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  • Alien vs. Predator

    egal wer gewinnt - wir verlieren...
    Heute Beginnt die Schlacht zwischen Böse und Böse: Alien vs Predator startet Deutschlandweit in den Kinos. Wir haben für Euch ein Umfangreiches Special zusammengestellt - zahlreiche Interviews und Dialogausschnitte, Infos zur Handlung, die Hintergründe, die Schauspieler und eine Kurzkritik von Daniel Räbiger. Viel Spaß!

    Heute Beginnt die Schlacht zwischen Böse und Böse: Alien vs Predator startet Deutschlandweit in den Kinos. Wir haben für Euch ein Umfangreiches Special zusammengestellt - zahlreiche Interviews und Dialogausschnitte, Infos zur Handlung, die Hintergründe, die Schauspieler und eine Kurzkritik von Daniel Räbiger. Viel Spaß!

    Inhalt

    Der milliardenschwere Industrielle Charles Bishop Weyland (Lance Henriksen), Herrscher über ein weltweit operierendes Firmenkonsor-tium, hat von seinen Forschungssatelliten Hinweise auf eine ungewöhnliche Hitzestrahlung in der Tiefe des antarktischen Eises erhalten. Die Aufnahmen deuten auf altertümliche architektonische Spuren tief unter dem ewigen Eis hin, die der besessene Weyland erforschen möchte, bevor jemand anderes diesem einzigartigen Phänomen auf die Spur kommen kann. Unverzüglich stellt er ein multinationales Team von Wissenschaftlern und Sicherheitsexperten zusammen, das, angeführt von der expeditionserfahrenen Umweltschützerin Alexa „Lex“ Woods (Sanaa Lathan), dem rätselhaften archäologischen Wunder auf den Grund gehen soll.
    Als Lex erfährt, dass sie die Expedition aus dem Stand, ohne Training und Vorbereitung für die Crew starten soll, verweigert sie zuerst die Mitarbeit. Sie weiß aus Erfahrung, welche Gefahren in diesem unwirtlichen Teil unserer Erde lauern. Doch letztlich übernimmt sie den gefährlichen Job.
    Mit Eisbrecher und Raupenfahrzeugen erreichen sie schließlich eine vor 100 Jahren – aus nie geklärten Gründen – verlassene Walfangstation, unter der die außergewöhnliche Hitze-Entwicklung lokalisiert wurde. Als sie mit ihren Bohrungen beginnen wollen, entdecken sie einen offensichtlich frisch angelegten Schacht, der geradewegs in die Mitte der Erde zu führen scheint. Auf den Satellitenbildern vom Vortag war dieses technische Wunder, dessen Ausführung absolut rätselhaft ist, noch nicht zu sehen – hier muss auf unerklärliche Weise Zukunftstechnologie zum Einsatz gekommen sein. Verwundert beginnt die Crew den gefährlichen Abstieg.

    Was sie dort unten, 700 Meter unter der eisigen Oberfläche, vorfinden, fasziniert sie zunächst, aber bald entwickelt es sich zum unfassbaren Grauen. Denn in einer riesigen Pyramide, in der aztekische, ägyptische und kambodschanische Kulturen ihre Spuren hinterlassen haben, stoßen sie auf eine ungewöhnliche Anordnung von Kammern, die die Eigenschaft haben, sich ständig zu verändern. In Abständen von zehn Minuten bewegen sich die Wände, konfigurieren sich neu und bilden andere Räume, die dem Team den Rückweg versperren. Die Pyramide wird zum Labyrinth und für einige der Teammitglieder zur tödlichen Falle, die sie für immer von ihren Kollegen abschneidet.
    Sebastian De Rosa (Raoul Bova), ein italienischer Archäologe, der Lex nicht von der Seite weicht, kann die Hieroglyphen, die überall in die Wände gemeißelt sind, entziffern und übersetzen. Dennoch stehen die Wissenschaftler vor einem Rätsel. In einer Opferkammer finden sie uralte Gebeine, die alle ein gemeinsames Merkmal aufweisen: In jedem Brustkorb klafft ein großes Loch, das nicht auf eine äußere Verletzung hindeutet, sondern vermuten lässt, dass etwas Unerklärliches mit unglaublicher Wucht aus den Körpern entwichen sein muss. Der schottische Chemie-Ingenieur Graeme Miller (Ewen Bremner), der im Team die Aufgabe hat, das Alter archäologischer Funde zu bestimmen, ahnt wie seine Kollegen, dass in dieser Pyramide noch etwas anderes als die menschliche Evolution Spuren hinterlassen hat: eine fremde, unbekannte Kultur. Ist es vorstellbar, dass hier seit Tausenden von Jahren außerirdische Kräfte am Werk gewesen sind?
    Je weiter sie sich in das Innere der Pyramide vorarbeiten, desto deutlicher werden die Zeichen, dass sie nicht allein sind in der Tiefe der Antarktis. Schließlich wird die schreckliche Vermutung zur Gewissheit: Horrorwesen aus einer anderen Welt befinden sich im Krieg! Predator, hünenhafte Kämpfer mit tödlichen Waffen, halten eine gefangene Alien-Königin seit Ewigkeiten künstlich am Leben, die alle 100 Jahre Eier legt. Ist die Brut geschlüpft, braucht sie menschliche Wirte, in denen sie heranreifen kann. Facehugger, die noch unreifen Alien-Nachkommen, dringen durch Mund und Nase in die Körper ihrer menschlichen Opfer ein, in denen sie sich schnell zu gefährlichen Aliens entwickeln, die sich schließlich explosionsartig aus ihren unfreiwilligen Gastgebern herauskatapultieren. In einem mörderischen Initiationsritual der jungen Predator-Krieger müssen sie sich dann im Kampf bewähren.
    Das Forscherteam ist den Predatorn in die Falle gegangen, die menschliche Wirte brauchen, um die Lebensgeister ihrer Todfeinde zu wecken. Die Forscher sind gefangen in dem mörderischen Ritus des Erwachsenwerdens Außerirdischer – im Krieg zwischen Alien und Predator. Ein unglaublicher Horrortrip nimmt seinen Anfang, ein Krieg auf Leben und Tod, in dem Menschen keine Überlebenschance haben. Mit einer Ausnahme ...

    1979 brachte Twentieth Century Fox Ridley Scotts längst zum Genreklassiker avancierten Film ALIEN („Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“) in die Kinos, der von Kritik und Publikum weltweit als Meilenstein des Science-Fiction-Films gefeiert wurde. Der riesige Erfolg führte zu einer Reihe von Nachfolgefilmen mit drei weiteren Abenteuern: James Camerons ALIENS („Aliens – Die Rückkehr“, 1986), David Finchers ALIEN3 („Alien 3“, 1992) sowie Jean-Pierre Jeunets ALIEN: RESURRECTION („Alien – Die Wiedergeburt“, 1997).
    1987 präsentierte Fox mit John Mc Tiernans PREDATOR („Predator“), produziert von John Davis, eine weitere außerirdische Film-Kreatur: ein Krieger, der sich unsichtbar machen kann und ein mörderisches Chaos im Dschungel veranstaltet. (Unter den Darstellern waren übrigens gleich zwei zukünftige amerikanische Gouverneure: Arnold Schwarzenegger, Kalifornien, und Jesse Ventura, Minnesota.) PREDATOR 2 („Predator 2“, 1990) verwandelte drei Jahre später den urbanen Dschungel von Los Angeles in die Hölle auf Erden.
    Fast ein Vierteljahrhundert nach dem Debüt von ALIEN kommt ALIEN VS. PREDATOR in die Kinos, eine der am heißesten erwarteten Konfrontationen in der Geschichte des Science-Fiction-Films.
    ALIEN VS. PREDATOR auf die Leinwand zu bringen war ein fast zehn Jahre andauerndes Abenteuer für sich. Twentieth Century Fox lehnte etliche Drehbuch-Entwürfe ab, bevor Autor und Regisseur Paul W. S. Anderson dem Studio seine Idee unterbreitete, den Film hier und heute auf dem Planeten Erde spielen zu lassen. Die Story sollte historisch zwischen PREDATOR und ALIEN angesiedelt sein.
    „Menschen mitten ins Geschehen zu setzen, erhöht die Spannung im Kampf Aliens gegen Predator“, meint AVP-Produzent John Davis. „Über die Jahre hatte ich von mehr als 40 Drehbuchautoren Geschichten zu diesem Thema angeboten bekommen, bis endlich Paul mit seiner Idee kam. Sein Ansatz hat uns wirklich überzeugt.“
    Anderson hatte diese Version seit dem Beginn seiner Karriere im Kopf – lange bevor das Studio ihn einlud, sein Konzept zu präsentieren. „Vor fast neun Jahren dachte ich schon über einen Alien-Predator-Film nach, nur so zum Spaß“, erinnert sich Anderson. „Als ich dann mit meinem ersten Film, SHOPPING (1994), einem europäischen Indie-Film, in Sundance war, dachte ich, du wirst nie einen Film wie AVP machen.“
    „Und acht Jahre später will Fox den Film machen und lädt mich ein, darüber zu sprechen“, fährt Anderson fort. „Ich erzählte ihnen im Prinzip dieselbe Geschichte, die ich damals in Sundance im Kopf hatte. Und jetzt sollte ich sie verfilmen.“
    Laut Davis war es unverzichtbar, einen Regisseur zu haben, der in beidenWelten zu Hause war, und niemand kannte die Filme besser als Anderson. „Neben der Tatsache, dass er ein talentierter Regisseur ist, ist Paul der ultimative Alien- und Predator-Fan“, sagt der Produzent. „Er hat die Originale Hunderte Male gesehen und er kann ohne Übertreibung jede Szene aus der Erinnerung zitieren. Wenn man einen aufregenden Film machen will, braucht man einen Regisseur, der eine Leidenschaft für die Geschichte hat und das Gefühl, dass er diesen Film machen muss! Paul musste ALIEN VS. PREDATOR machen.“
    Andersons geradezu enzyklopädisches Wissen über Alien und Predator führte zwangsläufig zu dem Anspruch, definitiv auszuschließen, dass sich Elemente vorangegangener Alien- und Predator-Filme in irgendeiner Form widersprechen könnten. (Ein kurzes Bild der „Totenkopf-Trophäe“ eines Alien in PREDATOR 2 zum Beispiel deutete an, dass es früher zu Begegnungen der beiden Spezies gekommen sein könnte.) „Gleichzeitig führt ALIEN VS. PREDATOR eine Menge an Mythologie ein“, sagt Anderson, „aber sie bezieht sich mehr auf die Geschichte der Erde als auf die früheren Filme.“

    Kurzkritik von Daniel Räbiger

    Alien vs Predator mach eigentlich alles Falsch was ein Film mit dem Marken-Namen 'Alien' falsch machen kann: er ist nicht gruslig. Der Film ist zwar ein fulminantes Action-Spektakel aber eben nicht das, was man als Nachfolger eines Klassikers wie 'Alien' erwartet. Es wird eine Materialschlacht abgefeiert: Special Effects soweit das Auge reicht, Action Action Action und, wie in ähnlichen Filmen der modernen Mainstream-Neuzeit, plumper Humor.

    Der Film ist, unter dem Anspruch eines klassischen Popcorn Actionkinos durchaus solide und sehr unterhaltsam - als beängstigender, schockierender Film, so wie es der erste Alien Teil auch war, versagt er völlig. Auch schauspielerisch ist lediglich Lance Henriksen hervorzuheben. Der Rest der Besetzung hat charakterlose Rollen und ist absolut austauschbar. Hier wurde großes Potential vergeudet.

    Sound- und Kulissenmäßig ist der Film sehr gut gelungen - über die enttäuschen Erwartungen hinwegretten kann dies jedoch nicht.

    Gesamt: 5/10

     

    Interviews und Szenenausschnitte


    Lance Henriksen ("Charles Bishop Weyland") über sein Mitspielen in diesem Film
     

    Lance Henriksen ("Charles Bishop Weyland") über seine Rolle
     

    Lance Henriksen ("Charles Bishop Weyland") über das Publikum in der Mitte der Story
     

    Lance Henriksen ("Charles Bishop Weyland") über den Film
     

    Lance Henriksen ("Charles Bishop Weyland") über seine Rolle
     

    Dialog: "Du bist ein hässliches Mistvieh."
     

    Dialog: Kampf zwischen Alien und Predator (2)
     

    Dialog: Kampf zwischen Alien und Predator (1)
     

    Dialog: "Du willst Dich mit mir anlegen?"
     

    Dialog: "Na los, weg hier!"
     

    Dialog: Vor sieben Tagen
     

    Produktionsnotitzen

    Andersons neue Geschichtsschreibung in AVP positioniert die Predator, die die Erde vor Tausenden von Jahren besuchten, als Wesen, die als Götter verehrt wurden und einen großen Einfluss auf bestimmte Kulturen wie die der Azteken und Mayas hatten. „Diese Vorstellung hatte ihren Ursprung tatsächlich in einem kurzen Blick in das Innere des Raumschiffs in PREDATOR 2, das ein aztekisches Design hatte“, erinnert sich Anderson. „Das führte dazu, dass ich über die Auswirkungen nachzudenken begann, die die Predator – als eine fremde Art – auf frühe menschliche Kulturen gehabt haben könnten.“
    Während er diese Mythologie etablierte, stellte Anderson wichtige Figuren- und Darsteller-Bezüge zu der Alien-Filmreihe her. Die Rolle des milliardenschweren Industriellen Charles Bishop Weyland wurde für den Schauspieler Lance Henriksen geschrieben, einen Veteranen aus ALIEN und ALIEN3. Alien-Fans werden den mittleren und den Familiennamen wiedererkennen: „Weyland“ ist der Weyland-Yutani Corporation entlehnt, der multinationalen Gruppe, die die Nostromo im ersten Film auf ihre schicksalhafte Reise schickte, um den Alien wiederzufinden. Und „Bishop“ ist der Name des Androiden, den Henriksen im zweiten und dritten Alien-Film spielte. Anderson meint: „Weyland machte sein Geld in der High-Tech-Industrie, er ist der Vater der modernen Robotertechnik und als der Bishop-Androide 150 Jahre später (in der Alien-Zeitrechnung) erschaffen wird, ist er ganz einfach das Ebenbild seines Erfinders.“
    Eine weitere Verbindung, diesmal zum Alien-Original, findet sich in der Figur der Alexa „Lex“ Woods, der Forscherin, Abenteurerin und Umweltschützerin, gespielt von Sanaa Lathan. ALIEN war mit Sigourney Weavers Verkörperung der tapferen Ellen Ripley ein Wegbereiter der weiblichen Heldenfigur und Anderson stellt die gleichermaßen unerschrockene Lex in diese Tradition.
    Der Autor und Regisseur orientierte sich in seiner Entscheidung, die Kreaturen und die Kämpfe erst relativ spät im Film zu zeigen, an der bewährten Praxis der ersten beiden ALIEN-Filme und an PREDATOR. „Das hat wesentlich zum Erfolg von ALIEN, ALIENS und PREDATOR beigetragen“, meint Anderson. „Diese Filme zwangen die Zuschauer darauf zu warten, endlich die Kreaturen sehen zu können. Das Publikum wusste, sie konnten jeden Moment auftauchen – und das verstärkt natürlich die Spannung. Es war mir wichtig, dass sich ALIEN VS. PREDATOR langsam entwickelt, ähnlich dem Original-ALIEN, um es dann in den letzten 45 Minuten richtig zur Sache gehen zu lassen und unablässig Action zu bringen.“

    Anderson wollte die Kreaturen so „real“ wie möglich zeigen – was bedeutete, die computergenerierten Effekte auf ein Minimum zu reduzieren und die beachtlichen Talente der Entwickler und Designer der Furcht einflößenden Geschöpfe, Alec Gillis und Tom Woodruff jr. sowie des Visual Effects Supervisors John Bruno zu nutzen. Die Effekt-Spezialisten teilten Andersons Haltung, den Einsatz des Computers so gering wie möglich zu halten. Annähernd 70 Prozent der Effekte in ALIEN VS. PREDATOR sind physisch erarbeitet und ohne Computertricks entstanden. „Das Publikum heutzutage ist sehr anspruchsvoll und durchaus in der Lage, eine gewisse Künstlichkeit auch bei den besten Computer-Effekten zu erkennen“, meint Anderson. „Wir wollten, dass die Zuschauer akzeptieren, dass die beiden mächtigen Kreaturen ‚Mann gegen Mann‘ kämpfen. Und die beste Möglichkeit war, es real zu zeigen.“
    Die außergewöhnlichen Fähigkeiten von Woodruff und Gillis, die schon bei ALIENS, ALIEN3 und ALIEN RESURRECTION für die Spezialeffekte zuständig waren, war ausschlaggebend für Andersons Entscheidung, möglichst viele Effekte real zu inszenieren. Aufbauend auf dieser Arbeit – und H.R. Gigers originalem Alien-Design sowie Stan Winstons Predator-Kreationen – waren Gillis und Wodruff darauf bedacht, das Aussehen der Aliens und Predator möglichst wenig zu verändern, um die Fans nicht zu enttäuschen. „Gigers und Winstons Arbeit ist großartig“, sagt Gillis. „In AVP haben wir versucht, die Effekte mit neuer Konstruktions- und Artikulationstechnologie zu verfeinern und die Kreaturen im Design stromlinienförmiger zu entwickeln. Dadurch wirken sie noch Furcht erregender.“
    Für AVP gestalteten Woodruff und Gillis die ambitionierteste Kreatur ihrer Karriere: eine Alien-Königin, die die anspruchsvollste Animatronik auf die Leinwand brachte und ein Riesenschritt nach vorne war im Vergleich zu früheren „Inkarnationen“ der Königin.
    Die Körperteile der Alien-Königin von Gillis/Woodruff wurden hydraulisch angetrieben, was schnelle und kontrollierbare Bewegungen ermöglichte. Die Bewegungssequenzen wurden von einem Computer überwacht, der jede noch so kleine Aktion aufzeichnete. „Hatten wir eine Bewegung, die Paul Anderson gefiel, konnten wir das immer gleich wiederholen, was eine Einheitlichkeit der ‚Performance‘ ermöglichte“, erzählt Gillis. Und sie gaben der außerirdischen Königin, die ihr Leinwanddebüt in ALIENS gegeben hatte, ein schlankeres Aussehen – ihr enorm großer Kopf wurde beibehalten, aber die Taille abgespeckt.
    Viele der Alien- und Predator-Auftritte wurden mit ferngesteuerten animatronischen Köpfen durchgeführt, die Woodruff und Gillis entworfen hatten. Abhängig von den Anforderungen der jeweiligen Szene wurden entweder animatronische Alien-Puppen, verkabelte Aliens oder ein Alien-Anzug (in dem Woodruff selbst steckte) benutzt. „Wenn das Geschöpf von der Taille aufwärts gedreht wurde oder nur flüchtig in einer Szene zu sehen war, steckte ich in dem Anzug“, erzählt Woodruff. „Aber für besondere Aktionen, wenn etwa das Alien die Zunge herausstreckt, benutzten wir Animatronik.“
    Scar, einer der Predator, spielt eine Hauptrolle und Gillis/Woodruff führten die notwendigen Verbesserungen am Original-Design durch, um ihn hervorzuheben und eine glaubhafte Darstellung zu ermöglichen. „Wir mussten Scar in die Lage versetzen, wichtige Szenen ‚schauspielerisch zu tragen‘ ohne zu sprechen“, erklärt Alec Gillis. Und Woodruff ergänzt: „Scars Skulptur ist feiner, kann sich besser bewegen und dadurch mehr Emotion ausdrücken.“
    So wie Woodruff für verschiedene Szenen in ein Alien-Kostüm schlüpfte, wurde der Haupt-Predator von dem knapp 2,18 Meter großen Ian Whyte gespielt, einem ehemaligen Basketball-Profi aus England. (Kevin Peter Hall spielte die Kreatur in PREDATOR und PREDATOR 2.) Whytes kraftvolle Physis und seine athletischen Bewegungen gaben Scars Auftritten die gewünschte Ausdruckskraft.
    Da die Effekte für Anderson von größter Wichtigkeit waren, mussten sie mitunter von modernsten Computer-Zaubereien unterstützt werden, die von John Bruno überwacht wurden. Die größte Herausforderung für den altgedienten Filmemacher, der seine künstlerischen Qualitäten an internationalen Erfolgen wie TERMINATOR 2: JUDGEMENT DAY („Terminator 2 – Tag der Abrechnung“, 1991) und TITANIC („Titanic“, 1997) hinlänglich bewiesen hatte, war es, sicherzustellen, dass die „reale“ und die computergenerierte Alien-Königin nahtlos zusammenpassten.
    Von der Majestät selbst gab es ein „ausgewachsenes“, fast 4,90 Meter großes „reales“ Exemplar, eine zirka 1,20 Meter große Puppe sowie eine computergenerierte Version. Zusätzlich zur Computer-Königin, die – anders als in ALIENS – völlige Bewegungsfähigkeit hatte, ergänzte Bruno die „große“ Königin mit einem computergenerierten spitzen Schwanz, der problemlos Menschen und Predator aufspießen konnte. Die Alien-Face Hugger benötigten Brunos digitalen Touch in Szenen, in denen sie fliegen oder jemanden angreifen mussten, der sich ihnen in den Weg stellte. Bruno arbeitete eng mit Produktionsdesigner Richard Bridgland und dem Chefkameramann David Johnson zusammen.
    Wie bei den Kreaturen legten die Filmemacher auch bei den Sets großen Wert darauf, „real“ zu drehen. „Nur wenn es absolut unmöglich war, ein Set zu bauen, und nur dann, nutzten wir visuelle Effekte“, sagt Bridgland. Seine ambitionierten Set-Designs kombinieren ein futuristisches Aussehen mit Versatzstücken der Vergangenheit. Seine Sets haben einen bestimmten Maya-, Azteken- und Südamerika-Touch, der Andersons Hintergrundgeschichte reflektiert, nach der die Predatoren diese Regionen vor Tausenden von Jahren besucht hatten. Dadurch orientiert sich sein Design eindeutig am Predator-Einfluss.
    Aber die Erfindung und Gestaltung der Predator-Architektur und -Technologie war keine einfache Aufgabe, da wenig davon in den vorherigen Filmen angelegt war. Der zuvor erwähnte kurze Einblick in das Innere des Predator-Raumschiffs mit seinem Maya-Look in PREDATOR 2 gab Bridgland einen Anhaltspunkt, von dem aus er das Design für AVP entwickeln konnte.
    Zu Bridglands beeindruckenden Sets gehören eine antarktische Walfangstation aus der Zeit um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und eine Eisgrotte, zirka 700 Meter unter der arktischen Oberfläche, die sich öffnet, um den Blick auf eine enorm große Pyramide freizugeben. Ferner eine Opferkammer mit Opferscheiben, die mumifizierte Leichen enthält, und bizarre antike Darstellungen, die in die Wände graviert sind. Und die Hieroglyphen-Kammer, welche die Vorgeschichte erzählt, die Kammer der Götter, die Kammer des Kampfes, Schauplatz für eine mörderische Schlacht zwischen Aliens und Predator, sowie das Predator-„Mutter-schiff“ – ein enormes Set, das weit über das hinausgeht, was vom Schiff in PREDATOR 2 zu sehen war. Das wohl Beeindruckendste von Bridglands Designs ist die Kammer der Alien-Königin, die besonders groß gebaut wurde, um möglichst viel Bewegungsfreiheit zu haben. Im Inneren dieser Kammer wird die Alien-Königin von einer Maschine gefangen gehalten, die an mittelalterliche Folterinstrumente erinnert. Sie ist mit Metallseilen gefesselt, ein großer, eiserner Gürtel hält ihre Arme und Beine fest und brutale, stachelige Predator-Ketten lassen ihr wenig Bewegungsmöglichkeit. Sie hat Sonden im Nacken, durch die ihr Chemikalien injiziert werden, die sie am Leben erhalten. Eine elektrische Stimulation sorgt dafür, dass sie Eier legt – aus denen sich die potenziellen Opfer der jungen Predator entwickeln, die sie für ihre Initiationsrituale brauchen.

    Analog zu den verfeinerten Effekten der Kreaturen hat sich auch das Waffenarsenal des Films seit den Predator- und Alien-Filmen weiterentwickelt. Der Predator hat noch die gleichen Waffen, die er in den vorhergehenden beiden Filmen benutzte, unter anderem den teleskopischen Speer, der modernisiert wurde und dekorativer und bedrohlicher wirkt. Das mörderische Wurfmesser des Predator hat Außenklingen bekommen, die aus- oder eingefahren werden können – einem sechsklingigen Wurfstern ähnlich. Zusätzlich tragen die Predator einen mit Ornamenten versehenen Dolch in einer Beinscheide, den sie benutzen, um Aliens zu häuten und deren schützende Hülle zu zerstören.
    Eine signifikante Änderung erfuhr das Schultergewehr der Predator. Anderson wollte, dass es größer ist: Jetzt ist es etwa einen halben Meter lang und hat einen dickeren Lauf, der zurückspringt, wenn es abgefeuert wird. Alle Waffen sind aus dem gleichen Material und von gleicher Qualität wie die vorherigen, aber sie wirken viel beeindruckender.
    So wichtig die Komponenten Design, Waffen, Kreaturen und visuelle Effekte für Andersons Vision von ALIEN VS. PREDATOR auch sein mögen – die Figuren und ihre Darsteller sind das Herz des Films. „Wir etablieren die Figuren als Individuen, damit die Zuschauer sich Sorgen um sie machen, wenn sie zu sterben beginnen – und sie beginnen definitiv zu sterben“, meint Anderson.
    Die Filmemacher suchten in der ganzen Welt nach den passenden Darstellern. „Der Cast ist wirklich sehr international und verleiht dem Film seinen Charakter“, sagt Produzent John Davis.
    Das Studio und die Filmemacher sahen sich Hunderte von Schauspielerinnen für die begehrte Hauptrolle der Forscherin und Abenteurerin Alexa „Lex“ Woods an, die sich schließlich zwischen den kriegerischen Stämmen der Außerirdischen wiederfindet. Sanaa Lathan, die kürzlich eine Tony Award Nominierung erhielt für ihre Rolle in der erfolgreichen Broadway-Produktion „A Raisin in the Sun“, machte schließlich das Rennen und spielte die Lex.
    Lathan ließ sich von der Aufgabe, eine Action-Hauptrolle zu spielen, nicht einschüchtern. „Eine Woche vor dem Abflug nach Prag begann ich damit, mich auf den Film vorzubereiten, und zwei Tage nach der Ankunft drehten wir bereits“, erinnert sie sich.
    „Sanaa hat das Zeug, ein großer Filmstar zu werden“, sagt John Davis. „Sie hat wundervolle Arbeit in ihren vorherigen Filmen und in ‚A Raisin in the Sun‘geleistet und ich denke, AVP könnte ihr den großen Durchbruch bringen. Sie ist eine glaubhafte Action-Heldin, man kann sich emotional mit ihr identifizieren und verliebt sich einfach in sie, sobald sie auf der Leinwand auftaucht. Sie hat Intensität, Intelligenz und Wärme und bringt all das in den Film ein.“
    Trotz der Ähnlichkeiten zwischen Sanaa Lathans Lex und Sigourney Weavers Ripley besteht die AVP-Schauspielerin darauf, dass es auch wichtige Unterschiede gibt: „Ich habe Lex nicht als Kopie von Ripley angelegt“, sagt Lathan. „Lex ist sehr stark, wie Ripley, aber da hört die Gemeinsamkeit auch schon auf. Lex ist eine Umweltschützerin und Einzelgängerin, die sich in einer unglaublichen Situation wiederfindet und erkennt, dass sie eine Kraft hat, von der sie bisher keine Ahnung hatte.“
    Raoul Bova, der an der Seite von Diane Lane in UNDER THE TUSCAN SUN („Unter der Sonne der Toskana“, 2003/04) zu sehen war, porträtiert Sebastian De Rosa, einen Archäologen, der eine in der Antarktis begrabene Zivilisation erforscht und dabei schließlich eine ganz grauenvolle Entdeckung macht. Bova ist einer der populärsten Darsteller des gegenwärtigen italienischen Kinos und war auch in einer Serie von provokativen GAP-Anzeigen zu sehen. Sein Leben lang Alien-Fan, erinnert sich Bova sehr genau an seine erste Begegnung mit dem Monster, für die er sich als 10-jähriger Junge, trotz strengem Verbot der Eltern, heimlich ins Kino geschlichen hatte.
    Bova, ein ehemaliger Olympia-Schwimmer, war gut vorbereitet für die nicht ganz einfachen Stunts und Action-Sequenzen des Films. Er war außerdem bestens präpariert für einige mehr intime Leinwandereignisse. Im Verlauf der Geschichte kommen sich der von Bova gespielte Sebastian und die forsche Lex behutsam immer näher. Aber letztlich war es ein Alien, das von Bova geherzt wurde – allerdings nicht auf der Leinwand. „Bei meinem ersten Zusammentreffen mit einem Alien im Film sieht man, wie die Kreatur von hinten auf mich zu kriecht und direkt hinter meinem Rücken anhält – bereit, mich zu attackieren“, erzählt der Schauspieler. „Nachdem ich mich umgedreht hatte, schauten wir uns in die Augen. Als der Regisseur ‚Cut‘ rief, drückte ich dem Alien einen fetten Kuss auf!“
    Während Sanaa Lathan erst relativ spät im Verlauf des Casting-Prozesses besetzt wurde, war Lance Henriksen, dessen Rolle des Charles Bishop Weyland eine direkte Verbindung zu den Alien-Filmen herstellt, der einzige Schauspieler, der von Anfang an als Ensemble-Mitglied feststand. „Paul Anderson rief mich an, wir trafen uns und er erzählte mir buchstäblich die ganze Geschichte – wie er sich Bishops Rolle vorstellte und warum er sie so wichtig für den Film fand“, erinnert sich Henriksen. „Ich hatte nicht damit gerechnet, jemals wieder in diese Welten zurückzukehren, aber ich konnte Pauls Enthusiasmus und seiner profunden Kenntnis des Alien- und Predator-Universums nicht widerstehen.“
    Sogar nach seiner Arbeit an zwei Alien-Filmen sowie an THE TERMINATOR („Der Terminator“, 1984) und einigen anderen Werken dieses Genres, war Henriksen beeindruckt vom Tempo und von der Action in ALIEN VS. PREDATOR. „Ich habe in einigen sehr temporeichen Filmen mitgespielt“, meint er, „aber AVP ist anders als alles, was ich vorher gemacht habe. Die Zuschauer werden Sicherheitsgurte für diesen Film brauchen!“
    Ein weiteres Ensemblemitglied ist der britische Schauspieler Ewen Bremner in der Rolle des Graeme Miller, ein Chemie-Ingenieur, der im Forscherteam die Aufgabe hat, das Alter der antiken Strukturen zu bestimmen. Zuvor hatte Bremner einen eigensinnigen Piloten in THE RUNDOWN („Welcome to the Jungle“, 2003/04) gespielt sowie kleinere Rollen in BLACK HAWK DOWN („Black Hawk Down“, 2001) und TRAINSPOTTING („Trainspotting – Neue Helden“, 1996).
    In den Nebenrollen sind Colin Salmon, bekannt aus RESIDENT EVIL („Resident Evil“, 2002) und dem James-Bond-Abenteuer DIE ANOTHER DAY („James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag“, 2002), Carsten Norgaard, Joseph Rye, Agathe de la Boulaye, Tommy Flanagan und Sam Troughton zu sehen.
    Mit dieser hervorragenden Besetzung und seinem hochkarätigen Team im Rücken realisierte der Autor, Regisseur und Alien- und Predator-Fanatiker einen Traum, indem er einen Film inszenierte, der diese beiden Leinwand-Ikonen zusammenbrachte. „ALIEN sah ich zum ersten Mal als Schüler und natürlich hinterließ der Film einen bleibenden Eindruck bei mir“, sagt Anderson. „Jetzt ist AVP fertig und ich muss mich jeden Tag kneifen, um sicher zu sein, dass ich nicht träume."


    Quelle: treknews.de

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