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Kurzzusammenfassung:
Während die Antares im Raumdock grundüberholt wird, bekommt die Crew Landurlaub auf der Erde und trifft zum ersten Mal nach Langem mit ihren Familien wieder zusammen. Für viele ist dies eine schmerzhafte Erfahrung, auch, da man auf der Erde nicht so zurückwillkommen geheißen wird, wie man es sich erhofft hatte...
Legende:
Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
(V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
(beat) = Pause
INT. = Interior; Innenaufnahme
EXT. = Exterior; Außenaufnahme
CUT TO = Schnitt zu
DISSOLVE TO = Überblenden auf
FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.
Bilder:
 
  
  
  
  
  
 
Episode:
                                STAR TREK: ANTARES
                                  "Nachwirkungen"
                                   teleplay by
                              Jan-Hendrik Landschoof
                                     story by
                                Sebastian Ostsieker
                                      RECAP
       R01     SCHWÄRZE                                               R01
                                   MILLER (V. O. )
                         Bisher bei "Star Trek: Antares".
                         . .
               FADE IN:
       R02     INT. ANTARES - OFFIZIERSMESSE (1X03 "NOX ANIMARUM")    R02
               Auch hier ist es dunkel und das einzige Licht dringt nur
               durch die Fenster herein. Es hüllt die Offiziersmesse in
               ein unheimliches Blau.
               An einem der Tisch in der sonst menschenleeren
               Offiziersmesse, sitzt Commander Nicole Müller. Sie
               schluchzt, Tränen laufen ihre Wangen herunter.
                                   CAYLON (V. O. )
                             (mitfühlend)
                         Nicole. . . ich hab das mit ihrem
                         Vater gehört.
                             (beat)
                         Es tut mir schrecklich Leid.
                                                              CUT TO:
       R03     EXT. WELTRAUM - ERDE (ENTERPRISE 2X26 "THE EXPANSE")   R03
               Die Xindi-Sonde feuert einen Waffenstrahl auf die
               Erdoberfläche ab.
       R04     EXT. ERDE - FLORIDA (ENTERPRISE 2X26 "THE EXPANSE")    R04
               Der Strahl schneidet eine Schneise der Verwüstung durch das
               Land, vernichtet zahlreiche Häuser, tötet zahllose
               Menschen.
                                   MILLER (V. O. )
                         Ich habe meinen Bruder, dessen
                         Frau, meine Tante, meinen Onkel
                         und meine Nichte '53 bei dem
                         Angriff der Xindi auf die Erde
                         verloren.
                                                              CUT TO:
       R05     NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – NEBENZIMMER (1X06 "NEWR05
               EARTH")
               Osbourne springt auf und reißt dabei den Tisch zur Seite.
               Die Sicherheitsleute greifen zu den Phasenpistolen, doch er
               stürzt sich bereits auf Beem und hält diesem einen zuvor im
               Ärmel versteckten Phasenschneider an dessen Kehle –
               schließlich entnimmt er die Phasenpistole des
               Waffenoffiziers.
                                   OSBOURNE
                             (hysterisch)
                         Ich sehe, Sie haben nichts
                         verstanden! Wissen Sie, es gibt
                         Menschen, die reisen zu den
                         Sternen, knüpfen Erstkontakte mit
                         fremden Spezies und beginnen,
                         irgendwo im All Kolonien zu
                         errichten – alles geht gut, doch
                         plötzlich wird die Kolonie von
                         einer dieser fremden Spezies
                         angegriffen und zerstört, die
                         Reiseroute wird zurückverfolgt
                         und es beginnt eine Invasion des
                         Heimatplaneten. . .
               Plötzlich lösen sich die Konturen William Osbournes in
               einem bläulichen Schimmern auf. Die Kamera zeigt Beems
               verbittertes Gesicht.
                                                              CUT TO:
       R06     INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM (1X08 "FLAMMEN DER HÖLLE")R06
               Caylon spricht über Subraumfunk mit Forrest.
                                   FORREST (ON SCREEN)
                         William Osbourne, Paul Andrews
                         und Jonnathan Smithers. . .
                             (beat)
                         . . . Sie sind verschwunden,
                         Fred.
                             (beat)
                         Sie sollten an Bord der
                         Constitution zur Erde gebracht
                         werden, doch gestern Abend, sind
                         alle drei aus ihren Zellen
                         verschwunden.
                                                              CUT TO:
       R07     INT. UNBEKANNTER DUNKLER RAUM (1X06 "NEW EARTH")       R07
               Wir befinden uns in einem dunklen Raum an einem uns
               unbekannten Ort. In der Mitte des Raumes steht ein großer
               Konferenztisch mit mehr als 20 Plätzen.
               Jeder dieser Plätze verfügt über ein eigenes kleines
               Computerterminal, ähnlich dem heutigen Laptop, nur eben um
               einiges kleiner.
               Das einzige Licht im Raum geht von einer ganzen Wand von
               Monitoren aus, die alle möglichen Dateien anzeigen, von
               Nachrichten, über Politik, bis hin zu den Positionen jedes
               einzelnen Raumschiffes der Sternenflotte. - Diese Wand mit
               ihren vielen Monitoren, sehen wir jedoch erst, wenn wir mit
               einer Kamerafahrt durch den gesamten Raum beginnen.
               Wir bewegen uns einmal durch den kompletten Raum hindurch,
               bevor wir wieder in der Ausgangsposition zum Stehen kommen.
               Wir hören das Zischen einer Tür, welche wir bei unserer
               Kamerafahrt NICHT sehen konnten, weil sie im vollkommenen
               Dunkel lag. Durch sie treten nun 20 schwarz Gekleidete
               Personen (sie alle sind Menschen, sehen jedenfalls
               menschlich aus) herein und setzen sich an dem
               Konferenztisch nieder. Der Mann am Kopf (im folgenden
               "ELDER 1" genannt) des Tisches bleibt jedoch stehen und
               wendet sich an die Gruppe.
                                   ELDER 1
                         Meine Damen und Herren. . .
                         unsere Mission war ein
                         Fehlschlag!
                             (beat)
                         Wir müssen uns eingehend darüber
                         beraten, wie wir weiter
                         vorzugehen haben. . .
               AUF Elder 1:
                                                              CUT TO:
       R08     NT. ERDE - NOTFALLKOMMANDOZENTRALE DER WELTGEMEINSCHAFTR08
               (2X02 "NEUE ZEITEN")
               Forrest und sechs Militärs beobachten angespannt die Lage.
                                   FORREST
                             (in den Monitor
                              sprechend)
                         Ich autorisiere "Last Hope".
       R09     EXT. ERDE - ATLANTISCHER OZEAN - TAG (2X02 "NEUE ZEITEN")R09
               Die Sonne spiegelt sich schier unendlich oft auf der
               glitzernden Wasseroberfläche des bis zum Horizont und
               darüber hinaus reichenden Atlantischen Ozeans wider: Ein
               malerischer, bezaubernder und friedlicher Anblick.
               Plötzlich sehen wir Wellen in Form von konzentrischen
               Kreisen, das Wasser fängt an zu bibbern, wir hören ein
               dumpfes, immer lauter werdendes, tieffrequentiges Brummen.
                                   CAYLON (V. O. )
                             (bedrückt)
                         Vor nicht mal hundert Jahren
                         haben diese Waffen dieses
                         Paradies dort unten fast
                         vernichtet.
               Plötzlich schießen zahlreiche Raketen aus dem Wasser,
               verdrängtes Wasser spritzt durch die Luft und glänzt im
               Sonnenschein. Direkt vor uns verlässt schließlich nach etwa
               vier Sekunden eine Rakete das Wasser, ihr aufgerüsteter
               Implusantrieb wirbelt die Oberfläche auf und beult sie für
               einen kurzen Moment gar aus.
               Wir verfolgen mit der Kamera den Weg der Raketen nach oben.
                                                              CUT TO:
       R10     EXT. WELTRAUM - ANTARES & FLOTTE (2X02 "NEUE ZEITEN")  R10
               Ein Hagel aus Laserbasierten, grün leuchtenden Waffen
               trifft die zwölf Schiffe. Plasmatorpedos prallen auf die
               schnell fliegenden Sternenflottenkreuzer. Nach nur wenigen
               Sekunden Beschuss werden zwei der zwölf Schiffe zerfetzt.
               Ebenso werden zwei Raketen getroffen, die sofort
               zurückfallen und nicht mehr mit der Flotte mithalten.
                                                              CUT TO:
       R11     EXT. WELTRAUM - ANTARES & ROMULANISCHE FLOTTE (2X02 "NEUER11
               ZEITEN")
               Ein Lichtblitz, so hell wie die Sonne, scheint den gesamten
               Raum zu erleuchten. Die gesamte romulanische Flotte, obwohl
               sie sicherlich vom einem bis zum anderen Ende über hundert
               Kilometer sich erstreckt, verschwindet in einer Explosion,
               wie sie noch kein Mensch zuvor gesehen hat.
               Eine riesige, gelb-orange-farbene Druckwelle schleudert,
               nach dem Abklingen des hellen Lichts, Trümmer und Überreste
               der Flotte von sich.
               Die Antares ist bereits weit weg, als die Explosion sich zu
               einem glühenden Feuerball verwandelt, der in der Kühle des
               Raums schnell abkühlt und sich auflöst. Es gibt keine Luft,
               um Feuer oder eine Explosion am Leben zu erhalten.
               Doch ihre Aufgabe haben die Sprengkörper erfüllt: Die
               Flotte von über hundert Schiffen ist verschwunden.
               Umherrasende Trümmer sind die letzten Reste dieser
               gewaltigen Streitmacht.
                                                           FADE OUT.
                                    ENDE RECAP
                                      TEASER
               FADE IN:
         1     EXT. WELTALL                                             1
               Wir sehen die Erde. Sie füllt den größten Teil vom
               Bildschirm aus. Dann beginnt die Kamera langsam nach links
               wegzuschwenken. Wir gleiten langsam an kleinen und großen
               Trümmerteilen vorbei. Nun beginnt die Kamera langsam aus
               der Szene herauszuzoomen. Langsam, aber sicher wird das
               Trümmerfeld immer größer, man kann Trümmer von
               romulanischen und irdischen Schiffen erkennen.
               Im Hintergrund kann man erst nur kleine Punkte sehen, dann
               erkennen wir, dass es sich um die SS ANTARES handelt, die
               von 4 Starfleetschiffen und 3 andorianischen Kreuzern
               begleitet wird.
               Während die Kamera weiter über das gigantische Trümmerfeld
               zoomt, HÖREN wir aus dem OFF Caylons Stimme.
                                   CAYLON (V. O. )
                         Captains Logbuch, Nachtrag.
                         Es ist vorbei. Die romulanische
                         Flotte wurde dank der Hilfe
                         unserer andorianischen Freunde
                         gewonnen.
                         Kein Schiff der Romulaner hat den
                         Angriff heil überstanden.
               NAHAUFNAHME ANTARES
               Wir sehen, dass die Hülle der Antares von Kampfspuren
               übersäht ist. An einigen Stellen ist die Hülle aufgeplatzt,
               hier und da kann man auch in das Innere des Schiffes
               blicken.
                                   CAYLON (V. O. ) (CONT'D)
                         Natürlich hat der Sieg gegen die
                         Romulaner seinen Tribut
                         gefordert. Viele Crewmitglieder
                         sind verletzt, einige schwer, es
                         gibt sogar einige Tote.
                         Durch den Einsatz unserer
                         Atomwaffen wurde radioaktive
                         Strahlung freigesetzt, deren
                         Auswirkungen wir schon jetzt
                         spüren können. Doch Dr. Miller
                         ist zuversichtlich, dass es keine
                         langfristigen Schäden geben wird.
         2     INT. ANTARES - KRANKENSTATION                            2
               Die Krankenstation ist übersäht mit verletzten
               Crewmitgliedern. Das Medo-Personal hat alle Hände voll zu
               tun.
               DR. MILLER geht von Patient zu Patient, gefolgt von einer
               Schwester. Sie scannt jeden mit einem medizinischem
               Tricorder, dann gibt sie Anweisungen an die Schwester für
               die weitere Behandlungen weiter. Die Kamera schweift durch
               die sonst so leere Krankenstation, deren Betten nun mit
               Patienten belegt sind.
               Über einigen Liegen sind Tücher, die die toten
               Crewmitglieder verdecken.
                                   CAYLON (V. O. )
                         Die Schäden an den Schiffen und
                         unseren Körpern sind geringer,
                         als die, die wir in unseren
                         Herzen tragen.
                         Der Kampf um unsere Heimat,
                         unsere geliebte Erde, ließ uns
                         allen den Schrecken des Krieges
                         durchleben, vom dem wir hofften,
                         dass wir ihn nie selbst erleben
                         müssen.
         3     INT. ANTARES - MASCHINENRAUM                             3
               Wir sehen das Herz der Antares, welches im Kampf schwer
               gelitten hat. Überall liegen kleine und größere Trümmer
               herum, hier und da sind Bildschirme aus ihren Halterungen
               gerissen worden, manche flackern nur noch.
               Die Kamera fährt um den Warpkern herum, welcher immer noch
               leise sein vertrautes Brummen von sich gibt. Wir sehen
               COMMANDER MILLER, deren Uniform wie die der meisten
               Anwesenden sehr verdreckt ist. Sie unterhält sich mit
               einigen Crewmen, die hin und wieder nicken und sich dann
               schließlich in verschiedene Richtungen aufmachen, um ihre
               Arbeiten zu verrichten.
                                   CAYLON (V. O. )
                         Die Schäden an der Antares halten
                         sich in Grenzen, was wir nicht
                         nur unseren blauhäutigen Freunden
                         zu verdanken haben, sondern auch
                         der großartigen und mutigen
                         Männer und Frauen, die alles
                         gegeben haben, um das Schiff in
                         einem Stück zu halten.
                         Laut Commander Müllers Bericht
                         wird der Warpantrieb bald wieder
                         mit 60% Effizienz arbeiten,
                         jedoch sind viele Schaltkreise
                         durchgebrannt, als wir unsere
                         Schilde benutzt haben. Im
                         Vergleich zu den Schilden anderer
                         Völker sind sie zwar noch
                         primtiv, doch Gott weiß, sie
                         haben unser Leben gerettet.
         4     EXT. WELTRAUM - ANTARES                                  4
               Langsam wendet sich die Kamera von dem Trümmerfeld ab und
               zoomt auf die Gruppe von Schiffen zu.
               Im ihrem Fokus befindet sich die Brückensektion der
               Antares. Wir zoomen immer weiter heran, wenden uns langsam
               von der Brücke ab, zu einem Fenster in deren Nähe. Wir
               können erkennen, dass sich dort eine Person befindet, die
               aus dem Fenster herausschaut. Es ist Captain Caylon.
         5     INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM                         5
               Langsam wendet sich der Captain von dem Fenster und dessen
               Ausblick ab und schreitet langsam in den Raum hinein.
               Er hebt einige heruntergefallene Gegenstände auf und fährt
               gleichzeitig mit seinem Logbucheintrag fort.
                                   CAYLON
                         Es will mir immer noch nicht in
                         den Kopf gehen, warum uns die
                         Vulkanier nach all den Jahren
                         einfach so fallen gelassen haben.
                         Was haben sie vor uns zu
                         verbergen? Warum haben sie uns
                         fast der völligen Vernichtung
                         Preis gegeben? Sind sie uns
                         vielleicht doch nicht so
                         wohlgesonnnen, wie sie immer
                         behaupteten? Glücklicherweise
                         kamen uns die Andorianer zur
                         Hilfe, auch wenn es uns viel
                         Überzeugungskraft gekostet hat.
               Caylon setzt sich in seinen Stuhl. Er wirkt müde und
               erschöpft. Dann dreht er sich zu dem Monitor auf seinem
               Schreibtisch um und blickt auf den Bildschirm. Wir
               erkennen, dass es sich um einen Statusreport aller
               Abteilungen auf dem Schiff handelt.
                                   CAYLON (CONT'D)
                         Nachdem die große Erleichterung
                         und Freude über den Sieg vorbei
                         ist, haben wir neue Order
                         bekommen.
                         Wir sollen uns zu den
                         Jupiterwerften begeben, damit
                         dort das Schiff für den Krieg
                         gerüstet werden kann.
                         Nun ist der Fall eingetreten, vor
                         dem wir uns alle gefürchtet
                         haben: Wir befinden uns im Krieg
                         mit den Romulanern.
         6     EXT. WELTALL                                             6
               Wir sehen, wie die Gruppe um die Antares das Trümmerfeld
               verlässt. Langsam schwenken wir hinter die Antares und
               sehen, wie sich die andorianischen Schiffe aus der
               Formation lösen und auf Warp gehen. Zurück bleiben nur die
               Schiffe der Sternenflotte. Diese nehmen nun Kurs auf den
               Jupiter, unter der Führung der Antares. Langsam entfernen
               sich die Schiffe aus dem Blickwinkel der Kamera. Sie werden
               zu kleinen Punkten im Sternenhintergrund, bis man sie nicht
               mehr ausmachen kann.
                                                           FADE OUT.
                                   ENDE TEASER
                                      AKT I
               FADE IN:
         7     EXT. ANTARES                                             7
               Wir sehen, wie die Antares, gefolgt von ihren
               Schwesterschiffen, langsam dem Jupitermond Europa nähert.
               Wir erkennen nun einen Werfkomplex mit 5 Trockendocks, die
               um eine Starbase herum ausgerichtet sind.
               Es ist die JUPITER STATION.
         8     INT. ANTARES - BRÜCKE                                    8
               Auch die Brücke hat im Kampf schwer gelitten. Einige
               Monitore flackern, manche funktionieren gar nicht mehr. Im
               Hintergrund sind einige NDs dabei, das Chaos aufzuräumen,
               als sich die Tür zum Bereitschaftsraum öffnet. Caylon
               betritt die Brücke.
               Alle drehen sich zu ihm um. Es herrscht ein kurzes
               Schweigen, bis:
                                   TORLAN
                         Captain, Admiral Forrest meldet
                         sich gerade. Er wünscht sie zu
                         sprechen.
                                   CAYLON
                         Auf den Schirm.
               Auf dem Bildschirm wechselt das Bild von der sich nähernden
               Jupiter Station auf das Bild von ADMIRAL MAXWELL FORREST.
               Er sieht wenig erfreut und sehr müde aus.
                                   ADMIRAL FORREST
                         Captain Caylon, willkommen auf
                         der Jupiter Station. Die Antares
                         wird im Dock 5 erwartet. Ich
                         erwarte Sie gegen 15 Uhr in
                         meinem Büro auf der Station.
                         Ihre Crew hat bis auf weiteres
                         Landurlaub. Es stehen schon
                         Shuttles für sie bereit, die sie
                         zurück zur Erde bringen werden.
                                   CAYLON
                         Aye, Sir.
                                   ADMIRAL FORREST
                         Achja, bevor ich es vergesse:
                         Richten Sie Commander Müller aus,
                         dass der leitende Ingenieur der
                         Umrüstarbeiten sie noch vor ihrer
                         Abreise sprechen möchte.
                             (beat)
                         Ich sehe sie dann, Frederick.
                         Forrest Ende.
               Nach dem knappen Gespräch ist wieder die Jupiter Station
               mit ihren Werften auf dem Bildschirm zu sehen.
                                   CAYLON
                             (an Tschernovsky)
                         Okay, sie haben den Mann gehört.
                         Bringen Sie uns ins Dock, Darius.
                                   TSCHERNOVSKY
                         Aye, Sir. Mit dem größten
                         Vergnügen.
               Auf dem Bildschirm können wir nun mehr Details von der
               Dockanlage erkennen. Wir sehen, wie viele kleine Schiffe
               und Dockfahrzeuge sich ihren Weg durch die großen
               Sternenschiffe bahnen.
               Wir können auch in ein Dock sehen. Wir ERKENNEN die S. S.
               SCORPION, dem dritten Schiff der Antares-Klasse. Das Schiff
               befindet sich in einer frühen Konstruktionsphase. Ein
               viertel der Diskussektion ist erst komplett fertig
               gestellt, der Rest besteht aus dem Grundgerüst. Der
               sekundäre Rumpf fehlt noch komplett, die Katamarane und
               Verbundsstutzen zu den Warpgondeln und dem sekundärem Rumpf
               sind schon vorhanden.
                                   CAYLON
                         Die Scorpion wird wohl erst Ende
                         2159 vom Stapel laufen, doch ich
                         kann mir vorstellen, dass ihr
                         Captain am liebsten schon heute
                         mit ihr auslaufen würde.
                                   MESTRAL
                         Das wäre unlogisch Captain. In
                         diesem Zustand ist die Scorpion
                         zu keinem Raumflug fähig.
                                   BEEM
                         Mensch, Mestral. Sie sind nur zu
                         einem achtel Vulkanier und auf
                         der Erde aufgewachsen. Jetzt tun
                         sie nicht so, als würden sie
                         nicht wissen, wie der Captain das
                         gemeint hat.
               Mestral will zu einer Erwiderung ansetzten, doch der
               Captain würgt ihn mit einer Handbewegung ab.
                                   CAYLON
                         Meine Herren, es reicht.
                             (beat)
                         Die Scorpion wird natürlich
                         einige verbesserte Systeme
                         bekommen, ich habe gehört, dass
                         Dyson Yoyodyne große Fortschritte
                         in der Miniaturisierung der
                         Impulstriebwerke gemacht hat. . .
               Während der Captain spricht öffnet sich die  Tür des
               Turbolifts und COMMANDER MÜLLER betritt die Brücke.
                                   MÜLLER
                         Ich habe gehört, dass die Crew
                         von Captain Jefferies überhaupt
                         nicht zufrieden ist mit der
                         Weiterentwicklung. Captain
                         Jefferies persönlich soll dem
                         zuständigen Ingenieur von
                         Yoyodyne die Pläne für das neue
                         Triebwerk um die Ohren
                         geschmissen haben, weil es, um
                         seine Worte zu benutzen: "es sich
                         um den letzten Schrott handelt
                         und ein Akademiestudent im
                         zweiten Semester ein besseres
                         Triebwerksupdate entwickeln
                         könnte, das nur halb so teuer
                         ist".
               Alle Anwesenden, außer Ensign Tschernovsky, der die Antares
               weiterhin durch die Dockanlage fliegt, drehen sich zu ihr
               um.
                                   CAYLON
                             (lächelnd)
                         Ja, das ist Captain Jefferies.
                         Ich erinnere mich, wie ich ihn
                         das erste Mal an Board der
                         Antares traf und er einen armen
                         Ensign zusammengestaucht hat,
                         weil dieser. . . .
                             (beat)
                         Commander, alles in Ordnung?
               Müller, wie auch der Rest der Brückencrew blickt gebannt
               auf den Bildschirm. Caylon fällt dies erst jetzt auf und
               blickt nun auch auf den Bildschirm. Und was er dort sieht,
               lässt ihn ebenfalls erstarren.
         9     EXT. TROCKENDOCK NUMMER 2                                9
               Wir sehen im Dock die S. S. Babylon. Jenes Schiff, das wir
               aus 1x12 kennen, jedoch ist es nun in einem erstklassigem
               Zustand. Es sieht so aus, als hätte es das Dock noch nie
               verlassen. Die Offiziere blicken weiterhin gebannt auf den
               Bildschirm. Mestral ist der einzigste, der sich seine
               Verwirrung nicht anmerken lässt.
               BEEM ist der erste, der etwas sagt.
                                   BEEM
                         Was zur Hölle. . .
                                   TSCHERNOVSKY
                         Das ist doch unmöglich. Das
                         Schiff ist zerstört. Wie kann es
                         denn jetzt hier sein, wenn es vor
                         kurzem erst zerstört wurde?
                                   MESTRAL
                         Ich würde nicht sagen, dass es
                         unmöglich ist. Ich würde sagen,
                         dass wir hier vor einem
                         Zeitparadoxon stehen. Wie es
                         aussieht ist bzw. wird  die
                         Babylon in der Zukunft durch die
                         Zeit reisen und in der
                         Vergangenheit landen. Dort wird
                         sie wiederum solange bleiben, bis
                         wir sie entdecken werden, bzw.
                         entdeckt haben.
                                   TSCHERNOVSKY
                         Aber wenn wir wissen, dass die
                         Babylon durch die Zeit reisen
                         wird, könnten wir doch das
                         Ereignis verhindern, oder? Dann
                         wäre all dies nicht passiert.
                                   MESTRAL
                         Vom Prinzip ist ihre Annahme
                         richtig, Ensign. Doch erstens
                         wissen wir nicht, WANN die
                         Babylon durch die Zeit reisen
                         wird, auch nicht WIESO sie es tun
                         wird. Und zweitens: Wenn wir die
                         Zeitreise der Babylon verhindern,
                         dann wird sie auch nicht in der
                         Vergangenheit landen, wir werden
                         sie nicht entdecken und können
                         somit auch nicht verhindern, dass
                         die Babylon doch durch die Zeit
                         reisen wird.
                                   CAYLON
                         Ein Teufelskreis.
                                   MESTRAL
                         Das wäre zwar nicht meine
                         Ausdrucksweise, aber sie haben in
                         der Tat Recht, Captain. Das ist
                         auch einer der  Gründe, warum
                         Vulkanier nicht an Zeitreisen
                         glauben.
                                   CAYLON
                         Ein Glück, dass wir uns nicht
                         damit rumschlagen müssen, ich
                         bekomm ja jetzt schon
                         Kopfschmerzen. . .
               Plötzlich ist ein Piepen von Torlans Station zu hören.
               Dieser dreht sich zu seiner Station und drückt sein Komm
               Gerät in sein Ohr. Nach ein paar Sekunden dreht er sich
               wieder um.
                                   TORLAN
                         Sir, Dock 5 gibt die Freigabe zum
                         Andocken.
                                   CAYLON
                         Danke, Mr. Torlan. Okay, Darius,
                         dann parken Sie mal ein. Aber
                         Vorsicht, nicht das Sie mir den
                         Lack zerkratzen!
                         Für alle anderen gilt: Sobald sie
                         ihre Stationen auf Standby haben,
                         packen sie ihre Sachen und haben
                         sie einen schönen Urlaub. Wir
                         sehen uns dann in ein paar Tagen
                         wieder hier.
               Von allen Stationen erfolgt ein Nicken, dann steht der
               Captain auf und begibt sich in seinen Bereitschaftsraum.
               Die restlichen Offiziere widmen sich nun ihren Stationen.
        10     EXT. TROCKENDOCK NUMMER 5                               10
               Dieses Dock hat große Ähnlichkeiten mit dem Warp 5 Komplex,
               den wir aus Star Trek: Enterprise kennen. Langsam gleitet
               die Antares in das Dock hinein, bis sie zum kompletten
               Stillstand kommt. Das Glühen in den Impulstriebwerken
               erlischt. Langsam fährt sich eine Gangway zur
               Andockschleuse der Antares aus, bis sie schließlich
               andockt.
        11     INT. ANDOCKSCHLEUSE 2                                   11
               An der Andockschleuse 2 herrscht ein reger Betrieb. Viele
               Crewmitglieder verlassen mit Handgepäck die Antares.
               Von der anderen Seite kommen Ingenieure und
               Ausrüstungsgegenstände an Board. Die Kamera folgt einem der
               Techniker, der mit einem Kollegen eine große Kiste
               transportiert, die auf einem Anti-Gravitationsschlitten
               gleitet. Sie gelangen durch die Schleuse, vorbei an einigen
               Crewmitgliedern, die Platz für die Techniker gemacht haben.
               In einer Ecke können wir ein paar Crewmen sehen, die
               anscheinend Nachschub für die botanische Sektion haben. 3
               kleine Bäume stehen neben einigen Kisten mit dem Symbol der
               botanischen Abteilung. Ein Lieutenant in einer
               wissenschaftlichen Uniform gibt den Crewmen Anweisungen,
               worauf sie die Pflanzen nehmen und dem Lieutenant in einen
               Korridor folgen.
               Unsere Techniker begeben sich in einen Korridor, der sich
               in entgegengesetzter Richtung befindet. Nach einigen Metern
               kommen sie an dem Transporter des Schiffes vorbei. Auch
               hier herrsch reger Betrieb. Gerade rematerialisieren wieder
               ein paar Kisten, die auch schon gleich Abnehmer in Form von
               einigen Crewmen finden. Nachdem die Kamera einen kleinen
               Augenblick in der Szene bleibt, folgt sie nun wieder
               unseren Technikern. Diese sind noch immer auf ihrem Weg
               durch die Korridore, in denen hier und da einige Kisten
               herumstehen. Als unsere Techniker um die Ecke biegen,
               gelingt es ihnen nur mit Mühe nicht mit Commander Müller
               zusammenzustoßen.
                                   MÜLLER
                             (überrascht, verärgert)
                         Vorsicht, Crewmen! Wo wollen Sie
                         denn damit hin?
                                   CREWMEN #1
                         Entschuldigung, Sir. Commander
                         Probert hat uns beauftragt, diese
                         Konverter in den Maschinenraum zu
                         bringen.
                                   MÜLLER
                         Okay, weitermachen Crewmen. Nur
                         passen sie diesmal etwas besser
                         auf, nicht das sie den Captain
                         umrennen. Der verzeiht ihnen
                         nicht so schnell.
                                   CREWMEN #1
                         Ja, Sir. Wir werden besser
                         aufpassen.
               Die Kamera verharrt bei Commander Müller, die noch ein paar
               Sekunden den beiden Crewmen nachschaut. Dann macht sie sich
               auf dem Weg zur Andockschleuse. Hier und da muss sie zur
               Seite treten, weil ihr einige Crewmen mit Kisten und
               anderem Ausrüstungsmaterialien entgegenkommen. Plötzlich
               hören wir im OFF eine vertraute Stimme:
                                   BEEM
                         Doktor, ich protestiere. Haben
                         sie ihm immer noch kein Benehmen
                         beigebracht?
                                   MILLER
                         Glauben Sie mir, Beem, das hat er
                         nicht von mir. Ich verstehe es ja
                         selbst nicht, normalerweise ist
                         er immer sehr nett und höflich,
                         wenn er redet. Gut, vielleicht
                         hat er mal den einen oder anderen
                         walisischen Fluch von mir
                         aufgeschnappt. . .
               Müller, die sich keinen Reim auf das Ganze machen kann,
               tritt neugierig um die Ecke, wo wir den Grund für Beem's
               Ärger SEHEN und HÖREN können: Es ist Glan, Millers blauer
               Ara, welchen wir in 1x05 sehen konnten. Der blaue Ara sitzt
               auf der Schulter von Doktor Miller und plappert in seiner
               gewohnten Art und Weise, wozu auch Beleidigungen von
               anwesenden Personen zählen. Doktor Miller steht mehr oder
               weniger hilflos daneben, als Glan wieder eine Schimpftriade
               auf seinen "Freund" Beem loslässt. Torlan steht amüsiert
               daneben und Mestral beobachtet das Geschehen mit
               vulkanischer Ruhe und Neugierde. Doch auch ihm gelingt es
               nur schwer, seine Erheiterung zu verbergen.
                                   GLAN
                         Maul. . . halten. . . Beem.
                                   BEEM
                         Wenn hier einer sein Maul hält,
                         dann du!
                                   TORLAN
                         Ach Beem, lassen sie sich doch
                         nicht von einem Tier ärgern. Der
                         ist doch nicht intelligent genug,
                         um zu wissen, was er sagt.
                                   GLAN
                         Klappe. . . Torlan
                                   BEEM
                             (höhnisch)
                         Nicht intelligent, wie? Hah!
               Nun hat Glan Commander Müller entdeckt und fliegt von
               Millers Schulter auf die Schulter von Müller, wo er
               fröhlich krächzend an einer Tasche knabbert.
                                   GLAN
                         Keks. . . Glan will Keks
                                   MÜLLER
                         Wie heißt das richtig, Glan?
                                   GLAN
                         Bitte. . . Glan will Keks
                                   MÜLLER
                         Geht doch, Glan. Den Keks wollte
                         ich zwar essen, aber hier, bitte.
               Während Glan vergnüglich den Keks isst, dreht sich Miller
               mit einem grinsen auf dem Gesicht zu Beem um
                                   MILLER
                         Sehen Sie? Ich sagte doch, dass
                         er gut erzogen ist.
                                   TORLAN
                         vielleicht passt er sich auch
                         einfach nur dem Niveau seiner
                         Gesprächspartner an. . .
                                   BEEM
                             (verärgert)
                         Passen Sie lieber auf, dass er
                         nicht einen Ihrer Fühler als
                         Sitzstange benutzt. Ich könnte
                         mir vorstellen, dass das wehtun
                         könnte.
               Torlan zieht eine Grimasse und massiert leicht seinen
               linken Fühler.
                                   TORLAN
                         Oh, Sie ahnen ja gar nicht, wie
                         weh das tun kann. . . .
               Alle Anwesenden drehen sich zu Torlan um und blicken ihn
               fragend an. Dieser zuckt jedoch nur mit den Schultern.
                                   TORLAN (CONT'D)
                         Was? Glauben sie etwa, auf Andor
                         gibt es keine Vögel?
               Die Gruppe begibt sich wieder auf ihren Weg zur
               Andockschleuse.
                                   MESTRAL
                         Commander, mir ist aufgefallen,
                         dass sie gar kein Gepäck bei sich
                         tragen. Wollen sie nicht zur Erde
                         reisen?
                                   MÜLLER
                         Doch schon. Nur bevor ich
                         abreise, muss ich noch einige
                         Dinge mit den leitenden Ingenieur
                         der Umbauarbeiten besprechen.
                         Nicht das ich bei meiner Rückkehr
                         den Maschinenraum nicht wieder
                         finde.
                                   MESTRAL
                         Warum sollte man den
                         Maschinenraum verlegen?
               Mestrals naiv-vulkanischer Einwand wird von Müller
               überhört.
                                   BEEM
                         Ich weiß ja nicht, wie sie
                         darüber denken, aber ich bin
                         froh, dass wir aufgerüstet
                         werden. Dann sind wir nicht mehr
                         so wehrlos gegen diese
                         romulanischen Bastarde.
                                   TORLAN
                         In der Tat, etwas mehr Schutz
                         wäre angebracht. Hat man Sie
                         schon darüber informiert, was
                         genau in ihrer Abteilung
                         aufgerüstet wird?
                                   BEEM
                         Japp, die Liste ist vor etwas ner
                         halben Stunde bei mir
                         eingetroffen. Unsere Phasen
                         Kanonen werden gegen die neuste
                         Generation ausgetauscht. Das in
                         Verbindung mit den neuen
                         Energiekonvertern und Relais
                         dürfte den Energieverbrauch pro
                         Schuss verringern, ohne dass wir
                         an Effektivität verlieren.
                         außerdem wird die Steuersoftware
                         für die Koordinierung der
                         einzelnen Kanonen verbessert, d.
                         h. es ist möglich, bestimmte
                         Abläufe mit ca. 10% höherer
                         Trefferwahrscheinlichkeit
                         durchzuführen.
                         Für unsere photonischen Torpedos
                         werden wir neue
                         Nachladevorrichtungen bekommen,
                         einige Verbesserungen für die
                         sichere Lagerungen der Torpedos,
                         ein verbessertes
                         Zielerfassungssystem, dass sich
                         regelmäßig selbst neujustiert. .
                         . .
                                   MÜLLER
                         Nicht zu vergessen, dass wir auch
                         eine verbesserte Hüllenpanzerung
                         bekommen.
                         Ich hoffe ja, dass ich noch mit
                         Captain Jefferies reden kann, um
                         mit ihm über eine Verbesserung
                         unseres Schildprototypen zu
                         reden. Ich würde gerne zu einigen
                         Ideen seine Meinung wissen. . .
                                   MILLER
                         Ich freue mich darauf, neue
                         Vorräte für die Krankenstation zu
                         bekommen. Ein paar Kämpfe mehr
                         und ich hätte nicht garantieren
                         können, dass sie wieder lebend
                         aus meiner Krankenstation
                         herauskommen.
                                   BEEM
                         Und Sie, Mestral? Ich habe
                         gehört, dass die Babylon ein
                         neues Computersystem mit
                         verbesserter Anbindung zwischen
                         den Sensoren, dem Hauptcomputern
                         und der Brückenstation bekommt.
                         Ich nehme mal an, dass sie auf
                         das System doch auch scharf sein
                         sollten, oder?
                                   MESTRAL
                         Das ist zwar nicht gerade der
                         Ausdruck, den ich benutzt hätte.
                         Aber in der Tat habe ich mich
                         dafür eingesetzt, dass die
                         Antares ebenfalls mit dem System
                         ausgestattet wird. Jedoch sagte
                         man mir, sich die Software noch
                         in einer frühen Beta-Phase
                         befindet, deshalb wird es wohl
                         nur eine Updateversion des LCARS
                         geben.  
                         außerdem müssten viele
                         Computermodule ausgetauscht
                         werden, da sie sich nicht mit der
                         experimentellen Technik der
                         Duotronik kompatibel sind.
                         Dennoch sollte sich eine höhere
                         Effizienz in der
                         Datenverarbeitung einstellen.
               Die Gruppe erreicht nun die Andockschleuse. Hier ist es
               immer viel los, es scheinen sogar noch mehr Kisten herum zu
               stehen. Unsere Gruppe betritt nun die Luftschleuse und geht
               durch die Gangway, die direkt zum Dock führt.
        12     EXT. GANGWAY TROCKENDOCK NUMMER 5                       12
               Wir sehen nun den Teil der Antares, an dem sich die Gangway
               befindet.
               Langsam fährt die Kamera an der Gangway entlang und folgt
               unserer Gruppe, bis sie schließlich am Zugang zum Dock
               ankommt. Dann schwenkt sich die Kamera bis wir die Fenster
               neben der Gangway sehen können. Die Kamera zoomt etwas
               heran, sodass wir sehen können, wie sich die Gruppe
               voneinander trennt. Während Commander Müller neben der
               Schleuse stehen bleibt, entfernen sich Mestral und Miller
               in eine Richtung, Torlan und Beem in eine andere. Die
               Kamera zoomt nun auf Torlan und Beem, durch die außenhaut
               der Station in den Korridor, der zur Startrampe führt.
                                   BEEM
                         Sagen Sie mal, Torlan, wo fahren
                         Sie eigentlich hin? Ich meine,
                         Miller fliegt nach Wales, Mestral
                         trifft sich mit Kollegen in San
                         Fransisco, sobald Müller fertig
                         ist, besucht sie ihre Mutter in
                         Deutschland. Sogar Darius besucht
                         seine Familie. Haben Sie denn
                         jemanden, zu dem Sie fahren?
                                   TORLAN
                         Hm, eigentlich nicht. Ich weiß
                         noch nicht, was ich mit meiner
                         Freizeit mache. Ich kenne
                         niemanden auf der Erde, den ich
                         besuchen könnte. . .
                                   BEEM
                         Hm, vor ihrem Dienst auf der
                         Antares waren sie doch bei der
                         Andorianischen Imperialen Garde,
                         oder?
                                   TORLAN
                         Das stimmt, warum fragen Sie?
                                   BEEM
                         Ich wollte paar Bekannte an der
                         Ausbildungsstätte der MACOs
                         besuchen. vielleicht möchten Sie
                         mich begleiten?
                                   TORLAN
                         Hm, klingt interessant. Ich
                         wollte mir schon vor einem Jahr
                         die Akademie ansehen. Meinen Sie,
                         dass es möglich ist, dort mal
                         einen Tag mitzumachen? Mich würde
                         es interessieren, ob die
                         Ausbildung dort wirklich so gut
                         ist, wie man behauptet. . .
                                   BEEM
                         Ich denke, dass sich das regeln
                         lässt.
                         Dürfte interessant sein, zu
                         sehen, wie ein Andorianer sich im
                         Nahkampf schlägt.
                                   TORLAN
                         Unterschätzen Sie mich nicht,
                         Beem. Ich bin zwar jetzt
                         Kommunikationsoffizier, doch in
                         der Garde war ich in einer
                         taktischen Eingreiftruppe. Ich
                         möchte behaupten, dass ich sie
                         jederzeit schlagen kann.
               Beem bleibt stehen und dreht sich zu Torlan um.
                                   BEEM
                         Wollen wir wetten?
                                   TORLAN
                         Wenn sie stark genug sind, um
                         auch eine Niederlage
                         wegzustecken, klar! Um was wollen
                         wir wetten?
                                   BEEM
                         Ich habe zuhause eine gute
                         Flasche texanischen Burbon. Da
                         werden sich ihre Fühler bei
                         Kräuseln.
                                   TORLAN
                         Ich hätte da noch eine schöne
                         Flasche Andorianisches Ale. Also,
                         gilt die Wette?
                                   BEEM
                         Okay, dann werden wir doch mal
                         sehen, was Sie auf dem Kasten
                         haben.
               Die beiden schütteln sich die Hand und beide lächeln sich
               zuversichtlich an. Dann gehen sie weiter und betreten durch
               eine Gangway das Schiff, das sie zur Erde bringen wird.
               Eine Weile verweilt die Kamera auf der Andockschleuse des
               Schiffes und wir sehen noch einige Crewmitglieder
               vorbeilaufen.
                                                             FADE TO:
        13     EXT. NAHAUFNAHME DOCK NUMMER 5                          13
               Neben dem Dock ist ein Personenfrachter angedockt. Durch
               die Gangway und einige Fenster in der Station SEHEN wir,
               wie einige Personen das Schiff betreten. Nachdem die
               Letzten die Gangway verlassen haben löst sich diese vom
               Schiff und gleitet langsam ins Dock zurück. Wir zoomen
               langsam aus der Szene heraus.
               Nachdem sich die Gangway vom Schiff entfernt hat, begibt
               sich das Schiff auf den Weg in Richtung Erde.
                                                           FADE OUT.
                                    ENDE AKT I
                                        AKT II
                                                             FADE IN:
        14     EXT. JUPITER STATION - 15:00 UHR ORTSZEIT               14
               Wir sehen nun den Verwaltungskomplex der Jupiter Werften.
               Langsam kreisen wir um den Komplex herum, der sich inmitten
               der Trockendocks befindet.
               Wir können noch immer eine Menge Verkehr zwischen den Docks
               und der Hauptstation sehen, ebenso sehen wir
               Personentransporter, die Besatzungsmitglieder zur Erde
               bringen.
                                                              CUT TO:
        15     INT. JUPITER STATION                                    15
               Wir befinden uns nun in dem Vorraum zu Admiral Forrests
               Büro. Hinter einem Schreibtisch sitzt ein junger Ensign,
               der scheinbar sehr beschäftigt ist. Überall auf dem
               Schreibtisch liegen PADDs und Speichermodule herum. Hin und
               wieder greift der Ensign nach einem PADD um kurz einen
               Blick drauf zu werfen, legt es dann wieder beiseite und
               widmet sich wieder dem Bildschirm. Die Kamera verharrt
               einen Moment auf dem Geschehen. Dann hören wir das Geräusch
               von sich öffnenden Türen und Schritte. Die Kamera schwenkt
               nun in Richtung Tür, doch auf den halben Weg erkennen wir,
               wer durch die Tür hereingekommen ist: Es ist Captain
               Caylon.
               Der Ensign hat dies nun auch bemerkt und schaut auf. Als
               sie den Captain erkennt, lächelt sie leicht.
                                   ENSIGN THOMAS
                         Ah, Captain Caylon. Der Admiral
                         erwartet Sie schon. Sie können
                         gleich rein.
                                   CAYLON
                         Danke, Ensign.
               Der Ensign widmet sich nun wieder ihrer Arbeit, während
               Caylon sich der Tür zu dem Büro von Admiral Forrest begibt.
               Er betätigt den Türmelder, worauf er nach einigen Sekunden
               ein "Herein" vom Admiral hört. Caylon tut wie geheißen und
               tritt nun in das Büro des Admirals.
               Das große Büro hat auf der linken Seite eine gemütliche
               Sitzecke. Auf der rechten Seite ist eine Galerie mit
               Bildern und Modellen von Raumschiffen, die bisher für die
               Sternenflotte tätig waren. Es erinnert etwas an die Galerie
               wie wir sie aus TNG kennen. Ein großes Fenster, von dem man
               auf das Dock sehen kann, in dem die Babylon liegt, ist aber
               dennoch der Blickfang des Büros.
               Davor steht ein großer Schreibtisch, der mindestens ebenso
               viele PADDs beherbergt, wie im Vorraum. Hinter dem
               Schreibtisch sitzt ein müde wirkender Admiral Forrest, der
               gerade sehr beschäftigt zu sein scheint.
               Er blickt zu Caylon auf und gibt ihm mit einer Handbewegung
               zu verstehen, dass er in einem der Stühle vor dem
               Schreibtisch Platz nehmen soll. Caylon kommt dieser
               Aufforderung nach.
                                   CAYLON (CONT'D)
                         Sir, wenn es gerade ungünstig
                         ist, komme ich später wieder. . .
                                   FORREST
                         Ach was, Captain. Ich bin gleich
                         ganz für Sie da.
               Der Admiral tippt etwas auf dem PADD herum und legt es dann
               schließlich weg. Nun widmet er sich völlig dem Captain.
                                   FORREST (CONT'D)
                         Ich mochte diesen ganzen
                         Verwaltungskram noch nie.
                         Krisensitzungen,
                         Generalstabsbesprechungen,
                         Ausschüsse vor dem Weltparlament.
                         . . .
                             (beat)
                         Ich hatte gehofft, dass ich sowas
                         nach dem Xindi-Zwischenfall nie
                         mehr machen müsste.
                             (beat)
                         Sie fragen sich sicherlich, warum
                         ich Sie hier herbestellt habe. .
                         .
                                   CAYLON
                         In der Tat. Aber Sie werden
                         sicherlich einen guten Grund
                         dafür haben.
                                   FORREST
                         Der Oberkommando hat beschlossen,
                         eine kleine Ehrung für Sie und
                         ihre Crew geben wird, ebenso wie
                         einen Gottesdienst, in dem wir
                         unseren Gefallenen Kameraden
                         gedenken wollen.
                                   CAYLON
                         Eine Ehrung, Sir? Ist das
                         wirklich nötig? Sie wissen doch,
                         dass mir sowas nicht behagt,
                         außerdem weiß ich nicht, ob mir
                         meine Paradeuniform noch passt. .
                         .
                                   FORREST
                         Keine Einwände, Frederick. Das
                         was Sie und ihre geleistet haben,
                         war mehr als nur die Ausübung
                         ihrer Pflicht. Und eine Ehrung
                         ist das mindeste, was wir tun
                         können um ihnen zu danken.
                                   CAYLON
                         Och wissen Sie, wenn's nur darum
                         geht, dann. . .
                                   FORREST
                         Keine Widerrede, das ist ein
                         Befehl! Die Ehrung wird auf dem
                         Cape Kennedy stattfinden, der
                         Gottesdienst ist direkt danach.
                         Ausgehuniform ist für alle
                         Pflicht, verstanden, Captain?
                                   CAYLON
                         Aye, Sir.
                                   FORREST
                             (lächelnd)
                         Ich weiß, Sie mögen solche
                         Veranstaltungen nicht, das haben
                         sie schon mehrfach kundgetan.
                         Dennoch, als Gedenken an die
                         gefallenen Offiziere. . .
                                   CAYLON
                         Okay, Sir. Ich glaube, ich muss
                         dann vorher noch zum Schneider. .
                         . .
                                   FORREST
                         Ach, und noch was: Sie werden,
                         wenn sie wieder auslaufen ein
                         neues Crewmitglied bekommen.
                                   CAYLON
                         Ein neues Crewmitglied? In
                         welcher Funktion?
                                   FORREST
                         Als Schiffspsychologe.
                                   CAYLON
                         Ein Seelenklemptner? Wozu dass
                         denn? Glauben Sie etwa, dass wir
                         alle verrückt sind?
                                   FORREST
                         Nein, aber das Oberkommando und
                         ich sind uns einig, dass die
                         Crews in der Momentanen Situation
                         jemanden brauchen, mit dem sie
                         sich unterhalten können.
                         Jemanden, der ihnen hilft, das
                         vergangene zu verarbeiten.
                             (beat)
                         außerdem ist es eine
                         SeelenklemptnerIN.
                                   CAYLON
                         Na Toll. Soll das heißen, dass
                         wir jetzt regelmäßig auf die
                         Couch müssen und über unsere
                         Kindheit reden sollen? Sir, bei
                         allem Respekt, ich halte das für
                         überflüssig. Bisher haben wir's
                         doch auch ohne geschafft. Obwohl
                         Beem sicherlich ne Sitzung nötig
                         hätte, ebenso wie Tschernovsky
                         und Miller. . .
                             (beat)
                         Okay, vielleicht ist die Idee
                         doch nicht soo schlecht.
                                   FORREST
                         Freut mich, dass Sie es einsehen.
                         Seien Sie beruhigt, die Antares
                         ist nicht das einzige Schiff,
                         dass einen Psychologen bekommt.
                         Jedes Deep-Space-Schiff bekommt
                         ein solches Crewmitglied.
                                   CAYLON
                         Gut, aber wenn meine Crew meinen
                         Befehlen nicht mehr folgt, oder
                         sonst irgendwie aufmüpfig wird,
                         mache ich Sie dafür
                         verantwortlich!
               Zoom auf Caylon, der ein verschmitztes Lächeln auf den
               Lippen hat, dann:
                                                           FADE OUT.
        16     INT. ANDOCKSCHLEUSE 2                                   16
               Wir befinden uns wieder an der Andockschleuse 2. Es ist
               immer noch viel los, wenn nicht sogar noch mehr. noch immer
               stehen viele Kisten in der Gegend herum und es sind auch
               weiterhin Crewmen damit beschäftigt, eben diese Kisten zu
               ihren endgültigen Bestimmungsorten zu bringen. Das
               einzigste, was nachgelassen hat, ist der Strom mit
               Besatzungsmitgliedern, die das Schiff Richtung Erde
               verlassen.
               Nun betritt auch Commander Müller, die eine Tasche bei sich
               trägt, in Begleitung eines jungen Mannes, der die Uniform
               eines Lt. Commanders der Technik trägt, den Vorraum der
               Andockschleuse. Die beiden scheinen sich sehr angeregt zu
               unterhalten.
                                   PROBERT
                         Okay, versprochen, ich werde
                         Captain Jefferies darum bitten,
                         sich persönlich den Prototypen
                         anzusehen. Ich denke, dass er
                         bestimmt das ein oder andere noch
                         verbessern kann. Wir haben von
                         Yoyodine gerade einen Prototypen
                         von einer neuen Generation von
                         Navigationsdeflektoren für die
                         Babylon bekommen, sicherlich
                         lassen sich beide Systeme
                         miteinander kombinieren. Das
                         dürfte den Captain sicherlich
                         wieder für eine Weile
                         beschäftigen, zumal ich mir
                         vorstellen kann, dass er die
                         Technik gerne auf der Babylon
                         einsetzen würde.
                                   MÜLLER
                         Ich kann mir denken, dass die
                         Babylon sein ganzer Stolz ist,
                         immerhin ist das komplette Design
                         ja von ihm.
                                   PROBERT
                         Sie können sich gar nicht
                         vorstellen, wie sehr ihm das
                         Schiff am Herzen liegt. Jeder der
                         auch nur ein schlechtes Wort über
                         das Schiff oder Teile davon
                         verliert, wird seines Lebens
                         nicht mehr froh.
                                   MÜLLER
                             (lächelnd)
                         Ich kann es mir vorstellen.
                             (beat)
                         Also, ich werd dann mal. Ich
                         übergebe ihnen die Antares. Ich
                         hoffe, dass ich sie in einem
                         guten Zustand wiederbekomme.
                                   PROBERT
                         Keine Angst, meine Leute werden
                         sich um die Antares kümmern, als
                         wäre Sie eines ihrer Kinder. Sie
                         brauchen sich keine Sorgen zu
                         machen.
                         Genießen Sie ihren Urlaub, wer
                         weiß, wann sie das nächste mal
                         wieder Landgang bekommen.
                                   MÜLLER
                         Okay, das werde ich. Wir sehen
                         uns dann in zwei Wochen.
               Die beiden verabschieden sich und Müller schreitet durch
               die Schleuse. Wir sehen, wie Commander Probert ihr noch eine
               Weile nachsieht, sich dann abwendet und wieder zum
               Maschinenraum zurückkehrt. Dann:
                                                           FADE OUT.
        17     EXT. DEUTSCHLAND VOGELPERSPEKTIVE: HARTZ, AUßERHALB VON 17
               HERFORD
               Die Kamera schwenkt durch die Landschaft. Wir sehen grüne
               Felder, auf denen Kühe weiden, gelbe Felder auf denen der
               Raps und Weizen sprießt. Langsam gleitet die Kamera weiter,
               bis sie auf einen Wald trifft. Die grünen Bäume scheinen
               von makelloser Erscheinung, scheinbar gibt es im 22.
               Jahrhundert keine Umweltprobleme mehr, die ein Baumsterben
               verursachen.
               Aus dem OFF hören wir ein Geräusch, ein leises Brummen.
               Während die Kamera weiterzieht, erkennen wir, woher das
               Geräusch kommt: Es stammt von einem Hoverfahrzeug, das auf
               einer Straße durch den Wald fährt. Nun folgt die Kamera dem
               Fahrzeug, das nun den Wald verlässt und zwischen den
               Feldern durchfährt. Die Kamera schwenkt nun ein kleines
               bisschen, sodass wir das Ziel des Fahrzeuges erkennen
               können: Ein Landsitz, der sich auf einem kleinem Hügel
               befindet. Das Gebäude scheint äußerlich aus dem 19.
               Jahrhundert zustammen, es ist dennoch in einem
               hervorragendem Zustand.
                                                              CUT TO:
        18     EXT. VOR DEM HAUS                                       18
               Die Bewohnerin des Hauses scheint auf das Fahrzeug
               aufmerksam geworden zu sein. Sie verlässt das Haus und wir
               sehen eine Frau Ende vierzig, die schlichte,
               zeitgenössische Kleidung trägt.
               Das Hoverfahrzeug hat nun fast die Hofauffahrt erreicht.
               Noch immer können wir nicht erkennen, wer der Fahrer des
               Vehikels ist.
               ANDERE EINSTELLUNG
               Das Fahrzeug kommt zum vollständigen Stillstand, als es
               direkt vor dem Eingang des Gebäudes steht. Die Bewohnerin
               des Hauses beginnt zu lächeln, als sie den Fahrer erkennt.
               Langsam öffnet sich die Tür des Fahrzeuges und der Fahrer
               steigt aus.  Wir erkennen nun, dass es sich um COMMANDER
               MÜLLER handelt, die ebenfalls zivile Kleidung trägt.
                                   MÜLLER
                         Hallo, Mutter.
                                   CORINNA MÜLLER
                         Hallo, Nicole.
               Einen kurzen Moment verharren die beiden regungslos, dann
               fallen sich Mutter und Tochter in die Arme.
                                                              CUT TO:
        19     INT. CORINNA MÜLLERS HAUS - WOHNZIMMER                  19
               Mutter und Tochter Müller sitzen in dem großen Wohnzimmer,
               das passend zum äußeren Erscheinungsbild des Hauses
               eingerichtet ist. Die meisten Möbel bestehen aus
               handverarbeitetem Holz, sodass man den Eindruck bekommt,
               als wäre die Zeit seit dem 19. Jahrhundert nicht
               fortgeschritten. In einer Ecke des Raumes knistert leise
               ein echter Kamin. Corinna und Nicole haben es sich auf den
               Sofas gemütlich gemacht, auf dem Wohnzimmertisch stehen
               eine Kanne mit Kaffee, sowie Kuchen und Gebäck. Die beiden
               unterhalten sich, jedoch ist es eher ein belangloses
               Geplänkel.
                                   CORINNA MÜLLER
                         Wie findest du meinen neuen
                         Schrank? Ich habe ihn extra in
                         einer Schreinerei in Herford nach
                         alten Zeichnungen und Bildern
                         anfertigen lassen.
                                   MÜLLER
                         Er sieht toll aus. Und auch
                         verdammt schwer. Wie hast du ihn
                         hier reinbekommen?
                                   CORINNA MÜLLER
                             (lächelnd)
                         Ich war es nicht, denn der
                         Schrank ist in der Tat schwer.
                         Dein Bruder und ein paar seiner
                         Freunde haben ihn mir
                         reingestellt. Dabei haben sie so
                         geschnauft, als wäre das Ding
                         komplett aus Eisen, aber ich
                         glaube, die wollten nur angeben.
                                   MÜLLER
                         Wo wir gerade von ihm sprechen,
                         wo ist Sönke eigentlich? Ist er
                         mal wieder mit Max unterwegs?
                                   CORINNA MÜLLER
                         Ach, hab ich dir das nicht
                         erzählt?
                                   MÜLLER
                         Was erzählt?
                                   CORINNA MÜLLER
                         na ja, nachdem man ihm mitgeteilt
                         hatte, dass er nicht für die
                         Sternenflottenakademie zugelassen
                         wäre, war er eine zeitlang sehr
                         betrübt. Er kam tagelang nicht
                         aus seinem Zimmer heraus. Bis er
                         eines Tages Besuch von Max bekam.
                         . .
                                   MÜLLER
                         Wieso, was hat Max ihm denn
                         erzählt?
                                   CORINNA MÜLLER
                         Max hatte ihm erzählt, dass er
                         auf einem Frachter angeheuret
                         hätte und dass es doch auch eine
                         Möglichkeit für Sönke wäre, jetzt
                         da er nicht der Sternenflotte
                         beitreten könne.
                                   MÜLLER
                         Du willst mir doch nicht
                         erzählen, dass er auf einem
                         Frachter angeheuret hat?!
                                   CORINNA MÜLLER
                         Oh doch, das hat er. Auf der
                         Kobayashi Maru.
                                   MÜLLER
                         Die Kobayashi Maru? Noch nie von
                         ihr gehört.
                                   CORINNA MÜLLER
                         Soweit ich weiß, ist es ein recht
                         neuer Frachter mit Warp 3
                         Triebwerk.
                             (beat)
                         Ich weiß noch, wie begeistert er
                         war, als er erfahren hat, dass er
                         ausgewählt wurde. Noch am selben
                         Tag packte er seine Sachen
                         zusammen und reiste nach Berlin,
                         um mit der Fähre zum Raumdock zu
                         fliegen. Er war so glücklich. . .
                                   MÜLLER
                         Wie lange ist das ganze denn
                         schon her? Hat er sich denn schon
                         mal gemeldet?
                                   CORINNA MÜLLER
                         Nun, ich glaube, nächsten
                         Dienstag ist es fast 6 Monate
                         her. In etwa einem Monat hat er
                         gesagt, würde er wieder auf der
                         Erde ankommen und wollte mich
                         dann besuchen. Aber er schickt
                         mir Subraumbotschaften sooft er
                         nur kann.
                                   MÜLLER
                         Wow, ich hätte nie gedacht, dass
                         er mal auf einem Frachter
                         arbeiten würde. Ich hatte immer
                         gedacht, dass er, wenn er es
                         nicht auf die Akademie schafft,
                         mit Max eine Hoverwagenwerkstatt
                         aufmachen wollte. . .
                                   CORINNA MÜLLER
                         Du weißt doch, dass Max für
                         deinen Bruder so etwas wie der
                         große Bruder war, den er nie
                         hatte. Gerade nach dem Tod eures
                         Vaters. . .
                                   MÜLLER
                             (bedrückt)
                         Es tut mir leid, dass ich das
                         letzte Jahr nicht bei dir war.
                         Ich hätte als ich die Nachricht
                         von Dads Tod bekommen hab, sofort
                         die Antares verlassen sollen, um
                         hier bei euch zu sein. Ich hätte.
                         . .
                                   CORINNA MÜLLER
                         Was hättest du? Deinen Posten
                         aufgeben sollen? Deine Karriere
                         wegwerfen sollen?
                                   MÜLLER
                         Ja. Die Familie ist wichtiger als
                         meine Karriere.
                                   CORINNA MÜLLER
                         Meinst du wirklich, dass das dein
                         Vater so gewollt hätte? Hör mir
                         gut zu, Nicole. Er war sehr stolz
                         auf dich und das, was du erreicht
                         hast.
                         Es hätte ihn bestimmt nicht
                         glücklich gemacht, wenn du die
                         Zukunft einfach so weggeworfen
                         hättest. Und was mich betrifft:
                         Mich hätte es auch nicht
                         glücklich gemacht.
                             (beat)
                         Glaub mir, es geht mir gut.
                         Anfangs hatte ich Probleme, doch
                         die habe ich jetzt in den Griff
                         bekommen. Es besteht also kein
                         Grund, dir Sorgen zu machen.
                                   MÜLLER
                         Wirklich?
                                   CORINNA MÜLLER
                         Wirklich!
                                   MÜLLER
                         Ich liebe dich, Mom.
                                   CORINNA MÜLLER
                         Und ich liebe dich auch, Nicole.
                                                              CUT TO:
        20     EXT. FRIEDHOF VON HERFORD - EIN PAAR TAGE SPÄTER        20
               Wir sehen nun den Friedhof von Herford. Es ist ein
               Friedhof, wie man ihn auch heute in jeder größeren
               Ortschaft finden kann. Überall stehen schöne, verzierte
               Grabsteine, die von Blumen, Gestecken und kleinen Bäumen
               gesäumt sind. Langsam fährt die Kamera durch den Friedhof,
               vorbei an einigen Grabsteinen, man könnte den Eindruck
               erwecken, dass keine da ist, bis wir vor einem Grabstein
               Commander Müller entdecken können.
               Gedankenverloren steht der erste Offizier der Antares vor
               dem Grab ihres verstorbenen Vaters. In den Händen hält sie
               ein Gesteck, das sie nun vor den Grabstein legt. Ihr
               kullert dabei eine Träne die Wange herunter, die sie mit
               einer Handbewegung wegwischt.
                                   MÜLLER
                             (flüsternd)
                         Ach Dad, warum musstest du uns
                         schon so früh verlassen?
                                   CORINNA MÜLLER
                         Ach, hier bist du.
               Erschrocken über das plötzliche Auftauchen von Corinna
               Müller dreht sich ihre Tochter zu ihr um.
                                   MÜLLER
                         Hast du mich erschreckt.
                                   CORINNA MÜLLER
                         Das wollte ich nicht. Als du
                         heute Morgen das Haus verlassen
                         hast, hab ich mir schon fast
                         gedacht, dass du hierher gehst.
                                   MÜLLER
                             (re: Grabstein)
                         Ein schöner Grabstein. Dad hätte
                         sich sehr darüber gefreut.
               Nun sehen wir den Grabstein. Es ist ein Stein aus Marmor
               mit reichlich Verziehrungen. Eingemeißelt steht folgender
               Text:
                                   Thorsten Müller
                      geboren 16. 8. 2104 - gestorben 25. 4. 2156
                          Geliebter Vater, Ehemann und Freund
               Beide betrachten den Grabstein, bis Nicole schließlich
               wieder das Wort ergreift.
                                   MÜLLER (CONT'D)
                         Ich bewundere dich, weißt du das?
                                   CORINNA MÜLLER
                         Weswegen denn?
                                   MÜLLER
                         Wie du das alles durchgehalten
                         hast.
                             (beat)
                         Ich meine, erst die lange
                         Krankheit, dann Vaters Tod. . .
                             (beat)
                         Du warst immer so stark und
                         ruhig, trotz all denn
                         Widrigkeiten. Ich hätte die
                         Situation sicher nicht so
                         ertragen können, wie du es getan
                         hast.
               Corinna wirkt auf einmal, als wäre ihr die Aussage ihrer
               Tochter etwas peinlich.
                                   CORINNA MÜLLER
                             (zögernd)
                         na ja, so gut, wie ich nach außen
                         wirkte, ging es mir aber nicht.
                                   MÜLLER
                         Sicher, dass kann ich mir denken,
                         dass. . .
                                   CORINNA MÜLLER
                             (unterbricht ihre
                              Tochter)
                         Lass mich bitte ausreden, Nicole.
                         Denn das, was ich dir jetzt sagen
                         will, fällt mir nicht leicht.
               Nicole nickt zustimmend. Auf ihrem Gesicht können wir
               Verwirrung erkennen.
                                   CORINNA MÜLLER (CONT'D)
                         Während der Krankheit deines
                         Vaters wurde mir klar, dass er
                         jede nur erdenkliche
                         Unterstützung von mir brauchte,
                         die er nur bekommen konnte. Also
                         versuchte ich so stark und
                         zuversichtlich wie möglich zu
                         sein. Doch ich konnte es nicht.
                         Ich musste zusehen, wie mein
                         bester Freund und mein
                         Lebensgefährte, Vater meiner
                         beiden Kinder, langsam aber
                         sicher starb.
                             (beat)
                         Ich konnte das nicht ertragen.
                         Der Schmerz fraß mich innerlich
                         auf. Doch ich wollte nicht, dass
                         er sieht, wie ich leide, während
                         er selbst so leiden musste.
                         Deshalb bin ich zu Doktor
                         Andresen gegangen. Er hat mir ein
                         gutes Antidepressiva gegeben, das
                         mir halt, meine Verzweiflung
                         unter Kontrolle zu halten. Erst
                         wollte er nicht, doch ich konnte
                         ihm unter der Bedingung, dass ich
                         in therapeutische Behandlung
                         gehe, sobald alles ausgestanden
                         ist, dennoch dazu überreden.
                             (beat)
                         Und das Tat ich auch. Jede Woche
                         zweimal, nachdem dein Vater
                         gestorben war. Die Pillen hab ich
                         sofort weggeworfen. Deinem Bruder
                         hab ich immer erzählt, dass ich
                         eine Freundin besuche, oder
                         Einkaufen gehe. Er sollte sich
                         nicht um mich sorgen, während er
                         selbst am Boden zerstört war, als
                         die Akademie ihn abgelehnt hatte.
                                   MÜLLER
                         Wow. . .
                             (beat)
                         Gehst du immer noch hin?
                                   CORINNA MÜLLER
                         Bis vor kurzem nicht mehr. Doch
                         der Angriff der Romulaner hat mir
                         einen großen Schrecken eingejagt
                         und seitdem gehe ich hin und
                         wieder mal hin. Es hilft, wenn
                         man jemanden hat, mit dem man
                         darüber reden kann. Ich hatte
                         solche Angst, dass ich einen von
                         euch auch noch verlieren könnte.
                         . .
                                   MÜLLER
                         Wenn du willst, dann bleibe ich
                         bei dir. Dann quittiere ich noch
                         heute meinen Dienst, oder lass
                         mir auf unbestimmte Zeit Urlaub
                         geben. . .
                                   CORINNA MÜLLER
                         Ich weiß dein Angebot zu
                         schätzen, aber ich möchte es
                         nicht. Ich muss lernen damit zu
                         leben, dass ihr euch hin und
                         wieder in Gefahr begebt.
                             (beat)
                         außerdem fühle ich mich sicherer,
                         wenn meine Tochter dort oben ist,
                         um diese romulanischen Hunde
                         daran zu hindern die Erde noch
                         einmal anzugreifen.
               Zoom auf Corinna Müller, dann:
                                                           FADE OUT.
                                   ENDE AKT II
                                     AKT III
               FADE IN:
        21     EXT. CARDIFF HAUS VON MILLERS ELTERN - GARTEN           21
               Wir befinden uns nun in Wales, genauer gesagt in Cardiff,
               der Heimatstadt von Dr. Miller. Diese steht vor der Pforte
               ihres Elternhauses. Bei ihr ist ihr blauer Ara Glan, der
               gerade wieder fröhlich an einem Keks knabbert. Scheinbar
               unschlüssig, ob sie wirklich durch die Pforte schreiten
               soll, verharrt Miller noch einen Moment, bis sie dann mit
               einem "Aufgeht's!" und einem Seufzer die Pforte öffnet und
               hindurchschreitet. Sie geht durch den kleinen Garten vor
               dem Haus, der typisch britisch ist. Der Rasen ist
               wohlgepflegt und vor dem Haus sind einige Rosenpflanzen zu
               sehen. An der Tür angekommen seufzt Miller nochmals.
                                   MILLER
                         Okay, Glan, willkommen in der
                         Hölle.
                                   GLAN
                         Hölle. . . Willkommen. . .
                         Kathrin.
               Miller drückt auf die Klingel und wir hören es läuten. Nach
               einer Weile hören wir auch das Geräusch einer sich
               nähernden Person. Dann öffnet sich die Tür und wir sehen
               BEATRICE MILLER, die Mutter von Dr. Miller.
                                   MILLER
                         Hallo, Mom.
                                   BEATRICE MILLER
                             (erfreut)
                         Hallo, Kathy!
               Miller wird von ihrer Mutter herzlich gedrückt.
                                   BEATRICE MILLER (CONT'D)
                             (in das Haus)
                         Oh, Walter komm' her, es ist
                         Kathy!
                             (an Kathrin gerichtet)
                         Komm rein, Darling. Wen hast du
                         da denn mitgebracht?
                                   MILLER
                         Oh, das ist Glan, mein Ara. Ich
                         hab ihn mir vor ner Weile
                         gekauft. Sag "Hallo", Glan.
                                   GLAN
                         Hallo. . . Ich. . . bin. . .
                         Glan.
                                   BEATRICE MILLER
                         Der ist ja niedlich. Hallo Glan,
                         ich bin Beatrice.
                                   GLAN
                         Will. . . Keks. . . Bea.
                                   MILLER
                             (belehrend)
                         Glan, du hattest gerade erst
                         einen, außerdem heißt es: Ich
                         hätte gerne einen Keks.
                                   BEATRICE MILLER
                         Ach, lass ihn, der ist doch
                         putzig!
                             (Richtung Bibliothek)
                         Walter, komm schon, deine Tochter
                         ist da!
               Wir hören aus dem OFF ein Gemurmel und sehen dann wie
               Kathrins Vater WALTER MILLER den Flur betreten. Er wirkt
               leicht abwesend. Dennoch begibt er sich zu seiner Tochter,
               umarmt sie leicht und murmelt ein "Hallo, Kathy" und geht
               wieder in die Bibliothek. Miller scheint wenig überrascht
               über diese Aktion zu sein und wendet sich an ihre Mutter.
                                   MILLER
                         Ist er immer noch so?
                                   BEATRICE MILLER
                             (betrübt)
                         Schlimmer noch. Das ist die
                         größte Gefühlsregung von ihm seit
                         Wochen. Meistens sitzt er nur
                         hinter seinem Schreibtisch und
                         redet mit alten Fotos.
                             (beat)
                         Ich habe schon versucht, ihn dazu
                         zu bewegen, einen Therapeuten
                         aufzusuchen, doch immer, wenn ich
                         damit anfange, verlässt er das
                         Zimmer und geht in die
                         Bibliothek. Manchmal kommt er
                         Tagelang nicht dort heraus.
                                   MILLER
                         Das ist furchtbar.
                                   BEATRICE MILLER
                         Wem sagst du das?
                             (beat)
                         Ach, nun stehen wir hier rum und
                         reden. Gib mir deine Tasche, die
                         muss doch schwer sein.
                                   MILLER
                         Achwas, Mutter, es geht schon.
                         Wenn du nichts dagegen hast, dann
                         bringe ich meine Sachen auf mein
                         Zimmer.
                                   BEATRICE MILLER
                         Wie du möchtest. Was hältst du
                         davon, wenn ich uns einen schönen
                         Tee koche? Dann kannst du mir ein
                         bisschen von der Antares
                         erzählen.
                                   MILLER
                         Okay, klingt gut.
                                   BEATRICE MILLER
                         Fein.
               Mutter und Tochter verlassen den Flur in unterschiedliche
               Richtungen, dann:
                                                              CUT TO:
        22     INT. CARDIFF HAUS VON MILLERS ELTERN - WOHNZIMMER       22
               Wir befinden uns nun im stilvoll eingerichteten Wohnzimmer,
               im Hintergrund hören wir das Ticken einer Standuhr. Kathrin
               und Beatrice sitzen am Tisch, trinken Tee und unterhalten
               sich. Glan sitzt auf einer Stuhllehne und knabbert an einem
               Keks. Hin und wieder hören wir ihn vergnügt krächzen.
                                   BEATRICE MILLER
                         Klingt, als hättest du dich gut
                         auf der Antares eingelebt.
                                   MILLER
                         In der Tat.
                                   GLAN
                         Ja. . . schön. . . auf. . . der.
                         . . Antares.
                                   MILLER
                         Und, wie geht's dir so?
                                   BEATRICE MILLER
                         Tja, was soll ich sagen? Der
                         Angriff der Romulaner hat mich
                         sehr an die Ereignisse von vor 4
                         Jahren erinnert. All diese Panik,
                         das Entsetzen. Gerade für deinen
                         Vater war es schlimm, seitdem
                         entfernt er sich immer mehr von
                         mir.
                                   MILLER
                         Das tut mir leid. Wenn ich
                         irgendwie helfen kann, dann sag
                         es.
                                   BEATRICE MILLER
                         Verlass die Sternenflotte!
               Miller ist von der Antwort so überrascht, dass sie ihren
               Tee wieder ausspuckt.
                                   MILLER
                             (entsetzt)
                         Ich soll was? Die Sternenflotte
                         verlassen?
                                   BEATRICE MILLER
                         Ja, ich möchte, dass du die
                         Sternenflotte verlässt und bei
                         uns bleibst.
                                   MILLER
                         Mutter! Nein, das werde ich nicht
                         tun! Ich werde die Antares nicht
                         verlassen. Ich kann nicht.
                                   BEATRICE MILLER
                         Warum kannst du nicht? Immerhin
                         geht es um deine Familie! Wir
                         brauchen dich hier, dein Vater
                         braucht dich, ICH brauche dich!
                                   MILLER
                         Das mag ja sein, aber die
                         Sternenflotte braucht mich. Ich
                         kann doch jetzt in der schwersten
                         Stunde der Sternenflotte nicht
                         einfach aussteigen.
                                   BEATRICE MILLER
                         Hör mal, du bist doch bloß eine
                         Ärztin, die finden bestimmt
                         schnell einen Ersatz.
                                   MILLER
                         Es geht doch nicht darum, dass
                         man mich nicht ersetzen kann. Es
                         geht um die moralische Seite. Ich
                         kann doch nicht einfach Schluss
                         machen, nur weil es auf einmal
                         gefährlich wird. Ich war mir über
                         die Gefahren von Anfang an
                         bewusst und ich habe nicht vor,
                         meinen Captain und meine Crew im
                         Stich zulassen.
                                   BEATRICE MILLER
                         Und was ist mit deiner Familie?
                         Ich und dein Vater könnten es
                         nicht ertragen, wenn wir nach
                         deinem Bruder und deiner Tante
                         auch noch dich verlieren würden.
               Kathrin steht vom Tisch auf und wirft ihre Serviette auf
               den Tisch.
                                   MILLER
                         Tut mir leid, Mutter, aber dieses
                         Thema steht bei mir nicht zur
                         Diskussion. Ich werde in der
                         Sternenflotte bleiben und das ist
                         mein letztes Wort.
               Sie nimmt Glan auf ihre Schulter, der nicht gerade darüber
               erfreut ist, weil er sich an einem weiteren Keks zu
               schaffen machte und verlässt das Zimmer.
                                                             FADE TO:
        23     INT. CARDIFF HAUS VON MILLERS ELTERN - BIBLIOTHEK - EIN 23
               PAAR TAGE SPÄTER
               Wir sehen nun die Bibliothek des Hauses. Es sieht genauso
               aus, wie man sich eine britische Bibliothek vorstellt: An
               den Wänden sind Zimmerhohe Regale, die mit einer
               beeindruckenden Sammlung von echten Büchern gefüllt sind.
               Vor dem einzigen Fenster im Raum steht ein massiver
               Schreibtisch. Hinter diesem Schreibtisch, auf dem viele
               Bilderrahmen stehen, sitzt Millers Vater. Er murmelt leise
               vor sich hin, es scheint so, als würde er besonders mit 2
               Bildern sprechen.
               Miller blickt durch die Tür in das Zimmer. Ihr Vater
               scheint sie nicht zu bemerken, zumindest schenkt er ihrer
               Anwesenheit keine Beachtung. Langsam schreitet sie in
               Richtung des Schreibtisches.
                                   MILLER
                         Vater, ich bin's, Kathy!
                                   WALTER MILLER
                             (zu den Bildern)
                         Was sagst du, Agnus? Es ist
                         jemand reingekommen? Ich habe
                         niemanden gehört.
                             (beat)
                         Was, du hast auch jemanden
                         gehört, Martha?
                                   MILLER
                         Paps, ich bin's deine Tochter:
                         Kathrin!
                                   WALTER MILLER
                         Ihr hattet recht, es ist
                         tatsächlich jemand hier: Es ist
                         Kathrin! Agnus, stell dir vor, es
                         ist deine Schwester!
                                   MILLER
                         Wie geht es dir, Vater?
                                   WALTER MILLER
                         Oh, mir geht es gut, jetzt, wo
                         meine ganze Familie hier ist und
                         mich nie wieder verlassen wird!
                                   MILLER
                         Vater, es ist niemand außer uns
                         hier.
                                   WALTER MILLER
                         Aber was redest du da, Kindchen!
                         Deine Tante und dein Bruder sind
                         doch genau neben dir!
                             (zu den Bildern)
                         Stell dir das mal vor, Martha!
                         Deine eigene Nichte kann dich
                         nicht sehen! Dabei ist sie eine
                         Ärztin! Jetzt muss sie selbst zum
                         Doktor!
                                   MILLER
                         Vater, du redest mit Bildern!
                         Tante Martha und Agnus sind Tot!
                         Sie sind vor 4 Jahren bei dem
                         Angriff der Xindi gestorben! Sie
                         sind nicht hier!
                                   WALTER MILLER
                             (verwirrt)
                         Was redest du da? Ich kann sie
                         doch sehen! Meine Schwester steht
                         doch direkt neben dir! Und dein
                         Bruder auch! Sie würden mich doch
                         nie verlassen! Nie!
                                   MILLER
                             (schluchzend)
                         Vater, SIE SIND TOT! Sie sind
                         nicht wirklich hier, das bildest
                         du dir nur ein!
                                   WALTER MILLER
                         Tot? Sie sind tot. . .
                             (beat)
                         Sie sind gestorben, vor 4 Jahren,
                         als sie in Amerika waren. . . Sie
                         haben mich verlassen, sind
                         einfach gegangen. . . .
                                   MILLER
                         Ja, Vater. Sie sind gestorben.
                                   WALTER MILLER
                             (verzweifelt)
                         Tot. . . Sie sind tot. . . Nicht
                         mehr hier. Warum? Wie kann das
                         sein? Aber ich sehe sie doch!
                                   MILLER
                         Das bildest du dir nur ein. Sie
                         sind nicht wirklich da, du
                         phantasierst!
                                   WALTER MILLER
                         Ja, ich phantasiere! Das ist
                         nicht echt. Du bist nicht da, nur
                         Agnus und Martha sind hier! Du
                         bist nicht echt!
                             (beat)
                         Ja, so wird es sein. Du bist
                         nicht echt, du bist auf der
                         Antares, weit weg von mir! Aber
                         Agnus und Martha, die sind hier!
                             (beat)
                         Ach, Agnus, wäre es nicht toll,
                         wenn deine Schwester jetzt hier
                         wäre? Dann hätten wir ein kleines
                         Familientreffen veranstalten
                         können. Dann wären wir wieder
                         eine glückliche Familie. . .
                                   MILLER
                             (traurig, schluchzend)
                         Ich muss gehen, Vater. Auf
                         Wiedersehen.
               Tränen laufen über die Wangen von Kathrin, als ihr klar
               wird, dass ihr Vater die Realität verlassen hat. Unfähig
               diese Situation noch länger zu ertragen verlässt sie
               fluchtartig das Zimmer. Ihr Vater bemerkt dies jedoch
               nicht. Er befindet sich nun völlig in seiner Traumwelt.
               Für eine Weile beleibt die Kamera noch auf Walter Miller
               gerichtet, dann zoomt sie raus, bis:
                                                              CUT TO:
        24     INT. CARDIFF HAUS VON MILLERS ELTERN - MILLERS ZIMMER   24
               Wir sehen nun das Zimmer von Kathrin Miller. Wie wir es von
               ihr erwarten, ist es sehr sauber, jedoch auch unpersönlich.
               außer einem Bild auf dem Schreibtisch ist kein persönlicher
               Besitz zu erkennen. Das Zimmer an sich wird von einem
               großen Bett dominiert, auf dem die Tasche von Miller und
               einige Kleidungsstücke liegen. Die Kamera fährt langsam
               durch den Raum bis wir Miller finden.
               Sie ist gerade dabei, den Kleiderschrank, den sie erst vor
               ein paar Stunden eingeräumt hat, wieder auszuräumen. Glan
               sitzt auf einer der geöffneten Türen und betrachtet das
               Geschehen ohne Kommentar. Miller räumt nun alle
               Kleidungsstücke in die Tasche. Plötzlich betritt Beatrice
               Miller den Raum.
                                   BEATRICE MILLER
                         Was machst du da?
                                   MILLER
                         Wonach sieht es denn aus? Ich
                         packe, Mutter!
                                   BEATRICE MILLER
                         Packen? Aber warum? Wo willst du
                         hin?
               Miller legt das letzte Kleidungsstück in ihre Tasche. Dann
               geht sie zum Schreibtisch hinüber und nimmt den
               Bilderrahmen in die Hand. Auf dem Bild erkennen wir Miller,
               ihren Vater, ihre Mutter und weitere Personen, die
               vermutlich ihr verstorbener Bruder und ihre verstorbene
               Tante sind.
                                   MILLER
                         Ich muss gehen, ich halte es hier
                         nicht mehr aus.
                                   BEATRICE MILLER
                         Ich will aber nicht, dass du
                         gehst. Ich will, dass du hier
                         bleibst, dein Pflichtgefühl in
                         allen Ehren.
                                   MILLER
                         Das ist nicht der Grund, warum
                         ich gehe.
                                   BEATRICE MILLER
                         Was für einen Grund hast du dann?
                                   GLAN
                         Willkommen. . . in. . . der. . .
                         Hölle
                                   BEATRICE MILLER
                         Was?
                                   MILLER
                         Er hat Recht! Ich fühle mich, als
                         wäre ich direkt in der Hölle
                         gelandet! Ich halte es einfach
                         nicht mehr aus!
                             (beat)
                         Vaters Zustand ist für mich
                         unerträglich.
                         Wenn ich hierbleiben würde, dann
                         würde ich jeden Tag, jede Stunde,
                         jeden Augenblick an das erinnert,
                         dass ich. . . das WIR verloren
                         haben.
                             (beat)
                         Das könnte ich nicht aushalten,
                         es wäre für mich die Hölle. Ich
                         würde daran zerbrechen und das
                         will ich nicht.
                                   BEATRICE MILLER
                         Meinst du mir gefällt es, so zu
                         leben? Jeden Tag muss ich mit
                         ansehen, wie dein Vater sich
                         immer weiter von mir entfernt und
                         sich in seine Phantasiewelt
                         flüchtet! Dennoch bleibe ich hier
                         bei ihm und bin nicht so
                         egoistisch wie du und flüchte
                         mich in den Weltraum. Ich laufe
                         nicht vor dem Problem weg!
                                   MILLER
                         Na und, dann bin ich halt
                         egoistisch! vielleicht laufe ich
                         vor dem Problem weg, aber dafür
                         mach ich nicht mehr kaputt, als
                         nötig!
                             (beat)
                         Ich werde jetzt gehen.
               Miller verstaut das Bild in der Tasche und will aufbrechen.
                                   MILLER (CONT'D)
                         Komm Glan, wir gehen.
               Glan gleitet vom Schrank rüber auf Millers Schulter.
                                   BEATRICE MILLER
                         Wo willst du jetzt überhaupt
                         hingehen?
                                   MILLER
                         Ich werde einen Kollegen in San
                         Francisco besuchen. Er hat mir
                         angeboten, dass ich bei ihm
                         meinen Urlaub verbringen kann.
               Miller begibt sich in Richtung Haustür. Ihre Mutter folgt
               ihr.
                                   BEATRICE MILLER
                         Wenn du jetzt gehst, dann. . .
                                   MILLER
                         Was dann, Mutter? Was passiert
                         dann?
                                   BEATRICE MILLER
                         Dann verlierst du deinen Vater
                         für immer!
                                   MILLER
                         Ich habe ihn doch schon verloren!
                         Er erkennt mich doch nicht mehr!
                         Für ihn bin ich bloß eine
                         Phantasie!
               Miller ist an der Tür angekommen. Gerade als sie sie öffnen
               will, legt Beatrice ihre Hand auf die von Miller und
               hindert sie am Öffnen der Tür.
                                   BEATRICE MILLER
                         Geh nicht, wir brauchen dich
                         hier. ICH brauche dich.
                                   MILLER
                         Tut mir leid Mutter, ich kann
                         nicht. Auf Wiedersehen.
               Mit diesen Worten löst sich Miller aus dem Griff ihrer
               Mutter und öffnet die Tür. Sie eilt regelrecht aus dem Haus
               und dem Hof. Die Kamera verharrt neben Beatrice, die
               traurig und mit Tränen in den Augen ihrer Tochter
               nachschaut.
                                                           FADE OUT.
                                   ENDE AKT III
                                      AKT IV
               FADE IN:
        25     INT. EINE KNEIPE IN DALLAS - ABEND                      25
               Wir befinden uns nun in einer Kneipe in Lt. Beems
               Heimatstadt Dallas, in der auch eine der Ausbildungsstätten
               der MACO-Einheiten ist. Die Bar ist so aufgebaut, wie man
               es von einer texanischen Bar erwartet: Es gibt einen
               Tresen, viele Tische mit Stühlen, gedämpftem Licht und im
               Hintergrund läuft klassische Country-Musik.
               Die Bar ist recht gut besucht, hauptsächlich von MACOs,
               teils in Uniform, teils in Zivilkleidung. Um einen Tisch
               hat sich eine Schar von Menschen gescharrt. Die Kamera
               nähert sich diesem Menschenauflauf und wir erkennen Lt.
               James Beem und Torlan in Zentrum dieser Gruppe. Es stehen
               neben einer fast leeren Flasche andorianischem Ale und
               texanischem Burbon einige Biergläser auf dem Tisch. Die
               Stimmung ist wie zu erwarten locker.
                                   BEEM
                         Und ich sage es immer wieder: Ich
                         habe sie zuerst getroffen!
                         Folglich habe ich gewonnen!
                                   TORLAN
                         Jim, ich glaube Sie vertragen das
                         Ale nicht. Laut
                         Computeraufzeichnung wurden wir
                         beide zur selben Zeit getroffen,
                         folglich ist es ein
                         Unentschieden.
                                                         JUMP CUT TO:
        26     INT. TRAININGSSTÄTTE DER MACOS                          26
               Wir befinden uns nun in einem Korridor, der wie jeder
               andere in einem beliebingen Sternenflottenschiff aussieht.
               Jedoch ist dieser Korridor mit Trümmern übersäht. Es sieht
               so aus, als würde hier ein heftiger Kampf stattfinden. Wir
               hören aus dem OFF einige Geräusche, die sich nach
               Phaserfeuer anhören. Die Kamera fährt den korridor bis zu
               einer Abzweigung entlang, wo wir dann die Quelle der
               Geräusche sehen: Hinter einem kleinen Schutthaufen
               bestehend aus einem heruntergefallenen Träger und
               zerbrochener Verkleidung hocken Torlan in MACO-Kampfmontur
               und ein weiter MACO. Abwechselnd feuern beide auf eine
               weitere Gruppe auf der anderen Seite des Corridors. Diese
               suchen Deckung in einem angrenzenden Korridor.
                                   TORLAN
                         Wie viele sind es noch?
                                   MACO#1
                         Ich habe vier gezählt.
               Torlan verlässt die Deckung, feuert und geht zurück in die
               Deckung.
                                   TORLAN
                         Nun sind es noch drei.
                             (beat)
                         Haben Sie die offengelegte
                         Leitung gesehen?
               Der MACO nickt zustimmend, während er in die Richtung der
               anderen Gruppe feuert.
                                   TORLAN (CONT'D)
                         Wir werden gleich zu ihnen
                         rübergehen, das hier führt zu
                         nichts. Ich schieße auf die
                         Leitung und dann nutzen wir das
                         austretende Gas als Tarnung und
                         greifen sie an. Verstanden?
               Torlan setzt eine spezielle Brille auf, mit der er auch im
               Dunkeln sehen kann, was ihm der MACO nachmacht.
                                   MACO#1
                         Aye, Sir. Auf drei?
                                   TORLAN
                         Auf drei!
                             (beat)
                         1. . .
                             (beat)
                         2. . .
                             (beat)
                         3!
               Torlan und der MACO springen beide hoch. Während der MACO
               in Richtung des Gegners feuert und Torlan damit Deckung
               gibt, feuert Torlan auf die Leitung, welche mit einem
               lauten Knall zerplatzt und Gas freigibt. Im Schutz des
               Nebels greifen sie dann an. Nach einigen Schüssen setzt
               dann auch das automatische Entlüftungssystem ein und der
               Nebel verzieht sich. Wir sehen nun Torlan und den MACO
               zwischen den "erschossenen" Gegnern stehen. Beide nehmen
               nun ihre Brillen ab und betrachten die Szene. Torlan
               scheint nach jemandem auf dem Boden zu suchen.
                                   MACO#1
                         Guter Schuss, Sir
                                   TORLAN
                         Danke, liegt Beem bei Ihnen? Hier
                         ist er nicht.
               Torlan sieht sich weiter um und kehrt seinen Rücken zu
               seinem Kampfgefährten, welcher auch die "Leichen" absucht
               und sich von Torlan entfernt.
                                   MACO#1
                         Nein, Sir, hier liegt er nicht!
                         Sind Sie sicher. . .
               Weiter kommt der MACO nicht, weil er plötzlich von einem
               Phaserstrahl aus dem Nichts niedergestreckt wird.
               SLOW MOTION: NAHAUFNAHME TORLANS GESICHT
               Wir hören den Phaser nochmals, diesmal aus Torlans
               Perspektive. Bei dem plötzlichen Geräusch schlagen seine
               Fühler in die Richtung seines nun fallenden Kameraden aus.
               Wir können nun ein Siluette hinter Torlan erkennen, die
               langsam aus dem Schatten hervorkommt: Es ist Lt. Beem, der
               zivile Kleidung trägt und nun langsam seinen Phaser auf
               Torlan richtet. Torlan wirft sich geistesgegenwärtig zur
               Seite weg und dreht sich im Fall zu Beem um und feuert.
               Beem, der das Manöver von Torlan scheinbar vorhergesehen
               hat, feuert zeitgleich auf Torlan. Beide treffen sich
               scheinbar gleichzeitig und gehen zu Boden.
                                                         JUMP CUT TO:
        27     INT. KNEIPE IN DALLAS                                   27
               Gleiche Szene wie zuvor.
                                   BEEM
                         Dann irrt sich der Computer. Oder
                         Sie haben ihn manipuliert!
                                   TORLAN
                         Das ist doch paranoid!
                                   BEEM
                         Und? Laut meinem psychologischen
                         Profil neige ich manchmal zu
                         Paranoia!
                             (beat)
                         Also, geben Sie zu, dass sie
                         verloren haben?
                                   TORLAN
                         Ich sage es gerne nochmal: Weder
                         Sie noch ich haben verloren, es
                         war ein Unentschieden!
                                   BEEM
                         Bei dieser Simulation kann es
                         kein Unentschieden geben! Und wir
                         werden heute auch nicht damit
                         anfangen, ein Unentschieden zu
                         akzeptieren!
                             (zu der Menge)
                         Oder wie seht ihr das?
                                   MENGE
                             (durcheinander,
                              gröhlend)
                         Niemals! Es gibt kein
                         Unentschieden, nur Sieg oder
                         Niederlage!
                                   TORLAN
                         Was schlagen Sie also vor?
                                   BEEM
                         Gleich morgen früh starten wir
                         eine zweite Runde!
               Er füllt sich nun sein Glas mit dem Rest des Ales und
               trinkt es in einem Zug aus.
                                   BEEM (CONT'D)
                         Aaahh, das Zeug haut aber ganz
                         schön rein! vielleicht fangen wir
                         lieber erst morgen Mittag an,
                         wenn ich meinen Kater auskuriert
                         habe.
               Alle Anwesenden lachen, dann zoomt die Kamera langsam aus
               der Szene heraus, bis:
                                                             FADE TO:
        28     EXT. HAFEN VON SYDNEY - CAYLONS HAUS - MITTAG           28
               Wir befinden uns nun im Hafen von Sydney, der Heimatstadt
               von Frederick Caylon. Nachdem die Kamera eine Totale vom
               Hafen zeigt, schwenken wir ein etwas nach rechts und Zoomen
               an ein Haus heran. Vor der Tür des Hauses steht Captain
               Caylon, welcher gerade im Begriff ist, einzutreten. Die
               Kamera folgt dem Captain. 
               In dem Haus ist nicht viel Licht, was Caylon durch den
               Befehl "Lichtdurchlässigkeit auf 60%" ändert. Langsam wird
               es im Haus heller und wir erkennen die Inneneinrichtung.
               Das kleine Haus besteht hauptsächlich aus einem großen
               Raum, in dem Küche, Wohnzimmer und Esszimmer untergebracht
               sind. Die Küche wird durch eine barartige Theke abgetrennt,
               vor der drei Hocker stehen. Wie die meisten Möbelstücke
               bestehen sie aus einem Korbgeflecht. Die Küche ist recht
               modern gehalten, sofern es der Einrichtungsstil des
               Hauseigentümers zulässt. Im Wohnzimmer formen zwei Sofas
               ein "L" um einen großen Monitor. Das besondere an diesem
               Haus ist, dass es keinen normalen Fußboden hat, sondern mit
               Strandsand gefüllt ist. Caylon ist schmeißt seine Tasche
               auf das Sofa, das so aussieht, als hätte er es gerade erst
               verlassen und nicht etwa schon vor einem Jahr. Generell
               sieht die Wohnung nicht gerade danach aus, als wäre sie
               schon lange unbewohnt. Auf dem Esstisch stehen noch
               Geschirr und Essensreste herum.
               In der Küche stapelt sich das Geschirr und ein kleiner
               Schwarm Fliegen deutet darauf hin, dass der Müll auch schon
               länger nicht entsorgt worden ist. Auch für Caylon scheint
               dieser Umstand nicht gerade angenehm.
                                   CAYLON
                         Verdammt, Huanita, wofür bezahl'
                         ich dich eigentlich? Du solltest
                         doch aufräumen. . . .
               Caylon nähert sich einem in der Wand eingearbeitetem
               Bildschirm, der inaktiv scheint. Durch einfaches Tippen auf
               den Bildschirm aktiviert sich das Computersystem. Wie wir
               erkennen können, handelt es sich um ein gebräuchliches
               Kommunikationssystem, wie es viele Haushalte im 22.
               Jahrhundert benutzen. Caylon betätigt die Schaltfläche zum
               Abrufen seiner Post, worauf der Computer ihm eine sehr
               lange Liste mit eingegangenen Nachrichten anzeigt. Mit
               einem Tastendruck auf "Filter - Werbung aussortieren" und
               einem gemurmelten "Verdammte Werbung" leert sich das
               Postfach und es bleibt nur eine Nachricht übrig. Als er auf
               den Eintrag klickt, wechselt das Bild zu einer
               Videobotschaft, die nun abgespielt wird.
        29     INT. CAYLONS HAUS - KOMMUNIKATIONSSYSTEM - VIDEOBOTSCHAFT 29
               Auf dem Bildschirm erscheint nun eine etwa 35ig Jährige
               Südamerikanerin. Sie ist in derzeit modischer Kleidung
               gekleidet und wirkt betrübt.
                                   HUANITA
                         Hallo Frederick. Ich hoffe du
                         bekommst die Nachricht noch,
                         bevor du aufbrichst. Leider werde
                         ich mich während du unterwegs
                         bist nicht mehr um deine Wohnung
                         kümmern können, da ich zu meiner
                         Mutter in New Berlin ziehen
                         werde. Nachdem mit Frank Schluss
                         ist, kann und möchte ich nicht
                         länger in einer Stadt mit ihm
                         Leben. Ich hoffe du verstehst
                         das. Ich hinterlasse dir die
                         Nummer von dem Anschluss meiner
                         Mutter, ich würde mich echt
                         freuen, wenn du mich anrufen
                         würdest, wenn du wieder da bist.
                         Bis dann, Fred.
               Mit dem Ende der Botschaft wechselt der Bildschirm wieder
               auf die Menüansicht. Caylon wendet sich nun ab und beginnt
               damit, die Wohnung aufzuräumen.
        30     EXT. CAYLONS HAUS - VERANDA - ABEND                     30
               Inzwischen geht die Sonne in Sydney unter und Caylon sitzt
               auf der Veranda seines Hauses in einem Schaukelstuhl.
               Auf einem Tisch neben dem Stuhl steht eine Flasche und ein
               Glas mit einer bräunlichen Flüssigkeit. Wir können zwar
               nicht genau erkennen, um welche Sorte Alkohol es sich
               handelt, wir können aber sicher sein, dass er hochprozentig
               ist. Auf dem Schoß hat Caylon ein Fotoalbum liegen. Die
               Kamera schwenkt so, dass wir die Bilder in dem Album
               erkennen können. Es sind Bilder von einem etwas jüngerem
               Caylon mit seinem Bruder, dessen Frau und seinem Neffen
               JOSEPH. Die Photos erwecken den Eindruck, dass sie zusammen
               sehr glücklich gewesen sein müssen.
               Caylon nimmt einen großen Schluck aus dem Glas und sein
               Blick wandert Richtung Strand, wo die Aufnahmen scheinbar
               vor einiger Zeit gemacht wurden. Aus dem OFF hören wir erst
               leise, dann immer Lauter Stimmen. Eine der Stimmen können
               wir als die des Captains ausmachen, eine weitere gehört zu
               seinem Bruder Phillip, die letzte zu seinem Neffen.
                                                                START
                                                           FLASHBACK:
        31     EXT. STRAND VOR CAYLONS HAUS - EINIGE JAHRE ZUVOR       31
               Wir sehen, wie der männliche Teil der Caylon-Familie am
               Strand mit nackten Oberkörpern Football spielen. Sie sind
               sehr ausgelassen und vergnügt.
                                   PHILLIP
                         Willkommen zurück in der Beach
                         Arena in Sydney, meine Damen und
                         Herren. Bei unserem heutigen
                         Spiel steht es zwischen den
                         Canberra-Caylons und den Sydney
                         Beach-Habitants steht es 14 zu 18
                         und es sind nur noch wenige
                         Sekunden zu spielen. Die Cancays
                         müssen einen Touchdown schaffen,
                         wenn sie diese Partie noch
                         gewinnen wollen. Ihr derzeitiger
                         Starquarterback ist zu allem
                         entschlossen, um dieses Jahr den
                         Pokal nachhause zu holen.
                             (beat)
                         Der Schiedsrichter hat das Spiel
                         soeben freigegeben und schon wird
                         Phillip Caylon von der gesamten
                         Verteidigung der Beachers
                         angegriffen.
               Wir sehen, wie Frederick Caylon mit lautem Gebrüll auf
               seinen Bruder losstürmt. An der Seite geht sein Neffe
               vorbei, doch das bemerkt Caylon und schnappt ihn sich im
               Vorbeilaufen. Dann wirbelt er sich einmal um seine Achse
               und lässt seinen Neffen wieder los, welcher lachend in den
               weichen Sand fällt. Phillip Caylon, der den Ball eigentlich
               werfen wollte, presst den Ball nun in typischer
               Footballermanier fest an seinen Oberkörper, mit dem er nun
               leicht angewinkelt ebenfalls auf seinen Bruder losstürmt.
               Kurz bevor die beiden zusammenstoßen, dreht sich Phillip
               zur Seite weg und lässt sich fallen, was ihm die
               Möglichkeit gibt, den Ball zu seinem Sohn zu werfen, der
               nun wieder aufgestanden ist. Bevor Frederick merkt, was
               geschehen ist, hat Joseph den Ball gefangen und rennt los.
               Caylon verliert durch das Manöver seines Bruders den Halt
               und fällt hin, um dann mitanzusehen, wie sein Neffe einen
               Freudentanz aufführt, als er einen Touchdown hinlegt.
                                   PHILLIP (CONT'D)
                         Durch ein geschicktes Manöver es
                         ist dem Quarterback gelungen, die
                         Abwehr der Beachers auszuhebeln,
                         sodass der Starreciever Joseph
                         Caylon einen Touchdown hinlegen
                         konnte. Somit haben die CanCays
                         das Spiel in aller letzter
                         Sekunde mit 20 zu 18 gewonnen.
                                                                 ENDE
                                                          FLASHBACK.
        32     EXT. CAYLONS HAUS - VERANDA - NACHTS                    32
               Inzwischen ist es Nacht geworden. Wir sehen, wie ein
               angetrunkener Captain Caylon den letzten Rest des
               Flascheninhaltes in einem Zug leert und dann versucht
               aufzustehen. Nach anfänglichen Problemen mit dem
               Gleichgewicht gelingt es ihm dennoch aufzustehen. Langsam
               geht er zur Tür, wobei es torkeln eher treffen würde, denn
               dank des Alkohols hat Caylon Mühe sich auf den Beinen zu
               halten.
               Er begibt sich ohne Umwege über das Bad in Richtung
               Schlafzimmer und lässt sich dort auf sein Bett fallen. Er
               gibt noch ein paar grummelnde Laute von sich, bis er
               scheinbar einschläft. Plötzlich hören wir ein Geräusch.
               Sind es Schritte? Caylon bemerkt die ebenfalls und richtet
               sich leicht auf. Die Kamera folgt seinem Blick durch den
               Raum, jedoch können wir nichts entdecken. Caylon greift
               vorsichtig zu dem Kommunikator, der auf seinem Nachttisch
               liegt.
                                   CAYLON
                             (lallend)
                         Ist da jemand?
               Einige Sekunden lang bleibt es still, bis:
                                   STIMME
                         In der Tat, Captain Caylon!
               Aus einer dunklen Ecke tritt eine Gestalt hervor. Wir
               können von den Schemen her erkennen, dass es ein männlicher
               Mensch sein muss.
               Caylon erkennt die Person nicht, bis sie einen weiteren
               Schritt nach vorne macht, sodass etwas Mondlicht auf sein
               Gesicht fällt und uns die Identität des Besuchers
               preisgibt: Es ist OSBOURNE.
                                                              CUT TO:
        33     INT. CAYLONS HAUS - SCHLAFZIMMER - MOMENTE SPÄTER       33
               Die Kamera ist nun auf Caylon gerichtet. Wir können die
               Überraschung in seinem Gesicht sehen, außerdem scheint er
               von einem Moment auf den anderen vollkommen nüchtern und
               wach zu sein. Er hält immer noch den Kommunikator in seiner
               Hand.
                                   CAYLON
                             (überrascht, angwidert)
                         Osbourne! Was wollen Sie?
                                   OSBOURNE
                         Freut mich, das Sie mich wieder
                         erkennen, Captain Caylon. Was ich
                         will? Ich will ihnen reden!
                                   CAYLON
                         Reden? Worüber denn? Darüber dass
                         sie sich der Starfleet-Sicherheit
                         stellen, die hier gleich
                         auftauchen wird?
                                   OSBOURNE
                         Ich bezweifle, dass Sie in der
                         Lage sein werden, jemanden zu
                         erreichen!
                                   CAYLON
                         Was macht sie da so sicher?
                                   OSBOURNE
                         Nun, zum ersten die Phasenpistole
                         in meiner rechten Hand, die auf
                         sie gerichtet ist. Ich denke, ich
                         brauche nicht zu erwähnen, dass
                         es für eine Person in meiner Lage
                         nur natürlich ist, dass diese auf
                         Töten eingestellt ist, oder?
                             (beat)
                         Die zweite Sache, die mir
                         Sicherheit gibt, ist der
                         Störsender, den ich in meiner
                         Tasche habe. Er verhindert
                         jedwede Kommunikation in diesem
                         Haus.
                                   CAYLON
                         Zwei gute Gründe. Worüber wollen
                         Sie mit mir reden?
                                   OSBOURNE
                         Als erstes möchte ich ihnen
                         Gratulieren, Captain!
                                   CAYLON
                         Mir Gratulieren? Wozu?
                                   OSBOURNE
                         Sie haben beinahe das erreicht,
                         was ich und meine Gruppe seit
                         langem zu verhindern versuchen:
                         Die Invasion des Sonnensystems
                         und somit der Erde! Nur mit viel
                         Glück konnte der Angriff der
                         Romulaner zurückgeschlagen
                         werden. Wir werden beim nächsten
                         Mal vielleicht nicht mehr soviel
                         Glück haben.
                                   CAYLON
                         Das ist mir durchaus bewusst.
                         Worauf wollen Sie hinaus.
                                   OSBOURNE
                         Ich bin ihnen auch zum Dank
                         verpflichtet, Captain. Durch den
                         Angriff der Romulaner findet
                         meine Gruppierung immer mehr
                         Akzeptanz unter der Bevölkerung
                         und zunehmend melden sich
                         Personen, die unsere Sache
                         unterstützen.
                                   CAYLON
                         Und was ist die "Sache"?
                                   OSBOURNE
                         Sie überraschen mich, Captain.
                         Ich dachte, es dürfte klar sein,
                         was ich anstrebe.
                             (beat)
                         Aber gut, weil Sie's sind und
                         weil's schon spät ist, werde ich
                         es ihnen sagen: Wir wollen jeden
                         Vorstoß der Menschheit außerhalb
                         des Sonnensystems verhindern und
                         uns um den Schutz unseres
                         geliebten Heimatplaneten widmen.
                                   CAYLON
                         Ihnen müsste doch klar sein, dass
                         sich die Erde gerade jetzt nicht
                         aus allem zurückziehen kann. Wenn
                         wir uns jetzt hier verschanzen,
                         jeden Kontakt zu anderen Welten
                         einstellen, dann wir es unser
                         Untergang sein.
                         Wir brauchen Freunde da draußen,
                         ansonsten sind wir dem Untergang
                         geweiht.
                                   OSBOURNE
                         Das denken Sie! Ich jedoch habe
                         großes Vertrauen in die Menschen
                         und ihre Fähigkeiten! Das sollten
                         Sie auch haben.
               Plötzlich ertönt ein rhythmisches Piepen, worauf Osbourne
               ein kleines Gerät aus seiner Tasche zieht. Er wirft einen
               kurzen Blick darauf und wendet sich dann Caylon wieder zu.
                                   OSBOURNE (CONT'D)
                         Oh, es tut mir leid Captain, aber
                         wie es aussieht, muss ich sie
                         leider wieder verlassen.
                                   CAYLON
                         Egal wohin Sie gehen, Osbourne,
                         eines Tages werde ich Sie finden
                         und dann ist Schluss mit ihrer
                         Bewegung! Dann schmoren Sie bis
                         an ihr Lebensende in einer
                         kleinen, dunklen Zelle und werden
                         Büßen, für das was Sie getan
                         haben.
                                   OSBOURNE
                         Das glaube ich nicht, Captain.
                         Und selbst wenn Sie mich
                         schnappen sollten, es wäre egal.
                         Unsere Gruppe ist inzwischen so
                         groß und Einflussreich geworden,
                         dass man sie nicht mehr aufhalten
                         kann. Merken Sie sich meine
                         Worte: Wir sind überall, in jeder
                         Stadt, an jeder Ecke, auf jedem
                         Schiff. Sie werden erst erkennen,
                         dass wir da waren, wenn es schon
                         zu spät ist.
               Osbourne drückt auf einen Knopf auf dem Gerät und plötzlich
               ist es stockfinster. Caylon ist von der plötzlichen
               Dunkelheit überrascht und braucht einige wertvolle
               Sekunden, bevor er reagiert. Er stürzt aus dem Bett und
               rennt in die Richtung, wo Osbourne zuletzt gestanden hat.
               Doch dort ist nichts mehr.
               Dann hören wir aus dem Wohnzimmer ein vertrautes Summen.
               Sofort stürzt Caylon in Richtung Wohnzimmer.
        34     INT. CAYLONS HAUS - WOHNZIMMER                          34
               Die Kamera zeigt uns Caylon, wie er gerade aus dem
               Schlafzimmer kommt.
               Jedoch ist er zu spät, um Osbourne daran zu hindern, sich
               in einem Transporterstrahl zu dematerialisieren.
                                   CAYLON
                         Verdammt.
                                                       FADE TO BLACK.
                                   ENDE AKT IV
                                      AKT V
        35     EXT. SAN FRANCISCO: STERNENFLOTTENHAUPTQUARTIER - ZWEI TAGE35
               SPÄTER. MORGENS
               Wir sehen das uns aus Star Trek: Enterprise bekannte
               Sternenflottenhauptquartier. In den vergangenen Jahren hat
               sich nicht viel verändert. Diesmal sehen wir aber nicht die
               Kommandoabteilung des Komplexes, sondern, wie wir anhand
               des Logos am Gebäude erkennen können, den Medo-Komplex.
               Langsam fährt die Kamera am Gebäude entlang, steigt dann
               langsam in die 3. Etage auf und hält kurz vor einem
               Fenster. Durch das Fenster können wir eine junge,
               dunkelhäutige Frau in der Uniform eines Lieutenants
               erkennen, die hinter einem Schreibtisch sitzt. Es ist die
               neue Psychologin der Antares DANIELE MCKENZIE.
                                                         DISSOLVE TO:
        36     INT. BÜRO VON LT. DANIELLE MACKENZIE                    36
               Der Lieutenant ist in ein PADD vertieft, hin und wieder
               murmelt sie ein "Aha", "Interessant" und scrollt den Text
               auf dem PADD weiter. Die Kamera entfernt sich etwas von dem
               Lieutenant, sodass wir etwas mehr von dem Büro sehen
               können. Das Büro ist sauber und ordentlich, in einer Ecke
               stehen zwei kleine Bäumchen. Vor dem Schreibtisch stehen
               zwei Stühle, die gemütlich wirken. Langsam schwenkt die
               Kamera nach rechts, an dem Fenster vorbei zu einer kleinen
               Sitzecke, die einen sofort an das Klischee über Psychiater
               denken lässt. Dort steht ein Sofa, das so aussieht, als
               könne man sich dort auch bequem hinlegen. Daneben steht ein
               weiterer Sessel indem vermutlich meistens der Councelor
               sitzt.
               Ein leises Piepen lässt den Fokus der Kamera wieder auf den
               Schreitisch lenken. Dort drückt der Lieutenant einen Knopf
               auf einer kleinen Konsole, die in den Schreibtisch
               eingearbeitet ist. Dann hören wir aus dem OFF die Stimme
               des ADJTANTEN des Councelors.
                                   ADJUTANT
                         Sir, Admiral Forrest ist hier, er
                         möchte mit ihnen sprechen.
                                   MACKENZIE
                             (abwesend)
                         Aha. . .
                                   ADJUTANT
                         Sir, kann er eintreten?
                                   MACKENZIE
                         Was? Achso, ja klar. Schicken Sie
                         ihn rein.
                                   ADJUTANT
                         Aye, Sir.
               McKenzie richtet sich schnell auf, als auch schon der
               Admiral eintritt.
                                   ADMIRAL FORREST
                         Guten Morgen, Lieutenant!
                                   MACKENZIE
                         Guten Morgen, Admiral.
               Beide setzen sich nach der Begrüßung hin, wobei McKenzie
               immer noch ein PADD in der Hand hält. Als sie bemerkt, dass
               sie das PADD immer noch in der Hand hält, legt sie es auf
               den Stapel mit den anderen PADDs.
                                   ADMIRAL FORREST
                         Wie ich sehe haben Sie sich schon
                         einen Eindruck von der Crew
                         gemacht.
                                   MACKENZIE
                         Das habe ich, Sir.
                                   ADMIRAL FORREST
                         Und, was ist ihre professionelle
                         Meinung als Councelor?
                                   MACKENZIE
                         Darf ich offen sprechen, Sir?
               Mit einer Handbewegung gibt der Admiral ihr zu verstehen,
               dass sie so verfahren kann.
                                   MACKENZIE (CONT'D)
                         Nachdem ich mir die Akten der
                         Führungscrew durchgesehen habe,
                         muss ich sagen, dass ich sehr
                         überrascht bin, dass es noch
                         keine großen Probleme an Board
                         gegeben hat. Ehrlich gesagt ist
                         es mir  ein Rätsel, wie sie alle
                         untereinander auskommen.
                                   ADMIRAL FORREST
                         Wie meinen Sie das?
                                   MACKENZIE
                         Nun, fangen wir mal bei dem
                         Waffen- und Sicherheitsoffizier
                         an. Seine Akte spricht Bände.
                         Mehrere Verweise wegen unnötiger
                         Aggressivität. Er ist sehr
                         aufbrausend und zückt sehr
                         schnell seinen Phaser. Er ist das
                         lebende Klischeè eines Texaners.
                         Nachdem er bei dem Angriff auf
                         die Berman seinen Lebensgefährten
                         verloren hat, schwor er
                         öffentlich, nichts unversucht zu
                         lassen, um den Tod seines
                         Freundes zu rächen. Das alleine
                         hat ihn schon mehrfach einen
                         Verweiß durch den Captain
                         eingebracht.
                             (beat)
                         Sir, dieser Mann ist eine
                         tickende Zeitbombe.
               Der Admiral hört sich den Vortrag des Councelors an und
               gibt ihr durch ein Nicken zu verstehen, dass sie fortfahren
               soll.
                                   MACKENZIE (CONT'D)
                         Dann haben wir da noch Ensign
                         Darius Tschernovsky, der Pilot
                         der Antares. Nach einem Gefecht
                         mit den Romulanern hat er heulend
                         die Brücke verlassen! Gerade ein
                         solches Verhalten fordert Lt.
                         Beem regelrecht heraus, auf ihm
                         herumzuhacken, was er schon bei
                         einigen Gelegenheiten getan hat.
                             (beat)
                         Oder Lt. George Mestral. Wussten
                         Sie, dass er zu einem Achtel
                         Vulkanier ist? Jedoch steigert er
                         sich so sehr in die Idee hinein,
                         dass er ein richtiger Vulkanier
                         ist, dass er jede Emotion
                         unterdrückt. Wäre er ein Vollblut
                         Vulkanier, wäre nicht weiter
                         tragisch, doch da er überwiegend
                         Mensch ist, wird dies kurz über
                         lang  zu Problemen führen.
                             (beat)
                         Dann haben wir noch die
                         Bordärztin, Dr. Miller. Bei ihr
                         sieht es auch nicht viel besser
                         aus. Ihre ganze Familie ist ein
                         Trümmerhaufen seit dem Angriff
                         der Xindi auf die Erde. Sie hat
                         ihre Tante und ihren Bruder
                         verloren, dazu kapselt sich ihr
                         Vater immer mehr von der
                         Außenwelt ab. Sie selbst hat sich
                         jedoch geweigert, nach der Sache
                         zu ihren psychologischen
                         Sitzungen zu gehen, die ihr von
                         dem Oberkommando angeboten
                         wurden. Dabei hätte sie es
                         dringend nötig.
                             (beat)
                         Die Liste könnte ich jetzt noch
                         ewig fortführen. Doch
                         schlussendlich stelle ich fest,
                         dass die Leben dieser Menschen
                         mehr oder weniger nur
                         Trümmerhaufen sind. Das sie alle
                         unter solchen Umständen
                         zusammenarbeiten können ist mir
                         einfach unbegreiflich.
                                   ADMIRAL FORREST
                         Nun, in ein paar Tagen können Sie
                         sich selbst ein Bild davon
                         machen.
                                   MACKENZIE
                         Admiral, ich bin ehrlich: Ich
                         kann ihnen nicht versprechen,
                         dass ich diesen Leuten helfen
                         kann. Ich habe schon den einen
                         oder anderen Extremfall betreut,
                         aber noch nie so viele auf
                         einmal.
                                   ADMIRAL FORREST
                         Ich habe großes Vertrauen in Sie,
                         Lieutenant. Helfen Sie diesen
                         Leuten. Niemand auf diesem Schiff
                         hat es leicht gehabt, gerade im
                         letzten Jahr.
                             (beat)
                         Es sind alles besondere
                         Offiziere. Wir werden jeden
                         einzelnen brauchen. Jetzt mehr
                         denn je.
                                                              CUT TO:
        37     EXT. CAPE CANAVARAL - 12 TAGE SPÄTER                    37
               Wir sehen aus der Vogelperspektive Cape Canevaral,
               zumindest das was davon übrig ist. Denn das Cape wurde im
               3. Weltkrieg fast komplett zerstört. Heute erinnern nur
               noch ein Nachbau der Abschussrampe und eine riesige
               Gedenktafel an den alten Weltraumbahnhof.
               Auf einem großen Platz sind viele Stühle und eine Bühne
               aufgebaut. Die Stühle sind mit vielen
               Sternenflottenoffizieren und Zivilisten besetzt. Auf der
               Bühne ist ein Podium aufgebaut, hinter dem wir unter
               anderem die Führungsoffiziere der Antares und etliche
               Admiräle erkennen können.
               Unweit des Geländes, welches von einem Sicherheitszaun
               umgeben ist, der zusätzlich von Sicherheitsoffizieren
               gesichert wird, hat sich eine große Menschenmenge
               eingefunden, um gegen die Veranstaltung zu demonstrieren.
               Einige tragen Transparente mit Aufschriften wie zum
               Beispiel: "Erde den Menschen" oder "Stoppt den Vorstoß ins
               Ungewisse".
        38     EXT. CAPE CANEVERAL - AUF DER BÜHNE                     38
               Caylon schaut unruhig zu den Demonstranten rüber. Müller
               bemerkt dies.
                                   MÜLLER
                         Stimmt etwas nicht, Captain?
                                   CAYLON
                         Ich muss immer nur an die
                         Bemerkung von Osbourne denken.
                         Das sie überall wären. Was, wenn
                         er recht hat? Was wenn er mehr
                         Einfluss gewinnt?
                                   MÜLLER
                         Ich würde nicht alles glauben,
                         was er sagt. Die Menschen sind
                         jetzt beunruhigt und dann leicht
                         beeinflussbar. Sie werden sehen,
                         in ein paar Wochen werden sich
                         alle wieder beruhigt haben.
                                   CAYLON
                         Ich hoffe Sie haben Recht,
                         Nicole. Ich hoffe es inständig.
                         Denn komplette Isolation wäre
                         gerade zum jetzigen Zeitpunkt der
                         größte Fehler, den man machen
                         könnte.
               Wir sehen nun eine Person an den beiden vorbeigehen. Die
               Kamera folgt nun der Person, bis diese das Podium erreicht.
               Wir erkennen, dass es sich bei der Person um Admiral
               Forrest handelt.
               ANDERE EINSTELLUNG
               Nun sehen wir Admiral Forrest vor dem Podium stehen. Er
               blickt in die Menge, räuspert sich einmal und beginnt dann
               seine Rede zu verlesen.
                                   ADMIRAL FORREST
                         Ladies und Gentlemen, verehrte
                         Offiziere und Angehörige! Ich
                         heiße Sie alle hier am Cape
                         Canavaral herzlich willkommen.
                             (beat)
                         Wir haben uns hier alle
                         versammelt, um all jener zu
                         gedenken, die ihr Leben in der
                         Schlacht gegen die Romulaner
                         gelassen haben.
                         All die Menschen, vom einfachen
                         Crewmen bis zum Captain, die
                         alles dafür taten, damit ihre
                         geliebte Heimat, die Erde, nicht
                         dem Opfer einer fremden Macht
                         wird. Ihr Opfer wird nie
                         vergessen werden!
                             (beat)
                         Das wir uns heute hier am alten
                         Cape Caneveral zusammengefunden
                         haben, ist kein Zufall. Denn
                         diese Einrichtung symbolisiert
                         die Schwierigkeit der Erforschung
                         des Weltalls durch die Menschen.
                         Einst errichtet, um in einem
                         militärischem Wettstreit zwischen
                         zwei Nationen die Oberhand zu
                         gewinnen, avancierte diese
                         Einrichtung immer mehr zum Dreh
                         und Angelpunkt der Raumfahrt.
                             (beat)
                         Damals war es schon gefährlich,
                         überhaupt erst eine dieser
                         Raketen zu besteigen. Es war nie
                         hundertprozentig sicher, ob die
                         Crew jemals das Weltall lebend
                         erreichen würde. Trotz dieser
                         immensen Gefahr beschlossen
                         damals einige mutige Männer und
                         Frauen, das Risiko auf sich zu
                         nehmen und flogen ins Weltall.
                             (beat)
                         Einige überlebten schon den Start
                         nicht, andere kamen bei der
                         Landung ums Leben.
                             (beat)
                         Und doch, ihr Opfer hat die
                         Menschen damals dazu angetrieben,
                         die Raumfahrt noch sicherer zu
                         machen. Nach und nach war dies
                         nicht mehr nur die Bemühung eines
                         einzelnen Landes, nein, es wurde
                         die Bemühung eines ganzen
                         Planeten. Man stand Schulter an
                         Schulter zusammen, trotze jedem
                         Problem und jeder Gefahr, die
                         sich einem in den Weg stellte, um
                         den Traum der Menschheit, die
                         Erforschung des Weltalls und
                         Kontakt zu anderen Lebensformen,
                         zu erfüllen.
                             (beat)
                         Inzwischen hat sich einiges
                         geändert. Wir reisen nicht mehr
                         mit riesigen Raketen ins Weltall,
                         noch sind wir nur auf unser
                         eigenes Sonnensystem beschränkt.
                         Doch eines ist geblieben: Jene
                         mutigen Männer und Frauen, die
                         immer noch jede Gefahr auf sich
                         nehmen, um neues Leben zu
                         entdecken, unbekannte
                         Zivilisationen. Um mutig dorthin
                         zu gehen, wo noch nie ein Mensch
                         zuvor gewesen ist.
               Begeistert applaudieren die anwesenden Gäste und geben
               Standing Ovations.
                                   ADMIRAL FORREST (CONT'D)
                         Aus diesem Grund möchten wir die
                         Crew der Antares für ihren großen
                         Mut und ihre Opferbereitschaft
                         auszeichnen.
               Der Admiral entfernt sich etwas vom Podium und Caylon und
               seine Offiziere erheben sich von ihren Stühlen. Ein
               Lieutenant in Gardeuniform stellt sich vor die Gruppe und
               neben den Admiral und öffnet eine Schatulle. Der Admiral
               entnimmt dieser Schatulle immer einen Orden, den er dann
               jedem aus der Führungscrew an die Brust heftet. Er beginnt
               mit Caylon und arbeitet sich dann bis zu Ensign
               Tschernovsky durch.
               Dann verlässt die Crew der Antares die Bühne und wird von
               Sicherheitsleuten an den Demonstranten vorbeigeführt, die
               nun beginnen, die Crew auf's übelste zu beschimpfen. Einige
               werfen sogar mit Gegenständen auf die Crew. Das
               Sicherheitspersonal hat große Mühe, die Meute unter
               Kontrolle zu haben.
        39     EXT. AUF EINEM HÜGEL NAHE DES CAPE CANEVERALS           39
               Nahe des Capes steht eine einzelne Person auf einem Hügel
               und betrachtet durch ein Fernglas das Geschehen. Das
               Fernglas versperrt und die komplette Sicht auf das Gesicht
               der Person, sodass wir erst nicht erkennen können, um wen
               es sich dabei handelt. Als die Person dann aber das
               Fernglas runternimmt, können wir die Person erkennen: Es
               ist Osbourne, der sich scheinbar darüber freut, was dort
               unten geschieht.
                                                           FADE OUT.
                                    ENDE AKT V
                                       ENDE
Quelle: treknews.de

 
                            
                           
	
 
	
 
			 
			 
			 
			 
			
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