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  • Battlestar Galactica: 1x08 - "Flesh and Bone"

    Fleisch und Blut
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    Nachdem die Öffentlichkeit davon in Kenntnis gesetzt wurde, dass es den Zylonen inzwischen gelungen ist neben den Centurions auch humanoide Modelle herzustellen, wird auf der Geminon Traveller ein Zylonen entdeckt und festgenommen. Im Rahmen eines Verhörs eröffnet der Zylon, dass ein Atomsprengkopf auf einem der Schiffe der Flotte deponiert worden sei, welche in Kürze explodieren wird. Trotz der Anwendung von Folter gelingt es Leutnant Kara Thrace nicht den Zylonen dazu zu bewegen ihr den Namen des Schiffs mitzuteilen, auf dem sich der Sprengkopf befindet...
    Titel Flesh and Bone / Fleisch und Blut
    Episode08 - 1x08
    DE Airdate21.11.2005
    US Airdate06.12.2004
    Buch
    Toni Graphia
    RegieBrad Turner
    DarstellerEdward James Olmos als Commander William Adama
    Mary McDonnell als President Laura Roslin
    Katee Sackhoff als Lt. Kara 'Starbuck' Thrace
    Jamie Bamber als Captain Lee 'Apollo' Adama
    James Callis als Dr. Gaius Baltar
    Tricia Helfer als Number Six
    Grace Park als Lt. Sharon 'Boomer' Valerii
    Matthew Bennett als Aaron Doral
    Paul Campbell als Billy Keikeya
    Nicki Clyne als Crewman Specialist Cally
    Adrien Dorval als Wilkiens
    Aaron Douglas als Chief Petty Officer Galen Tyrol
    Richard Hatch als Tom Zarek
    Michael Hogan als Colonel Saul Tigh
    Colby Johannson als Lt. Dwight 'Flat-Top' Saunders
    Alessandro Juliani als Lt. Felix Gaeta
    Kandyse McClure als Petty Officer Anastasia Dualla
    Alonso Oyarzun als Crewman Specialist Socinus
    Tahmoh Penikett als Lt. Karl C. 'Helo' Agathon

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    INHALT

     

    Nachdem die Öffentlichkeit davon in Kenntnis gesetzt wurde, dass es den Zylonen inzwischen gelungen ist neben den Centurions auch humanoide Modelle herzustellen, wird auf der Geminon Traveller ein Zylonen entdeckt und festgenommen. Im Rahmen eines Verhörs eröffnet der Zylon, dass ein Atomsprengkopf auf einem der Schiffe der Flotte deponiert worden sei, welche in Kürze explodieren wird. Trotz der Anwendung von Folter gelingt es Leutnant Kara Thrace nicht den Zylonen dazu zu bewegen ihr den Namen des Schiffs mitzuteilen, auf dem sich der Sprengkopf befindet. Aufgrund einer Vision bringt sich Präsidentin Roslin selbst in das Verhör mit ein, woraufhin der Zylon ihr gegenüber eröffnet, dass er die Angelegenheit mit dem Sprengkopf lediglich erfunden habe, um sein Überleben zu sichern. Bevor der Zylon aus der Luftschleuse geworfen wird flüstert er Präsidentin Roslin zu, dass Commander Adama ebenfalls ein humanoider Zylon sei. Parallel dazu entdeckt Dr. Gaius Baltar mittels seines Zylonendetektors, dass Leutnant Sharon Valerii eine Zylonin ist.

    KRITIK

    Diese Episode beginnt mystisch indem Präsidentin Roslin eine Vision ereilt, in welcher der bereits bekannte Zylon Nummer 2, Leoben Conroy in Erscheinung tritt. In ihrer Vision beschützt Conroy die Präsidentin vor ihren eigenen Truppen und deutet an, dass er ihr etwas mitteilen müsse. Die Vision endet indem Conroy durch einen gewaltigen Luftzug von Roslin hinfort gerissen wird und sie aus dem Schlaf hochschreckt. Kurz darauf teilt ihr Assistent Billy mit, dass man einen realen Zylon anhand der Fahndungsfotos der bekannten Modelle auf der Geminon Traveller entdeckt habe. Zylon Nummer 2 habe sich dort mehrere Tage versteckt, ehe er festgenommen werden konnte. Commander Adama, der diesem Modell bereits begegnet ist, möchte den Zylonen umgehend eliminieren lassen, während Roslin - angeleitet durch ihre Vision - ein Verhör anordnet. Dadurch wird Roslin durch eine ihrer Visionen zum ersten Mal richtungweisend in ihrer Handlung beeinflusst, indem sie sich gegen die logischste Maßnahme wendet und trotz der durch Commander Adama aufgeworfenen Bedenken ein Verhör durchführen lässt.

    Mit der Durchführung des Verhörs wird Leutnant Kara Thrace beauftragt, da sie aus Sicht von Commander Adama gegen die Einflüsterungen des Zylonen am ehesten gefeit sein dürfte. Allerdings gelingt es Zylon Nummer 2 gleich beim ersten Aufeinandertreffen Kara zu verunsichern, indem er ihren Kampfnamen errät, obwohl sie ihm diesen verschweigen wollte, um daraus einen taktischen Vorteil zu ziehen. Dadurch erringt Nummer 2 einen ersten Sieg, den er noch dadurch steigern kann, indem er Starbuck eröffnet, dass auf einem Schiff der Flotte ein Atomsprengkopf deponiert wurde, der in Kürze explodieren wird. Zu weiteren Auskünften ist Zylon Nummer 2 zunächst nicht bereit, weswegen die Flotte bezüglich des betroffenen Schiffs im Unklaren bleibt.

    Mit aller Macht versucht nun Starbuck diese Information aus dem Zylonen herauszubekommen. Dabei beobachtet sie den Zylonen zunächst wobei ihr auffällt, dass dieser schwitzt. Daraus erkennt Kara, dass die Zylonen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten versuchen, sich so menschlich wie möglich zu machen. Eine Erklärung für ihr Streben ist für sie zwar noch nicht ersichtlich, jedoch eröffnen sich ihr durch diese Erkenntnis weitere Möglichkeiten bezüglich ihrer Vorgehensweise. Während die ersten Gespräche zunächst in gegenseitigen Psychospielchen endeten, bei denen zumeist Zylon Nr. 2 die Oberhand behält, ändert Kara Thrace ihre Taktik und wendet nun Foltermethoden an. Diese beginnen zunächst damit, dass Kara vor dem Zylonen eine Mahlzeit einnimmt, obwohl dieser seit Tagen nichts gegessen hat. Offensichtlich ist diesem der Hunger anzusehen, was Kara in ihrer weiteren Annahme bestärkt, dass die Zylonen wohl sämtliche Gefühle und Empfindungen kopiert haben, wozu auch das Schmerzempfinden gehören dürfte. Im nächsten Schritt greift sie deswegen zur Gewalt und lässt Zylon Nummer 2 zusammenschlagen und schließlich durch das Unterwasserdrücken des Kopfes auch Todesangst erleben.
    In der Beurteilung ihres Handelns darf jedoch nicht außer acht gelassen werden, dass sie den Zylonen immer noch als Toaster und nicht als menschliches Wesen ansieht. Dies macht sie deutlich, als sie ihm die Sache mit den Schmerzen erklärt und ihn darauf hinweist, dass er als Maschine jederzeit seine Schmerzprogramme ausblenden könnte. Der Mensch dagegen müsse seine Qualen aushalten und könne nichts dagegen unternehmen. Das er sich als Zylon weigere die Schmerzen abzustellen obwohl er es kann, zeige ihr auf, dass ihm selbst bewusst ist, dass ihn solch eine Tat als Maschine definiere. Kara schlussfolgert daraus, dass die Zylonen die Menschheit lediglich nachahmen können, ohne jemals tatsächlich menschlich zu werden.

    Aus diesen Überlegungen wird eine der beiden Grundfragen, die sich durch die gesamte Episode ziehen, deutlich: Was sind Zylonen? Sind sie wirklich nur Maschinen oder Lebewesen aus „Fleisch und Blut“, wie es der Titel der Episode beschreibt? Die Fragestellung erinnert an die Folge „Wem gehört Data?“ aus Star Trek – The Next Generation, in der das Thema ebenfalls aufgegriffen wurde. Künstliches Leben, das einen eigenen Intellekt entwickelt und im Gegensatz zu Star Trek und Data hier auch noch Gefühle und Schmerzen erleben kann, muss definiert werden. Ist es nur deswegen ein Toaster und damit keine eigenständige Lebensform, weil es einst durch Menschenhand künstlich erschaffen wurde?
    Mit dieser Frage wird auch Kara Thrace konfrontiert. Zusätzlich vertieft der Zylon durch seine Definition des Glaubens an den einen Gott und seine Gedanken an sein Leben nach dem Tod diese Fragestellung. Leutnant Thrace lässt sich dadurch zunächst nicht verwirren und beharrt auf ihrer Ansicht, dass Zylonen Maschinen sind. Gleichzeitig nutzt sie jedoch die bei Nummer 2 vorhandenen menschlichen Eigenschaften des Schmerzempfindens und der Todesangst, wobei sich letztere aus seiner Angst ergibt, dass sein Bewusstsein aufgrund der Entfernung nicht in einen neuen Körper transferiert werden kann, für ihre Zwecke aus und foltert den Zylonen. Damit wird die zweite Hauptfrage dieser Episode deutlich, nämlich ob die Anwendung von Folter gerechtfertigt ist.
    Natürlich könnte man sagen Leutnant Thrace sieht den Zylonen als Maschine an. Durch die Ausnutzung der menschenähnlichen Eigenschaften stellt sich jedoch die Frage, ob die Folterung des Zylonen nicht der Folterung eines Menschen gleichzusetzen ist. Sicherlich ist das Auseinandernehmen einer Maschine, analog der Zerlegung eines Schiffsaggregats etc., nicht verwerflich. Allerdings stellt die bewusste Zufügung von Qualen, auch vor dem Hintergrund, dass es sich um eine Maschine handelt, aus meiner Sicht letztendlich keinen Unterschied dar und ist somit als verwerflich zu bezeichnen. Letztenendes wird immer die Würde des Betroffenen herabgesetzt.

    Und wie steht es mit der Frage nach dem Status eines Zylonen? Sie wird nicht abschließend geklärt. Allerdings gelingt es dem Zylon Zweifel in Starbuck zu wecken. Kurz bevor Roslin aufgrund einer zweiten Vision selbst in das Verhör eingreift, kann Nummer 2 Kara analysieren, ihr aufzeigen, wer sie ist. Es gelingt ihm sie zu definieren, ihre Schwächen zu erkennen. Er berührt sie durch seien Analyse und auch durch seine wiederkehrenden Äußerungen zu seinem Glauben und seinem Beharren auf diesem. Kara beginnt über den Status der Zylonen nachzudenken, was insbesondere durch zwei Szenen gegen Ende der Episode verdeutlicht wird. Zum einen geht sie auf den Zylonen, der in der Luftschleuse auf seinen Tod wartet, zu und berührt durch die Scheibe seine Hand, zum anderen betet sie für ihn zu ihren Göttern und bittet darum, dass seine vielleicht vorhandene Seele aufgenommen wird.

    Roslin, die sich in das Verhör kurz vor dem Explosionszeitpunkt einschaltet, gelingt es im Gegensatz zu Leutnant Thrace durch ihre freundliche Art und durch ein Friedensangebot, Nummer 2 zur weiteren Kooperation zu bewegen. Er gibt zu, dass es niemals eine Bombe gab und er diese nur aufgrund seiner Angst, dass sein Bewusstsein bei seinem Tod nicht in einen neuen Körper transferiert werden könnte, erfunden habe. Allerdings gelingt es ihm abschließend bei Roslin Zweifel zu wecken, indem er ihr eröffnet, dass Commander Adama ebenfalls ein Zylon sei. Trotz ihres Wissens um die Lügen der Zylonen, kann sie sich der Zweifel bezüglich Commander Adama nicht erwehren, was die Schlussszene im Büro des Commanders zeigt. Gleichzeitig erkennt sie aber auch, welche Gefahr durch dieses Können von Nummer 2 ausgeht, weswegen sie ihn aus der Schleuse werfen lässt.

    Vor diesem Hintergrund bleibt die Frage, was die tatsächliche Aufgabe von Nummer 2 war, offen. Aus meiner Sicht ließ er sich bewusst festnehmen, da seine Aufgabe nicht die Sabotage an Schiffen, sondern die Sabotage des gegenseitigen Vertrauens der Menschen war. Bei Kara Thrace ist ihm dies ebenso gelungen wie bei Präsidentin Roslin, wodurch seine Mission trotz seines Todes als Erfolg verbucht werden kann. Abermals zeigt das Handeln von Nummer 2 die Intelligenz und das clevere Vorgehen der Zylonen auf. Offensichtlich ist ihnen bekannt, dass ein Kampf mit Worten oftmals effektiver sein kann als ein Kampf mit Waffen.

    Neben dem Haupterzählstrang darf jedoch die Nebenhandlung rund um die Sharon Valerii an Bord der Galactica nicht außer acht gelassen werden. Sie erliegt immer mehr ihren Selbstzweifeln ob sie eine Zylonin sein könnte. Aus diesem Grund begibt sie sich zu Dr. Baltar, um sich testen zu lassen. Baltar führt den Zylonentest durch und das Ergebnis bestätigt, dass sein Detektor funktioniert und das Valerii eine Zylonin ist. Allerdings teilt er dies dem Leutnant nicht mit. Der Grund hierfür liegt in Zylonin Nummer 6, welche ihm in seinen Gedanken / Visionen erscheint. Sie stellt ihm die Frage, wie Sharon wohl auf diese Nachricht reagieren wird und weckt in ihm verständliche Ängste um sein Leben. Aus diesem Grund teilt er Sharon mit, dass sie menschlich sei. Offen bleibt allerdings warum Baltar seine Erkenntnisse bezüglich Valerii nicht nachträglich dem Commander mitteilt. Ab dem Zeitpunkt, zu dem Valerii sein Labor verlassen hatte, wäre eine Offenlegung gefahrlos möglich gewesen. Durch diese Handlungsweise wird der Charakter von Dr. Baltar erneut in ein schlechtes Licht gerückt, setzt er die Flotte doch nun einer erneuten Gefahr aus.

    Außerdem wirft die Handlung von Zylonin Nummer 6 in den Visionen Baltars erneut die Frage auf, ob Nummer 6 tatsächlich nur in der Fantasie Dr. Baltars existiert oder ob sie nicht doch ein von den Zylonen projiziertes Bild ist. Durch die Weckung der Ängste bei Baltar schafft sie es, die Aufdeckung der offensichtlichen „Schläferin“ Valerii zu verhindern und ermöglich ihr damit, ihren möglichen Auftrag in der Zukunft ausführen zu können. Nr. 6 erscheint also zur rechten Zeit und äußert auch noch genau die Worte, die zum Schutz von Sharon notwendig sind. Auch die Visionen von Roslin verstärken diese Vermutung, da ihr Nummer 2 in ihren Visionen erscheint und sie zur Befragung seiner Person und zum eigenen Eingreifen in das Verhör veranlasst. Erst dadurch wird es ihm ermöglicht, die Zweifel bei ihr und Kara zu säen. Durch diesen Kniff gelingt es den Machern von BSG den Zuschauer erneut im Unklaren zu lassen und ihnen ihre Unwissenheit bezüglich der Visionen zu belassen.

    Abschließend enthält die Episode noch einen kurzen Handlungsfaden auf Caprica, bei dem die dortige Sharon Valerii den Zylonenmodellen Nummer 5 und Nummer 6 mitteilt, dass sie mit Helo Sex hatte. Durch die Fragestellung von Nummer 6 wird deutlich, dass beabsichtigen ist, dass Helo sich in Sharon verliebt und er mit ihr auf Caprica sesshaft wird. Die näheren Hintergründe für diese Absichten bleiben jedoch noch im Dunkeln.

    Frank Kanets Wertung

    Fazit: Flesh and Bone ist aus meiner Sicht eine der bislang anspruchsvollsten Episoden, wirft sie doch die Frage nach dem Status der Zylonen auf und verbindet diese mit der Frage nach der Berechtigung der Anwendung von Folter. Gleichzeitig schafft es der Handlungsbogen beim Zuschauer neue Fragen aufzuwerfen und ihn im Unklaren zu lassen ohne ihn dabei zu verwirren.

    Action
    Humor
    Spannung
    Erotik
    Anspruch
    Kontinuität


    Quelle: treknews.de
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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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