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...sie erwähnen unsere Kompetenz zu Recht!
  • Welten voller Hoffnung

    Science Fiction - eine Bessere Welt
    Eine ganze Menge guter Geschichten, phantasievoll, kurios, interessant und immer mit dem Funken Hoffnung der ein schönes Gefühl beim lesen zurücklässt. Das Buch von unseren SF-Kollegen Barbara Jung und Olaf Brüschke im Review!

    In den letzten Wochen hatte ich viel Stress. Ich hatte Prüfungen, mußte mich auf dem momentan doch eher düsteren Schlachtfeld des deutschen Arbeitsmarktes austoben, und irgendwie war manchmal einfach alles zuviel. Da hilft neben ein wenig Selbstsammlung oft ein gutes Buch, dass einen in fremde Welten entführt und von dem eigenen Alltag ablenkt. Genau ein solches Buch bekam ich zur Rezension für TREKNews vor kurzem zur Verfügung gestellt. Und mit dem Buch bekam ich genau dies: ein Reiseticket erster Klasse in eine Sammlung fremder "Welten voller Hoffnung" aus dem wenig bekannten kleinen Verlag BeJot SF, herausgegeben von Barbara Jung und Olaf Brüschke. Ein Ticket in eine ganze Reihe von Welten, denn insgesamt 31 Kurzgeschichten, teilweise sogar in Gedichtform, bilden die Reiseroute, und die führt nicht immer in dieselbe Richtung...

    Was hat mich aber auf diesen Reisen erwartet? Der Titel verrät ja schon das Wesentliche: in jeder der Geschichten geht es um Verzweiflung, Hoffnung, Schmerz, Trauer, Glück. Das Setting ist dabei sehr mannigfaltig, die Autoren und ihre Hintergrüne ebenso. Mal erlebt man die Abenteuer in den kalten Räumen von Raumschiffen, mal in den Weiten fremder Fantasy-Welten, mal daheim auf Mutter Erde. Eines haben die Kurzgeschichten alle gemeinsam: für Menschen, die mal eine Pause vom Alltagsstreß brauchen, sind sie eine sehr willkommene Abwechslung in andere Realitäten!

    Gleich in der ersten Geschichte wird man an Bord eines kleinen, engen Raumers in der irdischen Zukunft versetzt, der unerwartet in eine Notsituation gerät. Technisch einleuchtend wird in "Havarie im All" des Autors Karl Aulbach beschrieben, wie aus einer Alltagssituation heraus ein durchschnittlicher Mensch, der genauso heute und in unseren Reihen leben könnte, an die Grenzen seiner Entscheidungsfähigkeit gebracht wird. Ein Raumschiff, das auf dem Landeanflug auf seine Heimat, den blauen Planeten, von einem Meteoriten getroffen wird und havariert. Doch ein rechtzeitiges Abbremsen durch die beschädigten Maschinen scheint nicht mehr möglich, ein Absturz über der Erde unvermeidlich. Die über Funk zu Hilfe gerufenen Freunde auf dem Heimatplaneten entscheiden sich schweren Herzens, das Raumschiff zu zerstören, um Millionen von Menschenleben auf der Erde zu retten. Die Crew an Bord, allen voran der Raumfahrer Eberhard Rückert, müssen miterleben, wie ihr Leben von jetzt auf nachher in sich zusammenstürzt, ohne dass sie etwas tun können, hilflos der Technik und dem Schicksal ausgeliefert. Oder etwa doch nicht... ?

    In den anderen Geschichten geht es nicht minder faszinierend zu: so handelt "Die Zeit des Peter W." von Bodo Kroll von einem verheirateten Mann mittleren Alters, der miterlebt, wie ihm die Chance gegeben wird, im Moment seines Todes durch die Hilfe von Außerirdischen noch soviel Zeit zu erhalten, dass er sein eigenes Leben retten kann. Oder es geht um einen Schmetterlingsjungen im Amazonas in einer Geschichte von Peter Horn, der eine Artgenossin sucht, um nicht mehr allein zu sein, und diese dort findet, wo er sie am wenigsten erwartet. Doch nicht nur auf der Erde in einem uns noch recht vertrauten Umfeld spielen die Kurzgeschichten. Manche spielen auf fernen Planeten, oder gar in Träumen und Umgebungen, die uns vollends fantastisch vorkommen, und dennoch durch die Probleme der dortigen Akteure seltsam bekannt und vertraut erscheinen.

    Dabei zögerten die beiden Herausgeber Barbara Jung und Olaf Brüschke nicht, auch solche Kurzgeschichten mit in die Sammlung aufzunehmen, die über traditionelle Vorstellungen und Werte hinausgehen und durchaus provozieren können und wollen. Dazu gehören zum einen gesellschaftskritische, düstere und dennoch hoffnungsschwangere Zukunfts-Szenarien im Stile eines "1984" von George Orwell oder eines "Brave New World" von Aldous Huxley, wie etwa die moderne Fassung von Shakespeares Klassiker, von der Autorin Regina Karolyi als "Romeo und Julia Zweitausendzweihundertzwölf" betitelt, in der zwei Liebende in einer computer-kontrollierten Welt zueinander finden, obwohl jede Bewegung beobachtet und jeder Kontakt untersagt wird.

    Zum anderen gehören dazu auch moderne und noch in unserer heutigen, aufgeklärten Zeit heiss diskutierte Themen wie die der gleichgeschlechtlichen Liebe oder des Rassenhasses, und gerade diese werden in dem literarischen Rahmen der Geschichtensammlung gefühlvoll und doch deutlich provokativ aufgearbeitet. Interessanterweise geschieht dies in besonders abstrakten Szenarien, die oft an mittelalterliche Märchen oder von unserer Realität noch weiter entfernte Welten erinnern. Die Bandbreite der Ideen ist dabei immer wieder überraschend und fasziniert auch nach nochmaligem Durchlesen.

    Für wen ist dieses Buch also? Sicherlich für alle Fans, die gerne auf der aktuell sehr beliebten Welle der "Mystery"-Geschichten mitreiten wollen, und die durchaus ihren Reiz hat, auch jenseits von "Akte X" und "Twilight Zone". Doch auch für solche Leser, die gerne zeitkritische Themen in besonders fantasievollen Gewändern aufgearbeitet betrachten wollen. Und nicht zuletzt, auch wenn dies nicht auf jede der Kurzgeschichten zutrifft, ist doch für Science-Fiction und Fantasy-Liebhaber jeder Colour etwas dabei - ob Star Trek oder Perry Rhodan, ob König Artus oder Marion Zimmer Bradley. Jeder, der in irgendeiner Form an Fantasy und Science-Fiction-Geschichten interessiert ist, wird etwas in dem Buch entdecken, das er besonders interessant und packend findet. Eines jedoch sollte dabei bedacht werden: die Stories und Gedichte sind oft sehr tiefgründig, und gehen auch mitunter an die Grenzen der konventionellen literarischen Beschreibungen. Daher sollte sich der Leser bewusst sein, daß er im Verlaufe des Buches mit sehr eindeutigen, und mitunter schockierenden oder zumindest sehr überraschenden Beschreibungen konfrontiert wird. Dieses Buch ist jedoch allemal eine Lektüre-Empfehlung wert, und die teilweise sehr intelligent geschrieben Geschichten überraschen immer wieder aufs Neue. Bestellt werden kann dieses wirklich lesenswerte Buch direkt hier.

    Fazit: sehr empfehlenswert

    Henrik Hansemann


    Quelle: treknews.de

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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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