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...mit dem nervigen Beigeschmack der Wahrheit
  • Freddy vs. Jason - Special Teil 1

    Die Synergie des Horrors
    Freddy Krueger schmort in der Hölle – buchstäblich. Er zählt unbestritten zu den gruseligsten Horrorfilm-Heroen aller Zeiten („Nightmare“-Serie), aber inzwischen sind fast zehn Jahre vergangen, seit er die Träume seiner Opfer heimsuchte, um so Rache für sein eigenes Schicksal zu nehmen. Bei seiner Rückkehr ist er nicht allein...

    Freddy Krueger (Robert Englund) schmort in der Hölle – buchstäblich. Er zählt unbestritten zu den gruseligsten Horrorfilm-Heroen aller Zeiten („Nightmare“-Serie), aber inzwischen sind fast zehn Jahre vergangen, seit er die Träume seiner Opfer heimsuchte, um so blutige Rache für sein eigenes Schicksal zu nehmen. In Springwood hat man seinen Amoklauf systematisch verdrängt – niemand will sich an Freddy erinnern. Potenzielle Opfer werden unter Drogen gesetzt, damit sie nicht träumen, und schon ist der Meister des Albtraums machtlos. Heute hat keiner mehr Angst vor Freddy – was dem egomanischen Psychopathen wahrlich Höllenqualen bereitet, denn er hält sich selbst für eine Legende. Wie ein lebenslänglich Verurteilter kann Freddy nur noch irrwitzige Rachepläne schmieden, die er nie in die Tat umsetzen wird...

    Doch dann erweckt Freddy jenen wahnsinnigen Jason Voorhees (Ken Kirzinger) zu neuem Leben, der genau wie er selbst als Killer (aus der „Freitag der 13.“-Serie) Kultstatus genießt. Eine geniale Idee: Freddy benutzt Jason, um die Elm Street erneut in Angst und Schrecken zu versetzen und so für sich selbst ein Schlupfloch zu schaffen, durch das er dem Fegefeuer entkommen kann. Freddy begreift nämlich blitzschnell, wie einfach man Jason manipulieren kann, und er bringt den Serienmörder dazu, seine Schreckensherrschaft in Springwood fortzusetzen.

    Als Jason sich durch die Elm Street metzelt und die Bewohner auch Freddy wieder fürchten lernen, muss dieser allerdings feststellen, dass Jasons Blutdurst nicht mehr zu stillen ist – er hat nicht vor, Freddy das Feld zu überlassen. Entsetzen lähmt die Stadt, als sie unversehens zwischen diese Titanen des Horrors gerät, die in einem schaurigen Showdown von ungeheuren Ausmaßen aufeinandertreffen – wobei sich die Welt der Träume nicht mehr von der rauen Wirklichkeit trennen lässt.

    Die Schlacht zwischen Böse und Böse beginnt deutschlandweit am 20.11.2003 in allen Kinos die 'Ab-18' Titel zeigen.

    ÜBER DIE PRODUKTION

    1993 erwarb New Line Cinema die Rechte an der „Freitag, der 13.“-Franchise, in deren Mittelpunkt der offenbar unüberwindliche Killer Jason Voorhees mit seiner Hockey-Maske steht: Sein Debüt gab er 1980 in „Friday the 13th“ (Freitag, der 13.), dem neun Sequels folgten. Von Anfang an träumten die Studioverantwortlichen von einem Leinwandduell zwischen Jason und ihrem eigenen, ebenso kultigen Wahnsinnigen Freddy Krueger, der erstmals 1984 seine Opfer in der beliebten „Nightmare on Elm Street“-Serie bis in ihre Träume verfolgte und sechs Fortsetzungen hervorbrachte. „Freddy und Jason haben als Pop-Ikonen eine riesige Fangemeinde“, sagt Produzent Sean S. Cunningham, der das Original „Freitag, der 13.“ produziert und inszeniert hat. „Seit über 20 Jahren sind sie Teil unserer Kultur, jeder ist auf seine Art ein Symbol kollektiver Ängste der Teenager und auch der Erwachsenen.“

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Bilder (c) by
    Warner Bros.

    Die Studioverantwortlichen kannten natürlich die lange Tradition, in Filmen oder Comic-Heften die Superschurken gemeinsame Sache machen zu lassen, sie wussten also genau, dass Legionen von Fans beider Serien auf die Barrikaden gehen würden, wenn sich jemand ungebührlich an ihren Traum-Bösewichten vergreifen würde. Potenziell war dieses Gebiet daher stark vermint. Es galt zunächst die entscheidende Frage zu beantworten: Wie wird man beiden Serien gerecht, ohne das Ganze in Trash abgleiten zu lassen? Ähnlich wichtig war laut Cunningham die Klärung der Frage: „Wer zeigt mehr Stehvermögen? Denn weder Freddy noch Jason haben sich in ihren Filmen jemals unterkriegen lassen. Das Publikum wird also unabdingbar fordern, dass sich diese anscheinend unüberwindlichen Dämonen einem Duell auf Leben und Tod stellen.“

    Auf diese Fragen gab es keine einfachen Antworten. Eine ganze Reihe von Drehbuchautoren versuchten sich an der komplizierten Aufgabe, bis dann Damian Shannon und Mark Swift ins Schwarze trafen. Dazu Shannon: „Klar war, dass ein cleveres und gruseliges Crossover möglich ist – auch ohne die früheren Filme zu denunzieren. Wir haben also zunächst eine Liste mit Regeln aufgestellt, die wir bei einer erfolgreichen Verbindung der beiden Serien unbedingt zu beachten hatten.“ Und Swift fügt hinzu: „Die erste und wichtigste Regel besagt: Der Mythos und die Vorgeschichte von Freddy und Jason dürfen nicht angetastet werden. Im Gegenteil: Ihre Vergangenheit spielt eine wichtige Rolle bei dem Duell, mit dem sie endgültig entscheiden wollen, wer von beiden der übelste Bösewicht des gesamten Horrorgenres ist.“

    Nachdem das Konzept vom Studio angenommen war, ließ man die Autoren praktisch ungestört am Drehbuch arbeiten. „Dadurch zeichnet sich die Arbeit für New Line besonders aus“, sagt Swift. „Sie lassen uns in Ruhe. Trotzdem hat sich Studiochef Robert Shay in jeder Phase intensiv um das Projekt gekümmert. Er kennt sich im Horrorgenre bestens aus, vor allem natürlich in diesen beiden Serien. Außerdem absolviert er einen Gastauftritt in unserem Film.“

    Robert Englund spielt den Freddy Krueger seit seinem ersten Auftritt 1984 – er war sofort bereit, an diesem Projekt mitzuwirken, lehnte aber genau wie die Produzenten die früheren Drehbuchentwürfe ab – sein Okay war jedoch eine entscheidende Voraussetzung für das Zustandekommen des Projekts. „Shannons und Swifts Drehbuch kombiniert all das, was mir vorschwebte“, sagt Englund. „Ich wollte mich mit Jason Voorhees’ Albträumen befassen, ich stellte mir vor, wie Freddy es darauf anlegt, Jason zu verstehen und für seine Zwecke gefügig zu machen: Freddy erforscht die Albträume des kleinen Jason und die Fantasiewelt des erwachsenen Jason. Dadurch wird seine Vorgeschichte im Drehbuch immer wieder aufgenommen. Freddy musste also in Jasons Kopf eindringen – dafür fanden die Autoren die Lösung.“

    Mit dem fertigen Drehbuch wandten sich die Studiomanager an den Regisseur Ronny Yu, der in der Filmszene von Hongkong groß geworden ist. „Ronnys Film ,The Bride With White Hair‘ (Das unbesiegbare Schwert) kombiniert perfekt die Elemente Action, Horror und Optik – also genau das, was wir bei ,Freddy vs. Jason‘ brauchen“, sagt Mark Shannon. Wir saßen in der Vorbereitungsphase sehr oft mit Ronny zusammen: Er hatte eine Menge toller Ideen, die wir übernahmen.“

    Yu hatte sich bisher mit keiner der beiden Serien näher beschäftigt, aber in den Drehbuchbesprechungen im Studio merkte er, dass man ihn gerade deswegen ausgesucht hatte: Er war in Bezug auf Freddy und Jason völlig unbelastet. Man wünschte sich einen Regisseur, der neue Ideen, einen neuen Ansatz einbringen würde. „Für mich ist dieser Horrorfilm kein Schlitzerspektakel“, sagt Yu. „Ich stufe ihn als Action-Horrorfilm ein – vergleichbar mit ,Alien‘. In meinen Augen wirkt ,Freddy vs. Jason‘ eher wie ,Godzilla vs. King Kong‘ (Godzilla gegen King Kong): Wir bekommen neben dem Grusel eine Menge dynamischer Action geboten.“

    Dennoch muss der Regisseur den Druck gespürt haben, mindestens genauso erfolgreich zu sein wie die bisherigen Sequels. Yu behauptet allerdings das Gegenteil: „Diesen Schuh will ich mir gar nicht erst anziehen, weil man sich dadurch viel zu sehr einschränkt. Ich versuche immer nur meinem eigenen Instinkt zu folgen. Meine Regiemethode besteht darin, den Kameramonitor mit den Augen des Publikums zu beobachten – und nicht aus der Sicht des Ronny Yu. Ich schaue mir die Einstellung an und frage mich: ,Wenn ich jetzt im Publikum säße, würde mich das interessieren? Fände ich das spannend? Würde ich das als hervorragende Schauspielerleistung empfinden? Nach dieser Methode bin ich schon immer vorgegangen – bei jedem meiner Filme. Das hilft mir bei meiner Entscheidungsfindung.“

    Besonders herausgefordert fühlte sich Yu von seinem Anspruch, die Traumwelt und die Realität des Films derart nahtlos miteinander zu verschmelzen, dass sich der Zuschauer genauso ausgetrickst fühlt wie die Figuren des Films. Das hat ihn die meisten Überlegungen und Anstrengungen gekostet. „Wie schafft man es, das Publikum so an der Nase herumzuführen, dass es uns die Geschichte abnimmt?“ fragt er. „Da reicht es nicht, wie üblich zu sagen: ,Okay, das drehen wir jetzt in der Totale.‘ Irgendwie muss man die Gruselstimmung auf den Zuschauer übertragen. Voraussetzung ist, dass man sich als Geschichtenerzähler viel intensiver einbringt als bei anderen Filmen. Jedes Einzelbild muss kalkuliert sein. Ich habe mir selbst die Messlatte sehr hoch gelegt.“

    Yu bringt außerdem eine Menge Erfahrung als Grafiker mit – was der Atmosphäre in „Freddy vs. Jason“ deutlich zugute kommt. Sogar Robert Englund, der sich mit der Serie wahrlich auskennt, war von Yus ungewöhnlichem Ansatz zunächst verwirrt. „Ronny und der Regisseur des 2. Drehteams, Poon Hang Sang, haben früher Comic-Hefte gezeichnet – sie lösen die Welt also in Bilder, in Storyboards auf. Sie schauen durchs Dach oder von unten durch den Fußboden. Das wirkt wie in den Zeichentrickfilmen, wo ein Typ einen Kinnhaken bekommt und dadurch bis in den Weltraum fliegt – hinten sieht man, wie die Erdkugel zurückbleibt. Genauso erleben Ronny und Poon unsere Szenen, und die filmen sie dann auch so. Einfach verblüffend. Am besten überlässt man sich völlig ihrer unglaublichen Fantasie, weil die einfach keine Grenzen kennt.“

    Auch die Drehbuchautoren hatten Probleme, Freddys und Jasons Reiche zu kombinieren: „Wir wollten die beiden in der Traumwelt und auch in der Realität aufeinander hetzen“, sagt Damian Shannon. „Es war ausgesprochen kompliziert, dafür eine Lösung zu finden, ohne die aufgestellten Regeln für beide Figuren zu verletzen.“ Als ähnlich schwierig erwies sich der Anspruch, Jason und Freddy mit Hilfe der anderen handelnden Figuren zusammenzubringen, ohne die Teenager auf Statistenrollen zu reduzieren. Swift fügt hinzu: „Aber richtig trickreich wurde es, als wir uns für die neuen Figuren eine mitreißende Handlung ausdenken wollten – für all jene, die den beiden Titanen des Horrors in die Quere kommen. Letztlich musste das irgendwie mit ihrem Duell zusammenhängen.“

    Am Anfang des Films schmort Freddy Krueger seit zehn Jahren in der Hölle, wohin ihn seine eigene Tochter in „Freddy’s Dead: The Final Nightmare“ (Freddys Finale – Nightmare on Elm Street 6) schließlich verbannt hatte. Die schlimmsten Qualen leidet Freddy jedoch, weil er in der realen Welt inzwischen fast vergessen ist – die Einwohner von Springwood wagen nicht mehr von ihm zu sprechen, und Eltern geben ihren Kindern heimlich Drogen, damit sie nicht mehr träumen. Um sein Comeback mit einem Knalleffekt zu inszenieren, bedient Freddy sich der Fähigkeiten eines anderen Serienkillers: Jason Voorhees, der auf einem nahen Friedhof begraben liegt. „Jason liegt unter der Erde, letztlich schläft er nur“, erklärt Ken Kirzinger, der Jason darstellt. „Und das nutzt Freddy zu seinem Vorteil: Er dringt in Jasons Träume ein. In Jasons erster Filmszene wird er aus einem Traum aufgeweckt, er kommt aus der Erde hervor und wird wiedergeboren.“

    Freddy schickt Jason mit einem mörderischen Auftrag zu einer bestens bekannten Adresse: die berüchtigte Nr. 1428 in der Elm Street. Dort weist nichts mehr auf die blutige Vergangenheit hin – das Haus blitzt ebenso vor Sauberkeit wie seine derzeitige Bewohnerin, die halbwüchsige Lori Campbell, dargestellt von Monica Keena. Keena beschreibt Lori als „sehr ruhig, zurückhaltend und jungfräulich“. Lori hat einen starken Mutterinstinkt, was in der Beziehung zu ihrem Vater, einem Arzt, deutlich wird. Und als die Leichen sich dann stapeln, ist es Loris Beschützerinstinkt, der sie die Führung im Krieg gegen Freddy übernehmen lässt.

    Dazu Keena: „Nie hat sich jemand weniger zum Action-Helden geeignet als Lori. Doch angesichts der grausigen Mordserie muss sie handeln. Sie staunt selbst, welche Kräfte sie in sich mobilisieren kann. Sie macht im Laufe der Geschichte also eine ungeheure Verwandlung durch. Am Anfang ist sie ein süßer, unschuldiger Teenie, am Ende eine Kriegerin.“

    Den Gegenpol zu der lieben Lori mit der sanften Stimme bildet ihre Freundin Kia, dargestellt von Kelly Rowland aus der erfolgreichen Popgruppe Destiny’s Child, die mit „Freddy vs. Jason“ ihr Kinodebüt gibt. „Kia hat ein loses Mundwerk“, sagt Rowland. „Sie ist eine echte Zicke, die schon einiges mitgemacht hat. Als Freundin ist sie echt cool, aber man sollte ihr lieber nicht auf die Füße treten, denn dann kehrt sie die Diva heraus.“

    Rowland verleiht der Kia aber auch eine versöhnliche Seite, die laut Partnerin Monica Keena ihrer eigenen Persönlichkeit verwandt ist. „Kelly gehört zu den Menschen, über die man nie etwas Schlechtes sagen könnte“, sagt Keena. „Sie strahlt von innen heraus und überträgt das auf ihre Rolle. Sie ist stark, sehr komisch, wirkt aber auch verletztlich.“

    Dennoch dominiert in Kia der Zickenterror. Sie hat es vor allem auf den linkischen Linderman abgesehen, der bis über beide Ohren in Lori verliebt ist. Christopher George Marquette, der Lindermans Rolle übernimmt, erzählt, wie der „Lori ständig beeindrucken will, er redet auf sie ein, will bei ihr landen. Und ihre beste Freundin Kia macht mich jedesmal nach Strich und Faden fertig.“ Aber aufgrund der blutigen Vorfälle entdeckt Linderman ähnlich wie Lori Fähigkeiten in sich, die er sich selbst nie zugetraut hätte. Linderman nimmt es schließlich mit Kia auf, „wodurch es plötzlich zwischen den beiden funkt, und schon verstehen sie sich prächtig.“

    Ebenfalls in Lori verliebt ist Will, gespielt von Jason Ritter. Lori glaubt, ihre Mutter sei bei einem Unfall umgekommen, doch Will behauptet, er allein kenne die viel schrecklichere Wahrheit. Die letzten vier Jahre hat Will in einer Nervenheilanstalt verbracht, weil er überzeugt ist, dass Loris Mutter ermordet wurde. Trotz seiner Probleme liebt Will Lori heiß und innig – und wie sie wirkt auch er zunächst überhaupt nicht wie ein Held. Doch tief in seinem Innern will er seine Lieben vor allem Übel bewahren – koste es, was es wolle. Und das ist die beste Voraussetzung für seine Konfrontation mit Freddy, der ihn zunächst überhaupt nicht ernst nimmt. Um seiner Rolle gerecht zu werden, hält Ritter sorgfältig die Balance zwischen Wills Stärken und Schwächen. Über ihren Leinwandpartner sagt Monica Keena: „Jason hat eine große Seele, er spielt seine Rolle sehr facettenreich. Will ist durch die Jahre in der Heilanstalt völlig verkorkst, aber dennoch ist er der Held des Films. Jason muss also einerseits die verwüstete Persönlichkeit des wahnsinnigen Jungen darstellen, der nur Mitleid erregt, andererseits aber auch Wills Kraft und Beharrlichkeit.“

    „Will empfindet eine tiefe, reine Liebe für Lori“, berichtet Ritter. „Aber dafür muss er einen hohen Preis zahlen, denn manchmal ist er derart auf sie fixiert, dass er seine Umwelt gar nicht mehr wahrnimmt – mehr als einen Freund verliert er auf diese Weise.“ Ja, es ist genau diese Kurzsichtigkeit, die das Grauen auslöst. Als der jüngste Mord in der Elm Street geschieht, flieht Will aus der Anstalt, weil er meint, Lori sei auf jeden Fall das nächste Opfer. Fluchtgefährte ist sein Mitinsasse Mark, den man ebenfalls weggeschlossen hat, um Freddy totzuschweigen: Marks Bruder ist vor Jahren von Freddy umgebracht worden – Mark weiß also aus eigener Erfahrung, wie der Meister vorgeht. Will und Mark haben allerdings nicht bedacht, dass die heutigen Teenager nichts von Freddy wissen können – niemand hat Angst vor ihm – und weil Will und Mark so kopflos vorgehen, um die potenziellen Opfer zu retten, erreichen sie das Gegenteil und lösen erst dadurch die Katastrophe aus.

    Der von Jason Voorhees in der Elm Street begangene Mord stellt sich zunächst als eindeutiger Sieg für Freddy dar: In der Stadt herrscht wieder Panik, die Kinder werden erneut von seltsamen Träumen heimgesucht, und Freddys Macht wächst – er weidet sich an ihren Ängsten. Freddy ist der Meinung, dass er den leicht manipulierbaren Jason schnell wieder loswerden wird. Doch die Geschichte schlägt einen unerwarteten Haken, als Jason Blut leckt und dadurch nicht mehr aufzuhalten ist – er schnappt Freddy seine Opfer sogar unter der Nase weg. Freddy hat also sein eigenes Frankenstein-Monster erschaffen. Weil ihm die unerwartete Konkurrenz nicht passt, versucht Freddy vergeblich, das von ihm erschaffene Wesen wieder an die Kandare zu nehmen. Es ist ein Kampf Köpfchen gegen brutale Gewalt – der clevere Freddy gegen den gnadenlosen Schlächter Jason. Dieses Gemetzel kann niemand aufhalten.

    Außer vielleicht die Kids, die zwischen die Fronten geraten sind. Kompliziert wird es dadurch, dass Jason in der realen Welt lebt, Freddy aber in der Traumwelt. „Jason ist stärker, Freddy könnte es also in der Realität nicht lange mit ihm aufnehmen“, erklärt Robert Englund. „Aber Freddy hat viel mehr auf dem Kasten, und die Traumwelt gehorcht anderen Gesetzen – er setzt auf Verwirrspiele und Manipulationen.“ Solange Freddy in der Traumwelt ist, behält er die Oberhand, weil er Jasons Träume und Gefühle beeinflussen kann. Aber wenn Freddy in der realen Welt gegen Jason antreten müsste, wären die Kräfte sehr viel ungleicher verteilt.

    So sieht zumindest die Theorie aus, vor der Lori und ihre Freunde ausgehen – sie glauben also, dass man Freddy in die reale Welt locken müsste, damit es zur Konfrontation kommt. Als Lori nach einem Kampf mit Freddy in der Traumwelt wieder zu sich kommt, entdeckt sie einen Hautfetzen von Freddy in ihrer Hand. Daraus entwickelt sie einen wagemutigen Plan: Sie will Jason einfangen und ihn auf Freddy loslassen, wenn der sich in die reale Welt wagt. Sobald Jason Freddy überwunden hat, wollen die Kids Jason umbringen, um den Terror ein für allemal zu beenden. So kommt es zu einer Riesenschlacht zwischen den Monstern, die sich zwischen Traum und Realität hin- und herbewegt, ein Kinospektakel, das unterhält, aber auch mitreißt und Gänsehaut produziert. Oder, wie Monica Keena es formuliert: „Es läuft nicht alles so, wie wir uns das gedacht haben.“

    Jason Ritter findet, dass die Drehbuchautoren sehr glaubwürdige und sympathische Teenager-Figuren gestaltet haben. „Die Helden sind nicht der Macho und die Zicke, sondern eben Will und Lori. Wir sind nicht billige Abziehfiguren, denn die Autoren haben sich wirklich Mühe gegeben.“

    Monica Keena stimmt ihm zu: „In vielen früheren Horrorfilmen wurden die Frauen zu Sexobjekten degradiert – sie sehen gut aus und werden umgebracht. Aber hier spiele ich die Anführerin, die Stärkste der Gruppe. Das ist echt spannend – wie in einem Action-Film. Eine wirklich starke Rolle für eine junge Frau. Ich fühle mich wie Lara Croft.“

    Laut Keena entsprachen die Dreharbeiten so gar nicht ihren Erwartungen an einen Horrorfilm. „Ich habe überhaupt nur zwei Horrorfilme gesehen – der eine war der erste ,Nightmare‘-Film, da war ich vielleicht acht Jahre alt. Ich habe solche Angst bekommen, dass ich zwei oder drei Monate lang nicht schlafen konnte. Ich habe mir also geschworen, ich würde nie einen Horrorfilm drehen. Aber die Arbeit mit Freddy war sehr befreiend, ich kapierte endlich, dass er überhaupt nicht real ist. Unter all dem Make-up ist Robert Englund in Wahrheit ein echt lieber Mensch.“

    Kelly Rowland, die die selbstbewusste Kia spielt, fühlte sich ihrer Rolle überhaupt nicht gewachsen, als sie Freddy erstmals gegenüber treten musste – es dauerte ein Weile, bis sie ihr Selbstvertrauen wiedergefunden hatte. Heute lacht sie darüber: „Mein Bruder war in Freddy Krueger regelrecht vernarrt“, schmunzelt sie. „Der schleppte alle Videos an. Wenn ich mir auch nur ein paar Szenen anschaute, brauchte ich gar nicht mehr ins Bett zu gehen. Ich konnte tagelang nicht schlafen, wochenlang, monatelang – ein ganzes Jahr. Ich war in Panik. Sehr komisch waren die Dreharbeiten zur Szene in der Heilanstalt, denn ich hatte wirklich Angst, und Ronny hat mir immer wieder gesagt, ich solle mich beruhigen: ,Sieh dir mal an, wie du im Filmbild aussiehst. Du musst die Angst nicht noch spielen – du hast doch schon Angst!‘ Die zählt zu meinen Lieblingsszenen.“

    Rowland stand außerdem besonders unter Druck, denn im Gegensatz zu ihren Kollegen kann sie keine Filmerfahrung vorweisen. Sie stellt allerdings fest, dass ihre Auftritte mit Destiny’s Child der Filmarbeit in gewisser Weise ähneln: „Ob man singt oder spielt – immer stelle ich etwas dar, Unterschiede gibt es letztlich nur im Kopf. In diesem Fall muss ich viele Dialoge auswendig lernen – das bin ich nicht gewohnt. Außerdem muss ich sie überzeugend rüberbringen. Doch auch beim Singen auf der Bühne bin ich oft Schauspielerin, weil ich den Song dem Publikum glaubwürdig präsentieren will. Ganz sicher bringt mir meine Schauspielerfahrung auch Vorteile für meine Bühnenperformance, und das Singen war eine gute Voraussetzung für meine Rolle, denn ich verwandle sie einfach in einen Song. Es gibt also Unterschiede, andererseits aber auch viele Parallelen.“

    Man könnte annehmen, dass Rowland einfach ihrem Typ nach besetzt wurde, als man ihr die Rolle der Diva Kia anvertraute. Aber ihre Filmpartner behaupten, genau das Gegenteil sei der Fall. Jason Ritter, Sohn des erfahrenen Schauspielers John Ritter („Three’s Company“ / Herzbube mit zwei Damen; „8 Simple Rules for Dating My Teenage Daughter“), sagt: „Kelly hat überhaupt keine Allüren. Man würde das vielleicht vermuten, aber sie ist mit beiden Beinen auf der Erde geblieben und sehr umgänglich, liebenswert und ansprechbar. All das bringt sie auch in ihre Rolle mit ein.“

    Auch Rowland weiß ihrerseits nur Gutes über ihre Kollegen zu sagen. Am Set herrschte eine sehr lockere Stimmung, und die Schauspieler hoffen, dass ihre neu geschlossenen Freundschaften lange halten werden. In einem sind sie sich jedoch alle einig: Das größte Lob gebührt dem Mann im Zentrum des Geschehens, Robert Englund.

    Wenn Englunds Name erwähnt wird, wird er stets von Attributen wie „magisch“, „verblüffend“ und „erstaunlich“ begleitet. Ken Kirzinger behauptet sogar, er verdanke seine eigene gelungene Darstellung allein Englund. Obwohl die „Nightmare“-Filme nun schon so viele Jahre produziert werden, sagt Kirzinger, „arbeitet Robert mit unverminderter Energie an seiner Darstellung. Er ist wirklich begeistert von Freddy. Das sieht man seiner Leistung deutlich an, und auf mich hat das abgefärbt. Es ist unbezahlbar, wenn jemand schon derart lange in der Serienmaterie zu Hause ist.“

    Teil zwei des Specials zu 'Freddy vs. Jason' gibt es am 15.11. kurz vor dem Filmstart. Mehr über den Film sowie einen Trailer bekommt ihr unter www.freddyvsjason-derfilm.de!


    Quelle: treknews.de

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