Paramount will einen "frischen" Ansatz für Star Trek und verzichtet auf einen weiteren Kelvin-Film

Neues Trek?

Es ist über neun Jahre her, dass Star Trek Beyond die Kinos mit einem enttäuschenden Einspielergebnis verließ, was dazu führte, dass mehrere Regime bei Paramount Pictures darum kämpften, einen Weg zu finden, um einen vierzehnten Trek-Film auf die Leinwand zu bringen. Wie in einer großen Reportage des Variety Magazins über die ersten 100 Tage von Paramount unter dem neuen CEO David Ellison und seinem Skydance-Team berichtet wird, scheint Trek eine neue Wendung zu nehmen. Laut der ehrwürdigen Hollywood-Fachzeitschrift nimmt Paramount Pictures einige Projekte aus der Prioritätenliste, während es sich auf andere konzentriert, um das Tempo der Veröffentlichungen zu erhöhen:

Zitat

"[D]er Fokus liegt auch auf der Wiederbelebung bestimmter Franchises. Man hofft auf einen neuen 'Star Trek'-Film, obwohl das Studio von der Idee Abstand genommen hat, Chris Pine, Zachary Quinto und den Rest des Ensembles aus dem Reboot von J.J. Abrams zurückzubringen."

In den letzten neun Jahren wurden mehrere Star Trek-Filmprojekte mit verschiedenen Autoren und Regisseuren angekündigt. Mindestens zwei ernsthafte Versuche, einen vierten Film mit der Crew des Kelvin-Universums voranzutreiben, standen kurz vor der Vorproduktion, bevor alle Beteiligten entlassen wurden und der Prozess neu gestartet wurde - das letzte Mal im Jahr 2022 mit Regisseur Matt Shakman. In den letzten Jahren hieß es von Paramount offiziell, dass ein vierter und letzter Film für die Abramsverse-Crew mit Chris Pine in der Hauptrolle als Captain James T. Kirk noch in der Entwicklung sei, aber das scheint nicht mehr der Fall zu sein.

Da es sich bei dem Variety-Artikel um einen allgemeinen Blick auf Paramount handelte, gab es keine weiteren Details über Star Trek oder den Status des "Star Trek-Origin"-Films unter Regisseur Toby Haynes. Vor der Übernahme durch Skydance war dieser Film vor einem weiteren Versuch eines "Star Trek 4" mit der Kelvin-Crew geplant, und der Film wurde sogar als Teil des Kinoprogramms für 2026 angekündigt; ohne ernsthafte Fortschritte bei diesem Projekt ist jedoch klar, dass es im Jahr des 60-jährigen Jubiläums der Serie keinen Star Trek-Film geben wird.

Es ist möglich und sogar wahrscheinlich, dass das neue Management von Paramount nach etwas völlig Neuem sucht. CEO Ellison hat deutlich gemacht, dass Franchises ein wichtiger Teil seiner Zukunftspläne für das Unternehmen sind, und auf einer Pressekonferenz direkt nach der Übernahme sagte der neue Leiter des Filmstudios, dass Star Trek "absolut eine Priorität" für Paramount sei, wozu auch ein ganzheitlicher Ansatz für Film und Fernsehen gehören würde. Vielleicht haben sie schon etwas im Sinn, vielleicht nehmen sie aber auch Vorschläge für den nächsten Schritt im Film-Franchise von The Final Frontier entgegen.

Die Produktion eines letzten Kelvin-Films - wenn die Finanzen und der Zeitplan geklärt sind - könnte als sicherer Schritt angesehen werden, um die Zuschauer wieder an die Serie zu binden, aber er birgt einige Risiken und ist keine langfristige Lösung, vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass die Fernseh- und die Filmseite zusammenarbeiten sollen. Es sieht also so aus, als würde die Wartezeit auf den nächsten Star Trek-Film weitergehen, so dass sich die Lücke zwischen den Veröffentlichungen auf über ein Jahrzehnt ausdehnt - aber wie James T. Kirk einst sagte: "Junge Köpfe, frische Ideen. Sei tolerant."

Aus Star Trek: Beyond (Paramount)

Was ist mit Trek TV?

Der Variety-Artikel ging nicht auf Einzelheiten ein, wenn es um die kommenden Programmpläne für Paramount+ ging. Ellison will Paramount+ jedoch "von einer zweitklassigen App zu einem dominanten Player machen", und zwar durch bessere Technologie, ein verbessertes Nutzererlebnis und "die Öffnung des Geldbeutels, um bessere Programme auf den Streamer zu bringen". In den letzten Jahren hat Paramount+ seine Ausgaben zurückgefahren, was sich auch auf Star Trek ausgewirkt hat.

Derzeit gibt es zwei aktive Serien. Strange New Worlds wird mit einer verkürzten fünften und letzten Staffel enden, die sich derzeit in Produktion befindet. Im Januar 2026 startet Paramount+ die Serie Starfleet Academy, deren zweite Staffel derzeit ebenfalls in Toronto produziert wird. Beide Serien wurden von dem ausführenden Produzenten Alex Kurtzman entwickelt und werden von seiner Produktionsfirma Secret Hideout für CBS Studios produziert. Kurtzmans Vertrag mit CBS und Paramount endet 2026, und es ist möglich, dass die neue Paramount-Regierung dies als Ausgangspunkt für einen "neuen" Ansatz auch auf dem kleinen Bildschirm nutzt.

Es gibt ein paar externe Faktoren, die einen großen Einfluss auf das Star Trek Streaming haben könnten. Einer davon ist, dass Taylor Sheridan, der mit Hits wie Tulsa Kings und dem gesamten Yellowstone-Universum der größte Produzent des Streaminganbieters ist, gerade von NBC Universal abgeworben wurde und Paramount Ende 2028 verlassen wird. Seine Serien waren die beständigsten Skript-Dramen auf dem Streamer, wobei Star Trek (mit einigem Abstand) an zweiter Stelle steht. Wenn Sheridan weg ist, könnte Trek in der Hackordnung nach oben rutschen. Aber wenn Ellison sein Ziel erreicht, Warner Brothers Discovery zu kaufen (wenn er sich gegen andere potenzielle Bieter wie Netflix, Amazon und Comcast/NBCUniversal durchsetzen kann), werden sich die Dinge ändern. Ellison ist Berichten zufolge daran interessiert, HBO Max mit Paramount+ zu einem Mega-Streamer zu verschmelzen, um Netflix und Disney/Hulu die Stirn zu bieten. In dieser Welt müsste Star Trek mit Filmen wie The White Lotus, House of the Dragon, The Last of Us und anderen um Produktionsgelder konkurrieren.

Anson Mount als Captain Pike in Staffel 4, Folge 1 von Strange New Worlds, die auf Paramount+ gestreamt wird. Bildnachweis: Jan Thijs/Paramount+