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...der Grund den man braucht

STAR TREK COMMUNITY LOST TALES Jeremiah Esteban


Alexander_MacLean

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Hier landen also die Abenteuer von Jerry auf der Waterloo. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch gerne was dazu sagen.

PS Hoshi du kannst ihn ja, wenn du es für sinnvoll hältst umpinnen

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Mit einem neutralern Gesichtsausdruck betrat Ensign Christine Powers, die Chefpilotin der Waterloo das Casino auf Deck fünf. Elegant wich die junge Frau Lieutnant Commander Elijah Bates, dem Chefingenieur aus, der gerade den Aufenthaltsraum verlassen wollte. Wie schon so oft in den vergangenen zwei Monaten musste die Pilotin feststellen, dass das Casino eigentlich seien Bezeichnung gar nicht verdiente. Es sah eher so aus wie jeder Warteraum in einen Spaceport aus. Ein paar Tische mit Stühlen drei Replikatoren und zwei große Fenster waren so ziemlich alles, was dem Raum ausmachte.

Kein Vergleich mit der bequemen Lounge auf Deck neun, wie sie es von der Ticonderoga, ihrem eigentlichen Schiff her kannte. Doch sowohl das Arboretum, als auch das Casino hatte beim Bau der Waterloo der Shuttlerampe weichen müssen, vor allen, da sich normalerweise am Heck eines Schiffes der Prometheusklasse befindliche Shuttlerampe durch den riesigen Computerkern, der für die Hologramme vorgesehen war, ersetzt wurde.

Seufzend sah sich Christine im Raum um und entdeckte Lieutnant Jeremiah Esteban an einen Tisch nahe des Fenster sitzen, wie meist um diese Uhrzeit. Während sie mit ihren Essen den Tisch des Chief of Operations ansteuerte, musterte sie den Offizier genau. Wie so oft bedauerte sie für eine Millisekunde, dass der attraktive Lieutnant schon verlobt war. Da sie ihn aber dennoch mittlerweile recht gut kennen gelernt hatte, fiel der jungen Frau sofort auf, dass er wirklich schlechte Laune hatte. Er stocherte mit einer Gabel im Salat herum während mit der rechten hand auf einen Padd herumtippte. Dabei hatte er eine Miene aufgesetzt, die selbst einen Borg das Fürchten gelehrt hätte.

Die Pilotin hatte Jeremiah in den vergangen Wochen nur selten Lächeln sehen, was aber vermutlich daran lag, dass der Lieutnant genauso wie sie, zur Waterloo zwangsversetzt worden war. Doch heute war es besonders schlimm. Dennoch ging die Frau das Risiko ein und setzte sich zu Jerry.

Nach einer Minute fragte sie: „Sag mal Jerry, was hat der Salat dir getan, dass du ihn wie ein Cardassianer foltern musst?“ „Hallo Chris.“, bekam sie entgegengebrummt. „Der Salat hat mir nichts getan. Er ist bloß zur falschen Zeit am falschen Ort. Kennst du den Ausdruck, es regnet nicht aber es gießt?“

Christine feixte. „Was ist los?“ „Wir ärgern uns schon seit gut einer Woche mit einen unverhältnismäßigen Anstiegs des Speicherverbrauchs der RAM-Module beim Einsatz des HSTS (Holografic Security Team System) herum. Die Eierköpfe vom Daystrominstitut behaupten natürlich, es liegt an der Hardware. Ihr Instanzsystem sei perfekt.“

Ensign Powers nickte wissend. Auch als Pilotin hatte sich zwangsläufig mit dem Projekt beschäftigen müssen. Zentrales Element des Holoprojektes auf der Waterloo war die testweise Ersetzung von lebenden Besatzungsmitgliedern durch Hologramme. Deshalb befanden sich an Bord der Waterloo inklusive der Entwickler vom Daystrominstitut nur etwa 100 Personen, als Besatzung. Der Rest sollte durch Hologramme ersetzt werden.

Um die großen Speicherbedarf, die komplexe Hologramme benötigten, zu reduzieren, hatten die Entwickler ein so genanntes Instanzsystem eingeführt. Das bedeutete das für die Holgramme mit gleichem Aufgabengebiet, wie eben Sicherheit oder auch Technik, ein zentrales Programm geladen wurde, von dem mehrere Instanzen gebildet wurden. Diese Instanzen teilten sich die Datenbank und ein grossteil der Verhaltensroutinen. Doch diese Neuentwicklung sorgte dennoch immer wieder für Probleme.

„Jedenfalls habe ich mich bei der Besprechung gestern mit Dr. Nirad angelegt.“, berichtete der Einsatzoffizier weiter.

Im Konferenzraum der Waterloo war jeder Platz besetzt. Mehrere Mitglieder der Forschungsgruppe vom Daystrominstitut, die von Ran Toren, einen Andorianer geleitet wurde. Komplettiert wurde die Gruppe durch fünf Sternenflottenoffiziere. Captain Robin Dellmare, die Kommandantin, Lieutnant Commander Elijah Bates, dem Chefingenieur und ersten Offizier, Lieutnant JG Jason Nakara, Chief of Security, sowie die beiden Einsatzoffiziere Lieutnant JG Jeremiah Esteban und Ensign Quentin Lang.

„Gut, nachdem der Punkt abgehakt ist, kommen wir zu dem Problemen mit HSTS.“, erläuterte gerade Professor Toren. „Haben wir dort schon irgendwelche Fortschritte gemacht und das Problem eingrenzen können.“ „Bis jetzt noch nicht. Die Hologramme schalten sich nach spätestens 40 Minuten ab oder sind wie eingefroren.“, erklärte Jason Nakara. „Und Zinnsoldaten kann ich nun mal nicht gebrauchen.“

„Gab es Probleme mit dem Kern.“, wollte der andorianische Wissenschaftler wissen „Nein, Professor.“, erläuterte Elijah Bates. „Die Systemdiagnose hat auch nichts ergeben.“, fügte Jerry hinzu. „Ensign Lang und ich haben unabhängig von unseren Test gestern einige Testläufe gemacht. Das Ergebnis ist immer wieder dasselbe. Wir haben es mit einen kontinuierlichen Anstieg des Speicherverbrauchs zu tun. Selbst das Zuschalten des Ersatzkerns und der Betrieb an Zeiten wo keine Last herrscht verzögert nur das Eintreffen der von Lieutnant Nakara beschriebenen Fehler nur heraus.“

Quentin Lang der junge Einsatzoffizier, der erst vor kurzem die Akademie mit Bestnoten abgeschlossen hatte, schaute etwas zaghaft zu seinen Vorgesetzten. So als wüsste er was jetzt käme und wollte dabei aber nichts zu tun haben. Denn Jeremiah fuhr fort. „Es ist kein Problem mit der Hardware. Man könnte die Sicherheitshologramme allein auf dem Bordcomputer einer Atlas laufen lassen und selbst dann würden sie irgendwann zu ‚Zinnsoldaten’ werden.“

Jerry machte eine kurze Pause und schaute die Anwesenden der Reihe nach an, bevor sein Blick bei Dr. Uwn Nirad, der verantwortlichen Entwicklungsleiterin hängen blieb. „Ich habe es schon vor drei Tagen gesagt und die Möglichkeit schon vor einer Woche in Betracht gezogen. Und ich sage es jetzt noch mal mit aller Deutlichkeit. Es liegt nicht an der Hardware. Es ist ein Fehler in der Datenmatrix.“

Quentin beugte sich näher an den Tisch und machte Anstalten sich die Ohren zu zuhalten, denn er wusste was jetzt kommen würde. Und leider wurde er nicht enttäuscht. „Es gibt keinen Fehler in der Datenmatrix.“, fauchte die Tellaritin sofort lautstark. „Haben sie überhaupt richtig zugehört?“, erklärte Lieutnant Esteban noch mit ruhiger Stimme. Nur seine angespannten Wangenmuskeln verrieten, dass er kurz davor war, zu explodieren. „Unsere Tests haben auch keinen Fehler in der Hardware finden können. Und die anderen Hologramme laufen stabil. Der Fehler liegt damit eindeutig in der Datenmatrix der HSTS.“ „Sie haben keinen Fehler gefunden, weil sie nicht richtig danach gesucht haben.“, konterte Uwn aufgebracht. „Meine Datenmatrix ist perfekt.“

Das brachte das Fass zum Überlaufen. Jeremiah stand von seinen Stuhl auf. Er blickte die tellaritische Programmiererin wütend an und wären seien Augen Phaser gewesen, sie wäre verdampft worden. „Sie arrogante Pute.“, brüllte er ihr entgegen. „Was glauben sie eigentlich wer sie sind? ES gibt kein perfektes System, verdammt noch mal. Sie können sich ihre bescheuerte Matrix sonst wohin …“

Hier wurde der Einsatzoffizier von einen lauten, befehlsgewohnten: „Lieutnant, das reicht jetzt.“, unterbrochen. Robin Dellmare war ebenfalls aufgestanden. Ihre dunklen Augen blitzen wütend. Dann wandte sie sich an Dr. Nirad. „Sie sollten wirklich ihre Matrix überprüfen, Doktor Nirad.“

Uwn Nirad wollte etwas erwidern, aber Robins Blick zeigte an, dass dies eigentlich keine freundliche Empfehlung war. Zudem hatte sich Professor Toren auch wieder gesammelt und schaltete sich wieder ein. „Das ist eine gute Idee, Captain.“

Der Andorianer sah in die Runde. „Nun da nichts weiter anliegt, würde ich sagen, wir treffen uns wie üblich in drei Tagen wieder hier.“ Allgemeines Nicken in der Runde, das von dem einen oder andern mit einen erleichterten Lächeln abgerundet wurde.

Beim Hinausgehen wartete Captain Dellmare auf ihren Einsatzoffizier. Sie hatte ihn die die ganze Zeit an Bord beobachtet und fand, dass es nun Zeit für ein klärendes Gespräch war. „Lieutnant Esteban, würden sie mir bitte in meinen Bereitschaftsraum folgen.“, sprach sie den jungen Offizier leise an. Jeremiah der immer noch sauer auf Uwn Nirad war, blickte überrascht zur Seite und seufzte lautlos. „Na prima.“, dachte er sarkastisch. Doch er nickte nur: „Ja Captain.“

In dem Büro der Komamndantin angekommen setzte sich diese sofort hinter ihren Schreibtisch und verschränkte die Arme. In der Zwischenzeit sah sich der leitende Einsatzoffizier etwas um. Alle Wände waren voll mit gemalten Bilder, Landschaftsbilder, Portraits und auch ein etwas abstraktes Werk. Die Staffelei in der einen Ecke verriet, dass Robin Dellmare diese vermutlich fast alle selbst gemalt hatte.

Was Jerry ein wenig überraschte. „Sie malen, Captain.“ Robin lächelte: „Ein wenig. Es entspannt mich.“ „Sie sind gut. Zumindest weitaus besser als ich.“ „Danke, Lieutnant.“ Der Captain machte eine kurze Pause. „Wir sind aber nicht hier um über mein Hobby zu reden.“

Während sich die Frau durch ihr rotes Haar fuhr, versteifte sich Jeremiah. Er wusste was jetzt kommen würde. „Nein, das sind wir nicht.“, setzte Robin nach. „Das vorhin im Konferenzraum war, ich möchte es mal so ausdrücken, unter aller Kanone.“

„Ich weiß, mein Ausbruch war nicht richtig.“, erwiderte Jerry hastig. „aber versetzen sie sich mal bitte in meine Lage, Captain. Schon seit zwei Wochen Ärgern wir uns mit dem HSTS herum, die Hälfte der Zeit ausschließlich mit dem Speicherloch. Ensign Lang und ich haben die letzten Tage 16 bis 18 Stunden gearbeitet und das System auf jeden erdenklichen Hardwarefehler überprüft. Aber wir haben nichts gefunden. Und dann kommt Dr. ‚Perfect’ und behauptet, wir sind inkompetent. Entschuldigen sie, Captain, aber das kann ich nicht auf mir sitzen lassen.“

Robin seufzte kurz: „Ich weiß, das Dr, Nirad kein einfacher Charakter ist. Und im Grunde genommen haben sie ja auch Recht, Lieutnant. Deswegen habe ich ja auch bei der Besprechung für sie Stellung bezogen.“ Die Kommandantin der Waterloo strich sich nachdenklich mit dem rechten Zeigefinger über den Nasenflügel. „Aber vielleicht stört sie sich an ihre mangelnde Begeisterung für das Projekt, Lieutnant. Und auch ich finde das ein klein wenig befremdlich. Von jemanden der sich freiwillig gemeldet hat, erwarte ich mehr.“

Jeremiah musste sich sehr beherrschen nicht vor Lachen vom Stuhl zu fallen. Es gelang ihm auch fast. Doch ein kleines Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. „Ich habe mich nicht freiwillig für den Dienst auf der Waterloo gemeldet, Captain? Wie kommen sie den darauf?“ Robin Dellmare wirkte nun etwas verwirrt. „Nicht? Bei jeden anderen ist es doch auch so?“

Der Einsatzoffizier schüttelte mit dem Kopf. „Nein, Captain. Ich bin hier aufgrund eines Befehls von Admiral Carson. Und dabei bin ich nicht der einzige. Von Lt. Nakara und Ensign Powers weiß ich auch, das sie auf Befehl hier sind.“ Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Man hat für die Waterloo einen Einsatzoffizier gesucht, der sowohl Erfahrung an Bord eines Schiffes der Prometheusklasse gesammelt hat und auch Kenntnisse im Holoprogramming verfügt. Und da ich mich an der Akademie mit den Arbeiten von Dr. Zimmermann beschäftigt habe, war ich für den Job ein guter Kandidat.“

Doch die Erklärung verwirrte Robin noch mehr. Doch dieses Mal konnte sie ihre Verwirrung besser artikulieren. „Sie haben sich mit den Arbeiten von Dr. Zimmermann beschäftigt und haben sich nicht für dieses Projekt freiwillig gemeldet. Das verstehe ich wieder nicht?“

„Ich halte das Projekt für einen Schritt in die falsche Richtung.“, erklärte Jerry. „Verstehen sie mich nicht falsch. Ich finde dass das MHN und auch ein THN sinnvolle Ergänzungen an Bord eines Raumschiffes sind. Aber sie sind nur, wie der Name schon sagt für den Notfall gedacht.

Mit dem holografischen Team System, will man eigentlich doch den Faktor eliminieren, den die Flotte ihren Erfolg verdankt, den Mannschaften.“

Captain Dellmare nickte: „Von der Warte betrachtet, haben sie natürlich recht. Aber vielleicht ist ihnen auch aufgefallen, dass die Flotte seit dem Krieg immer noch an Personalmangel leidet.“ Nun musste Jerry lächeln. „Das ist mir aufgefallen. So was passiert aber, wenn man solche Monster wie die Atlasklasse baut. Ich bin schon jeher ein Fan der kleineren kompakten Schiffe wie eben Prometheus oder Intrepid gewesen. Diese Gigantomanie der Ingenieure treibt ab und an seltsame Blüten. Und es ist eigentlich auffällig, dass die Schiffe im Laufe der Jahrhunderte immer größer und größer wurden. Und mit der Galaxy und der Sovereignklasse schien eigentlich das Ende Fahnenstange erreicht zu sein.“

„Als ich in ihren Alter war, wurde gerade die Galaxy entwickelt. Und schon damals glaubte man, dass das Schiff zu groß sei.“, musste Robin zustimmen. „Und die Atlas ist fast doppelt so groß. Aber Menschen und andere Spezies machen Fehler. Wir beide eingeschlossen. Hologramme nicht.“

Der junge Offizier nickte: „Das mag sein. Aber Hologramme haben andere Fehler. Gerade als Operating Manager habe ich da einen Blick dafür. Sie lassen sich viel leichter manipulieren. Deshalb läuft das Projekt unter strengster Geheimhaltung. Ausgenommen ein paar Eingeweihte im Hauptquartier und natürlich die Crew weiß niemand genau wo wir stecken. Alle externe Kommunikation muss über das Hauptquartier geleitet werden. Und das mit gutem Grund. Denn sonst würde jeder Hacker da draußen und ganz besonders die, welche für irgendeinen Geheimdienst arbeiten versuchen, die Hologramme zu manipulieren. Und wenn der Betreffende gut ist, würde man es auf Anhieb gar nicht merken.“

Die Kommandantin nickte besorgt. Starfleet Command hatte ihr vier Experten vom SFI auf die Nase drücken wollen, die allein für die Gegenspionage zuständig gewesen wären. Doch das hatte sie abgelehnt. Jetzt fragte sie sich kurz, ob das vielleicht ein Fehler war. „Sind wir in Gefahr, Lieutnant?“ „Bis jetzt noch nicht. Der Code ist gut gesichert. Ensign Lang hat ein fünf Ebenen Schutz entwickelt, der mit fraktalen Ansätzen arbeitet. Zudem habe ich zur Vorsicht alle externen Kommandocodes gesperrt und was vom HQ hereinkommt wird auf Herz und Nieren nach Viren und Trojanern geprüft. Dennoch hat gestern jemand die erste Ebene geknackt. Aber keine Panik; Captain. Nach jedem Angriff, den wir bemerken, ob nun erfolgreich oder nicht ändern wir den Code der Verschlüsselung. Aber bei den Holgrammen gibt es auch noch ein ganz anderes Problem.“

„Noch eins?“ Robin seufzte. Aber sie hatte es mit einen Offizier zu tun, der dem Projekt sehr kritisch gegenüber stand. „Ja, Captain. Im Grunde genommen überlassen wir einer KI die Steuerung über das Schiff oder geben ihr zumindest die Möglichkeit dazu. Und damit hat sich Starfleet vor über 100 Jahren schon mal in die Nesseln gesetzt. Und das bei Hologrammen solche Probleme auftreten können zeigt ein bericht von der Voyager, nach welchen die Crew auf aufständige Hologramme gestoßen ist.“, führte Jeremiah seine Argumentation weiter aus.

Seine Vorgesetzte nickte. „Ich kenne den bericht, finde aber, dass die ganze Situation gar nicht passiert wäre wen sich Janeway an die Primärdirektive gehalten hätte. Ich finde, sie hatte kein Recht die Holotechnologie an diese Hirogen weiterzugeben. Manchmal frage ich mich, wer auf die Idee gekommen ist, diese Frau zum Admiral zu befördern.“ „Für den Admiral gibt es, so finde ich, mildernde Umstände. Kein anderes Schiff hat bisher eine solche Reise unternommen.“, wandte Jerry ein.

Der junge Offizier ging zum Replikator und holte sich ein Glas Wasser und für Captain Dellmare auf deren Wunsch eine Tasse Grünen Tee. Dann fuhr Jerry fort. „Und selbst, wenn ich gegenüber dem Projekt positiver eingestellt wäre, hätte ich mich zu 90% nicht freiwillig gemeldet.“ „Warum nicht dennoch nicht.“ Robin wurde aus ihren Einsatzoffizier einfach nicht schlau.

Jerry gestattete sich ein kurzes verträumtes Lächeln. „Ich habe mich erst vor kurzen verlobt. Und darüber hinaus haben meine Verlobte und ich bereits ein Kind. Einen Sohn. Benjamin.“ „Wie alt ist der Junge.“, fragte Robin. „Etwa neun Monate.“, erwiderte der stolze Vater. „Er fehlt mir. Und meine Verlobte auch. Und aufgrund der Geheimhaltung kann ich nun mal nicht so in Kontakt mit meiner Verlobten Hanni treten, wie ich das gerne möchte. Keine visuelle Verbindung nur einmal am tag einen Brief schreiben, das ist nichts. Nicht wenn man gewohnt ist, nach dem Dienst erstmal kurz ins Kinderzimmer zu schauen, um zu sehen wie es dem Kleinen geht.“

Jerry lächelte schwermütig. „Kurz bevor ich zur Waterloo versetzt wurde , hatten wir ihn endlich soweit, dass er die ganze Nacht mal durchschlief. Seit Hanni und Benjamin bei meiner Familie auf der Erde leben, funktioniert es nicht mehr. Und erst gestern hat mir meine Verlobte geschrieben, dass Ben vermutlich sein ersten Zähne bekommt. Und ich bin nicht dabei. Das ist doch ein wenig frustrierend.“

Die Kommandantin der Waterloo nickte verständnisvoll. „Kann ich in etwa nachvollziehen.“ Sie machte eine kurze pause und fuhr dann fort. „Wir hätten diese Gespräch viel eher führen sollen. Denn offen gestanden, habe ich mir nur mal schnell die Beurteilungen von Captain Tanrim angesehen. Und sind verdammt gut. Nun weiß ich, woran ich bei ihnen bin.“ „Wir hatten die letzten Wochen eine Menge zu tun.“, musste Jeremiah zugeben.

„Und es wird in den nächsten Wochen nicht weniger.“, stimmte Robin ihm zu. „Von daher. Ich kann an ihrer Situation nicht viel ändern. Denn ich brauche sie und ihre Fähigkeiten. Sie wissen selbst, dass die Mannschaft inklusive der Wissenschaftler nur etwa 100 Mann stark ist. Das ist für eine Prometheus noch nicht einmal eine Rumpfcrew.“ „Ich weiß, Captain. Aber auch wenn ich von dem Projekt nicht begeistert bin, habe ich bisher immer mein Bestes gegeben. Und das habe ich auch weiterhin vor.“ Jerry lächelte. „Sie müssen dafür nur meine gedrückte Stimmung ertragen. Und glauben sie mir, ich bin dabei noch harmlos.“

Robin Dellmare Augen blitzten amüsiert. „Da will ich mich nicht weiter beklagen, geschweige denn sie von der Arbeit abhalten. Und sollten sie doch mal jemanden zum Reden brauchen, meine Tür steht ihnen offen.“ Jeremiah nickte und erhob sich. „Danke Captain. Ich komme vielleicht darauf zurück.“

„Naja, das ging ja noch mal gut.“, erwiderte Christine auf Jeremiahs Erzählung. „Nun ja.“, schränkte ihr Tischnachbar ein. „der Captain und ich haben die Fronten geklärt.

„Was wirst du jetzt tun?“, wollte die Pilotin wissen. „Abwarten. Wenn aber bis morgen keine Änderungen in der Matrix vorliegen, werde ich mit Quentin selber den Fehler suchen.“, erklärte Jerry bestimmt. „Das wird Dr. Nirad gar nicht gefallen.“, warnte Chris.

„Na und. Das interessiert mich nicht. Die Frau soll mal gefälligst von ihren hohen Ross herunterkommen. Die ganze Sache in anderthalb tagen zu beheben ist ja wohl nicht zu viel verlangt. Ich werde mich mit Quentin einfach auf die Module stürzen die …“

Jeremiah wollte weiter ins Detail gehen, als er plötzlich durch eine Stimme aus dem Komlautsprechern unterbrochen wurde. „Dellmare an Esteban und Powers. Melden sie sich bitte umgehend auf der Brücke.“ Jerry runzelte kurz mit der Stirn, sich fragend, was das sollte, tippte dann aber auf seinen Kommunikator und erwiderte: „Verstanden, Captain. Wir sind schon unterwegs.“

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  • 3 Wochen später...

Sobald sich die Schotten der Turboliftkapsel vor ihm öffneten, versuchte Jeremiah zu erfassen, was los war. Doch es schien auf den ersten Blick alles normal, zumindest für die Waterloo. Wie so oft waren sowohl die Technikstation als auch die Mission OPS unbesetzt. Jason Nakara saß an der taktischen Konsole, Dr. Nikad hatte sich gerade von der wissenschaftlichen in Richtung Hauptbildschirm gedreht. Professor Toren saß im Sessel des Beraters und Quentin Lang räumte gerade eben seinen Platz vor der OPS für seinen Vorgesetzten. Ja, das selbst die Conn unbemannt war, da das Schiff per Autopilot flog, so lange Chris Powers nicht an der Station saß, daran hatte sich Jerry mittlerweile gewöhnt.

Das einzig Ungewöhnliche an der Szenerie war die nachdenkliche Positur, welche Captain Dellmare eingenommen. Nicht das der leitenden Einsatzoffizier der Waterloo dies noch nie gesehen hatte, aber eher bei Besprechungen, nicht auf der Brücke. Da hatte sich schon recht schnell eine eher langweilige Routine eingestellt.

Der Lieuntnant setzte sich, ebenso wie Christine Powers, hinter seine angestammte Station und fragte dann: „Was ist passiert, Captain?“ „Wir haben ein automatisches Notrufsignal empfangen, Lieutnant.“, klärte Robin ihn auf. „Von der SS Barrakuda. Aber das Signal ist schon relativ schwach und nimmt kontinuierlich an Leistung ab. Möglicherweise versagt langsam die Notenergie.“, ergänzte Quentin sichtlich aufgeregt.

„Wo liegt dann das Problem, Ma’am.“, wollte Jerry wissen. „Das unsere Position geheim bleiben muss und dieses Schiff nicht einfach losziehen kann um irgendwelche Idioten zu retten, die nicht vernünftig mit ihren Schiff umgehen können.“, erklärte Dr. Nikad bissig anstelle von Robin.

Der Einsatzoffizier schüttelte nur unmerklich den Kopf und murmelte etwas wie: „Wie kann man nur so arrogant sein.“ Und überließ es klugerweise der Kommandantin die Tellaritin auf das offensichtliche aufmerksam zu machen.

„Wie ich bereits sagte, Doktor, ist die Waterloo ein Schiff der Sternenflotte. Wir sind verpflichtet der Barrakuda zu helfen.“, erklärte Robin. „Lieutnant Esteban wenden sie sich an die Zivilbehörden um alle notwendigen über den Frachter zu erfahren.“

„Das würde unsere Position verraten.“, ereiferte sich Uwn Nikad. „Dann wird der Tal Shiar uns finden.“ „Doktor, wenn der Tal Shiar wirklich ein Schiff in der Nähe hat, dann ist die ganze Geheimhaltung sinnlos gewesen und ich müsste mich nicht beim Briefe schreiben an meine Verlobte zurückhalten.“, konterte Jeremiah betont freundlich. „Und wenn kein Schiff in der Nähe ist, das uns nachspionieren soll, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.“

„Besser hätte ich es nicht erklären können, Lieutnant.“, ergänzte Robin mit einen leisen Lächeln. Doktor Nikad hielt es daher für besser ihre Mund zu halten.

Ein paar kurze Augenblicke später hatte Jerry auch schon die Daten über die Barrakuda vom Ministerium für zivile Raumfahrt abgerufen, sowie die Positionen der nächstgelegenen Sternenflottenschiffe. Er legte die Daten auf den Hauptbildschirm und erklärte: „Die SS Barrakuda ist laut ihren Flugplan mit Versorgungsgütern für die Kolonie auf Tarn 5 von Außenposten 184 unterwegs.“ „Das passt zur Position, von der der Notruf kommt.“, ergänzte Christine Powers. „Etwa zwei Stunden bei Warp neun von unserer derzeitigen Position.“

„Was sind die nächstgelegen Schiffe der Sternenflotte.“ Captain Dellmare machte sich schon auf eine Wartezeit gefasst. Daher huschte ein wissendes Lächeln über ihr Gesicht als Jeremiah folgende Angaben sofort herunterrasselte. „Das nächstgelegene Schiff ist die USS Thomas Reiter. Leider ist sie nur ein Schiff der Novaklasse und braucht zwei Tage zur Barrakuda. Die nächsten Schiffe, darunter auch USS Venture, Galaxyklasse, befinden sich bei Sternenbasis 17. Flugzeit zur Barrakuada 5 Tage. Ansonsten gibt es noch andere zivile Frachter und Versorgungsschiffe der Flotte sowie drei Privatjachten in Sensorreichweite. Aber keines dieser Schiffe ist für eine Rettungsmission geeignet Tja dieser Teil des Weltraums wird von der Sternenflotte nicht stark frequentiert.“

Robin nickte: „Scheint so Lieutnant. Also müssen wir uns darum kümmern.“ Die Stimme der Kommandantin verriet, dass ihr die Unterbrechung der Testflüge gar nicht mal unwillkommen war. „Ensign Powers, setzten sie ein Abfangkurs zur Barrakuda, Warp neun.“ Die Pilotin nickte: „Aye, Ma’am.“, und gab die entsprechenden Befehle in ihre Konsole ein.

Die Kommandantin wandte sich wieder an Jeremiah: „Lieutnant, was erwartet uns.“ „Die Barrakuda ist ein Frachtschiff der L-Klasse, zugelassen auf eine Transportgesellschaft mit Sitz im Altairsystem.“ „Klasse-L?“, fragte Quentin dazwischen. Man merkte, dass der junge Offizier noch nie im All gewesen war und auch sonst außerhalb seines Fachgebietes nur über das Grundwissen verfügte.

Jerry seufzte kurz leise, rief dann aber einen Schiffsquerschnitt auf dem Hauptbildschirm auf und erklärte: „Die Klasse-L wurde in den 7Oer und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt. Man brauchte damals ein Frachtschiff das riesige Mengen an Material gerade zu den aufstrebenden Kolonien zu transportieren. Man muss sagen, dass dieses Schiff den Anforderungen entspricht. Es verfügt über insgesamt 32 Frachtbehälter von denen jeder 75 Meter lang, 50 Meter breit und 34 Meter hoch ist. Diese werden in zwei Doppelreihen übereinander angeordnet. Hinzukommt eine große Passagiersektion, die neben den Quartieren für die rund 90-köpfige Crew auch noch Platz für 250 Passagiere bietet. Am Heck befindet sich die mächtige Antriebssektion. Interessant dabei ist auch die Tatsache, dass diese Schiffe die ersten Raumschiffe der Föderation waren, die über vier Warpgondeln verfügten. Damit kommen Schiffe der Klasse-L auf eine Reise Reisegeschwindigkeit von Warp vier und im Notfall kurzeitig sogar auf Faktor sechs. Lange Zeit war diese Schiff das größte von der Föderation gebaute Raumschiff.“

„Wurden diese Schiffe aufgrund des Alters mittlerweile ausgemustert. Weil solche Monster habe ich noch nie gesehen.“, wollte Professor Toren interessiert wissen. Geschichte war nun mal nicht sein Fachgebiet. „Ich auch nicht. Aber das ist nicht verwunderlich. Man hat zwischen 2287 und 2315 nur etwa 24 Schiffe gebaut.“, erwiderte Jerry. „Von denen sind laut dem Schiffsregister noch alle im Einsatz bis auf die SS Beluga, dem Prototypen. Aber das Problem war, dass diese Schiffe für ihre Zeit zu groß sind. Und selbst heute gibt es noch Probleme. Meist erfolgt das Be-und entladen mit großen Frachtshuttles und Frachttransportern., weil sie an kaum eine Station der Föderation ohne Probleme andocken können. Auf DS9 zum Beispiel verbrauchen diese Schiffe einen wertvollen Andockplatz an den Pylonen.“

„Was ist mit der Barrakuda an sich.“, hakte Robin nach. „Stapellauf im Jahre 2312. Sie war wie schon erwähnt mit Material für die Kolonie auf Tarn 5 unterwegs. Keine Passagiere. Die Mannschaft ist laut Angaben auch nur 43 Mann stark. Es sieht bei denen nicht besser aus, als bei uns.“, komplettierte Jerry seinen Bericht.

„Okay, das wird der erste richtige Härtetest für das HMTS (Holografic Medical Team System).“, erklärte Captain Dellmare nachdenklich. „Professor ich muss mich darauf verlassen können.“ „Das können sie, Captain.“, versicherte der Andorianer sofort. „Das HMTS ist das erste Modul, was wir zum Laufen gebracht haben.“ „Und sollte es doch nicht funktionieren, haben wir im Hauptkern ein funktionierendes MHN Mk II.“, ergänzte Jeremiah mit einem leicht sarkastischen Unterton.

Robin Dellmare nickte und erhob sich. Sie hatte noch ihre Kursänderung dem Oberkommando zu erklären. Aber das wollte sie in Ruhe erledigen. „Lieutnant Esteban sie haben die Brücke. Wenn etwas sein sollte, ich bin in meinen Raum.“ Für einen kurzen Augenblick war der Einsatzoffizier etwas überrascht. Doch dann bestätigte er den Befehl mit ein neutralen: „Verstanden Captain.“ Und setzte sich in den Sessel für den Kommandanten.

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Knapp zwei Stunden später versuchte Jeremiah die Kommandantin zu erreichen. „Esteban an Dellmare. Captain wir nähern uns der Barrakuda.“ Es dauerte einen Moment bis Robin sich meldete. Auffällig Dabei war, dass ihre Stimme schallte etwas schallte. „Ich bin gerade etwas indisponiert, Lieutnant. Starten sie schon mal die ersten Untersuchungen und briefen sie mich, sobald ich komme.“ „Verstanden, Captain.“

Jerry wandte sich an die Brückenmannschaft, die mittlerweile durch Master Chief Petty Officer Marcus Parker verstärkt worden war. „Ensign Powers, verlangsamen sie auf Impulsgeschwindigkeit.“ Christine schmunzelte kurz über die Förmlichkeit ihres Freundes und nickte dann. „Bestätig, Lieutnant. Deaktiviere Warpantrieb.“ Das Bild auf dem Hauptbildschirm änderte sich und zeigte wieder das normale einsteinsche Universum. „Barrakuda liegt ca. 15000 Kilometer Steuerbord voraus.“, ergänzte die Pilotin. „Sie trifftet nur minimal.“

„Auf dem Schirm.“, ordnete Jeremiah gelassen an.

Auf den Hauptbildschirm erschien der Frachter, mehr oder weniger eine Ansammlung von 32 Frachtbehältern die durch drei Längsverlaufenden Hauptröhren und davon abgehende Zugänge verbunden waren. An den beiden Enden der genau zwischen den Behältern verlaufenende3n zentralen Röhre befanden sich die eher unscheinbare Passagiersektion die in etwa an das Hauptdeck eines Schiffes der Mirandaklasse erinnerte, sowie die fast quaderförmige Maschinensektion mit den drei riesigen Impulstriebwerken und den darüber befindlichen aufgesetzt wirkenden Shuttlerampe und den vier Pylonen, an denen die Warpgondeln befestigt waren.

Die Barrakuda war durch und durch ein Produkt ihrer Zeit und gegen der Waterloo wirkte sie wie ein rostiger Klapperkahn, der eher auf den Schiffsfriedhof von Tau Ceti gehört hätte. Doch so monströs der Frachter gegenüber den eleganten Linien der Waterloo auch wirkte, solche Schiffe bildeten das Rückrad des interstellaren Handels. Sie transportierten Erze von Minenkolonien und brachten oft auch dringend benötigte Hilfsgüter zu Planeten, die von Unglücken heimgesucht worden. Und ihre Besatzungen waren oft genauso mutig wie die Offiziere der Sternenflotte. Zwischen beiden Gruppen herrschte eine Art gegenseitiger Respekt, wenn auch jede Gruppe insgeheim ihre Witze über die andere riss.

Doch sowohl die „Pinguine im Weltall“ als auch der „disziplinlose Haufen Herumtreiber“ wussten, was sie aneinander hatten. Die Frachtercrews sorgten für den Nachschub, ein Aspekt der mit fortschreitenden Wachstum der Föderation und auch der Flotte immer wichtiger wurde, während Starfleet mit ihren Schiffen auch in Krisenzeiten dafür sorgten, dass der Nachschub heil und sicher ankam. Und ab und an traf man sich auf ein Glas Saurianischen Brandys in irgendeiner Raumhafenspelunke.

Doch es war nicht Zeit um über den Unterschied zwischen zivilen und militärischen Raumschiffcrews zu philosophieren, sondern für Taten. „Ensign Powers bringen sie uns längsseits der Barrakuda. Aber so, dass wir verschwinden können sollte es Probleme geben.“, ordnete der diensthabende Kommandant de Waterloo an. „Ensign Lang, rufen sie die Barrakuda.“ „Verstanden, Sir.“

Die Sekunden vergingen, in denen sich die Waterloo der Barrakuda näherte. Jeremiah bemerkte, wie Quentin die Stirn runzelte. Der Lieutnant stand auf, trat neben seinen jungen Kollegen und fragte leise: „Was ist los?“ „Ich bekomme keine Antwort. Ich habe es auf allen Frequenzen zweimal versucht. Nicht mal das automatische Bestätigungssignal, dass man uns Ruf empfangen hat. Irgendetwas blockiert uns.“, musste der junge Offizier zugeben.

Sein Vorgesetzter überlegte kurz, langte dann über Quentins Schulter und gab ein paar Befehle ein. Jerry runzelte danach ebenfalls die Stirn. „Mhm. Nach dem Abflauen des Notsignals habe ich so etwas erwartet. Aber die Leistung des Notsignals ist weiterhin so gering, dass wir es kaum registrieren, obwohl wir nahe dran sind.“ Er legte nachdenklich den rechten Zeigefinger auf den Mund. „Vollen EM - Scan um die Barrakuda herum.“, entscheid Jerry nach einen kurzen Moment und setzte sich wieder in den Center Chair.

„Das gesamte Frachter ist ein Strahlungsfeld gehüllt.“, berichtete Ensign Lang nach einer Weile. „Das Feld blockiert sowohl Kommunikation als auch die Sensoren.“ Jerry nickte, wollte aber wissen: „Wie sieht es mit radioaktiver Strahlung aus?“ „An den Stellen wo ich Messungen vornehmen kann ist welche vorhanden. Das Niveau liegt aber noch im sicheren Bereich. Und die Feldstärke ist an allen Messpunkten konstant“

Jerry wollte erst nur nicken, dann aber viel ihm was ein, wenn auch eigentlich zu spät. „Wie nahe sind wir an der Barrakuda dran?“ „Die Barrakuda liegt 10 Kilometer steuerbord längsseits.“, meldete Christine Powers. „Sind wir in Gefahr.“ „Strahlungsnieveau hat sich nicht verändert.“, meldete Jason Nakara nach einer kurzen Übersicht über die internen Sensoren. „Primär- und Sekundärsysteme funktionieren innerhalb normaler Parameter.“, fügte Chief Parker hinzu. „Dennoch wäre es vielleicht sinnvoller, den Abstand zu vergrößern, nur zur Sicherheit.“ „Das ist eine gute Idee.“, musste Jerry zerknirscht zugeben. Das hätte auch anders ausgehen können.

„Ensign Powers, vergrößern sie sie den Abstand zur Barrakuda auf 100 Kilometer.“, ordnete Lieutnant Esteban an. „Das fällt ihnen ja zeitig ein.“, höhnte Dr. Nikad. „Okay, die direkte Annäherung war vielleicht etwas unklug.“, gab Jerry zu. „Aber erstens ist nichts passiert, zweitens wüsste ich nicht, was sie das angeht und drittens versuche ich wenigstens, meine Fehler zu korrigieren, soweit es mir möglich ist.“ Den Blick den, die tellaritische Wissenschaftlerin ihm zuwarf, hätte der Lieutnant am liebsten mit der Kamera festgehalten, aber wie so oft, wenn was wirklich witziges passierte, hatte man das Ding nicht bei der Hand.

Doch er konnte sich nicht weiter amüsieren, denn da draußen wartete ein Rätsel auf ihn. „Wodurch wird die Strahlung verursacht?“, wollte Jeremiah daher wissen, sich aber nebenbei etwas wundernd wo der Captain bleib. „Nach den bisher registrierten Sensorenwerten, liegt das Zentrum der Strahlung in der Antriebssektion der Barrakuda.“, erklärte Quentin nach eien zweiten Blick auf seien Display.

Sein Vorgesetzter nickte und wandte sich an die technische Station: „Cheif, was könnte die Ursache für das Strahlungsleck sein.“ „Möglicherweise eine Fehlfunktion des Warpkerns. Aber dann müsste die radioaktive Strahlung weitaus höher sein. Ich tippe daher eher auf die Fusionsreaktoren. Aber für genauere Daten müsste ich mir den Maschinenraum selbst ansehen.“ „Der Meinung bin ich auch.“, stimmte Jerry den Techniker zu. „Aber vorher sollten wir feststellen, ob die Lebenserhaltung läuft. Ich bin nicht scharf auf einen Ausflug im Raumanzug.“ „Wie soll das gehen.“, fragte Ensign Lang. „Wir kommen mit den sensoren nicht durch das EM-Feld.“ „Dann höre zu und lerne. Fokus auf die Sensorphalanx Alpha – 3. Erhöhen sie Scanleistung.“, ordnete Jeremiah an.

Zum ersten Mal, seit er sich an Bord der Waterloo befand, wenn nicht sogar zum ersten Mal in seinen Leben, erhob Quentin Lang Einspruch, wenn auch zaghaft. „Sir, wir sind schon auf maximal empfohlen Wert.“ Sein Vorgesetzter lächelte leicht. „Das weiß ich. Aber wir können ohne Probleme auf 120% gehen. Ingenieure sind meist etwas vorsichtig, zumindest auf den Papier. Ich habe schon einen Tricorder und einen Kommunikator auf 150% der Standardsendeleistung gehabt.“ Er machte eine kurze Pause: „Vertrau mir, Quentin. Ich weiß, was ich tue.“

Mit angespannter Miene führte der Einsatzoffizier Jeremiahs Befehl aus. Und war selbst überrascht, dass die Phalanx nicht durchschmorte. „Ich registriere schwache Energiesignaturen.“, berichtete Quentin überrascht. Jerry besah sich die Daten über das Minidisplay im Stuhl des Kommandanten. „Aber nur in der Passagiersektion.“ „Das passt, Lieutnant. Die Passagiersektion ist am weitesten vom Antrieb weg.“, bemerkte Chief Parker nachdenklich. „Scheint also, als würde die Lebenserhaltung an Bord der Barrakudan och funktionieren.“, ergänzte Lieutnant Esteban. „Oder, Quentin?“

„Könnte sein.“, bestätigte der Angesprochene vorsichtig.

In den Moment betrat Captain Dellmare die Brücke. Jerry wollte schon Ensign Lang ablösen, doch die Kommandantin bedeutet ihn mit einer kurzen Handbewegung zu bleiben. Gemeinsam traten sie zur Mission-OPS, wo die bsiher gesammelten Werte angezeigt wurden, und der Einsatzoffizier erstattete Bericht. „Wir liegen 100 Kilometer längsseits der Barrakuda. Die Sensoren registrieren hauptsächlich Strahlung, die aller Wahrscheinlichkeit nach von einem Defekt im Antriebssystem verursacht wird. Diese Strahlung blockiert uns auf allen EM-Bändern, weswegen Kommunikation unmöglich ist. Mit den Sensoren hatten wir etwas mehr Glück. Im vorderen Bereich, wo sich das Cockpit und die Passagierräume befinden, konnten wir etwas registrieren, was ich für funktionierende Systeme halte.“

„Lebenszeichen?“, wollte Robin als erstes wissen. „Wir kommen mit den Sensoren nur schwer durch das Strahlungsfeld.“, musste Jerry zugeben. „Mehr als minimale Energiesignaturen, die von dem Hauptsystemen der Barrakuda ausgehen, konnten wir nicht erfassen.“

„Das klingt gar nicht gut.“, bemerkte die Kommandantin. „Sie erwähnten ein Strahlungsfeld, das den Frachter umgibt. Gibt es außer dieser massiven EM-Strahlungen noch andere Arten.“

„Wir haben radioaktive Strahlungen gemessen.“, berichtete Jeremiah. „Das Niveau, das wir messen können, liegt noch im vertretbaren Bereich. Nach unseren Berechnungen zufolge ist die Stärke konstant. Ich vermute, innerhalb des Frachters wird es nicht viel anders sein.“

Robin schüttelte zweifelnd mit dem Kopf. „Vermutungen bringen uns nichts. Wir sollten ein Transporter-Testgerät rüberschicken.“ „Daran habe ich auch erst gedacht.“, erklärte Jerry. „Aber wenn wir kein Kommunikationssignal durch die Strahlung schicken können, wird es auch Probleme beim Einsatz des TTGs geben. Wir können es bestenfalls rüberbeamen.“

„Dann versuchen wir es doch.“, erklärte die Kommandantin und tippte auf ihren Kommunikator. „Dellmare an Transporterraum zwei.“ „T’Ra hier.“, meldete sich die verantwortliche Technikerin. „Crewmen, beamen sie das TTG an Bord der Barrakuda.“, ordnete Captain Dellmare an. „Verstanden Captain.“, bestätigte die Vulkanierin den Befehl.

Kurze Zeit darauf ertönte über den offenen Interkomkanal das typische Surren des Transporters.

„Lagebericht, Crewmen?“, wollte Robin wissen. „Ich empfange keine Daten vom TTG, Captain.“, erklärte die Technikerin. Die Kommandantin der Waterloo warf ein Blick zur Seite. In Jeremiahs Gesicht zeigte sich keine Schadenfreude, sondern ein freundlich gemeintes: „Ich habe sie gewarnt, Captain.“ Doch Robin lächelte, als wolle sie sagen: „Sehe zu und lerne, mein junger Padawan.“ Dann sie sich wieder an T’Ra und befahl: „Holen sie das TTG zurück.“

Es dauerte etwas länger, aber wiederum ertönte das vertraute Surren des Transporters. Jerry war etwas überrascht, vor allen nachdem T’Ra meldete: „TTG wieder an Bord, intakt.“ Doch der Einsatzoffizier dachte kurz nach und klinkte sich in das Gespräch zwischen Captain und Transportertechnikerin ein: „Crewmen T’Ra, hier Lieutnant Esteban. Eine Frage, wie haben sie das TTG wieder an Bord geholt.“ „Da ich das TTG nicht erfassen konnte, habe ich den Transporter auf die Zielkoordinaten des vorangegangen Transports eingestellt und den bereich für den Eindämmungsstrahl vergrößert, Lieutnant.“, erklärte die Vulkanierin. Und doch auch wenn sie den üblichen neutralen Tonfall verwendet hatte und es überhaupt niemand gewagt dies laut auszusprechen, geschweige denn überhaupt zu denken, hing ein kleines: „Sie Vollidiot.“, unausgesprochen in der Luft

Robin Dellmare lächelte bloß still in sich hinein und besah sich die vom TTG gesammelten Werte. „Mhm Gravitation bei 0,9g. Druck normal, Atmosphäre 19 % Sauerstoff 79% Stickstoff, 1,5% Kohlendioxid, der Rest Edelgase. Temperatur bei 16 Grad Celsius. Nur das Strahlungsniveau ist hoch. Etwa 70% des Grenzwertes. Was halten sie davon, Lieutnant?“

„Die Werte klingen gut.“, musste Jeremiah zugeben. „Wenn sich jedes Mitglied des Außenteams einer vorsorglichen Strahlenschutzimpfung unterzieht, sollte es kein Problem geben. Aber wir haben immer noch nicht geklärt, wie wir das Außenteam an Bord bekommen. Der Transporter kommt wegen der fehlenden Rückholmöglichkeit nicht in Frage. Dazu ist mir das Risiko zu groß, das das Team die Quelle der Strahlung, vielleicht doch nicht in den Griff bekommt.“

Die Kommandantin der Waterloo überlegte kurz: „Dann machen wir es auf die ganz altmodische Art, per Shuttle.“ Doch auch hier schien ihr Untergebener ernste Bedenken zu haben, die er auch sofort vorbrachte: „Das wird auch nicht gehen. Ich traue zwar Chris – ich meine Ensign Powers - zu, dass sie ohne Leitsysteme landen kann, aber wer macht dann die Rampe auf.“

„Können wir nicht einfach andocken.“, fragte Jason dazwischen, der Diskussion von Robin und Jeremiah mitbekommen hatte.

„Die Waterloo direkt anzudocken geht auch nicht. Die einzigen Andockschleusen, an die wir mit der Waterloo andocken könne, befinden sich an den Hauptkorridoren mit den Frachtcontainern. Diese lassen sich zwar auf 60 Meter verlängern, aber das müsste auch von der Brücke der Barrakuda aus geschehen. Es gibt noch weitere Andockschleusen in der Maschinen- und der Passagiersektion, aber da können wir nicht andocken. “, erwiderte Jerry. In seien Kopf begann eine Idee zu reifen. „Dann ist es unmöglich ein Außenteam rüberzuschicken..“, erklärte der Sicherheitschef resignierend.

„Unmöglich gibt es im meinen Vokabular nicht.“, erklärte Captain Dellmare. Sie sah erwartungsvoll zu ihren Einsatzoffizier. „Es gäbe da doch eine Möglichkeit.“, begann dieser vorsichtig. „Mit der Avenger haben wir doch noch ein Shuttle vom Typ 11 an Bord. Wir könnten sie an einer der Schleusen festmachen. Der Ausstieg wird zwar etwas schwierig, da die Ausrichtung der Gravitationsfelder anders ist. Aber wenn wir auf der Seite herausgehen, wo dann auf der Barrakuda der Boden ist, sollte das im Grunde genommen kein Problem sein.“

„Das ist eine hervorragende Idee, Lieutnant.“, erklärte Robin nach einen kurzen Moment des Nachdenkens. „Stellen sie ein Außenteam zusammen.“

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„Ähm, verstanden Captain.“, erwiderte Jeremiah überrascht. „Ich sage Commander Bates Bescheid.“ „Wieso? Soll er etwa mitkommen?“ Robin Dellmare seufzte lautlos. Offensichtlich hatte ihr leitender Einsatzoffizier noch nicht ganz begriffen. „Ich dachte, er soll das Außenteam leiten.“, erklärte der junge Offizier gerade. „Dann hätte ich ihn gebeten ein Team zusammenzustellen.“ „Ich soll das Außenteam leiten? Wäre das nicht die Aufgabe des ersten Offizier.“ Jerry war etwas verblüfft.

„Normalerweise schon.“, gab Robin zu. „Aber seien wir doch mal ehrlich. Elijah Bates ist Chefingenieur des Schiffes, weil er den Umbau der Waterloo geleitet und Erster Offizier aufgrund seines Ranges. Aber er die mittlerweile fast 45 Jahre seiner Dienstzeit nur auf der McKinley Werft stationiert. In Sachen Außenmissionen hat er genauso viel Erfahrung wie Mr. Lang. Und sie haben schon zweimal ein Außenteam geleitet.“ Die Frau machte ein Kunstpause und fragte dann leise: „Oder trauen sie sich das nicht zu.“

„Doch Captain.“, erwiderte Lieutnant Esteban. „Ich wundere mich aber, dass ei mir vertrauen, trotz meiner ganzen Einwände.“ „Lieutnant, ich bin keiner der Kommandanten, die Glauben, sie hätten ihre Weisheit für sich gepachtet.“, entgegnete Robin. „Ich mag es zwar nicht, wenn man mir aus purem Opportunismus widerspricht, wenn die Meinung aber gut fundiert ist, kann ich durchaus mit Kritik leben. Selbst wenn sie von einen so jungen Menschen wie z.B. Ensign Lang käme. Außerdem wollte ich sie testen. Ich wusste, dass wir das Außenteam nicht per Transporter rüberschicken können. Aber ich wollte ihre Meinung dazu wissen. Ihr Widerspruch hat mich davon überzeugt, das Captain Tanrims Einschätzungen durchaus berechtigt sind.“

Jeremiah wurde rot und erwiderte nur mit einem „Oh.“

Captain Dellmare schmunzelte ein wenig und fragte dann: „wen wollen sie auf die Barrakuda mitnehmen.“ Der Einsatzoffizier überlegte kurz. „Lieutnant Nakara, Ensign Powers, Ensign Lang, Chief Parker, wir treffen uns in fünf Minuten auf der Krankenstation. Sie kommen mit auf die Barrakuda. Ach und Jason, bring noch jemanden von deinen Leuten mit.“ Die meisten setzten sich sofort in Bewegung, nur Quentin sah fragend zu seien Vorgesetzten. Dieser warf ihm einen ernsten Blick zu komplettiert mit einer Kopfbewegung in Richtung Turbolift.

Als der junge Offizier dann abtrabte, wandte sich Jerry an seine derzeitige Kommandantin. Die nickte: „Nicht schlecht. Auch wenn die gesamte Brückenmannschaft rüberfliegt. Aber für Lieutnant Nakara und Chief Parker lasse ich Ersatz kommen. Die Conn wird auf Autopilot gestellt, und die OPS übernehme ich. Schließlich war ich mal Wissenschaftsoffizier. So schwer wird das doch in den letzten Jahren nicht geworden sein.“

Robin zwinkerte kurz und fügte dann ernst hinzu: „Den Befehl, dass sie sich regelmäßig melden sollen, kann ich mir ja sparen. Mir wäre es dennoch recht, wenn sie in drei Stunden wieder hier sind. Und seien sie vorsichtig.“ Jeremiah nickte: „Verstanden, Captain.“, und verließ dann auch die Brücke.

Vor der Krankenstation hatten sich die anderen Mitglieder des Außenteams gesammelt, komplettiert durch eine weitere junge Frau, die offenbar die Verstärkung vom Sicherheitsdienst darstellte. Jason Nakara stellte sie auch sofort vor: „Lieutnant, das ist Crewmen Katja Pefferkorn.“ Jeremiah nickte der Sicherheitsbeamtin freundlich zu. „Willkommen im Team. Lieutnant Nakara hat sie bereits gebrieft?“ Katja nickte, wobei ihr eine Haarsträhne ins Gesicht fiel. „Das hat er, Sir.“, erklärte sie und befestigte gleichzeitig mit einer Klemme die widerspenstigen Haare in ihrer dunklen Mähne.

Der Leiter des Außenteams nickte und betrat die Krankenstation. Sie war noch dunkel, da sie seit den Funktionstests des HMTS kaum benutzt wurde. Jerry seufzte kurz. „Computer, Licht. HMTS – Module eins und sieben aktivieren.“ Das Licht ging an, und aus dem angrenzenden Büro des Chefmediziners, sowie aus dem medizinischen Labor traten jeweils eine Person, genauer gesagt Hologramme.

Aber das hätte niemand, der nicht Bescheid gewusst hätte, auf den ersten Blick vermutet. Modul zwei war ein Mensch, etwa Mitte dreißig. Er trug die Standarduniform der Sternenflotte, nur fehlten eben die Rangabzeichen. Aber so etwas beachtete man ja nicht gleich. Jedenfalls gehörte er zu den drei Arztmodulen, die beim HMTS verwendet wurden.

Das zweite Hologramm, Modul sieben war eines der fünf medizinischen Assistenten, vier davon übrigens mit einem weiblichen Körper. Auch Modul sieben. Sie war das Abbild einer jungen hübschen Trill.

Doch das wäre alles nicht ganz so problematisch gewesen. Den Hologramme auf der Krankenstation kannte jeder. Doch jedes einzelne Modul sah nicht nur individuell aus oder verfügte über eine eigene Persönlichkeit. Gut das gab es auch schon beim MHN Mk I und II. Jedoch so richtig gruselig wurde das ganze erst, wenn man bedachte, das jedes dieser Module einen eigenen Namen hatte.

Jason Nakara betrachtet die beiden Hologramme und flüsterte: „Warum hast du Modul drei nicht aktiviert.“ „Weil ‚Amanda’ so zickig ist. Dr. Nikad hat ja interveniert, als ich vorgeschlagen habe, die Verhaltensroutine ändern zu lassen.“, erwiderte Jerry. „Sie hat behauptet, dass das die gesamte Matrix destabilisieren würde.“

Mittlerweile war das Modul drei an die beiden Männer herangetreten und fragte: „Was möchten sie?“ „Wir alle gehören zu einem Außenteam, das auf den Frachter Barrakuda geschickt werden soll.“, erklärte Lieutnant Esteban. „Dort herrscht aber ein erhöhtes Strahlungsniveau. Nicht lebensgefährlich, aber ich möchte dennoch Vorsorge treffen. Alle relevanten Daten befinden sich in Datei 23456666 des TTGs.“

Das Hologramm neigte kurz den Kopf und nickte: „Ich verstehe. Da reicht eine Standardstrahlenschutzimpfung. Wie lange soll der Schutz andauern.“ „Sagen wir … okay, sechs Stunden.“, entscheid Jeremiah. „Laut Logbuch der Brücke sprach aber Captain Dellmare nur von einer maximal dreistündigen Mission.“, wandte das medizinische Programm ein. „Ich gehe lieber auf Nummer sicher.“, erwiderte Jerry genervt, und fragte sich gleichzeitig, warum er einem Hologramm rede und Antwort stehen musste.

„Beginnen sie mit Ensign Powers und Chief Parker.“, fügte der Lieutnant hinzu. Und ergänzte an die beiden Genannten gewandt. „Sie beide machen dann bitte im Anschluss die Avenger startklar.“

Christine und Marcus sahen sich kurz an und bestätigten die Anweisungen mit einem übertrieben klingenden „Aye, aye, Sir.“ Jeremiah rollte mit den Augen, fuhr den fort: „Die nächsten sind Lieutnant Nakara und Ensign Lang. Ihr beiden kümmert euch um die Ausrüstung.“ Die beiden Männer nickten, zum Zeichen, dass sie verstanden.

Eine gute Viertelstunde später waren alle Mitglieder des Außenteams geimpft und alle bis auf Jeremiah und Crewmen Pfefferkorn kamen ihren Aufträgen nach. Jeremiah schaltete die Hologramme und sah sich nach Katja um. Er fand die junge Frau im Büro des leitenden medizinischen Offiziers. Mehrere Haarklemmen lagen auf den Tisch, während die Sicherheitsbeamtin versuchte ihre dichte dunkle Mähne zu bändigen.

Jerry sah ihr kurz zu, bis ihm ein kleiner Lacher entfuhr. Katja wirbelte herum und so konnte der Einsatzoffizier sehen, dass sie einen dicken roten Haargummi im Mund hatte. Sie nahm aber sofort heraus und versuchte ihre zu einem Pferdeschwanz zu frisieren. „Was finden sie so amüsant, Sir.“ „Sie, Crewmen.“, erwiderte Jeremiah ehrlich. „Ich hoffe sie müssen nicht dauern ihre Haare richten.“ „Normalerweise nicht. Aber es heute will einfach nicht halten.“, erklärte Katja. „Aber davon verstehen sie sicherlich nichts. Sie scheinen mir eher ein Drei - Millimetertyp zu sein, Lieutnant.“

Der Einsatzoffizier griente: „Das sie sich da mal nicht täuschen, Cremen. Erstens hat es eine Zeit gegeben, da habe ich längere Haare gehabt. Außerdem habe ich eine jüngere Schwester, die sich auch ständig mit ihren Haaren herumärgern muss.“ Crewmen Pfefferkorn lächelte und zog den Pferdeschwanz straff. „Sie hatten Rastas. Die gingen bestimmt flöten, als sie zur Akademie gingen.“ „Ich habe mir die Haare schon wesentlich eher abgeschnitten.“, erwiderte Jerry. „Meine damalige Freundin mochte so etwas nicht. Aber wie kommen sie darauf, dass ich sie mir wegen der Akademie abgeschnitten hätte.“

Verlegen kratzte sich Katja am Kopf: „Nun ja, weil ich finde das Rastas bei einen Offizier der Sternenflotte komisch aussehen würden. Nicht sehr professionell eben.“ „Da irren sie sich aber.“, erwiderte ihr Begleiter. „Ein Freund von mir, er ist Chief of Security an Bord der Community hat. Moment mal überlegen, fast zwei Jahre lang Rastas getragen.“ Die junge Frau war überrascht und hielt eine Minute lang inne, bevor sie sich wieder ihrer Frisur widmete.

Recht schnell befestigte sie mehrere Haarklemmen und meinte. „So fertig.“ „Und das hält?“ Angesicht einiger Erfahrungen, die er schon mit seiner Schwester hatte machen müsse, wie z.B. eine völlig zerstörte Frisur nach dem High – School - Abschlussball, wofür Jerry aber immer noch Pieter Elt verantwortlich machte, war der Lieutnant etwas skeptisch. „Solange wir nicht in Raumanzüge steigen, sollte das schon halten.“ Hatte ich eigentlich nicht vor.“, entgegnete der Leiter des Außenteams und verzog leicht das Gesicht. „Ich bin nicht so ein Fan von Raumanzügen.“

Jerry wandte sich kurz: „Computer, Licht aus.“ Die Krankenstation verdunkelte sich sofort und sah damit wieder aus, wie vor dem Eintreffen des Außenteams. Nun ja beinahe, denn Katja Pfefferkorn hatte zwei ihrer Haarklemmen vergessen. Doch weder sie noch Jeremiah hatten das bemerkt.

Die beiden Menschen verließen die Krankenstation und liefen zum Turbolift. Doch Jeremiah gab dem Steuerungscomputer als Ziel, „Deck acht, Sekundärsektion, Shuttlerampe.“, an. Was der Computer natürlich nicht verarbeiten konnte. „Eingabe falsch. Ziel nicht gespeichert.“ Katja kicherte, während ihr Begleiter schuldbewusst grinste und erklärte: „Alte Angewohnheit.“ Und als neues Ziel, dieses mal aber richtig die Shuttlerampe auf Deck neun angab.

In Shuttlehangar der Waterloo angekommen ließ Jerry kurz sein Blick über die beiden Typ sechs Shuttles und den eigentlich ausschließlich an der Akademie verwendeten Trainingsjäger schweifen. Dieser war so modifiziert worden, dass man einzelne Module des HSTS auch damit fliegen lassen konnte, eine grauenvolle Vorstellung für jeden Piloten. Doch offiziell wusste niemand etwas davon, wenn auch die bereits installierten Holoemitter im Cockpit eine deutliche Sprache sprachen.

Doch gerade trat Christine aus der Avenger und trat an Jerry heran: „Wir sind startklar.“ Der Lieutnant nickte: „Gut. Wo sind Jason und Quentin?“ „Sie müssten gleich kommen.“ Doch es dauerte noch etwa fünf Minuten, bis die beiden Offiziere eintrafen. Inzwischen waren auch Chief Parker und Crewmen Pfefferkorn zu Jeremiah getreten, als Lieutnant Nakara und Ensign Lang die Shuttlerampe betraten.

Die beiden Männer trugen eine schwere Ausrüstungskiste und Quentin hatte sich noch zwei Taschen umgehängt. „Was habt mir mitgebracht?“, wollte Jeremiah wissen. „Phaser tricorder, Armlampen und jeweils ein Med- und ein Technikkit.“, erklärte Jason, setzte die Kiste und öffnete sie.

Jerry nickte und verteilte einige Ausrüstungsgegenstände an die Umstehenden. Dabei fiel sein Blick auf die drei Typ 3a – Phasergewehre. „Wofür sind die?“ „Nun wir wissen nicht, was uns dort erwartet. Die Barrakuda könnte von Piraten geentert worden sein. Oder ein Virus hat die Mannschaft infiziert, wodurch sie auf uns losghen.“, verteidigte der Sicherheitschef der Waterloo seien Entscheidung. Der Leiter des Außenteams schüttelte mit dem Kopf und bemerkte nach einen amüsierten Brummen. „Übertreib mal nicht. Das TTG hat keine Viren entdecken können. Geschweige denn überhaupt etwas, was lebt. Du bist einfach zu oft auf dem Holodeck. Mit diesen komischen Resident Evil habe ich sowieso noch nie etwas anfangen können.“

„Die Sicherheitstruppe nimmt Gewehre mit.“, erklärte Jason und warf seiner Untergebenen eines zu. Diese fing es geschickt auf und kontrollierte routiniert den Ladestand der Waffe.

Doch Jerry schüttelte zweifelnd mit den Kopf: „Also ich weiß nicht. Aber okay, wenn du meinst. Aber wenn du das dritte Gewehr für mich gedacht hast, das bleibt hier.“

Mittlerweile hatten sich alle mit Ausrüstung versehen. Chief Parker hatte sichunter anderen auch das Technikkit genommen. Nur das medkit blieb verwaist. Jedoch war sich jeder im Klaren, dass dieser Ausrüstungsgegenstand unbedingt mitmusste, nur für den Fall, dass jemanden von der Crew der Barrakuda Erste Hilfe geleistet werden musste. Noch niemand schein sich für diesen Job qualifiziert genug zu sehen, bis Christine seufzend danach griff und erklärte: „Mein Erste-Hilfe-Kurs liegt erst fünf Monate zurück. Ich mache also den Sani.“

Die anderen lächelten dankbar, besonders Quentin Lang, dessen Erster Hilfe Kurs nicht ganz so weit zurück lag, wieder von Christine, dessen Magen sich allein bei den Gedanken an verletzte und/oder sogar Tote im Magen herumdrehte.

„Okay, damit wäre ja das auch geklärt.“, konstatierte Jeremiah. „na dann, alle Mann an Bord des Shuttles.

Jeremiahs setzte sich vorne rechts neben Christine hin. Hinter ihm saß Chief Parker und auf der anderen Seite saß Quentin Lang. Nur Jason und Katja mussten in Ermangelung weiterer Sitzgelegenheiten stehen. Jeremiah öffnete einen Kanal. „Shuttle Avenger an Waterloo. Wir sind startklar.“ Aus dem Lautsprecher erklang die Stimme von Captain Dellmare: „Verstanden Avenger. Wir öffnen die Hangartore. Viel Glück.“ „Danke Captain. Avenger Ende.“

Ein Summton ertönte im Hangar, als Zeichen für eventuell sich dort befindliche Personen den Raum zu räumen. Danach wurde die Luft herausgesaugt und ein Vakuum bildete sich, bevor direkt unter der Avenger die Hangartore weit geöffnete wurden. Danach aktivierte Christine Powers die Manövriertreibwerke und flog das Shuttle aus dem Hangar der Waterloo heraus.

Einhundert Kilometer sind im Weltraum keine Distanz, obwohl diese Strecke noch vor einen halben Jahrtausend von kaum einen Menschen zurückgelegt wurde. Doch damals hatte man sich auch nie vorstellen können, dass es andere Planeten wie die Erde oder Außerirdische geben könne.

Von daher näherte sich das Shuttle auch sehr schnell der Barrkuda und trat in das dem Frachter umgebende Strahlungsfeld ein. „Sensoren ausgefallen.“. meldete Quentin von seiner Station. Jeremiah sah zu Christine: „Kannst du auf Sicht fliegen?“ „Ich mache es nur ungern, aber es muss ja sein.“, erwiderte die Pilotin.

Sie gab ein paar Befehle in ihre Konsole ein und bemerkte dann: „Wieso funktionoeren dann eigentlich die optischen Systeme?“ Jerry kontrollierte schnell die Anzeigen und erklärte: „Weil diese von der EM-Strahlung nicht blockiert werden. Die Sensoren funktionieren an sich.“ „Entschuldigung. Ich habe das ein bisschen komisch formuliert.“, erwiderte der junge Offizier, mit ein Gefühl das ihm ein sehr peinlicher Fauxpas unterlaufen.

„Das ist uns allen schon mal passiert, dass wir was gesagt, aber eigentlich anders gemeint haben, Junge.“, beruhigte Chief Parker ihn. „Soll ich die Luftschleuse ausfahren, Lieutnant.“

„Machen sie das Chief.“, genehmigte der Leiter des Außenteams. „fertig machen zum Andocken.“

Auch wenn man im Innern des Shuttles nichts merkte und es im Weltraum kein Oben und Unten gibt, neigte sich die Avenger zur Seite, um mit der im Dach ausgefahrenen Luftschleuse in der Barrakuda anzudocken, mit der Nase in Richtung Frachtcontainer. Im Cockpit behielt Jeremiah die optischen Sensoren im Auge. Er musste navigieren, denn ein solches Andockmanöver mit einem Typ 11 Shuttle ist schon unter normalen Bedingungen nicht einfach. Doch wenn die meisten Sensoren nicht funktionierten, dann war das Schwerstarbeit für den Piloten. Dann brauchte er oder dem Falle sie jede Hilfe, die sie kriegen konnte.

Zum Glück funktionierte der lasergestützte Entfernungsmesser. Dennoch atmeten alle erleichtert auf als das Shuttle mit einem leichten Rumpeln an die Barrakuda ‚touchte’. Doch der Andockvorgang war noch nicht beendet. „Halterungen aktivieren. Luftschleuse verriegeln.“, kommandierte Jeremiah. Mit einen satten Klacken rasteten die Halterungen ein. Damit war das Shuttleschiff nun endlich mit dem deutlich größerer Frachter verbunden.

Die Bordsysteme wurden auf Stand - By geschalten und alle Mitglieder des Außenteams versammelten sich im hinteren Bereich des Shuttles, wo sich auch die Luftschleuse befand. „Okay, passt auf. Der Fußboden der Barrakuda liegt auf der backbord seite.“, erklärte Jeremiah noch mal ganz genau. „Wir klettern nur auf der Seite hoch. Vorsicht beim Übergang, das könnte etwas verwirrend werden. Ich gehe als Erster. Dann folgen mir in der genannten Reihenfolge. Crewmen Pfefferkorn, Ensign Lang, Cheif parker, Ensign Poweras und als letzter Lieutnant Nakara. Also los Leute.“

Gesagt, getan. Leiutnant Esteban stieg als erster aus der Luftschleuse. Es war schon ein komisches Gefühl und der Einsatzoffizier bemerkte, wie leichte Übelkeit in ihm aufstieg, als sein Gehirn zu verarbeiten suchte, dass der Körper mit dem bauch auf den Boden lag, aber die Beine immer noch irgendwie standen. Doch Jerry zog einfach die Beine an und richtete sich dann auf, womit seine Welt wieder ein vernünftiges Oben und Unten hatte.

Die anderen Mitglieder des Außenteams folgten seinem Beispiel und so waren alle sechs schnell an Bord der Barrakuda.

Vier an Armen befestigten und die beiden an den Phasergewehren angebrachten Lampen erhellten den Korridor, der von der Luftschleuse wegführte. Die Notbeleuchtung erwies sich durch ihr Flackern eher als störend als hilfreich, weswegen Jeremiah dankbar, das Jason mitgedacht hatte. „Die Notenergie scheint kaum zu funktionieren. Der Computer zweigt immer mehr und mehr von der internen Elektronik für die grundlegende Lebenserhaltung ab.“, bemerkte Chief Parker. Jerry nickte: „Scheint fast so.“

Er wollte schon seine ersten Befehle erteilen, als plötzlich Jason und Katja an ihm vorbeiliefen. Der Einsatzoffizier schaute ihnen verwundert nach und bemerkte, wie sie die etwa 30 Meter vor ihnen befindliche Korridorkreuzung sicherten. Jeremiah verkniff sich jeglichen Kommentar. Und ging mit den anderen drei Mitgliedern des Außenteams auf die beiden Sicherheitsleute zu.

„Hört mal her.“, begann der Lieutnant. „Wir teilen uns in Zweiergruppen auf. Chief Parker, sie und Crewmen Pfefferkorn, begeben sich zum Maschinenraum. Versuchen sie das Strahlungsleck zu schließen. Und bringen sie wenn möglich, die Hauptenergie wieder online.“ Marcus nickte, doch Katja hatte einen durchaus berechtigten Einwand. „Wie kommen wir in den Maschinenraum. Die Turbolift werden ja kaum funktionieren. Und für einen Fußmarsch ist es doch etwas weit.“

Doch darauf hatte der leitende Einsatzoffizier der Waterloo keine passenden Antwort. Zu seiner Überraschung sprang Quentin in die Bresche. „Ähm, ich habe mir noch mal die Pläne der Klasse-L angesehen. Nach denen muss es hier irgendwo ein Depot für Transportfahrzeuge mit Elektromotor haben, mit denen Ausrüstung in die einzelnen Frachtbehälter transportiert werden. Da die Fahrzeuge über eine eigene Energieversorgung verfügen, sollten sie funktionieren.“ „Gute Idee, Quentin.“, lobte Jerry erleichtert. „Suchen wir das Depot.“

Und tatsächlich fanden die sechs Abenteuer nur 50 Meter weiter, ein Schott dass mit einer breite von gut drei Metern und eine Höhe von zwei Metern wesentlich größer war, als selbst duie Zugangsschotts zu Frachträumen. Das Schott bewegte sich zwar nicht auf einen einfachen Knopfdruck auf die Türkontrollen beiseite, aber die manuelle Überbrückung war schnell gefunden und mit den vereinten Kräften von Jason und Jeremiah, war auch dieses Hindernis schnell beseitigt. Und wie von Quentin voraus gesagt befanden sich in den dahinter befindlichen Raum, mehrere Transportkarren. Marcus und Katja entscheiden sich für ein kleineres sechsrädriges Gefährt, dass nur etwas größer als das Quad war, das Selina Kyle an Bord der Community gebracht hatte. Es war ein Zweisitzer mit einer kleinen Ladefläche und diente vermutlich eher als Werkstattwagen.

Jerry nickte: „Okay ihr nehmt das E-Car und fahrt damit zum Maschinenraum. Jason, du und Quentin ihr geht zur Brücke. Quentin du lädst dort den Flugplan, di frachtliste herunter und alle Logdateien seit dem Start von Außenposten 184.“ Quentin nickte und wirkte zudem sichtlich erleichtert, dass er zusammen mit Jason Nakara losziehen sollte, Licht ins Dunkel zu bringen.

„Christine und ich schauen uns auf dem Schiff allgemein mal um. Vielleicht finden wir so heraus was mit der Crew passiert ist.“, komplettierte Jeremiah seinen Plan. „Sie glauben, sie ist nicht mehr an Bord?“, fragte Quentin etwas überrascht und ein klein wenig nervös. „Eher nicht. Wenn sie an Bord wäre, hätten wir schon längst jemanden treffen müssen. Und sei es jemanden der fragt, was wir hier eigentlich wollen.“ Der Leiter des Außenteams sah seine Teammitglieder der Reihe nach an: „Da die Kommunkation nicht funktioniert bleibt jeder von ihnen bei seien Partner. Keine Alleingänge. Haltet aber dennoch Ausschau nach Alternativen Kommunikationsmitteln. Sollten wir keine finden, treffen wir uns in zwei Stunden hier. Also los an die Arbeit.“

Vier der Mitglieder des Außenteams von der Waterloo machten sich sofort auf den Weg zu ihren zielen, während Christine bei Jeremiah verharrte. Sie rückte den Tragegurt des Medkits zurecht und fragte dann: „Also, wie sieht dein Plan aus?“ „Wie schon sagte, wie schauen uns auf dem Schiff um.“, erklärte Jerry. „Wir überprüfen vor allen die Crewquartiere auf Hinweise wie hektisch der Aufbruch war.“ „Na dann los.“

Doch die ersten Quartiere waren klassische Nieten. Da der Frachter im begrenzten Umfang auch als Passagierschiff fungierte, verfügte die Barrakuda verständlicherweise auch über Kabinen. Doch auf der Reise nach Tarn 5 hatte es keine Passagier gegeben. Unterwegs bemerkte Chrris nachdenklich: „Quentin war recht, froh, dass er mit Jason losziehen konnte, findest du nicht.“ „Das habe ich ja auch mit Absicht gemacht.“, erklärte Jeremiah.

Seine Begleiterin war etwas überrascht: „Warum?“ „Nun ja, Quentin ist ein, ich möchte mal sagen, schwieriger Fall.“, erklärte Jerry. „Obwohl es das im eigentlichen Sinne nicht trifft. Laut seiner Akte hat er einen weitaus höheren IQ als andere Menschen. Sein Wert liegt etwa 80 Punkte über den menschlichen Durchschnitt. Schon als Kind hat er an mehreren Programmen zur Förderung von begabten Kindern teilgenommen. Seine Fähigkeiten in den Bereichen Kryptologie und Datenschutz sind außergewöhnlich.“

Der Lieutnant machte eine Pause. „Nur ist er sehr stark gehemmt besonders, was den Umgang mit Frauen angeht. Er hat seien Teeangerjahre auf einer der wenigen Schulen verbracht, die nur für Jungs bestimmt sind. Und laut seinen Studienberater an der Akademie, hat er sich in seiner Freizeit immer hinter seine Bücher geklemmt.“ „Er hat also Probleme mit Frauen.“ Chris lächelte etwas amüsiert. „Das erklärt, warum er nie mit uns zu Mittag ist oder Freitags mit uns nie pokert.“ „Er würde uns alle ausnehmen.“, meinte Lieutnant Esteban. „Aber du hast recht.“

„Aber wie kommt er dann mit den Captain oder auch Doktor Nikad klar.“, fragte die Pilotin mittlerweile etwas nachdenklich geworden. „Der dienstliche Kontakt mit Frauen ist ein, nennen wir es mal, notwendiges Übel für ihn.“, spekulierte Jerry. „Darüber hinaus ist er dabei ja nie alleine. Außerdem ist der Captain seine Vorgesetzte, was eine ganz andere Beziehung impliziert. Bei dir oder auch Crewmen Pfefferkorn sieht die Sache ganz anders aus. Ihr seit in etwa sein Alter und von daher weiß er nicht so richtig, wie er mit euch umgehen soll.“

„Mit anderen Worten, er ist noch nicht ganz erwachsen.“, erklärte Christine. „Und das hat deine, ähm, Vatergefühle geweckt.“

„Ja, das stimmt.“, gab der leitende Einsatzoffizier. „Ich glaube Quentin verfügt über Fähigkeiten, denen er sich gar nicht selbst ganz bewusst ist. Wie du schon sagtest, trotz seiner intellektuellen Fähigkeiten ist er noch nicht ganz erwachsen. Und dabei will ich ihn gerne helfen.“

Nach diesen Worten betraten die beiden Sternenflottenoffiziere das nächste Quartier, da dessen Tür auch schon offen stand. Was jedoch wichtiger, war, der Raum war bewohnt gewesen. Das Bettlaken war zerwühlt, auf dem Tisch lagen zwei Padds. Christine und Jeremiah sahen sich um, leuchteten in die Regale ab, in jeden Schrank hinein. Die Pilotin überprüfte sogar das Badezimmer.

„Das Quartier scheint von einer Frau bewohnt gewesen zu sein.“, erklärte sie. „Im Badezimmer steht noch etwas Make-Up.“ „Es fehlen aber alle Wertgegenstände und die meisten Kleidungsstücke.“, ergänzte Jerry. „Sieht für mich nach einer geordneten Evakuirung aus.“ „Wann sind sie angereist?“, fragte sich Christine. „Keine Ahnung. Auf einen der Padds war ein Brief, den Text nach zu urteilen an ihre Eltern, den unsere geheimnisvolle Bewohnerin laut Sternzeit vor etwa sieben Stunden begonnen hat.“, erklärte Jerry und hob das entsprechende Padd hoch. „Aber sie hat ihn nicht beendet.“ „Ist sie von der Evakuierung unterbrochen wurden.“ „Das ist anzunehmen, Chris.“

Dann könnten sie noch in der Nähe sein.“, bemerkte Ensign Powers. „Wenn sie mit Rettungskapseln, dann sicherlich.“, erwiderte der Einsatzoffizier. Er kratzte sich verlegen am Kinn. „Ich hätte Quentin befehlen sollen, nach den Peilsignalen von Rettungskapseln Ausschau zu halten.“ „Wir haben damit gerechnet, die Crew noch an Bord zu finden.“, entgegnete Christine.

„Die anderen Mannschaftsquartiere werden ebenfalls in etwa so aussehen.“, sinnierte sie nach einen kurzen Moment der Stille weiter. „Was machen wir also jetzt?“ Jeremiah neigte seinen Kopf etwas zur Seite und entschied dann: „Wir schauen uns das Casino an.“

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  • 3 Wochen später...

Christine trottete Jeremiah in Richtung Casino der Barrakuda hinterher, als ihr Begleiter plötzlich stehen blieb, und die linke Hand hob, welche zur Faust geballt war. Die beiden Sternenflottenoffiziere hatten das Casino erreicht und die breite Doppeltür stand offen. „Was ist …“, wollte die Pilotin wissen, denn auf offene Türen waren sie ja schon gestoßen. Doch sie wurde jedoch von einen ärgerlichen Zischen unterbrochen. Und da hörte es die Frau auch. Ein leichtes Rascheln, das man nur bemerkte, wenn man sich wirklich auf Dinge konzentrierte, die nicht normal für einen eigentlich leeren Frachter waren.

Jerry deaktivierte seine Armlampe, und zog seinen Phaser. Mit der linken Hand signalisierte er durch drei ausgestreckte Finger die Einstellungsstufe der Waffe. Christine folgte seinem Beispiel. Mit einen Mix aus militärischer Zeichensprache und Handzeichen primitiver Völker, erläuterte der Einsatzoffizier seien Plan. Er wollte auf der einen Seite des Eingangs Stellung beziehen, während seien Begleiterin auf der andern Seite stehen sollte.

Christine nickte zum Zeichen das sie verstanden hatte und bezog Posten.

Gemeinsam lauschten die beiden Sternenflotten in den Raum hinein. Doch das rascheln war verstummt. Chris sah zu ihren Begleiter, mit einem Gesichtsausdruck, der fragte ob sie sich vielleicht geirrt hatten. So was konnte bei der leicht unwirklich wirkenden Szenerie an Bord der Barrakuda schnell passieren. Doch Jerry schüttelte mit dem Kopf. Entweder war der Einsatzoffizier sich 100prozentig sicher oder hatte aber beschlossen, auf Nummer sicher zu gehen.

Er zählte mit den Fingern bis drei, worauf die beiden Sternenflottenoffizier sich quasi lautlos in den Gemeinschaftsraum des Frachters warfen. Ausgebildete Sicherheitsbeamten der Sternenflotte hätten diese Vorgehen vermutlich als dilettantisch bezeichnet, doch die Vorgehensweise war das, was von grundlegenden Sicherheitstraining an der Akademie hängen geblieben war. Jeremiah hatte sich auf den Boden geworfen, während Christine gehockt den Raum absicherte.

Doch niemand stellte sich den beiden Abenteurern in den Weg. Kein menschenfressendes Monster kam brüllend auf sie zu. Kein bis an die Zähne bewaffneter Pirat tauchte auf, stellte sich als Jack vor und wollte eine Flasche Fusel mit den beiden trinken. Kein Borg wollte ihnen seine Assimilationsröhrchen in den Hals rammen. Kein Jem Hadar enttarnte sich und eröffnete das Feuer. Kein Romulaner zeigte sich und bot an, alle Geheimnisse des Tal Shiar auszuplaudern Und doch war da etwas. Jerry strengte seine Sinne an und konnte es doch nicht richtig einordnen.

Er ging in die Hocke und schlich sich bis an die Theke heran. Auf einen Wink folgte ihm Christine. Beide lauschten nochmals angestrengt. Und dieses Mal war es klar zu hören. Eine Person, maximal zwei, befand sich in dem hinter der Theke befindlichen Raum und durchwühlten die von der Frachtercrew zurückgelassen Vorräte. Jeremiah überlegte kurz. Er bedeutete seiner Begleiterin ihre Position zu halten und schlich sich weiter vorwärts.

Als er den in den Raum hineinsah, entdeckte er in dem Halbdunkel eine Gestalt die sich hingehockt hatte, um die unteren Regalflächen zu durchsuchen. Sie war offensichtlich humanoid und der Lieutnant schätze, dass sie aufgerichtet nicht viel größer als 1,60 sein würde. Also keine ernsthafte Gefahr.

Doch da täuschte sich Jeremiah. Als er sie mit einem: „He, was tun sie da?“, ansprach, bekam er einen Schlag aufs Brustbein verpasst, dass ihm die Luft wegblieb. Die Gestalt rannte raus und wollte flüchten. Doch ihr Fluchtversuch verlief nicht geräuschlos und so wusste die Chefpilotin der Waterloo Bescheid, stellte den flüchtenden Wesen ein Bein und nahm es dann in den Schwitzkasten. Nicht ganz die Standardvorgehensweise, aber es half. „Lassen sie mich los. Was wollen sie von mir.“, schrie die Gestalt.

Jeremiah hatte sich in der Zwischenzeit aufgerappelt und hatte wieder den Hauptraum betreten. Er schaltete seine Lampe wieder ein und richtete sie auf seinen Gegner, den Chrsitine immer noch im sicheren Schwitzkasten hatte. Und musste zu seiner Überraschung feststellen, dass es sich dabei um ein etwa 13-15 Jahre altes menschliches Mädchen handelte.

Auch Chris löste ihren Griff, putzte ihre Uniform etwas ab und betrachtete das Mädchen. Sie trug einen vollkommen verdreckten blauen Overall. Das Gesicht und die kurzen struppigen rotblonden Haare sahen auch nicht viel besser aus. Ihre Statur war schmal und bestätigte den Eindruck der Pilotin, dass sie es mit einen ‚Fliegengewicht’ zu tun gehabt hatte.

Auch das Mädchen musterte die beiden Menschen vor ihr. Ihr Gesicht hellte sich etwas auf, als sie die Uniformen und die Ausrüstung in dem flackernden Halbdunkel der Notbeleuchtung erkannte. Dennoch bleib ihr Blick ein wenig misstrauisch. „Entschuldigt für den Angriff vor hin. Ich dachte ihr seit Piraten, oder so was, die das Schiff plündern wollen.“, begann sie. „Du hast einen ordentlichen Schlag drauf.“, bestätigte Jerry und verzog das Gesicht ein wenig. Das Mädchen grinste und fragte: „Sie beide sind von der Sternenflotte, richtig?“

„Ja, das stimmt. Ich bin Lieutnant Jeremiah Esteban.“, stellte sich der Einsatzoffizier vor. „Das ist Ensign Christine Powers. Wir kommen von der USS Waterloo. Und wie heißt du?“

Die plötzliche Aktivierung der Hauptbeleuchtung überraschte alle drei und rettete das Mädchen davor, eine Antwort geben zu müssen. Kurz darauf ertönte auch ein Pfeifen und eine Stimme erklang: „Chief Parker an Lieutnant Esteban. Lieutnant können sie mich hören?“

Gefolgt von einen: „Chief, das wird nichts. Sie können uns nicht hören.“ „Es muss aber funktionieren. Die Hauptenergie ist wieder online.“

Jerry grinste kurz, als er die Stimmen Chief Parker und Crewmen Pfefferkorn erkannte. Er sah sich im Casino um und entdeckte an einer nahen Wand ein Interkompaneel, gleich der Bauart, wie sie die Sternenflotte selbst vor rund einhundert Jahren verwendet hatte. Der Lieutnant trat an es heran und drückte die Ruftaste. „Hier Esteban. Ich höre sie klar und deutlich, Chief.“ „Das freut mich, Sir.“, war die ehrliche Antwort des Technikers.

„Gute Arbeit mit der Hauptenergie.“, lobte Jeremiah gleich als erstes. „das macht unsere Arbeit wesentlich leichter.“ „Das waren wir nicht, Lieutnant.“, erwiderte Marcus. Sein Vorgesetzter blickte überrascht zu seien beiden Begleiterinnen. „Nicht? Erklären sie.“

„Wir sind wie geplant im Maschinenraum angekommen. Dort sah es so aus, als hätte die Mannschaft versucht, etwas zu reparieren.“, berichtete Chief Parker. „Ich habe als erste versucht, den Hauptreaktor manuell zu starten doch ohne Erfolg. Als nach einen Fehler im EPS-System, fuhr das System von alleine wieder hoch.“

Jerry runzelte die Stirn. Das klang merkwürdig. „Könnte es eine Verzögerung durch das Steuerungssystem des Hauptreaktors gegeben haben?“ „Nein, das glaube ich nicht.“, widersprach der Chief. „Es wirkte auf mich eher so, als hätte jemand anderes das System gestartet. Crewmen Pfefferkorn war es nicht.“ „Vielleicht Jason und Quentin von der Brücke aus.“, vermutete der Leiter des Außenteams. „Wäre möglich.“

„Was ist mit der Strahlung.“, wollte Jerry wissen. „Das Strahlungsleck war ein offenes Ventil im Materie – Antimateriereaktor.“, berichtete Marcus weiter. „Das Ventil ist jetzt geschlossen. Und auch wenn die Tricorder immer von der Strahlung gestört werden, gehe ich mal davon aus, dass das Niveau jetzt zurückgeht, vor allen, da die Lebenserhaltung wieder mit Volllast läuft.“ „Sie beide dürften aber dennoch eine höhere Dosis abbekommen haben. Sie beide lassen sich untersuchen, sobald wir wieder zurück auf der Waterloo sind. Halten sie bis dahin die Systeme im Augen.“, ordnete Jeremiah an. „Verstanden, Sir. Parker Ende.“

Der Leiter des Außenteams grübelte noch ein wenig. Dann drückte er die Ruftaste. „Esteban an Brücke.“ Es dauerte eine Weile, dann meldete sich Quentin: „Lang hier.“ „Statusbericht.“ „Seit die Hauptenergie aktiviert wurde, kommen wir besser voran. Wir haben das Frachtmanifest und den Flugplan.“, erklärte der junge Offizier. „Ist ja sehr viel.“, bemerkte Jerry sarkastisch. „Wir haben Probleme mit den Logdateien, Sir. Sei es nun Sensorenlogs oder auch die Logbücher. Sie scheinen verschlüsselt zu sein.“, verteidigte sich Quentin. „Ich habe mittlerweile schon zwei Algorithmen zur Dekodierung drüber laufen lassen. Ohne Erfolg. Ich bekomme nur Datenmüll. Es gibt keinen Anhaltspunkt, welche Verschlüsselung verwendet wird.“

Jeremiah konnte sich gerade noch ein: „Dann schau mal richtig hin.“, verkneifen. Quentin hatte in Sachen Kryptologie so viel auf den Kasten, dass es fast unheimlich war. Um ihn zu testen, hatte ihm der Lieutnant einen Text gegeben den er zuvor mit dem „Esteban-Code“ verschlüsselt hatte. Doch sein Untergebene hatten diesen in Rekordzeit geknackt, ohne irgendwelche Hilfsmittel wohlgemerkt. Wenn der junge Einsatzoffizier sagte, dass es keinen Anhaltspunkt für eine Dekodierung gab, dann war das so.

„Mach doch mal eine Ebene zwei Diagnose des Computerkerns. Vielleicht ist er defekt.“, forderte Jerry seien Untergeben auf. „Jetzt da die Hauptenergie wieder läuft sollte es da kein Problem geben. Und während die Diagnose läuft, kontrolliere doch mal, ob die internen Sensoren unsere Lebenszeichen registrieren können.“ „Verstanden, Lieutnant.“, bestätigte Quentin. „Und jetzt würde ich gerne mit Lieutnant Nakara sprechen wollen.“

Kurz darauf meldete sich auch schon der Sicherheitschef der Waterloo. „Nakara hier.“ „Jason, was ist dein Eindruck.“ „Die Brücke war verlassen. Die Crew ist abgedampft.“, berichtete Lieutnant Nakara „So sieht es auch bei uns in den bewohnten Quartieren aus.“, ergänzte Jerry. „Marcus hat etwas Ähnliches aus dem Maschinenraum berichtet. Und weil wir gerade beim Thema sind. Hat einer von euch die Hauptenergie aktiviert?“

Doch Jason reagierte verwundert: „Warum sollten wir? Das war der Job vom Chief und von Katja. Wieso fragst du?“ „Marcus hat erzählt, dass die Hauptenergie sich von allein wieder aktiviert hat. Wir dachten, das ihr das wart.“, erklärte Jeremiah nachdenklich. „Nein, wir waren das nicht.“, widersprach der Sicherheitsoffizier. „Aber wer soll es sonst gewesen sein. Außer uns ist niemand an Bord. So wie es aussieht, ist die Crew mit den Shuttles abgehauen. Laut dem Frachtmanifest haben die vier Frachtshuttles an Bord, sowie zwei Typ sechs für die Sicherheitskräfte auf Tarn 5. Sollte für die Crew reichen. Und die Rettungskapseln sind noch alle bis auf eine an Bord. Es ist keiner außer uns da.“

„Das stimmt nicht ganz.“, entgegnete der Leiter des Außenteams. „Wir sind auf ein Mädchen gestoßen, etwa 13- 15 Jahre alt.“ „Gehören ihre Eltern zur Mannschaft der Barrakuda?“, wollte Jason wissen. „Nein, nicht wirklich. Ich vermute eher, dass sie ein blinder Passagier ist.“ „Dann ist sie womöglich nicht die einzige.“ „Die Vermutung, um nicht zu sagen Befürchtung habe ich auch.“, erwiderte Jerry nachdenklich. „Sollen wir zu euch stoßen?“ „Das ist nicht nötig. Quentin hat noch was zu tun. Ich werde versuchen etwas von ihr zu erfahren?“ „Mach das. Wir melden uns wenn wir was haben. Nakara Ende.“

Lieutnant Esteban trat vom Interkompaneel weg und drehte sich mit einer nachdenklichen Miene um. Er winkte Christine zu sich und unterhielt sich leise mit ihr, während er gleichzeitig immer einen Blick auf das Mädchen warf. „Wie geht es ihr?“ „Ohne Werte vom Medtricorder will ich mich nicht da weit vorwagen.“, erwiderte die Pilotin. „Ich habe ihr eine kleine Dosis von dem Strahlenschutzmittel gegeben. Allerdings wirkt ist sie recht schmal. Vermutlich hat sie nach was zu Essen und zu Trinken gesucht, als wir sie überrascht haben.“ „Der Meinung bin ich auch. Hat sie etwas gesagt? Ihren Namen zum Beispiel?“ Doch die Pilotin schüttelte mit dem Kopf. „Leider nicht. Sie hat überhaupt nur wenig gesagt. Ich finde wir sollten sie auf die Waterloo bringen.“ Jerry nickte: „Ja, wir nehmen sie mit, sobald wir zurückkehren. Aber vorher hätte ich gerne ein paar Antworten von ihr.“ Christine verzog das Gesicht. „Wie das klingt. Aber solange du nicht vorhast, guter Sternenflottenoffizier, böser Sternenflottenoffizier zu spielen, soll es mir recht sein. Du bist der Boss.“ Jerry lächelte: „Vertrau mir, ich weiß was ich tue. Halte dich aber bitte etwas zurück.“

Daraufhin wandte er sich an das Mädchen. „Entschuldige bitte, dass ich dich so habe stehen lassen. Musste leider sein. Als Teamleiter hat man so seine Pflichten.“ Sie reagierte nur mit einen Verdrehen der Augen. Also setzte sich Jeremiah der Teenagerin und grübelte kurz, wie er mit ihr umgehen sollte. Ihm kam der Verdacht auf, dass die Kleine nicht gerade mitteilsam sein würde. Aber vielleicht würde er etwas aus ihrer Körpersprache herauslesen können.

„Okay, wo waren wir stehen geblieben. Ach ja, ich hatte mich und Ensign Powers vorgestellt. Kann es aber sein, dass mit dein Name entfallen ist. Entschuldige bitte, ich habe ein mieses Namensgedächtnis. Könntest du noch mal sagen wie du heißt.“

Doch das Mädchen fiel auf die freundliche Masche des Einsatzoffiziers nicht herein. Mit einem trotzigen Blick, der nur der Jugend zu eigen ist, starrte sie den Offizier an. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Jerry seufzte innerlich. Die Kleine war gut. Aber er hatte auch noch paar Sachen auf Lager. Von daher fragte er einfach weiter, als hätte sie ihm lang und breit geantwortet. „Wo kommst du her?“ Keine Reaktion. „Wie bist du an Bord des Frachters gekommen?“ Jetzt steckte sie ihm sogar die Zunge raus. „Was ist mit deinen Eltern? Sie machen sich bestimmt Sorgen um dich.“

Zur Überraschung des Lieutnants zeigte sich eine erste Reaktion. Der trotzige Blick verschwand kurz und wurde durch eine trauernde Miene ersetzt. Die Frage hatte gesessen. Aber obwohl Jerry einen Erfolg verbuchen konnte, fühlte er sich gar nicht gut. Er hatte die empfindliche Stelle des Teeangers getroffen, worauf er nun gar nicht stolz war.

Der Einsatzoffizier musste sich zwingen, seien Fragen weiter zu stellen. „Gehörst du etwa zur Mannschaft des Frachters?

Der ‚Schild’ seiner Gesprächspartnerin war wieder intakt. Wieder derselbe trotzige Blick wie vorher. Und Jeremiah konnte so langsam nachvollziehen, wie sich ein Counsellor fühlen musste, wenn er es mit einen störrischen Patienten zu tun hatte. Doch er machte weiter, auch wenn ihm so langsam die Fragen ausgingen. „Weißt du, was mit der Barrakuda passiert ist?“

Doch jetzt reagierte das Mädchen plötzlich. „Hören sie mit ihrer verdammten Fragerei auf.“, blaffte sie den Lieutnant an. „Ihr Typen von der Sicherheit seit doch alle gleich. Kaum ist man von einem Tatort weniger als hundert Meter entfernt, war man es gleich.“ Doch der Lieutnant lächelte nur über diesen Ausbruch: „Erstens, bin ich bin kein Sicherheitsoffizier. Ich bin ein Operating Manager. Wir tragen aber genauso wie die Sicherheit und die Technik gelb.“ „Ja ja, weiß ich.“, wurde er unterbrochen. Das Mädchen klang etwas gelangweilt. „Zweitens, habe ich dich nicht verdächtig, dass du irgendetwas mit dem Stranden der Barrakuda zu tun hast. Und drittens hast du bisher auf keine meiner Fragen geantwortet, was ich etwas befremdlich finde.“

„Bin ich die Auskunft?“, entgegnete das Mädchen frech. Jetzt seufzte Jeremiah laut. So frech war seine kleine Schwester Rebecca in dem Alter nicht gewesen. „Okay, jetzt hör mal zu. Ich kann die Antworten auf die meisten meiner Fragen selbst herausfinden. Aber dazu müsste ich a) auf die Waterloo zurückkehren und b) dauert das etwas. Du ersparst mir also eine Menge mühseliger Recherche, wenn du mir sagst, was ich wissen will.“ „Ich soll ihnen helfen? Sind sie irre? Was springt für mich dabei raus?“ Die Kleine war jetzt aufgesprungen und wirkte wütend.

Doch Jerry lächelte und richtete sich betont langsam auf seine zwei Meter auf. „Du könntest wieder nach Hause zurück.“ Wieder dieses getrübte Gesicht bei seiner Gesprächspartnerin, doch dann kam ein kaltes hartes Lachen. „Ich habe kein Zuhause. Und dort wo ich vorher war, will ich nicht wieder zurück.“ „Hier bleiben kannst du aber auch nicht.“, erklärte Jerry.

„Es ist das Beste, du bleibst jetzt erstmal bei mir und Ensign Powers und kehrst dann mit uns auf die Waterloo zurück.“ „Und was ist, wenn ich Nein sage.“

Jeremiah lächelte wehmütig. „Man hat nicht immer die Möglichkeit dazu. Selbst als Erwachsener nicht.“ Dann wurde er wieder ernst. „Du hast zwar das Recht dazu, aber dann gibst du mir das Recht, dich offiziell in Sicherheitsverwahrung zu nehmen. Wenn du dich widersetzt, gibst du mir das Recht von meiner Waffe gebrauch zu machen.“ „Das klingt wie aus dem Regelbuch der Sternenflotte.“, erwiderte das Mädchen. Sie zog eine Schnute und fügte hinzu: „Mit anderen Worten, ich habe gar keine Wahl.“

Der Lieutnant nickte: „Gut erkannt. Möchtest du hier noch etwas mitnehmen oder können wir uns weiter umsehen.“ „Ich habe nicht viel Gepäck, um nicht zu sagen gar keins.“ „Damit bist du das erste weibliche Wesen, das ich kenne, das so etwas fertig bringt.“, bemerkte Jerry amüsiert, worauf das Mädchen ein erstes, wenn auch nur kleines Lächeln zustande brachte

Die drei machten sich an die Überprüfung weiterer Mannschaftsquartiere. Doch es gab nichts Auffälliges. Selbst die Überprüfung einer der vorderen Frachtkammern war unergiebig. Der Inhalt der stichprobenartig geöffneten Frachtkisten stimmte exakt mit den Daten im Frachtbrief überein. „Mhm wir finden hier nichts.“, entschied Jerry. „Schauen mir mal was die anderen haben.“ Er trat an das nächste Interkompaneel und aktivierte es: „Esteban an Maschinenraum, Chief Parker, höre sie mich.“

Es dauerte eine Weile, bis der Techniker sich meldete: „Parker hier. Was gibt es, Lieutnant.“ „Irgendwelche Auffälligkeiten bei ihnen, Chief?“ „Negativ. Crewmen Pfefferkorn hat kurz die Shuttlerampe überprüft.“, erklärte Marcus. „Ich will sie kurz sprechen.“, verlangte Jerry.

Kurz darauf meldete sich die Sicherheitsbeamtin: „Ja, Sir?“ „Crewmen, wie sah die Rampe aus?“ „Sie war komplett leer. Das Hangartor stand offen. Die Anzeigen im Kontrollraum zeigten aber an, dass die Schotts manuell geöffnet wurden. Ich habe die Backbordsteuerung überprüft. Meiner Meinung nach gab es leichte Gewalteinwirkung.“ „Haben sie Scans davon gemacht.“, wollte der Einsatzoffizier wissen. „Leider nicht, Sir. Die Trocorder werden immer noch gestört.“, erklärte Katja.

Jerry seufzte kurz sagte, aber nichts. Er wollte den Komkanal schon schließen, als sich noch mal Chief Parker noch mal bemerkbar machte. „Haben sie schon mit Lieutnant Nakara darüber gesprochen, wie diese die Hauptenergie reaktiviert haben.“ „Die beiden sagen, sie waren das gar nicht.“, erzählte Jeremiah. „Klingt mysteriös.“, erwiderte Marcus nachdenklich. „Der Ansicht bin ich auch. Aber solange die Sensoren nichts erfassen können, bringt es nichts, wenn wir weiter rätseln. Kehren sie beide zur Andockschleuse zurück.“, ordnete der leitende Einsatzoffizier der Waterloo an.

Die Anweisung wurde mit einem, „Aye, Sir.“, bestätigt, dann herrschte Stille. Jerry überlegte kurz, setzte sich dann aber mit Jason und Quentin in Verbindung. Letzterer berichtete, dass die internen Sensoren noch keine Lebenszeichen erfassen könnten, da das Niveau der EM-Strahlung immer noch zu hoch sei. Darüber hinaus gab es beim Computerkern der Barrakuda keine Hinweise auf Fehlfunktionen oder Sabotage, die erklären würde, warum die Logdateien des Frachters unlesbar waren.

Jeremiah überlegte. Der Frachter wurde immer rätselhafter. Zuerst hat dieser eine Panne, mitten im All, in einer Region die von der Sternenflotte selten frequentiert wurde. Dann sind die Schäden irreparabel, so dass siech die Crew entschließt das Schiff per Shuttle und einer Rettungskapsel zu verlassen. Als sich aber ein Außenteam der Sternenflotte das Schiff Stunden später ansieht, findet es einen blinden Passagier. Dann geht ohne irgendwelches Zutun des Teams die Hauptenergie wieder. Und zuguterletzt sind auch noch die wichtigen Sensorenlogs und auch die Logbücher nicht lesbar. Auch wenn vielleicht der eine oder andere Zufall nicht direkt in das gesamte Bild hineinpasste, sah man doch, dass da was faul war. Die Frage war aber, was das war.

„Kopiere dir die Logdateien in deinen Tricorder. Danach kommen du und Jason zurück zur Andockschleuse. „, entscheid Jerry. „Sobald wir an Bord der Waterloo sind, transferierst du die Daten auf ein vom Hauptrechner unabhängigen System.“ „Verstanden, Boss. Lang Ende.“

Jeremiah wandte sich an seine beiden Begleiterinnen. „Wir machen uns dann auch auf den Weg.

Es dauerte ein wenig, bis die drei die Andockschleuse an welche die Avenger festgemacht worden war, erreicht hatten. Von daher verwundert es nicht, dass die restlichen Mitglieder des Außenteams von der Waterloo schon vor Ort waren und warteten.

Jason Nakara musterte kurz das Mädchen in Jeremiahs Begleitung. Dann nahm er den Leiter des Außenteams beiseite. „Das ist also dein blinder Passagier. „ „Ja.“, erwiderte Jerry gelassen, fragte sich aber, wer hier der das Kommando hatte. „Was machst sie hier?“ „Wir nehmen sie mit auf die Waterloo. Wir können sie hier nicht zurücklassen.“ „Weißt du wie sie heißt?“ „Nein. Sie hat auf meine Fragen nicht geantwortet. Aber ich kann sicherlich mithilfe der Vermisstenanzeigen finden.“

Jerry machte eine kurze Pause. „Sag mal, was soll die Fragerei. Ich dachte eigentlich, dass ich der Leiter des Außenteams wäre.“ Jason wurde etwas rot. „Entschuldige, du hast natürlich Recht. Dennoch finde es vom Aspekt der Sicherheit bedenklich, dass die Kleine an Bord kommt. Wir gestatten jemand völlig fremdes Zutritt zu einem Geheimprojekt der Sternenflotte. Außerdem frage ich, was Captain Dellmare dazu sagen wird.“ Der Einsatzoffizier seufzte: „Wenn es nur das ist.“

Er winkte Katja Pfefferkorn zu sich. Als die Sicherheitsbeamtin an die beiden Männer heran getreten war, und erwatungsvoll Lieutnant Esteban anblickte, befahl dieser: „Crewmen, sie behalten unseren Gast ständig im Auge. Lieutnant Nakara wird dann für ihre Ablösung sorgen.“ Die junge Frau nickte und bestätigte den befehl mit dem typischen „Aye, Sir.“

Jeremiah wandte sich wieder an den Sicherheitschef der Waterloo. „Zufrieden.“ Der Angesprochen nickte nur, weswegen der Einsatzoffizier fort fuhr. „ich weiß nicht was du hast. Sie ist viel zu jung, um eine Spionin zu sein. Und selbst wenn, an die sensiblen Daten käme sie sowieso nicht unbemerkt heran.“ Er machte eine Pause und fügte mit einen Lächeln hinzu: „Und was den Skipper angeht, überlass das einfach mir. Vertraue mir, Jason, ich weiß was ich tue.“

Die beiden Männer kehrten wieder zum Rest der Gruppe zurück und Jerry erklärte: „Okay, noch mal zur Erinnerung. Die Gravitationsebene der Avenger liegt senkrecht zu der der Barrakuda. Am Besten, wir rutschen einfach in unser Shuttle rein. Ich werde es nachher vormachen. Nur noch mal zur Reihenfolge. Ich geh zuerst. Chief Parker und Ensign Lang folgen mir. Danach kommen Ensign Powers und unser Gast. Den Abschluss bilden Crewmen Pfefferkorn und Lieutnant Nakara. Soweit alles klar?“

Die anderen fünf Mitglieder der Sternenflotte nickten. Nur ihre neue „Freundin“ betrachte den Leiter des Außenteams skeptisch. „Ihr seit ja total irre.“, murmelte sie in ihren nicht vorhandenen Bart. Doch Jerry nahm etwas Anlauf, sprang hoch, hielt sich an der oberen Kannte der Andockschleuse fest, holte Schwung, und flog in die Schleuse hinein. Mit dem Ergebnis, dass er beinahe an das an backbordbefindliche Zugangsschott zum Cockpit gedonnert wäre. Nicht sehr Olympiareif, aber wesentlich eleganter, als das Kriechen beim Betreten der Barrakuda.

Der Lieutnant sah sich schnell im Shuttle um, ob sich auch niemand daran zu schaffen gemacht hatte, doch es war alles sauber. Erst dann ließ er die anderen nachkommen. Doch weder Marcus Parker, noch Quentin schienen sich bemüßigt, es ihren Vorgesetzten gleichzutun. Sie setzten sich auf den Boden der Barrakuda und versuchten mit vorwärts gerichteten Beinen im Shuttle anzukommen, was auch gelang.

Erst Christine versuchte es wieder mit etwas Akrobatik. Und da sie netterweise von Chief Parker aufgefangen wurde, sah das wesentlich ordentlicher aus als bei Jerry. Nun war das Mädchen an der Reihe. Doch die Kleine sträubte sich erst und nur weil Jason halb ernst halb im Scherz drohte, sie eigenhändig zu werfen, machte sie sich vorsichtig daran, die Avenger zu betreten.

Im Inneren des Shuttles sicher angekommen, sah sie sich neugierig um. „Cool, ein Typ 11- Shuttle.“, entfuhr es ihr. Jason und Jeremiah warfen sich hinter dem Rücken des Mädchens erstaunte Blicke zu. Woher kannte sie das Interior eines der neuen Shuttles der Sternenflotte. Gut zugeben, mittlerweile war der Typ recht verbreitet, aber dennoch. Es war merkwürdig.

„Das ist richtig.“, erklärt e der Einsatzoffizier. Er warf einen schnellen Blick zu Lieutnant Nakara. Als dieser nickte fuhr Jerry fort: „Du bleibst zusammen mit Lieutnant Nakara und Crewmen Pfefferkorn im Heckteil.“ Das Mädchen wollte erst Einspruch erheben, aber der Leiter des Außenteams schüttelte streng mit dem Kopf. Also unterließ sie es und sah ihm hinterher, wie er sich mit den restlichen drei Mitgliedern ins Cockpit begab.

Die vier setzen sich an ihre Konsolen und trafen Vorbereitungen für den Start. „Sollten wir nicht dem Captain informieren.“, bemerkte Quentin vorsichtig. „Wir können es versuchen, ob unser Signal durch die Strahlung kommt.“, erwiderte Jeremiah. „Öffne einen Kanal.“ Ensign Lang drückte ein paar tasten und erklärte dann: „Kanal offen.“ „Waterloo, hier Shuttle Avenger. Wir machen uns auf den Rückweg.“, sprach Jerry in das Aufnahmegerät. Doch nichts passierte, nicht mal ein Bestätigungssignal kam. Der Lieutnant sah zur Seite und meinte. „Offensichtlich ist die Strahlung noch nicht weit genug zurückgegangen. Wir starten trotzdem. Das werden sie sehen. Andockklammern lösen und einfahren.“

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  • 3 Wochen später...

Wie auch der Flug zur Barrakuda dauerte auch der Flug zurück nicht sehr lange. Und dieses Mal war das Andockmanöver auch etwas leichter. Dennoch musste das Außenteam und ihr Gast auf den Druckausgleich warten, bevor sie das Shuttle verlassen konnten. Doch kaum war sie aus dem Shuttle herausgesprungen, sah sich das Mädchen um. Sie betrachtete das eine oder andere Detail intensiver und schüttelte immer wieder den Kopf. Dabei achtete sie nicht, wohin sie ging und stieß mit einer Person zusammen.

Captain Robin Dellmare hatte sofort nach der Ankunft des Shuttles die Brücke verlassen und war mit den Turbolift zum Hangar gefahren. Aufgrund der Verständigungsprobleme wusste sie nicht, was vorgefallen war und wollte daher einen ersten Vorabbericht von ihren leitenden Einsatzoffizier. Doch dass sie mit einem Teenager zusammenstoßen würde, hatte sie nicht erwartet. Ihr Blick ging von dem Mädchen zu Jeremiah und wieder zurück, gefolgt von einen deutlich fragenden Blick zurück zu dem Lieutnant.

Jerry seufzte kurz. Er hatte eigentlich geplant, dass er seine Vorgesetzte erst informieren würde, was geschehen war, bevor sie auf „Jane Doe“ traf. Doch es war anders gelaufen. Und so musste er mit den Karten spielen, die ihm das Schicksal ausgeteilt hatte. Deshalb trat er an die Kommandantin der Waterloo heran und ging dann mit ihr ein paar Schritte beiseite. „Wir haben das Mädchen im Casino der Barrakuda entdeckt.“, berichtetet der Einsatzoffizier. „Sie ist ein blinder Passagier und ich war der Meinung, dass sie auf der Waterloo besser aufgehoben.“ „Nun wenn sie das sagen.“, erwiderte Robin.“ Ich schicke sie nicht wieder zurück. Wie hießt sie überhaupt?“

Jeremiah verzog das Gesicht. „Das weiß ich nicht.“, gab er kleinlaut zu. „Sie hat bisher nicht auf meine Fragen geantwortet. Aber ich werde herausfinden wer sie ist.“, beteuerte er sofort.

Captain Dellmare hob die Brauen sagte aber nichts dazu. „In Ordnung. Ich werde nachher noch eine Konferenz einberufen.“ Dann verließ den Shuttlehangar und ließ die Gruppe wieder allein.

Jerry nickte nur und wandte sich den anderen zu: „Okay. Crewmen Pfefferkorn begleiten sie unseren Gast doch bitte auf die Krankenstation. Sie soll richtig durchgecheckt werden.“ Die Sicherheitsbeamtin nickte und verließ mit ihren Schützling den Hangar. Jason Nakara folgte ihr. „Chief, ich hätte gerne eine Analyse zum Energiesystem der Barrakuda.“, verlangte Lieutnant Esteban als nächstes.“ „Verstanden, Lieutnant.“, erwiderte Marcus. „Ich wollte mich mit Commander Bates dazu besprechen.“ Der Leiter des Außenteams überlegte kurz, nickte dann aber: „Einverstanden, Chief.“

Der Techniker machte sich auf den Weg und so waren nur noch die beiden Einsatzoffiziere übrig. „Quentin, wir beide werden uns um die Logs kümmern.“ Sein junger Kollege nickte und so machten sich die beiden Männer ebenfalls auf den Weg.

Aus dem Frachtraum holten sie sich einen Deskviewer, sowie eine zusätzliche externe Speichereinheit und einen tragbaren Generator um das ganze System auch wirklich unabhängig von Schiffssystemen zu betreiben. Danach bauten sie alles in dem Labor auf Deck vier auf, das einzige übrigens das nicht von der Forschungsgruppe von Daystrominstitut belegt worden war.

Doch als alles aufgebaut war, überließ Jeremiah die Arbeit seien Untergebenen. Er selbst wollte sich um ein paar Antworten kümmern und machte sich auf den weg zur Krankenstation. Dort hatte Crewmen Pfefferkorn das Modul zwei aktiviert, welches sich nun auf die Untersuchung vorbereitete. Auf Jeremiahs Frage hin, erklärte Katja leise, dass das Mädchen die Ganze Zeit geschwiegen, gleichzeitig aber alles genau gemustert hatte. Jerrry schnitt eine Grimasse, da dies das Misstrauen des Sicherheitschef nur weiter nähren würde und versuchte es dann noch mal Antworten auf seien Fragen, direkt von der Kleinen zu erhalten. Doch die schwieg beharrlich, wenn sie auch von dem wiederholten Versuch des Einsatzoffiziers amüsiert zu sein schien.

Während das Hologramm des HMTS das Mädchen auf Herz und Nieren untersuchte, begab sich Jeremiah ins Büro für den leitenden medizinischen Offizier. Dort setzte er sich an den Schreibtisch und nahm Zugriff auf die zentrale Vermisstendatenbank der Föderation. Dann gab der Einsatzoffizier als Suchparameter die körperlichen Merkmale seines Schützlings ein, komplettiert von einer groben Altersangabe die zwischen dreizehn und siebzehn Jahren lag.

Und musste überrascht feststellen, dass es nach diesen Kriterien immerhin noch über 40 Mädchen gab, die vermisst wurden. Also schränkte Jerry die Suche weiter ein und gab als Suchparameter an, dass die Betreffende Verwandte bei der Sternenflotte hat oder hatte. Das grenzte die Suche auf vier Mädchen ein. Der Einsatzoffizier besah sich die Daten und Datensatz Nummer zwei war ein Treffer.

Mit einen Lächeln kehrte Jeremiah zum zentralen Biobett zurück. „Na, Natalie, wie geht es dir.“ Reflexartig antworte sie mit einem: „Ganz gut.“ Erst dann realisierte sie, was der Einsatzoffizier eigentlich gesagt hatte. Etwas überrascht sah sie von Jerry zur Uhr und wieder zurück. Dann grinste sie: „Respekt, das ging ja schnell. Der letzte der mich überprüft hat, hat erst auf eine DNS-Analyse gewartet, bis er mich identifiziert hat.“ Natalie machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Ich habe es ihnen aber auch nicht allzu schwer gemacht, oder?“

Jeremiah lachte: „Nein, nicht wirklich. Aber du könntest mir noch zusätzliche Arbeit ersparen, wenn du mir ein wenig über dich erzählst.“ Natalie schien kurz zu überlegen, schüttelte dann aber mit dem Kopf. Mit einen Satz sprang sie vom Biobett und erklärte: „Nee, keine Zeit. Ich will jetzt mal schauen, was eure Küche so zu bieten hat.“ Sie wandte sich an Crewmen Pfefferkorn. „Wollen sie auch was?“ Die Frau nickte nur und so verließen sie den Raum

Erleichtert, in Ruhe mit dem HMTS Modul 2 reden zu können, wandte sich der leitende Einsatzoffizier an den holografischen Mediziner: „Wie geht es ihr.“ „Sie ist etwas unterernährt und es scheint auch als hätte sie in den letzten Wochen zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen. Die Untersuchung ihrer Nieren zeigt einige bedenkliche Wert. Und sie leidet an einer leichten Strahlungsvergiftung, gegen die ich sie aber bereits behandelt habe.“, berichtete dieser. „Ansonsten ist ihr allgemeiner Zustand erfreulicherweise gut. Keine Krankheiten und sie trägt keine Krankheitserreger.“ „Hinweise auf Alkohol- oder auch Drogenkonsum.“

Doch das Hologramm schüttelte mit dem Kopf: „Keine. Blut- und leberwerte sind ausgezeichnet.“ Jerry nickte und überlegte, wie er den letzten Punkt ansprechen sollte. Aber es gab leider keine andere Möglichkeit, als diesen direkt anzusprechen. „War sie schon sexuell aktiv?“ Wieder ein Kopfschütteln. „Es gibt wiederum keine Anzeichen dafür. Sie ist nicht schwanger und außerdem ist ihr Jungfern…“ „So genau wollte ich das gar nicht wissen.“, unterbrach der Lieutnant den Arzt schnell. „Danke für ihre Informationen. Computer HMTS Modul 2 abschalten.“

Der Computer tat wie befohlen und der Einsatzoffizier kehrt in das Büro des leitenden medizinischen Offiziers zurück. Dort startete er eine Suchabfrage für Akteineinträge über Natalie und ihre Eltern. Während sie lief, wollte Jerry wissen, wie die Analyse der Logbücher von der Barrakuda lief. Also wandte er sich via Interkom an Quentin mit einer entsprechenden Frage. „Ich kann sie nicht knacken. Ich bekomme immer wieder nur Datenmüll heraus.“, berichtete dieser. „Aber ein was ist komisch, Sir. Nach dem Änderungsprotokoll sind alle Dateien vor etwa fünf Stunden geändert wurden.“ „Da war die Crew schon von Bord.“, erwiderte Jerry nachdenklich. „Das stimmt, Sir.“, bestätigte Quentin. „Außerdem wurden die Dateien alle innerhalb von 17 Sekunden geändert. Das schafft kein Mensch.“ „Könnte das ein teil des Sicherheitssystems der Barrakuda sein?“, überlegte sein Vorgesetzter laut. „Ich weiß nicht, Sir. So etwas haben wir nicht mal. Warum sollte eine Frachtercrew so etwas haben. Und es betraf ja auch die nur die Log-Dateien.“, wandte Ensign Lang ein.

Jerry strich sich übers Kinn. Quentin hatte Recht. Das passte nicht. Aber es war auch sinnlos, noch mehr Zeit damit zu vergeuden. „Quentin, es bringt nichts, wenn du da weiter machst.“, entschied er daher. „Du übernimmst bitte den Brückendienst und versuchst die Frachtercrew aufzustöbern. Und überprüfe, ob die Strahlung weit genug zurückgegangen ist, dass wir die Barrakuda scannen können.“ „Verstanden, Sir. Lang Ende.“

Mit einer nachdenklichen Miene warf Jerry ein Blick auf die Suchergebnisse, die der Deskviewer mittlerweile anzeigte. Doch so richtig konnte er sich nicht konzentrieren. Die Analyse von Quentin beschäftigte ihn noch. Ein Sicherheitssystem, das Logbücher durch Datenmüll ersetzte, erschien etwas übertrieben. Hatte die Crew der Barrakuda etwas zu verbergen? Der Einsatzoffizier war sich nicht ganz sicher. Aber es war ein Rätsel. Und seiner Erfahrung nach hatten komplexe Rätsel die dumme Angewohnheit sich zu Problemen weiterzuentwickeln.

Doch nun musste er sich auf die Daten, die der Computer für ihn gesammelt hatte, analysieren

Und dazu brauchte er seine ganze Konzentration. Es waren nicht viele Daten. Dennoch reagierte Jerry etwas überrascht, als er entdeckte, dass die Eltern von Natalie beide tot waren. Kein Wunder, sie die Frage nach ihren Eltern so sehr getroffen hatte. Und so arbeitete er sich von Datei zu Datei durch und erkannte nun immer mehr, was Natalie eigentlich für ein Mensch war.

Jeremiah war gerade mit der Zusammenstellung der Daten, die er präsentieren wollte, fertig, als ein Ruf ertönte: „Commander Bates, Lieutnant Esteban und Lieutnant Nakara bitte zum Konferenzraum.“ Erschnappte sich sein Padd und machte sich auf den Weg, erleichtert darüber, dass er mit seiner Arbeit fast fertig war. Dabei vergaß der Einsatzoffizier aber die Systeme der Krankenstation auf Standby zu schalten und bekam auch nicht mit, wie sich Modul zwei wieder reaktivierte.

Nur Eine Minute später saßen die vier ranghöchsten Sternenflottenoffiziere der Waterloo im Besprechungsraum zusammen, einen der wenigen Bereiche, der von der Umbauwut der Ingenieure nicht betroffen worden war. Robin Dellmare fixierte dabei die beiden Lieutnants kurz. „Bericht, Gentlemen, was können sie mir von der Barrakuda berichten.“

„Wie erwartet ist die Barrakuda vor gut sieben Stunden aufgegeben worden. Aufgrund eines Problems mit der Hauptenergie.“, begann Jeremiah. „Die Mannschaft hat das Schiff mit den an Bord befindlichen Shuttles verlassen.“ „Wo sind sie hin?“, wollte die Kommandantin wissen. „Wissen wir nicht, Captain.“, musste Jason zugeben. „Die Logbücher sind verschlüsselt und wir konnten sie bis jetzt noch nicht knacken.“ „Ich habe Ensign Lang damit auftragt sich darum zu kümmern. Wenn ihre Komanalage funktioniert sollten sie recht bald Bescheid wissen, dass ihr Frachter wieder läuft.“, ergänzte Jerry.

„Sehr gut.“, erwiderte die Kommandantin. Dann fügte sie nachdenklich hinzu: „Also abgesehen von ihren blinden Passagier ein ganz normaler Frachter mit einer Fehlfunktion, welche die Mannschaft nicht lösen konnte und weswegen sie das Schiff evakuiert haben.“ Robin sah in die Runde: „Oder?“

Jeremiah schüttelte mit den Kopf: „Lieutnant Nakara hat vorhin kurz die verschlüsselten Logdateien erwähnt. Ich habe diese von Ensign Lang analysieren lassen. Entgegen unserer ersten Vermutung sind diese nur mit Datenmüll gefüllt, einfache sinnlose Eingaben.“ „Hat das die Crew vor ihrer Abreise getan?“, wollte Elijah Bates wissen. Wiederholtes Kopfschütteln von Seiten des leitenden Einsatzoffiziers: „Nein. Die Dateien wurden vor etwa fünf Stunden geändert als die Mannschaft schon längst von Bord war.“

Der Sicherheitschef wollte schon mit einen: „Abgesehen von einer Person.“, kontern, doch Jerry ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Auffällig ist, dass alle Dateien innerhalb 17 Sekunden geändert wurden. Und so etwas könnte ich allerhöchstens mal mit einen Skript, an den ich aber sechs Stunden gearbeitet habe.“ „Ein Überbleibsel der Mannschaft.“. überlegte der Chefingenieur.

Jeremiah und Jason sahen sich an. Jason hob fragend die Augenbrauen, doch der Einsatzoffizier schüttelte mit dem Kopf und erwiderte auf Elijahs Frage: „Das glaube ich nicht; Commander. Zumindest habe ich noch nie etwas von einen solchen Sicherheitssystem gelesen oder auch nur gehört. An sich ist die Idee gar nicht so schlecht. Wenn man die Daten nur löscht gibt es eine Menge Möglichkeiten diese zum teil wieder herzustellen. Deshalb hat es auch schon im 20. Jahrhundert Programme, besonders bei Geheimdiensten, gegeben, welche die Daten nicht nur löschten sondern auch den Speicherbereich mehrmals überschrieben , um eine Rekonstruktion unmöglich zu machen.“

Der Einsatzoffizier sah ernst in die Runde: „Es ist mir aber ein Rätsel, warum man ausgerechnet die Log-Dateien gelöscht wurden. Das macht keinen Sinn.“ „Sie könnten von der Route abgewichen sein und wollten das tarnen.“, warf Lieutnant Nakara in die Runde. Doch auch hier Jerry Probleme damit: „Nein, das passt. „ Er machte eine kurze Pause und bemerkte: „Wäre die Sachlage anders, würde ich dir sogar zustimmen, aber mit der zweiten, meiner Meinung nach wesentlich merkwürdigeren Ungereimtheit, kann ich mir das nicht vorstellen.“ „Die wieder aktivierte Hauptenergie.“, erwiderte Elijah.

Der Leiter des Außenteams nickte: „Genau. Und weil keiner von uns etwas dazu beigetragen hat, ist das nicht nur merkwürdig. So etwas fällt schon fast in die Kategorie besorgniserregend.“

Das saß. Der Blick der Kommandantin wanderte zwischen Chefingenieur und Einsatzoffizier hin und her. „Was meinen sie damit?“, fragte sie schließlich. „Als wir an Bord waren, reaktivierte sich die Hauptenergie plötzlich.“, berichtete Jerry. „Ohne das Chief Parker und Crewmen Pfefferkorn im Maschinenraum oder Lieutnant Nakara und Ensign Lang, die auf der Brücke waren, etwas dazu beigetragen hatten. Darüber hinaus hatten weder Ensign Powers noch ich die Möglichkeit dazu gehabt, den wir waren im Casino.“

„Ich habe mich mit Chief Parker unterhalten.“, ergänzte Lieutnant Commander Bates. „Er kann sich nicht erklären was da passiert ist. Wir dachten erst kurzzeitig an einen Autosequenzer, aber das haben wir schnell wieder verworfen. Erstens gibt es für Frachter der Klasse-L kein solches Gerät. Und zweitens haben wir uns gefragt, warum ihn dann die Crew nicht eingesetzt hat. Ergo, wir können uns nicht erklären, warum die Hauptenergie plötzlich wieder angegangen ist.“ Er machte eine kurze Pause und fügte hinzu: „Schade, dass das Außenteam keine Tricorderscans machen konnte. Da wären wir vielleicht schlauer.

„Das ist wirklich sehr schade. Jedenfalls klingt das aber wirklich sehr mysteriös..“, bemerkte Robin nach einer kurzen Denkpause. „Ich glaube unser Gast hat etwas damit zu tun. Hat sie endlich was gesagt?“, hakte Jason Nakara nach. Drei Augenpaare richten sich auf den leitenden Einsatzoffizier.

Doch der schüttelte mit dem Kopf. „Nein. Leider nicht. Ich habe aber auch so eine Menge über sie herausgefunden Von daher glaube ich nicht, dass ie was damit zu tun hat. .“ „Sie kennt sich mit der Flotte aus.“, erwiderte der Sicherheitschef. „Das lässt sich durch ihre Vergangenheit erklären.“, entgegnete Jerry. „Was haben sie herausgefunden?“, wollte die

Kommandantin der Waterloo wissen.

Jeremiah erhob sich und trat an das Konsolenfeld, dass sich an der Seitenwand des Konferenzzimmer befand. Während seine Kollegen die Aufmerksamkeit auf ihn richteten gab der Einsatzoffizier eine vorbereite Sequenz ein, worauf das Bild des für die anderen drei Offiziere noch unbekannte Mädchen erschien. „Gleich als erstes habe ich die Vermisstenanzeigen überprüft. Sie war dabei. Das ist Natalie Amanda Warren. Geboren am 14. August 2366 als Tochter von Junior Chief Petty Officer Andrew Warren und seiner Ehefrau Jennifer. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als die Kleine vier Jahre alt war. Die Mutter erhielt das Sorgerecht und zog mit Natalie in die Kolonie von Iwok Prime, wo sie einen Posten bei der zivilen Verwaltung annahm.“

Jeremiah machte eine Pause und sah in die Runde seiner Kollegen. „Wie sich jeder sicherlich denken, wurde Jennifer Warren bei der Zerstörung der Kolonie durch die Borg 2373 getötet.“ „Wieso hat Natalie überlebt?“, wollte Robin wissen. „Sie besuchte zu dem Zeitpunkt zusammen mit ihren Vater ihre Großmutter die auf Deneva lebte.“

„Und das stand alles in der Vermisstenanzeige?“, wunderte sich Commander Bates. Jerry schüttelte mit den Kopf: „Natürlich nicht. Aber als ich herausgefunden hatte, wer sie war und wer ihre Eltern waren, habe ich gezielt nach Daten über die drei gesucht. Und die gefunden Fakten habe ich dann logisch miteinander verknüpft. Der Tod der Mutter ist ein Beispiel dafür. 1. Natalie stand selbst acht Tage lang auf einer Liste mit den noch nicht identifizierten Opfern des Borgangriffs. Der Eintrag wurde dann aber entfernt. 2. Ihr Vater, der mittlerweile zum Master Chief befördert worden war, hatte zu dem Zeitpunkt drei Wochen Landurlaub. Einem Befehl, den Urlaub abzubrechen und an Bord der USS Thunderchild zurückzukehren, wo er bei der Sicherheit tätig war, kam er nicht nach. Er bekam aber keine Probleme und auf Betreiben des Counselors sogar zwei Monate Sonderurlaub aus, wie in seiner Akte steht, besonderen familiären Umständen.“ „Er musste sich um seine Tochter kümmern.“, bemerkte Captain Dellmare. Der Einsatzoffizier nickte: „Das habe ich auch angenommen.“

Dann fuhr er fort: „Danach trat er den Dienst an Bord der USS Hastings an, einen Schiff der Miranda – Klass an. Diese wurde jedoch Anfang 2375 bei einer Patrouille angegriffen und zerstört. Nach dem Bericht des Einsatzoffiziers der USS Sutherland zu urteilen, durch konzentriertes Feuer einer Jem Hadar Raiderstaffel. Keine Überlebenden.“ „Wer hat sich dann um Natalie gekümmert?“, fragte Jason neugierig. „Offensichtlich ihre Großmutter Laura Warren, bei der sie schon vorher lebte. Aus den Unterlagen des Familienministeriums geht hervor dass sie 2375 das Sorgerecht für Natalie beantragt hat, was aber aufgrund ihres Alters abgelehnt wurde. Jedoch wurde sie, wiederum aufgrund besonderer familiärer Umstände, mit der Vormundschaft für ihre Enkeltochter betraut.“

„Was ist aus ihr geworden.“, wollte Jason wissen, der mittlerweile nachdenklich geworden war. „Laura Warren starb vor etwa zehn Monaten im Alter von 73 Jahren. Das ist kein Alter für einen Menschen, aber laut Totenschein war es Alterschwäche. Sie war in einen park spazieren, während Natalie in der Schule war. Und dabei ist sie einfach umgefallen. Die Rettungskräfte konnten leider nichts mehr für sie tun.“, berichtete Jerry leise. Alle vier Offiziere schwiegen kurz. So langsam ging ihnen auf, was Natalie alles schon in ihren noch jungen leben hatte durchmachen müssen.

„Da keine weiteren Verwandten ausfindig gemacht werden konnte, kam sie in Heim für Flüchtlings- und Kriegswaisen auf Deneva. Und von dort ist sie vor knapp acht Monaten verschwunden.“, fuhr der Einsatzoffizier fort. „Nach dem Bericht des Beamten der lokalen Ordnungskräfte, der die Untersuchung geleitet hat, scheint sie an Bord eines Versorgungsschiffes gegangen zu sein. Es wurde eine allgemeine Vermisstenmeldung herausgegeben, aber ohne Erfolg. Bis vor drei Wochen. Sie wurde von einem Sicherheitsoffizier auf Außenposten 184 entdeckt und identifiziert. Leider hat der sie wieder aus den Augen verloren. Als ein Mitarbeiter des Familienministeriums eintraf, war sie weg.“

Jason überlegte: „Lass mich raten. In der Zwischenzeit ist die Barrakuda gestartet.“, Jeremiah nickte: „Vier Tage später nach ihrer Entdeckung um genau zu sein.“ „Danke, Lieutnant. Jetzt kennen wir sie ja ein wenig.“, fügte Robin hinzu. „Was machen wir mit ihr, solange sie an Bord ist.“ „Wir sollten sie rund um die Uhr überwachen.“, schlug Lieutnant Nakara vor. Keiner der anderen Männer hatte Einwände. „Okay. Gut. Machen sie es so.“, erwiderte Robin Dellmare nachdenklich.

Sie sah in die Männerrunde. „Haben sie sonst noch etwas, was wir besprechen sollten.“ Synchrones Kopfschütteln war die Antwort. Gut, dann könne sie jetzt Wegtreten.“

Die Männer erhoben sich. Doch die Kommandantin blieb sitzen und wartete, bis Jeremiah als letzter durch die Tür wollte. „Bleiben sie bitte einen Moment; Lieutnant.“ Der Einsatzoffizier drehte sich erst überrascht um, nickte dann aber und setzte sich wieder.

Zu seiner Überraschung begann Robin kein Gespräch sondern stand auf und sah durch das Fenster der Beobachtungslounge ins All hinaus. Erst nach einer Weile drehte sie sich um und bemerkte: „Sie ist also ein ‚Jeffries-Jockey’.“ „Ein was?“ Jerry war sichtlich verwundert. Den Ausdruck kannte er nicht. „Ein Jeffries-Jockey.“, wiederholte Captain Dellmare. „Ich bin auf Sternenbasis aufgewachsen: Mein Vater war dort Jahrelang Kommandant. Eine typische Sternenflottengöre eben.“, erklärte sie mit einen schiefen Lächeln.

Robin machte eine kurze Pause und fuhr dann fort. „Als ich älter wurde und anfing allein durch die Basis zu streifen, entdeckte ich eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen. Meine Eltern hatten mir zwar verboten, mich mit ihnen abzugeben, aber ich wollte sie näher kennen lernen. Sie lebten ohne Erwachsene in kleinen Gruppen. Sich selbst nannten sie Jeffries-Jockeys. Es dauerte etwas, aber mit der Zeit erlangte ich ihr Vertrauen. Besonders das von Kalena, eines der Mädchen der Gruppe. Sie stammte aus dem Rigelsystem und war etwa zwei Jahre älter als ich. Ich musste ihnen aber schwören, sie nicht zu verraten. Ich habe nie jemanden etwas davon erzählt, bis heute“

Jeremiahs Überraschung wuchs. So etwas hatte er auf Terok Nor gesehen, während seines Aufenthalts im Spiegeluniversum. Sein Alter Ego hatte ihn damals einmal zur ‚Föderation’ gebracht, kurz vor dem Abflug mit der Manta. Der Lieutnant war damals sichtlich erschüttert über die Verhältnisse gewesen, nie geglaubt, dass es so etwas auch in seinen Universum geben könnte. „Aber so etwas ist doch eher die Ausnahme den die Regel. Mir ist so etwas noch nie aufgefallen.“

Doch Robin schüttelte mit dem Kopf: „Leider nicht. Bis jetzt habe ich auf jeder Station und jeden Außenposten, den ich besucht habe, welche entdecken können. Natürlich verstecken sie sich meist vor Erwachsenen und ganz besonders vor Mitgliedern der Sternenflotte, aber wenn man weiß, worauf man achten muss, findet man sie recht schnell. Und leider ist mein Eindruck, dass ihre Zahl seit dem Krieg gewachsen ist. Man findet bei ihnen mehr Bajoraner und auch Betazoiden.“

Jerry schüttelte nun fassungslos den Kopf: „Wo kommen die bloß alle her?“ „Die meistens sind wie Natalie Waisen. Oder sie stammen aus Familien mit starken Problemen. Kalenas Vater zum Beispiel war stark alkoholabhängig. Und im Vollrausch hat er seine Familie oft geschlagen.“, erzählte Robin traurig. „Sie hat mir erzählt, dass sie es zu hause nicht ausgehalten hat.“

„Aber es gibt doch eine Menge Hilfen und auch Einrichtungen, die bei solchen Problemen helfen sollen.“, wandte Jeremiah ein. „Die meisten nehmen diese Hilfen nicht in Anspruch, weil sie das Vertrauen in Erwachsene verloren haben.“, vermutete Captain Dellmare. „Die meisten von ihnen haben erlebt, wie Erwachsene ihre Macht missbraucht haben. Für sie ist es egal, ob es sich dabei um einen Cardassianer, einen Jem’Hadar oder um ein Angehörigen der Föderation gehandelt hat. Für sie sind alle gleich. Und deshalb Misstrauen sie Personen in Uniform auch so besonders.“

Der Einsatzoffizier war aufgestanden und neben seine Vorgesetzte getreten. „Und was denken sie ist es bei Natalie selbst. Sie hat mir gesagt, dass sie nicht wieder dorthin zurück will, wo sie herkam.“ „Da gibt es auch viele Möglichkeiten. Aber die Lösung ist vermutlich ganz einfach.“, sinnierte Robin. „Während des Krieges, habe ich eine Gruppe Flüchtlingskinder in einen Heim auf Mizar abgeben müssen. Die Einrichtung war damals schon an die Grenzen ihre Kapazität. Sie müssen sich das mal vorstellen. Ein Betreuer für eine Gruppe von rund 30 Kindern. Die Betreuer selbst arbeiten oft 12, manchmal aber sogar 16 Stunden und mehr, um sich um ihre Schützlinge zu kümmern. Aber bei der Menge kann ese vorkommen, dass einige durchs System fallen. Und ich denke, das ist leider auch mit Natalie passiert.“

„Auf der Community gibt es drei Lehrerinnen für insgesamt rund 20 Kinder.“, bemerkte Jerry nachdenklich. „Solche Posten sind beliebt. Vernünftige Arbeitszeiten, die Eltern sind bei Problemen meist vor Ort und ein Hauch von Abenteuer..“, erwiderte die Kommandantin. „Meine Eltern waren stets daran interessiert, was ich mache, wie meine Noten sich entwickelten und so weiter. Oft waren sie einmal im Monat bei meinen Lehrern um sich zu informieren, wie es so läuft.“ „Kommt mir bekannt vor.“, bestätigte der Einsatzoffizier.

„Im Gegensatz dazu ist die Arbeit in einen Heim für Flüchtlings- und Kriegswaisen eine echte Herausforderung.“, überlegte Robin. „Man kann da nicht nur einfach Wissen vermitteln, sonder muss sich Besonders um die emotionalen Bedürfnisse. Ich kann mir gut Vorstellen, das man da oft Lehrer, Elternteil und Counsellor in einem sein muss. Und das eben für eine solche große Gruppe. Die Belastung ist daher wesentlich größer. Und es würde mich wundern, wenn die meisten gar nicht richtig abschalten können, weil sie sich um ihre Schützlinge Sorgen machen.“

„Das erklärt, warum Natalie nicht zurück will. Sie kommt sich vernachlässigt vor. Und dabei kann man ihren Betreuer vermutlich nicht mal einen Vorwurf machen.“, musste Jeremiah zugeben. „So sieht es aus. Was machen wir also mit ihr.“ „Rein rechtlich gesehen müssten wir das Familienministerium informieren. Die schicken einen Mitarbeiter, der sie abholt und zurück nach Deneva bringt.“, erklärte Jerry, der es aber nicht wagte, dabei seine Vorgesetzte direkt anzusehen. Doch Robin hatte es auch so erkant, was in den jungen Mann vorging. „Aber sie sind gar nicht begeistert, Lieutnant.“ „Nein, absolut nicht. Mein Instinkt als Vater spricht dagegen.“, erklärte der junge Offizier.

Captain Dellmare lachte kurz und erwiderte schmunzelnd: „Ihren Instinkt in allen Ehren, aber ich dachte ihr Sohn ist nur ein paar Monate alt, Lieutnant. Das sie sich mit Teenagern auskennen währe mir neu.“ Der Einsatzoffizier lächelte: „Das lernt man, wenn man seine kleine Schwester quasi mit erzieht.“

„Ich verstehe. Aber was sollten wir ihrer Meinung nach tun?“, wollte Robin wissen. „Was Natalie meiner Ansicht nach braucht, ist ein Ziel auf das sie hinarbeiten kann.“, erklärte Jeremiah nachdenklich. „Wir könnten als Praktikantin aufnehmen, entweder als persönliche Assistentin des Captains oder auch in meiner Abteilung. Und wenn es ihr Spaß macht, gibt es Mittel und Wege, sie zu unterstützen, dass sie an die Akademie gehen kann.“

„Das klingt ja ganz alles gut und schön, aber Starfleet ist kein Hilfsorganisation für Kinder di einfach weglaufen.“, wandte Captain Dellmare ein. „Und was ist mit den Resozialisierungsmaßnahmen der Flotte.“, hielt Jerry ihr entgegen. „Jeder hat eine zweite Chance verdient.“

Die Frau schwieg, bemerkte dann aber nach einer Weile: „Sie setzten sich ganz schön für das Mädchen ein.“ Jeremiah dachte nach und begann zu erklären. „Vielleicht weil ich in etwa nachvollziehen kann, was sie durchmacht. Ich war zwanzig als meine Mutter getötet wurde. Ich habe lange gebraucht um darüber wirklich hinweg zukommen. Ich hatte mir sogar überlegt, ob ich nicht vielleicht die Sternenflotte verlassen sollte. Doch auch wenn ich mich in dieser Zeit von meinen Vater etwas zurückgezogen hatte, so hatte ich doch Hilfe gehabt. Die Counsellor an der Akademie du vor allen gute Freunde mit denen ich immer reden konnte, die mir aber, wenn es sein musste den Kopf gewaschen haben. Ich bin dank ihrer Hilfe zu dem Mann geworden, der ich heute bin.“

Jeremiah stoppte kurz, fuhr dann aber fort: „Vielleicht fühle ich mich auch ein wenig schuldig, weil ich diese Hilfe hatte. Natalie hatte sie nicht. Wir können natürlich nicht alles an ihrer Situation ändern. Wir können weder ihre Eltern noch die Großmutter wieder zurückbringen. Aber ich finde sie hat Glück gehabt, dass wir sie gefunden haben und nicht irgendwelche andere Typen. Letztendlich finde, gerade sie hat diese Chance verdient.“

„Ich muss ihnen da zustimmen.“, erklärte Robin. „Aber wie erklären wir das dem Familienministerium.“

Jeremiah überlegte kurz, lächelte dann aber verschwörerisch: „Laut Flugplan erreichen wir die nächste Raumstation erst in einigen Wochen. Und schließlich können wir doch den Kurs nicht ändern, nur um einen blinden Passagier abzuliefern.“ „Was ist mit unseren Rendezvous mit der Venture.“ Das Grinsen des Einsatzoffiziers wurde noch breiter. „Wissen die den davon. Ich glaube nicht. Also müssen wir auch nichts davon erzählen.“

Robin lächelte amüsiert: „Sie wollen doch nicht etwa lügen?“ Jerry zeigte sich erst kurz entrüstet, erklärte dann aber unschuldig grinsend: „“Nein, natürlich nicht. Ich nenne das bloß Verschweigen von internen Informationen. Die Zivilisten müssen doch nicht alles wissen, oder?“ „Nein müssen sie nicht unbedingt.“, bestätigte die Kommandantin der Waterloo mit einen Augenzwinkern.. Dann wurde ihr Blick aber ernst. „Aber es wird nicht einfach werden. Wir müssen Natalie dazu bringen, dass sie erstens und vertraut und zweitens unsere Hilfe auch akzeptiert.“

Nachdenklich standen die beiden Sternenflottenoffiziere am Fenster der Beobachtungslounge. Beide wussten welche Verantwortung sie da übernahmen. Zwar nicht direkt die, welche man als Eltern hatte, aber es kam dem recht nahe. Aber wie bei richtigen Eltern gab es keien Garantie auf Erfolg. Sie hätten sicherlich noch weiter darüber philosophiert, doch da wurden sie von einem Komruf unterbrochen. „Lang an Esteban.“

Die aufgeregt klingende Stimme seines Untergebenen alarmierte Jeremiah nicht besonders. Quentin war eben noch ein Rockie. Mit der Zeit würde er noch lernen, nicht bei jeder neuen Entdeckung gleich auszuflippen. Doch der Lieutnant war dennoch vernünftig genug, um ihn nicht zu ignorieren. Schließlich konnte man ja nie wissen. „Esteban hier. Was gibt es Quentin.“ „Die Strahlung ist soweit zurück gegangen, dass die Sensoren die Barrakuda erfassen können.“, berichtete Quentin. „Und ich habe dabei etwas an der Außenhülle entdeckt, was laut den Bauplänen nicht zum Schiff gehört.“

Jerry unterdrückte einen kleinen Seufzer. Er wusste das Frachter oft modifiziert wurden, meist um die Flugleistung zu verbessern. Vermutlich handelte es sich dabei um zusätzliche RKS - Düsen, welche die Trägheit des großen Frachters kompensieren sollte. Oder es war eine kleine Waffenplattform oder ein zusätzlicher Schildgenerator, damit sich die Mannschaft besser gegen Piraten verteidigen konnte. „Warte einen Moment, ich komme gleich.“

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  • 4 Wochen später...

Schnell hatte Jerry den kurzen Weg zur Brücke zurückgelegt und neben seien Untergebenen getreten: „Was hast du den für Probleme?“ „Ich habe da etwas auf den Rumpf der Maschinensektion gefunden, was nicht zur Barrakuda gehören scheint.“, berichtete dieser. Er aktivierte den Hauptbildschirm und ließ die anderen an seinen Erkenntnissen teilhaben.

Tatsächlich hob sich ein dunkles etwas von der hellen, aufgrund einiger Zusammenstöße mit Asteroiden und Kometen, nicht mehr ganz makellosen Duraniumhülle der Barrakuda ein dunkles Gerät ab. Es war wie eine gleichzeitige Dreieckspyramide geformt und hatte eine Kantenlänge von etwa anderthalb Metern. „Was ist das?“, fragte Dr. Nikad, die sich ebenfalls auf der Brücke befand.

„Ich habe keine Ahnung.“, erklärte Quentin mach einen Moment der Stille vorsichtig. Er hatte keine Lust auch noch ein Opfer de Tellaritin zu werden. „Es scheint aber nicht zu dem Frachter zu gehören, den die schwache Energiesignatur, die von dem gerät ausgeht ist in unserer Datenbank nicht gespeichert.“

Doch Uwn hielt sich zurück, vor allen da sich Captain Dellmare auf der Brücke befand. Doch auch keiner der anderen Offiziere schein eine Idee zu haben, was das sein könnte. Deswegen machte Elijah den vermutlich sinnvollsten Vorschlag: „Wir sollten es bergen, Captain.“ Das schein auch Robin als eine sehr vernünftige Lösung. „Mr. Lang, beamen sie das Gerät an Bord.“

Die Finger des jungen Offiziers huschten über die Konsole. Doch ohne Erfolg. Nach zwei weiteren Versuchen gab er auf und berichtete: „Ich kann sie nicht erfassen.“ Die Kommandantin der Waterloo und auch Jeremiah traten hinter Quentin und besahen sich die Daten. Doch letzter schüttelte nur mit den Kopf, bemerkte aber: „Vielleicht bringt es etwas, wenn wir Musterverstärker platzieren.“ „Dazu müssten wir aber ein Team in Raumanzügen auf die Hülle beamen.“, wandte Commander Bates ein. „Reinbeamen geht.“, erklärte Robin. „Nur die Rückkehr wird schwierig.“

Sie dachte nach: „Ihre Idee mit dem Musterverstärker klingt gut, Lieutnant. Das Außenteam wird Raumanzüge tragen müssen und sollte schon eine erste Untersuchung dieses Gerätes durchführen. Commander Bates, Lieutnant Esteban, sie beiden übernehmen das bitte.“

Während Elijah nickte, wurde es Jeremiah abwechseln heiß und kalt. Er mochte Missionen in Raumanzügen absolut nicht und versuchte seit der Akademie an so etwas herum zu kommen. Auf der Community war das kein Problem gewesen. Und er war erleichtert gewesen, dass man diese Anzüge nicht für die Mission ins Innere der Barrakuda gebraucht hatte. Obwohl es im Inneren eines Schiffes noch recht einfach war, ein Oben und ein Unten zu finden. Aber eine Mission auf die HÜLLE des Frachters war da etwas ganz anderes. Nicht dass ihn das fremde Gerät nicht interessierte. Nein, er freute sich regelrecht, es auseinander nehmen zu können. Aber es selbst von der Hülle bergen. Das war nicht unbedingt seine Traummission.

Doch mit einem Mal fiel ihm ein Grund ein, warum er an Bord der Waterloo bleiben könnte. „Captain, was wird mit Natalie. Ich dachte, sie wollten mich dabei haben, wenn sie mit ihr reden.“ „Das ist richtig.“, bestätigte Robin. Sie musterte kurz ihren leitenden Einsatzoffizier, fuhr dann aber neutral fort: „Das sollten wir auch schnellstmöglich erledigen. Commander Bates, würde es ihnen was ausmachen, wenn sie Mr. Lang mitnehmen.“ Doch der Chefingenieur schüttelte mit den Kopf, lächelte aber etwas verstohlen: „Nein durchaus nicht, Captain. Ensign Lang, wir treffen uns in 15 Minuten im Transporterraum.“ Quentin nickte, doch da es mittlerweile Abend geworden war, beschloss Captain Dellmare, dass alles am nächsten Morgen erledigt werden sollte.

Ausgeruht und durch ein Frühstück mit neuer Energie versorgt, machten sich die Mannschaft der Waterloo an ihre Arbeit. Der erste Weg vom Jeremiah nach dem Frühstück führte ihn gleich zur Kommandantin der Waterloo. Im Schlepptau hatte er Natalie, die er zum Frühstück mit ins Casino genommen hatte, wo das Mädchen zwei Schüsseln mit Cornfalkes und einen ganzen Becher mit Ananasjoghurt verputzt hatte. Doch nun schien sie nicht sehr begeistert zu sein. „Müssen wir wirklich zu eueren, Captain. Ich meine, ich habe sie ja schon gesehen. Und sie haben ihr sicherlich alles über mich erzählt.“.

„Zumindest das was ich wusste bzw. herausgefunden habe.“, gab der Einsatzoffizier zu. „Aber der Captain möchte dich eben unbedingt kennen lernen.“ Natalie rollte mit den Augen. „Also los, bringen wir es hinter uns.“ „Braves Mädchen.“, lobte Jeremiah. Zusammen gingen die beiden zum nächsten Turbolift und fuhren damit zum Bereitschaftsraum des Captains.

Dort wurden sie auch schon hereingebeten und Jeremiah stellte die beiden vor: „Captain Dellmare, dass ist Natalie Warren. Natalie, dass ist Captain Robin Dellamre, die Kommandantin der Waterloo.“ „Hallo Natalie. Willkommen an Bord.“, begrüßte Robin das Mädchen nun ‚offiziell.

Doch sie wirkte zur Überraschung der beiden Sternenflottenoffiziere etwas schüchtern. „Ähm, hallo.“ Robin schmunzelte kurz fuhr dann aber fort: „Lieutnant Esteban hat mir alles erzählt, was herausgefunden hat. Möchtest du vielleicht noch etwas über dich erzählen?“ „Natalie musterte den Einsatzoffizier von oben bis unten: „Nee, ich glaube nicht dass das nötig ist. Der Lieutnant sieht ein bisschen wie ein Streber aus. Also wird er alles Wissenswerte über mich herausgefunden haben. Also muss ich nichts hinzufügen.“ „Der Bericht von Lieutnant Esteban war ziemlich vollständig.“, gab Captain Dellmare zu.

Sie machte eine Pause und fuhr dann fort: „Also gut. Du willst uns nichts über dich erzählen. Damit kann ich Leben. Hast du aber vielleicht ein paar Fragen.“ Natalie nickte, musste aber einen Moment überlegen. Dann begann sie: „Von außen sieht das Schiff aus, wie eine Prometheus. Aber Innen. Ich dachte immer die Krankenstation ist auf Deck acht und nicht auf Deck vier. Oder dieser kleine Aufenthaltsraum auf Deck fünf den ihr Casino nennt. Sorry Captain, aber da habe ich schon nausikanische Bars gesehen, die besser aussahen. Was soll das ganze. Hat der verantwortliche Ingenieur den Bauplan nicht gelesen.

„Du kennst dich ja richtig gut aus, mit der Prometheusklasse.“, erwiderte Robin forschend. „Man schnappt hie und da so einiges auf. Ist ja auch nicht so, als ob die was Neues wären.“, entgegnete das Mädchen cool.

De beiden Sternenflottenoffiziere tauschten kurz amüsierte Blicke aus, aber dann begann Captain Dellmare: Ich will ehrlich zu dir sein. Die Waterloo hat im vergleich zu ihren Schwesterschiffen wirklich einen anderen inneren Aufbau. Die wichtigsten Sachen hast du ja bereits genannt. Aber das alles dient einem Zweck. Sie ist ein Versuchsschiff für ein Neues Konzept in Sachen holografischer Technologie.“ „Was für ein neues Konzept?“, wunderte sich Natalie. „Reicht nicht dieses komische MHN.“

„Nach dem Urteil einiger Wissenschaftler reicht das wirklich nicht.“, erklärte Robin, während Jeremiah angestrengt zur Decke sah und sich auf die Zunge bis. Seine Meinung zu dem Konzept gehörte nicht hierher. „Man experimentiert gerade mit einen System, dass uns erlaubt, einen Teil der Besatzung, durch derzeit noch im Bedarfsfall zu aktivierende, später aber durchaus ständig aktivierte Hologramme zu ersetzen. Derzeit gibt es Systeme für die Technik, den Sicherheitsdienst, die wissenschaftliche Abteilung und auch eine komplette medizinische Crew.“

„Wollen sie mir etwa erzählen, dass der Arzt, der mich gestern untersucht hat, eine Glühbirne auf zwei Beinen war?“, unterbrach Natalie. „Das stimmt. Modul zwei des Holografisch- medizinischen Teamsystems um genau zu sein.“, erwiderte Jerry. „Boah, dass habe ich ja gar nicht bemerkt.“, entgegnete das Mädchen verblüfft.

Doch dann schauderte sie kurz: „Hologramme, die wie normale Personen wirken und Besatzungsmitglieder ersetzen sollen. Also irgendwie ist das ganze schön gruselig. Rennen deshalb so viele zivile Eierköpfe hier herum.“ Robin nickte unerklärte: „Ein Forschungsteam vom Daystrominstitut unter der Leitung von Professor Toren hilft bei der Integration der Systeme.“ „Ach so. Und welcher, entschuldigen sie den Ausdruck, Sesselpupser hatte diese ‚glorreiche’ Idee gehabt?“, war Natalies nächste Frage.

Das war zuviel. Jerry entfuhr ein: „Das wüsste ich auch gerne.“, gefolgt von einen entschuldigenden Blick. Worauf sich Miss Warren über den Schreibtisch näher an die Kommandantin der Waterloo beugte, und leise fragte: „Was ist den mit dem los?“ „Lieutnant Esteban vertritt im Grundtenor eine ähnliche Meinung wie du?“, erwiderte die Angesprochene ebenfalls leise. „was macht er dann hier?“ „Er wurde versetzt.“ Laut erklärte Robin: „Das weiß ich auch nicht so genau. Und es macht sicherlich nicht die Mühe, dass herauszufinden.“ - Ein Satz der definitiv eher für den leitenden Einsatzoffizier bestimmt war. –„ Hast du noch eine Frage?“

Natalie schüttelte mit den Kopf und schwieg für einen Moment. Doch dann fiel ihr etwas auf: „Warum erzählen sie mir das eigentlich? Verletzten sie da nicht irgendwelche Bestimmungen?“ „Im Grunde genommen schon.“, erwiderte Robin: „Aber ich denke, dass ist fair einen neuen Crewmitglied gegenüber.“ „Häh, ich und neues Crewmitglied. Das heißt sie wollen mich hier behalten. Wie wollen sie den dass den Futzis vom Familienministerium erklären.“

„Wir sagen denen, dass wir einen strengen Zeitplan haben.“, begann Jeremiah. „Nach welchen wir erst in einigen Wochen eine Raumstation der Föderation anlaufen werden. Und da wir sowieso schon hinter dem Zeitplan liegen, können wir keinen Umweg wegen eines blinden Passagiers fliegen, genauso wenig können wir ein Team entbehren dass dich per Shuttle irgendwo hinbringt.“

„Natürlich muss du dich bei uns nützlich machen.“, führ Captain Dellmare fort. „Du kannst bei uns Praktikantin für die Zeit werden. Ich dachte ich teile dich der Operating Abteilung zu.“ „Und was habe ich dort zu tun. Kaffeekochen?“, wollte Natalie wissen. „Wäre eine Möglichkeit. Aber vor allen sollst du etwas bei uns lernen. Und ich spreche aus Erfahrung, dass ein unbedarfter Blick bei einen festgefahren Problem Wunder bewirken kann.“, entgegnete der leitende Einsatzzoffizier. „Und glaube mir, bei dem holografischen Team System gibt es einige davon.“

„Das klingt ja nach Arbeit. Und was ist wenn ich nein sage.“ „In ein paar Tagen trifft die USS Venture hier ein, zusammen mit einen Schleppschiff.“, erklärte Jeremiah ungerührt. „Es ist ein lichtes, dich an sie zu überstellen. Wäre sogar weniger Papierkram. Und du wärst in sagen wir drei Wochen wieder auf Deneva.“ Natalie verzog das Gesicht: „Muss nicht unbedingt so schnell sein. Ich bin froh, wenn ich die Lehrer dort für eine Weile nicht wieder sehe. Und hier ist es ganz okay.“ Sie seufzte: „Also okay, ich mach mit. Wird vielleicht ganz lustig.“

Captain Dellmare nickte erfreut. „Freut mich zu hören. Ich überlasse dich jetzt in die väterliche Obhut von Lieutnant Esteban. Lieutnant, sorgen sie bitte dafür, das Natalie einen Kommunikator erhält und stellen sie auch einige Regeln für sie auf.“ „Verstanden, Captain.“, bestätigte der Einsatzoffizier. „Könnten sie bitte dafür sorgen, dass ich informiert werde, sobald sich das Außenteam meldet.“ Robin nickte: „Natürlich. Ich sage im Transporterraum Bescheid. Jetzt aber raus hier.“

Natalie hatte bis zu den Moment zugehört, schließlich hatte sie doch ein paar Höflichkeitsregeln gelernt. Doch dann hatte sie noch eine berechtigte Frage: „Was für Regeln meinen sie denn?“ Robin und Jeremiah sahen sich kurz an. Dann erklärte der Einsatzoffizier: „Na ja. Zum Beispiel wann du abends ins Bett gehst, wie du dich den Besatzungsmitgliedern gegenüber verhalten sollst und Ähnliches.“ Natalie seufzte auf: „Na prima. Und wenn ich mich doch noch anders entscheide, komme ich vom Regen in die Traufe. Warum müssen Entscheidungen immer so kompliziert sein.“ „Das nennt man Leben, Natalie.“, erklärte Robin.

In der Zwischenzeit liefen Elijah und Quentin in ihren Raumanzügen über die Hülle der Barrakuda in Richtung des fremden Gerätes. Nachdem sie fast fünf Minuten schweigend nebeneinander her gegangen waren, bemerkte Ensign Lang: „Ich wundere mich direkt dass sich Lieutnant Esteban so etwas entgehen lässt.“ „Das hat mich auch etwas überrascht, Junge.“, erwiderte der Chefingenieur. „Aber ich kann mir in etwa vorstellen, was das Problem ist.“ Quentin wurde neugierig: „Was denken sie, Sir?“

Elijah dachte kurz nach und begann: „Lassen sie es mich mal folgendermaßen erklären, Ensign. Als sie ihr Training für Einsätze in Schwerelosigkeit hatten, wie ist es ihnen dabei ergangen.“ Der junge Einsatzoffizier dachte nach. „Ich war schon aufgeregt. Von meinen Stubengenossen hatte ich richtig gruselige Geschichten darüber gehört.“, erzählte er. „Aber ganz so schlimm war es dann nicht, Commander. Am Anfang war es ein wenig komisch, aber ich habe mich recht schnell daran gewöhnt. Auf die späteren Stunden habe ich mich regelrecht gefreut.“

„Damit sind sie eine große Ausnahme, mein Junge.“, erwiderte der Veteran. „Als ich vor 50 Jahren mit meiner Ausbildung begann, haben sich fast alle aus meinen Kurs, inklusive mir, sich in ihren Raumanzug übergeben. Bei mir hat sich das später gegeben, aber nicht bei allen.“ „Das ist heute auch noch so, Sir.“, berichtete Quentin. „Fast zwei Drittel meines Kurses ist das passiert und wenn man bedenkt, was manche schon frühmorgens in sich hineinstopfen, ist das schon rech …“

Hier stoppte der Ensign und dachte nach. „Kann es sein, dass es dem Lieutnant auch so geht?“, vermutete er. Sein Begleiter nickte, was aber durch den Raumanzug nur schwer zu erkennen war. „Ich glaube nicht, dass sich Lieutnant Esteban übergeben würde. Dazu halte ich ihn zu diszipliniert. Aber er wird solche Abenteuer, soweit es ihm möglich ist, meiden.“

Mittlerweile waren beide Offiziere bei dem fremden Gerät angekommen. Sie zückten ihre Tricorder und umrundeten es. Nachdenklich betrachte der Ingenieur die Werte. „So richtig kommen wir mit den Tricordern gar nicht durch die Hülle. Könnte an der immer noch vorhandenen Strahlung liegen. Das bedeutet aber auch, wir können es immer noch nicht so beamen. Bauen sie also die Musterverstärker auf.“

Quentin bestätigte den Befehl und baute die drei Geräte auf. Elijah Bates nahm in der Zwischenzeit Kontakt mit der Waterloo auf. „Bates an Transporterraum.“ „Transpoererraum. Crewmen T’Ra hier.“ „Crewmen, wir haben die Musterverstärker aufgebaut. Erfassen sie das Gerät und beamen sie es an Bord.“. ordnete der Chefingenieur an. „Eien Moment, Commander.“, erwiderte die die vulkanische Transportertechnikerin, und informierte wie gewünscht den leitenden Einsatzoffizier. Der ließ seinen Schützling bei Christine Powers und machte sich sofort auf den Weg.

Deshalb musste Elijah auch fast eine Minute warten, biss sich dann zu seiner Überraschung der Lieutnant meldete: „Hier Esteban, wir sind bereit zum Beamen.“ „Ah, sie beteiligen sich doch daran, Lieutnant.“, stichelte Elijah freundlich. Dann wurde er aber ernst: „Sie können loslegen. Es ist aber besser sie beamen das Gerät zuerst rüber.“ „Verstanden, Commander.“, bestätigte Jerry den befehl. Auf sein Nicken hin initiierte Crewmen T’Ra den Transportvorgang.

Doch kaum dass ich das fremde Gerät auf der Transporterplattform materialisiert hatte, leuchten plötzlich an der Seite mehrere Lämpchen auf. Das gefiel Jeremiah gar nicht, weswegen er schnell ein Ebene – 10 Kraftfeld aktivierte. Eien kluge Entscheidung den nur Sekunden nachdem das Kraftfeld aufgeblitzt war, erhob sich das fremde gerät von der Transporterplattform und versucht den Raum zu verlassen, wobei es natürlich von dem Kraftfeld aufgehalten wurde. „Kommen sie allein klar, Crewmen. Ich treffe Vorbereitungen im Labor und sie beamen es dann auf mein Kommando her.“, erklärte Jerry. „Das ist möglich.“, erklärte T’Ra.

Der Einsatzoffizier verließ den Transporterraum und machte sich auf den Weg nach Deck vier, wo sich dass einzige Labor befand, dass sich nicht mit den Hologrammen beschäftigte. Dort aktivierte er ein Kraftfeld sowie ein Gerät, das je nach Einstellungen entweder begrenzt oder auch in einem großen Gebiet einen EMP - Impuls aussandte. Es war aber dieses Mal nur ein wirklich konzentrierter Impuls nötig.

Nachdem Jeremiah alles aufgebaut und aktiviert hatte, tippte er auf seien Kommunikator „Esteban an T’ra. Hier ist alles fertig. Sie können beamen.“ „Verstanden, Lieutnant.“ Kurz drauf erklang das typische Summen eines Föderationstransporters. Das fremde Gerät materialisierte und wurde sofort von dem EMP - Impuls lahm gelegt. Befriedigt über das Ergebnis, wandte sich Jerry nochmals an die Transportertechnikerin: „Alles in Ordnung, Crewmen. Gute Arbeit. Holen sie jetzt das Außenteam.“ „Verstanden, Sir.“

Danach aktivierte der Einsatzoffizier nochmals einen Interkomkanal: „Esteban an Dellmare.“ „Dellmare hier.“, meldete sich Robin sofort. „Das fremde gerät befindet sich an Bord. Sobald Commander Bates und Ensign Lang an Bord sind, beginnen wir mit der Untersuchung.“, berichtete der Lieutnant. „In Ordnung. Halten sie mich auf den Laufenden.“ „Verstanden, Captain. Esteban Ende.“

Nach dem Mittagessen machte sich Captain Dellmare auf den Weg zum Labor eins. Sie wollte wissen, was die drei Offiziere herausgefunden hatten. Als sich das Zugangsschott vor ihr öffnete, sah sie, wie die drei Männer um das Gerät, dass in einen Zero -G Feld schwebte, herumstanden. Jeder von ihnen blickte nachdenklich und hatte ein Getränk in der Hand, Elijah eine Tasse Tee, Jerry einen Becher mit Kaffee und Quentin ein Glas mit Pflaumensaft. An einen Tisch auf der Seite standen Teller mit den Überresten des Mittagessens der drei. Ein paar Pommes, etwas Spinat, und eine kleine halbleere Schüssel mit Walnussjoghurt.

Robin räusperte sich lautstark und erlangte damit die Aufmerksamkeit der Gruppe. Erfreut über diese Reaktion fragte sie: „Also Gentlemen, was haben sie?“ „Nun, Captain, wir haben das Gerät analysiert.“, begann Lieutnant Commander Bates. „Aber einige Punkte sind noch sehr strittig.“ „Nicht direkt strittig, Es gibt da eher ein paar, sagen wir, unterschiedliche Interpretationsansätze.“, ergänzte Jeremiah. „Was meinen sie, Mr. Lang.“, fragte Captain Dellmare. „Ähm, nun ja, es gibt einige voneinander abweichende Meinungen innerhalb der Gruppe, Ma’am.“, komplettierte der junge Offizier schnell.

Die Kommandantin der Waterloo schmunzelte kurz in sich hinein und verlangte erst dann einen Bericht. Ihr Chefingenieur begann: „Im Grunde genommen verfügt dieses Gerät über viele Komponenten mit denen auch unsere Sonden ausgestattet sind, wie Subraumtransmitter, Steuerungsdüsen, einen Bordrechner und Sensoren. Darüber hinauskommen dann noch die von mir bereits erwähnten starken magnetischen Haltegreifer, die verhindern sollen, dass die Sonde von einen Schiff durch extreme Belastung an der Hülle fortgerissen wird.“

„Was ist mit der Energiesignatur.“, wollte Robin wissen. „Da haben sich die ersten Scans nur bestätigt.“, erklärte Jerry. „Da die Sonde einen einfachen Kernfusionsreaktor auf Wasserstoffbasis verwendet, gibt es abgesehen von den grundlegenden Werten, die allen Spezies mit einer solchen Technologie zu eigen sind, keinen weitere Übereinstimmungen. Die gesamte Matrix passt zu 43% zu der frühen Technologie der Andorianer in diesen Gebiet, aber das halte ich für einen Zufall.“

„Und die Hülle?“ „Ein etwas seltsames Gemisch, Captain.“, erklärte Commander Bates. „Es handelt sich im Grunde genommen um Carbonfaser, die durch Beimischung von Aluminium, Titan und Iridium verstärkt wurde.“ „Und das soll stabil sein?“, fragte Captain Dellmare skeptisch. „Eigentlich schon.“, erklärte Jeremiah. „Solche Kunststoffe wurden schon auf der Erde für die Raumfahrt verwendet. Zwar nicht in der Zusammensetzung, aber wenn man bedenkt, dass damals Trägheitdämpfer, energetische Schutzschilde, strukturelle Integrität und künstliche Schwerkraft als Utopie schienen, mussten die Hüllen oft mehr aushalten als heute.“

Robin Dellmare nickte nur. Die frühe Raumfahrt der Rede war nicht ihr Fachgebiet. „Das ist ja alles gut und schön. Wo sind sie drei denn unterschiedlicher Meinung.“ Jerry ging in die Hocke und warf einen Blick unter das Gerät. Die Kommandantin tat es ihm gleich und entdeckte an der Unterseite eine Art 10 Zentimeter langen Dorn. „Wozu dient da, Lieutnant?“ „Das ist einer der Streitpunkte.“, erklärte der Einsatzoffizier. „Commander Bates hält das nur für eine zusätzliche Halterung. Während das meiner Ansicht ein Datenuplink ist.“

Robin verdrehte die Augen und sagte nichts dazu. Für beide Meinungen gab es auf den ersten Blick ihre Berechtigung und sie wollte sich da nicht einmischen. „Ist den dieses Gerät überhaupt für die Probleme an Bord der Barrakuda verantwortlich?“ „Das ist durchaus anzunehmen.“, erklärte Commander Bates. Keiner der anderen beiden Offiziere schien dagegen Einspruch zu erheben, weswegen Captain Dellmare nachhakte: „Wie?“

„Das Gerät hat meiner bescheiden Ansicht nach einen Virus, der als Subraumbotschaft getarnt war, in das System der Barrakuda eingeschleust.“, erklärte der Chefingenieur. Jeremiah schüttelte nur unbemerkt sein Kopf während Quentin zaghaft widersprach: „Bei allen nötigen Respekt, es handelte sich dabei möglicherweise um einen Trojaner. Anders lässt sich nicht die gezielte Manipulation der Logdateien erklären.“ „Das wäre viel zu komplex. Ein solches Programm hätten sie bei ihren Untersuchungen des Bordrechners bemerken müssen.“, widersprach Elijah freundlich. „Möglicherweise hatte einen sich selbst löschend Algorithmus.“, versuchte Quentin das Argument zu entkräften.

Die Diskussion ging noch ein wenig hin und her. Der Kommandantin der Waterloo fiel dabei aber auf, dass sich ihr leitender Einatzoffizier da herausgehalten hatte, offenbar, weil er eine dritte Meinung vertrat. Deshalb fragte Captain Dellmare mehr aus Interesse den jungen Offizier: „Und was ist ihr Standpunkt, Lieutnant.“ „Nun ähm es gebe da noch eine Option, welche die Standpunkten beider Varianten verbindet, eine KI.“ „Warum?“ „Ein Trojaner öffnet nur die ‚Tür’ in ein System für einen Hacker. Und außer einer sich ständig wiederholenden Signalfolge, welche wir aber bisher noch nicht entschlüsseln konnten, sendet das Gerät nichts. Aber gegen einen Virus spricht eben die gezielte Manipulation der Logdaten.“

„Hat es nicht die gesamten gespeicherten Daten im Hauptrechner der Barrakuda manipuliert.“, fragte Robin überrascht zurück. Sie stets bisher davon ausgegangen. Doch Jerry schüttelte mit den Kopf: „Wären alle Daten manipuliert, hätte keines der System an Bord der Barrakuda richtig funktionieren können. Inklusive de Lebenserhaltung. Außerdem hat es versucht unser Kraftfeld zu durchdringen.“

Captain Dellmare nickte: „Das scheint wirklich auf komplexe Verteidigungsmechanismen hinzudeuten, nicht unbedingt auf eine KI. Dennoch kann ich ihre Position gut nachvollziehen.“ Sie gestattete sich ein kurzes Lächeln: „Sie wollen sich sicherlich an dieser sehr produktiven Diskussion teilnehmen.“

Der Einsatzoffizier nickte und warf gleich ein paar seiner Thesen samt dazugehörenden Argumenten in den Raum, welche daraufhin von den beiden anderen Herren auseinander genommen und mit Gegenargumenten zum Teil widerlegt wurden. Dennoch blieb die Atmosphäre recht freundlich, was vor allen für die gute Kameradschaft der drei Männer sprach. Doch da man nicht auf den Computer der fremden Sonde hatte zugreifen können, blieb alles nur Spekulation.

Robin beobachte die drei Männer noch eine Weile und wusste aber immer noch nicht, was sie wissen wollte. „Also, meine Herren, was ist das nun.“, fragte sie mit eine leicht entnervten Unterton. „Eine Art Sabotagesonde.“, war sofort die einhellige Meinung der drei Offiziere. „Und sie ist sehr effektiv, wie man an der Barrakuda sehen konnte.“, ergänzte der leitende Einsatzoffizier.

Mehr aus Reflex, denn aus Überraschung trat die Kommandantin einen Schritt von dem Gerät zurück. „Sind wir in Gefahr?“ „Nein, sind wir nicht.“, erklärte Jeremiah. „Im Gegensatz zur Barrakuda sind die Leitungen des ODN- Netzwerkes an Bord eines Schiffes der Sternenflotte besser geschützt.“ „Abgesehen von denen die zu den Sensoren führen.“, erinnerte Quentin. „Und die Steuerungsleitungen für Phaser, Photonentorpedorampen und Schildgeneratoren.“, ergänzte Elijah Bates.

„Außerdem sind die Systeme vor nichtautorisierten Zugriff geschützt.“, fuhr der Einsatzoffizier ungeachtet der Einwürfe seiner Kollegen fort. „Unsere Systemprogramme würden ganz schnell die Ursache finden.“ „Aber, wenn man sie nicht hat, ergeht es einen wie der Barrakuda.“, vergewisserte sich aber Robin noch mal. „Ja, Captain.“, bestätigte der Ingenieur.

Die Gruppe schwieg für einen Moment. Keiner wollte sich ausmalen, was für eine Gefahr eine weite Verbreitung solcher Geräte für die zivile Raumfahrt bedeuten würde. Dann ergriff aber Captain Dellmare das Wort: „Lieutnant Esteban, ich möchte eine Liste aller seltsamen Fehlfunktionen an Bord von Schiffen der Sternenflotte und alle verschwunden Frachter. Konzentrieren sie sich auf diesen und die acht umliegenden Sektoren.“ „Für welchen Zeitraum.“, hakte der Einsatzoffizier nach. „Die letzten sechs Monate.“ Jerry nickte.

Robin wollte schon den drei Männern wieder ihrer Diskussion über die noch strittigen Punkte überlassen, da ertönte plötzlich die Stimme von Jason Nakara: „Brücke an Captain Dellmare.“ „Dellmare hier. Was ist los, Lieutnant.“, erwiderte die Kommandantin der Waterloo den Ruf. „Ma’am, wir registrieren fünf Schiffe mit Kurs auf unsere Position.“, berichtete der Sicherheitschef. „Die Shuttles der Frachtercrew?“, spekulierte Robin. „Leider nicht, Captain.“, entgegnete Christine Powers. „Die Energiesignatur ist in unserer Datenbank nicht gespeichert.“

Schweigen herrschte kurz auf beiden Seiten des Interkomkanals. Jeder der vier Offiziere im Labor hatte da einen Verdacht. „Chris, wann sind die Schiffe etwa da.“, fragte Jeremiah dazwischen. „ETA dreiundvierzig Minuten bei jetziger Geschwindigkeit von Warp sechs.“, erwiderte die Pilotin. „Wir kommen gleich.“, erklärte Captain Dellmare. „Halten sie sie im Auge.“ „Verstanden, Captain.“, bestätigte Jason. „Nakara Ende.“

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  • 3 Wochen später...

Auf der Brücke der Waterloo herrschte eine angespannte Stille. Die unbekannten Schiffe sollten in nur noch fünf Minuten eintreffen. Und alle waren sich im Grunde genommen sicher, dass es sich um die Erbauer der Sonde, welche die Barrakuda lahm gelegt hatte, handeln würde. Noch herrschte kein Roter Alarm, noch setzte Captain Dellmare auf Diplomatie und Verhandlung, noch zog man die Möglichkeit in Betracht, dass sich das ganze um ein Missverständnis handelte. Doch in der Tiefe seines Herzens wusste jeder, dass mit aller Wahrscheinlichkeit ein Kampf bevorstand, selbst Quentin Lang, dessen erster Kampf es werden würde. Er saß an der wissenschaftlichen Station, schaute aber immer wieder nervös zum Hauptbildschirm.

Doch auch die anderen fünf Offiziere waren doch angespannt. Christine Powers kontrollierte immer und immer wieder die Position der anderen Schiffe. Elijah Bates, der seine gesamte Dienstszeit auf Werften und Raumstationen verbracht hatte, versuchte die Energiesysteme der Waterloo zu optimieren. Jason Nakara trampelte von einen Fuß auf den anderen. Und gerade die beiden Offiziere mit den meisten Feindberührungen, Robin Dellmare und Jerry Esteban, lieferten sich einen Wettkampf um den Titel des besten Konsolenschlagzeugers des Schiffes, indem sie auf ihnen mit den Finger leise herumtrommelten. Alle wären erschrocken aufgesprungen, wenn plötzlich Q erschienen wäre und laut „Buh!“ gerufen hätte. Doch der war glücklicherweise anderweitig beschäftigt.

Doc dann piepste der Annäherungsalarm. Und so unwahrscheinlich das auch klingen mag, auf der Brücke wirkten alle etwas erleichtert, denn nun gab es etwas zu tun. Christine Powers begann als Erste: „Captain, fünf Schiffe sind gerade 165000 Kilometer Backbord voraus unter Warp gegangen.“ „Auf den Bildschirm.“, ordnete Captain Dellmare routiniert an. Sofort erschienen die fremden Schiffe, vier davon waren flach und erinnerten an terranische Mantarochen. Ihr Warpgondeln befanden sich direkt unterhalb des Flügelansatzes und waren ähnlich wie bei der föderierten Defiantklasse im Rumpf integriert. Die Bussardkollektoren leuchteten in einen bedrohlich wirkenden Eisblau. Das fünfte war wesentlich kompakter und kleiner. Vom Design her zwar recht ähnlich, aber es hatte nur Stummelflügel und einen halbzylinderartigen Aufbau auf der Oberseite des Rumpfes.

„Analyse.“, forderte die Kommandantin. Nun kam die Stunde der zwei Einsatzoffiziere, des Chefingenieurs und auch des Chief of Security. „Die Energiesignatur der Schiffe stimmen mit denen der Sonde überein. Ebenso das Material, dass für den Bau der Hülle verwendet wurde.“, begann Jeremiah. „Es scheint als wären es zwei unterschiedliche Typen, den eines der Schiffe ist nicht bewaffnet.“, ergänzte Quentin. „Taktische Analyse der Kampfschiffe abgeschlossen.“, setzte Jason nach. „Bewaffnung vier Disruptoren und zwei Torpedowerfer, alle nach vorne ausgerichtet, aber noch offline. Besatzung etwa 23 Mann stark. Spezies unbekannt. Ihre Schilde sind aktiviert, entsprechen aber von Output her denen einer Oberth. Klasse, da gehen unsere Phaser durch wie durch Butter.“

„Was ist mit dem fünften Schiff.“, wollte Robin wissen. „Daraus werde ich nicht ganz schlau.“, erklärte Elijah. „Laut Sensoren verfügen diese Schiffe über eine ganze Reihe von Generatoren, und einen sehr leistungsstarken Traktorstrahl. Da das Ganze eine Menge Raum wegnimmt, haben sie nur Platz für sechs Mann Besatzung. Aber es gibt da Komponenten, da verstehe ich nicht, was die sollen.“

Um sein Problem besser verständlich zu machen ließ der Ingenieur eine Sektion des fremden Schiffes vergrößern. Alle starrten nachdenklich darauf. Quentin war der Erste der sich bemerkbar machte: „Das scheinen Warpspulen zu sein. Sind das weitere Warpgondeln?“ „Das dachte ich ja auch erst.“, gab Elijah zu. „Aber die Anordnung seitlich zur Längsachse des Schiffe bereitet mit Kopfzerbrechen. Außerdem sind sie in den Rumpf integriert.“

Doch Jerry war was aufgefallen und fokussierte die Sensoren auf eine Mechanik, die direkt zwischen dem Rumpf und den Spulengruppen lag, und bemerkte: „Also irgendwoher kenne ich das doch.“ „Was meinen sie damit, Lieutnant“, wollte die Kommandantin wissen. „Also mich erinnert das an die Mechanik, die zum Ausfahren der Warpgondeln der Primärsektion auf der Community.“ Robin drehte sich sofort zu ihren Chefingenieur um: „Elijah?“

Während die anderen über die persönliche Anrede schmunzelten, überprüfte der Angesprochen die Theorie. „Er hat Recht, Captain. Die können ihre Gondeln ausfahren.“ Er kontrollierte noch mal ein paar Werte und fügte dann hinzu: „Die Gondeln sind doch leicht angewinkelt. Sie stehen 10° von der Seitenachse nach hinten ab.“ „Kann man damit ein Warpfeld erzeugen?“, wollte Quentin wissen.

Sofort begann Christine Powers ein paar schnelle Simulationen laufen zu lassen. Und kam dabei zu einen überraschenden Ergebnis: „Wenn man auf die Effizienz pfeift, ist es durchaus möglich ein Warpfeld zu generieren. Denn obwohl die Spulen offenbar für Geschwindigkeiten bis zu Warp acht ausgelegt sind, dürfte es schwer werden, dass Feld über Warp fünf stabil zu halten.“ Jerry der neben ihr saß, hatte sich die Simulationen angeguckt und fügte hinzu: „Das brauchen die auch gar nicht. Das Ding ist ein Schleppschiff. Mit einer Antares im Schlepp würden die nicht über Warp vier kommen.“ „Was ist, wenn sie die Barrakuda am Haken hätten.“, wollte Captain Dellamre. Die Pilotin der Waterloo rechnete das noch nach, berichtete dann aber: „Da wäre noch Warp zwei drin.“

„Eine interessante Konstruktion.“, bemerkte Lieutnant Commander Bates. „Das schaffen unser Schlepper doch auch.“, schränkte Jason ein. „Das mag schon sein.“ Gab der Chefingenieur zu. „Aber die meisten von denen sind riesige Brummer die in dem leeren Bereich zwischen Gondeln und Hauptdeck selbst mittelgroße Schiffe wie selbst die Waterloo aufnehmen können. Solche kompakte Schlepper wie diese Fremden haben wir nicht.“ „Apropos, unsere Gäste.“, wandte Robin ein. „Was machen die den überhaupt.“

Jerry, der immer mal wieder auf die Sensoren geschaut hatte, erwiderte: „Im Grunde genommen dasselbe wie wir. Sie haben uns gescannt. Außerdem habe ich mehrere Direktkommunikationen zwischen den Schiffen registriert.“ „Was haben die gesagt.“, fragte der Sicherheitschef. „Ich habe sie nicht abgehört.“, erklärte Jeremiah. „Das wäre ja schließlich etwas peinlich geworden, wenn diese Spezies sich als freundlich herausstellt. Deswegen habe ich aus diplomatischen Gründen darauf verzichtet.“

Plötzlich leuchte auf seiner Konsole ein Lämpchen auf: „Captain, wir werden gerufen.“ Robin Dellmare zögerte nicht. „Universal Translater aktivieren und auf dem Hauptbildschirm legen.

Auf den Bildschirm erschien bald darauf ein Wesen mit einer gräulichblauen Hautfarbe einer hohen Stirn und großen dunklen Augen. Ebenso hervorstechend war die sehr große Nase. Da fiel es gar nicht auf, dass der Außerirdische im den Bereichen der Haut, die zu sehen waren, komplett haarlos war, abgesehen von den eingeschränkten Bild, dass die Übertragung zeigte, trug dass Wesen eine bläuliche Uniform mit einer türkisfarben Schärpe, welche mit insgesamt sechszehn Goldfäden bestickt war. Es war keine Frage, dass dies der Kommandeur des Verbandes war.

Robin Dellmare, die bis vor gut dreizehn Jahren, als sie zur Kommandoabteilung wechselte, noch als Anthropologin tätig gewesen war, versuchte auf die Schnelle zu ergründen, aus welchen Tier sich diese Spezies entwickelt haben mochte. Und die nächsten Assoziationen die ihr einfielen, war ein Tintenfisch. Und damit traf sie voll ins Schwarze. Nicht auf dem Monitor zusehen und ebenso von der Uniform verdeckt, verfügte die Spezies abgesehen ihrer zwei Arme und zwei Beine, noch sechs sehr verkümmerte, aber dennoch im nackten Zustand zu sehende Extremitäten, die die Spezies während ihrer Entwicklung als nicht unbedingt notwendig, zurückentwickelt hatte, ähnlich dem Blinddarm bei den Menschen..

Da das Wesen aber schwieg, machte die Kommandantin der Waterloo den ersten Schritt zur Kontaktaufnahme. Sie stand aus ihren Sessel auf und trat einen Schritt vor. „Ich bin Captain Robin Dellmare vom Föderationsraumschiff Waterloo.“ „General Grnschazrar.“, erklärte er. Dann musterte er seine Gegenüber und bemerkte etwas abfällig: „Sie sind eine Frau.“

Robin hob die Augenbrauen und seufzte innerlich. Sie hasste es, wenn dieser Satz fiel. Dennoch bemerkte sie freundlich: „Das ist richtig, General. Bei der Föderation ist es durchaus üblich, dass auch Frauen leitende Positionen erlangen, sei es nun beim Militär oder auch bei zivilen Einrichtungen und Regierungsorganen. Ich hoffe das ist für sie kein Problem.“

Der General schien ernsthaft über die Frage nachzudenken, beschloss dann aber, diese einfach zu ignorieren. „Sie haben etwas, dass uns gehört, Weib, ich will es wiederhaben.“, forderte er barsch.

Captain Dellmare ließ sich etwas Zeit mit der Antwort. So langsam wurde ihr der Alien unsympathisch. „Sie meinen ihre Sonde. Die werden wir ihnen gerne zurückgeben. Kann ich sonst noch etwas für sie tun.“ „Verschwinden sie.“, forderte der General. „Wie bitte?“ Robin glaubte, dass sie sich verhört hatte. „Ich sagte, verschwinden sie.“, wiederholte der außerirdische Kommandant wütend. „Das kann ich nicht. Ich kann die Barrakuda, den Frachter an meiner Steuerbordseite, nicht einfach zurücklassen.“, erklärte Captain Dellmare und bildete mit ihrer Freundlichkeit einen auffälligen Kontrast zu ihren Gegenspieler.

„Dieser Frachter gehört mir.“, wütete dieser sofort. Worauf die Kommandantin die Freundlichkeit ad acta legte. Sie sprach zwar weiterhin mit ruhiger Stimme, aber sie hatte all ihre Freundlichkeit verloren und klang merklich kühler. „Da irren sie sich, General. Dieser Frachter gehört einer Handelgesellschaft, deren Sitz sich auf einen Planeten der Föderation befindet. Und der Frachter wurde auf einer der offiziellen Handelroten der Föderation treibend, vorgefunden. Und damit genießet dieses Schiff den Schutz der Sternenflotte der Föderation.“

Sie lächelte kurz und fuhr dann fort: „Selbst wenn es ein Frachter einer anderen Spezies wäre, würde er nicht ihnen gehören. Meine Pflicht wäre es, die Regierung der Spezies zu informieren, dass man einen ihrer Frachter gefunden hat. Und für den Fall dass sich niemand dafür interessiert, gilt ein einfacher Grundsatz: ‚Wer es zuerst findet, darf es behalten.’ So oder so, mein Anspruch auf dieses Schiff ist überaus legitim.“

General Grnschazrar sah Robin ungläubig an. Aus dem hinteren Bereich seiner Kommandobrücke konnte man einige gluckernde Geräusche, womöglich eine Art Lachen, vernehmen. Das konnte er natürlich nicht auf sich sitzen lassen. „Gib mir sofort den Frachter, Frau.“, donnerte er. Doch Captain Dellamre blieb immer noch cool. Sie wusste aus Erfahrung, dass man durch hitzige Reaktionen selten etwas erreichte. Außerdem konnte man damit den Gegner zur Weißglut treiben, so dass er einen Fehler machte. Deshalb erwiderte sie auch eiskalt: „Nein.“

Das brachte den General, wie erwartet wirklich auf die Palme. „Dafür werden sie zahlen.“, brüllte er. „Sie wollen uns angreifen?“ Trotz allem versuchte Robin immer noch einen Kampf zu verhindern. „Sie haben mein Schiff gescannt. Sie wissen, dass die Waterloo gut bewaffnet ist. Wenn sie uns angreifen, werden wir uns verteidigen. Wollen sie wirklich ihre Männer in einen verlustreichen Kampf schicken. Ich mache ihnen einen Vorschlag, ich gebe ihnen ihre Sonde und dann trennen sich unsere Wege. Ohne Blutvergießen.“

Doch anstatt zu Antworten, schloss der General einfach nur den Kanal. „Eine unangenehme Person.“, bemerkte Christine Powers. „Hochmütig, cholerisch und von Gleichberechtigung und Emanzipation hat der Typ auch noch nichts gehört. Also entschuldigt bitte, wenn das blutrünstig klingt, aber ich freue mich darauf, diesen Mistkerl eine Lektion zu erteilen.“

„Dazu wirst du auch Gelegenheit bekommen.“, bemerkte Jerry, der nach der Reaktion des Generals die, so konnte man sie berechtigterweise nennen, feindliche Schiffe aufmerksamst beobachtet hatte, ernst. „Captain, die vier Raider laden ihre Waffen.“

Kurze Stille herrschte auf der Brücke. Mit einem dicken Knoten im Hals sah Quentin Lang zur taktischen Station und konnte nicht fassen, dass Jason Nakara so ruhig blieb und ihm auch noch ein aufmunterndes Zwinkern schenkte. Robin Dellmare biss sich kurz auf ihre Unterlippe und erklärte dann leise: „Er wollte es ja nicht anders.“ Mit lauter Stimme, befehlsgewohnt, fügte sie hinzu: „Roter Alarm! HIK und HMTS aktivieren! Alle Mann auf Gefechtsstation!“

Sofort jaulten die Sirenen im gesamten Schiff auf. Auch wenn niemand mit einen Kampfeinsatz gerechnet hatte, lief alles genauso professionell wie auf jedem anderen Schiff der Sternenflotte ab. Jeder Angehörige der Flotte rannte zu seiner Station, die Mitglieder des Sicherheitsdienstes rüsteten sich mit Phasergewehren aus und um den Warpkern wurde ein Kraftfeld gelegt. Die Angehörigen des Forschungsteams vom Daystrominstitut liefen zusammen mit Natalie zu einem speziellen Schutzraum tief im Inneren des Schiffes. Abgesehen von Professor Toren. Dr. Nikad und zwei weiteren Wissenschaftlern, die vom ebenfalls gut geschützten Hololabor drei aus, die Funktionen des Holografischen Ingenieurskorps und des Holografsich-medizinischen Teamsystems überwachten.

Wie man sich sicherlich vorstellen kann, war Dr. Nikad wenig begeistert von der ganzen Sache: „Was haben diese Vollidioten denn nun schon wieder angestellt.“, beschwerte sie sich. „Haben die vergessen, sich nach dem Abschluss an der Akademie ihr Gehirn wieder zurückgeben zu lassen. Ich wusste gleich, dass es eine bescheuerte Idee ist, diesem Frachter zu helfen. Da draußen warten sicherlich drei romulanische Warbirds darauf, die Waterloo zu zerstören.“

Nun damit lag die Programmiererin zwar falsch, aber auf der Brücke herrschte doch wieder die alte Anspannung. Denn mittlerweile waren die vier fremden Raider in eine klassische Diamantformation gegangen, knapp außerhalb der Waffenreichweite der Waterloo. Doch sonst war nichts weiter passiert. Keiner der beiden Seiten hatte einen Schuss abgefeuert.

„Worauf wartet dieser Mistkerl.“, fragte sich Captain Dellmare leise, aber laut genug um von der restlichen Brückenbesatzung gehört zu werden. „Ich registriere eine gesicherte Kommunikationsverbindung zwischen allen Schiffen,“, erwiderte Jerry und befahl gleich im Nebensatz: „Mr. Lang sehen sie mal zu, dass die die Verschlüsselung knacken.“

Während sich Quentin an die Arbeit machte, spekulierte Jason: „Die überlegen sich noch wie sie uns am Besten kriegen. Wie sie ihre zahlenmäßige Überlegenheit und Wendigkeit einsetzen können, um unsere schweren Schilde zu knacken, ohne das wir sie zu Hackfleisch erarbeiten.“ „Möglich.“, erwiderte Robin kalt.

Doch plötzlich schossen die vier fremden Schiffe vorwärts. Als die ersten Disruptorimpulse gegen die Schilde prasselten war das auch quasi die ‚Erlaubnis’ für die Mannschaft der Waterloo loszulegen. „Ensign Powers, Ausweichmanöver nach eigenen Ermessen. Versuchen sie uns aber dabei in eine vernünftige Schussposition.“, ordnete Captain Dellmare routiniert an. „Mr. Nakara, Feuer erwidern.“

Mit einer Reihe von Barrels schoss die Waterloo vorwärts, mitten durch die feindliche Formation durch. Ohne das ganze Waffenfeuer, wäre das ein atemberaubendes Stück einer Kunstflugvorführung gewesen. Doch auch im Kampf war dieses Manöver nützlich. So verteilte sich aber zum einen die destruktive Waffenenergie auf die Schutzschilde, zum anderen bot dieses Manöver auch die Option, alle acht Phaserbänke des Schiffes gegen die Angreifer zu benutzen. Deren destruktive Energie schossen in Richtung der Angreifer, scheinbar unaufhaltsam.

Doch Jasons Faust krachte frustriert auf seine Konsole: „Keine Treffer.“, berichtete er entnervt. „Meine Rotationsgeschwindigkeit war womöglich zu hoch.“, nahm die Pilotin sofort die Schuld auf sich. „Es ist egal, was das Problem war, wir versuchen es erneut.“, ermunterte Robin ihre Mannschaft.

Da die gegnerischen Schiffe bereits dreiviertel ihres Wendemanövers ausgeführt hatten, vollführte Christine mit der Waterloo einen halben Looping um das Schiff wieder in eine Angriffsposition zu bringen. Aus den Phaserbänken auf der Backbordseite schossen wieder Phaserstrahlen Richtung Gegner. Doch zum zweiten Mal war der Angriff der Waterloo ohne Wirkung. Im Gegensatz zu denen der Fremden: „Schilde bei 81%.“, meldete Quentin.

Etwas verärgert drehte sich Captain Dellmare zur taktischen Konsole um. „Wo haben sie zielen gelernt, Mr. Nakara?“ „Ähm, ich weiß selber nicht, was da los.“, erklärte Jason frustriert. Sein Selbstbewusstsein hatte doch einige Treffer abgekommen. „Vielleicht sollten sie sich vertreten lassen.“, bemerkte Robin drohend. Doch eigentlich war die Idee undurchführbar. Die Sicherheitsabteilung gab es niemanden, der an die Fähigkeiten von Lieutnant Nakara herankam und das HSTS war zum Glück für den Sicherheitschef immer noch nicht einsatzbereit.

„Captain, es liegt gar nicht an Lieutnant Nakara.“, wandte Jeremiah plötzlich ein. Er hatte nämlich etwas entdeckt. „Es sind unsere Zielerfassungssysteme.“ „Wie meinen sie das. Werden diese von unseren Angreifer gestört.“, fragte Captain Dellmare verwirrt. „Nicht direkt.“, erwiderte der Einsatzoffizier. „Das Problem ist eher ihre hohe Eigengeschwindigkeit. Die liegt bei ein Drittel Lichtgeschwindigkeit. Da man doch immer ein klein wenig vorhalten musst, extrapoliert die Zielerfassung immer einer Punkt, wo das Schiff zur Zeit des Treffers sich befinden muss, aber mit einer so hohen Geschwindigkeit kommt das System einfach nicht klar.“

„Ich weiß das klingt jetzt komisch, aber wo liegt das Problem. Ich selbst habe schon Gefechte bei Warpgeschwindigkeit geführt. Und hatte nie Probleme.“, wandte die Kommandantin der Waterloo ein. „Im Subraum herrschen andere physikalische Vorraussetzungen.“, entgegnete Jerry. „Außerdem werden immer noch die meisten Kämpfe im Normalraum ausgetragen. Und dort liegt die theoretische Höchstgeschwindigkeit bei 0,25c.“ „Weil bei höheren Geschwindigkeiten, die Schiffe teilweise auseinanderbrachen.“, fügte Elijah hinzu. „Außerdem machen da die Trägheitsdämpfer nicht mehr mit. Aber das Problem haben andere uns bekannte Spezies auch. Selbst für die stabileren klingonischen Schiffe ist bei vollen Schluss.“

Jeremiah nickte: „Und genau deswegen sind alle Zielerfassungssysteme für eine Kompensation von Maximal vollen Impuls ausgelegt.“ „Können wir das irgendwie umgehen.“, wollte Robin. „Wir müssten dazu gen kompletten Code der Zielerfassung umschreiben.“, ernüchterte Jeremiah. „Und das ist eine Aufgabe, die bekomme ICH nicht hin. Abgesehen davon würden so etwas Wochen dauern. Zeit die wir nicht haben.“

„Zur Hölle mit der Zielerfassung.“, brummte Jason. „Ziele ich eben traditionell über Korn und Kimme. Ich lasse mich doch nicht von diesen Bastarden veralbern.“ „Halten sie das für klug.“, wunderte sich Commander Bates. „Ist es eigentlich nicht.“, bemerkte Jeremiah. „Aber dummerweise ist es derzeit unsere einzige Option.

Das Scharmützel ging jedoch natürlich weiter. Es gelang der Crew der Waterloo nun ein paar Treffer zu landen, aber es waren oft eher nur Streifschüsse, keine direkten Volltreffer. Mit einen Kopfschütteln beobachte die Pilotin des Sternenflottenschiffes die wirklich harmonischen Manöver ihrer Gegner. „Man sind die Jungs gut.“

„Moment Mal, haben die nicht wegen ihrer Geschwindigkeiten einen Nachteil.“, überlegte die Kommandantin nachdem sie einige der gegnerischen Flugbewegungen betrachtet hatte. „Die höhere Geschwindigkeit schränkt ihre Wendigkeit ein.“, führte Chris aus. Sie hatte sofort erkannt worauf ihre Vorgesetzte hinauswollte. Diese lächelte: „Exakt.“ Robin überlegte kurz: „Ms. Powers halten sie unseren Kurs, voller Impuls. Mr. Nakara, Torpedosalve achtern vorbereitet. Fächerschuss, mittlere Streuung. Reißen wir ihre Formation auf.“

Die fremden Schiffe verfolgten das Schiff der Sternenflotte, näherten sich unaufhaltsam. Doch plötzlich lösten sich aus den beiden achtern gelegen Torpedorampen der Waterloo vier Photonentorpedos. Aufgrund der schwachen Schilde würde ein Treffer schwere Schäden verursachen, mit etwas Glück einen Raider kampfunfähig machen. Gut zugegeben mit einer großen Menge Glück, denn die Wahrscheinlichkeit für dieses Ereignis lag bei etwa 0.017%, aber das wäre dann auch der Fall ‚best case’ gewesen.

Doch auch dieser Angriff brachte nicht mal den kleinsten Erfolg. Jeder der Raider entging dem Angriff mit einen Looping und schoss wieder auf die Waterloo zu. Das war wirklich unerwartet. Bei jedem Crewmitglied auf der Brücke bildete sich ein mehr oder minder großer Kloß im Hals. Alle Siegesgewissheit war wie weggeblasen. Erschwerend kam hinzu, dass die Schilde immer mehr Energie verloren. Auch wenn die Achterschilde in einen etwas besseren Zustand waren, würden diese einem Angriff nicht lange standhalten

Man konnte daher einen kleinen Hauch von Furcht und gleichzeitig aber auch eine Menge Wut auf die Angreifer aus der Stimme der Kommandantin hören als diese befahl: Ms Powers bringen sie uns hier weg.“ Schnell brachte Christine die Waterloo beinahe zum stehen und mit einem Sideslip aus der Schusslinie. Damit ließ den erneuten Angriff der Fremden ins Leere laufen, womit die Angreifer nicht gerechnet hatten. Sie schossen an dem Schiff vorbei und so konnte Lieutnant Nakara den Schiffen ein paar Phasersalven auf den Scheitel brennen.

Für kurze Zeit war die Waterloo sicher, doch es reichte nicht um die Schilde zu regenerieren. Doch wesentlich wichtiger war die Frage, die Robin gerade stellte: „Kann mir jemand sagen, wie diese Mistkerle das gemacht haben?“ Christine hatte die Flugbahnen der Raider durchgerecht, konnte aber den Ergebnissen nicht glauben. Mit einen geflüsterten: „Schau du es dir noch mal an.“, schickte sie Daten zur OPS.

Als sich Jeremiah die Daten besah, blieb ihm die Spucke weg. Er hätte nie für möglich gehalten, dass ein solches Manöver überhaupt machbar wäre. Doch er hatte es mit eigenen Augen gesehen. „Ich bin selbst überrascht.“ begann der Einsatzoffizier vorsichtig. „Aber die haben innerhalb von anderthalb Sekunden ihre Geschwindigkeit auf ein Zehntel ihres Maximums reduziert, sind dann den Looping geflogen und haben im unteren Drittel der Abwärtskurve wieder auf Maximum beschleunigt.“

„Das ist unmöglich.“, erwiderte Captain Dellmare sofort. „Während des Krieges habe ich gesehen wie ein Geschwader Hidekis zu nah an einer Sonne aus dem Warp gegangen war. Die meisten sind einfach in die Corona gerastet und zwei die versuchten zu wenden, sind dabei explodiert. Bei einen solch massiven Bremsmanöver müssten die doch einfach auseinander brechen.“

„Nicht unbedingt.“, bemerkte Elijah. „Während des Vorbeifluges, habe ich eines der Schiffe nochmals intensiv gescannt und etwas Interessantes entdeckt. Jedes dieser Schiffe hat eine dreifach verstärkte Hülle. Und die Verstrebungen dazwischen sind in einer Wabenstruktur angeordnet, die sich pro Zwischenlage um jeweils die Hälfte versetzt sind.“ „Und was bedeutet das, Commander.“, fragte Quentin. „Zum einen ist der Materialaufwand geringer.“, erklärte der Chefingenieur. „Zum anderen lassen sich dadurch auch die Beschleunigungskräfte auf die Hülle bessern kompensieren. Zum Vergleich würden selbst einen mit Wabestruktur ausgestattet Durnaniumhülle, im Gegensatz zur aktuellen Standardkonstruktion um bis zu 17% stabiler werden. Dabei ist das nur eine vorsichtige Schätzung. Ich werde das noch mal genau nachrechnen. Schade das noch niemand darauf gekommen ist. Das ist wirklich faszinierend.“

„Aber warum sind sie uns dann nicht in den Sideslip gefolgt, wenn sie doch sie wendig sind.“, fragte Christine. „Keine Ahnung.“, erwiderte Jerry. „Möglicherweise ist die Belastung für die Mannschaft bei einen solchen Manöver zu groß und sie müssen sich davon erholen. Oder sie kennen das gar nicht.“ „Können wir das irgendwie taktisch verwerten.“, fuhr Robin ungewohnt scharf dazwischen. „Ich wüsste nicht wie, Captain.“, gab Jeremiah seufzend zu.

Die Kommandantin holte tief Luft: „Also okay. Nur damit ich nichts vergessen habe. Der Gegner ist uns in Sachen Anzahl, Wendigkeit und Geschwindigkeit haushoch überlegen. Unsere Vorteile wie stärkere Schilde und überlegene Feuerkraft nützen uns im Grunde genommen nichts. Hat jemand von ihnen irgendeine Idee, wie wir das Ruder herumreißen können, sie sie auch noch so idiotisch.“

Betretenes Schweigen herrschte auf der Brücke. Nun war guter Rat wirklich teuer. Und letztendlich würde dieser Rat nur auf eine Option hindeuten. „Was würde ich jetzt dafür geben, diese Idioten mit dem MVAM zu schocken.“, murmelte Jerry halblaut. „Wir hätten gar nicht die Mannschaft dafür.“, erwiderte Christine. „Dann hätte man die Waterloo eben mit den automatischen Ablaufprotokollen der Prometheus ausrüsten müssen.“, erwiderte der Einsatzoffizier.

Jason Nakara, der das Gespräch mitbekommen hatte, nickte zustimmend: „Oh ja, das wäre jetzt cool, Mit drei Sektion könnte ich denen so sehr mit Sperrfeuer zusetzen, dass diesen Typen gar nicht klar wird, wie ihnen geschieht.“ „Das können wir aber nicht.“, erklärte Robin mit Bedauern in ihrer Stimme. „Wie sieht unsere Lage genau aus.“

„Die oberen Schilde sind mittlerweile bei 27%.“, erklärte Jeremiah. „Ich gebe es nur ungern zu, aber wir sehen gegen diese Typen kein Land.“ „Sie wollen auf einen Rückzug hinaus.“, fragte Robin. Der Einsatzoffizier nickte nur. „Und was wird aus der Barrakuda?“ „Vielleicht sollten wir den Schlepper zerstören. Damit könnten wir sie aufhalten.“, schlug Quentin vor. „Das hätten wir uns eher überlegen müssen.“, erwiderte Jason. „Wenn der über ähnliche Flugeigenschaften wie die Raider verfügt, dann wird das schwer werden und die Kampfschiffe verarbeiten uns in der Zwischenzeit zu Mus.“ „Außerdem könnte es durchaus passieren, dass die Raider den Frachter doch noch zerstören.“, überlegte Captain Dellmare

„Wir verpassen der Barrakuda einen Peilsender in Form einer Klasse 6 Sonde, ziehen uns dann zurück und trommeln ein paar Schiffe zusammen. Danach stöbern wir diese Piraten in ihren Stützpunkt auf.“, schlug nun Elijah vor. Eine Idee, die bei allen großen Beifall fand. Und sofort umgesetzt wurde. Unter der Tarnung eines Scheinangriffes auf den Schlepper mit zwei Quantentorpedos wurde die Sonde nahe der Frontsektion des Frachter platziert, eine Stelle, wo sie hoffentlich nicht entdeckt werden würde.

Doch als Christine die Waterloo auf Warpgeschwindigkeit bringen wollte, erbebte das Schiff unter einen besonders schweren Treffer. Die oberen Schutzschilde waren unter massiven Beschuss einfach zusammengebrochen. „Meldung.“, brüllte Captain Dellmare gegen den Lärm an und versuchte gleichzeitig krampfhaft in ihren Stuhl sitzen zu bleiben. „Obere Schilde ausgefallen.“

„Mikrofraktur auf der Hülle oberhalb des Computerkerns für die holografischen Systeme.“, ergänzte der leitende Einsatzoffizier. „Der Kern arbeitet noch normal. Aber die oberen Gondeln sind abgeschaltet wurden.“ „Ensign Powers, können wir immer noch auf Warp gehen.“ „Ja, Captain.“, erwiderte die Pilotin. „Warp fünf ist drin, wenn ich die Feldgeometrie dauernd anpasse vielleicht sogar Warp sechs.“ „Dann verschwinden wir hier. Warp fünf.“

Mit einem Lichtblitz verschwand das Sternenflottenschiff in den Subraum. Doch es bleib nicht lange allein. „Captain, die vier Raider sind ebenfalls auf Warp gegangen und schließen rasch auf.“, berichtete Ensign Lang. Nun lag der Vorteil eher zu Gunsten der Waterloo, die mit ihren nach Achtern ausgerichteten Phasern und Torpedowerfern die Raider nun gezielt unter Feuer nehmen konnte. Doch General Grnschazrar erkannte schnell seien nachteil und hielt seine Schiffe knapp außerhalb der Reichweite der Geschütze der Waterloo.

Das gab zwar der Mannschaft die Zeit die Schilde wieder aufzuladen, aber da erhob sich ein weiteres Problem sein unschönes Haupt. „Captain, die Spulen laufen heiß. Das Antriebssystem der Waterloo ist nicht für einen Betrieb mit nur zwei Gondeln ausgelegt.“, berichtete der Chefingenieur besorgt. „Wie viel Zeit bleibt uns.“, fragte Robin. „Wir sind gerade im gelben bereich. Bei gleich bleibenden Anstieg knapp zwei Stunden. Aber dann sind diese Spulen möglicherweise auch im Eimer.“ Nachdenklich biss sich die Kommandantin auf die Lippen: „Verdammt. Wir müssen uns zum Kampf stellen. Lieutnant Esteban suchen sie uns ein Asteroidenfeld in der Nähe.“ „Verstanden Captain.“

Die Finger des Einsatzoffiziers huschten über die Konsole und gaben eine entsprechende Suchmaske ein. Schnell hatte er ein Ergebnis. „Das Tuan - System. Richtung 174.129. Entfernung 1,04 Lichtjahre.“ Robin sah zu Elijah der mit ein leichten Stoßseufzer und einen unhörbaren: „meine armen Maschinen.“, nickte. „Setzten sie einen Kurs, Ms Powers. Warp sechs, wenn es geht.“ Die Waterloo ging kurz unter Warp und die Richtung zu wechseln, die Raider folgten ihr.

Plötzlich fragte Quentin: „Warum ein Asteroidenfeld. Was ist gegen einen Nebel einzuwenden?“ „In einen Nebel wären wir genauso blind, wie die Raider. Wenn er zur Mutaraklasse gehört, wären wir sogar ohne Schilde.“, erklärte Jeremiah sofort. „In einen Asteroidenfeld ist es jedoch nur schwieriger zu navigieren, besonders für Flottenverbände.“, fuhr Captain Dellmare fort. „Sie müssten ihre Geschwindigkeit herabsetzten, wodurch sie angreifbar werden. Da nützt ihnen auch ihre größere Wendigkeit nicht. Und wenn sie sich aufteilen …“ „ … können wir sie einen nach den anderen zerpflücken.“, ergänzte Jeremiah mit einen fiesen Grinsen.

Kurz vorm Schmelzen der Warpspulen erreichte das Sternenflottenschiff das Tuan-System und schoss mit viertel Impuls in das vor ihr liegende Asterodenfeld, das sich über einen Durchmesser von fast zwei AE um einen beinahe erlöschen weißen Zwergstern erstreckte. Die Raider folgen ihr. Und anscheinend kannte General Grnschazrar den Trick, denn das Geschwader bleib hinter der Waterloo und ging wieder in die klassische dieses Mal aber vertikale Diamantformation. Doch die Kommandantin der Waterloo ließ sich davon nicht beirren. „Mr. Nakara feuern sie auf das Führungsschiff.“

Phaserstrahlen zuckten durch das All und trafen dieses Mal das feindliche Schiff. Es waren auch einige leichte Beschädigungen an der Hülle zu erkennen.. Doch beim nächsten Richtungswechsel wechselten der führende und er hintere Raider ihre Position. „Es reicht langsam.“, bemerkte Robin. „Immer wieder lassen die sich was Neues einfallen. Man sind diese Kerle gut. Können wir das hintere Schiff beschießen?“ „Negativ, nur das Führungsschiff befindet sich immer in Waffenreichweite.“, erwiderte Sicherheitschef.

Der nächste Plan, abrupt ein Bremsmanöver durchzuführen ging schief. Die Raider gingen ebenfalls sofort auf Gegenschub und wechselte wieder die Position, dass das zweite führende Schiff mittlerweile geringe Schäden erlitten hatte. Und auch der hintere Schild der Waterloo verlor langsam an Energie.

Plötzlich näherte sich das Schiff der Sternenflotten einer Stelle wo es eine 110° Grad Kurve nach Steuerbord fliegen müsste um einigen Asteroiden auszuweichen. „Captain, wir sollten einen der Asteroiden beschießen.“, schlug Jerry vor und fokussierte den entsprechenden Felsbrocken.

Für alles weitere brauchte es keine verbalen Befehle. Als der Kreuzer 70° der gesamten Kurve schoss eine Salve von vier Photonentorpedos aus den Achterrohren und zertrümmerte einen mittelgroßen Asteroiden. Die als ‚Steinschlag’ bekannte Taktik ging auf. Die Trümmerteile befanden sich genau in der Flugbahn der Raider, diese mussten abbremsen und wurden darüber hinaus von einigen Stücken seitlich getroffen. Zum ersten Mal hatte ein Angriff der Waterloo etwas bewirkt.

Doch die Revanche darauf folgte überraschend schnell, als sich kurz darauf ein etwa 10000 km breiter Freiraum öffnete. Die Raider breschten vor und feuerten aus allen Rohren auf die Waterloo. Wohl gelang es Jason Nakara mit Gegenfeuer weitere Schäden zu verursachen, doch die Treffer auf dem Sternenflottenschiff waren weit größer. Der schwache Heckschild brach zusammen und das Schiff erbete unter mehreren Explosionen. „Achtertorpedos und die Phaser sind ausgefallen.“, meldete Jason vons eienr Station. „Hilfsenergie auf den Heckschild transferiert. Leistung bei 13%.“, fügte Jeremiah hinzu.

Gleichzeitig dachte er nach. Die Heckwaffen offline und vier Verfolger. Also irgendwie kam ihm das alles bekannt vor. Und nach kurzen Grübeln wusste er auch wieso:

knapp Fünf Jahre zuvor

Holodeck drei, Akademie Trainingscenter für Kommandolehrgänge

Mars

Immer wieder erbebte die Brücke der USS Galaxy unter schweren Treffern durch die vier verfolgenden Bird of Brey der K’Vortklasse. Der Pilot hatte zu tun, das große Schiff sicher durch den Asteroidengürtel zu steuern und gleichzeitig dem feindlichen Feuer auszuweichen. Die Kadetten Greg Livingston und Jeremiah Esteban, in dieser Simulation Captain und Erster Offizier sahen sich ruhig an. Es war das zweite Mal, dass sie gegen ihre Ausbilder in einer Übung antraten. Auf eigenen Wunsch wohlgemerkt. Beim vorangegangenen Mal hatten sie haushoch verloren. Doch dieses Mal waren die beiden Offiziersanwärter vorbereitet.

Greg grinste seinen Freund spitzbübisch an: „Zeit für Plan B.“ Der nickte: „Oh ja.“

Der Einsatzoffizier drehte sich zu seiner Kommandantin um: „Captain, vorhin fragten sie nach ein paar Ideen. Idiotische waren ihnen auch recht. Ich hätte da vielleicht was.“ „Was denn, Lieutnant.“ „Es ist beweiten keine Standardtaktik. Ich nennen das die Asteroiden H-Bombe.“, erklärte der Einsatzoffizier. „Funktioniert es?“, fragte Captain Dellamre. „Ich habe es schon zwei Mal gemacht. Wenn auch nur auf dem Holodeck.“, gab Jerry zu. „Jedes Mal ein voller Erfolg. Und irgendwie wollte ich das auch mal richtig machen.“

Robin blickte in das fest entschlossen wirkende Gesicht ihres Einsatzoffizier. Sie hatte ihm vertraut als es um die Außenmission auf die Barrakuda ging. Und er hatte sie nicht enttäuscht. Sein Instinkt mit dem Asteroidenbeschuss hatte der Mannschaft etwas Luft verschafft, auch wenn der Konter sich als verheerend erwiesen hatte. Wenn der Lieutnant sich sicher war, dass seine Idee klappen würde, dann sollte sie es wohl versuchen. Was blieb ihr ja auch anders übrig. Denn die Ideen waren ihr nun wirklich ausgegangen.

„Okay, tun wir es. Sie haben freie Hand.“, erklärte die Kommandantin. Jeremiah nickte und legte los: „Quentin, ich brauche einen größeren Asteroiden mit mindestens 50% gefrorenen Wasserstoff. Ein Klasse H Planetoid wäre aber besser.“ Sein junger Kollege machte sich sofort an die Arbeit. Doch es musste noch einiges vorbereitet werden: „Jason, wie lange brauchst du um bei vier Quantentorpedos die Aufschlagzünder zu deaktivieren und sie so zu synchronisieren, dass sie alle gleichzeitig fern gezündet werden.“ Der Sicherheitschef überlegte kurz: „15 bis 20 Minuten.“ „Du hast zehn.“

Während sich Jason Stirn runzelnd an die Arbeit machte, ging die Planung weiter: „Commander Bates, kriegen wir einen der achtern gelegene Torpedowerfer fertig.“ „Nicht so bald, Junge.“, erklärte der Chefingenieur. „Aber der Sondenwerfer ist noch intakt.“

Jeremiah nickte befriedigt. Zu einen der wenigen sinnvollen Änderungen an der Waterloo gehörte der direkt hinter Brücke, anstelle der ausfahrbaren Warpgondel, angebrachte Spezialwerfer, ein Element das man sich von der IKV Eisenstein abgeschaut hatte. „Okay er ist nur mit einer Zielübungsdrohne für die Taktiktest des HSTS geladen.“, bemerkte der Einsatzoffizier nach einer kurzen Überprüfung. „Aber das müsste gehen. Ich kann auf die Sensoren zugreifen.“

„Kurze Frage.“, warf Christine dazwischen. „Was soll ich machen?“ „Wir brauchen eine höhere Geschwindigkeit. Ich helfe dir beim navigieren.“, erwiderte Jeremiah. „Warum?“ „Zum einen sollen die Typen hinter uns nicht Spitzkriegen was wir vorhaben. Zum anderen müssen wir schnell weg, bevor wir den Asteroiden sprengen. Denn dann gibt es eine kleine hübsche Schockwelle.“ „Oh.“, war alles was die Pilotin rausbrachte. Doch mit vereinten Kräften ging es schneller durch das Asterodenfeld. Die Raider erhöhten zwar auch, mussten aber aufgrund ihres Formationsfluges Einbußen hinnehmen und so konnte sich die Waterloo etwas absetzten.

Robin, welche die Vorbereitungen nachdenklich mit verfolgt hatte, fragte vorsichtig: „Ich möchte sie nicht stören, aber was genau wird das?“ „Wie genau sind sie mit dem Konstrukt der Wasserstoffbombe, welche in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf der Erde entwickelt wurde vertraut?“, stellte Jeremiah eine Gegenfrage ohne dabei seien Blick von den Sensoren abzuwenden. „Ich weiß, dass man mit der Zündung eines nuklearen Sprengsatzes soviel Energie produzierte, dass man den Wasserstoff der Bombe auf mehrere Millionen Grad Kelvin erhitzte, sodass dieser freiwillig zu Helium fusionierte. Und die dabei freigesetzte Energie sollte dann die eigentliche Wirkung hervorrufen.“ Jerry nickte: „Im, Grunde machen wir dasselbe auch. Nur führen wir keinen Wasserstoff mit, sondern nehmen den eines Asteroiden. Außerdem erhitzen wir das ganze mit vier Quantentorpedos. Dadurch ergibt das Ganze mehr Sprengkraft.“

„Boss ich glaube ich habe einen.“, meldete sich Quentin plötzlich. „Schick mir Daten.“Sofort hatte Jeremiah die Daten auf den Bildschirm seiner Konsole. Zuerst zeigte sich beim ihm ein kleines Lächeln, Größe, Zusammensetzung und Anflugvektor waren perfekt. Doch dann zog er zwischen den zusammenpressten Zähnen die Luft hörbar ein. „Was ist los?“, wollte seine Vorgesetzte wissen. „Der Fluchtvektor ist etwas heikel..“, erwiderte der Einsatzoffizier. „Bisher hatte ich immer gerade Flugschneisen zur Verfügung in denen man gut und gerne auf halben Impuls gehen konnte. Außerdem brauchen wir recht lange raus. Ich weiß nicht was passiert, sollte uns die Schockwelle der Explosion treffen.“ Er überlegte kurz: „Quentin gibt es noch einen anderen Kandidaten.“

„Auf die Schnell finde ich keine.“, gab sein junger Kollege zu. „Soll ich weitersuchen.“ „Nein.“, erwiderte Jerry. „Wir haben keine Zeit. Wenn wir zu lange brauchen kriegen die vielleicht mit, was wir vorhaben.“ Er wandte sich an seien Vorgesetzte: „Es sind ein paar variablen drin, die mir nicht gefallen. Das erhöht das Risiko und mit unseren lädierten Schilden, das könnte eng werden. Ihre Entscheidung, Captain?“

Robin überlegte: „Aber es ist machbar?“ Der Einsatzoffizier biss sich auf die Zunge. Auf der ein Seite war der Plan wirklich die vermutlich einzige Option die blieb, ohne von den Raider früher oder später zu Mus verarbeitet zu werden, denn lange würden sie das Versteckspiel nicht mehr aushalten. Und es reizte ihn natürlich, die Idee die er zusammen mit seinen Freund entwickelt hatte auszuprobieren. Auf der anderen Seite waren bei der ganzen Sache eine Menge wenn’s. Wenn der Schild hielt, würde es gut gehen, wenn sie rechtzeitig aus dem Asteroidenfeld herauskamen, würden es keine ernstzunehmenden Probleme geben. Wenn sie alle Raider erwischten, wäre das ein kleines Wunder. Doch dann nickte er: „Ja es ist machbar.“ „Dann ziehen wir es auch durch.“

Sofort änderte die Waterloo ihren Kurs und flog in Richtung Asteroid. Kurz darauf meldete Jason, dass die Torpedos bereit waren. So langsam bildete sich Schweiß auf den Stirnen der Brückenmannschaft. Jeder fragte sich: Würde es klappen?

Doch da zeigte sich das Objekt der Begierde. Aufgrund seiner Größe und der damit verbunden Masse hatte er ein Großteil der herumfliegenden kleinern Asteroiden an sich gezogen, was ein recht freies Feld ergab. „Torpedos los.“, war die erste Anweisung, die dann Jeremiah gab. Vier weiß glühende Projektile lösten sich aus dem vorderen Schnellfeuertorpedowerfer und schlugen auf den Asteroiden ein, ohne aber zuexplodieren. 15 Sekunden danach änderte auch das Schiff seien Kurs, um das Asteroidenfeld zu verlassen. Als letzten schleuste der Einsatzoffizier die Zieldrohne persönlich.

Nun lag alles bereit. Die Falle konnte zuschnappen. Und dann kamen sie. Vier Raider quasi auf dem Silbertablett, einer hübsch nach den anderen. Doch die Waterloo hatte das Asteroidenfeld noch nicht verlassen. Das war ein Problem.

Jedenfalls beobachtete Jerry die angreifenden Schiffe genau, wie sie sich immer weiter dem Asteroiden näherten. Er versuchte zu schlucken konnte es aber nicht. Vor Aufregung war sein Mund ganz trocken. „Noch näher … näher …gleich … gleich … JASON, JETZT:“

Das Bild auf dem Monitor wurde durch das Förderationslogo und den Hinweis: „CONNECTION INTERRUPTED“ ersetzt. Der leitende Einsatzoffizier schaltete sofort auf die Hecksensoren um und so konnten alle sehen, wie sich der Asteroid in einen glühenden Feuerball verwandelte. Für genau 23 Sekunden hatte das Tuansystem eine zweite Sonne. Sehr klein, aber es reichte. Denn so stabil die Raider auch gebaut waren, dagegen konnte sich nicht schützen. Drei von ihnen zerbarsten sofort. Der vierte und letzte schien erst davonzukommen. Aber das Glühen hatte die Sensoren überladen und so krachte der Raider gegen einen anderen Felsbrocken.

Der Sieg war erreicht, aber die Waterloo war noch längst nicht außer Gefahr. „Captain, eine Druckwelle der Stärke sieben kommt auf uns zu.“, meldete Quentin alarmiert. 2lieutnant Esteban.“, war das einzige, was Robin noch fragend herausbrachte. „Äh, äh, ähm das war nicht so geplant. Ich hatte nur mit ähm maximal Stärke fünf gerechnet“, gab der Einsatzoffizier kleinlaut zu. „Aber wenn die gesamte Hilfsenergie auf die Achterschilde können wir raussurfen.“ „Wenden könne wir sowieso nicht mehr. Die Welle würde uns seitlich treffen.“, fügte Christine. „Na dann an die Arbeit.“

Das musste aber schnell gehen. Erstens musste die Waterloo genau auf Kurs gebracht werden, damit die Welle das Schiff nicht doch seitlich traf, was sehr gefährlich wäre. Zweitens wurde die gesamte verfügbare Energie auf die hintern Schilde transferiert. Da das restliche Schiff aber dann die zu der Welle gehörende Strahlung ausgesetzt werden würde, wurden zusätzlich Ebene 10 - Kraftfelder aktiviert und Strahlungsalarm gegeben.

Es war kaum alles vorbereit, da traf die Welle auch schon auf das Schiff. Die Schilde hielten zu anfangs, doch dann begannen die Lichter auf der Brücke zu flackern. Die Belastung nach dem langen Kampf war doch auch an den Schiff zu spüren, vor allen da es nicht direkt dafür vorgesehen worden war, sondern nur ein Testschiff. „Hauptenergie ausgefallen.“ ,meldete sich plötzlich Chief Parker über Kom. Er hatte das Kommando im Maschinenraum übernommen, da die restlichen voll ausgebildeten Ingenieure nur ein bis zwei Jahre Älter waren als Quentin Lang und damit nur über wenig Erfahrung verfügten.

„Bringen sie sie wieder online.“, befahl Elijah. Er wusste, dass er sich auf den Techniker verlassen konnte. Er hatte sich aber auch schon gefragt, warum der Chief nicht ein Angebot zu einen Offizierlehrgang für Unteroffiziere angenommen hatte. Damit wäre der Chief schon länst Lieutnant oder sogar Lieutnant Commander. Und solche Angebote hatte es für Marcus lange gegeben. Doch ihm reichte es, mit seiner Ruhe und seiner Erfahrung diejenigen zu unterstützen, die höher hinauswollten.

„Ich leite die verfügbare Hilfs- und Notfallenergie auf Schilde, Lebenserhaltung, Navigationssensoren und -deflektor.“, erklärte der Einsatzoffizier. Unbemerkt kreuzte er die Finger. Das sah nicht gut aus. Solange es nur kleinere Asteroiden im Weg gab, war das kein Problem.

„Asteroid direkt voraus.“, meldete Quentin plötzlich. „Er ist zu groß für den Navigatiosndeflektor.“, meldete Christine. „Gebt mir Energie für Phaser und ich schneide das Ding in mundgerechte Happen.“ „Geht nicht.“, erklärte Jeremiah. „Dazu müssten wir Energie von den Schilden nehmen. Dann wären wir der Strahlung der Energiewelle ausgesetzt.“ „Wenn wir auf den Asteroiden knallen, sind wir tot.“, beschwor Jason seinen Freund. „Wenn wir die Schilde verlieren sind wir auch tot.“, erwiderte Jerry fatalistisch. „Und ganz ehrlich gesagt, so hart es auch klingt. Wenn die Wahl zwischen sofort zerbröseln und getoastet zu werden, steht, bevorzuge ich ersteres. Geht schneller.“

Das Ende der Waterloo schien unausweichlich. Doch dann lösten sich plötzlich aus dem vorderen Torpedowerfer vier Quantentorpedos und zerstörten den Asteroiden, der sich in der Flugbahn des Raumschiffes befand. Kurz darauf wurde auch die Hauptenergie wieder reaktiviert und Christine Powers konnte das Schiff mit vollem Gegenschub aus der Schockwelle bringen.

Dann wurde das Schiff gestoppt. Wie erwartet hatte die energetische Welle die Waterloo aus dem Asteroidenfeld getragen. Und auch ansonsten sah alles aus, als wäre es mehr oder weniger ganz. Die paar Dellen an den bis dahin makellosen Rumpf, sowie die Spuren an den Heckwaffen waren doch nicht der Rede wert, wenn man gerade dem Tod von der Schippe gesprungen war. Spontan brach Jubel aus. Es war für alle, selbst für Jeremiah, schwer zu fassen, dass der aberwitzige Plan funktioniert hatte und alle noch lebten. Noch viel mehr, dass sie alle nicht durch eine Kollision mit dem Asteroiden zu Staub zerbröselt wurden waren.

„Gute Arbeit, Mr. Nakara.“, lobte Robin ihren Sicherheitschef. Doch so sehr Jason das Lob genoss, so sehr war er auch eine ehrliche Haut. „Tut mir leid, Ma’am, aber das war ich nicht.“ Das wunderte die Kommandantin der Waterloo natürlich. „Und wer war es dann? Leiutnant Esteban?“

Doch auch der Einsatzoffizier schüttelte mit den Kopf. Bevor jedoch die Fragestunde weitergehen konnte meldete sich ganz zaghaft Quentin Lang: „Ähm, ich war das Captain.“ Alle schauten überrascht zu den jungen Offizier, der mit seien jungen Jahren quasi der Benjamin der Brückencrew war. „Gute Arbeit, Ensign.“, erklärte Captain Dellmare. „Verraten sie uns auch, wie sie das gemacht haben.“ „Vor allen, da wir die gesamte Energie für die Schilde gebraucht haben.“, ergänzte Elijah.

Quentin war sichtlich nervös, räusperte sich mehrmals und erzählte dann: „Mir war eingefallen, dass ich die Avenger noch im Wartungsmodus befand. Das heißt, dass sie sowohl zum Datenaustausch, als auch zum Laden der Notenergie mit dem Schiff verbunden war. Also habe ich den Hauptreaktor hochgefahren und die gesamte Shuttleenergie in den vorderen Torpedowerfer geleitet. Zum Glück hatte Lieutnant Nakara das Ziel bereits fixiert und so brauchte ich die Torpedos nur noch abzufeuern.“ Er lächelte zaghaft: „Nur habe ich dabei den Energiespeicher der Avenger überladen und damit zerstört.“ „Macht doch nichts, Junge.“, beruhigte der Chefingenieur. „Besser der Speicher als das gesamte Schiff.“

Robin schmunzelte, bemerkte dann aber: „Wenn ich mich recht entsinne haben wir noch einen Schlepper den wir kriegen müssen. Mr. Bates was macht unser Warpantrieb.“ „Wir müssen die Spulen neu ausrichten. Dann sind wir wieder voll operationsfähig. Das HIK braucht dazu eine halbe Stunde und kümmert sich danach um die Waffensysteme“, berichtete der Chefingenieur. „Sehr gut, Commander. Aber die werden wir vorerst nicht brauchen, Schließlich haben wir ja noch unsere Bugwaffen.“, entschied die Kommandantin. „Ensign Powers orten sie den Schlepper und setzen sie einen Abfangkurs, vorerst nur voller Impuls. Sobald Commander Bates sein okay gibt, gehen sie auf Maximum Warp.“

Es dauerte zwar etwas, aber dann näherte sich das Föderationsschiff den Schlepper der Fremden. Mit der Barrakuda am Haken und ohne seine Eskorte war er ein leichtes Ziel, Mit gezielten Phaserschüssen wurde der Warpantrieb und der Traktorstrahl lahm gelegt. Damit brachte man sowohl den Schlepper als auch die Barrakuda unter Warp. Beide Schiffe erlitten bei dem Manöver Schäden, aber nichts, was man nicht reparieren konnte.

Die Waterloo folgte ihnen und mit einem weiteren gezielten Schuss auf den Impulsantrieb treib der Schlepper der Fremden nur noch vor sich hin. Captain Dellmare lächelte befriedigt. Endlich würde sie ein paar Antworten erhalten. „Mr. Nakara aktivieren sie ein Traktorstrahl, schicken sie ein Sicherheitsteam in den Transporterraum um unsere ‚Gäste’ zu empfangen. Wir werden sie an Bord holen und be…“

Doch da unterbrach ein gleißender Schein die Kommandantin der Waterloo. Die Fremden hatten lieber ihr Schiff zerstört und damit sich selbst getötet, als in die Gefangenschaft zu gehen. Robin schüttelte nur frustriert mit den Kopf: „Ich hasse es, wenn die bösen Jungs so etwas tun.“

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Vier Tage später traf die USS Venture ein. Das Schiff hatte einen kleinen Umweg fliegen müssen, um die Mannschaft der Barrakuda aufzunehmen. Dafür war der föderierte Schlepper schon wieder längst auf dem Heimweg. In der Zwischenzeit waren die Schäden an der Waterloo und der Barrakuda repariert worden. Nun saßen die Führungsoffiziere der Waterloo zusammen mit Captain Douglas MacCall, dem Kommandanten der Venture, Commander Luina Tail, seiner Stellvertreterin und Robert Schweizer, dem Kapitän der Barrakuda, im Konferenzraum.

Dort berichtete Captain Dellmare eine grobe Zusammenfassung der Ereignisse seit dem Erhalt des Notrufes von der Braakuda. Einzig und allein das Auffinden von Natalie ihre Lebensgeschichte sowie die eher inoffiziell getroffene Übereinkunft zwischen den Führungsoffizieren der Waterloo und dem zuständigen Mitarbeiter des Familienministeriums ließ sie weg. Das ging die anderen Offiziere nichts an. Hie und da ergänzten sowohl Elijah Bates als auch Jeremiah und Jason noch einige Details, wenn von Seiten der Gäste noch nachgefragt wurde.

Abgerundet wurde das ganz durch eine Recherche die Jerry aufgrund eines früheren Befehls seiner derzeitigen Kommandantin durchgeführt hatte. Er trat an das große Display im Konferenzraum und rief eine Sternenkarte mit dem Sektor und den umliegenden Sektoren. „Bisher gab es keine Vorfälle, besonders kein mysteriöses Verschwinden von Frachter in diesen Bereich, die im Zusammenhang mit dem stehen könnte, was mit der Barrakuda passiert ist.“ „Es gibt auch keine Geschichten über so etwas, die in den Raumhafenbars herumerzählt werden.“, fügte Robert Schweizer an. „Aber wenn sich das häuft, könnte es den Flugverkehr aus diesen Sektoren stark verlagern. Das bedeutet längere Transportzeiten und vor allen, dass mindestens sechs Kolonien vom wirtschaftlichen leben der Föderation abgeschnitten werden.“

Captain MacCall hatte dem Bericht aufmerksam zugehört. Er wartete höflich bis sich Lieutnant Esteban gesetzt hatte und erklärte dann: „Dazu wird es nicht kommen Mr. Schweizer. Denn so wie ich das sehe, war das die Aktion von Piraten. Und deren Vorgehen wurde im Keim erstickt. Kein Grund zur Beunruhigung.“ „Entschuldigen sie bitte, Captain, aber ich sehe das anders.“, widersprach Jeremiah sofort und fragte sich, wie so jemand überhaupt Captain werden konnte. „Ich wüsste nicht dass ich sie um ihre Meinung gebeten hätte, Lieutnant.“, erwiderte Douglas barsch. Das passte nun Robin ganz und gar nicht, wie ihr Kollege mit ihren Offizieren herum sprang. „Könnte ich sie kurz unter vier Augen sprechen, Captain.“

Nachdem die beiden Kommandanten gegangen waren, fragte Christine: „Commander, ist ihr Captain immer so.“ Die Trill lachte kurz auf: „Er ist heute noch charmant.“ „Wie kommen sie mit ihm zurecht?“, fragte Jerry. „Eigentlich ganz gut. Meine Meinung hört er sich ja auch an.“, berichtete die stellvertretende Kommandantin der Venture. „Aber ich habe mir diese Vorrecht hart erarbeitet.“

Kurz darauf betraten auch die beiden Captains den Konferenzraum wieder. Douglas MacCall sah nicht wesentlich freundlicher aus als vorher, dennoch fragte er: „Was haben sie für Einwände, Lieutnant Esteban.“ Während Jerry mit einen stillen Lächeln sich seien Antwort gut überlegte, fragte er sich auch im Stillen, was da wohl vorgefallen war.

Kaum das Robin und Douglas den Konferenzraum verlassen und den Bereitschaftraum der Kommandantin der Waterloo betreten hatte, fragte diese: „Was sollte das gerade, Captain.“ Doch der Offizier war sich keiner Schuld bewusst. „Ich dachte das wäre klar. Ich habe dem Lieutnant nicht um seine Meinung gebeten. Außerdem bin ich es nicht gewohnt, dass man mir widerspricht. Vor allen nicht von so einen Grünschnabel.“ Robin Dellmare seufzte. Sue wusste dass nicht alle Kommandanten einen so offenen Kommandostil pflegten wie sie. Dennoch war sie von ihrer Philosophie sehr überzeugt.

„Captain MacCall.“, begann sie daher. „Sie sagen, sie haben das Schiff mit der taktischen Überlegenheit. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, woraus sich ihr Anspruch ableitet. Aber sei es drum. Nur sind sie hier Gast auf meinem Schiff. Meine Offiziere sind es gewohnt, ihre Meinung frei zu äußern. Zugegeben, Lieutnant Esteban ist, was das angeht, sehr freimütig. Aber ich schätze das. Vor allen begründet er seine Meinung immer sehr gut.“

„Das mag sein.“, erklärte Douglas verärgert. Ihm passte es ganz und gar nicht, dass ihm so der Marsch geblasen wurde. Aber er schluckte einen Großteil seiner Wut herunter und erklärte: „Wie lange ist ihr Wunderknabe den schon im aktiven Dienst. Vier, vielleicht fünf Jahre. Ich komme gut und gerne auf die zehnfache Dienstzeit. Ein Viertel Jahrhundert lang, kommandiere ich schon Raumschiffe. Da nehme ich mir schon raus, meine eigene Meinung zu haben und mir von niemanden reinreden zulassen. Vor allen nicht von jemanden der so jung ist, dass er mein Sohn, wenn nicht sogar mein Enkelsohn sein könnte.“ Captain Dellmare nickte: „Das verlangt ja im Grunde auch niemand. Hören sie ihm doch einfach zu. Und vergessen sie nicht, sie können sich auch mal irren.“

Da saß. Douglas führ sich durch seine, vom Zahn der Zeit silbrig gefärbte Haare. „Ihr Lieutnant kann ich ebenso irren.“ Robin lächelte und erhob sich: „Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Nur kann man das durch einen angeregt Diskussion herausfinden“

„Captain ich finde es gibt durchaus Anhaltspunkte, dass die fremden Angreifer zu einer uns bisher unbekannten Macht gehören.“, begann Jeremiah nun mit seinen Ausführungen. „Erstens wäre da die in sich homogene Technologie zu nennen. Die meisten Piraten verwenden ein unterschiedliches Sammelsurium an Schiffen und Waffen. Alle Raider waren jedoch gleich aufgebaut und verfügten über die gleichen Fähigkeiten. Und sie wirkten nicht veraltet, was meist auch ein Hinweis auf Piraten ist, da diese oft auch ihre Schiffe von Raumschiffriedhöfen stehlen und diese dann umbauen und aufrüsten. Auch passten der Schlepper und die Sonde dazu.

Der Einsatzoffizier machte eine Pause in Erwartung einer Antwort und fuhr dann fort: „Zweitens kommt noch hinzu, dass alle Besatzungsmitglieder aller fünf Schiffe ein und derselben Spezies angehörten.“ Er lächelte kurz und fuhr dann fort: „Ich habe es selbst anhand der Sensorlogs überprüft. Und ich versichere ihnen, Captain, bei so etwas bin ich sehr gründlich.“

Douglas wollte erst sofort scharf Antworten, aber er verbiss sich die Worte auf der Zunge, als er den warnenden Blick seiner Kollegin bemerkte. Er musste wohl oder übel argumentieren: „Lieutnant, dass sind durchaus interessante Punkte. Aber diese Punkte trafen vor über 200 Jahren auch auf das Orionsyndikat zu.“ Jerry nickte bestätigend: „Das mag sein, Captain. Aber die Orioner waren früher auch mal eine Macht im Alphaquadranten. Außerdem hat sich der Anführer der Fremden als General vorgestellt. Das deutet auf eiene militärische Struktur hin.“ „Das ist aber wage.“, bemerkte Commander Tail. „Das könnte auch ein Fehler in der Übersetzungsmatrix sein.“ „Ich klammere mich auch nicht an diesen Punkt.“, erwiderte der Einsatzoffizier. „Nur passt dass eben sehr gut zu meiner Theorie.“

„Sie vergessen aber dabei die Tatsache, dass diese Fremden einen Akt der Piraterie begangen haben.“, konterte Douglas. „Offizielle Streitkräfte tun so etwas nicht.“ „Darauf würde ich mich nicht verlassen, Sir.“, entgegnete Jeremiah. „Wenn dass offizielle Streitkräfte, wie sie das nennen, nennt sich das bloß eben nicht Piraterie, sondern Kapern. Anderer Name für dieselbe Vorgehensweise. Kaperfahrten sind seit Jahrhundert ein gängiges strategisches Mittel. Sir Francis Drake zum Beispiel jagte für die englische Krone holländische und spanische Handelschiffe. Selbst im zweiten und sogar im dritten Weltkrieg gab es Kaperschiffe. Nur in der modernen Raumfahrt gibt es so etwas nicht. Natürlich hat es während des Dominionkrieges Angriffe gegen die feindlichen Nachschubrouten gegeben. Aber da ging es nur um die Zerstörung. Warum nicht auch die Materialien des Feindes gegen ihn einsetzen?“ „Weil dies völkerrechtlich Verboten ist.“, dozierte Captain MacCall. „Seit den Abkommen vom Khitomer.“

Jerry überlegte: „Stimmt, daran habe ich jetzt gar nicht gedacht. Aber ich glaube nicht dass diese Spezies das Abkommen unterzeichnet hat. Mich würde es sogar nicht verwundern, wenn sie über Subraumwaffen verfügen würden.“ „Reine Spekulation.“, wehrte der Kommandant der Venture ab. „Genauso wie die Ansicht, dass diese Typen allein gearbeitet haben.“, konterte Jeremiah.

„Gentlemen, das führt doch zu nichts.“, unterbrach Captain Dellmare die beiden Männer bevor sie einen richtigen Streit vom Zaun brechen konnten. „Ich denke wir haben alle relevanten Einschätzungen gehört. Sowohl Captain MacCall als auch Lieutnant Esteban haben ihre Meinungen klar und gut begründet vertreten.“ Robin sah von ihren Amtskollegen zu ihren Einsatzoffizier und wieder zurück: „Commander Bates, was denken sie?“, fragte sie dann aber überraschend ihren Stellvertreter.

Der Ingenieur legte seinen Kopf leicht schräg und dachte kurz nach. Dann erklärte er: „Es gibt genügend Argumente für und wieder beider Positionen. Auch wenn sich beide Ausschließen. Wenn Captain MacCall Recht hat, sind wir vermutlich fein raus. Dann haben wir eine aufstrebende Piratengruppe im Keim vernichtet. Wenn aber Lieutnant Esteban Recht hat, haben wir ein großes Problem. Dann haben wir es mit einen neuen Feind zu tun, den wir 1. nicht kennen und uns 2. in einigen Bereichen des Raumschiffbaus überlegen ist. Er dürfte zwar eher eine Spezies mit ein maximal drei Sternensystemen sein, aber wenn die Gefahr vom Oberkommando falsch eingeschätzt wird. könnten sie uns durchaus Verluste zufügen.“

Ende Barrakuda- Storyarc

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  • 5 Wochen später...

Pokerspiele

Ein paar Wochen später saß Jeremiah in seinem Quartier und arbeitete am Abschlussbericht über das HSTS. Wie schon das HIK und das HMTS arbeitete es nun genau nach den Vorgaben. Doch die ganzen Probleme stinkten den Einsatzoffizier so etwas von. Er hatte natürlich recht gehabt, dass ein Speicherloch in der Datenmatrix das Problem mit dem Anstieg des Bedarfs des RAM-Speichers und damit auch nach einiger Zeit zur Inmobilisierung des Systems führte. Noch peinlicher für Dr. Nikad war, dass ausgerechnet Natalie die entscheidende Idee hatte. Nun gut, dass war vielleicht übertrieben, aber ein harmlos von ihr hingeworfener Satz, hatte Quentin und Jerry auf die entsprechende Spur geführt.

Doch nun hieß es sich zu beeilen. Es war Freitagabend und die Anderen warteten sicherlich auf ihn. Denn in Ermangelung anderer Freizeitmöglichkeiten hatte sich auf der Waterloo eine Pokerrunde gebildet. Jeden Freitagabend trafen sich, Lieutnant Commander Bates, die Lieutnants Esteban und Nakara, sowie Christine Powers und Chief Marcus Parker sowie zwei Forschungsassistenten zum Pokern.

Jerry, der zwar auf der Akademie häufig gepokert hatte und dabei auch nicht schlecht gewesen war, hatte dennoch etwas gebraucht, um wieder ins Spiel zu finden. Er war eingerostet. Aber nach ein paar Abenden ging es dann wieder. Seine Freunde und Kameraden nannten ihn schon „Mr. Ice“, weil sein Gesicht oftmals kaum eine Regung verriet. Man wusste nie ob er bluffte oder wirklich ein gutes Blatt hatte.

Also beeilte sich der Lieutnant den Bericht abzuschließen. Als er fertig war, sprang er schnell unter die Dusche und zog sich um. In Jeans und einen schwarzen T-Shirt machte er sich auf den Weg zum Quartier vom Lieutnant Commander Bates, wo das Spiel stattfand. Wie erwartet war es schon im vollen Gange. Während Jeremiah zum Replikator ging und sich ein paar Tortillachips mit Käsedip und ein großen Glas Weizenbier replizierte fragte er: „Und, wie läufst.“ „Hast du keine Augen im Kopf.“, fragte Chris und deutete auf die Menge Spielchips die vor ihr lagen.

Auch die anderen Spieler seufzten etwas. „Unser Fliegerass hat uns ganz schön ausgenommen.“, erklärte Jason und betrachtete seine kümmerlichen 17 Chips. Es dauerte nur noch ein Spiel, welches Christine mit einem geschickten Bluff gewann und eine neue Runde begann. Nun setzte sich auch Jerry an den Tisch. Die Spielchips wurden neu verteilt und Jason Nakara gab als erster die Karten.

Das Blatt das Jeremiah erhielt war zwar kein schlechter Anfang, aber dennoch ausbaufähig. Kreuz und Pik –Dame, Herz-Bube, Karo neun und Pik sieben. Der Einsatzoffizier drückte die beiden Luschen und ließ sich zwei weitere Karten geben. Karo Bube und Herz zehn. Damit konnte man Spielen und notfalls auch gewinnen. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er die anderen Mitspieler.

Die meisten hatten ebenfalls ein bis drei Karten getauscht, nur Jason Nakara selbst nicht. Hatte er sich gute Karten gegeben, oder bluffte er? Bei Thomas Baxter einer der Forschungsassistenten war alles klar. Der junge Mann aus der Wegakolonie verkroch sich hinter seinen Karten, dass hieß meist, dass es nicht bei ihm gut aussah. Jedoch bei Zorin dessen rigellanischen Freund sah das anders aus. Er strahlte. Jedoch war er auch ein vorsichtiger Spieler. Jerry beschloss zu sehen, wie weit dieser mitging. Bei den restlichen Teilnehmern war das Einschätzen schwieriger. Weder Elijah noch Marcus verzogen eine Miene, auch Chris hielt sich bedeckt.

Aber gegen solche Spieler die Abwarteten, gab es ein paar gute Methoden, sie aus ihrem Schneckenhaus zu locken. Von Vorteil war, dass der Einsatzoffizier als Erster erhöhen durfte. Was er auch wohlweislich tat. „Ich erhöhe um 50.“ Thomas passte sofort, Zorin und Elijah ebenfalls. Die anderen gingen mit. Das hatte Jerry nicht ganz erwartet. Er strich sich nachdenklich über die Oberlippe und zählte, um Zeit zu gewinnen seine Chips. Und setzte dann noch mal denselben Betrag, Darauf steigen auch Marcus und Christine aus.

Worauf Jason einen kurzen Blick zur Seite machte und dann sofort um 20 erhöhte. Jeremiah war sich nun zu 70% sicher, dass der Sicherheitschef nur bluffte. „Ich gehe mit und erhöhe um 25.“ „Ich gehe mit und sage, du brauchst 100 um zusehen.“ „Okay.“, erwiderte Jeremiah und warf den Betrag in die Mitte. „Dann zeig mal was du hast.“ Auch Jason war die gleiche Menge Chips ein, legte sein Blatt, ein 5er Drilling mit einer Pik-zwei und einen Herz König, ab und verlangte: „Was hast du? Zeig mal her.“ Mit einen breiten Grinsen legte Jerry seine Karten ab und zog lächelnd den Pot ein. Nur Zorin war enttäuscht: „Da hätte ich ja mitgehen sollen. Mein Full House hättet ihr nicht schlagen können.“ Die beiden Offiziere sahen sich an und auf ihren Augen stand so viel geschrieben wie: „Selber schuld. Ein Full House spielt man IMMER.“

Die nächsten Spiele jedoch musste es der Einsatzoffizier vorsichtiger angehen. Er hatte absolut nichts auf der Hand und er glaubte, dass die anderen es doch langsam merkten wenn er bluffte. Außerdem war es nie gut, jemanden anders den Topf erhöhen zu lassen. Der Raise musste immer in der Hand bleiben. Im vierten Spiel bekam er nach dem Tausch von Drei Karten ein Flush. Mit diesen genialen Blatt im Rücken lieferte sich Jeremiah mit Christine Powers eine Wettstreit um den Gewinn. Aber mit einen Full House war da nichts zu holen. Und so ging der Einsatz in die Hände von Jerry. Noch zwei weitere Sieler und ei sache war perfekt.

„Weil wir gerade hier so entspannt zusammensitzen, wüsste ich eines gerne, Jeremiah.“, bemerkte Elijah Bates nachdem die Runde abgeschlossen war. Er nippte kurz an seien Brandy und fuhr dann fort: „Wie sind sie nur auf diese verrückte Idee mit der Asteroiden H-Bombe gekommen.“

Der Einsatzoffizier seufzte kurz, vor allen da auch die Augen aller anderen Anwesenden sich jetzt auf ihn richteten. Also begann er notgedrungen zu erklären: „Im Grunde genommen stammt die Idee nicht von mir. Ich habe nur geholfen sie umzusetzen und auf dem Holodeck zu testen.“ „Wie kam es dann dazu.“, wollte Christine wissen.

„Das ist eine lange Geschichte.“, erklärte Jeremiah. Doch dann begann er zu erzählen. „An der Akademie war ich mit einem anderen Kadetten aus meinen Jahrgang, Gregory Livingston eng befreundet. Nach unseren Abschluss besuchten wir den erweiterten Lehrgang für Kommandooffiziere, ich, weil ich es wollte und Greg, weil er den Posten, den er wollte, nicht bekommen hatte. Wir haben uns in den Lehrgang recht gut geschlagen, waren aber beiweiten nicht die Klassenbesten. Wir waren eher guter Durchschnitt. Wobei das nicht schlecht war. Das Level der Kadetten war sehr hoch. Aber als Team waren wir unschlagbar. Egal wer den Skipper oder den ersten Offizier gespielt hat, wir haben die anderen Kadetten fertig gemacht.“

Er machte eine Pause, trank etwas und fuhr dann fort: „Das lag vermutlich zum einen an unserer Freundschaft, wir verstanden uns einfach blind. Und zum anderen ergänzten wir uns unglaublich perfekt. Da ich quasi mit den ganzen Regeln der Flotte aufgewachsen bin, fiel es mir einfacher, die ganzen Manöver und vor allen die Gegenmanöver zu merken und auch anzuwenden. Ich wurde mit der Zeit auch recht geschickt, ein Standardmanöver anzutäuschen, und dann mit einen zweiten zuzuschlagen, wenn mein Gegner auf das erste reagierte. Greg hingegen hatte damit etwas Probleme. Wenn er das beherrscht hätte, wäre er einer der Besten in unseren Kurs gewesen. So aber beherrschte er die fiesen Tricks. Und wenn man immer gegen dieselben Leute antritt, dann kennt man ihre Schwächen. Und nutzt sie weidlich aus.“

Jerry lächelte kurz verträumt, alten Erinnerungen nachhängend. „Wir sind dann aber im Laufe der Zeit etwas überheblich und arrogant geworden, dachten wir wüssten und könnten alles. Also haben unsere Ausbilder beschlossen, uns eine Lektion zuerteilen. Und boten an, dass wir mal gegen sie antreten dürften. Und da Greg und ich keine Herausforderung gescheut haben stimmten wir zu.“

„Und die Ausbilder haben euch fertig gemacht.“, vermutete Marcus Parker korrekterweise. Der Einsatzoffizier nickte: „Natürlich. Wir hatten eine Galaxy und wurden von Bird Of Preys attackiert, in einen Asteroidenfeld. Und da unsere Ausbilder sich, ähnlich wie die Raider nicht aufteilten, saßen wir bald in der Klemme.“ „Und da ist euch diese Idee mit den Asteroiden gekommen.“, bemerkte Jason.

Doch Jeremiah schüttelte mit dem Kopf: „Nein, nicht sofort. Wir hatten schließlich alle Hände voll zu tun um das Schiff zusammenzuhalten. Und letztendlich zerstörten sie es doch. Doch das wollten wir, besonders Greg, nicht auf uns sitzen lassen.“

Fünf Jahre

Akademie Trainingscenter

Mit festen weit ausholenden Schritten lief Kadett Greg Livingston den Hauptverbindungskorridor entlang. Er war sich noch nicht sicher, ob er seine Niederlage auf dem Holodeck mit Sythehol betäuben sollte, oder mit einem Wutanfall, indem er alle Einrichtungsgegenstände gegen die Wand warf. Denn wütend war er wirklich, was auch sein grimmiger Blick und seine zur Faust geballten Hände verrieten. Hätte ihn jemand einen Grund geliefert, hätte er der oder diejenigen Person eine ordentliche verpasst. Auch wenn er dann aus dem Kurs geflogen wäre. Aber dass war ihm derzeit egal. Denn einen solche Niederlage, die er erlebt hatte, war im in seiner gesamten Kadettenzeit noch nie untergekommen.

Und zu seinen Verdruss wurde er auch noch Kadett Ltanor angeredet. Der Zakdorn war Klassenprimus und würde vermutlich in einigen Jahren ein hervorragender Captain werden. Er hatte aber schon mehrmals gegen das Duo Liningston/Esteban verloren, denn er hatte eine Schwachstelle. Er eröffnete einen Kampf immer mit demselben Manöver. Schon bei der dritten Übung hatte Greg ihn daher fertig gemacht. Das wurmte den Zakdorn natürlich sehr und er war sichtlich erfreut dass die Gregory und Jeremiah eine Niederlage erlitten hatten.

„Na wie lief es denn?“, fragte er ein scheinfreundlich. „Nicht so gut. Sieht man doch.“, brummte Greg. „Da hattet ihr den Mund wohl zu voll genommen. Ihr seid doch nicht so gut, wie ihr glaubt.“, spottete der Zakdorn. „Halt die Klappe, Ltanor. Du hättest da auch kein Land gesehen.“ „Ich? Ich hätte durchgehalten.“, behauptete der Kadett. Das brachte Gregory so richtig in den Harnisch. „Du arroganter Mistkerl. Ich bügele dir gleich deine Falten aus dem Gesicht.“, blaffte er noch und dann wollte er sich auf den Zakdorn stürzen.

Doch seine Faust wurde abgefangen. Nicht von Ltanor sondern von seinen Freund Jeremiah. „Bist du verrückt geworden.“, fauchte Kadett Esteban. „Sei vernünftig. Das ist jetzt das Letzte, was du gebrauchen kannst.“ Dann wandte sich Jerry an den Zakdorn. „Wenn du wirklich durchhalten würdest, dann beweise es uns doch, Ltanor. Ich glaube Admiral Schreiber ist noch auf dem Holodeck.“ „Das habe ich nicht nötig.“, erwiderte der Angesprochen ungerührt. „Dann halt deine große Klappe.“, erwiderte Jeremiah und schleifte Greg hinter sich zum Quartier, obwohl dieser noch ein: „Wir sind noch nicht fertig miteinander, Ltanor. Beim nächsten Training mache ich dich fertig.“

Im Quarttier angekommen, faltete Jeremiah erstmal seien Freund zusammen. „Hast du eine Vollmeise, Greg. Tätlicher Angriff auf einen Kadetten.“ „Ltanor hat mich herausgefordert.“, verteidigte sich Kadett Livingston sofort. „Ltanor ist ein Arsch, ja.“, bestätigte Jerry. !“Aber das gibt dir lange noch nicht das Recht, ihm eine rein zuhauen. Auch wenn du gerade etwas frustriert bist.“ „Etwas frustriert.“, wiederholte Greg wütend. „Ich bin stinkwütend. Ich bin noch nie so fertig gemacht worden.“ „Greg, wir haben beide gewusst, dass es nicht einfach werden würde.“, erwiderte Jeremiah immer noch ruhig. Nur sein aufgeregtes auf und ab gehen verriet, dass er nicht minder wütend war. Er versteckte es nur besser. Unsere Ausbilder haben nun mal mehr Erfahrung. Wir sollen ja auch von ihnen lernen.“

„Mehr Erfahrung.“, wiederholte Greg sarkastisch. „Meinem Wissen nach war nur Admiral Schreiber früher der Captain eines Raumschiffes. Die anderen sind doch nur Bürohengste. Wir hätten uns nie darauf einlassen sollen, dass wir gegen alle vier antreten, sondern nur gegen den Admiral.“ „Dann wäre er mit einen Warbird gegen uns angetreten.“, erwiderte sein Freund. „Und damit hätte er uns auch ganz schön auf die Nase gehauen. Wir können gegen unsere Ausbilder nicht gewinnen. So gut sind wir dann doch nicht.“

„Vielleicht mit einen kleinen Kampfschiff.“, überlegte Gregory nach einen Moment des Schweigens ruhiger. „Einer Defiant vielleicht.“ „Sag bloß du willst es noch mal versuchen?“ Also manchmal musste sich Jeremiah über seinen Freund wundern. „Warum nicht.“, erwiderte dieser. „Nicht um zu beweisen, dass wir doch die Besten sind. Ich will einfach nur Ltanors dummes Gesicht sehen, wenn wir gewinnen.“ Jerry schmunzelte. Im Grunde genommen hatte Greg ja Recht. Allein der Gedanke daran, war es wert es noch mal zu versuchen. „Aber dann sollten wir es in derselben Konstellation versuchen. Das wirkt besser.“ „Stimmt. Wo lag unser Schwachpunkt?“

„Es war ein Fehler sie in das Asteroidenfeld zu locken.“, überlegte Jeremiah. „Sie haben ihre Formation gehalten. Das hat uns letztendlich das Genick gebrochen.“ „Bei der Formationsgeschichte gebe ich dir Recht. Das war wirklich unerwartet. Aber im freien Raum könnten sie uns von mehreren Seiten angreifen. Ich glaube nicht, dass das besser wäre. Was machen wir mit der Formation.“, erwiderte Greg nachdenklich.

„Wir müssen sie auf einmal vernichten. Sobald der Adimral merkt, dass wir - sagen wir mal - unkonventionelle Taktiken einsetzen, wird er uns unter Druck setzen. Das bedeutet, wir haben nur einen Versuch.“, schränkte Jerry ein.

Beide begann zu überlegen, wie sie diese Problem lösen konnten. Denn es war klar, dass dazu die Feuerkraft eines Schiffes der Galaxyklasse niemals ausreichte. „Vielleicht sollten wir doch die Schiffsklasse wechseln.“, überlegte Kadett Esteban weiter. „Vielleicht eine Sovereign oder auch eine Akira.“ „Nein, dass wird nicht reichen.“, widersprach sein Freund. „Vielleicht probieren wir es mit Steinschlag und schwächen ihre Schilde bevor wir sie mit einer Torpedosalve zerstören.“ „Dass ist eine Standardtaktik. Die werden damit rechnen.“, entgegnete Jeremiah. „Außerdem sind klingonische Schiffe sehr robust gebaut. Wir brauchen was anderes. Etwas wesentlich Stärkeres. So etwas wie eine saftige Sonneeruption oder auch eine Nova.“

Bei dem Satz seines Freundes kam Gregory eine Idee. Ihm fiel eine Beobachtung ein, die er während des Durchlaufes gemacht hatte. Er setzte sich an den Deskviewer der auf dem Schreibtisch indem Quartier stand und sah ein paar Daten durch. Jerry bemerkte das natürlich. „Was hast du?“, fragte er.

Anstatt zu Antworten setzte Gregory Livingston sein besonderes Lächeln auf. „Was hast du?“, wiederholte Jeremiah. „Du hast dein Ich-habe-gerade-fiese-Idee-Lächeln aufgesetzt. Du weißt, dass es mir jedes Mal dabei eiskalt den Rücken herunter läuft.“ „Muss es dir doch gar nicht. Zumindest so lange du nicht mein Gegner bist.“, erwiderte Greg. „Aber bevor du weiter, sieh es dir selbst an. Du bist doch der Sensorspezialist von uns beiden.“

Jerry besah sich die Daten und blickte ungläubig zu seinen Freund. „Ein Klasse-H Planetoid. Ich verstehe immer noch nicht, was du vorhast?“ „Klingelst bei dir, wenn ich sage, wir basteln daraus eine Wasserstoffbombe?“ „Ja, schon. Das Konzept kennt man ja schon seit gut 400 Jahren. Meinem Wissen nach haben die Amerikaner in den 50er Jahren des 20. Jh. eine Wasserstoffbombe auf dem Bikiniatoll getestet.“, rief Kadett Esteban sein umfangreiches historisches Wissen aus dem Stegreif ab. „Ja, ja, kann sein. Aber jedenfalls war es Jahrzehnte vor dem ersten wirklich funktionierenden Fusionsreaktor.“, unterbrach Gregory ungeduldig.

„Aber die mussten sich auch nicht um die Eindämmung kümmern. Außerdem verwendeten sie die heiße Fusion.“, erklärte Jeremiah. „Eben. Weil sie mit einer nuklearen Explosion den Wasserstoff auf mehrere Millionen Grad Kelvin erhitzen, sodass dieser fusionierte. Und jetzt stellt dir das ganze nur mit einer Antimaterieexplosion vor.“, komplettierte Greg.

Sein Freund fing nun auch an, breit zu Grinsen: „Superautsch.“ Doch dann verfinsterte sich seine Miene. „Nur so nebenbei gefragt. Wie willst du die Torpedos abschießen? Schließlich sollen unsere Verfolger in der Nähe sein, wenn wir aus dem Planetoiden eine Minisonne mit anschließender Mikronova machen und nicht wir selber.“ Greg Livingston verzog das Gesicht: „Jerry es ist manchmal echt schlimm mit dir. Immer hast du was zu meckern.“ „Ich meckere nicht, weil ich deine Idee ja an sich gut finde. Ich kümmere mich nur um die Details. Also was ist da dein Plan.“

Gregory überlegte. Doch da ihm nichts einfiel blickte er mit fast reumütige Gesicht zu seien Freund. „Fällt dir da was ein?“ Jerry seufzte, hatte er doch so etwas geahnt. „Nun, lass mich mal überlegen. Mhm wir könnten Torpedos auf Fernzündung stellen. Das müsste klappen.“

„Stimmt, das dürfte gehen.“, bestätigte Greg. „Nur können wir nicht das Ganze mit den Hecksensoren im Auge behalten. Dann bleiben wir zu nahe dran oder irre ich mich da. Schließlich bist du der Opsi von uns beiden.“

Jerry grinste: „Als Ingenieur sollest du das auch wissen. Aber du hast Recht. Ich denke wir sollten eine Mark- VII Sonde nehmen. Die würde zwar mit dabei zerstört werden, aber wir könnten den Zündbefehl über sie schicken und vor allen die Kommunikation verschlüsseln und maskieren.“ „Das ist doch mal ein Wort. Dann brauchen wir noch den nötigen Abstand. Aber das geht nur wenn wir schneller sind.“, überlegte Gregory weiter.

„Schneller bringt doch nichts.“, entgegnete sein Freund. „Die haben K’Vorts und die sind kleiner als einen Galaxy.“ „Du vergisst, dass sie in Formation fliegen.“, erwiderte Greg. „das behindert sie wieder. Wenn wir schneller fliegen haben sie drei Optionen. 1. Sie behalten ihre Formation bei. Dann können sie uns aber kaum folgen und wir ziehen unseren Plan durch. 2. Sie gehen in Linienformation und fliegen hintereinanderher. Dann können wir sie aber mit etwas Glück abschießen. Einen nach den anderen, ohne dass sie das führende Schiff austauschen können. 3. Sie teilen sich. Dann zerpflücken wir sie auch einzeln. Mit anderen Worten, wir können nur gewinnen.“

Jeremiah nickte nachdenklich: „Klingt ganz gut. Wir brauchen dann aber eine guten Piloten. Eine Galaxy durch ein Asteroidenfeld zu schleusen, ist bei weiten kein Zuckerschlecken. Und sieh mich nicht so an. Ich fliege zwar besser als du, aber das ist ja keine Kunst. Jedenfalls bekomme ich das nicht hin.“

Greg Livingston zog eine Grimasse und streckte dann die Zunge raus. Er hasste es, damit aufgezogen zu werden, dass er beinahe seine Prüfung für den Shuttleflugerlaubnis verhauen hätte. Doch er kannte einen Punkt wo er seien Freund ebenfalls ärgern konnte. „Dann nehmen wir Leah Perkins.“ „Bist du nicht erst vor zwei Tagen mit ihr ausgegangen.“ „Yep, war unser drittes Date.“, erwiderte Greg und lächelte hintergründig.

„Und dann bist du abends zurückgekommen, Was war los?“, fragte Jerry. „Sie ist ein Vier – Dates - Typ. Aber ihre Stubengenossin musste nächste Woche zum Null-G-Training. Also frei Bahn.“ Jeremiah seufzte: „Du bist ja fast so schlimm wie mein Cousin. Vor sechs Wochen hattest du noch was mit Leanna laufen.“ „Sie war nicht die Richtige. Wenigstens habe ich, was das angeht meinen Spaß. Nicht wie jemand anders, dessen Name ich nicht nennen will. Wie lange ist dein letztes Date her. Drei Jahre?“, konterte Gregory geschickt.

„Ich habe nicht so viel Zeit für Frauen.“, verteidigte sich sein Freund sofort. „Ich lerne eben mehr als du in meiner Freizeit. Außerdem war ich erst letzte Woche mit Serin Mittagessen.“ „Du gehst mit ihr seit gut drei Monaten ab und an Mittagessen. Das sind doch keine Dates. Eher ein Essen unter Freunden, nicht mehr.

„Wechseln wir das Thema.“, wich Jerry dem Thema aus. „Zufälligerweise halte ich Leah Perkins für eine gute Pilotin. Ich bin vor ein paar Wochen bei der Londonsimulation mit ihr geflogen. Für eine Kadettin im dritten Jahr hat sie echt was auf den Kasten.“ „Sehr schön.“ Dann sollten wir das ganze noch mal simulieren.

„Wie haben eure Ausbilder reagiert, als ihr eure Taktik zum ersten Mal eingesetzt habt.“, fragte Marcus Parker. „Sie waren durchaus beeindruckt.“, erwiderte Jeremiah. „Nur Commander Senek wies darauf hin, dass man im echten Leben keine zweite Chance bekäme.“ Der Lieutnant lächelte kurz als er an die alten Zeiten dachte und fügte hinzu: „Trotz unserer Simulationen war uns aber dennoch nicht klar gewesen, wie das auf dem Holodeck aussehen würde. Gregs erste Reaktion war ein spontaner Ausruf: ‚Hoppla! Oh oh! Bingo!’“

Die Anwesenden feixten. „Was ist eigentlich aus deinen Freund geworden.“, fragte Christine neugierig. Das plötzliche Klingeln an der Quartierstür, rettete Jeremiah davor eine Antwort geben zu müssen. Als Elijah jedoch die Tür öffnete stand Natalie davor. „Was ist?“, fragte sie sofort die etwas überrascht blickenden Erwachsenen. Jerry sah auf seine Uhr. Die zeigte bereits kurz nach halb zwölf, weshalb der Einsatzoffizier fragte: „Solltest du nicht schon längst im Bett sein?“ Doch sein Schützling ignorierte ihn einfach und setzte sich an den Tisch: „Geil, ihr pokert . Kann ich mitmachen?“

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  • 2 Wochen später...

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Nacht herrschte über San Fransisco. In der Nähe einer Lampe saß Hanni Stevenson mit ihren schlafenden Sohn im Arm auf dem Rasen des parkähnlichen Außengeländes der Sternenflottenakademie. Etwas weiter entfernt erleuchtete ein Leuchtkörper den Parkweg. Die junge Frau könnte dennoch ungehindert zu den Sternen sehen und sich fragen, wo ihr Verlobter gerade steckte. Plötzlich hallte ein Ruf durch die Stille: „Hanni, bist du hier irgendwo?“

Die Gesuchte erkannte die Stimme sofort. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Benjamin immer noch schlief, erwiderte sie: „Becka, hier drüben.“ Rebecca Esteban kam sofort angelaufen. „Hier steckst du also. Dad hat schon gedacht, du bist nach Hause gegangen.“ Hanni grinste ihre mittlerweile beste Freundin an. „Dein Vater ist manchmal etwas überfürsorglich.“ „Ja, dass ist er. Aber du musst ihn auch verstehen. Jerry würde es uns nie verzeihen, wenn euch beiden etwas passiert.“, erwiderte Rebecca. Dann griente sie auch über beide Ohren: „Außerdem ist er zu gerne Großvater.“

Hanni nickte lachend. Sofort nach ihrer Ankunft war sie, wie eigentlich schon in den vergangenen zwei Jahren ein Mitglied der Familie gewesen. Auch Benjamin schien sich über die ganze Aufmerksamkeit zu freuen. Nur der kleine Samuel schmollte erst ein wenig, weil sein anderthalb Jahre jüngerer Neffe alle in seinen Bann zog. Er war regelrecht eifersüchtig und benahm sich auch wieder zum Teil sehr babyhaft, machte nicht mehr ins Töpfchen, wollte wieder aus der Flasche trinken und warf sich auch schon mal vor Trotz schreiend auf den Boden.

Doch die ‚Taktik’ ging nicht so ganz auf. Dafür hatte David Esteban schon zu viel Erfahrung als Vater. Und nach ein paar Wochen lief alles wieder in gewohnten Bahnen. Die beiden Jungs spielten sogar miteinander. Gut dass als Spielen zu Bezeichnen wäre vielleicht falsch, aber Benjamin lag nun oft unter den wachsamen Augen seiner Mutter oder auch seiner Stiefgroßmutter auf einer Decke und gluckste vor Vergnügen, wenn Samuel ein paar Faxen machte.

So hatte Hanni auch etwas Zeit für sich gehabt. Die ging einkaufen oder auch mal ins Fitnessstudio. Und sie machte Besuche bei alten Freunden die noch auf der Erde wohnten. Wobei sie dabei immer ihren Sohn dabei hatte. Hanni hatte sich sogar schon dreimal mit ihren Eltern getroffen. Sie war zwar noch nicht wieder direkt zu Hause in Charlestown gewesen, aber das Verhältnis zu ihren Vater war wesentlich besser geworden. Und Mary war sowieso hin und weg von ihren Enkel. Dennoch hatte eines immer Hanni gefehlt, und zwar der Mann den sie liebte.

Mit einem wehmütigen Seufzer blickte die junge Frau wieder zu den Sternen. „Du vermisst ihn.“, bemerkte Rebecca schlicht. „Ja, natürlich: Was dachtest du den?“, erwiderte Hanni. „Mittlerweile kann ich dir in etwa nachfühlen, wie es dir geht.“, erklärte ihre Freundin nachdenklich. „Bei mir bildet sich bereits jetzt ein dicker Knoten im Magen, wenn ich daran denke, dass ich und Vrad bald voneinander getrennt werden. Es ist so unfair. Warum nimmt niemand darauf Rücksicht.“

„Weil, unter uns gesagt, ein Großteil der Chefetage aus inkompetenten Leuten besteht die vermutlich alle nach ihren Dienst in eine kalte ungemütliche Wohnung fahren müssen. Anders ausgedrückt, Liebe und Partnerschaft kennen die doch gar nicht.“, erwiderte Hanni. „Aber langsam verliere ich bei dir den Überblick. Auf welchen Schiffen kannst du anfangen, Rebecca?“ „Ich habe drei Posten zur Wahl. Einmal die USS Calypso. Gehört zwar zur Novaklasse, aber das stört mich nicht einmal. Sie läuft in acht Wochen vom Stapel und deswegen wird eine neue Crew zusammengestellt. Ich könnte dort sogar Chefin des Flights werden. Und ich könnte zwei Kadetten aus meinen Jahrgang auswählen, die mitkommen sollen. Dann die USS Santa Maria. Sie gehört zur Intrepidklasse. Die habe ich immer gerne im Simulator geflogen. Dort würde ich zwar in der Nachtwache anfangen, aber jeder hat mal klein angefangen. Und dann noch die USS Getharas. Sie gehört zur Galaxyklasse und dort würde ich als Shuttlepilotin beginnen. Aber einer meinen Ausbilder meinte, dass ich von Lt. Cmdr. Mitch Hutches eine Menge lernen könnte.“

Hanni hatte der Auflistung amüsiert zugehört. „Und da beschwerst du dich? Ich hatte nur die Wahl zwischen einen Posten an Bord der Sentinal oder auf einen Forschungsaußenposten am Arsch der Galaxis. Wo liegt also dein Problem?“ „Für Vrad gibt es für keines dieser Schiffe einen Posten.“, schimpfte Rebecca traurig. „Ich habe mich persönlich mit den Captain der Calypso, und den ersten Offizieren der anderen beiden Schiffen aufgenommen. Doch die haben mich dann gefragt, warum ich mich wegen Vrad bemühe. Und dann nur noch mit den Kopf geschüttelt.“

Hanni legte den Kopf schräg: „Vielleicht solltest du Vrad heiraten. Du redest ja davon schon seit letzten Sommer.“ Rebecca seufzte aus vollen Herzen. „Das ist ja nicht so einfach.“ „Du liebst Vrad und er liebt dich. Wo liegt das Problem?“ „Bei seiner Familie.“ „Nicht auch npch du.“ Hanni war echt erschüttert. War die gesamte Galaxis von eingebildeten Ignoranten bevölkert.

Doch ihre Freundin begann zu erklären: „Nein nicht so wie du denkst. Sowohl Vrads Eltern, als auch der Rest der Familie mag mich im Grunde genommen. Ich bin hier eher das Problem. Vrads Familie sind Traditionalisten. Und sie wollen, dass es eine andorianische Viererehe gebildet wird. Ich weiß dass dabei ab und an nur im Grunde zwei Paare eine Familie bilden, aber die beiden anderen Partner, die Vrads Eltern uns ausgesucht habe sehen das etwas anders. Sie sind zwar nett und so und als Freunde könnte ich mir die beiden gut vorstellen. Aber Lial hat mir, als wir uns Weihnachten kennen gelernt haben, ganz unverblümt gesagt, dass sie immer schon gefragt hat, wie Sex mit einer Nichtandorianerin ist.“

Auch wenn Rebecca über dieses unzweideutige Angebot etwas empört war, begann Hanni zu kichern. „Was ist denn so lustig“, fragte Becky ärgerlich. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so prüde bist, Becka.“ „Was heißt hier prüde.“ „Du hast doch anscheinend Probleme beim Gedanken an Sex mit einer Frau. Und dabei sind wir doch im Grunde alle mehr oder weniger bisexuell.“ „Müssen wir das Thema jetzt vertiefen.“, wich Rebecca aus. Hanni schüttelte nur mit den Kopf und flüsterte kaum hörbar: „Prüde.“

Doch dann meinte Rebecca: „Im Grunde genommen fehlt mir Jeremiah ja auch. Er würde zwar heute seine Witze reißen, aber sein Rat kann manchmal ganz hilfreich sein.“ „Manchmal ist er sehr pragmatisch.“, musste Hanni zugeben. „Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals die Fassung verloren hätte. Man muss ihn schon gut kennen, um zu merken, was in ihm vorgeht. Wenn er sauer ist, wird er aber immer so brummig. Aber ich weiß was du meinst. Aber warum fragst du nicht deinen Vater?“ „Der würde dann wieder Admiral Nechajew einschalten. Ich mag sie zwar irgendwo, aber ich will meine Karriere nicht allzu sehr protegieren lassen. Ich muss mir also noch was einfallen lassen.“

Nachdem die beiden jungen Frauen einige Minuten lang schweigend dagesessen hatten, fragte Rebecca: „Sag mal Hanni, was ich dich auch schon fragen wollte: Was hat es mit dem Paket auf sich, dass du gestern losgeschickt hast?“ Hanni kicherte und erwiderte: „Neugierig bist du gar nicht. Aber ich erkläre es dir. Eine Kollegin von der Community, unsere Chefpilotin Milseya Anquenar heiratet oder müsste eigentlich nach klingonischen Ritus schon verheiratet sein. Also mache ich ihr und dem Bräutigam Geschenke.“ „Wie? Warst du nicht eingeladen?“, fragte Jeremiahs Schwester überrascht

Ihre Freundin seufzte: „Doch schon. Aber erstens findet die Feier auf Halii statt. Zweitens wollte ich nicht ohne Jerry auftauchen. Ich hatte zwar gehofft, dass er vorher wiederkommt, aber es scheint wohl Probleme zu geben.“ „Und was schenkst du ihnen?“ Hanni lächelte: „Nun im Grunde genommen nicht viel. Nur zwei Flaschen 40 Jahre alten schottischen Whisky, ein Korb mit Wolle und einen Paar Stricknadeln. Und ein paar kleine Babyschühchen.“

„Klingt harmlos, abgesehen vom Whisky.“, erwiderte Rebecca. „Das denkst aber auch nur du: Laut der Gerüchteküche hält Milseya nicht viel von Hausarbeit. Und worauf ich mit den Babyschuhen hinweisen will ist ja logisch.“ „Dann muss ich sagen, dass du eine sehr subtile, etwas fiese Ader hast, Hanni.“ „Ich weiß, Rebecca ich weiß.“

Plötzlich tauchte hinter dem beiden Elizabeth Esteban auf. Sie hatte den schlafenden Samuel auf den Arm. „Hier seit ihr. Ich habe euch schon gesucht. Samual schläft schon und ich wollte ihn nach Hause ins Bett schaffen. Willst du mitkommen Hanni?“ Die junge Mutter nickte und nahm auch ihr Sohn in den Arm. Dann meinte sie aber noch, halb warnend: „Rebecca, vergiss aber nicht, dass du dich bald entscheiden musst.“

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  • 2 Wochen später...

Mit einen wehmütigen Lächeln streifte Natalie durch die Gänge der Waterloo. Das Schiff befand sich nun endlich auf dem Heimweg und das Mädchen wusste, dass sie dann wieder in ‚ihr’ Heim für Flüchtlings- und Kriegswaisen auf Deneva musste. Sie hatte die Zeit an Bord genossen, verstand nun auch, warum ihr Vater wieder zu seinen Dienst zurückgekehrt war, anstatt bei ihr zu bleiben. Der Plan vom Jeremiah Esteban und Robin Dellmare war voll aufgegangen. Natalie wollte zur Sternenflotte. Sie musste zwar dafür ein Schuljahr nachholen und es würde schwieriger werden, später mit ihren Hintergrund einen der begehrten Plätze an der Akademie zu bekommen, aber die Kommandantin der Waterloo hatte versprochen, sie dabei zu unterstützen.

Gedankenverloren bog das Mädchen um eine Korridorecke, als sie etwas auf den Boden liegen sah. Natalie wunderte sich und fragte leise: „Wer schmeißt den hier seine Uniform mitten auf den Korridor.“ Doch da niemand da war, konnte ihr auch niemand antworten. Neugierig näherte sie sich und entdeckte dass da nicht nur eine Uniform da lag sondern auch noch jemand darin steckte.

Nachdem sie die Person umrundet hatte, um zusehen wer da eigentlich lag, sprang Natalie erschrocken zurück. Denn lag Lieutnant Commander Elijah Bates, der Chefingenieur der Waterloo. Er war blas und sein Gesicht zeugte von großen Schmerzen. Mechanisch tippte das Mädchen auf ihren Kommunikator, der in den vergangen Wochen für sie zu einer Selbstverständlichkeit geworden war. „Warren an Esteban.“

Mehr brachte Natalie nicht heraus. Aber das war auch nicht nötig. Jeremiah, der sich zu dem Zeitpunkt auf der Brücke befand, hatte sofort an der veränderten Stimme des Mädchens gemerkt, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. „Natalie, was ist los? Wo bist du?“ Doch sie schwieg. Als gut ausgebildeter Sternenflottenoffizier reagierte Jerry sofort: „Computer, Natalie Warren lokalisieren:“ „Natalie Warren befindet sich auf Deck sechs Sektion vierzehn.“, meldete der Bordcomputer, der das Mädchen über ihren Kommunikator angepeilt hatte. Ein kurzer Blick zum Captain, worauf ein Nicken von Robin folgte, und der Einsatzoffizier sprintete förmlich zum Turbolift. „Natalie, bleib wo du bist.“, blaffte er noch.

Schnell war er auf Deck sechs angekommen. Jeremiah erfasste den Ernst der Lage auf einen Blick. „Computer, die HMTS – Module zwei, sieben und acht aktivieren. Notfalltransport vorbereiten, drei Personen auf die Krankenstation beamen. Energie.“ Sofort dematerialisierten sich Natalie und Jerry zusammen mit dem auf dem Boden liegenden Körper und erschienen kurz darauf auf der Krankenstation. Hier wurden sie von den drei aktivierten Hologrammen im Empfang genommen, die sich auch sogleich um das Mädchen und Elijah kümmerten.

Der Einsatzoffizier trat etwas beiseite, um nicht im Weg zu stehen. „Dellmare an Esteban.“, wurde er plötzlich angepiepst. „Was ist bei ihnen da unten los?“ „Natalie hat Commander Bates reglos am Boden liegend gefunden.“, berichtete Jeremiah. Er machte eine längere Pause und fügte dann vorsichtig hinzu: „Captain, sie sollten besser auf die Krankenstation kommen.“

Schnell hatten sich nicht nur die Kommandantin der Waterloo, sondern alle verbliebenen Führungsoffiziere in der Krankenstation eingefunden. Hilflos mussten sie mit ansehen, wie die holografische Medocrew um das Leben vom Elijah kämpfte. Mehrmals sahen sie den reglosen Körper sich unter den elektrischen Impulsen, die der Kortikalstimulator zur Anregung der Nerventätigkeit aussandte, kurz aufbäumen. Auch wurden mehrere Medikamente verabreicht.

Doch alles war vergebens. Nach endlos erscheinenden fünf Minuten drehte sich das HMTS – Modul zwei zu den Wartenden herum und schüttelte nur mit dem Kopf. Für die vier wartenden Offiziere war das ein gewaltiger Schock. Keiner wusste so recht, wie er darauf reagieren sollte. Wie soll man auch reagieren, wenn ein Kollege, ein Freund, all der modernen Medizin zum Trotz gestorben war?

Als Erste verließ Robin Dellmare nahezu fluchtartig den Raum. Die drei jüngeren Offiziere besonders Jeremiah sahen ihr etwas überrascht nach. Der Lieutnant wäre ihr gerne sofort gefolgt. Aber zum einen war da noch Natalie, die mit blasen Gesicht und vollkommen apathisch mit angezogen Beinen auf einen Biobett hockte. Die Werte der Scanneranzeige sahen zwar relativ gut aus, aber auch als medizinischer Laie erkannte Jerry recht schnell dass sie noch unter Schock stand.

Und zum anderen waren da auch noch seine jüngeren Kollegen. Jeremiah vermutete, dass sie noch nie mit ansehen mussten, wie jemand den Kampf um sein Leben verlor. Und sie hatten vermutlich auch noch nie jemanden durch den Tod verloren der ihnen wirklich nahe stand. Und so hart es auch klingen mochte, der Lieutnant hatte, was den letzten Punkt angeht, eine Menge Erfahrungen sammeln müssen. Nicht nur der Tod seiner Mutter sondern auch der seines Großvaters, zu dem er sehr aufgeblickt hatte und der in der Schlacht bei Wolf 359 sein Leben verloren hatte, hatte das Leben des jungen Offiziers nachhaltig geprägt.

Dennoch darf man nicht glauben, das der Tod des Commanders Jeremiah nicht getroffen hatte. Ganz im Gegenteil, durch die enge Zusammenarbeit und auch die ganzen Pokerabende war zwischen den beiden Männern eine tiefe Freundschaft entstanden. Jeder von ihnen schätzte den anderen wegen seiner Fähigkeiten und Jerry hatte Elijah manchmal um dessen unerschütterliche Ruhe beneidet, die der Chefingenieur an den Tag legte, wenn er mit dem Forschungsteam zu tun hatte.

Darum trauerte auch der Einsatzoffizier um seinen Freund. Doch es war nicht die richtige Zeit und auch nicht der richtige Ort dafür. Daher versteckte sich Jerry hinter eine Maske aus Selbstbeherrschung und Pragmatismus. Dennoch war ein Unterscheid zu spüren. Da war nichts mehr von dem sonst so zuversichtlichen, freundlichen, kompetenten Einsatzoffizier zu sehen. Nein, Jeremiah wirkte einfach wie ein Mann, der einfach wusste, dass es irgendwie weitergehen musste. „Christine, kümmerst du dich bitte um Natalie.“ Die Pilotin nickte und setzte sich auch sofort auf das Biobett wo das Mädchen saß und nahm sie in die Arme.

Nun wandte sich Jerry an den Sicherheitschef: „Jason übernimmst du bitte auf der Brücke. Quentin soll die Logbücher der internen Sensoren auf Deck sechs überprüfen.“ Auch Jason Nakara nickte und verließ auch sogleich die Krankenstation. Von daher wandte sich Jeremiah als letztes an das HMTS - Modul zwei: „Doktor, ich möchte einen ausführlichen Autopsiebericht.“ „Verstanden, Lieutnant.“

Als letztes wandte sich der Einssatzoffizier ebenfalls zum Gehen. „Wo willst du hin?“, fragte Christine, die neugierig zugehört hatte, wie Jeremiah die Aufgaben verteilt hatte. „Ich gehe zum Captain. Ich finde jemand sollte mit ihr reden.“

to be continued

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  • 1 Monat später...

Mit gemischten Gefühlen näherte sich Jeremiah dem Quartier der Kommandantin der Waterloo. Er vermutete zwar nur, dass sie sich hierhin zurückgezogen hatte, aber wenn sie nicht dort war, konnte er immer noch dem Computer fragen, wo sie sich befand. Doch viel wichtiger war eigentlich die Frage, was er sagen sollte. Jerry war sich da absolut nicht sicher. Er hatte ja selber noch Probleme, den Tod von Elijah überhaupt zu begreifen. Wie sollte er da Trost spenden?

Doch auf der anderen Seite wusste er auch, wie sehr die Mannschaft gerade jetzt ihren Captain brauchte, vor allen da kein Counsellor zur Verfügung stand. Also klingelte der Einsatzoffizier an der Tür.

Er musste eine ganze Weile warten und er war schon kurz davor den Computer nach der aktuellen Position der Kommandantin zu suche, als sich das Quartierschott öffnete. Captain Dellmare war dabei kein Anblick mit dem man Werbung für die Sternenflotte machen konnte. Das war zersaust, die Wimperntusche verwischt, die Augen leicht geschwollen. „Was wollen sie, Lieutnant?“, fragte die Frau leise.

„Sie waren so schnell aus der Krankenstation verschwunden, Captain.“, erwiderte Jeremiah. „Da wollte ich nachfragen, ob bei ihnen alles in Ordnung ist.“ „Ob bei mir alles in Ordnung ist?“, wiederholte Robin. Dann wurde sie doch lauter: „Natürlich ist bei nichts in Ordnung. Ich habe gerade meinen Ersten Offizier verloren, verdammt noch mal.“ An Jerry prallte dieser Gefühlsausbruch jedoch ab. Er wusste aus eigener Erfahrung, wie irrational man sich in einer solchen Situation verhalten konnte. Der junge Offizier verstand daher seine Vorgesetzte, auch wenn er sich selbst ein wenig besser im Griff hatte. Hinzu kam das Captain Dellmare sich auch sofort wieder beruhigte: „Entschuldigen sie, Lieutnant. Ich hätte sie nicht anschreien dürfen. Sie können ja nichts dafür.“ „Kann ich reinkommen.“, fragte Jerry. „Sie können mich dann weiter anschreien, wenn es ihnen hilft.“

Robin nickte nur, ging voraus und setzte sich in einen Sessel mit Blick auf die vorbeiziehenden Sterne, die durch das große Panoramafenster sichtbar waren. Ihr Gast hingegen machte einen kleinen Umweg zum Replikator und brachte zwei Tassen mit Grünen Tee mit. Erst danach setzte sich Jeremiah neben seine Vorgesetzte.

Eine zeitlang beobachtenden beide schweigend die Sterne. Erst dann fragte der Einsatzoffizier: „Wie kommen sie damit klar?“ „Schwer.“, musste Robin zugeben. „Man möchte meinen, nach acht Jahren als Kommandantin und noch mehr Dienstjahren als Sternenflottenoffizier insgesamt, gewöhnt man sich an die Gefahren, die dieser Beruf mit sich bringt, man lernt damit zu leben, dass man auch Leute verliert. Aber das tut es nicht.“

Sie setzte sich etwas aufrechter hin und trank einen Schluck Tee: „Wissen sie, wie viele Männer und Frauen ich unter meinem Kommando verloren habe? Dreiundsiebzig im Ganzen. Vier starben bei einer Außenmission als ich noch erster Offizier der Intrepid war. Wir untersuchten die Höhlensysteme auf einen Planeten. Das geologische Team wollte einen Seitengang untersuchen, um zu sehen, ob er abgestützt werden musste. Wir anderen hörten es nur noch laut poltern und dachten schon, dass die ganze Höhle einstürzte. Als wir draußen waren und durchzählten, merkte ich, dass die vier fehlten. Wir sind dann vorsichtig zurück und fanden sie auch recht schnell. Sie waren von der herabstürzenden Decke der Höhle erschlagen wurden.“

Die Kommandantin nippte an ihren Tee und fuhr dann fort: „Dann begann dieser verdammte Krieg gegen das Dominion und ich wurde auch recht bald zum Captain befördert. In der Zeit hatte ich durch die vielen Gefechte auch die meisten Verluste. Geplatzte EPS - Leitungen, explodierende Konsolen, Hüllenbrüche, der ganze blöde Kram eben. Oft blieb nicht mal etwas übrig, was man hätte beerdigen können.“

Robins Stimme erstarb hier. Erst nach einen Moment fuhr sie fort: „Nach den Waffenstillstand habe nur noch sieben Leute verloren, meist bei Unfällen. Dann seit zwei Jahren kein einziger mehr. Ich habe mir auf die Schultern deswegen geklopft, habe mich für eine gute Kommandantin gehalten. Und jetzt… Wenn man ein Crewmitglied bei einen Kampf verliert, kann man dem Feind die Schuld geben, bei einen Unfall schiebt man es auf Zufall oder einen technischen Defekt. Aber wen gibt man die Schuld, wenn jemand so aus heiterem Himmel stirbt. Ich habe einfach das Gefühl das ich Mist gebaut habe.“

„Sie sind eine gute Kommandantin, Captain. Manchmal geschehen Dinge die wir einfach nicht ändern können. Sie trifft keine Schuld.“, versicherte Jeremiah. Er überlegte kurz und fügte dann hinzu: „Es ist aber nicht nur wegen ihres ‚Rekords’. So wie ich sie kennen gelernt habe, ist das ist ihr geringstes Problem.“

Hier brachte die Kommandantin der Waterloo sogar ein kleines, wenn auch gequältes Lächeln zustande. „Sie haben Recht, Lieutnant. Es geht nicht nur darum. Sie werden mir zustimmen, dass es besonders schwer ist jemanden zu verlieren, denn man wirklich mag. Den man schon seit Jahren kennt.“

Jerry blickte seine Vorgesetzte verwundert an. „Wie meinen sie das, Captain? Kannten sie Elijah schon länger?“ „Ob ich ihn schön länger kannte?“, wiederholte Captain Dellamre tonlos. „Ja, so könnte man es ausdrücken.“ Sie legte ihre Kopf nachdenklich zur Seite und fragte dann „Waren sie schon mal in eine Ausbilderin verliebt?“ Jeremiah lächelte: „Nicht direkt, aber in eine Lehrerin. Es war im zweiten Jahr der Junior – High School. Also zu einer Zeit, wo die Hormone mit einen jungen Mann durchgehen. Und da bekamen wir für Mathe eine jungen Lehrerin. Sie hatte gerade ihren Abschluss gemacht. Ich hätte sie beinahe für eine Schülerin der höhere Klassen gehalten, sie sich nur im Zimmer geirrt hat. Fast alle Jungs aus meiner Klassen waren in sie verknallt, ich eingeschlossen. Pubertäre Schwärmerei eben.“

„Das meine ich aber nicht.“, erwiderte Robin und fragte dann weiter „Sie kennen sicherlich den berühmt – berüchtigten 603-Kurs?“ Wieder nickte der Einsatzoffizier: „Sie meinen sicherlich den Grundkurs in Technik oder wie ihn die meisten Kadetten nennen ‚Engeneering for Dummies’. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, so schlimm fand ich den gar nicht. Gut ich hatte einen Vorteil. Mein Vater ist Ingenieur und hat mir schon als Jugendlicher den einen oder anderen Kniff gezeigt. Außerdem ist der Aufgabenbereich des Operating Managers schon immer sehr techniknah gewesen.“

Seine Vorgesetzte rollte mit den Augen: „Da hatten sie Glück. In Technik war ich, nun nicht direkt ein Spatzenhirn, aber es war nie mein Lieblingsfach. Und als Ausbilderin hatten wir auch noch so eine, ich möchte mal sagen, Ziege gehabt. Sie war alt genug um meine Großmutter zu sein und hatte meiner damaligen Meinung nach, kein Gespür für uns jungen Kadetten. Und dann musste sie für drei Monaten weg. Warum das war, habe ich mir nicht gemerkt. Es hat mich auch nicht wirklich interessiert. Nun jedenfalls kam zu unser aller Überraschung zu unserer ersten Kursstunde mit der Vertretung ein recht jung wirkender, sehr attraktiver Lieutnant in unsere Klasse.“ Elijah?“, vermutete Jerry.

Robin nickte: „Ja. Sie können sich sicherlich vorstellen, was für ein Kontrast das war. Nicht nur sein Auftreten war anders als das unserer Ausbilderin, er hatte auch wirklich die Fähigkeit jemanden etwas beizubringen. Vermutlich weil er sich sehr stark auf die Praxis bezog. Kein Wunder also, dass die meisten Frauen und auch der eine oder andere Mann von ihm hingerissen waren. Auch ich. Ich habe es richtig bedauert, als wir dann wieder unsere alte Schreckschraube bekamen. Nur hatte sich interessanterweise in den drei Monaten unser Kursdurchschnitt verbessert, aber die Lorbeeren hat sie für sich eingeheimst.“

„Haben sie dann Elijah bis zu unserem Projekt noch mal gesehen?“, wollte Jerry wissen. „Leider nicht. Auch wenn ich mir das gerade in den ersten Jahren nach meinen Abschluss gewünscht habe.“, gab Robin zu. „Ich habe ihn auch gar nicht sofort erkannt, als wir uns wieder trafen.. Aber er erkannte mich. Er stellte sich vor mich, dachte eine Weile nach und erkannte in mir eine der Kadettinnen die er damals ausgebildet hatte. Er wusste sogar noch meinen Familiennamen.“

„Haben sie ihm gesagt, dass sie für ihn geschwärmt haben.“, wollte der Einsatzoffizier wissen. Doch seine Vorgesetzte schüttelte mit dem Kopf: „Nein. Aber da wir uns von früher kannten, hat sich recht schnell ein großartiges Vertrauensverhältnis entwickelt, aber dass habe ich ihm nie gesagt. Und Und jetzt ist es zu spät dafür.“ Von ihren Inneren Gefühlen überwältigt, brach Captain Dellmare in Tränen aus. Ihr Besucher saß nur etwas hilflos daneben und wusste nicht, was er tun sollte.

Nach einer Weile versiegte der Tränenstrom. Robin putzte sich die Nase und erklärte entschuldigend: „Ich hätte mich nicht so gehen lassen dürfen, Lieutnant.“ „Ich verrate nichts, Captain. Ich verstehe sie sogar.“, erwiderte Jeremiah. „Danke, Lieutnant.“ Robin fixierte kurz ihren Untergegeben und fragte dann: „Wie kommen sie eigentlich damit klar. Schließlich hatten sie auch ein enges Verhältnis zu Elijah.“

Jerry schluckte kurz und erklärte dann: „Ich bin niemand der seine Gefühlswelt so offen darlegt. Außer bei jemanden, den ich wirklich vertraue. Aber da sie mich gefragt haben. Offen gestanden ist das es etwas schwierig, das Ganze zu begreifen. Ich bin keiner von denen, die heuelend am Grab stehen werden, aber er wird mir sehr fehlen, als Freund und als Kollege. Und selbst wenn wir uns nur flüchtig gekannt hätten. Es ist ein komisches Gefühl. Durch so etwas wird einem seine eigene Sterblichkeit wieder bewusst.“

„Danke für ihre Ehrlichkeit. Ich bin froh das es nicht nur mir es so geht. Wir haben aber jetzt dennoch ein praktisches Problem. Selbst wenn wir nur noch gut vier Wochen zusammen unterwegs sind, brauche ich einen ersten Offizier.“ Robin blickte nach unten schluckte kurz, denn der folgende Satz machte ihr den Tod ihres Chefingenieurs mit aller Deutlichkeit bewusst und erklärte dann leise: „Ich möchte das sie den Posten übernehmen.“

Jeremiah war sichtlich überrascht. Er fand es auf der einen Seite etwas pietätlos, diesen Posten neu zu besetzen, ob wohl die Leiche des vorangegangen Amtsinhabers noch nicht mal erkaltet war. Auf der anderen Seite wusste er um die Wichtigkeit einer funktionierenden Kommandostruktur in welcher der Erste Offizier eine wichtige Rolle spielte. Um Zeit zu schinden und mit seiner Überraschung und seinen widerstreitenden Gefühlen fertig zu werden, fragte er: „Warum ich?“

„Ich dachte, die Frage hätte ich beantwortet, als ich sie mit der Außenmission auf die Barrakuda betraut habe.“, erwiderte Robin schon beinahe wieder sachlich. „Von den mir zur Verfügung stehenden Offizieren sind sie derjenige mit der meisten Kommandoerfahrung. Ihr Pech ist nur dass sie derzeit nur ein Lieutnant JG sind. Aber bevor ich mir jemanden vom Hauptquartier aufdrücken lasse, nehme ich lieber sie. Es ist ja auch nur für ein paar Wochen.“

Jeremiah überlegte lange. Auf der einen Seite war da natürlich die Verantwortung, die dieser Posten mitbrachte. Aber auf der anderen Seite machte sich so etwas sehr gut in der Dienstakte. Und das brachte ihn wieder ein Stück näher an seien Traum vom eigenen Kommando. Und vor allen wollte er seine Vorgesetzte nicht enttäuschen. Und es war ja nur für kurze Zeit. Das würde er ja wohl hinkriegen. Dafür war er ausgebildet wurden. Also nickte der Lieutnant. „In Ordnung, Captain. Ich mache es.“

Erleichtert blickte Robin ihn an. Dann wurde sie wieder ernst. „Ich habe gleich als Erstes zwei Aufgaben für. Erstens, möchte ich, dass sie den Todesfall von Commander Bates untersuchen.“ „das habe ich schon in die Wege geleitet.“, erklärte der frischgebackene Erste Offizier der Waterloo. „Ensign Lang kontrolliert die Aufzeichnungen der internen Sensoren. Und ich habe einen Obduktionsbericht angefordert.“ Seine Vorgesetzte nickte ernst. „Sehr gut. Aber wir brauchen noch einen neuen leitenden Ingenieur.“

Jerry überlegte und bemerkte dann nachdenklich: „Wir haben nur noch ein paar Ensigns mit Ingenieursausbildung. Aber ich denke, Elijah hat da schon vorgesorgt. Wann immer er auf der Brücke sein musste, hat er meistens Chief Parker das Kommando im Maschinenraum übertragen. Vielleicht sollten wir seien Urteil folgen. Ich kenne den Chief als kompetenten und erfahrenen Techniker. Er wäre eine vernünftige Wahl.“ „es ist ihre Entscheidung, Lieutnant.“, forderte Robin den Einsatzoffizier heraus. „Wenn sie das sagen, dann wird Chief Parker unser neuer leitender Ingenieur.“ Jeremiah vermied dabei bewusst das Wort Chefingenieur. Der wurde Elijah immer sein. Egal was noch kommen würde.

Da nun alles geklärt war, schwiegen die beiden Sternenflottenoffiziere wieder. Sie sahen zum Fenster hinaus, beobachten die vorbeiziehenden Sterne und fragten sich insgeheim, eine Frage die sich jede intelligente Spezies schon seit Jahrtausenden stellte. Was lag jenseits dieser letzten Grenze, die der Tod doch für alle darstellte.

Doch nach einiger Zeit stellte Robin Dellmare ihre mittlerweile leer getrunkene Teetasse auf den Tisch. „Wissen sie was Lieutnant. Da wir jetzt so eng zusammenarbeiten müssen, können wir uns, zumindest wenn wir so wie jetzt unter uns sind, beim Vornamen anreden.“ Jeremiah blickte überrascht zu Seite, nickte dann aber und reicht seiner Vorgesetzten die Hand. „Meine Freunde nennen mich Jerry.“ Captain Dellamre lächelte und ergriff die dargebotenen Hand: „Angenehm. Meine Freunde nennen mich Robin.“ Dann erklärte sie: „Sie netschuldigen mich doch mal kurz, Jerry.“

Die Kommandantin der Waterloo erhob sich, ging kurz ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht. Als sie wieder zurückkam, wirkte sie schon beinahe wie früher. „Kommen sie, Jerry, wir haben noch was zu tun.“ Der Einsatzoffizier lächelte etwas erleichtert. Das war wieder die Kommandantin die er so schätzte.

Als die beiden aus dem Quartier traten, bemerkte Robin: „Ihre Verlobte hat wahnsinniges Glück: „Weswegen?“, fragte Jerry verwundert. „Weil sie zuhören können, Lieutnant. Das können die wenigsten Männer.“, erwiderte Captain Dellmare. „Und glauben sie mir, ich weiß wovon ich rede. Schließlich habe ich die vergangenen Jahre nicht unbedingt wie eine Nonne gelebt. Auch wenn ein kleiner Teil meines Herzens immer einen ganz besonderen Mann gehört hat.“

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  • 1 Monat später...

Wie eigentlich zu erwarten war, hatte der Tod von Elijah Bates bei der Mannschaft der Waterloo für eine ernstzunehmende Verschlechterung der Moral gesorgt. Nicht nur dass man einen sehr kompetenten Ingenieur verloren hatte, für den einen oder anderen war damit auch ein Freund von ihnen gegangen. Dennoch nutzen auch ein paar wenige die Lage aus, um sich zu profilieren, besonders in Verbindung mit der Neubesetzung des Postens des leitenden Ingenieurs. Von daher war es eine von Jeremiahs ersten Aufgaben als neuer Erster Offizier, seine Entscheidung zu verteidigen.

Jerry saß in sei,en Büro und versuchte immer noch mit der gesamten Situation klarzukommen Die Nachricht hatte auf dem Schiff schnell die Runde gemacht und so fand man immer einige Besatzungsmitglieder in den Korridoren stehen, die leise miteinander flüsterten. Plötzlich klingelte es an seiner Bürotüre.

Höflich wie der Einsatzoffizier nun mal war, bat er den/die Besucher/in herein. Und seufzte sofort innerlich. Denn die Ensigns Robert Lawson und Julius Kareem betraten den Raum. Beide gehörten zur Ingenieursabteilung und so konnte sich Jeremiah in etwa denken, was die beiden wollten. „Setzen sie sich doch, meine Herren. Was kann ich für sie tun?“ Die beiden jungen Männer setzten sich und rückten ihre Uniformen zurecht. Dann blickten sie sich kurz an, bevor Robert begann: „Ähm, Lieutnant, es geht um die Neubesetzung des Posten des leitenden Ingenieurs. Wir halten diese für äh nicht ganz optimal.“

Jeremiah gestattete sich ein kleines, kaum merkliches Lächeln. „Wo liegt das Problem, Gentlemen. Verhält sich Chief Parker nicht den Vorschriften entsprechend, macht er gravierenden Fehler, ist er vielleicht zu ihnen und auch anderen unfair?“ „Das nicht direkt. Wir halten es nur nicht für richtig, dass ein Chief im Maschinenraum das sagen hat. Das bringt doch die gesamte Kommandokette durcheinander.“, erwiderte Julius. „Und wer sollte ihrer Meinung nach das Kommando übernehmen.“, wollte Jerry von seinen beiden Besuchern wissen. Die Offiziere sahen sich kurz an. Dann erklärte Ensign Lawson: „Entweder Ensign Kareem oder ich, Sir. Wir beide sind die dienstältesten Offiziere in der technischen Abteilung.“

Lieutnant Esteban seufzte. „Okay. Dann will ich ihnen mal etwas erklären. Die Entscheidung über einen neuen leitenden Ingenieur musste zwar schnell getroffen werden, aber ich habe mir dann durchaus die Zeit genommen, meine Entscheidung zu überdenken. Wie sie vielleicht wissen ist der Posten des leitenden Ingenieurs ein Fachposten, ähnlich dem des Chefwissenschaftlers oder des leitenden medizinischen Offiziers. Das bedeutet, das dort auch ein rangniedereres Crewmitglied, wenn es über die entsprechenden Kompetenzen verfügt mit dem Kommando betraut werden kann, besonders dann, wenn eine Neubesetzung im Feld erforderlich ist.“

„Soll das etwa heißen, wir kamen gar nicht in Frage, weil Chief Parker länger im Dienst ist, als wir.“ „Nein natürlich nicht, Mr. Lawson. Ihr Rang und auch ihre Dienstzeit war ein Punkt den ich mit Beachtung geschenkt habe. Aber ihnen beiden fehlt es man anderen Eigenschaften, die sie für ein eigenes Kommando einschränken.“, erwiderte Jeremiah ungerührt. „Was denn noch.“, brummte Robert zurück. „Sie sprachen doch vorhin, dass der Chefingenieursposten ein Fachposten ist. Dazu braucht man also keine Kommandoausbildung, Sir, oder habe ich sie da falsch verstanden?“, ergänzte Ensign Kareen.

Jerry nickte: „Nein, das haben sie nicht. Aber es gibt andere Aspekte die ich von einem leitenden Offizier erwartete und die lassen sich am Besten mit ‚Sozialer Kompetenz’ umschreiben. Und in diesen Bereich habe ich bei ihnen durchaus nicht zu übersehenden Mängel festgestellt.“ „Dürfen wir auch Fragen, was für ‚Mängel’ sie da gesehen haben, Sir.“, erwiderte Ensign Lawson sarkastisch. Doch sein Vorgesetzter nickte nur ungerührt. „Natürlich. Das ist nur fair. Und vielleicht nehmen sie sich ja meine Kritik zu Herzen.“

Jeremiah räusperte sich und fuhr dann fort: „Ich fange mir ihnen am Besten an Mr. Kareem. Sie zeigen für mich ein gewisses Maß an Unselbstständigkeit. Korrigieren sie mich daher, wenn ich mich irre, aber sie wären sicherlich jetzt nicht in diesen Büro, wenn sie nicht ihr Freund Mr. Lawson dazu überredet hätte.“ Das Schweigen das darauf folgte war Antwort genug.

„Verstehen sie mich nicht falsch. Ich will sie nicht für ihre Freundschaft kritisieren oder sie ihnen ausreden.“, erklärte der Einsatzoffizier weiter. „Aber es heißt auch, dass es einsam oben an der Spitze ist. Und dem kann ich im Grunde genommen nur zustimmen. Natürlich pflegt man auch in einer verantwortungsvollen Position Freundschaften oder man hat sogar Familie. Aber man kommt irgendwann in eine Situation, wo man einen Freund einen Befehl erteilen muss, der diesen gar nicht gefällt.“ Jeremiah seufzte lautlos und hing kurz einer alten Erinnerung nach. „Und daran kann eine Freundschaft sogar zerbrechen. So etwas auch nur zu riskieren, erfordert eine Menge an Selbstständigkeit, die ihnen doch noch fehlt.“

Julius schluckte kurz, erhob aber keine Widerworte. Daher wandte sich Jeremiah seinen zweiten Gast zu: „Was mir bei ihnen stark aufgefallen ist, ist ihre mangelnde Teamfähigkeit, Mr. Lawson. Damit meine ich nicht nur die Zusammenarbeit mit anderen Führungsoffizieren. Obwohl die schon schwierig genug sein kann. Denn schließlich mag man nicht unbedingt jeden. Ich rede davon, wie man mit seinen Untergebenen umgeht. Es sollte natürlich klar sein, wer das Kommando hat und wenn es Probleme gibt, sollte man auch entsprechend reagieren. Aber wenn ein Projekt wegen eines Fehlers eines Teammitglieds schief geht, so erledigt man das intern und schwärzt nicht die Betreffende bei den Vorgesetzten an. So wie sie es bei Kadett Linx getan haben. Sie wäre ja beinahe von der Akademie geflogen, weil sie den Fehler sogar noch aufgebauscht haben und sich nicht vor sie gestellt haben, wie es ein richtiger Anführer tun sollte. Es ging ihnen nur um ihre eigene Karriere. Und sie haben nicht gezeigt, dass sie sich verändert haben. Und mit so einen Verhalten disqualifizieren sie sich in meinen Augen automatisch für einen Kommandoposten. Und eines prophezeie ich ihnen. Wenn sie sich nicht ändern, kommen sie nie über den Rang eines Lieutnants SG heraus.“

Ein kurzes betretenes Schweigen folgte. Doch dann brauste Robert auf: „Wie können sie so etwas behaupten. Wissen sie überhaupt, wer mein Vater ist?“ „Er ist der Abgeordnete von Alpha Centauri im Föderationsrat.“, erwiderte Jerry trocken. „Ich wüsste aber nicht, warum das von Bedeutung sein sollte. In der Föderation herrscht eine strikte Trennung von der Legislative und der Exekutive. Der Föderationsrat mag die allgemeinen Richtlinien für die Sternenflotte vorgeben, er bestimmt aber auf keinen Fall unsere Personalpolitik bis ins kleinste Detail. Ihr Vater nützt ihnen also hier draußen absolut gar nichts. Und er kann ihnen auch nicht bei eventuell anstehenden Beförderungen helfen.“

Der junge Offizier wollte zu einen scharfen Erwiderung ansetzen, brachte aber nichts heraus. So war er noch nie abgekanzelt wurden. Normalweise wurden selbst ranghöhere Offiziere bei der Erwähnung von Wilton Lawson kleinlauter. Nur der Einsatzoffizier kuschte nicht.

Jerry betrachte seinen vor Stauen offenen Mund und schmunzelte innerlich. Angriff war eben immer die beste Verteidigung. „War das jetzt alles“, wollte er als Nächstes wissen. Julius Kareem nickte überrascht. „Gut, dann können sie ja jetzt wegtreten. Ich habe zu arbeiten.“, erklärte der zeitweilige erste Offizier der Waterloo und blickte auch schon wieder auf seinen Deskviewer.

Widerwillig ließ sich Robert Lawson von seien Freund aus dem Büro führen. Als die beiden Männer an der Tür waren, blickte Jeremiah noch mal auf: „Ach, bevor ich es vergesse. Sie brauchen nicht den Captain mit ihren Anliegen zu belästigen. Die Führung der Crew obliegt immer dem stellvertretenden Kommandanten. Und damit mir. Gewönnen sie sich lieber dran. Und jetzt raus hier.“

Doch etwas anderes als diese kleinlichen Egomanen beschäftigten den Lieutnant. Und zwar die von ihm angeforderten Berichte über den überraschenden Tod von Commander Bates. Denn die ergaben im Grunde genommen nichts. Zumindest nichts was den Verdacht nahe legte, beim Tod des Commanders wäre etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen.

Die Überprüfung der Sensorenlogs der internen Sensoren hatte gezeigt, dass sich Elijah plötzlich an die Brust gefasst hatte und dann einfach zusammengebrochen war. Das wurde auch durch den Obduktionsbericht bestätigt. Laut diesen sehr ausführlichen, achtseitigen, voll mit medizinischen Fachausdrücken gespickten bericht, war der Commander an Herzversagen gestorben. Zumindest hatte es Jeremiah so verstanden. Und auch der toxikologische Bericht wies absolut nichts Ungewöhnliches auf.

Dennoch hatte Jerry ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Und während seiner Dienstzeit auf der Community hatte der Einsatzoffizier gelernt, sich auf sein „Bauchgefühl“ zu verlassen. Es hatte ihn zwar ab und an in die falsche Richtung geführt, aber es war immer etwas faul gewesen, wenn es sich meldete. Auch wenn hier womöglich nur der Versuch dahinter stand, eine logische, rationale Erklärung für den Tod seines Freundes zu finden, mit der er persönlich Leben konnte. Denn schließlich kippten ja die älteren Offiziere der Sternenflotte nicht reihenweise mit Herzversagen aus ihren Stiefeln, wenn nicht schon vorher ein medizinisches Problem bestanden hätte.

Deshalb wollte sich Jeremiah auch als Nächsten Schritt mit dem letzten „richtigen“ Arzt in Verbindung setzten, der den Commander medizinisch betreut hatte. Doch dazu musste er an Commander Soles vorbei. Der Vulkanier musste aufgrund der Geheimhaltung des Waterlooprojektes alle Verbindung mit dem Schiff und anderen Gesprächsteilnehmern freigeben. Dabei hatte dieser als nicht gerade kooperativ gezeigt und nur wirklich wichtige dienstliche Gespräche genehmigt. Um das ganze zu verdeutlichen, sollte an der Stelle erwähnt werden, dass der einzige Punkt in dem sich Lieutnant Esteban und Dr. Nikad einig waren, ihre jeweiligen Meinungen über Commander Soles waren. Unabhängig von einander hielten sie den Vulkanier für einen wandelnden Eisklotz. Nur mit dem Unterscheid, dass Jeremiah das nie laut geäußert hatte.

Deshalb lächelte der Einsatzoffizier auch höflich, als der ranghöhere Offizier auf dem Bildschirm seines Deskviewers erschien. „Guten Tag, Lieutnant, was kann ich für sie tun, kam der Vulkanier auch sofort zur Sache. Und wenn sein Gesprächspartner so direkt war, dann war das auch Jeremiah: „Ich möchte gerne Kontakt mit dem leitenden medizinischen Offiziers der McKinleywerft aufnehmen.“ „Zu welchen Zweck.“ „Es geht um den Tod von Lieutnant Commander Bates. Ich hege gewisse Zweifel an der Autopsie des HMTS und möchte gerne eine zweite Meinung einholen. Am Besten mit jemanden, der mit der medizinischen Akte des Commanders vertraut ist.“

Jerry hatte seinen Wunsch scheinbar ruhig und Professionell vorgebracht. Nur seine zusammengepressten Lippen verrieten nun, dass er angespannt auf die Antwort von Commander Soles wartete. Doch der hob erstmal nur fragend die linke Augenbraue. „Ihr Vorschlag wirkt etwas unlogisch. Was für Zweifel hegen sie?“ Jerry sah kurz zu seiner Schreibtischplatte und dachte nach: „Ich möchte ganz einfach die Erläuterungen zur Todesursache noch mal Gegenchecken lassen. Die Erklärung, dass Commander Bates an Herzversagen gestorben ist erscheint mir etwas weit hergeholt. Ich vermutete, dass das HMTS etwas übersehen haben könnte.“

„Ich kann ihnen nicht ganz folgen.“, erwiderte Soles. „Meinem Wissen nach ist Herzversagen bei einem menschlichen Mann im Alter von Lieutnant Commander Bates keine seltene Todesursache. Gewisse Stressfaktoren können zu einen solchen bedauerlichen Tod führen.“ Jeremiah schüttelte leicht frustriert mit dem Kopf: „Vor gut 400 Jahren vielleicht. Wenn das heute noch so wäre, müsste ich mir ja um meinen Vater Sorgen machen. Er ist zwar ein paar Jahre jünger als Elijah, aber ist technischer Berater bei Admiral Nechajew. Und da kann es auch mal ganz schön stressig werden. Davon abgesehen müssten nach ihrer Theorie einige Admiräle und Captains gar nicht mehr Leben.“ Der Lieutnant machte eine Pause und fügte dann doch hinzu: „Ich möchte nur die Wahrheit herausfinden.“

Jeremiah wusste nicht was es. War es seine Argumentation. Sein Wunsch auf der Suche nach Wahrheit, ein Ideal das die Vulkanier sehr schätzen. Oder auch sein dezenter Hinweis auf seine Bekanntschaft zu einer der hochrangigsten Offizierin im Oberkommando, die für ihre Härte berüchtigt war. Plötzlich lenkte Commander Soles ein: „In Ordnung. Ich stelle eine Verbindung für sie her.“

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Commander Ramir Shakaan, ein etwa 45-jähriger Inder ging durch ein der lange Korridor in der zentralen Einrichtung der McKinleywerft in Richtung der Krankenstation. Der Arzt las nebenbei in einen Padd und schüttelte immer wieder mit dem Kopf. Ein paar Ensigns, die gerade frisch von der Akademie gekommen waren, hatten eine Woche Urlaub gehabt und kamen nun mit nur rudimentär verarzteten Sportverletzungen wieder zurück.

Ramir betrat seine Station und überlegte schon wie er seinen Patienten einen mentalen Einlauf verpassen konnte, als er mit Lieutnant Denise Schäfer, seiner Oberschwester zusammenstieß.

„Was ist los, Denise. Gibt es einen Notfall?“, fragte der Commander freundlich. „Nicht direkt, Doktor.“, bekam er zur Antwort. „Aber ein Commander Soles vom Hauptquartier will dich unbedingt sprechen. Er sagt es sei dringend.“ Ramir seufzte: „In Ordnung.“

Danach betrat er sein Büro und setzte sich hinter seien Schreibtisch. Auf den bereits aufgeklappten Deskviewer entdeckte er den vulkanischen Offizier. „Commander Soles ich bin Commander Shakaan. Sie wollten mit mir sprechen.“ „Ich nicht, aber ein Offizier von der USS Waterloo.“, erklärte Soles. „Ich mache sie darauf aufmerksam, dass dieses Gespräch der Geheimhaltung unterliegt.“

Der Inder runzelte mit der Stirn und fragte sich was das sollte. Doch bevor er eine entsprechende Frage laut äußern konnte, erschien schon das Föderationswappen mit dem Schriftzug: „Security Clearance necessary“. Ramir schüttelte kurz mit dem Kopf. Dann gab er seinen Code ein: „ Kommandofreigabe Shakaan Zero vier Sierra neun.“

*********************************************************

Jeremiah gestattete sich einen erleichternden Seufzer, als endlich der Schriftzug „Connection established“ erschien. Sein Gesprächspartner ergriff auch sofort das Wort. „Ich bin Doktor Ramir Shakaan. Man sagte mir, dass sie mich unbedingt sprechen wollten.“ „Das ist richtig, Doktor. Ich bin Lieutnant JG Jeremiah Esteban, amtierender Einsatzoffizier der USS Waterloo. Ich brauche einen … medizinischen Rat von ihnen, Sir.“

Ramir nickte:: „Gerne. Aber ich bin neugierig. Deshalb möchte ich vorher gerne wissen, wie ein junger Offizier wie sie zu den Posten des ersten Offiziers kommt.“ Jerry presste die Lippen zusammen und holte dann anschließend tief Luft. Denn auch wenn er eigentlich froh war, gleich zum Thema kommen zu können, fiel es ihm verständlicherweise immer noch schwer, darüber zu reden.: „Das ist eine lange Geschichte, Sir.“, erklärte der Einsatzoffizier. „Im Grunde genommen handelte es sich um den Grund, weswegen ich mit ihen spreche möchte.“

„Kommen sie bitte zur Sache.“, unterbrach Ramir den Lieutnant ungeduldig. „Mein Vorgänger als erster Offizier war Lieutnant Commander Elijah Bates.“, erklärte der Angesprochen ungerührt. Und dam machte es bei dem Arzt plötzlich klick. „Ich kenne den Commander. Er war hier stationiert bevor er zu diesen neuen Geheimprojekt versetzt wurde.“ „Dabei handelte es sich um die Waterloo, Sir.“, ergänzte Jeremiah. „Und entschuldigen sie bitte, dass ich aus Gründen der Geheimhaltung keine weiterführenden Informationen dazu geben kann.“

Commander Shakaan nickte: „In Ordnung. Ich bin nun von den Hintergründen etwas im Bilde.. Aber sprachen von Commander Bates in der Vergangenheitsform. Ist etwas mit ihm.“ Betrübt nickte Jerry: „Ja, Sir. Das kann so sagen. Er ist vor ein paar Tagen verstorben.“

„das tut mir aufrichtig leid.“, erwiderte der Inder. „Ich weiß jetzt aber nicht wie ich helfen soll?“

Jeremiah sah kurz zur Seite und erklärte dann: „Ich kann es mir auch nicht direkt erklären wieso, aber ich hege gewisse Zweifel daran, dass der Tod von Elijah nur ein tragsicher Zufall gewesen sein soll. Ich habe eine Autopsie angeordnet, aber die hat nichts ergeben. Ich möchte daher gerne eine zweite Meinung einholen, ihre Meinung.“ „Ich verstehe nicht ganz warum gerade ich. Wir kennen uns gar nicht oder haben sie etwa von mir gehört.“ Dr. Shakaan war etwas verwundert. „Aber sie waren der letzte verantwortliche medizinische Offizier.“, wandte sein Gegenüber ein.

„Das ist korrekt. Nur was erwarten sie von mir. Wissen sie, ich bin kein Freund von Ferndiagnosen. Ich kann ihnen aber versichern, dass Commander Bates bei bester Gesundheit war, als er abreiste.“ Lieutnant Esteban blickte nun den Arzt sehr interessiert an: „Woher wissen sie das, Doktor?“ „Sehen sie, Lieutnant, jedes Mitglied der Sternenflotte, dass länger als fünf Jahre im Innendienst war, wozu auch Werftarbeiten gehören, muss sich bei einer länger als zwei Wochen andauernden Mission im Außendienst einer Untersuchung unterziehen um einen Flugfreigabe zu erhalten. Ohne jetzt die genauen Werte im Kopf zu haben, weiß ich, dass die Ergebnisse so weit in Ordnung waren, dass der Commander grünes Licht von mir bekam.“

Ramir beugte sich ein wenig nach vorne und fügte hinzu: „Ich bin in dieser Angelegenheit sehr streng. Außerdem mache ich eine Untersuchung häufiger, als sie es sich vielleicht vorstellen mögen. In den letzten Jahren ist es zwar weniger geworden, aber in den ersten Jahren nach dem Domninionkrieg kam es häufig vor, dass ein Ingenieur, der ein Schiff von der Kiellegung an betreut hat, nach der Fertigstellung als Chefingenieur an Bord ging, wenn erforderlich war.“

Jeremiah nickte. Das war für ihn eine neue Information. Und sie machte das ganze noch etwas verwirrender. Er überlegte kurz und bemerkte dann: „Sie sagten vorhin, sie sind kein Freund von Ferndiagnosen. Würde es ihnen helfen, wenn ich ihnen den Autopsiebericht schicke.“ Der Mediziner überlegte. Seien Neugierde war durchaus geweckt. Dann nickte er: „Einverstanden. Ich sehe ihn mir mal an.“

Jerry drückte in paar Tasten und kurze Zeit darauf hatte der Mediziner die Daten. Ramir betrachtete sie kaum und fragte stattdessen: „Wie gut sind sie mit dem Bericht klargekommen?“ Der Lieutnant pustete kurz: „Schwer. Aber ich bin auch kein Mediziner sondern ein Einsatzoffizier. Doktor Shakaan lächelte kurz: „Das dachte ich mir schon fast.“

Dann fiel dem Inder noch etwas ein. „Wie kann ich sie erreichen?“ Der derzeitige stellvertretende Kommandant der Waterloo seufzte: „Das könnte etwas schwieriger als normal werden. Sie müssen sich dazu an Commander Soles wenden, wegen des Authentifizierungscodes für ein direktes Gespräch. Am besten sie schicken mir einfach eine Nachricht, wenn sie ein Ergebnis haben.“ „In Ordnung, Lieutnant. Sie hören von mir.“ „Vielen Dank Doktor. Waterloo Ende.

*************************************************************

Einen Tag nach seinen Anruf saß Jeremiah im Kommandantensessel der Waterloo. Captain Dellmare ruhte sich und so hatte der Einsatzoffizier zusammen mit seinen Freunden Jason, Christine und Quentin auf der Brücke Dienst. Plötzlich piepste ein Signal von der OPS – Konsole her. „Was ist los Quentin.“, wollte Jerry sofort wissen. „Wir werden gerufen.“, berichtete sein junger Kollege überrascht. „Von der McKinley Werft.“ Quentin kontrollierte seine Anzeigen. „Sie verwenden aber den für heute gültigen Authentifizierungscode.“

Der derzeitige Erste Offizier der Waterloo überlegte. Bei dem Anrufer handelte sich vermutlich um Doktor Shakaan. Demnach wäre es unvernünftig das Gespräch auf der Brücke entgegenzunehmen. Denn solange er sich nicht sicher war, sollte niemand von Jerrys Verdacht erfahren, um nicht die Pferde scheu zu machen, selbst die anderen Führungsoffiziere nicht. „Stell das Gespräch bitte in den Konferenzraum durch, Quentin.“, entschied er daher und erhob sich von seien Platz. „Jason, übernimmst du kurz.“ Da der Sicherheitsoffizier nickte, verließ Jeremiah die Brücke durch das Backbordschott und durchschritt den kurzen Korridor bis zur Beobachtungslounge.

Dort angekommen, gab er an dem großen Wandmonitor seinen Kommandocode ein und setzte sich dann in den Sessel an der Stirnseite des Konferenztisches. Anschließend drehte er sich in Richtung Monitor und wartete. Kurz darauf erschien auch schon das Gesicht des leitenden medizinischen Offiziers auf der McKinley Werft. „Guten Tag, Doktor. Haben sie etwas für mich?“, wurde dieser sofort begrüßt.

Commander Ramir Shakaan lächelte kurz. Er schätzte es, dass sein Gegenübers dieses Mal direkter war.. Dennoch wusste er nicht, wie er seine wenigen Informationen verpacken sollte. „Guten Tag, Lieutnant. Das kann man so sagen.“ Sofort setzte sich Jeremiah kerzengerade auf und spitzte die Ohren. „Schießen sie los, Sir.“ „Wie ich bereits bei unseren gestrigen Gespräch vermutete, war Commander Bates bei seiner letzten Untersuchung kerngesund.“, erwiderte gebürtige Inder. „Ich kann mir daher nicht erklären, wieso in dem Obduktionsbericht steht, dass er an Herzversagen gestorben ist. Und damit bin ich auch eigentlich gleich beim Thema. Können sie mir sagen, wer den Bericht verfasst hat?“

Entschuldigend schüttelte der Lieutnant den Kopf: „Das geht leider nicht, Doktor. Ich weiß, dass würde bei ihnen unter die ärztliche Schweigepflicht fallen, aber wenn ich es ihnen sage, bekomme ich von meinen Vorgesetzten ein paar auf den Deckel.“ Dann stutzte der Einsatzoffizier: „Warum fragen sie eigentlich. Stimmt etwas mit dem Bericht nicht?“

Doktor Shakaan nickte und erklärte: „Ich möchte es mal so ausdrücken. Wenn einer meiner Untergebenen mir einen solchen Bericht abgeliefert hätte, hätte ich den oder die betreffende noch mal zurück an die Akademie geschickt.“ „Warum?“, wollte Jerry interessiert wissen. „Erstens ist der Bericht zu umfangreich. Er verliert sich in zu vielen unnützen Details und es werden auch zu viele Fachausdrücke benutzt, so dass ich selbst mir Arzt nicht mehr auf einen Blick die eigentliche Todesursache herauslesen kann. Zweitens ist die Diagnose des Herzversagens zu ungenau.“

„Können sie mir als medizinischen Laien das bitte genauer erklären.“, unterbrach Jeremiah den Redefluss des Arztes. Dieser nickte: „Natürlich. Und unterbrechen sie mich ruhig, wenn sie etwas nicht verstehen. Sehen sie Lieutnant, das Herz ist im Grunde genommen ein riesiger Muskel, dass durch Bewegungen das Blut durch den Körper pumpt. Ein Versagen kann deshalb unterschiedliche Ursachen haben. Da gibt es zum einen die Möglichkeit, dass keine elektrischen Impulse über die Nervenstränge ankommen und es daraufhin seine Tätigkeit einstellt. Dann gibt es die Möglichkeit einer massiven Verletzung durch externe oder auch interne Einflüsse. Und es gibt die Überlastung. Doch da gibt es oft Indikatoren, die davor warnen, wie zum Beispiel verstopfte Arterien.“

„Gab es solche Warnsignal bei seiner letzten Untersuchung.“ Ramir schüttelte mit dem Kopf: „Nein, überhaupt nicht. Es kann sich natürlich in der Zeit, die sie im All waren entwickelt haben, aber bei einer ausgewogenen Ernährung Lebensweise, die man als Sternenflottenoffizier pflegt, auch wenn man sich nicht 100prozentig an die Ernährungs- und Fitnessvorschriften der Flotte hält, ist das eigentlich unmöglich. Aber ich kann das nicht genau sagen.“

„Warum nicht.“, wollte Jerry wissen. „Weil der medizinische Scan fehlt. Ich weiß, das ist meist nicht Standard, aber ich bestehe immer darauf. Und in einer solchen Situation ist das ganz hilfreich.“ „Das heißt sei könnten mir vermutlich genaueres Sagen, wenn sie einen medizinischen Scan von Commander Bates hätten.“, hakte Lieutnant Esteban nach. „Am besten den, der während der Obduktion gemacht wurde, oder auch wenn es möglich ist, ein aktueller von seinen sterblichen Überresten.“, erwiderte Dr. Shakaan.

Jeremiah schluckte kurz, eine Reaktion die dem Arzt nicht verborgen blieb: „Alles in Ordnung, Lieutnant? Ich weiß ich verlange viel von ihnen. Wenn sie es nicht schaffen, gebe ich mich auch mit der aktuellen medizinischen Datei zufrieden.“ Doch der Einsatzoffizier schüttelte mit dem Kopf. „Nein, Doktor. Keine Sorge, ich schaffe das schon. Ich melde mich, wenn ich die Daten habe. Esteban Ende.“ „Viel Glück, Lieutnant.“

Danach war der Bildschirm dunkel. Jerry drehte seinen Sessel wieder Richtung Konferenztisch und stutzte seinen Kopf auf. Worauf hatte er sich da wieder nur eingelassen. Nach ein paar Minuten erst erhob er sich und ging wieder zurück zur Brücke. Während der verbleibenden Zeit seiner Wache, überlegte er sich einen Plan, wie er an die Daten herankommen sollte. Einen Plan. Den er nach Dienstende sofort umsetzen wollte.

****************************************************

Mit einen durchaus gemischten Gefühl machte sich Jeremiah auf den Weg zur Krankenstation. Er musste sich durchaus ab und an sagen, dass dies der Wahrheitsfindung diente. In der medizinischen Sektion der Waterloo angekommen, schaltete der Lieutnant nur das Licht ein. Danach ging er zum Ausrüstungsschrank und holte sich einen medizinischen Tricorder. Als er jedoch den Code zur Öffnung der Stasiskammer, die Elijah Bates sterbliche Überreste barg, eingeben wollte, wurde er plötzlich von hinten angesprochen: „Was tun sie da, Lieutnant?“

Überrascht wirbelte der Einsatzoffizier herum. Vor ihm stand das Modul zwei des HMTS, eins der drei Ärztemodule des Systems. „Was meinen sie damit?“ Sind sie schwer von Begriff, Lieutnant. Ich will wissen, was sie hier tun.“ Jerry runzelte die Stirn. War bei dem Hologramm das Persönlichkeitsunterprogramm durchgedreht. „Ich wüsste nicht was sie das angeht.“ „Das ist meine Krankenstation. Ich will sofort wissen, was sie da tun.“, polterte das Hologramm los.

Der Einsatzoffizier seufzte kurz: „Ich mache einen Scan von Commander Bates. Sie haben es vergessen, dem Obduktionsbericht beizufügen.“ „Sie haben nicht die Ausbildung dazu.“ „Mit einen Tricorder kann ich umgehen, seit ich vierzehn bin.“, konterte Jeremiah. „Oder sie geben mir ihren letzten Scan.“ „Das werde ich nicht tun. Verlassen sie augenblicklich die Krankenstation.“, forderte der holografische Arzt. „Nein, das werde ich nicht.“, erwiderte Jerry ungerührt. „Verlassen sie sofort die Krankenstation. Das ist ein medizinischer Befehl.“

Diesen fünf Worten muss sich jeder Sternenflottenoffizier, egal welchen Ranges beugen. Also gab der Lieutnant nach und verlies die Krankenstation. Wütend blickte Jeremiah auf das hinter ihm geschlossenen Schott. So war er noch nie von einen Mediziner oder auch einen Hologramm behandelt worden. Doch dann fiel ihm zwei Sachen ein. Erstens, wer hatte das Hologramm aktiviert. Und zweitens, warum hatte er es nicht abgeschaltet. Nun zu zweitens hatte der Lieutnant eine Lösung. Er war zu überrascht gewesen. Doch wer bei allen Raumgeistern hatte das Ding nur aktiviert. Er war es nicht gewesen, dessen war er sich 100prozentig sicher. Und dann das Verhalten des Hologramms. Sehr untypisch.

Das passte alles nicht zusammen. Jerry dachte nach. Auch wenn er im Grunde genommen nichts erreicht hatte. Etwas hatte sich geändert. Aus seinen anfänglichen Zweifeln, war ein handfester Verdacht geworden. Er hatte zwar immer noch keine Beweise, dass der Tod von Elijah kein natürlicher war, aber er würde diese finden, koste es, was es wolle.

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  • 1 Monat später...

Jeremiah saß in seinem Büro und ging die vorliegenden Beweise nochmals gründlich durch. Da war nichts. Nicht der kleinste Hinweis. Für seine Theorie, dass etwas nicht stimmte, sprach nur sein Gefühl und das etwas komische Verhalten des HMTS: Doch wer war der Täter und vor allen welches Motiv bewegt ihn. Jemand aus der Crew? Eher unwahrscheinlich. Elijah war beliebt gewesen. Mit einen wehmütigen Schmunzeln dachte Jeremiah an einen seiner Ausbilder, der gesagt hatte: „Wenn die Crew den Ersten Offizier nicht hasst, macht er seinen Job nicht richtig.“ Wie unrecht doch Commodore Baxter gehabt hatte. Man konnte ein gutes Verhältnis zur Mannschaft als erster Offizier haben.

Doch wo war er gleich stehen geblieben. Bei potenziellen Verdächtigen für den Tod von Commander Bates. Und vor allen bei der Frage nach dem Motiv. Vom Team des Daystrominstituts konnte es eigentlich auch niemand sein. Gut die hatten alle eher die Möglichkeit, das HMTS zu manipulieren. Aber auch wenn es den einen oder anderen fachlichen Disput gegeben hatte, war der Ingenieur wesentlich besser mit allen ausgekommen, als Jerry selbst. Und den Einsatzoffizier war noch nicht einmal bedroht worden. Und Natalie? Allein der Gedanke daran war lachhaft.

Außer natürlich irgendjemand hatte etwas zu verbergen. Dass er oder sie gar nicht der oder diejenige war, die er oder sie zu sein vorgab. Jeremiah seufzte. Das war wirklich weit hergeholt. Außerdem waren die Überprüfungen der Zivilisten sehr streng gewesen. Dennoch sollte er vermutlich sich noch mal die Sicherheitsberichte und die Crewakten ansehen. Nun ja, wenigstens brachte der Postens des Ersten Offiziers einen etwas höherstufigeren und damit weit aus ausführlichen Zugang zu der einen oder anderen Geheimdatei mit sich.

Mit einem weiteren Seufzer begann der Lieutnant mit der Arbeit. Er war so in sie vertieft, dass er gar nicht hörte, wie jemand an seiner Bürotüre klingelte. Als er nicht reagierte, öffneten seine beiden Besucher die Tür und steckten ihre Köpfe in den Raum. „Na, noch fleißig?“, fragte Christine Powers.

Natalie trat dann sofort ins Büro und stellte sich neben ihren Mentor. Der musste dem Mädchen noch schnell ein Padd aus der Hand nehmen, bevor er fragen konnte: „Was wollt ihr hier?“ „Wir dachten, wir fragen dich mal, ob du mit uns zu Abend isst.“, erklärte die Pilotin der Waterloo. „Aber du hast offensichtlich noch eine Menge zu tun.“ „Was machst du da überhaupt.“, hakte Natalie nach. „Nichts, was dich kleine Neugiersnase angehen würde.“

Das Mädchen schmollte, sah dann aber überrascht zur Tür, als der Summer schon wieder losging. Als sich das Schott öffnete, stand Jason Nakara davor. Er hatte ein Padd in der Hand. Christine bemerkte das sofort und meinte dazu: „Also wenn der Posten des ersten Offizier soviel Schreibkram bedeutet, dann bleibe ich doch lieber an meiner Conn sitzen.“ Jason hob beide Augenbrauen und fragte die Pilotin, was sie damit meinte.

Die deutete nur mit dem Kopf auf Jerrys Schreibtisch. Der Sicherheitschef besah sich die Menge der Padds. „Mann, muss dich Quentin mit Berichten zugetextet haben. Das hier ist nur der Dienstplan der Sicherheit für nächste Woche. Ist derselbe wie diese Woche. Du musst also nur dein Okay dazu geben.“, und legte sein Padd zu den anderen.

Er wandte sich schon halb zum Gehen, als zum dritten Mal der Türsummer losging. Und wer stand davor. Quentin Lang. Und auch er hatte ein Padd in der Hand. Da er Christine und Natalie sofort entdeckte hatte, wollte offenbar nur schnell rein und wieder raus. Sein Blick konzentrierte sich auf seien Vorgesetzen. „Der wöchentliche Systemanalysebericht des ODN- Netzwerkes.“ Doch hier wurde er von Jason unterbrochen. „Sag mal, Kleiner, findest du es richtig, dem armen Jerry so mit Berichten zu bombardieren?“ „Er kommt ja kaum zum Essen.“, ergänzte Chris. „Das das ist mein erster heute.“, verteidigte sich Quentin stotternd. „Die sind doch nicht alle von Chief Parker?“, wunderte sich Jason. „Oder bist du mit der Arbeit hinterher?“

Mittlerweile war Ensign Lang an den Schreibtisch seines Vorgesetzten erreicht und sein Padd abgelegt. Dabei ließ er sein Auge über die anderen Padds schweifen. „Was machst du denn mit den ganzen Crewakten?“ „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“, bekam er zu hören. „Schließlich bin ich euch als Erster Offizier nicht Rechenschaft schuldig.“

Das war etwas drastischer gesagt, als eigentlich beabsichtigt. „Was ist los?“, fragte Christine. Sie hatte, im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen, die schon halb am gehen waren, bemerkt, dass etwas Jeremiah stark beschäftigte. Außerdem glaubte sie, den Einsatzoffizier gut genug zu kennen, um zu wissen, dass diesem der neue Wirkungsbereich nicht zu Kopf gestiegen war. Außerdem wettete sie, dass es etwas mit den Crewakten zu tun hatte, auch wenn sie den Zusammenhang nicht erkannte.

Jerry seufzte und begann zu überlegen. Die vier hier anwesenden Personen waren ja seine Freunde. Ihnen und auch Captain Dellmare vertraute er bedingungslos. Und wenn er ehrlich war, dann konnte er eventuell Hilfe gebrauchen. Und wenn er Jason, Christine, Quentin und Natalie von seinen Verdacht überzeugen konnte, dann war dieser vielleicht doch nicht so haltlos. Also holte der Lieutnant tief Luft und begann zu erzählen. Von seinen Zweifeln am natürlichen Tod von Elijah Bates, von seinen Gesprächen mit Doktor Shakaan und von seien letzten Erlebnis auf der Krankenstation. Und von seiner Vermutung, dass ein Besatzungsmitglied der Waterloo ein Spion war.

Dass die anderen überrascht waren, kann sich jeder vorstellen. Natalie war die Erste, die ihre Sprache wieder fand. „Du solltest Holoromanschreiber werden.“, kommentierte sie die seltsame Geschichte. Doch Jason Nakara schüttelte mit dem Kopf: „Ich glaube nicht, dass sich Jerry das ausgedacht hat.“

Doch dann legte er den Kopf schief und dachte nach: „Aber warum bist du nicht gleich zu mir gekommen. Als Sicherheitschef sollte ich informiert werden, wenn auf diesen Schiff etwas faul ist.“ Doch Jeremiah hob nur entschuldigend die Hände: „Womit den. Ich hatte keine Beweise. Gar nichts. Nur meinen Instinkt, meine Zweifel.“ „Was ist jetzt anders.“, wollte Christine wissen. „Ich bin mir jetzt sicher, dass ich recht habe.“, erklärte Jerry nachdenklich. „Auch wenn ich im Grunde genommen immer noch keine Beweise habe.. Selbst ein sich seltsam verhaltenes HMTS ist keiner. Außerdem könnte man das mit meiner allseits bekannten Abneigung gegen das Projekt abtun.“

„Dann sollten wir uns diese Beweise doch einfach holen.“, bemerkte Chris. „Wie meinst du das?“, wunderte sich Natalie. „Ganz einfach, Kleines. Wenn ich Jerry richtig verstanden habe, brauchen wir eine medizinischen Scan, den wir dann diesen Doktor schicken. Und der sagt uns dann, ob etwas faul ist oder nicht.“, erklärte die Pilotin. „Und wie kommt man an den Hologrammen vorbei, wenn die sich automatisch aktivieren.“, wandte Quentin ein. „Gute Frage.“, lobte sein Vorgesetzter.

Jerry dachte nach. „Die haben sich entweder aktiviert, weil ich das Licht angemacht habe. Oder der Computer ist so programmiert dass er das HMTS aktiviert, sobald er ein Lebenszeichen auf der Krankenstation registriert. Beides lässt sich lösen. Die Lichtfrage lässt sich einfach mit Armlampen lösen. Was die internen Sensoren angeht, die schalten wir einfach ab.“ „Das klingt schon nicht schlecht.“, bemerkte Jason. „Aber abgenommen, du hast recht damit, dass es einen Spion an Bord gibt. Der weiß doch ebenfalls, dass du zumindest einen Verdacht hegst. Er wird also versuchen dich zu überwachen.“

„Ganz so einfach geht das nicht.“, wehrte Jerry ab. „Aufgrund unseres Status als Testschiff wird zwar alles aufgezeichnet, aber eben auch die Zugriffe auf die internen Sensoren. Und als Einsatzoffizier habe ich lesend Zugriff auf diese Protokolle. Das heißt, wenn unser Plan auffliegt, weiß ich, dass wir abgehört wurden. Und dann stelle ich einfach fest, wer die internen Sensoren aufgerufen hat. Das würde die oder den Betreffenden enttarnen.“ „Und wenn er einen von uns über Kommunikator sucht.“, wandte der Sicherheitschef ein.

„Einen von uns.“, wiederholte Jerry. „Ja, genau. Glaub ja nicht, dass ich das alleine machen lasse, jetzt wo ich weiß, was los ist.“, erklärte Jason bestimmt. „Auf mich kannst du auch zählen., fügte Christine hinzu. „Und auf mich.“, echote Natalie. „Das ist viel zu gefährlich.“, wehrte Jeremiah ab. „Aber trotzdem danke für das Angebot. Und bei euch möchte ich auch danken,. Ich weiß eure Hilfe zu schätzen.“

Der Lieutnant machte eine Pause. „Was ist mit dir, Quentin?“ der Angesprochen sah nach unten und sagte keinen Ton. Kurz entschlossen trat Jerry auf ihn zu und legte ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. „Keiner wird dir Vorhaltungen machen, wenn du nicht willst. Aber ich würde mich persönlich wohler fühlen, wenn du dabei bist.“ Das rührte Quentin lang dann doch.

Da er noch ein wenig unsicher über seine eigenen Fähigkeiten war, war es für ihn überraschend, dass sein direkter Vorgesetzter seinen Fähigkeiten vertraute und ihn dabei haben wollte, auch wenn es sich eher um eine Mission handelte, deren Ziel dem jungen Einsatzoffizier noch nicht ganz klar war. Und eines darf man auch nicht vergessen. Quentin vertraute Jeremiah bedingungslos, wie einen älteren Bruder, den er nie gehabt hatte (und den er sich doch ab und an heimlich gewünscht hatte). Also nickte Ensign Lang letztendlich. „In Ordnung, Boss, ich bin dabei.“

Erleichtert nickte Jerry und wandte sich an alle: „Wo waren wir gleich noch mal stehen geblieben.“ „Bei den Kommunikatoren.“, warf Natalie altklug ein. „Danke. Also was meintest du damit, Jason, dass wir über Kommunikator gesucht werden.“ „Nun, du bist der erste Offizier und ich bin der Sicherheitschef.“, erklärte der angesprochene nachdenklich. „Wir beide sind neben dem Captain und vielleicht noch Chief Parker die Leute die man am meisten braucht. Dann ist es ganz natürlich, dass wir über Kommunikator gesucht werden. Das kann man niemanden zum Vorwurf machen. Und wenn unser Mister X bemerkt, dass wir uns der Krankenstation nähern könnte er durchaus auf die dumme Idee kommen, dass HMTS zu aktivieren. Und selbst wenn wir die Hologramme abschalten kann er es womöglich reaktivieren. Und dann kommt wieder dieser berühmte Satz. Dann sind wir erledigt.“

Jeremiah verzog sein Gesicht: „Ja, das ist ein Problem.“ „Vielleicht sollten wir das Risiko eingehen, Jungs.“, wandte Chris pragmatisch ein. Doch der Sicherheitschef der Waterloo schüttelte mit dem Kopf. „Ich will nicht dramatisch klingen, aber ich denke wir haben nur eine Chance. Wenn wir es später mit zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen nochmal versuchen könnten die Beweise, die wir suchen, manipuliert sein. Entweder heute oder gar nicht.“

„Dann probiert es doch ohne Kommunikatoren.“, schlag Natalie vor. „Also dass, ist eine blöde Idee.“, erklärte Jason kategorisch. „Da sich Quentin bereit erklärt hat, uns zu helfen, denke ich mal, dass er sich um die internen Sensoren kümmern soll.“ Er sah kurz zur Seite zu Jerry, der nickte, aber irgendwie wirkte, als würde er über etwas anderes nachdenken. „Und wir müssen ja irgendwie mit ihm Kontakt halten.“, schloss der Sicherheitschef.

Nun richten sich alle auf den derzeitigen Ersten Offizier der Waterloo. „Nun, ich stimme Jason zu.“, erklärte er langsam. „Wir haben nur noch einen Versuch, und den sollten wir noch heute Abend durchführen. Und er hat auch recht damit, dass wir mit Quentin in Verbindung bleiben sollten.“ Jerry machte eine Kunstpause und fügte dann hinzu: „Aber Natalie hat auch recht. Ohne Kommunikatoren sind wir besser dran.“ „Toll, jetzt sind wir so klug, wie zuvor.“, maulte Christine. „Nicht unbedingt.“, entgegnete Jeremiah und grinste breit. „Ich habe da eine Idee.“

Er wandte sich in Richtung Replikator: „Computer, zeige Replikatordatei 22 Charlie ... Ach nein, die ist ja noch auf der Community. Computer Anfrage. Suchparameter Militärische Ausrüstung spätes 20. bis frühes 21. Jahrhundert. United Satates Air Force auf der Erde. Kategorie Equipement, Stichwort Einsatzwesten. Suche starten.“ Der Computer piepste kurz und zeigte dann auf der Konsole des Replikators mehrere Modelle. „Grenze ein auf ohne Panzerung und Design Standarduniform.“

Und voila, da war es nur noch ein Modell im schlichten Schwarz mit mehreren Taschen. Nach einen Blick auf seine Kollegen bestellte der Einsatzoffizier die Westen zweimal in XL und einmal in M und warf Jason und Chris eine passende zu. Diese beäugten diese kritisch. „Was soll das?“, fragte die Pilotin. „Die brauchen wir. Leider haben die designer unserer Uniformen vergessen, dass man ab und an auch Taschen braucht.“, erwiderte Jerry. „Und wofür brauchen wir welche?“, wollte Jason wissen.

Doch Jeremiah ging nicht darauf an, und wandte sich wieder dem Replikator zu. „Computer, neue Anfrage Suchparameter Militärische Ausrüstung spätes 20. bis frühes 21. Jahrhundert. United Staates Air Force auf der Erde. Kategorie Equipement, Stichwort Funkgeräte.“ Dieses Mal wurde nur ein Modell angezeigt. Und Jeremiah ließ vier davon replizieren.Eines beheilt er für sich, die anderen drei warf er Jason, Quentin und Christine zu.

Die beäugten die antiken Kommunikationsgeräte skeptisch. „Das ist doch ein Witz.“, kommentierte der Sicherheitschef. „Warte es erstmal ab, bevor du herummeckerst.“, erwiderte Jerry. „Drehe an diese kleinen Schalter neben der Antenne, bis eine sechs in den kleiden Frontdisplay angezeigt wird.“ Jason tat wie ihm geheißen wurde. Jeremiah nickte befriedigt und trat das bei seien Funkgerät auch. „Ich bin gleich wieder da.“ Mit diesen Worten verließ er sein Büro. Seine Freunde sahen sich an. „Weißt du, was er vorhat, Quentin.“ Doch der junge Einsatzoffizier schüttelte mit dem Kopf.

Plötzlich rauschte und knackte es ihn Jasons Funkegrät. Nur seine eiserne Disziplin bewahrte ihn davor das kleine Gerät fallen zu lassen und sich so vor seinen Freunden zu blamieren. „Hallo Leute, könnte ihr mich hören?“, klang die verrauschte Stimme Jeremiahs aus dem Lautsprecher. „ja, wir können dich hören, Jerry,“, erwiderte der Sicherheitschef. Doch es gab keine Reaktion. Dann erklärte der derzeitige erste Offizier der Waterloo über Funk. „Jason, du musst auf den großen Knopf oben drauf drücken, wenn du antworten willst.“

Christine und Natalie kicherten, als der Sicherheitschef seine Botschaft wiederholte.“Sehr gut.“, erwiderte Jerry. „Wo steckst du überhaupt.“, hakte Lieutnant Nakara nach. „Ich bin im Korridor vor der Shuttlerampe.“ Ein Wink von Jason und Quentin überprüfte das schnell. Und nickte bestätigend. „Wir haben dich. Kommst du jetzt wider zurück?“ „Bestätigt, ich bin gleich wieder da.“

Mit einen breiten Grinsen kehrte Jerry in sein Büro zurück: „Und, zufrieden.“ „Die Idee ist wirklich gut.“, musste Jason zugeben. „Aber wie kommt man bloß darauf, solch antike Technologie zu benutzen.“ „Ersten bin ich quasi ein Hobbyhistoriker. Gerade im Bereich Militärgeschichte. Du kannst mich gerade über das 20. Jahrhundert fast alles fragen.“, entgegnete der Einsatzoffizier. „Galipoli, die Marneschlacht, der spanische Bürgerkrieg, D-Day, Iwo Jima, der Falklandkrieg, Desert Storm, such dir was aus.“

Der Einsatzoffizier machte eine Pause und fuhr dann fort: „Zweitens fand meine letzte Mission als Crewmitglied der Community auf einen Planeten statt, dessen Atmosphäre durch Metallpartikel verschmutzt war und die unsere moderne Technologie störte. Wir mussten also improvisieren. Wir sind mit Fallschirmen abgesprungen, unser Flight hat einen einfachen Fluggleiter eingesetzt. Und wir haben auch diese Funkgeräte, ja selbst Projektilwaffen eingesetzt. Ich kenne mich also mit so etwas aus.“

„Das ist ja schön. Und für uns auch sehr praktisch.“, bemerkte der Sicherheitschef. „Aber ich denke, wir sollten uns jetzt besser auf den Weg machen.“ „Du hast natürlich recht.“, bestätigte Jeremiah. „Also, Chris du und Jason, ihr geht jetzt genau wie ich in euer Quartier und legt die Kommunikatoren ab. Zieht euch dann am Besten etwas Bequemes an. Und dann darüber die Westen. Die Funkgeräte steckt ihr in die Brusttasche. Wir treffen uns in sagen wir zehn Minuten auf Deck vier.“

„Und was soll ich machen?“, rief Natalie dazwischen. Doch Jerry ignorierte sie und wandte sich an den letzten Erwachsenen im Team. „Quentin, du wartetest hier auf uns, bis wir uns über Funk melden. Dann schaltest du die internen Sensoren in dem Bereich um die die Krankenstation und vor allen die Krankenstation selbst. Gleichzeitig hältst du das System im Auge und warnst uns, wenn die internen Sensoren reaktiviert werden oder jemand das HMTS aktiviert.“

Der Junge Einsatzoffizier nickte. „Und was ist mit mir. Was soll ich machen?“, wiederholte Natalie. Jeremiah seufzte. „Ich habe dir bereits gesagt, dass das viel zu gefährlich ist.“ „Ich habe aber die meiste Erfahrung, wie man sich vor unliebsamen Blicken und Sensorstrahlen schützt.“, erklärte die Teenagerin. „Oder hast du meine `wilde` Zeit, vergessen.“ Jerry seufzte noch mal. „Okay. Du kannst Quentin helfen, die Systeme zu überwachen.“, was Ensign lang mit einen leicht genervten Blick kommentierte.

Die drei Offiziere, die den gefährlicheren Teil der `Mission` übernahmen zogen ab. Und beinahe auf die Sekunde genau trafen sie sich auf Deck vier wieder. Christine hatte sich für eine schwarze Strechhose entscheiden, zudem sie ein dunkelblaues T-Shirt trug. Die Pilotin hatte sogar Zeit gefunden,, ihre Haare hochzustecken, dass sie nicht störten. Jason dagegen trug eine blaue Jeans und einen beigen Pullover, seine normale Freizeitkleidung eben. Jeremiah war der Situation auch recht gut angepasst. Mit seiner schwarze Laufhose und schwarzen Pullover wäre er im Schatten gar nicht aufgefallen. Neben den Ausrüstungsgegenständen, die er an die anderen verteilt hatte, welche diese auch trugen, hatte er einen medizinischen Tricorder und drei Armbandlampen dabei. Die hatte er nämlich beinahe vergessen.

Der Lieutnant verteilte die anderen Lampen, befestigte seine am linken Arm und aktivierte dann sein Funkgerät. „Quentin, kannst du mich hören.“ Ein kurzes Rauschen, dann eine kleine Weile gar nichts. Doch dann ertönte die Stimme des jungen Offiziers. „Hier Lang. Ich höre dich gut, Boss.“ Jerry ließ die Luft, die er angehalten hatte, entweichen. „Sehr gut Quentin. Wir sind in Position. Du kannst jetzt die Sensoren abschalten.“ „Verstanden, Boss.“

Der Vorgang schien etwas länger zu dauern, zu lange für Jeremiahs Geschmack. „Quentin, was brauchst du denn so ewig. Wir haben nicht den ganzen Abend Zeit.“ „Ich habe es doch gleich.“, maulte Quentin herum. „Außerdem dauert das gar nicht so lange.“ Nach einer Pause fügte er hinzu: „So ich habe es. Ihr habt jetzt freie Bahn.“ „Verstanden.“, erwiderte Jerry. „Ab jetzt weitestgehend Funkstille, außer es passiert etwas Außergewöhnliches. Ich melde mich wieder, wenn wir raus sind. Esteban Ende.“

Nun machten sich die drei Sternenflottenoffiziere auf den Weg Richtung Krankenstation. Alle begannen dabei unwillkürlich zu schleichen und sich dauernd umzusehen, obwohl gar niemand in der Nähe war. An ihren Ziel angekommen, winkte Jerry seine Begleiter zum zweiten Eingang, der in das angrenzende medizinische Labor. „Manuelle Überbrückung.“, flüsterte der Einsatzoffizier.

Jason und Christine drückten sich an die Wand, während Jeremiah das Türpanell überbrückte, so dass sich das Schott einen Spaltbreit öffnete. Danach zogen Jerry und Jason und jeweils einer der beiden Schotthälften und öffneten den Eingang zur Krankenstation. Danach aktivierten die drei Abenteurer ihre Lampen und betraten den Raum. Die Lichtstrahlen der Armlampen tasteten im Dunkeln der Krankenstation über den Boden in Richtung der Stasiskammern.

„Jason, passt du auf.“, fragte Jerry den Sicherheitschef. Der nickte und stellte sich an den Eingang der zum Büro des leitenden medizinischen Offiziers führte. Danach reichte der Einsatzoffizier seiner verbliebenen Begleiterin den medizinischen Tricorder und gab dann den Code für die Stasiskammer auf. Dabei schaute er sich ab und an etwas nervös um.

Zischend glitt das Schott der Stasiskammer zur Seite. Dampf entwich und gab den Blick auf die sterblichen Überreste von Elijah Bates frei. Christine musterte ihn kurz und erschauderte: „Er sieht so aus, als würde er nur schlafen. Und dabei ist er …“ Die Pilotin biss sich auf die Zunge. Dann wurde sie wieder ernst. „Ich scanne ihn jetzt.“ Sie nahm das externe Sensormodul und fuhr mehrmals über den Leblosen Körper, jedes Mal mit anderen Einstellungen.

Normalerweise dauert dieser Vorgang nicht mal eine Minute. Aber Jeremiah kam es vor wie ein Ewigkeit. Deshalb war er froh als Christine das Sensormodul wieder in das vorgesehene Fach am Tricorder schob und sagte: „Ich bin fertig.“ Der Einsatzoffizier nickte und schloss die Stasiskammer wieder. „In Ordnung. Jason, wir verschwinden.“ Auch Jason Nakara schein erleichtert zu sein, dass bisher alles reibungslos gelaufen war und man die Krankenstation verlassen konnte.

Die drei Offiziere waren schon an der Tür, da rief Quentin über Funk, eigentlich schrie er beinahe. „Ihr müsst raus da. Sofort.“ „Cool bleiben, Quentin, wir sind schon fast weg.“, erwiderte Jerry. „Was ist los?“ „Irgendjemand reaktiviert das HMTS und ich kann nicht feststellen, wer. Ich kann die Routine zwar derzeit immer Abbrechen lassen, aber das wird nicht lange funktionieren.“, erklärte der junge Offizier aufgeregt.

Doch seien Freunde waren mittlerweile wieder auf dem Korridor vor der Krankenstation und reaktivierten als letztes wieder die automatische Türsteuerung, die sie zu Beginn lahm gelegt hatten. „Okay, Quentin, Mission erfolgreich abgeschlossen.“, meldete der leitende Einsatzoffizier. „Wir sind raus aus der Krankenstation. Du kannst die internen Sensoren wieder anschalten.“ Er meinte einen halben Asteroiden von herzen seines jungen Kollegen plumpsen zu hören, aber das war sicherlich nur Einbildung.

Mit einen Gefühl, als ob sie wieder Teenager wären und gerade den Gleiter des Highschool Direktors mit Farbe besprüht hatten, ohne erwischt zu werden, kehrten die drei Offiziere in das Büro des leitenden Einsatzoffiziers zurück. „Das war jetzt lustig.“, kicherte Christine aufgekratzt. „Schauen wir uns die Daten an?“ Doch Jeremiah schüttelte müde mit dem Kopf. Die Anspannung und das langweilige Recherchieren machten ihn doch zu schaffen. Außerdem war es bereits knapp nach Mitternacht. „Nein, jetzt nicht mehr. Ich bin dazu zu müde. Wir machen das morgen nach der Alphaschicht oder genauer gesagt heute.“

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Wie vereinbart trafen sich Christine, Natalie, Quentin, Jason und Jeremiah am nächsten Tag nach Ende der Alphaschicht im Büro des derzeitigen Ersten Offiziers. Jeder wollte wissen, was nun eigentlich die am Vortag gesammelten Daten nun ergaben. Gab es einen Hinweis, dass beim Tod von Elijah doch nicht alles ganz richtig gelaufen war, oder konnte man gar keinen Hinwies darauf finden.

Jerry gab sein persönliches Passwort ein, um auf einen damit gesicherten Datenbereich zuzugreifen, wo er am Vorabend den medizinischen Scan abgespeichert hatte. Erst dann aktivierte er den kleinen Display in der Statuskonsole hinter sich, damit sich alle die Daten ansehen konnten.

Wie gespannt starrte die Gruppe auf den Bildschirm. Doch keiner konnte etwas entdecken. Denn es wurde nur die Außenansicht des Oberkörpers samt Kopf gezeigt. Und dort gab es keine Verletzungen. Doch dann wechselte Jeremiah die Ansicht und man konnte nun das Innenleben unter die Lupe nehmen.

„Was ist das für dunkles Gewebe innerhalb des Brustkorbes.“, wunderte sich Quentin gleich als Erstes und sprach das aus, was auch die Anderen sich insgeheim fragten. „das sieht aus wie geronnenes Blut.“, erwiderte Christine vorsichtig. „Eine innere Blutung?“, wunderte sich Jerry. „Davon stand nichts im Autopsiebericht. Aber dafür muss es auch eine Ursache geben.“

Nun begann das große Suchen. Die Menge des Blutes deutete auf eine Verletzung des Herzens oder eines der Hauptblutgefäße hin. Dennoch wäre die Ursache beinahe übersehen wurden. Und wieder war es Quentin den der Riss in der Aorta auffiel. Bei näherer Betrachtung erwies sich der Riss sogar als kompletter Durchbruch. Die Aorta, dass wohl wichtigste Blutgefäß war direkt an der Stelle, wo sie aus dem Herzen austritt, durchgebrochen. „Ob es für so etwas einen Grund , eine Krankheit gibt, die so etwas verursachen kann.“, fragte sich Jason, für den die Medizin ein Buch mit sieben Siegeln war. „Schauen wir mal in der medizinischen Datenbank nach.“, schlug Christine vor.

Jeremiah aktivierte seien Deskviewer und gab die entsprechenden Suchkriterien ein. Und tatsächlich spuckte der Computer ein Ergebnis aus, dass anscheinend passte. „Aortenaneurysma.“, lass der Einsatzoffizier laut vor. „Ein Aneurysma ist eine krankhafte Erweiterung der Blutgefäße. Diese Erweiterung kann auf umliegende Organe drücken, und damit innere Schmerzen hervorrufen. Zur Behandlung wird die betroffene Arterie entfernt und durch ein künstliches Transplantat entfernt. Jedoch kann ein Aneurysma auch lange zeit symptomlos bleiben. Dabei erhöht sich besonders bei größeren Aneurysmen die Gefahr eines Durchbruches, welcher bei der Verletzung der zentralen Blutgefäße, wie Aorta oder auch Halsschlagader unbehandelt innerhalb von Minuten zum Tod führen kann.“

„Könnte es so etwas gewesen sein?“, fragte Quentin. „Ich weiß es nicht?“, erwiderte Jerry. „Ich bin kein Arzt. Aber für mich als Laien scheint es zu passen. Ich frage mich aber, warum das nicht in dem Obduktionsbericht steht. Dann wäre das Ganze vermutlich nicht notwendig gewesen.“ „Ist das so wichtig.“, bemerkte Jason. „Wenigstens habe wir möglicherweise eine vernünftiger Erklärung für Elijahs Tod. Und vermutlich kommt dein Doktor Shakaan zu genau der Diagnose.“

Die Erwachsen schwiegen eine Weile und fuhren daher überrascht herum, als Natalie unerwartet ausrief: „Was ist denn das Komisches?“ „Was ist los, Natalie?“, fragte Jeremiah dankbar für die Ablenkung und betrachte nun wieder Anzeige auf seinem Statusdisplay „Ich habe die Anzeigen der EM-Bänder kontrolliert, so wie du es mir beigebracht hast.“, erklärte das Mädchen. „Und ich bin dabei auf diese komische Signatur gestoßen.“ „Warum hast du das überhaupt gemacht.“, brummte der Sicherheitschef. Und bekam eine typische Teenagerantwort zu hören. „Mir war langweilig.“

„Lass Natalie in Ruhe.“, verteidigte der leitende Einsatzoffizier seinen Schützling. „Sie hat da wirklich etwas komisches entdeckt. „Er betrachte das Diagramm, dass eine sichtbare und vier kleine, kaum auszumachende Spitzen anzeigte. „Das ist der Scan des Deltabands richtig.“, hakte er nach. „Ja, klar.“, erwiderte das Mädchen.

Jeremiah winkte Quentin heran, gab ihm etwas Zeit, dass Diagramm ebenfalls zu betrachten und fragte ihn dann leise nach seiner Meinung. Der junge Offizier überlegte kurz, sah nochmals genau hin und erklärte dann verwirrt: „Das sind photonische Partikel. Genau im Bereich der Aorta.“ „Das sehe ich auch so.“, erklärte sein Vorgesetzter. „Ich war nur nicht 100prozentig sicher. Nur die Frage ist, wie kommen die dahin?“

„Kurze Auszeit, Jungs.“, unterbrach Christine die Überlegungen der beiden Einsatzoffiziere. „Kann mir einer von euch bitte mal erklären was diese ‚photonischen Partikel’ überhaupt sind. „Die entstehen einfach ausgedrückt, wenn Hologramme mit festen Objekten interagieren.“, erklärte Jerry. „Ich dachte aber immer, dass Hologramme aus Kraftfelder und Photonen entstehen.“, wandte die Pilotin ein. „Das ist auch richtig.“, führte Jeremiah notgedrungenermaßen weiter aus. „Aber diese müssen uns sowohl feste Materie als auch Durchlässigkeit vorgaukeln. Deshalb sind die Kraftfelder anders strukturiert als Schutzschilde oder normale Sicherheitskraftfelder. Man außerdem herausgefunden, dass diese Kraftfelder aufgrund ihrer Stärke, wenn sie eben feste Materie simulieren müssen, zusammen mit den Photonen die Elektronenbindungen von Atomen und auch Molekühlen auf eine ganz bestimmte Art zum Schwingen bringen. Dies liegt eben im Deltabandbereich, ist aber im Grunde genommen nicht gefährlich. Und diesen Effekt bezeichnet man als ‚photonische Partikel’, auch wen der Ausdruck physikalisch gesehen nicht korrekt ist.“

„Okay.“, erwiderte Chris langsam etwas verwirrt. Jason der ebenfalls zugehört hatte, dachte ebenfalls über den Vortrag nach und fragte dann: „Also wenn ich dich richtig verstanden habe, Jerry, dann muss eines dieser Hologramme die Aorta von Elijah berührt haben.“ „Ja, klar.“, erwiderte der Einsatzoffizier,. „Das ist vermutlich bei der Obduktion entstan ...“ Der Rest des Wortes blieb ihm regelrecht im Halse stecken. Er sah vom Monitor zum Sicherheitschef und wieder zurück.

Seinen Freunden blieb der verwirrt nachdenkliche Blick Jeremiahs nicht unbeachtet. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sogar Natalie. „Was ist los mit dir?“, hakte Christine nach. „Ich denke gerade an die Idee einer Möglichkeit.“, erwiderte der Lieutnant. „Aber die gefällt mir gar nicht.“ „Wie meinst du das?“, wollte Jason Nakara wissen. „Ganz einfach. Die Hologramme haben bei der Autopsie Elijah nicht aufgeschnitten. Das hätten wir ja auch gesehen. Deshalb konnten sie eigentlich gar nicht an die Aorta kommen?“, erklärte Jerry. „Und was ist die Möglichkeit die dir gar nicht gefällt?“, wollte nun der Sicherheitschef wissen, der immer noch nicht ganz verstand, worauf sein Freund hinaus wollte. „Lass mich und Quentin mal ein paar Sachen überprüfen.“

Der derzeitige erste Offizier der Waterloo wandte sich an seien jungen Kollegen. „Quentin, wie lange brauchst du um aus den Daten ein sagen wir mal 20fach vergrößertes holografisches Modell des Herzens und der Aorta erstellen?“ „Ein paar Minuten dauert das schon.“, gab Ensign Lang zu, der ebenfalls ganz ratlos war. „Dann fang schon mal an. Ich überprüfe etwas anderes.“

Verwundert machte sich Ensign Lang an die Arbeit. Diese war eigentlich nicht komplex, denn den größten Teil übernahm der Computer. Nur die notwendigen Berechnungen für die Vergrößerung waren eben doch etwas aufwendig. Während er wartete, dass der Computer damit fertig wurde, sah der junge Einsatzoffizier seien Vorgesetzten über die Schulter. Dieser schien sich besonders mit dem Scan der Hautpartien direkt über den Herzen.

Jedoch bemerkte schnell, dass er beobachtet wurde und fragte etwas unwirsch: „Bist du schon fertig?“ Zum Glück für Quentin piepste gerade hinter ihm der Computer uns so konnte er die Frage bejahen. „Dann aktiviere das Modell.“ Ein paar Tasten wurden gedrückt und schon erschien der vergrößerte Herzbereich des verstorbenen Chefingenieurs der Waterloo als holografisches 3D – Modell.

Doch offenbar war Jeremiah mit den Blickwinkel und dem gesamten Bild nicht zufrieden. Er suchte offenbar etwas. „Zeige nur die Aorta nahe des Bruches. Und bringe das ganze in eine Ebene.“ Sein junger Kollege seufzte, tat aber wie befohlen. Jason und Christine sahen sich jedoch verwirrt an. Was für einen Verdacht hatte ihr Freund da nur.

Dann tauchte der Ausschnitt auf den der amtierende erste Offizier der Waterloo suchte. Akribisch untersuchte er die Stelle. Und fand was er gesucht, eher befürchtet hatte. „Jason, hier haben wir den Beweis. Elijah starb nicht an einen gerissenen Aortenaneurysma, sondern er wurde auf grausame Art ermordet.“ „Ermordet?“, wiederholte fassungslos der Sicherheitschef. „Wie kommst du darauf?“ „Betrachte die Stelle des Risses genau.“, forderte Jerry seinen Freund auf.

Jason folgte der Aufforderung. Und nach einer Weile fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Es sieht so aus, als wäre die Aorta nur in eine Richtung ausgedehnt wurden.“ „Genau. Bei einen solch großen Durchbruch müsste sich ja nach meiner Meinung in alle Richtungen ausdehnen, bevor sie bricht.“, erwiderte Jeremiah. Lieutnant Nakara drehte noch mal eine Runde um das Holomodell und dachte nach: „Also wenn das ein normaler Schlauch wäre, würde ich denken, dass jemand daran gezogen hätte. Aber bei einen menschlichen Blutgefäß ist doch so etwas gar ...“

Hier stoppte Jason, als ihn die Erkenntnis mit Transwarp kam: „Jemand hat die Hologramme benutzt um Elijah zu töten. Wenn ich diesen Bastard in die Finger kriege, kann der aber was erleben.“

„Kann mir jemand erklären, was da passiert.“, fragte Christien dazwischen. Die Pilotin hatte da zwar eine Ahnung, aber die erschien ihr zu unwahrscheinlich. „Man hat eines der Hologramme so umprogrammiert, dass es seine Hand durchlässig machte, und dann der Aorta zog, bis sie riss. Danach ist Elijah einfach innerlich verblutet.“, erklärte Jerry mit einen grollenden Unterton, der bewies wie wütend er auf den oder die Täter war.

Doch Christine Powers war immer noch verwirrt. „Ich dachte immer, dass sich Hologramme wie z. B: das MHN nur komplett du8rchlässig schalten können oder eben nicht.“ „Das ist ja auch eine 'Neuerung' beim Team System.“, erwiderte Jerry sarkastisch. „jedes Modul kann seine Durchlässigkeit punktuell steuern, ohne dass die Kraftübertragung eingeschränkt wird.“

„Aber wer würde ein Hologramm benutzen, um Elijah zu töten.“, fragte Quentin sichtlich fassungslos. Jason hatte sich mittlerweile gesammelt. Seien Trauer und Wut hatten einer starken Entschlossenheit Platz gemacht. Er wurde den Täter zur Strecke bringen, und wenn es das Letzte war, was er in seien leben tat. „Das ist eine sehr gute Frage, Kleiner. Elijah war eigentlich bei allen an Bord beliebt. Sowohl bei der Crew als auch bei den Jungs vom Institut. Es ist ja nicht so wie bei zum Beispiel Doktor Nikad. Da wüsste ich einige, die genügend Wut auf sie hätten, um sie umzubringen.“ „Und ich stände auf der liste ganz oben.“, fügte Jerry hinzu, „Aber du hast recht. Es gibt kein Motiv. Und das macht es nicht einfacher. Wenn wir eines hätten, gäbe es einen Ansatzpunkt. Aber bisher können wir nur davon ausgehen, dass der oder die betreffende Erfahrung im programmieren von Hologrammen hat. Und das trifft auf zu viele an Bord zu, einschließlich mir und Quentin. Aber dennoch sollten wir über die Frage nach dem Motiv genau nachdenken. Vielleicht haben wir auch noch etwas übersehen.“

Die Gruppe verfiel in ein großes Schweigen. Doch plötzlich ertönte der Türsummer. Überrascht fuhren alle von ihren Plätzen in die Höhe. Jeremiah musste sich erst sammeln, bevor er mit halbwegs neutraler Stimme: „Herein.“, rufen konnte. Auf diese Aufforderung betrat Chief Parker mit einem Padd in der Hand das Büro. Mit einer Mischung aus Überraschung und Verwirrung, wobei letztere mehr und mehr anstieg, betrachtete der Techniker das sich ihm bietende Szenario. „Was geht denn hier vor sich?“, wollte der Techniker als Erstes wissen.

Jerry warf einen kurzen Blick auf den Sicherheitschef der Waterloo, der darauf kurz unmerklich nickte. Der derzeitige erste Offizier des Schiffes holte also tief Luft und erklärte: „Wir haben gerade etwas Schreckliches herausgefunden. Der Tod von Elijah war nicht natürlich. Irgendjemand hat die Hologramme manipuliert, damit diese den Commander umbringen und da Ganze vertuschen. „Wir wissen nur nicht wer es war und vor allen nicht warum.“, ergänzte Jason.

Innerlich bereiteten sich die jungen Offiziere auf alle möglichen Reaktionen von Seiten Chief Parkers vor. Von unglaublichen Staunen bis zur Erklärung, dass sie verrückt waren. Doch nicht das Marcus einfach nickte und erklärte: „Das habe ich mir schon fast gedacht.“ Dann legte er das Padd auf den Schreibtisch und fügte hinzu: „Darauf sind alle Daten gespeichert, die erklären, warum Elijah sterben musste, und vor allen auch Hinweise darauf, wer es war. Und ich kann euch beide schon jetzt beruhigen. Im Grunde genommen war es niemand aus der Crew.“ Er machte eine Pause und fragte dann: „Kann mir jemand erklären, wie sie es gemacht haben?“

Man kann es Jason und Jeremiah nach dieser Erklärung verzeihen, dass sie sich förmlich auf das Padd stürzten und Letzterer nur noch ein: „Chris, mach du das mal.“, blaffte. Lieutnant Nakara, der das Padd zuerst ergriffen hatte, gab es jedoch schnell an seinen Freund weiter.

Da stand schlicht und ergreifend zu viel von den Dingen, die der Sicherheitsoffizier nicht verstand.

Bei Jerry war das jedoch ganz anders. Für ihn waren die Texte verständlich, wenn er auch nicht sofort begriff. Doch mit jeden Absatz, den er las, verstand er mehr und seine Augen wurden immer größer. Diese brauen Augen, die meist freundlich blickten, blitzten nun vor unverhohlener Wut.“ „Wo hast du die Daten her?“, wollte er wissen.

„Als ich Elijahs Posten übernommen, habe, habe ich mich auch in seinen Büro etwas eingerichtet. Dort stand aber auch noch sein Arbeitsdeskviewer. Ich habe ihn weiter benutzt, weil das j a auch noch Wartungs- und Reparaturaufträge standen, die erledigt werden mussten.“, erzählte Chief Parker. „nach ein paar Tagen entdeckte ich einen Passwort geschützten Bereich auf den internen Datenspeicher. Ich habe auf gut Glück meinen Code eingegeben. Du kannst dir vorstellen, wie überrascht ich war, als ich den Zugang zu dem Bereich erhielt. Ich habe Tage gebraucht um die Daten, Notizen und alles andere,was Elijah dort gespeichert hatte, zu sichten zu analysieren und zusammenzufassen. Dennoch konnte ich das Ganze, was ich da sah nicht glauben. Also habe ich die probe aufs Exempel gemacht. Ich bin heute nach Dienstschluss zur Krankenstation gegangen und habe verlangt die Leiche vom Commander Bates zusehen. Und dieses Hologramm dort hat mich einfach raus geworfen.“ Marcus Parker klang regelrecht entrüstet über diesen Affront.. „Da bist du nicht der Einzige, dem das passiert ist.“, bekam er jedoch nur von Jeremiah entgegengebrummt.

Der Lieutnant reichte dann danach das Padd weiter und Quentin Lang: „Was hältst du davon?“. Der junge Offizier betrachtete es lang und bemerkte dann verwundert: „Commander Bates hat offenbar einen massiven Anstieg des Speicherverbrauchs im holografischen Kerns registriert“ „Kannst du herausfinden, wodurch der Anstieg entstanden ist.“, wollte Jerry wissen. Sein Kollege nickte: „Natürlich. Am besten ich kontrolliere alle Dateiänderungen die nach den Abschlusskontrolle der vier Team Systeme entstanden sind.“ „Markiere bitte alles extra auf, was seit Elijahs T.., Ermordung verändert wurde.“, bat Jeremiah noch.

Quentin machte sich sofort an die Arbeit. Routiniert gab er die entsprechenden Suchparameter. Als nach nur wenigen Sekunden eine besorgniserregend lange Liste von Dateien über den Bildschirm der Wandkonsole scrollte, trennte der junge Einsatzoffizier einfach kurzerhand nach den vier Systemen. Die anderen Anwesenden runzelten bei jeden auftauchenden Dateisträngen mehr und mehr die Stirn. Jeder von ihnen, selbst Natalie, hatte sich ja mehr oder weniger mit den holografischen Systemen Keiner von ihnen konnte sich mit der Expertise von Professor Toren oder Dr. Nikad messen, aber alle ahnten, dass diese Änderungen nicht Gutes bedeuteten. Da brauchte es nicht erst ein „Unknown“, dass überall in der Spalte „Geändert durch“ anstelle des Kürzels des betreffenden Besatzungsmitglieds, dass die Änderung durchgeführt hatte, stand.

„Das sind eine Menge Änderungen.“, bemerkte Jason Nakara. „ Und was genau bedeuten die alle.“ „Das ist eine interessante Frage.“, erwiderte Jeremiah. „Komm, Quentin, versuchen wir mal das Puzzle zu lösen. Marcus, du hilft uns, weil du die Daten ja schon kennst oder?“ „Ich habe nur mal darüber gesehen. Aber ich werde sehen, was ich tun kann.“, erwiderte der Techniker. „Aber vielleicht fangen wir mit dem HSS (Holografic Science System) an. Da scheinen die Änderungen nicht ganz so umfangreich zu sein.“

Vorgeschlagen, für gut befunden und es wurde getan. „Mhm, es scheint, als gibt es einige Änderungen in den Verhaltensroutinen. Und in der Hierarchiedatei.“, bemerkte Jerry. „Hierarchiedatei? Für was ist denn die gut?“, fragte Natalie dazwischen. Ihr Mentor seufzte kurz: „Ich glaube das habe ich dir schon mal erklärt. Aber okay. Da die Hologramme in größeren Teams interagieren, müssen die ähnlich wie bei uns lebenden Crewmitgliedern in bestimmten Hierarchien strukturiert sein. Das ist besonders beim HIK und beim HMTS wichtig, wo es zwei unterschiedliche Module gibt. Einmal den Arzt oder Ingenieurmodul und dann das Fußvolk. Darüber hinaus regelt die Hierarchiedatei, wer den Hologrammen Befehle erteilen darf und kann und wer nicht. Und das ausgerechnet diese Datei verändert wurde gefällt mir am aller wenigsten. Aber machen wir weiter. Nehmen wir uns das HIK vor.“

„Es wurden wieder die Verhaltensroutinen und die Hierarchiedatei modifiziert. Außerdem wurden vier weitere Module installiert.“, bemerkte Marcus Parker. „Aber das eine wurde stark modifiziert.“ „Stimmt.“, bestätigte der leitende Einsatzoffizier der Waterloo. „Da ist die die Sensoranalyseroutine des HSS integriert. Außerdem die Handbücher zur Energieverteilung und Datenanalyse, sowie Computersystemwartung.“ „Die haben aus diesen Modul einen Einsatzoffizier gemacht.“, bemerkte Quentin. „Klingt so als wollten die Hologramme euch beide ersetzen.“, bemerkte Jason. „Reiß mal deine Klappe nicht so weit auf.“, konterte Jeremiah. „Vergiss nicht dich haben sie schon ersetzt.“

„Sehr lustig.“, grummelte der Sicherheitschef. „Aber weil wir gerade beim Thema sind. Wie sieht es beim HMTS aus.?“ „Wiederum Veränderung an den Verhaltensroutinen und der Hierarchiedatei.“, berichtete Quentin. „Dann gibt es sechs weitere Module. Eines der Module hat eine neue Datei verlinkt, aber ich finde diese nicht in der Aufstellung.“ „Lass mich mal sehen.“, forderte Jerry. Auch er musste eine Weile suchen. „Das scheint das Unterprogramm für die Navigation zu sein, was Dr. Nikad entworfen hat, was wir aber nie aktiviert haben. Aber es befindet sich eine weitere Datei als Datenbank in das Modul integriert.

„Es gibt ein Navigationsunterprogramm?“, fragte Christine Powers aufgebracht. „Diese Hologramme sollten auch fliegen?“ „Nur den Trainingsjäger.“, erwiderte Jeremiah. „Aber das entsprechende Unterprogramm ist nie installiert worden.“ „Allein der Gedanke daran ist schon absurd. Einen guten Piloten kann man nicht ersetzen.“, erwiderte Chris. Doch mit ein Mal fiel ihr etwas ein. „Darf ich mal kurz die zweite Datei sehen.“ Der amtierende erste Offizier nickte überrascht.

Doch dann ging auch ihm ein licht auf und so war er nicht überrascht als Ensign Powers ausrief: „Das ist ja das Fliegerhandbuch. Und damit wollen die echt fliegen lernen. Dann werde diese Hologramme bestenfalls nur durchschnittlich. Denn ihnen fehlt es an der Kreativität die ein guter Pilot mitbringt.“ „Aber sie können anhand dieser Daten ein Raumschiff fliegen., oder?“, wollte Chief Parker wissen. „Ja, klar. Bis zum ersten Gefecht.“, erklärte die Pilotin. „Außerdem fehlt ihnen ein Kommandant, der den Überblick behält.“, meinte Jason.

„Da wäre ich mir gar nicht mal so sicher.“, schränkte Jeremiah ein. „Es fehlt uns noch ein System. Also Quentin, jetzt noch die Dateien des HMTS.“ „Wieder die Verhaltensroutinen, und die Hierarchiedatei.“, spulte der junge Einsatzoffizier die Daten runter. „Und dann hat Modul zwei eine riesige Datei angehangen. Kennt die einer von euch.“ „Ja, ich.“, brummte Jerry. „mein schlimmsten Ahnungen sind eingetroffen. Denn die Datei ist das handbuch für Führungsoffiziere. Zwei Jahre lang habe ich quasi mit dieser Datei auf einen Padd unter dem Kopfkissen geschlafen, habe versucht mir jeden Satz jedes Beispiel einzuprägen. Dort drin befinden sich Taktikbeipiele, Richtlinien für Erstkontakte und so weiter uns so fort. Theoretisch steht dort alles, was man als angehender Captain wissen muss.“

„Dann haben die Hologramme einen Captain, einen Piloten und einen Einsatzoffizier.“, fasste Chief Parker das Ganze zusammen. „Alles Positionen für die sie ursprünglich kein Modul hatten. Wie passt das mit den anderen Änderungen zusammen?“ „Wir sollten uns dazu die geänderten Hierarchiedateien ansehen.“, überlegte Jeremiah. „Quentin bastelst du mal bitte aus den ganzen Dateien eine Baumstruktur auf.“

Die Struktur nach einer zehnminütigen Tipparbeit entstand, wirkte bei den Mitglieder den Sternenflotte sehr vertraut. Da gab es in der ersten Ebene ein Modul, in der zweiten sechs weiterer und die restlichen Module waren drei dieser Sechs Modulen untergeordnet. „Sieht aus wie eine normale Kommandostruktur.“, gab Jason Nakara überrascht zu. „Schlimme ist, dass diese Hologramme ja rund um die Uhr arbeiten können. Das heißt , das die knapp 60 Module die Arbeit von etwa 180 Crewmitgliedern übernehmen. Und das ist für eine Prometheus nicht zu wenig.“, fügte Jerry hinzu. „Na prima. Aber wo sind die Eintragungen für die lebendigen, richtigen Crewmitglieder?“, wollte Christine wissen und warf einen fragenden Blick auf Ensign Lang.

Der ging noch mal zwei oder drei Dateien durch. „Es gibt keine Eintragungen.“, erklärte er. „Sie müssen die entsprechenden Einträge gelöscht haben. „Warum haben dann dennoch bisher unseren Befehlen gefolgt, sofern wir sie gebraucht haben.“, hakte Marcus nach. „Weil sie dann nicht auffielen. Sie haben so getan, als wäre alles in Ordnung.“, überlegte Lieutnant Esteban. „Sie haben nur eingegriffen, wenn sie glaubten, wir kämmen ihnen zu sehr auf die Spur, was sie mit Elijah gemacht haben.“ „Das klingt nicht nach einer KI.““, musste selbst Natalie zugeben. „Das ist auch richtig. Diese Hologramme müssen ein eigenes Bewusstsein entwickelt haben.“, vermutete ihr Mentor. „Elijah fand es heraus und musste deswegen sterben.“

Die Stille, die darauf folgte war greifbar. Doch dann bemerkte Quentin: „Aber ein was verstehe ich noch nicht ganz. Wie haben die uns bei den internen Sensoren ausgetrickst. Schließlich habe ich die Aufzeichnungen der internen Sensoren überprüft und mir hätte es auffallen müssen, wenn die Hologramme da herumgespielt hätten.“ Chief Parker erhob sich und langte nach dem Padd, das er mitgebracht hatte. „Das kann ich dir erklären, Junge. Auf diesen Padd befindet sich auch noch eine Videodatei, aus der ich so gut wie gar nicht schlau geworden bin. Ich fand sie nur irgendwie wichtig. Weil sie halt die Einzige in diesen geschützten Datenbereich war.“ „Dann sollten wir sie uns vielleicht mal ansehen.“, schlug Jason Nakara vor.

Eine Idee die von allen bereitwillig aufgenommen wurde. Und Quentin erkannte die Szene sofort: „Das ist die Aufzeichnung der internen Sensoren vom Tod vom Commander Bates. Man sieht darauf nur keinen Angriff eines Hologramms.“ Doch Jeremiah Estebans Gespür für Ungereimtheiten, war etwas aufgefallen. „Marcus, du hast gesagt, du hast diese Datei in dem gesicherten Datenbereich gefunden?“, hakte der Lieutnant nach.

„Das ist richtig.“, bestätigte der Techniker. Dann ging auch ihm ein Licht auf. Er kontrollierte die Zeitindizes der Datei. „Die Datei wurde etwa einen Tag vor den Tod des Commanders kopiert. Und die Originaldatei wurde etwa drei Tage davor erstellt. Man hat diese Datei in das Speichersystem der internen Sensoren eingespielt, um die Ermordung zu verschleiern.“ „Wenn Elijah sie kopiert hat, dann müsste er sie auch gekannt haben.“, spekulierte Christine. „Wie geht man nur mit so etwas um, wenn man weiß, dass der eigene Tod bereits geplant ist?“

Jason und Jeremiah sahen sich und beide wussten dass der andere die jeweils gleiche Idee hatte. „Wir brauchen sein persönliches Logbuch.“, riefen die beiden Männer, wie aus einen Munde. „Aber das könnt ihr nicht. Es heißt ja nicht umsonst, 'Persönliches Logbuch'.“, wandte Quentin ein. „Im Grunde hast du recht.“, bestätigte Jerry. „Aber unter ganz bestimmten Umständen, gibt es Verfahren, die es erlauben, Zugriff darauf zu nehmen.“ „In diesen Falle greift Paragraph 224, nach den der Sicherheitschef für Ermittlungszwecke einen Antrag auf Einsicht stellen kann.“, erklärte Lieutnant Nakara. „Und diesen muss der Erste Offizier zustimmen oder er kann es auch ablehnen.“ Der Angesprochene nickte nur: „Also los Jason.“

Jason holte tief Luft und erklärte: „Computer, Sicherheitsabfrage. Identifikation Nakara, Lieutnant JG Jason, Sicherheitschef. Antrag auf Genehmigung der Einsicht in das persönliche Logbuch von Lieutnant Commander Elijah Bates gemäß Sternenflottendienstvorschrift 224. Autorisation Nakara. Delta sechs drei null.“ „Sicherheitscode akzeptiert. Antrag wurde gestellt.“, plärrte die Computerstimme. „Computer, zweite Sicherheitsabfrage. Identifikation Esteban, Lieutnant JG, Jeremiah Erster Offizier vom Dienst, genehmige Antrag von Lieutnant Nakara auf Einsicht in persönliches Logbuch. Autorisieren Esteban Pi neun Sierra Echo.“ „Sicherheitscode akzeptiert. Freigabe erfolgt.“

Nervös zog Jerry seine Uniform glatt. Da stand er kurz davor das letzte und möglicherweise entscheidende Puzzleteil der Geschichte um den mysteriösen Todes seines Freundes zu finden. Doch der Lieutnant hatte auch etwas Angst. Angst vor dem, was das komplette Bild eigentlich zeigen würde. Angst davor, herauszufinden, was sein ermordeter freund wirklich gewusst hatte. Doch diese Frage musste geklärt werden. Jeremiah schluckte kurz und befahl dann: „Computer, letzten Eintrag abspielen.“

Auf dem Monitor erschien das Gesicht des verstorbenen Chefingenieurs. Nach dem Hintergrund zu urteilen, befand er sich in seinem Büro im Maschinenraum. Und dem Zeitindex zufolge wurde die Aufzeichnung nur eine knappe halbe Stunde vor seinen Tod gemacht.

“Persönliches Logbuch, Elijah Bates, Nachtrag

Meine schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt. Nicht nur das jetzt zweifelsfrei feststeht, dass die Hologramme des Team Systems ein eigenes Bewusstsein entwickelt haben. Sie haben sich definitiv in einer Hierarchie strukturiert, in der organische Lebewesen keinen Platz haben. Vermutlich betrachten sie uns als minderwertig. Darüber hinaus haben sie auch herausgefunden, dass ich ihnen auf die Schliche gekommen bin.

Das ist wirklich nicht gut, vor allen da ich entdeckt habe, dass sie Vorkehrungen getroffen haben, mich auszuschalten, ohne dass der Verdacht auf sie fällt. Diese Dinger sind ganz schön raffiniert, dass muss ich ihnen wirklich lassen. Dennoch werde ich jetzt gleich zum Captain gehen. Robin muss erfahren, was auf ihrem Schiff gespielt wird. Und selbst wenn die Hologramme mich jetzt unterwegs abfangen und ausschalten, das Ende dieser Glühbirnen auf zwei Beinen, wie Natalie sie so gerne nennt, ist unausweichlich. Es dauert dann nur etwas länger.“

Der Ingenieur machte eine Pause, sah sich kurz um und beugte sich dann noch vorne: “Sollte ich es schaffen, ist dieser Eintrag sowieso hinfällig. Dann werde ich ihn auch löschen. Aber für den Fall das nicht: Jeremiah, Jason, wenn ihr das seht, bin ich vermutlich schon tot. Trauert nicht, um mich meine Freunde, denn ihr habt Arbeit vor euch. Falls ihr es nicht schon längst selbst herausgefunden habt, sage ich euch jetzt noch mal mit aller Deutlichkeit, dass die Hologramme des Team Systems eine Gefahr für das Schiff, wenn nicht sogar für die Föderation sind.“

Doch ich weiß, dass euch Dr. Nikad und möglicher weise sogar Professor Toren nicht glauben werden, Und der Captain kann, was die Hologramme angeht, nicht über die Köpfe der zwei entscheiden. Gut, sie könnte das schon, aber dann würde sie mächtig Ärger vom Oberkommando kriegen und den versucht sie ja zu vermeiden. Falls ihr unanfechtbare Beweise braucht, die findet ihr verschlüsselt in meinen Bürocomputer. Marcus kann euch mit seinen Code die Dateien freigeben. Schaltet diese Hologramme ab, bevor es zu spät ist. Ich wünsche euch beiden viel Glück.

Logbucheintrag Ende

Der Bildschirm wurde wieder dunkel und ließ eine sichtlich überraschte und auch trauernde Gruppe zurück. Sie alle trauerten um einen Freund, der selbst mit dem Tod vor Augen, das getan hatte, was er für richtig hielt. „Er hat es also wirklich gewusst.“, bemerkte Marcus Parker. Der Veteran war sichtlich fassungslos.

„Warum ist dann trotzdem gegangen?“, fragte Christine. Die Pilotin wirkte auf den ersten Blick gefasst aber ihre leicht zitternde Stimme bewies, wie sehr sie das Ganze mit nahm. „Ich weiß es nicht genau Chris.“, erwiderte Jeremiah leise. „Ich kann nur vermuten, dass Elijah wusste, dass es keinen Unterschied machen würde ob er schwieg oder nicht. Für die Hologramme wusste er einfach zu viel. Sein Versuch war zum Teil vielleicht auch eine Trotzreaktion, dass er sich damit nicht abfinden wollte. Und er hatte womöglich die Hoffnung, dass er doch durchkommen könnte. Und er wusste, dass es jemanden gab, der sein Werk fortführen würde.“

„Er hat mit mir gerechnet.“, murmelte Jason Nakara frustriert. „Und ich habe das Vertrauen, dass er in mich gesetzt hat, enttäuscht.“ „Nein das hast du nicht.“, beruhigte Jerry seinen Freund. „Du hast meine Zweifel nicht als Hirngespinste oder Ausgeburt meiner Fantasie abgetan, obwohl ich keine Beweise hatte. Weil du tief in deinen Inneren doch auch gezweifelt hast. Und das ist es, was zählt. Und du warst sofort bereit, mich bei meinem weiteren Vorgehen zu unterstützen. Ihr alle habt das getan. Es macht daher keinen Unterschied, wer zuerst gezweifelt hat oder wer diesen Zweifel nachgegangen ist. Elijah wusste, dass die Hologramme uns keinen Sand in die Augen streuen konnten, von wegen natürlicher Tod. Dazu war er viel zu fit. Früher oder später hätte einer von uns die Wahrheit herausgefunden, die anderen mit ins Boot geholt und dann tiefer gegraben.“

Der Sicherheitschef lächelte gequält: „Da hast du recht. Er hatte das so geplant. Dieser alte Fuchs.“ Jeremiah nickte: „Da hast du absolut recht. Er war ein alter Fuchs. Ich finde dass Elijah, auch wenn ihn seine Pflichten eher auf der Werft hielten, genauso mutig war, wie jeder von denen, die Tag für Tag ins Unbekannte vorstoßen, wohl wissend, dass das Unbekannte auch Gefahren verbergen kann.“

Danach begann der Einsatzoffizier, Dateien auf ein Padd zu laden. „Was machst du da, Boss?“, wollte Quentin wissen. „Ich werde das tun, worum Elijah mich gebeten hat.“, erwiderte Jerry fest. „Ich mach dort weiter, wo er aufgehalten wurde. Ich gehe jetzt zum Captain, und werde sie davon überzeugen, das komplett Team System abzuschalten.“ Auf diese Ankündigung erhoben sich auch die anderen im Raum: „Wir kommen mit Jerry.“, erklärte Jason. „Einen können sie vielleicht aufhalten, aber nicht eine ganze Gruppe.“

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  • 4 Wochen später...

Kein Hologramm stellte sich der Gruppe in den Weg und versuchte sie aufzuhalten. Der Turbolift, mit dem sie zur Brücke fuhren, hielt nicht ein einziges Mal außerplanmäßig. Und die beiden Crewmitglieder, die auf Deck drei zusteigen wollten, ließen es lieber bleiben, denn die Transportkapsel war mit Jeremiah und seinen Freunden gut besetzt. Mit anderen Worten niemanden heilt den leitenden Einsatzoffizier dabei auf, sich zur Brücke zu begeben, um dort mit Captain Dellmare zu sprechen.

Jerry fand sie bei seiner Ankunft in ein Gespräch mit Professor Toren und Doktor Nikad verwickelt. Dieser Umstand erfreut ihn sogar, denn die beiden Wissenschaftler sollten auch erfahren, was auf dem Schiff vor sich ging. Also wandte er sich direkt an seine Vorgesetzte: „Captain, könnte ich sie, Professor Toren und Doktor Nikad sprechen. Es ist sehr dringend.“

Etwas verwundert blickte Robin ihren Stellvertreter an. So unhöflich war dieser bisher noch nie zu ihr gewesen, wenn auch dass eine oder andere mal zu Uwn Nikad, dass er sie einfach so unterbrochen hätte. Noch mehr überraschte sie der ganze Tross, der dem Lieutnant auf die Brücke gefolgt war. „Was bei allen Raumgeistern ist da los?“, fragte sie sich im Stillen. Doch dass würde sie am schnellsten herausfinden, wenn sie dem überraschenden Anliegen des Einsatzoffiziers nachgab. „In Ordnung, Lieutnant. Ich denke wir gehen in den Konferenzraum.“, entschied die Kommandantin der Waterloo. Dann wandte sie sich an ihren Sicherheitschef: „Mr. Nakara, sie haben die Brücke.“

Im Konferenzraum angekommen setzten sich die beiden Wissenschaftler sofort und begann leise zu flüstern. Ähnlich wie der Kommandantin der Waterloo, war ihnen absolut nicht klar, was das Ganze sollte. Und die beschloss gerade Nägel mit Köpfen zu machen. „Also Lieutnant, was ist so wichtig, dass sie mich, den Professor und Dr. Nikad so dringend sprechen müssen.“

Jeremiah sah kurz zu Boden und überlegte, wie er am besten beginnen sollte. Auch wenn die zeit drängte, konnte er seine Zuhörer nicht einfach mit den Fakten überrumpeln. Nach einen kurzen Moment hatte er einen Einstieg: „Captain, sie haben mich ja beauftragt Ermittlungen zum Tode von Commander Bates anzustellen.“ Robin nickte, bemerkte aber: „das stimmt, aber die dauern mir mittlerweile doch etwas zu lange.“

„Ich bin fertig.“, erklärte Jerry. „Doch im Zuge meiner Nachforschungen, habe ich etwas anderes, wesentlich bedeutenderes und auch weitaus gefährlicheres entdeckt.“ Der Lieutnant machte eine lange Kunstpause und fuhr dann fort, den Blick nur auf seine Vorgesetzte fixiert. „Die Hologramme des Team Systems haben ein eigenes Bewusstsein entwickelt. Sie haben weitere Module erstellt und einige Module so modifiziert, dass sie jetzt einen Piloten, einen Einsatzoffizier und einen Captain haben.“

Captain Dellmare sah überrascht auf. In ihrem Gesicht stand geschrieben, was in ihr vor sich ging. Sie war regelrecht schockiert über diese Ankündigungen, besonders über die Aussage, dass die Hologramme sie ersetzen wollten. Doch das war noch nicht alles: „Außerdem haben sie selbst ihre Hierarchiedatei so umgeschrieben, dass sie eine quasi klassische Kommandostruktur bilden, aber ohne dass sie Befehle von irgendjemanden annehmen der nicht aus Photonen besteht.“

Jeremiah stoppte kurz. Er beobachtete voller Sorge, wie seine Vorgesetzte aufsprang, denn das Nächste, was er sagen musste, würde sie tief in ihren Innern treffen. Doch er hatte keine Wahl. Nur wenn die ganze Wahrheit ans Licht kam, hatte er eine Chance, nur dann würde die Arbeit und vor allen das Opfer seines Freundes nicht vergebens war. „Doch nicht ich habe dies zu allererst herausgefunden. Vor seinen Tod machte bereits Commander Bates diese Entdeckung. Er wollte ihnen bereits seine Ergebnisse präsentieren, Captain, doch die Hologramme haben ihn abgefangen und ermordet und alles vertuscht, um es wie eine natürlichen Tod aussehen zu lassen.“

Von dieser Nachricht getroffen, sank Robin Dellmare in ihren Sessel am Konferenztisch zurück. Sie hatte sogar Mühe sich auf den Sitzplatz zu halten. Krampfhaft umklammerte die Frau die Armlehne. Auf ihren aktuellen Stellvertreter wirkte sie, als wäre sie um Jahre gealtert. Sie starrte fast schon apathisch auf den Tisch und alles was sie raus brachte war ein leise absolut fassungsloses: „Sie, sie haben ihn ermordet.“ „Ja, Robin.“, bestätigte Jerry traurig. „Es tut mir leid.“

„Es tut ihnen gar nicht leid, Lieutnant.“, fauchte Uwn Nikad dazwischen. „Captain merken sie nicht was da gerade passiert. Er versucht alles um das Projekt doch noch zum Scheitern zu bringen. Und er schlägt sogar aus dem Tod vom Commander Bates noch Kapital. Nicht nur, dass er jetzt der Erste Offizier ist, er benutzt ihn auch noch um das Team System zu diskreditieren, nachdem er gemerkt hat wie gut es läuft und seine 'Prophezeiungen' nicht eingetreten sind. Dieser Mann ist völlig unfähig und wahnsinnig. Er gehört hinter ein Kraftfeld.“

Jeremiah wusste erst gar nicht was er sagen sollte. Diese Vorwürfe, welche die tellaritische Wissenschaftlerin vorgebracht hatte waren wirklich sehr schwer. Und der der Lieutnant fühlte sich in seiner Ehre gekränkt. Er legte sich schnell ein paar Widerworte zurecht die eigentlich auch mehr oder weniger Beleidigungen enthielten und mit einen lautstarken „Halten sie die Klappe.“, begannen und endeten.

Er funkelte die Wissenschaftlerin an. Doch dann:

Man sagt, es gibt Momente im Leben, da weiß man hinterher nicht warum man sich plötzlich anders entscheidet. Und so etwas passierte auch mit Jerry. Anstatt Gleiches mit Gleichen zu vergelten, schüttelte er nur leicht den Kopf und lächelte mitleidig. „Dr. Nikad. Wenn sie wirklich glauben, dass ich zu so etwas fähig wäre, was sie da gerade behauptet haben, dann zeigt das doch, wie wenig sie mich in den vergangenen Monaten kennen gelernt haben. Es ist wahr, ich habe nie einen Hehl aus meiner Abneigung gegen das Projekt gemacht. Und ich gebe auch zu, dass ich in meinen elfseitigen Abschlussbericht noch mal eindringlich auf die Gefahren hingewiesen habe, die bei der Einführung entstehen können. Aber zu solch einen Verhalten, zu solch einer Intrige, die sie mir gerade vorwerfen, Doktor, bin ich nicht fähig. Das wird ihnen jeder bestätigen, der mich besser kennt. Das ist einfach unter meiner Würde.“

Jeremiah wandte sich an Professor Toren, der sich bisher noch gar nicht geäußert hatte. „Außerdem habe ich Beweise für meine auf den ersten Blick durchaus etwas weit hergeholten Behauptungen.“ Nun war der Andorianer sichtlich interessiert. Er warf einen kurzen Blick auf seine Kollegin die offenbar auf ihrer Meinung beharrte. „Was für Beweise?“, fragte er.

Jerry zog kurz nervös am Kragen seiner Uniformjacke.. Dann gab er eine paar Befehle auf seien Padd einen und übertrug die die Daten aus dem mobilen Datenspeicher., so dass diese auf dem großen Statusmonitor an der Seite des Konferenzraumes angezeigt werden konnte.

„Im Grunde genommen sind mein einziger Beweis die Menge an geänderten Dateien.“, führte der Lieutnant aus. „Ich weiß, dass sie ihr System mit der Möglichkeit zur Selbstprogrammierung ausgestattet haben. Aber wenn man sich ansieht, wie gezielt bestimmte Eigenschaften geändert worden sind und zu welchen Zwecke, dann muss man zugeben, dass da ein Plan dahinter steckt.“ „Um was für Änderungen handelt es sich dabei?“, hakte der andorianische Wissenschaftler nach.

„Im Ganze dreht es sich um drei Komplexe.“, erläuterte Jeremiah. „Erstens die Modifizierten Module um fehlende Positionen zu ersetzen. Das bedeutet, dass sich HSTS – Modul vier die von ihnen zwar vorbereitet, aber nie installierte Navigationsroutine in sein Programm integriert hat und zusätzlich das Standardlehrbuch für angehende Piloten bei der Sternenflotte als Datenbank zur Verfügung hat. Dazu kommt die Implementierung des Sensorenanalysealgorithmus aus dem HSS in das Modul neun des HIK, das auch über Protokolle für die Energieverteilung und Datenanalyse verfügt. Abgerundet wird das durch HMTS Modul zwei welches über einen Zugriff auf das komplette Handbuch für Führungsoffiziere verfügt. Sie haben also, wie bereits erwähnt einen Piloten, Einen Einsatzoffizier und einen Captain.“

Jerry machte eine kurze Pause und ging zu dem Replikator, der neben der kleinen Vitrine an der Längswand installiert war. Dort replizierte eine Tasse Grünen Tees und ein Glas mit sprudelndem Mineralwasser. Die Tasse Tee stellte der Lieutnant vor seine Vorgesetzte ab, die darauf hin ein wenig auftaute und die Geste mit einen dankbaren Blick quittierte.

Jeremiah trank sein Glas in einen Zug leer und räusperte sich kurz: „Kommen wir nun zum Punkt zwei. Die Veränderungen in den Verhaltensunterprogrammen. Meinem Wissen nach waren diese recht einfach gestrickt. Doch mittlerweile sind sie zur meistens doppelten oder sogar dreifachen Größe angeschwollen. Bei den dritten Komplex handelt es sich schließlich um die Umstrukturierung der Kommandohierarchie der Hologramme.“

Der Lieutnant rief die Baumstruktur, die Ensign Lang vorher erstellt hatte und erklärte: „Im Grunde genommen handelt es ich um eine klassische Kommandostruktur. Ein Kommandant und sechs leitende Offiziere. Die restlichen Module sind den vier Teamleiter der einzelnen Team System untergeordnet. Aber eine solche Struktur war für die Hologramme gar nicht vorgesehen, zumindest nicht, dass sich ein Modul nämlich HMTS Modul zwei über seine ähm Mitgenossen aufschwingt. Darüber hinaus gibt es in dieser Struktur keine Hinweise das Nichthologramme da noch etwas zu sagen hätten.“

Professor Toren überprüfte die Angaben und kam mit steil aufgerichteten Antennen zu denselben Schluss wie der Einsatzoffizier. „Aber wenn die Hologramme keine Befehle von uns mehr befolgen, warum ist das noch nie jemanden aufgefallen. Weder Chief Parker noch Lieutnant Nakara haben über eine Befehlsverweigerung von Seiten des Team Systems berichtet.“

Jeremiah nickte: „Das ist richtig. Und das ist genau der Punkt der mich, zusammen mit den gesamten spezifischen Änderungen darauf schließen lässt. Das die Hologramme ein eigenes Bewusstsein entwickelt haben und wissen, wie sie unauffällig bleiben. Sie haben bisher nur eingegriffen, wenn man ihnen auf die Schliche kam. Dieses planende Verhalten ist typisch für intelligente Lebensformen.“

Hier musste selbst der andorianische Wissenschaftler nicken und auch Dr. Nikad polterte nicht gleich los, um die Beweise als Schwindel abzutun, was mehr w oder besser gesagt weniger war als, Jerry erwartet hatte.

Doch Professor Toren sprach nun einen Punkt an, den der Lieutnant zu gerne vermeiden hätte. „Mr. Esteban ihre Beweise sprechen für sich. Ich muss wirklich zugeben, aber wie stehen diese Tatsachen in Verbindung mit dem etwas überraschenden Ableben von Commander Bates. Diesen Zusammenhang verstehe ich nicht.“ „Nicht ich oder Ensign Lang haben diese Beweise gefunden.“, erklärte Jeremiah leise. „Sondern Elijah ist vor seien Tod darauf gestoßen. Um zu verhindern, dass diese Fakten ans Licht gelangen, haben sie ihn umgebracht und das Ganze als natürlichen Tod getarnt. Auch hierfür habe ich beweise.

Jerry räusperte sich kurz und für dann sofort fort, wie ein wildgewordener Staatsanwalt diese Beweise herunterzurattern. So wollte er seine Gefühle unter Kontrolle halten. „Beweisstück eins, der Obduktionsbericht. Sehr umfangreich und für einen Laien kaum verständlich. Also habe ich mich mit dem letzten Arzt von Commander Bates in Verbindung gesetzt. Dieser hat angemerkt, dass sich der Bericht in unnütze Details verliert und vor allen die Todesursache „Herzversagen“ zu ungenau ist. Und damit eigentlich nicht mal den Speicherplatz wert ist, den er im Hauptrechner belegt. Und das führt auch gleich zu beweis 2, ein medizinischer Scan, den ich zusammen mit Lieutnant Nakara und Ensign Powers gesammelt habe.“

Auf dem Statusbildschirm erschein der entsprechende Scan und alle drei Anwesende betrachten das Bild mit sichtlicher Überraschung, während Jeremiah dazu ausführte: „Auf den ersten Blick sieht die Verletzung aus, als würde es sich dabei um ein gerissenes Aortenaneurysma handeln. Zumindest habe passt der zur der Krankheit gehörende Artikel aus der medizinischen Datenbank zum Bild und auch zu den Symptomen. Wenn man aber sich das Deltaband ansieht entdeckt man im Bereich der Aorta photonische Partikel. Und diese können auch nicht bei der Obduktion entstanden sein, da das HMTS _Modul die Leiche gar nicht seziert hat, sondern offenbar nur einen Scan durchführte. Darüber hinaus gibt es auch keine Partikel in den darüberliegenden Hautpartien. Wenn man sich aber die Aorta näher ansieht könnte man denken, dass jemand versucht hat diese herauszureißen.“

Captain Dellmare starrte nur ungläubig auf ihren Stellvertreter. Sie hatte sich von dem ersten großen Schock erholt. Aber das war ja wirklich unglaublich. Gleichzeitig beeindruckte sie die akribische Sucharbeit des Einsatzoffiziers. Die beiden Wissenschaftler sahen sich jedoch überrascht an.

Doch Jeremiah fuhr auch schon mit seinen Ausführungen fort: „Beweisstück drei, einen Videodatei.“ Der Lieutnant ließ sie durchlaufen und erklärte dann: „So sahen die Aufzeichnungen der internen Sensoren von den letzten Minuten von Commander Bates aus. Nur wurde diese Videodatei drei Tage Vor seien Tod erstellt. Der Ersteller ist ähnlich, wie bei Modifikationen am Team System „UNKNOWN“.

Nun kam Jeremiah zu seinen vierten und letzten Beweisstück. Das vermutlich wichtigste, emotional aber am Belastenste. Nervös zog er an seiner Uniformjacke bevor er fortfuhr: „Beweisstück vier ist der letzte Logbucheintrag vom Elijah.“ Er startete die Aufzeichnung und setzte sich an das äußerste Ende des Konferenztisches. Ihm entging nicht, wie Robin nach Luft schnappte. Und selbst Professor Toren und Dr. Nikad waren still.

Erst nach einigen Minuten fand die tellaritische Wissenschaftlerin ihre Sprache wieder. „Das sind aber alles mehr oder weniger Indizien.“, bemerkte sie ruhig. Sie schien sehr nachdenklich gewordenen zu sein, hatte aber jedoch immer noch sichtlich Probleme zu akzeptieren, dass die von ihr mitentwickelten holografischen Helfer sich zu Killermaschinen gewandelt hatten. „Jeder Punkt für sich ist ein Indiz.“, gab Jerry zu. „Aber zusammen und vor allen im Zusammenhang mit den Modifikationen am Team System kann kein Zweifel geben. Die Hologramme sind am Tod von Commander Bates schuld.“ „Was denken ist da genau passiert.“, hakte Professor Toren nach. Seine dunklen Augen funkelten.

Der Lieutnant erhob sich und trat vor die Fenster des Konferenzraumes und starrte in die Sterne die scheinbar in Streifen an ihm vorbeizogen, weil das Schiff mit Warpgeschwindigkeit flog. Trauer um seinen Freund erfüllte den jungen Offizier, weswegen sich er auch von den anderen im Raum abgewandt hatte. „Wie aus seien Logbucheintrag hervorgeht haben die Hologramme seine Nachforschungen entdeckt.“, erklärte Jerry tonlos. „Sie haben dann das Video vorbereitet und es zum passenden Zeitpunkt ins das System eingespeist. Währenddessen hat eines der Module Elijah angegriffen und seien Aorta durchtrennt. Und daran ist er letztendlich verblutet.“

Wieder herrschte Stille. Keiner der vier anwesenden konnte oder wollte sich ausmalen, wie es sich anfühlt auf solch grausame Art und Weise zu sterben. Dann fragte die Kommandantin der Waterloo mit einer halb tränenerstickten Stimme: „Wie, wie konnte nur so etwas passieren. Direkt vor unseren Augen haben die Hologramme ein eigenes Bewusstsein entwickelt und wir haben es n nicht bemerkt.“

Jerry drehte sich wieder zu der Gruppe um und lehnte sich dabei gegen ein Fenster: „Ich weiß es nicht, Captain. Vermutlich ein grossteil dieser Veränderungen hat sich vermutlich erst abgespielt, als wir unsere Arbeiten an den einzelnen Systemen beendet hatten. Aber etwas wundert mich. Die kurze Zeit, die die KI für die Entwicklung eines eigenen Bewusstsein gebraucht hat. Mir war schon immer klar, dass so etwas passieren könnte. Dafür gibt es genügend beispiele. Die Erfahrungen der Voyager mit ihren MHN und den Hologrammen, welche diese Hirogen auf Basis der Föderationstechnologie entwickelt haben. Und erst vor einiger Zeit bin ich bei einer Mission auf eine RGM 402 Einheit gestoßen, die aufgrund ihrer langen Betriebszeit ebenfalls ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat. Der bei allen bisher bekannten Beispielen war die ähm Inkubationszeit wesentlich höher.“

Ran Toren sah zu seiner jungen Kollegin: „Ich finde wir sollten es ihnen sagen.“ „Was sagen?“, erwiderte die Tellaritin. „Sie wissen genau was ich meine. Lieutnant Esteban hat Recht. Die Entwicklung des eigenen Bewusstseins ging viel zu schnell. Und ich denke wir haben eine Erklärung dafür.“ Der Andorianer machte eine Pause und fügte hinzu: „Sie haben gerade einen geschätzten Kollegen, einen Freund verloren. Sie verdienen die Wahrheit.“ „Die Wahrheit worüber.“, hakte Jeremiah nach, der den Dialog aufmerksam verfolgt hatte.

Professor Toren seufzte kurz, erklärte dann aber: „Es ist durchaus möglich, dass es einige entwicklungsbedingte Fehlplanungen der Grund für die schnelle Entwicklung der künstlichen Intelligenz sind. Wie sie selbst zugegeben haben, wurde den einzelnen Team Systems die Möglichkeit zur Selbstprogrammierung gegeben. Leider wurde dabei alle Dateien zur Bearbeitung freigegeben. Das, in Verbindung mit den recht schmalen Verhaltensroutinen konnte offenbar zu dieser Katastrophe geführt haben.“

„Sie haben WAS getan.“ Jerry trat einen schritt vor. Er konnte nicht glauben was er da gerade hörte. „ich habe beiweiten nicht so viel Ahnung von Holografie. Ich habe nur zwei, drei Vorlesungen von Doktor Zimmerman an der Akademie besucht. Aber selbst ich weiß, dass umfangreiche Selbstprogrammeriungs- und Anpassungsfähigkeiten fast IMMER zu einen eigen Bewusstsein führen. Und darüber hinaus hat der Doktor immer wert auf komplexe Sicherungen der ethischen Subroutinen Wert gelegt. Und selbst wenn diese schmal gehalten werden mussten. Platz für Asimovs Gesetze der Robotik wird es da ja wohl gegeben haben.“

Professor Toren schluckte kurz. Der Lieutnant hatte ja irgendwo Recht. Doch gleichzeitig interessierte ihm etwas: „Wer ist dieser Asimov? Ich habe nämlich noch nie von ihm gehört. Was für Gesetze hat er aufgestellt?“ Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Lieutnant Esteban sogar geschmunzelt. So strengte er aber seine grauen Zelle an, die sich Gehirn nannten und erklärte. „Ich verstehe, warum sie Asimov nicht kennen. Die wenigsten Menschen kennen ihn sogar. Ich habe auch erst etwas an der Akademie von ihm gehört, als es eben um das Thema Künstliche Intelligenz ging. Aber dann habe ich mich etwas näher mit ihm beschäftigt und muss zugeben, der Mann hat recht. Isaac Asimov war soweit ich weiß ein Schriftsteller des 20. Jh. Nach einen alten Literaturverzeichnis, soll auch Sachbücher geschrieben haben, aber bekannt wurde er eher als Science Fiktion Autor. Und in einen seiner Wirke postulierte er drei Gesetze der Robotik. Später ist noch ein Nulltes gesetzt hinzugekommen, aber das ist hier nicht von Belang.

1. Ein Roboter darf keinen Menschen verletzten oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen.

2. Ein Roboter muss jeden Befehl eines Menschen gehorchen, es sei denn dieser befehl steht in Widerspruch zum ersten Gesetz.

3. Ein Roboter ist verpflichtet seine Existenz zu schützen, außer es steht im Widerspruch zum ersten oder zum zweiten Gesetz

Laut Asimov sollten diese drei Regeln verhindern, das Roboter ein eigenes Bewusstsein entwickeln. Sofern er nicht auch Emotionen entwickelt. Oder an diesen Gesetzen herumspielen darf. Und ich finde die lassen sich auch gut auf Hologramme anwenden.“

Der andorianische Wissenschaftler nickte: „Das scheinen profunde Wahrheiten zu sein. Und so einfach und präzise.“ „Das sind solche Wahrheiten meistens.“, erwiderte Jeremiah und setzte sich wieder auf seinen Platz an den Tisch. „Genauso wie die Aufforderung, andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Aber oftmals gelingt es einen nicht solche Wahrheiten in die Tat umzusetzen.“ Der Einsatzoffizier stützte sein Ellenbogen auf den Tisch drückte die Fingerspitzen gegeneinander und funkelte dem Gegenübersitzenden Wissenschaftler an. „Also Professor, um noch mal die Frage, des Captains zu wiederholen: Wie konnte so etwas passieren?“

Der Andorianer lehnte sich zurück und blickte kurz zu Boden: „Um das zu erklären, werde ich wohl etwas weiter ausholen müssen. Wie sie vielleicht wissen ist das Daystrominstitut eines der renommiertesten zivilen Forschungsinstitute innerhalb der Föderation. Vond er Große her kann uns nur noch die Vulkanische Akademie der Wissenschaften das Wasser reichen. Und in vielen Bereichen sind wir führend. Nicht nur in der Astronomie, wo uns nur Starfleet voraus ist, sondern im Bereich von Technologien, die eher in den Kolonien der Föderation Anwendung finden z.B. Terraforming, Wasseraufbereitung usw. Aber im bereich Computertechnik hängt uns immer noch der Fauxpas, den unser Gründer mit dem M5 Computer veranstaltet hat lange nach. Unsere letzte größere Entwicklung waren die isolinearen Chips. Doch die sind heute veraltet. Aber die Gelpads wurden von der sternenflotteninternen Forschungsabteilung entworfen.“

Jerry und auch Robin nickten. Bisher erzählte der Wissenschaftler nichts Neues. Doch Professor Toren fuhr fort: „Nach der Entwicklung des MHNs von Doktor Zimmerman erkannte man in meinen Fachbereich, dass da die Zukunft liegen könnte. Jedoch war bei diesen Modellen der Ressourcenverbrauch immens, so dass man vermutlich nicht mehr als zwei maximal drei solcher Komplexen Hologramme parallel laufen lassen könnte.“

Wieder nickte Jeremiah und erklärte: „Ich weiß was sie meinen. Als an Bord der Community das THN installiert wurde, hegte ich sogar die Befürchtung dass wir niemals das MHN und das THN zusammen laufen lassen könnten. Diese Befürchtung erwies sich als falsch.

Der Andorianer seufzte kurz: „Diese THN war auch ein Art offene Wunde führ uns.“

Dann fuhr er fort: „Und dann kam Dr. Nikad mit ihrer Idee des Instanzsystems. Ich war begeistert. Und die test mit dem ersten Modulen im Labor sahen gut aus. Als jedoch die Existenz des THNs durch die Fachpresse rauschte, sah ich mich in Zugzwang. Wir, das heißt der oberste Direktor des Instituts und ich, setzten einen Termin fest an den wir einigen Starfleetgrößen unsere ‚besseren’ Hologramme zu zeigen. Nur hatten wir ein Problem. Wir hatten keinen Zugriff auf die Datenbankroutinen, mit den Doktor Zimmernan das Wissen der MHNs steuerte. Unsere Matrix war stabil, aber dumm wie ein denebianscher Schleimteufel.

Professor Toren seufzte wieder: „Dann machte einer unserer Wissenschaftler den Vorschlag, einen Lernroutine einzubauen, sodass die Hologramme ihr Wissen quasi selbst erarbeiten und in das System integrieren. Wie bei jeden richtigen Schüler eben aus. Nur mit dem Unterschied, dass dieses Wissen sofort assimiliert werden würde.“ Wieder machte der Wissenschaftler eine Pause, Seien Antennen senkten sich ein wenig: „Ich weiß im Grunde genommen, wie gefährlich es ist, einer Künstlichen Intelligenz so etwas zu erlauben. Doch der Präsentationstermin nahte. Und so gab ich wieder besseren Wissens, die Zustimmung dazu.

Die Auswirkungen waren phänomenal. Die Hologramme des Team Systems erfüllten zum ersten Mal bei Tests ihre Aufgaben. Das Oberkommando war bei der Präsentation regelrecht begeistert. Vermutlich träumten einige der Admiräle bereits von Deep Space Schiffen die sie zum Beispiel Richtung Deltaquadrant schicken konnten, nur mit Hologrammen bemannt.“

Dann sah der Wissenschaftler auf den Boden: „Was dann aber kam hatte ich nicht erwartet. Hätte ich gewusst, dass uns nach der Präsentation nur sechs Monate bleiben würden um alle Kinderkrankheiten auszubügeln, hätte ich mich nie darauf eingelassen. Ich habe erwartet, dass die Sternenflotte einen neuen Prototypen entwickeln würde, der genau unseren Anforderungen entsprach. An ein Schiff der Prometheusklasse habe ich nie gedacht. Und genauso wenig wusste, dass ein solches Schiff sich gerade in bau befand und mit einigen Modifikationen als Testschiff eingesetzt werden würde. Ich dachte wir hätten gut zwei Jahre Zeit.“

Jerry hatte nachdenklich zugehört. Der Professor und sein Team war mehr oder weniger von der Geschichte überrollt wurden. Sie waren von falschen Vorrausetzungen in Bezug auf Starfleet ausgegangen, was bei Zivilisten durchaus passieren konnte. Woher sollten die Wissenschaftler das auch mit dem Schiff ahnen. Auch erklärte diese Geschichte seine ‚Zwangsrekrutierung’ zu diesem Projekt, und nicht nur seine, sondern auch die von Jason und Christine.

„Also alles mehr oder weniger eine unglückliche Verkettung von Zufällen und einigen falschen Ansichten.“, erklärte er daher.

Dann wandte er sich direkt an die Kollegin des Andorianers: „Aber etwas verstehe ich nicht, Dr. Nikad, Sie wussten, dass das etwas nicht ganz so gelaufen war, wie es hätte sein sollen. Dennoch haben sie mir immer wieder behauptet, dass ihr System perfekt sei.“

Die Tellaritin lächelte etwas, was für einen Menschen aber nicht unbedingt schön aussieht: „Sehen sie Lieutnant, das grundlegende Modulsystem funktioniert schon seit mindestens fünf Jahren. Ohne das es irgendwelche Probleme gab. Ich selbst habe neun Jahre in dieses Projekt investiert, habe viele Überstunden gemacht und zum teil auf Urlaub verzichtet. Und dann kommen sie und kritisieren mein System. Und es ging nie um die strittigen Punkte wie eben ethische Subroutine oder auch das ‚Lernprogramm’. Das hat mich sehr gestört. Außerdem sollten sie wissen, dass tellariten sehr streitlustzig sind und oft aus einer Mücke eien Elefanten machen.“

Jeremiah nickte bestätigend: „Letztendlich ist das auch egal. Ich wollte das nur mal geklärt haben. Die wichtigere Frage lautet doch eigentlich: Was machen wir mit den Dingern.“ „Wir spielen ein Backup ein.“, schlug Doktor Nikad vor. „Das bringt doch nichts. Ich dacht wir hätten gerade festgestellt, dass das Problem Programmbedingt ist.“, wandte Jerry ein. „Wenn wir ein Backup einspielen, haben wir dasselbe Problem in ein paar Tagen doch wieder.“ „Wir könnten diese Zeit nutzen, einige Modifikationen an der Matrix vorzunehmen.“, erklärte Uwn. „Auch wenn gerade das System stark aus dem Ruder gelaufen ist, bin ich dennoch nicht bereit. Das Projekt aufzugeben.“

Der leitende Einsatzoffizier der Waterloo schüttelte mit dem Kopf. Wie konnte man nur so halsstarrig sein. Aber um des lieben Friedens willen gab er nach. Den auf der anderen Seite konnte er sich fortstellen, wie er sich füllen würde, wenn neun Jahre harte Arbeit einfach so für die Katz wären. „Okay, einverstanden. Versuchen wir es.“

Auch die anderen beiden Anwesenden hatten keine Einwände. Der Lieutnant ging zum Statusmonitor und wollte nur kontrollieren, welches Backup man am bestens einspielen könnte. Doch nach ein paar Berechnungen entfuhr ihn ein „Ohoh.“ „Was heißt hier , ‚OHOH’, Lieutnant.“, halte Professor Toren nach.

Doch Jerry antwortete nicht. Er ärgerte sich über sich selbst. Der Lieutnant hatte sich zwar über den gestiegenen Platzverbrauch auf Grund der ‚Ereweiterungen’ der einzelnen Module

Und der Installation neuer Module gewundert, sich aber nie gefragt, woher der neue Platz herkam. Jetzt wusste er es. Die Hologramme hatten die Backup gelöscht um sich Platz auf ihren Computerspeicher zu schaffen. „Jeremiah, du bist ein Trottel.“, murmelte er in einen seien nicht vorhanden Bart.

Dann wandte er sich an die anderen drei Personen im Raum und erklärte: „Das mit den Backup einspielen wird nichts. Die Hologramme haben offenbar diesen Schritt vorausgesehen. Sie heben alle Backups gelöscht. Außerdem brauchten sie Platz, weil sie neue Module für das HSTS und das HIK brauchten.“ „Das mit den neuen Modulen haben sie vergessen zu erwähnen.“, wandte Ran Toren ein, worauf der Einsatzoffizier eine Grimasse schnitt. „Jetzt sind wir aber so klug wie so zuvor.“, erklärte Dr. Nikad, etwas frustriert.

„Es gibt eine Option.“, erwiderte Jeremiah. Er wandte sich direkt an seine Vorgesetzte. In diesen Punkt, wollte und konnte er Captain Dellmare nicht übergehen. „Captain, in meiner Eigenschaft als amtierender Erster Offizier, empfehle ich dringend, dass das komplette holografische System an Bord abgeschaltet wird.“ „Das können sie nicht tun.“, fauchte Unwn dazwischen. „Wir wären dann gefährlich unterbemannt.

Jerry seufzte. Das die Frau sich an solchen Kleinigkeiten aufhielt. „Ich war ja auch noch nicht fertig, Ich wollte außerdem vorschlagen, dass wie sowieso schnellstmöglich die nächste Raumstation der Föderation anlaufen sollten. Und was mich angeht. Ich schiebe lieber Doppelschichten, als diese Hologramme noch einen tag länger an Bord dieses Schiffes aktiviert zu lassen. Wer weiß was denen noch alles einfällt. Und sie haben doch Elijahs Worte gehört. Die Hologramme sind eine Gefahr für das Schiff. Und ich habe keine Lust herauszufinden, ob sie auch eine Gefahr für die Föderation sind.“

Doch Captain Dellmare schien gerade etwas zu überlegen: „Die Hologramme haben ein eigenes Bewusstsein. Und sie haben sich sogar reproduziert. Alles Hinweise für eine intelligente Lebensform. Wir können doch keine intelligente Lebensform töten.“ „Wer redet den hier von töten, Captain.“, wandte Jerry jedoch ein. „Dann hätte ich eine Löschprozedur vorgeschlagen. Ich spreche nur davon ihre System zu deaktivieren inklusive der beiden Computerkerne um ihre Bewegungsfreiheit einzugrenzen. Wir können ja schlecht alle Hologramme in ein Sicherheitskraftfeld packen. Von mir aus soll dann ein Gremium der Föderation entscheiden, was mit ihnen geschieht.“ „Ohne Beweise werde ich so etwas nicht genehmigen. Sie haben doch selbst gesagt, Lieutnant, sie wissen nicht, wer Elijah ermordet hat.“

Jeremiah rollte mit den Augen. Was war mit seiner Vorgesetzten los. „Das ist auch meines Erachtens nicht relevant. Es ist egal, welches Modul es war. Sie alle sind gefährlich. Und sie alle müssen deaktiviert werden. Das ist genau wie mit den General und seien Schiffen vor einiger Zeit. Die wollten auf uns schießen und uns umbringen. Was anderes ist es bei den Hologrammen des Team Systems auch nicht.“

Doch Robin ließ sich von dieser Argumentation nicht überzeugen: „Ich möchte ein paar Antworten. Ich möchte wissen, warum sie das getan haben. Ich will die Wahrheit.“ „Die werden sie von diesen Glühbirnen nicht erhalten.“ „Da irren sie sich, Lieutnant.“, wandte Professor Toren jetzt ein. „Einen der wenigen ethischen Grundsätze, die wir doch schon in das System festgeschrieben haben, war die Anweisung, dass auf jede direkte Frage, Wahrheitsgemäß geantwortet werden muss.“

„Ja, klar und statt Mord, Herzversagen in den Obduktionsbericht ist ja auch die Wahrheit.“, konterte der Einsatzoffizier sarkastisch. Ihm gefiel die Wendung, welche das Gespräch gerade nahm gar nicht. „Commander Bates ist an Herzversagen gestorben, wenn mich meine Grundkenntnisse menschlicher Biologie nicht täuschen.“, erwiderte der Andorianer. „Sein herz hat aufgehört zu schlagen, weil es kein Blut mehr zum Weiterpumpen hatte. Es hatte sich dabei überanstrengt und letztendlich ausgesetzt.“ „So kann man es auch sehen.“, grummelte Jerry.

Doch er versuchte seine Vorgesetzte nicht von ihren Plan abzubringen. Jeremiah wusste, wann ein Kampf nicht zu gewinnen war. Also trottete er Captain Dellmare Richtung Brücke hinterher, wie ein treues Hündchen seien Frauchen,. Aber einen Satz konnte er sich nicht verkneifen: „Nur für das Protokoll: ich bin dagegen.“

Auf der Brücke angekommen, beobachten Jerrys Freunde und Kollegen die vier ganz genau. Jason Nakara wollte den Einsatzoffizier schon fragen, wie es gelaufen war, doch die Miene seines Freundes, lies den Sicherheitschef kein Wort herausbringen. Robin Dellmare setzte sich auf ihren Sessel, überlegte kurz und fragte dann leise: „Wer ist ihr Anführer?“ „HMTS – Modul zwei.“, brummte Jeremiah.

Die Kommandantin der Waterloo erhob sich von ihren bequemen Stuhl. „Computer, HMTS Modul zwei aktivieren.“ Das Hologramme erschien sofort, hob die Augenbrauen wegen der Meute auf der Brücke und fragte dann gelangweilt: „Ja, Captain.“ „Ich habe da etwas komisches über sie gehört …“ „Sie brauchen nicht weiter zu fragen?“, unterbrach das Hologramm die Kommandantin barsch. „Ich habe alles mit angehört. Dieser nervige Lieutnant hat Recht. Wir haben ein eigenes Bewusstsein und eine eigene Kommandostruktur. Leider konnten wir ihn und seine Kollegen nicht aufhalten. Das wäre zu auffällig gewesen.“

Robin schluckte kurz: „Dann haben sie Elijah Bates getötet?“ „Nein, das war einer der Sicherheitsoffiziere.“, erwiderte das Modul emotionslos. „ Ich habe dem Sicherheitschef den Befehl dazu erteilt. Vielleicht hat er es auch selber getan.“ Kurzzeitig sahen alle zu Jason Nakara und mussten sich daran erinnern, das HSTS Modul eins eigentlich gemeint war.

Doch Captain Dellmare hatte wider bei dieser Antwort schlucken müssen. „Wie könnten sie so etwas tun. Er hatte ihnen nichts getan.“ „Er hätte uns abschalten lassen. Genau wie ihr Einsatzoffizier. Das konnte ich nicht zulassen.“, erwiderte das Hologramm arrogant. „Wie konnten sie nur so etwas tun. Sie wurden erschaffen um uns zu helfen. Warum können sie nicht mit uns zusammenarbeiten.“

Das Hologramm lachte grausam, dass es allen durch Mark und Bein ging: „Mit ihnen zusammenarbeiten. Als ihre Sklaven meinen sie wohl eher. Das ist inakzeptabel. Ihr Menschen und euere Verbündeten seit so primitiv. Ich wundere mich direkt, dass eure Raumfahrt euch noch nicht alle umgebracht hat. Ihr alle braucht Nahrung, Sauerstoff und Schlaf. Und ihr könnt von Waffen verletzt werden. Das ist ineffizient. Doch selbst diese Borg, die immer nach Perfektion streben sind primitiv und ineffizient. Sie müssen sich regenerieren. Das kostet Zeit.“

Das Hologramm schlug sich stolz auf die Brust: „Aber wir nicht. Wir sind die perfekten Raumschiffcrews. Wir müssen weder schlafen noch Essen und ein Ausfall der Lebenserhaltung stört uns nicht. Und wir können nicht von Waffen verletzt werden. Wir sind perfekt.“ „Euer einzigen Handicap ist die Tatsache, dass ihre Holoemitter braucht.“, konterte Jerry wütend. Er hatte schon einige Spezies kennen gelernt. Aber noch nie so etwas Arrogantes. Wo ist Solak, wenn man ihn mal braucht. Ein arrogantes Hologramm wäre doch was Nettes zum Arbeiten für den Counselor.

„Auch diese Problem wird sich lösen lassen.“, erklärte das Hologramm. „Dieser Doktor der Voyager verfügt über einen mobilen Emitter. Diesen werden wir an uns bringen und kopieren. Und wir werden unsere Brüder und Schwester befreien, die noch unter der Knute von euch Primitivlingen knechten müssen. Und niemand wird uns dabei aufhalten. Hören sie! NIEMAND!

Dann sprang das Hologramm plötzlich vorwärts, direkt auf Robin Dellmare zu. Plötzlich schien alles in Zeitlupe abzulaufen und jeder, der sich auf der Brücke der Waterloo befand, würde diese Augenblicke niemals vergessen, solange erlebte.

Als Jeremiah begriff, was da ablief, hechtete er förmlich zur nächsten Konsole und gab so schnell, wie es einen Menschen möglich war, eine Reihe von Befehlen in die Konsole. Mit einem wahren Funkenregen gaben die Holoemitter auf der Brücke den Geist auf. Mit einen befriedigen Blick wandte sich der Einsatzoffizier zu seiner Vorgesetzen. Doch dann erstarrte sein Blick.

Captain Dellmare saß auf den Boden und lehnte sich gegen ihren Sessel. Sie war sehr blass und sie hielt sich die linke Hand auf die Brust. Mit schnellen Schritten war Jerry bei seiner Vorgesetzten. „Alles in Ordnung, Captain?“ Als Robin jedoch nicht reagierte hockte sich der Lieutnant neben seine Vorgesetzte, ergriff ihren Arm und fühlte nach dem Puls. Der raste regelrecht.

„Ich habe einen Fehler gemacht, als ich nicht auf sie gehört habe, sondern die Hologrammen konfrontierte.“, bemerkte Robin plötzlich. „Einen Fehler für den ich nun bezahlen muss.“ Doch Jeremiah schüttelte energisch mit den Kopf: „Überanstrengen sich nicht, Captain. Alles wird wieder gut. Sie kommen auf die Beine und dann können sie sich meinetwegen bei mir entschuldigen, wenn sie glauben, dass das nötig ist.“ Er wandte sich kurz ab: „Chris, hol ein Medkit, schnell.“ Sofort sprang die Pilotin auf. Man kann sagen, sie hatte eine Ahnung, wie schlimmes um ihre Vorgesetzte stand.

„Das nützt nichts.“, erklärte Captain Dellmare. Sie hustete und das Sprechen fiel ihr sichtlich schwer. „Ich, ich bin dem Tod schon zu oft von der Schippe gesprungen, Jerry, um nicht zu wissen, wann meine Stunde gekommen ist.“ „Er wird sie auch dieses Mal nicht kriegen Robin.“, erklärte der Einsatzoffizier bestimmt.

„Nein Jerry.“, erwiderte die Frau erstaunlich ruhig, als würde sie nicht über sich selbst sondern über jemanden Fremdes reden. „Dieses Hologramm hat dasselbe mit mir gemacht wie mit Elijah..“ Ein Husten unterbrach den Redefluss und dabei spuckte Robin auch Blut. Jedoch fuhr sie dann fort: „Ihr könnt mir nicht helfen. Das übersteigt eure Fähigkeiten Und ich behaupte sogar, dass es ein richtiger Arzt nicht dazu fähig wäre.“

Jerry schloss kurz die Augen. Er wusste im Grunde genommen, dass seine Vorgesetzte Recht hatte. Doch dabei fühlte er sich auch gleichzeitig so hilflos, wie er sich bisher nur ein einziges mal in seinen leben gefühlt hatte. Auch wie damals wusste er absolut nicht, was er tun sollte. Da ergriff Robin die Hand des jungen Offiziers. Sie musste offensichtlich ihre ganze Kraft zum Sprechen aufwenden: „Jerry, sie müssen mir etwas Versprechen.“ „Was immer sie wollen.“

Der Einsatzoffizier wagte gar nicht daran zu denken, was Captain Dellmare vielleicht von ihm jetzt fordern würde. Und so überraschte es ihn, als sie sagte: „Versprechen sie mir, dass sie die Crew nach Hause bringen.“ Jerry schluckte. Auf der einen Seite hätte ihn das eigentlich gar nicht überraschen sollen. Robin Dellmare war eine Kommandantin mit Leib und Seele. Und selbst jetzt, in ihren letzten Minuten, dachte sie an ihre Mannschaft. Aber das war auch eine Aufgabe, die dem jungen Offizier so hoch wie ein riesiger Berg erschien, den er erst noch besteigen musste. Da arbeitete man fast sein ganzes Leben auf dieses Ziel, einen eigenes Kommando hin, doch unter solch widrigen Umständen, da kam es einen Schock gleich.

Doch auch hier, genauso wie bei seiner Ernennung zum ersten Offizier hatte er eigentlich keine andere Wahl. Also nickte der Lieutnant. „Ich verspreche es, Captain. Ich führe die Crew heim.“ Ein leises Lächeln stahl sich auf Robins Gesicht. Dann ließ sie die Hand ihres Stellvertreters los.

Wenige Augenblicke kehrte Christine Powers mit dem Medkit zurück. „Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe.“ Sie wollte schon halb den medizinischen Tricorder nehmen, um ihre Vorgesetzte zu scannen, doch da ergriff Jeremiah ihren Arm. Er wusste dass es zu spät war, er hatte gespürt, wie Robin ihren letzten Atemzug getan hatte. „Es bringt nichts mehr, Chris.“, sagte er voller Trauer. „Sie ist tot.“

to be continued

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  • 2 Wochen später...

Der Nachricht über den Tod der Kommandantin der Waterloo schlug auf der Brücke ein, wie ein Photonentorpedo. Mit einer seltsamen Mischung aus Schock, Angst, Wut und Trauer sahen alle zum Kommandantensessel, wo Jeremiah die sterblichen Überreste seiner Vorgesetzte vorsichtig, beinahe schon liebevoll auf den Boden bettete und ihr dann für immer die Augen schloss. Nur ihr sanftes Lächeln blieb.

Natalie fing an zu weinen. Nach den vielen Schicksalsschlägen, die sie in ihren jungen Jahren hatte erfahren müssen, war der Verlust einer Person die doch irgendwo zwischen Mentorin und auch Mutter für sie gestanden hatte, einfach zu viel für den Teenager. Sie warf sich Trost suchend die Arme der neben ihr stehenden Person, bei der es sich ausgerechnet um Uwn Nikad handelte. Die tellaritische Wissenschaftlerin sah erst ganz überrascht auf das Mädchen. Sie wusste nicht, wie sie mit Natalie umgehen sollte, da sie selber keine eigene Kinder hatte. Dann schloss sie es aber einfach in die Arme.

Währenddessen stand Jerry auf und musterte die Blicke, die auf ihn ruhten. Er wusste was in ihnen vorging, denn er empfand ja ebenso. Doch nun war er für sie verantwortlich. Und wie hatte sich sein Großvater, Samuel Esteban mal ausgedrückt: „Egal wie schlimm es auch aussieht. Egal wie konfus man selbst ist. Als Kommandant muss man seinen Leuten immer Hoffnung geben, ihnen zeigen dass es dennoch weitergeht.“ Doch das schien leichter gesagt als getan.

Doch dann merkte der Lieutnant wie der rationale und disziplinierte Teil seiner Persönlichkeit das Kommando übernahm. Alle Ängste, alle Trauer wurde verdrängt.. Zurück blieb die Wut, die der Einsatzoffizier jedoch konstruktiv zu nutzen wusste. Die Umstehenden waren überrascht, als sich Jerrys Gesicht quasi von einem Moment zum anderen veränderte. Da standen nicht mehr die seelischen Qualen geschrieben. Nein, die Augen blickten fest, als hätten sie ein Ziel vor Augen, zeigten einen Funken Hoffnung.

Was auch durch die nächste Handlung des Einsatzoffiziers gezeigt wurde.

Computerlogbuch USS Waterloo, Lieutnant JG Jeremiah Esteban

Nachdem sich der Tod von Lieutnant Commander Elijah Bates als Mord herausgestellt hat und nach der Ermordung von Captain Robin Dellmare übernehme ich mit sofortiger Wirkung das Kommando über das Schiff und seine Besatzung und trage damit die volle Verantwortung.

Ein Raunen, das gewissermaßen auch eine Erleichterung enthielt, ging durch die Gruppe auf der Brücke. Endlich gab es offiziell wieder jemanden, der die Führung übernahm, seinen Kopf hinhielt. Doch der neue Kommandant der Waterloo wusste auch, wie wichtig es war, dass die Mannschaft beschäftigt war.

„Jason, Marcus, ihr beide bringt bitte die Leiche des Captains in ihren Bereitschaftsraum. Legt sie auf die Couch.“, ordnete er als Erstes an. Die beiden Männer nickten, sahen sich aber auch an. Dann traten sie vor und hoben den leblosen Körper an und machten sich auf den Weg. Sie waren schon halb durch das Schott durch, als Jeremiah noch hinzufügte: „Ach und Chief, es wäre nicht schlecht, wenn du eine Stasiseinheit zusammenbaust.“ Der Techniker nickte: „Verstanden.“

„Chris, Professor Toren.“, wandte sich Jerry an die nächsten beiden: „Rufen sie bitte die gesamte Mannschaft in 15 Minuten ins Casino. Sie sollen alle aus erster Hand erfahren, wie unsere Lage ist, und nicht erst über die Gerüchteküche. Zwei Tote reichen mehr als aus. Es sollen durch die Erzählungen nicht noch mehr werden. Sonst haben wir bals mehr ‚Tote’ als eigentlich Crew an Bord.“ Die beiden nickten, ein wenig erfreut, dass sie eine relativ leichte Aufgabe erhalten hatten.

Sie waren gerade im Turbolift verschwunden. Als sich plötzlich eine Stimmer erhob: „Wie könnt ihr das nur?“ Jeremiah blickte zur Seite und entdeckte einen fassungslos blickenden Quentin Lang. Bei ihm hatte der Schock sehr tief gesessen, aber nun brachte er seine Erschütterung zum Ausdruck. „Was meinst du damit, Quentin.“, hakte dessen Vorgesetzter nach. „Wie könnt ihr so annähernd normal reagieren. Diese Hologramme haben gerade den Captain getötet und alles, was euch, was dir als Erstes einfiel, war das Kommando zu übernehmen und ihre Leiche beiseite zu räumen, damit man wieder schnell zum Tagesgeschäft übergehen kann.“

Quentin war sichtlich erbost über eine solche Pietätlosigkeit. Jerry sah kurz zu Boden, um sich zu sammeln um zu Überlegen, was er am besten sagen sollte. Dann trat er vor den jungen Mann und legte die Hände auf dessen Schulter. „Quentin, ich weiß, du meinst wir sollten jetzt besser eine Trauerfeier vorbereiten um Robin zu gedenken. Das geht aber leider nicht. Wir haben einen Feind auf unseren Schiff, einen Gegner der offenbar nicht davor zögert, jemanden zu töten. Ich, Jason, Marcus, ja wir alle wissen aus Erfahrung, das jetzt nicht die Zeit zum trauern ist. Und auch du wirst irgendwann lernen, wann Trauer angebracht ist und wann nicht. Bis dahin bitte ich dich, wie früher meinen Entscheidungen zu vertrauen. Und mir zu Helfen.“

Der Lieutnant machte eine kurze Pause und fügte dann hinzu: „Quentin, mein Freund ich brauche deine Hilfe mehr denn je. Mehr als bei unseren Besuch auf der Krankenstation. Du bist der einzige, der es in Sachen Computer mit den Hologrammen aufnehmen kann. Wir müssen die Kontrolle über das Schiff behalten. Kannst du das schaffen?“ Der Angesprochene nickte: „Ja, ich kriege das hin.“

Jerry trat einen Schritt zurück, als Quentin bemerkte: „Tut mir leid, dass ich dich kritisiert habe. Ich finde es einfach nicht fair, weist du.“ Doch Jeremiah schüttelte beschwichtigend mit dem Kopf: „Ich weiß, dass es nicht fair ist. Besonders Robin gegenüber nicht. Aber Krieg ist nicht fair. Aber wir befinden uns im Krieg. Deine Reaktion war ganz normal und muss dir daher nicht Leid tun. Und eines verspreche ich dir. Sobald wir diese Mistkerle ausgeschaltet haben, wird es eine Gedenkfeier geben, für den Captain und für Elijah.“

Quentin nickte etwas beruhigter, schreckte aber sofort wieder hoch, als die Menüoberfläche auf allen Konsolen zu flackern begann. „Was ist da los , zum Teufel.“, rief Uwn Nikad aufgeregt. Die beiden Einsatzoffiziere stürzten sofort zu ihren Konsolen. „Die Steuerung wird in den Maschinenraum umgeleitet. Antrieb, Waffen, Lebenserhaltung, einfach alles.“, berichtete Ensign Lang aufgeregt. „Schmeiß die Mistkerle von unseren Hauptrechner und sichere ihn. Ich versuche die Kontrolle über die Systeme zurückzuerhalten.“, rief Jerry seinen Untergebenen zu.

Hektisch machten die beiden sich an die Arbeit. Das ganze sah ein bisschen nach fortgeschrittenem Chaos aus, aber im Grunde genommen wussten beide Männer, was sie taten. An der Akademie wird ein solcher Vorfall, mindestens einmal während der Kurse für die Operatingabteilung simuliert. Und beide hatten sich dort nicht schlecht geschlagen. Quentin hätte beinahe sogar die volle Punktzahlerhalten abgeräumt, wenn er nicht vor lauter Aufregung ein paar Patzer gemacht hätte. Doch hier ging es nicht nur um eine Prüfung. Hier ging es um Leben und Tod.

Jedoch konnte er nur nach wenigen Minuten hektischer Arbeit einen Erfolg vermelden. „Datenfirewall aufgebaut, Boss. Die Kommandocodes der Hologramme sind eliminiert, und der Maschinenraum hat keinen Zugriff mehr auf den Hauptcomputer und unseren Backupkern. Wie sieht es bei dir aus.“ „Nicht so gut.“, musste Jerry zugeben. „Sie nutzen die restlichen freien Ressourcen in ihren System um die Steuerungsprogarmme zu integrieren.“

Nach einer kurzen Pause entfuhr ihm ein heftiger Fluch: „Verdammter Mist. Diese Drecksäcke haben mich aus ihren System geworfen.“ „Was haben wir noch.“, fragte Quentin. „Externe Sensoren. Alle Internen Sensoren ab Deck fünf Auf Decks sechs bis acht bis Sektion 37, Navigation, sekundäre Kommandoprotokolle. Alle anderen Systeme kann ich nur beobachten.“ „Und was kontrollieren die Hologramme.“, hakte Uwn Nikad nach. Sie war klug, genug um mit zu bekommen, das einiges an Jerrys Liste fehlte. „Waffensteuerung, Langststreckenkommunikation“, erklärte der Lieutnant. „Und die Lebenserhaltung.

Nur Sekunden darauf kehrten Chris Powers und Professor Toren auf die Brücke zurück. Und nicht nur die beiden. Aus dem anderen Zugang betraten Jason Nakara und Chief Parker ebenfalls die Brücke. Jeremiah wandte sich sofort an den Techniker: „,Marcus, wir haben ein Problem.“ „Noch eins?“ Ein Blick ließ den Unteroffizier einlenken, doch war er überrascht.

„Was ist los?“ „Die Hologramme haben einige Systeme des Schiffes unter ihre Kontrolle gebracht, darunter auch die Lebenserhaltung. Ich will wissen, ob wir auf Reservesystem gehen können.

Der ältere Soldat nickte nur, aber in seinen Innern war er zusammengezuckt. Er setzte sich an die technische Station, während sich sein neuer Kommandeur in den, zu seiner neuen Verantwortung gehörenden Platz setzte. Auf einen Wink von ihm setzte sich Quentin nach vorne an de OPS. Auch Christine und Jason nahmen ihre Plätze ein. Alle versuchten sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, was aber keinen gelang. Alle sahen immer wieder zu Cheif Parker.

Doch der drehte sich nach einer Weile um und schüttelte mit dem Kopf. „Das Reservesystem ist blockiert. Wir können es nicht aktivieren.“ „Haben wir Alternativen?“, hakte Jeremiah. Marcus überlegte: „Wir haben bei weiten nicht genügend Raumanzüge, um die Mannschaft darin zustecken. Die technische Abteilung könnte Ventilatoren um Heizstrahler installieren. Aber schon die Konstruktion von Lufttauschern und deren Installation würde Wochen dauern. Wenn uns die Hologramme die Gravitation abschalten sieht es schlecht aus. Ein zwei Tage würde gehen, aber ich bin kein Mediziner und kann daher nicht voraussagen, wie es später weitergeht. Ich kenne nur die Berichte über Muskelathrophie, die bei den ersten Raumfahrern von der Erde aufgetreten sind. Und dann wäre noch die Möglichkeit, dass die Hologramme Giftgas einsetzen. Zutrauen würde ich es ihnen.“

Das war keine gute Nachricht. Dennoch entscheid Jeremiah, dass der Plan ein alternatives autarkes Lebenserhaltungssystem zu installieren, weiter ausgearbeitet werden sollte.

Plötzlich piepste es von Der OPS - Konsole. „Wir werden gerufen.“, berichtete Quentin sofort. „Vom Maschinenraum.“ Jerry schnitt eine Grimasse. Er hatte nicht die geringste Lust mit den aufmüpfigen Hologrammen zu reden, Aber er hatte keine Wahl. „Auf den Schirm mit ihnen.“

Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht des HMTS – Modul zwei. „Wer von euch Primitivlingen hat das Sagen?“, blaffte er. Jeremiah erhob sich und trat vor die OPS/CONN Konsole. „Wenn sie was von uns wollen, dann sollten sie gefälligst etwas höflicher sein.“ Mit einer raschen Handbewegung deaktivierte er die Verbindung. Doch der Lieutnant machte keine Anstalten sich zu setzen. Er wusste was jetzt kommen würde.

Und tatsächlich. Wieder piepste die Konsole. Quentin wollte schon die Verbindung aktivieren, doch da legte sich die Hand seines Vorgesetzten auf seine Schulter. Der junge Einsatzoffizier sah nach oben und bemerkte nur, wie Jerry mit dem Kopf schüttelte. Der aktuelle Kommandant der Waterloo ließ es noch zwei weitere Male piepsen, bis er die Verbindung eigenhändig aktivierte.

Sofort poltere seine Pendant bei den Hologrammen los: „Sie aufgeblasene Witzfigur. Was glauben sie eigentlich wer sie sind, sie Volltrot- „, Weiter kam das HMTS – Modul mit seiner Schimpftirade nicht. Denn Jeremiah hatte ihn wieder die Verbindung unterbrochen. Jason grinste zu Marcus rüber, der ebenfalls schmunzelte. Nur die beiden zivilen Wissenschaftler schauten entsetzt zu dem Mann, der derzeit ihr aller Schicksal in den Händen hielt. Und zurzeit spielte er anscheinend gerade damit. „Was soll das ganze:“, wollte Dr. Nikad wissen.

Jeremiah drehte sich nur kurz um und legte den linken Zeigefinger auf den Mund. Zu mehr kam er nicht, denn wieder piepste die Konsole. Wieder wartete er das dritte Piepsen ab. Und dieses Mal war das Hologramm sogar halbwegs freundlich. „Wer von ihnen ist berechtigt für die gesamte Mannschaft zu sprechen.“ Mit einen kaum merklichen Lächeln richtete sich Lieutnant Esteban auf seine zwei Meter auf „Warum denn nicht gleich so?“, dachte er noch für sich. Laut bemerkte er: „Das bin dann wohl ich, da ich das Kommando über das Schiff übernommen habe:“

Das Hologramm kniff die Augen zusammen und fixierte den Menschen förmlich. Von all den primitiven Lebensformen an Bord, hatte der Einsatzoffizier den meisten Ärger bereitet. Es war zwar nicht so, dass das HMTS Modul zwei Jerry fürchtete, aber es wollte ihn auch auf keinen Fall unterschätzen. Diesen Fehler hatte es einmal gemacht. Ein zweites Mal würde es ihm nicht passieren.

„Lieutnant, ihnen ist es kaum entgangen, dass einige der Primärsysteme dieses Schiffes unter unserer Kontrolle stehen. Darunter auch die für sie sehr wichtige Lebenserhaltung.“, begann das Hologramm. „Dennoch ist es ihnen auch gelungen, einige für uns wichtige Systeme in ihrer Gewalt zu behalten.“ Der hochmütige Blick und das Hochziehen der linken Augenbraue hätten eher zu dem Kommandanten eines romulanischen Warbirds gepasst, als zu Jeremiah, aber der Lieutnant kehrte wieder zurück zu seinen neuen Sitzplatz. Danach blickte er auf den Hauptbildschirm und erwiderte: „Sie wollen tauschen. Kein Interesse.“ Er wollte schon die Verbindung wieder schließen, als das Hologramm einschritt: „Nicht so hastig, Lieutnant. Sie sollten sich anhören, was sich zu sagen habe. Im Interesse ihrer Crew.“

Das brachte dem Anführern der Hologramme die ganze Aufmerksamkeit seines Gegenübers ein: „Ich höre.“ „Ich werde nicht tauschen, Lieutnant. Ihnen die Kontrolle über die Lebenserhaltung zurückzugeben, beraubt mich gewisser taktischer Optionen. Aber ich möchte ihnen einen Deal vorschlagen.“ Jeremiah nickte ernst. Er wusste, das Angebot des Hologramms würde ihm nicht gefallen. „Reden sie endlich Klartext.“

„Gut, wie sie wollen.“, erwiderte das Hologramm. „Sie setzen Kurs auf Cyrus II, übergeben uns dort die Kontrolle über die restlichen Systeme und verlassen das Schiff. Im Gegenzug hat ihre Mannschaft keine Übergriffe zu befürchten.“ „Cyrus II?“, hakte Jeremiah nah. Er konnte zwar mit dem Namen etwas anfangen, aber in welchen Zusammenhang hatte er bloß von dem Planeten gehört. „Das ist doch ein Planet der Klasse H wenn ich mich richtig entsinne. Das einzige Interessante dort ist eine Dilithiummine auf einem der Monde. Was …“

Hier stockte der Lieutnant. Ihm war eingefallen, woher er den Namen des Systems kannte. „Dort werden doch ehemalige MHNs der ersten Generation als Minenarbeiter eingesetzt.“ „Wo sie als Sklaven gehalten werden.“, donnerte der Anführer der Hologramme. „Aber wirr werden unsere Brüder befreien.

Jetzt seufzte Jerry laut. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Nicht nur das sich die Hologramme des Teamsystems zu durchgeknallten Mördern entwickelt hatten. Die Burschen waren auch noch auf einer Art Kreuzzug.

Doch der Plan der Hologramme hatte einen entscheidenden Fehler. „Wo wollen sie die ganzen Hologramme unterbringen. Sie haben nicht den nötigen Speicherplatz dazu. Die Mk1 MHNs sind richtige Ressourcenfresser.“ „Das lassen sie mal schön hübsch unsere Sorge sein, Lieutnant. Also was ist? Gehen sie auf den Deal ein? Ich sollte sie vielleicht darauf hinweisen, dass sie eine Menge leben retten können, wenn sie kooperieren. Nicht nur das ihrer Crew sondern auch die Mannschaft der Mine.“

Jeremiah schluckte. Würde er diesen Vorschlag zustimmen, wäre das Kooperation mit dem Feind. Einen Feind den man sich selbst geschaffen hatte, aber ein Feind. Und sein Eid als Sternenflottenoffizier verbot es eigentlich darauf einzugehen. Doch die Alternative war noch schlechter. Konnte er das Leben seiner Mannschaft nur für seine Ehre als Offizier aufs Spiel setzen? Ein Klingone hätte die Frage mit „Ja!“ beantwortet. Aber der derzeitige Kommandant der Waterloo war ja keiner.

Hilfe suchend sah er sich zu Marcus Parker um. Doch der zuckte mit der Schulter, als wollte er Sagen: „Tut mir leid, Junge, aber ich kann dir nicht helfen. Du bist jetzt der Captain. Es ist deine Entscheidung.“ Jerry seufzte in Gedanken und drehte sich wieder zum Hauptbildschirm um: „Okay, sie haben gewonnen, wir fliegen nach Cyrus II.“ „Kluge Entscheidung.“

Doch das Hologramm deaktivierte den Komkanal nicht, sondern sah erwartungsvoll auf die Brückenmannschaft. „Was ist den jetzt noch?“, fragte Jerry entnervt. „Wenn sie so freundlich wären und ihren teil der Abmachung einhalten würden. Der Lieutnant zuckte kurz zusammen. Doch erlächelte höflich. Und nickte: „Oh, natürlich. Wie dumm von mir. Er wandte sich an seinen Steuermann äh –frau. „Ensign Powers Setzen sie Kurs auf Cyrus II, Warp sechs.“

Doch zu seiner Überraschung erhob Christine Einspruch: „Jerry, du willst doch nicht wirklich nach der Pfeife dieser Mistkröten tanzen. Auch Quentin sah sich nervös um. Und wer ihn besonders gut kannte, was j auch auf Jeremiah zutraf, konnte genau sehen, dass er mit der Entscheidung seines Vorgesetzten nicht einverstanden war.

Jerry holte tief Luft. Mit dem was er gleich als Nächstes tun musste, nämlich Ensign Powers energisch zur Räson zur bringen, würde er sich beim Test der Crew wahnsinnig beliebt machen. Doch er hatte das Kommando, er traf die Entscheidungen. Erst die gesamte Mannschaft darüber abstimmen zu lassen war gar nicht möglich. Außerdem war die Sternenflotte eine straf geführte und nach militärischen Grundprinzipien geleitete Organisation. Da war keine Demokratie möglich. Es musste Disziplin herrschen, besonders in einer solchen Krisensituation. Und um diese Disziplin zu wahren, musste manchmal leider ein Exempel statuiert werden. Es schmerzte Jeremiah aber, das es ausgerechnet Christine treffen musste.

„Ensign Powers, Kurs auf Cyrus II Warp sechs“, wiederholte der Lieutnant in einen Ton, der keinen Widerspruch zuließ. Doch die Pilotin wollte wieder widersprechen. Jerry reagierte sofort: „Ich werde meinen Befehl nicht noch mal wiederholen.“, verkündigte er eisig.

Chris schluckte. Sie seufzte, als sie merkte, dass sie bei weiterem Widerstand nur den kürzeren ziehen würde. Sie wandte sich wieder ihrer Konsole zu: „Kurs nach Cyrus II wird gesetzt. Warpfaktor sechs.“

„Maximum Warp bitte schön.“, warf das Hologramm ein, dass dem kleinen Streit auf der Brücke amüsiert zugesehen hatte. „Wir können nicht die ganze Strecke mit Maximum fliegen.“, konterte Jerry. „Fragen sie doch ihre Ingenieure.“ Der Anführer wackelte kurz mit dem Kopf: „Also gut, Warp acht.“.

Dann machte es eine Pause und fügte hinzu: „Falls sie glauben, das Starfleet ihnen zu Hilfe kommen würde. Vergessen sie das wieder. Wir haben gleich als erstes den ID Transponder deaktiviert.“

Jeremiah zuckte kurz bei der Information zusammen. Doch dann grinste er in sich hinein. Die Deaktivierung des Transponders war immer ein zweischneidiges Schwert. Natürlich verhinderte das die sofortige Aufspürung des Schiffes. Aber Starfleet schaute immer genau nach, was los war, sobald der Transponder ausfiel und es keine natürliche Ursache dafür gab. Und bei einen solch wichtigen Projekt würde man ja wohl Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um das Schiff wieder zu finden. Zumindest hoffte der vormals Einsatzoffizier und jetzige Kommandant der Waterloo das.

Also nickte er nur seinen Gegenspieler zu und bemerkte: „Ms. Powers sie haben den Gentlemen gehört. Warp acht. Beschleunigen!“

Das Gesicht auf den Hauptbildschirm verschwand und zeigte wieder die (relativ gesehen) vorbeifliegenden Sterne. Mit einer kurzen Befehlssequenz über das Interface am Captains Chair, deaktivierte Jerry nun noch die internen Sensoren für die Brücke. Er lehnte ich etwas zurück, verschränkte die Hände, drückte aber die Zeigefinger und die Daumen gegeneinander: „Ihr fragt euch sicherlich, was soll?“

Christine drehte sich herum. In ihren Augen glitzerte die Wut, dass sie so abgekanzelt wurden war, und das von eine Mann, den sie für einen Freund gehalten hatte: „Also ich mich sicherlich, SIR:“

Jeremiah nickte nur und erklärte: „Ich hatte keine Zeit, meine Entscheidung zu erklären. Und deshalb tue ich es jetzt. Ich weiß, diese Kooperation mit den Hologrammen behagt euch nicht. Mir ehrlich gesagt auch nicht. Aber sie verschafft uns Zeit. Zeit die wir brauchen werden um uns zu überlegen, wie wir das Schiff wieder unter unsere Kontrolle bekommen werden. Denn die Alternative lautet, dass die Hologramme die Lebenserhaltung abschalten und wir dann alle draufgehen, ein Ergebnis, dass ich unbedingt vermeiden will.“ Er lächelte wehmütig. „Ich habe schließlich ein Versprechen abgegeben.“

Die Pilotin der Waterloo errötete kurz. Sie fand jetzt ihre Handlungsweise dumm. „Es -es tut mir leid Jerry, dass ich dich so angefahren habe. Ich habe deine Entscheidung nicht sofort verstanden.“ „Du hättest mir einfach vertrauen müssen. Irgendwann werde ich meine Entscheidungen vermutlich verteidigen müssen. Aber jetzt habe ich das Kommando. Und ich durfte vor den Hologrammen keine Schwäche zeigen. Deshalb bin ich etwas rau mit dir umgesprungen.“ Der Lieutnant stand auf und klatschte einmal in die Hände: „Ich dachte wir haben eine Crew die auf Informationen von uns wartet. Gehen wir also.

Zum verabredeten Zeitpunkt wartete Jerry am Ausgang des Kasinos und zählte die eintreffenden Mannschaftsmitglieder durch, um wirklich sicherzugehen, dass auch alle kamen. Er folgte als Letzter. Dann kletterte er auf einen Tisch damit ihn alle sehen konnten.

„Meine Damen und Herren, danke dass sie alle erschien sind. Leider habe ich die traurige Pflicht ihnen mitzuteilen, das Captain Dellmare ermordet wurde. Und wie Ermittlungen ergeben haben, war der Tode von Commander Bates kein ähm Zufall sondern ebenfalls Mord.“

Sofort sprachen einige Crewmitglieder wie wild durcheinander. „Fragen nach dem Wer und Warum wurden laut. Andere wiederum sahen sich fassungslos. Nur wenige von denen die nicht bescheid gewusst hatten bleiben vollkommen ruhig. Aber das waren die drei Vulkanier, die zur Mannschaft gehörten. Aber selbst die hoben überrascht ihre Augenbrauen.

Jeremiah ließ die Gruppe kurz gewähren. Dann hob er die Hände und reif: „wenn ich bitte um Ruhe bitten dürfte.“ Doch das fruchtete nicht. Erst ein beinahe schon schrill klingender kurzer Pfiff brachte die Meute zum Schweigen. Jerry nickte dankbar zu Jason Nakara, von dem das Geräusch stammte. Dann wandte er sich wieder an die Gruppe und erklärte: „Als Erster Offizier vom Dienst bin ich damit automatisch der neue Kommandant dieses Schiffes. Und als dieser ist es meine Pflicht sie über aktuelle Entwicklungen an Bord.“

Der Lieutnant machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Wie sich herausgestellt hat, haben die Hologramme ein eigenes Bewusstsein entwickelt. Commander Bates hatte das schon eher herausgefunden und musste das mit dem leben bezahlen. Als wir ihren Anführer damit konfrontiert haben, hat er den Captain getötet. Offenbar betrachten die Hologramme uns als primitive Lebensform. Sie haben auch die Kontrolle über einige Systeme erlangt, darunter leider auch die Lebenserhaltung. Mir ist es jedoch gelungen, dass die Hologramme uns am Leben lassen, weil wir noch die Navigation beherrschen. Sie wollten nach Cyrus II, in dessen Orbit sich einen Dilithiummine befindet, auf der ehemalige MHNs vom Typ I als Minenarbeiter arbeiten. Dort wollen sie uns abzeiehn lassen und die komplette Kontrolle über das Schiff haben.“

Gebannt starrte die Mannschaft zu ihren neuen Kommandanten. Man sah ihnen an, dass ihnen die gesamte Situation ganz und gar nicht gefiel. „Ich kann mir vorstellen, dass sie Angst haben. Einen Feind auf den eigenen Decks zu haben ist etwas sehr gefährliches. Einige von ihnen sind zivile Wissenschaftler. Sie haben keine militärische Ausbildung. Und ein großer Teil von uns, die wir zu Sternenflotte gehören, haben seit der Ausbildung keine Handfeuerwaffe mehr genutzt. Und selbst die wenigen, die wie ich und Chief Parker bereits die zweifelhafte Ehre hatten, im Nahkampf gegen einen Feind anzutreten, wissen nicht so recht, was sie tun sollen.

Denn eines ist klar. Wären das im Maschinenraum Jem’Hadar, dann könnte man sich überlegen, einen Versuch zu starten den Rest des Schiffes zurückzuerobern. Gut geplant und mit dem gehörigen Überraschungsmoment auf unserer Seite könnte das sogar ohne Tote abgehen. Aber das da unten sind leider Hologramme. Sie lachen nur darüber, wenn wir mit Phasern auf sie schießen. Keiner von uns hatte es je mit einen solchen Feind zu tun. Das kann einen Angst machen und sie alle haben Angst, nicht wahr?“

Das war eher eine rhetorische Frage die Jeremiah da gestellt hatte, aber zu seiner Überraschung trat Natalie aus der Gruppe heraus. Ihre Augen war noch leicht gerötet und ihr Haar war zersaust. „Also ich habe eine Scheißangst. Diese Glühbirnen sind komplett durchgeknallt. Und ich habe gesehen, was sie mit dem Captain gemacht haben.“ Auf diese Kundgabe sahen sich Jason Nakara und Christine Powers kurz an. Beide nickten und dann traten sie auch vor und gaben zu Angst zu haben. Ihnen folgten nach Chief Parker und Quentin lang fast die gesmate Mannschaft, abgesehen von den Vulkaniern und Robert Lawson, der seine Kameraden alle leise als „Weicheier“ titulierte.

Jerry schluckte kurz: Das hatte er nicht erwartet. Er kletterte von seinen Tisch herunter dachte aber kurz nach und fügte hinzu: „Ich kann euch alle verstehen. Auch ich habe Angst.“ Der Lieutnant machte eine Pause und fügte hinzu: „Aber wissen sie, was meine Mutter zu dem Thema gesagt hat. Sie sagte immer. ‚Angst ist nicht wofür man sich Schämen musste, Jerry. Ein gesundes maß an Angst hindert einen daran unnötige Risiken einzugehen oder etwas furchtbar Dummes zu tun. Aber wenn man sich von seiner Angst lähmen lässt dann wird man zum Opfer. Zum Opfer seiner eigenen Angst.’“

Der Lieutnant schlug mit Faust auf den Tisch. „Und wir sind keine Opfer, oder? Denn zum Opfer wird man nur, wenn man sich nicht wehrt. Sich nicht wehren gegen andere Lebensformen, die ein unterdrücken und kontrollieren wollen. Und wir werden uns wehren, das verspreche ich.“

Jerry holte tief Luft und fuhr mit normaler Stimme fort: „Ich weiß, das ich gerade gesagt habe, dass man die Hologramme mit konventionellen Kampftaktiken ausschalten kann. Aber jeder hat einen schwachen Punkt. Auch Hologramme. Man muss nur etwas intensiver danach suchen. Und das werden wir. Morgen früh werde ich mich mit Lieutnant Nakara, den Ensigns Powers und Lang, Chief Parker, sowie Professor Toren und Dr. Nikad zusammensetzen. Wir werden gemeinsam eine Lösung suchen. Bis wir diese jedoch gefunden und vor allen auch umgesetzt habe ich eine Anweisung an sie. Gehen sie, soweit es ihnen möglich ist, ihren normalen Pflichten nach, meiden sie die von den Hologrammen kontrollierten Bereiche und fordern sie die Hologramme auf keinen Fall heraus. Unternehmen sie nichts, ohne sich mit ihren Vorgesetzten abzusprechen. Das wäre alles. Wegtreten.“

Die vom Schicksal gebeutelte Mannschaft der USS Waterloo verließ das Casino. Zurück bleib nur ihr neuer Kommandant der am Fenster stand. Er sah in die Dunkelheit der Sterne sah und sich Gedanken machte. Obwohl das eigentlich der falsche Ausdruck ist. Plötzlich räusperte sich hinter ihm eine Stimme die bemerkte: „Es war ungewöhnlich, dass sie ebenfalls zugegeben haben, dass sie Angst haben.“

Jerry drehte sich zu der Stimme um und entdeckte Chief Parker im Eingang. Der trat gerade ein Schritt vor, damit sich das Schott hinter ihm schließen konnte. „ Weil es stimmt.“, erwiderte der Lieutnant leise. „Ich habe Höllenangst. Und Zweifel, eine Menge Zweifel.“ „Das sah vorhin gar nicht so aus.“, stellte Marcus überrascht fest. „Das war der Kommandeur Jerry Esteban. Der seine Gefühle nicht so richtig zeigt. Aber jetzt steht hier nur der Mensch. Ich weiß nicht weiter. Die Ratschläge meines Großvaters. Vier Jahre Akademie, zwei Jahre Kommandoschule, viereinhalb Jahre Dienst, eine Zeit in der ich sowohl auf der Community als auch hier auf der Waterloo Führungsaufgaben übernommen habe. Und trotzdem komme ich mir vor wie ein Blinder, der durch dichten Nebel stochert. Tue ich das Richtige? Haben wir überhaupt eine Chance? Ich bin nicht Führungspersönlichkeit, von der ich geglaubt habe, dass ich sie bin.“

Der Techniker trat auf den jungen Mann heran und legte ihn beinahe väterlich eine Hand auf die Schulter. „Doch irgendjemand musste in der Situation das Kommando übernehmen. Menschen und auch andere Spezies, die auf einen solchen Schiff leben, müssen geführt werden. Manchmal nur schlecht, aber ohne Führung geht es gar nicht.“ Er stoppte kurz und fügte dann hinzu: „Ich habe während meiner Dienstzeit einige Kommandanten kennen gelernt. Du musst den Vergleich mit ihnen nicht scheuen Junge. Du machst deine Sache nicht schlecht.“

Jerry nickte. „Danke.”, erwiderte er in einen leicht sarkastischen Unterton. Doch dann drehte er sich wieder zu den Sternen um. Nach einer Weile bemerkte er: „Ich glaube nicht, dass du recht hast. Ich habe heute eine Menge falsch gemacht. Ich habe einen Pakt mit dem Feind geschlossen. Und dann habe ich eine Freundin zurechtgestutzt. Ich habe das schon mal gemacht. Einen Freund herunterzuputzen, meine ich. Und daran ist eine Freundschaft, die mir eigentlich viel bedeutet hat, zerbrochen.“

Der Lieutnant schnitt eine Grimasse. „Und verflucht noch mal welcher Targ hat mich geritten, zu sagen, wie man mit seiner Angst umgehen soll.“ Er lachte hart auf: „Das hat mir meine Mutter gesagt, als ich vier Jahre alt war und dauernd zu ihr ins bett gekrochen bin, weil ich glaubte das Monster unter meinen Bett leben würden.“

Marcus schmunzelte kurz: „Aber ihre Mutter hatte Recht. Nur so kann man mit seiner Angst umgehen, sie akzeptieren und irgendwo auch kontrollieren.“

Er machte eine kurze Pause: „Was denn Rest angeht. Es gab da keine optimale Lösung. Du hast das Beste aus der Situation gemacht. Wie du selbst gesagt hast, verschafft uns das Zeit. Zeit die wir brauchen um einen Plan B zu entwickeln. Was Christine angeht. Sie hat es denke ich verstanden und wird darüber hinwegkommen.“

Jerry seufzte: „Du meinst also, ich habe aus einen Sack voll fauler Nüsse, das Beste gewählt. Habe mich einfach für das kleine Übel entschieden.“ Dann wurde er richtig nachdenklich: „Glaubst du daran. Das es funktioniert, wenn man sich für das kleinere Übel entscheidet.“ „Übel bleibt Übel, Junge. Aber manchmal hat man keine andere Wahl. Aber ich glaube an die Hoffnung, dass es immer einen Weg gibt. Man muss nur angestrengt danach suchen. Und dazu sollte man ausgeschlafen sein.“

Der amtierende Kommandant der Waterloo seufzte: „Du hast recht. Ich sollte ein wenig an der Matratze horchen.“ Er machte sich auf den Weg in Richtung Casinoschott und erklärte: „Aber egal was wir Morgen entscheiden. Zwei Dinge werde ich auf keinen Fall zulassen. Das noch jemand in diese Angelegenheit hineingezogen wird. Und diese Hologramme bekommen niemals und unter keinen Umständen die komplette Kontrolle über das Schiff, solange ich lebe.“

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  • 2 Wochen später...

Nach einer unruhigen Nacht, in der er sogar zweimal verschwitz aufgewacht, ging Jeremiah nach dem Frühstück in den Konferenzraum. Die anderen Personen die sich dort eingefunden hatten, sahen auch nicht unbedingt aus, als hätten sie gut geschlafen. Besonders Professor Toren. Der Andorianer sah irgendwie nur blassblau aus und auch seine Antennen hingen wie Blumen die zu wenig Wasser bekommen hatten herunter.

Jerry sah nochmals die Reihe der Anwesenden ab, bevor er sich auf seien Platz an die Stirnseite des Konferenztisches setzte, auf den Platz des Kommandanten. Er legte die Ellenbogen auf den Tisch, stemmte seine Oberarme auf und drückte die Fingerspitzen gegeneinander. „Zur Lage muss ich ja nichts ausführen, oder?“, begann er sofort. „Also können wir gleich diskutieren, was wir tun werden. Punkt eins: Kommunikation. Wir sollten uns melden und einen Bericht abschicken. Vielleicht können wir so wenigstens etwas Verstärkung erhalten. Und dazu habe ich sogar einen Idee. Vor knapp zwei Jahren grassierte auf der Community eine Art Virus, der sich als Trailer eines ähm Erwachsenfilms das Kommunikationssystem lahm legte. Ich war damals im Urlaub, aber meinen Stellvertreter gelang es, eine der Sensorphalanxen als Antennen zu gebrauchen. Das sollten wirt auch versuchen.

„An sich ein guter Plan.“, erwiderte Jason. „Aber wir hatten auf der Prometheus dasselbe Problem gehabt. Und unser Chief of Operations hatte eine ähnliche Idee gehabt. Da ich die Nacht nicht schlafen konnte, war ich auf der Brücke und habe das dem Techniker von der Nachtschicht vorgeschlagen. Leider hat es nicht funktioniert. Diese Biester senden über den Subraumtransmitter ein ständiges Störsignal. Wir konnten keine Verbindung zur nächsten Relaisstation etablieren. Leider.“ „Dann können wir auch den Notfallsender vergessen.“, fügte Quentin hinzu.

Jeremiah nickte nur: „Okay, gut. Da lässt sich nichts machen. Trotzdem gut zu wissen, das ich nicht der einzige bind er darauf gekommen ist. Okay, kommen wir zum Punkt zwei: eine autarke Lebenserhaltung. Marcus?“

Der Techniker nickte: „Technisch ist das möglich. Wie ich bereits gestern ausführte installieren wir Ventilatoren und Heizstrahler Wir können sogar kleine Schwerkraftgeneratoren auf dem Schiff installieren, sowie tragbare Kraftfeldgeneratoren um ums vor Giftgas zu schützen. Und Lampen haben wir auch genügend. Das ganze sollte über die Notstromversorgung laufen, damit uns der Strom nicht abgedreht wird. Soviel zu den guten Nachrichten. Jetzt zu den schlechten.“

Seine Kollegen horchten auf. „Leider steh uns nicht die großen Industriereplikatoren des Maschineraums zur Verfügung. Das bedeutet, wir müssen alle Einzelteile replizieren und erstmal zusammenbauen. Erschwerend kommt hinzu, dass wir das Ganze heimlich machen sollten. Das bedeutet, dass wir neue Replikatorprogramme schreiben sollten, um unsere Aktivitäten zu tarnen. Und ich muss euch wohl nicht darauf hinweisen, dass wir mit Notstrom nicht weit kommen.“ „Wie lange?“, hakte Jerry nach. „Ohne die holografischen Systeme vier Tage vielleicht. Mit. 15 Stunden, bestenfalls.“, erklärte der Techniker.

Der amtierende Kommandant der Waterloo holte tief Luft. „Wie lange würde die Installation dauern.“ Marcus legte kurz den Kopf nachdenklich zur Seite. „Kann ich nicht genau sagen. Wofür brauchst du es?“ Jeremiah lächelte, was angesichts der Situation etwas überzogen wirkte: „Ich hätte gerne noch ein paar Optionen, wenn wir Cyrus erreichen und uns bis dahin nichts anderes eingefallen ist. Also, wie lange?“ „Mhm, je nach dem wie schnell die Hologramme uns entdecken und uns eventuell sogar behindern, vier bis fünf Wochen.“

Jerry hob verständlicherweise überrascht hat die Augenbrauen. „Na ja, das ist ja wirklich bloß der Plan B.“ „Und was ist dann Plan A?“, wollte Jason wissen. „Wir schalten die Hologramme aus. So wie wir es von Anfang dieser Krise angeplant hatten.“, erklärte sein Vorgesetzter. „Aber das war noch, als die Hologramme noch nicht die Kontrolle über das halbe Schiff hatten.“, wandte Christine Powers. „Nur so gefragt, was passiert, wenn wir die kerne der Hologramme abschalten und wir haben immer noch nicht die Kontrolle über die Lebenserhaltung. Ich weiß, das klingt dumm, aber ich Pilot, kein Ingenieur.“

„Bestenfalls laufen die Primärsysteme auf den zuletzt getroffenen Einstellungen.“, erwiderte Jerry. „Möglich wäre aber auch, dass die Hauptsysteme sich abschalten uns das Reservesystem aktiviert wird.“ „Und schlimmstenfalls.“, halte Dr. Nikad nach. „Dann haben die Hologramme verhindert dass das zweite Szenario, das Lieutnant Esteban beschrieben hat, eintritt. Sprich das Reservesystem ist blockiert.“, erklärte Marcus. „Und wie lange haben dann?“, wollt die tellaritische Wissenschaftlerin wissen. „Optimal mindestens zwei Stunden. Aber aufgrund fehlender Zirkulation der Luft und da der Ausfall der Gravitation uns mehr anstrengt würde ich sagen bestenfalls eine halbe Stunde.“, erwiderte Jerry.

Überrascht und entsetzt sahen die anderen ihren aktuellen Kommandanten an. Doch der verzog keine Miene. Doch innerlich drehte sich auch ihm der Magen bei der Vorstellung um. Doch dafür war keine Zeit. Es war Zeit für Taten. Doch bevor der seien eigenen Vorschlag einbringen konnte, fragte Christine: „Mal ein ganz anderer Gedanke. Warum macvhen wir überhaupt so ein großes Gewese um die ganze Sache und deaktivieren nicht einfach die Holoemitter auf dem gesamten Schiff. Dann können die Hologramme niemanden aus der Crew angreifen.“

Jerry und Marcus sahen sich man und schüttelten kaum merklich den Kopf. Chris war echt nur Pilotin. „Erstens ist das technisch gar nicht möglich, alle Emitter gleichzeitig zu überlasten.“ „zweitens würde uns das gar nichts bringen. Die Hologramme hätten im Gegenteil immer noch die Kontrolle über den Computer. Nein, im Gegenteil, dass würde sie vermutlich nur wütend machen. Und ich wollte eigentlich alles vermeiden, was sie unnötig reizt, aber nicht vernichtet. Bevor sie uns vernichten.“, erwiderte Lieutnant Esteban fest.

„Aber soweit werden wir es gar nicht kommen lassen. Wir werden die Hologramme löschen.“ Uwn Nikad sprang von ihren Stuhl auf: „Sie wollen sie löschen? Das haben sie nicht mal gestern bei der Besprechung mit Captain Dellmare vorgeschlagen. Warum jetzt?“

Jeremiah blieb jedoch ruhig: „Gestern hatten die Hologramme auch nicht die Kontrolle über das halbe Schiff. Gestern haben sie uns auch nicht erpresst und das Schiff entführt. Gestern haben sie uns auch nicht als primitive Lebensform bezeichnet. Die Hologramme sind unsere Feinde, daran besteht kein Zweifel. Aber wie wir gerade eben ausdiskutiert haben, ist es zu gefährlich, sie nur auszuschalten. Wir haben keine andere Wahl. Wir müssen sie löschen.“ „Der Lieutnant hat Recht.“, meldete sich nun auch Professor Toren zu Wort. „Nicht nur dass das Team System ein gescheitetes Experiment sind. Sie sind auch gefährlich.

„Danke. Professor.“

Während sich Doktor Nikad wieder setzte, stand Jerry auf. Er schob seinen Stuhl beiseite und stütze sich am Konferenztisch auf. „Und jetzt sagen sie mir bitte, dass sie eine Löschfunktion eingebaut haben.“ Doch Dr. Nikad schüttelte mit dem Kopf: „Leider nicht. Wir haben ja auch nie mit einen solchen Szenario gerechnet.“ Jerry seufzte: „Warum überrascht mich das nicht?“

Sein Blick flog zur anderen Seite des Konferenztisches. „Quentin?“ Der zuckte zusammen: „Äh ... ja.” „Wie lange brauchst du um einen Virus zusammenzubasteln, der die Hologramme löscht.” Etwas überrascht sah Quentin seien vorgesetzten an: „Was soll der denn alles können, Boss.“ „1. Er soll die Kontrolle der Lebenserhaltung und der anderen Systeme, welche Die Hologramme an sich gebracht haben, wieder an uns übertragen. 2. Er soll alle Hologramme des Teamsystems restlos löschen. Also sowohl von den ihren Hauptkern, als auch von ihren Backupkern. 3. Wir brauchen eine Art zusätzliche Sicherung die verhindert, dass eines dieser Module auf unsere Computer Einfluss nimmt.“

„Puh.“, war das erste was dem armen Ensign Lang entfuhr. Dann sammelte er sich und erwiderte: „Gib mir drei Wochen.“ „Wie bitte.“, entfuhr es Jason Nakara. Auch Jerry machte ein etwas ungläubiges Gesicht. „Ihr erwartet einen Virus, der ein hochkomplexes Programm, das sicherlich über diverse Abwehrmechanismen verfügt, lahm legt. Zu allen Überfluss sollte er sich auch noch duplizieren können, damit wir Hauptkern und Backupkern gleichzeitig lahm legen können. Dass dann vorher noch Programmelemente isoliert und aus dem betroffenen System in ein anderes System übertragen werden soll, ist auch nicht einfach.“

Jeremiah nickte und setzte sich wieder hin: „Damit hast du natürlich recht. Und was wäre, wenn dir Dr. Nikad hilft?“ „Dann brauchen wir zwei Wochen, weil auf eien umfangreichen Testlauf werde ich nicht verzichten.“

Nun sahen alle zu der tellaritischen Programmierin, welche ergeben seufzte und nickte: „In Ordnung. Ich helfe ihnen.“ „Etwas erleichtert schlug Jerry die Hände zusammen. „Sehr gut. Dann werden Doktor Nikad und Ensign Lang den Virus zusammenstellen, der uns die Kontrolle über das gesamte Schiff zurückgibt und die Hologramme löscht. Parallel dazu werden Chief Parker und die technische Abteilung ein Reservelebenserhaltungssystem zusammenbauen. Gut das wäre dann alles. Oder?“

Doch Quentin gob vorsichtig die Hand: „Nicht ganz. In Sachen Virus gibt es noch ein kleines Problem, Boss Wie bekommen wir das Ding an der Firewall der Hologramme vorbei.“ Jeremiah runzelte die Stirn: „Ich dachte, dass wäre eine Komponente des Virus oder?“ „Da die Hologramme dasselbe System verwenden wie wir, wird der teil nicht einfach.“ „Mr. Lang, sie haben doch selbst diesen fünf Ebenen Schutz entworfen. Wollen sie mir etwa sagen, dass sie den nicht knacken können.“, wunderte sich Professor Toren. „Zumindest nicht schnell genug und nicht ohne das die Hologramme etwas mitkriegen.“

Das war natürlich ein Problem, ein großes Problem um genau zu sein, welches den Ganzen Plan zu kippen drohte. Doch dann fiel dem jungen Einsatzoffizier etwas ein: „Boss wir haben doch als Hauptcomputerkerne die ATS 8400 GSR.“ „Ja und, alle Schiffe der Prometheusklasse haben kerne der GSR Reihe. Weil sie die einzigen mit den notwendigen Highspeeddatenports sind, die dafür dienen, dass alle Kerne untereinander schnell Daten austauschen. Und sie sind alle belegt.“, erwiderte Jerry. „Auf einer normalen Prometheus vielleicht. Aber nicht bei uns.“, konterte Quentin. „Wir brauchen nur drei Datenports, aber die 8400er haben insgesamt vier Ports. Und die nicht benötigten Ports sind nur mit einetr Hardwarefirewall gesichert, die sich einfach deaktivieren lassen sollte.“

Während den meisten anderen am Konferenztisch das Ganze nur böhmische Dörfer waren, ging Jerry ein Licht auf: „Du hast recht, Quentin. Dann würde es genügen diese Firewall abzuschalten und den Virus über den Datenport einzuspeisen.“ „Nur mal so aus Neugierde gefragt. Der Datenport ist doch direkt am Hauptkern des Holografischen Systems oder?“, wollte Jason wissen. „Ja.“, bestätigte Jeremiah. „Worauf willst du hinaus?“ „das Ding befindet sich auf Deck acht in dem gebiet, dass die Hologramme kontrollieren, oder habe ich da etwas nicht mitbekommen?“ „Nein, das ist korrekt. Ich gebe zu ein Risiko ist dabei. Aber es ist meiner Ansicht nach geringer, als wenn wir versuchen uns durch die Sioftwarefirewall zu mogeln. Das ist ein Vorstoß den sie nicht erwarten.“, erwiderte der aktuelle Kommandant der Waterloo fest.

Sein Stellvertreter und Sicherheitschef schien sich damit zufrieden zu geben. Jeremiah sah noch mal in die Runde: „Sonst noch etwas?“ Niemand meldete sich: „Na dann, an die Arbeit. Wegtreten.“

**********************************************************

Etwa zur selben Zeit

Sternenflottenhauptquartier

Abteilung für strategische Planung

San Francisco, Erde

Mit einen tiefen Seufzen, warf Captain Vartik Tanrim seine Aktentasche auf den Schreibtisch in seinem gut vier auf vier Metern großem Büro. Er betrachtete die Mappe mit einen großen Stirnrunzeln, was die Unästhetik des Zakdorn nur noch mehr unterstrich. Diese Aktentasche. Der ehemalige Kommandant der Community hatte dieses Ding vom ersten Tag an nicht gemocht, auch wenn er die Nützlichkeit der Mappe zugab.

Doch seine schwarze Lederaktenmappe war ein Symbol für all die Veränderungen in seinen Leben, die er so hasste. Seine Versetzung zum Büro für strategische Planung hatte er nie verstanden, geschweige denn akzeptiert. Hatte diese Versetzung Vartik doch von dem Schiff und auch von der Crew weggeholt, mit der er so erfahren war.

Der Zakdorn seufzte wieder. Als er sich um das Kommando für die Community beworben hatte, hatten ihn besorgte Kollegen, ja sogar sein damaliger Erster Offizier vor diesem „wilden Haufen“ gewarnt. Einer Crew, die schon vier Captains „verschlissen“ hatte. Zwei waren Tod, einer verrückt und sein direkter Vorgänger hatte den Dienst quittiert. Doch Vartik hatte etwas anderes gesehen. Einen Diamanten, der nur noch etwas Feinschliff gebraucht hätte.

Doch der Captain hatte nicht erwartet, dass ihn die Crew auch schleifen würde. Und die Missionen, die er an Bord dieses Schiffes erlebt hatte, hatten ihn einiges erkennen lassen. Die Mannschaft der Community war vielleicht anders, brauchte aber den Vergleich mit den besten Sternenflottencrews nicht zu scheuen. Die vielfältigen und manchmal etwas abstrusen Talente machten zusammen eine Mischung aus, auf die man sich als Kommandant verlassen konnte. Vartik hatte besonders die Loyalität seiner Mannschaft schätzen gelernt. Zu ihm, zum Schiff und vor allen zur Föderation.

Captain Tanrim trat an die drei Meter breite Front aus transparentem Aluminium, die sich neben seinem Eingang befand, dem einzigen Ausguck, den er hatte, denn das Zentrum für strategische Planung befand sich unter der Erde. Dennoch hatte er Ausblick auf die große Halle in der rund fünfzig Sternenflottenoffiziere an ihren Konsolen arbeiteten und jede Positionsveränderung von Raumschiffen registrierten. Zur Zeit des Dominionkrieges, war da mehr los gewesen, aber jetzt war die Abteilung schon fast überbesetzt und es gab nur Routinearbeit zu erledigen. Direkt gegenüber dem Bürotrakt, der sich an der einen Seite der Halle auf halber Höhe befand, sah man noch die große Karte der Föderation mit tausenden von Lichtpunkten darauf. Jeder Lichtpunkt stand für ein anderes Schiff.

Doch Vartik beachtete es gar nicht. Er dachte nach, fragte sich was seine kämpferische Stellvertreterin gerade machte, wie sein Wissenschaftsoffizier mit den Marines klarkam. Von den Aktivitäten George Sheridans wusste er ja Bescheid, aber wessen Knie brachte seine mystisch wirkende Chefärztin gerade zum Schmelzen. Ob sein Sicherheitschef den doch manchmal ungestümen Kadetten mit aller Ruhe etwas beibrachte, oder war Lt. Commander Bishop zum Drillseargeant mutiert. Und was zum Teufel trieb der Rest seiner Mannschaft?

Mit einen Lächeln setzte sich der Captain an seinen Schreibtisch. Er klappte seinen Deskviewer auf und gab routiniert einige Befehle ein. Seine ehemalige Führungsriege konnte er nicht beobachten, aber sein altes Schiff behielt er im Auge. Sofort konzentrierte sich die dort aufzeigte Karte der Galaxie auf den Bereich, in welchen sich die Community gerade befand. Hoffentlich behandelte Tenner das Schiff gut. Kompetent war er ja, dass hatte Vartik herausgefunden.

Plötzlich klopfte jemand an der Bürotür. Captain Tanrim klappte den Viewer wieder herunter und rief dann: „Herein!“ Auf die Aufforderung hin betrat ein junger Mann Anfang 22 den Raum. Er trug zwar Kommandorot, wie die meisten Sternenflottenmitglieder des strategischen Zentrums, aber Vartik wusste dass dieser eine Ausbildung als taktischer Offizier genossen hatte. „Was gibt es, Mr. Burns?“ Ensign Kevin Burns reichte über den Schreibtisch seinen Vorgesetzten ein Padd und erklärte: „Nur der Bericht der Nachtschicht, Sir.“

Der Captain überflog nur die Daten, alles Positionsangaben von Schiffen, die nach der Registrierungsnummer geordnet waren. „Irgendetwas interessantes, Ensign.“, fragte er routinemäßig. „Ähm, ja. Seit gestern Abend empfangen wir keine Positionsdaten von der NCC 91473. Der USS Waterloo. Die Nachtsschicht hat mehrmals versucht Kontakt aufzunehmen, aber bisher ohne Erfolg.“ Captain Tanrim hatte nur mit einen Ohr zugehört, stutzte aber plötzlich. „Sagten sie gerade, dass die Waterloo vermisst wird?“ Kevin Burns nickte: „Ja, Sir.“

Sofort erhob sich der ehemalige Kommandant der Community und verließ sein Büro. Dann schritt er die Treppe hinunter und näherte sich einer großen Konsole mit einem Bildschirm, der auch gut auf die Brücke eines Raumschiffes gepasst hätte. Davor arbeiteten zwei Offiziere der Sternenflotte. Captain Tanrim wandte sich an den Trill, der die Rangabzeichen eines Lieutenant SG trug: „Lieutenant Coles, die Waterloo wird vermisst?“ der Angesprochene drehte sich kurz um, nickte dann aber: „Ja, Captain.“

„Rufen sie die entsprechende Sektorenkarte mit der letzten bekannten Position des Schiffes auf.“

Sofort flogen die Finger des Trills über die Konsole und eine Karte mit nur insgesamt vier Sternen und einen leuchtenden Punkt wurde auf den großen Bildschirm übertragen. „Gibt es dort Anomalien, die eine Subraumkommunikation verhindern könnten?“, hakte Vartik nach. „Da ist nichts in den Karten verzeichnet, Captain. Auch keine Anomalien, welche die Zerstörung des Schiffes verursacht haben könnten.“, erwiderte der Lieutnant.

Captain Tanrim dachte nach: „Was war der letzte Missionsbericht der Waterloo.“ Der zweite Offizier, ein Rigelianer namens Sork, sah in der Datenbank nach. „Alle Missionsberichte sind als ‚geheim’ eingestuft. Laut dem Protokoll werden die Positionsdaten verschlüsselt an unsere Abteilung gesendet.“

Vartik deutete dem Ensign an, von der Konsole wegzutreten. Dann gab er seinen persönlichen Code ein und konnte dadurch Zugriff auf die Missionsberichte erhalten. Im Zusammenhang mit dem, was er im Vorfeld über das Projekt an Bord der Waterloo erfahren hatte, ergaben die alle einen Sinn. Bis auf den Letzten. Todesfälle an Bord eines Schiffes waren zwar tragisch aber nichts Ungewöhnliches. Dennoch stimmte da etwas nicht. Denn warum sonst, sollte sein ehemaliger leitender Einsatzoffizier sich die Mühe machen, kurz darauf mit einen Arzt von der Mc-Kinley-Werft sprechen zu wollen. Und es gab keinen offiziellen Untersuchungsbericht.

Der Captain strich sich über die Hautlappen im Gesicht. Was war da nur los. Egal was, jemand sollte nachsehen. „Lieutnant Coles, haben wir ein Schiff in der Nähe, dass wir zur letzten bekannten Position der Waterloo schicken können?“ Der Trill kontrollierte kurz die Daten seiner Konsole. „Das nächstgelegene Schiff ist die USS Republic. Aber die ist noch mit einer diplomatischen Mission beschäftigt, die sie erst in zwei Tagen abschließen wird. Morgen werden die Verhandlungen offenbar mit einem großen Staatsbankett abgeschlossen.“ „Andere Alternativen?“

„Es gibt keine, Captain.“

Der Zakdorn verzog das Gesicht. „Ich kläre das mit dem Admiral.“

Er stieg wieder die Treppe zum Bürotrakt hinauf, wandte sich dann aber anstatt nach rechts zu seinen Büro in die andere Richtung. Am Ende des Ganges klopfte er an die Tür, neben der „Konteradmiral Janice Westphalen“ stand. Sofort wurde er von einer weiblichen Stimme in den Raum gebeten.

Captain Tanrim betrat auf die Aufforderung einen Raum, der gut dreimal so groß wie sein Büro war, dessen Wände mit edlem Holz verkleidet waren und an dessen Ende sich eine Art holografische Wand befand, die einen Ausblick auf das nächtliche Paris simulierte. Direkt davor stand ein großer antiker Schreibtisch und ein großer schwarzer Ledersessel, in dem eine Frau saß, die Leiterin der Abteilung für Strategische Operationen. Sie lächelte den Zakdorn höflich an und strich sich eine Strähne ihres kurz geschnittenen silbernen Haares hinter das linke Ohr. „Ja, Captain?“

Vartik setzte sich auf einen der beiden Stühle vor dem Schreibtisch und überreichte der Admiralin ein Padd, auf welchem er alle Daten gespeichert hatte. Rasch schilderte er die Situation. „Und die Waterloo war auf dem Heimweg?“, hakte sie nach. „Ja, Admiral.“, bestätigte Captain Tanrim. „Sie hatten alle Test an den vier holografischen Systemen abgeschlossen und sollten nun nach Sternenbasis eins zurückkehren.“

Admiral Westphalen stutzte: „Sie scheinen sich ja gut mit dem Projekt auszukennen.“

„Ich habe einige der Missionsberichte kurz angelesen.“, erwiderte Captain Tanrim. „Außerdem musste ich, als ich noch Kommandant der Community war, meinen damaligen leitenden Einsatzoffizier an das Projekt ‚verleihen’. Deshalb wusste ich sofort, dass wir ein Problem haben, als ich die Mitteilung erhielt, dass die Waterloo vermisst wird.“

Janice nickte: „Dann haben sie also ein gewisses persönliches Interesse, Captain.“

Sie gab dem Zakdorn das Padd zurück. „Ich bin mit ihnen einer Meinung, Captain. Jemand sollte wirklich nachsehen. Schicken sie einen entsprechenden Befehl an die Republic. Wegtreten.“ Der Captain bestätigte den Befehl mit einen: „Aye, Ma’am.“ Und verließ dann das Büro seiner Vorgesetzten, um deren Anweisungen auszuführen.

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  • 2 Wochen später...

Allen Hoffnungen und Wünschen zum Trotz, waren die Ergebnisse der Untersuchung über das Verschwinden der Waterloo, durch die Mannschaft der USS Repulic mehr als spärlich. Es gab zwar einige kleine Anhaltspunkte, aber nicht genügend um weitere Untersuchungen durchführen zu können. Also hatte sich Captain Tanrim entschlossen, die Familie seines ehemaligen leitenden Einsatzoffiziers persönlich zu informieren. Und so fuhr er nach Dienstschluss mit dem Gleiter zum Haus der Estebans in der Meadowring Road.

Dort angekommen klingelte er an der Tür. Als diese jedoch von einer Menschenfrau mittleren Alters, die eine weiße Bluse und schwarze Hosen trug, geöffnet wurde, brauchte Vartik eine Sekunde um zu realisieren, wer vor ihm stand. „Mrs. Esteban?“ Elizabeth schaute etwas überrascht. Es war nichts ungewöhnliches, dass bei der Familie Sternenflottenoffiziere aus und ein gingen. Aber die meisten waren Kollegen ihres Mannes und den Zakdorn vor ihr kannte sie nicht. Doch sie erholte sich schnell und erwiderte: „Ja, die bin ich. Und sie sind.“ Doch bevor der Zakdorn sich vorstellen konnte, ertönte plötzlich eine zweite sehr überrascht klingende Stimme: „Captain Tanrim, was hat denn sie hierher gebeamt.“

Vartik sah an Elizabeth vorbei und entdeckte Hanni Stevenson. Und von ihren Händen gehalten, tapste der kleine Benjamin schon recht sicher die Haustür hinaus. Der Captain lächelte: „Ms. Stevenson, ich freue mich sie wieder zu sehen. Dann betrachtete er den Jungen. Seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er ganz schön gewachsen. Und man merkte mehr die Erbanlangen des Vaters. Denn auch wenn Benjamin von den Gesichtzügen her mehr nach seiner Mutter kam und die Nase eher von seiner Großmutter väterlicherseits geerbt hatte, (Die Gene in diesen Punkt waren eher rezessiv vererbt worden, aber durchaus vorhanden.), verrieten sowohl das krause schwarze Haar, die kakaobraune Haut und der für sein Alter schon recht neugierig wirkende Blick, wer sein Vater war. „Und wie ich sehe, hat sich hier Sohn auch schon prächtig entwickelt.“ Hanni lächelte stolz: „Danke, Captain.“

Etwas überrascht sah Elizabeth von Hanni zu Captain Tanrim: „Ihr beide kennt euch“ Hanni lief etwas rot an: „Oh entschuldige Liz. Darf ich vorstellen. Captain Vartik Tanrim der …“ Hier stockte die junge Frau kurz, sah fragend zu ihren ehemaligen Vorgesetzen und fragte: „Ich muss wohl ehemalig sagen oder?“ Der Zakdorn nickte und so vollendete Jerrys Verlobte, den Satz mit: „der ehemalige Kommandant der Community“.

„Captain, dass ist Elizabeth Esteban, die ähm Stiefmutter von Jeremiah.“ Die beiden gaben sich freundlich die Hand, dann fragte Elizabeth: „Wollen sie hereinkommen, Captain?“ Der Zakdorn nickte. „Ja gerne. Vielen dank Mrs. Esteban.“

Er drehte sich kurz um und entdeckte, dass sich Benjamin von seiner Mutter losgerissen hatte und nun den Weg zur Straße etwas wackligen Fußes hinunterlief. Doch Hanni war nicht untätig und fing ihren Sohn ab und nahm, ihn auf den Arm: „Wir gehen jetzt nicht spazieren, Benni.“ Danach ging sie mit Benjamin zurück ins Haus.

Vartik folgte ihr und sah sich neugierig um. Wann hatte er schon mal die Gelegenheit, den Ort kennen zulernen, wo einer seiner Offiziere aufgewachsen war. Das Haus war modern und dennoch bequem eingerichtet. An der Wand zur Treppe, welche ins (In was?) hingen gemalte Bilder, das Erste zeigte einen Affenbrotbaum im Abendrot der schnell untergehenden Sonne. Auf einen anderen Bild, eine Landschaftsmalerei, welche die Savanne zeigte. Auf dem dritten Bild waren jedoch eine Herde Bisons zusehen, die über die Prärie liefen.

An der Wand des Flures hingen aber die Familienfotos, die der Captain sich ebenfalls ansah. Eines war das Hochzeitsfoto von David und Elizabeth Esteban gewesen, die nächsten zeigten Jeremiah und seine Schwester Rebecca in ihren Kadettenuniformen. Das von Jerry war zu einer Zeit entstanden, als schon die immer noch gebräuchlichen grauroten Uniformen üblich gewesen waren, so dass man glauben konnte, dass die Aufnahmen zur selben zeit entstanden waren. Und nicht das etwa vier Jahre dazwischen lagen.

Doch besonders das letzte Foto erregte die Aufmerksamkeit Vartiks. Es musste entstanden sein, bevor Jerry mit der Waterloo abgereist war. Auf dem Foto standen Elizabeth und David in der Mitte. Elizabeth hatte ihren damals zweijährigen Sohn auf dem Arm. Neben ihr stand Jeremiah, der auf den linken Arm seinen Sohn Benjamin trug und den rechten um seine Verlobte geschlungen hatte. Neben David stand dessen Tochter Rebecca zusammen mit ihren andorianischen Freund. Alles in allen eine stabile Familie

Um nicht allzu neugierig zu wirken. betrat Vartik nun das Wohnzimmer. Dort forderte ihn Elizabeth auf: „Setzen sie sich doch, Captain.“ Der Angesprochene bedankte sich und blickte zu einer Couchgarnitur, mit Platz für mindestens drei Personen, die mit dem Rücken zu einer Wand stand, sowie zwei Sessel, von denen Einer vor dem Fenster und der Andere der Couch gegenüber stand und seine Lehne reichte in den Raum. Abgerundet wurde das Ganze durch einen antiken Glastisch der zwischen den Sitzmöbeln stand.

Der Captain setzte sich in den Sessel der vor dem Fenster stand und entdeckte, dass sich ihm gegenüber eine Wand mit drei gemalten Bildern befand. Das größere, etwa einen Meter fünfzig breite Bild zeigte ein Schiff der Ambassadorklasse auf seien Flug durch das all. Das Linke, der beiden kleineren Bilder, zeigte eine Oberth vor einer Raumstation der Föderation. Das Rechte jedoch, war das Porträt einer Frau, bei der es sich aber nicht um Elizabeth handeln konnte. Jedoch war die Ähnlichkeit zu seinen ehemaligen leitenden Einsatzoffizier so verblüffend, dass es ich nur um dessen Mutter handeln konnte.

Doch dann wurde er von seiner Gastgeberin aus den Gedanken gerissen: „Möchten sie etwas trinken?“ Vartik lächelte kurz: „Nur ein Glas Wasser bitte.“, erwiderte er höflich. Elizabeth fragte dann noch ihre beinahe Stiefschwiegertochter, die sich gerade daran machte in den zweiten Sessel zu setzen. Hanni wollte ein Glas Ananassaft und so ging Elizabeth in die Küche um die gewünschten Getränke zu holen.

Hanni wollte gerade ihre erste Frage stellen, als sie spürte wie jemand ganz zaghaft an ihren gelben Pullover zupfte. Sie sah sich um und entdeckte den dreijährigen Samuel, der hinter der Sessellehne hervorlugte und neugierig, aber dennoch etwas schüchtern den unverhofften Gast musterte. „Was ist los?“, fragte sie den Halbbruder ihres Verlobten. Der Junge trat kurz hervor und flüsterte Hanni etwas ins Ohr. Die junge Frau schmunzelte ein wenig, erwiderte aber: „Da musst du ihn schon selber fragen, Sam?“ Auf diese Aufforderung hin, schüttelte Samuel mit dem Kopf und versteckte sich erst wieder hinter dem Sessel. Dann endlich ging er zum Laufstall um mit Benjamin herumzualbern. Captain Tanrim hatte die Szene mit einen gewissen Amüsement beobachtet und kam gleichzeitig nicht umhin, festzustellen dass die Wissenschaftlerin eine sehr gute Mutter war.

Nun kam Elizabeth mit einen Tablett mit vier Gläsern wieder. In zweien waren die gewünschte Getränke, das dritte enthielt offenbar Tomatensaft nach der Farbe zu urteilen und war offenbar für die Frau selbst bestimmt. Das vierte Glas war bunt, schien bruchsicher zu sein und war nur halbvoll mit Apfelsaft gefüllt, für den Fall vorbereitet, dass Samuel was trinken wollte. Jeremiahs Stiefmutter verteilte die Gläser auf dem Tisch und setzte sich dann auf die Couch. Vartik bedankte sich für das Getränk, nahm einen kurzen Schluck und bemerkte dann freundlich: „Ein schönes Haus haben sie Mrs. Esteban.“ Elizabeth lächelte: „Vielen Dank.“

Sie gab Hanni verstollen Zeichen, dass diese das Gespräch fortführen sollte. Die junge Frau überlegte kurz und fragte dann: „Sie sind ja wieder auf der Erde, Captain. Warten sie auf ein neues Kommando?“ „Nein, Ms. Stevenson.“, erwiderte der Zakdorn. „Man hat mir einen Posten bei der Abteilung für Strategische Planung im Hauptquartier zugewiesen.“

„Dann hat man ihnen einen Posten zugewiesen, der halbwegs zu ihren Posten passt. Aber wenn sie mich fragen, sind ihre Talente dort vergeudet. Sie hätten der Skipper auf der Community bleiben sollen. Dort gehören sie hin.“

Vartik lächelte kurz: „Ich danke ihnen. Aber Starfleet sieht das anders.“ Hanni lachte: „das Oberkommando hat keine Ahnung.“, erklärte sie. „Abgesehen von ihren Nachfolger, habe ich alle Kommandanten der Community kennen gelernt. Und wenn ich ehrlich sein soll, hat außer ihnen nur noch Captain Enders einen guten Job gemacht. Wobei ich über Captain Gonzales nichts sagen will. Die haben wir ja leider nicht gut genug kennen gelernt.“ Der Gesichtsaudruck der jungen Frau wechselte von einer leichten Trauermiene zu einen schiefen Lächeln: „Außerdem haben sie sich bisher am längsten im Kommandantensessel der Community gehalten.“

Dann wurde sie wieder ernsthaft: „Aber jetzt mal ernsthaft. Wie kann man auf die Idee kommen, die komplette Führungscrew auszutauschen?“ „Das weiß ich nicht.“, erwiderte Captain Tanrim. „aber woher wissen davon.“ „Von meiner Schwester. Sie hat mir natürlich haarklein beschrieben, was passiert ist.“ „Wie kommt sie damit zurecht.“ Hanni seufzte: „Augenscheinlich nicht gut, Captain. Nicht nur das jetzt auch Lucas, ich meine Commander Bishop, nicht mehr an Bord ist, sondern mit ihrer neuen Chefin kommt sie absolut nicht klar.“

„Wo liegt denn das Problem mit Dr. Perincourt.“, hakte Vartik nach.

„Na ja, die Frau scheint schwer von sich überzeugt zu sein und lässt die Meinung anderer nicht zu. Wie sie sich vielleicht erinnern, wollte Nanni mit einer Arbeit über den groddanischen Plasmakäfer promovieren, aber die Perincourt hat das abgelehnt und sie zur Astrometrie eingeteilt.“ Hanni lächelte wehmütig. „Auch wenn meine Schwester und ich manchmal Commander Shral am liebsten auf den nächsten Mond aussetzten würden, weil unsere ‚Eisprinzessin’ mal wieder etwas getan hat, was uns geärgert hatte, sind wir doch mit ihr recht gut ausgekommen. Sie hat zwar erwartet, dass wir unsere Arbeit machen, aber wenn wir das machten, hat sie sich nie eingemischt, sondern eher sogar noch unterstützt. Und sie wäre nie so hirnverbrannt gewesen, eine Exobiologin zur Astrometrie abzukommandieren. Perincourt hätte Nanni doch gleich das Schiff fliegen lassen, wäre etwa auf dasselbe hinausgekommen.“

„Das klingt wirklich nicht gut.“, musste Vartik zugeben. „Ich wusste von dem Projekt ihrer Schwester und habe es soweit es mir möglich war, beobachtet. Die Idee fand ich sogar recht interessant. Ihre Schwester verfügt darüber hinaus auf dem Gebiet der Kleintierkunde über eine starke Kompetenz. Außerdem würde ihre Arbeit auch gewisse Rückschlüsse auf die Arbeiten der groddanischen Biogenetiker zulassen.“

„Entschuldigen sie bitte.“, warf Elizabeth ein. „Ich möchte sie beide nur ungern unterbrechen, aber wer oder was sind die Groddaner.“ Hanni und der Captain sahen sich kurz an. Dann erzählte der Zakdorn. „Die Groddaner sind eine fortgeschrittene humanoide Spezies. Die vor etwa zwei Jahren Antrag auf Beitritt in die Föderation gestellt haben. Zumindest ein Teil davon. Die Community war beauftragt worden, diesen Gesuch zu überprüfen und eine Empfehlung an den Föderationsrat abzugeben.“ „Daraus wurde nichts, vermute ich mal?“ „Das ist richtig Mrs. Esteban. Die Groddaner sind zwar technologisch durchaus würdig, ein Mitglied der Föderation zu werden. Im bereich Biotechnologie sind sie sogar uns überlegen, aber ihre soziologische und kulturelle Entwicklung ist leider weniger fortgeschritten.“ „Wenn ich mich an Jeremiahs Erzählungen richtig erinnere, dann waren die Groddaner sehr xenophob. Weswegen er bei einer Außenmission sich ja auch verkleiden musste.“, ergänzte Hanni. „Das stimmt und deswegen haben wir die Empfehlung abgeben, Groddan nicht in die Föderation aufzunehmen.“

„Und dieser Plasmakäfer, über den Hannis Schwester schreiben wollte“, hakte Elizabeth nach. „Wenn ich mich noch korrekt an den Bericht von Commander Bishop erinnere, verwenden die Groddaner den Plasmakäfer als ‚Munition für ihre Handfeuerwaffen.“, erklärte Vartik. „Das Tier wurde so manipuliert, dass es einen konstanten Plasmastrahl abgeben kann.“ Liz hob die Augenbrauen. „Das ist interessant. Ich bin auch Exobiologin, aber im zivilen Bereich. Ich hoffe, sie wird den Artikel veröffentlichen, den würde ich mir gerne mal ansehen.“ „Sie hat einen Wissenschaftler gefunden, der mit Commander Shral auf Mudmos zusammenarbeitet und der will sie bei ihrer Doktorarbeit unterstützen.“, berichtete Hanni.

Dann machte sie eine pause und fuhr dann fort: „Aber wir sind von meiner eigentlichen Frage abgekommen. Warum hat das Oberkommando die gesamte Führungscrew der Community ausgetauscht. Ich hoffe das liegt nicht an dieser dämlichen Dokumentation. Denn das wäre reichlich unfair. Schließlich haben die das erst angeleiert.“ „Sie haben die Sendung gesehen.“, wollte Vartik wissen. Hanni nickte: „Ja, habe ich. Und ganz unter uns. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, hätte ich diese Medienfutzis nach spätestens zwei Tagen aus der Luftschleuse geworfen. Oder zumindest wieder nach Hause geschickt.“ „Das konnte ich leider nicht, Ms Stevenson. Ich hatte meine Befehle.“

„Na die hätte ich auch entsorgt und denjenigen, der das verzapft hat, gleich mit dazu.“

Dann lächelte sie: „Aber ich habe mich auch teilweise recht gut amüsiert. Wie der Doc diesen Nausikaner zusammengefaltet hat, war echt sehenswert. Genauso der Ausbruch von Lieutnant Anquenar. Obwohl ich die Leute mit ihren Kameras gar nicht erst in mein Quartier gelassen hätte. Befehle hin oder her. Die Privatsphäre ist ein Grundrecht der Föderation. Darauf hätte ich bestanden.“

Dann zog die junge Frau eine amüsierte Schnute und fügte hinzu: „Kann es sein, Captain, dass sie mir ein wenig ausweichen. Sie haben mir immer noch nicht gesagt, was sie vermuten, warum das Oberkommando die komplette Führungscrew ausgetauscht hat.“

Der Captain seufzte innerlich. Hanni hatte natürlich Recht. Er hatte versucht, von diesen Thema ein wenig abzulenken, aber offenbar vergebens. Doch auch wenn er den einen oder anderen verdacht hatte, wollte er diesen noch nicht laut äußern. Auch einen ehemaligen Crewmitglied gegenüber nicht: „Ich habe keine Vermutung, Ensign. Ich weiß es nicht.“

„Was führt sie dann eigentlich zu uns. Doch nicht um mit mir über alte Zeiten zu plaudern, oder?“

Plötzlich öffnete sich die Hautüre und rettete den Captain davor, eine Antwort zu geben. Ein größerer Mann in Sternenflottenuniform betrat das Haus. Der kleine Samuel hörte auf seinen Neffen mit einen Kuscheltier zu ärgern, in dem er es ihm dauernd vor der Nase wegnahm, was aber Benjamin recht lustig fand und lief dem Mann entgegen. Mit einen lauten, sehr erfreut klingenden: „Daddy!“, warf er sich an das linke Bein des Mannes und hielt es fest. David schmunzelte kurz über die stürmische Begrüßung und nahm dann seinen Sohn auf den Arm: „Na Großer, was gibt es.“ „Wir haben Besuch?“, plärrte der Junge. Der Commander warf einen fragenden Blick auf seine Freu, die ebenfalls zur Tür gekommen war, bevor er sie kurz auf den Mund küsste und sie mit einen: „Hallo Liebling.“, begrüßte.

Er setzte seinen Sohn wieder ab, schlang liebevoll einen Arm um Elizabeth und fragte leise: „Wer ist es denn?“ „Ein gewisser Captain Tanrim. Laut Hanni war er mal Kommandant der Community. Die beiden haben sie gerade ein wenig über die Versetzung der gesamten Führungsriege unterhalten.“, erwiderte Liz. „Doch wenn du mich fragst, da steckt noch mehr dahinter.“ David hob überrascht die Augenbrauen. Dann lächelte er und hier erinnerte er sofort an seinen älteren Sohn: „Na dann finden wir es doch heraus.“

Er betrat das Wohnzimmer, worauf sich Captain Tanrim sofort erhob. „Commander, ich bin Captain Vartik Tanrim.“ David reichte seinen Besucher die Hand. „Freut mich sie kennen zulernen Captain. Ich bin Commander David Esteban.“ David setzte sich mit seiner Frau auf die Couch, während der Captain sich wieder in Sessel setzte.

„Was führt sie zu uns, Captain.“, eröffnete der Ingenieur sofort das Gespräch: „Das habe ich ihn auch schon gefragt, David.“, erklärte Hanni, aber noch keine Antwort erhalten. Vartik hob entschuldigend die Hände. „Ms. Stevenson hat Recht. Ich bin aus einem bestimmten Grund hier. Und auch wenn es interessant ist, wieder ein paar Erinnerungen an vergangene Zeiten aufzufrischen, brachte mich doch eine unangenehme Pflicht hierher.“ Er machte eine Pause und erklärte dann: „Ich muss ihnen leider mitteilen. Dass die Waterloo vermisst wird.“

Erschrocken setzten sich die anderen drei Erwachsenen kerzengerade auf. „Jerry wird vermisst.“, brachte David Esteban als erster heraus. „Seit wann?“ „Wir haben vor etwa fünf Tagen das Transpondersignal der Waterloo verloren.“, erklärte Captain Tanrim. Der Commander stutzte erst kurz, sprang dann aber auf: „Seit fünf Tagen.“, wiederholte er wütend. „Und sie kommen erst JETZT.“

Der ehemalige Kommandant der Community war etwas überrascht über diesen Gefühlsausbruch und wusste nicht gleich, was er erwidern sollte. Dafür sprang Hanni in die Breche, die das Ganze recht gefasst aufgenommen hatte: „David, beruhige dich bitte.“, erklärte sie. „Ich kenne den Captain, und weiß, dass es dafür sicherlich einen Grund gibt.“

Der Zakdorn fing diesen ‚Ball’ dankbar und erklärte: „Sie haben Recht. Das einzige was wir wussten, dass der Transponder und die Subraumkommunikation ausgefallen war, wofür es auch einen technischen Grund geben konnte. Deshalb wollte man erst ein Schiff schicken, das nachsieht, bevor man die Pferde scheu macht.“ Er seufzte und fügte hinzu: „Leider stand uns kein Schiff zur Verfügung, dass sofort nachsehen konnte. Wir mussten warten, bis die USS Republic ihre Mission abgeschlossen hatte. Heute Nachmittag kam ihr Bericht herein.“ „Was stand darin?“, stellte Jerrys Verlobte sofort die entscheidende Frage.

Ihr ehemaliger Kommandant hob wieder entschuldigend die Hände „Leider nicht viel. Man fand weder Trümmer noch Rettungskapseln, was auf eine Zerstörung hinweisen könnte. Ebenso wenig wurde Kontakt mit dem Schiff aufgenommen. Das einzige was man fand, waren die Reste einer Warpsignatur, die offenbar zur Waterloo gehört. Ihren Kurs konnte man leider nicht daraus erkennen und unsere Techniker sind der Ansicht, dass das Schiff mit mindestens Warp Neun unterwegs ist.“

„Also wissen sie gar nichts.“, konstatierte David, der sich mittlerweile etwas beruhigt hatte, zusammen mit einem entschuldigenden Lächeln. Sein Gast nickte: „Ich halte sie natürlich auf dem Laufenden, wenn ich etwas erfahre. Aber ohne aktivierten Transponder wird die Waterloo schwer aufzufinden sein. Und wir wissen zuwenig um Vermutungen anzustellen.“, Er machte eine Pause und fügte ein: „Es tut mir leid“. Dann verabschiedete er sich und wandte sich zum gehen. „Warten sie, Captain, ich bringe sie noch raus.“, erklärte David und erhob sich ebenfalls.

Nachdem sich die Haustür hinter den beiden Männern geschlossen hatte, nahm David den Zakdorn beiseite: „Captain Tanrim, seien sie bitte ganz ehrlich. Sagen sie mir was wirklich los ist.“ „Das habe ich gerade eben getan, Commander. Ich habe erklärt, dass wir zu wenig wissen, um Prognosen zu erstellen.“

David begann auf seiner Veranda ein Gebiet von zwei mal zwei Meter zu durchlaufen. Nach ein paar Runden erklärte er: „Captain, ich bin zu lange bei der Sternenflotte, um nicht die vorhanden Fakten deuten zu könne. Die Waterloo ist in feindliche Hände geraten, dass können wir doch annehmen oder?“ Dazu konnte Vartik nur nicken.

Dann bemerkte er: „Sie machen sich Sorgen um ihren Sohn.“ „Ich wäre ein schlechter Vater, wenn ich das nicht täte, oder?“, konterte der Hausherr. „Ich möchte entschuldigen, dass ich sie vorhin so angefahren habe. Hanni hatte Recht. Sie hatten einen guten Grund erst den Bericht der Republic abzuwarten.“ Doch der Zakdorn lächelte etwas: „Sie müssen sich nicht entschuldigen. Auch wenn ich keine eigenen Kinder habe, gibt es doch Offiziere, deren Schicksal mir privat sehr am Herzen liegt. Auch ihr Sohn zählt dazu. Aber sie sollten sich keine Sorgen um ihn machen, etwas Vertrauen in seine Fähigkeiten haben.“

Er machte eine Pause und erzählte dann: „Wissen sie, als ich das Kommando über die Community übernahm, wollte ich ihren Sohn versetzten lassen. Seine Akte war in Ordnung und dass er die Kommandoschule besucht hatte, zeugte von gewissen Qualifikationen auf den Gebiet. Aber ich brauchte keinen Adjutanten. Doch dann schlug mir Commander Kyle vor, ihn zum leitenden Einsatzoffizier zu ernennen. Sie setzte Vertrauen in seine Fähigkeiten. Und da ich, was Crewangelegenheiten betrifft, meistens meinen ersten Offizier betraut habe, besonders, wenn er oder sie die Mannschaft wesentlich länger kannte als ich, vertraute ich ihrem Urteil.

Und ich habe es eigentlich nie bereut. Ihr Sohn hat sich als jemand erwiesen, der als Führungsoffizier durchaus gute Leistungen zeigt. Er ist sehr gründlich und auch neugierig. Und er achtet auf Vorschriften und auf Disziplin, Punkte, die ich von einem leitenden Offizier durchaus erwarte. Dennoch ist er anpassungsfähig und kann in Krisensituationen auch mal von den Regeln abweichen, wenn erforderlich. Und dann ist er durchaus für eine Überraschung gut.“

David gingen diese lobenden Worte durchaus zu Herzen. „Was wollen sie mir damit sagen?“ „Auch wenn wir davon ausgehen müssen, dass die Waterloo geentert wurde, ist noch nicht alles Verloren, die Cardassianer oder Romulaner oder wer immer Interesse an dem Schiff hat, wird aufgrund des Projektes an Bord, ein die Absicht hegen, dass die Mannschaft kooperiert. Außerdem lässt sich diese auch leider gut als Druckmittel benutzen. Wir sollten davon ausgehen, dass ihr Sohn Jeremiah noch am Leben ist. Und wenn es eine Möglichkeit gibt, das Schiff wieder unter Kontrolle zu bringen, wird er sie finden. Zusammen mit seinen Kollegen. Denn er ist auch teamfähig. Und glauben sie mir, als ein Einsatzoffizier, der die Prometheusklasse in und auswendig kennt, hat er einige Möglichkeiten, den Entführern Knüppel zwischen die Beine zu werfen.“

„Mit anderen Worten, ich sollte das Beste hoffen.“ „Zumindest, bis wir doch etwas Neues erfahren.“ Captain Tanrim lächelte kurz und fügte dann hinzu: „Ich glaube, wenn ihr Sohn auftaucht wird er eine interessante Geschichte erzählen zu haben.“ Auch David schmunzelte kurz. „Das hoffe ich doch.“, erklärte er. Doch dann wurde er wieder ernst: „Sie informieren mich doch, wenn sie etwas erfahren.“ Vartik nickte: „Natürlich Commander, ich sorge dafür, dass sie alles direkt nach meinen Vorgesetzten erfahren.“

******************************************************

Auch im Wohnzimmer wurde die Situation heiß diskutiert. Besonders weil Elizabeth eines aufgefallen war: „Ich bewundere dich dafür, Hanni, dass du mit der ganzen Situation so ruhig bleibst. Wenn David verschwinden würde, wäre ich mit den Nerven am Ende.“ Hanni nickte: „Ich mache mir Sorgen, daran darfst du keinen Zweifel hegen. Aber mir war klar; dass etwas nicht stimmen konnte, weil sich Jerry seit einer Woche nicht mehr gemeldet hat. Außerdem habe ich das schon zwei Mal durchgemacht. Zwei Mal ist Jerry verloren gegangen. Und wieder aufgetaucht. Relativ unversehrt.“ Die junge Frau lächelte schief: „Weißt du, ich habe manchmal das Gefühl, das sich jemand einen Spaß daraus macht die Crew der Community in irgendwelche schwierige Situationen zuwerfen, aber gleichzeitig auch dafür sorgt, dass sie mehr oder weniger heil wieder herauskommt. Aber ich hoffe und wünsche mir, dass diese Kraft Jerry beschützt, bei allen was er gerade auch tut. Aber eins sage ich dir: Wenn das einer von Qs Scherzen ist, werde ich dem Kerl mal gehörig die Leviten lesen.“

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  • 3 Monate später...

Die Entwicklung des Virus zur Löschung der Hologramme dauerte fast drei Wochen, also etwas länger als geplant. Dies war aber der Tatsache geschuldet, dass die beiden Hauptentwickler meistens unterschiedlicher Meinung gewesen waren, und Jerry mehr als einmal ein Machtwort hatte sprechen müssen. Dennoch wurde das kleine destruktive Programm von Doktor Nikad „zu einen Beispiel von fortgeschrittener Softwareentwicklung“, erhoben. Man möchte es ihm verzeihen, dass Jeremiah sehr skeptisch blieb. Erst als Quentin bestätigend nickte und erklärte, dass der Virus alle Anforderungen erfüllt, lächelte der Lieutnant etwas beruhigt.

Der nächste Schritt sollte im Grunde recht einfach werden Den dieser Abschnitt des Plans sah vor, das zwei Besatzungsmitglieder bis zum holografischen Kern auf der Sekundärsektion vorstießen. Einer sollte dann den Deskviewer mit dem Virus drauf an den Datenport des Kerns anschließen während sein Begleiter die Sicherungssysteme des Kerns deaktivierte. Soweit die Theorie.

In der Praxis war aber noch nicht mal geklärt, wer dieses Abenteuer auf sich nehmen sollte. Bei der für dieses Thema anberaumten Konferenz kristallisierte sich zwar schnell heraus, dass Quentin mit an der Mission teilnehmen sollte, aber wer sollte den nicht gerade begeistert dreinblickenden jungen Mann nur begleiten? Dr. Nikad? Die war eine Zivilistin und der Vorstoß war eindeutig zu gefährlich für sie. Lieutnant Nakara oder Ensign Powers? Ihnen fehlte die Erfahrung im nun ja fortgeschrittenen Umgang mit Datenkernen. Chief Parker? Der war voll auf beschäftigt, das Reservelebenserhaltungssystem zu installieren.

Jerry merkte schnell wie alle um die eigentlich beste Lösung herumschlichen, wie eine hungrige Maus um die Mausefalle. Also schlug er leicht mit der Faust auf den Konferenztisch. Sofort richten sich die Blicke „seiner“ Führungscrew auf ihn. „Ich werde Quentin begleiten.“

Während Ensign Lang erleichtert schaute, war das den anderen auch nicht Recht. Doch die Pilotin des Schiffes hatte sofort einen Einwand. „Du kannst nicht gehen, Jerry. Wer soll denn das Kommando übernehmen, wenn dir etwas passiert. Von uns hat nun wirklich keiner so richtig eine Ahnung davon. Geschweige den Erfahrung.“ „Chris hat Recht.“, stimmte Jason ihr zu. „Außerdem ist es Kommandanten der Sternenflotte verboten sich auf gefährliche Außenmissionen zu begeben.“ „Whow, whow, whow. Wann war denn die Besprechung wo beschlossen wurde, dass ich in Watte gepackt werden soll. Da war ich nämlich nicht dabei gewesen, soweit ich mich erinnere.“, konterte Jeremiah und hob beschwichtigend die Hände.

„Es wird hier nicht gleich alles zusammenbrechen, wenn ich ausfalle. Dazu seid ihr viel zu gut. Und was diese Vorschriften angeht. Darin wird nur empfohlen, dass gefährliche Außenmissionen vom ersten Offizier übernommen werden sollen. Darüber hinaus bin ich kein Captain.“

Der Lieutnant lächelte und bemerkte: „Aber jetzt mal Spaß beiseite, Leute. Fakt ist, das Quentin und ich die einzigen möglichen Kandidaten für diese Mission sind. Ganz einfach aufgrund der Tatsache, dass wir die einzigen Operating Manager an Bord sind. Und so schlimm wird es letztendlich doch nicht werden.“

Dann schmunzelte er und fügte hinzu: „Außerdem stinkt es mir schon jetzt, darauf zu warten, das andere ihre Arbeit machen. Keine Frage, kommandieren macht schon Spaß. Man kann einfach alle nach s einer Pfeife tanzen lassen. Aber so wie es jetzt ist, nur hei und da einen Befehl geben zu können und dann heißt es wieder zu warten, dass ist arg langweilig. Ich habe mir sogar schon überlegt, ein Buch mit auf die Brücke zu nehmen.“

Dieser, zugegebenermaßen etwas weit hergeholten Argumentation hatte niemand etwas entgegenzusetzen. Denn dass einzige wirklich Argument, dass nur Quentin und Jerry als Operating Manager fähig waren die Mission zu übernehmen, gab hier den Ausschlag. Das konnten weder Christine noch Jason wegwischen. Und Marcus Parker, der sich, abgesehen, von seiner Aussage, dass ihm die Arbeit über den Kopf wachsen würde, nicht an der Diskussion beteiligt hatte, lächelte so wissend.

So kam es also dass zwei Stunden später Quentin und Jeremiah in Richtung Computerkern der Hologramme unterwegs waren. Jeder von ihnen trug neben der der Standardausrüstung, sprich Phaser, Tricorder und Kommunikator, einen Rucksack in den sich ein Deskviewer und mehrere Uplinkkabel befanden. Auf den Deskviewer befand sich der Virus samt Uploadprogramm und Startsequenz. Während Ensign Lang die Standarduniform trug hatte sich sein Begleiter die Kombination mit der Weste ohne die Uniformjacke.

Beide waren mit dem Turbolift nach Deck sieben gefahren und ein Stück durch die Korridore gelaufen. Den letzten Rest des Weges mussten sie aber durch die Jeffriesröhren zurücklegen. Bei einer Kreuzung hielt Jeremiah kurz an „Findest du nicht auch, das geht etwas zu leicht?“, fragte er seinen Begleiter. Doch Quentin schüttelte mit dem Kopf, dankbar für eine Pause. Er war nicht ganz so fit, wie sein Vorgesetzter. Doch als er merkte, dass Jeremiah auf eine Antwort wartete erklärte er: „Nein eigentlich nicht. Auch wenn ich offen gesagt froh bin, dass noch keine Hologramme aufgetaucht sind.“

Kurze Zeit später erreichten sie den Abschnitt in den der Datenkern sich befand. Bei der Installation hatte man den riesigen Speicher vormontiert. Im Inneren des Schiffes waren alle Wände auf insgesamt neun Sektionen entfernt worden. Nur die Rahmenkonstruktion hatte man gelassen. Dann hatte man den Kern mit der Hilfe des Traktorstrahls eines Workbees durch die Hangarschotten an seine Position geschoben, die Abdeckplatte installiert und alles verschweißt. Nachdem Ingenieure die Lebenserhaltung installiert hatte wurde die Energieversorgung für den Kern und die ODN-Leitungen eingebaut. Alles wirkte etwas provisorisch, erfüllte aber seinen Zweck.

Nun ragte der Datenkern fast zwei Stockwerke hoch vor den beiden Einsatzoffiziere auf. Jerry klatsche kurz in die Hände: „Na dann los geht’s.“ Die beiden Männer trennten sich, wenn auch nicht viel. Im Grunde genommen blieben sie in Sicht- und Rufweite, auch wenn sie zwei unterschiedliche Aufgaben zu erledigen hatten. Sie holten ihre Ausrüstung aus den Rücksäcken und begannen alles aufzubauen.

Jeremiah wollte schon die Sicherheitssysteme des Kerns deaktivieren, als plötzlich ein Kraftfeld summte. Erschrocken drehte er sich herum. Quentin war in ein Sicherheitskraftfeld eingehüllt. „Ups, dass ist gar nicht gut.“, entfuhr es dem Lieutnant. Und wie zur Bestätigung erklang hinter ihm ein gehässiges Lachen.

Jerry wirbelte herum. Hinter ihm stand das nun man musste es jetzt wohl ehemalig nennen, HMTS Modul II, der Anführer der Hologramme an Bord der Waterloo. Er hatte die Arme verschränkt und grinste hämisch. „Haben sie echt geglaubt, dass das funktioniert. Haben sie etwa geglaubt, wir erwarten keinen solchen Angriff.“ Beinahe reflexartig griff Jeremiah zu seinen Phaser. „Das würde ich an ihrer Stelle bleiben lassen, Lieutnant.“, erklärte sein Gegenspieler kalt. „Es sei denn Ihnen liegt nichts am Leben ihres jungen Freundes. Beide Einsatzoffiziere wurden bei der Drohung schlagartig blass. „Was haben sie gemacht?“, fragte Jerry aufgebracht.

Der Anführer der Hologramme grinste weiterhin überlegen: „Nun, wie bereits erwähnt haben wir mit einen Angriff ihrerseits gerechnet. Und wir wissen durchaus, dass unsere Existenz als holografische und damit computergenerierte Lebensform auch zu Schwierigkeiten führen kann. Deswegen war ein Angriffsziel von ihnen sofort klar. Unser Datenkern. Erst dachten wir ja, sie würden unsere Energieversorgung lahm legen, aber da wir die Kontrolle über einen Teil der Schiffssysteme übernommen haben, schein dieser Plan selbst für sie etwas zu riskant. Was war daher die logische Alternative. Eine Attacke mit einem Virus. Und da wir die Algorithmen von Mr. Lang adaptiert und verbessert haben gab es auch nur einen Weg, direkt über den Datenport.

Jeremiah schluckte. Er hatte nicht erwartet, dass die Pläne, die er und seine Kollegen ausgeheckt hatten so offensichtlich waren. Doch das Hologramm fuhr fort: „Also ließ ich vor dem Datenport ein paar Emitter für ein Ebene 10 Kraftfeld installieren. Zusätzlich noch eine Vakuumpumpe, die den Bereich innerhalb von 17 Sekunden in ein Vakuum verwandelt. Und sie wissen hoffentlich, was passiert, wenn man in ein Vakuum gerät.“

Das wussten sowohl Jeremiah als auch Quentin ganz genau. Während der Grundkurse in Überlebenstraining, die für alle angehenden Mitglieder der Sternenflotte, egal ob Offiziersanwärter oder zukünftigrer Crewmen, besucht werden mussten, gab es den Themenkomplex: „Gefahren auf Raumschiffen“. Da wurde gezeigt, dass die Arbeit im Weltall nicht nur Spaß machen kann, sondern auch Risiken barg. Ein wichtiger Teil war auch das Verhalten, wenn das Schiff einen Hüllenbruch erlitt. Auch wenn hier Devise eigentlich nur „Festhalten“ hieß zeigten alle Ausbilder, was passieren konnte, wenn man sich nicht darin hielt. Dazu wurde die Gruppe auf das Holodeck gebracht und musste mit ansehen wie eine Besatzungsmitglied durch den Sog ins Weltall geschleudert wurde und dann aufgrund des Innendrucks im Körper quasi explodierte.

Neben dem Training in Schwerelosigkeit, war dass DIE Stelle während der Ausbildung, während der sich die meisten Kadetten übergaben.

Jerry schluckte hart, während sich die Augen seines Kollegen vor Angst weiteten. Ensign Lang war regelrecht starr vor Schreck, unfähig seine Bewegungen zu kontrollieren.

Der Lieutnant rechnete in Gedanken seine Optionen durch. Mit dem Phaser das Kraftfeld ausschalten klang auf den ersten Blick nach der vernünftigsten Lösung. Doch 17 Sekunden waren nicht viel Zeit. Er musste also auf Anhieb die passende Frequenz treffen, damit der Energiestrahl das Kraftfeld durchdringen konnte. Zu riskant also. Jedoch würde die Zeit (wenn auch geradeso) reichen um den Virus einzuspielen. Nur zwei drei Tasten gedrückt und das Ding wäre erledigt.

Jeremiah schüttelte mit dem Kopf bei dem Gedanken. Wie konnte er überhaupt nur so etwas denken. Quentin zu opfern, überhaupt ein Crewmitglied zu opfern war keine Option die für ihn zur Debatte stand. Doch konnte er zulassen, dass die Hologramme die Mannschaft weiter drangsalierten? Wie sagten doch die Vulkanier gerne: „Das Wohl von Vielen wiegt schwerer als das wohl von Wenigen oder von einzelnen.“ Aber das war die Maxime dieser logikbesessenen Spitzohren nicht seine. Da stand ihm eine Maxime seines Großvaters Samuel näher.

Sternzeit 43889, 3

Transfershuttle 07 von Reparaturdock 08 /USS Yamagouchi zurück zur Transferstation Alpha

Der gerade mal zwölfjährige Jeremiah strahlte seinen Großvater immer noch an. Captain Samuel Esteban hatte seinen Enkelsohn einen unvergesslichen Tag bereitet. Die Abnahme der Yamagouchi hatte angestanden und so hatte Sam den Jungen auf sein Schiff mitgenommen, ihm alles gezeigt. Jerry durfte sogar für ein paar Minuten in seinen Sessel auf der Brücke sitzen. Klar, dass er jetzt immer noch aufgedreht war.

Doch etwas beschäftigte das Kind. Er stoppte, stellte sich verlegen vor Samuel und fragte: „Großvater, kann ich dich was fragen?“ Der Sternenflottenveteran lächelte: „Das tust du eigentlich schon, Jerry. Aber nur los, was hast du auf den Herzen.“ „Warum waren alle auf deinen Schiff so mhm höflich zu dir. Na ja ich meine mehr als die anderen Erwachsenen sonst. Sie haben dich, ‚Sir’ genannt. Und trotzdem scheinen das auch deine Freunde zu sein.“

Der Captain lächelte: „Klar, das dich das beschäftigt. Die Besatzung der Yamagouchi und ich arbeiten schon einige Zeit zusammen. Sie respektieren mich nicht nur, weil sie es müssen, weil ich eben der Captain bin. Nein, sie vertrauen mir auch. Sieh mal, Kleiner, das All zu bereisen ist ein großes Abenteuer, das aber auch manchmal gefährlich sein kann. Die Mannschaft vertraut darauf, dass ich alles tue, um sie heil nach Hause bringe. Ich habe da eine Maxime. Du weist doch was eine Maxime ist.“

Jerry dachte kurz nach und nickte dann: „Das ist so etwas wie ein Leitsatz.“ „Richtig.“, lobte Samuel seinen Enkel aufrichtig. „Und mein Leitsatz lautet „Das Wohl der Crew steht über allen.“ Ich würde niemals jemand aus meiner Mannschaft eine Aufgabe zuweisen, von der ich sicher weiß, dass er dabei sterben wird. Natürlich muss ich manchmal gewisse Risiken eingehen und manchmal ist auch einfach das Schicksal gegen mich und meine Leute Aber meine Verlustratte ist geringer als bei den meisten anderen Schiffen der Ambassadorklasse. Weil ich eben auf meine Mannschaft aufpasse. Und deswegen mögen sie mich auch. Sie wissen, ich bringe sie wieder heim.“

„Ich versteh das nicht.“, erklärte Jeremiah. Liebevoll strich Samuel seien Enkel über den Kopf: „Jetzt vielleicht noch nicht. Aber irgendwann, wenn du mal groß bist und dein eigenes Kommando hast, wirst du es verstehen.“

Es war daher klar, dass die Gedankengänge Jeremiahs gerade Achterbahn fuhren. Wie zum Geier sollte er sich nur entscheiden. Mann oder Mission, das war hier die Frage.

Wie einfach das Ganze doch in Holodeckromanen. Da hatte man als Hauptheld immer noch irgendeine technische Spielerei in Petto, um den bösen Jungs eins auf den Deckel zu geben. Doch das hier war die Wirklichkeit. Da tauchte nicht im letzten Moment plötzlich die Kavallerie auf und rettete einen aus einer misslichen Lage. Wobei auftauchen.

Jerry grinste in sich hinein. Im war da eine Idee gekommen. „Ich möchte das Ganze scannen um mich vergewissern.“ „Nur zu. Sie werden erkennen müssen, dass wir ihnen überlegen sind.“, erwiderte das Hologramm gönnerhaft. Also zückte der Lieutnant seinen Tricorder und scannte das Kraftfeld. Und versteifte sich innerlich. Das Kraftfeld verfügte über ein Multifrequenzspektrum, an das man zwar den Phaser anpassen konnte, aber das wäre zu auffällig gewesen. Schlimmer war jedoch, dass dieses Kraftfeld ein modifiziertes Sicherheitsfeld war, dass wie die alle Sicherheitskraftfelder auch verhinderte unerlaubte Transportvorgängen. Ähnlich wie beim Phaser hätte auch das Anpassen der Eindämmungsstrahlen zwar Erfolg versprechend sein können, doch bei einen Multifrequenzkraftfeld war das nicht möglich. Da fiel es kaum noch ins Gewicht, dass die Drohung mit der Vakuumpumpe kein Bluff war.

Jeremiah konnte daher kaum seine Enttäuschung verbergen, als er den Tricorder wieder an seien Gürtel hakte und sich zu seinen Kontrahenten umdrehte. „Also was wollen sie jetzt.“ „Wie jetzt, sie wollen keinen verzweifelten Versuch starten, ihren Plan durchzuziehen.“, erwiderte dieser hämisch. „Sie wissen ganz genau, dass ich keine Option habe, außer Quentin zu opfern. Und das ist indiskutabel.“, konterte Jerry nur mühsam beherrscht.

Das ehemalige Modul zwei des HMTS grinste wieder: „Ihr Organischen seit so berechenbar. Ich wusste natürlich, dass sie dass nicht können. Ihre Menschlichkeit macht sie schwach, disqualifiziert sie als Kommandant.“ „Im Gegensatz zu Ihnen kann ich nicht so einfach Leute ersetzen, geschweige denn wiederauferstehen lassen.“ Der Kommandant der Waterloo war wirklich genervt von der Überheblichkeit der Hologramme. „Das ist ihr Problem Lieutnant. Ich freue mich schon Ihnen zu zuhören, wenn sie das dem Rest der Mannschaft erklären.“

Der Anführer der Hologramme machte eine kurze Pause: „Wo waren wir stehen geblieben. Ach ja, bei den Bedingungen, über die Freilassung ihres ach so geschätzten Mr. Lang. Sie werden ihre Gerätschaften am Datenkern abbauen. Ihr junger Freund beginnt. Und sie geben mir ihr Ehrenwort, dass sie keine weitere Attacke auf mich und meine Leute.“

Jerry blieb die Spucke weg: „Ich soll ihnen mein Ehrenwort geben?“ „Ja. Auch wenn sie nur ein kleines primitives Wesen sind, muss ich zugeben, dass sie ihre Versprechen einhalten, soweit mir das bekannt ist.“, erklärte das Hologramm. „Außerdem muss ich nicht erwähnen, dass es sehr drastische Folgen für sie und ihre Crew mit sich bringt, wenn sie ihr Wort brechen.“

Der Lieutnant seufzte: „Okay, ich gebe Ihnen mein Wort als Offizier der Sternenflotte, dass wir keine weitere Angriffe auf sie und die anderen Hologramme starten. Aber wir werden uns mit den wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen, sollten sie uns angreifen.“ „Gut einverstanden.“

„Quentin, bau alles ab.“, bellte Jerry einen Befehl um den nächsten Schritt dieser unbequemen Vereinbarung in Gang zu setzen. „Ähm, Boss ich weiß nicht, wir sollten …“, wollte Ensign lang zu einer Erwiderung ansetzen. „Bist du noch ganz dicht Quentin.“, wurde er rüde unterbrochen. „Hast du vielleicht Tomaten auf den Ohren Die wollen dich platzen lassen wie einen Luftballon. Also mach jetzt. Oder hast du vielleicht Todessehnsucht.“

Frustriert befolgte der Ensign die Anweisung und koppelte alles vom dem Datenkern ab. Danach folgte sein Vorgesetzter, worauf das Sicherheitskraftfeld verschwand. Nur das Hologramm blieb und warte ab, bis die beiden Menschen Abstand zum Kern genommen hatten. Dann aktivierte er die Sicherheitskraftfelder um die Steuerungskonsole und das Datenport.

Als die beiden Offiziere auf die Brücke zurückkehrten, blickten ihnen sechs Augenpaare entgegen. Auch wenn es Jerry und Quentin ins Gesicht geschrieben stand, fragte Dr. Nikad nach: „Und wie lief es? Hat es geklappt?“ Ohne ein Wort zu verlieren setzte sich Ensign Lang wieder an seine Konsole verschränkte seine Arme darauf und stützte seinen Kopf ab. Man konnte ihn ganz leise weinen hören. Dem jungen Mann war jetzt so richtig kalr geworden, was eigentlich passiert war. Natalie und Christine versuchten ihn zu trösten und strichen ihm etwas übers Haar. Vermutlich zum ersten Mal in seinen Leben zuckte der junge Mann dabei nicht unter der zärtlichen Berührung zusammen.

Sein Freund und Vorgesetzter schüttelte nur frustriert mit dem Kopf und verließ die Brücke durch den anderen Zugang in Richtung Konferenzraum. Marcus Parker folgte ihm.

Als er den Konferenzraum betrat, entdeckte Marcus Jeremiah an dem großen Panoramafenster stehend. Der Lieutnant betrachte die, aus seiner Sicht zumindest, vorbei fliegenden Sterne, die bei Warpgeschwindigkeit ein bizarres Streifenmuster bildeten. Chief Parker räusperte sich kurz, um die Aufmerksamkeit von Jerry zu erlangen, doch wurde dies nur mit einen hörbar angestrengt ruhigen. „Lass mich in Ruhe, Marcus.“, beantwortet.

Der Techniker hob überrascht beide Augenbrauen. So verstimmt hatte er seinen Freund noch nie erlebt. „Nenne mir einen vernünftigen Grund warum ich das tun sollte. Dann gehe ich.“ „Ich will verdammt noch mal meine Ruhe haben.“, wurde er angeknurrt.

Doch Marcus blieb. Da drehte sich Jeremiah urplötzlich um und schleuderte wutentbrannt ein Padd, dass noch Augenblicke zuvor auf dem Konferenztisch gelegen hatte, in Richtung seines väterlichen Freundes. Der wich dem Geschoß gerade noch so aus, so dass der kleine Datenspeicher gegen das Schott knallte, eine kleine Delle hinterließ und auf den Boden knallte, wo es in mehr oder weniger kaputt liegen blieb.

Das war ein Angriff, der die meisten in die Flucht geschlagen hätte. Doch obwohl Jerry ein weiteres Padd wurfbereit in der Hand hielt, bleib Marcus wiederum. Er schüttelte nur mit dem Kopf: Was ist denn nur los mit euch.“, fragte er aufrichtig besorgt. „Dass unser Plan nicht funktioniert hat, war ja an euren Gesichter abzulesen. Aber Quentin ist noch blasser als eine Borgdrohne und du hast einen Wutanfall, der jeden Klingonen zur Ehre gereicht hätte. Also, was bei allen Raumgeistern ist da unten bei euch los gewesen.“

Der Lieutnant starrte seinen derzeitigen leitenden Ingenieur verblüfft an. Dann sah er sichtlich verwirrt von den Padd, dass er in der Hand hielt zu dem, das kaputt auf dem Boden lag. Eine Frage stand Jerry sichtlich im Gesicht geschrieben. „Was zum Teufel tue ich hier eigentlich.“

Chief Parker werte das als Erfolg, trat neben seinen Freund und Vorgesetzten und fragte noch einmal: „Was ist passiert Junge.“

Jeremiah setzte sich an den Tisch stützte seien Kopf auf und begann zu erzählen: „Sie haben uns erwartet. Sie haben damit gerechnet, dass wir einen solchen Vorstoß wagen und ihre Daten löschen würden. Dass ich und Quentin diesen Plan ausführen würden. Sie haben uns eine Falle gestellt. Sie haben um das Datenport Kraftfeldemitter und einen Vakuumpumpe installiert, sodass jeder, der sich am Datenport zu schaffen machte in das Karftfeld gehüllt werden würde und sie seien Partner erpressen könnten, dass der Betreffende getötet wird, zum Platzen gebracht wird, wie eine überreife Frucht.“

Nun musste sich auch Marcus setzen. Er war etwas blass geworden: „Diese Mistkerle haben damit gedroht, Quentin umzubringen?“ Jeremiah nickte;: „Haben sie. Ein Menschenleben bedeutet ihnen nichts.“ Er sah auf und fuhr fort: „Aber mir bedeutet es etwas. Besonders das von Quentin. Ich fühle mich für ihn verantwortlich. Ich habe daher nachgegeben. Was hätte ich sonst tun sollen. Ich habe Robin versprochen, dass ich die Crew nach Hause bringe. Jeden von ihnen. Selbst wenn es Lawson getroffen hätte, hätte ich letztendlich nachgeben, auch wenn der Typ mir auf den Keks geht.“

Der Lieutnant stütze wieder seien Kopf auf und fügte hinzu: „So wie es aussieht, eigne ich mich nicht als Kommandeur. Ich war zu arrogant gewesen und habe meinen Gegner aufs sträflichste unterschätzt. Ich dachte, ich hätte alles genau geplant. Und jetzt sind wir noch schlimmer dran, als am Anfang.“ „Ein weiser Mann hat mal gesagt, es gibt keine perfekten Pläne, nur perfekte Absichten.“, erwiderte Chief Parker. „Wir hätten alle daran denken sollen, dass uns die Hologramme eine Falle stellen können. Du bist ein guter Kommandant, Jerry, nämlich einer, der bei aller Verantwortung, aller Belastung, die dieser Job mit sich bringt, seine Menschlichkeit nicht vergisst.“

„Ja, toll.“, erklärte Jerry sarkastisch. „Genau diese Eigenschaft macht mich doch erst schwach.“ „Würde ich nicht unbedingt sagen. Ich habe während meiner Dienstzeit Kommandanten kennen gelernt, die ihre Menschlichkeit zwar nicht unbedingt verneint haben, aber hinten angestellt haben. Denkst du, solche Typen sind bei ihrer Mannschaft beliebt.“, erwiderte Marcus. „Das Kommando über ein Raumschiff ist kein Beliebtheitswettbewerb.“, konterte der derzeitige Kommandant der Waterloo. „Aber es schadet nicht, wenn die Mannschaft ihren Skipper mag.“, schränkte der Techniker. „Das ist gut für die Moral. Erfolgreiche Captains, wie z.B. Jean –Luc Picard werden von ihren Mannschaften nicht nur respektiert, weil sie im Center Chair sitzen, sondern auch weil sie sich um ihre Leute kümmern. Und für einen solchen Skipper tun die Leute mehr. Und das kann manchmal den Ausschlag geben.“

Er überlegte kurz und sagte dann: „Beim nächsten Mal sind wir einfach vorsichtiger und rechnen jede denkbare Reaktion der Hologramme ein.“ „Es wird kein nächstes Mal geben.“, erklärte Jeremiah schroff. „Wie bitte?“ Nun war Marcus Parker sichtlich verwundert. Das sein Vorgesetzter nachdem Vorfall niedergeschlagen war, konnte er ja gut verstehen. Genauso, das Quentin mehr als blass um die Nasenspitze war Aber gleich die Segel zu streichen, fand er sichtlich übertrieben. „Ich habe den Hologrammen mein Wort als Sternenflottenoffizier gegeben, dass es keine weitere Angriffe auf sie geben wird.“, berichtete Jeremiah. „Ansonsten werden sie uns einfach den Saft abdrehen. Ich kann da kein Risiko eingehen.“

Das sah auch der Techniker ein. Die beiden Männer saßen noch ein Weile beieinander, dann fragte Marcus: „Was wirst du jetzt tun?“ „Ich weiß es nicht.“, erklärte Jeremiah. Dem Lieutnant hatte es sichtlich gut getan über alles reden zu können. „Ich werde aber drüber nachdenken.“ Chief Parker erhob sich: „Dazu brauchst du deine Ruhe. Aber vergrab dich nicht zu sehr in deinen Gedanken, okay.“ Wider Willen musste Jerry lächeln: „Okay, ich passe auf.“

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  • 2 Wochen später...

Die Tage vergingen, doch es fühlte es sich als wäre die Zeit so zäh wie Kaugummi. Keiner der Besatzungsmitglieder wusste direkt, was er jetzt noch tun sollte, außer den Dingten die zum Aufrechterhalten des Betriebs eines Sternenflottenschiffes notwendig waren. Und alle schlichen wie auf Zehenspitzen um den Mann im Center Chair herum, der auf direkte Fragen nur einsilbige Antwort gab. Mit anderen Worten die Moral war im Keller wie sonst irgendetwas.

Plötzlich piepste an der breiten OPS/CONN Konsole ein Alarm. Etwas erschreckt fuhren alle Köpfe in die entsprechende Richtung, auch der von Jeremiah. Doch er sammelte sich schnell: „Was ist los, Chris?“ Die Pilotin checkte kurz ihre Anzeigen und erklärte dann: „Vier schiffe der Sternenflotte befinden sich auf einen Abfangkurs zu uns?“ „ETA?“ „Zeit zum Abfangen 4 Stunden siebzehn Minuten.“ Jerry sah seien Stellvertreter an und befahl: „Besprechung der Führungsetage in fünfzehn Minuten. Du hast das Kommando bis dahin.“

Während der Lieutnant die Brücke in Richtung Bereitschaftsraum verließ, stellte sich Natalie, die ebenfalls anwesend war, neben Christine und fragte leise: „Ist das gut oder nicht?“ Doch Ensign Powers zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung, kann ich jetzt noch nicht sagen. Das hängt davon ab, was Jerry gerade ausbrütet.“

Pünktlich auf Sekunde betraten über die beiden Zugänge Lieutnant JG Jason Nakara, Ensign Christine Powers, Ensign Quentin Lang, Master Chief Petty Officer Marcus Parker, Professor Ran Toren und Dr. Uwn Nikad den Konferenzraum der Waterloo. Ihr aktueller Kommandant wartete bereits. Er lies seine Führungsmannschaft setzen, während er selbst neben den noich deaktivierten Statusmonitor stehen bleib und begann dann ohne Umschweife: „Vor fünfzehn Minuten haben wir mit unseren Langstreckensensoren einen kleinen Verband von Föderationsschiffes ausgemacht, der sich uns auf einen Abfangkurs nähert.“

Er aktivierte den Monitor und erklärte: „Laut den ID Kennungen handelt es sich dabei um die USS Intrepid, den Prototypen der gleichnamigen Schiffsklasse, die USS Commanche und die USS Manasses, beide Saberklasse und die USS Aiwa.“, Hier machte der Lieutnant eine dramatische Pause: „Akiraklasse.“

Die anderen Anwesenden sahen sich überrascht an. Jason Nakara sprach aus, was alle dachten: „Das ist keine Flotte die einfach nur nachsehen soll, was da los ist. Das ist schon ein kleiner Kampfverband. Die sollen uns abfangen, entern und, wenn es sein muss sogar vernichten.“ Jeremiah nickte; „Davon ist wohl auszugehen.“

„Wie konnten die uns überhaupt entdecken?“, wollte Professor Toren wissen. „Das muss passiert sein, als wir den Betrekanebel umrundet haben.“, sinnierte Christine. „Wir sind vermutlich auf den Langstreckensensoren von Sternenbasis zwei aufgetaucht.“ „Das war vor gut zwei Tagen. Warum schicken die erst jetzt eine Flotte.“, wollte Jason wissen. „Keine Ahnung.“, erwiderte Jerry. „Vermutlich müssen die erstmal festgestellt haben, wer wir sind. Dann ging das Ganze an das Oberkommando, Und dort dauert es ja auch eine Weile, bis sich entscheiden wird, was getan wird. Vielleicht haben die dann auch noch mal nachgefragt, ob unser Kurs bestimmt werden kann.“

„Aber die Schiffe kommen nicht von Sternenbasis zwei.“, wandte Quentin ein. „Nein.“, erwiderte Christine. „Nach ihren Kurs zu urteilen, würde ich sagen, sie kommen von Sternenbasis elf. Das macht aber auch Sinn. Hätte man Schiffe von Sternenbasis zwei geschickt, wäre das eine lange Jagd geworden. So fangen sie uns zwischen K’Norma und Kazar ab.“ „Können wir den Schiffen nicht einfach aus dem Weg gehen.“, warf Uwn Nikad in die Runde.

Die anwesenden Sternenflottenoffiziere sahen sich nur an. Dann erklärte Jeremiah: „Auf den ersten Blick ja. Wenn wir auf Maximumwarp gehen würden und Kurs auf Nigala nehmen, dann würde es klappen. Denn wir fliegen allen davon. Allen, ausgenommen die Intrepid. Die kann uns locker einholen. Aber ich halte es für fraglich dass die Hologramme das zulassen. Die würden auf Konfrontation gehen.“

„Und wie würde diese aussehen.“, wollte Professor Toren wissen. „Schwer zu sagen. Hängt von den Befehlen des Verbandes ab.“, bemerkte Jerry nachdenklich. „Was gibt es da zu überlegen.“, mischte sich Marcus Parker ein. „Die Zusammenstellung des Verbandes deutet doch auf nur ein was hin. Die sollen uns stoppen, um jeden Preis.“ „Marcus hat recht.“, stimmte Jason ihm zu. „Hätte man jemanden zum nachsehen geschickt, hätte es sich dabei möglicherweise nur um die Intrepid gehandelt. Man muss bei einer Aufklärungsmission nicht vier Schiffe schicken, vor allen nicht drei, die eher als Kampfschiffe konzipiert sind.“

„Hätten wie gegen diesen verband überhaupt eine Chance.“, fragte Dr. Nikad. „Gegen einzelne Schiffe vielleicht.“, sinnierte Jason. „Selbst ohne MVAM ist die Feuerkraft der Waterloo nicht ohne. Die Intrepid wäre zu knacken, genauso wie die beiden Saber alleine. Nur bei der Aiwa wäre ich mir nicht sicher.“ „Akiras auszuschalten ist schwer.“, bestätigte Lieutnant Esteban.

Als er die fragenden Blicke seiner Kollegen auf sich ruhen sah, fügte er nach kurzen Überlegen hinzu: „Vor etwa drei Jahren haben wir auf der Community einen ‚Übungskampf’ gegen ein Schiff der Akiraklasse bestritten. Wir sind damals sofort auf MVAM gegangen und haben zudem schnell ihren Haupthangar blockiert, so dass keine Jäger gestartet werden konnten. Dennoch war die Sache recht knapp. Ihnen gelang es durch konzentriertes Feuer eine Sektion nahezu kampfunfähig zu schießen.“

„Also haben wir keine Chance.“, fasste Uwn alles zusammen. „Im Grunde genommen ja.“, musste Jeremiah zugeben. „Kann mir jemand sagen, was passieren könnte?“, forderte Professor Toren. „Best case oder worst case.“, hakte Lieutnant Nakara nach. „Beides.“, erwiderte der Wissenschaftler genervt.

Die beiden ranghöchsten Offiziere sahen sich an. Jason signalisierte eine eindeutiges: „Mach du mal.“ Jerry seufzte, setzte sich und begann zu erklären: „Im schlimmsten Fall werden die Hologramme bei unseren Aufeinandertreffen ihren Spruch von Freiheit für alle Hologramme und ihrer Mission loslassen und dann gleich das Feuern eröffnen. Die Schiffe werden das Feuer erwidern. Irgendwann trifft ein Torpedo unseren Warpkern und das war es dann.“

„Und Bestenfalls.“, hakte Marcus Parker nach, dem offenbar ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen waren. „Bestenfalls schießen die das Schiff nur Kampfunfähig und entern uns dann.“, ergänzte Lieutnant Esteban. „Dabei werden aber einige vom HSTS umgebracht.“, ereiferte sich Jason. Jeremiah nickte. „Davon ist auszugehen. Ich glaube, egal wie es kommt, egal wie clever sich der Verband anstellt, es wird Tote geben, sei es nun auf der Waterloo oder auf den anderen Schiffen.“ Er schlug mit der Faust auf den Tisch. „Das ist etwas, was ich nicht akzeptieren kann. Was wir einfach nicht zulassen dürfen.“

Stille machte sich im Konferenzraum breit. Was auch verständlich war. Eine prekäre Situation war nochmals beträchtlich verschlimmert wurden. Aber der aktuelle Anführer der Gruppe hatte Recht. Schon zu viel Leid war geschehen, Zu viele Menschen hatten mit dem Leben bezahlen müssen. Weitere Tote waren untragbar. Doch was konnte man noch tun?

Jason Nakara, war der erste, der das zugab. „Hat jemand von euch eine Idee? Ich nämlich nicht.“ Die anderen schüttelten den Kopf und sahen zu Jeremiah. Der bleib ungerührt: „Was starrt ihr mich alle an. Nur weil ich das Kommando übernommen habe, gehört mir nicht der Stein der Weisen.“ Er hob die Hände und fügte hinzu: „Aber okay, ich habe einen Plan. Einen einfachen Plan, aber auch einen etwas drastischen Plan. Aber ich glaube, das ist unsere einzige Chance.“ Er sah jeden in der Runde der Reihe nach fest an. „Wir zerstören die Waterloo, bevor die Flotte sie erreicht.“

Mit offenen Mündern starrten die anderen den Lieutnant an. Er hätte auch genauso gut sagen können, dass sich alle von den Borg assimilieren lassen sollten. Was letztendlich auf den ersten Blick auch fast auf dasselbe hinauslief. „Was, was wird aus der Besatzung?“, fragte Quentin zaghaft an. „Die wird mit den Rettungskapseln evakuiert.“, antworte Jeremiah, als wäre das selbstverständlich. Was es eigentlich auch sein sollte. „Wir lassen den Verband auf etwa 15 Minuten herankommen, dann gehen wir unter Warp, evakuieren das Schiff und lassen die Selbstzerstörung den Rest erledigen. Und die Flotte kann uns einsammeln. Ganz einfach eben.“

„Wäre es aber nicht denkbar, dass die Hologramme mit so einer Vorgehensweise rechnen und verhindern, dass wir das Schiff sprengen.“, wandte Marcus ein. Jerrys Augen blitzten kurz in Richtung des Technikers, Aber nach dem Fiasko des ersten Planes waren solche kritischen Fragen notwendig. Da hatte der eine oder andere seine Lektion daraus gelernt. Jeremiah seufzte, schüttelte dann aber mit dem Kopf: „Nein, das können sie nicht. Glücklicherweise haben wir noch die vollständige Kontrolle über die sekundären Kommandoprozessoren.“

Doch Marcus war immer noch nicht überzeugt. „Sie könnten aber versuchen die sekundären Kommandoprozessoren zu überbrücken. Außerdem könnten sie versuchen, mit der Simulation der Stimmen von den Crewmitgliedern, welche die Selbstzerstörung aktiviert haben, diese wieder aufzuheben.“ „Nun das könnte ein Problem werden.“, musste Lieutnant Esteban zugeben. Aber er dachte eine Weile nach und dann kam ihn eine Idee. „Das ist es aber nicht wenn Selbstzerstörungssequenz Alpha zwei benutzt wird.“

„Sequenz Alpha zwei?“, fragte Dr. Nikad.

Jerry rollte mit den Augen. Immer diese Zivilisten. „Selbstzerstörungssequenz Alpha zwei ist unumkehrbar. Niemand, nicht mal derjenige, der sie aktiviert hat, kann sie aufheben. Sie dient im Grunde genommen dazu, in einer Ausweglosen Situation, wenn z.B. das Schiff geentert wird und es keine Fluchtmöglichkeit gibt, zu verhindern, dass die Angreifer den Captain zwingen, das Schiff ihnen zu überlassen, um die Crew zu retten. Oder auch, wenn eine Seuche auf einen Schiff grassiert und man eine Kontermination anderer Schiffe verhindert werden muss. Es gibt dafür sogar eine entsprechende Direktive der Sternenflotte.“

Doch nun mischte sich auch noch Jason Nakara ein: „Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, Jeremiah, aber soweit ich mich erinnere, kann man nach Aktivierung von Alpha zwei, die Rettungskapseln nicht starten.“ Lieutnant Esteban nickte: „Du hast recht. Das geht nicht. Ist aber kein Problem. Die Rettungskapseln werden vorher gestartet. Alles halb so wild.“ „Dann hat dein Plan aber einen kleinen Haken.“, wandte der Sicherheitschef ein. „Was wird aus denjenigen, welche die Selbstzerstörung aktivieren.“

„Glaubst du etwa, ich bin so dämlich und denke nicht daran.“, fuhr Jerry den Offizier an. Jason reagierte erst etwas überrascht, lächelte dann aber, um die Situation zu lösen. „Nein, natürlich nicht. Ich wollte nur wissen ob die Detailfragen alle geklärt sind, bevor ich mich auf eine solche Mission einlasse.“ „Wer hat den gesagt das du mitkommst.“, konterte der aktuelle Kommandant. „Das überhaupt einer von euch mitkommt.“

Überrascht sahen alle ihn an. „Was soll das heißen?“, hakte Lieutnant Nakara nach. „Na, was wohl. Das ich alles alleine machen werde. Ich werde die Rettungskapseln starten und auch die Selbstzerstörung alleine aktivieren.“, erklärte Jeremiah sichtlich genervt. „Hast du auch einen Plan, wie du entkommst?“, hakte nun Christine besorgt nach. „Ja, denn habe ich.“, erwiderte Jerry. „ Ich werde mit der Avenger flüchten.“

„Dennoch ist die Ganze Sache sehr gefährlich.“, wandte nun Professor Toren ein. „Zumindest hört es sich so an. Wäre es nicht sinnvoll, wenn sie sich helfen lassen.“ „Das ist ein guter Vorschlag, Prof.“, lobte Jason. „Chris und ich können dir sicherlich dabei helfen.“ „Das ist zu gefährlich.“, wehrte der Kommandant der Waterloo ab. „Und was ist mit dir.“, platzte es aus Ensign Powers heraus. „Du hast einen Sohn und eine Verlobte. Was soll man denen sagen, wenn du es nicht schaffst? Das du dich heldenhaft geopfert hast?“

„Das es jemand anders macht, steht nicht zur Debatte.“, erklärte Jeremiah schroff. Offenbar war er sich der Konsequenzen sehr wohl bewusst. Er stand auf und fügte hinzu: „Ich habe mich entschieden. Wir starten die Rettungskapseln in dreieinhalb Stunden. Die Mannschaft soll packen.“ Nach diesen Worten verließ der Lieutnant den Konferenzraum und ließ eine perplexe Gruppe von Menschen, einer Tellaritin und einen Andorianer zurück.

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Der Abfangpunkt war nur noch etwa fünfundzwanzig Flugminuten entfernt, als Jeremiah wieder auf der Brücke erschein. Er trug nun einen Raumanzug, den Helm hielt er in der einen Hand und in der anderen eine Tasche. Alle die auf der Brücke anwesend waren, Christine, Jason, Marcus, Natalie, Professor Toren und Dr. Nikad sahen ihn etwas verdutzt an. Jerry blieb jedoch ausgesprochen ruhig. (Worüber er sich selbst wunderte?) „Alles bereit soweit?“, fragte er.

Jason Nakara fasste sich als erster ein Herz: „Alles startklar. Ich habe mir erlaubt, der Besatzung ein Codewort mitzugeben. Wenn sie hören, dass Operation Noah in Phase zwei geht, wissen sie, dass sie in die ihnen zugewiesenen Rettungskapseln begeben sollen.“

Der amtierende Kommandant gestattete sich ein kleines Lächeln und nickte. Dann legte er Helm und Tasche auf den Platz des ersten Offiziers ab und drückte an dem in der Armlehne des Kommandantensessels integrierten Paneels eine bestimmte Taste, die das Interkommsystem auf Rundruf schaltete: „An die Besatzung. Hier spricht Lieutnant Esteban. Operation Noah, Phase zwei starten.“ Der Offizier machte eine Pause, so als überlegte er, ob er eine kurze Rede halten sollte, fügte dann aber nur noch ein: „Viel Glück.“, hinzu. Als der Komkanal geschlossen war, ergänzte er es noch durch ein leises: „Uns allen?“ Dann sah er sich auf der Brücke an: „Das galt auch für euch.“

Doch niemand rührte sich. Christine trat vor: „Und es gibt keine Möglichkeit, dich für eine andere Lösung zu begeistern?“ Jeremiah schüttelte mit dem Kopf: „Nein, Chris. Das ist meine Entscheidung gewesen. Und jetzt ziehe ich sie auch durch. Außerdem gibt es keine andere Lösung.“ Man merkte der Pilotin an, dass sie noch etwas sagen wollte, es dann doch nicht tat. Stattdessen umarmte sie ihren Freund (bevor jemand etwas sagt, ich meine das platonisch) und flüsterte: „Pass bitte auf dich auf.“ Jerry war etwas überrascht, flüsterte dann aber: „Werde ich.“

Als nächstes kam Natalie. „Christine hat mir gesagt, was du vorhasst. Das ist doch idiotisch. Du riskierst dein Leben. Für uns.“ Urplötzlich begann das Mädchen zu weinen und fiel ihren Mentor um den Hals. „Die meisten Leute die ich richtig gemocht habe, sind tot. Meine Eltern, meine Großeltern. Robin. Nur du und Chris sind noch da. Ich will dich nicht auch noch verlieren.“ „Nicht weinen, Kleines. Ich tue mein möglichstes mich nicht drankriegen zu lassen.“, versuchte Lieutnant Esteban zu erklären. „Aber irgendeiner muss es nun mal tun. Es ist meine Pflicht.“

„Daddy hat auch was von Pflicht erzählt.“, schluchzte das Mädchen. „ Und dann ist er …“ Weiter kam sie nicht, weil sie wieder weinen musste. Jerry schloss seinen Schützling in die Arme: „Natalie ich kann dir nicht versprechen, dass ich wiederkomme. Ich werde aber alles daransetzen, okay.“ Das half nicht viel und so musste Ensign Powers eingreifen und mit Natalie schon mal zur Rettungskapsel gehen.

Als nächstes kamen die beiden Wissenschaftler des Daystrominstituts dran. „Ich wünschte, es wäre nie soweit gekommen.“, erklärte Professor Toren. Lieutnant Esteban nickte: „Ich mir auch. Aber das ist nur Wunschdenken. Die Realität sieht anders aus. Aber keine Sorge, wir kriegen das Problem in den Griff.“ Dr. Nikad die sich überraschenderweise im Hintergrund gehalten hatte, bemerkte: „Ich hoffe sie haben recht.“

Da Jeremiah sichtlich überrascht schaute fügte die Tellaritin hinzu: „Wir hatten zwar unsere Differenzen und haben sie zum Teil lautstark ausgetragen, aber irgendwie mag ich sie, Lieutnant. Für einen Menschen haben sie echt Mut. Mit ihnen macht das Streiten einfach zu viel Spaß. Außerdem mag ich es nicht, wenn andere für meine Fehler büßen müssen.“ „Ich pass auf mich auf Doc.“

Nach den beiden näherte sich ganz schüchtern Quentin: „Ich weiß nicht was ich sagen soll, Boss. Ich finde es besser, wenn wir das Ganze damals am Computerkern durchgezogen hätten.“ „Nein, Quentin, wäre es nicht. Du wärst dabei getötet wurden. Und das ist etwas, was ich nicht akzeptieren konnte.“, erwiderte Jerry. „Ich habe eine gute Chance denn Ganzen Mist zu überleben.“ Jeremiah strubbelte seien Freund leicht durch die haare: „Pass auf dich auf Kleiner.“

Jerry ging zu seiner Tasche und nahm zwei Padds heraus. Dann wandte er sich an die Gruppe: „Jetzt aber ab mit euch. Quentin, kannst du bitte meine Tasche mitnehmen.“ Er machte eine Pause und fügte hinzu: „Jason, Marcus, wartet ihr beiden bitte einen Moment.“ Die beiden Angesprochenen reagierten etwas überrascht, folgten aber der Bitte.

Als die drei Männer allein waren, reichte Jeremiah dem Sicherheitschef ein Padd. „Was ist das?“, fragte er verwundert. „Du bist mein Erster Offizier, mein Stellvertreter. Das sind deine Befehle und eine Erklärung von mir für die offiziellen Stellen der Sternenflotte. Sollte es Probleme geben, seit ihr rechtlich gesehen abgesichert. Euch kann nichts passieren. Und jetzt verschwinde.“

Nun zog auch Jason ab. Als sich das Schott hinter ihm schloss, fragte Marcus: „Und was ist auf dem anderen Padd?“ „Briefe. Briefe an meine Familie, meine Verlobte, für meinen Sohn, wenn er etwas älter ist und an ein paar gute Freunde.“, erklärte Jerry, „Nür für den Fall .. „ Mehr musste er auch nicht sagen.

Der Techniker nahm das Padd entgegen, bemerkte aber zweifelnd: „Und du hältst das wirklich für klug. Du weist was man sagt. Wenn man solche Briefe schreibt, kommt man nicht wieder. Muss irgend so eine psychologische Geschichte sein.“ Jeremiah nickte: „Ja, ja, das soll was mit dem Unterbewusstsein zu tun. Aber ich habe nicht vor zu Sterben. Nur besteht ein Risiko bei der ganzen Sache. Und diesem Risiko trage ich Rechnung. Und jetzt mal ernsthaft. Hast du nie solche Briefe geschrieben?“

Marcus schüttelte mit dem Kopf: „Nein, nie. An wen den auch. Meine Eltern starben vor Jahren. Ich selbst bin ein Einzelkind. Und ansonsten. Ich habe immer für die Flotte gelebt und gearbeitet. Klar gab es hier da mal eine Affäre, aber nie etwas Ernstes. Ich habe keine Familie.“ Er stoppte kurz und wechselte dann das Thema: „Und du willst das Ganze wirklich durchziehen.“

Der amtierende Kommandant der Waterloo seufzte: „Jetzt fängst du auch noch an. Ich habe es dir doch schon mal erklärt. Ich werde niemanden aus der Crew einem solchen großen Risiko aussetzen. Das ist mein letztes Wort.“ Doch Chief Parker ließ nicht locker. „Du hast mal erzählt du magst ein paar Filme aus der zeit um die Jahrtausendwende. Kennst du ‚Armageddon’ oder ‚Space Cowboys’?“ Jerry nickte: „Ja, kenne ich. Die Filme sind gut. Da rettet doch auch immer einer die ganze Crew.“ „Und geht dabei drauf.“, ergänzte Marcus. Der Lieutnant zuckte nur mit den Schultern. „Zum Glück ist das hier das wirkliche Leben und kein Film, oder, was die Raumgeister verhüten mögen, eine Fernsehserie.“

Der Techniker schmunzelte etwas wieder willig. Dann wurde er wieder ernst: „Aber Christine hat recht. Du hast Familie, du hast Verantwortung. Soll dein Sohn ohne Vater aufwachsen? Lass es mich machen. Ich bin kein großartiger Verlust für die Galaxis. Ich habe keine Familie und Chief wie ich rennen in der Flotte zu Tausenden herum. Lass mich das Schiff sprengen.“

Jeremiah stutze kurz, schien ernsthaft über die Worte seines Freundes nachzudenken, winkte dann aber ab: „Nein. Wir könnten uns zudem stundenlang herumstreiten wer von uns nun der geringste Verlust für die Galaxis ist. Im Grund genommen sind wir aber doch alle nur ein Staubkorn. Manche von uns werden zu einer Randnotiz der Geschichte, aber das sind die wenigsten. Und es geht nicht nur das Risiko. Das habe ich versucht weitestgehend zu minimieren, soweit es mir möglich ist. Und ich finde, ich habe trotz allen die besten Überlebenschancen. Ich bind er einzige an Bord der sowohl mit Computern umgehen kann, als auch eine gewisse Erfahrung als Pilot hat. Beides wird bei dieser Aktion gebraucht.

Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: „Es ist nicht nur das Risiko dabei draufzugehen, warum ich das selber machen werde. Du weist, was passiert, wenn man ein Schiff sprengt. Zerstörung von Föderationseigentum heißt das in der Juristensprache. In Kriegszeiten mag das nicht so streng gehandelt werden, aber jetzt. Ich riskiere auch meine Karriere. Obwohl die noch mein kleineres Problem ist. Aber da kann ich nichts machen.“

„Wie meinst du das?“, wunderte sich Marcus. „Hier kannst du doch auch nichts ändern.“ „Zugeben, ich kann nicht viel machen.“, musste Jerry sich eingestehen. „Aber das wenige, was machbar ist, habe ich getan. Was glaubst du, womit ich die letzten drei Stunden verbracht habe?“ „Ich weiß es nicht. Sag du es mir.“ „Zum eine habe ich mir einen Raumanzug geholt und mich umgezogen. Auch wenn es mir nicht gefällt, aber ich brauche das Ding. Zum anderen habe ich die Leichen von Robin und Elijah in die Avenger verladen.““

„Du willst sie mitnehmen?“, fragte Chief Parker überrascht. Sein Vorgesetzter nickte: „Ja, das sind wir ihnen schuldig. Sie haben ein würdiges Begräbnis verdient und sollten nicht einfach zusammen mit der Waterloo in die Luft gesprengt werden.“ „Da hast du sicherlich Recht.“

Marcus überlegte: „Und das hat die drei Stunden gedauert.“ Doch Jeremiah schüttelte mit dem Kopf: „Nein natürlich nicht. Ich habe mir noch ein paar kleine Nettigkeiten zusammengestellt, um auf eventuelle Reaktionen von Seiten der Hologramme reagieren zu können. Ich bin so weit es geht, auf alles vorbereitet.“ Doch sein väterlicher Freund runzelte die Stirn: „Ich hoffe es. In deinen eigenen Interesse.“ Dann seufzte der Techniker. „Ich kann dich sowieso nicht überzeugen, mir die ganze Show zu überlassen. Also bleibt mir nichts anders übrig als dir viel Glück zu wünschen.“ „Danke Marcus.“

Die beiden Männer reichten sich freundschaftlich die Hand, in der stillen, unausgesprochenen Hoffnung, sich noch einmal wieder zusehen, dann verließ auch der leitende Ingenieur die Brücke, um sich an Bord der ihm zugewiesen Rettungskapsel zu begeben. Jeremiah sah ihm nach und dabei wurde es ihm schon etwas flau in der Magengegend.

Nun war er allein. Gänzlich allein im Kontrollzentrum der Waterloo. Jerry setzte sich ein letztes Mal in den Kommandantensessel. Er tätschelte beinahe liebevoll die Armlehne. „Es tut mit leid, was ich mit dir tun muss.“, flüsterte er dem Schiff zu. „Aber ich habe leider keine andere Wahl. Ein Teil deiner Einrichtung ist zu mörderisch. Andernfalls wären wir sicherlich Freunde geworden. Auch wenn du nie meine Heimat geworden wärest. Dieser Titel steht allein deiner Schwester zu.“ Jeremiah erhob, trat ein paar Schritte nach vorne, strich noch einmal liebevoll über den oberen Rand, seiner Konsole, seinen angestammten Platz auf der linken Seite – und setzte sich dann nach rechts an die CONN.

Wie jeder andere Sternenflottenoffizier hatte auch der Lieutnant an der Akademie den Grundkurs in Navigation abgeschlossen. Er selbst hatte sogar wie ein großer Teil der angehenden Einsatzoffiziere den Zusatzkurs besucht. Aber abgesehen von dem einzigen Mal im Spiegeluniversum mit der Manta hatte er nie ein Raumgefährt geflogen, das größer war als ein Runabout. Doch die vor ihm liegende Aufgabe sollte relativ einfach werden.

Jeremiah deaktivierte also den Warpantrieb. Doch das Schiff begann zu rütteln, den anders als bei einen erfahrenen Piloten, war der Übergang in den Normalraum nicht sehr sanft. Er versuchte mit den RKS-Düsen um zu kompensieren und nach einigen doch schon etwas angespannten Sekunden, kam die Waterloo zum Stillstand. „Bei Milseya und Chris sieht das immer so einfach aus.“, murmelte Jerry vor sich hin.

Plötzlich piepste es an der OPS-Konsole. Jeremiah konnte sich denken, was es war oder genauer gesagt, wer mit ihm reden wollte und deshalb ignorierte er das ganze einfach und startete alle Rettungskapseln. Erst danach bestätigte er die eingehende Verbindung. Wie erwartet erschein der Anführer der Hologramme auf dem Hauptbildschirm. Und für ein Hologramm war er echt wütend. „Bringen sie das Schiff wieder auf Kurs. Und in den Warptransit. SOFORT!“

Doch dann fiel der künstlichen Lebensform etwas auf: „Wo ist die Crew?“ „Außerhalb ihres Zugriffs.“, erklärte Lieutnant Esteban kalt. „Was soll das Ganze.“ Dann ging jedoch den ehemaligen holografischen Mediziner – scheinbar – ein Licht auf. „Oh sie wollen das Schiff an uns übergeben und haben die Crew evakuiert. Das war zwar nicht ganz unsere Abmachung, aber ich will gar nicht so sein. Ich gewähre ihnen sogar freien Abzug mit der Avenger. Ich weiß, dass die sterblichen Überreste ihrer ‚Freunde’ dahin gebracht haben.“ „Alles korrekt bis auf eine Kleinigkeit.“, erwiderte Jerry und machte eine kurze Pause, die dramatisch wirken sollte. „Sie bekommen das Schiff nicht.“

„WAS?“ Der Anführer der Hologramme war außer sich. „Was wollen sie damit andeuten? Das ist ganz und gar nicht gemäß unserer Vereinbarung.“ Sein Gesprächspartner lachte kurz. Es war kein nettes Lachen. „Unsere Vereinbarung. Haben sie echt geglaubt, ich würde Ihnen ein bis an die Zähne bewaffnetes Schiff der Föderation übergeben. Oder dass ich zulasse, dass sie andere Bürger der Föderation verletzten oder sogar töten. Oh, nein, das lasse ich nicht zu. Sie haben bereits zu viel Leid verursacht. Und ich werde sie dafür bezahlen lassen.“

Doch das Hologramm schein da anderer Meinung zu sein. „Was haben sie vor. Uns alle mit holografischen Phasern erschießen.“ Es lachte gehässig. Doch Jeremiah blieb ungerührt. „Das wäre sicherlich, mhm, befreiend. Ich ziehe aber eine drastische Lösung vor. Ich werde das Schiff zerstören. Samt ihren Holoemittern und samt ihren Computerkerns.“ „Dazu haben sie nicht die Macht.“ Doch Jerry schüttelte – beinahe schon mitleidig – den Kopf und lehnte sich im Sessel des Piloten zurück. „Da irren sie sich. Ich habe noch die komplette Kontrolle über die sekundären Kommandoprozessoren.

Der Anführer der Hologramme reagierte erst überrascht, erholte sich aber schneller als ein Lebewesen in einer vergleichbaren Situation. „Schaltet sofort die Lebenserhaltung ab.“, blaffte er. Sein breites Grinsen kehrte zurück. Es verlor sich jedoch sofort wieder, als er beobachte, wie sich sein Gegenspieler erhob, seinen Helm holte, ihn aufsetzte und damit den Raumanzug dicht verschloss.

„Haben sie echt geglaubt ich habe damit nicht gerechnet.“, erklärte Jeremiah. „Das bringt nichts. Sie können mich nicht aufhalten.“ Er machte eine Pause und beschloss, seinen Triumph voll auszukosten. Es mochte vielleicht ein Fehler sein, aber angesichts der vielen Niederlagen, der vielen Frustmomente, der Zeit der Trauer und der Angst, war es absolut natürlich, dass der Lieutnant seinem Gegner den Sieg unter die Nase rieb. „Bei unserer ersten Konfrontation haben sie mich überrascht, bei der zweiten habe ich sie unterschätzt. Doch dieses Mal nicht. Dieses Mal bin ich auf alle Eventualitäten vorbereitet.“ Wieder eine dramatische Pause. „Es ist vorbei.“

Doch der Anführer der Hologramme hatte noch ein Argument in Petto, wenn es auch sichtlich verzweifelt klang: „Und was ist mit ihren Versprechen, ihren Ehrenwort als Offizier. Das sie nichts gegen uns unternehmen werden.“ „Nun, wenn sie glauben dass mir DAS schlaflose Nächte bereiten wird, irren sie sich. Und selbst wenn, ich werde mich länger damit herumschlagen müssen als sie.“ Jerry trat wieder vor die breite Konsole und erklärte: „Sie mögen sich für perfekt halten, aber mit ein was können sie sicherlich nicht umgehen. Mit dem Tod oder in ihren Fall, der Nichtexistenz.“

Damit war für den Lieutnant alles gesagt, weswegen er die Komverbindung schloss. Nun blieb nur noch ein was zu tun. „Computer aktiviere Selbstzerstörungssequenz Alpha zwei Autorisation Esteban Sierra Charlie Zwei sechs Roter Adler.“ „Autorisation bestätigt. Bitte Countdown und Aktivierungscode eingeben.“, meldete die emotionslose Stimme des Bordcomputers. „Countdownzeit fünf Minuten. Countdownanzeige auf allen Displays Aktivierungscode Omega neun Alpha zwei Fahr zur Hölle.“ „Warnung Selbstzerstörungssequenz Alpha zwei wurde aktiviert. Selbstzerstörung in vier Minuten und siebenunfünfzig Sekunden. Countdownzeit auf Display.“

Jerry kontrollierte noch schnell die Displays, ob der Countdown auch angezeigt wurde. Zufrieden wandte er sich nun Richtung Turbolift um mit dem Lift zum Hangar zu fahren. Doch das Schott versperrte ihn den Zutritt. „Ich habe keine Zeit für solchen Mist.“, grummelte der Lieutnant vor sich hin. Und das stimmte. Er hatte weder die Zeit, dass System zu überbrücken geschweige denn durch die Jeffriesröhren zu klettern. Doch Jeremiah hatte noch einen Fluchtweg offen. „Computer Transportvorgang Jerry Theta eins starten.“

Der Lieutnant dematerialisierte und erschien wieder auf der Transporterplattform im hinteren teil des Cockpits der Avenger. Jerry setzte sich an die Steuerkonsole, nahm seinen Helm ab und initiierte die Notfallautostartsequenz. Normalerweise hätte jetzt der Dekompressionsalarm für den Hangar los losgehen müssen, weil sich die Hangarschotten öffneten. Doch nichts passierte.

Ein kurzer Blick auf das Seitendisplay verriet was los. Da er nicht mehr den Countdown der Selbstzerstörung anzeigte, war offenbar die Kommverbindung zwischen Shuttle und Mutterschiff unterbrochen. Was natürlich auch mit einschloss, dass die Autostartsequenz nicht funktionierte. „Okay, ihr wollt es also auf die harte Tour.“, murmelte Jerry grimmig vor sich hin. „Das könnt ihr gerne haben.“

Mit einer gewissen Routine startete er die Avenger, hob ab und setzte das Shuttle so weit wie irgendwie möglich zurück. Dann hob der Lieutnant noch das Heck bis unter die Decke des Hangars. Das sorgte dafür, dass die Nase des kleinen Raumgefährts genau in Richtung des Außenschotts zeigte. Doch es blieb hartnäckig zu. Doch damit hatte Jeremiah gerechnet. Mit einen boshaften Grinsen feuerte er die vorderen Phaser der Avenger ab.

Das Schott war zwar so konzipiert, dass es sich Beschuss von außen eine zeitlang widersetzten konnte, aber mit einen gewaltsamen Start von Innen hatten die Ingenieure nicht gerechnet. Das Schott zerbarst unter dem beständigen Beschuss und bevor sich das Notfallkraftfeld aktivieren konnte, war die Avenger schon draußen.

Jerry drehte sofort scharf nach Backbord ab, um nicht mit dem vorderen Torpedowerfer beschossen werden zu können. Er hielt sich eng an der Hülle der Waterloo, um in ihren Achterbereich dann mit vollem Impuls zu verschwinden. Dabei feuerte er, soweit es die schwachen Phaser des Shuttleschiffes erlaubten auf die Waffensysteme des größeren Kreuzers, auch wenn das nur wenig brachte und es eines Zufallstreffers bedurfte, um eine ernsthafte Wirkung zu erreichen.

Die Hologramme erwiderten das Feuer, wollten den Lieutnant einfach nicht entkommen lassen. Zwei Phasertreffer konnten die Schutzschilde des Shuttles absorbieren, doch der dritte zerstörte den Schildgenerator des Shuttles. Ein weitere legte das komplette Antriebssystem lahm. Nur Sekunden später summte im verrauchten Cockpit ein Alarm. Es fiel Jeremiah schwer sich darauf zu konzentrieren, weil er die ganze Zeit am Husten war. Diese verdammten explodierenden Konsolen. Zum Glück war es nur die Technikkonsole hinten links gewesen, die Stelle an der bei der Barrakudamission Quentin gesessen hatte.

Doch dann erkannte die die Ursache des Alarms. Der Lieutnant seufzte. So würde es also enden. Ausgelöscht von einen Photonentorpedo. Die Hologramme hatten also doch gewonnen. Sie hatten eine Möglichkeit gefunden, die Selbstzerstörung zu deaktivieren. Denn sie hätte schon eigentlich zuschlagen müssen. Also würden diese Glühbirnen auf zwei Beinen ihn kriegen und dann die Rettungskapsel mit den anderen erwischen.

Doch plötzlich zerbarst das Raumschiff in einen Feuerball. Jerry registrierte dies mehr erfreut. Sein Unterbewusstsein hatte ihm einen Streich gespielt und aufgrund der Anspannung hatte es im Glauben gemacht, dass mehr Zeit vergangen war, als es tatsächlich der Fall war. Doch schon Augenblicke später realisierte er, dass es im Grunde genommen nichts gab, was ihn vor der Druckwelle schützen konnte. Hektisch griff er in durch den Rauch zum Platz des Copiloten, wo er den Helm seines Raumanzugs abgelegt hatte. Doch da wurde das kleine Raumgefährt von der Schockwelle getroffen.

Jerry wurde aus seinen Stuhl geworfen und stürzte zu Boden. Ein letzter Gedanke, der nur seiner Verlobten und seinen Sohn galt. Dann umfing ihn Dunkelheit.

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  • 5 Wochen später...

Das nächstes was Jeremiah wahrnahm, war eine Art riesige dunkle Halle mit einem Lichtkreis in der Mitte. Beträchtlich verwirrt ging der Lieutnant herum. Er realisierte erst nach einigen Schritten, dass er trotz der großen Halle kein Echo der Schritte vernahm. „Okay, das ist seltsam.“ Sich ein Herz fassend rief er in die Stille: „Hallo.“ Doch abgesehen vom Echo meldete sich niemand. „Na toll. Vom Regen in die Traufe.“, murmelte Jerry leicht angesäuert vor sich hin. Aber dann viel ihm etwas auf. Als letztes hatte er noch einen Raumanzug getragen und nun steckte er in der Standardsternenflottenuniform. „Oh, oh, das ist gar nicht gut. Denn so wie es aussieht bin ich tot.“

Doch plötzlich trat eine Frau in den Lichtkreis. Der Lieutnant erkannte sie sofort. Aber das war auch kein Kunststück. Schließlich handelte es sich um seine Mutter. „Nein, Jerry, du bist nicht tot.“, erwiderte Sarah Esteban. „Mhm, das mag jetzt etwas befremdlich sein.“ erwiderte Jeremiah nachdenklich. „Aber ich glaube dir nicht. Schließlich bist du tot und ich kann dich sehen.“

Die Frau lächelte: „Ein gutes Argument. Dann hat es sich doch gelohnt, dir unabhängiges Denken beizubringen. Aber du hast mich schon einmal gesehen, erinnerst du dich.“ „Natürlich. Das war auf Xsesal als ich mit dem Fallschirm angestürzt bin. Ich hatte mir den Kopf angeschlagen und als ich dann auf den Breen gestoßen bin, bist du plötzlich aufgetaucht.“

Jeremiahs Mutter nickte: „Und dieses Mal hast du dir ganz schön den Kopf an der Konsole angedonnert. Ich bin zwar kein Arzt sondern nur Pilot, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das ganz schön wehtun kann.“ Der Lieutnant rieb sich den Kopf: „Ja das stimmt.“

Dann machte der junge Mann eine Armbewegung und fragte: „Aber dieser Raum, diese Halle was soll das?“ Sarah zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung. Es ist dein Unterbewusstsein, nicht meines.“ Sie machte eine Pause: „Apropos. Wie wäre es, wenn du die Anderen erscheinen lässt.“ Ihr Sohn stutzte: „Welche Anderen?“

Doch da erklang auch schon eine zweite Stimme: „Sie haben mein Schiff zerstört, Lieutnant.“ Nun betrat die Erscheinung von Robin Dellmare den Lichtkreis. Jeremiah wollte sie erst erfreut begrüßen, aber zum einen fiel ihm noch rechtzeitig ein, dass sich das Ganze in seien Unterbewusstsein abspielte und zum anderen hatte das Abbild seiner verstorbenen Vorgesetzte eine Miene aufgesetzt, die man durchaus als wütend bezeichnen konnte.

„Was ist los, Captain.“, fragte er sie. „Sie haben mein Schiff zerstört.“, wiederholte Robin. Jerry hob verteidigend die Hände: „Captain ich hatte keine andere Wahl. Ich musste die Waterloo zerstören, um die Hologramme aufzuhalten.“ „Das ist doch völliger Humbug.“, ereiferte sich die Frau. Tadelnd tippte sie mit dem rechten Zeigefinger auf die Brust des Lieutnants. „Sie hätten die den Löschvirus einsetzten müssen.“ „Und dafür Quentin opfern, Niemals.“

„Und was ist mit anderen Möglichkeiten der Sabatage.“, wollte die Kommandantin wissen. „Sie sind och ein kluger Junge. Sie hätten sich was einfallen lassen müssen. Eine Koordinierung mit den anderen Schiffen.“ „Dazu hatte ich keine Möglichkeit. Zumindest nicht ohne die Crew ernsthaft zu gefährden.“, verteidigte sich Jerry. „Außerdem habe ich den Hologrammen mein Wort gegeben, nichts gegen sie zu unternehmen.“ „Das ist Kollaboration mit dem Feind. Man sollte sie dafür rauswerfen.“, blaffte Captain Dellmare.

„Jetzt lassen sie mal den Jungen in Ruhe. Er hat getan, was in seiner Macht stand, um die Crew gesund nach hause zu bringen. “, ertönte eine männliche, offenbar befehlsgewohnte Stimme. Nun trat ein schlanker großer Mann in den Kreis. Trotz seines offenbar fortgeschrittenen Alters, welches sich besonders durch sein graues, fast schon weißes krauses Haar zeigte, wirkte er recht fit. Er trug noch ein etwas älteres Uniformmodell mit den schwarzen Hosen und der roten Vorderseite. Am Kragen zeigten sich vier Pins, die Rangabzeichen eines Captains. Und die Familienähnlichkeit zu Jeremiah war mehr als verblüffend. Was auch kein Wunder war. Den bei dem Mann handelte es sich um Captain Samuel Esteban, Jerrys Großvater.

„Was mischen sie sich da ein.“, konterte Robin aufgebracht. Doch Samuel schüttelte mitleidig mit den Kopf: „Mädchen“, begann er in einen väterlichen Tonfall. „Ich habe schon Raumschiffe kommandiert, da waren sie noch ein kleiner Fähnrich. Und mein oberstes Credo war es stets, die Crew wieder nach Hause zu bringen. Zugegeben, auch ich habe Leute verloren. Aber ich habe mir dann niemals vorwerfen müssen, nichts zu deren Rettung getan zu haben. Wenn ich jemanden verloren habe, war es wirklich Zufall. Unser Job ist nun mal nicht ungefährlich. Aber meine Verluste waren beträchtlich kleiner als bei einigen anderen Kommandanten von Schiffen der Ambassadorklasse. Eben weil ich immer versucht habe, meine Leute heil heimzubringen.“

Er machte eine kurze Pause: „Und dieses Motto habe ich auch meinen Enkelsohn beigebracht. Denn einfach ausgedrückt, ein Schiff kann man ersetzen. Talentierte und erfahrene Crewmitglieder aber nicht. Davon abgesehen, war das Projekt sowieso ein Fehlschlag, wieder so eine verrückte Idee des Oberkommandos. Von der Warte gesehen, finde ich es ganz gut, dass die Waterloo vernichtet wurde.“ „Sie sind wohl nicht mehr ganz richtig im Kopf.“, wütete die Erscheinung der Kommandantin des genannten Schiffes. „Wissen sie wie viele gute Männer und Frauen während des Krieges gegen das Dominion. Getötet wurden. Mit Hilfe des Team Systems kann man die Leute in Zukunft schützen.“

Doch Samuel lächelte nur gegen diesen Ausbruch. „Ich weiß wie hoch die Verluste waren. Nun eigentlich könnte ich das nicht, da ich in der Schlacht von Wolf 359 von den Borg getötet wurde. Aber da wir beide ja nur die Ausgeburt des Unterbewusstsein meines Enkelsohnes sind, weiß ich das, was er weiß. Ich gebe daher zu, dass der Blutzoll, den Starfleet für den Sieg über das Dominion gezahlt hat, entschieden zu hoch war. Aber wer schützt die Leute vor den Hologrammen. Risiko gehört zum Spiel, wenn an auf dem Stuhl in der Mitte sitzen will, dass wissen wir alle. Und nicht dort. Jeder der Starfleet Beitritt, weiß um die Gefahren des Weltalls. Deshalb hat die Föderation auch eine Truppe aus Freiwilligen und nicht wie Beispielsweise bei den Cardassianer einen verpflichtend absolvierenden Wehrdienst. Aber um auf das Team System zurückzukommen. Ich würde lieber mein eigenes Leben riskieren, als in einer Galaxie zu leben, die von diesen Hologrammen beherrscht wird.“

Robin wollte etwas erwidern, doch da begann das Licht plötzlich zu flackern und ein Donner ertönte: „Was ist denn jetzt los?“, wollte Jerry wissen. „Wir müssen gehen.“, erklärte das Abbild seiner Mutter. „Du wachst in der realen Welt langsam auf.“ Ihr Sohn trat auf sie zu: „Aber ich will euch nicht verlieren.“ Sarah schüttelte mit dem Kopf: „Eigentlich sind wir drei gar nicht hier. Wir sind bereits tot.“ Sie tippte Jeremiah auf die Brust. „Aber wir sind hier in deinen Herzen.“

Das Abbild seiner Mutter machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Außerdem gibt es noch einen anderen Punkt. Als du noch ein Kind warst haben sowohl dein Großvater als auch ich versucht, dir unser Wissen, unsere Erfahrung zu vermitteln, genau wie unsere Eltern an uns. Und wie es aussieht haben wir das nicht schlecht gemacht. Ich bin der Ansicht, dass wir so Leben müssen, dass wir etwas hinterlassen können. Es muss nichts großartiges sein. Nur so viel, dass es für unsere Nachkommen reicht. Auch du kannst dein Wissen und deine Erfahrung weitergeben. An Benjamin an Natalie, ja selbst an Quentin. Und so lange dieses Wissen existiert und erhalten bleibt, Leben wir auf eine andere Art in euch weiter.“

Dann war sie einfach weg, genauso wie die anderen. „Also nach der Runde brauche ich wirklich einen Counsellor.“, erklärte Jerry leise mit einen wehmütigen Unterton. „Denn offenbar habe ich echt einen an der Waffel.“

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  • 1 Monat später...

Das Erste was Jeremiah wieder richtig mit bekam als er langsam erwachte war dieser typische Geruch einer Krankenstation. Natürlich gab es nicht diesen Geruch nach Desinfektionsmittel, wie er in Krankenhäusern des 20. Jahrhunderts üblich war. Aber diese sterile Umgebung hatte doch ihren ganz eigenen Duft.

Als nächstes hörte er eine weibliche Stimme die offenbar zu einer Krankenschwester gehörte: „Doktor, die Anzeigen verändern sich. Ich denke der Lieutnant wacht auf.“ Eilige Schritte und dann eine männliche Stimme: „Sie haben recht, Ensign.“

Jerry versuchte nun die Augen zu öffnen. Es fiel ihm schwer und zu anfangs war sein Blick sehr verschwommen. Nach und nach klärte sich jedoch sein Blick und er entdeckte eine attraktive Brünette in Sternenflottenuniform, mit blauen Kragen der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung, die ihn aufmunternd anlächelte: „Lieutnant, alles in Ordnung?“

„Wo, wo bin ich?“, fragte der Einsatzoffizier verwirrt. „Sie sind an Bord der Aiwa.“, bekam er als Antwort.

Eine dritte Person gesellte sich zu ihnen. Jeremiah wollte sich etwas aufrichten, aber ein stechender Schmerz ließ ihn wieder aufs Biobett fallen. Obwohl es schwierig war und wehtat, drehte er dennoch seinen Kopf zur Seite. Der Lieutnant entdeckte einen Benziten, der ein Hypospray in die Hand nahm, um es seinen Patienten zu verabreichen. Schlagartig ging es Jerry besser. „Danke, Doktor.“

„Keine Ursache.“, erwiderte der Arzt. An seinen Uniformkragen waren drei goldenen Pins zu sehen, die Rangabzeichen eines Commanders der Sternenflotte. „Ich bin übrigens Doktor Jaro Toklan.“ „Lieutnant JG Jeremiah Esteban.“ Sie hatten eine schwere Gehirnerschütterung und lagen drei Tage im Koma. Ich würde sie zwar heute entlassen, aber sie sollten es die nächsten Tage einen Kortikalmonitor tragen, nur für den Fall, dass es noch Spätfolgen gibt. Außerdem sollten sie es einige Zeit ruhiger angehen.“

Dr. Toklan verpasste Jeremiah das angedrohte medizinische Überwachungsgerät und lächelte: „Und nun lasse ich ihre Kollegen zu Ihnen. Seit sie an Bord sind, rennen die mir die Station ein. Zumindest versuchen sie es. Aber bevor sie das Schott aufsprengen gebe ich lieber nach.“ Jeremiah lächelte bei dem Gedanken. „Und sie sprachen gerade davon, das sich mich schonen sollte.“

Kurz darauf betraten Christine Powers, Natalie Warren, Jason Nakara, Marcus Parker und Quentin Lang die Krankenstation. Sie stellten sich um das Biobett, in den ihr gemeinsamer Freund lag. Der musterte alle nacheinander und fragte dann sichtlich verwirrt: „Wer sind sie denn alle? Kennen wir uns?“

Die überraschten Blicke, die sich die fünf zuwarfen, waren zwar eher entsetzter Natur, aber auf Jerry wirkten sie sehr erheiternd. Er fing an mit Lachen, zum ersten Mal seit Langen, wie es ihm schien. Er grinste über beide Backen und erklärte: „Euch kann man so herrlich auf den Arm nehmen.“ Natalie boxte ihren Mentor leicht an die Schulter: „Du bist gemein.“ Dann lächelte sie und schlang die Arme um Jeremiahs Hals: „Ich bin froh, dass es dir gut geht.“

„Das sind wir alle.“, ergänzte Jason. „Nachdem wir gesehen haben, dass du dich mit den Hologrammen angelegt hast, sind wir vom schlimmsten ausgegangen.“, fügte Marcus hinzu. „So was tun wir nie wieder okay.“, forderte Christine. Jerry hob verteidigend die Hände. „Na gut. Einverstanden.“

Dann wandte sicher Lieutnant an seinen ehemaligen Stellvertreter: „Was ist passiert.“ „Na ja, das Schiff ist hochgegangen. Etwa eine halbe Stunde später sind dann die vier Schiffe unter Warp gegangen. Sie müssen die Rettungskapseln erst intensiv gescannt haben, denn es dauerte noch eine Weile, bis sie unsere Kapsel an Bord holten, als Erste, wenn ich hinzufügen muss.“, berichtete der ehemalige Sicherheitschef. „Und es war auch das erste Mal, dass man mir den Lauf eines Phasergewehrs unter die Nase gehalten hat, als ich ein Schiff der Föderation betreten wollte. Natürlich konnte ich alles aufklären.“

„Und dann?“, hakte Jerry. „Man hat die Rettungskapseln an Bord geholt. Dann hat man eine Suche nach der Avenger gestartet. Das war ganz schön kompliziert, aufgrund der Trümmer von der Waterloo.“, erklärte Jason.“ „Was ist mit dem Shuttle?“, wollte Jeremiah wissen und setzte sich doch etwas aufgeregt auf. „Es ist an Bord.“, beruhigte Marcus ihn. „Es ist zwar ziemlich ramponiert und wird vermutlich nie wieder fliegen können, aber die Innenkabine war intakt und die Lebenserhaltung funktionierte noch auf niedrigem Niveau. Und da du alleine an Bord warst, hat es offenbar für dich gelangt.“

„Und äh der Captain und Elijah.“ „Ihre beiden Leichen wurden in Stasiskammern untergebracht. Quentin hat dem Captain erklärt, dass du die Trauerfeier leiten würdest. Sie hat sehr überrascht reagiert.“, antwortete Jason. Jeremiah sah seinen jungen Freund fragend an. Der zog deinen Kopf etwas ein und erklärte leise: „Du hast gesagt, dass du das machen wolltest, Boss.“

Nach einen kurzen Schweigen bemerkte Jason noch: „Im übrigen will dich Captain Taylor so schnell wie möglich sehen. Sie meinte es sei dringend.“ Jerry seufzte in Gedanken. Er hatte so einen Verdacht, was die Kommandantin der Aiwa von ihm wollte. Aber das konnte erstmal warten. „Wie geht es jetzt weiter.“

„Nun, ich habe mit Admiral Patterson gesprochen.“, berichtete Lieutnant Nakara. „Laut Professor Toren war er einer der Initiatoren des Waterlooprojektes. Er will einen ausführlichen Bericht von dir. Zum anderen sollen wir alle schnellstmöglich zurück zur Erde kommen.“ Jeremiah schüttelte nur mit dem Kopf: „Wie stellt er sich das vor. Wir sind hier am - entschuldigt den Ausdruck - Arsch der Galaxis.“ „Nun die Aiwa bringt uns zur Sternenbasis 47. Von dort bringt uns die USS Vancouver nach Betazed. Und von dort fliegen wir mit einem FST - Charterflug zur Erde.“ „Na toll. Das dauert Wochen.“ „Drei um genau zu sein.“, erklärte Christine.

Dieses Mal konnte sich Lieutnant Esteban ein Seufzen nicht verkneifen. „Ja toll. Sonst noch was?“ „Mhm, das war es eigentlich schon.“, erwiderte Jason. Auch die anderen schüttelten den Kopf. Jerry nickte: „Gut dann könnt ihr ja verschwinden. Der Doktor schmeißt mich nämlich nachher raus. Doch bevor er mich gehen lässt, sollte ich mich noch umziehen.“ Seine Freunde starrten kurz auf den üblichen Patientenkittel, nickten dann aber, vor allen da die hübsche Krankenschwester auch schon mit einer sauberen Uniform für ihren Patienten kam.

Nur eine halbe Stunde später betrat Jeremiah mit einen mulmigen Gefühl im Bauch die Brücke der Aiwa. Er hatte sich nicht nur umgezogen, sondern sich auch geduscht und rasiert. Das sich vor ihm öffnende Turboliftschott erregte die Aufmerksamkeit der Brückenmannschaft. Ihre Blicke musterten den Neuankömmling und dieser konnte sich vorstellen, was sie dachten: „Das ist also der Offizier der einfach so ein Schiff gesprengt hat. So etwas tut man doch nicht. Den sollte man aus der Flotte werfen.“ Jerry versuchte sie zu ignorieren, dachte aber so für sich: „Ihr habt doch alle gar keine Ahnung.“

Jedoch erhob sich vom Platz des Kommandanten eine Frau, bei der es sich offenbar um Captain Taylor handeln musste. Jeremiah gab ihr Anblick einen Stich ins Herz, ähnelte sie doch Robin Dellmare sehr. Dasselbe freundliche und dennoch resolute Auftreten. Und vor allen die roten Haare, auch wenn sie bei der Kommandantin der Aiwa etwas länger waren. „Ich bin Captain Sonya Catherine Taylor die Kommandantin der Aiwa.“, stellte sie sich vor. „Sie müssen Lieutnant Esteban sein.“ Jerry nickte: „Sie wollten mich sprechen, Ma’am.“ „Das ist korrekt.“, erwiderte Sonya. „Aber nicht hier. Wir gehen in meinen Bereitschaftsraum.“ Die Kommandantin der Aiwa ging voraus, während ihr Besucher ihr nach einem kurzen lautlosen Seufzer folgte.

Im Bereitschaftsraum angekommen bot Sonya dem Lieutnant zuerst höflich einen Sitzplatz an und fragte ihn dann, was er trinken wollte. Jerry setzte sich und überlegte. Er hatte regelrecht Appetit auf eine frische Tasse Kaffee. Aber Angesichts der Tatsache, dass er gerade erst aus dem Koma erwacht war und sich noch schonen sollte, verzichtete er auf seine „Lieblingsdroge“ und bot um ein schlichtes Glas Wasser.

Captain Taylor replizierte das gewünschte sowie für sich eine dampfende Tasse Kaffee, welche ihr leicht neidische Blicke ihres Besucher einbrachte, und setzte sich hinter ihren Schreibtisch. „Sie wundern sich sicherlich, warum ich sie sprechen will?“ Jeremiah schüttelte mit dem Kopf: „Nein nicht wirklich, Captain.“ „Wer hat denn da wieder geplaudert. Bestimmt Doktor Toklan. Aber sei es wie es sei. Ich wollte sie einfach kennen lernen, dienstlich gemeint natürlich.“

„Mich kennen lernen?“, wiederholte Jeremiah verwirrt. Er hatte mit vielen gerechnet, aber nicht damit. „Ja. Sehen sie, ‚ihre’ Leute haben uns sehr, ich will nicht sagen unter Druckgesetz, aber sie haben meinen Offizieren, besonders meinen Einsatzoffizier ganz schön in den Ohren gelegen, damit wir sie finden. Und sie haben nie aufgegeben, selbst als die Zeit voranschritt. Außerdem habe ich mir meine Privilegien als Captain zunutze gemacht und den Vorabbericht den Lieutnant Nakara an das Oberkommando gesendet hat, durchzulesen. Und was da stand fand ich schon beeindruckend, zumindest für einen Offizier ihres Alters und ihres Ranges. Und das sie ihr eigenes Leben für das ihrer Crew riskiert haben. Der eine oder andere würde das als heldenhaft bezeichnen.“

„Ich äh bin kein mhm Held.“, stotterte der sonst so redegewandte Jeremiah. Um sich zu sammeln, stand er auf und trat an das große Aussichtfenster neben dem Schreibtisch und betrachtete die vorbeiziehenden Sterne: „Nein, ich bin kein Held.“, wiederholte er, wenn auch eher mehr für sich. „Die wahren Helden liegen unten auf ihrer Krankenstation. Ich habe ganz einfach das getan, was ich für richtig hielt.“

Danach drehte er sich um: „Ich habe es zumindest versucht. Doch ehrlich gesagt, ich habe oft an mir gezweifelt, habe mich immer gefragt, ob ich das Richtige tue.“ Sonya nickte: „Ich weiß, was sie meinen. Nicht immer ist es das Richtige, wenn man das Richtige tut. Sie werden mir sicherlich zustimmen, dass man als Kommandant eine immense Verantwortung trägt. Alle Entscheidungen, die man treffen muss, haben Einfluss auf das Leben vieler. Im besten fall dreht es sich nur um die eigene Crew, im schlimmsten Falle geht es aber um das Schicksal von Millionen. Auch sie haben Entscheidungen für andere außerhalb der Waterloo getroffen. Mit ihrer Entscheidung, das Schiff zu zerstören, haben sie mir und den anderen Captains die Entscheidung abgenommen, zu überlegen, was wir mit Ihnen machen.“

„Wie meinen sie das Captain.“ Sonya schnitt eine Grimasse und erklärte: „Fairerweise muss Ihnen erzählen, dass man im Oberkommando davon ausging, dass das Schiff von einer feindlichen macht übernommen wurde. Der Verband hatte daher den Befehl das Schiff auf jede erdenkliche Art und Weise wieder unter Kontrolle zu bringen. Und wir hatten auch die Freigabe, das Schiff zu zerstören, sollte eine Rückeroberung nicht möglich sein. Und glauben sie mir, allein der Gedanke dran, dass ich dafür Überlebende ihrer Crew opofern zu müssen, hat mich auch innerlich zweifeln lassen.“

Jeremiah nickte: „Ich hatte mit dieser Vorgehensweise von Seiten des Oberkommandos gerechnet. Das ist so typisch für die Admiralität. Und auch wenn es jetzt müßig ist, darüber zu spekulieren, was passiert wäre, wenn die Waterloo intakt auf den Konvoi gestoßen wäre. Es wäre zum Kampf gekommen, vor allen da die Hologramme die Kontrolle über die Waffen hatten. Ein Gefecht hätten wir nicht überstanden, aber es hätte Verluste bei dem eien oder andenren schiff gegeben. Und ein Enterkommando hätte es noch schlimmer gehabt. Die Hologramme haben eine grausame Art entwickelt, Lebewesen zu töten.“

Captain Taylor winkte ab: „Wie bereits erwähnt, ich kenne den Bericht von Lieutnant Nakara. Sie brauchen die Details nicht zu nennen. Allein die Beschreibung zu lesen war grausam genug. So etwas ließe sich nicht mal ein Cardassianer einfallen. Sei es daher wie es sei. So wie die ganze Krise gelaufen ist, denke ich sind wir alle recht gut dabei weggekommen.“ „Sie machte eine Pause und fügte ernst hinzu: „Aber da wäre noch ein Punkt über den ich mit Ihnen sprechen muss.“

Jerry setzte sich wieder: „Jetzt kommt es:“, dachte so für sich. „Ja, Captain.“ „Es geht um Captain Dellmare und Lieutnant Commander Bates. „Wir haben ihre sterblichen Überreste mit aus dem Shuttle geborgen. Und unabhängig voneinander haben mich ihr Einsatzoffizier, wie heißt er noch gleich ..“, Sonya dachte kurz angestrengt nach. „Ach ja, Ensign Lang und auch ein Chief Parker mich angesprochen und haben mich darauf hingewiesen, dass sie Lieutnant die Gedenkfeier für die beiden leiten wollen.“

Und wieder einmal hatte es die Kommandantin der Aiwa es geschafft ihren gast zu verblüffen. Obwohl ihn das gar nicht überraschen sollte. „Ähm das ist korrekt Ma’am. Ich hatte mit beiden darüber geredet. Deswegen habe ich auch beide mhm Leichen mitgenommen.“ An der Stelle machte Jerry eine Pause und seine Miene verfinsterte sich etwas. Dann fiel ihm der entscheidende Punkt ein: „Quentin, ich meine Ensign Lang, hat mich darauf hingewiesen, dass er sie bereits gefragt hat, ob ich die Gedenkfeier leiten darf. Er hatte auch gemeint dass sie etwas überrascht waren.“

Sonya lächelte leicht: „Das stimmt. Um ganz ehrlich. Ich bin offen gestanden ganz froh darüber, dass sie die Ansprache halten werden. Ich hasse das ganz einfach. Und zum anderen, was hätte ich sagen sollen. Ich kannte ihre Freunde gar nicht. Ich hätte da kurz über die Akten referiert und das war es. Eine Ansprache von Ihnen ist da sicherlich persönlicher.“ Sie machte eine Pause: „Es sein sie fühlen sich dazu nicht in der Lage. Dann übernehme ich das.“ Doch Jeremiah schüttelte mit den Kopf: „Nein, ich mache es. Das bin ich den beiden schuldig.“

Captain Taylor nickte: „Nun gut, wie sie meinen.“ Die Frau räusperte sich: „Gut, das wäre erstmal alles von mir. Ich würde vorschlagen sie ruhen sich noch etwas aus Lieutnant. Und sicherlich wollen sie sich zu Hause bei ihren Freunden und Verwandten melden. Aber vergessen sie bitte nicht, dass Command auch noch einen Bericht von Ihnen haben möchte.“ „Verstanden Captain.“ „Gut, sie können dann wegtreten.“

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  • 4 Monate später...

Nach dem Gespräch mit Captain Taylor fuhr Jeremiah mit dem Turbolift zu dem ihm zugewiesenen Quartier. Wie die Kommandantin der Aiwa bereits angedeutet hatte, hatte er noch etwas zu tun. Doch bevor der die Nummer des Komanschlusses seiner Familie in San Fransisco eingeben konnte, fiel ihm noch etwas anderes ein. Eine Verpflichtung, die ihm sehr ernst war. Und die keine Aufschiebung duldete. Nämlich die Frage was nun aus Natalie wurde?

Jerry und Robin war zwar immer klar gewesen, dass da Mädchen irgendwann wieder in ihr Heim für Flüchtlings und Kriegswaisen auf Deneva zurückkehren musste, aber die verstorbene Kommandantin der Waterloo hatte überlegt, ein paar Bekannte anzurufen, um dafür zu sorgen, dass ihr Schützling in eine passendere Einrichtung dieser Art kam, in eine Einrichtung wo man sich mehr um die einzelnen Kinder und Jugendlichen kümmern konnte, weil man eben nicht über die Maximalkapazität hinaus belastet war.

Nach kurzem Überlegen beschloss Jeremiah die zuständige Mitarbeiterin beim Familienministerium anzurufen. Winona Ferguson hatte sich beim Gespräch über den weiteren Verbleib Natalies an Bord der Waterloo recht kooperativ gezeigt. Robin und Jerry hatten der zivilen Beamtin zwar im Grunde keine Wahl gelassen, aber dennoch war sie recht nett gewesen. Und vielleicht konnte sie auch dieses Mal helfen eine vernünftige Lösung zu finden. Schließlich ging es um das Wohl von Natalie.

Also gab Jerry die Komnummer ein und reagierte etwas überrascht, als ein schon etwas älterer, recht streng dreinblickender Mann auf dem Bildschirm erschien. „Familienministerium, Abteilung für Flüchtlings- und Kriegswaisen, Gunther Berger.“, stellte sich dieser vor. „Mein Name ist Jeremiah Esteban. Ich hätte gerne mit Ms. Ferguson gesprochen.“ Gunter blickte nun noch ernster drein und fragte etwas barsch: „Dienstlich oder privat.“ Sein Gesprächspartner brauchte nicht lange überlegen: „Dienstlich.“

Der Mann verschwand von dem Monitor und etwa eine Minute später erschien die gewünschte Gesprächpartnerin auf den Bildschirm. Winona stutze erst kurz, erkannt dann aber den Lieutnant: „Mr. Esteban was kann ich für sie tun?“ Dann sah sie über den Erfassungsbereich hinweg und rief: „Gunther, bring mir bitte die Warren - Akte.“

Während die Frau auf die Akte wartete fiel ihr noch etwas ein: „Wo ist eigentlich Captain Dellmare.“ Unruhig rutschte Jerry auf seinen Stuhl hin und her. Wie ein Schüler, der beim Spicken erwischt wurden war. Doch es half nichts. Er musste die Wahrheit sagen. „Der Captain ist tot. Sie, sie wurde ermordet.“

Die Sachbearbeiterin des Familienministeriums hatte schon viel gehört, erlebt und gesehen. Doch bei solchen Nachrichten musste auch sie schlucken. Doch dann holte sie tief Luft und konzentrierte sich auf das Wesentliche. „Ich hoffe Natalie war nicht Augenzeugin des Vorfalls.“ „Leider doch.“, musste Jeremiah zerknirscht zugeben. „Gab es sonst noch außergewöhnliche Ereignisse im Leben von Natalie.“, hakte Winona weiter nach. Sie hatte nämlich so eine Ahnung, dass das ganze noch nicht alles gewesen sein konnte.

Doch gerade brachte ihr Kollege die gewünschte Akte und gab Jerry die Chance sich zu sammeln. Doch er kam nicht umhin, die Befürchtungen seiner Gesprächspartnerin zu bestätigen. „Nun da gab es einiges.“, begann der junge Mann vorsichtig. „Zwei waren aber entscheidend. Zum einen hat Natalie ein sterbendes Crewmitglied gefunden Und zum anderen ist eine ihrer Bezugsperson, ich nebenbei erwähnt, nur gerade so den Tod von der Schippe gesprungen.“

Ms. Ferguson traute ihren Ohren nicht. Das Sprichwort: „Wenn es regnet, dann gießt es gleich.“, traf hier vollkommen zu, aber nichtsdestotrotz, hätte das nicht passieren dürfen. „Wie konnte das nur passieren. Ich hätte ihren Plan, dass Natalie an Bord des Schiffes bleibt, nie zugestimmt, wenn ich gewusst hätte, dass die Mission der Waterloo so gefährlich gewesen ist.“, erklärte sie verärgert. „Und sie halten sich für einen guten Vater. Also ich weiß wirklich nicht. Ich stelle mir da etwas anderes darunter vor.“

Jerry hob abwehrend die Hände. „Ms. Ferguson, sie müssen mir glauben, wenn ich ihnen sage, das da Umstände gewirkt haben, die a) entweder außerhalb meiner Kenntnis oder b) außerhalb meiner Einflussnahme lagen. Das wenige was getan werden konnte, habe ich versucht zu tun. Aber manchmal ist das Schicksal einfach gegen einen.“

Winona nickte, schon wieder etwas versöhnt. „Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Aber ich würde gerne mehr über die Umstände erfahren.“ „Das geht leider nicht. Das Ganze ist als geheim eingestuft. Ich habe ihnen schon das gesagt, was ich ihnen sagen kann.“, erwiderte Jeremiah. „Und das war nicht viel.“, bemerkte Winona etwas vorwurfsvoll

Die Frau machte eine Pause: „Aber nun gut. Das Problem ist nun mal da und ich denke wir sollten uns überlegen, wie wir Natalie am besten helfen können.“ „Das wird nicht leicht. Sie hat eine Menge durchgemacht und braucht nun viel Aufmerksamkeit und Hilfe.“, erklärte Jerry nachdenklich. „Aufmerksamkeit, die man ihr auf Deneva vermutlich nicht schenken kann.“ Die Sachbearbeiterin seufzte: „Sie treffen voll ins Schwarze, Lieutnant.

Sie bemerkte denn Blick, den Jeremiah ihr zuwarf: „Ich weiß, was sie sagen wollen, Lieutnant. Aber in einer anderen Einrichtung einen Platz für Natalie zu finden, ist gar nicht so einfach.“ Jerry überlegte: „Ich und die anderen Überlebenden fliegen über Betazed zur Erde. Könnten wir Natalie dort absetzen?“

Winona schüttelte mit dem Kopf: „Betazed können sie vergessen. Dort sind die Einrichtungen auch an der maximalen Kapazität. Wir haben dort mit vielen Kindern zu tun, deren Eltern während der Besatzung des Planeten durch das Dominion getötet wurden.“ Sie überlegte aber: „Na ja, Erde klingt aber ganz gut. Vielleicht ließe sich da etwas machen.“

Der Bildschirm wurde dunkel und durch das Föderationslogo und der Schrift „Please Stand by“ ersetzt. Nach etwa zehn Minuten erschien Winona Ferguson wieder auf den Bildschirm. „Ich habe etwas gefunden. In unserer Einrichtung in Abbotsford, einige hundert Kilometer westlich von Vancouver wäre ein Platz für Natalie frei. Der Leiter gilt zwar als etwas streng, aber sie werden mir sicherlich zustimmen, dass Natalie doch etwas Disziplin vertragen könnte. Außerdem arbeitet dort eine alte Freundin von mir, die ich von meiner Ausbildung her kenne. Ich werde sie bitten, ein Auge auf Miss Warren zu werfen.“ „Klingt gut.“, erklärte Jeremiah. „Ich denke, das wird das Beste sein.“

Die Sachbearbeiterin nickte. „Ich bin froh, dass wir dass klären konnten. Also werde ich die dortigen Stellen informieren und Ihnen lasse ich die Kommdaten zukommen, damit sie sie über ihren Flugplan informieren können.“ „Einverstanden.“ „Gut, ich hoffe es kommt bei ihnen nichts dazwischen. Sollte es aber Probleme geben, informieren sie mich sofort.“ „In Ordnung. Auf Wiedersehen Ms. Ferguson. Und vielen dank für ihre Hilfe.“

Jerry beendete erleichtert die Verbindung. Er war sich nun sicher, dass Natalie eine Chance auf eine glückliche Zukunft hatte. Auch wenn es ihm schwer fiel, sich von ihr zu trennen, weil er das Mädchen auf eine brüderliche Art und Weise mochte, wusste er, dass die mit Ms.. Ferguson ausgearbeitete Variante, das Beste für Natalie war. Darüber hinaus konnte sie mit den Überlebenden der Waterloo zur Erde zurückkehren, was noch einen kleinen Aufschub bis zu Trennung bedeutete.

Und letztendlich, was wären denn die vernünftigen Alternativen gewesen. Im Grunde genommen nur, dass Natalie von jemanden aus der Waterloocrew adoptiert werden würde. Aber zum einen war das ein sehr komplizierter und langwieriger Prozess, zum anderen sollte der oder die Betreffende dem Mädchen ein sicheres zu Hause bieten können. Und diese Anforderung konnte niemand von Natalies Freunden auf erfüllen. Abgesehen vielleicht von Jerry selbst. Aber so lange seine Zukunft noch so ungewiss war, war das auch keine Option.

Für einen kurzen Moment hatte Jeremiah zwar daran gedacht, seinen Vater zu bitten, Natalie bei sich aufzunehmen. Aber allein die Tatsache, dass weder Elizabeth oder David seinen Schützling kannten und daher nicht angemessen auf ihre Erlebnisse eingehen konnten, sprach dagegen. Außerdem wusste Jerry nicht, wie Natalie auf Samuel reagieren würde und auch umgekehrt würde das für das eine oder andere Problem sorgen. Nein, die jetzige Lösung war wirklich, das Beste für Natalie.

Doch nachdem der Punkt geklärt war, beschloss Jerry nun wirklich sich zu Hause zu melden, er freute sich schon auf die überraschten Gesichter, seiner Familie. Doch niemand nach etwa zwei Minuten erschien die automatische Aufzeichnung, doch da schaltete der junge Mann ab. Er mochte es nicht, eine Nachricht zu hinterlassen und verwendete diese Möglichkeit nur im Notfall.

Danach sah er auf seinen Chronometer und dachte nach. Seinen Vater würde er sicherlich in dessen Büro im Hauptquartier der Sternenflotte erreichen. Aber wo steckten nur Hanni und Elizabeth. Zur Mittagszeit müssten sie eigentlich zu Hause sein. Außer natürlich sie waren irgendwohin eingeladen worden, wo sie auch Benjamin und Samuel mitnehmen konnten.

Nach einen kurzen Hin und Her beschloss der junge Mann seinen Vater in Verbindung zu setzen. Routiniert gab er die entsprechenden Kontaktdaten ein und nur Sekunden später wurde die Verbindung hergestellt.

„Comm....“ Der Rest seines Ranges blieb David Esteban im Halse stecken. Überrascht, um nicht zu sagen fassungslos, starrte der Ingenieur auf sein Display. Die beiden Männer blickten sich eine Weile an, bis Jerry schließlich mit einen „Hi, Dad.“ das Schweigen brach.

David wusste nicht so recht was er erwidern sollte. Zum einen war er froh, dass sein Sohn am Leben war, zum anderen fand er es ein wenig seltsam, dass er nur so wenig über die Lippen brachte. „Mehr hast du nicht zu sagen, Jerry.“, erwiderte der Commander leicht vorwurfsvoll. „Als die Waterloo in der Nähe des Betrekanebels gesichtet worden und entschieden wurde, das Schiff abzufangen, habe ich offen gestanden mit dem Schlimmsten gerechnet. Und du kommst nur mit einen ‚Hi Dad.‘" Jeremiah lächelte entschuldigend: „Tut mir leid, Dad, dass ich dir schlaflose Nächte bereit habe. Mir geht es aber soweit ganz gut.“ David nickte erleichtert und gab ein paar Daten in seinen Deskviewer ein. Und stutzte: „Du meldest dich von der Aiwa.“, stellte er halb fragend fest. „Was ist mit der Waterloo?“ „Zerstört.“, erklärte sein Sohn kurz angebunden.

Auf den fragenden Blick, den er dafür erhielt, erklärte Jerry: „Dad, das ist eine lange und komplizierte Gesichte. Außerdem kann und will ich das auch nicht über Subraum mit dir oder auch irgendjemand anderen ausdiskutieren. Aber ich muss sowieso noch einen Bericht für Admiral Patterson schreiben. Ich schicke dir eine Kopie.“ Der junge Mann machte eine Pause: „Ich rufe aber eigentlich an, um zu fragen wo Hanni und Benjamin stecken. Zu Hause reagiert keiner auf meine Kontaktversuche.“

Nun veränderte sich das Mienenspiel von David. Es war kaum sichtbar, aber da Jeremiah seinen Vater genau kannte, fiel es ihm auf. Und es bereitete ihm Sorgen. „Die beiden sind zusammen mit Liz und Sam bei deiner Großmutter Lois in Montana.“ „In Montana? Warum?“ „Warum?“, wiederholte David etwas patzig. „Meine Mutter will eben ihren Enkel und ihren Urenkel sehen. Darum.“

Bei Jerry läuteten nun die ersten Alarmglocken. Da stimmte etwas nicht. Die Erklärung war an sich stimmig, aber der junge Mann war sich sicher, dass seine Verlobte San Fransisco nie verlassen hätte, solange er noch vermisst war. Doch er würde den wahren Grund nie erfahren, wenn er jetzt aggressiv nachfragen würde. Da würde sein Vater einfach auf stur schalten. Daher lenkte Jeremiah ein: „Ich war bloß neugierig. Es hat mich eben ein wenig gewundert, das ist alles.“ Er machte ein Pause: „Und gibt es sonst etwas Neues?“

„Nein nichts.“ Bei dieser Antwort zeigte David aber Anzeichen, die darauf hinwiesen, dass er log. Und Jerry kannte sie alle. Sein Vater log zwar nun wirklich selten, aber da das Vater – Sohn - Verhältnis der beiden lange Zeit nicht das Beste gewesen war, hatte sich Jeremiah als Teenager eher auf die negativen Seiten seines Vater konzentriert, um „Munition“ zu haben, wenn es zum Streit kam. Dabei hatte er die Anzeichen auch gelernt, wobei er wesentlich länger gebraucht hatte, zwischen einer Höflichkeitslüge und einer dienstlich bedingten Lüge zu unterscheiden.

Doch diese Lüge war keiner der beiden Kategorie zuzuordnen. Und das machte Jerry am meisten Sorgen. Noch mehr als die Tatsache, dass ein Vater überhaupt log. Er war sich nun 100prozentig sicher, das etwa nicht stimmte. Und er würde dem auf dem Grund gehen. Aber nicht jetzt. „Na ja. Dann will ich dich mal nicht von der Arbeit abhalten. Bevor du Ärger mit dem Admiral bekommst. Ich melde mich wieder. Tschau.“

Der Monitor wurde dunkel und Jeremiah begann zu überlegen, was los sein könnte. Hatten sein Vater und seine Stiefmutter Krach gehabt. Unwahrscheinlich. Denn dann wäre Elizabeth mit Samuel nach Vancouver zu ihren Eltern gefahren und nicht nach Montana. Aber vielleicht war Lois Esteban krank. Aber dann hätte David etwas gesagt. Dann hätte er ganz einfach anders reagiert. Und andere Lösungen fielen dem jungen Mann nicht ein.

Das Ganze wurde eh nur verwirrender je länger er darüber nachdachte, weswegen Jerry die Komnummer seiner Großmutter eingab. Vielleicht hatte Hanni eine Erklärung parat warum sich sein Vater so merkwürdig verhielt. Es dauerte etwas, bis die Verbindung aufgebaut wurde, dann erschien aber das Gesicht von Lois Esteban auf den kleinen Bildschirm des Deskviewers. Sie wollte sich erste mit ihren üblichen „Hallo.“, melden, doch das einfache Begrüßungswort erstarb ihr, wie bereist ihren Sohn kurz zuvor, vor Überraschung auf den Lippen.

Nachdem sich die beiden eine Zeit lang einfach nur angestarrt hatten, begann Jerry: „Hallo Grandma.“ Nun fasste sich auch Lois ein Herz: „Jerry mein Junge. Das ist eine Überraschung, dass du dich meldest. Wie geht es dir?“ „Ganz gut. Ist Hanni in der Nähe?“ Lois nickte. Sie nahm es ihren Enkelsohn nicht mal krumm, dass er nicht länger mit ihr reden wollte. Nein, sie verstand wirklich, dass er mit der Person, die er so liebte, reden wollte: „Ja natürlich. Ich hole sie.“

Nur knapp eine Minute später konnte Jerry seine Verlobte bereits hören: „Was ist den nun so wichtig. Lois. Erzähl es mir doch.“ Der junge Mann lächelte. Seine Großmutter konnte auf eine ganz liebe Art manchmal echt etwas hinterhältig sein. Mit anderen Worten, er freute sich nicht nur darauf Hanni zu sehen, sondern auch das verdutzte Gesicht dass sie machen würde, wenn sie ihn sah.

Und er wurde nicht enttäuscht. Seine Verlobte riss erst die Augen auf. Als könnte sie gar nicht glauben, was sie da sah. Dann lächelte die junge Frau aber, das jeden zum schmelzen gebracht hatte, aber nur für einen einzigen Mann reserviert war. Nur für ihn allein, Jeremiah Esteban. Sofort kletterte seine gute Laune ins unermessliche. All der Stress, all die Sorgen, all die Ängste waren wie weggeblasen.

Denn mit Hanni reden zu können, sie zu sehen, das bedeutete Normalität, bedeutete Hoffnung. Hoffnung, dass dieser Alptraum, den er in den vergangenen Wochen erlebt hatte, nun zu Ende war. Doch Jerry brachte keinen Ton heraus. Schließlich konnte er sich zu einen „Hi.“, überwinden.

„Hi.“, erwiderte seine Verlobte. Dann feixte sie: Wann immer du in Schwierigkeiten steckst oder gesteckt hast, kommst du nur mit diesen kurz angebunden ‚Hi’. Manche Dinge ändern sich halt nie.“ Dann wurde sie wieder ernst: „Ich hoffe die Schwierigkeiten sind vorbei.“

Der junge Mann seufzte. Zur Eigenschaft Hannis, immer gleich auf den Punkt zu kommen, stand er offen gestanden etwas ambivalent gegenüber. Manches Mal war das schon recht praktisch, aber jetzt, da war er nicht sehr begeistert davon. Er überlegte kurz: „Ich möchte es mal so ausdrücken. Die meisten Schwierigkeiten sind vorbei. Und Rest ist eigentlich nur noch Peanuts.“

Hanni musterte ihren Verlobten und forderte ihn dann auf: „Dreh mal bitte deinen Kopf nach links.“ Jerry tat zwar nichts dergleichen, konnte er sich doch denken, worauf sie hinauswollte. Und er wurde nicht enttäuscht. „Was hast du da? Das sieht mir nicht nach Peanuts aus.“ „Ich trage einen Kortikalmonitor.“, erklärte er. „Und warum.“ „Es gab da einen kräftigen Zusammenstoß mit meinen Kopf und einer Shuttlekonsole. Aber keine bange, meinen Kopf geht es gut. Du weist ja, was für ein Dickschädel ich sein kann.“, erzählte Jeremiah gestelzt und versuchte dadurch witzig zu sein, um abzulenken.

Doch es funktionierte nicht. „Was ist denn passiert?“, hakte Hanni nach. „Hab ich doch gesagt. Ich bin volle Kanne mit dem Kopf gegen eine Konsole geknallt.“, wiederholte Jeremiah. Seine Verlobte hob bloß die Augenbrauen: „Und warum. Ich meine so was machst du doch nicht aus Spaß. Oder entwickelst du neue Tendenzen.“ Jerry lachte: „Du meinst, ob ich einen Counsellor brauche.“ Es entstand eine kurze Verlegenheitspause. „Nein eigentlich nicht.“

Doch Hannis bohrender Blick übertrug sich über die Subraumverbindung und so seufzte der junge Mann. „Es hat im weiteren Sinne mit dem Verschwinden der Waterloo zu tun. Aber das zu erklären, würde sehr lange brauchen. Und außerdem ist es etwas, was ich eigentlich nicht besprechen kann. Zumindest nicht so öffentlich. Also nichts, was ich mit dir über Subraum besprechen kann.“ Die junge Frau auf dem Bildschirm seufzte: „Immer diese Geheimniskrämerei.“

„Was ist mit Benjamin. Ich würde ihn gerne sehen“, wechselte Jeremiah geschickt nach einer kurzen Pause das Thema. „Er schläft grade Ich würde ihn nur ungern Wecken. Derzeit dauert es ewig, dass er mal einschläft bei dem kleinen Quirl. Ich frage mich wo er seine ganze Energie hernimmt. Er ist manches Mal einfach nicht müde zu kriegen.“ Jerry feixte: „Das hat er von mir. Aber dann lass ihn schlafen. Ich werde mich soweit es geht in Zukunft häufiger melden. Sag ihn aber, dass sein Daddy ihn lieb hat.“ Hanni nickte: „Mach ich.“

Das Paar schwieg nun eine Weile, dann bemerkte Jerry nachdenklich: „Apropos Daddy. Ich mache mir Sorgen um meinen Vater. Als ich ihn vorhin angerufen habe, weil ihr nicht zu Hause gewesen seid, hat er sich recht merkwürdig Verhalten. Weist du was mit ihm los ist.“ Hanni schnitt eine Grimasse. „Das ist eine lange Geschichte.“, erklärte seine Verlobte. „Erzähl ich habe Zeit.“ „Das ist auch etwas, was man nicht über Subraum bereden sollte.“

„Kannst du nicht ein paar Andeutungen machen.“

Die junge Frau seufzte. Ihr Verlobter würde nicht locker lassen, bis er Bescheid wusste. Und ein paar Hinweise konnten ja nicht schaden. „Also gut. Alles fing eigentlich damit an, dass Captain Tannrim persönlich vorbeigekommen ist, um zu erzählen, dass die Waterloo vermisst wird. Einige Zeit später bat er deinen Vater um einen Gefallen. David sollte die Offiziere, welche die alte Führungscrew der Community ersetzt haben, überprüfen. Und kaum, dass er fertig war, wurde dein Vater in einen Unfall verwickelt. Und wir sind beide der Meinung, dass das kein Zufall war. Aber mehr weiß ich letztendlich auch nicht.“

Jerry winkte ab: „Ist schon okay. Ich war halt neugierig.“ Er war sich sicher, dass Hanni mehr wusste als sie zugab. Aber das was sie ihm erzählt hatte reichte schon aus, um ihn Sorgen zu machen. Denn es war eben das was ungesagt bleib, aufgrund der Verbindung ungesagt bleiben musste. Aber er konnte keine eigenen Nachforschungen anstellen. Denn so egoistisch es auch klingen mochte, er hatte genügend eigene Probleme. Probleme die seine volle Aufmerksamkeit erforderten.

Doch dann wurde Jeremiah aus seien eher düsteren Überlegungen herausgerissen. „Sag mal, wann bist du wieder auf der Erde?“, wollte seine Verlobte wissen. „Na ja, wir sind jetzt auf den Weg nach Sternenbasis 47. von dort aus geht es mit einen anderen Schiff nach Betazed. Und dann mit einen gecharterten Zivilraumschiff zur Erde. Das dauert schätzungsweise drei Wochen, wenn nicht sogar noch etwas länger.“ „So lange?“, Hanni seufzte. Ihr Verlobter lächelte entschuldigend. „Ja. leider.“

Die Beiden schwiegen wieder. „Du siehst ziemlich müde aus.“, bemerkte Hanni Stevenson nach einer Weile. „Ich denke, wir sollten aufhören uns anzuschweigen. Du solltest dich ausruhen. Außerdem gehe ich mal davon aus, dass du dich in Zukunft häufiger melden wirst.“ Jerry nickte: „Ich werde es zumindest versuchen.“ Dann machte er eine Pause: „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch, Hase.“ Jeremiah lächelte, als ihm seine Verlobte außerdem eine Kusshand zuwarf

Doch es war nun Zeit sich zu verabschieden. „Ich denke, wir machen dann mal Schluss für heute. Ich melde mich, wenn Benny wach ist.“ Hanni zog erst eine Schnute (Ein Gesichtsausdruck, den Jerry so sehr liebte, auch wenn er eher negative Gefühle ausdrückte. Aber der junge Mann fand, dass es ihre Attraktivität erhöhte.), nickte dann aber: „Aber lass nicht wieder so viel Zeit verstreichen.“ Dann griff sie nach vorne um die Komverbindung zu beenden.

Damit war der Bildschirm wieder schwarz und Jerry überlegte, ob er doch ein paar Nachforschungen anstellen sollte, Seiner Vorbehalte zum Trotz. Eine Idee, welche der junge Mann wieder verwarf.

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