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was für ein Leben...

Peter F. Hamilton - Träumende Leere


einz1975

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Die Menschheit in einer weit entfernten Zukunft. Über viele Lichtjahre hinweg erstreckt sich mittlerweile ihr Reich und selbst andere Alienrassen haben sie in ihrer Entwicklung hinter sich gelassen. Als Autor, hat sich Peter F. Hamilton wahrlich ein gigantisches Projekt vorgenommen, denn er muss nicht nur versuchen seine völlig eigene Zukunftsvision der Menschen zu erklären, sondern daraus auch noch eine Geschichte zu machen. Anfänglich wusste ich jedoch nicht wirklich was Hamilton erzählen will. Er beschreibt sehr anschaulich Planeten, Aliens, Raumschiffe, Städte und technische Einrichtungen oder Errungenschaften, doch fällt es schwer herauszufinden, wo die Reise hingehen soll. Das Oberhaupt einer Religiösen Einrichtung wird gewählt und beschließt eine überdimensionale Pilgerfahrt zu organisieren.

Das wiederum gefällt vielen anderen Völkern und Institutionen gar nicht und sie wollen dieses Projekt stoppen. Denn diese Fahrt geht nicht etwa irgendwo hin, vielmehr in einen Raum der genannt wird „Die Leere“. Niemand weiß genau wie sie entstand und niemand ist bisher von dort wiedergekommen. Diesen Teil der Geschichte kann man folgen und er spinnt sich bis zum Ende auch spannend weiter. Allerdings baut der Autor noch einige Nebengeschichten ein, die im Großen und Ganzen irgendwann miteinander zu tun haben, finden sich aber zu selten wirklich im Roten Faden wieder. Da haben wir Edeard, ein begabter Junge, welcher als Former Lebenwesen erschaffen kann und telekinetische Kräfte besitzt. Er wird von seinem Meister hervorragend ausgebildet und soll sich auf den Weg machen zur Hauptausbildungsstätte.

Doch vorher wird das Dorf angegriffen und alle werden getötet, bis auf Edeard und eine Freundin. Allein schlagen sie sich bis zum Ziel durch, was auch gleichzeitig das Ende der Geschichte ist. Ein weiterer Nebenstrang erzählt von einem Geheimagent namens Aaron, welcher auf der Suche ist nach den wahren Hintergründen und Herkunft eines gewissen Inigo. Er ist so etwas wie ein Messias, doch scheint er menschlicher zu sein, als alle glauben mögen. Dann haben wir noch ein junges Mädchen, welches zu Geld kommt und sich erst einmal völlig auslebt, nicht nur was ihre Wohnverhältnisse angeht, sondern auch ihre Partnerwahl. Am Ende versucht man als Leser jetzt alles zusammenzufassen, findet jedoch nicht gleich jeden Zusammenhang.

Hamilton versucht sehr deutlich zu erklären wie sich die einzelnen Gruppierungen entwickelt haben. Das es mittlerweile den Tod als solches nicht mehr gibt und die Highsociety mit ihrem Leben einen Weg zur völligen Transtendenz finden möchte oder sich in einem Netzwerk aus reinen Gedanken miteinander verbindet. All diese Informationen bündelt er und pickt sich dabei nur ein paar Anekdoten des täglichen Lebens aus. Leider erfahren wir bis zum Ende des Buches nicht was die Leere wirklich ist. Einige Theorien und wilde Spekulationen werden erwähnt, bekommen aber nie eine Unterstreichung. Vielleicht erschließt sich alles erst wenn man alle Bände der Commonwealth-Serie gelesen hat, jedoch stehen bei mir bisher zu viele Fragen offen.

Fazit:
Peter F. Hamilton erschafft mit „Träumende Leere“ ein völlig neues und eigenes Universum. Er hinterlässt der Menschheit eine technisch weit fortgeschrittene Zukunft, schenkt ihr ein unlösbares Geheimnis und findet sich in seiner Fantasie auf einem höchst eigenen Traum wieder. Die Detailverliebtheit einiger Erläuterungen und manch tiefgreifende geschichtliche Ergänzung ist hilfreich um sich als Leser zurechtzufinden, dennoch greifen zu viele Nebengeschichten nicht wirklich in das angesprochene Hauptthema. Ein wahrlich sehr komplexer Roman, jedoch leider nicht alles zu Ende gedacht.

Matthias Göbel

Autor: Peter F. Hamilton
Taschenbuch: 494 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 13.01.2009
ISBN: 978-3-404-28535-8

 

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Bearbeitet von einz1975
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