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...für die moderne Dame
  • Voyager9 - 9x13: Zu den Wurzeln

    ...im Deltaquadranten
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    • TheOssi
    Während der Verhandlungen um den Eintritt der J'naii in die Föderation wird die Voyager durch die nahe Nulltasche in den Deltaquadranten gezogen. Dort wird sie ununterbrochen von einer fremden Spezies angegriffen und kann nicht entfliehen. Einige Crewmitglieder versuchen die Voyager von J'naii aus zu retten....

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    09x13 Voyager9 - Zu den Wurzeln
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    Ein Raum lag vor ihr. Sie sah bekannte Gesichter. Eine bekannte Stimme.
    „Wir glauben, dass sich in ihrem System eine dieser Nulltaschen vorhanden ist. Wenn das stimmt, dann absorbiert diese Tasche die elektromagnetische Energie von allem, was in sie eindringt.“
    Auf einem Display änderten sich Darstellungen und sie antwortete automatisch, ohne nachzudenken. „Zum Beispiel von einem Shuttle...“
    „...oder von einer Sonde. Sie verlöre ihre Energie“, vollendete der große Mann neben ihr den Satz.
    „Aber außerhalb dieser Tasche wird alle Energie um sie herum geführt, was sie auf natürliche Art verhüllt. Deshalb können wir sie nicht sehen und unsere Sensoren sie nicht empfangen.“
    Einen Herzschlag lang schwebte sie in einer dunklen Leere und fand sich kurz später in einer lockeren Umgebung wieder. Sie fühlte sich freier und wohler. Wieder war dieser Mann bei ihr. Commander Riker. Sie sprach ganz ungezwungen über ihn. Gerade hatten sie einige Besonderheiten der Geschlechtslosigkeit diskutiert.
    „Ohne den Kampf der Geschlechter gibt es wahrscheinlich viel weniger Streit“
    „Nur weil wir kein Geschlecht haben, bedeutet das nicht, dass wir keinen Konflikt kennen. Wir sind sehr selbstbewusst. Wir lieben einen guten Streit.“
    Diplomatisch wie immer lenkte Riker ein. „So unterschiedlich sind unsere Spezies eigentlich gar nicht.“
    „Vielleicht nicht.“ sie ließ etwas Zeit verstreichen um ihr nächste Frage zu stellen: „Welche Art von Frauen finden sie attraktiv?“
    Riker musste überlegen, um die richtigen Worte zu wählen. „Ich mag intelligente und selbstsichere Frauen. Ich muss mich gut mit ihr unterhalten können. Aber das allerwichtigste ist...“ er setzte sein spitzbübisches grinsen auf, „...sie muss über meine Witze lachen.“
    Dann lachte sie und fühlte sich so glücklich, wie schon lange nicht. Wie zerschlug ein Herzschlag die Umgebung und als Nächstes befand sie sich in einem kleiner Raum. Die Stimmen aus der 10 Vorne - Bar waren plötzlich verstummt. Doch immer noch befand sich Riker bei ihr. Das allein genügte, um sie zu beruhigen. Wieder befanden sie sich mitten in einem Gespräch.
    „Die Vorstellung ein Geschlecht zu haben ist etwas Anstößiges für mein Volk. Hören Sie, vor langer Zeit hatten wir zwei Geschlechter, so wie sie. Aber wir entwickelten uns zu einer höheren Form. Ich will sie ja nicht beleidigen, aber auf meinem Planeten bringt man uns bei, dass wer ein Geschlecht hat, primitiv ist.“
    Ein weiterer Herzschlag - wieder das Shuttle. Doch später.
    „Ich finde sie attraktiv. Ich riskiere viel, wenn ich Ihnen das gestehe. Dies bedeutet, Ihnen etwas zu enthüllen, dass es sehr gefährlich für mich wäre, wenn es auf meinem Planeten bekannt würde.“ Riker verstand nicht, was sie meinte, deshalb sprach sie weiter. „Gelegentlich werden auch in meinem Volk einige geboren, die sich von den anderen unterscheiden. Es sind Rückfälle in die Zeit, als wir alle noch ein Geschlecht hatten. Manche entwickeln eine starke Neigung zur Männlichkeit. Manche besitzen weibliche Gefühle. Ich gehöre zu den letzteren.“
    „Ich hatte schon geahnt, dass Sie anders sind.“ gestand Riker ein.
    „Das habe ich sehr gehofft. Aber vor Kreit und den anderen muss ich sehr vorsichtig sein, damit ich mich nicht verrate.“
    „Wieso?“ er verstand nicht.
    „Auf unserer Welt sind diese Gefühle verboten. Diejenigen, die entdeckt werden überhäuft man mit Schimpf und Schande. Und nur, wenn sie sich einer psychotektischen Therapie unterziehen und alle Elemente des Geschlechts eliminieren lassen, werden sie wieder akzeptiert von der Gesellschaft.“
    Mit Abscheu erinnerte sie sich an Momente aus ihrer Kindheit. An die barbarische Art, mit denen man Personen wie sie behandelte.
    Wieder ein helles Licht und ein schnelles Herzklopfen. Sie stand mit Riker in einem der wunderschönen Gärten auf J'naiia. Sie küssten sich und verloren sich in der Unendlichkeit.
    Dann stand sie vor dem Gericht. Jemand hatte sie gesehen und der Justiz gemeldet, dass sie anders war. Riker hatte die Sitzung gestört. Und hatte das Wort ergriffen. Er wusste, was mit ihr geschehen würde und nahm die Sache ganz auf seine Schulter.
    „Mein Benehmen war unüberlegt.“
    Der Richter blickte stur zu Soren. „Ist das wahr?“
    Sie zögerte und schaute traurig zu Riker. Sie litt. Doch sie antwortete fest: „Nein.“
    „Soren!“ rief Riker empört. Vielleicht hätte er sie retten können.
    „Ich bin es leid zu lügen. Ich bin weiblich, ich wurde so geboren. Ich habe diese Gefühle, dieses Verlangen, schon mein Leben lang in mir. Es ist nicht unnatürlich. Ich bin nicht krank, nur weil ich auf diese Art empfinde. Es muss mir nicht geholfen werden und ich muss auch ganz sicher nicht geheilt werden...“
    Wieder ein Herzschlag. Dann sah sie wieder Riker vor sich. An der Stelle ihres ersten Kusses. Er trug einen dunklen Anzug, um für die Nacht perfekt getarnt zu sein. Einer seiner Kollegen, Worf, hatte ihren Aufseher überwältigt, damit Riker einige Momente mit ihr verbringen konnte. Doch was fühlte sie? Sie fühlte sich hohl. Ausgelaugt und leer zugleich. Und in seinen Augen sah sie eine Aufopferung, wie sie sie noch nie erlebt und gefühlt hatte.
    Er wollte sie mitnehmen, damit sie zusammen auf der Enterprise ein schönes Leben verbringen konnte. Doch Soren wandte sich von ihm ab. Sie blickte ihn stur an. Und sprach gefühllos zu ihm. „Ich begreife einfach nicht, wie ich das habe tun können, was ich tat.“ Im Nachhinein klangen diese Worte mehr als heuchlerisch für sie.
    „Ich bin überzeugt, dass Dr. Crusher dich behandeln kann. Damit du wieder so wirst, wie du warst.“ Riker sprach verzweifelt. Er griff nach dem letzten Strohhalm. Wieder trat er zu ihr. Doch wieder wich sie zurück und versuchte noch kühler und unnahbarer zu wirken. „Aber ich fühle mich jetzt sehr wohl.“
    Damit wandte sie sich von ihm ab und ging. Langsam ließ sie den Mann zurück, den sie noch wenige Stunden zuvor heiß und innig geliebt hatte.
    „Soren, ich liebe dich.“ hauchte er ihr hinterher. So viele Gefühle, wie in diesem einen kurzen Satz, hatte sie noch nie von ihm gespürt.
    Sie drehte sich nicht mehr um. „Es tut mit leid.“ Und sie hörte sein Herz brechen.
    Schweißgebadet saß sie jetzt in ihrem Bett. Immer öfter kamen die Erinnerungen. Und die Gefühle. Nie wieder hatte sie nach ihm eine solche Liebe gefühlt. Und es waren immerhin 11 Jahre vergangen. Und jetzt, einen Tag bevor die Gespräche mit der Föderation begannen, fühlte sie sich so zerbrechlich.
    Auch da sie wusste, dass Commander William T. Riker nie wieder nach J’naiia zurückkehren würde.


    COMPUTERLOGBUCH DER VOYAGER
    CAPTAIN JANEWAY
    STERNZEIT 56355,9
    Auf die Föderation wartet eine große Gelegenheit. Nach langem Zögern haben die J’naii endlich den Mitgliedsantrag gestellt. 11 Jahre sind seit dem „Zwischenfall“ – wie er von Seiten der Föderation genannt wird – mit der Enterprise vergangen. Seit jenem Tag sahen sie unsere Kultur als zu primitiv und damit als feindlich an. Das ist jetzt vorbei. Beinahe auch etwas plötzlich sind sie aus ihrer Isolation heraus und auf die Föderation zu gekommen. Die Aufgabe der Voyager ist es, einige Admirale und Botschafter nach J’naiia Prime zu bringen. Auch soll ein Konferenzraum hier eingerichtet werden. Ich selbst fühle zum ersten mal seit langem wieder eine große Verantwortung auf meinen Schultern. Eine wahre Herausforderung meiner Fähigkeiten.

    Langsam drehte sich J’naiia Prime, die Heimatwelt der J’naii, unter der Voyager. Vom Konferenzraum der Voyager, der neben der Brücke gelegen war, sah man den Planeten in all seiner Pracht. Janeway und Chakotay warteten schon auf die Delegation des geschlechtslosen Volkes. Das war genau das Problem von Janeway. Während der ganzen Reise hierher hatte sie sich Gedanken darüber gemacht, wie sie die Personen anreden sollte. War nun das „er“ oder das „sie“ besser? Nun, eigentlich waren beide gleich schlecht. Den J’naii machte es vielleicht nichts aus, mit dem neutralen „es“ zu sprechen, doch für die meisten anderen Wesen stellte es eine Befremdung dar. Zur Freude Janeways hatte das erste Team, geleitet von Admiral Han, eine Übereinkunft getroffen. Sobald ein Mann sprach, solle er einfach beim „er“ bleiben, für eine Frau galt das gleiche mit „sie“.
    In einiger Entfernung sah Janeway dann auch das Admiralsschiff, die USS Trafalgar, stammend aus der Akira Klasse, im Orbit schweben.
    Da öffnete sich auch schon die Tür. Tuvok trat mit einem weiteren Kollegen der Sicherheitsabteilung herein und gewährte dem Diplomatenteam zutritt. Angeführt wurde die Truppe von Föderationsbotschafter Kelrit, einem Benziten, danach folgten der menschliche Erste Offizier der Trafalgar, Commander Montgomery und zwei J’naii.
    Für Janeway sahen beide gleich aus, jedoch überspielte sie die Vorurteile, setzte ihr bestes Lächeln auf und trat an den Botschafter heran.
    „Botschafter Kelrit, willkommen an Bord.“ Sie schüttelte seine Hand.
    Auch er wirkte erfreut und wandte sich an die beiden J’naii. „Captain Janeway. Darf ich vorstellen. Der Präsident der planetaren Regierung Heren und sein Weltraumminister Soren.“
    Immer noch strahlend schüttelte sie die Hände der beiden Würdenträger. „Präsidentin, Willkommen an Bord. Ministerin Soren.“ Als Janeway den Namen hörte und das Gesicht dazu sah, fiel ihr der Zwischenfall wieder ein. „Sind Sie etwa...?“
    Soren nickte. „Ja, ich bin die Person, mit der die Enterprise einige Kontakte hatte.“
    „Aus diesem Grund ist er zurzeit auch Verbindungsführer zwischen Föderation und J’naii. Und ich muss sagen, bisher hat alles vorzüglich geklappt. Keinerlei Probleme bei der Organisation, in der Logistik und den Vorbereitungen der Gespräche.“ erklärte Kelrit stolz. Er trat einen Schritt näher an Janeway heran und flüsterte ihr „Und seine Reiseführer sind vom Feinsten“ zu.
    Der Captain lächelte immer noch. Damit hatte sie rechnen müssen. Durch ihren Umgang mit Personen der Crew und der Technik der Föderation war sie natürlich perfekt für diesen Job. „Ich freue mich, sie kennen zu lernen und freue mich auf die Zusammenarbeit.“
    „Das Vergnügen liegt auf meiner Seite. Ich habe den Zeitplan in ihren Computer geladen. Sie finden alle Daten, die sie brauchen. Gleichzeitig möchte ich sie auch auf den Planeten einladen. Heute Abend findet ein Fest in der Hauptstadt statt.“
    Janeway bedankte sich erfreut. „Ich danke für die Einladung. Nach der ersten Verhandlungsrunde werden wir natürlich gern das Angebot annehmen. Natürlich lade ich auch jeden J’naii ein, an Bord des Schiffes zu kommen.“
    „Ich werde alles weiterleiten Captain. Danke.“ Soren nickte und überließ Heren das Wort.
    „An Bord ihres Schiffes wird über die Einbringung der J’naii Technik in die Föderation und die Aufteilung der Sitze gesprochen. Natürlich dann auch über die Stationierung einer Föderationsbasis in diesem System und die Einbindung des J’naii Schulsystems in das der Föderation, speziell in Anspielung auf die Akademie.“
    „Da wartet ja allerhand auf uns.“ Gestand Janeway überrascht ein.
    „Das sind nur die ersten 4 von 20 Themen an Bord der Voyager. Ich denke, sie werden keine Woche an Zeit beanspruchen. In 10 Tagen wird ja dann auch noch ein weiteres Schiff eintreffen, dass weitere Diplomatenteams beheimatet.“ ergänzte Botschafter Kelrit.
    Janeway atmete einmal durch. Das konnte ja spaßig werden.

    Auf der Brücke verlief alles ruhig. Lieutenant Kim stand an seiner Station, der Vulkanier Tuvok saß im Sessel des Kommandanten. Die beiden kommandierenden Offiziere saßen mit den Föderationsbotschaftern in einer der ersten Konferenzen.
    Tuvok bemitleidete die beiden richtig, soweit dies natürlich von seiner Art her möglich war. Er hatte sich nicht gerade darum gerissen, bei den Verhandlungen dabei zu sein. Es war nicht gerade eine der einfachsten Aufgaben und nur ein Teil der Offiziere war dazu fähig. Das Protokoll verlangte, dass Janeway anwesend war. Chakotay ließ sich diese Situation natürlich auch nicht entgehen, da er seit der Rückkehr in den Alpha-Quadranten auf die Chance einer Fortbildung im Bereich der Diplomatie gewartet hatte.
    Tema’na steuerte gekonnt das Schiff. Auch wenn sie die Blicke des Vulkaniers in ihrem Nacken etwas nervös machten. Zwar wusste sie, dass Vulkanier nicht zur böswilligen Beobachtung oder zu Mobbing fähig waren, jedoch fühlte es sich bei ihr so an. Vielleicht lag es auch nur an der romulanischen Paranoia. Schnell konzentrierte sie sich wieder auf die Einhaltung des Standard-Orbits und den Abstand zum...
    „Nullraum.“
    Erschrocken drehte sich Tema’na herum und sah eine kleine J’naii hinter ihr stehen. Mit großen Augen sah sie zu der Steuerfrau und blickte sie fragend an.
    „Habe ich Sie erschreckt?“
    Die Romulanerin atmete tief durch und brachte sich wieder unter Kontrolle. Ihr Volk konnte, wenn es wollte, genau so stoisch wirken wie die Vulkanier.
    „Nein, ich war nur in Gedanken.“
    „Wenn ich mich vorstellen darf. Ich bin Soren, Mittlerin zwischen den beiden Seiten und gleichzeitig Weltraumministerin.“ stellte sie sich höflich vor.
    Tema’na nickte. Sie wirkte etwas genervt. Sie konnte es nicht brauchen, wenn jemand ihr über die Schulter sah. Und mit einem Auge sah sie dann auch noch Tuvok, der die ganze Situation verfolgte. „Freut mich.“
    „Ich habe mich nach dem Nullraum erkundigt. Halten wir auch genug Abstand?“
    Die Steuerfrau sah auf ihre Anzeigen. „Im Moment befinden wir uns auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten. Wir haben genug Abstand.“ Nicht ohne ein paar ironische Untertöne gab sie diese Antwort.
    „Ich nehme an, sie haben die neuesten Karten?“
    Hält die mich für unfähig? Reicht es nicht, wenn Janeway sich danach Hundert Mal erkundigt? Dachte sie und sagte aber: „Natürlich. Die neuesten von ihrem Kommando.“ Mit einem gezwungen Lächeln auf den Lippen.
    An Soren ging dies eiskalt vorbei. Als schien sie die Gefühlsspitzen nicht zu bemerken. Von ihrer Selbstkontrolle konnte sogar Tuvok noch etwas lernen.
    „Ich habe schon einige Probleme damit gehabt. Ich möchte nicht, dass dieser Raum zu noch einem Zwischenfall führt.“
    Ein begründeter Gedanke. „Ich verstehe.“ Antwortete Tema’na schlicht.
    „Darf ich Sie um eine Gefallen bitten?“ fraget die Ministerin vorsichtig.
    Tema’na hob eine Augenbraue. „Natürlich.“ Es hatte – speziell zu ihr – geheißen, man solle zuvorkommend sein.
    „Es ist schon elf Jahre her, da ich die Möglichkeit hatte, ein Schiff der Föderation zu fliegen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich kurz...“ Sie deutete auf die Kontrollen.
    Unfreiwillig musste sie jetzt zu Tuvok sehen. Der nickte knapp und gab das Einverständnis für diese Aktion. Die Romulanerin stand auf und die J’naii setzte sich sofort.
    „Die Kontrollen haben sich etwas verändert. Sie sind viel übersichtlicher als bei dem Shuttle von damals.“ berichtete Soren so voll Freude, dass in diesem Moment ihr Herz zu blühen begann. Wie nach einem lang ersehnten Regenschauer.
    „Das stimmt. Durch neue Antriebstechniken und besseres Verständnis der Koordinatenbestimmung wurde die Lage der Kontrollen etwas konfiguriert.“ Gestand Tema’na. Ihr wurde klar, dass sie mit einer Frau vom Fach sprach. Nur Wenigen fielen die Veränderungen auf.
    „Man hat eine viel größere Übersicht und eine größere Kontrolle über alle Systeme.“ Soren rutschte mit dem Stuhl etwas hin und her und sah sich jedes Segment der Steuerkonsole genau an. „Man hat wie in dem Shuttle zugriff auf alles, jedoch nicht so Kompakt.“
    „In einem Shuttle sind eben die anderen Stationen der Brücke auch in der einzigsten Konsole.“ Antwortete sie wieder.
    „Ich danke Ihnen sehr für diese Möglichkeit. Sie wissen gar nicht, wie viel mir das bedeutet, einmal ein solches Schiff fliegen zu dürfen. Man spürt ja nicht einmal die Schübe.“
    Tema’na nickte erneut. „Die Stabilisatoren verhindern, dass Erschütterungen, die durch das Antriebssystem verursacht werden, zu spüren sind. Schübe durch Geschwindigkeitssteigerungen werden durch die Trägheitsdämpfer neutralisiert.“
    Soren grinste glücklich. Es schien ihr eine große Freude zu sein.
    „Es ist eine wahre Freude, mit Ihnen sprechen zu dürfen. Zum Glück haben wir unsere Isolation aufgegeben. Wir wussten gar nicht, wie viel wir verpassen.“
    „Da haben Sie Recht.“ Antwortete sie automatisch und dachte im gleichen Zug, wie schön doch die Zeiten noch waren, als die Romulaner noch in Isolation lebten. Verpasst hatten sie nicht viel.
    Die Türen zu den Turboliften öffneten sich und die beiden Kommandanten traten heraus. Hinter Ihnen liefen der Föderationsbotschafter und der erste Offizier der Trafalgar. Tuvok stand auf und sah zu Janeway. Sie wirkte gestresst. Und sehr in Eile.
    „Wir haben noch einiges zu besprechen. Chakotay, übernehmen Sie das Kommando.“ befahl Sie knapp und der erste Offizier der Voyager stellte sich neben Tuvok.
    Die Captain verschwand mit ihren beiden Gästen im Bereitschaftsraum und noch bevor Tuvok einen Statusbericht geben konnte, fiel dem Menschen der neue Mann am Steuer auf. Er hatte sich auch gleich zu Ihnen herum gedreht.
    „Er bat darum, die Kontrollen bedienen zu dürfen. Ich habe ihm diesen Wunsch gewährt. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als Pilot.“ kommentierte Tuvok die Situation trocken und blickte zu Soren.
    „Willkommen an Bord, Minister Soren. Ich hoffe, Sie kommen noch mit den Einzelheiten zurecht?“ fragte Chakotay gleich höflich.
    Soren nickte schnell. „Natürlich. Es macht Ihnen doch nichts aus...“
    „Nein, nein“ wimmelte Chakotay schnell die Bedenken des J’naii ab. „Bleiben Sie ruhig eine Weile sitzen.“
    „Danke Commander.“ Soren nickte und wandte sich wieder zum Hauptbildschirm. Natürlich unter der strengen Beobachtung der Romulanerin, die im Notfall jeden Moment eingreifen konnte.

    Die trockene Luft und die Hitze ließen Barclay ins Schwitzen kommen. Obwohl er sich sehr leicht angezogen hatte. Im Gegensatz zum Doktor, der perfekt gekleidet neben ihm stand und dem nicht eine Schweißperle auf der Stirn stand. Natürlich nur, weil er ein Hologramm war.
    Der Doktor schaute auf den Ball vor ihm. Es war unverkennbar sein Ball. Mit roter Schrift waren die Buchstaben MHN aufgemalt. Sein eigenes Set holografischer Bälle. Ein Blick zu der Fahne auf dem Grün. Eine gekonnte Bewegung, etwas Krafteinsatz und der Ball flog durch die Höhen der Fahne entgegen, bis kurz vor sie hin.
    „Es ist nicht fair, wenn Sie ihre computerverbesserten Koordinationsfähigkeiten einsetzen.“ klagte Barclay an. „Ich weiß gar nicht, wieso ich noch mit Ihnen spiele, wenn ich sowieso immer verliere.“
    Der Doktor grinste. „Nun, ich sage es Ihnen. Die Herausforderung treibt Sie an. Sie wollen etwas besiegen, das Sie geschaffen haben – im Übertragenen Sinne. Sie ist eine Neuauflage des Kampfes Kasparow gegen Deep Blue.“ Das Hologramm war zur Höchstform aufgelaufen und legte eine Menge an Herzblut in diese Analogie. Reginald Barclay staunte nur. Er musste wohl noch einmal über die Worte des Doktors nachdenken. „Oder Ihnen war einfach langweilig. So wie mir.“ fuhr er fort.
    „Das wird es sein.“ Stimmte Barclay zu. Zurzeit hatte er nicht gerade viel zu tun. Die Voyager würde für einige Wochen im Orbit bleiben. Die anfallende Arbeit konnte auch von seine Mitarbeitern übernommen werden. Aus diesem Grund hatte er sich ein paar Tage frei genommen, um seinen Hobbies nachzugehen.
    Auch beim Doktor sah es so aus. Jetzt, da er wieder Krankenpfleger an Bord hatte, war es nicht notwendig, dass auch er die ganze Zeit in der Krankenstation verweilte. Außerdem entsprachen die Krankenhäuser auf J’naiia einem ähnlichen Niveau wie die der Föderation.
    Aus diesem Grund hatten Sie beschlossen, auf dem Planeten etwas Golf zu spielen und mussten darauf enttäuscht feststellen, dass den J’naii dieser Sport unbekannt war und auch nichts vergleichbares existierte. Also mussten sie mit dem Holodeck vorlieb nehmen, was Barclay auch recht war, da hier nicht die Gefahr bestand, einen Sonnenbrand zu bekommen. So spielten sie eben auf dem größten Golfplatz des Iran, nur unweit von dessen Hauptstadt Teheran entfernt.
    Barclay trat vor und legte sich seinen Ball für den Abschlag zurecht. Er wählte sich den richtigen Schläger aus und visierte mit dessen Hilfe die Fahne an. Die Hände fest an den Schläger, den Körper kerzengerade und etwas Schwung. Ein Probelauf und den Blick starr auf den Ball.
    Der Doktor beobachtete seinen geschätzten Freund und Kollegen genau. Etwas schockiert hatte er in letzter Zeit feststellen müssen, dass er viel dazu gelernt hatte. Wahrscheinlich würde er schon bald zu einer Gefahr werden. Das musste er verhindern.
    „Waren Sie schon auf dem Planeten?“
    Barclay brach seinen Ausholversuch ab und antwortete mit einem knappen: „Nein, noch nicht.“
    Wieder ließ der Doktor etwas Zeit verstreichen. „Ich bin schon gespannt auf die Klinik der Neuen Medizin auf dem südlichen Kontinent. Es sollen dort einige Vorstöße im Bereich der Neuralmedizin gemacht worden sein.“
    Doch statt einer Antwort erhielt der Doktor stattdessen nur einen bösen Blick vom Chefingenieur, der sich dann erneut seiner Konzentration widmete. Er holte aus, der Schläger fiel wieder nach unten und schlug den Ball in Richtung Grün.
    Fasziniert verfolgte der Doktor die Flugbahn des Balles. „Reg, der landet auf dem Grün. Das war ein einmaliger Schlag. Ich gratuliere.“ Stolz drehte er sich zu Barclay um, der immer noch in der Endhaltung stand und dem ein Schmerz ins Gesicht geschrieben stand.
    Sofort aktivierten sich wieder die medizinischen Programme im MHN. „Reg, was ist los?“ fragte er besorgt.
    „Ich“, begann Reg vorsichtig. „Ich glaube, ich habe mir den Arm gezerrt.“
    Der Doktor konnte es nicht glauben. Der beste Schlag seines Lebens und er hatte sich dabei einen Muskel gezerrt. Beinahe hätte der Doktor gelacht, doch er kontrollierte seine Gefühle. Aus Respekt vor dem Patienten. Reg schämte sich auch so schon genug. Und wenn das erst auf dem Schiff bekannt würde.
    Reg atmete tief durch, um nicht von den Schmerzen übermannt werden. Als er seinen Schläger sah, ließ er ihn sofort los. Der Metallschläger fiel und als er am Boden aufschlug, bebte der Boden. Der Doktor und Reg fielen um. Die Umgebung flackerte, man konnte das Hologitter sehen. Praktisch im gleichen Moment hörten sie die Sirenen des roten Alarm und Janeways feste Stimme. „Alle Mann auf die Kampfstationen.“ Der Doktor half Reg auf, konnte ihn jedoch nicht begeleiten, da er seinen mobilen Emitter nicht dabei hatte. Reg musste den Weg zur Krankenstation allein bestreiten, während sich der Doktor zu ihr transferierte.

    Auf der Brücke war es dunkler, als es sein sollte. Einige Lichter waren zudem ausgefallen. Janeway stand etwas verärgert auf der Brücke. Chakotay stand an der Navigationskonsole neben Tema’na, die schnell wieder die Steuerung übernommen hatte. Soren stand etwas verschüchtert neben allen, versuchte ihnen aus dem Weg zu gehen. Kelrit und Montgomery standen vor der Tür zum Bereitschaftsraum, auch außerhalb der Schussbahn.
    Das Licht flackerte, eine Leitung war gebrochen und ließ Abluft heraus. Auf dem Bildschirm war nur zu sehen, wie das Schiff schlingerte.
    „Was war das?“ schrie Janeway.
    „Eine EPS Leitung in der Nähe der linken Warpgondel ist gebrochen, ich weiß nicht wieso.“ Antwortete Harry. Wild arbeitete er an seiner Station.
    „Hauptenergie ist ausgefallen. Sowie die meisten anderen Systeme auch. Lebenserhaltung versagt auf Deck 4. Gravitation auf den Decks 1 bis 8.“ Meldete Tuvok.
    Alle wussten was dies hieß. Es war beinahe sinnlos, dass Janeway „Alle festhalten“ schrie. Sie konnte sich gerade noch in ihren Sessel werfen als die Gravitation ausfiel. Tema’na hatte auch noch rechtzeitig ihren Gurt anlegen können. Die anderen schwebten jetzt herum.
    „Captain, ich habe kaum noch Kontrolle über die Antriebssysteme.“ Tema’na gab ihr Bestes, versuchte Daten einzugeben, wurde jedoch immer wieder schroff vom Computer abgewiesen.
    Der Boden vibrierte immer noch heftig. Die Sirenen des Roten Alarms waren verklungen, doch das änderte nicht viel. Immer noch war der Lärm unerträglich. Irgendwo musste eine Abschirmung versagt haben, nur das konnte den Maschinenlärm erklären.
    „Ein neues Problem.“ schrie Harry, während immer wieder neue, kleine Explosionen das Schiff erschütterten. Chakotay schwebte über seinem Stuhl und drehte sich zu Harry, der ein angsterfülltes Gesicht machte. „Wir fliegen direkt auf den Nullraum zu.“
    „Kontakten Sie die planetaren Basen. Sie sollen Traktorstrahlen einsetzen.“ Schlug Chakotay schnell vor.
    „Dafür reicht die Zeit nicht aus. Wir haben nur noch 15 Sekunden.“ Antwortete Tuvok. Alle richteten ihre Blicke auf Janeway. Doch auch ihr fiel auf die schnelle nichts ein.
    Es war Tema’na, die sich meldete. „Ein kurzer Warpschub, wir würden uns um den Nullraum drehen.“ Schlug sie schnell vor. Ihr Stimme schien sich dabei zu überschlagen. Mit einem erwartungsvollen Gesichtsausdruck sah sie zu Janeway. Sie wusste, dass dies nur eine hypothetische Chance war. Der Nullraum war zwar kartografiert, jedoch kannte man noch nicht alle Auswirkungen, die von diesem Phänomen - dem Einzigsten dieser Art, dass der Föderation bekannt war - ausgingen.
    Ohne lange nachzudenken schrie Janeway: „Tun Sie’s.“
    Mit bemerkenswerter Geschwindigkeit gab sie die Befehle ein. Und hoffte, dass etwas passierte.

    Das Schiff trudelte mit einer hohen Geschwindigkeit. Es hatte sich mit Impuls im Orbit auf den Nullraum zubewegt. Die Grenze dazu war nicht zu sehen. Plötzlich blitzte es in der rechten Warpgondel. Das Schiff wurde erneut von schweren Erschütterungen erfasst. Noch mehr Systeme explodierten und die noch übrigen Maschinen gaben ihren Geist auf. Ebenso die Lebenserhaltung.
    Doch ein gutes hatte es. Die Voyager befand sich nicht mehr im Einfluss des Nullraums. Jedoch hatten sie auch ein großes Problem...

    Janeway atmete krampfhaft ein und erwachte aus tiefer Bewusstlosigkeit. Noch immer befand sie sich auf der Brücke, festgeschnallt auf ihrem Stuhl. Und als sie Trümmer sah, die vor ihr herum flogen, wurde ihr klar, dass die Gravitation noch immer nicht funktionierte. Entsetzt und etwas geschockt starrte sie in das Gesicht des medizinischen Hologramms.
    „Wie geht es Ihnen?“ Er wirkte wirklich besorgt, auch ein klein wenig gestresst.
    Janeway fühlte erst einmal in ihren Körper. Es war noch alles dran. Sie nickte schnell. „Was ist passiert?“
    Der Doktor hob die Schultern. „Ich weiß es nicht. Sie haben alle Mann auf die Kampfstationen gerufen, ich bin auf die Krankenstation, habe einige Verletzte versorgt, bis so langsam jedes System nach dem anderen ausfiel. Auch ich wurde deaktiviert. Nur wenig später haben mich die Reservesysteme der Krankenstation reaktiviert. Die Lebenserhaltung war auf dem gesamten Schiff ausgefallen. Ich habe alle Personen wieder beleben können, niemand kam zu Schaden. Die Crew war durch die Sauerstoffknappheit nur in Bewusstlosigkeit gefallen.“
    Janeway sah sich währenddessen um. Gerade kümmerte sich ein Pfleger um Tema’na. Chakotay wurde in seinen Sessel geschoben, der sich dort festhielt. Er nickte dem Captain nur zu und kümmerte sich um seine Aufgaben.
    „Captain, der Hauptcomputer ist ausgefallen.“ Der erste Offizier tippte etwas ein. „Keine Reaktion von anderen Systemen als der Lebenserhaltung.“
    Verärgert wollte Janeway schon aufstehen, doch sie wurde durch den Gurt gehindert. „So ein Mist. Nun wenigstens ist die Trafalgar in der Nähe.“ musste Janeway erkennen. „Ist der Maschinenraum schon wieder bereit?“
    Der Doktor nickte. „Ja, den habe ich gleich als erstes behandelt. Commander Barclay macht sich sofort daran, die Systeme wieder zu reparieren.“ Schnell schnappte das MHN alle Geräte zusammen, die um es herum schwebten und machte sich Abmarschbereit. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss zurück zur Krankenstation.“
    Mit Leichtigkeit schritt der Doktor in der Schwerelosigkeit auf der Brücke umher. Janeway konnte nur staunen. Harry Kim stand an seiner Station und hob sich den Kopf. Vermutlich hatte er noch Kopfschmerzen. Tuvok ließ sich wie immer nichts anmerken. Auch wenn Janeway genau sah, dass auch er unter den Umständen zu leiden hatte. Was Tema´na anging. Sie versuchte sich noch weniger anmerken zu lassen als Tuvok. Und dann war da noch Soren. Unbemerkt saß sie an der wissenschaftlichen Station, links neben der Steuerkonsole. Auch sie musste sich noch erholen.
    Janeway schob die Gedanken sie betreffend zur Seite. Das Schiff hatte Vorrang. Auf der Brücke war es dunkel. Wirklich stock duster. Nur einige Lichter an den Konsolen erstrahlten in das dunkle Durcheinander.
    Der Captain trommelte auf ihrer Armlehne. Alle hatten etwas zu tun. Alle kümmerten sich darum, dass das Schiff wieder arbeitete. Sie warf einen Blick zu Chakotay. Auch er hatte wenig zu tun. Es trafen kaum Meldungen bei seiner Station ein.
    „Wo bleibt die Trafalgar?“ Und wieso stellte sie die Frage laut? Vielleicht wollte sie nur ihre Stimme hören. Und an Chakotays Gesichtsausdruck erkannte sie, dass auch er sich das fragte.
    Nur einen knappen Moment später ertönte Barclays Stimme über die Interkom. Mit einem deutlichem Rauschen im Hintergrund. „Maschinenraum an alle Decks. Ich werde die Gravitation jetzt langsam wieder aktivieren. Suchen sie sich einen sicheren Ort, an dem sie sich fest heben können.“ Verkündete er schnell, wurde dann doch etwas unsicherer, „Ich, beginne jetzt.“
    Langsam fühlte Janeway, wie sich ihre Organe zurück an ihren Platz legten. Auch Chakotay fühlte dies. Die Trümmerstücke sanken, langsamer als in Zeitlupe, zu Boden. Ohne ein Geräusch zu verursachen, legten sie sich auf den Boden. Die volle Gravitation war wieder hergestellt. Chakotay zuckte jedoch plötzlich unter Schmerzen zusammen. Und er erkannte, was er wegen der Schwerelosigkeit nicht gefühlt hatte. Eine seiner Rippen war gebrochen. Er wimmelte jedoch jedes Hilfsangebot gleich ab. Ein „Nein, nein, es geht schon.“ reichte aus.
    Der Captain schnallte sich ab und stand auf. Endlich hatte sie wieder die Bewegungsfreiheit, die sie brauchte, um richtig kommandieren zu können. „Also, ich will Schadensberichte und Analysen...“
    „Captain, ich erhalte Werte von den Sensoren. Von den Nahbereichsensoren eines der Shuttles.“ meldete Tuvok und fiel seinem Captain einfach so ins Wort.
    „Was haben Sie?“
    Seine neutrale Stimme klang seltsam unverheißungsvoll. „Ich kann kein anderes Schiff in der Nähe erkennen.“
    „Hat uns die Trafalgar noch nicht entdeckt?“ fragte Janeway.
    „Nein, sie ist gar nicht da. Keine Schiffe, keine Basen und kein Sonnensystem.“

    Die Reparaturen an Bord liefen auf vollen Touren. Jeder hatte etwas zu tun. Nur die kommandierenden Offiziere waren da, um die Situation zu überwachen. Diese Aufgabe hatten Janeway und Chakotay für einige Momente zur Seite gelegt, um nach etwas Wichtigerem zu sehen, Annika.
    Im Zimmer an sich war es noch dunkel. Nur die Sterne strahlten durch die Fenster des Quartiers des Ersten Offiziers. Annika hatte einige Lampen aufgestellt, um dies auszugleichen. Sie erhellten den Wohnbereich etwas und gerade ging ein Licht im Zimmer ihres Sohnes aus.
    „Chakotay. Gut das du da bist.“ Begrüßte sie ihren Mann und umarmte ihn gleich. Nur kurz konnte er auf die Umarmung eingehen um sie wenige später sanft zu lösen.
    „Wir müssen gleich weiter.“ begann Janeway.
    „Thomas hat sich nur erschreckt. Bei dem Lärm und dem Trubel ist das auch kein Wunder. Die Schwerelosigkeit hat ihm aber gefallen. Erst wirkte er etwas erschrocken, doch dann gewöhnte er sich daran.“ Erzählte die ehemalige Borg.
    „Annika, wir sind nicht deshalb hier. Wir brauchen deine Hilfe.“ Janeway startete damit einen neuen Versuch und damit gelangte sie endlich wieder zu der pflichtbewussten Annika Hansen.
    „Was ist los?“
    „Wir wissen nicht, wo wir sind. Und die Sensoren sind ausgefallen. Könntest du das machen? Damit wir nicht länger im Trüben fischen?“
    Annika nickte. „Ja, natürlich. Ich habe seit wir hier sind die Sterne auch schon beobachtet. Jedoch ist mir die Konstellation bisher unbekannt.“
    „Benutze die Computer der Shuttle, die müssten dir helfen können.“ Schlug Janeway vor.
    „Ich mache mich gleich auf den Weg.“
    „Dann werde ich schnell auf Thomas aufpassen.“ ergänzte Chakotay fast sofort darauf. Er konnte es nicht sehen, wenn ein Kind unbeaufsichtigt war. Und wenn es sich um sein Kind handelte, wollte er noch weniger ein Risiko eingehen. Janeway verstand dies. Sie gab ihr Einverständnis und verließ mit Annika das Zimmer.

    Doch der Captain kam nicht allzu weit. Auf dem Korridor wurde sie schon von der J’naii Unterhändlerin empfangen, die die letzten Gespräche an Bord des Schiffes geleitet hatte. Nachdem Präsidentin Heren das Schiff wieder verlassen hatte, war dieses erste Unterhändlerteam eingetroffen.
    „Captain, können Sie mir sagen, was passiert ist?“ fragte Senren gleich.
    „Nun, wir hatten einen Unfall und im Moment versuchen wir, die Schiffsysteme wieder in Gang zu setzen, um uns wieder nach J’naiia zu bringen. Ich hoffe ihrer Delegation geht es gut.“ Fürsorglich legte sie der Unterhändlerin ihren Arm um den Rücken und lief ein Stück mit dem geschlechtslosen Wesen.
    „Natürlich. Alle befinden sich in ihren Quartieren und sind wohlauf. Ihr Doktor hat uns bestens versorgt.“
    „Dann bin ich erleichtert. Es wird das Beste sein, wenn Sie und ihre Delegation weiter in ihren Quartieren bleiben, um uns unsere Arbeit machen zu lassen. Damit könnten Sie uns am Meisten helfen.“ Janeway war sich unsicher. War sie zu direkt?
    „Ich verstehe. Natürlich.“
    „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss auf die Brücke.“
    Janeway eilte schon davon, als Senren noch ein „Der Nullraum kann wirklich tückisch sein“, hinterher rief.

    Auf der Brücke wurde an jeder Station noch gearbeitet. Auch Janeway hatte an ihrer Konsole etwas zu tun und erhielt unerwartet Hilfe, als sich das Volllicht wieder einschaltete und ein Summen damit durch das Schiff ging, das daher rührte, das andere kleinere Geräte mit Energie versorgt wurden.
    Der Captain sah zu Tuvok. Der schaute sofort auf seine Anzeigen. „Captain, wir haben wieder einige Systeme zurück. Deflektoren, Lebenserhaltung, Hauptenergie. Einige Sekundärsysteme sowie die vorderen Phaser und Schilde. Auch wieder Zugriff auf den Hauptcomputer.“
    Kathryn Janeway atmete erleichtert auf. Dies würden Ihnen allen viel helfen und den Rest der Arbeit erleichtern. „Haben wir den Bildschirm wieder?“ fragte sie gleich.
    Tuvok nickte und aktivierte den raumhohen Ausguck der Voyager. Wie gewohnt erstrahlten Sterne darauf. Und alle Techniker stellten für einen Augenblick ihre Arbeit ein, um die Aussicht zu genießen. Wenn man zu lange in einem Schiff war, ohne die Aussicht nach draußen genießen zu können, konnte einen schnell die beklemmende Enge ergreifen und verrückt machen. Janeway konnte sich auch nicht vorstellen, wie man an Bord eines Schiffes der Defiant Klasse überleben konnte. Kein Fenster an Bord durch das man die Sterne sehen konnte. Dazu noch die kleinen Zimmer. Sie wollte gar nicht darüber nachdenken.
    Stattdessen trat sie an den Bildschirm vor und drehte sich wieder zum Brückeninneren, um von jedem gesehen zu werden. „Prägen Sie sich dieses Bild genau ein...“ weiter hörte niemand dem Captain wirklich zu, denn die Mannschaft entdeckte etwas auf dem Schirm. Ein heller Punkt, der schnell näher kam. Auch Janeway hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte und drehte sich zum Bildschirm. Nur noch um sehen zu können, wie ein gelb glühender Energieball auf die Voyager zuraste und einschlug. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm fielen die Besatzungsmitglieder wieder zu Boden. Das gerade eben wieder aktivierte Licht flackerte kurz, fiel aus und dann war es wieder düster an Bord der Voyager.

    Die gesamte Führungsmannschaft hatte sich im Konferenzraum versammelt. Zwar sah man kaum das Gesicht der Person gegenüber, doch es gab Einiges, über das man sprechen musste. Zum Glück der Anderen sahen sie sich nicht, wie düster Janeways Gesicht war.
    Auf dem kleinen Bildschirm in der Wand sahen sie das letzte Bild, dass der Hauptbildschirm angezeigt hatte. In der rechten oberen Ecke sahen sie ein undeutliches Schiff mehr schemenhaft als deutlich.
    „Das ist das einzige Bild, das wir haben.“ Erklärte Janeway. „Kann jemand was damit anfangen?“ Chakotay, Tuvok, Kim, Annika, Tema’na, Barclay und der Doktor sahen es an. Keiner schien das Bild an etwas zu erinnern.
    „Das sagt mir absolut nichts. Sieht auch nicht wie ein Schiffstyp aus, der uns bekannt ist.“ Kommentierte Chakotay. Er warf einen Blick auf Tema’na.
    Verwirrt sah sie zu Janeway. „Ist mir auch unbekannt.“
    „Nun gut“, Janeway stand auf und trat neben den Bildschirm. „Dann überlegen wir mal scharf. Wer sind die, was wollen die und wo kommen die plötzlich her?“
    „Auf das Wo kann ich wahrscheinlich antworten.“ Warf Annika ein. Alle sahen zu ihr. „Ich habe die Position der Sterne mit dem Computer eines Shuttles überprüft. So weit ich es sagen kann befinden wir uns, höchstwahrscheinlich...“ die nächsten Worte konnte auch sie nicht sagen, ohne dass ihre Borg - Kühle darunter litt. „... im Delta Quadranten.“
    Eine Weile lang sagten die beteiligten Personen gar nichts. Chakotay dachte zuerst an seinen Sohn. Er wollte nicht, dass sein Sohn im Delta Quadranten aufwuchs. Es war ein zu gefährlicher Ort.
    Kim dachte an seine Familie. Seine Mutter würde einen Schlaganfall bekommen, wenn sie erfuhr, dass ihr Sohn wieder verschollen war.
    Annika dachte an die Borg. Was, wenn ihr Sohn auch diesen Monstern in die Hände fiel? Sie wollte ihn davor schützen. Mit allen Mitteln.
    Tema’na kam im ersten Moment die Brücke eines Warbirds der D’deridex Klasse in den Sinn. Nie würde sie das Kommando über eines dieser prächtigen Schiffe haben und was noch schlimmer war, den Rest ihres Lebens würde sie mit diesen Menschen verbringen müssen, mit Janeway.
    Reg Barclay sah nervös um sich. Er wagte nichts zu denken. Diese Antwort kam einem Todesurteil gleich. Mitten im Delta-Quadranten, ohne Freunde, ohne Unterstützung und mit den Feinden um sie herum. Die Chance, dass sie lebend nach Hause kamen... schnell schob er die Gedanken beiseite.
    Tuvok blieb selbst jetzt logisch und rational. Er überdachte die Strategie und rief sich die Feinde des Delta-Quadranten in Erinnerung.
    Der Doktor selbst hatte jetzt in freudiger Erinnerung, dass er jetzt wenigstens ein paar Pfleger an Bord hatte, die ihn unterstützten, aber keinen Moraloffizier, um die Stimmung wieder zu heben, die jetzt wieder auf einen Tiefpunkt sank.
    Janeway bleib stumm - derselbe Fehler, zweimal, demselben Captain, demselben Schiff. Zu ihrem Glück gab es in der Nähe keine Luftschleuse, aus der sie sich stürzen konnte.
    „Wo genau?“ fragte Janeway schnell.
    „Mitten auf der Strecke, die wir durch den Slipstream-Antrieb gewonnen haben.“ Antwortete Annika. Und nachdem ein allgemeines Seufzen aus der Runde kam, fuhr sie schnell fort. „Wir sind zwar nicht ganz so schlecht dran wie bis vor wenigen Jahren, aber wir sind doch schon nahe am Alpha Quadranten. Wenn Sie mich jedoch nach den Aggressoren fragen, tappe ich so wie sie alle im Dunkeln. Den Borg war eine Spezies mit diesen Fähigkeiten in diesem Teil der Galaxis unbekannt.“
    Janeway trat an den Tisch, stützte sich auf und wandte sich an ihre Offiziere. „Dann haben wir jetzt einen großen Vorteil. Wir kennen einige der Spezies, auf die wir treffen werden. Und wir können jemandem um Hilfe rufen. Doch zuerst müssen wir das Schiff wieder flott kriegen. Und wir müssen hoffen, dass die Unbekannten uns nicht mehr angreifen.“
    „Wir sollten daher unsere Verteidigungssysteme zuerst in Stand setzen.“ schlug Tuvok vor. „Dazu sollten wir eine Analyse des Angriffs durchführen, um die Art der Waffe zu erfahren.“
    Janeway nickte. Kein anderer an in diesem Raum wollte etwas sagen. „Was wir erfahren haben, bleibt erst einmal unter uns. Ich will keine Hysterie an Bord. Dann machen Sie sich an die Arbeit. Chakotay, teilen Sie alle ein, wie sie benötigt werden.“ Und als ihre Crew noch saß, wandte sie sich lauter an ihre Mannschaft. „Was sitzen Sie hier noch rum? Wegtreten!“
    Frustriert standen alle auf und verließen den Konferenzraum. Und obwohl sich die Tür öffnete, fiel kein Licht in den dunklen Raum. Janeway blieb alleine übrig. Sie spürte jedoch, dass sich die Türen noch offen standen.
    „Captain, darf ich...?“ begann Tema’na. Sie wurde jedoch barsch unterbrochen.
    „Ich sagte Weggetreten.“ Ein deutlicher, aggressiver Unterton hatte sich in Janeways Antwort gebildet. Doch die Romulanerin ließ nicht locker.
    „Captain, ich...“
    „Gehen Sie jetzt!“ Während der ganzen Zeit hatte sie ihr den Rücken zugewandt und blickte in die Sterne. Und sie ließ keinen Zweifel an ihren Worten.
    Tema’na resignierte. Kopfschüttelnd trat sie auf die Brücke und ließ eine zermürbte Janeway zurück. Verzweifelt sank sie auf den Boden.

    „Soll das heißen, die Voyager ist verschwunden?“ Admiral Han stand die Wut wirklich ins Gesicht geschrieben. Der gebürtige Chinese, der seine gesamte Mannschaft schon mit seinem Faible für Peking praktisch terrorisierte, hing sehr an jedem Schiff der Flotte. Und vor allem hing der Vollblutdiplomat an dieser Mission. Zu seiner Akademiezeit hatte er eine Vorliebe für die großen Diplomaten entwickelt. Zuerst sah er nur auf die irdische Vergangenheit, vor allem Chinas Verdienste an der Weltregierung nach dem dritten Weltkrieg. Dann aber auch auf andere Planeten. Sarek und sein Sohn Spock hatten ihn schon immer fasziniert. Und um ihnen nachzueifern, wollte auch er einen großen diplomatischen Erfolg erzielen. Was konnte schon größer sein als die Aufnahme eines Planeten in die große planetare Allianz, für die er lebte?
    „Unsere Sensoren können sie im System nicht mehr ausmachen.“ Erklärte Captain Ivanhoe. Vorsichtig trat er an den Admiral mit den weißen Haaren heran und sprach etwas leiser. „Das letzte Zeichen vor ihr war ein starker Energieausstoß und dann verschwand sie.“
    Han beruhigte sich etwas. „Ihre letzte Position?“
    „Sie driftete auf den Nullraum zu.“
    „Kann es sein, dass sie in den Nullraum gerutscht ist?“ Han wollte keine Möglichkeit auslassen. Schließlich saßen ihm nicht nur der Föderationsrat sondern auch die J’naii Regierung im Nacken.
    Der Captain schüttelte den Kopf. „Nein, das halten wir nicht für möglich“, Auch er musste sich unter Kontrolle halte. Schließlich war sein erster Offizier auch an Bord der - wieder einmal - verschwundenen Voyager.
    Han wollte gerade noch etwas sagen, als Präsident Heren die Brücke betrat. Der Admiral richtete sich sofort auf, um den Würdenträger zu empfangen. „Präsident Heren. Was kann ich für Sie tun?“
    „Die Frage wird bald wichtiger werden, als Sie annehmen.“ Heren sprach wirklich in Rätseln.
    „Ich glaube, ich verstehe nicht ganz.“ sprach Han aus.
    „Der Kontakt zum Planeten ist ebenfalls verloren gegangen. Ich kann nicht mit meinen Vertretern auf dem Planeten in Kontakt treten.“
    „Das ist wirklich äußerst merkwürdig. Ich werde sofort alles untersuchen lassen.“ Ivanhoe machte sich gleich an die Arbeit. Vielleicht kam ein Shuttle zur Oberfläche durch. Dies alles war sehr seltsam.

    Noch immer war es dunkel an Bord der Voyager. Commander Montgomery hatte es nicht mehr ausgehalten, in einem Quartier mit den ganzen Diplomaten eingepfercht zu sein. Zwar waren die J’naii Gesandten in einem anderen Quartier untergebracht, aber die Föderationsbotschafter reichten ihm auch schon. Solche Arbeit konnte anstrengend sein. Er war vor seiner Ernennung zum ersten Offizier, die erst ein knappes Jahr zurücklag, Chefingenieur gewesen. Daher sah er es nicht ein, untätig zu bleiben.
    Er hatte Barclay nach einer Arbeit gefragt und der hatte ihm die Reparatur des Energieverteilungssystems zugewiesen. Er hatte die Arbeiten in dem kleinen Schacht schon fast beendet, als er plötzlich etwas an seinem Bein spürte. Darauf folgte ein dumpfer Knall. Verwirrt krabbelte er aus dem Schacht, um nachzusehen.
    „Senren. Was machen Sie hier?“
    Der J’naii rappelte sich wieder auf und sah dem Afrikaner, der gute zwei Köpfe größer war, direkt in die Augen. „Ich war auf dem Weg zu meinem Quartier. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden.“
    Schnell lief der kleine J’naii an dem Menschen vorbei. Montgomery verstand diese Wesen nicht. Er konnte nur den Kopf schütteln. Gerade wollte er wieder an die Arbeit angehen, als er etwas glitzerndes auf dem Boden sah. Er bückte sich und hob das kleine Etwas auf. Es war ein isolinearer Chip.
    Er las die Aufschrift: „Sensorreihe II, Datenport 19. Seltsam. Was machst du hier?“

    Auf dem Bildschirm der Trafalgar war die Shuttlepilotin zu sehen, die versucht hatte, den Planeten zu erreichen. „Sir, es gibt kein Durchkommen. Sie attackierten mein Schiff mit Abfangjägern und haben mich zum Rückzug gezwungen.“
    Han und Ivanhoe ließen sich ihre Verwunderung nicht anmerken. „Kehren Sie zum Schiff zurück. Sie haben getan, was Sie konnten.“
    Die Frau nickte und die Übertragung wurde beendet. In diesem Moment betrat Heren erneut die Brücke. Captain Ivanhoe hatte es begrüßt, dass die Föderation wieder zu einem alten Stil zurückgefunden hatte, die Brücken etwas wärmer auszurüsten. Helle Teppiche, viel helles Licht und Holzfassaden. Dagegen wirkte die Brücke der Voyager wie ein Kellerzimmer.
    „Admiral. Captain. Ich habe eine Nachricht von J’naiia erhalten. Es war nur ein kurzer Hinweis. Jedoch sollte bald etwas passieren.“ gab Heren bekannt.
    Tatsächlich piepste es an der Kommunikation. Han und Ivanhoe drehten sich beide reflexartig um.
    „Eine Nachricht vom Planeten.“
    „Auf den Hauptschirm.“ befahl der Captain und sofort sah man einen J’naii auf dem Bildschirm. Der Präsident schien ihn zu kennen.
    „Schiff der Sternenflotte. Mein Name ist Teras. Ich bin der Anführer einer oppositionellen Gruppierung, die mit unseren Unterhändlern nicht zufrieden ist. Es gibt einige Punkte, die das Volk nach seinen Vorstellungen gestalten will. Doch unsere Regierung will nicht auf sein Volk hören. Deshalb sehe ich es als meine Aufgabe an, die Stimme des Volkes zu sein. Sie haben 1 Stunde, die Diplomaten auszutauschen.“
    Die Verbindung wurde geschlossen. Und die Crew der Trafalgar machte sich daran, dies zu überprüfen und vorzubereiten.

    Kelrit blickte schon aus dem Fenster des Bereitschaftsraumes, als Janeway eintrat. So langsam hatte sich der Captain an die dunkle Atmosphäre gewöhnt, so lange war die Hauptenergie schon ausgefallen. Während der letzten zwei Stunden hatte die Crew der Voyager alles daran gesetzt, die Hauptsysteme wieder zu reparieren.
    „Captain Janeway. Schön dass sie Zeit gefunden haben.“ Der Benzite trat vor und stellte sich direkt vor Janeway. „Haben Sie schon herausgefunden, was passiert ist? Ich habe festgestellt, dass sich so langsam Ratlosigkeit ausbreitet.“
    „Wir haben schon Einiges erfahren. Jedoch kann ich Ihnen noch nichts mitteilen. Ich bedauere.“ Sie wusste nicht, wie viel sie diesem Mann mitteilen konnte. War er vertrauenswürdig?
    „Ich verstehe.“
    „Wie geht es den Gesandten der J’naii?“
    Kelrit wegte seine Worte wie immer genau ab. „Wir haben nicht viel Kontakt mit Ihnen. Sie versuchen natürlich auch, niemandem im Weg zu stehen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass sie recht angespannt wirken. Gerade zu nervös.“
    „Ich glaube, ich werde mit Senren sprechen müssen.“ Gestand Janeway ein. „Sie sollen wissen, dass sie keine Angst zu haben brauchen.“

    Müde trat Han aus dem Konferenzraum auf der Trafalgar. Ivanhoe folgte ihm und wirkte ebenso zerknirscht. Langsam gingen sie durch die breiten und hellen Gänge auf einen Turbolift zu.
    „Habe ich nur das Gefühl oder haben wir gerade mit einer Wand gesprochen?“ begann Ivanhoe.
    Han antwortete nicht direkt auf die Frage. Er konnte nur den Kopf schütteln. „Die härtesten acht Stunden meines Lebens. Und ich dachte, alles wäre bereits unter Dach und Fach. Sogar über die klarsten Gesetze wurde debattiert, wie in einem Kindergarten.“
    „Wieso reden wir mit diesen Leuten? Es sind Terroristen. Teras ist nur mit Hilfe eines gewaltigen Putsches an die Macht gekommen. Ich dachte die Föderation wäre gegen solche Gruppierungen.“
    Die beiden traten in den Turbolift. Han betätigte eine Taste und der Lift wurde verschlossen. „Solche Gespräche sind, aus meiner Erfahrung heraus, informativ. Auch wenn die Verträge mit Sicherheit nicht vom Föderationsrat anerkannt werden, erfährt man dadurch die wirklichen Standpunkte der Bevölkerung. Das was ein Grossteil denkt, aber nicht aussprechen will. Wir können besser abschätzen, was wir mit diesem Volk zu erwarten haben und wie wir mit ihm umgehen sollten und müssen.“
    Ivanhoe nickte. „Zuerst sprachen wir mit richtigen Fanatikern für den Beitritt. Jetzt sehen wir die Kehrseite der Medaille.“
    „So sieht es aus. Jedoch stellt sich dann die Frage, ob die J’naii wirklich beitreten wollen. Oder ob sie lieber unabhängig bleiben möchten.“
    „Diese Gesandten wirkten so engstirnig, dass man wirklich denken könnte, dass sie lieber noch warten möchten.“ gab Ivanhoe seine Erfahrungen wieder.
    „Ich denke die J’naii haben ein Problem mit den liberalen Teilen unserer Charta. Sie müssten einige ihrer Gesetze und Regelungen streichen. Wichtige Teile ihrer Lebensweise. An erster Stelle stünde das genetische Engineering. Es wäre verboten.“
    „Und damit auch die psychotektische Behandlung, was ein Einschnitt in das persönliche Gedankengut der Einzelnen wäre und was zudem eine Behandlung auf der DNA-Ebene ist.“ vollendete Ivanhoe die Überlegungen. Er hatte Hans Überlegungen erkannt.
    „Von der Voyager noch immer keine Spur?“
    Ivanhoe schüttelte den Kopf. „Nein, als wäre sie vom Erboden verschwunden.“
    „Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als ihr Spiel noch eine Weile mit zu spielen. Hoffen wir nur, dass bald Verstärkung eintrifft.“

    „Hat es geklappt?“ Mehrere Gesandte der J’naii tummelten sich um Senren. Stolz schwellte seine Brust an. „Natürlich. Ihre Sensoren sind primitiv aufgebaut. Es geht keine Gefahr mehr von Ihnen aus.“
    „Und was machen wir jetzt?“ fragte ein kleines Kerlchen aufgeregt.
    „Ganz einfach. So wie es der Plan verlangt. Wir verhalten uns ruhig und gehen der Crew aus dem Weg. Das ist alles. Wahrscheinlich werden wir hier nicht viel Zeit verbringen müssen.“

    Angespannt warteten alle Offiziere auf der Brücke auf den Bericht aus dem Maschinenraum. In dem herrschte eine Hektik wie selten zuvor. Das Waffenfeuer der Fremden hatte zwar nicht viele Systeme zerstört, aber sehr viele überlastet. Es war demnach die Hauptaufgabe gewesen, diese Relais zu ersetzen und zu überprüfen, ob sie funktionierten.
    Reg Barclay stand an der Hauptkontrollkonsole in der Nähe des Warpkerns.
    „Sekundäre Bordsysteme, laterale Feldphalanxen aktivieren.“, wies der Chefingenieur an. „Überspringen des Testlaufs.“
    Eine Frau, die neben ihm stand, aktivierte betreffende Systeme. Gespannt beobachteten sie die Deckenbeleuchtung. Es zeigte sich keine Änderung. Auch die Energie im Warpkern wabberte immer noch zu langsam.
    Fragend sahen sie alle zu Barclay. Er blickte genauso fragend zurück. Er hob seinen Finger und wollte etwas sagen, doch die entsprechenden Worte kamen nicht über seine Lippen. Und er musste sich beherrschen, um nicht zu stottern.
    Doch dann sah er das Problem. Mit einem ausweichenden Lächeln drückte er zwei Tasten. „Das Sicherungssystem war noch aktiviert. Probieren Sie es jetzt erneut.“
    Die Frau neben ihm nickte, betätigte einige Tasten und beobachtete wieder die Systeme.

    Auf der Brücke warteten sie ebenso gespannt. Und daher war die Freude umso größer, als sich das Hauptlicht wieder aktivierte.
    Janeway ließ sich zu einem Lächeln hinreißen. „Crewman Tema´na. Voller Impuls. Tuvok, bringen Sie die Sensoren wieder Online. Ich will wissen, was uns...“ Sie konnte nicht aussprechen. Eine Warnmeldung erklang von Tuvoks Station. „Feindliches Schiff, schnell näher kommend.“
    Die Offiziere blickten wieder auf den Hauptschirm. Es war wieder das Ihnen bekannte feindliche Schiff.
    „Rufen Sie es.“ Drängte Janeway.
    „Keine Antwort.“ Meldete Kim.
    „Schilde hoch.“
    „Sind bei 26%“ antwortete Tuvok.
    Und wieder sahen sie den hellglühenden Energieball auf sich zukommen. Leise konnte man Janeway etwas murmeln hören. Es klang wie ein „Oh nein.“

    Die Tür zum privaten Quartier von Captain Ivanhoe öffnete sich und drei seiner fähigsten Offiziere traten ein. Vor knapp einer Stunde hatte er sie auf eine geheime Mission geschickt. Nur der Admiral war eingeweiht worden, nachdem sie auf dem Planeten eingetroffen waren. Ihr Auftrag hatte darin bestanden, Informationen über die Führung herauszufinden sowie über die Pläne der Opposition, die sich angeblich so sehr im Recht sah.
    Der Einsatzoffizier der Trafalgar trat vor. Wunden, vor allem Schrammen und blaue Flecken, zeichneten den Mann. Bei den anderen beiden, einer Betazoidin und ein Vulkanier, sah es ähnlich aus. Die Uniformen waren nur noch zu erahnen. „Sie hätten uns fast bekommen. Wenn die J’naii einen verfolgen, beißen sie sich fest wie Bluthunde. Wir sind gerade noch mit dem Leben wieder davon gekommen.“
    Ivanhoe nickte. Er verstand. „Gut. Danke. Gehen Sie jetzt auf die Krankenstation.“
    Das Team verließ den Raum. Und Ivanhoe hatte Zeit, um nachzudenken. Diese Situation deprimierte ihn. Keine Ergebnisse auf der Suche nach der Voyager. Und das seit nun fast vier Tagen. So etwas war doch nicht normal. Kein Schiff konnte so lange im Verborgenen bleiben.
    Die Gespräche mit den Delegierten der J’naii liefen auf Sparflamme. Wieso führten sie sie noch? Auch das ergab keinen Sinn. Sie stellten Bedingungen an die Föderation, die sie auf keinen Fall erfüllen konnte. Und obwohl ihnen das bekannt war, vertraten sie weiter die Absicht beizutreten.
    Der Frust in ihm brach aus. Ein lauter Schrei dröhnte in seinem Raum. Wieder einmal war er froh darüber, dass der Raum schalldicht war. Er war todmüde. Doch so aufgewühlt wie er war, konnte er nicht schlafen.

    Die Voyager hatte diese Prozedur noch ein weiteres Mal überstanden. Janeway konnte die Tage nicht mehr zählen, seit sie im Delta Quadranten angekommen waren. Geschlafen hatte sie nicht, keine Ruhe, keine Entspannung.
    Jemand klopfte an der Tür. Der Summer war nach dem letzten Angriff auch ausgefallen. Nach einem lauten Herein trat Senren ein.
    „Gesandte, ich bin froh, dass sie Zeit finden konnten.“ begann der Captain. Sie musste sich zwingen, an etwas anderes zu denken als an die Reparaturen, die auf dem Schiff liefen. Und noch immer gab es keine Hinweise auf die Fremden.
    „Das ist kein Problem. Schließlich können wir sowieso nichts tun, als in unserem Quartier zu sitzen.“
    „Ich weiß auch nicht richtig, was ich Ihnen jetzt erklären soll. Die Situation ist sehr merkwürdig. Aber ich halte es eben für erforderlich, dass Sie erfahren, was momentan geschieht.“
    „Danke Captain, dass weiß unser Planet sicher zu schätzen.“ Senrens Ton blieb gewohnt gelassen.
    „Wir wissen immer noch nicht, wer uns angreift. Oder auch warum. Wir haben es mit sehr vielen Rätseln zu tun.“
    „Wissen Sie denn rein gar nichts über die? Oder deren Waffe? Auf welcher Grundlage basiert ihre Technik? Ist sie mit der Breen-Technik vergleichbar?“
    „Jetzt mal ganz ruhig. Wie ich schon sagte, tappen wir noch völlig im Dunkeln.“ Sie sah sich um und lachte kurz. „Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir bekommen nicht einmal die einfachsten Systeme zum laufen. Dann greifen sie auch schon wieder an. Als wüssten die, wann wir angreifbar sind.“
    Senren schüttelte den Kopf. „Das ist wirklich sehr verzwickt.“ Einen Moment lang schwiegen sie, dann fuhr die J’naii gleich wieder fort. „Wenn Sie unsere Hilfe brauchen, geben Sie Bescheid. Ich weiß, dass in meinem Team nur Diplomaten sind, aber trotzdem.“
    „Ich danke Ihnen. Aber unsere Mannschaft ist trainiert. Sie sollten sich in ihren Quartieren ausruhen. Wir haben sicher bald alles unter Kontrolle.“
    „Falls Sie doch noch Kontakt zu den Fremden herstellen können, rufen Sie mich. Ich habe meine Karriere als Vermittler begonnen.“
    „Ich danke Ihnen. Ich werde sicher auf das Angebot zurückkommen.“

    Verärgert lief der Doktor neben Reg durch einen der dunklen Korridore. „Ich brauche diese Sensoren aber, Reg. Durch den letzten Angriff fielen beinahe alle auf der Krankenstation aus.“
    „Und auch in der Astrometrie.“ vervollständigte Barclay. „Der Captain hat angeordnet, dass sie dort eingesetzt werden. Sie will endlich wissen, wo wir sind.“
    „Wieso benutzen die nicht die Sensoren aus den Shuttles? Die wären doch auch schon kalibriert.“ Der Doktor wollte unbedingt sein Recht.
    „Durch den Bruch der EPS Leitung wurde dieser Bereich kontaminiert. Bisher konnte noch niemand dort hin. Es fiel uns schon schwer genug eine kurze Sensorverbindung herzustellen. Und diese Sensoren haben nicht die geeignete Reichweite. Sie müssen leider noch ein bisschen...“ Mit einem lauten Schrei stürzte Reg zu Boden.
    Schnell half der Doktor ihm auf. „Reg, ist alles in Ordnung?“
    „Jaja, ich bin nur gestolpert.“
    Das MHN sah auf den Boden und erkannte den Grund. Dort lag ein weißer Golfball. Er hob ihn auf und begutachtete ihn. „Das ist mein Golfball.“ Der holografische Arzt gab den Ball dem Ingenieur.
    „Tatsächlich. Ihr Initialen ‚MHN’. Aber ich dachte...“
    „Ja, diese Golfbälle sind nur holografischer Natur. Wie kommt der hierher?“
    Barclay sah sich um. Nur etwas zehn Meter vor Ihnen befand sich das Holodeck, indem sie kurz vor dem Unfall noch Golf gespielt hatten.
    „Er muss vom Holodeck hierher gerollt sein.“ Mutmaßte Reg.
    Der Doktor schüttelte den Kopf. „Das kann er nicht. Er müsste sich, so wie ich auflösen. Das wissen Sie genau.“
    Reg runzelte die Stirn und scannte die Umgebung mit seinem Tricorder. Doch aus den Ergebnissen wurde er nicht schlüssig. „Würden Sie es auf einen Feldversuch ankommen lassen?“
    Und noch bevor das MHN antworten konnte, griff Reg an den Arm des Doktors und entfernte den mobilen Emitter von dessen Arm. Und es geschah...
    Nichts. Der Doktor stand immer noch, so verwirrt wie zuvor, vor Reg.

    Janeway saß in ihrem Bereitschaftsraum und trank einen starken Mocca, um sich wach zu halten, als Reg und der Doktor den Raum betraten. Schon das Klopfen hatte sich sehr eilig angehört. In ihrem Schlepptau befand sich Chakotay. Auch ihn würde dies interessieren.
    „Meine Herren, ich hoffe Sie bringen gute Nachrichten.“ Begann die Captain nichts ahnend.
    Der Doktor begann einfach. „Es tut mir leid, wir haben weitere Rätsel.“
    „Ich halte hier den Emitter des Doktors in der Hand. Und auf einem Korridor haben wir einen holografischen Golfball gefunden.“ klärte Reg auf.
    „Das ergibt doch keinen Sinn. Wie kann die Holomatrix aufrecht erstehen bleiben, wenn die Emitter fehlen?“ fragte Chakotay.
    Janeway blieb stumm. Sie setzte die Tasse ab und wandte sich dem Sternenhimmel zu. „Wir haben es in letzter Zeit mit vielen Rätseln zu tun, zu vielen für meinen Geschmack.“ Janeway wandte sich ihren drei Offizieren zu. „Zu viele Zufälle. Diese Fremden, ihre Golfball, der Delta-Quadrant. Drei Sachen bei denen es scheinbar keinen gemeinsamen Nenner gibt.“
    „Auf was wollen Sie hinaus Captain?“ fragte das MHN.
    „Eine Frage Doktor. Wie viele Opfer hatte das Schiff während der letzten Tage zu beklagen?“
    Er musste einen Moment lang überlegen. „Keine.“ Antwortete er schließlich.
    „Und Schwerverletzte?“ fuhr Chakotay fort. Offenbar hatte auch er einen Verdacht.
    Der Doc schüttelte den Kopf. „Auch keine.“ Und im selben Moment kam ihm seinen Antwort auch schon suspekt vor.
    „Was vermuten Sie?“ fragte Chakotay.
    „Haben Sie mit den J’naii gesprochen? Ihnen Einzelheiten mitgeteilt? Oder irgendwer anders?“
    „Nicht das ich wüsste. Soviel ich weiß haben nur Sie mit Ihnen gesprochen. Und die übrige Zeit befanden sie sich in ihren Quartieren.“ Antwortete der erste Offizier.
    „Ist das sicher?“ Es kam keine Antwort. „Lassen sie das überprüfen.“
    „Natürlich.“ Antwortete Chakotay
    „Was denken Sie Captain?“ fragte der Doc noch einmal aufdringlich.
    „Ich weiß nicht. Ich muss nachdenken, bei einer Tasse Kaffe. Treffen der Führungsoffiziere in einer Stunde. Sie haben Ihre Aufgaben meine Herren.“
    Über einen Bildschirm sah Teras, wie die drei Offiziere den Bereitschaftsraum verließen. Und wie sich Janeway auf ihre Couch legte.
    Angespannt deaktivierte der Führer der Opposition der J’naii den Schirm und wandte sich an einen seiner Mitarbeiter, die um ihn in dem dunklen und geheimen Büro standen. „Stellen Sie einen Kontakt mit Han her. Ich denke, dass die Vertragsabschlüsse zu einem Ende kommen sollten.“

    Nicht ohne eine große Portion an Skepsis war Admiral Han auf dem Weg zum Konferenzraum der Trafalgar. Teras befand sich höchstpersönlich an Bord. Schon die Einladung zu dieser Konferenz hatte sich bedeutsam angehört, das wussten alle, sowohl Han als auch Ivanhoe.
    Der Captain schritt selbstbewusst neben dem Admiral her. Es ging um viel. Han hatte sich noch einmal mit dem Rat in Verbindung gesetzt. Der setzte vollstes Vertrauen in dessen Fähigkeiten. Die J’naii waren eine große und fortgeschrittene Zivilisation. Und sie würden perfekt in die Struktur der Föderation passen.
    Doch wie sollte dies geschehen? Welcher Preis war zu hoch? Han blickte auf seine Uniform. Wie viel verschiedene hatte er in den letzten zwanzig Jahren getragen? Wie viele Jahre waren seit der Akademie vergangen? Ihm wurde schwindlig, als er nachrechnete. Schon seit mehr als zehn Jahren arbeitete er an einem geeigneten Beitrittskandidaten. Doch immer waren seine Verhandlungen gescheitert. Und die seiner Kollegen hatten zu einem erfolgreichen Abschluss geführt. Man hatte ihm den großen Braten immer vor dem Mund weggeschnappt. Doch jetzt war er bereit. Das Essen war angerichtet und alle warteten auf den Hauptgang.
    Nur ein paar kleine Gesetzte standen diesen J’naii im Weg. Wo war das Problem?
    Im Grunde sah er keines...

    Die Führungsoffiziere hatten sich nicht wie gewohnt im Besprechungsraum neben der Brücke, sondern in der Astrometrie eingefunden.
    Alle standen auf der höheren Ebene. Janeway stand in der Mitte der Menge. „Ich habe über etwas nachgedacht. Über das Treffen, das wir hatten, als Annika uns sagte, wir seinen im Delta-Quadranten. Erinnern Sie sich?“
    Die Offiziere nickten schwerfällig. Die Erinnerung wurde Ihnen wieder schmerzlich bewusst.
    „Erinnern Sie sich, was Annika sagte?“
    „Wir befinden uns im Delta-Quadranten. Das sagte sie.“ antwortete Kim.
    „Sind Sie sicher?“
    „Ihr genauer Wortlaut war: So weit ich es sagen kann, befinden wir uns höchstwahrscheinlich im Delta-Quadranten.“ fügte Tuvok gewohnt sachlich an.
    Janeway deutete mit ihrem Arm auf die Leinwand. „Der Blick nach Backbord. Ein Live-Bild.“
    Sofort erschein ein Bild voller Sterne auf dem Schirm. Annika hatte beinahe gezaubert, um die Astrometrie so fit zu machen, wie sie es jetzt war.
    „Ich sehe nichts Ungewöhnliches.“ kommentierte Tema’na.
    „Natürlich nicht. Annika, erklären Sie, wieso Sie Zweifel hatten.“
    Die Ex-Borg markierte einen Stern auf dem Bildschirm mit einem roten Kreis. „Diese Sonne ist P 365 74. Dieser Stern fiel vor einigen Jahrhunderten zu einem weißen Zwerg zusammen. Was wir hier sehen sind die letzten Lichtstrahlen dieser Sonne. Wir befinden uns ungefähr 50000 Lichtjahre von der Föderation entfernt. Diese Lichtstrahlen werden dort also erst in 50000 Jahren eintreffen.“
    „Natürlich. Wo ist das Problem?“ fragte Chakotay.
    Annika seufzte einmal. Eine alte, dumme Angewohnheit. „Der Stern ist von uns aus nur etwa 100 Lichtjahre entfernt. Es müsste sich demnach folgendes Bild liefern.“ Kaum ausgesprochen verschwand der Stern.
    „Ich verstehe. Aufgrund seiner Entfernung sind die letzten Lichtstrahlen dieses Stern schon an unserer Position vorbei.“ ergänzte Kim.
    „Also, wieso sehen wir diesen Stern noch in seiner vollen Pracht?“ fragte Janeway rhetorisch.
    „Es gibt noch mehr Unstimmigkeiten. Ich bin aber zu einem Schluss gekommen. Dieses Bild wurde aus Aufzeichnungen erstellt. Von orbitalen Teleskopen, die um J’naiia Prime kreisen müssen.“ beendete Annika Hansen ihren Vortrag.
    „Die Gesandten der J’naii wissen zudem viel zu viel und sind zu gelassen für die Situation, in der sie sich befinden.“
    Kim wollte gerade noch etwas fragen, als die Sirenen des Roten Alarms erneut ertönten. Eine Stimme ertönte über Interkom. „Brücke an den Captain. Die fremden fliegen einen neuen Angriff!“

    Die Brücke erbebte heftig, als die Führungsoffiziere sie betraten. Die Jungoffiziere wichen den Erfahrenen und der Einsatzoffizier, der das Kommando inne gehabt hatte erstattete Bericht: „Sie griffen wieder aus dem Hinterhalt an. Diesmal sind es 8 Schiffe. Sie feuern mit altmodischen Phaserkanonen, keine große Gefahr für unsere Schilde.“
    Kaum hatte er ausgesprochen stürzte der junge Mann auch schon zu Boden. Leitungen platzten erneut.
    „Das war ein Art von Photonentorpedo. Schilde sind auf 87% gefallen.“ Meldete Tuvok. Chakotay hatte sich schon gesetzt und nahm einige Schadensberichte entgegen. Janeway beobachtete nur.
    „Sie bilden eine neue Formation.“ Meldete Kim.
    „Ausweichmanöver?“ fragte Tema’na.
    „Nein. Wir bleiben wo wir sind.“
    „Kathryn?“ Chakotay trat an seine Kommandantin heran. Doch sie winkte seine Beschwerden nur schnell ab. Wieder einmal musste er beweisen, welches Vertrauen er zu ihr hatte.
    „Wieso setzen die ihren Energiedämpfer nicht ein? So wie in den letzten Tagen.“ Janeway wirkte angespannt. Der Spaß war jetzt vorbei. Sie setzte sich in ihren Sessel. „Wir hatten es mit einigen rätselhaften Zufällen zu tun. Jetzt setzen wir alles auf eine Karte.“
    Chakotay stimmte ihr mit einem leichten Nicken zu.
    „Harry. Was sagen die Sensoren?“
    Demotiviert starrte er auf die Anzeigen. „Die Sensoren haben anscheinend noch Fehlfunktionen. Ich bekomme keine klaren Werte.“
    „Dann eben ohne. Tuvok senken Sie die Schilde.“
    Alle Offiziere starrten Sie an. Nur Tuvok führte den Befehl ohne zu zögern aus. „Schilde sind unten.“
    „Neue Angriffswelle. Zwei Sekunden.“ Schrie Kim durch das Durcheinander auf der Brücke.
    Der Hauptbildschirm zeigte Torpedos, die auf das Schiff zurasten, jedoch nahmen die Erschütterungen nur unmerklich zu.
    Und das spürten alle an Bord.
    „Was hat das zu bedeuten?“
    „Wir werden zum Narren gehalten.“ sprach Tema´na schroff aus. Es hatte sich natürlich viel Wut bei ihr angesammelt. „Wie Labormäuse.“ Unverständlicherweise lachte sie auch noch. Sie drehte sich zu den beiden Kommandierenden um. Die Steuerung war ihr vollkommen egal. „Wahrscheinlich beobachtet man uns auch noch.“ Paranoid blickte sie um sich, suchte die Brücke nach Kameras ab, die natürlich nicht da waren.
    „Das ist es. Es ist nur eine Simulation.“ Janeway griff neben ihren Sessel und holte einen Phaser hervor. Sie schoss mit maximaler Feuerkraft auf die Decke. Im Normalfall hätte sich das Schott aufweichen müssen. Das geschah auch zu Anfang, bis Funken sprühten und unter hellem Schein eine Holomatrix erkennbar wurde. Janeway stellte das Feuer ein. Die Offiziere sahen hinauf. Und erkannten den Schwindel...

    Han nahm einen Schluck Wasser aus dem Glas vor sich. In fast allen Verhandlungspunkten hatten die Gesandten um Teras ihre Haltung deutlich gemacht. Und diese wich deutlich von den Föderationsstatuten ab. Doch auch dem Admiral war eines klar. Die J’naii konnten langfristig nicht auf die Föderation verzichten.
    „Ich glaube, es wird Zeit für eine kleine Pause.“ warf der Verhandlungsführer, in diesem Fall Captain Ivanhoe, ein. Er durfte zwar keine Partei ergreifen, doch er sah, wie schwer sich Han tat. Beide Seiten stimmten dem Vorschlag recht schnell zu. Und die Delegierten standen auf, um sich die Beine zu vertreten. Auch die Plätze neben Han lichteten sich. Doch er blieb nicht lange allein. Teras gesellte sich zu ihm.
    „Ich hoffe Sie finden einen guten Weg.“
    Verächtlich blickte er zu Teras hinauf, der neben ihm stand. „Ich wüsste nicht, wieso ich mit Ihnen sprechen sollte. Nur durch einen Putsch kamen Sie an die Macht.“
    „Der Präsident wurde abgesetzt.“ fuhr er dazwischen. „Die Bevölkerung heißt meine Maßnahmen gut. Ich bin es nicht, der zu kämpfen hat.“
    „Sie wollen doch in die Föderation. Doch mit diesen Gesetzen wird J’naiia ein Planet mit mehr Sonderregelungen als sie jeder andere Planet besitzt.“
    „Ich will gar nichts.“ Teras ging auf Tuchfühlung. Ganz dicht wagte er sich an den Menschen heran und sprach leise, aber bedrohlich, weiter. „Sehen Sie mich an. Egal was geschieht. Die Bevölkerung wird sehen, dass ich alles für unsere Traditionen getan habe. Ob wir dann in der Föderation sind oder nicht, ist Ihnen egal.
    „Wie alt sind Sie Admiral? Sie tragen schon weißes Haar und tiefe Falten zeigen sich in Ihrem Gesicht. Rückt Ihre Pension nicht immer näher? Wartet nicht auch eine Frau auf der Erde? Was werden Sie in Ihrer Freizeit tun, wenn Sie nicht mehr in der Sternenflotte sind? Wenn Sie abfliegen bin ich immer noch das gewählte Oberhaupt. Wie sieht es mit Ihnen aus? Welche Position werden Sie bekleiden? Ziehen Sie die Fäden auf eine Weise, wir es Ihnen beliebt.“ Er lehnte sich zurück und beobachtete Han, der sich noch immer nicht zu ihm gedreht hatte. „Sie kennen mein Angebot. Es wird das einzige bleiben. Und um meinen guten Willen zu zeigen, vertraue ich Ihnen ein Geheimnis an. Ich könnte Ihnen bei der Suche nach der Voyager helfen.“
    „Wissen Sie, wo sie ist?“ fragte Han schnell. Dies hatte nun wirklich sein vollste Aufmerksamkeit.
    „Sie sind ein Mann vom gleichen Schlag. Wenn Sie mir helfen, verspreche ich, dass es eine kurze Suche wird.“ Teras entfernte sich von ihm und Han ließ seinen Kopf in seine Hände sinken. Seine Gedanken kreisten nur um ein Thema. Was würde es schon machen, wenn J’naiia der Föderation beitreten würde? Was hatte er mit der Voyager gemeint? Hoffentlich nicht das, was er sich dachte.
    Ivanhoe hatte bisher noch keine Spur von der Voyager gefunden. Wie lange konnten sie noch warten, bis es gefährlich wurde? Und für wen?
    Han richtete sich wieder auf und stellte sich ans Fenster neben Ivanhoe.
    „Eine Spur von der Voyager?“
    Ivanhoe schüttelte den Kopf. „Neues von Teras?“
    „Kann man sagen. Bereiten Sie alles für die Abschlusszeremonie vor. Wir werden unterzeichnen. In zwei Stunden.“ Damit ließ der Admiral einen ziemlich verwirrten Captain zurück, der jetzt schnell alles organisieren musste.

    Die Crew der Voyager kümmerte sich schon gar nicht mehr um die Ereignisse auf der Brücke.
    „Wir sind gefangen auf einem Holodeck.“ Stellte Chakotay fest.
    „Zerstören wir das Schiff. Damit müssten wir auch die Simulation zerstören.“ Schlug Kim vor.
    „Das wäre unlogisch.“ konterte Tuvok. „Es ist zwar bisher kein Crewmitglied zu Schaden gekommen, aber wir werden mit Sicherheit beobachtet, was auch den Angriff dieser Fremden erklärt. Sie können mit Sicherheit die Schutzvorkehrungen deaktivieren.“
    „Sie haben Recht. Wer weiß was in der wirklichen Welt geschehen ist.“ fasste Janeway zusammen. „All dies ist nur geschaffen worden, um uns zu verwirren. Um unsere Aufmerksamkeit etwas anderem zukommen zu lassen. Nur nicht den wirklich wichtigen Dingen.“
    Sie warf einen Blick auf Chakotay. Der verstand. „Tuvok, kommen Sie mit. Es wird Zeit, dass die J’naii uns ein paar Fragen beantworten.“
    „Das wird nicht mehr möglich sein.“ meldete Kim. Alle sahen zu ihm. „Die J’naii sind soeben mit einem Shuttle davon geflogen. Sie werden nicht mehr von den Sensoren angezeigt.“
    „Das könnte wieder ein Trick sein. Tuvok, bilden Sie Teams, die das gesamte Schiff absuchen.“ wies Chakotay an.
    „Was machen wir mit unseren Angreifern?“ fragte der Vulkanier noch.
    Janeway sah zum Schirm. Noch immer flogen die Angreifer wirkungslose Angriffe. „Nun. Ich denke, dass unsere Entführer uns lebend brauchen. Sonst hätten Sie ja schon die Gelegenheit genutzt, uns umzubringen. Ignorieren Sie die draußen. Sie werden sich sicherlich gleich zurückziehen.“
    „Wir sitzen jedoch immer noch hier fest. Und solange diese Illusion besteht können wir nichts unternehmen.“ erwähnte Chakotay.
    „Sir, was ist mit Soren?“ fragte Tema’na.
    Natürlich. Janeway hätte gleich daran denken müssen. Die Ministerin war unabhängig von den Delegierten an Bord gekommen. Vielleicht wussten die gar nicht, dass ihre Ministerin die ganze Zeit über an Bord war.

    Soren saß in ihrem dunklen kleinen Zimmer. Janeway und Chakotay saßen ihr Gegenüber. „Was wissen Sie über unsere Situation?“
    „Was meinen Sie Captain?“
    „Tun Sie doch jetzt nicht so, als wüssten Sie nichts.“ Janeway wurde langsam wütend. Ihre Stimme wurde immer herausfordernder.
    Soren schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid.“
    „Sie waren die ganze Zeit über an Bord.“ klärte Chakotay auf. „Haben sich unscheinbar benommen. Hatten durch ihre Zeit auf der Enterprise sogar schon Erfahrung im Umgang mit den Systemen. Sie haben sogar einmal die Kontrollen bedient. War das nicht kurz vor unserem Unfall, der gar keiner war?“
    „Sie verdächtigen mich, dass Schiff in den Delta-Quadranten manövriert zu haben?“
    „Nicht in den Delta-Quadranten.“ warf Janeway ein. „In ein riesiges Holodeck.“
    Soren schreckte zurück. Sie musste sich zurücklehnen und hielt sich eine Hand vor ihr Gesicht. Verstört blickte sie um sich. „Das kann nicht war sein. Dass er das gemacht hat...“
    „Wer?“
    „Teras, die Oppositionsführerin. Sie ist konservativ eingestellt und hat schon vor ihrer Ankunft damit begonnen Hetzparolen gegen die Föderation zu schüren. Wir konnten nur sehr wenig gegen die Panik und die Propaganda im Volk unternehmen. Sie hat mit den Ängsten der Menschen gespielt. Und sie brutalst ausgenutzt. Was die Regierung antworten konnte, war nur ein schwaches Ja. Alles was sie sagt könnte stimmen. Jedoch dachten wir, dass wir das Volk genügend aufgeklärt hätten, damit sie keinen Rückhalt findet.“
    „Was hat sie genau geplant?“ fragte Janeway weiter.
    „Wir hielten es nur für ein Gerücht. Sie soll mit den Ferengi in Kontakt getreten sein und ihnen ein Holoschiff abgekauft haben. Ein Schiff so groß wie eine Raumstation, dass ein anderes Schiff aufnehmen kann um alle Passagiere zu täuschen.“
    „Dann sind wir jetzt darin gefangen.“ erkannte Chakotay. „Was sagen die Gerüchte weiter. Ist dieses Schiff im Weltraum?“
    „Es müsste auffallen, wenn das der Fall wäre. Jedoch ist dieses Schiff gut abgeschirmt. In einer geeigneten Umgebung... ich weiß es nicht. Ich kenne mich zu wenig in diesem Bereich aus, um genaue Antworten zu liefern.“
    „Kommen Sie mit. Vielleicht finden wir mit den anderen Offizieren eine Lösung.“ bat Chakotay und wollte auch schon aufstehen, als ihn Janeway daran hinderte.
    „Einen Moment noch. Woher wollen wir wissen, dass Sie uns nicht auch noch in die Irre führen wollen?“
    Soren nickte befürwortend. „Das ist eine berechtigte Frage. Um sie aufzuklären. Eines der Dinge, die die Opposition aufrechterhalten will, ist die psychotektische Behandlung. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung zu diesem Thema sollten sie wissen, dass ich diese Behandlung als barbarisch und in keinster Weise gerechtfertigt sehe. Es würde mich freuen, würde diese Behandlung im Zuge des Beitritts in die Föderation fallen.“
    Janeway war zwar keine Betazoidin, jedoch spürte sie in ihrem Inneren, dass die Antwort aus dem tiefsten Herzen kam.
    „Wie könnten wir diesem Holodeck entfliehen? Alles was wir sehen ist schließlich Illusion.“ Fragte Janeway.
    „Wenn wir es schaffen, einen Zugang zum Hologitter zu finden.“ schlug Chakotay vor.
    „Das ist unmöglich. Die Wände des Gitters sind irgendwo dort im Weltraum. Und an diese Wände würden Sie nie gelangen.“ antwortete Soren.
    „Dann müssen wir die Matrix dazu bringen, sich selbst abzuschalten. Wie schaffen wir das?“ fragte Janeway.

    „Wie stellen Sie sich das vor Captain?“ entrüste stand der Doktor auf und stellte sich etwas vom entfernt vom Konferenztisch wieder auf. Neben den Führungsoffizieren war auch Soren anwesend.
    „Als Reg Ihnen den mobilen Emitter entfernt hat, sind Sie nicht verschwunden. Ihr Programm wurde in die Matrix des Holoschiffes integriert. Somit müsste es Ihnen möglich sein, in die Subsysteme des Schiffes zu gelangen um das Holodeck abzuschalten.“ Erklärte Janeway. Der Doktor sah zu seinem Freund Barclay.
    „Schauen Sie mich nicht so an. So etwas hat noch nie jemand vor Ihnen gewagt...“
    „Hören Sie Doktor. Wir zwingen Sie zu gar nichts. Jedoch sollte Ihnen eines klar sein. Wir sind schon viel zu lange als Geiseln fest gehalten worden. Und im Orbit um J’naiia wird gerade etwas verhandelt, dass nur unter Erpressung entstehen kann. Wir müssen diesem Treiben ein Ende setzen. Die fundamentalsten Menschenrechte, das Recht auf freies Gedankengut, kann nur durch Ihre Mithilfe erhalten bleiben.“
    „Sehen Sie mich an Doktor.“ Begann Soren. „Wenn Sie mich ansehen, sehen Sie etwas, dass vollkommen verändert wurde. Meine ganze Lebensweise hat sich verändert. Und nur weil meine Gedanken und Gefühle jemand anderem nicht passten. Ich hatte nicht einmal die freie Wahl. Ein Gericht entschied darüber, mich zu verstümmeln. Ich hätte mir nie vorstellen können, wie ich mich danach fühlen würde. Hätte ich es gewusst, hätte ich protestiert. Allein weil ich mein persönliches Glück aufgeben musste, wünsche ich mir, dass dies den anderen meiner Art nicht widerfährt. Sie sollen ihr eigenes Glück erfahren. Nicht irgendein einprogrammiertes. Nicht das Geschlecht ist wichtig. Die Liebe ist es.“
    Für einen kurzen Moment kehrte Stille ein. Und der Doktor begann zu grübeln. Er dachte an die Personen, die er liebte. Kes, Dr. Danara Pel, Annika. Was wäre, wenn seine Gefühle für diese Personen einfach ausgelöscht würden? Gegen seinen Willen. Und er kannte diese Gefühl. Schon des Öfteren war einfach etwas aus seinen Subroutinen gelöscht worden. Mit leiser, aber fester Stimme antwortete er: „Sie hatten meine Zustimmung schon, als sie Doktor sagten.“

    Im vorderen Bereich der Trafalgar befand sich der große Bankettsaal. Viele Starfleet Offiziere in weißen Galauniformen und J’naii in eleganten, königsblauen Roben redeten miteinander. Vor den riesigen Fenstern, die auch zu einem Teil J’naiia zeigten, stand ein langer Tisch mit einer bunten Decke, die in allen Farben schimmerte. Es dauerte nicht lange, da ertönten altmodische Fanfaren und kündigten die großen Gäste an. Teras hatte es so gewollt. Irgendwie hatten sich die J’naii in diese alten Instrumente verliebt, schon als sie sie das erste Mal gesehen hatten.
    Durch die beiden großen Türen traten Han und Ivanhoe für die Föderation und Teras und sein persönlicher Assistent für die J’naii, herein.
    Teras strahlte über beide Backen als er Han die Hand gab. Der Admiral lächelte nur gezwungen. Wäre die Presse nicht gewesen hätte er diesen Teil am liebsten Übersprungen. Doch schließlich sollte dieser Moment für die Ewigkeit festgehalten werden.
    Sie wechselten einige kurze Floskeln aus. „Welch stolzer Moment in der Geschichte“ und andere dieser Plattitüden. Dabei liefen sie langsam zu dem Tisch, auf dem die Vereinbarung zum Beitritt bereit lag. Geschrieben auf altmodischem Papier wartete es auf die Unterzeichnung per Füllfederhalter.
    Han fühlte sich bei diesen Geräten immer, als sei er im Mittelalter. Obwohl diese Dinge immer noch von vielen Menschen benutzt wurden, hatten die elektronischen Schreibgeräte schon vor 300 Jahren ihren Siegeszug angetreten.
    Die Stühle waren unbequem. Die Lehne viel zu hoch. Und die Umgebungstemperatur um mindestens 5 Grad über Normal. Schließlich sollten sich die J’naii wohl fühlen.
    Und als Han dann auch den Füller in seiner Hand liegen fühlte und vor sich das Papier mit der Aufschrift „Beitrittserklärung der J’naii zur Vereinigten Föderation der Planeten“ las, fühlte auch er sich erleichtert. Im Grunde war es mehr. Er fühlte Glück. Endlich hatte auch er es geschafft. Ein Orden war da sicher drin. Vielleicht das Verdienstkreuz in Silber? Der Sarek-Orden?
    Für einen kurzen Moment vergaß er, dass Teras geputscht hatte, dass er etwas über das Verschwinden der Voyager wusste und es Ihnen nicht mitgeteilt hatte. Und er hatte nichts dagegen, dies zu vergessen.
    Er lachte erfreut. Wirkte entspannt und locker. Ivanhoe neben ihm wirkte übernächtigt. Erkannte er nicht diesen geschichtsträchtigen Augenblick?
    Plötzlich kam Aufregung unter die Leute vor Ihnen. Die Kameras schwenkten über sie. Filmten etwas, dass im Weltraum geschah. Die Menge staunte und wirkte ebenso beunruhigt.

    Der Doktor reaktivierte sich in einer künstlichen Welt aus Datenbahnen und Leitungen. Überall sah er Energie und Informationen herumschwirren. Bit um Bit drängte sich um ihn. Es wirkte, als stünde er in einer großen Halle. Weiße und Goldene Wände begrenzten erst in einiger Entfernung die Dimensionen.
    Er schloss die Augen und verband sich mit den Ebenen. Vor ihm entstand ein Schema des Holoschiffes. Die Voyager war tatsächlich in einer riesigen Maschinerie gefangen. Anscheinend befand die sich auf einem der Monde des Planeten.
    Überall spürte er Alarmanlagen. Er musste vorsichtig handeln. Und vor allem schnell. Es befanden sich ungefähr zehn J’naii in der Anlage um alles in Schuss zu halten. Dazu kamen die fünf Delegierten, die schon das Weite gesucht hatten. Die sollten doch für ihn kein Problem darstellen.
    In den Verwaltungsdateien hatte er einige Gespräche aufgestöbert und lud sie herunter. Anhand der Protokolle sah er, dass in den meisten Teras sprach. Und dass er die Anweisungen gab.
    Danach suchte der Doktor die Zugänge zu der Holomatrix. Und als er sie gefunden hatte ließ er das gesamte Rechenvermögen seiner Bahnen in den Rechner fließen. Am Rande spürte er Anti-Viren Programme, die er mit einem Atemzug außer Gefecht setzte.
    Die J’naii sollten ruhig erfahren, wie überlegen die Föderationstechnologie war. Und dass sie es mit einer gewaltigen Vereinigung zu tun bekommen würden, sollten sie sie herausfordern.
    Schnell hatte er auch Passwörter überwunden. Dank seiner Leistungsfähigkeit war bisher nicht einmal eine halbe Sekunde vergangen. Die J’naii sollten keine Möglichkeit bekommen, sich darauf einzustellen.

    Von dem Überwachungsraum aus sahen die zehn J’naii die Voyager vor sich im Hangar schweben. Durch die Fenster sahen sie auch die Umgebung. Das All und die fremden Angreifer.
    Sie saßen gemütlich da und redeten. Lachten und verbrachten eine schöne Zeit. Das Holosystem spulte ein automatisches Programm ab, das sich auf viele Begebenheiten einstellen konnte.
    Plötzlich flackerte bei Ihnen das Licht und die Systeme fielen alle aus. Vor Schreck fiel einer der J’naii von seinem Stuhl, den er schon gekippt hatte und verschüttete sein Getränk auf seinen Nachbar.
    Als sie sich wieder zurecht gefunden hatten sahen sie, dass die Voyager praktisch in einem Trockendoc schwebte. Das holografische Programm hatte sich abgeschaltet.

    Und Janeway sah von der Brücke aus eben dieses Fenster und ihre „Wächter“. Als sich das Programm beendet hatte, waren auch einige Schäden an Bord verschwunden. Klar, waren sie ja nur holografischer Natur. Alle mussten sich erst einmal genau umsehen um die veränderten Bedingungen zu erfassen. Soren, die neben Chakotay saß, wirkte wohl am verwirrtesten. Schließlich war ihr Volk ja noch nicht so sehr mit den Holodecks in Kontakt gekommen. Für die Föderation und im speziellen für die Voyager, war dies schon ein alter Hut.
    „Gut gemacht Doc.“ Freute sich Harry.
    „Bericht.“ Forderte die Captain.
    „Waffen und Schilde voll einsatzfähig.“ Meldete Tuvok.
    „Die Sensoren arbeiten nicht richtig. Es fehlen Verbindungen.“ Berichtete Kim.
    „Der Warp Antrieb ist nicht bereit. Die Explosion an der Warpgondel war wohl echt.“ Erwähnte Tema’na.
    „Reg, was ist mit dem Doktor?“ fragte Janeway via Interkom.
    Barclay befand sich auf der Krankenstation. Er stand am zentralen Bedienfeld. Der Doktor erschien gerade wieder und wirkte äußerst zufrieden. „Captain, der Doktor ist wohlauf wieder zurückgekehrt.“ Reg wirkte ebenso glücklich und erleichtert.
    Im nächsten Moment verschwamm auch schon alles vor Ihren Augen.
    Und als Janeway wieder klar sehen konnte blickte sie auf J’naiia.
    „Was war das?“ fragte sie verwirrt.
    „Wenn ich aufklären dürfte Captain“, drang die Stimme des Doktors stolzerfüllt aus den Lautsprechern. „Das war ich. Ich habe noch den Transporter reaktiviert. So haben sie uns auch hergebracht nehme ich an.“
    Chakotay stimmte dem zu. „Sie müssen es gemacht haben, als wir den Warpschub eingeleitet haben. Die Lebenserhaltung war ausgefallen. Also hat niemand etwas mit bekommen.“
    „Zudem habe ich Gespräche, mit denen bewiesen wird, dass Teras der Drahtzieher unserer Entführung war.“ Fuhr der Doktor fort.
    Die Captain lächelte zufrieden. Also hatten sie genug Beweise in der Hand.
    „Captain. Die Trafalgar ruft uns.“
    Janeway sah zu dem Schiff, das vor Ihnen im All schwebte. Sie konnte es auf dem Schirm erkennen.
    „Auf den Schirm Tuvok.“
    Der Schirm wechselte die Ansicht. Der Konferenzbereich wurde vergrößert. Man sah von außen hinein. Ivanhoe stand in vorderster Reihe.
    Hinter ihm sahen sie die versammelte Presse, Ehrengäste und natürlich Han und Teras.
    Schockiert stand Soren auf. „Teras. Was machen Sie dort? Wo ist Heren?“
    „Nun mal ganz langsam.“ Funkte Janeway dazwischen. „Captain Ivanhoe. Was ist geschehen?“
    „Das wollte ich Sie auch gerade fragen. Nun, auf J’naii kam es zu einem Machtwechsel. Präsident Heren wurde abgesetzt. Teras trat an seine Stelle. Die Verhandlungen sind zu Ende geführt worden. Wir sind gerade bei der Unterzeichnung.“
    „Ich möchte Sie darum bitten Teras festzunehmen. Sie war für unser Verschwinden und unser Festhalten verantwortlich.“
    Ivanhoe wirkte keineswegs überrascht. Er hatte schon damit gerechnet. Auch Han wurde dadurch nicht überrascht. Teras war der einzigste, der überrascht wirkte und sich empört zeigte.
    „Das ist Verleumdung. Ich wehre mich gegen jede Unterstellung dieser Frau.“ Schrie Teras und wehrte sich dabei vergeblich gegen das Sicherheitspersonal.
    Erleichtert sah Janeway, wie Teras abgeführt wurde. Han verließ ebenfalls den Raum. Allerdings durch die andere Tür.
    „Captain, ich bin schon auf Ihren Bericht gespannt.“ Sagte Ivanhoe noch, bevor er die Leitung wieder schloss.

    Knappe zehn Stunden später hatten sich alle Offiziere wieder im Bankettsaal eingefunden. Kelrit war ein sehr entschlussfreudiger Benzite und hatte aus dem „Die J’naii werden Mitglied – Bankett“ schnell ein „Die Voyager ist wieder zurück – Bankett“ gemacht. Schließlich war es ja Schade um die schöne Dekoration und das viele Essen. Benziten waren eben sehr bewusst lebende Geschöpfe. Einfach so gutes Essen weg zu werfen tat Ihnen am meisten weh.
    Janeway sprach gerade mit Ivanhoe als Montgomery zu Ihnen trat. Er hatte etwas Schlaf und eine ausgiebige Dusche hinter sich. Die ganzen Ereignisse hatten ihn wohl mehr geschafft als er selbst auch erwartet hatte.
    „Nummer Eins, schön Sie zu sehen.“ Begrüßte Ivanhoe ihn freundlich.
    „Danke Sir. Ich bin auch froh wieder hier zu sein. Diese paar Tage in einem fiktiven Delta Quadranten haben mich vollkommen fertig gemacht. Ich bekomme immer noch mehr Respekt vor ihrer Leistung, es sieben Jahre im echten auszuhalten.“
    Janeway lächelte stolz. „Ich danke Ihnen Commander. Aber glauben Sie mir, es war alles andere als einfach.“
    „Das kann ich mir vorstellen. Ich konnte es Ihnen noch nicht sagen, jedoch habe ich mich, seit Ihrer Kontaktaufnahme auf der Prometheus, immer auf dem Laufenden zum Thema Voyager gehalten. Man könnte sagen, ich bin ein Experte.“
    Ivanhoe grinste und legte seinem Kollegen und Freund seinen Arm um die Schultern. „Das kann man laut sagen. Von „Photonen brauchen Freiheit“ bis zu „Tagebücher aus der Ferne“ von den Delaney Schwestern hat er alles über die Voyager assimiliert.“
    Sie lachten alle drei. Doch Montgomery schaltete schnell einen Gang zurück. „Ich hoffe ich habe Sie nicht bei einem privaten Gespräch gestört.“
    „Aber Monty, ganz im Gegenteil. Sie sollten als nächster die Neuigkeiten erfahren.“ Begann Ivanhoe und übergab das Wort an Janeway.
    „Admiral Han hat sich beurlauben lassen. Er sieht sich nicht mehr in den Lage, die Verhandlungen zu führen.“
    „Ist nicht wahr.“ Staunte Montgomery.
    „Doch ist es. Weiterhin wird Teras, den J’naii, die auf der Voyager waren und einigen anderen der Prozess wegen des Putsches und der Entführung gemacht. Präsidentin Heren hat gleich nach ihrer erneuten Vereidigung einen harten Kurs gegen solche Taten angekündigt.“
    „Und was ist mit Soren? Wird ihm auch der Prozess gemacht?“ fragte Montgomery.
    „Nein, natürlich nicht.“ Janeway schaute sich suchend um. „Eigentlich müsste sie hier sein...“
    „Wie sehen unseren Befehle jetzt aus?“ fragte er seinen Captain.
    „Wir sollen hier bleiben, bis die Regierung der J’naii einen Kommentar abgibt. Um entweder die Verhandlungen weiterzuführen oder Heim zu fliegen.“
    Janeway mischte sich kurz ein. Doch nicht zu dem Thema. Sie entschuldigte sich nur kurz bei den beiden Herren und verließ dann den Saal.

    Soren saß in einem Shuttle der Voyager, dass dem Shuttle der Enterprise ähnelte, mit dem sie vor elf Jahren geflogen war.
    Janeway trat ein. „Ich hoffe ich störe Sie nicht.“ Fragte sie zwar vorsichtig, jedoch schreckte die J’naii doch noch hoch.
    „Nein, natürlich nicht Captain. Ich habe gerade nur an alte Zeiten gedacht.“
    Langsam trat Janeway näher und setzte sich auf den Platz des Copiloten. Sie beobachtete Soren einige Momente. Sie schien von der Technik begeistert zu sein.
    „Sie haben die Flugkontrollen ihrer Shuttles sehr gut weiterentwickelt.“ Begann sie.
    „Sie sind recht schnell von der Feier verschwunden“, entgegnete Janeway. Sie wollte gleich zum Punkt kommen. Soren trug immer noch ihre Galauniform. Die höchste Uniform eines Ministers der J’naii.
    „Ich wollte einige Momente für mich.“
    „Nun, die meisten suchen in solchen Momenten Naturparks auf.“ Janeway lächelte, „Aber Sie sind uns natürlich immer auf der Voyager willkommen.“
    Soren entgegnete nur einen trockenen Dank. Offenbar wollte sie noch immer allein sein.
    „Wieso haben Sie ihr Amt als Ministerin nicht wieder aufgenommen?“
    Soren atmete tief durch. „Die Politik ist nichts für mich. Als ich auf ihrer Brücke stand wurde mir klar, dass es das ist was ich immer wollte. Es war nicht das Streben nach einer Allianz mit der Föderation oder einer anderen Großmacht. Es war mein Verlangen, an Bord eines Raumschiffs zu sein. Bis wir ein eigenes Schiff ihrer Größe ohne Hilfe bauen können werden noch Dekaden verstreichen.“
    Janeway lehnte sich zurück. „Sie übertreiben. Ihre Präsidentin hat bereits Pläne in Auftrag gegeben, um ein eigenes Schiff...“
    „Vor ihrer Absetzung.“ Fuhr Soren barsch dazwischen. „Jetzt wurde sie sich der Gefahren der Raumfahrt bewusst. Und ohne meine Hilfe wird Sie sich nicht mehr all zu viel trauen. Auch wenn mein Volk weiß, dass Teras eine Terroristin war, wird es sich Gedanken machen. Ob ihre Regierung den richtigen Schritt gegangen ist.“
    „Ziehen sie etwa den Antrag auf Mitgliedschaft zurück?“ Janeway konnte nicht glauben, was Sie hörte.
    „Vielleicht ist dies die einzige Möglichkeit.“ Soren resignierte.
    „Ich will Sie zu nichts zwingen. Doch Sie sollten wissen, dass ich das für einen Fehler halte. Die Föderation ist eine großartige Einrichtung. Außerdem könnten Sie an die Akademie gehen und lernen, wie man ein Schiff kommandiert.“
    Soren lächelte. „Sie locken mich zu sehr Captain. Mein Herz ist hier auf J’naiia. Und dort wird es auch bleiben. Danke für das Angebot.“
    Eine Weile schwiegen Sie sich wieder an. Keiner wusste so recht, wie es weiter gehen sollte. Soren brach das Schweigen. „Wenn es Sie interessiert. Ich habe erfahren, dass den Verschwörern allesamt der Prozess gemacht wird. In wenigen Tagen wird er beginnen. Die Beweise sind ja recht eindeutig.“
    „Dann hoffe ich, dass ihrem Volk dann nichts mehr im Weg steht...“
    „...zur Mitgliedschaft etwa?“ vollendete Soren voreilig.
    „Ich bin Optimistin. Allerdings wollte ich sagen, dass ich hoffe, dass ihr Volk glücklich wird. Mit oder ohne Föderation.“ Janeway beugte sich vor und berührte die Hände der Ministerin sanft. „Die Föderation ist eine große Familie. Und diese Familie ist ohne ihr Volk sicher nicht komplett. Sie sollten es sich noch einmal überlegen.“
    Soren nickte. „Diese Entscheidung liegt aber nicht mehr bei mir. Ich bin nicht mehr im Kabinett.“
    „Ich verstehe.“ Janeway stand auf und begab sich zum Ausgang. Sie wurde jedoch aufgehalten.
    „Aber meinen Sie“, fragte Soren. „Ich meine, es ist nur so eine Frage. Steht in Paris vielleicht gerade ein Haus leer. Man könnte dort doch die Botschaft der J’naii einrichten?“
    Janeway lächelte. „Das lässt sich machen. Da bin ich sicher.“ Erfreut verließ sie das Shuttle. Und ging wieder ihrer Arbeit nach. Für die Föderation. Und sie würde jetzt noch härter arbeiten. Schließlich galt es einen Planeten mehr zu sichern.

    - Ende -



    ...und die Reise geht weiter - am Sonntag, den 27.10.2002

    Ältere Episoden findet ihr in unserem Episodearchiv...



    ZU DEN WURZELN
    based upon "STAR TREK" created by GENE RODDENBERRY
    produced for TREKNews NETWORK
    created by RICK BERMAN & MICHAEL PILLER and JERI TAYLOR
    executive producers SEBASTIAN OSTSIEKER & MARKUS RACKOW
    co-executive producers NADIR ATTAR & CHRISTIAN GAUS
    producers MILA FRERICHS & STEPHAN DINGER lektor OLIVER DÖRING
    co-producers TIM PRUESSMANN & FLORIAN TSCHRIPKE
    written by CHRISTIAN GAUS

    TM & Copyright © 2002 by TREKNews Network. All Rights Reserved.
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    Quelle: treknews.de
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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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