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...macht nichts - wir haben einen Gartenzaun.
  • Star Trek - Die neue Grenze

    Eine Einführung in die Materie
    Das Thallonianische Imperium, eine großes Bündnis, dass etwas abseits der Föderation gelegen ist, ist zusammengebrochen. Die ehemalige Adelsfamilie von Thallon ist gestürzt worden und ohne eine starke Hand wird der von der Föderation 221-G genannte Raumsektor im Chaos versinken. Die Föderation schickt die USS Excalibur, ein Schiff der Ambassador-Klasse, in den Sektor, wo es eine humanitäre Mission verfolgen soll...

    Hallo,

    und willkommen bei einer neuen Artikelserie von TREKNews. In Zukunft möchte ich mich, in unregelmäßigen, Abständen mit der Serie "Die neue Grenze" ( "New Frontier" ) widmen, die bisher nur als Buchform erschienen ist und auch wohl bleiben wird. Wer ein oder mehrere Bücher der Serie schon kennt, wird schon bald merken, wieso ich mich ausgerechnet dieser und nicht den "regulären", sprich offiziellen Serien widme. Bisher sind fünf Romane auf Deutsch erschienen, in den USA ist man schon bei der Zahl 12 angelangt. Ich möchte mich erst den deutschen Ausgaben widmen und dann hoffentlich die englischen Fassungen, sofern ich sie besitze, bewerten. Wer mir helfen will, kann gerne Geld an mich überweisen, so dass ich meinen Vorrat aufstocken kann. ;)

     

    Fangen wir doch Schritt für Schritt an und dies beginnt mit meiner eigenen Erfahrung mit "Die neue Grenze". Schon vor einigen Jahren spazierte ich eines unbedarften Nachmittags in eine Buchhandlung und fand etwas seltsames im Sci-Fi Bereich vor: einen Star Trek-Roman, der scheinbar jedoch keiner der Serien zugeordnet werden konnte. Das englischsprachige Cover zeigte mir einen Sternenflottenoffizier mit purpurnen Augen, eine Frau, die mir seltsam bekannt vorkam und Captain Picard. Auch wenn ich Interesse hatte, mir dieses "Etwas" zu kaufen, so hatte ich damals wohl noch etwas zu viel Erfurcht vor englischen Sprache, ein Umstand, der sich glücklicherweise nun geändert hat.
    Vor zwei Jahren dann entdeckte ich das Buch wieder und diesmal war es auf Deutsch erschienen. Diesmal schlug ich sofort zu, da schon allein das Cover des ersten Bandes Lust auf mehr machte (rechts zu sehen)

    Glücklicherweise hat Heyne sich dazu entschlossen, die ersten beiden in den USA erschienen Bücher zu einem Großen zu vereinen. Wer jetzt natürlich ein fast 600seitiges Monsterabenteuer erwartet hatte, wurde enttäuscht, denn die ersten beiden US-Bücher waren doch recht dünn.

    Glücklicherweise hat da der amerikanische Verlag Simon&Schuster, bei dem die "Neue Grenze" in den USA erscheint, reagiert und ebenfalls eine Zusammenfassung geliefert, diesmal sogar aller vier "Mini-Bände".

    Worum geht es eigentlich?

    Das Thallonianische Imperium, eine großes Bündnis, dass etwas abseits der Föderation gelegen ist, ist zusammengebrochen. Die ehemalige Adelsfamilie von Thallon ist gestürzt worden und ohne eine starke Hand wird der von der Föderation 221-G genannte Raumsektor im Chaos versinken. Die Föderation schickt die USS Excalibur, ein Schiff der Ambassador-Klasse, in den Sektor, wo es eine humanitäre Mission verfolgen soll.

    Das ist die Grundvoraussetzung des Romans. Was sich nicht gerade neu, ja fast nach einem Abklatsch der Voyager-Thematik anhört, ist jedoch wahrscheinlich die beste Star Trek-Buchreihe, die es jemals gegeben hat. Grund dafür ist eine von Autor Peter David gemachte Grundprämisse: die Crew ist der Star! Auch wenn die Excalibur sich unbekannten Raumanomalien, Gegnern oder Abenteuern stellt, der interessanteste Faktor in dieser Reihe sind die Charaktere, die sehr gut ausgearbeitet sind und mit denen man sich ausgezeichnet identifizieren kann.

    Der Autor

    Bevor ich weitere Worte über die Handlung verliere, sollten wir uns doch einmal der Frage widmen, wer eigentlich für das ganze hier verantwortlich ist. Peter David ist in der Sci-Fi Welt kein Unbekannter. Ganz im Gegenteil, er gehört zu den renommiertesten und angesehensten Autoren der ganzen Franchise. Peter David wurde 1956 in New Jersey geboren und wuchs in Pennsylvania auf. Er wollte eigentlich seinem Vater, einem Journalisten, beruflich nacheifern, landete letztendlich aber bei den Marvel Comics. Der Beruf des Journalisten, so meinte David, sei nicht das Wahre gewesen, da ihn andere Aspekte des Schreibens interessieren, die mehr ins Detail gingen. Seit seinem 14. Lebensjahr interessierte sich David für Star Trek und man wurde auf ihn aufmerksam, als er Comics bei Marvel veröffentlichte. Man trat auf ihn zu und fragte, ob er dies nicht auch für ST machen könne. Begeistert sagte er zu und verfasste 10 Ausgaben. Irgendwann wurde die Comicserie bei DC eingestellt und er entschloss sich, ebenfalls auf eine Anfrage, es mit Romanen zu versuchen, was auch gut ging. Doch wie kam er dazu, als erster Autor überhaupt eine ganz eigene Serie besitzen zu dürfen?

    "John Ordover, der aktuelle Herausgeber der Romane von Star Trek kam zu mir um seine Idee umzusetzen. Er hatte das Konzept an Paramount verkauft, in dem eine völlig neue Crew in einem völlig neuen Schiff neue aneinander hängende Abenteuer erleben sollte. Schließlich erhielt er das Okay, obwohl wirklich niemand ahnen konnte, ob die Fans sich überhaupt für eine neue Serie zu Star Trek in Buchform interessieren würden."

    Viele Fans fragen sich natürlich, ob man diese Serie auch mal auf dem Bildschirm bewundern könnte, doch da muss David leider abwinken. Dafür gäbe es leider nicht die geringste Möglichkeit, da alle Bücher leider absolut non-canon und damit nicht offizieller Bestandteil des Trek-Universums seien ( bei Babylon 5 ist es anders ). Und dabei war Majel Barret-Roddenberry sogar so begeistert von seinen Arbeiten, dass sie sich bei Paramount dafür eingesetzt hatte!

    Die Crew

    Kommen wir zum Herzstück der Serie, der Mannschaft selbst. Generell ist zu sagen, dass die Mannschaft recht farbenfroh und kunterbunt ist.

    • Captain Mackenzie Calhoun: Der Kommandant der Excalibur ist Xenexianer und heißt eigentlich M´k´n´zy von Calhoun ( Calhoun ist seine Geburtsstadt ). Da die restlichen Völker nur schwerlich die gutturalen Laute seines Namens aussprechen konnten, änderte er ihn in Mackenzie Calhoun. Schon im Alter von 19 Jahren befreite er sein Volk, damals eine Prä-Warp Gesellschaft, von der Okkupation durch die Danteri. Captain Picard überredete ihn, sich zur Sternenflotte zu melden, wo er einen recht zweifelhaften Ruf genießt. Seine recht unkonventionellen Methoden machen ihn jedoch ideal für diese Aufgabe. Autor Peter David sagt über ihn:
      "Ich wollte mit diesem Charakter zurück in die unberechenbaren Zeiten eines James Kirk. Er sollte ein wilder Krieger sein, dessen Wildheit immer noch unter der dünnen Schicht Zivilisation brodelt, die die Sternenflotte ihm angemalt hat. Der direkte Gegensatz zu seinem ersten Offizier, der sich sehr genau an die Sternenflotten-Regeln hält und oftmals wenig Verständnis für Calhouns unkonventionelle Entscheidungen hat."
      Für Mackenzie Calhoun spielen nicht die Sternenflottenvorschriften die größte Rolle, sondern sein Schiff und seine Crew, was ihn öfters auch mal dazu verleitet, eben jene Regeln zu brechen. Sein auffälligstes Merkmal ist eine Narbe auf der rechten Wange, welche er von dem Krieg auf Xenex zurückbehalten hat, ums ich immer seiner Herkunft zu erinnern.
       
    • Commander Elizabeth Shelby ist der erste Offizier. Und, klingelt´s bei euch? Genau, es handelt sich um die selbe Elizabeth Shelby, die damals recht heftig mit Commander Riker aneinandergeraten war. Die vorbildliche Sternenflottenoffizierin ist auf die Excalibur versetzt worden, um sozusagen ein Gleichgewicht zum Recht impulsiven Calhoun darzustellen und ihn immer mal wieder an die Regeln zu erinnern. Pikanterweise war sie früher mit Mackenzie verlobt und diese Beziehung schimmert immer wieder bei Gesprächen zwischen den beiden durch.
       
    • Lieutenant-Commander Burgyone 172 ist der/die Chefingieuer/in und Hermat, eine Zwitterspezies, was heißt, das jeder Hermat beide Geschlechter in sich vereint. Deutlich wird dies an der Art, wie man er/sie anspricht. Wie ich gerade über ihn/sie schreibe, sollte wohl schon alle weiteren Erklärungen erübrigen.
      Peter David ist in seinen Romanen bekannt dafür, daß er homosexuelle Beziehungen gerne als "normal" einbaut. Er wollte bei "Die neue Grenze" anscheinend noch einen Schritt weitergehen und einen homosexuellen Charakter als Hauptdarsteller integrieren, nahm anscheinend doch auf den konservativen Markt USA. Daher benutzte er einen Kniff: Burgyone ist interessiert an Dr. Selar, einer vulkanischen Frau. Wenn man das englische Original liest, dann wird für Burgyone immer "sh/e" geschrieben, was wir als "she" lesen. Und wenn man dann den Satz "Sh/e loves her." liest, dann kriegt dies eine ganze neue Dimension.
       
    • Dr. Selar ist die vulkanische Ärztin, die wir auch von der Enterprise kennen. Immer noch ist sie recht kühl, aber auch kompetent und wird von Chief Burgyone begehrt. In "die neue Grenze" kriegt sie einen viel größeren Hintergrund.
       
    • Lieutenant Robin Lefler: ...schon wieder eine alte Bekannte von der Enterprise! Sie ist der Einsatzoffizier des Schiffes und noch so, wie wir sie in Erinnerung haben. Naiv, sprunghaft, aber mächtig sympathisch. Außerdem "unterhält" sie die Besatzung mit ihren "Lefler-Regeln"
       
    • Lieutenant Kebron ist der Sicherheitschef und ein Brikar, was ihn zu einem fast drei Meter großen Koloss mit einer Haut wie aus Stein macht. Er muss einen speziellen Schwerkraftgenerator tragen, da er sich nur so fortbewegen kann. Hat einen köstlichen Zynismus.
       
    • Lieutenant Marc McHenry: der menschliche Navigator erscheint auf den ersten Blick wie eine Schnarchnase, ist jedoch ein Superhirn. Mit seinem fotografischen Gedächtnis, mit welchem er seine Aufmerksamkeit auf mehrere Dinge zugleich richten kann, ist er eine Bereicherung für die Crew.
       
    • Si Cwan: der letzte Überlebende des thallonianischen Regentenhaus. Nachdem er sich an Bord geschmuggelt hat, darf er auf der Excalibur einen Botschafter für den Sektor 221-G darstellen. Seine Suche gilt seiner Schwester, die in den Wirren verschwunden ist. Zwischen ihm und Kebron besteht eine Hass-Liebe.

     

    Der Stil

    Jeder, der schon einmal ein Buch von Peter David gelesen hat, weiß, dass er einen ganz unverwechselbaren Stil hat. Dass er vom Comic-Fach kommt, merkt man ihm an. Viele Szenen, wie z.B. Kampfszenen, wirken comichaft in ihrer Ausführungen und viele Dialoge sind so spritzig, dass man sie nur als "cool" titulieren kann. David scheint ein Faible für den Sarkasmus zu haben, viele seiner Charaktere haben diese Eigenschaften und er versteht sie exzellent einzusetzen. Ich persönlich lag manchmal fast am Boden vor Lachen. Hinzu kommen ( meistens ) spannende Geschichten mit frischen Ideen.
    Bemerkenswert ist, dass einem manchmal "die neue Grenze" wie ein Soap vorkommt. Da wird munter spekuliert, wer mit wem was hatte, Söhne tauchen auf, Familien werden zusammengeführt und manchmal scheint der A-Plot nur schmückendes Beiwerk zu sein. Dies alles mag gewöhnungsbedürftig sein, aber ich denke, wer sich drauf einlässt, wird begeistert sein.
    Interessant ist auch, dass Peter David versucht, wirklich außerirdische Völker zu schaffen, er generiert auch einen guten Background für die einzelnen Spezies.
    Auffallend ist, dass die Bücher einem wie eine Einheit erscheinen. Nicht nur gibt es viele Querverweise und Handlungsfäden werden oft weitergeführt, auch Personen tauchen immer wieder auf und erzeugen so eine angenehme Kontinuität.

    In Zukunft werde ich hier Kritiken zu den gerade aktuellen Büchern schreiben. Bisher erschienen sind:
    "Band 1: Captain Calhoun"
    "Band 2: USS Excalibur"
    "Band 3: Märtyrer"
    "Band 4: Die Hunde des Krieges"
    "Band 5: Dunkle Verbündete"

    Hier haben wir noch für Euch aktuelle Peter David Bücher zum durchstöbern bei Amazon.de - Viel Spaß!

     

    Bis zum nächsten Mal,
    Nadir Attar


    Quelle: treknews.de

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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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