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...mit dem nervigen Beigeschmack der Wahrheit
  • Matrix Revolutions - Special Teil 1

    Everything that has a beginning...
    Im Finale von „Matrix Reloaded“ wagte Neo einen weiteren Schritt vorwärts auf dem Weg zur Wahrheit, den er am Anfang von "Matrix" mit seinem Ausflug in die reale Welt einschlug – aber diese Verwandlung hat ihn seiner Kraft beraubt, er treibt im Niemandsland zwischen Matrix und Maschinenwelt...

    Im Finale von „Matrix Reloaded“ wagte Neo (KEANU REEVES) einen weiteren Schritt vorwärts auf dem Weg zur Wahrheit, den er am Anfang von „Matrix“ mit seinem Ausflug in die reale Welt einschlug – aber diese Verwandlung hat ihn seiner Kraft beraubt, er treibt im Niemandsland zwischen Matrix und Maschinenwelt. Während Trinity (CARRIE-ANNE MOSS) den im Koma liegenden Neo bewacht, muss Morpheus (LAURENCE FISHBURNE) die Erkenntnis verarbeiten, dass der Eine, auf den er seinen Glauben, sein gesamten Leben gesetzt hat, auch nur ein weiterer Kontrollmechanismus ist, den sich die Architekten der Matrix ausgedacht haben...

     


    Matrix Revolutions - Trailer #01
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    Größe: 14,20 MB


    Matrix Revolutions - Trailer #02
    High Quality DivX 5.0.5

    Dateityp: avi
    Größe: 21,16 MB

     

    In „Matrix Revolutions“, dem letzten Kapitel der „Matrix“-Trilogie, mündet der Kampf zwischen Mensch und Maschine in sein Finale: Verzweifelt versuchen die Zion-Soldaten mit Hilfe mutiger Zivilisten wie Zee (NONA GAYE) und Kid (CLAYTON WATSON) die Invasion der Wächter zu stoppen, die sich schier unaufhaltsam in ihre Festung bohren. Angesichts der drohenden Katastrophe kämpfen die Bewohner der letzten menschlichen Bastion nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern um die Zukunft der gesamten Menschheit.
    Was sie nicht wissen können: Ihre Kräfte werden von innen unterminiert. Das außer Kontolle geratene Programm Smith (HUGO WEAVING) spannt das Hovercraft-Besatzungsmitglied Bane (IAN BLISS) auf clevere Weise für seine Zwecke ein. Je mehr Zeit vergeht, desto mächtiger wird Smith – nicht einmal die Maschinen können ihn mehr im Zaum halten, und schon bald droht er damit, nicht nur die reale Welt und die Matrix, sondern auch das Maschinenimperium zu vernichten. Ein letztes Mal gibt das Orakel (MARY ALICE) Neo Ratschläge – er akzeptiert sie in dem Wissen, dass sie ebenfalls einem Programm entstammen: Sie könnten ebenso Täuschung sein wie alles andere im gewaltigen Konzept der Matrix.
    Mit Hilfe von Niobe (JADA PINKETT SMITH) dringen Neo und Trinity weiter vor, als die Menschen es je gewagt haben: über die Ruinen der Erdoberfläche bis ins Herz der bedrohlichen Maschinenstadt. Im mechanischen Konvolut dieser gigantischen Metropolis stellt sich Neo der entscheidenden Macht der Maschinenwelt – dem Deus ex machina. Hier handelt er einen Vergleich aus: die letzte Hoffnung für die Welt am Rande des Abgrunds.
    Heute Nacht wird der Krieg enden. Neos Schicksal ist untrennbar mit dem zweier Zivilisationen verbunden – wird er die unabwendbare Konfrontation mit Smith überstehen?

    MATRIX REVOLUTIONS: DAS LETZTE KAPITEL

    1999 stellten die Wachowski-Brüder und Produzent Joel Silver „The Matrix“ (Matrix) vor, die visionäre Kombination brutal-eleganter Action mit einer vielschichtigen Handlung. Mit ihren kühnen optischen Erfindungen rissen die Filmemacher die Zuschauer von den Sitzen – sie schufen einen provokanten Action-Film, der über Wirklichkeit und Identität reflektiert und ein Licht auf jene Entscheidungen wirft, die wir alle treffen müssen – egal wie stark oder schwach wir sind. Die Wachowskis hatten das Epos, das sie mit „Matrix“ begannen, als Trilogie konzipiert, und die Produktion des zweiten und dritten Teils behandelten sie wie einen einzigen Film, der in zwei Folgen gezeigt werden sollte.
    Mit dem zweiten Kapitel „The Matrix Reloaded“ (Matrix Reloaded) führten uns die Autoren/Regisseure im Mai 2003 weiter in die umfangreiche Mythologie der Saga ein und präsentierten neue visuelle Effekte, die die Grenzen der heute machbaren Technik ausloten. „Reloaded“ wird von atemberaubend dynamischen Action-Sequenzen geprägt und nimmt das Thema der philosophischen und technischen Entfremdung aus dem ersten Teil wieder auf: Neo setzt seine gefahrvolle Reise in Richtung einer tieferen Wahrheit fort und begreift langsam seine Schlüsselrolle für das Schicksal der Menschheit.

    Bisher hat „Matrix Reloaded“ weltweit über 735 Millionen Dollar eingespielt – damit ist er der erfolgreichste Film des Jahres 2003 und sowohl in den USA als auch international der größte Kassenknüller mit R-Rating (entspricht etwa der Freigabe „Ab 16 Jahren“) in der Geschichte des Kinos. „Reloaded“ verbuchte auch die umsatzstärkste Einzelwoche überhaupt: 158,2 Millionen Dollar. In den USA nahm er die 150-Millionen-Dollar-Hürde in rekordträchtigen sechs Tagen. International rangiert der Film auf Platz 10 der erfolgreichsten Titel aller Zeiten – außerdem setzte er als erster Film überhaupt mehr als 100 Millionen Dollar an einem einzigen Wochenende um.

     

    Die schwindelerregenden Kassenergebnisse der ersten beiden Teile der Trilogie und die zahlreichen wissenschaftlichen Analysen der Wachowski-Werke zeugen von dem Echo, das die Filmemacher mit ihrem provokanten Werk im kollektiven Bewusstsein ausgelöst haben. „Sie haben ein Epos geschaffen, das sie in einem visionären Stil erzählen, der die Unterhaltungsbranche auf den Kopf stellt – das ist die Action-Trilogie für Leute, die auch über das nachdenken wollen, was sie auf der Leinwand sehen“, stellt „Matrix“-Produzent Joel Silver fest. „Man kann diese Filme auch ganz aus dem Bauch heraus genießen, aber wer etwas tiefer forschen will, der findet darin Anregungen zu sehr grundsätzlichen Thesen.“
    Die Wachowskis sind überzeugt, dass bei den „Matrix“-Filmen vor allem die Hoffnung auf Verständigung im Mittelpunkt steht – die Synthese all unseres konkreten Wissens mit dem Glauben an die Transzendenz. „Es geht um Wahrheitssuche, um den Preis des Wissens, um den Drang, unser Leben zu begreifen – und um die Opfer, die wir dafür bringen“, formuliert es Keanu Reeves. „Auch das Thema Evolution ist in der Trilogie ein entscheidender Aspekt. Im ersten Film heißt es Maschinen gegen Menschen, die sich aus der Welt der Matrix befreien wollen, in der sie von den Maschinen versklavt werden. In ,Reloaded‘ und ‚Revolutions‘ erleben wir die Perspektive von Programmen, die von Maschinen gemacht wurden: Sie versuchen sich in der Matrix zu verstecken, als ihnen die Vernichtung in der Maschinenwelt droht, während den Menschen die Vernichtung von Zion durch die Maschinen bevorsteht. Doch letztlich wird auch die Existenz der Maschinen bedroht, und die Menschen, Programme und Maschinen müssen zusammenhalten, wenn sie nicht gemeinsam untergehen wollen.“ So zumindest die Meinung der Produzenten des Films die nach den eher ernüchternden Kritiken zum zweiten Teil etwas mehr Bescheidenheit üben sollten.

    Das visuelle und intellektuelle Konzept, das in „Matrix“ vorgestellt und in „Reloaded“ weiterentwickelt werden sollte, soll  im explosiven Schlusskapitel „The Matrix Revolutions“ (Matrix Revolutions) seinen mit fulminanter Action gespickten Höhepunkt erreichen. „Mit ,Revolutions‘ liefern die Brüder die unglaublich mitreißende Auflösung ihrer Geschichte“, sagt Silver. „Sie führen Neos Reise zu Ende – emotional, intelligent, humorvoll. Jetzt begreifen wir wirklich, worum es bei diesem Konzept eigentlich geht. Man geht also zufrieden nach Hause, und dennoch werden die Zuschauer das Erlebte intensiv analysieren und diskutieren.“
    Das offene Ende von „Matrix Reloaded“ zeigte Neo im Koma an Bord des Rebellenschiffs Mjolnir. Er hat seine Fähigkeiten eingesetzt, um etliche angreifende Wächter auszuschalten – was unerklärlich ist, denn während dieser tödlichen Konfrontation befand er sich gar nicht in der Matrix. In „Revolutions“ erfährt Neo, was es tatsächlich mit seinen Fähigkeiten auf sich hat und warum er sie auch in der realen Welt einsetzen kann. Reeves sieht Neo als „Blitzableiter, als Suchenden und als Zeitzeugen. Um seine Aufgabe zu erfüllen, stellt Neo sich als Vermittler einer ungeheuren Energie zur Verfügung – das äußert sich in seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten.“
    Neos Kräfte nehmen exponentiell zu – aber nicht nur seine, sondern auch die des habgierigen Agenten Smith: Dadurch entsteht die Situation, in der Smith für die Maschinenwelt, die ihn hervorgebracht hat, zu einer größeren Bedrohung wird als die Bewohner von Zion, die die Maschinenarmee nur bekämpfen, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Neo begreift, dass er sowohl Zion als auch die Maschinenwelt vor Smiths radikalem Vernichtungsfeldzug nur bewahren kann, wenn er sich weiter vorwagt, als er sich das jemals vorstellen konnte. „Er stößt vor ins letzte Unbekannte – das ist die einzige noch offene Frage auf seiner Reise“, sagt Reeves. „Er muss seine Mission erfüllen, egal was die Konsequenzen sind. Deswegen liegt mir so viel an Neo: Er will den Frieden sichern – dafür ist er zu allem bereit.“
    Laurence Fishburne spürt, wie sehr sich die Filmfigur Neo und der Schauspieler in ihrem kompromisslosen Engagement ähneln: „Keanu lässt sich mit niemandem vergleichen, den ich kenne; er ist äußerst sensibel und hochintelligent. Während der Dreharbeiten hat er sich hundertprozentig auf Neo eingelassen. Für mich war diese erstaunliche Filmerfahrung mit ihm wirklich das reinste Vergnügen.“

    Während Neo unbeirrbar seinen Weg zu Ende geht, glaubt der ernüchterte Morpheus weiter daran, dass sein ehemaliger Schüler den Krieg beenden kann – obwohl der Architekt in „Reloaded“ angedeutet hat, dass die Prophezeiung des Orakels auch nur ein Kontrollmechanismus der Maschinen sein könnte. „In ‚Revolutions‘ erleben wir einen menschlicheren Morpheus“, verrät Fishburne. „Er ist nach wie vor der charismatische Führer, denn die Menschen glauben an ihn und fühlen sich unter seinem Schutz geborgen, aber er ist nicht mehr die überlebensgroße, allwissende Figur, als die wir ihn im ersten Film kennen gelernt haben. Die Grundfesten seines Glaubens sind erschüttert, und wie er damit umzugehen versucht, das macht ihn menschlicher.“
    Auch Trinity lässt sich in ihrem Glauben an Neo nicht beirren, und die enge Beziehung der beiden bestärkt sie darin, weiter ihren Weg zu gehen. „Mich begeistert vor allem Trinitys kompromisslose Liebe zu Neo: Sie glaubt an ihn. Daraus schöpft sie Kraft, aber gleichzeitig wirkt sie dadurch auch ausgeglichener“, sagt Carrie-Anne Moss. 
    „Den Wachowskis gelingt es auf unglaublich überzeugende Weise, Neos und Trinitys Beziehung auszugestalten“, fügt Silver hinzu. „Ihr Verhältnis bildet ein Herzstück der Trilogie, und das gilt vor allem für ,Revolutions‘ – dadurch werden die Figuren, die Story, die Filme insgesamt zusammengehalten. Im Grund geht es um ihre Liebe füreinander.“
    Am Ende von „Reloaded“ erhielt Trinity die Chance für ein neues Leben. Jetzt legt sie ihr Schicksal wieder in Neos Hand, als sie sich entschließt, ihn in die Maschinenstadt zu begleiten. „Wir wissen ja, dass Trinity beherzt zupacken kann“, lacht Moss. „Sie wird nie akzeptieren, dass sie jemals an ihre Grenzen geraten könnte. Und schon gar nicht wird sie Däumchen drehen und abwarten, was mit Neo passiert. Also sucht sie einen Weg, wie sie ihn unterstützen kann.“
    Eine weitere Schlüsselfigur in der Widerstandsbewegung von Zion ist Niobe – auch sie will Neo helfen, allerdings erst nach einem inneren Entwicklungsprozess, der in „Reloaded“ beginnt und vor allem im Videospiel „Enter the Matrix“ genauer gezeigt wird. „Als wir Niobe in ,Reloaded‘ kennen lernen, glaubt sie an gar nichts – außer an sich selbst“, sagt Jada Pinkett Smith. „Mit ihrem haushohen Ego ist sie ein arrogantes Biest. Doch im Lauf der Geschichte wächst ihr Glaube an Neo und Morpheus, sie beginnt zu begreifen, dass es da etwas jenseits intellektueller Logik, jenseits ihres kleinen Gesichtskreises gibt.“
    Niobe glaubt zwar nicht an die Prophezeiung des Orakels, aber trotzdem stellt sie ihr Schiff zur Verfügung, als Neo sich entschließt, sein Friedensangebot in der Maschinenstadt zu unterbreiten. Laut Pinkett Smith hat „Niobe großen Respekt vor Neo, sie hält zu ihm, weil sie seine Taten, seine Opfer zu würdigen weiß. Sie hält ihn zwar nicht für den Auserwählten, aber dennoch ist sie überzeugt, dass, wenn diese Mission überhaupt einen Zweck hat, nur er sie zum Ziel führen kann.“
    Als Niobe und Morpheus unter diesen lebensgefährlichen Umständen wieder aufeinander treffen, merken beide, dass ihre tiefe, wenn auch sehr distanzierte Beziehung immer noch Bestand hat. „Niobe fühlte sich von Commander Lock angezogen, weil er ein kluger Kopf ist. Aber im Herzen hat sie sich nie von Morpheus losgesagt“, sinniert Pinkett Smith. Und Fishburne fügt hinzu: Den dritten Akt von ,Revolutions‘ gestalten die Brüder wunderschön und wirklich romantisch: Neo und Trinity steigen auf, während Morpheus und Niobe absteigen und die Katastrophe über die Welt hereinbricht.“

    Unterdessen entwickelt sich die Zerstörungswut des Agenten Smith im Zuge seiner ständig zunehmenden Macht immer hemmungsloser. „In ,Matrix‘ war Smith ursprünglich eine sehr geradlinige Figur mit einer klar definierten Aufgabe“, beschreibt Hugo Weaving seine Rolle. „Aber während dieses Trips entwickelt er menschliche Gefühle. Plötzlich spürt er, was Wut und Eifersucht bedeuten. Er kann Dinge riechen und bekommt eine Ahnung davon, was Menschlichkeit ausmacht. Das erträgt er nicht, er empfindet es als Schwäche. In ,Reloaded‘ hat er sich mit diesen übermächtigen Gefühlen arrangiert, er kommt mehr und mehr auf den Geschmack. Er entwickelt ein Ego und hat buchstäblich alle Fesseln abgeworfen. In ,Revolutions‘ dreht er schließlich völlig durch – jetzt will er sich nicht mehr nur von der Matrix lösen, er will gleich die gesamte Welt unterwerfen.“
    Hinter Smiths abgefeimter Brutalität steckt laut Weaving „ein rabenschwarzer Charakter. Aber dennoch habe ich ihn immer als komisch empfunden. Smiths humorvolle Seiten im ersten Film scheinen mir direkt Larrys und Andys Wesensart zu entsprechen, und ich finde es toll, dass sie diese Elemente in ,Reloaded‘ und ,Revolutions‘ ausgebaut haben. Diese Schauspielerfahrung habe ich sehr intensiv ausgekostet.“
    Weil Smiths egomanischer Power-Trip sowohl die reale als auch die Maschinenwelt bedroht, entschließt sich das Orakel, Neo zu helfen – dafür muss es teuer bezahlen. Im Videospiel „Enter the Matrix“ wird erklärt, dass die äußere Erscheinungsform des Orakels (die „Hülle“) vom rachsüchtigen Merowinger ausgelöscht worden ist, so dass es in ,Revolutions‘ in neuer Gestalt erscheint.
    Als die Wachowskis die Drehbücher zu „Reloaded“ und „Revolutions“ schrieben, spielten sie mit verschiedenen Möglichkeiten, die äußere Erscheinung des Orakels zu verändern, aber dann beschlossen sie, dass die Schauspielerin Gloria Foster die Rolle wie in „Matrix“ weiterspielen sollte. Foster starb jedoch, nachdem sie ihre Szenen für „Reloaded“ abgedreht hatte, und die Brüder nahmen ihre ursprüngliche Idee in Bezug auf das Orakel wieder auf. „Gloria hatte Charisma, sie war ungewöhnlich begabt“, erinnert sich Silver. „Wir sind sehr stolz darauf, dass man sich mit zwei ihrer wichtigsten Auftritte in ,Matrix‘ und ,Matrix Reloaded‘ immer an sie erinnern wird. Das Schicksal hat die Wachowskis gezwungen, von ihrem Orakel-Konzept abzuweichen – sie mussten auf Glorias Tod reagieren. Aber sie gestalten die Figur dadurch sogar noch intensiver – ich halte das für äußerst gelungen.“
    „Traumhaft, wie die Brüder auf Glorias Tod eingehen und dabei die Story durch die Veränderungen im Drehbuch sogar noch weiter ausgestalten“, findet auch Carrie-Anne Moss.

    Als Orakel in seiner neuen Gestalt besetzten die Filmemacher die renommierte Bühnen- und Filmschauspielerin Mary Alice (aus der TV-Serie „A Different World“/College Fieber). „Ich stehe nicht besonders auf Science-Fiction, aber das Spirituelle in den ,Matrix‘-Filmen spricht mich durchaus an“, sagt Alice, die 1995 mit Gloria Foster in dem Stück „Having Our Say“ am Broadway aufgetreten ist – als Schwestern, die beide über 100 Jahre alt werden. „Durch diese Rolle hat sich mein Leben verändert.“
    „Mary Alice kam an Bord und hat dem Orakel auf verblüffende Weise Leben eingehaucht“, sagt Fishburne, der bereits als Zehnjähriger auf einer New Yorker Bühne Alices Sohn gespielt hat.
    Zee wohnt in Zion und übernimmt bei der Verteidigung der Stadt gegen die gnadenlose Belagerung der Maschinen eine Schlüsselrolle. Für sie geht es um mehr als für die anderen: Der Krieg gegen die Maschinen hat zwei ihrer Brüder das Leben kostet: Tank und Dozer gehörten in „Matrix“ zu Morpheus’ Besatzung. Und ihr Freund Link hat als Morpheus’ Maschinist sein Leben aufs Spiel gesetzt. „Zee lässt sich nicht unterkriegen, hartnäckig verfolgt sie ihr Ziel, sie tut, was getan werden muss, von Angst lässt sie sich nicht irritieren“, sagt Nona Gaye. „Sie will Zion schützen, denn jetzt ist ihr nur noch Link geblieben. Sie will den Lebensraum für sich und ihn verteidigen.“
    Zu den Hauptdarstellern in „Matrix Revolutions“ zählen außerdem Lambert Wilson als Merowinger; Monica Bellucci als Persephone; Harold Perrineau als Link; Harry Lennix als Commander Lock; Collin Chou als Seraph; Nathaniel Lees als Mifune, Anführer des APU-Corps; Clayton Watson als the Kid; Tanveer Atwal als Sati, ein Mädchen, das Neo im Bahnhof der Mobil Avenue begegnet; Bernard White als Satis Vater Rama; Bruce Spence als Trainman, der alle Reisenden zwischen der Matrix und der Maschinenwelt kontrolliert; Ian Bliss als Bane, das verräterische Besatzungsmitglied, von dem Agent Smith Besitz ergreift; David Roberts als Roland, Captain der Mjolnir; Anthony Wong als Ghost, Niobes erster Maat; und Anthony Zerbe als Ratsherr Hamman.

    Im Rückblick auf die vielen Jahre seit dem Winter 1997, als Reeves mit dem Training für die Rolle des Neo in „Matrix“ begann, ist er den Wachowskis für die große Herausforderung und ihre ehrgeizige Story dankbar: „Ich arbeite sehr gern mit Larry und Andrew zusammen, ich weiß die Chance zu schätzen, die sie mir gegeben haben, und ich kann ihre Ideen, ihre Fantasie in dieser wunderbaren Geschichte würdigen. Für alle Mitwirkenden gilt, dass sie ihr Bestes geben mussten – das war nicht einfach, aber dadurch sind die Filme so gut geworden: Man muss die Ärmel hochkrempeln, um Träume wahr werden zu lassen. Wer würde sich nicht mitreißen lassen, wenn er die Chance bekommt, die wahrscheinlich wichtigste Aufgabe seiner kreativen Laufbahn zu erfüllen?“
    „Die Erfahrung dieser Dreharbeiten hat einen neuen Menschen aus mir gemacht“, sagt Moss. „Ich habe nicht nur über meine Arbeit viel dazu gelernt, sondern auch über mich selbst, mein eigenes Leben. Es ist traumhaft, so intensiv an einem Projekt zu arbeiten, an einer Filmtrilogie mitzuwirken, in der man für seine Überzeugung und seinen Glauben kämpft.“
    Auch Jada Pinkett Smith fühlte sich von der „Matrix“-Erfahrung intensiv angeregt. „Es macht Spaß, weil ich mein Alter Ego bis zum Anschlag ausleben darf“, lacht sie. „Die Rolle der Niobe war wirklich ein Selbsterfahrungstrip. Die Dreharbeiten haben mich in meinem Glauben gefestigt. Ich bereitete mich intensiv vor, konzentrierte mich auf meine interne Reise, versuchte im Glauben zu wachsen, und die Filme spielen in dieser Entwicklung eine große Rolle.“

    Zu seiner Schlüsselrolle als Morpheus, dem unerschütterlich glaubensstarken Katalysator für Neos Reise als Auserwählter, sagt Fishburne nachdenklich: „Ich bin überzeugt, dass ich nicht zufällig an diesem Projekt mitwirke – vielleicht ist das mein Schicksal. Ich schätze Morpheus sehr. Wahrscheinlich wird man sich an ihn als meine bedeutendste Rolle erinnern. Und alle Mitwirkenden der Dreharbeiten haben mich für den Rest meines Lebens geprägt.“
    Laut Silver, der neben einer beeindruckenden Reihe von Filmhits die erfolgreichen Kinoserien „Die Hard“ (Stirb langsam) und „Lethal Weapon“ (Zwei stahlharte Profis) produzierte, „beendet die ,Matrix‘-Trilogie ein Kapitel meiner Karriere als Filmemacher. Das war ein unglaubliches Abenteuer. Ein monumentales Projekt, genauso dramatisch, spannend und überwältigend wie die Filme selbst. Wie alle Beteiligten habe ich ein Großteil meines Lebens in diese gigantische Saga investiert – jetzt, wo es vorbei ist, werde ich das vermissen.“

    REVOLUTIONÄRES TRAINING, NAHKÄMPFE & STUNTS

    Nachdem die Hauptdarsteller schon für „Matrix“ ein völlig neuartiges Training absolviert und ihre eigenen ausgeklügelten Kung-Fu-Kämpfe und Drahtseilstunts ausgeführt hatten, arbeiteten Keanu Reeves, Carrie-Anne Moss, Laurence Fishburne und Hugo Weaving bereits fünf Monate vor Beginn der Dreharbeiten zu „Matrix Reloaded“ und „Matrix Revolutions“ wieder mit dem Kampfchoreografen der Trilogie, dem Meisterakrobaten und Drahtseilspezialisten Yuen Wo Ping, und seinem Kung-Fu-Team aus Hongkong unter der Leitung von Dion Lam zusammen. Jeden Tag trainierten sie in einem Flugzeug-Hangar in Santa Monica, in dem auch die große Motion-Capture-Bühne für den Film eingerichtet wurde. Und das Stuntteam hatte sich inzwischen verdreifacht.
    Aufgrund des viermonatigen harten Trainings vor dem ersten Film „waren die Darsteller zu Beginn der neuen Trainingsphase deutlich besser vorbereitet. Sie hatten eine viel bessere Kondition, waren sehr fit, vor allem wussten sie sehr viel genauer, was wir von ihnen erwarteten“, sagt Yuen.
    „Das Training für Teil 2 und 3 war sicher dreimal so anstrengend wie beim ersten Film“, gibt Reeves zu, der jeden Tag mindestens sieben Stunden Kung Fu trainierte. „Neos Kung-Fu-Einsätze und die Drahtseiltricks sind erheblich ausgefeilter.“

    Während der Vorbereitung und Dreharbeiten zu „Matrix“ erholte er sich von einer Halsoperation, was seine Bewegungsfreiheit einschränkte, und Yuen stellte sich auf Reeves’ Verletzung ein, indem er die Choreografie der Neo-Kämpfe eher auf Armbewegungen konzentrierte und Fußtritte vermied. Doch diesmal war Reeves in keiner Weise gehandicapt. „Je mehr mir gelang, desto mehr forderten sie“, erinnert sich der engagierte Schauspieler. „Wenn ich also eine Aktion überzeugend absolvierte, fragten sie am nächsten Tag, ob ich auch zwei Sachen hinbekommen könnte. Dann fingen die Dreharbeiten an, und die Brüder forderten sieben Aktionen gleichzeitig! Das hat riesig Spaß gemacht, aber es war echte Knochenarbeit. Und schmerzhaft… Eis ist mein Freund.“ (Während des Trainings zog sich Reeves gern in eine Badewanne voll Eis zurück.)
    „Niemand sonst stellt an sich selbst derart hohe Anforderungen wie Keanu“, stellt Moss fest. „In bestimmten Situationen schloss ich nur noch die Augen und hielt mir die Ohren zu, weil ich Angst hatte, dass er es übertreibt, aber ich habe wirklich Hochachtung vor seinem Engagement und kann ihm nur Beifall zollen. Er hat mit seiner Kampftechnik, mit seinen physischen Aktionen eine Ebene erreicht, wie es meines Erachtens noch keinem amerikanischen Schauspieler gelungen ist.“
    „Keanu ist eine Ausnahmeerscheinung“, sagt Yuen anerkennend. „Perfektionistischer kann man gar nicht sein, er ist nie mit seiner Leistung zufrieden, sogar wenn ich selbst sie für sehr gut halte! Ich habe mich redlich bemüht, seinem Anspruch gerecht zu werden.“ 
    Reeves spürte, dass er nur mit einem derart aufwändigen Training jene technische Perfektion erreichen konnte, die der von den Brüdern angestrebten atemberaubenden Action entspricht. „Wo Ping, Larry und Andy wollen die Kämpfe so spektakulär wie nur möglich gestalten“, sagt er. „Die ganz große Show ist ihr Ding, sie wollen beste Unterhaltung liefern. Physischer Kontakt kann positive und negative Aspekte haben – sie interessieren sich für beides – genauso wie Feuer zerstören, aber auch wärmen kann. Beides ist auch in jeder Action-Sequenz angelegt.“ 

    Die mitreißenden Kampfsequenzen in „Revolutions“ – der Showdown in der Garderobe des „Club Hell“, Neos brutaler Kampf gegen Bane an Bord der Logos und sein Alles-oder-nichts-Duell mit Agent Smith, das intern als „wirklich handfeste Schlägerei“ bezeichnet wurde – entstanden alle als sehr effektive Zusammenarbeit zwischen dem Choreografen, den Filmemachern und den Darstellern. „Wo Pings Stil ergänzt die Story-Philosophie der Brüder außergewöhnlich gut“, sagt Produzent Joel Silver. „Es geht in den Auseinandersetzungen nicht nur darum, dass sich Protagonist und Antagonist ein physisches Duell der Willensstärke liefern, sondern Wo Ping zeigt, wie sich die Figuren durch die Kämpfe weiterentwickeln. Während des Dojo-Kampfes in ,Matrix‘ probiert Neo erstmals die in ihm schlummernden Fähigkeiten aus, und in der ,handfesten Schlägerei‘ in ,Reloaded‘ wird er derart bedrängt, dass er eine ganz neue Vorgehensweise testen muss. In ,Revolutions‘ haben Neo und Smith ihre Fertigkeiten so vervollkommnet, dass sie sich jetzt ebenbürtig sind – beide verfügen über ungeheure Kräfte.“
    „In der wirklich handfesten Schlägerei wollen die Brüder sowohl Neos als auch Smiths Unüberwindlichkeit demonstrieren“, erklärt Yuen. „Ich versuche diese Sequenz mit unterschwelliger Energie aufzuladen: Zwei sehr unterschiedliche Kämpfer treffen aufeinander, beide müssen gewinnen, sie können nicht verlieren. Weil Keanu und Hugo auch hier so unermüdlich Einsatz zeigten, konnten wir den Kampf mit der nötigen Energie aufpeppen.“
    Laut Silver ergibt sich daraus ein in jeder Beziehung außergewöhnlicher Showdown: „Die wirklich handfeste Schlägerei ist eine unübertroffene Comic-Heft-Schlacht zwischen zwei Superhelden, die keinen Stein auf dem anderen lassen – so etwas hat es in einem Realfilm noch nie gegeben“, berichtet er. „Es ist ungemein faszinierend zu erleben, wie die Wachowskis Neos und Smiths Rivalität langsam, aber sicher auf die Spitze treiben – bis zu dieser letzten, unglaublichen Auseinandersetzung in ,Revolutions‘.“
    Die Dreharbeiten zu dieser enorm ehrgeizigen Superkeilerei dauerten acht Wochen – vorausgegangen waren Monate der Vorbereitung: Das Produktionsteam musste die erforderliche neuartige Ausrüstung erst entwickeln, um den Vorstellungen der Wachowskis für diese bombastische Sequenz gerecht zu werden. Laut Drehbuch sollte der bis in jede Einzelheit durchchoreografierte Kampf in strömendem Regen stattfinden, zunächst in einer überfluteten Straße, auf der es von Smith-Klonen wimmelt, dann 800 Meter hoch in den Lüften vor einem Blitze-durchzuckten Himmel: In rasender Geschwindigkeit brettern die beiden durch eine Wolkenkratzerruine, dann krachen sie in einen riesigen Krater, wo das Duell, das die Erde buchstäblich erbeben lässt, schließlich beendet wird. Für die Szene wurden extra Apparaturen für besonders große Regentropfen entwickelt, die man besser ausleuchten und entsprechend besser sehen konnte als den typsichen „Filmregen“. Die für diese Sequenz benötigten ungeheuren Wassermengen ließen sich zwar praktisch nicht erwärmen, aber sie wurden durch die Regenpumpen zumindest ständig gefiltert und gereinigt.
    „Der Dreh des ersten Abschnitts der wirklich handfesten Schlägerei, in dem Neo und Smith auf der Straße in strömendem Regen aufeinander losgehen, war fantastisch“, berichtet Hugo Weaving begeistert. Er erzählt, dass ihm bei „Reloaded“ und „Revolutions“ besondere „Vorsicht antrainiert“ wurde, nachdem er sich während der Dreharbeiten zu „Matrix“ verletzt hatte. „Ich spüre den Regen gern auf der Haut, fühle mich dadurch erfrischt und gestärkt. Später im Krater müssen wir auch im Schlamm kämpfen – das war erheblich schwieriger.“

    Tatsächlich merkte Weaving, dass sich durch den Kampf und die eingeflochtenen Dialoge im Krater die größten Probleme der gesamten Sequenz ergaben: „Der Regen prasselte derart auf uns herunter, dass wir kaum sprechen konnten, ohne dass wir mit dem Mund Luftblasen und Wasserfontänen produzierten. Ich konnte selbst nicht hören, was ich sagte, es war also wirklich kompliziert, den richtigen Ton zu treffen, denn ich hatte keine Ahnung, wie das klang.“
    Die drei Reihen von Zuschauern bestehen dabei allesamt aus Agent-Smith-Klonen. Realisiert wurden diese Aufnahmen mit Hilfe von Schauspieler-Doubles, Smith-Puppen aus der Ausstattungsabteilung und im Computer generierten Agenten, die dann von den Experten für visuelle Effekte hinzugefügt wurden. Die Doubles in ihren Smith-Masken agierten in der letzten Reihe und mussten gleichzeitig die Kopfbewegungen der zwei miteinander verbundenen Puppenreihen kontrollieren, so dass jeder Smith dem Kampfgeschehen mit synchronen Bewegungen folgt.
    Im Abschnitt des Kampfes, der die Gegner in der Luft zeigt, war überzeugende Schwerelosigkeit gefordert. Zu diesem Zweck arbeiteten die Stuntleute und das Martial-Arts-Team mit dem Produktionsteam und den Experten für visuelle Effekte zusammen. So entstanden die „Stimmgabeln“, eine besondere Halterung, mit deren Hilfe die Schauspieler und Stuntleute während des Kampfes wie schwerelos wirkten. (Es gab ursprünglich auch Tests in einem speziellen Nasa-Flugzeug, in dem Astronauten zu Trainingszwecken echte Schwerelosigkeit erleben, doch diese Option erwies sich für die Dreharbeiten als ungeeignet.) Dieser Abschnitt, in dem die Schwerkraft aufgehoben wird, wurde im „Ei“ gedreht, einem kastenförmigen Set, das komplett von einer Bluescreen umgeben ist. Die so entstandenen Kampfaufnahmen wurden später im Computer mit dem prasselnden Regen über der Stadtlandschaft der Matrix kombiniert.

    Für all die akrobatischen Stunts und Drahtseil-Sequenzen waren die unterschiedlichsten Korsetts und Aufhängungsapparaturen nötig, darunter auch der sehr vielseitig einsetzbare „Twist-Gurt“, den Martial-Arts-Coordinator und Reeves-Stuntdouble Chad Stahelski entwickelt hat. Der Twist-Gurt ist ein Körperkorsett, mit dem man fließende Drehungen in unterschiedliche Richtungen ausführen kann, zum Beispiel einen Überschlag rückwärts, der in ein Rad-Schlagen übergeht. Eine weitere entscheidende Rolle spielte auch das sogenannte Kotzkorsett: Der Name ergab sich, weil sich die Darsteller bei diesem Einsatz oft übergeben mussten, denn mit dieser Vorrichtung nach dem Kreiselprinzip wird der freie Fall simuliert.
    „Die Arbeit an den Drahtseilen sieht leicht aus, aber man muss reichlich üben, bis man lernt, sich darin körperlich auszudrücken und sich im Timing mit dem Team abzustimmen, das an den Drähten zieht“, stellt Stahelski fest. „Vor allem muss man sehr flexibel sein, man muss zuschlagen und treten können, und man braucht Kraft, um den Körper in die vorgeschriebene Stellung zu bewegen.“
    „Das war Knochenarbeit, als wir versuchten, die Kung-Fu-Bewegungen an den Drähten im Regen auszuführen, aber Hugo, Chad und das Stuntteam haben sich unglaublich ins Zeug gelegt“, sagt Reeves über die mühsame Kleinarbeit, die nötig war, um die winzigen Teilstücke zu einem perfekten Ballett von brutaler Schönheit zu addieren. (Neben seinem Beitrag zur wirklich handfesten Schlägerei war Reeves auch an Neos Kampf mit Bane an Bord der Logos beteiligt – dort musste er quasi blind kämpfen, denn Neo ist laut Drehbuch am Auge verletzt, und durch das entsprechende Make-up konnte er praktisch nichts mehr sehen.)
    „Keanu hat sich am Set völlig verausgabt, sein Qualitätsanspruch ist extrem hoch, aber dennoch hat er mich oder die anderen Schauspieler nie unter Druck gesetzt“, fügt Weaving hinzu. „Er kann sehr gut zuhören – ich arbeite ausgesprochen gern mit ihm.“
    Auch in einer weiteren Kampfsequenz in „Revolutions“ sorgte Yuen dafür, dass die Schwerkraft aufgehoben scheint: Trinity, Morpheus und Seraph dringen in der Matrix in den Club Hell ein und stellen dort den Merowinger, der auf jeden der drei ein Kopfgeld ausgesetzt hat. An der Decke installierte man ein Schienensystem, an dem die Darsteller und Stuntleute kopfüber aufgehängt wurden, und der Twist-Gurt schaffte auch hier die nötige Bewegungsfreiheit für die turbulente Akrobatik der Helden. Hunderte von Knallfröschen, weitere Sprengkörper und zu Bruch gehende Requisiten mussten mit den komplexen Manövern der Darsteller synchronisiert werden.
    „Als ich mir den Club-Hell-Set anschaute, erinnerte mich das an den Dreh der Lobby-Sequenz in ,Matrix‘“ berichtet Carrie-Anne Moss, die sich beim Vorbereitungstraining zu „Reloaded“ und „Revolutions“ ein Bein gebrochen hatte. „Wir standen unter dem ungeheuren Druck, jede unserer Bewegungen exakt in Abstimmung mit all den Knallfröschen und Explosionen zu absolvieren. Ich war sehr nervös, als ich nach meinem Beinbruch wieder an den Drahtseilen hochgezogen wurde, aber Chad und das Drahtseilteam haben mich in jeder nur erdenklichen Hinsicht unterstützt. Als ich ein paar wirklich komplizierte Bewegungen beim ersten Take auf Anhieb hinbekam, schrien die Brüder ,Hurra!‘ – das kommt wirklich sehr selten vor. Für mich war es ein echt großer Tag, als wir die Club-Hell-Sequenz im Kasten hatten.“
    „Carrie-Annes Motto bei den Dreharbeiten war: ,Sagt mir, was ich machen soll, und ich mach’s‘“, erzählt Reeves voller Bewunderung. „Sie bringt sich mit Haut und Haar ein, sie lebt ihre Rolle – das ist toll, das spornt auch uns an.“
    „Carrie-Anne leistet wirklich hervorragende Arbeit, und ich habe sie immer ermuntert, doch selbstbewusster mit ihren Fähigkeiten umzugehen“, sagt Yuen. „Außerdem entwarf ich einen extrem schnellen und effektiven Fußtritt für sie, den wir Skorpion-Kick nennen. Über sechs Monate lang habe ich nur diesen speziellen Tritt mit ihr geübt. Sie hat dann wirklich kraftvoll und äußerst präzise zugetreten.“
    Im Club-Hell-Kampf kommt auch Trinitys Markenzeichen zum Einsatz, der Doppeladler, ein kraftvoller Tritt, den sie ausführt, während sie in der Luft stillzustehen scheint. „Ich musste einen Typen treten, der daraufhin in eine Wand kracht und dort hängen bleibt. Bei jeder Wiederholung habe ich die Augen geschlossen, bis sie endlich zufrieden waren, denn ich hatte Angst, mein Gegner würde eine Gehirnerschütterung bekommen oder sich sonstwie wehtun“, sagt Moss. „Aber er machte eifrig weiter und fand das alles toll. Stuntmänner und Stuntfrauen sind wirklich ein ganz besonderer Menschenschlag.“
    „Der Kampf in der Garderobe des Club Hell ist eine Weiterentwicklung des Drahtseil-Kung-Fu-Konzepts der Lobby-Sequenz in ,Matrix‘“, meint Silver. „Ich bin stets aufs Neue begeistert, wenn ich erlebe, wie sich die Kunstfertigkeit des ersten Films immer noch ausbauen und erweitern lässt – den Höhepunkt bildet jetzt ,Revolutions‘.“
    Bei den Dreharbeiten zur Belagerung von Zion wurde eine spezielle Hydraulik-Vorrichtung verwendet, in der Soldaten und Freiwillige von tödlichen Wächtern massenhaft angegriffen und zerfetzt werden. Dieses „Airbike“ wird üblicherweise eingesetzt, um vor grauem Hintergrund ein scheinbar fahrendes Motorrad zu zeigen. Für die „Matrix“-Produktion wurde es so umgerüstet, dass Stuntleute von den Wächter-Tentakeln scheinbar gepackt, geschüttelt und weggeschleudert werden konnten. Dieser Apparat bekam vom Stuntteam alsbald den Spitznamen „PMS“-Maschine: „Please Make it Stop“ (bitte aufhören).
    Die Szenen, in denen die Freiwilligen Kämpferinnen Zee und Charra todesmutig die Maschinen angreifen, erwiesen sich als erheblich anspruchsvoller, als die Schauspielerinnen erwartet hatten. „Wir mussten springen, rannten durch Tunnel, und schlugen uns die Knie auf“, sagt Nona Gaye. Sie spielt die Zion-Bewohnerin Zee, die sich für den Kampf gegen die Maschinen entscheidet, weil sie ihren Mann Link wiedersehen will, der zu Morpheus’ Crew gehört. „Das stellte sich als etwas anstrengender heraus, als ich gedacht hatte, aber es war jeden blauen Fleck wert. Die Belagerung ist eine unglaubliche Sequenz.“
    Jada Pinkett Smith durfte ihre kämpferischen Fähigkeiten bereits in „Matrix Reloaded“ unter Beweis stellen. In „Revolutions“ kann sie sich mit Niobes wichtigster Eigenschaft profilieren: Sie steuert ein Rebellenschiff durch die Kanalisation, während sie von der vernichtenden Feuerkraft massiv angreifender Wächter bedrängt wird. „Im Drehbuch wurde erwähnt, dass beim Steuern des Schiffs ihre Muskeln hervortreten. Also beschloss ich, mir entsprechende Muskeln anzutrainieren“, sagt Pinkett Smith, die ihre Tochter Willow zur Welt brachte, kurz bevor sie mit dem Training begann. „Kann sein, dass es nicht danach aussieht, aber der Dreh dieser Szene war ein hartes Stück Arbeit. Die Brüder verlangten, dass ich am Ruder so realistisch wie möglich wirke, während ich dieses riesige, alte, schwerfällige Schiff durch das Kanalisationsrohr bugsiere. Ich habe mich sehr bemüht, die starke Anspannung auszudrücken, die man braucht, wenn man ein Schiff dieser Größenordnung steuert.“
    Vom ursprünglichen Konzept über die Vorbereitung bis zu den tatsächlichen Dreharbeiten der „Matrix“-Filme waren beispiellose Anstrengungen nötig, um die neuartigen Ideen in Drahtseilakte, Kämpfe und Stunts umzusetzen. „Wir haben uns unser Grab selbst geschaufelt“, stellt Rondell abschließend fest. „Denn die Messlatte liegt bei diesen Filmen derart hoch, dass es bei jedem neuen Auftrag eigentlich nur bergab gehen kann. Mit den hier versammelten Experten und der Erfahrung unserer Crew war unseren Leistungen keine Grenze gesetzt. Manchmal haben wir eine Einstellung an einem Tag 70-mal wiederholt, um Perfektion zu erreichen – um den einen magischen Moment festzuhalten. Wir haben dadurch einen derart hyperperfektionistischen Anspruch entwickelt, dass jeder neue Film eine Enttäuschung sein muss – es sei denn, man ermöglicht uns einen ähnlich außergewöhnlichen Energieaufwand.“

    Den 2. Teil des Matrix Reloaded Spacials gibt es am Montag den 03.11.2003


    Quelle: treknews.de

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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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