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...die mit der besseren Beischlaftechnik.
  • Deep Space Nine 1x13 - Die Prophezeiung

    Battle Lines
    Kai Opaka besucht DS9 und reist mit Kira und Bashir durch das Wurmloch, bis sie von einer Sonde abgeschossen werden und eine Bruchlandung auf einer Welt machen, wo ewiger Krieg herrscht, ohne das einer der Krieger stirbt...
    TitelBATTLE LINES / Die Prophezeihung
    Episode13 - 1x13
    DE Airdate10.04.1994
    US Airdate24.04.1993
    BuchRichard Danus, Evan Carlos Somers
    RegiePaul Lynch
    GaststarsJonathan Banks als Shel-La
    Majel Barrett als Runabout Computer (Stimme)
    Paul Collins als Zlangco
    Camille Saviola als Kai Opaka
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    INHALT

    Kai Opaka, religiöse Führerin von Bajor besucht die Station. Sisko hatte ihr bei ihrem letzten Aufeinandertreffen noch einen Rundgang der Station versprochen, doch die Kai ist unruhig. Sie redet von Prophezeiungen, die eintreten könnten. Da sie das Wurmloch - den Himmelstempel - aufgrund niedriger Flugaktivität nicht vorgeführt bekommen kann, beschließt Sisko, begleitet von Kira, der Kai einen Flug durch das Wurmloch zu gestatten. Bashir redet sich mit in die Gruppe hinein und die vier brechen auf.

    Im Gamma Quadranten angekommen, ist Opaka sprachlos. Sisko möchte umdrehen, doch etwas hält Opaka, sie spricht in Rätseln, bezweifelt, dass sie je nach Bajor zurückkehren wird. Nichtsdestotrotz kehrt das Shuttle um, bis Kira ein unbekanntes Signal empfängt. Sisko will eine Sonde dortlassen und später nachsehen, schließlich will man die Kai nicht in unnötige Gefahr bringen. Opaka insistiert aber auf eine sofortige Untersuchung, sie möchte unbedingt dabei sein. Die vier verfolgen das Signal zu einem Mond zurück, der von einem Satellitennetzwerk umspannt ist. Bashir stellt gerade noch Lebenszeichen auf dem Mond fest, da nimmt einer der Satelliten Kurs auf das Shuttle und feuert, was die Gruppe zu einer Notlandung auf dem Mond zwingt.

    Bashir, Sisko und Kira überstehen den Aufprall unbeschadet, die Kai jedoch stirbt an den Verletzungen. Kira hat kaum Zeit, den Tod ihrer religiösen Führerin zu betrauern, da erscheinen einige Humanoide zwischen den Felsen des Mondes. Sisko sieht sich dem Anführer der sogenannten Ennis gegenüber. Dieser erklärt, dass sich die Ennis in einem Krieg mit einem grausamen Feind, den Nol-Ennis befinden. Das Satellitennetzwerk werde nicht von ihnen kontrolliert, weshalb niemand den Mond verlassen könne.

    Die Nol-Ennis greifen mit einem kurzen, aber effektiven Sturm auf die Höhle der Ennis an, viele Opfer auf beiden Seiten sind zu beklagen. Da erscheint Kai Opaka auf einmal in der Höhle. Bashir stellt fest, dass sich etwas in ihrer Physiologie geändert hat, findet aber keine Erklärung. Diese folgt auf dem Fuße, als die Opfer des Überfalls plötzlich wieder zum Leben erwachen. Etwas auf dem Mond verändert die Verstorbenen und lässt sie wiederauferstehen. Der Anführer der Ennis bestätigt dies, er habe "aufgehört zu zählen", wie oft er getötet wurde. Er erklärt Sisko, wie es zu dieser Situation kam: Die beiden Parteien waren verfeindet und die Regierungen konnten keinen Frieden schaffen, also schickten sie die erbitterten Kämpfer auf den Mond, als Bestrafung für ihre Fehde. Heute wisse niemand mehr, warum die Kämpfe einst begonnen haben. Sisko plädiert darauf, den Krieg zu beenden, indem sich die Anführer der Fraktionen miteinander treffen. Er wäre bereit, beiden Seiten zur Flucht zu verhelfen, sobald es der Föderation gelingt, das Verteidigungsnetz zu durchbrechen.

    Man einigt sich auf ein Treffen Nahe des Shuttles. Bashir hat den Bordcomputer angeworfen und kann bereits bestätigen, dass die Mikroben auf dem Mond künstlicher Natur sind. Die Gespräche beginnen vielversprechend, doch das Misstrauen auf beiden Seiten ist zu groß, um eine Übereinkunft zu erzielen. Die Nol-Ennis misstrauen Sisko, keiner will den ersten Schritt zum Frieden machen und es kommt zum erneuten Kampf.

    Dr. Bashir stellt indes fest, dass der Kontakt zu den Mikroben abhängig macht und diese auf die speziellen Umweltbedingungen des Mondes eingestellt sind. Keiner, der einmal dort gestorben ist, kann weggehen, ohne dass die Mikroben ihre Tätigkeit einstellen und würde somit sofort sterben. Das bedeutet auch für Kai Opaka, ihr Leben dort zu verbringen. Sisko muss dies Opaka jedoch gar nicht mitteilen, sie selber beschließt, zu bleiben, um den Heilungsprozess der Leute auf dem Mond zu beginnen. Sie wurde, so Opaka, von den Propheten hergeleitet, alle Prophezeiungen stimmen damit überein.

    Bashir sagt, es gäbe einen Weg, den Mechanismus der Mikroben derart zu ändern, dass sie den Wirt nicht mehr Wiederbeleben. Der Anführer der Ennis sagt, dann könne man den Krieg beenden, aus Furcht, zu sterben. Doch Kira entgegnet, die Unvernunft sei größer, als die Furcht. Da der Krieger nur daran denken kann, Bashirs Methode als Waffe zu nutzen, verlassen die drei den Mond und lassen Opaka zurück.

    Meinung zur Episode

    Wir haben es hier mit einer Folge zu tun, die eine sehr interessante Idee zur Grundlage hat und diese geschickt mit einer gelungenen Charakterdarstellung verknüpft. Leider gibt es auch einige Schwächen, besonders was die Konstruiertheit der Folge angeht.

    Zunächst wie gewohnt das Positive: Das eigentlich klassische Trek-Thema "Crew gerät zwischen die Fronten eines unerbittlichen Krieges" bekommen wir hier in der neuen Variante dargeboten, dass niemand in diesem Krieg sterben kann. Folglich kann die Sinnlosigkeit und doch Unvermeidbarkeit einer derartigen ewigen Fehde gut dargestellt werden. Dieser Stoffbietet Grundlage für eine gute Geschichte, in die Kira sehr gekonnt eingegliedert wird. Hier, auf diesem elenden Mond, wo es nichts als Gewalt und Sinnlosigkeit gibt, muss sie sich ihrer eigenen Gewalt stellen. Muss sich eingestehen, ihr Leben lang Gräultaten unglaublichen Ausmaßes begangen zu haben. Hierfür wird die Figur Kai Opaka genutzt, die ihr als Gewissen, Vertraute, Führerin und in einer gewissen Weise als Freund den Anstoß zum Selbstheilungsprozess geben kann. Kira spult zunächst bekannte Mechanismen des Selbstschutzes ab: "Bei uns war es für eine gute Sache, es war notwenig, ich hoffe, die Götter vergeben mir." An dieser Stelle spricht Opaka einen zentralen Satz aus: "Die Propheten warten darauf, dass du dir selber vergibst." Was für ein wahnsinnig wichtiger Ausspruch und was für eine tolle Betrachtungsweise der Religion. Kai Opaka wird als religiöse Führerin im bestmöglichen Sinn dargestellt. Du brauchst deine Götter nicht, damit sie dir deine Taten vergeben. Du musst dich selbst deinen Taten stellen und es schaffen, dir zu vergeben, dann bist du mit deinen Göttern im reinen. Dies ist eine sehr wichtige Erkenntnis, die man jedem Strenggläubigen auf der Welt vorhalten sollte. Opaka ist auch für Kira da, als diese ihre Schecklichkeit erkennt, sie verstößt sie keineswegs, weil sie weiß, wie verletzt und alleine Kira nun ist.

    Die ganze bajoranische Thematik ist insgesamt sehr viel interessanter, als der Krieg der Zombies. Bajor liegt in Trümmern, in jeder Hinsicht. Nicht nur der materielle Aufbau muss beginnen, vor allem müssen die Bewohner zu sich finden. Kai Opaka ist eine starke Figur, um dies möglich zu machen. Sie kann die geschundenen Bajoraner aufrichten, ohne vergessen zu machen, dass sie nicht nur Opfer waren. Sie steht für den Wiederaufbau und die Hoffnung, die alle Bajoraner so dringen brauchen. Das macht auch die vielleicht etwas überzogene Reaktion Kiras klarer, als Opaka scheinbar verloren ist. Das kleine bisschen Hoffnung, das da war, scheint zerschlagen. Der ohnehin uneinige provisorische Regierung wird es nur noch schwerer fallen, Ordnung zu schaffen. Kira selber erkennt, wie viel Verdrängungsarbeit sie geleistet hat und ist auf schwerste Weise emotional erschüttert. Erscheint sie zu Beginn der Folge noch überzeichnet und peinlich, ist ihre Szene mit Opaka sehr bewegend und überzeugend.

    Kai Opaka findet zwar ein eher Ungebührliches Ende auf einem faden Mond, was einen zunächst verärgern mag, dennoch hat es seinen Sinn. Zum einen muss sie weg wegen der wahnsinnig Interessanten Entwicklung, die auf Bajor folgt, das hätte man ja aber noch anders erledigen können. Wichtiger ist vielleicht, dass Kira damit fertig werden muss, weil es scheinbar so sinnlos ist. Opaka sieht das nicht so: Es sind nur wenige auf dem Mond, aber diese brauchen dringend Hilfe, wie sie sie auch leisten kann. Vielleicht braucht Bajor sie auch, aber auch hier zeigt sich die Stärke Opakas, sie tritt für die ein, die noch schwächer sind, als die Bajoraner und zudem wird ein weiterer Satz fundiert: Die Wege der Götter sind unergründlich...

    Auch Sisko und Bashir, die beiden weiteren Charaktere, mit denen sich die Folge beschäftigt, machen einen (zugegeben kleineren) Schritt vorwärts. Bashir bekommt zum allerersten Mal überhaupt ein Profil jenseits von verunsichert und naiv. So viele Fehler er auch begeht und so unbeholfen er oft wirkt, wenn es um die Medizin geht, weiß er hart durchzugreifen und wichtige, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Er wird ausfallend gegenüber einem Bewaffneten, als diese nicht gleich den Medizinkoffer herausrückt, ist sich der Gefahr bewusst und geht trotzdem zum Shuttle, um den Wiederauferstehungsprozess zu untersuchen und legt die Priorität auf die Versorgung der Verletzten. Dabei ist er furchtlos und fähig, endlich also auch zu etwas zu gebrauchen.

    Bei Sisko ist es zunächst eher ernüchternd, weil er uns als großer Föderationsverfechter dargestellt wird, der, bei den Fremden angekommen, geradezu stolz seinen Föderationsrang und die Prinzipien der Föderation herunterbetet und wenig Flexibilität in derartigen Ausnahmesituationen zeigt. Dieses Verhalten ist jedoch sehr wichtig, schaut man auf die Entwicklung von Sisko in der gesamten Serie, aber auch in dieser Folge. Er kommt auf die Station mit der Maßgabe, auf alles die große Föderationsschablone aufzudrücken, muss aber schnell feststellen, dass er damit nicht weit kommt und sich anpassen. In diesen frühen Folgen ist ihm dabei sichtlich unwohl. Als er vorschlägt, alle vom Mond zu schaffen, ist ihm bewusst, dass es ein Bruch der ersten Direktive ist, schließlich ist es eine Bestrafung, auferlegt von gänzlich Fremden. Als Bashir ihm dies vorhält, reagiert er ausfallend, sucht nach einer Rechtfertigung. Wie gut, dass so ein Problem überhaupt angesprochen und dargestellt wird. Archer hätte sofort allen zur Flucht verholfen, schließlich ist es ja ungerecht, was muss man da noch nachdenken. Sisko hat damit Probleme, weiß aber, sie zu verbergen und nach außen Stärke zu zeigen. Auch hier ein Pluspunkt.

    Die eigentliche Geschichte ist zwar voller netter Ideen, krankt aber leider an der Umsetzung. Mir liegt zwar eher etwas daran, dass gute Geschichten erzählt werden, als dass alles komplett logisch und erklärbar ist, aber wenn man die Rahmenhandlung so sehr konstruieren muss, dass nichts ineinandergeht, leidet eine Folge doch sehr darunter. Da unten leben jeweils eine Handvoll Ennis und Nol-Ennis, die sich schon unzählige Male gegenseitig umgebracht haben. Man fragt sich zunächst doch: Werden die sich nicht irgendwann der Sinnlosigkeit bewusst? Gut, es gab diese "Verhandlungsszene", die wohl dazu diente, zu zeigen, wie festgefahren beide Parteien sind und wie sehr sie sich misstrauen. In jeder normalen Situation verständlich, aber wenn niemand sterben kann? Wo ist da der nutzen eines Angriffs. Wieso Energie darauf verschwenden, sinnlos immer wieder zu sterben? Das war sehr wenig überzeugend, auch wenn man sich darum beühte, es zu erklären. Und wenn man schon in so einer Situation kämpft, dann doch effektiver. Es mag brutal klingen und wäre sicher nicht Thema einer Trek-Folge, aber würde man nicht auf die Idee kommen, den Toten die Köpfe abzutrennen oder einzelne Gliedmaßen? Ich denke nicht, dass die Mikroben es fertigbringen würden, Köpfe wieder anzunähen.

    Überhaupt die Mikroben: Man kann die Leute nicht vom Planeten bringen, weil die Mikroben darauf ausgelegt sind, nur dort zu funktionieren... ok. Dann kommt Bashir mit einer Möglichkeit, sie auszuschalten, aber nur so, dass sie die Leute nicht wiederbeleben. Es scheint so, als ob man über die Mikroben nur bestimmte Situationen herbeiführen wollte, wenn etwas nicht zusammenpasst, erklärt man es über die Mikroben. Es ist des Weiteren unglaubwürdig, dass dort keine anderen Fremden sind, unlogisch, dass erst gesagt wird, man kämpfe seit Jahren nicht mehr mit Energiewaffen, sie im ersten Kampf aber dann ausschließlich im Einsatz sind. Die größte Ungereimtheit erscheint mir jedoch, weshalb, egal ob tötbar oder nicht, sich nicht eine der Parteien gegen die andere durchsetzen kann? Man könnte sie gefangen nehmen, sie in Schach halten, nach dem Töten immer wieder töten und nicht weglaufen lassen (bzw. eben die Köpfe abtrennen). Bei den Ennis schienen ja sogar zwei Nol-Ennis eingesperrt zu sein. Niemand kann mir erzählen, dass sich so lange ein exaktes Gleichgewicht hält.

    Was ich damit sagen will: Die ganze Geschichte war so sehr zusammengeschustert. Da hatte jemand eine Menge guter Vorstellungen und Ideen und hat sie einfach nicht zusammenbekommen. Die weitere Kritik geht an die B-Story, wenn man sie überhaupt so nennen kann, in der Dax und O'Brien den Rettungsversuch unternehmen und in ihren Szenen nichts anderes tun, als das unsägliche Technobabble herunterzurattern, mit einigen kleinen Witzchen zwischendurch und sich so der Problemlösung wieder "entgegendenken". Das ist so schwach und in der kurzen Zeit von DS9 schon viel zu oft passiert. Außerdem hat Odo nur eine einminütige Szene, Quark und Jake tauchen gar nicht erst auf und von der Station sieht man nichts.

    Humor gibt es wenig, höchstens in der Anfangsszene, als Kira aus cardassianischen Stationsakten entdeckt, dass sie für die Dukat bloß ein unwichtiger, ungefährlicher Miniterrorist war.

    Trotz allem bleiben gute Charakterentwicklungen und viele gute Ideen. Auch, wenn der Hauptplot um den Minikrieg mit vielen Schwächen zu kämpfen hat, ist er nicht ganz schlecht. Spannung will zwar leider nicht aufkommen, aber Opaka als Nebendarstellerin ist interessant, Kira, Sisko und Bashir werden sehr gut vorangetrieben und auch für die Bajor-Problematik bekommt man ein tieferes Verständnis. Von daher gutes Mittelmaß.

    BENJAMIN GILDEMEISTER

     

    Benni@noneoftheabove.de

    Eine zu konstuierte Haupthandlung wird durch gute Charakterentwicklung aufgewogen. Eine durchschnittliche Episode.

    »Einige Schwächen, guter Kurs«

    SpannungActionHumorErotikCharaktereKontinuitätAnspruch

     


    Quelle: treknews.de

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