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...mit dem guten Geruch der Gier
  • Battlestar Galactica: 4x04 - "Escape Velocity"

    Perfekter Schmerz
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    Die von Gaius Baltar gestiftete Religion verbreitete zunehmend Unruhe innerhalb der Flotte. Auf der Galactica kommt es zu einem Zwischenfall mit religiösen Extremisten. Präsident Roslin will die Anhänger des Wissenschaftlers per Gesetz beschränken, scheitert jedoch am Quorum und allen voran an Lee Adama.
    TitelEscape Velocity / Perfekter Schmerz
    Episode60 - 4x04
    DE Airdate24.03.2010
    US Airdate25.04.2008
    BuchJane Espenson
    RegieEdward James Olmos
    DarstellerEdward James Olmos als Admiral William Adama
    Mary McDonnell als Laura Roslin
    Katee Sackhoff als Captain Kara 'Starbuck' Thrace
    Jamie Bamber als Lee Adama
    James Callis als Dr. Gaius Baltar
    Tricia Helfer als Number Six
    Grace Park als Lt. Sharon 'Athena' Agathon
    Michael Hogan als Colonel Saul Tigh
    Aaron Douglas als Chief Petty Officer Galen Tyrol
    Tahmoh Penikett als Captain Karl C. 'Helo' Agathon
    Nicki Clyne als Crewman Specialist Cally
    Alessandro Juliani als Lt. Felix Gaeta
    Lucy Lawless als Number Three
    Leah Cairns als Lt. Margaret 'Racetrack' Edmonson
    Brad Dryborough als Lt. Hoshi
    Kandyse McClure als Lt. Anastasia Dualla
    Ryan McDonell als Pilot #3
    Callum Keith Rennie als Leoben Conoy
    Rekha Sharma als Tory Foster
    Dean Stockwell als Brother Cavil
    Michael Trucco als Ensign Samuel Anders
    Rick Worthy als Simon
    Jennifer Halley als Ensign Diana Seelix
    Bodie Olmos as Captain Brandon 'Hotdog' Constanza
    Richard Hatch als Tom Zarek

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    INHALT

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    Die von Gaius Baltar gestiftete Religion verbreitete zunehmend Unruhe innerhalb der Flotte. Auf der Galactica kommt es zu einem Zwischenfall mit religiösen Extremisten. Präsident Roslin will die Anhänger des Wissenschaftlers per Gesetz beschränken, scheitert jedoch am Quorum und allen voran an Lee Adama.

    Der Chief muss in der Zwischenzeit mit dem Verlust seiner Frau fertig werden. Doch Galen Tyrol kann nicht loslassen und wird am Ende, nach einem Wutausbruch, degradiert. Dabei weiß er selbst nicht, wie er mit den anderen Cylonen umgehen soll.

    Auch Colonel Tigh ist auf der Suche nach Antworten und wird dabei in die Arme von Number Six getrieben. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt die Sehnsucht nach seiner Frau.

    KRITIK

    Nach der eher mäßigen Episode in der letzten Woche geht es nun wieder bergauf. Wir haben es hier mit einen ruhigen Charakterepisode zu tun, die aber zahlreiche Handlungen fortführt. So hat mir erstmals in dieser Staffel die Geschichte rund um Baltars Kult richtig gut gefallen. BSG spricht hier nämlich zwei wichtige Themen an: zum einen kommt es zu Auseinandersetzungen mit religiösen Fanatikern. Im Laufe der Serie wurde immer wieder der potentielle Konflikt zwischen den alten Göttern und dem neuen Gott angesprochen, hier nahm er erstmals gewalttätige Ausmaße an und bewegt sich dabei erschreckend nahe an der Realität. Dabei darf jedoch spekuliert werden, ob Dr. Baltar wirklich aus Überzeugung seinen eigenen Gott verteidigt hat, denn ich vermute eher den Wunsch nach Machterhalt dahinter. Wenn Gaius eines in dieser Serie immer wieder unter Beweis gestellt hat, dann seinen bemerkenswerten Trieb zur Selbsterhaltung. Die Anhänger, welche ihn als einen Propheten verehren, bringen ihm mehr Macht ein, als er jemals zu hoffen geglaubt hatte; sogar mehr, als während seiner Zeit als Präsident. Hier wird deutlich, dass selbst hinter den religiösen Konflikten, derer wir heutzutage Zeugen werden, meist nichts anderes steckt als Machtstreben. Armut und Perspektivlosigkeiten der Menschen werden bewusst genutzt, um sich selbst zu profilieren. Interessanterweise benutzt Baltar gegen Ende der Episode die Methoden eines Gandhi, um sich den Weg in seine Quartiere zu bahnen. Durch diesen gewaltlosen Widerstand wird er es wohl schaffen, noch mehr Anhänger zu rekrutieren.

    Zum anderen geht es in dieser Episode auch um die Frage, wie man solche Konflikte begrenzen soll. Ausgerechnet Laura Roslin, die in der Serie immer wieder die alten Werte der untergegangenen Kolonien bewahren wollte, stellt sich mit ihrer provisorischen Anweisung gegen die verfassungsrechtlich verankerte Religionsfreiheit. Dabei gilt ihr Kampf, wie sie bei ihrer Ansprache im Quorum deutlich macht, nicht den Gläubigern, sondern Gaius Baltar selbst. Beim Kampf gegen den ehemaligen Präsidenten scheint die sterbenskranke Frau immer mehr jegliches Maß zu verlieren und erinnert dabei an einen US-Präsidenten George W. Bush, der auch um jeden Beweis seine Ziele durchsetzen wollte. Beide wollen das Beste für ihre Völker, verursachen dabei jedoch nur noch mehr Schaden.

    Lee Adama scheint dabei immer mehr zum Führer der Opposition aufzusteigen. Auch dieses Mal hat er sich bei der Präsidentin nicht gerade beliebt gemacht. Dabei passt seine Handlung genau zu seiner Charaktereinstellung und den Dingen, welche wir in den letzten Jahren über ihn erfahren durften. Auch Lee ist kein Freund Baltars, doch er ist nicht bereit, grundgesetzliche Freiheiten unter dem Deckmantel der öffentlichen Sicherheit einschränken zu lassen. Dies ist der Themenkomplex, der uns derzeit in der westlichen Welt am meisten beschäftigt: steht Freiheit im Spannungsverhältnis zu Sicherheit? Sind beide im gleichen Maß möglich? Dass Lee mit seinen Einspruch einen wunden Punkt getroffen hat, zeigt sich an der Unterstützung der anderen kolonialen Vertreter. Es existieren also auch andere religiöse Strömungen innerhalb der Menschheit, welche nun um ihre ungestörte Religionsausübung bangen. Einmal mehr zeigt sich, dass die Menschheit weitaus weniger homogen ist, als es den Anschein hatte. Wir müssen abwarten und schauen, wie sich das Verhältnis zwischen Lee und der Präsidentin weiter entwickelt. Auf jeden Fall bringt Adama Jr. neuen Wind in die politischen Geschäfte der Regierung und dieser Handlungsplot gehört bisher zu den besten der Staffel. Zudem sind der Aufenthaltsort des Kults sowie seine tatsächliche Existenz bekannter, als angenommen. Offensichtlich lebt er nicht ein geheimes Leben an einem abgeschotteten Ort des Schiffes, sondern wird gar von der militärischen Führung geduldet. Interessant!

    Die Präsidentin selbst leidet immer mehr unter ihrer Krankheit. Nicht nur trägt sie inzwischen eine Perücke, auch wirkt sie deutlich emotionaler, was manche Themen anbelangt. Sie sorgt sich ernsthaft um die Flotte und darum, was nach ihr kommen soll. Das macht ihr Verhalten zwar nicht richtiger, aber ein klein wenig verständlicher. Bemerkenswert ist ihre weitere Beziehung mit dem Admiral. Ob da doch mehr Gefühle sind? Möchte Laura dem alten Mann etwas durch die Blume sagen? Abwarten!

    Den anderen großen Teil der Episode nimmt die Handlung rund um den Chief ein. Dieser muss mit dem Tod von Cally (die gar nicht Cally hieß, wie wir in dieser Episode erfuhren) fertig werden. Der Chief, der oftmals die religiösen Dogmen seiner Eltern abgelehnt hat, verabschiedet sich von seiner Frau mittels einer religiösen Messe, doch er findet nicht seinen Frieden. Bitter wird es, als er sich in der Bar ein Wortgefecht mit dem Admiral liefert und seine Frau schlecht redet. Dabei will er meines Erachtens nur sich selbst schlecht machen, denn er fühlt sich verantwortlich. Deutlich wird dies auch auf dem Hangardeck, als er seine Untergebenen anschreit, sie sollen ihm seinen Fehler bestätigen. Tyrol, der am Ende der Episode degradiert wird und damit seine Karriere weggeworfen hat, ist nun ein körperliches Wrack.

    Dabei habe ich mich sowohl beim Wortgefecht mit dem Admiral als auch bei dem vergessenen Bauteil auf dem Hangardeck gefragt: war dies wirklich freier Wille bzw. ein Fehler oder war dies Folge einer unterbewussten Programmierung? War der Chief nur übernächtigt und so sehr vom Tod seiner Frau mitgenommen oder hat seine cylonische Programmierung absichtlich den Raptor sabotiert? Es muss sich, auch in Bezug auf die Handlungen des Colonels sowie Tory, gefragt werden, ob diese Herrschaften noch einen freien Willen besitzen, ihn jemals besaßen oder Opfer einer Programmierung sind. Da dürfen wir uns in Zukunft noch auf mehr freuen. Kompliment an dieser Stelle für Aaron Douglas, der mal wieder unter Beweis stellt, dass er emotionale Rollen spielen kann.

    Kommen wir zu den beiden Schwachpunkten der Episode. Zum einen wäre da der ganz kurz angedeutete Plot um Tory Foster, die scheinbar doch dem Kult um Gaius erlegen und an die eigene Perfektion glaubt. Es darf bezweifelt werden, ob man ihr noch trauen darf und der Blick, welcher Lee ihr am Ende zuwarf, als er sie bei Baltars Anhängern sah, sprach Bände. Abermals zeigte jedoch Rekha Sharma ihr mangelndes schauspielerisches Talent, wodurch nur noch deutlicher wurde, dass sie nur ein Billy-Ersatz ist. Schade.

    Die dritte große Haupthandlung rund um Saul Tigh überzeugte mich leider nicht. Zwar war seine unterdrückte Suche nach der Wahrheit zu Beginn spannend anzusehen, verflachte jedoch am Ende immer weiter. Der Gastauftritt von Kate Vernon als seine Frau Helen war zwar eine nette Sache, doch aufgrund der auf Number Six getrimmten Kostümierung wirkte die Szene eher unfreiwillig komisch auf mich. Da wäre weniger in diesem Falle mehr gewesen. Es bleibt die Frage, wieso sich Saul von der blonden Frau hat verprügeln lassen. War es aus dem Grund, welchen Number Six genannt hat oder wollte sich Saul selbst geißeln, sich selbst für die Ermordung seiner Frau bestrafen? Hat Number Six ihn überhaupt als einen Cylonen erkannt? Es darf spekuliert werden.

    Was jedoch der Plot um Number Six gezeigt hat und was schon vorherige Episoden unterstrichen haben, ist der Umstand, dass die Menschheit nicht frei von der Geißel des Rassismus ist. Nun, wo Saul sich seiner selbst bewusst geworden ist, wird ihm deutlich, wie sehr die Menschheit die Maschinenwesen verachtet. Dabei sind sie, wie von Tricia Helfer treffend gesagt, kaum von anderen Menschen zu unterscheiden. Auch sie sind aus Fleisch und Blut, haben Adern, Gefühle, usw. Was unterscheidet die beiden Arten noch voneinander?

    Fast völlig unter den Tisch fiel in dieser Episode die Handlung rund um die Demetrius, was aber weniger tragisch ist. Auch so bot die Episode genug Handlungen. Stilistisch kehrte man nach der doch recht nervigen Episode in der letzten Woche zu ruhigeren Erzählstrukturen zurück und auch die Musik von Bear McCreary hat mir deutlich besser gefallen. Regie führte übrigens Admiral Adama-Darsteller Edward James Olmos!

    Nadir Attars Wertung

    Fazit: zwei starke Plots versus einem eher mäßigen – aufgrund der inhaltlichen und schauspielerischen Qualität der ersten beiden reicht es hier noch für ein knappes Gut!

    Action
    Humor
    Spannung
    Erotik
    Anspruch
    Kontinuität

    Quelle: treknews.de
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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

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