedoch schuppig zu sein.
    „Haben Sie jemals solch einen Außerirdischen gesehen?“, fragte Riker.
    Quint schüttelte den Kopf: „Nein. – Jedenfalls nicht das ich wüsste, Sir.“
    „Okay, bringen wir ihn auf die Grissom“, entschied Riker. „Vielleicht gibt ein DNA-Scan Aufschluss darüber, was er ist und wo er herkommt.“
    „Einverstanden“, dann berührte Quint seinen Kommunikator. „Quint an Grissom. Fünf Personen direkt auf die Krankenstation beamen.“
    „Aye, Sir“, bestätigte der Transporterchief. Kurz darauf entmaterialisierten Quint, der Angreifer, und die drei verletzten Offiziere...

    In San Fransisco lag zehn Zentimeter Schnee. Es war ein wunderbarer Wintertag. Die Sonne schien hoch über dem blauen Himmel und beleuchtete das Hauptquartier der Sternenflotte.
    Admiral Jayson Miller saß in seinem Büro hinter seinem Schreibtisch und sprach via Subraumfunk mit Talay auf der Grissom.
    „Soweit wir das bis jetzt sagen können hat niemand auf der Amasov den Angriff der Fremden überlebt“, berichtete Talay. „Alle starben an verschiedenen Todesursachen, niemand, den Doktor Quint bis jetzt obduziert hat, starb an den Folgen der Disruptorstöße. Alle starben an Verletzungen, die ihnen zugefügt wurden, nachdem man sie mit Disruptoren gelähmt hatte.“
    „Von was für Verletzungen sprechen wir hier?“, fragte Miller.
    „Alles was Sie sich vorstellen können, Admiral“, antwortete Talay. „Von Ausbluten, da ganze Gliedmaßen oder Köpfe amputiert wurden, bis hin zur völligen Ausweidung bei lebendigem Leibe.“
    „Oh mein Gott“, sagte Miller. „Das ist ja fürchterlich. – Haben Sie eine Ahnung, wer die Angreifer sind?“
    „Wir haben einen von ihnen töten können und an Bord der Grissom bringen können“, antwortete Talay. „Aber sein DNA-Profil ist nicht im Computer gespeichert. Ich habe Ihnen die medizinischen Daten soeben zukommen lassen. Vielleicht können Sie mehr damit anfangen, als wir.“
    „Danke, Captain“, meinte Miller. „Hauptquartier Ende.“
    Der Admiral schaltete seinen Tischcomputer ab. Kurz darauf schaltete er ihn wieder ein und lud die Datei, die er von Talay bekommen hatte. Auf dem Bildschirm des Computers erschienen Holobilder des Fremden. Miller sah sich die Bilder an und schien die Rasse des Fremden zu erkennen. Kurz darauf aktivierte er das Interkomsystem des Hauptquartiers.
    „Gretchen“, rief Miller seine Sekretärin.
    „Ja, Sir?“
    „Schicken Sie mir doch bitte Admiral Janeway her, ja?!“
    „Aye, Sir.“

    Die Grissom hatte die Amasov mittlerweile in einen Traktorstrahl genommen.

    Auf der Brücke der Amasov waren die Lichtverhältnisse besser geworden. Ein Außenteam – erstmals – unter Walkers Kommando durchsuchte das Schiff nach brauchbaren Daten, um genaueres über den Angriff herauszufinden.
    Walker öffnete die Türen zum Bereitschaftsraum und setzte sich hinter die Reste des Schreibtisch des Captains. Überrascht fand sie den Tischcomputer des Captains relativ unbeschädigt vor. Sie aktivierte ihn und entdeckte eine aktive Logbuchdatei. Walker rief die Aufzeichnung ab und auf dem Display des Computers erschien der Captain der Amasov: „Logbuch des Captains, Sternzeit 78.964,1. Wir verfolgen eine kleine fremde Flotte, welche sich tiefer und tiefer ins Föderationsgebiet bewegt. Auf unsere Rufe wurde nicht reagiert. Wenn...“ Dann bracht die Aufzeichnung ab.
    „Lieutenant“, sagte ein Offizier, als er den Bereitschaftsraum betrat.
    „Ja, Fähnrich?“
    „Die Computer sind zu stark beschädigt, um auf die Sensorlogbücher zuzugreifen.“
    „Haben Sie auch alles versucht?“
    „Ja, Ma’am.“
    „Dann kehren wir zurück auf die Grissom...“

    „Danke, Walker“, sagte Talay, nachdem sie ihm auf der Brücke der Grissom Bericht erstattet hatte.
    „Captain“, meldete Kart. „Ein Raumschiff der Intrepid-Klasse nähert sich. Die U.S.S. Voyager.“
    Walker war mittlerweile an ihre Station zurückgekehrt und hatte diese übernommen. „Captain Kim ruft uns, Sir.“
    „Auf den Schirm!“, befahl Talay.
    Auf dem großen Wandschirm erschien die Brücke der Voyager und in deren Mitte Harry Kim in roter Uniform mit vier goldenen Sternen am Kragen. „Captain Talay, ich bitte um Erlaubnis mit einer weiteren Person auf die Grissom beamen zu dürfen. Admiral Miller meinte, wir sollten uns den Fremden, den Sie fanden einmal ansehen.“
    „Sie sind uns herzlich willkommen, Captain“, meinte Talay. „Wir beamen Sie rüber, sobald Sie in Transporterreichweite sind.“

    „Energie“, sagte Talay im Transporterraum und der Transporterchief leitete den Transportvorgang ein.
    Auf der Transporterplattform materialisierten zwei Personen. Captain Harry Kim und Admiral Kathryn Janeway.
    „Willkommen an Bord, Admiral“, begrüßte Talay Janeway. „Captain.“
    „Danke, Captain“, sagte Janeway. „Ich würde mir gern Ihr Schiff ansehen, aber dafür haben wir keine Zeit. Bitte zeigen Sie uns den Fremden.“
    „Wie Sie wünschen, Admiral“, meinte Talay. „Bitte folgen Sie mir.“

    Talay, Janeway und Kim betraten die Krankenstation. Auf dem zentralen Biobett lag der Fremde. Janeway und Kim gingen sogleich zu ihm und erkannten die Rasse. Janeway verließ sogleich wortlos die Krankenstation.
    „Kennen Sie Wesen wie ihn?“, fragte Talay.
    „Allerdings“, antwortete Kim. „Es handelt sich um einen Jäger aus dem Deltaquadranten. Ein Hirogen.“
    „Riker an Talay“, meldete sich der Erste Offizier über Interkom.
    „Sprechen Sie, Commander“, aktivierte Talay seinen Kommunikator.
    „Sir, wir empfangen einen Notruf“, berichtete Riker. „Die Voyager ist bereits auf Warpgeschwindigkeit gegangen.“
    „Wir fliegen auch hin, Maximumwarp!“
    „Aye, Sir.“

    „Wir erreichen jetzt die Koordinaten des Notrufs“, meldete Kart.
    „Auf Impulsgeschwindigkeit“, befahl Talay.
    „Die Sensoren orten mehrere Schiffe“, meldete Benteen. Unter anderem die Voyager, sie bekämpft die feindlichen.“
    „Das sind Hirogenschiffe“, sagte Kim.
    „Und sie fliehen“, fügte Benteen hinzu. „Die Voyager nimmt die Verfolgung auf.“
    „Rufen Sie sie!“, befahl Talay.
    „Kanal offen, Sir“, bestätigte Walker.
    „Hier spricht Captain Talay“, sagte Talay. „Admiral Janeway, brechen Sie die Verfolgung ab und kommen Sie zurück.“
    „Keine Antwort, Sir“, meldete Walker.
    „Kathryn, machen Sie keinen Unsinn“, sagte Kim. „Die Voyager kann es mit so vielen Schiffen nicht allein aufnehmen, das wissen Sie!“
    „Keine Reaktion.“
    „Wir müssen hinterher“, sagte Kim.
    „Das geht nicht“, entgegnete Talay. „Da draußen ist noch das angegriffene Schiff, wir können es nicht schutzlos zurücklassen.“
    „Und wir können die Voyager nicht allein ziehen lassen.“
    „Admiral Janeway wird wissen, was sie tut.“
    „Manchmal weiß sie das nicht, Captain. Dann ist sie so von etwas besessen, dass sie ihr Gehirn abschaltet.“
    „Wir können trotzdem nicht folgen.“

    „Die Hirogenschiffe verlangsamen auf Impulsgeschwindigkeit“, meldete der Wissenschaftsoffizier der Voyager.
    „Geschwindigkeit angleichen“, entschied Janeway, der es gefiel mal wieder in ihrem alten Kommandosessel zu sitzen. „Waffen ausrichten.“
    „Admiral, die Schiffe verschwinden eines nach dem anderen von unseren Sensoren“, berichtete der Taktische Offizier.
    „Sie sind auf einem nahe gelegenen Planeten gelandet, Ma’am“, meldete der Wissenschaftsoffizier.
    „Sam“, sagte Janeway zum Ersten Offizier Samantha Wildman, „Sie übernehmen. Ich gehe mit einem Team runter.“
    „Das ist zu riskant, Admiral“, widersprach Sam.
    „Ich weiß, was ich tue, Sam“, meinte Janeway. „Schicken Sie ein Sicherheitsteam in den Transporterraum!“

    Der Planet war urwaldartig. Das Außenteam kam nur schwer voran. Janeway sah auf ihren Tricorder: „Keine Spur von den Hirogen. Ich kann nur ihre Schiffe orten, aber die sind verlassen.“
    Ein Mitglied des Außenteams wurde von einer lautlosen Waffe getroffen und ging zu Boden. Das Team schreckte herum. Janeway starrte in die Gebüsche, konnte aber niemanden entdecken. Dann wurde ein weiterer Offizier niedergestreckt.
    „Janeway an Voyager, sofort alle zurück beamen“, rief Janeway in ihren Kommunikator. „Sam ,melden Sie sich!!!“
    „Wir werden angegriffen“, antwortete Wildman. „Wir können die Schilde nicht senken...“

    COMPUTERLOGBUCH DER GRISSOM
    CAPTAIN TALAY
    NACHTRAG

    „Die Grissom befindet sich auch weiterhin bei dem von den Hirogen attackierten Raumschiff, während die Voyager unter Admiral Janeway den Hirogen gefolgt ist.“

    „Wann werden die Reparaturen abgeschlossen sein?“, wollte Talay von Furlong, seinem Chefingenieur, wissen.
    „Schwer zu sagen“, meinte dieser. „Die Hirogen haben ganze Arbeit geleistet. Fast die Hälfte der Systeme der Malineshe ist schwer beschädigt. Ich schätze, dass wir etwa sechs bis acht Stunden brauchen, um sie wieder flugfähig zu machen.“
    „Das ist zu lange“, meinte Captain Harry Kim, der noch immer auf der Brücke der Grissom war. „So lange kann die Voyager den Hirogen bestimmt nicht standhalten.“
    „Admiral Janeway wird doch wohl klug genug sein sich in sicherer Entfernung aufzuhalten“, meinte Talay.
    „Oh“, sagte Kim, „da kennen Sie Janeway schlecht. – Wenn wir jetzt nicht los fliegen, wird nichts mehr von der Voyager übrig sein, wenn wir bei ihr ankommen.“
    „Wir können die Malineshe hier aber nicht zurücklassen“, entgegnete Talay. „Das Schiff wäre vollkommen schutzlos...“

    Die Voyager war derweil unter schwerem Beschuss. Mehrere Hirogenschiffe konzentrierten ihr Feuer auf die Warpgondeln des Schiffes.
    „Schutzschilde auf dreizehn Prozent gefallen“, meldete Lieutenant Commander Ayala, der Taktische Offizier der Voyager.
    „Ausweichmanöver Omega sieben“, befahl Commander Wildman dem Steuermann und berührte anschließend ihren Kommunikator: „Brücke an Maschinenraum.“
    „Vorik hier“, meldete sich der vulkanische Chefingenieur der Voyager über Interkom.
    „Vorik, leiten Sie Reserveenergie in die Schutzschilde“, sagte Wildman. „So viel, wie möglich, wir müssen Sie so lange wie es geht aufrecht erhalten.“
    „Das ist mir bewusst, Commander“, antwortete Vorik. „Ich werde mein Bestes tun.“
    Die Voyager erbebte fürchterlich.
    „Schutzschilde auf drei Prozent“, meldete Ayala.
    „Okay“, meinte Wildman. „Steuermann, versuchen Sie uns hier herauszubringen.“
    „Aber das Außenteam...“
    „Keine Widerrede, los jetzt!“

    Auf der Oberfläche des Planeten war es mittlerweile Nacht geworden. Janeways Außenteam bestand nur noch aus fünf Offizieren, die restlichen waren von den lautlosen Waffen der Hirogen niedergestreckt und getötet worden. Die Offiziere bewegten sich kriechend vorwärts. Janeway hatte ihre Uniformjacke ausgezogen, da sie mit Verzierungen versehen war, die glänzten und somit jedes Licht reflektierten. Sie hätten auf das Team aufmerksam gemacht.
    „Versuchen Sie es noch mal“, flüsterte Janeway einem der Offiziere ihres Teams zu.
    Der angesprochene berührte ein weiteres Mal seinen Kommunikator: „Außenteam an Voyager, bitte kommen.“
    Die fünf warteten eine Weile ab, erhielten aber keine Antwort.
    Janeway überlegte, was der Ausfall der Kommunikation zu bedeuten hatte. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder störten die Hirogen ihre Frequenzen, oder die Voyager war so stark beschädigt, dass sie nicht mehr kommunizieren konnte, möglicherweise war sie sogar zerstört.
    „Fähnrich“, sagte Janeway flüsternd zu einem anderen Offizier, „geben Sie mir das Fernglas.“
    Der Fähnrich gab es ihr. Janeway nahm es entgegen und schaltete es auf Nachtsicht. Sie schaute sich mit dem Fernglas vor den Augen um. Sie suchte nach einem möglichen Versteck für den nächsten Tag. Dann entdeckte sie etwas, das ihre Aufmerksamkeit erregte: „In der Bergkette dort hinten scheint es Höhlen zu geben“, flüsterte sie ihrem Team zu. „Wenn wir uns beeilen müssten wir sie noch heute Nacht erreichen können.“
    „Dann sollten wir lieber keine Zeit verlieren“, meinte ein Commander aus dem Team. „Jetzt können wir uns recht ungefährdet bewegen, aber wenn es Tag wird werden die Hirogen uns mit Leichtigkeit aufspüren.“
    „Ganz meine Meinung, Commander“, entgegnete Janeway und nickte. „Wir werden aufrecht weitergehen, aber leise und vorsichtig. – Los.“
    Die fünf Offiziere standen auf und liefen – leicht gebückt – in Richtung der Berge los.

    Zwei Stunden später hatten sie etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt. In der Ferne sah Janeway am Horizont, dass bereits die Morgendämmerung einsetzte. Sie hatte Sorgen, dass das Team es nicht bis zum Sonnenaufgang zu den Höhlen schaffen würde. Und am Tag, da stimmte sie mit dem Commander überein, hatten sie kaum Überlebenschancen. Janeway und ihr Team blieben kurz stehen. Die Admiralin griff nach dem Fernglas, um sich zu vergewissern, dass man in die richtige Richtung unterwegs war. Dies traf zu. Sie drückte eine Taste am Fernglas und ihre wurde angezeigt, wie weit es noch bis zu der Bergkette war: Etwa zehn Kilometer. Unter normalen Umständen war dies in etwas mehr als einer Stunde zu schaffen, doch das Team hatte seit mehr als vierzig Stunden nicht mehr geschlafen und sie befanden sich hier in einem Urwald, was das Vorankommen noch zusätzlich erschwerte. Janeway ließ das Fernglas sinken.
    Kaum eine Sekunde später gab es am Himmel einen grellen Blitz, der es für einige Sekundenbruchteile taghell auf dem Planeten werden ließ.
    Janeway und ihr Team sahen zum Himmel und erkannten, was den Blitz verursacht hatte. Es handelte sich einwandfrei um eine Antimaterieexplosion im Orbit, verursacht durch einen Warpkernbruch. Und dafür gab es für Janeway nur eine Erklärung: Die Voyager war zerstört worden...

    Zum Glück für die Voyager hatte sich Admiral Janeway jedoch geirrt. Sie und ihr Team hatten am Himmel zwar den Bruch des Warpkerns der Voyager beobachtet, jedoch war es Chefingenieur Vorik vorher gelungen diesen aus dem Schiff auszustoßen.
    Die Schockwelle der Explosion erfasste die sich im niedrigen Orbit befindende Voyager und drückte sie in Richtung des Planeten.
    „Hüllenbrücke auf den Decks sieben bis dreizehn“, meldete Ayala an der taktischen Station. „Die Phaser und die Schutzschilde sind ausgefallen.“
    „Wir sollten zusehen, dass wir die Schutzschilde wieder hochbekommen“, meinte der Steuermann. „Ich habe die Antriebskontrollen verloren und die Druckwelle schiebt uns in die Atmosphäre hinunter. Ohne Schilde werden wir verglühen.“
    „Wann dringen wir ein?“, fragte Wildman, während die Voyager hin und hergeschüttelt wurde.
    „In dreißig Sekunden“, antwortete der Steuermann.
    „Brücke an Maschinenraum, wir brauchen sofort die Schutzschilde“, schrie Wildman in das Interkom.

    Im Maschinenraum taumelte Vorik vom den Warpkernausstoßkontrollen zur Kommando- und Kontrollstation. Dort aktivierte er das Interkom: „Wir arbeiten daran.“ Er wandte sich ab vom Interkom und widmete sich eingehend der Kommandokonsole. Dort gab er blitzschnell eine Reihe von Befehlen ein, welche Energie aus unwesentlichen Systemen umleiten sollten.

    „Schilde bei zehn Prozent“, meldete Ayala.
    „Atmosphäreneintritt in drei...“, begann der Steuermann mit einem Countdown.
    „Hoffentlich reicht das“, murmelte Wildman, während sie sich an den Armlehnen ihres Stuhles festhielt.
    „Zwei... eins“, zählte der Steuermann. „Jetzt!“
    Das „Jetzt!“ wäre gar nicht nötig gewesen, der Eintritt in die Atmosphäre war für alle an Bord deutlich spürbar, den die Erschütterungen an Bord wurden schlagartig stärker. Auf der Richterskala hätten sie mühelos die Stärke zehn gehabt.

    Mit fast voller Impulsgeschwindigkeit raste die Voyager der Planetenoberfläche entgegen.

    „Wir gehen zu schnell runter, Schubumkehr!“, schrie Wildman über die halbe Brücke zum Steuermann.
    „Geht nicht, die Antriebskontrollen sind noch nicht wiederhergestellt“, antwortete dieser, ebenfalls schreiend.
    Samantha stand auf ihrem Stuhl auf und taumelte zur Taktischen Station. „Ayala, machen Sie einen Traktorstrahl bereit. Stellen Sie ihn so ein, dass er uns von der Planetenoberfläche wegdrückt!“
    „Ich versuche es, Commander“, bestätigte Ayala und gab einige Befehle in die Taktische Station ein. „Traktorstrahl aktiviert.“

    Janeway und ihr Team näherten sich derweil weiter den Höhlen in der Bergkette. Die Sonne war nun kurz davor aufzugehen. Offenbar verlief der Wechsel von Nacht zum Tag auf diesem Planeten recht schnell.
    In einem nahe gelegenen Gebüsch sah Janeway plötzlich die Mündung einer Hirogenwaffe aufblitzen. Bevor sie ihr Team warnen konnte, wurde diese Waffe auch schon abgefeuert und tötete eines ihrer Teammitglieder.
    „Verteilen“, rief Janeway ihren restlichen Leuten zu, „dann sind wir schwerer aufzuspüren!“
    Die Offiziere gehorchten blitzschnell und liefen in alle Himmelsrichtungen davon.

    Schotten öffneten sich in der Außenhülle der Voyager. Aus ihnen kamen die Landungsstützen herausgefahren, während sich das Schiff auch weiterhin mit überhöhter Geschwindigkeit der Oberfläche näherte.

    „Der Traktorstrahl hat unsere Geschwindigkeit nur unwesentlich verlangsamt“, meldete der Steuermann an der Conn.
    Wildman war in der Zwischenzeit zu ihrem Stuhl zurückgekehrt und hatte sich dort niedergelassen. „Setzen Sie ihn noch einmal ein!“
    Wieder aktivierte Ayala den Traktorstrahl, doch diesmal machte die Außenhülle dies nicht mit. Als der Traktorstrahl auf die Oberfläche traf und versuchte die Voyager zurückzudrängen, rissen die Emitter auf der Außenhülle und wurden von vorn durch das ganze Schiff gepresst. Ein ganzes Deck wurde verwüstet, etwa zwanzig Offiziere verloren dabei ihr Leben.

    „Der Traktoremitter wurde durch das Schiff hindurchgepresst“, meldete Ayala. „Wir haben die inneren Sektionen von Deck zwölf verloren.“
    „Unsere Geschwindigkeit ist für eine Landung noch immer zu hoch“, berichtete der Steuermann. „Außerdem sind wir nicht in der Richtigen Fluglage für eine Landung, wir fliegen mit der Nase nach unten.“
    „Mr. Ayala“, sagte Wildman. „Machen Sie zwei Photonentorpedos scharf und feuern Sie sie auf meinen Befehl auf die Oberfläche ab!“

    Janeway und ein weiterer Offizier hatten derweil die Höhlen erreicht. Kurz bevor sie den Eingang fanden und hineingehen konnten, raste in einigen Kilometern Entfernung ein Photonentorpedo vom Himmel. Janeway schreckte herum und sah die Voyager im wahrsten Sinne des Wortes vom Himmel fallen. Nun feuerte sie einen weiteren Photonentorpedo ab, während sie sich mit der Nase zur Oberfläche gerichtet dem Boden näherte. Das Schiff war nur noch etwa einen Kilometer von diesem Entfernt.
    Der Torpedo traf auf die Oberfläche und detonierte. Die Druckwelle traf auf die Untertassensektion der Voyager und drückte diese himmelwärts.

    Die Geschwindigkeit der Voyager war immer noch zu hoch, doch die Fluglage war nun für eine Landung besser geeignet. Es waren nur noch wenige Meter bis zur Oberfläche.
    Der hintere Teil des Schiffes, in dem sich auch die Shuttlerampe befand, traf auf den Boden. Dadurch wurde auch der Rest des Schiffes auf die Oberfläche gedrückt. Die Landungsstützen wurden in den Boden gerammt und rissen Kilometer lange Furchen in den Planeten. Doch die Voyager kam zum Stillstand. Schwer beschädigt, aber sie stand still...
     

    COMPUTERLOGBUCH DER GRISSOM
    CAPTAIN TALAY
    NACHTARG

    „Wir haben die Rettungsoperation der Malineshe abgeschlossen. Das Schiff war irreparabel. Wir haben die Crew des Schiffes deshalb an Bord der Grissom geholt. Nun fliegen wir mit maximaler Warpgeschwindigkeit zu den letzten bekannten Koordinaten der Voyager.“

    „Laufen Sie, schnell!“, rief Janeway ihrem Begleiter zu. Doch eigentlich musste sie dies gar nicht befehlen, denn es war selbstverständlich. Die Höhle war eine Falle der Hirogen gewesen. Sie hatten auf Janeways Außenteam dort gewartet, in dem Wissen, dass sie versuchen würden dort Schutz zu suchen. Waffenfeuer fegte über die beiden hinweg, während sie in den Wald zurück liefen.
    „Wohin sollen wir?“, fragte Janeways Begleiter rufend.
    „Die Voyager ist nur wenige Kilometer von hier abgestürzt“, antwortete sie ebenfalls rufend. „Wenn wir sie erreichen sollten wir in Sicherheit sein.“

    „Die Jäger auf der Oberfläche haben alle bis auf zwei Beutetiere erlegt“, meldete der Betahirogen seinem Alpha.
    „Gut“, meinte dieser. „Die restlichen „Jagdtrupps sollen landen. Sie werden uns bei der Suche nach der übrigen Beute unterstützen.“

    Samantha Wildman öffnete auf der Brücke der Voyager ihre Augen. Sie stellte fest, dass sie auf dem Boden lag. „Status!“, verlangte sie, erhielt jedoch keine Antwort. Mit schmerzenden Schädel richtete sie sich auf und sah sich um. Niemand sonst von der Brückencrew hatte den Absturz überlebt. Wildman berührte ihren Kommunikator: „Wildman an Maschinenraum.“ Keine Antwort. „Wildman an irgendjemanden.“ Wieder keine Antwort. Sie sah sich ein weiteres Mal auf der Brücke um. Alle Computer waren ausgefallen, es war also möglich, dass niemand antwortete, weil die Kommunikation ausgefallen war. Sie beschloss die Brücke zu verlassen und durch die Jeffries-Röhren in den Maschinenraum zu klettern.

    Als Samantha den Maschinenraum erreichte, sah es dort beinahe noch schlimmer aus, als auf der Brücke. Überall lagen tote Ingenieure herum und Trümmerteile waren von der decke gefallen. Leitungen waren geplatzt, aus ihnen quoll nun unaufhörlich Gas heraus. Konsolen waren explodiert. Ihre Bestandteile waren überall auf dem Boden verstreut. Im Nebel des Gases bewegte sich etwas. Wildman zog ihren Phaser in der Vermutung, es könnte sich um einen Hirogen handeln. Doch als die Person durch das Gas kam, erkannte sie, dass es Vorik war. Er schien nur leicht verletzt zu sein. Am Kopf hatte er eine Platzwunde, aus welcher grünes Blut floss.
    „Vorik“, sagte Wildman erfreut. Dabei schmerzte ihr Kopf fürchterlich. „Bin ich froh Sie zu sehen. Ich dachte schon fast, ich wäre die einzige Überlebende.“
    „Es gibt noch weitere Überlebende, Commander“, berichtete Vorik. „Viele sind auf der Krankenstation, die übrigen versuchen das Schiff zu reparieren.“
    „Gut“, meinte Wildman. „Wir müssen die Voyager wieder flugtauglich machen.“
    „Sie sollten zuerst auf die Krankenstation gehen, Commander“, meinte Vorik. „Die Verletzung an Ihrem Schädel sieht bedenklich aus.“
    Wildman fasste an ihren Kopf und sah sich dann ihre Hand an. Sie war nun voller Blut. „das hatte ich noch gar nicht bemerkt.“
    Die Tür zum Maschinenraum wurde von Hirogenfeuer aufgesprengt. Wildman und Vorik sprangen hinter ein großes Trümmerteil und fanden dort Deckung. Zehn Jäger betraten den Maschinenraum. Wildman justierte ihren Phaser auf Töten und feuerte ihn auf die Angreifer ab. Einer von ihnen wurde getötet, die anderen feuerten gleichzeitig ihre Waffen ab und verdampften das Trümmerstück, welches Wildman und Vorik Deckung bot. Mit zwei weiteren Schüssen erlegten die Jäger die beiden Offiziere.

    Überall auf der Voyager fand das gleiche statt. Jäger streiften durch die Korridore und töteten die überlebenden Crewmitglieder auf bestialische Weise.

    „Wir erreichen jetzt die Koordinaten“, meldete Kart an der Conn der Grissom.
    „Gibt es eine Spur von der Voyager?“, fragte Kim besorgt.
    „Es gibt Restspuren einer Antimaterieexplosion“, sagte Walker. „Sie deuten auf den Bruch eines Föderationswarpkerns hin. – Es gibt auch Trümmer bestehend aus Föderationslegierungen, jedoch nicht genug, um ein ganzes Schiff zu sein.“
    „Dann haben Sie es vielleicht auf die Oberfläche geschafft“, meinte Kim. „Die Voyager ist zur Landung fähig.“
    „Die Sensoren orten zwei Schiffe, die von der Oberfläche aufsteigen, Sir“, meldete Benteen an der Taktik. „Sie sind hirogen.“
    „Kampfstationen!“, befahl Talay und keine Sekunde später schlugen auch schon die ersten Torpedos der Hirogen in die Schutzschilde der Grissom ein.

    Janeway und ihr Begleiter erreichten nun die abgestürzte Voyager.
    „Wie sollen wir hereinkommen?“, fragte der Offizier.
    Janeway sah sich ihr ehemaliges Schiff kurz an. „Durch einen Hüllenbruch“, meinte sie dann. „Davon scheint es ja nun mehr als genug zu geben. – Kommen Sie.“
    Die beiden gingen längs der Voyager entlang, bis sie einen Hüllenbruch im unteren Deck fanden. Durch ihn gelangten sie ins Innere des Schiffes.

    Janeway und ihr Begleiter durchstreiften die dunklen Korridore von Deck fünfzehn. Ihre Kompressionsgewehre hielten sie feuerbereit. Das ganze Deck war verwüstet und Janeway hatte den Eindruck, dass die Decke etwas niedriger war, als sonst. „Oder ist der Boden höher?“, murmelte sie.
    „Admiral?“, fragte der Offizier.
    „Ich habe laut gedacht“, antwortete Janeway.
    Die beiden durchstreiften weiter die Korridore. Sie fanden überall blutige Leichen von Crewmitgliedern. Sie waren ausgeweidet.
    „Die Hirogen waren also hier“, meinte Janeway.
    Ein dumpfes Brummer erklang plötzlich und das Deck wurde von leichten Vibrationen erfasst. Dann begann die Voyager leicht zu schwanken.
    „Was ist denn jetzt los?“, fragte Janeways Begleiter. Diese reagierte auf die Frage, indem sie zu einer nahegelegenen Tür taumelte, die zu einem Quartier mit Fenster führte. Sie bracht die Tür auf und trat ans Fenster heran. Durch dieses beobachtete sie, wie die Planetenoberfläche kleiner und kleiner wurde.
    „Ich fürchte“, sagte sie zu ihrem Begleiter, „wir starten...“

    „Angriffsphaser klar“, meldete Benteen auf der Brücke der Grissom in diesem Moment.
    „Dann lassen Sie uns keine Zeit verschwenden“, meinte Talay. „Feuer!“
    Die Grissom feuerte die bläulichen Phaserstrahlen auf das letzte Hirogenschiff ab. Sie durchbrachen mühelos die Außenhülle des feindlichen Schiffes und kurz darauf brach dieses auseinander.
    „Das wär’s dann wohl“, meinte Riker.
    „Ja“, stimmte Kim zu. „Bitte scannen Sie jetzt nach der Voyager.“
    Doch das war unmöglich. Ein weiteres Mal erbebte die Grissom heftig, als sie von mehreren Photonentorpedos getroffen wurde.
    „Wo kommt das her?“, wollte Talay wissen.
    Walker sah kurz auf ihre Anzeigen: „Sehen Sie selbst“, sagte sie dann und legte das Bild auf den Wandschirm: Die Voyager, die mit allen Waffen auf die Grissom feuerte!
    „Ausweichmanöver!“, befahl Talay. „Phaser klar machen und vorbereiten das Feuer zu erwidern.“
    „Aye, Sir“, bestätigte Benteen.
    „Walker öffnen Sie einen Kanal!“, bat Talay.
    „Kanal offen, Captain.“
    „Hier spricht Captain Zefram Talay von der Grissom. – Was zum Teufel ist in Sie gefahren, stellen Sie das Feuer ein!“
    „Sir, ich orte nur zwei menschliche Lebenszeichen an Bord der Voyager“, meldete Walker. „Der Rest ist Hirogen.“
    Die Grissom erbebte erneut, diesmal heftiger.
    „Wir haben die hinteren Schutzschilde verloren“, meldete Furlong. „Hüllenbruch auf Deck einundzwanzig.“
    „Mr. Benteen, Feuer frei!“, befahl Talay.
    Die Grissom feuerte nun ihrerseits aus vollen Rohren auf die Voyager. Diese feuerte jedoch nun wieder Photonentorpedos auf die Grissom ab. Die Geschosse durchbrachen die Schilde mühelos.
    „Sie haben unsere vorderen Schilde durchdrungen“, meldete Benteen.
    „Das begreife ich nicht, sie hatten volle Energie“, sagte Furlong.
    „Mr. Benteen“, sagte Talay, dann erbebte die Grissom wieder heftig. Funken sprühten aus Konsolen und eine Leitung platzte. „Ändern Sie die Schutzschildmodulation, möglicherweise kennen sie unsere.“
    „Aye, Sir.“
    „Der letzte Treffer hat unsere Angriffsphaser zerstört“, meldete Furlong.
    „Schildmodulation geändert, Captain“, berichtete Benteen.
    „Quantentorpedos ausrichten und abfeuern!“
    „Beamen Sie mich rüber“, verlangte Kim.
    „Was wollen Sie?“, fragte Riker.
    „Transportieren Sie mich auf die Voyager!“
    „Nein“, sagte Talay.
    „Tun Sie es!“
    „Und was wollen Sie damit erreichen? – Wollen Sie allein gegen die Hirogen kämpfen? – Außerdem sind die Schilde der Voyager oben, da können wir gar nicht beamen.“
    Wieder erbebte die Grissom.
    „Captain“, meldete Walker, „wir werden von der Voyager gerufen. Nur Audio.“
    „Auf die Lautsprecher!“, befahl Talay.
    „Janeway an Grissom“, drang die Stimme der Admiralin anschließend aus den Brückenlautsprechern.
    „Wir hören Sie, Admiral“, sagte Talay. „Wo sind Sie?“
    „Ich habe mich versteckt“, antwortete Janeway. „Auf deck fünfzehn. – Wie ist Ihr Status?“
    „Die Voyager hat unser Hauptwaffensystem zerstört“, antwortete Talay und die Grissom erbebte erneut. „Schilde sind geschwächt, wir haben Hüllenbrüche über mehrere Decks.“
    „Bringen Sie Ihr Schiff in Sicherheit, Captain Talay, das ist ein Befehl“, ordnete Janeway an. „Ich werde die Voyager von hier aus zur Detonation bringen.“
    „Ja, Admiral“, bestätigte Talay.
    „Nein“, schrie Harry. „Das können Sie nicht tun, Admiral!!!“
    „Ich muss, Harry. Ich komme hier doch sowieso nicht raus“, antwortete Janeway.
    „Captain, Sie müssen...“, Harry wurde unterbrochen.
    „Nein, Harry“, sagte Janeway. „Ich habe mich entschieden, Janeway Ende.“
    „Kanal geschlossen, Captain“, meldete Walker.
    „Lieutenant Kart, Sie haben den Befehl gehört, bringen Sie uns außer Reichweite der Voyager“, befahl Talay.
    „Aye, Sir“, bestätigte Kart. „Ich aktiviere den Impulsantrieb.“

    Janeway war noch immer in dem Quartier, in den sie beim Start der Voyager eingedrungen war. Nun wandte sie sich vom Fenster ab. „Computer“, sagte sie. „Aktiviere die Selbstzerstörungssequenz. Berechtigung Janeway Pi eins eins null. Auf dreißig Sekunden einstellen! Audio auf Stumm schalten.“
    „Warnung!“, sagte der Computer. „Die Selbstzerstörungssequenz wurde initiiert. Explosion erfolgt in dreißig Sekunden, es wird keine weitere Audiowarnung geben.“
    Janeway ging wieder zurück zum Fenster und beobachtete, wie sich die Grissom von der Voyager entfernte.
    „Das war’s das wohl“, meinte Janeway. „Dies hier ist für dich, Voyager! – Ich werde nicht zulassen, dass sie dich als Trophäe kriegen!!!“
    Die Voyager feuerte einen letzten Torpedo auf die Grissom ab. Dann wurden die Antimaterieladungen der Selbstzerstörung gezündet und die Voyager zerriss in einer grellen Explosion.

    Die Grissom wendete und flog zurück zu den Trümmern der Voyager.
    „Lebenszeichen?“, fragte Harry Kim.
    „Keine“, antwortete Walker nach einem kurzen Blick auf ihre Anzeigen. „Es gibt aber einen fast intakten Körper zwischen den Trümmern. – Admiral Janeway.“
    Talay atmete tief durch: „Beamen Sie sie an Bord, Commander.“

    Im Kasino der Grissom war ein Sarg auf einem Podest aufgestellt. Über dem Sarg hatte man eine Decke mit dem Logo der Vereinten Föderation der Planeten gelegt.
    Harry Kim, die Führungsoffiziere der Grissom, sowie einige weitere Crewmitglieder hatten sich im Kasino versammelt, um Amiral Janeway die letzte Ehre zu erweisen. Talay hatte Bestattungszeremonie gerade beendet. Harry trat nun an den Sarg heran. „Entschuldigen Sie bitte, aber ich möchte noch etwas sagen“, meinte Kim. „Kathryn Janeway war mehr, als nur mein kommandierender Offizier. – Für mehr als sieben Jahre war sie so etwas, wie eine Mutter für mich. Ich verdanke ihr mein Leben. – Jeder hier verdankt ihr sein oder ihr Leben. Sie hat sich immer für ihre Crew aufgeopfert. Sie war sogar bereit sich für ihre Crew von den Borg assimilieren zu lassen. – Jetzt hat sie ein letztes Opfer für uns gebracht. Das Opfer ihres Schiffes und... ihres Lebens. – Kathryn Janeway hat uns gerettet – und ist dafür von uns gegangen. Aber sie würde nicht wollen, dass wir um sie trauern, sondern, dass wir uns an die guten Zeiten mit ihre erinnern. Und jetzt ihr Leben feiern. Das war immer ihr Wunsch. – Also: Erinnern wir uns gemeinsam an sie. Und ehren wir sie nun ein letztes Mal. – Setzen Sie die Kapsel aus.“
    Die Sargkapsel wurde in die Torpedorampe gebeamt und von dort aus abgefeuert. Sie verließ die Grissom und brach auf zu einer letzten Reise in die unendlichen Weiten der Galaxien...

    ...und die Reise geht weiter - am nächsten Sonntag den 23.12.2001

    Ältere Episoden findet ihr in unserem Episodearchiv...

    DIE RÜCKKEHR DER JÄGER
    based upon "STAR TREK" created by GENE RODDENBERRY
    produced for TREKNews NETWORK
    created by RICK BERMAN & MICHAEL PILLER and JERI TAYLOR
    executive producers MAX S. PFAFFSTALLER & SEBASTIAN OSTSIEKER
    co-executive producer ANDREAS KREBS
    producers SARAH OSTSIEKER & MILA FRERICHS lektor FRANK ZIARNO
    co-producer TIM PRUESSMANN
    production-designer PARTICK VENETZ
    written by THOMAS RAKEBRAND

    TM & Copyright © 2001 by TREKNews Network. All Rights Reserved.
    "STAR TREK" is a registered trademark and related marks are trademarks of PARAMOUNT PICTURES
    This is a FanFiction-Story for fans. We do not get money for our work!
    Production-Code #282


    Quelle: http://www.treknews.de
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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

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      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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