Titel | FRAGGED / Das Gesetz des Krieges |
Episode | 18 - 2x03 |
DE Airdate | 12.12.2007 |
US Airdate | 29.07.2005 |
Buch | Dawn Prestwich, Nicole Yorkin |
Regie | Sergio Mimica-Gezzan |
Gaststars | Leah Cairns als Racetrack Paul Campbell als Billy Keikeya Nicki Clyne als Crewman Specialist Cally Aaron Douglas als Chief Petty Officer Galen Tyrol Richard Hatch als Tom Zarek Michael Hogan als Col. Saul Tigh Alessandro Juliani als Lt. Gaeta Kandyse McClure als Petty Officer 2nd Dualla Tahmoh Penikett als Lt. Karl 'Helo' Agathon Kate Vernon als Ellen Tigh Sam Witwer als Crashdown |
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INHALT | |
Auf Kobol versuchen die Gestrandeten den Cylonen zuvorzukommen, die Flugabwehrraketen aufbauen wollen. Der Angriff scheint riskant und es kommt zu einem Streit mit Lieutenant Crashdown, der sich immer noch nicht durchsetzen kann. Schließlich ist es Dr. Baltar, der den Lieutenant erschießt, wobei das Geheimnis von den Überlebenden gewahrt wird. |
Meinung zur Episode | ||||||||||||||||||||||
Entscheidungen, alle Personen müssen wichtige Entscheidungen treffen. Konflikte eskalieren, wohin man nur sieht. Deutlich wird in dieser Hinsicht die Diskrepanz zwischen Demokratie und militärischer Kommandohierarchie. Faszinierend finde ich, in welchen unterschiedlichen Situationen welche Form der Führung angebracht ist. Unsere „Helden“ haben immer noch die Präsidentin abgesetzt und interniert. Mehr noch, die Armee hat nun komplett die Führung übernommen und den Rat der Zwölf, das letzte Instrument der zivilen Regierung, entmachtet. Stattdessen wurde von Colonel Tigh das Kriegsrecht verhängt. Von diesem Plot geht in meinen Augen eine ungemeine Faszination aus, denn in welcher Serie haben die von uns favorisierten Hauptdarsteller schon mal einen Staatsstreich durchgeführt, der in meinen Augen nicht einmal rechtens ist. Gerade hier liegt die Stärke von BSG: nicht nur ist die Serie ungemein realistisch und damit Spiegelbild unserer Gesellschaft, sondern es müssen auch schmutzige, knallharte Entscheidungen getroffen werden. Die Politik ist fester Bestandteil der Serie und für mich eine der wichtigsten Punkte. Wie funktioniert ein Staat, der auf Raumschiffe verteilt ist und der komplett auf den Schutz durch die Armee angewiesen ist? Dabei sind die zwölf Kolonien von Kobol beileibe kein korrupter Bananenstaat, sondern eine stabile Demokratie (zumindest bis vor dem Angriff der Cylonen). Wie nahe dran sind wir also selbst an einer solchen Zukunftsvision, jetzt wo der Einsatz der Bundeswehr im Inneren von verschiedensten politischen Parteien gefordert wird? Die Erklärung des Kriegsrechts zum Ende der Episode ist ein Vorbote auf dunkle Ereignisse, die ihre Schatten voraus werfen. In der vorangegangenen Episode hat es sich schon angedeutet, nun ist es leider traurige Gewissheit geworden: Colonel Tigh gibt sich wieder dem Suff hin. Der erste Offizier scheint unter der Last der Verantwortung zusammenzubrechen und greift daher wieder zur Flasche. Er ist aufbrausend, vergesslich und nicht mehr er selbst. Noch schlimmer, dass sein Zustand scheinbar der Führungscrew nicht unbekannt ist, siehe die Geste Dee´s in Richtung Lieutenant Gaedas. Dabei frage ich mich, ob Colonel Tigh Adamas Willen ausführt, das tut was er fälschlicherweise für Adamas Willen hält oder ob er mit der Verkündung des Kriegsrechts eine eigene Entscheidung getroffen hat. Immerhin scheint er von der ganzen Presse und der zivilen Führung genervt zu sein und hat so eine Möglichkeit gefunden, sich allem zu entledigen. Oder wittert er nun auch den Hauch der Macht? Im Staffelauftakt sprach Tigh davon, dass er niemals ein eigenes Kommando haben wollte, doch nun liegt die Führung der gesamten Menschheit in greifbarer Nähe. Wer würde da nicht schwach werden, insbesondere bei einer Ehefrau, die in meinen Augen ihn in diese Richtung hin aufwiegeln könnte. Auf Kobol haben die Überlebenden derzeit ganz andere Probleme. Der Lieutenant hat Mühe sich bei den Gestrandeten durchzusetzen, immerhin besitzt er zwar den höheren Rang, jedoch eine weitaus geringere Diensterfahrung als Chief Tyroll. Dabei macht der Offizier den Fehler die Überlebenden infanteristisch einsetzen zu wollen, obwohl die Matrosen gar nicht im Bodenkampf ausgebildet worden sind. Ersichtlich wird die Unerfahrenheit des Piloten, als er das Briefing getreu dem Handbuch, welches er an der Offizierschule gelernt hat, abhält. Faszinierend für mich an der gesamten Sache ist jedoch die Diskrepanz zum anderen Plot. Wo im Streit zwischen Rosslin und Tigh die Demokratie die richtige Wahl ist, so halte ich auf Kobol, trotz der falschen Entscheidung des Lieutenants, die Hierarchie in diesem Fall für die bessere Wahl. In einer solch kritischen Situation, in der schnelle und manchmal auch schmerzhafte Entscheidungen getroffen werden müssen, bedarf es einer einzelnen Führungsperson. Zuviel Zeit wurde von den Überlebenden mit Diskutieren verschwendet, die zusätzliche Unruhe verursachte. Auch wenn die Entscheidung des Lieutenants, die Radarschüssel nicht zu zerstören, falsch gewesen sein mochte, so war er es schlussendlich, der die Befehlsgewalt hatte. Dr. Baltar ist es, der erwartungsgemäß den tödlichen Schuss abfeuert und so seinem Anführer in den Rücken fällt. Dabei bleibt dieses Ereignis das schmutzige Geheimnis der Überlebenden. Ich bin gespannt, ob dieses Wissen noch von irgendjemandem als Druckmittel benutzt werden wird. Endlich gibt es auch wieder einen Auftritt von Richard Hatch als Tom Zerek. Zwar ist sein Part hier deutlich kleiner als in den vorangegangen Episoden, so ist es wieder einmal eine Freude den fordernden Politiker zu sehen. Hoffentlich bald mehr davon. Was in dieser Episode völlig unter den Tisch fällt, ist die Handlung auf Caprica. Doch auch so ist die Episode sensationell!
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Quelle: treknews.de
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