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Das Propagandawerkzeug der Reichen
  • Deep Space Nine 1x05 - Babel

    Babel
    O'Brien wird nach Reparaturen von einem seltsamen Virus befallen. Nach und nach verbreitet sich der Virus auf der Station. Die Situations spitzt sich zu, so dass Sisko Kira Nerys auf die Suche nach dem Urheber des Virus schickt...
    TitelBABEL / Babel
    Episode5 - 1x05
    DE Airdate14.02.1994
    US Airdate23.01.1993
    StorySally Caves, Ira Steven Behr
    TeleplayMichael McGreevey, Naren Shankar
    RegiePaul Lynch
    GaststarsLee Brooks als Aphasia Victim
    Matthew Faison als Surmak Ren
    Geraldine Farrell als Galis Blin
    Todd Feder als Federation Male
    Jack Kehler als Jaheel
    Frank Nowak als Businessman
    Kathleen Wirt als Aphasia Victim
    Bo Zenga als Asoth
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    INHALT

    Die Station weist nach wie vor unzählige Defekte auf - O'Brien hat alle Hände voll zu tun und ist dennoch längst nicht in der Lage auf die Wünsche und Begehren eines Jeden einzugehen. Einem außerirdischen Captain Jaheel sind O’Briens Bemühungen nicht genug, er hat eine verderbliche Fracht an Bord und kann, wegen eines Defektes, seit zwei Tagen die Station nicht verlassen. O’Brien kann ihn lediglich vertrösten, was der Captain sehr ungehalten zur Kenntnis nimmt.

    Genervt und überarbeitet von all den Sonderwünschen der Crewmitglieder repariert O’Brien die Replikatoren der Kommandoebene und aktiviert dabei versehentlich ein Gerät hinter der Replikatorwand, das ihm aber zunächst verborgen bleibt.

    Indessen sitzt Odo in Quark’s Bar und amüsiert sich über die nicht vorhandenen Besucher. Quark nörgelt – seit Tagen sind die Replikatoren funktionsuntüchtig und die Kundschaft bleibt aus. Da Quark Zugriff zu scheinbar allen Sicherheitsbestätigungen der Station hat, ist es ihm möglich sich die Standorte der (funktionierenden) Replikatoren der Kommandoebene anzeigen zu lassen. Der Zuschauer ahnt, welchen Plan er fasst.

    Auf der Ops fallen bei O’Brien merkwürdige Sprachstörungen auf. Er kann sich nicht richtig ausdrücken und verlässt die Ops in Richtung Krankenstation, wo Dr. Bashir aber keine Störung ausmachen kann. Er diagnostiziert auf Vermutung beruhend eine Aphasie, bei der die assoziativen Verknüpfungen im Gehirn blockiert sind. Er kann also weder seine Umgebung verstehen, noch sich verständlich machen. Die Ursache hierfür liegt im Dunklen.

    Als Dax ebenfalls befallen ist, wird klar, dass es kein Einzelfall ist. Schnell häufen sich die Erkrankungen und Quarantäne wird ausgerufen. Dr. Bashir entdeckt ein Virus als Ursache für die Störungen, welcher in der Tat die gleichen Wirkungen wie Aphasie zu haben scheint.

    Auf der Promenade haben in Folge der Quarantänemaßnahmen alle Geschäfte geschlossen – bis auf das Quark’s – das wieder überraschend gut besucht ist. Allen scheint es zu schmecken, was Odo stutzig machen. Quark erklärt, Rom habe die Replikatoren repariert.

    Captain Jaheel beschwert sich abermals, diesmal bei Sisko. Dieser erlaubt ihm jedoch nicht, die Station während der Quarantäne zu verlassen, seine Crewmitglieder könnten sich angesteckt haben.

    Nun wird die Vermutung des Zuschauers bestätigt – Quark besorgt sich das Essen unerlaubter Weise aus einem leeren Mannschaftsquartier der Kommandoebene und wird prompt von Odo erwischt. Da Bashir festgestellt hat, dass sich das Virus über die Nahrung verteilt und das Gerät gefunden wurde, das alles ausgelöst hat, kann Odo nun das Puzzle vervollständigen – das Rätsel darum, weshalb auch andere Personen von der ganzen Station betroffen sind – über Quarks Speisen und Getränke, die er sich auf dem infizierten Bereich geholt hat.

    Indes ist das Virus mutiert, da so viele befallen sind, wird es nun auch über die Luft übertragen. Schon 60% der Personen an Bord sind betroffen. Das Gerät, welches das Virus in die Nahrung brachte, ist zwar mit cardassianischer Technologie versehen, wurde aber von Bajoranern hergestellt. Es ist ein synthetisches Virus, eine „meisterhafte Arbeit“, wie Bashir sagt. Und nun stellt sich zu allem Überfluss auch noch heraus, dass das Virus tödlich ist. O’Brien hat laut Bahir nur noch 12 Stunden zu leben. Bei der Suche nach einem Gegenmittel wird auch Bashir befallen.

    Kira bekommt den Auftrag, denjenigen zu finden, der vor 18 Jahren das Virus erschaffen hat und stößt über Umwege auf einen Surmak Ren, der damit zu tun haben könnte. Als sie ihn kontaktiert, bricht er das Gespräch harsch ab, weshalb sie sich sicher ist, dass er mehr weiß und will sich nun mit Surmak Ren treffen, was Sisko erst ablehnt, aber, auf Odos Drängen hin, doch akzeptiert.

    Alleine auf der Ops bleiben Sisko und Odo, die versuchen, Jaheel vor einem Fluchtversuch abzuhalten. Er kann nicht länger warten und gibt trotz geschlossener Andockklammern „Gas“, was zu heftigen Problemen führt, bis es weder vor, noch zurück geht und sein Schiff sowie der halbe Andockring zu explodieren drohen.

    Kira beamt Ren auf ihr Shuttle. Noch immer ist er wenig hilfsbereit, doch als er erfährt, dass er nun auch infiziert ist, zeigt er sich schließlich doch etwas kooperativer.

    Nun ist schließlich auch noch Sisko befallen und Odo scheint verzweifelt, niemand kann ihm noch behilflich sein bei der Rettung der Station und der Sache mit Jaheel – außer Quark. Als noch 5 Minuten Zeit sind, beamt Quark Odo nach unten zur Andockschleuse und dieser kann das Schiff gerade noch in das All hinausschleudern, bevor es die Station mitreißt – Jaheel rettet er gleich mit.

    Ren ist auf der Krankenstation erfolgreich und schnell können alle mit dem Gegenmittel gerettet werden.

    Meinung zur Episode

    Die Folge hinterlässt einen faden Nachgeschmack, man ist nicht so recht zufrieden mit dem Gesehenen. Schauen wir uns im Detail an, woran die Episode krankt.

    Zum einen wäre da die ganze Thematik. Ein Virus, der nach und nach die Crew befällt. Eine verzweifelte Suche nach einem Gegenmittel – das alles gab es sogar zu diesem noch eher frühen Zeitpunkt von Star Trek des Öfteren, man denke nur an die quasi identischen Folgen „Implosion der Spirale“ (TOS) und„Gedankengift“ (TNG). Man weiß letztlich die ganze Zeit lang, dass am Ende und zwar kurz, bevor alle sterben müssen, doch noch eine Lösung gefunden wird und deswegen kommt auch die ganze Folge über nicht ein einziger Funken Spannung auf.

    Alles scheint sehr durchkomponiert und nach Schablonentaktik gelaufen zu sein: Einer wird krank, es ist rätselhaft. Ein zweiter wird krank, es ist bedrohlich. Dann wird der Krankheitserreger endlich in seiner Ursache entdeckt und ist plötzlich unaufhaltbar und dazu auch noch auf einmal tödlich. Die wichtigsten Personen, die die Rettung bewirken können - Bashir als Arzt, Kira als investigative Aufklärerin der Hintergründe und Sisko als Commander, der die Fäden zusammenhält – werden als letztes befallen, aber trotzdem auch irgendwann erwischt und zwar gerade kurz, bevor sie wirklich gebraucht werden. Dann gibt es natürlich auch noch welche, die gar nicht befallen werden und das sind Außenseiter, die mit den Operationen nicht so sehr vertraut sind: Der auf der Ops überforderte Odo und ein Ferengi. Das alles wirkt viel zu altbacken und unglaubwürdig.

    Dazu kommt die unglaubliche Vorhersehbarkeit der Folge, was sowohl die oben erwähnte Thematik betrifft, als auch die B-Storys. Captain Jaheel ist eine unnötige Zusatzbedrohung, von der man von Anfang an genau weiß, was mit ihr geschehen wird. Man weiß genau, dass er die ganze Operation noch zusätzlich in Gefahr bringt und dass er so ein Wagnis unternimmt, obwohl es sich nur um eine Lieferung handelt ist auch zweifelhaft. Zumal er als erfahrener Captain wissen müsste, was passiert, wenn er seinen Antrieb bei geschlossenen Andockklammer startet, oder nicht? Genauso weiß man gleich, was Quark mit den Replikatoren vorhat.

    Und Surmak Ren. Der ist wirklich nur dumm. Wenn er auf das Virus angesprochen wird und scheinbar sofort Bescheid weiß, ist es hochgradig unklug, so auf Kiras Anfrage zu reagieren. Er kann sich sicher vorstellen, was auf der Station los ist und auch, dass weitere Schritte unternommen werden, wenn er so durchsichtig reagiert. Zudem: Wieso hilft er nicht einfach? Wo ist das Problem, wieso versucht er das so (hoffnungslos mies) zu vertuschen? Man weiß es nicht.

    Aus den befallenen Personen hätte man wesentlich mehr machen können. Zum einen brabbeln sie ziemlich merkwürdigen Unsinn und reden auch noch alle gleich. Würde man nicht vermuten, dass sie einfach irgendwas sagen? Sie reden alle auf die gleiche Art und Weise und dann noch auf eine sehr unglaubwürdige. Zumal sie zum Teil sogar sinnvolles geben können, wie Dax, die auf den kranken O’Brien hinweist. Auch merkwürdig, dass Jake Hilfe holen kann, Dax Probleme diagnostizieren kann, aber Bashir nicht mehr an seinem Gegenmittel weiterarbeiten kann. Auch Sisko bricht sofort nach Ausbruch einfach zusammen, wohingegen O’Brien noch stundenlang durch die Gegend spaziert ist. Klar, dass das Virus unterschiedlich wirkt, aber auf genau diese Art und Weise. Ein wenig mehr Unvorhersehbarkeit hätte der Folge gut getan. Oder eine Szene, in der man sich mit der Thematik befasst, was Menschen tun, die sich nicht verständlich machen können. Das wäre doch ein interessantes Thema gewesen. Stattdessen ist hier das Thema die schlechte Konstitution der Station und die versteckten Bedrohungen, die sie birgt – uh.

    Ansonsten fallen weitere kleine Ungereimtheiten auf, ein Beispiel: Der Computer wird ungehalten, als Bashir zweimal etwas Unsinniges sagt – wo gibt es denn sowas?

    Auch Unnötige oder überzogene Szenen sind zu finden. So der klischeehafte „Explosionsknopf“, auf den Odo nur zu hauen braucht, um das Schiff loszusprengen. Oder der ganze Rauch und das Feuer an Bord – unnötig. Des Weiteren zwei peinliche Szenen, die eine zwischen Sisko und Jake, die auf eine aufgesetzte Art auf die Beziehung zwischen den beiden anspielt („Ich brauche dich, ich habe doch nur dich...“) und eine mit Kira und Dax, bei der Dax sich daran erfreut, mal wieder eine Frau und Blickfang aller Männer zu sein... läppisch. (Zumal sich wirklich JEDER Mann nach ihr umdreht und sie dämlich angrinst).

    Aus der Bajoraner-Cardassianer-Geschichte hätte man auch mehr rausholen können, aber man hat das Gefühl, dass man dafür einfach keine Zeit hatte. Nicht einmal eine politische Komponente ist dadurch in die Folge geflossen. Auch Surmak Rens merkwürdiger „Konflikt“ bietet keine Einsicht in menschliche Verhaltensweisen, dazu ist er viel zu platt. Die Episode bietet damit weder auf sozialer, noch auf politischer Ebene irgendeine Aussage, eine Weisheit oder überhaupt irgendeine Darstellung. Dazu ist sie nicht spannend. Hat sie somit also gar nichts zu bieten? Naja, fast...

    Das war jetzt alles ziemlich vernichtend, aber da ich Positives und Negatives gerne trenne, könnte man nicht an dieser Stelle aufhören. Denn nur schlecht ist die Episode keineswegs. Zwar bleibt sie auch charakterlich weitestgehend schwach oder wiederholt das, was bereits in den vorigen Folgen gesagt wurde, aber gerade in Bezug auf die Person Quarks ist diese Episode doch eine sehr gute. Quark kam bislang ausschließlich als Spaßmacher an der Seite Odos vor. Auch in dieser Folge ist er zwar fast nur für den Humor zuständig, aber zum Einen gelingt das sehr gut und zum anderen hat man das Gefühl, dass er sich etwas entwickelt. Die Hassliebe zwischen ihm und Odo wird abermals sehr gut aufgezeigt und es gibt diverse fantastische Sprüche seitens Quark. Schwach zwar, dass er so blöd ist und glaubt, Odo käme ihm nicht auf die Schliche bei seinem Replikatorbetrug, wo er doch sowieso unter Sonderüberwachung steht – man bekommt das Gefühl, dass man nur einmal mehr Odos Verwandlungseffekt irgendwie unterbringen wollte, aber dennoch kommt er voran als Typ.

    Quark hat Zugriff auf die Sicherheitscodes der Station, Quark hat auf einem Ferengischiff gedient und Quark besitzt eine gewisse Selbstironie, Cleverness und sehr viel Humor. Rom wird erwähnt und herrlich von Odo als Grund dafür angeführt, weshalb er Quark auf die Schliche kam – „Sie sagten, Rom hätte die Replikatoren repariert. Rom ist ein Idiot. Die größte intellektuelle Leistung, zu der er fähig ist, ist bis drei zu zählen.“ Es gibt eine ganze handvoll lustiger Szenen, wenn Quark versucht, die Befallenen zu Verhören, ob sie nicht nur simulieren, um Spielschulden aus dem Weg zu gehen, oder wenn er Odo anbietet, Dabo zu spielen und dieser gestehen muss, die Spielregeln nicht zu kennen, sowie weitere fantastische Sprüche, die aber nicht alle hier einzeln genannt werden müssen. Auch O’Brien kann für ein paar Lacher sorgen, wenn er für Dax etwas repariert und sofort im Anschluss das Licht ausfällt.

    Quarks großer Auftritt folgt schließlich als Retter in der Not, als er Odo mit flapsigen Sprüchen per Transporter in die Gefahrenzone schickt (Wieso ist Odo eigentlich nicht in der Lage, schon früher loszugehen und blitzschnell in seiner flüssigen Form oder als etwas sehr schnelles nach unten zu gelangen?) oder ihm sagt, er solle sich gefälligst beeilen. Eine sehr schöne Szene.

    Auch wenn der Humor und die Odo-Quark Geschichte, sowie intelligente Verknüpfungen von A und B-Story (das Einzige, was man nicht unbedingt vorhersieht ist nämlich, dass Quark dafür verantwortlich ist, dass alle infiziert werden) durchaus erfreulich sind, zieht die dünne Dramatik, das vorhersehbare Drehbuch und die Fehlanzeige von Charaktermomenten und aufgetauten Klischees die Folge tief in die Mittelmäßigkeit. Es sind zwar keine Dinge, die nicht passieren dürfen, nichts, was man einer Folge als Verbrechen vorwerfen müsste. Es gibt nichts wirklich Schlechtes an der Folge. Aber eben auch nur verdammt wenig Gutes und das ist nicht gut genug, gerade wenn man das Ganze mit den beiden vorangegangenen Folgen vergleicht, besonders mit„UnterVerdacht“. Spannung kommt nicht auf und auch in Dialogen ist die Folge unterdurchschnittlich.

    BENJAMIN GILDEMEISTER

     

    Benni@noneoftheabove.de

    Eine Folge mit wenigen echten Fehlern, aber (fast) keinen Stärken, die letztlich in der Belanglosigkeit verschwidnet und nur mit Humor noch etwas reißen kann. Die Folge versucht nichtmal, bedeutsam zu sein.

    »Star Trek kann weitaus mehr«

    SpannungActionHumorErotikCharaktereKontinuitätAnspruch

     


    Quelle: treknews.de

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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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