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  • Battlestar Galactica: 1x11 – Colonial Day

    "Der Zwölferrat" als Doppelreview
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    Es ist Colonial Day. Die Abgesandten der zwölf Kolonien treten zusammen, um über die weiteren Maßnahmen innerhalb der Flotte zu debattieren. Dabei soll auch über die Wahl eines Vizepräsidenten entschieden werden.Zu aller Überraschung kandidiert ausgerechnet einer der härtesten politischen Gegner von Präsidentin Roslin für dieses Amt. Eine polarisierende Stimmungsmache beginnt, die mit Worten allein nicht gewonnen werden kann. Wer das Rennen macht, erfahrt ihr in unser Doppelreview von Thomas Roßmann und Nadir Attar... Inhalt von Thomaß Roßmann:
    Es ist Colonial Day. Die Abgesandten der zwölf Kolonien treten zusammen, um über die weiteren Maßnahmen innerhalb der Flotte zu debattieren. Dabei soll auch über die Wahl eines Vizepräsidenten entschieden werden.
    Zu aller Überraschung kandidiert ausgerechnet einer der härtesten politischen Gegner von Präsidentin Roslin für dieses Amt. Eine polarisierende Stimmungsmache beginnt, die mit Worten allein nicht gewonnen werden kann.

    Meinung zur Episode von Thomas Roßmann:
    Waren die vergangenen Folgen inhaltlich stets militärisch geprägt, so widmet sich diese Episode einer Thematik, die bislang fast gar nicht angesprochen wurde. Hier geht es nicht um gefährliche Flugmanöver, zylonische Angriffe oder feindliche Infiltration sondern um Politik, was für die Menschheit wohl genauso gefährlich sein kann. Commander Adama hat die Bühne vorübergehend verlassen, ein Auftritt der Präsidentin ist nun angesagt.

    Gleich zu Beginn bekommt man erstmals Einblicke in die Cloud 9, was etwas an ein Holodeck erinnert, wie es aus Star Trek bekannt ist. Aber die Technik ist in Battlestar Galactica rein nebensächlicher Natur. Als Zuschauer fragt man sich nicht wie und warum etwas funktioniert. Würde man die Außenszenen mit den Raumschiffen aus dieser Folge schneiden, so könnte man fast glauben, dass dies gar keine Sci-Fi Serie ist, da thematisch nichts Fiktives vorkommt.
    Aber gerade diese Einfachheit macht die Serie aus und lässt uns mehr über die Realität nachdenken, als so manche andere Show.



    Nach der Verkündung, dass Tom Zarek in den Zwölferrat aufgenommen werden soll, ist das für die meisten wie ein Schlag ins Gesicht. Sich nicht dagegen zu stellen, ist der einzige Weg für Roslin, um ihren Gegner nicht zu stärken. Doch als seine Nominierung als Vizepräsident eingefädelt wird, besteht akuter Handlungsbedarf. Beim versteinerten Blick der Präsidentin fragt man sich sofort, wie viel Zarek über ihren Gesundheitszustand weiß.
    Als Zarek aber zuvor Roslin daran erinnert, nicht ihr Feind zu sein, so könnte dies durchaus ernst gemeint gewesen zu sein. Er wirkt nicht wie jemand der selbstsüchtig um jeden Preis nach Macht greift. Der Unterschied zwischen einem Gegner und einem Feind wird am Ende im Gespräch zwischen Adama und der Präsidentin schön dargestellt. Zarek mag die Wahl zwar verlieren, ist aber längst nicht tot.

    Aber einen Politiker einzuschätzen ist schwierig und man sollte nicht zu viele Vorurteile ihnen gegenüber haben. Zarek sagt in vielerlei Hinsicht die Wahrheit, die jedoch einige nicht hören oder wahr haben wollen. Er ist nicht so bösartig, wie er von anderen oftmals dargestellt wird und die Präsidentin nicht so nobel.
    Gefährlich jedoch sind jene, die im Namen von Zarek bereit sind, Tumulte anzuzetteln oder jene, die sich auf dunkle Machenschaften einlassen, wie Ellen Tigh es tut. Im Gespräch mit Zarek wirkt sie besonders selbstsüchtig. Die negative Kraft in ihr, wie es Commander Adama auszudrücken vermag, kommt hier stark zum Vorschein.

    Um einiges spannender ist diesmal der Nebenplot auf Caprica. Helos Misstrauen gegenüber Sharon hat einen Höhepunkt erreicht und sein Verdacht stellt sich am Ende doch noch als wahr heraus. Interessant ist jedoch die Bemerkung Helos, dass nur Zylonen fähig wären, Massenmord zu begehen. Eine Sünde, die der Menschheit vorenthalten ist?

    Am Ende ist es nun Dr. Baltar, der das Amt des Vizepräsidenten bekleidet. Er mag momentan für das Volk wesentlich sympathischer erscheinen, als Zarek. Doch sein Egoismus ist in der Politik fehl am Platz, was irgendwann auf die Bürger zurückfallen könnte. Ob er sich als "Das größte Übel der Welt" entpuppt, wird sich noch zeigen. Die Rolle des Doktors lebt jedoch wieder stark auf und schlägt überraschend ganz neue Wege für seine Charakterentwicklung ein.

    Das Ende zeigt nun den ersten Tag seit dem Angriff auf die Kolonien, an dem einmal ordentlich gefeiert wird und sogar Commander Adama zum Tanz auffordert. Aber es zeigt uns auch, wie undurchsichtig, korrupt und gefährlich Politik sein kann. Glauben wir in einer besseren Welt zu leben? Auf der 13. Kolonie ist so etwas lediglich die Spitze es Eisberges.


    Fazit:
    Ohne Fiktion zeigt uns Battlestar Galactica wie sehr die Menschheit dem Machtkarussell der Politik ausgeliefert ist.


    Thomas Roßmanns Wertung:
    Action *
    Spannung ****
    Humor *
    Erotik *
    Anspruch *****


    Meinung zur Episode von Nadir Attar:
    Galactica wird mit dieser Episode politisch. Noch in der vergangenen Folge haben wir einen großen Sieg gegen die Cylonen erlebt, der die Rohstoffprobleme für die nächste Zeit gelöst und einen wahren Siegestaumel bei der Menschheit ausgelöst hat. Nun ist es an der Zeit, sich wieder um die gesellschaftlichen Probleme zu kümmern.

    Dabei verfolgt Präsidentin Roslin weiterhin das Ziel, das politische System der Zwölf Kolonien zu reetablieren und damit einen Anschein von Normalität wiederherzustellen. Wie schwierig dies bei einer auf 50.000 Bewohner beschränkten Zivilisation ist, die auf mehreren Dutzend Raumschiffen verteilt ist, zeigt sich bei „Colonial Day“.

    Zuerst einmal muss der demokratische Prozess wieder zum Laufen gebracht werden. Aus diesem Grund gründet Roslin den Zwölferrat, der die zwölf Heimatwelten der Menschen symbolisiert. Ein notwendiger Schritt, denn die Menschheit kann nach Jahrhunderten der Unterteilung in Caprica, Pikon, Tauron, etc. nicht einfach die alte Ordnung ablegen. Die ehemaligen Heimatwelten mag es zwar nicht mehr geben, doch die Menschen selbst definieren ihre Volkszugehörigkeit noch nach den nicht mehr existierenden Staaten. Daher ist es nur konsequent, eine Art Senat ins Leben zu rufen.

    Im Anschluss geht es um die Wahl eines Vizepräsidenten. Tom Zarek entpuppt sich hier als gerissener und gar intelligenter Gegenspieler der Präsidentin, der während der gesamten Episode zentrale Kernfragen des Lebens aufwirft: wie soll die Wirtschaft funktionieren? Wieso geht der angesprochene Gärtner jeden Tag zur Arbeit, obwohl er keinen Lohn dafür erhält? Diese Fragen müssen geklärt werden, ansonsten wird das menschliche System in wenigen Wochen zusammenfallen.

    Dabei nutzt Tom Zarek die neue Macht, welche ihm seit „Bastille Day“ zuteil wurde und bringt sich aktiv in den politischen Prozess ein. Die gegenwärtige koloniale Führung sieht ihn jedoch als einen gefährlichen Populisten, der unbedingt eingedämmt werden muss. Daher trennt sich Laura Roslin überraschenderweise von ihrem ursprünglichen Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten und verhilft stattdessen Gaius Baltar zum Sieg. Ob sich diese Entscheidung als clever herausstellt, kann nur die Zeit zeigen. Ich jedoch befürchte, dass die gute Präsidentin das Potential des Doktors unterschätzt. Scheinbar denkt sie, er sei eine unerfahrene und unsichere Marionette, welche man gezielt steuern könne. Gerade unter dem Aspekt, dass der Doktor immer noch unter dem Einfluss der cylonischen Number Six steht, könnte sich diese Entscheidung als fatal herausstellen.



    Die Episode bietet ansonsten einen guten Einblick in das Tagesgeschehen der Flotte. Allerorts versucht man den Schein der Normalität zu wahren. Es gibt zahllose Reporter, die sich zumindest gegenwärtig keine Sorgen um ihre Beschäftigung machen müssen und das aktuelle Geschehen für die Bürger der Flotte aufbereiten.
    Es existiert also auch eine Art Erholungsschiff, welches wir sicherlich aufgrund seiner Möglichkeiten öfter sehen werden. Battlestar Galactica einmal bei einem Außendreh zu sehen stellt einen angenehmen Kontrast zu den übrigen Episoden dar und hat bestimmt auch die Schauspieler selbst beflügelt. Cloud Nine bietet für die meisten der Führungsoffiziere die Möglichkeit, einen Moment inne zu halten und mal etwas anderes zu sehen.

    Die Geschichte um den Attentäter wirkt etwas vorhersehbar, erfüllt in meinen Augen jedoch ihren Sinn. Es wäre fatal anzunehmen, dass nach dem Exodus bei der Menschheit Friede, Freude und Eierkuchen herrscht. Die Menschheit kann, genauso wenig wie im Falle ihrer Heimatwelten, nicht einfach ihre Natur vergessen. Kein Mensch, schon gar keine große Gruppe von Menschen, ändert über Nacht ihre Einstellungen oder Verhaltensweisen. Gerade im Falle großer Krisen hat sich ja herausgestellt, dass sich viele Menschen eher selbst die nächsten sind, statt sich friedlich die Hände zu reichen. Politik war schon immer kontrovers und es wird immer wieder Menschen geben, die zum äußersten Mittel greifen werden, um ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Dass dies auch Mord einschließt, ist leider ein trauriger Fakt unserer Geschichte.

    Auch der zweite Storyteil rund um Helo und Boomer auf Caprica entwickelt sich nach zeitweiligem Leerlauf dramatisch. Nun also kennt Helo die wahre Identität seiner Begleiterin und muss erkennen, wie naiv er doch gewesen ist. Gerade die zum Schluss eingestreuten kurzen Flashbacks haben mir gut gefallen und wiederholen noch einmal die kleinen Hinweise, die selbst wir Zuschauer kaum richtig wahrgenommen hatten. Dass Boomer nun eine ihresgleichen getötet hat, bietet Platz für Spekulationen über die gemeinsame Zukunft der beiden. Immerhin ist den Cylonen damit etwas zuvorgekommen, womit sie selbst wohl kaum gerechnet haben: Liebe! Scheinbar hat also Cylonen-Sharon Gefühle für ihren menschlichen Begleiter entwickelt. Wollte sie ihm möglicherweise sogar aus ehrlichen Motiven zur Flucht verhelfen? Carl Agathon war immerhin seinem Ziel, dem rettenden Raumschiff, unglaublich nahe gekommen. Wie wird er es nun schaffen den Planeten zu verlassen? Verfolgt er dieses Ziel überhaupt und wie gehen die anderen Cylonen mit Boomers scheinbarem Verrat um? Die nächste Folge wird dies hoffentlich aufklären!

    Fazit:
    Politik, Action, Spannung – was will man mehr?

    Nadir Attars Wertung:
    Action **
    Spannung *****
    Humor *
    Erotik *
    Anspruch *****



    Quelle: treknews.de
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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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