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...die letzte Verführung der Nacht

David Mack - Star Trek - Coda 3: Tor des Vergessens


einz1975

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Eine temporale Apokalypse ergreift das Star Trek Universum. Alles beginnt damit, dass Wesley Crusher auf der Brücke der Enterprise auftaucht. Als Reisender kann er zwischen Zeitlinien hin und her springen. Was er dabei entdeckt hat, verschlägt einem den Atem. Durch irgendeinen Grund verschwinden plötzlich ganze Realitäten. Erst kann er sich dieses Phänomen nicht erklären, doch mit ein wenig Nachforschung, trifft er auf einen Feind, welchen die Crew der Enterprise schon einmal in erlebt hat - die Devidianer. Sie selbst ernähren sich von der Lebensenergie von Lebewesen. Eine ganze Stadt auszulöschen klingt schon gewaltig, ein ganzes Land grausam, einen ganzen Planeten, unmöglich und eine ganze Zeitlinie, klingt nach purem Wahnsinn. Doch genau hier geht die Geschichte um alle großen Namen von Star Trek weiter oder besser gesagt wird hier beendet.

Was in den beiden Ausgaben zuvor schon eingeleitet wurde, findet hier seinen finalen Akt. Riker kämpft mit sich selbst, da er von einem anderen Ich übernommen wurde. Er muss die Defiant aufhalten, egal um welchen Preis. Kira musste den Tempel der Propheten zerstören und konnte nur den Zeitkristall retten. Sisko und Picard sind auf dem Weg ins Spiegeluniversum. Von hier aus wollen sie zum finalen Gegenschlag ausholen. Dabei müssen sich die Teams erneut aufteilen. Eine Reise zurück, als die Borg die Erde erobert haben, die Suche nach der Basis der Devidianer in der Interzeit und die Hilfe der Propheten in dieser Realität, um der Apokalypse ein Ende zu setzten. Man kann schon erahnen, dass kein Team so leicht zu seinem Ziel kommen wird und wenn doch, dann warten da schon Horden von Gegner.

Wähnend ringsherum das Universum und die Zeitlinien sterben, kommt selbst der hartgesottene Leser ins Schwitzen. Die Star Trek Charaktere haben schon einige ihrer großen Namen verloren wie Ezri oder Miles Edward O'Brien und selbst Deep Space Nine ist erneut vernichtet worden. Wie soll das alles enden? David Mack nimmt sich überraschend viel Zeit, wobei diese genau der Faktor ist, den die Figuren nicht haben. Er lässt ihnen kurze Atempausen, sie können zurückblicken auf ihr bisheriges Leben, auf ihre Abenteuer, Errungenschaften und Familie. Wenn das der letzte Moment des Lebens ist, sollte die Liebe dabei nicht fehlen und der Autor hat auch dieses Details gekonnt in Szene gesetzt. In vielen Momenten muss man auch kurz innehalten, denn der Verlust eines geliebten Charakters schmerzt schon sehr.

Manchmal dauern diese Momente nur Zeilen und dann wiederum wird selbst mit unmöglicher Lebenskraft noch eine Heldentat vollbracht. Aufopferung nicht für ein sinnloses Unterfangen, sondern um zu bewahren, was noch nicht ist und was noch alles werden kann. Erstaunlich, wie wenig über Wesley Crusher in den letzten Jahre berichtet wurde, umso überraschender, was für eine herausragende Persönlichkeit er geworden ist. Was in den letzten 20 Jahren an neuen Geschichten zu Papier gebracht wurde, ist ein Star Trek Universum für sich, welches jeder echte Fan verfolgt, geliebt und verehrt hat. Das Ende mitzuerleben, eingeflochten in die neuen Abenteuer, mit dem Erhalt der echten Zeitlinie, spricht für die ungeheure Weitsicht aller Autoren. Von mir ein gibt es eine tiefe Verneigung, für dieser Hingabe und Liebe der Autoren zu Science Fiction und dass sie Star Trek so eindrucksvoll lebendig gemacht haben.

Fazit:
Star Trek Forever! In so vielen Jahren gab es schon Geschichten, wo das Universum drohte vernichtet zu werden, doch niemals war es so umfassend in Gefahr wie hier. David Mack und seine Kollegen beenden mit Coda eine literarische Reise durch ein selbst geschaffenes Star Trek Universum, welches so viele spannende und unvergessene Momente hervorgebracht hat, wie Filme und Serien zuvor. Kämpferisch und
kunstvoll, aber auch traurig und dramatisch erlebt der Leser hier eindrucksvoll noch einmal die Macht der Worte, welche David Mack passender den je zusammengebracht hat, um dieses Ende unvergesslich umzusetzen. Star Trek hat mehr bewirkt, als Gene Roddenberry es sich hätte erträumen lassen und diese Trilogie ist ein würdiges Denkmal für den Erfinder von Star Trek.

Matthias Göbel

Autor: David Mack
Übersetzung: Katrin Aust
Taschenbuch: 615 Seiten
Verlag: Cross Cult Verlag
Veröffentlichung: 01.12.2022
ISBN: 9783986660093
 

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Bearbeitet von einz1975
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  • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

    Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
    Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
    Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
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