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...der Grund den man braucht

USS Community - Die Pause Teil VI


Hoshi_Sato

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„W-o d-a-r-f i-c-h d-e-n-n m-e-i-n-e K-i-s-t-e h-i-n-s-t-e-l-l-e-n?“

“Ach herrje ... Blechbüx! Ich habe total vergessen, dass du ja auch noch Gepäck dabei hast!” Assjima schaute sich suchend im Aufenthaltsraum des Falken um. „Passt dein Kram hier unter die Pritsche?“

„M-a-l s-e-h-e-n …“ Der Roboter rollte zur Wand hinüber und hob den kleinen Container von seiner Ladefläche herunter. „J-a e-s p-a-s-s-t. S-o k-o-m-m-e i-c-h a-u-c-h i-m-m-e-r g-u-t a-n m-e-i-n Ö-l r-a-n. D-a-s g-e-h-t p-r-i-m-a.“

In dem Augenblick betrat Sam den Raum. Er hielt eine Spraydose in der Hand. „So, der Autopilot ist aktiviert. Es geht mit direktem Kurz nach Betazed. Mutter freut sich schon auf uns.“ Dann hielt er Assjima die Dose unter die Nase. „Und sobald wir angekommen sind, weißt du was du zu tun hast!“

Die Deltanerin zog eine Schnute. „Ach Sam … muss das denn sein? Du kannst das doch viel besser als ich!“

„Nix da! Du hast die Beule hinein gemacht und du machst sie auch wieder raus!“

„I-c-h k-a-n-n d-a-s m-a-c-h-e-n s-o-b-a-l-d w-i-r g-e-l-a-n-d-e-t s-i-n-d“

„Nein! Wer groß angibt, dass er perfekt abdocken könnte muss selber für seine Fehler gerade stehen. Von wegen feinfühlige Frauenhände!“ Sam grinste und warf seiner Frau die Dose mit dem goldfarbenen Lack zu. „Du solltest öfters mit einem eurer Shuttle üben.“

„Willst du dich etwa mit George und Mili anlegen?“ Assjima spielte mit der Dose in der Hand und lachte ihn an. „Wenn ich lackieren muss, dann wirst du die Hochzeitsgeschenke aussuchen!“

„I-c-h w-i-l-l d-i-e G-e-s-c-h …“

“Auf keinen Fall, Blechbüx! Was sollen Mili und H’Qar mit einer Dose Schmieröl anfangen? Das wäre höchstens was für George. Das soll ruhig Sam erledigen.“

Der Betazoide steckte die Hände in die Jackentasche und lehnte sich an den Türrahmen. Nach kurzem Überlegen setzte er ein verlegenes Grinsen auf. „Gut, du hast gewonnen. Du besorgst die Geschenke und ich mache die Kratzer weg.“ Mit einer eleganten Bewegung fing er die Spraydose auf, die nun wieder zu ihm zurück geflogen kam. „Aber wenn jemand fragt, wer die Beule in meinen Falken geflogen hat, dann werde ich nicht für dich lügen.“

„Damit habe ich nun wirklich überhaupt kein Problem. Ich muss nicht alles können. Und jetzt raus mit euch beiden. Ich habe zu arbeiten.“

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„Was gibt es Commander?“, fragte Vartik Tanrim, nachdem er im Kommandosessel Platz genommen hatte.

„Die Sensoren hatten vor einer Stunde eine Subraum Anomalie entdeckt, die in einem Abstand von 2,1 Lichtjahren Achtern aufgetreten ist. Die Energiewerte ließen die Möglichkeit zu, dass es sich um ein getarntes Schiff handeln könnte. Doch dann haben wir Gesellschaft bekommen.“, erklärte George.

„Erklären Sie das Commander.“

Auf dem Hauptschirm wurde das Sensorendisplay aufgezeigt.

„Die USS Gorkon hat auf ihren Sensoren ein Gornschiff der Fangzahn klasse ausgemacht das Intensive Subraum und Tachyon Scans auf bestimmten Frequenzen durchführte und dessen Kurs ebenfalls zur Arkaria Basis führen könnte. Die Frequenzen, die dabei abgetastet wurden, wurden vor 60 bis 30 Jahren von klingonischen Tarnvorrichtungen verwendet. Zumindest sagt dies der Wissenschaftsoffizier der Gorkon .“, Tanrim stand auf und ging die Stufen zu der Conn hinunter, wo er mit auf dem Rücken verschränkten Händen stehen blieb.

„Mit anderen Worten, ein getarntes Schiff, das eine veraltete klingonische Tarnvorrichtung womöglich verwendet und ein Mittelschwerer Gornkreuzer verfolgen uns?“

„Im Moment sieht es wohl so aus Captain.“

„Die Frage ist: Weshalb?“

„Ich wüsste keinen Grund Captain. Wir haben keine wertvolle Fracht an Bord. Oder sonst etwas, was sich lohnen würde uns an die Fersen zu heften. Da aber das Gornschiff den Daten zufolge versucht ein getarntes Schiff ausfindig zu machen, frage ich mich, wer noch an dieser Schnitzeljagd beteiligt ist.“

„In der Tat Commander. Für meinen Geschmack wurden wir in letzter Zeit einmal zu oft gejagt. Wir gehen auf gelben Alarm.“, sagte Tanrim und begab sich wieder zu seinem Sessel. Sofort gingen die Indikatoren an und der Alarmton schrillte über die Lautsprecher.

„Steuermann verlangsamen Sie das Schiff auf Warp 7,8. Mal sehen, ob die Anomalie wieder auftaucht.“ Der Steuermann führte die Befehle des Captains aus. Das Schiff verlangsamte etwas, was man nur leicht am Heulen der Triebwerke bemerken konnte. Und tatsächlich. Es dauerte nicht lange, da erschien auch der Gornkreuzer am äußersten Rand der Langstreckensensoren. Wenn auch nur für wenige Sekunden. Dann ließ sich das Gornschiff wieder zurückfallen. Soweit man es den Sensoren entnehmen konnte, waren die Gorn nicht kampfbereit. Also suchten Sie in der Tat nach jemanden, der sich mithilfe einer veralteten Tarnvorrichtung verbarg.

Wer auch immer dort sich versteckte und an die Fersen der Community geheftet hatte, die Gorn würden nur etwas Zeit brauchen, um diesen ausfindig zu machen. Die Fangzahnklasse war ein Schiff, das sich durch aus mit der Prometheusklasse messen konnte, was Feuerkraft und Geschwindigkeit angingen. Doch nur für kurze Zeit. Und seit 80 Jahren haben die Gorn kein Raumschiff der Sternenflotte mehr offen attackiert. Doch all zu sehr wollte man sich doch nicht darauf verlassen.

Die Orionier und der eine Nausikaner, die sich auf der Brücke des ausrangierten Bird of Preys befanden arbeiteten konzentriert an ihren Konsolen. Kaum einer wagte auch nur hörbar zu atmen, so als ob man da draußen im Weltall es wahrnehmen könnte. Ardra saß im Kommandosessel und schmollte sichtlich.

Dieser Tag hatte so wunderbar begonnen! Schlimm genug das man einem modernen Kriegsschiff der Sternenflotte folgen musste, um zu erfahren, ob ihr Kapital sich dort an Bord befand, so tauchte nun auch noch die schwachsinnige Echse auf. Dieser Gorn war wohl dahinter gekommen, dass er einem Schwindel aufgesessen war, und verlangte sein Eigentum zweifellos wieder zurück.

Ardra brauchte nicht lange eins und eins zusammenzuzählen, um zu dem Schluss zu kommen das Frameg sie ans Messer bei dem Gorn geliefert hatte. Dies stellte Sie vor ein weiteres Problem.

Zwar war ihr Schiff sehr gut bewaffnet, und könnte sogar mit Hilfe des Überraschungsmoment den Gornkreuzer kampfunfähig schießen, vielleicht auch durch einen unglaublichen Zufall zerstören. Doch dann würde es auch das Sternenflottenschiff bemerken und nachsehen, was los ist. Eine direkte Konfrontation mit Starfleet war, das letzte das Ardra hier suchte. Eine mit den Gorn ebenfalls. Doch diese verrieten den anderen durch deren Scans, dass ein getarntes Schiff hier sein musste. Typisch für diese Echsen! Eine plumpe Taktik für eine plumpe Spezies.

Der Steuermann hatte den Bird inzwischen auf Warp 5 verlangsamt. Die Community war schon beinahe aus dem Fernbereich der Sensoren verschwunden und die Gorn befanden sich schon beinahe in Waffenreichweite. Nur ein taktisches Genie oder ein notorischer Glückspilz würden aus dieser Sache noch heil herauskommen.

Nach einigen weiteren Minuten waren nun der Bird of Prey und das Gornschiff endgültig aus dem Fernbereich der Sensoren verschwunden. Tanrim befahl jedoch den gelben Alarm noch für drei weitere Stunden aufrecht zu erhalten. Wenn sich bis dahin nichts rühren würde, sollte man wieder auf Stufe Grün runtergehen.

Die USS Gorkon hingegen hatte sich an die Fersen des Gorn geheftet. Womit sich diese seltsame Prozession, die sich über mehrere Parsecs hinweg zog nun vergrößerte.

Bearbeitet von George Sheridan
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Vinara hatte die letzten Tage ungestört verbracht, sah man von dem einen oder anderen Animateur ab der meinte auch die hier so abgelegen verweilenden Urlauber zum prallen Partyleben zu animieren. Doch die Pensionsleiterin hatte es bislang immer geschafft diese lästigen Besucher von ihren Gästen weitestgehend fernzuhalten.

Als die Andorianerin eines frühen Abends durch die verschlafenen Gassen (oder vielmehr Gässchen) des Bergdorfes spazierengehen sah sie vor einer Brüstung an einer Terasse zwei Humanoide, womöglich sogar Menschen stehen. Definitiv ein Paar, sie wollte schon wieder zurückgehen als ihr an dem Mann etwas seltsam Vertrautes auffiel. Als er sich zu ihr umdrehte war ihr auch sofort klar wieso: Commander Tashiko Wang von der Austauschkommission, wie Vinara auch ganz in Zivil sah ihr direkt in die Augen.

"Commander Shral! Oder sollte ich Sie lieber nur 'Ms.' nennen? - Das ist Yurino, meine Frau - Yurino, Vinara Shral von der ich dir schon einige Male erzählt habe."

Nach dem üblichen Austausch von Höflichkeitsfloskeln schlug Wang vor sich in ein nahe gelegenes Café zu setzen.

"Sie haben sich in der letzten Zeit ja kaum noch um das Austauschprogramm bemüht, sieht man mal von den fast regelmäßigen Gesprächen mit Dr. Kalis ab... Verzeihen Sie, aber es fällt mir selbst im Urlaub schwer ganz abzuschalten. Vielleicht werde ich in ein paar Tagen schon nicht mehr an die Arbeit denken."

Seine Frau murmelte etwas das am ehesten wie "Schön wär's" klang und setzte ein gelangweiltes Gesicht auf.

"Dieser Ort eignet sich recht gut zum Erholen... Aber auch ich muss hin und wieder an die Arbeit bei der Sternenflotte denken." Vinara nippte an ihrem Getränk das eine Art risianische Variante von Cappuchino darstellte und sah den Commander dann mit einer gewissen Neugier an. "Ich muss Sie meinerseits um Verzeihung bitten für die Frage die ich Ihnen nun stellen möchte, aber sie geistert mir seit wir hier sitzen unentwegt im Kopf herum... Wissen Sie wie es um das Föderations-Gegenstück zur Eisenstein steht?"

Yurino Wang setzte ein fast schon flehentliches Gesicht auf, als wolle sie ihren Mann bitten bloß nicht von der Arbeit zu reden. Doch der Commander kam nun erst richtig in Fahrt.

"Also das ist eine mühselige Angelegenheit, aber auf ihre Weise auch schon wieder komisch." Wie um letzteren Aspekt zu unterstreichen schob er ein kurzes Lachen hinterher ehe er fortfuhr: "Wir haben den Klingonen zuerst ein Schiff der Akira-Klasse angeboten weil wir ein solches für die geeignetste Wahl hielten. Doch die eine Hälfte des für die Entscheidung zuständigen Gremiums wollte unbedingt einen Ambassador-Kreuzer umrüsten, die andere eine Prometheus-Einheit. Die Idee mit der Prometheus wir aber schnell wieder verworfen, da im Falle einer Tarnvorrichtung eigentlich jede Sektion eine separate bekommen hätte müssen. Von der Ambassador-Idee waren auch wir angetan, handelt es sich bei dieser wenn auch älteren Schiffsklasse doch nach wie vor um einen Kreuzer von imposanten Ausmaßen der vor allem auch in der Breite einiges zu bieten hat. Und die Klingonen mögen breite Schiffe wie man an ihren eigenen sehen kann." Der Commander nahm einen Schluck von seinem Eistee und erzählte dann weiter: "Leider mussten wir feststellen dass die von den Klingonen gewünschten Veränderungen nur unter größtem Aufwand durchzuführen gewesen wären. Die Erweiterung des Unterteils des Sekundär-Rumpfes nach hinten sowie die Hangarverlängerung wären dabei fast noch der leichteste Teil gewesen. Weitaus schwieriger hätte sich die lückenlose Ausstattung mit einer ablativen Panzerung erwiesen. Im Grunde hätte man fast das gesamte Schiff neu bauen müssen, zumal die technische Ausstattung bei dem gewählten Ausgangsexemplar schon über 20 Jahre alt war."

"Gibt es keine moderneren Ambassador-Schiffe oder eine sonstige Alternative?", wollte die Andorianerin wissen.

"Zum Glück haben wir es vor dreieinhalb Wochen geschafft die Klingonen schließlich doch noch für ein Akira-Schiff zu begeistern. Die Basis-Einheit verfügt bereits über eine ablative Panzerung, wir müssen im Grunde nur noch einen kleinen Sekundär-Rumpf in der Mitte zwischen den Gongeln hinzufügen und die Untertassen-Sektion erweitern. Die Ausstattung soll im Grunde der der Eisenstein entsprechen, also ein schwer bewaffnetes und gepanzertes Forschungsschiff mit den Ihnen bereits bekannten Labors, einem Multi-Funktions-Emitter und zusätzlicher Feuerkraft. Die Umbauarbeiten haben wenn ich mich recht erinnere gestern begonnen und werden wenn alles gut geht in einem halben Jahr, spätestens aber einem ganzen abgeschlossen sein."

Wangs Frau gähnte demonstrativ.

"Entschuldige Schatz, aber Ms. Shral hat ein Recht darauf über den neuesten Stand dieses Projekts informiert zu sein."

"Ja ja... Aber du hast doch nicht vor den ganzen Abend über umgebaute oder noch umzubauende Schiffe, Klingonen und dem sonstigen Kram zu reden? Tashiko, wir sind hier in Urlaub!"

"Keine Sorge Ma'am, ich habe nicht vor Ihnen weiter zur Last zu fallen." Vinara fragte die beiden Menschen ob sie noch was wünschten, bestellte nach einer verneinenden Antwort den Kellner und bezahlte für alle drei.

"Ms. Shral, das wäre jetzt aber nicht nötig gewesen!"

"Das nächste Mal können dann Sie mich mit einladen. - Gehe ich recht in der Annahme dass auch Sie in der Pension oben wohnen?"

"Ja, wir haben heute Nachmittag ein Doppelzimmer im zweiten Stock bezogen. Sonst gibt es in diesem Dorf auch kaum eine andere Möglichkeit bequem unterzukommen, zumindest hat man uns das so gesagt. - Wollen Sie uns nicht noch ein Stück auf unserem Spaziergang begleiten?"

"Nein Danke, ich werde mich gleich wieder zur Pension begeben. Aber wir werden uns sicher noch das eine oder andere Mal sehen... Eine gute Nacht wünsche ich Ihnen noch."

Bearbeitet von Vinara Shral
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Laura schüttelte den Kopf als sie mit den Kindern das Holodeck verlies. Michael hatte nur sehr widerwillig sich amüsieren wollen. Die ganze Zeit konnte sie sich nicht des Gefühls erwehren, das ihr Neffe etwas bedrückt.

Vielmehr war es etwas, was er vermutlich beichten wollte, aber nicht wusste, wie er es sagen sollte. Laura beschloss erstmal im Casino einen Zwischenstopp einzulegen. Michael hatte kaum ein Wort gesagt, außer von der Begrüßung mal abgesehen. Eisernes Schweigen war ein sicheres Indiz dafür das, was im Busch war. Michaels Vater war in der Beziehung nicht anders, nur hatte es George geschafft es im Laufe der Jahre besser zu verbergen.

Mit drei Erfrischungsgetränken, die in verschiedene Farben zu leuchten schienen, setzte sich Laura zu den Kindern. Chef hatte ein Auge auf die Pilotin geworfen, was man deutlich an seinem verwegenen Lächeln erkennen konnte, dass nur hin und wieder auftauchte.

„Michael? Du hast kein Wort gesagt, seit du auf dem Holodeck warst. Was ist los?“, die Stimme seiner Tante war sanft, aber auch leicht streng.

Michael schien mit sich zu kämpfen und schluckte kurz. Dann blickte er seine Tante direkt an.

„Ich habe auf der Starbase einen Kristall gefunden, den eine Frau verloren hatte, als sie mich streifte. Ich wollte ihr es sagen aber da war sie auch weg.“, rückte Michael leise heraus.

„Einen Kristall? Und deswegen machst du ein Gesicht wie 3 Wochen Dauerregen?“, Laura lächelte einwenig um die Situation zu entspannen.

„Hast du den Kristall bei dir?“, der Junge nickte. „Darf ich ihn sehen?“, hakte Laura nach. Michael holte den Kristall hervor. Laura verschlug es den Atem. Der Kristall kam ihr bekannt vor. Ihre Mutter hatte ihnen mal Exemplare von solchen Kristallen gezeigt, die man im Gorn Reich gefunden hatte. Doch Laura war sich nicht sicher, ob es sich dabei auch um solch einen Kristall handelte. Falls ja, so hielt Michael ein derart Großes vermögen in der Hand um ein gut ausgerüstetes Schiff der Constitution Klasse damit Kaufen zu können.

„Ein sehr schöner Kristall Michael. Zweifellos sucht diese Frau, die ihn verloren hat nach ihm. Weist du, wie sie ausgesehen hat?“

„In etwa. Es war viel Gedränge auf dem Promenadendeck gewesen. Und es dauerte nur Sekunden.“

„Schon gut Michael. Aber wir müssen es auch deinem Vater sagen.“, Laura strich mit ihrer linken Hand durchs Haar ihres Neffen. „Er wird es schon verstehen Michael.“, fügte sie hinzu.

Währenddessen ca 7 Lichtjahre hinter der Community……….

Das Katz und Maus Spiel ging nun in die 6 Stunde. Ardra saß immer noch angespannt im Kommandosessel und blickte auf den Hauptschirm, welcher die taktische Anzeige Projizierte.

Die Gorn waren nur 2 Millionen Kilometer an Backbord entfernt auf der Suche nach ihnen. Zu allem Übel tauchte nun auch ein Raumschiff der Excelsior Klasse auf. Dieses war noch ca 2 Milliarden Kilometer entfernt und auf einem Abfangkurs zu den Gorn. Vielleicht könnte das erneute Auftauchen der Sternenflotte zu ihrem Vorteil werden? Ein diabolisches Grinsen umspielte Ardras Lippen.

Ja so könnte es funktionieren! Die Gorn konnten nicht weiter intensiv nach ihr suchen, solange dieses Föderationsraumschiff in der Nähe war. Obwohl es schon betagt war, konnte es immer noch eindrucksvoll austeilen und einstecken. Der Bird war nur noch mit Warp 2 unterwegs. Die Gorn hatten ebenfalls auf Warp 2 verlangsamt. Und nun kam die dritte Partei ins Spiel.

Captain Ulysses Astor stammte von Alpha Centauri und war dementsprechend groß gewachsen.Seit Stunden verfolgte sein Schiff, die USS-Gorkon ein Raumschiff der Gorn, das intensive Subraumscanns vornahm. Aus rein wissenschaftlichen Interessen geschah dies mit Sicherheit nicht, so viel war sicher.

Mit Warp 8 verfolgte das Schiff der Excelsior Klasse mit der Registrierungsnummer NCC 40521 den Gorn Kreuzer, der inzwischen auf Warp 2 verlangsamt hatte.

„Die Gorn haben das aktive Scannen eingestellt und benutzen nur noch die passiven Sensoren Captain.“, meldete sich der zweite und leitende Einsatzoffizier der Gorkon von seiner Station aus.

„Kein Wunder, wir scheinen die Gorn bei etwas sehr Wichtigen gestört zu haben.“, antwortete Astor und lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Rufen Sie das Gorn Schiff.“, sagte Astor zu seinem Sicherheitschef einem Tellariten. Dieser grunzte leise und betätigte die Kontrollen.

„Kanal ist offen Captain.“, verkündete er mit einer tiefen aber leicht näselnden Stimme. Astor Stand auf und zog seine Uniformjacke glatt.

„Hier spricht Captain Ulysses Astor vom Föderationsraumschiff Gorkon. Gornschiff, bitte Antworten Sie!“, es folgte nun wie erwartet Stille. Die Gorn waren nicht gerade als Plaudertaschen bekannt. Und das Schiff, das die Gorkon vor ihrem Bug hatte, war durchaus in der Lage Astors Schiff gefährlich zu werden. Daher blickte er wieder zu seinem Sicherheitschef.

„Keine Antwort Captain.“

„Status der defensiven und offensiven Systeme der Gorn?“

„Die Gorn haben weder Schilde noch Waffen unter Energie gesetzt. Ich empfehle dennoch zumindest auf gelben Alarm zu gehen, Captain.“

Astor nickte kurz und signalisierte damit sein Einverständnis.

„In diesem Falle, gelben Alarm Mr Brakks.“, der Tellarit aktivierte die Indikatoren und die Schilde bauten sich auf. Mal sehen was diese Echsen nun tun. Eigentlich haben wir sie schon beinahe genug provoziert! Dachte Astor. Das Gornschiff zeigte dennoch keine Reaktion.

„Gornschiff! Ihr Handeln stellt eine Verletzung des Föderationsteritoriums dar, wenn Sie nicht umgehend ihr derzeitiges Handeln erklären.“, wieder Schweigen.

Auf dem Sichtschirm konnte der Gorn sehen, wie das Raumschiff der Excelsior Klasse zu dem seinen aufschloss. Ein kehliges Knurren entkam seiner Kehle. Dies würde Ardra womöglich die Chance zur Flucht geben. Doch diese hellhäutigen Säugetiere zu ignorieren konnte er auch nicht Wagen. Zwar könnte er ohne Weiteres sich mit der Gorkon anlegen, aber das hätte zur Folge das dann die anderen Schiffe zur Hilfe kommen würden, inklusive dem Raumschiff der Prometheus Klasse und das wollte der Gorn nicht riskieren.

Also entschloss er sich nach dem zwoten Ruf der Säuger endlich eine Antwort zu senden.

„Hier spricht Renegat Skooor vom Gornkreuzer Plleeeekstu.“

Na endlich! Anscheinend hatten die Echsen endlich mal Betriebstemperatur erreicht. Dachte Astor sarkastisch.

„Ich Grüße Sie Renegat. Also erklären Sie uns ihre Intentionen in diesem Sektor.“, forderte Astor erneut auf. Der Gorn blickte ausdruckslos vom Hauptschirm auf die anwesenden Brückenoffiziere herab.

„Wir führen derzeit eine Suchoperation durch. Wir vermissen eine unserer wissenschaftlichen Sonden, die von ihrem Kurs abgekommen war.“, was Besseres fällt dir nicht ein? Selbst die Pakled waren einfallsreicher! Astor verzog dennoch keine Mine.

„Interessant! Können wir ihnen bei der Suche behilflich sein Renegat?“

„Wir werden unsere Sonde aufspüren und einholen. Wir brauchen ihre Hilfe daher nicht in Anspruch zu nehmen.“

Er wird nervös, oder Bilde ich mir das nur ein? Überlegte sich Astor.

„Wir werden noch einige Tage in diesem Sektor sein Renegat. Wenn Sie unsere Hilfe dennoch wünschen, so Kontakten Sie uns einfach.“

„Ihr Angebot ist großzügig Captain. Wir werden die Suche fortsetzen. Plleeeekstu Ende.“, der Gorn verschwand vom Hauptschirm.

„Das war die schlechteste Ausrede, die ich diese Woche gehört habe.“, flüsterte Astor. „Mr Brakks, Beobachten sie die Plleeeekstu bei allem, was sie tut. Melden Sie jede verdächtige Bewegung und sei es nur das die Gorn ihre Toilettenpapiermarke wechseln.“, ein leises Gelächter kam von allen Stationen. Braaks nickte und beobachtete nun die Plleeeekstu.

Großartig! Die Sternenflotte würde den Gorn auf die Finger schauen, bei allem was sie tun werden. Ardra hatte den Funkverkehr abgehört und dieses Gespräch zwischen der Gorkon und dem Gorn aufmerksam verfolgt. Es war der Aufschub, den Ardra gebraucht hatte. Ein erneutes Lächeln umspielte ihre Lippen.

„Noch haben wir die Gorn abgeschüttelt Ardra!“, ermahnte der Orionier die Betrügerin.

„Ach mein Bester, glauben Sie mir“, gurrte Ardra sanft.“ Unsere Aktien sind soeben gewaltig in die Höhe geschossen. Solange die Gorkon hier ist, werden die Gorn nichts Unüberlegtes tun. Und dieser Trottel hat mit seiner Sondensuche Geschichte sich selbst ein Bein gestellt.“

„Wie Sie meinen.“, sagte der Orionier. Er befand, das es zwecklos war weiter zu diskutieren. Vielleicht hatte Ardra recht und die Gorn würden sogar verschwinden, weil das Föderationsraumschiff ihnen an den Fersen hing.

Zur gleichen Zeit knirschte Skooor mit den Zähnen. Jeder auf der Brücke der Plleeeekstu wusste, dass es klug und lebensverlängernd war, den Renegat jetzt nicht anzusprechen. Er würde sich in Geduld üben müssen. Ob er wollte oder nicht.

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Zwei Tage nach der Begegnung mit den Wangs traf Vinara wieder auf die beiden, als sie zusammen im Restaurant der Pension zu Mittag aßen.

Diesmal war es Yurino die nach dem Essen mit ziemlicher Begeisterung von ihrem Beruf erzählte - sie war Direktorin einer mittleren Kunstgallerie auf Trill und schuf hin und wieder sogar selbst das eine oder andere Kunstwerk.

"Dein exquisiter Geschmack ist mindestens in der halben Föderation bekannt", lobte Tashiko Wang seine Frau, "daher würde ich gerne wissen was du in ästhetischer Hinsicht von dieser Formgebung hältst." Damit überreichte er ihr ein PADD welches sie mehrere Sekunden lang ansah und dabei einen immer finstereren Gesichtsausdruck bekam.

"Du versuchst es schon wieder, du willst mit aller Gewalt auf deine Themen zu sprechen kommen!"

"Ich will doch nur dass du mir sagst was du von dieser Formgebung hältst!"

Yurino holte tief Luft und erwiderte brüsk: "Für ein klingonisches Design nicht übel." Mit diesen Worten gab sie ihrem Gatten auch schon das PADD zurück und wollte weiter von ihren Kunssthemen sprechen als Tashiko das PADD an Vinara weiterreichte.

"Der neueste Prototyp der Klingonen", erklärte er dabei.

Die Andorianerin sah sich die schematischen und ausführlicheren Darstellungen an; der Name des Schiffes lautete IKS Kum'Var. Die Grundform war dieselbe wie bei den anderen klingonischen Schiffstypen auch, hier allerdings auf eine durchaus elegante Weise variiert. Die Kum'Var war 320 Meter lang bei 333 Meter Breite und 73 Meter Höhe. Interessant waren die Warpgondeln, welche im Vergleich zur Schiffsgröße beinahe filligran, aber dennoch mächtig wirkten. Die rot leuchtenden Bussard-Kollektoren waren durch zwei von Vorne gesehen ein Kreuz bildendes Metallbänder eingerahmt, was einen aggressiveren Einduck vermittelte. Das Brückenmodul bildete mit seiner runden Form einen interessanten Kontrast zum insgesamt doch noch recht eckigen Gesamtdesign. Unter den Flügeln ragten je zwei starr nach vorne gerichtete Impuls-Disruptoren vor, zwei weitere waren an den Seiten vorne drehbar an der pfeilspitzenartigen Primärsektion angebracht.

Aus der unteren Mitte der besagten Sektion ragte ein deutlich dickeres Hauptgeschütz hervor unter welchem sich ein Zwillings-Torpedowerfer befand.

Verdeckt unter den Flügeln befanden sich nach hinten gerichtet noch zwei weitere Impuls-Disruptoren sowie ein dritter Torpedowerfer. Komplettiert wurde die Gesamtbewaffnung durch vier Phasendisruptor-Bänke, welche rings um die rechteckige hintere Plattform angebracht waren auf der die Kampfbrücke sich befand.

"Ablative Panzerung, bioneurale Schaltkreise und eine serienmäßige Option für eine Krankenstation. Aber bei dem Entwurf und dem Bau der Kum'Var waren keine Föderations-Ingenieure beteiligt", erklärte Wang nachdem Vinara sich die Spezifikationen fast drei Minuten lang angesehen hatte.

"Wurde sie schon im Kampf getestet?", fragte Vinara fast mehr aus Routine als aus echter Neugier.

"Ich glaube schon; das eine oder andere Sternenflottenschiff soll sie sogar schon mal zu Gesicht bekommen haben, wenn auch nicht im Rahmen einer Kampfhandlung. Die Kum'Var wird von der klingonischen Flotte offiziell als Taktischer Kreuzer deklariert, was in Hinblick auf ihre Ausstattung trotz fehlender Trennungsoption wie eine Antwort auf unsere Prometheus-Klasse wirkt. Wir dürfen auf jeden Fall gespannt sein, wie immer bei den Klingonen dürften wir uns auf interessante Variationen gefasst machen. Der Prototyp enthält übrigens noch keine richtige Krankenstation wie mir gesagt wurde, aber sie kann wie gesagt viel leichter nachgerüstet werden als bei bisherigen klingonischen Schiffen."

Yurino Wang war inzwischen aus lauter Protest aufgestanden um sich wütend die Beine zu vertreten.

"Ich hoffe Ihre Ehe wird durch Ihre so verschiedenen Berufe nicht ernsthaft beeinträchtigt", erkundigte Vinara sich leicht besorgt.

"Das hoffe ich auch, aber ich befürchte auf Dauer könnte es doch recht schwierig werden, zumal wir beide oft in ganz unterschiedlichen Teilen der Galaxis unterwegs sind."

"Dann sollten Sie mal versuchen ein Projekt zu initiieren das Ihre beiden Berufe verbindet... Vielleicht eine klingonische Kunstausstellung."

Wang lächelte gequält. "Das habe ich ihr schon mehrmals vorgeschlagen, aber sie kann der klingonischen Kunst einfach nichts abgewinnen. Ich habe aber gehärt dass es durchaus auch Klingonen gibt die mit einer feineren Vorgehensweise als ihre Kollegen arbeiten; vielleicht ließe sich in der Richtung tatsächlich mal etwas machen."

"Das hoffe ich auch", entgegnete Vinara. "Grüßen Sie Ihre Frau von mir wenn Sie wieder hereinkommt, ich werde mich jetzt wieder auf mein Zimmer begeben."

"Auf Ihr Zimmer? Bei diesem schönen Wetter?"

"Ich war schon gestern draußen spazieren und ich will auf jeden Fall meine Dissertation zu Ende schreiben."

"Und das nennen Sie Urlaub!", lachte Wang, "aber etwas anderes könnte ich mir bei Ihnen auch kaum vorstellen."

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Für einige Momente herrschte ein Seltsames schweigen zwischen Vater und Sohn. George hielt den Gornschen Kristall in der Hand. Er war erstaunlich leicht und funkelte in einem Wunderschönen mehrfarbigen Licht. Also deswegen war Michael seit Verlassen der Starbase so schweigsam? Die Wissenschaftsabteilung bestätigte, dass es sich hierbei um eines der Wertvollsten Edelsteine handelte, die es bei den Gorn gab.

Entweder die Dame, die dies verloren hatte, hatte ein beachtliches Vermögen in Latinum hingelegt, oder ….Sie hatte es gestohlen. Das wäre zumindest eine Möglichkeit, warum sie so schnell und Schoss durch die Menge und an Michael vorbei gerauscht war. Es warf auch ein anderes Licht auf die Subraum Anomalie und dem Auftauchen eines Gornraumschiffes, das Subraumscanns durchführte.

Captain Astor von der Gorkon hatte vor drei Stunden das besagte Schiff aufgebracht. Dem Bericht des alten Kommandanten nach wirkten die Gorn wie ein Kind, das man beim Naschen aus einem Marmeladenglas erwischt hatte. George musste innerlich schmunzeln, als er diesen Vergleich hörte. Astor versicherte, den Gorn noch so lange wie möglich auf die Finger zu sehen. Also ließ Tanrim den Flug nach Arkaria weiterhin fortsetzen. Selbst der Zakdorn hatte inzwischen genug Krisen bewältigt, sodass auch andere sich darum kümmern sollten.

„In Ordnung.“, begann George ruhig.“ Der Stein wird der Sternenflottensicherheit auf der Arkariabasis übergeben. Dort wird man schon den Besitzer ermitteln.“, versicherte George seinem Sohn.

„Das schon Dad.“

„He, du brauchst dir keinen Kopf mehr darüber zu machen. Hätte jedem passieren können.“, Michael sah auf. Etwas von der Last war abgefallen. Als er von seinem Vater umarmt wurde, schien sich noch mehr Spannung abzubauen. Eine derartige Umarmung hatten beide seit langer Zeit nicht mehr gehabt. Doch irgendwie hatte Michael es im Gefühl, das die Sache mit dem Kristall bei weitem nicht ausgestanden war.

„Captain, die Gorn scheinen ein neues Suchmuster abzufliegen.“, meldete sich der Sicherheitschef der Gorkon.

„Interessant. Das ist so wie wenn man bei voller Fahrt aus einem Motorboot heraus Hechte angeln will.“, bemerkte Astor nachdenklich.“ Scheinbar gehen wir jemanden auf die Nerven.“

„Ich vermute dies ebenso Captain.“ Stimmte der Tellarit dem Kommandanten der Gorkon zu. Astor wanderte kur auf der erhöhten Ebene der Brücke hin und her, wo auch der Kommandosessel stand. Dann blickte er zum Hauptschirm.

„Wie groß ist die Reichweite der gornschen Langstrecken Sensoren?“

„Sie ist um ca 23 % geringer als die Unsrigen.“

„Dann können wir sie immer noch ungesehen beobachten.“, überlegte Astor. Er wusste, dass er sich auf ein Gefährliches Katz und Maus Spiel mit den Echsen einlassen könnte. Nach wenigen Augenblicken hob sich der Blick des Captains.

„Wir ziehen uns nur zum Schein zurück. Sobald wir aus deren Sensorenreichweite sind, auf Verfolgungskurs gehen.“, schnell kamen die Bestätigungen zurück.

„Die Gorkon fliegt weg.“, meldete der Gorn, der am Ruder der Plleeeekstu stand.

„Ausgezeichnet! Dann können wir ja Weitersuchen.“, antwortete der Kommandant zischend. Doch bei den Säugetieren wusste man nie, woran man bei ihnen gerade war, insbesondere die Menschen waren immer für eine Überraschung gut.

Auch auf dem Bird of Prey sah man, wie sich die Gorkon entfernte. Was auch immer dieser Astor vorhatte, so schnell würde er im Grunde nicht verschwinden. Sinnierte Ardra stumm. Astor war von einer Sorte wie dieser Jean Luc Picard, der sie ins Gefängnis gebracht hatte, als es um Ventax II ging.

Diese Sorte von verschlagenen alten Raumschiffkommandanten, die harmlos taten und in Wirklichkeit einem gleichzeitig Zerfleischen konnten. Aber Sie bewunderte auch die Kühnheit des Menschen. Wie weit würde er gehen? Und wie viel würden sich die Gorn gefallen lassen, bevor sie offen ein Raumschiff der Sternenflotte angriffen? Ardra zuckte kurz mit den Schultern, dies war wirklich nicht ihr Problem, bis zu dem Zeitpunkt, wo es eines werden könnte.

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„Einen alten Frachter willst du kaufen?!“ grölte ein sichtlich angetrunkener Dalan Devimar. „Was willst du denn mit so einer Schrottkiste? Reicht es dir denn nicht, dass dein Falke so oft ungenutzt im Hangar der Community rum steht? Ich hätte tausend andere Ideen, wie du das Geld deiner Mutter eleganter in den Sand setzen könntest. Du bist und bleibst immer noch derselbe alte Rumtreiber und Tunichtgut! Dir würde ich keinen Cent leihen!

Sam sah sich betreten in der Runde um, als das fröhliche Geplapper der anderen Gäste verstummte. „Ja Onkel, ich weiß … und ich weiß auch dass ich, wenn ich der Sternenflotte beigetreten und von dir ausgebildet worden wäre jetzt sicherlich schon mein eigenes Kommando hätte. Das hast du mir schließlich schon oft genug unter die Nase gerieben.“

„Ganz genau! Schau dir doch nur den Sheridan an! Der wird eines Tages noch Admiral werden!“

„George war nicht so lange bei dir …“

„Egal! Die wenigen Wochen waren für mich Zeit genug, um einen richtigen Mann aus ihm zu machen.“

Assjima stellte erstaunt die Platte mit Häppchen ab, die sie gerade herein trug. „Oh, ich wusste gar nicht, dass George in einem deiner Ausbildungskurse war.“

„Kindchen, sie waren ALLE bei mir! Sergeant Dalan Devimar hat sie zu dem gemacht, was sie heute sind.“

“Ja, ja … Spießer und Arschkr …“ Doch Sams Gedanken verstummten sofort, als er Assjimas Fußtritt gegen sein Schienbein spürte.

„Wie war George denn so, als er bei dir die Grundausbildung durchlief?“ fragte die Deltanerin vorsichtig um das Gespräch mit Sams Onkel vorsichtig in eine andere Bahn zu lenken.

„Sheridan?“ Dalan dachte angestrengt nach „Der war ein guter Mann … aber das ist schon lange her …“ Er griff nach seinem Glas und stürzte die klare Flüssigkeit hastig hinunter. „Ich kann mich aber noch gut erinnern, wie ich damals dachte, dass Sam so sein sollte wie Sheridan. Aber das war natürlich reines Wunschdenken. Mein Neffe hätte niemals einen brauchbaren Soldaten abgegeben.“

„Selbst nicht nach einer bei dir absolvierten Ausbildung?“ Assjima setzte sich auf den freien Stuhl neben Sam und betrachtete ihr angetrunkenes Gegenüber.

„Äh … doch, ich hätte ihn schon geknackt … irgendwie …“ kam es zögerlich zurück.

Ein großer, rotgesichtiger älterer Mann am anderen Ende des Tisches erhob sich lachend: „Na dann ist es ja gut, dass er nicht bei dir gelandet ist. Sam, wenn du einen Bürgen brauchst, um den Frachter zu finanzieren, dann stehe ich dir jederzeit zur Verfügung. Die Ernte war gut in den letzten Jahren und ich konnte einiges auf die hohe Kante legen.“

„Danke Resal … das ist gut zu wissen. Auch wenn ich hoffe, dass ich alles alleine tragen kann. Ich will nicht so viele da mit hineinziehen. Gle’ma hat auch noch nicht gesagt, was diese Kiste kosten soll. Ich weiß ja noch nicht einmal um was für ein Modell es sich handelt. Sie macht ein ziemliches Geheimnis draus. Aber sie sagt, es sei ein echtes Schnäppchen. Und ich glaube, ich kann mich zumindest auf ihre technische Einschätzung verlassen.“

„Vertraue niemals dem Verstand einer Frau.“ brummelte der Onkel. „Weiber können einfach nicht logisch denken. Das ist medizinisch erwiesen! Weil sie nämlich immer nur an das eine denken können.“ Er grinste Assjima anzüglich an. „Doch was das angeht muss ich Sam zugestehen, dass er einen guten Geschmack hat …“

„Dalan, es reicht!“ Ein feuchtes Geschirrtuch landete klatschend auf der Glatze des alten Betazoiden. „Entweder du hältst jetzt deinen Mund oder du fliegst raus. Aber solche Äußerungen dulde ich nicht in meinem Haus.“ Misia starrte den Schwager wutentbrannt an. „Ich kann deine dämlichen Andeutungen über Deltaner langsam nicht mehr hören.“ Sie wandte sich Assjima zu. „Seit er von dir weiß, redet er nur noch über dich und deine Spezies. Dieser senile alte Knilch scheint richtig besessen zu sein.“

„Der ist nur neidisch, weil der Tunichtgut und Herumtreiber Sam sich eine Frau geangelt hat, von der ein Trottel wie er nur träumen kann …“ Nachbar Resal stand auf und stellte die Musik lauter. Dann trat er lächelnd vor Assjima hin und verbeugte sich leicht: „Ich bin zwar nicht mehr so jung wie Sam, aber trotzdem der bessere Tänzer. Darf ich bitten?“

Gleich darauf sprangen die anderen Freunde und Nachbarn ebenfalls auf und fröhliches Lachen löste die angespannte Situation ab. Nur der ehemalige Sternenflottenausbilder Dalan Devimar blieb allein mit sich und seinen Träumen aus vergangenen Zeiten sitzen und füllte das leere Schnapsglas auf.

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Mit der Ruhe im Bergdorf war es für Vinara schließlich vorbei, aber nicht weil die Wangs sich einem lautstarken Ehekrach hingegeben hätten sondern weil Kalis während eines Spaziergangs auf einmal vor ihr stand und sich wie meistens gleich mit ihr paaren wollte.

"Nicht hier in der Öffentlichkeit!", konnte die Andorianerin ihre lüsterne Gefährtin gerade noch abhalten.

Doch in der Pension stellte sich ihnen gleich die Betreiberin in den Weg: "Keine klingonischen Paarungsrituale in unseren Standard-Gästezimmern! Nehmen Sie dafür die Bunkerkammer im Keller." Mit diesen Worten überreichte sie Vinara auch schon den Schlüssel und wies ihnen noch die Richtung in die sie gehen mussten.

Die "Bunkerkammer" machte ihrem Namen alle Ehre: Es schienen hier wohl des Öfteren klingonische Gäste zu verkehren, denn trotz der aus dickem Metall gefertigten Möbel erinnerte der schalldichte Raum in seiner Gesamtausstattung doch mehr an ein Liebesnest (wenn auch eines für Sado-Masochisten).

"Eigentlich könnte man hier auch ganz gut Verhöre durchführen", sinnierte Vinara als sie knapp 40 Minuten später ihre schlimmsten Verletzungen beseitigt hatte. "Wirst du noch länger hierbleiben oder musst du gleich wieder los?"

"In etwas mehr als einer Stunde geht es schon wieder weiter", brummte Kalis hörbar unzufrieden, "mein Dienst auf der Atlas hat zwar vor fast einer Woche geendet, aber seitdem befinde ich mich auf einem medizinischen Versorgungs-Schiff der Olympic-Klasse. Es wird bald weiterfliegen und mich zur Eisenstein bringen... Warum kommst du nicht einfach mit? Du könntest deinen Urlaub auch dort fortsetzen. Außerdem hat ein leicht blauhäutiger weiblicher Lieutenant mit spitzen Ohren nach dir gefragt; sie sagte sie sei die Assistentin Commander Hewletts welcher bald ebenfalls auf der Crataegus eintreffen würde."

Vinara seufzte. "Hewletts Assistentin... Eine vulkanisch-andorianische Hybridin?"

"Nein, vulkanisch-bolianisch. Ich weiß das klingt unglaubwürdig, aber sie lebt und erfreut sich guter Gesundheit. Die Einzelheiten ihrer wunderhaften Existenz wird sie dir wohl noch selbst mitteilen. - Und ehe ich es vergesse, die Chefärztin der Crataegus möchte dich auch noch kurz sprechen."

"Sieht wohl ganz so aus als sei meine Anwesenheit auf diesem Schiff dringend erforderlich. Ich werde mit dir kommen, aber ich werde unter keinen Umständen eine Uniform anziehen!"

Die Pensionsleiterin war nicht gerade erfreut als die Andorianerin ihr mitteilte dass sie schon wieder aufbrechen und sich zumindest teilweise dienstlichen Angelegenheiten widmen wollte. "Sie waren viel zu kurz hier Ms. Shral, nach dem was ich von Ihnen weiß sind Sie ein unverbesserliches Arbeitstier das höchstens alle Jubeljahre ordentlichen Urlaub nimmt!"

"Keine Sorge Ma'am, ich werde wohl noch nicht einmal meine Uniform anziehen müssen... Von daher kann man meinen Aufenthalt auf der USS Crataegus als direkte Fortsetzung meines Urlaubs ansehen."

Auch das Ehepaar Wang - zumindest Tashiko - ermahnte Vinara zur Ruhe und sie solle sich bloß nicht in irgendeiner Weise dienstlich einspannen lassen.

Kaum waren die Andorianerin und die Klingonin auf dem Olympic-Schiff materialisiert wurde erstere auch schon zur leitenden Ärztin gebeten.

Dr. Ilada Terim war eine Zakdorn vom Rang eines Lieutenant-Commanders und kam gleich zur Sache: "Ich soll Ihnen Grüße von einem Dr. Mückner ausrichten. Er sagt Captain Barnhelm gehe es schon wieder besser, aber er sei immer noch nicht bereit in den aktiven Dienst zurückzukehren."

"Freut mich zu hören... Wird sein Zusammenbruch noch irgendwelche Konsequenzen für mich haben?"

"Nein, auch wenn Sie der letztendliche Auslöser gewesen sein mögen, so hat Captain Barnhelm sich seines Ranges alles andere als würdig benommen."

In diesem Moment betrat ein junger Klingone Dr. Terims Büro und überreichte ihr ein PADD; er trug eine blaue Uniform der Sternenflotte und sein Rangabzeichen wies ihn als Petty Officer 3rd Class aus.

"Ms. Shral, darf ich Ihnen vorstellen? Dr. K'Lork, ein Cousin zweiten Grades von Captain K'Olmos. Sein Spezialgebiet ist die wiederherstellende Prothetik, in gewisser Weise kann man ihn auch als einen Bio-Ingenieur betrachten."

"Es ist mir eine Ehre Ihnen zu begegnen". K'Lork kreuzte seine Arme zum klingonischen Gruß und Vinara erwiderte ihn.

Nachdem der Mediziner wieder gegangen war meinte die Andorianerin etwas verwundert: "Kalis sagte mir nicht dass ein Klingone hier ausgerechnet unter dem medizinischen Personal dient."

"Das hat schon seine Richtigkeit, Dr. Kalis wollte in Ihnen später selbst vorstellen, allerdings hat sich das nun wohl erübrigt."

Die nächste Station war Vinaras Quartier; die Personalunterkünfte auf Schiffen der Olympic-Klasse befanden sich größenmäßig fast alle auf Defiant-Niveau damit umso mehr Platz für bis zu 1000 Patienten blieb. Immerhin hatte man der Andorianerin ein eigenes Gästequartier zugewiesen, wenn auch direkt neben dem von Kalis.

Die immer noch zivil tragende Wissenschaftlerin war gerade dabei ihr Gepäck zu verstauen als es an der Tür summte. Eine spitzohrige, gelb uniformierte Offizierin mit blassblauer Haut trat ein und stellte sich als Lieutenant (Senior Grade) T'Ilma vor, Commander Hewletts Assistentin. "Ich freue mich dass Sie hier sind, wir werden bald mit der Autobot zusammentreffen und der Commander wird dann an Bord kommen um Ihnen gleich von dem Ausgang der Versuchsreihe zu berichten."

"Dann hoffe ich die Experimente waren von Erfolg gekrönt... Bei Ihnen scheinen sie es auf jeden Fall gewesen zu sein, sofern Sie tatsächlich eine Vulkanier-Bolianer-Hybridin sind wie Kalis mir sagte."

"Sie haben eine interessante Art das Thema zu wechseln und ja, ich bin eine Mischform aus den beiden besagten Spezies."

"Dabei gelten Bolianer zu anderen Spezies nur als schwer kompatibel, ganz besonders zu Vulkaniern..."

T'Ilma lächelte etwas gequält. "Das stimmt auch und an meiner Erschaffung - anders kann man es gar nicht nennen - waren neben den besten Ärzten und Genetikern der Föderation auch noch eine Reihe von Ingenieuren beteiligt. Ohne die diversen Implantate in meinem Körper würde ich keine Minute überleben; durch meine Adern fließt weißes Kunstblut weil grünes oder blaues permanent zu Thrombosen führen würde. Nanosonden reparieren ununterbrochen kleinere Schäden um mir somit eine Lebenserwartung von immerhin 80 Jahren zu ermöglichen."

Vinara sah die Frau die etwa um die 30 sein mochte mit einer Mischung aus Faszination und Mitleid an. Auf jeden Fall hatte T'Ilma sich nicht der vulkanischen Emotionskontrolle verschrieben.

"Dienen die Implantate und Nanosonden in Ihrem Körper nur der reinen Aufrechterhaltung Ihres Lebens oder verleihen Sie Ihnen auch übermäßige Kräfte?", wollte die Andorianerin aus naheliegenden Gründen wissen.

"Lediglich Ersteres, eine übermäßige kybernetische Verstärkung meiner Kräfte würde mein Organismus nicht lange aushalten. Immerhin kann ich für einen begrenzten Zeitraum 80 Prozent der physischen Kraft eines Vulkaniers erreichen. Und um Ihre nächste mögliche Frage gleich vorwegzunehmen, meine Nanosonden sind rein medizinischer Natur und ermöglichen mir weder damit technische Geräte per Gedankenkraft fernzusteuern noch andere Lebewesen zu assimilieren."

"Ich bin zwar kein Councellor, aber dem Klang Ihrer Stimme glaube ich zu entnehmen dass Sie mit Ihrer Einzigartigkeit nicht wirklich glücklich zu sein scheinen..."

T'Ilma gab ein leichtes Schnauben von sich. "Sparen Sie sich Ihr Mitleid. Wie Sie schon richtig erkannt haben bin ich ein erfolgreiches Experiment, ich wurde erschaffen noch bevor die Föderation auf die Borg traf. Doch es wurde beschlossen keine weiteren Hybriden wie mich zu erzeugen da der Aufwand zu groß wäre, abgesehen von diversen ethischen Bedenken die den Wissenschaftlern natürlich erst hinterher kamen. - Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich habe noch einiges zu erledigen. In zwei Stunden werde ich Sie durch das Schiff führen."

Vinara sah der Halb-Bolianerin nach Verlassen des Quartiers noch einige Augenblicke nach.

T'Ilma drehte sich noch einmal kurz um und rief verächtlich: "Ach ja, unfruchtbar bin ich natürlich auch." Alle in der Nähe konnten es hören, doch das schien ihr ncihts auszumachen. Unbeirrt setzte sie ihren Weg fort.

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Der Computer hat es als den Kristall von Skorot identifiziert.“, erklärte Nachalek sachlich, als sich die Führungsoffiziere bzw. deren Vertreter sich mit dem Chefingenieur und ersten Offizier sowie Captain Tanrim zur morgendlichen Besprechung im Besprechungsraum hinter der Brücke trafen.

„Fahren Sie fort.“, forderte Tanrim den Wissenschaftsoffizier auf.

„Laut der Computerbibliothek stellt dieser Kristall bei den Gorn eine Art Familienvermögen oder ein Teil des Selbigen dar. Nur eine Handvoll Gorn Familien besitzen diese Kristalle. Meistens gehören diese Familien zu dem Gornschen Regierungskreisen. Diese Kristalle stellen also eine Art Mitgift für gewisse Positionen dar, die nur bestimmte Gorn einnehmen können oder dürfen.“

„Verstehe.“, antwortete Tanrim. George hob die Hand.

„Ist es vorgekommen, dass die Gorn solche Kristalle an nicht Gorn verkauft haben?“

„Offiziell konnte man dazu nichts herausfinden Commander. Aber man kann davon ausgehen, dass diese Kristalle, die auch in der Föderation und insbesondere bei den Ferengi sehr wertvoll sind, nicht veräußerlicht werden dürfen oder sollten.“

„Danke Lieutenant.“, George wandte sich an Tanrim. „Dann müssen wir davon ausgehen, dass diese Frau, die mit meinem Sohn zusammengestoßen war, den Kristall möglicherweise gestohlen hat. Das würde zumindest das Verhalten des Gornschiffes erklären, das die USS-Gorkon aufgebracht hat.“

„Das Denke ich auch. Lieutenant MgNaughton. Informieren Sie die Sicherheit der Sternenflotte auf der Arkariabasis von den neuen Erkenntnissen. „

„Aye, Captain.“, bestätigte der rothaarige Sicherheitsoffizier.

„Der nächste Punkt bitte!“

„Die Remmlerstation hat uns den genauen Zeitplan für die Bayronsäuberung zukommen lassen. Wir müssen innerhalb von 17 Stunden das Schiff gemäß den Vorschriften abgeschaltet und evakuiert haben.“, erläuterte George knapp.

„Das ist sehr knapp. Leiten Sie alle nötigen Schritte dafür ein Commander.“

„Ja, Sir.“

Die kleine Prozession, die aus dem alten Klingonenschiff, der Plleeeekstu und der Gorkon bestand, folgte weiterhin der Community. Die Gorn verhielten sich sonderbar ruhig und vermieden jedes aggressives Manöver. Captain Astor hielt die Beobachtung weiterhin aufrecht.

Niemand wagte es, auch nur einen Laut von sich zu geben. Also wurde auch dieses seltsame Katz und Maus Spiel fortgesetzt.

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Die Führung erwies sich als recht interessant da Vinara noch nie auf einem Schiff der Olympic-Klasse gewesen war - die wissenschaftliche Einrichtung dieses Typs allerdings war jenseits des medizinischen Bereichs als lediglich bescheiden zu bezeichnen. So gab es auch keinen leitenden Wissenschaftsoffizier; die Astrometrie, das kleine physikalische Labor und der vereinzelte, auf der Crataegus eher deplaziert wirkende Quantenphysiker unterstanden der OPS. Und die Leitung über diese hatte kommissarisch Lieutenant T'Ilma übernommen solange der eigentliche OPS-Offizier wegen dringender familiärer Angelegenheiten unterwegs war.

Auf der Brücke als letzte Station der Besichtigung erwartete die Andorianerin eine Überraschung: Captain Grannit war Brikar, eine Spezies von der man als letztes erwarten würde ein medizinisches Schiff zu kommandieren. Dagegen schien eine zakdorianische Chefärztin noch geradezu trivial.

Und zu Vinaras noch größerem Erstaunen lud der Captain sie auch gleich in seinen Bereitschaftsraum ein.

"Sagen Sie, was halten Sie von Lieutenant T'Ilma? Und seien Sie ehrlich, nichts von dem was Sie hier sagen wird nach außen dringen."

"Nun, fachlich scheint sie durchaus kompetent zu sein, auch wenn ich das zu diesem Zeitpunkt noch nicht verifizieren kann. Als Person ist sie allerdings gewöhnungsbedürftig."

Der Brikar grinste breit. "Eine sehr diplomatische Formulierung Commander. Die Leute von der OPS beschweren sich seit sie deren Leitung übernommen hat regelmäßig bei Commander Chambers, zum Teil auch die Wissenschaftler, aber die haben eher wenig direkten Kontakt zu ihr. Fachlich ist zwar absolut nichts gegen sie einzuwenden, aber als Führungsoffizierin mangelt es ihr noch an entsprechendem Taktgefühl."

"Ich verstehe das Problem, aber wie könnte ich Ihnen dabei helfen?"

"Lieutenant Sachs wird in zwei bis drei Wochen wieder zurück sein, ich wäre Ihnen dankbar wenn Sie bis dahin die Leitung der OPS übernehmen könnten."

"ICH?" Die Andorianerin konnte nicht glauben was Captain Grannit soeben gesagt hatte. "Bei allem Respekt, aber dafür bin ich wirklich nicht qualifiziert."

Das Grinsen oder vielmehr Lächeln des Brikars war diesmal nicht ganz so breit wie zuvor. "Als Führungsoffizierin sind Sie auf jeden Fall kompetenter als Lieutenant T'Ilma und was die ingenieursmäßigen Qualifikationen angeht, Sie haben es geschafft innerhalb eines Tages einen positronischen Scanner zur Erfassung von Astralkörpern zu entwerfen und bauen zu lassen."

Dieser "Geniestreich" Vinaras hatte sich ja schnell rumgesprochen... "Ich habe dabei auf größtenteils vorgefertigte Pläne zurückgegriffen und ohne eine von Commander Hewlett entwickelte Spezialsoftware hätte ich sie nie modifizieren und vervollständigen können."

"Dennoch, ein gewisses technisches Grundverständnis ist selbst bei den von Ihnen erwähnten Hilfsmitteln unerlässlich. Ansonsten wären Sie ohne Unterstützung eines Ingenieurs auch in einer Woche nicht fertig gewesen. Und was Ihre Arbeit hier anbelangt: T'Ilma wird Ihnen mit Freude fachlich zur Seite stehen sofern sie überhaupt etwas mit Freude tun kann. Und den Posten des Zweiten Offiziers wird weiterhin Lieutenant-Commander Taim innehaben."

Taim war der Sicherheitsoffizier der Crataegus und hatte seinen gegenwärtigen Rang schon seit 14 Jahren inne.

Vinara dachte über das Angebot oder vielmehr Hilfegesuch nach. Die Arbeit an ihrer Dissertation war wieder ins Stocken geraten, ein wenig fachliche Ablenkung würde ihr guttun. "Also gut, aber ich möchte von direkten Ingenieurs-Themen weitestgehend verschont bleiben."

"Keine Sorge Commander, Lieutenant T'Ilma wird wie schon erwähnt nach eigener Aussage froh sein wenn Sie ihr die Führung der OPS und der wissenschaftlichen Abteilungen abnehmen. Für heute haben Sie noch frei, morgen Früh um acht Uhr melden Sie sich in gelber Uniform auf der Brücke. Wohlgemerkt gelb, Commander! - Hier ist noch eine Liste mit den Akten Ihrer Untergebenen; Lieutenant T'Ilma kann Ihnen wenn Sie wollen heute auch noch die Dienstpläne geben."

So kam es also dass Vinara am Morgen darauf zum allerersten Mal in ihrer Sternenflotten-Laufbahn in gelber Uniform die Brücke eines Schiffs betrat, noch dazu eines auf dem die "Blauhemden" (wenn auch nur die von der medizinischen Abteilung) naturgemäß in der Überzahl waren.

Die Andorianerin löste Lieutenant T'Ilma ab welche wirklich dankbar war dass jemand ihr die Führungsarbeit abnahm. Es war gänzlich ungewohnt so weit vorne auf der Brücke zu sitzen, direkt neben der CONN.

Da es nicht viel zu tun gab versuchte die Andorianerin ein Gespräch mit Commander Mortimer Chambers, dem Ersten Offizier der gerade alleine das Kommando auf der Brücke hatte anzufangen. "Die Schilde und Sensoren der Crataegus sind für ein Schiff ihrer Klasse überdurchschnittlich stark ausgebaut, auch wenn die Bewaffnung noch dem Standard entspricht. Unterstützen diese Modifikationen den Hauptzweck der medizinischen Versorgung?"

Der Brite lächelte höflich-süffisant. "Wenn Sie logisch denken werden Sie zu dem Schluss kommen, dass verstärkte Schilde uns vor Angriffen schützen die manche Gegner trotz unseres Status' als nicht aggressives Schiff auf uns starten können. Ich denke Sie haben auch gesehen dass wir zudem über metaphasische Schilde verfügen, im Falle starker Strahlenbelastung überaus hilfreich. Und die verbesserten Sensoren ermöglichen es uns noch genauer nach Verletzten zu suchen, wie auch die angepassten Transporter das sichere Beamen selbst in heiklen Situationen gewährleisten sollen. Captain Grannit besteht darauf dass die Crataegus der Rolls Royce unter den Olympic-Schiffen ist. Und vertrauen Sie mir, sobald sich herausstellen sollte dass genauere und stärkere Phaser bei der chirurgischen Behandlung von Riesen-Weltraumlebewesen von Vorteil sein können wird er sie auch anfordern."

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Während Vinara ihren OPS-Dienst auf der USS Crataegus begonnen hatte, war Talana an Bord eines zivilen Passagiertransporters mit einer Kameradin von der Pilotenschule unterwegs nach Betazed. Die beiden hatten ein wenig Urlaub bekommen da ihre Leistungen bislang gut gewesen waren; allerdings sollten sie für die theoretischen Prüfungen in Astrophysik lernen, wofür sie auch die entsprechenden Bücher dabei hatten.

"Mann, dieser Theorie-Kram nervt wie ein notgeiler Ferengi der einem auf Schritt und Tritt folgt!", motzte die Andorianerin, "zum Glück bist du da ein bisschen fitter als ich. Könntest du mich vielleicht abschreiben lassen oder mir deine Lösungen irgendwie per Telepathie übermitteln?"

Ihre Mitschülerin, eine Betazoidin kicherte. "Also lernen musst du schon selber, nicht dass du eines Tages noch völlig vom Weg abkommst! - Aber sag mal, wieso willst du noch den Sternenflottenteil unserer Pilotenausbildung absolvieren wenn du ohnehin vorhast in einen zivilen Taxi- und Frachtservice einzusteigen?"

"Weil ich es Milli, das ist die Pilotin die mein Talent als erste erkannt und gefördert hat schuldig bin. Außerdem werde ich wohl nicht ewig bei Sam mitmachen, der Commodore sagte mir wenn ich etwa zehn Jahre gute Erfahrungen als zivile Pilotin sammle kann ich in der Sternenflotte gleich als Chief einsteigen und muss nicht erst die ersten drei Klassen des Petting... ich meine Petty Officers durchlaufen."

Die Schulkameradin gröhlte vor Lachen. Sie gehörte zu den wenigen Betazoiden die von Talanas schlüpfriger Sicht des Lebens geradezu begeistert waren.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Der Flug zur Erde war weitestgehend ergebnislos verlaufen.

Wenn man davon absah, dass Milseya sich beide jeden Tag mit ihrer Großmutter über bestimmte Hochzeitsdetails in die Haare bekam.

Was im Übrigen auch wieder möglich geworden war, nachdem die kleine Haliianerin mehrere Besuche beim bordeigenen Friseur hinter sich gebracht hatte und nun dank replizierter und implantatierter Eigenhaare abends endlich wieder beide Seiten ihres Kopfes bürsten konnte. Von Solaks Idee, dass sie sich doch gleich eine Glatze schneiden lassen sollte, da dann ja das Haar angeblich kräftiger und schöner nachwuchs, hatte sie ÜBERHAUPT NICHTS gehalten.

Und wenn man davon absah, dass man sie nicht mal einen Fuß auf das Hangardeck hatte setzen lassen. Milseya hatte zunächst nur ungläubig den Leiter des Flugdecks angesehen, dann war sie ärgerlich geworden und schließlich hatte sie einen riesigen Zwergenaufstand gemacht … alles ohne Erfolg. „Es tut mir leid, Lieutenant Anquenar“, hatte der Führungsoffizier immer wieder gesagt. „Aber solange der Doc ihnen das Fliegen nicht erlaubt, haben Sie hier nichts verloren. Außerdem sind Sie beurlaubt.“ Und der Doktor hatte nicht im Geringsten vorgehabt, sie wieder voll diensttauglich zu schreiben. Es hatte nicht viel gefehlt und er hatte sie schallend ausgelacht.

Es war ihr also nichts anderes übrig geblieben, als ihre Zeit mit allem Möglichen zu füllen - nur nicht mit dem, was sie gerne tat. Nun ja, so ganz stimmte das nicht. Denn ihre Begeisterung an der Physik war ungebrochen. Erstaunlicherweise schien ihr jetzt das Gebiet des Elektromagnetismus wesentlich weniger schwer zu fallen. Die Höllen mochten wissen, warum! Es kam ihr beinahe so vor, als ob sie den Stoff schon öfters gehört oder gelesen hatte. Zudem entdeckte sie die lang von ihr gesuchte Antwort auf die Frage nach dem Warum muss ich den Mist überhaupt lernen?: Felder, Feldlinien - all das waren die Grundlagen ihrer mittlerweile heiß geliebten Quantenphysik. Vorläufer der QED. Der Kindergarten eines Strings.

Und wenn es einmal nicht so faszinierend war, dann waren da immer noch Lucas, Nanni und Jolani. Regelmäßig trafen sich die Vier zum Essen, unterhielten sich dabei lange und über alles Mögliche. Und Milseya nahm Jolani unter ihre Fittiche: Die kleine Haliianerin paukte mit der Halbschwester von Lucas für die Aufnahmeprüfung an der Akademie – was H’Qar zwar deutlich missfiel, als Milseya es ihm erzählte, seiner Verlobten jedoch ausgesprochen viel Spaß machte. Denn es erinnerte sie an die Zeiten, in denen sie Talana unterrichtet hatte. Irgendwie bedauerte Milseya es, dass die Andorianerin sich für den zivilen Weg entschlossen hatte, doch andererseits wusste sie auch, dass Talana sich nur schwer in der Sternenflottenhierarchie würde unter- bzw. einordnen können. Außerdem war Talana jung – sie konnte sich jederzeit wieder anders entscheiden. Und mit Max hatte sie, für den Fall, dass, einen glühenden Befürworter. Milseya musste schmunzeln, als sie sich an das letzte Gespräch mit dem Commodore erinnerte. Max hatte regelrecht von Talana geschwärmt, ihre Flugmanöver bis ins unwichtigste Detail beschrieben, sich allerdings auch über ihre nicht so hervorragenden Theoriekenntnisse bitter bei ihr beklagt. Milseya fragte sich, ob er damals bei ihr ebenfalls so geschwärmt hatte. Vermutlich nicht. Er war wohl nur froh gewesen, wenn sie endlich mal die Klappe gehalten und sich nicht besserwisserisch hervorgetan hatte – obwohl sie hin und wieder ja auch mal Recht gehabt hatte.

Wenn sie es also nicht in der Quantenphysik schaffen würde - zwar gab es bisweilen dafür keine Anzeichen, aber man konnte ja nie wissen - dann könnte sie es sich überlegen, Ausbilder zu werden. Gute Fluglehrer wurden immer gesucht und schlechte Piloten gab es massenhaft. Erstaunlich, wunderte sie sich erneut Die Meisten wollen immer in den Weltraum. Fremde Zivilisationen entdecken. Mit anderen Spezies in Kontakt treten. Aber kaum einer macht sich groß die Mühe, richtig fliegen zu lernen… Oder ich bin einfach nur zu pedantisch … Allerdings finde ich, sollte man verflucht noch mal höllisch pedantisch sein, wenn man ein paar Hundert Leute durchs Weltall fliegt .. Wie dem auch sei, Talana jedenfalls würde bei Sam noch eine Menge lernen, was nicht auf dem Lernplan der Sternenflotte stand – und das war gut so. Sie selbst hatte viele Tricks und andere Spielereien nicht auf der Akademie gelernt, sondern während den Jahren ihres „Exils“. Aber das war eine völlig andere Geschichte …

Milseya hatte sich lange von Lucas, Nanni und Jolani verabschiedet und vor allem hatte sie Ersterem und Letzterer viel, viel Glück für deren Prüfungen gewünscht. Dann saß sie alleine im Shuttle, das sie nach San Francisco bringen sollte. Die nächsten Tage bis zu den Feierlichkeiten des wieder durchgeführten INS-Manöver würde sie bei Max und Nahima verbringen - und schon jetzt graute ihr vor den ständigen Ermahnungen und Belehrungen der Frau des Fluglehrers. Doch auf der anderen Seite .. Nahima und Max war Zuhause. An keinem anderen Ort, den sie je kennen gelernt hatte, hatte sie sich beschützter und geborgener gefühlt. Nicht einmal in ihrer eigenen Wohnung .. ihre Wohnung .. noch immer wusste Milseya nicht, was sie mit dieser anfangen sollte. Natürlich hatte H’Qar Recht, wenn er meinte, sie solle sie behalten, um sich dort in Sicherheit vor Jasny bringen zu können. Und der Blick von dem Appartement war einfach sagenhaft! Aber wie oft würde sie diese Wohnung tatsächlich nutzen? War es nicht unfair anderen gegenüber ihnen diesen Blick vorzuenthalten und ihn selbst alle Jubeljahre einmal zu genießen? Doch mit dieser Wohnung waren viele Erinnerungen verbunden. Sie war dort aufgewachsen, hatte sie mit ihrer Mutter bewohnt, sich dort mit ihr gestritten und auch gelacht, gemeinsam den Blick auf das Meer genossen. Nicht zu vergessen, die vielen ausgelassenen Feiern mit Freunden und Bekannten. Die kleine Haliianerin prustete urplötzlich vor Lachen los, als sie sich erinnerte, dass der Nachbar unter ihr tatsächlich einen Besen repliziert hatte, um damit an die Decke hauen zu können… eine halbe Stunde später hatte der Mann kräftig mitgefeiert.

Aber all das half ihr dennoch nicht weiter mit ihrer Entscheidung, was sie nun tun sollte. Vielleicht sollte sie das auch gar nicht übereilen. Sie würde mit Max und Nahima darüber sprechen. Und mit Timothy. Vielleicht hatten diese einen Rat zu für sie.

Das Shuttle setzte behutsam auf. Seufzend griff die Haliianerin zu ihrer Tasche und erhob sich. Auf in den Kampf! ermunterte sie sich und wappnete sich zugleich vor Nahima kritischen Bemerkungen.

Doch sie in dem Treiben endlich ihre Ziehmutter sah, da war alles ganz anderes. Nahima stand schweigend mit bebenden Lippen vor ihr. Plötzlich packte sie Milseya und drückte diese fest an sich. So fest, dass Milseya nach Luft schnappen musste.

„Eri’ad! Nya tam tanyla! Nya! (Du lebst! Hallo meine Tochter! Hallo!)“, schluchzte Nahima auf, ohne den Druck auch nur im Mindesten zu lockern. „Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht! Wie konnte das nur passieren? Wenn ich diese kla’im in die Finger bekomme, dann…“

„Du erwürgst mich!“, beklagte sich Milseya keuchend.

„Entschuldige .. Entschuldige!“ Nahima ließ sie wieder los und strich ihr zärtlich über die Wangen. „Du weißt nicht, was ich durchlitten habe, als ich hörte, was mit dir geschehen ist. Geht es dir wieder besser? Darfst du überhaupt so lange stehen? Soll ich ..“

„Nahima ivali“, beschwichtigte Milseya immer noch über die ungewöhnliche Begrüßung perplex, die ältere Haliianerin. „Es geht mir gut. Wirklich .. wobei nun ja …“

„Was ist los?“, kam die besorgte Frage wie aus dem Phaser geschossen.

Milseya grinste. „Ich habe einen höllischen Hunger!“

„Oh, du bösartiges Stück. Ich bin gerade sechs Tode gestorben!“, schalt Nahima sie – und musste schließlich lachen. Sie legte ihren Arm um Milseyas Schulter und zog sie - behutsam - in Richtung Ausgang.

„Wie geht es Max?“, fragte Milseya.

„Oh, er hat alle Hände voll zu tun mit den Vorbereitungen für dieses dämliche Manöver. Und dann noch diese verrückt gewordenen Admiräle! Übrigens, deine Frisur sieht grauenvoll aus. Und halte dich gefälligst gerade …gerade, sagte ich! ….“

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Selbst jetzt, im betazoidischen Spätherbst war der Garten Misias noch immer ein Traum. Die Zusammenstellung der Pflanzen war auf die unterschiedlichen Jahreszeiten der südlichen Hemisphäre des Planeten so abgestimmt, dass sich selbst jetzt, als sich die Natur in den Winterschlaf begeben wollte, ein kleines Abbild des Paradieses dem Auge des Betrachters offenbarte. Und natürlich, wie nicht anders zu erwarten, war alles andere auf den Winter vorbereitet. Das Laub der Bäume war fein säuberlich zusammen gekehrt, die winterfesten Pflanzen zurück geschnitten und andere, empfindlichere Arten liebevoll abgedeckt. Überall spürte man die Hand der Meisterin. Erneut überkam Assjima ein Gefühl der Unzulänglichkeit, als sie an die wilde, ungehemmt wachsende Natur dachte, die ihr eigenes Haus umgab. Dort hatte niemals die Hand einer fürsorglichen Gärtnerin eingegriffen. Alles wuchs, so wie es vorherbestimmt war. Assjima liebte ihre Wildnis, doch dieser Garten war ein wahres Kunstwerk, der selbst die Natur an Schönheit übertraf.

Spinnweben, an denen schwere Tautropfen klebten, zitterten in der leichten morgendlichen Priese und funkelten ganz plötzlich auf, als sich ein blasser Sonnenstrahl zaghaft zwischen den dicken Wolken hindurch wagte.

Assjima zog die Jacke fester um sich. Ihre Nasenflügel vibrierten leicht als sie die kalte Morgenluft einzog. Es riecht nach Schnee. Prüfend betrachtete sie die dunkle Wolke über dem Horizont. Ja, es wird bald schneien. Freude stieg in ihr auf. Die Ungeduld, mit der sie als Kind den ersten Schnee erwartet hatte war noch immer da. Ob er liegen bleiben würde? Es war lange her, dass sie das letzte Mal Schnee erleben durfte. Und an die letzte Begegnung mit diesem Element erinnerte sie sich tatsächlich nur ungern, da sie alle nur mit Mühe einer Lawine entkommen konnten. Doch hier, im Garten von Sams Mutter drohten keine Lawinen. An diesem sicheren Ort konnte sich die kindliche Vorfreude in ihr ungehemmt ausbreiten. Und tatsächlich: schon schwebte die erste Flocke nieder, setzte sich vorsichtig auf einen der welken Grashalme … und schmolz. Das Schicksal des Ersten … es werden weitere kommen. In großen Mengen. Sie werden die Wärme des Bodens einfach zudecken … Die Deltanerin zog fröstelnd die Knie unter das Kinn und bewegte die nackten Zehen. Ich sollte vielleicht doch Schuhe anziehen … die Klimaanlage auf der Community verweichlicht … Aber nicht jetzt – noch nicht. Noch wollte Assjima den herannahenden Winter spüren. Sie wollte erfahren, wie er sich auf Betazed anfühlte. Ob sie hier wohl leben könnte?

Misia hatte in den vergangenen Tagen mehr als einmal angedeutet, wie sehr sie es sich wünschen würde, dass sie beide sich hier niederlassen würden. Sicherlich, es währe bequem. Das Haus wäre immer geputzt und aufgeräumt wenn sie nach Hause kämen. Die Kochkünste der Betazoidin waren ebenfalls verlockend. Und als Ärztin würde sie hier sicherlich ihr Auskommen finden. Aber … Konnte es tatsächlich ein Aber geben? Sie hatte gelernt, ohne die eigene Familie auszukommen. Sie konnte sogar lange Zeit ohne die Gegenwart anderer Deltaner leben. Doch wäre dies ein Ort, an dem sie glücklich sein könnte? Sie schloss die Augen und lauschte tief in sich hinein. Ja, die Antwort war eindeutig: Vielleicht in zwanzig Jahren, wenn sie ein gemächliches Leben dem Stress an Bord der Community vorziehen könnte. Assjimas Gedanken schweiften zu Vinara. Sie beide waren in etwa gleich alt. Und Vinara dachte in letzter Zeit immer öfter daran, ihre Karriere bei der Sternenflotte gegen eine wissenschaftliche Laufbahn an einer Akademie oder Universität einzutauschen. Mit einem leisen Seufzer erhob sich die Deltanerin. Nein, sie würde hier vor Langeweile eingehen. Noch fühlte sie sich für ein solches Leben einfach zu jung. Und ebenfalls an eine Hochschule gehen? Ein Leben im Elfenbeinturm? Sie blieb stehen und schaute sich noch einmal um. Mehr und mehr Schneeflocken taumelten zu Boden. Der Rasen sah aus, als ob er mit der Nagelschere geschnitten worden wäre. Doch bald schön würde er mit einer weißen Schicht überdeckt sein. Die Perfektion der Künstlerin würde in wenigen Stunden der Natur weichen. Nein! Kein Leben im Elfenbeinturm! Sie war in erster Linie Heilerin. Dahinter musste die Wissenschaftlerin weit zurück stehen. Leise schloss sie die Türe hinter sich und schlich die Treppe hinauf. Die Tür quietschte leise in den Angeln, als sie sie öffnete. Konnte es tatsächlich sein, dass Misia versäumt hatte, sie zu ölen? Eine quietschende Türe in diesem perfekten Haushalt? Bei ihr zuhause quietschte nichts … zumindest konnte sie sich nicht daran erinnern. Tief in sich vermeinte Assjima, ein Gefühl der Genugtuung zu verspüren.

Sam lag im Bett und schlief. Nachdenklich betrachtete sie ihn, während die Gedanken weiter arbeiteten. Vielleicht eine Tätigkeit an einem betazoidischen Krankenhaus? Aber dann würde sie ihren Mann über viele Jahre hinweg mit seiner Mutter teilen müssen – eine Option, die ihr nicht sonderlich behagte. Dann doch lieber eine chaotische Ehe und ein chaotisches Leben auf der Community. Lächelnd schlüpfte sie zurück ins Bett. Sam zuckte zusammen, als sie ihre eiskalten Füße unter seine Beine schob.

Er drehte sich im Halbschlaf um, legte seine Arme um sie und brummte leise: „Imzadi … du musst Schuhe anziehen, wenn du im Winter im Garten spazieren gehst …“

„Es schneit“ flüsterte sie ihm ins Ohr.

„Schön … ich bau’ dir nachher einen Schneemann … aber erst nachher …“ Dann war er ins Reich der Träume zurück gekehrt.

Bearbeitet von Assjima
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Die Arbeit als OPS-Leiterin war - nicht zuletzt dank T'Ilmas fachlicher Unterstützung - tatsächlich leichter als gedacht; Vinara modifizierte die Dienstpläne nach den Stärken und gegebenenfalls Spezialgebieten ihrer Untergebenen (es gab durchaus auch OPS-Offiziere die in dem einen oder anderen wissenschaftlichen bzw. technischen Zusatzfach Kenntnisse hatten).

Die OPS-Zentrale war trotz nicht gerade berauschender Größe sehr komfortabel eingerichtet: Es gab eine Kaffeemaschine die aus Wasser und echtem geröstetem Pulver Kaffee in verschiedenen Variationen erzeugen konnte; für die Teetrinker stand ein vergleichbarer Apparat zur Verfügung. Passend zum Namen des Schiffs enthielt die Auswahl auch Weißdorn-Tee, für Menschen ein sanft kreislaufstärkendes Mittel, für Andorianer ein ebenso sanft wirkendes Abführmittel wie Master Chief P.O. Gillard, der bordeigene Botaniker und Heilpflanzen-Experte erklärt hatte.

Neben besagtem Botaniker sahen auch hin und wieder andere Blauhemden, allen voran die nicht-medizinischen Wissenschaftler vorbei, wie es schien etwas öfter seit Vinara als primäre Wissenschaftsoffizierin die Leitung innehatte. Lieutenant J.G. Morix, der denobulanische Leiter der Astrometrie lud Vinara einmal sogar zu einer Besichtigung derselbigen ein. "Wie Sie sehen nichts Besonderes, unsere Sensoren wurden vor allem im Nahbereich verstärkt so dass wir vom Orbit eines Planeten aus besser nach möglichen Verletzten scannen können."

T'Ilma hatte die Astrometrie bei ihrem Rundgang an Vinaras erstem Tag auf der Crataegus einfach ausgelassen, eben mit derselben Bemerkung dass an ihr nichts Besonderes sei.

Im Übrigen wurde gleich an Vinaras erstem Dienst-Tag ein kleines Missverständnis aufgeklärt: Die Olympic-Klasse hieß eigentlich Hope-Klasse wie die Schiffsplakette auf der Brücke eindeutig bewies. Dass die Bezeichnung Olympic sich dennoch im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert hatte lag daran, dass dieser Name während der Entwicklungsphase verwendet worden und nach außen gedrungen war. Den endgültigen Prototypen hatte man dann allerdings U.S.S. HOPE genannt da die ursprüngliche Schiffsbezeichnung zu bombastisch geklungen hatte und eher zu einem weitaus größerem Schiffstyp gepasst hätte.

Was Kalis betraf, sie schien die gelbe Uniform der Andorianerin besonders anziehend zu finden, es war schwer sie davon abzuhalten sich ständig in der unmittelbaren Nähe ihrer Gefährtin aufzuhalten. Immerhin hatte Vinara ihr Gästequartier direkt neben dem der Klingonin behalten können, so dass es jeden Abend zu einer kleineren Paarungsorgie kam welche zweimal mit einem Striptease der Andorianerin begann.

"Solltest du jemals rot tragen werde ich dich auf der Stelle vernaschen, selbst wenn andere dabei zusehen sollten!"

"Vielen Dank für die Warnung, aber wie es aussieht wird es wohl nicht soweit kommen."

"Willst du also tatsächlich die Sternenflotte verlassen?"

"Noch nicht und wirklich austreten werde ich wohl sowieso nicht, aber wenn ich eine Uniform trage dann immer blau, von Ausnahmen wie dieser hier einmal abgesehen. - Aber wenn du so versessen auf rote Uniformen bist, hast du jemals Annäherungsversuche an Lieutenant Lar gestartet?"

Die Klingonin sah sie mit einer gewissen Empörung an. "Vinara, wie kannst du nur sowas von mir denken? Ich liebe dich, außerdem will sie nichts von Frauen wissen und ist wie du selbst weißt obendrein noch mit einem meiner männlichen Kollegen liiert. Da ich zudem praktisch nie Brückendienst auf der Eisenstein habe sehe ich Lar so gut gar nicht."

So gerne Kalis noch länger geblieben wäre, schließlich trafen sie auf die Eisenstein wobei ein einfacher Transfer stattfand: Die klingonische Ärztin kehrte auf ihr Schiff zurück, der Tellarite Dr. Jurgy Rosh wurde von diesem dauerhaft auf die Crataegus versetzt. Für Vinara nicht unbedingt ein positives Omen, würde dieser streitlustige Mediziner wohl auch hier den meisten Kollegen auf die Nerven gehen. Doch vorerst schien er überglücklich endlich mal wieder auf einem "zivilisierten" Schiff wie er sich ausdrückte Dienst tun zu dürfen.

Bevor die Wege der beiden ungleichen Schiffe sich trennten wurden die Führungsoffizere der Crataegus noch zu einer kurzen Besichtigung der Eisenstein eingeladen. Captain K'Olmos welcher die Besucher persönlich führte musste beim Anblick von Vinaras gegenwärtiger Uniform breit grinsen. "Nun, auf einem klingonischen Schiff ist es egal ob blauer Wissenschaftler oder gelber OPS-Ingenieur, als QeDpIn und QumpIn können jeweils beide arbeiten wenn sie als Austauschoffiziere bei uns dienen."

"Auf Bird of Preys wird der Posten des 'QeDpIn' meist nur mit 'Sensoroffizier' übersetzt, was einem OPS-Techniker etwas näher kommt als einem Wissenschafts-Offizier", ergänzte Vinara die sich zum Teil noch an das für ihre la´-Prüfung gelernte Wissen erinnerte.

Auf der Brücke der Eisenstein hatte Lieutenant-Commander Jala Teran das Kommando inne.

"Ah, der Kedp... der Sensoroffizier dieses Schiffes wenn ich nicht irre?", fragte Commander Chambers beim Anblick der Trill.

"Zu Ihrer Information, ich bin Chefingenieurin und wäre gerne wieder im Maschinenraum!", korrigierte Teran den Briten gereizt.

"Sie können dorthin für eine Weile zurückkehren sobald ich die Brücke wieder übernehme", meinte K'Olmos, "aber ich glaube inzwischen kommt Jor lagh auch alleine zurecht." An die Besucher gewandt fuhr er fort: "Commander Zoo-Dak, unser regulärer yaS wa´DIch wurde zu einem Treffen der Sonderbotschafter der Sternenflotte abberufen, kurz nachdem von unserer Seite alle klingonischen Austauschoffiziere für denselben Zweck zurückgerufen wurden. Da der yaS wa´DIch der Eisenstein aber laut Abkommen ein Offizier der Sternenflotte sein muss habe ich Commander Teran vorübergehend von ihren Pflichten im Maschinenraum entbunden, solange bis Zoo-Dak zurückkehrt oder Lieutenant Lar befördert wird."

"Das dürfte in etwa zwei Jahren der Fall sein", kam es von der Taktischen Konsole an welcher die rot uniformierte Andorianerin stand.

K'Olmos lachte schallend. "Na bis dahin dürfte Zoo-Dak wieder hier sein, selbst wenn man die Ausführlichkeit von Föderations-Konferenzen in Betracht zieht."

Kurz vor dem endgültigen Abschied wandte der Captain der Eisenstein sich noch einmal an seinen Amtskollegen: "Ein Brikar auf einem medizinischen Versorgungs-Schiff, fühlen Sie sich da nicht irgendwie fehl am Platz?"

"Keineswegs", antwortete Grannit gutgelaunt, "ich habe mir schon immer um die Zerbrechlichkeit der meisten anderen Humanoiden Sorgen gemacht. Auf meinem Schiff können sie immerhin wieder zusammengeflickt werden wenn mal etwas passieren sollte."

Der Klingone lachte abermals. "Aber ein paar stärkere Waffen könnten Sie schon brauchen um Ihre Patienten vor weiteren Verletzungen zu bewahren. Ich könnte Ihnen drei alte, aber noch gut funktionierende Disruptoren samt Energiekonverter anbieten..."

"Vielen Dank, aber wir kommen auch so zurecht. Wenn es sein muss modifizieren wir unsere vorhandenen Phaser und den Deflektor entsprechend."

"Und jagen damit unser halbes Schiff in die Luft", murmelte Taim, der betazoide Sicherheits-Chef der Crataegus.

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Da ist es wieder!“, rief der Sicherheitschef der Gorkon aufgeregt. Captain Astor nickte und betrachtete sich an der taktischen Station die Sensorenanzeigen. Wieder tauchte diese Subraumanomalie auf, die auch die Sensoren der USS Community aufgespürt haben.

Doch diesesmal waren die Energiespitzen zu regelmäßig, um als ein natürliches Phänomen durchzugehen.

Hinzu kam, dass die Gorn mit Sicherheit, hier draußen ihren Forschergeist auslebten. Nein diese Echsen suchten nach jemanden und nicht nach etwas. Vielleicht ein getarntes Schiff. Doch so hastig, wie diese Echsen vorgingen, konnte nur noch ein Zufall ihnen zu Hilfe kommen, der ihnen das Gesuchte auf einem Silbertablett reichte.

„Das sieht nach einer Energiesignatur aus. Schicken wir diese Daten durch den Computer.“, bemerkte Astor. Der Tellarit grunzte kurz und gab die Befehle in seine Konsole ein.

„Die Ergebnisse sollten in wenigen Augenblicken verfügbar sein, Captain.“

Astor nickte und wandte sich wieder den Displays zu.

Die Sensoren des Gornschiffes hatten nun was ausfindig machen können. Eine Subraumverlagerung, die erstens mit Warpgeschwindigkeit flog und zwotens der Signatur zu folge auf ein kleines Schiff schließen ließ.

Renegad Skooor witterte eine Gelegenheit. Er drehte sich zu seinem taktischen Offizier um.

„Feuern Sie drei Photonentorpedos ab. Ziel die Subraumanomalie.“, der angesprochene Gorn nickte, und führte den Befehl aus. Fast ohne Verzögerung schossen die drei orangeroten Geschosse aus dem spitzen Bug der Plleeeekstu heraus und Explodierten in 4 Millionen Kilometer Entfernung.

Auf dem Sichtschirm wurde nun ein Umriss sichtbar. Bei der Vergrößerung der Aufnahmen konnte man erkennen, dass es sich um die Umrisse eines Schiffes handeln musste.

„Sieht wie ein klingonischer Raubvogel aus Renegad Skooor.“, bemerkte der erste Offizier der Plleeeekstu.

„Das werden wir gleich feststellen. Waffenoffizier! Feuern Sie nun 5 Photonentorpedos auf meinen Befehl ab und bereiten Sie die Disruptoren vor. Steuermann, auf Abfangkurs gehen.“

Die Pleeeekstu machte sich nun endgültig feuerbereit. Der Gorn, der am Steuer saß, ließ das Schiff in die Richtung wegkippen, aus der man die Anomalie ausgemacht hatte.

Rauch quoll aus den Konsolen des Birds. Die Brückenbesatzung war zu teilen von den Stühlen gefallen und richteten sich wieder auf.

„Die Gorn haben uns entdeckt. Sie gehen auf einen Abfangkurs. Die Sensoren Orten, das ihre Torpedos und nun auch die Disruptoren einsatzbereit sind.“

Diese Meldung klang wie eine Götterdämmerung. Ardra rutschte unruhig auf ihrem Kommandosessel hin und her. Sie wusste, dass sich dieser Rosteimer, Aufrüstung hin oder her, nicht mit dem Gornschiff anlegen konnte. Es war so wie wenn sich ein Preisboxer auf eine zahnlose Großmutter stürzen wollte. Doch die Tarnung schien ihren Vorteil verloren zu haben. Vermutlich wurde die Reparatur dieser wie sie Frameg kannte auf nur eine Weise gemacht, auf die Billigste die man nur finden kann. Ob dies auch für die Schilde und Waffen galt? Einer ihrer Orionischen Crewmen war einst in der Sternenflotte gewesen, bevor man ihn unehrenhaft entließ. Weswegen war nun nebensächlich. Ardra hoffte das seine Starfleetausbildung, ihnen hier etwas helfen konnte.

„Die Tarnung ist ausgefallen. Aktiviere Schilde und Waffen.“, verkündete der Nausikaner an der taktischen Station. Ardra sah den Orionier fest an. Dieser blickte Sie auch an.

„Es ist besser, wenn Sie mich meine Arbeit machen lassen.“, sagte dieser gut hörbar. Ardra antwortete nicht sondern nickte nur gönnerhaft. Der Orionier verdrehte leicht die Augen und wandte sich an die Besatzung. „Wir versuchen zu entkommen. Deswegen werden wir Kurs auf die USS-Gorkon setzen. Maximum Warp“!

Ardra klappte die Kinnlade nach unten. Was hatte dieser Trottel nur vor? Sicher gegen die Gorn war eine Gefängnisanlage der Föderation ein Sanatorium aber sonst?

Der klingonische Bird wurde flackernd sichtbar und beschleunigte sofort auf Warp 9. Das Gornschiff nahm ebenfalls fahrt auf und verfolgte den Bird mit derselben Geschwindigkeit. Auf der Brücke der Gorkon sah man mit aufgerissenen Augen, das nun zwei kampfbereite Schiffe auf sie zugeschossen kamen.

„Roter Alarm! Schilde und Waffen aktivieren! Steuermann Ausweichmanöver!“, brüllte Astor. Die Brücke der Gorkon kippte zur Seite weg, sodass sich alle festhalten mussten, als das Schiff versuchte den entgegenkommenden Einheiten auszuweichen.

Die Pleeeekstu feuerte nun die 5 Torpedos ab, die in der Nähe des alten Klingonenschiffes explodierten. Die Achterschilde des Birds gaben nach und erloschen flackernd. Dadurch war der Orionier gezwungen auf Impuls zu gehen und dem Gegner die starken Bugschilde zu, zu wenden. In diesem Moment verfluchte der die Klingonen, deren Heckschilde traditionell gesehn immer vernachlässigt wurden. Denn die Kommandanten stellten sich ja dem Kampf und dem Feind und rannten nicht wie feige Ferengi davon.

Die Torpedorampe des Birds glühte rot auf. Die Flügel senkten sich. Auch die Gorn gingen unter Warp und stürzten sich auf den Bird wie die Geier auf ein sterbendes Tier.

Die Gorkon verlangsamte ebenfalls auf Impuls und flog zu dem Ort des Geschehens. Auf dem Sichtschirm konnte die Besatzung nun beobachten, dass sich die Anomalie als ein 40 Jahre alter klingonischer Bird der Be`rel Klasse entpuppte. Die Heckschilde vielen schnell aus, so das der alte Rosteimer gezwungen war, sich dem Gegner mit dem Bug zu stellen. Die Gorn feuerten weiterhin Torpedos und Disruptoren ab.

„Rufen Sie die Plleeeekstu.“, befahl Astor.

„Sie blockieren alle Frequenzen Captain.“

„Torpedorohre mit Quantentorpedos laden. Zielen Sie auf die Waffenphalanx der Gorn. Vielleicht haben wir dann ihre Aufmerksamkeit.“

„Aye, Captain!“

Die Gorkon feuerte die gleißend blauen Bälle auf die Plleeeekstu ab. Welche auch exakt ihr Ziel trafen. Die Schilde der Gorn wurden sichtbar. Astor glaubte zu erkennen, wie sich die Plleeeekstu schüttelte.

„Direkter Treffer. Waffen sind ausgefallen Captain. Und Sie Rufen uns.“

„Da scheint jemand am Leben zu hängen. Auf den Schirm!“, knurrte Astor.

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Die Community hatte währenddessen die Remmlerstation erreicht. Das Schiff musste kaum Warten da die USS Kongo ihre Säuberung vor einigen Stunden beendet hatte und deren Crew wieder zurück an Bord kehrte.

„Schiff hat finale Position erreicht“, meldete Ruppert und sicherte die Conn.

„Hier spricht der erste Offizier. Sequenz zur Abschaltung aller Systeme läuft in 5 Minuten an. Evakuierungsprozeduren werden eingeleitet.“, gab George über eine interne Kommleitung an alle Decks weiter.

„Die erste Bayronsäuberung der Community.“, bemerkte Tanrim nachdenklich. Erst jetzt wurde es ihm irgendwie bewusst das er dieses Schiff seit 2 Jahren Kommandierte. Fast schon länger als je einer seiner beiden Vorgänger. „Kaum zu glauben, dass dieses Schiff schon seit 5 Jahren im aktiven Dienst ist. Wann wird die Hauptenergie abgestellt?“

„In 5 Stunden werden alle Systeme abgeschaltet sein. Die Transporterräume beginnen mit dem Beamen zu der Basis. Die Shuttles verbleiben im Hangar. „

„Ausgezeichnet Commander.“, antwortete Tanrim zufrieden. „Sie werden die 2 Wochen, die wir auf Arkaria sind, mit ihrer Familie verbringen?“, erkundigte sich der Zakdorn.

„Ja, Sir. Es ist seit Langem wieder das erste Mal.“

„Sie haben es sich auch verdient Commander. Viel Spaß!“

Tanrim hatte veranlasst das McNaughton sofort zur Sicherheit der Arkariabasis Beamen sollte, wo der Sicherheitsoffizier den Kristall von Skorot an die dortige Sternenflottensicherheit abgeben würde. Ab da war die Sache für Tanrim erledigt. Der Captain sah seinem Chefingenieur hinter her, als er den Turbolift betrat. Kaum hatten sich die Schotten des Lifts geschlossen, ertönte auch die erste Audiowarnung des Computers.

„Warnung! Planmäßig Abschaltung aller primären und sekundären Systeme in 4 Stunden 59 Minuten und 59 Sekunden. Evakuierungsprozeduren wurden eingeleitet.“

„Abschaltung der Lebenserhaltung auf Deck 13 in 4 Stunden 30 Minuten!“, ertönte es aus den Lautsprechern im Korridor, als George sein Quartier erreicht hatte.

Jenax war bereits umgezogen und trug ein leichtes weites Kleid. Ihr Bauch hatte in den letzten Wochen um einiges zugelegt und auch die Ungeborenen darin machten sich immer mehr bemerkbar. Anna Ruski meinte vor einigen Tagen „ des werden zwoia Lausbuben wern!“ und zwinkerte der werdenden Mutter zu.

„Wir können aufbrechen!“, verkündete die junge Frau.

„Ausgezeichnet, denn ich habe endlich frei.“

„Dann lass uns gehen, bevor noch was passiert.“

„Guter Einwand.“

Wenige Minuten Später war George in Zivil und Stand zusammen mit seiner Verlobten, den Kindern und dem Hund auf der Transporterplattform. Innerhalb eines Augenblicks waren sie auf der Arkariabasis.

Bearbeitet von George Sheridan
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Leise fluchend manövrierte Sam seinen Falken durch das Gewühl des orbitalen Raumhafens. Seit der Invasion von Betazed im Dominionkrieg war man noch immer emsig damit beschäftigt mit Mitteln der Förderation den orbitalen Verteidigungsring um den Planeten zu modernisieren. Gleichzeitig wurden auch die zivilen Raumhäfen modernisiert und erweitert.

„Gle’ma hat dir noch immer nicht verraten, um was für ein Schiff es sich handelt?“ fragte Assjima und kuschelte sich an ihn.

„Nein. Die macht ein großes Geheimnis daraus.“ An den Pylonen der Raumstation waren Frachter unterschiedlichster Art und Größe angedockt. Sams Blicke schweiften von einem Schiff zum anderen. „Der da drüben gefällt mir. Ein bolianischer Frachter … aber zu groß und sicherlich auch zu teuer. Mit dem hätte Gle’ma bestimmt schon aufgetrumpft.“

„S-a-m! E-b-e-n g-i-b-t G-l-e’m-a d-i-e K-o-o-r-d-i-n-a-t-e-n d-u-r-c-h“ piepste Blechbüx, der an der hinteren Konsole stand.

Sam transferierte die neuen Daten und richtete die Scanner aus. Sein Blick wurde glasig, als sich das Bild auf dem Monitor formierte. „Scheiße!“ fluchte er. „Was denkt sich diese blaue Nudel eigentlich?“

„Was ist es denn?“ Assjima beugte sich über den Monitor. „Oh … eine Klopapierrolle im Lippenstiftlook!“ Mühsam unterdrückte sie ein lautes Lachen. Sie kannte Sam gut genug um zu wissen, dass er das nicht so amüsant finden würde.

„Ein dämlicher Trillfrachter! Und dazu noch das hässlichste Ding, das diese getüpfelten Irren jemals hergestellt haben - ein Borello- Frachter! Die mögen ja schöne Kleider entwerfen aber von Raumschiffdesign haben die definitiv keine Ahnung!“

„Ach … ein bisschen Farbe drauf und ein paar hübsche Aufkleber …“

„Diese Kisten taugen nichts! Null Power! Und das Ding da ist schon mindestens sechzig Jahre alt! Die Blaue muss zu tief in irgendeine Flasche geschaut haben …“

„ … oder der Vorbesitzer war besonders attraktiv“ ergänzte die Deltanerin. Dann legte sie den Arm um seine Schultern. „Komm – reg dich nicht auf. Gle’ma ist doch nicht auf den Kopf gefallen. Sie wird schon ihre Gründe haben.“

„Wenn die nicht hieb- und stichfest sind, dann kann sie was erleben!“ Er steuerte erbost auf die im All schwebende Walze zu. „Das Teil ist so hässlich, dass es nicht mal eine Andockerlaubnis bekommen hat.“

„Ich glaube eher, Gle’ma wollte die Hafengebühren sparen.“

„Wäre ja auch noch schöner …“

Mit einem leichten Ruck dockte der Falke an dem kleinen Frachter an. Sam sprang auf und stapfte wütend auf das Schott zu, bereit der Bolianerin direkt ins Gesicht zu springen. Das Schott öffnete sich und Sam stürmte hinüber um direkt in einen Stapel großer Kisten hinein zu stolpern. „Was zum Teufel …“

Die Bolianerin löste sich von der Wand rechts des Schotts, wo sie wohlweislich in Deckung gegangen war. „Hallo Sam!“ begrüßte sie ihn lachend und reichte ihm die Hand, damit er sich leichter aus den Kisten herauswühlen konnte.

„Nix Hallo!“ zischte der Betazoide. „Wie kommst du nur auf die Idee, mir so einen Schrott anzuschleppen?“ Er schlug Gle’mas Hand beiseite, trat nach einer Kiste und stand mühsam auf.

Assjima war lächelnd in der Luftschleuse stehen geblieben. „Du hättest ihn vorwarnen sollen.“

„Ach, dann wäre er erst gar nicht hoch gekommen.“ Die Bolianerin umarmte Assjima und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Schön dich zu sehen, Doc. Habt ihr Blechbüx auch mitgebracht?“

„K-l-a-r h-a-b-e-n d-i-e m-i-c-h m-i-t-g-e-n-o-m-m-e-n! H-e-j S-ü-s-s-e!“ piepste es hinter Assjima. Der Roboter schob sich nun nach vorne. Seine Okulare blinkten aufgeregt. „H-a-s-t d-u m-e-i-n n-e-u-e-s S-p-r-a-c-h-m-o-d-u-l f-e-r-t-i-g?“

“Typisch! Immer nur haben, haben, haben wollen! Du hast sich nicht verändert. Aber das muss man Sam lassen: er hat dich schön aufpoliert.“ Gle’ma betrachtete ihren blechernen Freund eingehend. „Doch, das hat er gut gemacht.“ Dann gab sie ihm eine leichte Kopfnuss. „Aber da drinnen scheppert es noch immer. Die losen Schrauben sind noch nicht festgedreht.“

„K-o-m-m d-u e-r-s-t m-a-l i-n m-e-i-n A-l-t-e-r …“ Liebevoll zwickte der Roboter sie mit seinem groben Greifarm in den Hintern.

„AUTSCH! Die Sensorik ist nicht richtig eingestellt.“

„Der hat mich auch nie in den Hintern gekniffen!“ Sam stand nun auf seinen Beinen und klopfte sich den Staub von den Kleidern. „Blechbüx, dein Modul muss noch warten. Erst will ich von Gle’ma wissen, warum sie unter all den schönen Frachtern, die in dieser Galaxie zum Verkauf stehen ausgerechnet diese bescheuerte Kiste ausgewählt hat!“

„Kommt erst mal mit. Das müssen wir nicht hier in der Luftschleuse erörtern.“ Die Bolianerin winkte den drei Freunden aufmunternd zu und ging voraus. „Den Maschinenraum und die Frachträume zeige ich euch später. Erst mal gehen wir in die Mannschaftsquartiere. Die sind auf demselben Deck weiter vorne im Bug.“ Sie zerrte an einem verzogenen Schott. „Ist alles etwas vernachlässigt … aber das bekommen wir schon hin. Schau mal Doc – es gibt hier sogar so was wie eine Krankenstation!“

Assjima sah sich im nächsten Raum erstaunt um. Tatsächlich, das sollte wohl wirklich ein Lazarett vorstellen. Da standen einige antiquierte Geräte herum, deren Funktion sie bestenfalls nur erahnen konnte. Aber es war eine Krankenstation! „Du Sam … wenn sich der Frachtbetrieb nicht mehr lohnen sollte, dann richten wir hier ein Museum ein. Solche Dinger haben ich bislang nur in alten Schulbüchern gesehen.“ Sie bemühte sich, ruhig zu bleiben, aber insgeheim machte ihr Herz vor Aufregung große Sprünge. Ein altes Lazarett der Trill! Wie spannend!

Sam sah sich missbilligend um. „Das ist doch nur Schrott!“ Doch als er die schlecht versteckte Begeisterung seiner Frau bemerkte musste er nun doch schmunzeln.

Der Roboter war schon vorausgerollt und kam nun aufgeregt zurück. In seiner Greifhand hielt er eine alte Ölkanne. „G-l-e’m-a! S-c-h-a-u d-o-c-h! D-a-r-f i-c-h d-i-e h-a-b-e-n?“

“Klar. Ich besorg dir nachher auch noch ein Röhrchen dazu.”

Sie gingen durch einen Vorratsraum und erreichten nun die Messe. Vor Schreck hielt Assjima sich die Augen zu. Da hing doch tatsächlich eine großgeblümte Tapete an den Wänden! In Orange, Braun und Moosgrün! Einige abgewetzte, mit lila Plüsch bezogene Sessel standen um einen rosafarbenen Plastiktisch.

Strahlend sah Gle’ma sich um. „Ist das nicht geil?“

„Das … das ist fast schon gruselig! Vorsichtig schielte die Deltanerin zwischen den Fingern durch. „Der Innenarchitekt muss wahnsinnig gewesen sein!“

„Ach was! Das ist purer Retro! Nix Nachgemachtes! Alles total echt!“

„Ja, echt schrecklich!“ grinste Sam. „Assjima … sagest du nicht, dass Gle’ma sich schon was dabei denken würde?“

„Auch ich kann mich mal irren …“

„Ihr zwei lebt ja so was von hinter dem Mond! Das ist heute wieder total in! Setzt euch doch bitte.“ Sie eilte zu einem Wandschrank hinüber und drückte auch einen Knopf. Ruckelnd und quietschend kam eine kleine Bar heraus gerollt, an der sich die Bolianerin eifrig zu schaffen machte. Sam warf Assjima einen bestätigenden Blick zu, während sich die Deltanerin zaghaft auf einen der klapprigen und nicht ganz sauberen Sessel setzte.

Gle’ma stellte drei Drinks auf den Tisch und warf Blechbüx eine Öldose zu. Dann ließ auch sie sich in einen Sessel fallen, der gefährlich unter ihr knackte. „Und? Was sagt ihr?“

„Ich bin sprachlos …“ murmelte die Ärztin und hob vorsichtig das Glas hoch. „Das ist Bleikristall … das ist giftig.“

„Ach was … einmal aus so einem Glas trinken wird dich Gesundheitsapostel schon nicht umbringen. Der Whisky schmeckt aus einem geschliffenen Glas viel besser. Und er ist echt! Kein Syntehol. Habe ich im Frachtraum gefunden.“

„Okay …“ Sam lehnte sich zurück und nippte an seinem Whisky. Anerkennend zog er die Augenbrauen hoch. „Der ist tatsächlich nicht schlecht.“ Dann stellte er das Glas ab. Seine Miene wurde ernst. „Aber jetzt zur Sache. Was soll der Quatsch?“

„Sam … du hast gesagt, du würdest dich auf mein Urteil verlassen.“

„Ja, das habe ich gesagt. Aber das war bevor du im Lagerraum alten Whisky entdeckt hast. Wie kommst du auf die Idee, dass wir mit dieser Schrottkiste in das Frachtgeschäft einsteigen könnten? Damit bekommen wir nicht mal Aufträge aus Nelisch.“

„Das werden wir. Du kennst noch nicht alle Fakten.“

„Na da bin ich aber mal gespannt. Lass hören.“

„Gut … Als ich von der letzten Ausgrabung aus dem klingonischen Imperium zurückkam, habe ich mich auf Deep Space K-7 absetzen lassen. Da bin ich ein paar Wochen herumgehangen. Seit Swami hinter Schloss und Riegel sitzt ist es nicht ganz leicht, an neue Aufträge heran zu kommen.“

„Das weiß ich. Wir haben darüber gesprochen. Deswegen willst du ja auch bei mir einsteigen. Doch was ist mit diesem Frachter?“

„Ich bin doch schon dabei, es zu erzählen. In einer der Kneipen auf DS 7 gab es eine nicht ganz legale Pokerrunde. Da habe ich gelegentlich gezockt. Eines Abends war ein alter Trill dabei, der in seinem aktiven Berufsleben Raumschiffmakler gewesen ist.“

„Du hast den Frachter gewonnen?“ unterbrach Assjima die Ingenieurin aufgeregt.

„Ja. Ich habe dem Alten buchstäblich das letzte Hemd ausgezogen. Er hatte diese Kiste noch in einem Lager bei Trill. Stammt aus einer Konkursmasse. Und er hat das Schiff einfach nicht mehr losbekommen. Ich glaube, er war ganz froh, dass er seine Spielschulden bei mir damit abzahlen konnte.“

„Aber was sollen wir denn jetzt damit?“ Sam rutschte ungeduldig in den knarrenden Sessel herum.

„Warte doch! Ich bin mit der nächsten Transportmöglichkeit nach Trill geflogen und habe alles an Bord eingehend untersucht. Das Schiff selber ist ziemlich demoliert. Aber nichts, was ich nicht reparieren könnte.“

„Doch auch die Reparatur kostet Geld. Woher sollen wir die Ersatzteile bekommen? Es muss sich doch irgendwie rentieren. Die Ausgaben werden wir zu Lebzeiten des Schiffes nie hereinholen können. Retro hin oder her!“

„Wir werden keine Ersatzteile brauchen. Im Gegenteil!“ Gle’ma hob grinsend ihr Glas und nahm einen kräftigen Schluck. „Der Vorbesitzer war wohl gerade im Begriff, das Schiff zu modernisieren, bevor er in Konkurs ging. Der Frachtraum ist voller neuer Maschinen! Sie müssen nur noch eingebaut werden. Der Frachter lag nur drei Jahre in dem Lager. Die Sachen sind also fast noch aktuell und ungebraucht.“

Sam sah die Bolianerin ungläubig an. „Warum sollte jemand auf die bescheuerte Idee kommen, so eine alte Schrottkiste mit nagelneuen Maschinen ausstatten zu wollen?“

„Genau das habe ich mich auch gefragt. Ich habe herausbekommen, dass der Vorbesitzer ein Trill namens Frak war. Er betrieb eine Cargofirma. Dann verstarb er unter seltsamen Umständen und da er hohe Schulden hatte, war keiner der Verwandten bereit, die Erbschaft anzutreten. Und so landete alles beim Insolvenzverwalter.

„Was waren das für Umstände?“ wollte Assjima wissen

„Er wurde in seiner Wohnung ermordet aufgefunden. Jemand hatte ihm die Kehle durchgeschnitten.“

„Der Ärmste …“

„Nein, das war er nicht. Ich glaube, er war ein Schmuggler. Deshalb benötigte er ein Raumschiff, das nach außen hin alt und unauffällig wirkte, aber mit den teuersten und schnellsten Maschinen ausgestattet sein musste.“

Sam wirkte immer erstaunter. „Wieso ein Schmuggler? Wie kommst du zu dieser Schlussfolgerung?“

„Im Frachtraum stehen nicht nur die Kisten mit den neuen Maschinen. Da gibt es Whisky, französischen Cognac, saurianischen Brandy, alte terranische Weine, romulanisches Ale … Parmaschinken, Raviolidosen, amerikanische Marshmellows, Frankfurter Würstchen in Stasisverpackung … sogar einen gut abgelagerten bolianischen Braten habe ich gefunden.“ Sie rieb sich genüsslich den Bauch. „Ihr werdet verstehen, dass der nicht mehr vorhanden ist. Kurz gesagt: Da unten lagern noch immer Dinge, die selten, teuer und nicht immer legal sind.“

„Und der alte Raumschiffmakler hat sich nie die Mühe gemacht, die Fracht genauer zu untersuchen?“

„Sieht so aus. Aber Assjima … der Typ war auch so was von senil! Der stand schon weit jenseits von Gut und Böse. Jedenfalls habe ich meinen Gewinn eingestrichen und bin damit abgehauen, bevor er doch noch irgendwann einen hellen Augenblick durchleben würde.“ Sie wandte sich Sam zu. „Wir werden also nicht so viel investieren müssen wie es anfänglich aussah. Ich dachte mir, dass wir einen Teil der Fracht verkaufen könnten um so die gröbsten Kosten zu decken. Natürlich nur die legalen Dinge. Ich bin ja ganz ordnungsgemäß in den Besitz der Fracht gekommen. Waren, mit denen legaler Handel nicht möglich ist, geben wir bei den örtlichen Behörden ab.“

„Du bist eine ehrliche Haut, Gle’ma.“ Sam richtete sich auf. „Aber wenn wir irgendwas bei den Behörden angeben, dann wird womöglich das ganze Schiff mitsamt Ladung beschlagnahmt. Es wäre besser, keine schlafenden Hunde zu wecken.“ Er stand auf. „Lass uns den Kram durchsehen. Vielleicht können wir uns den weniger legalen Teil der Fracht in Form von Geschenken vom Hals schaffen. Oder wir spenden es dem Kloster.“

„Ja, ja … Wesjla wird sich freuen. Besonders über die Frankfurter Würstchen.“ Assjima schüttelte sich angeekelt. „Die könnten wir H’Qar zur Hochzeit schenken.“

„Und Sheridan bekommt die Marshmellows? Nene … nur über meine Leiche. Ich liebe Frankfurter Würstchen! Und Marshmellows!“

„Sam – man soll immer Dinge verschenken, die man selber mag. Nur so kommt es von Herzen.“ Sie hakte sich lachend bei ihm unter. „Und was habe ich dir gesagt? Gle’ma hat sich was dabei gedacht!“

„Ich weiß, Imzadi. Du irrst dich nie.“ Er gab ihr einen Kuss. „Aber ich hoffe, dass wir mit dieser Sache keinen Ärger bekommen.“

Arm in Arm folgten sie der aufgeregt vorauseilenden Bolianerin.

„H-e i-h-r! W-a-s s-i-n-d d-e-n M-a-r-s-h-m-e-l-l-o-w-s? H-ö-r-t s-i-c-h a-n, a-l-s o-b m-a-n d-a-m-i-t k-e-g-e-l-n k-ö-n-n-t-e.“ Der Roboter warf seine neue alte Ölkanne in seine Ladekiste und rollte hinter den anderen her in Richtung Frachtraum.

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Zwei Tage nachdem Kalis die Crataegus verlassen hatte - Vinara hatte diese Zeit benutzt um sich wieder verstärkt ihrer Dissertation zuzuwenden - stand das Treffen mit der USS Autobot an bei welchem Commander Paul Hewlett an Bord kam.

"Ich wusste ja dass Gelb Andorianern und anderen Blauhäutern bei Weitem am besten steht", meinte der Wissenschafts-Ingenieur als Vinara und T'Ilma ihn im Transporterraum empfingen.

"Wenn ich auf Raumschiffen war habe ich auch immer am liebsten als OPS-Offizier gearbeitet; nur dreimal war ich Wissenschaftsoffizier und zweimal Chefingenieur", fuhr der Commander fort während er zu seinem Gästequartier geführt wurde.

"Commander Hewlett war insgesamt auf zehn Schiffen stationiert", ergänzte T'Ilma auf dem weiteren Weg, "auf zwei davon hat er den Posten von Wissenschaftsoffizier bzw. Chefingenieur zum OPS-Leiter gewechselt."

"Vergessen Sie nicht dass ich zeitweise auch auf der Prometheus stationiert war", erwähnte Hewlett mit beiläufigem Stolz.

In seinem Quartier angekommen begann der Commander sogleich ein paar PADDs und andere technische Gegenstände auszupacken. "Viel Platz hat man hier ja nicht, wie sieht es mit Ihrem Büro aus Commander?", wandte er sich an Vinara.

"Auch nicht viel besser, am besten wäre die OPS-Zentrale wenn gerade niemand anders anwesend ist."

So kam es dass die drei Gelbträger die vier OPSler aus der Zentrale verscheuchten die sich gerade in ihr befanden (mit der Begründung hier eine wichtige Besprechung durchführen zu wollen).

"Oh, eine echte Kaffeemaschine! Na das nenn ich mal einen Service", entfuhr es Hewlett und er bediente sich sogleich. Mit der dampfenden Tasse in der Hand trat er zu den anderen an den Tisch auf welchem er zuvor einige der aus seinem Quartier mitgebrachten Gegenstände ausgebreitet hatte.

"Also die Tests sind wie Lieutenant T'Ilma Ihnen wohl bereits angekündigt hat soweit zufriedenstellend verlaufen. Allerdings lässt sich eine ablative Panzerung nicht so leicht mittels vollautomatischer Reparatursysteme komplett reparieren. Die kleineren Schäden im Inneren des Schiffs, gerade an besonders unzugänglichen Stellen haben die Nanoroboter aber vollständig behoben. - Um jetzt wieder zur Außenhülle zu kommen, wieso braucht ein Forschungs-Schiff Ihrer Meinung nach eine ablative Panzerung?"

"Damit die Besatzung auch unter extremen Umständen sehr nahe an einer Sonne optimal geschützt ist", antwortete Vinara. "Ich weiß dass eine ablative Standard-Panzerung sicher nicht die beste Wahl dafür ist, aber ich hoffe Sie - oder wir alle zusammen - können eine Sonderform entwickeln."

"Das hoffe ich auch, denn die Materialanforderungen sind in der Tat höchst unterschiedlich. Allerdings müssten wir uns beeilen denn ich habe auch schlechte Nachrichten... Ein anderes Team aus Ingenieuren und Wissenschaftlern hat nämlich bereits einen vollständig ausgearbeitetn Entwurf für einen Forschungsschiff-Prototypen eingereicht der vorgestern an mich weitergeleitet wurde."

Mit seinen letzten Worten aktivierte Commander Hewlett einen Holokristall und das Abbild eines Schiffs erschien welches eine sphärische Primärhülle ähnlich der Hope-/Olympic-Klasse aufwies. Die Warpgondeln waren jedoch an seitlich ausgestreckten Flügeln nach unten hängend an dem massiven Sekundär-Rumpf angebracht.

"Die Jadzia-Dax-Klasse, 380 Meter lang, 280 Meter breit, 137 Meter hoch. Das Design hat zwar nur wenig Ähnlichkeit mit Ihrem Entwurf Commander, aber die zusätzlichen Spezifikationen ähneln sich verblüffend: Multi-Funktions-Emitter, Abschussrampen für größere Spezialsonden und natürlich die neuesten und besten Labore inklusive Psychometrie. Fortgeschrittene metaphasische Schilde sind natürlich ebenfalls vorhanden."

"Die allgemeinen Grundspezifikationen der Eisenstein sind frei zugänglich", meinte T'Ilma, "und selbst wenn das psychometrische Labor dort nicht aufgelistet sein sollte kann man auch so darauf kommen ein solches hinzuzufügen. Aber was mich an diesen Entwurf irritiert ist das Fehlen der Kommandokuppel oben auf der sphärischen Sektion."

Der Commander nickte und schaltete auf eine Innenansicht um. "Das ist ja gerade das Geniale wie ich zugeben muss, die Brücke befindet sich weit im Innern der Primärsektion auf Deck 14. Einen direkten Blick nach außen hat man somit zwar nicht, ist aber besser vor schädlichen Einflüssen von außerhalb geschützt. Denn wenn man es recht bedenkt sind die gut sichtbaren Kommandokuppeln auf den bisherigen Schiffen der Sternenflotte eine höchst einladende Zielscheibe für jeden Angreifer."

Vinara die bislang noch nichts zu dem neuen Prototypen gesagt hatte fragte: "Wann wird die Jadzia Dax voraussichtlich gebaut werden und einsatzbereit sein?"

"Bis dahin dürfte noch eine Weile vergehen", erwiderte Hewlett, "seit Ende des Dominion-Kriegs ist die Sternenflotte im Allgemeinen vorsichtiger geworden wenn es um die Einführung neuer Prototypen geht. Zunächst werden ein Haufen virtueller Tests durchgeführt die mindestens drei, vier Monate in Anspruch nehmen dürften wenn man alles akkurat macht. Erst danach wird entschieden ob man auch einen realen Prototypen baut und selbst dann ist es noch nicht sicher ob und wann die Serienproduktion anlaufen wird."

"Also hätten wir noch Zeit unseren Entwurf einzureichen?"

"Theoretisch schon, aber dann dürften die virtuellen Tests an der Dax-Klasse höchstwahrscheinlich schon abgeschlossen sein. Wir könnten basierend auf unseren bisherigen Erkenntnissen einen möglichst detailierten Vorab-Entwurf einreichen, aber ohne die endgültige Hüllenkonfiguration dürften sich noch keine allzu aussagekräftigen Tests durchführen lassen. Dazu kommt dass Ihr Design noch ungewöhnlicher ist als das der Jadzia Dax, die letzte Entwurfänderung die Sie mir vor vier Tagen zusendeten enthielt sogar einen Warpring wie alte vulkanische Schiffe! Dazu passt allerdings auch der Name den Sie für Ihren Prototypen gewählt haben: USS T'Pol."

"Wie wäre es wenn wir traditionelle Warpgongeln in die Flügelkonstruktion integrieren?", schlug Vinara vor. "Es müssen ja auch nicht mehr welche mit kreisrundem Querschnitt sein an die ich zuerst gedacht habe."

"Eine gute Idee, wir pressen den Warpring gewissermaßen soweit zusammen dass dicke, aber ästhetisch anspruchsvolle Flügel entstehen. Man könnte in ihnen vorne noch zusätzliche Deflektoren unterbringen..."

"Dann sollten wir aufpassen dass es nicht zu sehr nach Ferengi-Marauder aussieht", bemerkte T'Ilma die ebenfalls ein PADD mit Vinaras Entwurf in die Hand genommen hatte.

"Das wird es schon nicht. Mir fällt übrigens gerade ein, statt als reines Forschungs-Schiff könnten wir die T'Pol-Klasse als erweiterten Entwurf einbringen, vielleicht eine Art Taktisches Forschungs-Schiff..."

"Klingt reichlich paradox", meinte die Boliano-Vulkanierin und Vinara stimmte ihr zu.

"Wie sonst", verteidigte Hewlett seinen Vorschlag, "sollte man eine Typ-12-Phaserbank im Frontalbereich rechtfertigen?"

"Die Feuerkraft könnte nötig sein um etwa Proben von besonders hartem Asteroidengestein abzusprengen", verteidigte sich nun ihrerseits Vinara.

"Dazu müsste auch der Multi-Funktions-Emitter bei entsprechender Programmierung imstande sein. Geben Sie es zu, als Andorianerin können Sie nun einmal nicht vollständig aus Ihrer Haut, das sind Instinkte, Gene, Jahrtausende alte Verhaltensmuster die ein paar Jahre vulkanischer Erziehung niemals vollständig wegwischen können. Und es ist auch nichts Schlimmes daran sich hin und wieder über die Sicherheit Gedanken zu machen. Seien Sie mal ehrlich, wenn Sie könnten würden Sie auch der Crataegus Typ-12-Phaser verpassen", grinste der Commander.

"Das entspräche erstens nicht dem Aufgabenbereich eines Hospitalschiffs; selbst wenn dann wäre zweitens wäre Commander Taim dafür zuständig und drittens könnte unser gegenwärtiges Energiesystem nicht auch noch die für eine Typ-12-Phaserbank benötigte Energie liefern."

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Die Colorado-Ranch war ein Gestüt, dass in seiner Gestaltung einer Ranch glich, wie man diese im Nordamerika des 20 und 21 Jahrhundert vorfand. Das Hauptgebäude war wie die anderen 20 Nebengebäuden aus Holz gebaut worden, das man weis getüncht hatte.

Nur die Antigrav Gleiter, die man äußerlich etwas wie die Bodenfahrzeuge der Erde aussehen ließ, wiesen darauf hin, dass man sich im 24 Jahrhundert befand.

Die Luft war von verschiedenen Düften erfüllt, auf den Koppeln konnte man einige Araber und Mustangs sehen, die friedlich grasten.

Michael und Amanda waren nur in ihren Zimmern gewesen, um die Sachen zu verstauen, was nichts anderes bedeutete, das deren Taschen in irgendeiner Ecke landeten und bevor noch diese den Boden berührte, waren die Beiden auch wieder verschwunden.

Ihr Ziel waren die Koppeln, Pferde zogen Georges Kinder magisch an, Jerry Lee trottete aus Neugierde hinterher. Da der Hund noch nie Pferde zuvor zu Gesicht bekommen hatte, war es gerade für ihn ein wahrhaftiges Abenteuer.

Michael fiel ein junger schwarzer Mustang auf, der auf der Stirn einen beinahe diamantförmigen weisen Fleck hatte. Das Tier und Michael sahen sich lange an, dann schüttelte der Mustang den Kopf und trottete zu einer der vielen Tränken. Michael fühlte sich für den Moment frei. Kein Schiff, dessen Schotts die Umwelt begrenzten. Nur der freie Himmel und richtige Luft.

„Auf dem Holodeck sehen die Pferde nicht so schön aus.“, stellte Amanda fest. Sie und Michael hatten mithilfe eines Programms das Reiten gelernt. Bisher hatten sie nur nicht auf echten Pferden reiten können.

„Das stimmt!“

„Vielleicht dürfen wir mit einem dieser Pferde mal reiten?“, Michael dachte nach.

„Bestimmt! Lass uns Dad Fragen.“,dass Mädchen nickte nur. Ein letzter Blick auf die Pferde, dann folgte sie ihrem Bruder.

Entspannung und Amüsieren waren zwei Begriffe, an die mehrere Lichtjahre entfernt zur gleichen Zeit, an Bord von drei unterschiedlichen Raumschiffen, die im Wortschatz der drei Besatzungen nicht vorkamen.

Die USS-Gorkon hatte das Scharmützel der Plleeeekstu mit dem alten Bird kurzerhand beendet, indem das alte Schiff der Excelsior Klasse die Gorn kampfunfähig geschossen hatte. Danach hatte ein kurzer Wortwechsel zwischen dem Föderationsraumschiff und den Gorn stattgefunden.

Ardra ließ dabei die Kommunikation der Beiden abhören. Was sie zu hören bekam, war nicht gut. Ardra hoffte, dass der Sternenflottenkommandant kein vollkommener Trottel war und der Echse gerade die Gesichte abkaufte, dass diese dabei waren eine Schmugglerbande hochzunehmen. So gesehen hatte diese Echse dabei nicht unrecht. Dumm nur, dass der Gorn selbst genug Dreck am Stecken hatte.

Doch wie konnten sie sich aus dieser Situation herausretten? Ardra lehnte sich in ihrem Sessel zurück und begann angestrengt nachzudenken.

Als die Verbindung beendet wurde, drehte sich Astor zu seinem ersten Offizier, einer Vulkanierin um.

„Das Glauben die doch selbst nicht.“, sagte Astor mit leicht gedämpfter Stimme, die sein erster Offizier noch ausgezeichnet verstand.

„Die Logik gebietet, das wir auch das andere Schiff Kontakten und die Crew einer Befragung Unterziehen.“

„Also die andere Version der Geschichte erfahren? Ja das sollten wir. Nur wenn ich wieder was davon höre, das man nur seiner wissenschaftlichen Neugierde nachgeht Commander, so werde ich meinen ganzen verbliebenen Urlaub einreichen.“

Die Vulkanierin wölbte beide Brauen.

„Das wäre auch das erste Mal seit 4 Jahren, dass Sie ihren Urlaub in Anspruch nehmen Captain.“

Astor seufzte innerlich.

„Sie haben mich durchschaut Nummer 1.“

„Ja Captain.“

„Kanal zu dem Bird öffnen.“, befahl Astor. „Ich werde danach wohl gleich packen müssen.“, sagte er dann noch zu seine ersten Offizier gewandt. Auf dem Hauptschirm sah man das Gesicht eines Orioniers. Nun gingen die Brauen von Astor in die Höhe.

Währenddessen überbrachte McNaughton den Kristall von Skorot der Sicherheit der Arkariabasis. Einer der zivilen Mitarbeiter beobachtete den Vorgang mit leicht auffälligen Interesse. Der rothaarige Mensch in der gelben sternenflotten Uniform wechselte nur wenige Worte mit seinem Kollegen von der Basis. Dann verschwand auch dieser.

Vorsichtig machte sich der Mitarbeiter Notizen.

Herauszufinden, von welchen Schiff dieser Offizier kam und was er überreicht hatte, sollte nicht allzu schwierig sein.

Unter der Aufsicht, einer der Reitlehrer, kamen Michael und Amanda von ihren ersten kleinen Ausritt zurück. George stand mit Jenax am Zaun der Koppel und beobachtete, wie die Drei auf den Mustangs zurückkamen.

Die Bewegung an der frischen Luft hatte die Kinder sichtlich ermüdet. George lächelte, als er Amanda sich die Augen reiben sah. Beinahe wie von selbst viel die Kleine in die Arme ihres Vaters, als sie vom Pferd absteigen wollte.

„Hat es euch gefallen?“

„Ja Dad, dürfen wir Morgen wieder Ausreiten?“, fragte Amanda und unterdrückte ein leichtes Gähnen.

„Ich denke doch.“, antwortete George und küsste Sie auf die Stirn. Vorsichtig setzte er Amanda wieder auf ihre Füße ab.

„Ich habe jedenfalls einen großen Hunger!“, verkündete Michael. Darauf konnte man leise hören, wie sich der Magen von Michael mit einem Knurren bemerkbar machte.

„Dann kommt, es gibt sehr gute Sachen zum Abendessen.“

Dies bedeutete soviel wie, das kein Replicator bei der Zubereitung verwendet worden ist. Die Gerichte, die beim Abendessen aufgefahren wurden, bestanden zu teilen aus Tex Mex und Südstaatenküche, weitere Gerichte waren Spezialitäten von BetaZed.

Auf dem Weg zum Hauptgebäude, sah Jenax immer auf den Cowboyhut den George trug. In gewisser Weise stand der Hut ihm auch. Dennoch, er wirkte wie ein Junge, der Spaß am Cowboy und Indianer spielen gefunden hatte. Dazu kam ein leichtes Baumwollhemd, dass etwas aufgeknöpft war und schlichte Bluejeans. Nur auf diese seltsamen Spitzen Stiefel schien George verzichtet zu haben. Er trug immer noch die festen Stiefel der sternenflotten Uniform.

Sie nahm mit ihren emphatischen Fähigkeiten wahr, wie die Anspannung von ihrem Verlobten abgefallen war. Nach den Ereignissen der letzten Zeit war dies auch nötig gewesen. Auch bei Michael spürte sie eine gewisse Entspannung. Jenax nahm dies mit etwas Erleichterung wahr. Doch Sie machte sich um George und Michael sorgen. Zwischen den Beiden kriselte es immer noch, auch wenn es im Moment sehr harmonisch aussah. In den letzten Monaten gelang es Jenax, das Vertrauen zu Michael mehr auszubauen. Doch die Mauer, die sich Michael um sich errichtet hatte, war so endgültig wie die Romulanische neutrale Zone. Nur er und sein Vater konnten diese Barriere einreisen. Sie selbst würde dabei nur bestenfalls Beistand leisten können.

Jenax beschloss, diese Gedanken vorerst zu vertagen. Auch Sie verspürte Hunger. Die Düfte, die ihnen aus dem Speisesaal entgegen kamen, verstärkten den Hunger umso mehr.

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Talana und ihre Schulkameradin kamen am orbitalen Raumhafen um Betazed an, wenn auch an der ziemlich entgegengesetzten Seite von dem Ort an welchem Sam und Assjima sich gerade aufhielten. Doch dass die beiden hier oder auf dem Planeten waren das wusste die Andorianerin; auch hatte sie gehört dass Gle'ma einen alten Frachter für Sam aufgetrieben hatte.

"Allzugroß dürfte das Teil ja nicht sein, schließlich sollte es von drei, maximal vier Personen betrieben werden können", sinnierte Talana.

Larena, so hieß die betazoide Schulkameradin sah sich auf einem Display in der Seitenwand eines Korridors des Raumhafens die Daten der gerade angedockten oder in der Nähe befinglichen Frachter an. "Dann hoffe ich bloß es ist nicht dieses Schrott-Teil hier", kicherte sie mit einem angewiderten Gesichtsausdruck.

"Wieso, sieht doch irgendwie cool aus... Als hätte man versucht eine Yacht mit einem Frachter zu kreuzen."

"Du meinst wohl vielmehr einen Papp-Frachter mit billiger Glitzerfolie zu bekleben... Hier steht das Teil gehört der Borello-Klasse an, auf Trill hergestellt. Da muss wohl ein bestenfalls drittklassiger Modedesigner ein paar Ingenieurs-Kurse an der Volkshochschule besucht haben und sich dann eingebildet haben er könnte einen Frachter entwerfen!"

"Ach und wenn schon, wenn man die Dinger ordentlich aufmotzt kann man alles damit machen. Vielleicht noch ein paar fette Phaser dranschrauben und niemand mehr lacht darüber sofern er nicht ebenfalls schwer bewaffnet ist."

Larena lachte. "Na ich wünsch dir auf jeden Fall noch viel Spaß, ich werde runter nach Betazed fliegen und meine Eltern besuchen!"

Als Talana schließlich allein war machte sie sich auf die Suche nach Assjima, Sam und Gle'ma.

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Endlich, die Erde. Friedlich zeigte sich der "Blaue" Planet aus dem Weltraum. Gerade noch sah Niels aus einem Fenster des Raumdocks hinunter. Da forderte Patricia ihn auf: "Jetzt komm endlich, wir wollen sie doch nicht warten lassen!" Niels riss sich von dem Anblick los und folgte ihr zum Transporterraum.

Kurze Zeit später rematerialisierten die Beiden in der Empfangshalle des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Noch bevor sie den Sicherheitsbereich verlassen hatten, erblickte Niels seine Mutter und seinen Bruder. Auch Magdalena van Richthofen hatte ihren Sohn erspät und begann zu winken. Niels Schritte wurden schneller. Er passierte den Scanner und steuerte dann direkt auf seine Angehörigen zu. Seine Mutter umarmte ihn stürmisch. "Schön, dich wieder hier zu haben, mein Junge." begrüßte sie ihn. "Hallo Mutti!" antwortete er. Nachdem er sich von ihr gelöst hatte, wandte er sich seinem Bruder zu. "Na, Kleiner, auch mal wieder hier?" meinte Frank scherzhaft. "Klar, ich muss ja mal nachsehen, ob du auch alles richtig machst!" erwiederte er keck und gab ihm einen Knuff.

Patricia hatte sich zurückgehalten und stand abwartend in einiger Entfernung. Niels streckte seine Hand nach ihr aus und forderte sie so auf zu ihm zu kommen. "Ich möchte euch meine Freundin Patricia vorstellen." erklärte Niels. Sie reichte seiner Mutter die Hand. "Hallo, Frau van Richthoven. Ich freue mich sie kennenzulernen." "Die Freude ist ganz auf meiner Seite." meinte 'Lena'. Dann war der Bruder an der Reihe. Frank grinste sie frech an, als er ihre Hand schüttelte. In einem unbeobachteten Moment zwinkerte er Niels anerkennend zu. Nachdem die Begrüßung abgeschlossen war, begab sich die Gruppe in Richtung Ausgang.

In der Wohnung der van Richthovens angekommen, verschwanden Patricia und Niels zunächst in seinem Zimmer. Der Raum war nicht sonderlich groß. An der einen Seite war die Tür zum Flur und daneben stand ein Kleiderschrank. Gegenüber war der Raum durch eine Glasfront begrenzt mit Balkon davor. Links davon war ein großes Bett angeordnent und auf der rechten Seite stand ein Schreibtisch und eine Tür führte zu einem kleinen Badezimmer. Die Zwei packten ihre Sachen aus und machten sich frisch, bevor es zum Abendessen ging.

Pünktlich zum Essen war auch Niels Vater von der Arbeit heimgekommen. So war die ganze Familie nach langer Zeit wieder einmal vereint. Niels hatte seine Eltern schon im Vorfeld ermahnt Patricia nicht sofort am ersten Abend mit Fragen zu durchlöchern und so wurde es ein entspanntes Essen. Dafür musste Niels alles erzählen, was er bei den letzten Missionen auf der Community erlebt hatte. Natürlich kam die Sprache auch auf die Affäre um die ehemaligen Admiräle. Da Peer van Richthoven in der Gesundheitsbranche arbeitete hatte er einige Gerüchte aufgeschnappt. Niels musste ihn aber vertrösten, dass er darüber nicht sagen kann.

Nach dem Essen begab sich die Gruppe auf die Dachterasse. Bei gutem Wetter ließ sich es sich unter einem Sonnenschirm gut aushalten. Relativ früh verabschiedeten sich Patricia und Niels und machten sich Bettfertig. Das Jetlag hinterließ doch seine Spuren.

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„VORSICHT!“ Sam stand hoch oben auf einem gewaltigen Container und wuchtete mit dem Stemmeisen die verrostete Verankerung der Seitenwand los, die daraufhin mit lautem Getöse zu Boden donnerte. „Wo zum Teufel steckt die Blechkiste wenn man sie mal braucht?“ Elegant hangelte er sich nach unten und wischte sich mit dem Handrücken Staub und Schweiß von der Stirn.

„Ich glaube, der hängt bei Gle’ma rum. Er nervt sie schon seit Stunden wegen seines neuen Sprachmoduls.“ Assjima stellte die Weinkiste in eines der Regale. Vorsichtig nahm sie einen der 2-Liter-Pappcontainer heraus. „Liebfrauenmilch …“ las sie halblaut vor. „Ein eigenartiger Name für einen Wein. Und der soll wirklich selten sein?“

„Keine Ahnung.“ Sam trat von hinten an sie heran und legte die Arme um ihre Taille. „Lass ihn uns doch probieren.“

„Nicht jetzt …wir haben noch so viel Arbeit.“ Sie stellte den Karton zurück in die Kiste und drehte sich um. „Soll ich Blechbüx holen?“

Sam fuhr ihr mit der Hand über die Glatze und wischte einen kleinen Ölfleck weg. Dann küsste er sie sanft auf die Stirn. „Nein, das hat doch noch Zeit … mein Gott bist du sexy mit der ganzen Schmiere im Gesicht“ stöhnte er leise und drückte sie sanft an die Wand des Containers.

„Du hast einen seltsamen Geschmack“ lachte sie und küsste ihn auf den Mund, während seine Finger am Reisverschluss ihres Arbeitsoveralls herumfummelten.

„Genau die passende Braut für einen Spacecowboy … fehlt nur noch die Harley …“

„LASST EUCH NICHT STÖREN! WOLLTE NUR KURZ HALLO SAGEN!“

Wie elektrisiert fuhr Sam hoch. Er lief dunkelrot an, holte tief Luft und drehte sich ruckartig um. „VERDAMMT! TALANA! Kannst du nicht anklopfen wie jeder andere auch?“

„Hej! Woher soll ich denn wissen, dass ihr hier im Frachtraum was anderes treibt als zu arbeiten?“ Fröhlich hüpfte sie zwischen den Kisten durch und blieb vor den beiden stehen. „Hallo Doc. Das neue Make-Up steht Ihnen tatsächlich. Aber ich würde noch etwas mehr Ruß auflegen.“

Aus einem Reflex heraus wischte Assjima sich mit dem Ärmel über das Gesicht, was ihr Erscheinungsbild jedoch keineswegs verbesserte. Dann stand sie auf und ging lachend auf die Andorianerin zu. „Talana! Wie schön dich zu sehen!“ rief sie und umarmte die junge Frau.

Talana riss die Augen auf. Ihr Körper versteifte sich. Dann hielt sie die Luft an, bis ihr die Augen beinahe aus dem Gesicht springen wollten. „Doc …“ keuchte sie nach einigen Augenblicken.

„Oh, entschuldige! Ich habe dich schmutzig gemacht …“ Assjima ließ sie los und trat einen Schritt zurück.

„Nein …“ Talana jappste immer noch nach Luft. „Das … das ist es nicht. Es sind … es sind die Pheromone … sie sind etw … etwas stärker als normal.“ Sie grinste verlegen. „Ich hätte vielleicht doch anklopfen sollen.“

Die Deltanerin musterte die angehende Pilotin eingehend und prustete dann plötzlich laut los. „Dass ich das noch erleben darf! Dir ist tatsächlich etwas peinlich! Es gibt also noch Hoffnung für dich.“

Talana knabberte betreten an ihrer Unterlippe. „Doc …“ murmelte sie zaghaft. „Wenn Sie jetzt noch den Reisverschluss Ihres Overalls etwas weiter zumachen könnten, dann bekäme ich vielleicht auch wieder Luft.“

Immer noch lachend folgte Assjima der Bitte. Sam hatte derweil sein Hemd wieder in die Hose gestopft, während seine Blicke gespannt zwischen den beiden Frauen hin und her wanderten. Was war da los? Es war untypisch für Assjima, dass sie ihre Wirkung auf andere derartig ignorierte und dadurch eine andere Person in eine peinliche Situation hineinmanövrierte. Und genauso befremdlich war Talanas Reaktion. Er warf seiner Frau einen fragenden Blick zu “Was ist los mit dir, Imzadi?“ Gleichzeitig legte er den Arm freundschaftlich um Talanas Schultern. „Hallo Kleine! Schön, dass du endlich da bist.“

„Jo … ich finde das auch cool, dass ich ein paar Tage frei bekommen habe.“

“Was soll mit mir sein? Habe ich etwas Falsches gesagt?“ Die Deltanerin sah Sam verwundert an. Dann wendete sie sich Talana zu. „Wie war deine Reise?“

„Ach ganz nett … bin mit einer Schulfreundin zusammen gereist. Die ist aber schon runter auf den Planeten. Das ist ein abgefahrenes Teil, das Gle’ma aufgetan hat.“ Ihre Augen wanderten im Raum umher. „Was ist denn in diesen Containern und Kisten drin?“

“Warum bringst du Talana in Verlegenheit?“ Laut antwortete der Betazoide auf Talanas Frage: „Die neue Maschine, diverses Zubehör und auch noch ein paar nette Lebensmittel.“

Assjima setzte sich auf eine Kiste und stützte das Kinn in die Hand. “Sie hat mich auf dem linken Fuß erwischt. Ich war nicht vorbereitet … das war keine Absicht. Und ich freute mich, sie zu sehen.“

„Was denn für Lebensmittel?“ Talana machte sich neugierig an der Kiste mit den Tetrapacks zu schaffen. „Was ist das für ein Gesöff?“ fragte sie, als sie eine der Kartons heraus gezogen hatte.

„Irgend so ein terranischer Modewein des 20. Jahrhunderts. Weiß nicht ob der was taugt.“ Sam nahm ihr den Karton aus der Hand und stellte ihn zurück ins Regal. „Hast du schon gesehen, was für eine Maschine wir einbauen werden?“ Er zog Talana zu dem großen Container hinüber, den er vorhin aufgestemmt hatte. “Du solltest dich etwas zusammen nehmen, wenn Talana in unserer Nähe ist.“

Die Ärztin richtete sich überrascht auf. Sam war tatsächlich verärgert! “Ich verstehe nicht … sie platzte einfach so herein. Ich bin doch kein Androide, der sich mit einem Kopfnicken ausschalten kann.

“Du hättest ihr diese Umarmung ersparen können!“ Auch wenn er sich bemühte, nach außen hin gelassen zu wirken, so konnte jeder erkennen, dass er innerlich in Aufruhr war.

Auch Talana sah es. Doch es ging sie nichts an. „Sam … was ist das denn für eine Maschine? Hat die ordentlich Power?“

„Ich weiß es noch nicht. Habe den Container gerade eben erst geöffnet. Lass uns nachsehen!“

“Ihr die Umarmung ersparen? Warum? Ist eine Umarmung von mir wirklich so schlimm? Sie ist inzwischen an deltanische Pheromone gewöhnt. Sie ist in einen Deltaner verliebt. Warum also soll ich mich ihr gegenüber verstellen?“

“Weil es peinlich ist!“ Sam zerrte an einem weiteren Containerverschluss herum.

“Peinlich? Für Talana oder für dich?“

“Weder noch! Peinlich für DICH!“ Wütend schlug er mit dem Brecheisen einen der festsitzenden Bolzen ab. „Verdammte Scheiße! Diese Dinger sind echt übel verrostet!“

„Hej Sam! Reg dich ab und lass mich mal ran!“ Die Andorianerin schob ihn beiseite und untersuchte den Mechanismus. „Gib mir das Stemmeisen.“ Gezielt setzte sie das Werkzeug an, ein kleiner Ruck und der Verschluss öffnete sich knarrend. „Siehst du, mit etwas mehr Gefühl geht es oftmals leichter.“

„Gefühl … pfff“ zischte Sam.

Betroffen beobachtete Assjima das Gebaren ihres Mannes. “ Chemaschar … ich verstehe dich nicht. Hilf mir bitte! Warum sollte es mir peinlich sein, jemanden den ich mag so zu begrüßen wie ich es gerne möchte?“

“Du hast gesehen, wie Talana reagiert hat!“

„Eh! Redet ihr zwei über mich? Das ist voll unhöflich!“

„Ja, du hast Recht Talana. Das ist unhöflich. Auch wenn wir wohl mehr über mich reden.” Assjima rutschte von der Kiste herunter. „Wir reden nachher weiter. Wenn du dich wieder beruhigt hast. Untersucht ihr nur die Maschine. Ich gehe zu Gle’ma rüber.“

„Um sie auch zu umarmen?“ Sam hätte sich am liebsten noch im selben Moment wegen dieser unüberlegten Äußerung die Zunge abgebissen.

Wie vom Donner gerührt blieb die Deltanerin stehen. Langsam drehte sie sich um und funkelte ihn böse an. „Ja! Und sobald Blechbüx aufs Klo geht werde ich sie küssen.“

„Blechbüx muss doch nicht aufs Klo“ entfuhr es Talana.

„Eben.“ Assjima ging.

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Langsam bereute Vinara es doch, nicht auf Risa geblieben zu sein... Nicht nur dass Commander Hewlett für einigen Stress sorgte (unter anderem indem er sich besserwisserisch immer wieder in Vinaras OPS-Angelegenheiten einmischte und das weitaus unverhohlener als Lieutenant T'Ilma), schließlich wurde sie auch noch mitten in einer Personalbesprechung in der OPS-Zentrale auf die Brücke gerufen mit der Ankündigung ein Notruf sei empfangen worden.

"Ein ziviles Schiff das Ihnen nicht unbekannt sein dürfte", eröffnete ihr Captain Grannit, "die SS Nazareth... Sie wurde von einem schwarzen Bird of Prey und einem ebenso gefärbten weiteren Schiff mit Tarnvorrichtung angegriffen. Glücklicherweise kam ein klingonisches Schiff rechtzeitig dazwischen, es hat einen der Angreifer zerstört und die Verfolgung des zweiten aufgenommen."

"Und was ist mit der Nazareth?", fragte Vinara voller Sorge.

"Bislang scheinen die Schäden sich in Grenzen zu bewegen, aber der Warpkern bereitet einige Probleme. Es soll an einigen Stellen schon zu Strahlungslecks gekommen sein und ein Kernbruch scheint nicht unwahrscheinlich... Glücklicherweise sind wir bei Maximum Warp nur vier Stunden von der derzeitigen Position der Nazareth entfernt. Arbeiten Sie während dieser Zeit einen optimalen Evakuierungsplan aus."

"Verstanden Sir... Auf der Nazareth befindet sich auch eine Bibliothek mit zum Teil höchst seltenen Einzelexemplaren; wenn nach der Evakuierung der Besatzung noch Zeit bleibt würde ich auf jeden Fall versuchen auch sie an Bord zu beamen."

Der Brikar nickte langsam. "Aber wirklich nur wenn alle Crewmitglieder in Sicherheit sind. Ich weiß zwar dass radikale Bibliophile ein besonders seltenes und wertvolles Buch mitunter sogar über ein humanoides Leben stellen würden, aber unsere primäre Mission ist vollkommen klar. Ich hoffe auch Ihnen Commander!?"

"Ja Sir, die Rettung Lebender hat absolute Priorität."

Während die Crataegus mit maximaler Geschwindigkeit unterwegs war - Hewlett hatte scherzhafterweise vorgeschlagen noch ein riesiges Blaulicht oben auf die Brückenkuppel zu installieren und über alle Kommunikationskanäle das Heulen eines "Martinshorns" auszusenden - versuchten sie immer wieder die Nazareth zu kontaktieren.

Eineinhalb Stunden vor dem Eintreffen waren die Versuche von Erfolg gekrönt; die Stimmen klangen zwar in beide Richtungen verzerrt und fast unidentifizierbar, waren aber ausreichend verständlich. Captain Grannit erkundigte sich über den Zustand des Ordens-Schiffes und seiner Besatzung; man teilte ihm mit dass drei Leute tot waren, unter Lieutenant Lieutenant Gavitz und dass ein Warpkernbruch immer wahrscheinlicher werde.

Daraufhin informierte Vinara den Mann (oder die Frau?) auf der Nazareth über die Rettungspläne.

Das Hospitalschiff kam keine Minute zu früh; die Energiewerte die vom Maschinenraum der Nazareth ausgingen hatten bereits bedrohliche Werte angenommen. Schnell wurde die gesamte Besatzung in die dafür vorbereiteten Krankenbereiche gebeamt; einige der Geretteten trugen Bücher oder andere Gegenstände von Wichtigkeit in ihren Händen. Der Rest des Bibliotheksbestands fand sich rasch in einem weiteren, leeren Raum von ausreichender Größe ein; glücklicherweise war in oder an jedem Exemplar ein Identifikations-Chip angebracht der auch als Transport-Marker diente.

Es blieb sogar noch Zeit um theoretisch ein Ingenieursteam auf die Nazareth zu beamen und den Warpkernbruch vielleicht doch noch zu vereiteln; doch teilte der Chefingenieur des zivilen Schiffs mit dass der Schaden dafür doch zu groß sei und der Kern wahrscheinlich schon früher als berechnet brechen könne...

So blieb also nichts weiter übrig als das Ende bei aktivierten Schilden abzuwarten. Pater Bruno Vitari, der nicht verletzt war verfolgte alles von der Brücke der Crataegus mit. "Der Herr sei gepriesen dass du dich auf diesem Schiff befindest, Vinara Maria. Aber wieso trägst du eine gelbe Uniform?"

"Ich vertrete hier vorübergehend den OPS-Leiter... Die Energiewerte werden kritisch, der Kernbruch steht unmittelbar bevor."

Der stellvertretende Abt sprach noch schnell ein Gebet, machte eine segnende Bewegung und schon brach die Nazareth in einer mittelgroßen Explosion auseinander.

"Ein Jammer, die Nazareth war auf jeden Fall ein gutes und vor allem interessantes Schiff", kommentierte Commander Hewlett der ebenfalls anwesend war die Zerstörung. "Man hätte wenigstens noch versuchen können einige der Waffensysteme zu bergen."

"Machen Sie sich keine Sorgen Commander, sämtliche Pläne für die technischen Spezifikationen der Nazareth wurden gerettet", erwiderte Pater Vitari mit einem für seinen Stand leicht gereizt klingenden Unterton.

Nachdem die Crataegus wieder auf Warp gegangen war begaben der Captain, Vinara, Hewlett und Vitari zu dem Teil der übrigen Geretteten unter denen sich auch Pater Jalon befand.

"Vinara Maria! Der Herr sei gepriesen dass ausgerechnet du unter unseren Rettern weilst," begrüßte der Aenar sie sogleich.

"Ich bin mir sicher dass Sie auch ohne meine Anwesenheit hier an Bord gerettet worden wären. - Wie geht es Leran?", erkundigte die Andorianerin sich nach ihrem tellaritischen Freund.

"Er bekam nur ein paar leichtere Verbrennungen ab die bereits bei uns ausreichend versorgt wurden. Er muss sich in einem der anderen Räume befinden."

Nachdem auch der Captain und Commander Hewlett vorgestellt worden waren fragte ersterer: "Wir wissen bereits was vorgefallen ist, aber noch nicht ganz wie es dazu kam."

Der weißhäutige Andorianer setzte sich auf einen Stuhl und seufzte schwer. "Es war eine Falle der übelsten Art, wir wurden durch einen fingierten Notruf zu einem entlegenen System gelockt wo wir statt des verunglückten Passagierschiffs nichts fanden - bis die beiden angreifenden Schiffe sich enttarnten."

"Es waren ein klingonischer Bird of Prey und ein umgebauter Kleinfrachter den ich als zur Borello-Klasse zugehörig identifizieren konnte", ergänzte Vitari der sich vor allem bei zivilen Schiffsklassen etwas auskannte. "Beide Schiffe waren dunkelgrau bis schwarz und ebenso schwer gepanzert wie bewaffnet. Dank Lieutenant Gavitz' Weitsicht konnten wir fliehen nachdem er ein paar der üblichen Blendtorpedos abgefeuert hatte. Doch diese hatten keinerlei oder nur wenig Wirkung auf die Angreifer welche uns verfolgten und schließlich das Feuer eröffneten. Wir verloren nach und nach unsere Waffen und Schilde; doch noch bevor sie einen Entertrupp an Bord beamen konnten - denn es können nur Piraten gewesen sein - enttarnte sich ein weiteres, diesmal offizielles klingonisches Schiff und zerstörte den Frachter mit ein paar Schüssen. Nachdem der Captain der Kum'Var, so hieß das Schiff sich vergewissert hatte dass wir zu diesem Zeitpunkt noch keinen allzuschweren Schaden erlitten hatten nahm er die Verfolgung des geflohenen Bird of Preys auf. Leider stellte sich kurze Zeit später heraus dass unsere Energiematrix und vor allem der Warpkern doch mehr abbekommen hatten als wir zuerst dachten."

"Da hatten Sie wirklich Glück", bemerkte Commander Hewlett und fügte hinzu: "Man könnte durchaus behaupten Gott hätte seine schützende Hand über Sie gehalten, zumindest wenn man nicht zu einer solch strengen wissenschaftlichen Sichtweise neigt wie ich."

"Dann bin ich Ihnen wohl auch nicht wissenschaftlich genug?", fragte Vinara leicht amüsiert.

"Äh, nun ja, offen gesagt wusste ich nichts über Ihre Mitgliedschaft in diesem Orden bis dieser Pater auf der Brücke Sie 'Vinara Maria' nannte. Wäre die Gesamtsituation nicht so ernst gewesen ich hätte es glatt für einen Witz gehalten."

"Christlicher Glaube und wissenschaftliche Präzision lassen sich durchaus miteinander vereinbaren wenn man zwischen beiden genau zu trennen weiß", meldete sich Jalon wieder zu Wort, "insofern halte ich unsere Einstellung für weniger problematisch als die der Deltaner, die Wissenschaft und Glauben des Öfteren, wenn nicht gar permanent vermischen. Allerdings verfügen sie auch über Sinne derentwegen selbst ich sie zuweilen beneide."

Vinara entschuldigte sich daraufhin für einen Moment, nahm Commander Hewlett zur Seite und meinte: "Lassen wir diesen Glaubens- und Wissenschaftsdiskurs einmal kurz beiseite und wenden uns drängenderen Problemen zu: Die 'Sternengeschwister Christi' haben heute ihr Ordensflaggschiff verloren; da eine sesshafte Lebensweise ihrer Glaubensphilosophie grundsätzlich widerspricht brauchen sie so bald wie möglich ein neues Schiff von angemessener Größe."

Hewlett nickte ernst. "Ich weiß, und da die Pläne für die Waffen und weiteren Spezifikationen wie Pater Vitari bereits sagte allesamt gerettet wurden gäbe es eigentlich nur noch das Problem der Schiffsbeschaffung zu lösen. Allerdings scheint fast nur ein Schiff der Sternenflotte in Betracht zu kommen, aber ob Pater Jalon bereit wäre einen Teil seiner Autorität mit einem Sternenflotten-Captain zu teilen... Ich habe mir schon überlegt dass ein Schiff der Hope-Klasse ideal wäre; ich werde mich in mein Quartier begeben und dort nach den Möglichkeiten und eventuellen weiteren Alternativen forschen. Aber freuen Sie sich nicht zu früh, in diesem Fall haben noch eine Menge anderer Leute mitzuentscheiden."

"Dessen bin ich mir bewusst, ich bin Ihnen schon dafür dankbar dass Sie es versuchen. Und ein Schiff wie dieses hier schiene auch mir ideal."

"Die Dankbarkeit ist ganz meinerseits, auch wenn ich dieser alten Religion, selbst wenn ich ein Mensch bin nicht viel abgewinnen kann so fand ich die nicht-letalen Waffen der SS Nazareth immer höchst interessant. - Also dann mache ich mich mal an meine Recherchen für die Nazareth-A..." Commander Hewlett verabschiedete sich von der Gruppe und verließ das weiträumige Krankenquartier.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Lustlos kritzelte Assjima auf einem Block Papier herum. Sie saß in der Messe des eigenartigen Raumfrachters, den Gle’ma und Sam in den folgenden Wochen zu einem gewinnbringenden Bestandteil des kleinen Unternehmens ausbauen wollten. Sollten sich die beiden um die Maschine kümmern, sie wollte dafür Sorge tragen, dass die Wohnräumlichkeiten dem aktuellen Zeitgeschmack angepasst wurden. Doch so sehr sie sich auch bemühte, ihre Gedanken schweiften immer wieder ab. Sie wanderten ständig zu Sams eigenartigem Verhalten im Frachtraum zurück. „Ich verstehe es einfach nicht …“ murmelte sie leise vor sich hin.

„Was verstehst du nicht?“

Assjima schaute sich nicht um, als sie die dunkle Stimme der Bolianerin hinter sich hörte.

„Ich verstehe nicht, warum Sam auf mich wütend ist.“

„Ist er das?“ Gle’ma setzte sich auf den gegenüberstehenden Sessel und schaute sie ernst an. „Was ist passiert?“

„Wenn ich das so genau wüsste …“ In den Tagen auf Xsesal drei und in den nachfolgenden Wochen, in denen es immer wieder um das Gerichtsverfahren um Professor Swami und ihr Team ging, waren die Ingenieurin und die Ärztin gute Freundinnen geworden. Assjima mochte die geradlinige und pragmatische Denkweise der Bolianerin. Und auch wenn Gle’ma Haare auf den Zähnen hatte und immer gerade heraus sagte, was sie dachte, so waren die Vertraulichkeiten anderer bei ihr dennoch gut aufgehoben. So hatte Assjima auch kein Problem, ihr von den Ereignissen im Frachtraum zu erzählen. „Gle’ma, kann es sein, dass ich ihm auf die Nerven gehe?“ schloss sie ihre kurze Darstellung.

„Bestimmt nicht mehr als sonst“ schmunzelte die Bolianerin. Sie richtete sich auf und griff nach Assjimas Hand. „Süße, du kannst manchmal ziemlich anstrengend sein. Aber das weißt du ja.“

Die Ärztin nickte verzagt. „Ich habe ihn noch nie so erlebt. Wenn er wütend ist, dann wird er laut, brüllt herum … dann muss man ihn nur lassen und er beruhigt sich schnell wieder. Aber dieses Verhalten, diese stillen Vorwürfe … Dabei verstehe ich noch nicht mal, was er mir eigentlich vorwirft.“

„Du hast es nicht sehen können?“

„Nein. Er hat total blockiert.“

„Er wollte dich den Grund für sein Verhalten nicht sehen lassen?“ Gle’ma zog die Augenbrauen zusammen. „Das ist in der Tat komisch.“ Sie dachte nach, dann hellte sich ihr Gesicht auf. „Vielleicht ist er eifersüchtig.“

„Eifersüchtig?“ Assjima schaute die Freundin erstaunt an. „Warum das denn?“

„Talana.“

„Er soll eifersüchtig auf Talana sein? Gle’ma! Das ist doch ausgemachter Blödsinn!“

„Ist es das?“ Die Bolianerin stand auf, stellte sich hinter Assjima und begann, ihr sanft den Nacken zu massieren, während sie leise weiter sprach. „Du bist nicht für eine monogame Beziehung geschaffen. Auch wenn du dich bemühst, seinen Vorstellungen von einer Ehe gerecht zu werden. Dazu diese bescheuerten Regeln der Sternenflotte, die dir ein solches Verhalten vorschreiben wollen. Du versuchst dich anzupassen, aber du bist die, die du nun mal bist. Du kannst nicht raus aus deiner Haut und das weiß er.“

„Aber …“

„Kein Aber! Schau – selbst diese harmlose Berührung durch mich würde dich am liebsten die Zwänge vergessen lassen, in denen du dich bewegst.“

„Woher willst du das so genau wissen? Du kannst meine Gedanken nicht lesen.“

„Nein, aber ich habe Augen im Kopf. Deine Nackenhärchen stellen sich auf.“ Sie beugte sich nieder und küsste Assjima sanft auf den Hals.

„Verdammt, Gle’ma! Lass das sein!“

„Willst du wirklich, dass ich aufhöre?“

„Ja.“

„Sei ehrlich! Willst du es oder wünscht du dir etwas anderes?“

„Was ich mir wünsche steht nicht zur Debatte!“

„Siehst du!“ Die Bolianerin ließ los, ging hinüber zu der Bar und füllte zwei Gläser mit Whisky, währen sie weiter sprach: „Dein Kopf sagt: du musst dich anpassen, dein Bauch will aber was anderes. Du hast gelernt, deinem Kopf zu folgen. Du willst Sam nicht verletzten, du willst den Regeln folgen, die dir dein Job vorschreibt … kurz gesagt: du hast dich angepasst. Aber kannst du das wirklich durchziehen? Wie lange glaubst du, wird das gut gehen?“ Sie stellte ein Glas vor Assjima auf den Tisch und ließ sich lässig in den Sessel fallen. „Du trägst dein Herz nicht nur auf der Zunge, du trägst es in deinem ganzen Körper. Und du würdest es am liebsten mit allen teilen, die du magst.“

„Du übertreibst …“

„Wirklich? Ihr habt jede Menge Schnuckels an Bord. Was war mit diesem Spitzohr Solak, als ihr zusammen bei diesen Cyborgs gesteckt habt? Du hast so warm von ihm gesprochen. Oder der süße Lucas? Auch wenn du so tust als wärest du mehr ein Mutterersatz für ihn. Und dann der klingonische Riese mit dem knackigen Hintern! Selbst euer Chef-OPSler und der stille kleine Fähnrich aus der Wissenschaftsabteilung … wenn du freie Bahn hättest würdest du die alle vernaschen wollen. Und auch wenn ich es persönlich überhaupt nicht nachvollziehen kann, bin ich mir sicher, dass du selbst über die Macken von Sheridan hinwegsehen könntest. Außerdem scheinst du die Einzige an Bord der Community zu sein, die dem Chief auch noch etwas abgewinnen kann! Leider ist der zu blöd ist, es zu kapieren. Von den Frauen an Bord will ich erst gar nicht anfangen. Der Chaoszwerg, die stolze, meiner Meinung nach etwas zu steife Vinara und die kühle Nummer Eins … deine Freundinnen sind wirkliche Klassefrauen. Du müsstest blind sein und das bist du nicht. Du bist nun mal eben eine Deltanerin. Ihr habt große Herzen und würdet es am liebsten der ganzen Welt zeigen. Das kann niemand leugnen. Auch Sam ist dazu nicht in der Lage und er ist sich dieser Tatsache bewusst. Er versucht, damit zurecht zu kommen. Er redet sich ein, dass er dich teilen könnte, dass er dich so nehmen könnte wie du nun mal bist. Aber er ist eben kein Deltaner. Er ist monogam wie ein terranischer Esel.“ Gle’ma holte Luft und nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Whisky.

Assjima hatte den Ausführungen der Freundin schweigend gelauscht. Die Eiswürfel in ihrem Glas klirrten leise, als sie es gedankenverloren zwischen den Handflächen drehte. Immer wieder leuchteten Szenen vor ihrem inneren Auge auf: Als H’Qar sie in seinen Armen durch den Schneesturm ins Shuttle trug. Lucas, der sie in einem seiner unbekümmerten Momente geküsst hatte. Milseya, die bereitwillig ihre Gedanken mit ihr geteilt hatte. Solaks Hände und seine beruhigende Nähe in der Station der Cyborgs … Ja, es gab diese Momente der Schwäche. Augenblicke, in denen der Verstand bei ihr auszusetzen drohte. Doch sie hatte nie die Grenze überschritten. Noch nicht … Schmerzlich wurde ihr bewusst, dass sie sich ihrer selbst nicht wirklich sicher sein konnte.

„Assjima? Hast du gehört, was ich gesagt habe?“

Die Deltanerin fuhr erschrocken hoch. „Ja … äh … entschuldige. Ich war mit den Gedanken woanders. Was sagtest du?“

„Du darfst nicht vergessen, dass Sam jeden deiner Gedanken lesen kann. Du kannst ihm nichts vormachen.“

„Ich weiß. Und ich will es ja auch gar nicht. Aber meine Gefühle sind oft so schlecht zu kontrollieren …“

Gle’ma stieß ein leises Lachen aus. „Du kannst mir glauben: es ist bestimmt schön, dass vieles nicht ausgesprochen werden muss, aber ich beneide euch beide dennoch nicht um eure Fähigkeiten. Es muss furchtbar sein, wenn man seinen Gedanken niemals freien Lauf lassen kann ohne Angst haben zu müssen, den anderen zu verletzen. Wie zum Teufel kannst du vor ihm verbergen, was du ihm zum Geburtstag schenken willst? Wo bleibt der Spaß an Überraschungen?“

Assjima seufzte. „Einfach nicht dran denken … aber es macht keinen Spaß, jeden Gedanken an die Überraschung tief in sich zu verschließen …“

„Wie macht ihr das bei dir zuhause?“

„Wir kleiden den Gedanken in gedachte Worte.“

„Das geht?“ hakte Gle’ma überrascht nach.

„Sicher doch. Es ist ganz einfach. Aber bei Betazoiden funktioniert es leider nicht.“

„Verdammte Vollempathen“ grinste die Bolianerin. „Aber zurück zu dem was vorhin geschehen ist: Als Talana in euer Stelldichein hinein platzte: Was hast du da gedacht?“

Assjima überlegte. „Ich glaube, ich habe mich einfach nur gefreut sie zu sehen.“

„Kein Ärger darüber, dass sie euch gestört hat?“

„Nein … eigentlich nicht … ich habe mich ehrlich gefreut.“

„Hm …“ Gle’ma trank des Rest aus und stand auf, um nachzufüllen. „Du warst erregt. Deine Pheromone sind wie wild herumgeflattert. Ordnungsgemäß gekleidet warst du sicherlich auch nicht mehr. Da taucht unverhofft diese verdammt hübsche und etwas frivole junge Frau auf. Jemand, denn du wirklich in dein Herz geschlossen hast ... Was glaubst du, welche Signale Sam von dir aufgeschnappt haben könnte?“

Mit offenem Mund starrte Assjima die Freundin an. „Vre g’lesch ke tek!“ entfuhr es ihr.

„Fluchen steht dir nicht, Süße. Aber sag: wie nah warst du dran?“

„Ich glaube … jetzt wo du es sagst … sehr, sehr nahe …“

„Sam hat mir einmal erzählt, er empfände für Talana wie ein Bruder seiner kleinen Schwester gegenüber. Verstehst du jetzt, warum er wütend wurde?“ fuhr Gle’ma unbarmherzig fort.

Assjima wäre am liebsten auf Nimmerwidersehen in dem scheußlichen Retro-Sessel versunken. „Ja … ich habe es wohl verstanden“ antwortete sie kleinlaut. „Was soll ich denn jetzt machen?“

„Hier sitzen bleiben und mich machen lassen.“ Entschlossen stellte Gle’ma das halbleere Glas auf den Tisch. „Ich schnappe ihn mir und rücke ihm den Kopf wieder zurecht.“

„Aber ich habe doch den Mist gebaut.“

„Nein, das hast du eben nicht. Du bist die, die du bist. Du gibst dir größte Mühe, ihn nicht zu verletzen. Mehr kann er einfach nicht erwarten. Niemand kann das, denn die Gedanken sind frei. Wäre ja noch schöner!“ Die Bolianerin war sichtlich in Fahrt geraten. „Wenn sich dieser Idiot schon mit einer Deltanerin einlässt, dann muss er auch lernen, damit zurecht zu kommen. ’Tschuldigung, Süße – war nicht persönlich gemeint.“

„Gle’ma bitte!“ Assjimas Stimme klang fast flehend. „Halte dich da raus!“

„Mich raushalten? Er ist eifersüchtig auf Talana! Das muss ich ihm austreiben. Wie sollen wir drei unter solchen Umständen zusammen arbeiten?“ Die Ingenieurin marschierte auf die Türe zu.

Assjima sprang auf und stellte sich ihr in den Weg. „Gle’ma … ich verstehe wirklich nicht warum du plötzlich so wütend bist.“

Die Bolianerin blieb stehen und sah Assjima mit großen Augen an. „Du bist heute ziemlich schwer von Begriff.“

Eine Welle der Traurigkeit schwappte hinüber und nahm der Deltanerin beinahe die Luft zum Atmen. Sie griff nach Gle’mas Händen und blickte tief in die Freundin hinein. Dann verstand sie. Unglücklich legte sie die Arme um Gle’ma und drückte sie an sich. „Verzeih mir … ich hätte es wissen müssen“ flüsterte sie ihr ins Ohr.

„Ich war schon immer gut im Verstecken meiner Gefühle“ brummelte die Bolianerin. „Indira hat es auch nie begriffen.“

Assjima wurde schwindelig. Das war heute alles etwas zu viel für sie. „Wir werden einen Weg finden … ich verspreche es. Aber lass mich bitte erst mal die Sache mit Sam in Ordnung bringen.“

„Ja … mach das.“ Gle’ma richtete sich auf. „Und wenn er sich dumm anstellt, dann werde ich ihm den Marsch blasen.“

Die Ärztin lächelte zaghaft. „Ich werde es schon schaffen.“ Sie löste sich von Gle’ma, machte einen Schritt auf die Tür zu, blieb stehen, zögerte, drehte sich noch einmal um … „Ich danke dir …“

„Wofür?“

„Dafür, dass du hier bist.“

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Der Plan des Orioniers war geradezu gewagt! Nein er war auch hirnrissig! Doch Ardra erkannte auch die Chance, die in diesem Vorhaben lag. Sie hatte nur ihren Orionischen Offizier Reden lassen. Dieser hatte der Besatzung Anweisungen gegeben, die ein kleines sogenanntes Feuerwerk vorbereiten sollten. Das auf die Gorn und die Gorkon sehr überzeugend wirken soll.

Ganz vorsichtig entließ der Ingenieur des Birds Antriebsplasma, das sich um den Rumpf sammelte. Dabei achtete das Er nicht zu viel und auch nicht zu wenig davon freisetzte. Zu wenig, und der Zauber würde nicht wirken, zu viel und man Riskierte, das man sich die äußere Hülle vom Rumpf sprengte.

Für einen Augenblick sollten alle Außen stehenden Glauben, dass der Klignonische Raubvogel explodiert wäre. Danach würde es nur wenige Sekunden dauern, bevor die Sensoren den Blendungseffekt der Explosion überwunden haben, und dann wieder die Energiesignatur des vermeintlich zerstörten Schiffes zu orten.

Während der Orionier also sprach, ließ man dem Computer ein recht echt wirkendes Testprogramm ablaufen.

„Captain! Den Sensoren zufolge erhöht sich die Energie im Maschinenkern des Raubvogels sprunghaft an!“, meldete sich der Sicherheitschef der Gorkon. Astor drehte sich kurz zu seinem Offizier um und wandte sich wieder zu dem Hauptschirm.

Auf diesem begann bereits die Verbindung sich zu verzehren. Bevor er, noch was sagen konnte, zeigte der Schirm auf einmal die Außenaufnahme des Birds. Drei Sekunden später Explodierte dieser in einem Feuerball. Astor knirschte mit den Zähnen. Möglicherweise hatte der Beschuss der Plleeeekstu dem kleineren Schiff zu sehr zugesetzt. Doch irgendwie schien Astor dies nicht gänzlich abkaufen zu wollen.

Nun ging es sehr schnell. Der Ingenieur hatte ein Programm geschrieben, das die Tarnung eine halbe Sekunde später sich aktivieren ließ und den alten Eimer sofort auf Warp 2 beschleunigen ließ. Alles innerhalb des Blendungseffektes, der die gegnerischen Sensoren für ca 4 Sekunden außer Gefecht setzte.

Vorsichtig änderte der Pilot den Kurs und flog in einem großen Bogen nun in die Nähe der Arkaria Basis. Dabei beschleunigte er nach 5 Minuten behutsam auf Warp 5. Ardra saß da und wölbte beide Brauen. Der Plan des Orioniers war aufgegangen. Eine erfreuliche Erfahrung, dass so was auch mal klappte.

Selbst ein Warpkernkollaps würde immer noch Trümmer und Gase zurücklassen. Doch die Sensoren der Gorkon konnten überhaupt keine Rückstände des klingonischen Schiffes erkennen. Nach 20 Minuten war klar, dass dieser grünhäutige Schweinehund Ulysses Astor übers Ohr gehauen hatte.

Astor bewunderte im Stillen diese Kühnheit, sich derart im Angesicht zwei solch mächtiger Gegner sich aus der Affäre zu ziehen.

„Codierte Nachricht an das nächstgelegene Föderationsraumschiff. Das alte Klignonische Schiff hat seine Zerstörung vorgetäuscht und ist entkommen. Wir vermuten, dass es Kurs auf die Arkaria Basis setzt. Es muss aufgebracht und die Besatzung festgesetzt und verhört werden.“

Diese Nachricht wurde über eine verschlüsselte Subraumfrequenz komprimiert gesendet und schließlich von dem einzigen Raumschiff der Atlas Klasse in diesem Sektor empfangen, dass in der Nähe der Arkaria Basis kreuzte. Captain Madeline Cousteau bekam ein leichtes Grinsen, als sie beim Lesen erfuhr, das sich der alte Astor wie ein Kadett im ersten Jahr hat, die Hosen herunterziehen lassen. Schnell wurden die entsprechenden Befehle erteilt, die Sensoren einzustellen. Hinzu kamen die vier Shuttles vom Typ Alpha Flyer, die auf der Excelsior stationiert waren. Diese begaben sich auch nun auf die Suche, begleitet von jeweils zwei Vipern als Geleitschutz.

„Es tut uns Leid Captain Tanrim, aber wir haben technische Schwierigkeiten mit den Bayronstrahlemittern, daher wird sich das Ganze um mindestens 24 Stunden verzögern. Hinzukommt, dass dies das erste Raumschiff der Prometheus Klasse ist, das sich bei uns dieser Prozedur unterzieht.“, entschuldigte sich der Chefingenieur der Remmlerstation bei dem Zakdorn. Der Ingenieur, der ein Zivilist war, blickte frustriert drein. Immerhin warteten noch vier Schiffe, die nach der Community dran kamen.

„Ich habe 2 Wochen für den Aufenthalt auf der Arkariabasis eingeplant. Notfalls kann ich noch eine Woche herausschlagen.“, versicherte Tanrim.

„Keine Sorge Sir, in spätestens 36 Stunden, ist ihr Schiff wieder einsatzbereit.“

Tanrim dachte daran dem Ingenieur die Hilfe seines eigenen CI anzubieten. Doch dann besann er sich in letzter Sekunde eines Besseren. Jetzt Sheridan aus dem Urlaub zu reißen war nicht gut. Besonders seine Verlobte könnte ihm aufgrund ihrer schwangerschaftsbedingten Stimmungsschwankungen und trotz des Bauches den Kopf abreisen.

„Ausgezeichnet. Ich danke ihnen.“

„Ich muss ihnen für ihr Verständnis danken Captain. Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden?“

„Aber natürlich.“

Tanrim sah dem Menschen nach, als dieser die Beobachtungslounge Remmlerstation verließ.

Die Nacht war über die Ranch hereingebrochen. Im Hintergrund konnte man das Zirpen von grillenähnlichen Tieren hören. Die Sterne am Himmel waren kristallklar zu sehen. Sie wirkten so anders, wenn man dabei in einem Strohhaufen lag und nach oben blickte, wie bei dem rausschauen aus einem Bullauge eines Raumschiffes.

Dort oben konnte Michael einen Blitz erkennen. Ein kleiner heller Punkt bewegte sich am Himmel und wurde langsamer. Ein Schiff das so groß, wie die Community sein musste, war wohl aus dem Warptransit gekommen.

Doch was noch wichtiger als der Reitausflug für Michael heute war ist, dass sich sein Vater wirklich um ihn und seine Schwester gekümmert hatte. Er wünschte sich, dass dies so immer sein könnte.

Doch bald würde er seine Aufmerksamkeit den ungeborenen Kindern widmen, die in Jenaxs Bauch wuchsen. Einerseits freute sich Michael darüber, dass die Familie größer wurde, doch er war es gewohnt seinen Vater nur mit seiner Schwester zu teilen. Alleine Jenax zu akzeptieren war schon schwierig genug gewesen. Auch wenn er sie nett fand, so war es nicht leicht Jenax als Stiefmutter sich vorstellen zu können.

Sie gab sich wirklich Mühe, drängte sich keineswegs auf. Doch die Eifersucht des Jungen wuchs proportional mit dem Bauch von Jenax. Die Sitzungen mit Councelor Solak deswegen hatten auch zu keinem wirklichen Ergebnis geführt, auch wenn das Spitzohr sich sichtlich Mühe gab einen Konsens zu erreichen.

Michael erinnerte sich, wie er auf der Couch saß und von Solak eingehend gemustert wurde. Irgendwie hatten beide gewusst, dass diese Treffen nicht mal an der Oberfläche kratzen würden. Letztes Jahr war Michael Lwaxana Troi begegnet. Die Botschafterin hatte eine charmante Art einem dazu zu bringen die Sorgen zu offenbaren und sogar hier und da einen wirklich guten Rat zu erteilen. Ihre halb mütterliche und auch halb freundschaftliche Art waren wie eine Decke, in die man sich nur einwickeln wollte. Seither hielten Amanda und er mit Lwaxana brieflichen Kontakt.

Jerry Lee trottete nun zu Michael an den Heuhaufen hin. Es raschelte, als sich der Hund neben Michael hinlegte und die Augen zum Himmel hin nach oben drehte. Michael strich mit seiner Hand durch das buschige Fell des Hundes. Spürte Jerry Lee etwa, wie sich Michael fühlte? Vielleicht war es nur eine Art von Intuition? Jedenfalls hatte der Hund im scheinbar richtigen Moment Michael aufgesucht. Streichelnd sah Michael wieder in den Himmel.

Leise schloss George die Tür zu Amandas Zimmer. Seine 8 jährige Tochter war schnell Müde geworden, nachdem sie sich den ganzen Tag in der frischen Luft bewegt hatte. Auch Michael schien glücklich gewesen zu sein.

Was aber noch wichtiger war. Kein Anruf von der Basis. Keine Probleme, die sein Erscheinen als Chefingenieur der USS Community erforderlich gemacht hätten. Nur für den Fall der Fälle hatte George seinen Insignienkommunikator mitgenommen. Sonst hatte er nichts dabei was an seinen Dienst bei Starfleet hinweisen würde. George wollte einfach Abschalten, Starfleet für eine Weile ausblenden und sich um seine Familie kümmern.

Seine Verlobte hatte es sich in einem Sessel bequem gemacht und war eingeschlummert, als sie kurz in einem Buch geschmökert hatte. Einige Minuten lang beobachtete er die werdende Mutter beim Schlafen. Der erste Tag ihres Urlaubs neigte sich dem Ende zu.

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'Look at this, it's an Abbot, could be some long lost relation of Hannah's.'

'Keep your voice down,' begged him Hermione.

They wadded deeper and deeper into the graveyard,...

Seine Füße, die ungeschützt unter dem Sonnenschirm hervorlugten, zeigten die ersten Anzeichen eines Sonnenbrands. Vor der abgedeckten Wasserkaraffe hatte der Wüstenwind einen kleinen Sandberg angehäuft. Und ohne es zu merken kaute er vor lauter Spannung auf dem ersten Glied seines linken, kleinen Fingers herum.

Die grauhaarige Vulkanierin sah auf den kleinen Jungen hinunter, der ihm die Tür geöffnet hatte. "Sei gegrüsst. Ich möchte deinen Vater sprechen."

Niklan musterte die Fremde. "Welchen von beiden?"

Die Augenbraue der Frau zuckte kurz. "Solak."

"Und wer sind Sie?"

"Mein Name ist Veran. Er kennt mich nicht."

Der Junge zuckte mit den Schultern. "Er ist im Garten. Sie können Ihr Glück gerne versuchen. Aber stellen Sie sich darauf ein, dass er etwas nach Ihnen wirft. Eben hat er mich nur knapp mit seinem Glas verpasst."

"Entschuldige? Er hat etwas nach dir geworfen?"

"Jap. Hat er in den letzten Tagen öfters gemacht. Er ist angefangen, meine Harry Potters zu lesen. Jetzt ist er besessen. Der letzte Band. Sie verstehen... Da hinten ist der Garten. Viel Erfolg!" Der Junge ließ sie in der Tür stehen und ging gleichgültig in die Küche.

Sie hatte Gerüchte über diese Familie gehört. Ob es wirklich so eine gute Idee war, diesen Mann zu kontaktieren? Es war der logische Schritt. Dennoch... Emotionales Ungleichgewicht war das Letzte, das sie brauchten.

Veran nahm den beschriebenen Weg durch ein aufgeräumtes und geräumiges Wohnzimmer, an das ein gepflegter Garten angrenzte. Unter einem großen Sonnenschirm saß ein Mann mit enblößtem Oberkörper und las in einem altmodischen Buch. Die Tätowierungen identifizierten ihn eindeutig als den Gesuchten. Dennoch ging sie kein Risiko ein. Sie öffnete die Tür nur einen Spalt weit und rief hinaus. "Lt. Solak. Ich..."

You are Potter?' she whispered.

'Yes, I am.'

She nodded slowly, solemny. Harry felt the ....

"ICH HABE DIR GESAGT, DASS ICH NICHT GESTÖ...." Solak war wütend herumgefahren. Erschrocken stockte er mitten in der Bewegung. "Oh."

Als sei nichts gewesen, ging die Frau auf ihn zu. Trotz ihrer scheinbaren Gelassenheit behielt sie die Hände des Mannes im Blick. Sie zog ein Identifikationspadd aus den Falten ihres Gewandes und zeigte es ihm. "Mein Name ist Veran. Ich arbeite für den V'Shar."

V'Shar?! Solak sah zum Haus. Seine Gedanken rasten. Was konnten sie von ihm wollen? Er hatte nichts getan. War alles in Ordnung mit Niklan?! Er horchte in sich hinein. Sein Sohn war in der Küche. Es ging ihm gut. Er nutzte die Gelegenheit und plünderte den Schrank mit der Schokolade... Der Blick des Romulovulkaniers richtete sich wieder auf seine Besucherin. "Sie sind alleine?"

Veran nickte. "Ja. Ich bin hier, weil wir Ihre Hilfe benötigen. Es geht um Ihren Onkel."

Bearbeitet von Solak
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