Zum Inhalt springen
...isse cremig - isse wahnsinn!
  • 1x04 - The Butcher's Knife Cares not for the Lamb's Cry

    Sprung
    Episoden-Nummer: 4   Produktions-Nummer: 104   US-Erstausstrahlung: 08.10.2017   Deutsche Erstausstrahlung: 09.10.2017  
    Die verurteilte Verbrecherin Michael Burnham wird ohne Rang und Titel der Wissenschaftsabteilung der Discovery zugeteilt. Hier soll Sie an einer möglichen Waffe für den Krieg gegen die Klingonen forschen.

    Vollständiger Inhalt (Achtung: Spoiler)

    Zimmergenossin Tilly bringt einen Container ins gemeinsame Quartier zu Michael Burnham. Darin: die Hinterlassenschaften und das Testament von Captain Georiou für Michael Burnham.

    Burnham ist schockiert und verschiebt die Öffnung des Containers auf später als sie zur Brücke gerufen wird. Dort läuft eine Kampfsimulation die in der Zerstörung der U.S.S. Discovery endet. Das Training für den Krieg mit den Klingonen stellt Captain Lorca dennoch zufrieden. Er teilt der Crew mit, dass sie noch weiter Kampferfahrung sammeln muss, und die Forschungsmission der Discovery beendet sei.

    Durch den transluzierenden Sporen-Antrieb kann die Discovery zwar am Gefecht teilnehmen, ist dann jedoch, wenn sie sich hinter feindliche Linien begibt, auf sich allein gestellt.

     

    Episodenkritik (Achtung: Spoiler)

    Ein neuer Tag, eine neue Uniform. Schön zu sehen, dass die Transition von Straftäterin zum Crewmitglied zum Glück nur langsam von statten geht. Michael Burnham darf sich heute zumindest schon mal eine Uniform replizieren - ganz ohne Rank und Abzeichen. Ich muss sagen, dass mir die 4. Episode deutlich besser als die bisherigen gefällt. Die Figuren gewinnen an Tiefe, Saru ist hier besonders hervorzuheben.

    Der Erzählfokus auf Michael Burnham passt nun gut. Sie, als Verurteilte inmitten einer Gruppe von Wissenschaftlern, der fast schon kriegstreiberische Captain an der Spitze. Und dazu die Reaktion der Stamm-Crew, da kommt Star Trek Feeling auf. Schön, dass die Autoren das Entdecken nicht ganz vergessen haben. Im Grunde war die Episode sogar relativ klassisch: Ein Notruf, ein Problem, eine Lösung, Tag gerettet. Das aber innerhalb eines massiven Krieges von dem der geneigte Star Trek Fan sonst immer nur gehört hat.

    Es gelingt Star Trek: Discovery hier gut, die Bedrohung echt und greifbar zu halten. Für technikverliebte ist die aktuelle Episode allerdings schwierig. Dass ein übergroßer Käfer auf einmal zum Supercomputer wird, wenn man nur genug Nadeln in ihn reinsteckt ist mehr als weit hergeholt. Dass dann auch noch die gesamte Sternenkarte in seiner schleimigen Hülle gespeichert ist dürfte zwar als Erklärung für Fantasy-Fans ausreichend sein, für eine Serie die allerdings unter der Prämisse operiert alles sehr ernst und nachvollziehbar zu gestalten weniger.

    Der "neue Navigator" bleibt aber auch abseits seiner seltsamen Fähigkeiten Dreh- und Angelpunkt für die Story von 1x04. Michael Burnham soll den Käfer zur Waffe machen. Der Auftrag von Captain Lorca ist klar. Und klar ist auch: Lorca ist das Messer, dass sich nicht um die Klagelaute seiner Lämmer schert. Für Ihn zählt offenbar nur das Ergebnis. Der Zweck heiligt die Mittel.

    Dass hier zwei Extreme aufeinander prallen hat mit gut gefallen. Auf der einen Seite die Wissenschafts-Fraktion der Crew, auf der anderen Seite der Captain und seine Sicherheitschefin Commander Landry (Rekha Sharma) die Burnham dazu drängen, soll endlich mehr als nur wissenschaftliches Interesse an der Kreatur zu zeigen.

    Sie treibt und fordert - und bezahlt dies obgleich mit Ihrem Leben. Das kam unerwartet und wurde in seiner Schnelle fast schon als Abbild für den Abgestumpften Character von Captain Lorca abgehandelt. Landry stirbt, der Captain meint "schade, aber der Krieg geht weiter". Als dann der Notruf kommt scheinen dem Captain fast alle Bedenken egal zu sein.

    Als dann, wie durch ein Wunder, der Raumsprung dennoch geschafft ist dirigiert Captain Lorca als Dr. Seltsam wie auf der Bombe reitend die Apokalypse für die Klingonischen Widersacher. Hier zeigen sich gefährliche Charakterzüge - und ich vage mal folgende Spekulationen:

    • Im Verlauf der Serie kommt es zu einer Meuterei
    • Michael Burnham traut sich aufgrund ihrer Außenseiter-Rolle kaum hier Partei zu ergreifen und ist daher von Gewissensbissen erschüttert
    • Als die Crew rebelliert ist es dann Burnham - und zwar unfreiwillig - die den entscheidenden Akt begeht
    • So kann Sie sich rehabilitieren

    Apropos Rehabilitation: Wie viel haben die Autoren eigentlich getrunken, als die Dialoge für die Klingonen geschrieben wurden? Meine Fresse... "Auch du hast gelacht, als du das zarte Fleisch von Ihrem Schädel verspeist hast". Achso. Alles klar. Wir essen unsere Feinde. Und überhaupt: wir essen. Und wer den dicksten Truthahnschenkel zu bieten hat dem folgen wir. Ohne wenn und Soße.

    Warum ist das schlecht: Es nimmt der Bedrohung durch die Klingonen die Glaubwürdigkeit. Ein derart sprunghaftes Loyalitäts-Verhalten lässt es wenig glaubhaft erscheinen, dass sich ein ganzes Imperium erhebt und an einer Frontlinie über den gesamten Quadranten kämpft, wie auf diversen Grafiken zu sehen. Das lässt die mächtigen Gegenspieler nämlich sehr schwach erscheinen, rückständig sogar. Und daher als Feind kaum ernst zu nehmen.

    Auf der anderen Seite bin ich nun doch etwas gespannt wie es mit dem Auserwählten und seiner Freundin? weiter geht. Wenn da nur die grauenhaften Dialoge und die noch schlimmeren Schauspieler dazu wären. Obwohl man denen ob der Masken kaum einen Vorwurf machen kann. Stell Dir mal vor du bekommst morgen vier künstliche Gebisse in den Mund und sollst dann auch noch in einer völlig unsinnigen fremden Sprache bedrohliche Dinge vor dich her sagen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Produzenten das während der Dreharbeiten erkannt haben und die Klingonen etwas angepasst werden. Optisch wärs ja eh schon egal - die Jungs sehen ja alle Serie lang anders aus.

    Fazit und Wertung

    Ist das noch Star Trek? Nun, ich sage: jein. Einerseits schlägt die Serie viele Brücken zum bekannten Roddenberry Universum, andererseits geht sie mit der Zeit was die Erzählstruktur angeht. Wer Fan des Canon ist für den passt sie ohnehin nicht. Bisher fände ich einen anderen Titel passender: Battlestar: Discovery.
    3/5
    Gesamtwertung
    Action: 3 Spannung: 4 Humor: 1 Anspruch: 2 Kontinuität: 3 Figuren: 3 Erotik: 0

    Bearbeitet von Daniel Räbiger

    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare

    Keine Kommentare vorhanden



    Gast
    Ein Kommentar hinzufügen

    ×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

      Nur 75 Emojis sind erlaubt.

    ×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

    ×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

    ×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Diese Seite verwendet Cookies um Funktionalität zu bieten und um generell zu funktionieren. Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Datenschutzerklärung Beim Abensden von Formularen für Kontakt, Kommentare, Beiträge usw. werden die Daten dem Zweck des Formulars nach erhoben und verarbeitet.