Zum Inhalt springen
...die letzte Verführung der Nacht
  • Deep Space Nine 1x07 - Q - unerwünscht

    Q-Less
    Q und Vash, die 2 Jahre im Gamma-Quadranten gelebt hat, kommen mit einer Statue auf DS9, die Vash versteigern lassen will. Ungewöhnliche Gravitationsfluktuationen ziehen daraufhin die Station in bedrohliche Nähe zum Wurmloch. Wie sich herausstellt, ist die Statue ein Lebewesen, das zurück in den Gamma-Quadranten will...
    TitelQ - unerwünscht / Q-LESS
    Episode7 - 1x07
    DE Airdate27.02.1994
    US Airdate06.02.1993
    StoryHannah Louise Shearer
    TeleplayRobert Hewitt Wolfe
    RegiePaul Lynch
    GaststarsJohn deLancie als Q
    Jennifer Hetrick als Vash
    Van Epperson als Bajoran Clerk
    Tom McCleister als Kolos
    Laura Kameron als Bajoran Woman

    -> Alle Episodenkritiken

    -> Hier ist eure Meinung zu den Episoden gefragt

     

    INHALT

    Das Stationsshuttle Ganges, aus dem Gamma Quadranten zurückgekehrt und mit Dax an Bord, kommt ohne Energie an der Station an. Alle Systeme inklusive der Lebenserhaltung sind ohne Versorgung. Bei der Rettung stellt die Crew fest, dass Dax Vash im Gamma Quadranten aufgegabelt hat, die dort zwei Jahre lang alleine umhergereist ist, aber nicht sagen will, was sie dort genau gemacht hat und wie sie hinkam, denn das Wurmloch war ihr bis dahin unbekannt. Q wird gezeigt.

    Nach einem Treffen mit Dr. Bashir, der sich offenbar zu Vash (wie zu allen jungen Frauen) hingezogen fühlt, lässt Vash einige sehr wertvolle archäologische Funde aus dem Gamma Quadranten in hochgradig gesicherten Schließfächern auf dem Promenadendeck unterbringen. Dabei handelt es sich größtenteils um Schmuck, sowie um einen großen Kristall, der ungewöhnliche Eigenschaften aufzeigt.

    Sisko versucht mehr über Vash herauszubekommen, fragt sie nach ihrem Aufenthalt im Gamma-Quadranten und ob sie nicht, anstatt gleich weiterzureisen, doch lieber zur Erde zurückkehren möchte, um dort über ihre einzigartigen und wertvollen Erfahrungen zu berichten. Vash scheint dem nicht gänzlich abgeneigt, obwohl deutlich wird, dass sie Profit eigentlich mehr schätzt, als Vorlesungen auf der Erde, die sie seit 12 Jahren nicht besucht hat.

    O’Brien kann am Shuttle keine Ursache für den Energieverlust finden, doch dann scheint auch die Station von kurzen Energieausfällen betroffen zu sein. Die Ursache dafür, wie Dax entdeckt, scheint die gleiche wie auf der Ganges zu sein.

    Als Vash sich in ihr Quartier begibt, erscheint Q, der mit ihr darüber diskutiert, wieder zusammen durch den Weltraum zu reisen, Vash lehnt strikt ab, sie will mit Q nichts mehr zu tun haben. Q macht ihr immer wieder Angebote, verhöhnt das Leben, das sie wählt und macht sich über Quark und Bashir lustig, die in Vashs Quartier erscheinen. Quark, um eine geschäftliche Beziehung mit Vash einzugehen und Bashir wohl für die Beziehung anderer Art – Er möchte Vash zum Essen einladen. Erfolg haben beide. Vash entgegnet Q, er sei anmaßend und arroaant und solle sie bloß in Frieden lassen, da sie sehr gut alleine zu Recht komme.

    O’Brien entdeckt Q, als dieser gerade, als bajoranischer Kellner verkleidet, Bashir „müde macht“, so dass er sich nicht mit Vash treffen kann. Daraufhin informiert er Sisko, der einen Zusammenhang zwischen den schlimmer werdenden Energieausfällen und Qs Präsenz auf der Station vermutet. Er sucht sofort den Dialog zu Q, den er in Form eines Faustkampfes findet, den Q inszeniert und bei dem Sisko diesen knallhart niederstreckt.

    Der nächste Energieausfall hat Hüllenbrüche auf der Station zur Folge, was die Lage nicht gerade verbessert. Während Q Vash noch einmal verdeutlicht, was sie ohne ihn in den Weiten des gefährlichen Raumes wäre, indem er sie alt, krank und hässlich erscheinen lässt, entwickelt die Crew auf der Ops eine Methode, herauszufinden, was die Quelle des Energieabfalls ist. Q weißt nochmals darauf hin, was Sisko schon vermutete – Er ist nicht verantwortlich, wohl aber Vash, wie er sagt. Vash gegenüber gibt er zu verstehen, dass er die Station retten könne – wenn sie sich ihm wieder anschließe – sie lehnt ab.

    Die Station bewegt sich plötzlich Richtung Wurmloch, Quark und Vash versteigern zu hohen Preisen die Fundstücke Vashs bei einer Auktion mit allerlei verschrobenen Gestalten, zu Letzt kommt der mysteriöse Kristall dran. O’Brien und Dax haben indes mittels diverser technischer Tricks gerade das Promenadendeck als die Quelle des Energieabfalls ausgemacht und so stellt sich heraus, dass der Kristall, der gerade von Q für 1 Million Barren Latinum ersteigert wurde, in Wahrheit eine Lebensform ist, die zurück in den Gamma-Quadranten will.

    Vash beschließt nach einigem hin und her und dank Quarks Überredungskunst, doch nicht zur Erde zu fliegen, sondern an weiteren archäologischen Untersuchungen teilzunehmen.

    Meinung zur Episode

    Nach so kurzer Zeit bekommen wir also bereits einen alten Bekannten serviert: Q. Und er ist in Bestform, womit wir schon bei der größten Qualität der Episode wären. Q im Dialog ist einfach fantastisch. Ob er Kira einen Gernegroß oder Quark einen hässlichen Gnom nennt, Bashirs „Annäherungsrituale“ ekelhaft findet oder O’Brien gar nicht wieder erkennt, weil er ja auf der Enterprise „nicht viel zu melden hatte“ – er teilt wieder kräftig aus und zieht „Benjis“ Crew einmal komplett durch den Dreck – lässt Sisko und seinen „bunten Haufen“ als unfähige Idioten dastehen, die die Bestrafung eines solch kläglichen Kommandos auferlegt bekommen haben – sogar Picard und seine Lakaien hätten das Rätsel weitaus schneller gelöst, so Q.

    In keiner der vorigen Folgen gab es auch nur annähernd so viele Bemerkungen in Richtung TNG, wie in dieser. Das kommt natürlich durch Vash und Q, aber auch durch O’Brien, der Sisko von der Zeit auf der Enterprise erzählt. So gibt es eine Referenz an die Sherwood Forest – Episode aus TNG und „Jean-Luc“ wird oft erwähnt, dieser sei ein „selbstgerechter Weltverbesserer“ und wenn Vash ihre Zeit mit Leuten wie Quark verbringt, sei es klar, dass sie am Ende bei Picard landen würde – herrlich.

    Sisko gelingt es jedoch, zurückzuschlagen, im wahrsten Sinne des Wortes. Q grenzt ihn klar von Picard ab, stellt ihn weit unter ihn und Sisko entgegnet ihn mitsamt zwei harten Faustschlägen, er sei ja auch nicht Picard. Mag sein, dass die Autoren auch etwas übertrieben haben, wenn sie Sisko als Gegenpol zu Picard darstellen, indem sie ihn auch mal draufschlagen lassen und er sich nicht auf feine Dialoge mit Q einlässt, aber Q gibt gekonnt zurück, dadurch sei Sisko leichter zu provozieren und degradiert ihn abermals, was Picards Fähigkeit im Dialog als die Bessere hervorhebt – Sisko braucht wohl noch Erfahung, die er in den folgenden Jahren auch bekommen wird. Sisko mag zwar Q also bei Weitem nicht so gewachsen sein, wie Picard es ist, aber er lässt sich nicht zum Idioten machen und beweist Q schließlich auch, dass er und sein „Haufen“ durchaus in der Lage sind, mit derartigen Problemen fertig zu werden.

    Auch ansonsten muss ich abermals Q in den Mittelpunkt stellen, weil es einfach unzählige wunderbare Szenen mit ihm gibt – ja, jede einzelne Bemerkung von ihm ist witzig, treffend, bissig und einfach gut, weil es auch wunderbar den etwas verbissenen Ernst dieser jungen Crew nimmt, wie wir ihn auch von der frühen Crew um Captain Picard kennen. Zu erwähnen wäre sein Statement zur Erde: „Ein entsetzlicher Ort: Vor 1000 Jahren hatte er noch Charakter: Kreuzzüge, Inquisition, Watergate - aber heute...“

    Wenn wir beim Positiven bleiben, sei noch Vash erwähnt, die glaubwürdig dargestellt wird, interessant ist und in der kurzen Zeit auch viel von ihrer durchaus differenzierten Persönlichkeit zu zeigen weiß. So hat sie zwar schon etwas von einer schlitzohrigen Gaunerin, die knallhart mit Quark verhandelt und dabei alle Register zieht und dennoch wirkt sie auch menschlich und erfrischend kindlich, als sie sich mit dem verschüchterten Bashir zum Essen verabredet, der es aber ganz offensichtlich ehrlich und gut meint, was sie zu schätzen weiß. Bei der Auktion erzählt sie lang und breit, was vor eine Kultur hinter den Fundstücken steckt, während Quark gleich zum Punkt kommt. Etwas schade, dass die Geschichte mit Bashir im Sande verlaufen ist, doch letztlich ist sie – wie wir sehen und wozu Dax nur schmunzelnd den Kopf schüttelt – eine Abenteurerin, die mehr erleben will, als es ihr Bashir vermutlich zu diesem Zeitpunkt bieten kann und mehr als das, was sie auf der Erde erwartet. Ein Lob hier für die Charakterdarstellung.

    Der Humor in der Folge ist – auch abseits von Q – großartig. DS9 ist, wie es jetzt schon beweist, in den kleinen Zwischenszenen ganz groß. Bashir, der eine junge Bajoranerin bezirzt, indem er ihr von medizinischen Vorlesungen erzählt oder Odo, der sich geradezu philosophisch über das Raffen von Geld auslässt sowie O’Brien, der Genugtuung empfindet, als Bashirs Unterhaltung mit dem jungen Mädel durch einen Ruf von Sisko jäh unterbrochen wird. Auch ein sechsfingriges Alien, das bei der Auktion 600 Barren Latinum anzeigen und überhaupt die ganze Auktion ist wunderbar.

    Was die Geschichte angeht, so habe ich nicht ganz so viele lobende Worte übrig. Dass der Kristall Schuld an allem ist, weiß man ab dem Moment, in dem man ihn das erste Mal sieht. Irgendwie hat er mir auch etwas zu viel Ähnlichkeit mit den Drehkörpern – einfallslos. Sisko sagt selber sehr früh, dass er Q nicht für den Schuldigen hält. TNG-Kenner wissen, dass Q das nie tun würde, das ist wahrlich nicht sein Stil. Bleibt also nur der Kristall, zumal es etwas sein muss, was an Bord des Shuttles war und oh Zufall – sie haben ja Vash mitsamt des Kristalls aufgesammelt und dann begannen die Probleme. Dass es sich um ein Lebewesen handelt und dass Q involviert ist, ohne schuldig zu sein haben wir schon einmal – wenn auch weitaus schlechter – in Mission Farpoint gesehen. Überhaupt wirkt diese Episode, als wolle man Mission Farpoint noch einmal „in gut“ nachmachen. Q ist sehr viel besser gelungen und die Geschichte geht über eine und nicht zwei Episoden, was überhaupt das schlimmste am Piloten von TNG war. Auf jeden Fall wirkt der Stoff arg recycled und das schon nach so wenigen Episoden der „Star Trek“-Neuzeit. Auch die Tatsache, dass wieder etwas aus dem Gamma Quadranten kommt, was der Crew Ärger macht, wirkt einfallslos. Ist der Quadrant denn nur dazu da, um Probleme vor die Station zu tragen, die sonst nicht dahinkämen, weil es ein stinklangweiliger Ort ist? In dieser Staffel offenbar schon.

    Dann das Problem der Q-Vash Geschichte. Die ist in meinen Augen sehr an den Haaren herbeigezogen. Zwar stört es nicht den Handlungsablauf, aber dass Vash Q so viel bedeutet, ist schon irgendwie komisch, zumal er nach Auflösung des Problems auf einmal nichts mehr von Vash will und vorher Ewigkeiten herumgebettelt hat, was ganz und gar nicht seine Art ist. Genauso wie die „Eifersucht“, die er beweist, als er Bashir daran hindert, sich mit Vash zu treffen. Auch die Tatsache, dass sich Vash 2 Jahre lang so ziemlich überall im Gamma-Quadranten aufgehalten hat und nun ausgerechnet knapp vor dem Wurmloch erscheint ist fragwürdig, aber nicht weiter schlimm, irgendwie muss man die Dinge ja zusammenführen. Fragt sich nur noch, was Q eigentlich sollte. Sicher, er hat der Episode viel Humor gebracht, aber hätte man ihn nicht geschickter in die Rahmenhandlung einbauen können? Man wollte die Zuschauer wohl mit einem bekannten und beliebten Gesicht locken, aber insgesamt wirkte alles viel zu sehr konstruiert.

    Die Lösung der Bedrohung durch das Energiewesen ist sehr langweilig. Dax und O’Brien stottern batzenweise technische Verse herunter, wie in Parodien auf Star Trek und kommen so zur Lösung. Absolut fad.

    Des Weiteren haben Odo und Kira so gut wie gar nichts zu tun, Jake erscheint abermals gar nicht, was jedoch verständlich und zu entschuldigen ist. Dafür sehen wir kurz Rom (ich glaube, es ist Rom, der mit an der Auktion teilnimmt, zusammen mit einem von Quarks Cousins) und eine weitere Dienstleistung auf dem Promenadendeck, das amüsante Schließfachsystem, das so toll gesichert ist, dass nicht mal Quark es knacken könnte.

     

    BENJAMIN GILDEMEISTER

     

    Benni@noneoftheabove.de

    Qs großartiger und einziger Auftritt bei DS9, eine überzeugende Vash und viele nette, kleine Szenen können nicht über die belanglose und langweilige Story hinwegtäuschen.

    »Q wurde verschwendet«

    SpannungActionHumorErotikCharaktereKontinuitätAnspruch

    Quelle: treknews.de

    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare

    Keine Kommentare vorhanden



    Gast
    Ein Kommentar hinzufügen

    ×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

      Nur 75 Emojis sind erlaubt.

    ×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

    ×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

    ×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Diese Seite verwendet Cookies um Funktionalität zu bieten und um generell zu funktionieren. Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Datenschutzerklärung Beim Abensden von Formularen für Kontakt, Kommentare, Beiträge usw. werden die Daten dem Zweck des Formulars nach erhoben und verarbeitet.