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...für den anspruchsvollen Herren

Harald Lesch, Cecilia Scorza-Lesch, Arndt Latußeck - Die Entdeckung der Milchstraße


einz1975

Empfohlene Beiträge

Am Anfang war... tja, was war am Anfang? Nichts? Der Urknall und dann kam der Rest? So einfach ist es dann doch nicht. Denn das Weltall ist mehr als nur ein mit dem bloßen Auge sichtbares dunkles Meer. Doch bis wir Menschen dieses Verständnis dafür aufgebracht haben, sind einige Jahrhunderte vergangen. Die Autoren starten in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Hier lebte ein gewisser Wilhelm Herschel. Seines Fachs eher Musiker entdeckte er jedoch irgendwann die Liebe zur Astronomie. Die damalige Technik, um die Sterne zu beobachten, lag noch in den Kinderschuhen und doch schliff und feilte er so lange an seinen Prismen, bis er tiefer als jeder andere zuvor ins All schauen konnte.

Dank einiger interessanter Abbildungen kann man sich diese Phase der Entdeckungen sehr gut vorstellen. Metergroße Teleskope und zu sehen war doch nur ein kleiner Bruchteil dessen, was noch kommen sollte. Schon damals war allerdings klar, dass die Erde nicht einfach so irgendwo in im All hängt. Vielmehr ist sie und unser Sonnensystem nur ein kleiner Teil eines großen Sternenhaufens, der zusammen unsere Milchstraße bildet. Wie sie aufgebaut ist und vor allem welche Kräfte sie zusammenhält oder auch wachsen lässt, wird in den knapp 300 Seiten genauer unter die Lupe genommen. Wie wichtig ist die Gravitation? Warum hat die Milchstraßen die Form einer Spin-Galaxie und was befindet sich in ihrer Mitte?

Ich muss zugeben, dass ich einige Erklärungen mehr als einmal lesen musste, um zu verstehen, was die Autoren mir zu vermitteln versuchen. Es ist eben kein Roman, dem man locker folgen kann. Der Aufbau des Buches erinnert eher an einen Bericht, gepaart mit netten kleinen Anekdoten um das Leben bestimmter Wissenschaftler. Ohne ihre Arbeit, wüssten wir nicht all die wissenschaftlichen Zusammenhänge über unsere Milchstraße. Ihr Leben, ihre Ambitionen und vor allem ihre Entdeckungen zeigen, dass einige helle Köpfe ihrer Zeit voraus waren. Manchmal war es Zufall, manchmal glückliche Fügung, doch das Ergebnis spricht für sich. Neben den optischen Messungen werden auch die akustischen Signale untersucht uns ausgewertet.

Bis wir schließlich bei den Bildern landen, welche Dank unserer Sonden, zur Erde geschickt wurden. Vielleicht hätte ich mir ein wenig mehr historische Abbildungen gewünscht, dafür etwas weniger tief wissenschaftliche Zusammenhänge. Denn was anfänglich noch eine gewisse Spannung aufweist und man einige Wissenschaftler besser kennenlernt, wird es zum Enden hin eher technisch und anspruchsvoll. Wobei die Autoren immer versucht haben, mit Skizzen und so wenig Fremdwörter wie möglich den Sachverhalt zu erklären. Dennoch muss man sich schon gern mit der Materie befassen wollen, um auch komplett einsteigen zu können. Die Milchstraße gewinnt durch dieses Buch deutlich an ihrer eh schon fast unbeschreiblichen Faszination.

Fazit:
Die Milchstraße, unsere kosmische Heimat! Jeder, der einen klaren Sternenhimmel schon einmal beobachtet hat, ist von dem Anblick beeindruckt und begeistert. Das unsere Neugier irgendwann dazu führte genauer hinzuschauen, brachte uns über die Jahrhunderte Wissen, welches uns das Verständnis über unsere Geburtsstätte näher bringt. Harald Lesch, Cecilia Scorza-Lesch und Arndt Latußeck bringen anschaulich und verständlich dem Leser die Milchstraße und ihre physikalischen Zusammenhänge näher. Etwas mehr Abbildungen hätte ich persönlich gut gefunden, gerade zu den Gerätschaften der damaligen Zeit. Einige sehr wissenschaftliche Textpassagen muss man als Einsteiger sicher mehr als einmal lesen. In Summe bekommt man gut recherchiertes Geschichtswissen und astronomische, sowie physikalische Zusammenhänge beschrieben, welche unsere Galaxie von Grund auf beleuchten. Ein Muss für den angehenden Hobbyastronomen.

Matthias Göbel

Autoren: Harald Lesch, Cecilia Scorza-Lesch, Arndt Latußeck
Hardcover: 304 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag
Veröffentlichung: 20.09.2023
ISBN: 9783570105054
 

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