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...mit dem bekloppten Merkmal der Sensation
  • Autorin D.C. Fontana blickt zurück

    Interview zu den Anfängen von Star Trek (Teil 2)
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    In einem Interview mit der Seite ign.com blickte D.C. Fontana auf ihre Zeit als Autorin der originalen Star Trek-Serie zurück und sprach diesbezüglich auch ihr neuestes Projekt, die fünfteilige IDW-Comicbuch-Story 'The Enterprise Experiment' an. Nachfolgend der abschließende zweite Teil der übersetzten Interview-Auszüge:

    Im weiteren Verlauf des Gespräches kam Fontana auch näher auf den Star Trek-Produzenten Gene Coon zu sprechen: "Gene Coon war ein wirklich kreativer Produzent. Er war jeden Tag dabei, er war in alles involviert. Auch Gene Roddenberry war stets involviert, aber er hielt sich ein wenig zurück. Er war nicht in jeder Story-Konferenz, in jeder Casting-Sitzung, oder bei jedem Rohschnitt dabei. Er hat eine gewissen Anteil seiner Zeit darin investiert, doch Gene Coon war der Mann an der Front. Man konnte mit ihm sehr gut zusammenarbeiten, denn er hatte einen herrlichen Sinn für Humor. Zudem war er ein schneller Autor, ein wirklich schneller Autor, was wirklich wichtig war, wenn wir die Show voranbringen wollten und wenn er ein Drehbuch überarbeiten musste. Er konnte ein Drehbuch an anderthalb oder zwei Tagen runterschreiben und es war fertig zum Drehen. Gene war immer ein sehr kompetenter Arbeiter, aber vor allem war er ein kreativer Mann."

    Zu David Gerrolds erstem Star Trek-Beitrag 'The Troubles with Tribbles / Kennen Sie Tribbles?' sagte sie: "Gene Coon gab David Gerrold sein Ok, etwas das nur wenige Leute getan hätten. Tatsache ist: als ich es las, sagte ich: 'Es ist eine charmante Story. Wir sollten einen professionellen Autor daran setzen.' David hält mir das bis heute vor, denn wir sind nach all den Jahren immer noch Freunde. Aber es war Gene Coon der sagte: 'Es ist deine Story. Du schreibst das Drehbuch.' Also gab er David im Alter von etwa 24 Jahren seine erste Chance. Ich habe dabei meine Lektion gelernt: Wenn der Typ, der die Story schrieb, gut genug für die Story war, dann sollte er auch in der Lage sein sich am Drehbuch zu versuchen."

    Des Weiteren kam Fontana auch auf die Hauptcharaktere der Serie zu sprechen. Insbesondere bezüglich der verborgenen Emotionen ihres Lieblingscharakters Spock meinte sie: "Du musst damit herumspielen. Man bedenke, er ist Halb-Vulkanier. Und die Vulkanier sind nicht völlig emotionslos. Sie sind logisch, sie halten ihre Emotionen unter Kontrolle, aber es ist nicht so, dass sie keine Emotionen hätten. Also muss man dieses Thema sehr behutsam angehen. Ich habe Spock immer gemocht, denn er war der fremde Außenseiter, der uns Menschen beobachtete. Er hat die Fähigkeit unsere Schwächen aus einer fremden Perspektive heraus zu kommentieren, was immer sehr nützlich war. Und dann gab es natürlich noch das Triumvirat Kirk, Spock und McCoy. Sie haben großartig zusammengearbeitet. Die Schauspieler konnten das sehr gut umsetzen und ich versuche mich daran zu erinnern, ob es Gene Coon war, oder jemand anderer, der diese verbalen Duelle zwischen McCoy und Spock geschrieben hat. Wir meinten damals: 'Oh, das passt. Wir müssen sie das öfters tun lassen und das ins Spiel einbauen, so dass die Schauspieler das weiterentwickeln können.'"

    "Manchmal hast du einen Schauspieler, der eine Idee zur Hintergrundgeschichte seines Charakters im Kopf hat. Wie verhält sich der Charakter in einer spezifischen Situation? Es kommt nicht darauf an, wie der Schauspieler darauf reagieren würde, sondern wie sein Charakter es tun würde. Ein guter Schauspieler geht darauf ein und es bringt dir die Erkenntnis 'Oh, das hab ich zuvor nie so betrachtet', oder 'Oh, lass uns das öfter verwenden', oder 'Lass uns diese Chemie, lass uns diese Sichtweise öfter verwenden.' Einfach weil es klappt und es mehr aus der Story herausholt, als man sich das vorstellen konnte."

    Über ihren Ausstieg zur dritten Staffel der Serie sagte sie: "Zu diesem Zeitpunkt war ich eine freiberufliche Autorin. Ich wollte nun, da ich genug für Star Trek und für andere Sachen geschrieben hatte, davon loskommen. Ich dachte, ich könnte meinen Lebensunterhalt als professionelle Autorin verdienen, etwas, was ich unbedingt machen wollte. Zudem war ich bereits Story Editor für eine ziemlich gute Serie, das war also eine weitere Empfehlung. Und tatsächlich habe ich dann wieder Western geschrieben, denn meine ersten Serien waren Western, solche Serien wie 'Lancer', 'The Big Valley' und 'The High Chaparral'. Aber ich habe mich auch weiterhin mit Star Trek beschäftigt: Ich schrieb 'The Enterprise Incident / Die unsichtbare Falle' und zwei weitere Storys, die andere zu Drehbüchern umschrieben, da ich die Art und Weise nicht mochte, wie die dritte Staffel verlief und ich nicht mehr dabei sein wollte."

    Auf ihre Bedenken zur dritten Staffel ging Fontana noch näher ein: "Es waren solche Sachen wie die 'Das Monster der Woche'-Mentalität, die man in solchen Serien wie Voyage to the Bottom of the Sea / Die Seaview – In geheimer Mission finden konnte. Und ich war nie der Ansicht, dass eine solche Vorgehensweise Star Trek besonders gut tun würde. Es gab auch einige Beschwerden von der Crew: 'Nun, der Story Editor kam zur Transporterraum-Bühne und fragte 'Wofür ist das Ding hier noch mal gut?'' Und als mir gesagt wurde, dass Doktor McCoy keine 22-jährige Tochter haben könne, da er in Kirks Alter wäre, sagte ich: 'Ok, sie haben es nicht kapiert'. Es tut mir sehr leid, aber sie haben es nicht hinbekommen. Ich weiß ehrlich nicht warum. Ich kann da nicht für andere sprechen. Ich kann nur wiedergeben, was man mir gesagt hat, was die Crew mir gesagt hat, und ich dachte: 'Ich bin besser dran, wenn ich Western schreibe'."

    Zum Schluss kam Fontana auch auf die aus ihrer Feder stammende Episode 'The Enterprise Incident / Die unsichtbare Falle' und das darauf aufbauende fünfteilige Comicbuch ein: "Ich mochte 'The Enterprise Incident / Die unsichtbare Falle' grundsätzlich. Es wurden ein paar Dinge daran verändert, die ich speziell zwar nicht gebilligt habe, aber insgesamt war es eine gute Episode. Ich denke, dass [die Schauspielerin] Joanne Linville genau den wundervollen weiblichen romulanischen Commander spielte, den ich mir gewünscht habe. Sie war wundervoll und es gab einen guten und starken Charakter, der unseren Jungs da entgegen gesetzt wurde. Ich wollte eine interessante Rolle als romulanisches Gegenstück zu Spock schaffen. Ein paar Beziehungsaspekte wurden fallen gelassen. Ich wollte nicht, dass Spock die Romanze zu ihr nur vorspielt. Zudem sollten sie an Bord des romulanischen Schiffes gehen, um die Tarnvorrichtung zu stehlen, welche sich einfach verbergen lassen sollte. Natürlich laufen sie anschließend mit etwas in der Größe einer Lampe herum. Etwas, dass meines Erachtens ziemlich dumm aussah. Aber über solche Sachen hatte ich keine Kontrolle. Und ich denke, die Idee mit dem Make-Up für Kirk war ganz lustig. Das war meine Idee, dass er an Bord des Schiffes geht und dabei wie ein Romulaner aussieht."

    "Natürlich knüpft das Comicbuch daran an. Aus dem 'The Enterprise Incident' wurde ein 'The Enterprise Experiment'. Wir erhalten somit einen genaueren Blick auf den weiblichen Charakter und die Romulaner, die ich schon immer für wundervoll hielt. Der einzige Grund, warum wir sie nicht so oft in der Serie brachten, lag an dem teuren und zeitintensiven Make-Up für die Ohren, selbst wenn man sich dabei nur auf ein paar Schlüsselfiguren beschränkte. Das ist eine Begründung dafür, warum wir eher auf die Klingonen zurückgriffen, deren Make-Up da einfacher zu bewerkstelligen war, als das der Romulaner."




    Quelle: treknews.de
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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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