"Wir entschieden aus kreativen Gründen eine finale Episode zu machen, die ein Wink für alle Star Treks war. Und wir wollten auf die Enterprise durch die Sicht des zukünftigen Star Trek blicken und etwas tun, das wir auf dies bezogen als sehr interessant befanden. Es war nicht jedermanns Sache. Ich müsste lügen, wenn ich sagte, dass diese Episode ein durchschlagender Erfolg war. Ich glaube nicht, dass die Schauspieler es mochten. Ich denke, es zeigte sich in deren Performance, dass sie nicht so zufrieden waren und dass die Epidode daran litt. Es war ein nobler Versuch aber ich glaube, es war nicht annähernd so erfolgreich wie wir gehofft hatten. Ich stehe jedoch immer noch zu diesem Konzept. Es war eine gute Idee. Aber ich kann verstehen, warum die Fans verärgert waren. Sie wollten ihre Enterprise und vielleicht wollten sie andere Star Trek Charaktere darin sehen. Manche beschwerten sich über die Verwendung des Holodecks. Wir dachten, es wäre cool. Aber wir liebten schon immer das Holodeck. Manche meinten, es wäre abgenutzt."
"Nun, es war kein glückliches Finale. Wir wollten es nicht schreiben. Und Rick (Berman) und ich kamen an einen Punkt an dem Star Trek einen 18-jährigen Lauf beendete und wir dachten: "weißt du was, der ganze Franchise hat etwas Besonderes verdient". Vielleicht wurden wir bei dem Gedanken misgeleitet, aber es war, was wir machten."
Auf die Frage hin, ob er im zukünftigen Star Trek dabei sein wird, antwortete er: Falls es jetzt geschehen würde, nein. Ich bin mit anderen Dingen beschäftigt und ich glaube, ich tat alles was ich konnte für Star Trek im Moment, aber was die Zukunft betrifft, ich weiß es nicht. Ich weiß wirklich nicht was ich tun würde. Wenn sie überhaupt auf mich zukommen würden. Ich bin mir nicht mal sicher ob sie´s tun würden."
Bezüglich des Todes von Captain Kirk, den er zusammen mit Ron Moore für Star Trek Generations schrieb, sagte er: "Zurückblickend fragt man sich ob es genauso war, haben wir es richtig gemacht? War es genauso effektiv wie es hätte sein sollen? Captain Kirk starb auf einer Brücke. Sollte er auf einer Brücke auf seinem Raumschiff sterben? Da gibt es einiges, ich kann nicht für die anderen sprechen, die ebenfalls daran beteiligt waren, aber ich persönlich würde gern in der Zeit zurückgehen können, wie in einer Star Trek Folge, und einiges rückgängig machen."
Auf die Frage hin, ob er der Meinung wäre, die Wiederaufnahme von Star Trek ähnlich wie bei Battlestar Galactica würde funktionieren, ließ er Zweifel verlauten.
"Erst einmal: Star Trek ist schwierig wieder aufzunehmen. Battlestar Galactica, die Original Serie, war im Vergleich zu Star Trek sehr kurzlebig. Und hatte nicht im Geringsten den Fanstatus, den Star Trek hat. Man kann Star Trek nicht einfach ignorieren. Aber man kann es natürlich restaurieren. Aber ich glaube nicht, dass man es wiederaufnehmen kann. Und böse gesagt, es gibt viele, viele Leute, die meinten, dass Enterprise mehr wie Battlestar Galactica hätte sein sollen, dunkler und düsterer. Und vielleicht ist es das der Weg, den Star Trek in Zukunft einschlagen wird. Ich weiß es nicht. Ich persönlich finde, dass eine von vielen Sachen, die Star Trek von anderen unterscheidet, ihre positive Erscheinung ist, daher bin stimme ich nicht damit überein."
Als die Nachricht aufkam, dass die Enterprise gecancelled wurde, schien sich der Ärger der Fans auf Braga zu richten. Wie werde er damit fertig, fragte Masterson.
"Nun, sieh mal, wer kann es ihnen verübeln?", sagte Braga. Du musst jemanden die Schuld geben, man ist sehr wohl verärgert, du wirst auf diejenige Person schauen, die die Show macht. Also ist das nicht verwunderlich. Es ist nicht angenehm, sich als der Schuldige zu sehen. Es gibt andere Faktoren, die damit zu tun haben, dass Star Trek seinen Reiz beim Publikum über die Jahre hin verloren hat. Aber ich müsste lügen, wenn ich sagte, ich werde einen Teil der Schuld auf mich auf kreative Weise nehmen. Es ist fast unmöglich für mich, hier zu sitzen und zu sagen, "ja ich habe dies und jenes falsch gemacht." Und ich werde natürlich nicht ins Internet gehen und schauen, was die Fans denken, weil das zu schmerzhaft sein würde."
Mourad Gerlach
Quelle: treknews.de
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