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Adrian J Walker - Am Ende aller Zeiten


einz1975

Empfohlene Beiträge

… weiß man vielleicht wirklich erst, was man liebt und vermisst. Edgar Hill, ein Vater von zwei kleinen Kinder, Mann einer sich sorgenden Frau und Angestellter, welcher mehr Unglücklich ist, als das er ständig lächelnd durch den Tag rennt. Eines Tages passiert es aber, die Welt geht im wahrsten Sinn unter. Er selbst wohnt in einem kleinen Ort in England, weit weg von den großen Städten und vielleicht war auch dieser Fakt einer der Gründe, warum er überlebt hat. Nur halb bei Verstand schafft es Ed seine Familie am Leben zu halten. Versteckt im Keller überleben sie die ersten Wochen. Die Kinder sind von dieser Katastrophe schlimmer mitgenommen als die Erwachsenen und nur durch ein wenig Glück werden sie gerettet, doch sein Abenteuer sollte erst noch kommen.

Er meldet sich freiwillig, um nach Nahrung und Wasser zu suchen. Viele Tage ist er manchmal weg und eines Tages sind alle verschwunden. Eine große Evakuierungsaktion hat die Überlebenden zusammengerufen und sie sollen jetzt mit Schiffen in andere Länder gebracht werden, die es nicht so schlimm erwischt hat wie England. Edgar muss sich jetzt mit seinem Trupp 500 Meilen quer durch England schlagen, damit er seine Familie wiedersehen und vielleicht auch gerettet wird. Alles wäre so einfach gewesen. In ein Auto steigen, losfahren und schon wäre man in wenigen Tagen am Ziel. Doch diese heile Welt ist nicht mehr und so müssen sich Ed und seine Kameraden durch diese postapokalyptischen Zustände ziehen.

Dabei lernen wir sehr unterschiedliche Charaktere kennen. Die einen sind sehr hilfsbereit und glauben wirklich an das Gute im Menschen. Andere wiederum sind durchtrieben und nutzen diesen Zustand um Macht und Gewalt über die Überlebenden zu bringen. Skurrile und unwirkliche Geschichten der einzelnen Personen ergänzen diese Reise, welche nicht ganz so ausgeht, wie man es zu hoffen wagt. Walker hat bei der Beschreibung im ersten drittel des Buches eine wahres Feuerwerk an Worten gefunden, um sich und sein Leben zu beschreiben. Allein die Tatsache Kinder aus einer Spaßtagesstätte zu holen, wird bei mehr als einen Erwachsenen ein mitnicken hervorrufen.

Später gleichen sich viele Zustände unserer Helden, was der Tatsache geschuldet ist, dass der menschliche Körper eben doch seine Grenzen hat. Das Abenteuer wirft hier und da auch Fragen auf, welche mit einigen Logiklöchern auch noch erweitert werden, dafür hat der Autor aber wohl mehr als einen Survival-Guide gelesen. Was isst man wenn es kaum noch etwas gibt? Wo findet man noch Wasser wenn eigentlich alles verdreckt ist oder wie bewegt man sich in einer derart zerstörten Welt am schnellsten voran? Selbst die Frage nach Gott findet einen Platz in diesem Buch und vielleicht hat der Autor Recht, es geht gar nicht darum ob man an ihn glaubt oder nicht, sondern das man etwas hat, an dem man sich festhalten kann.

Fazit:
Ein spannend verpacktes Abenteuer, eine Reise mit vielen Hindernissen und ein Vater, welcher erkennt, dass die Familie der Grund ist, warum man all die Schmerzen überleben kann. Adrian J Walker versucht nicht die Welt schön zu reden und greift dabei auf die Wirklichkeit zurück. Die Herkunft spielt dabei keine Rolle und selbst wenn der Held dieser Geschichte dieses Abenteuer überleben sollte, wird sein Leben nie mehr das selbe sein. Der Roman ist sicherlich mehr Survival als Science Fiction, beschreibt aber anschaulich, wie wir Menschen wohl bei einer solchen Katastrophe reagieren würden.

Matthias Göbel

Autor: Adrian J Walker
Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: FISCHER Verlag
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 21.09.2017
ISBN: 978-3-596-03705-6

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Bearbeitet von einz1975
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  • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

    Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
    Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
    Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
    Schritt 3:
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