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...die gefälligste Komparation von narzisstisch!

Widerstand ist zwecklos


USS Community

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Die S.S. Rock Crusher war schon beinahe am Ziel als die neue Nachricht von der Community eintraf: Offenbar weigerten sich die Orioner, an dem Treffen auf dem Bergbau-Schiff teilzunehmen und boten sich auf einmal selbst als Gastgeber an. Da die endgültige Entscheidung für den Verhandlungsort aber noch nicht gefallen war sollte die Rock Crusher sich trotzdem auf Position begeben und auf weitere Anweisungen warten.

"Diese spaß- und luxusbesessenen Grünhäuter wollen von unserer Gastfreundschaft offenbar nichts wissen", brummte Captain John "Hannibal" Boskov.

"Warum drehen wir dann nicht einfach um und fliegen wieder in Föderations-Territorium?", schlug sein Erster Maat, ein dicklicher Andorianer vor, "ich habe es offen gesagt satt uns von der Sternenflotte und CPA herumkommandieren und in eine Gefahr schicken zu lassen für die wir nicht gewappnet sind!"

"Immer mit der Ruhe Ganev, wir sind in Krisensituationen wie diesen Verpflichtet so gut es geht zu helfen. Wir werden erst dann kehrtmachen wenn die uns endgültig nicht für ihre Verhandlungen brauchen. Und was die Borg angeht - erstens dürften wir nicht primär als Assimilations-Ziel in Frage kommen und zweitens falls sie uns doch aufs Korn nehmen, sind wir immerhin gegen ihre Enterkommandos gewappnet."

Maat Ganev verdrehte die Augen. "Ich bezweifle dass diese primitiven Projektilwaffen auf längere Sicht helfen... Und selbst wenn, nur ein paar Schüsse daneben und die Einrichtung ist hinüber."

"Das kann auch passieren wenn man mit Phasern auf höherer Stufe herumballert - außerdem gibt es keine bessere Projektil-Schleuder als die gute alte Kalaschnikov. Ein paar AKtualisierungen bei Materialien und Treibladung und diese Blechköpfe erleben ihr rotes Wunder! Lieutenant Rosh hat doch ausreichend Exemplare an die Crew verteilt?"

"Ja Captain, aber es gibt deutlich präzisere Schusswaffen auf chemischer Projektilschleuder-Basis. Die Kalaschnikov ist entgegen Ihren Behauptungen auch keineswegs unsere Standardwaffe zur Bekämpfung der Borg, aber da Sie uns schon ausgiebig mit ihr trainieren ließen... Was mir mehr Sorgen bereitet ist unsere mangelnde Abwehrkraft bevor sie uns entern. Mit unseren seismischen Sonden und Sprengladungen sowie der über den Deflektor ausgestrahlten Energie des Bohrphasers können wir Piraten auf Distanz halten, aber die Borg lachen sich darüber nur schlapp!"

"Das tun sie keinesfalls, der Humor wird bei diesen Cyber-Zombies stets als erstes herausgefiltert, selbst wenn sie ein Schiff voller Clowns assimilieren werden sie diese Eigenschaft garantiert nicht den ihren hinzufügen. Aber ich verstehe worauf Sie hinauswollen, weshalb ich unsere eigenen Kontakte habe spielen lassen. Die klingonische Bergbau-Gesellschaft schickt uns zwei Bird of Preys als Geleitschutz, und ich bin mir so gut wie sicher dass auch die Romulaner im Zentrum der Neutralen Zone mindestens einen getarnten Warbird auf der Lauer liegen haben. Davon abgesehen kann ich Ihnen garantieren, dass wir beim ersten Anzeichen von ernster Gefahr mit Maximum Warp unterwegs nach Hause sein werden! Die Kalaschnikovs sollten nur allerletzte Notlösung bleiben."

***************************************

An Bord der Community durchforstete derweil Lieutenant Delama weiterhin die Datenbanken nach möglicherweise brauchbaren Abwehrmaßnahmen gegen die Borg. Dabei stieß er auf ein altes Projekt das ihm so vielversprechend schien, dass er Lieutenant Marla Glen kommen ließ.

"Sehen Sie, diese 'Riot Gun' wurde vor allem zum Einsatz gegen die Borg entwickelt. Es ist wie Sie sehen ein 34 Zentimeter langer Aufsatz, der auf eine Typ-II-Phaserpistole gesteckt wird und diese in einen starken Plasmawerfer verwandelt."

"Ich kenne dieses Konzept, ich habe sogar schon einmal ein Testexemplar in den Händen gehalten - aber das Projekt wurde wie Sie hier sehen schon vor Jahren eingestellt. Der Aufsatz passt nicht mehr auf die Handphaser der heutigen Generation und selbst wenn es funktionieren würde, sollten wir davon ausgehen dass die Borg inzwischen auch weitgehend gegen Plasma-Entladungen immun sind. Davon abgesehen reicht einfach die Zeit nicht mehr jetzt noch eine weitere Spezialwaffe einzuführen."

"Dann sollten wir versuchen die herkömmlichen Phaser noch besser anzupassen... Wenn wir die Frequenzen nicht auf herkömmliche Art rotieren ließen sondern geradezu chaotisch durch einen bioneuralen oder multitronischen Schaltkreis fluktuieren ließen... Leider fehlt für eine derartige Anpassung auch wieder die Zeit und die Modifikationen wären auch nicht ungefährlich, da der Standard-Betrieb der Waffe gefährdet sein könnte."

"Sie haben keine schlechten Ideen Kollege, aber auf die Chaos-Modulation sind auch schon andere gekommen und haben sie aus den von Ihnen erwähnten Gründen bislang auch nicht weiter verfolgt. Ich muss gestehen es ist schon eine Schande wie sehr die Sternenflotte die Anti-Borg-Forschung in den letzten Jahren schleifen ließ, ja zum Teil sogar komplett einstellte - unter Umständen könnte uns eine Niederlage blühen gegen die Wolf 359 nur ein Kindergeburtstag war."

"Sagen Sie das lieber nicht zu laut, weil demotivierende Gedanken sind in so einem Moment sicher das Letzte was wir brauchen. Wer weiß, vielleicht haben die Klingonen oder Romulaner noch die eine oder andere Überraschung auf Lager die uns gegen die Borg helfen könnte!"

Bearbeitet von Kentan Delama
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Wieso war das noch keinem vor ihr aufgefallen? Warum hatten sich alle nur darauf konzentriert, wie man die Borg töten konnte, aber nicht wie sie überhaupt zu finden waren? Milseya lief rasch die Korridore der Community entlang in Richtung zum Wissenschaftslabor. Ein Einziger an Bord hatte tatsächlich den Schlüssel dazu gefunden, aber das schien in der ganzen Panik vor den Borg untergegangen zu sein.

Die Schotts der Wissenschaftsabteilung gingen auf und Crewman Tabetha Moorehead grüßte kurz die Bajohaliianerin, deren Anblick aufgrund ihrer Arbeit über die Quantenfäden kein ungewöhnlicher dort war.

„Lieutenant Torr?“, fragte Milseya kurz und bekam von Moorehead mit einem kurzen Nicken dessen Standort gezeigt. Die Pilotin bedankte sich und stand flugs drauf vor dem Leiter der Wissenschaft.

„Haben Sie einen Moment Zeit für mich, Lieutenant?“, wollte sie von dem Tellariten wissen, der gerade an seiner Station arbeitete.

Rev unterbrach seine Arbeit und drehte sich zu ihr um. "Natürlich, Lieutenant Anquenar." antwortete er. "Worum geht es denn?"

Sie hielt ihm ein Padd entgegen. „Sie haben dieses komische Objekt untersucht. Diese Sonde, die vor jedem Angriff der Borg auftaucht, und aufgrund derer nicht das geringste auf den Sensoren zu sehen war, richtig?“

"Das ist richtig." antwortete der Tellarite, nahm das Gerät entgegen und warf einen Blick auf das Display. Ihm war nicht ganz klar, warum die Sonde nun plötzlich wieder von Interesse war. "Allerdings habe ich den Grund dafür, daß die Sensoren nichts orten konnten, bereits herausgefunden."

„Ein verdammt großes, energieabsorbierendes Dämpfungsfeld - ja, ich habe Ihren Bericht gelesen“, gab Milseya zurück und schob sich einen Stuhl heran, auf den sie sich setzte. „Was mich interessiert, ist, ob man diese Sonde orten kann? Ich meine, wenn das Ding etwas derart Großes verschwinden lässt, dann muss es doch eine Menge Energie verbrauchen, oder etwa nicht? Haben Ihre Untersuchungen irgendeine Auffälligkeit gezeigt, die mir weiterhelfen könnte, unsere Sensoren derart zu programmieren, dass sie die Sonde - und damit die Borg - aufspüren können?“

Der Wissenschaftsoffizier schwieg einen Moment und dachte nach. Natürlich hatte sie im Prinzip recht. Trotzdem schüttelte er schließlich den Kopf. "Daß die Sonde einen großen Energieumsatz haben muß, ist sicher richtig, aber durch ihr leistungsfähiges Dämpfungsfeld schirmt sie diesen selber gegen unsere Sensoren ab. Ich bin unter gewissen Umständen in der Lage, die Sonde zu orten, aber nur auf relativ kurze Distanz und selbst das ist schon recht kompliziert."

„Ich verstehe.“ Milseya lehnte sich ein wenig enttäuscht in ihrem Stuhl zurück und dachte nach. „Was wären das für Umstände, Lieutenant, und wie können wir diese schaffen, um so vielleicht auch die Reichweite zu erhöhen?“, wollte sie dann wissen.

"Streng genommen können wir die Sonde gar nicht orten." antwortete Rev und seufzte. "Allerdings ist selbst im vermeindlich leeren Weltraum ein gewisses "Hintergrundrauschen", also unidentifizierbare Strahlungs- und Enerigieemissionen, vorhanden. Das Dämpfungsfeld schluckt diese Emissionen, erzeugt folglich ein unnatürliches "Nichts" mit einer räumlich begrenzten Ausdehnung. Im Zentrum dieser Anomalie wiederum befindet sich die Sonde, deren einzige Emissionen perfiderweise kaum vom natürlichen Hintergrundrauschen zu unterscheiden sind." Während er versuchte, das Problem anschaulich zu erklären, erinnerte er sich wieder daran, wie er seinerzeit der Sonde überhaupt auf die Spur gekommen war. "Vielleicht..."

„Moment mal“, unterbrach ihn Milseya „Das Dämpfungsfeld schluckt alles – auch die natürlichen Phänomene im All? Warum suchen wir nicht genau nach diesen „Nichts“? Wir wissen doch, dass es überall im Raum auf jeden Fall die energetischen Phänomene wie die 3K-Strahlung geben muss! Wenn wir nun gebündelt Sonden hinausschicken, die genau diese Strahlung finden sollen und finden einen – oder auch mehrere - Orte an diesen diese nicht zu existieren scheint, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass dort eine der Borg-Sonden ist, vermutlich hoch, oder nicht?“

"Ja, vermutlich schon. Es bedarf einer Sersor-Rekalibrierung, aber das ließe sich schnell erledigen." sagte Rev. "Wir könnten aber zusätzlich zu unseren Sonden auch noch die großen Tiefraum-Teleskope und Horchposten der Föderation darauf ansetzen, sofern uns der Captain dafür eine Genehmigung organisieren kann. Dann hätten wir einen viel größeren Aufklärungsbereich. Die Auswertung aller gesammelten Daten wäre aber mehr als nur aufwendig."

„Das sehe ich nicht so“, erklärte die Pilotin die Stirn reibend. „Wir müssten die Sensoren programmieren, nur dann Alarm zu schlagen, wenn sie ein „Nichts“ finden. Außerdem müssen wir gar nicht das ganze All nach diesen Sonden durchleuchten, sondern nur einen recht genau umgrenzten Bereich – nämlich das Dreieck, das von H'Atoria, Carraya und Zeta Pictoris gebildet wird. Wir sind uns sicher, dass sich irgendwo dort die Borg verstecken, besser gesagt, wir glauben, die Borg werden dort als nächstes wieder zuschlagen. Damit wäre die Datenmenge doch wesentlich geringer. Da etwa 30 Schiffe der Sternenflotte sich an der Suche beteiligen werden, hätten wir genügend Sonden, die wir vorschicken könnten. Zugleich hätten wir eine größere Rechnerleistung zur Auswertung. Und auch die Romulaner und Klingonen beteiligen sich an der Suche - ich denke, von der technischen Warte aus gesehen, wären wir damit ganz gut gerüstet.“

"Das ist sicher richtig, nur müssen wir uns dann auch darauf verlassen können, daß sich die Borg tatsächlich im angegebenen Gebiet aufhalten. Sie scheinen sich da zwar relativ sicher zu sein, aber soweit ich weiß, gibt es dafür keine Garantie."

„Für was gibt es die schon“, gab Milseya lächelnd zurück. „Ich werde dem Captain unseren Vorschlag mit den Sonden weiterleiten. Aber vorher ..“ Sie hielt kurz inne. „Können wir die Wirkungsweise der Sonde imitieren?“

"Nein." antwortete Rev ganz entschieden. "Wir können sie simulieren, mehr aber auch nicht. Sogar experimentelle Föderationstechnik war bisher nicht in der Lage, ein Dämpfungsfeld zu erzeugen, das auch nur 10% der Ausdehnung bei vergleichbarer Feldstärke erreicht hätte. Warum fragen Sie?"

„Nun, die Romulaner und die Klingonen werden bei der Suche kein Problem haben, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – denn die können sich tarnen. Wenn aber wir mit der Suche starten, dann leuchtet unsere Flotte wie ein Weihnachtsbaum auf den Displays der Borg. Ich muss einen Weg finden, wie wir so lange wie möglich unentdeckt bleiben.. die Sonde zu imitieren wäre ein Weg gewesen“, seufzte sie.

"Tut mir leid, aber da muß ich Sie enttäuschen, Lieutenant." antwortete der Tellarite. "Solange wir keine der Sonden intakt erbeuten können, wird das auf diese Weise nicht möglich sein. Selbst dann müßte es uns noch gelingen, die Sonde umzuprogrammieren oder ihre Technologie zu adaptieren, wo ich jedoch auch nicht versprechen könnte, daß uns das auf die Schnelle gelingt. Aber unsere Sichtbarkeit kann durchaus auch ein taktischer Vorteil sein."

„In wie fern?“

"Wenn die Borg die Konfrontation suchen, dann können wir sie in eine Falle locken, ohne daß sie die getarnten Flotten unserer Verbündeten bemerken. Und wenn die Borg den Kampf von vornherein scheuen und sich vor uns zurückziehen sollten, können wir sie möglicherweise den Romulanern und Klingonen entgegen treiben."

„Ich habe noch nie von den Borg gehört, dass sie die Konfrontation scheuen, Lieutenant“, gab sie zurück. „Noch weniger glaube ich, dass sie dumm sind. Denen wird schnell klar sein, dass wir nach ihnen suchen, wenn wir mit einer derartigen Flotte auftauchen... aber warten Sie, Sie haben mich auf eine Idee gebracht. Wir wissen, dass die Borg alle möglichen Materialien zum Bau von neuen Schiffen stehlen. Warum bieten wir ihnen nicht genau das an? Wir könnten die Signaturen von einigen unserer Schiffe derart maskieren, so dass die Borg annehmen müssen, dass es Frachter sind. Frachtbriefe sind schnell gefälscht und können in den Datenbanken genau das aufzeichnen, was man für den Schiffsbau benötigt. Dass da ein paar Sternenflottenschiffe mit dabei sind, dürfte die Borg nicht weiter stören, da sie wohl auch davon ausgehen, dass wir aufgrund der Ereignisse nun unsere Frachter schützen wollen.“

"Ich habe gerade mit Doktor Assjima und Commander Sheridan die Borg-Leiche untersucht und einige interessante Dinge herausgefunden. Die Borg haben sich entwickelt und werden wohl auch taktisch weitaus flexibler sein als bisher. Wir dürfen nicht länger davon ausgehen, daß sie sich so voraussehbar verhalten wie früher." mahnte Rev und fügte dann hinzu: "Ihr Vorschlag mit den falschen Frachtschiffen klingt interessant. Das könnte durchaus funktionieren, auch wenn es ein hohes Risiko ist."

„Sie haben was?“ Milseya war wie elektrisiert aufgesprungen. Ihre Idee hatte sie völlig vergessen. „Was haben Sie genau gesehen? Haben Sie davon Aufzeichnungen gemacht? Könnte man etwas daraus verwenden, um die Borg einen unwiderstehlichen Köder vorzuwerfen? Na los, sagen Sie schon!“

Der Wissenschaftler machte vor Schreck einen Schritt zurück und brauchte eine Sekunde, um die Fragen, mit denen er bombardiert worden war, zu registrieren. "Ich... kann Ihnen eine Kopie meines Berichtes geben, wenn Sie möchten." bot er schließlich an. "Dort habe ich alles wichtige notiert und aufgezeichnet." Er wartete die Antwort der Frau gar nicht ab und überspielte gleich die Daten auf ein zusätzliches PADD, welches er ihr reichte.

Milseya stürzte sich gierig darauf und spulte die Daten rasch ab. „Ja ... ja.. oh Lieutenant, Sie sind fantastisch!“ Die Pilotin blickte auf und unterdrückte den Impuls dem Mann einen dicken Schmatz zu geben – vor allem nachdem sie sah, dass sie ihn wohl mit ihrer impulsiven Art ein wenig aus der Fassung gebracht hatte. „Es tut mir leid“, entschuldigte sie sich sofort. „Mein haliianischen Gene gehen sehr oft mit mir durch .. aber sehen Sie hier, die Borg bauen ihre Unimatrix wieder auf – und vor allem benötigen sie dabei verbindende Komponenten.. derartige Materialien sind nicht einfach zu bekommen – aber wir können sie den Borg quasi auf dem Silbertablett präsentieren!“

"Gut, freut mich, daß ich Ihnen weiterhelfen konnte." antwortete Rev. "Was haben Sie nun vor?"

„Nachdenken“, kam es prompt zurück. „Wenn Sie recht haben, dass die Borg sich auch in taktischer Hinsicht weiter entwickelt haben, dann muss ich mir etwas einfallen lassen, dass unser Köder nicht ganz so nach Köder riecht.. vielleicht könnte mir die Sicherheit dabei weiterhelfen. Ich werde unsere Erkenntnisse an den Captain und die Führungsoffiziere weiterleiten und ihnen dabei gleichzeitig die Idee mit den gefälschten Signaturen und Frachtbriefen erklären.. vielleicht hat einer der anderen ja eine bessere Idee ..“ Sie holte tief Luft und lächelte den Wissenschaftsoffizier an. „Tut mir leid, wenn ich nun doch mehr Zeit von ihnen gestohlen habe, als ich eigentlich vor hatte.“

"Was wären die Ergebnisse meiner Untersuchungen wert, wenn niemand damit etwas anzufangen wüßte?" fragte der Tellarite rhetorisch.

Milseya runzelte die Stirn. „Ich nehm das jetzt mal als Kompliment an“, sagte sie, „wobei es mich wundert, dass anscheinend Sie selbst nichts damit anfangen konnten – und das ist leider wenig schmeichelhaft für jemanden mit Ihrer Intelligenz. Vor allem wenn man bedenkt, dass so manche - vor allem ich – gerne so viel wie Sie im Oberstübchen hätten.“

Rev senkte seinen Blick und schluckte. "Sie haben schon recht, nur eile ich momentan von einer Analyse zur nächsten. Da bleibt kaum noch Zeit aus den Ergebnissen dieser Analysen dann eigene Schlussfolgerungen zu ziehen und Ideen zu entwickeln. Manchmal sieht zudem ein unbefangener Blick von außen mehr, als der desjenigen, der sich bereits den Kopf darüber zerbrochen hat."

„Das stimmt“, gab Milseya zurück und lachte den Tellariten aufmunternd an. „Ist ja genau der Grund wieso ich mich mit meinem unzureichenden Kenntnissen auf die Quantenfäden gestürzt habe - hätte ich vorher geahnt, was da alles auf mich zukommt, dann hätte ich es sofort gelassen. Aber wenn man mal damit anfängt, dann muss man es auch zu ende führen – machen Sie nicht so ein bedröppeltes Gesicht! Sie sind neu auf dem Schiff und soweit ich weiß, haben Sie nur wenig Kontakt zu der restlichen Crew .. nun ich meine, Sie werden sich schnell zurechtfinden und bald mehr Zeit haben, eigene Ideen zu entwickeln. Und wenn nicht, die Tür einer Haliianerin mit abstrusen, durchgeknallten Ideen steht Ihnen immer offen.“ Die Piloten zwinkerte dem Offizier zu. „Außer wenn sie gerade schläft oder isst... aber das werden Sie wohl noch schnell genug herausfinden..“

Er hatte zwar keine Ahnung, worauf sie da anspielte, fragte jedoch auch nicht weiter nach. "Diese Borg-Krise wird hoffentlich irgendwann überstanden sein. Dann habe ich vielleicht in der Tat etwas mehr Zeit. Jetzt müssen Sie mich aber leider entschuldigen..."

„Ja – ich muss auch los“, erwiderte Milseya und erhob sich. „Nochmals danke für die Daten, daraus können wir bestimmt was machen .. bis dann Lieutenant!“, sprachs und ward schon wieder aus dem Labor gelaufen.

Inanchfe und onkel istvan in: „Geben Sie mir ein Ping. Aber wirklich nur eins!“

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Jeremy Tenner saß auf der Brücke und bekam gerade die neuesten Untersuchungsberichte auf seinem kleinen Bildschirm angezeigt. Die eingereichten Suchmuster waren soweit in Ordnung nur würde es noch über 39 Stunden dauern, bis die Flotte sich formiert hatte. Die Community würde schon jetzt mit ihrem Abschnitt der Suche beginnen.

Zischend öffneten sich die Schotts des Turbolifts und Lieutenant Commander Sheridan betrat die Brücke. Jeremy blickte zu dem Mann und begrüßte ihn.

„Commander haben Sie Neuigkeiten für mich?“

„Ja, Sir in der Tat. Die Umrüstung der Schiffswaffen und Schilde ist in drei Stunden abgeschlossen“, antwortete Sheridan dem Kommandanten.

„Außerdem gibt es neue Erkenntnisse über die Borg.“

Der Captain nickte Sheridan zu. „Gut gehen wir in meinen Raum dort können sie mir Bericht erstatten.“

„Ich habe vorhin mit Lieutenant Delama und Lieutenant Torr die Untersuchung an dem Shuttle und den Implantaten des Borg vorgenommen“, begann George nach, dem sich die Schotten geschlossen hatten.

„Die Borg scheinen nach unseren Erkenntnissen von Ihrem bisher bekannten Schema bei Angriffen abgewichen zu sein. Jedenfalls gab es keine Berichte, in dem die Borg versucht haben einen Computercode einzuschleußen.

Der Code hat alle Systeme befallen, vom Warpantrieb bis hin zur Kabinenbeleuchtung. Aber er beeinträchtigt diese Systeme nicht. Wir konnten leider nicht feststellen, wozu er dient, Sir. Da die Möglichkeit besteht, dass dieser Code unvollständig sein könnte.

Lieutenant Delama und ich vermuten jedoch, dass dieser Code ein Spion oder eine neue Methode für eine Assimilation sein könnte.“

„Eine neue Art der Assimilation? Sie sagten doch die Systeme des Shuttles wurden nicht beeinträchtigt? Also erklären Sie mir bitte, wieso es eine Assimilationstechnik sein könnte.“ Der Captain wirkte skeptisch und suchte in auf seinem Bildschirm nach den Berichten von den Sheridan gerade gesprochen hatte.

„Wir haben keinen endgültigen Beweis Captain, aber wir haben dies in Erwägung gezogen. Wenn die Borg beginnen von Ihren bekannten Taktiken abzuweichen, liegt diese Vermutung im Bereich des Möglichen. Der Code kann natürlich auch genauso gut ein Rezept für Käsekuchen sein. Aber da dieser in allen Systemen Plaziert wurde, ist davon auszugehen dass seine Funktion entweder das Auspionieren unserer Systeme, Sabotage der Systeme oder wie bereits erwähnt eine mögliche Form der Assimilation sein könnte.

Ich habe durch Entfernung des Kommsystem des Shuttles und des Schiff zu Schiff Interface verhindert, dass der Hauptcomputer infiziert werden kann. Der Code selbst wird derzeit in einem isolierten Computer untersucht. Sollte es zu Schwierigkeiten kommen, wird dieser Computer mit einem Phaser verdampft werden“, erklärte George weiter.

„Um unseren Schiffscomputer zu schützen, empfehle ich das Kommunikationssystem vom Hauptcomputer physikalisch zu trennen und an einen unabhängigen Computer zu Koppeln den wir auch im Fall der Fälle Opfern können ohne dabei die Kontrolle über das Schiff zu verlieren.“

„Wie lange würde eine solche physikalische Trennung und die Einrichtung eines separaten Kommunikationssystems dauern?“

„Ungefähr eine Stunde Captain.“

„Gut dann machen Sie es.“ Jeremy ging die Berichte weiter durch. „Commander Sie haben die Borgimplantate physikalisch untersucht. Konnten Sie feststellen inwieweit sich die Borg weiterentwickelt haben?“

„Sie sind schneller, Sir. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Schaltkreise in den Implantaten ist gigantisch und stellt sogar unsere Moderne Ausrüstung soweit in den Schatten dass diese dagegen steinzeitlich anmutet.

Alleine die Analyse des Körperschutzschildes lässt darauf schließen dass dieser die Modulation der Frequenz um 80 % schneller vornehmen kann als bisher bekannt. Auch können die Borg beim ersten Schuss eines Phasers sofort sein gesamtes Frequenzspektrum scannen und den Schild dagegen einstellen. Selbst mit unseren Modifizierungen haben wir nur einen oder maximal zwei Treffer. Zusammen mit den Untersuchungsergebnissen und dem was Lieutenant Tor bei der Untersuchung des Borg Leichnams herausgefunden hat, müssen wir davon ausgehen dass unsere Modifizierungen an den Systemen vielleicht nicht mal eine Minute lang standhalten werden.

Wenn Lieutenant Torr recht hat, Captain, so haben die borg Ihre volle Stärke wieder erlangt. Vielleicht sind die Borg sogar noch mächtiger als jemals zuvor.“

„Dummerweise haben die Borg sich immer weiter entwickelt und haben bei jedem Angriff aufs Neue gezeigt, das sie sich innerhalb kürzester Zeit neue Eigenschaften und Vorgehensweisen zu entwickeln. Wenn die Borg sich wirklich so viel weiterentwickelt haben, müssen wir unsere Anstrengungen wohl noch weiter erhöhen.“

„Das ist mir klar, Captain. Und ich bin wirklich der Letzte, der aufgibt“, sagte George.

„Gut Commander haben Sie Ihren Berichten noch irgendetwas hinzuzufügen?“

„Nein, Sir. Das Schiff wird bereit sein, wenn es soweit ist“, sagte George.

„Das hoffe ich doch Commander. Ich möchte Sie nicht von Ihrer Arbeit abhalten. Richten sie das unabhängige Kommunikationssystem ein und melden sie es mir wenn sie fertig sind.“

„Aye, Captain.“

CptJones und Shane in: Wenn der Morgen graut.

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Es war eine Ironie wie ausgerechnet der jüngste Fortschritt der Sternenflotte auch noch die letzte Möglichkeit genommen hatte, sich mit eigenen Mitteln im Nahkampf gegen die Borg zu verteidigen. Noch vor etwa zwei Jahren hatte die Crew der Community auf einem Planeten im Gamma-Quadranten mit Projektilwaffen hantiert, da unter den dortigen Umwelteinflüssen selbst die regenerativen Handphaser versagt hatten. Nun aber gab es regenerative Phaser der neuesten Generation, die selbst auf Xsesal Drei zufriedenstellend funktionieren durften - wenn auch mit starken Einschränkungen.

Immerhin schien diese neueste Generation der regenerativen Phaser-Technologie auch der geplanten Serienproduktion der orionischen Anti-Borg-Waffe zugute zu kommen:

Zusammen mit Lieutenant Charousek erstellte Kentan Delama die Pläne für die Massenproduktion via Replikator. Dabei sollten Energiezellen, die auch in Sternenflotten-Phasern zum Einsatz kamen verwendet werden, unter Einbeziehung der regenerativen Technologie für den Fall, dass die Borg mit einem besonders starken Störfeld aufwarten sollten. Wie sich herausstellte schien das so erweiterte Gewehr auch unter extrem ungünstigen Bedingungen noch akzeptabel funktionieren zu können, also überall dort wo bislang nur pulverbetriebene Projektilschleudern mit eher fragwürdiger Präzision eingesetzt werden konnten.

"Nicht schlecht", meinte der stellvertretende Chefingenieur als er das erste aus größtenteils replizierten Bauteilen bestehende Gewehr in den Händen hielt. "Ein paar Feinabstimmungen vielleicht noch und wir könnten dieses Konzept endgültig als Non-Plus-Ultra der Borgverteidigung in unseren Datenbanken verewigen."

"Nur dass wir für solchen fitzeligen Kleinkram keine Zeit haben", bemerkte der OPS-Offizier, "geben Sie das replizierte Gewehr Commander Sheridan und lassen Sie es noch einmal überprüfen. Wenn er und der Captain ihr Okay geben, werden wir die Pläne sofort an den Rest der Flotte schicken... Natürlich mit dem höchsten Verschlüsselungsgrad. Ich denke wenn man die Energiezellen aus den ohnehin unbrauchbaren Phaserpistolen verwendet, dürfte der Produktion einer angemessenen Stückzahl nichts mehr im Wege stehen."

Die Energiezellen waren nämlich so ziemlich das einzige was sich nicht so leicht replizieren ließ, zumindest nicht wenn man gleich ein voll geladenes Exemplar haben wollte.

Trotzdem schien Kentan noch nicht ganz zufrieden. "Es ist schon eine Schande dass wir unsere Handphaser für diese Mission einfach wegwerfen oder demontieren müssen... Diese Projektilwaffen sind für den Kampf auf kürzeste Distanz nur sehr schlecht geeignet. Wenn wir wenigstens noch eine kleinere Faust-Feuerwaffe auf Basis des Orion-Gewehrs konstruieren könnten, aber damit sollten wir jetzt erst gar nicht mehr anfangen."

"Ja, es sei denn die Borg lassen uns noch ein oder zwei Monate Zeit", stimmte Charousek dem Kriosaner zu. "Für den Augenblick finde ich es gut, dass wir das Waffengehäuse so verstärkt haben dass man die Gewehre auch als Schlagstöcke benutzen und anschließend immer noch mit ihnen schießen kann." Der Mensch verabschiedete sich von Kentan und brachte das erste replizierte Gewehr nach den orionischen Plänen in die technische Abteilung.

Bearbeitet von Kentan Delama
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Jorunn hasste Metaphern. Sie waren der verzweifelte Versuch, die komplexen Vorgänge des Universums in kleine Bilder herunterzubrechen. Das bedeutete nicht, dass sie Literatur nicht mochte, nur nicht diese dummen, unsinnigen Vergleiche, die so gerne genutzt wurden.

Trotzdem kam sie nicht umhin, das momentane Treiben auf der Community als gut geölte Rädchen in einem Räderwerk zu sehen. Jeder hatte seinen Aufgabenbereich und arbeitete effizient und so schnell wie möglich und es hatte schon einige erstaunliche Fortschritte gegeben. Die Ingenieure waren dabei, einen möglichen Computervirus der Borg zu entziffern, auf der Krankenstation dissektierte man gerade eine Borgleiche, die Sicherheit versuchte weiterhin für den Ernstfall zu trainieren und die Wissenschaft kümmerte sich um mögliche Verbesserungen der orionischen Waffe sowie, was viel wichtiger war, um den Verbleib des Phantomfeindes auf dessen Konfrontation sich alle vorbereiteten und dessen Name schon reichte, das Blut in den Adern eines durchschnittlichen Föderationsoffiziers gefrieren zu lassen.

Die Arbeiten kamen gut voran und die Leute auf der Community arbeiteten eng zusammen.

Jeder hatte also zu tun, bis auf sie.

Ihre Aufgabe war zu abstrakt und bevor sie nicht alle Gegebenheiten kannte, machte es wenig Sinn, sich auf die Verhandlungen vorzubereiten, zumindest nicht mehr, als sie es ohnehin schon getan hatte. Sie kannte die Ausgangslage, die Sichtweise der verschiedenen Parteien und was auf dem Spiel stand. Mehr konnte sie erst nach endgültiger Bekanntgabe des Verhandlungsortes machen.

Um auf andere Gedanken zu kommen, und sich möglicherweise vor Augen zu führen, was sie erwartete, sollten sie auf die Borg treffen, führte sie ihr Weg irgendwann auf die Primäre Krankenstation.

Die Türen öffneten sich zischend, als sie eintrat und sie sah dem gewohnten rührigen Treiben einer Krankenstation entgegen - nur wirkten das Personal ein weniger angespannter.

Da sie niemanden stören wollte, blieb sie, ähnlich wie in der Astrometrie, zunächst stehen und beobachtete.

Die leitende medizinische Offizierin der Community stand vor einem Monitor und studierte aufmerksam eine Analyse des auf dem Seziertisch liegenden Korpus. „Miki? Hast du einen Mo … Hallo Commander!“ Sie hatte sich aufgerichtet und erblickte Jorunn erst jetzt. „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“

Jorunn schüttelte den Kopf und lächelte verlegen.

"Ich wollte Sie nicht bei der Arbeit stören, Doktor... Ich versuche mir nur einen Überblick zu verschaffen. Und, wenn ich ehrlich bin war ich ein wenig neugierig. Ich habe noch nie einen Borg aus der Nähe gesehen, weder tot noch lebendig..."

"Das hier ist auch mein Erster … ich hatte immer gehofft, dass uns der Anblick eines Borg bis in alle Ewigkeit erspart bliebe.“ Assjima ging zum Tisch hinüber, auf dem Nrzol Mareil mit wachsender Begeisterung an dem toten Körper herumschnippelte. „Viel lieber wäre ich dieser ungemein interessanten Spezies in ihrem Originalzustand begegnet. Schauen Sie ihn sich nur an. Erst assimiliert und dann auch noch seziert zu werden …“ Die Deltanerin blieb stehen und betrachtete das fremde Wesen traurig.

Jorunn trat ebenfalls an den toten Borg heran. Mit einer Mischung aus Schaudern und Mitleid betrachtete sie ihn und konnte die Ärztin gut verstehen.

"Es geht mir ähnlich wie Ihnen. Das hat diese Person, wer immer er oder sie war, nicht verdient."

Jorunn betrachtete den Leichnam eingehender.

"Haben Sie herausfinden können, woher er kommt?"

Assjima schüttelte den Kopf. „Nicht genauer. Vermutlich tief aus dem Delta-Quadranten. In den Daten der Voyager ist seine Spezies nicht erwähnt. Aber der Delta-Quadrant ist groß … sehr groß. Es ist nicht verwunderlich, dass Janeway mit ihrem Virus nicht alle Nester ausräumen konnte.“

"Ja, da haben Sie wohl recht. Ein Narr war die Föderation, auch nur einen Moment daran zu glauben."

Jorunn seufzte.

"Aber es war ja beinahe zu viel, zu hoffen, nach dem Dominionkrieg würde so etwas wie Ruhe einkehren..."

„Ruhe?“ Assjima lächelte. „In einem chaotischen Universum gibt es keine Ruhe. Es gibt immer einen neuen Impuls, der von irgendwoher kommt um für Unordnung zu sorgen. Das ist allein durch die Unendlichkeit bedingt. Aber …“ Sie drehte sich um und betrachtete Jorunn ernst. „ … etwas Zeit zum Luftholen wäre schön gewesen. Damit das Leben sich weiter entwickeln kann.“

Mit einem Kopfnicken wies Jorunn zu dem Körper auf dem Biobett.

"Und nicht zwangsläufig so endet, wie hier... Sie haben natürlich recht, mit dem was Sie sagen, aber ich habe einfach das Gefühl, dass die Föderation nach dem Krieg gegen das Dominion nicht mehr dieselbe ist. Zu viele Prinzipien wurden verraten und der Kampf und das Militär wurden zu alltäglich. Aber genug davon, das ist die Vergangenheit - wir müssen uns um die Gegenwart sorgen. Dieser Borg hier, er sieht auf den ersten Blick aus, wie eine amphibische Spezies. Ist das nicht ungewöhnlich? Man muss ihm bestimmt eine Menge entfernt haben, um ihn in dieses kybernetische Monster verwandeln zu können..."

„Er hatte einstmals Kiemen. Die wurden entfernt. Stattdessen bekam er eine Luftröhre. Die Borg haben sich viel Mühe gegeben, diese Spezies ihren Lebensbedingungen anzupassen … Sie tun alles, um ihre Art des Lebens zu erhalten indem sie sie verbessern. Eigentlich bewundernswert. Wir hingegen …“ Assjima zuckte kapitulierend mit den Schultern. „Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir vergessen haben, warum wir uns um die Menschen gescharrt haben um gemeinsam das Universum friedlich zu erforschen. Hier ist immer weniger Platz für Frieden.“

"Meinen Sie das Universum im Allgemeinen oder die momentane Situation?" Jorunn war gerade verwirrt und irgendwie verlief das Gespräch auf zwei Ebenen - woran sie sicher nicht ganz unschuldig war.

„Können Sie das Universum aus der momentanen Situation ausschließen, Commander? Ich meinte WIR – die Förderation. Die Förderation wurde gegründet um das Universum friedlich zu erforschen. Aber immer und immer wieder müssen wir unsere Tricorder beiseite legen um zu den Waffen zu greifen. Und je weiter wir in die Unendlichkeit vordringen, desto schlimmer wird es. Vielleicht hätten wir alle zuhause bleiben sollen … um in unserem eigenen trüben Sumpf des Stillstandes zu ersticken … das wäre vielleicht besser als ein solches Ende.“ Die Deltanerin nahm die Hand des toten Borg auf. „Weit weg von den heimischen Sümpfen … in einem anderen Quadranten …“

"Ach so meinen Sie das... Ja, da bin ich vollkommen einer Meinung mit Ihnen. Das Universum ist einfach zu divers, als dass man davon ausgehen kann, dass alle dieselbe Meinung teilen, wie man selbst. Ich erfahre das gerade ein wenig am eigenen Leib..."

„Es gibt jemanden an Bord, der Ihre Meinung nicht teilt? Willkommen im Club, Commander.“ Trotz der lähmenden Müdigkeit, die sich seit Stunden immer mehr in ihr ausbreitete, versuchte Assjima ein aufmunterndes Lächeln zu zeigen. „Mit wem haben Sie sich angelegt, wenn ich fragen darf?“

Jorunn schüttelte den Kopf und erwiderte das Lächeln.

"Niemand an Bord. Das heißt noch nicht. Ich habe nur das ungeheure Glück, die Verhandlungen mit unseren potentiellen Verbündeten zu führen. Obwohl wir alle einen gemeinsamen Feind haben, ist es bereits schwer genug, diese Leute alle auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, weil jeder meint, seine dumme Politik sei am wichtigsten... Hinzu kommt..." Sie unterbrach sich und errötete leicht.

„Sie haben sich in den Captain verliebt? Keine Chance, Commander – der gehört mir.“ Das Lächeln im Gesicht der Deltanerin wurde breiter.

Jetzt musste die erste Offizierin doch auflachen.

"Der Captain ist ein attraktiver Mann, aber zu sagen ich wäre in ihn verliebt ist doch leicht... übertrieben. Obwohl ich ihn nicht aus meinem Bett werfen würde, sollte er irgendwann einmal von irgendeiner fremden Macht besessen werden... Aber nein, das meinte ich nicht... Ich hörte nur von Ihrer gelungenen Verhandlungs-Party mit den Orioniern, während ich mich mit den Klingonen herumschlagen durfte. Da die Orionier ja wieder mit von der Partie sind, und möglicherweise als unabhängige Gruppe auch die Verhandlungsräume stellen könnten, fragte ich mich, ob mir etwas ähnliches bevorsteht. Ich bin nicht ...gut... in solchen Verhandlungen..."

„Die Verhandlungsparty - eine wirklich treffende Bezeichnung - ist nur deswegen so gut gelungen weil die Orioner nie etwas anderes vor hatten, als sich auf unsere Seite zu schlagen. Kelam-Het benötigte nur einen Vorwand um ohne die Autorisation des Syndikats aktiv werden zu können. Es war fast ein Kinderspiel. Und den Captain küssen zu müssen ist mir auch nicht sonderlich schwer gefallen. Die Klingonen hingegen sind ganz anders. Da hilft ein eleganter Hüftschwung nicht unbedingt weiter. Da brauchen Sie eher eine laute Stimme und eine sehr gesunde Portion Selbstbewusstsein. An beidem lässt sich arbeiten.“

"Damit haben Sie natürlich recht. Aber wir sollten nicht vergessen, dass die Klingonen nicht die einzigen Verhandlungspartner sind. Und sollten die Orionier tatsächlich als Gastgeber ausgewählt werden, werden sie dann nicht wieder auf etwas Ähnlichem bestehen? Ach, wahrscheinlich mache ich mir viele Gedanken..."

„Worauf sollten sie bestehen? Dass Sie den Captain küssen?“ Jetzt konnte Assjima das Lachen nur noch mit Mühe unterdrücken. „Keine Sorge. In Kelam-Hets Augen gehört Tenner einzig und allein mir. Und sollte die Nix-als-Verdruss zum Verhandlungsort bestimmt werden, dann brauchen Sie sich um das Fest keinerlei Sorgen machen. Das werden sich die Orioner niemals aus den Händen nehmen lassen. Aber vielleicht wäre es sinnvoll, sich als Partnerin dieses … wie heißt der klingonische Captain doch gleich?“

"Re'kor... aber ich fürchte er wird nur sekundär beteiligt sein. Der Rat dürfte einen eigenen Botschafter senden. Aber bevor ich mich als Partnerin eines ziemlich alten Klingonen ausgebe, würde ich noch eher einen Romulaner küssen..." Jorunn zog die Augenbraue hoch. Worüber redete sie da eigentlich gerade?

„Die haben eindeutig schönere Zähne und bessere Tischmanieren.“ Assjima beobachtete ihr Gegenüber amüsiert. „Kein Grund, verlegen zu werden, Commander. Genau mit dieser Einstellung sollten Sie den Orionern gegenüber treten: eine schöne Frau, die sich den Kerl schnappt, der ihr gefällt, den sie benutzen kann und der ihr zu mehr Einfluss und Macht verhilft. Verwerflich? Vielleicht, aber das ist den Orionern egal. Und auch den Romulanern. Nicht aber den Klingonen. Da muss die Frau ehrbar sein … Aber Sie müssen ja nicht allen gefallen. Sie müssen sie nur beeindrucken.“

"Am besten bleibe ich einfach ich selber, außer die Umstände verlangen am Ende etwas anderes. Egal wie, es wird nicht einfach... Meine letzte diplomatische Mission liegt doch etwas zurück. Der Captain setzt großes Vertauen in mich."

„Und das nicht zu Unrecht, Commander. Sie sind klug, Sie haben Erfahrung, Sie sind attraktiv – ja, ich weiß, Äußerlichkeiten sind nur Rauch und Schall, aber es hilft. Und Sie können sich gut ausdrücken. Ihnen fehlt nur etwas Selbstvertrauen. Das lässt sich aber durchaus mit Worten verdecken.“

"Ich danke Ihnen. Das von Ihnen zu hören, bedeutet sehr viel. Ich schätze, ich muss ich einfach wieder daran gewöhnen, im All zu sein. Man kann garnicht glauben, wieviel sich in so kurzer Zeit verändern kann..." Die Norwegerin lächelte. "An meiner Rede kann ich ja noch etwas feilen und zum Glück ist keiner der Beteiligten ein Empath."

„Selbst Empathen lassen sich täuschen. Glauben Sie mir – ich wurde selber schon oft genug übers Ohr gehauen. Den Orionern gegenüber sollten Sie nicht mit Adjektiven sparen. Sie lieben große und vor allem schöne Worte. Bei den Klingonen liegt es ähnlich, doch würzen Sie alles mit einer ordentlichen Portion Gigantomanie. Das liegt euch Norwegern doch. Alles ist das Größte, Beste, Schönste und Berühmteste auf der Welt.“

Jorunn lachte auf.

"Weil es stimmt. Aber ich bin überrascht, wie gut Sie darüber Bescheid wissen. Letzten Endes sind wir doch alle Menschen. Aber ich danke für die Hinweise und hoffe ich kann sie berücksichtigen ohne eine der Parteien zu beleidigen."

„Seien Sie nur sich selbst – na ja, nicht ganz im Peer Gyntschen Sinne – man kann es auch übertreiben und sich dabei verlieren. Aber letztendlich fährt man mit Ehrlichkeit immer am besten. Und bewegen Sie sich auf Zehenspitzen. Dann treten Sie niemandem auf die Füße.“

"Dann trage ich am besten Schuhe mit Absätzen - auch wenn ich die normal eher meide."

Dann wurde die Norwegerin wieder ernst. "Leider ist mit all dem nicht wirklich zu spaßen... Ich frage mich, ob es dem Captain tatsächlich noch gelingt, Zivilisten zu evakuieren, bevor die Community auf Borg trifft..."

Die Deltanerin horchte erstaunt auf „Zivilisten evakuieren? Davon hat Captain Tenner mir gegenüber noch nichts erwähnt. Wo will er denn hin?“

"Keine Ahnung..." Jorunn zuckte mit den Achseln. "Vielleicht war es auch nur eine grobe Idee, aber ich meine mich zu erinnern, dass er es mir gegenüber ansprach, als er mir eröffnete, mit welchem Gegner wir es wahrscheinlich zu tun haben. Ich hoffe, ich habe ihn gerade nicht in Schwierigkeiten gebracht..."

„Dem ziehe ich die Ohren lang … oder noch besser: ich drohe ihm mit Liebesentzug!“ lachte die Ärztin. „Aber genau das ist es was ich meine, Commander: ein leichter Gegenwind bläst Ihnen ins Gesicht und Sie werden sofort unsicher. Warum sollten Sie Tenner in Schwierigkeiten bringen nur weil ich etwas nicht weiß? Sie meinen sich zu erinnern – das ist doch vollkommen okay. Sie müssen sich nicht dafür entschuldigen, dass Sie sich nicht mehr ganz sicher sind. Und Sie müssen schon gar nicht daran denken, dass Sie den Captain dadurch Probleme bereiten könnten.“ Assjima legte ihr die Hand auf den Unterarm. „Commander! Sie sind die Nummer Eins! Das sollten Sie verinnerlichen. Bis in die letzte Zelle ihres Körpers. Dann werden Sie auch die Verhandlungen gut führen. Die Nummer Eins! Der Captain vertraut Ihnen. Und das sollten Sie die anderen spüren lassen. Mehr als deutlich.“

"Naja, wenn es wichtig genug wäre, hätte er es ja bereits bekannt gegeben... Ach verdammt, ich mache es schon wieder. Sie haben Recht. Vermutlich hat das meine Tochter aus mir gemacht. Früher war ich härter, aber dann war da plötzlich ein Kind, das ich alleine aufziehen musste. Unsicher, was richtig ist und angefeindet von der eigenen Mutter, die meine Methoden anzweifelte..."

Die Norwegerin atmete geräuschvoll aus. "Aber damit will ich Sie nicht langweilen. Quintessenz ist: Ich will Solveig von Bord haben, bevor die Hölle losbricht..."

Der Blick, den Assjima der jüngeren Frau zuwarf drückte tiefstes Mitleid aus. Sie nickte stumm. „Es sind so viele Kinder an Bord. Der Captain sollte sie – am besten alle Zivilisten - evakuieren. Es ist der falsche Ort und die falsche Zeit für Spiele. Und wir werden keine Zeit haben uns um Wehrlose zu sorgen.“ Ihre Gedanken wanderten zu den kleinen Neffen auf Delta IV. Hoffentlich war ihr Heimatplanet weit genug weg …

"Genau das ist es was ich meine. Wir wissen nicht, was uns erwartet, aber vermutlich werden nicht alle überleben. Ich will Solveig einfach so weit wie möglich entfernt wissen. Sie ist das liebste, was ich habe. Und das einzige was mir von meinem Mann blieb." Jorunn pausierte. "Ich fürchte jetzt werde ich kitschig."

Einmal wieder wurde Assjima bewusst, wie wenig sie doch von den neuen Crewmitgliedern wusste. Hatte sie schon einmal mit Jorunn zu Abend gegessen und sich mit ihr auf privater Ebene unterhalten? Kein wirklich privates Gespräch in all den Monaten. Etwas unsicher hakte sie nach: „Ihr Mann? Ist er …?“

Jorunn sah das Interesse in den Augen ihres Gegenübers und wollte gleichzeitig die etwas angespannte Atmosphäre ausräumen.

"Verstorben... Es war ein Shuttleunfall auf dem letzten Schiff, auf dem ich diente - der Dauntless. Das ist jetzt knapp fünf Jahre her und geschah kurz nach Solveigs Geburt. Wenn Sie genau hinsehen, werden Sie Trillflecken bei ihr erkennen - Gordam war Trill..."

„Ich habe es in der medizinischen Akte Ihrer Tochter gelesen. Aber dass der Vater nicht mehr lebt wusste ich nicht. Es tut mir leid.“ Assjima schloss einen Moment die Augen und atmete tief durch. „Den Geliebten zu verlieren ist schlimm … auch wenn er in Solveig weiterlebt.“

Die erste Offizieren schüttelte zaghaft den Kopf.

"Es war eine schlimme Zeit, aber es muss Ihnen nicht leidtun. Natürlich wird er immer einen Platz in meinem Herzen, aber ich merkte, dass das Leben weitergehen musste, schon meiner Tochter zuliebe. Und wer weiß, vielleicht ist das Universum groß genug, dass ich erneut jemanden finden kann..."

„Es ist unendlich groß mit unendlich vielen Möglichkeiten. Sie werden einen neuen Chemaschar finden. Aber der alte wird immer sehr viel Raum in Ihrem Herzen beanspruchen. Nach fünf Jahren, nach zehn … der Anspruch wird immer stärker, aber Ihr Herz wird mitwachsen.“

"Genau so wird es sein. Zumindest hoffe ich das." Ein Lächeln huschte über Jorunns Lippen, das zum einen Sehnsucht aber auch Akzeptanz ihrer momentanen Situation zeigte. "Unter den Borg hingegen, werde ich ihn kaum finden. Gibt es sonst noch etwas, was ich über unseren ungebetenen Gast wissen sollte?"

Die Deltanerin reagierte nicht sofort. Sie schien mit den Gedanken weit fort zu sein. Dann ging plötzlich ein Ruck durch ihren Körper. „ Äh … Entschuldigung … ja.“ Sie deutete auf den Hals des Borg. „Der größte Teil des Körpers ist gepanzert, aber nicht die Kinnpartie sowie Hals- und Nacken. Die orionische Waffe ist nur aus der Entfernung einsetzbar. Sie sollten eine Machete oder etwas Ähnliches mit sich führen. Wenn der Borg nach Ihnen greift um seine Assimilationsröhrchen einzuführen, dann zücken Sie die Klinge und … Zack!“ Assjima machte eine plötzliche Bewegung mit der Handkante über den Hals des Borg. „Ich hätte nie geglaubt, dass ich einmal einen solchen Rat geben werde und ich hasse mich schon jetzt dafür, aber …“ Sie schluckte trocken. „Solveig darf nicht auch noch die Mutter verlieren.“

Behutsam legte Jorunn eine Hand auf die Schulter der Deltanerin. Das Mitgefühl der Ärztin berührte etwas in der Norwegerin, das sie nicht für möglich gehalten hätte. Sie schluckte und prägte sich genau ein, was Assjima ihr sagte.

"Ich danke Ihnen." Es kam von Herzen und meinte sowohl die Kampfratschläge, als auch die ehrliche Sorge um Mutter und Kind. "Und ich werde aufpassen..."

„Sheridan sollte einen Personen-Schutzschild basteln. Einen, der jeden Borg mindestens um eine Armlänge auf Abstand hält. Oder ich verpasse jedem Crewmitglied eine Halskrause aus Titan und Gips. Dann brechen die Röhrchen vielleicht ab … Entschuldigung, Galgenhumor einer Medizinerin. Wir sind da manchmal etwas speziell.“

"Solange es wirksam ist, warum nicht... Ich kann gut verstehen, dass Sie keinen einzigen Ihrer Crew an diese Monster verlieren wollen. Die Konsequenzen sind zu furchtbar..."

Die Deltanerin deutete auf den toten Borg auf dem Seziertisch. „Prägen Sie sich dieses Bild gut ein, Commander. Jeder aus der Crew könnte in ein paar Tagen so aussehen. Lebend auf einem Kubus, oder tot im Frachtraum eines unserer Raumschiffe – wobei ich persönlich Letzteres vorziehen würde. Aber allein dieses Bild sollte ausreichen, um jeden Borg einen großen Bogen zu machen.“ Dann atmete sie tief durch. „Diese Simulation von Aiso-Plee … wenn Sie mich so sehen sollten – versprechen Sie mir, die Machete zu zücken?“

"Das werde ich. Ich verspreche es Ihnen. Aber nur, wenn Sie dasselbe tun." Jorunn streckte ihr Hand aus.

„Versprochen!“ Die Ärztin ergriff die ausgestreckte Hand und drückte sie.

Der Händedruck Assjimas war kühl und irgendwie angenehm.

"Hoffen wir, dass es dazu nicht kommen wird, Doktor. Kämpfen wir beide dafür. Ich will Sie nun auch nicht länger aufhalten - Sie haben bestimmt genug zu tun. Aber ich danke Ihnen für das Anhören meiner Probleme und die nützlichen Ratschläge."

„Es wird gut gehen. Der große Geist der Sterne wacht über uns. Er liebt das Leben.“ Assjima sah der Norwegerin direkt in die Augen. „Seien Sie nur immer sich selbst.“

Jorunn wich dem Blick nicht aus. Erst jetzt fiel ihr auf, welch weise Augen die Deltanerin hatte.

"Das werde ich. Danke."

„Helis galim fetal lesh Assjimagar …“ murmelte Assjima leise und lächelte plötzlich wieder. „Genug davon … lassen Sie uns wieder an die Arbeit gehen. Es ist die Zeit zum Handeln, nicht zum Beten. Viel Glück, Commander“

"Gebete können nie schaden, aber Sie haben recht, die Arbeit macht sich nicht von alleine."

Jorunn nickte der Ärztin noch einmal dankbar zu, bevor sie sie ihrer Arbeit überließ und gedankenverloren die Krankenstation verließ.

CAMIR und Brynhild in "Eine Unterhaltung über Gott und die Welt die Borg und das Universum

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Das Gespräch mit der Schiffsärztin war sehr angenehm gewesen und hatte Jorunn ein wenig von ihren momentanen Sorgen ablenken können, doch als sie die Krankenstation verließ, wurde ihr bewusst, dass sie der Lösung ihrer Probleme keinen wirklichen Schritt nähergekommen war. Das war nicht Assjimas Schuld, im Gegenteil - die Ärztin hatte nur einfach einen anderen Tätigkeitsbereich und die Ratschläge die sie Jorunn mit auf den Weg gegeben hatte, waren zwar gut, aber auch theoretischer Natur.

Nein, es gab vermutlich gerade nur eine Person auf dem Schiff, die mit einem ähnlichen Aufgabenbereich betraut war. Jorunn betätigte ihren Kommunikator: "Commander Tørresdal an Lieutenant Delama."

Kentan befand sich immer noch in der OPS-Zentrale und hatte gerade Lieutenant Connor auf der Brücke ablösen wollen als er die Anfrage hörte.

"Was gibt es Commander? Falls es um die bevorstehende Verhandlung geht kommen Sie einfach in die OPS-Zentrale, ich muss nur schnell noch auf der Brücke Bescheid sagen."

"Sie haben es erraten, Lieutenant. Ich werde da sein." Damit unterbrach Jorunn die Verbindung und machte sich auf den Weg zur OPS Zentrale, die sie nach einigen Minuten auch gut erreichte.

"Schön Sie auch mal hier zu sehen Ma'am... Also worum geht es, haben alle sich endlich entschieden welches Angebot für den Verhandlungsort sie jetzt annehmen wollen?", fragte der Kriosaner höflich.

Jorunn lächelte und gab dem Lieutenant zunächst die Hand. "Danke sehr. Aber ich fürchte, ich muss Sie enttäuschen. Ich habe noch von keiner der drei Fraktionen etwas gehört. Ich habe es so verstanden, dass wir ihnen zunächst den Verhandlungsort vorschlagen. Ist das bereits geschehen? Und was haben Sie denn nun letzten Endes alles zur Auswahl?"

"Also ein Planet kommt zunächst nicht in Frage, da es einfach keinen gibt der möglichst in der Mitte der Neutralen Zone liegt und auch nur einigermaßen einladend wirkt. Da die Verhandlungen aber ohnehin von der Föderation geleitet werden, dachte ich eines unserer Schiffe das wir in die Mitte der Zone manövrieren wäre die beste Alternative. Zuerst hatte ich ein Förderschiff der Bergbauflotte im Angebot, das zwar nicht sehr luxuriös ausgestattet ist aber dafür umso mehr Platz bietet. Leider waren die Orioner damit nicht einverstanden und haben sich nun selbst ins Spiel gebracht. Seitdem habe ich nicht mehr von den drei anderen Parteien oder von Captain Tenner gehört."

"Dann sieht es doch momentan so aus, als sei das Schiff der Orionier unsere beste Möglichkeit, oder sehe ich da etwas falsch? Wenn dem so ist, können wir ja nun versuchen die Romulaner und Klingonen zu kontaktieren und ihnen dies einfach anbieten. Wenn sie es ablehnten, können wir immer noch auf das Bergbauschiff zurückgreifen."

"Die Klingonen und Romulaner habe ich bereits kontaktiert, aber noch zieren sie sich... Oder sie wollen ihre Entscheidung nur dem Captain oder Ihnen persönlich mitteilen. Das orionische Schiff mag zwar mehr Komfort bieten, ist aber nicht sehr groß, so dass keine der drei Gast-Delegationen an Bord aus mehr als vier Personen bestehen sollte."

Jorunn überlegte einen Moment.

"Möglicherweise würde es ja etwas bewegen, wenn ich beide Parteien noch einmal kontaktierte. Ich bin zwar nicht Captain, aber immerhin seine Stellvertreterin. Ansonsten würde ich gerne Ihre Meinung hören: Welche Alternative bevorzugen Sie?"

Kentan musste nicht lange überlegen. "Da die Orioner offenbar definitiv nicht auf die Rock Crusher wollen, wäre ich auch eher dafür ihr Angebot anzunehmen. Das Förderschiff könnte uns aber vielleicht trotzdem noch nützlich sein - es verfügt zwar nur über die schwachbrüstige Standard-Bewaffnung im zivilen Bereich, hat dafür aber eine doppelt so dicke Hülle wie ein Sternenflotten-Schiff der Intrepid-Klasse und auch die Schilde entsprechen unserem Niveau. Falls der Captain also vorhaben sollte die Zivilisten hier an Bord noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu bringen, erschiene mir dieses stabil gebaute Zivilschiff als die geeignetste Wahl, zumal es sich bereits vor Ort befinden und auf weitere Anweisungen warten dürfte."

Jorunn nickte.

"Dann stimmen wir miteinander überein, Lieutenant. Auch ich sehe mich eher geneigt, den Orioniern zuzustimmen. Dies hat in meinen Augen auch den Vorteil der Unbefangenheit von unserer Seite. Die Orionier haben sich immer aus allem Politischen die Föderation und die anderen Mächte betreffend herausgehalten. Wenn sie das Schiff stellen, sieht es nicht so aus, als wollten wir uns einen Vorteil verschaffen. Das mit der Rock Crusher habe ich so noch nicht betrachtet, aber was Sie sagen klingt logisch."

Bei der Erwähnung der Zivilisten musste Jorunn unweigerlich an ihre Tochter denken, verkniff sich aber einen Kommentar dazu, da er in diesem Gespräch nichts zu suchen hatte.

"Wie gesagt", begann Kentan wieder, "an die Sicherheit der Zivilisten musste ich auch von Anfang an denken. Die Prometheus-Klasse verfügt zwar nach den Defiant-Schiffen über die am stärksten gepanzerte Hülle, noch weitaus mehr als auch bei der Bergbauflotte üblich, und obendrein hat sie auch noch die stärksten Phaser die je in einem Raumschiff verbaut wurden. Andererseits werden wir wohl definitiv mit den Borg aneinandergeraten, während ein einfaches Förderschiff wahrscheinlich eher weniger als lohnendes Ziel in Frage kommen dürfte. Die letztendliche Entscheidung kann sicherlich nur der Captain selbst treffen, aber ich denke Sie sollten ihm zu einer Evakuierung raten sofern sie noch rechtzeitig erfolgen kann."

"Dem stimme ich auf vollem Herzen zu. Ich werde das auf jeden Fall dem Captain auch noch einmal vorbringen. Die Borg sind nicht zu unterschätzen, nach dem, was ich über sie weiß."

"Auf jeden Fall; daher haben ich und Lieutenant Charousek von der technischen Abteilung auch bereits damit angefangen das orionische Gewehr für die Massenreplikation tauglich zu machen. Hatten Sie eigentlich schon genügend Zeit um mit der neuen Waffe zu trainieren?"

Jorunn schüttelte den Kopf. "Ich bin noch nicht allzu lange von den Klingonen zurück und hatte bisher, wenn es hochkommt vielleicht ein bis zwei Trainingseinheiten."

"Dann hoffe ich Sie finden bei all dem Stress noch wenigstens ein bisschen mehr Zeit zum Üben", erwiderte der OPS-Offizier, "ich für meinen Teil komme mit dem Gewehr relativ gut zurecht, was wohl auch daran liegt dass ich Projektilwaffen von einer Art kriosanischem Tontaubenschießen her gewohnt bin. Die für die Replikation vorgesehenen Modelle haben wir sogar mit einem extra verstärkten Gehäuse versehen, so dass sie notfalls auch als Schlagwaffen im Nahkampf eingesetzt werden können. Irgendwie beneide ich die Klingonen, denn die dürften für einen solch direkten Feindkontakt aufgrund ihrer Kampfweise weitaus besser gerüstet sein."

"Nunja, ein bat'leth hat in dieser Hinsicht sicher einige Vorteile, das mag schon stimmen, aber mir genügt es, wenn ich, wie Sie sagen, dieses Gewehr in den Griff bekomme. Bisher geht es aber relativ gut. Ich war schon immer schnell im Lernen."

"Gerade solche Eigenschaften sind es die einen guten Offizier ausmachen Commander. Denn wie es aussieht hat die Sternenflotte in den vergangenen Jahren so gut wie nichts getan das uns gegen die Borg helfen könnte - da sind Improvisationstalent und Anpassungsvermögen gefragt. Wir sollten mit dem Schlimmsten rechnen und auf das Beste hoffen. Auch die Borg lernen offenbar schnell und wie es aussieht, scheint ihre neue Taktik mehr auf Hinterhalt als auf offensiven Angriff zu beruhen."

"Wie wahr, wie wahr... Ich bin nun wirklich keine Borgexpertin, aber wenn sich deren Verhalten so drastisch geändert hat - wofür wir bisher nur Indizien haben - müssen wir alles nehmen, was wir bekommen können. Was uns zurück zu den Verhandlungen führt. Wir sind uns ja offenbar einig, was den Ort angeht. Ich halte es für unnötig den Captain noch einmal gesondert damit zu belästigen, nachdem er mir die Verantwortung dafür übertragen hat. Wenn Sie dem nichts mehr hinzufügen wollen, würde ich unsere potentiellen Verbündeten dann kontaktieren um die Sache ein wenig zu forcieren. Denn Zeit ist das, was wir am wenigsten haben."

"Auf jeden Fall Ma'am", erwiderte der Kriosaner, "wie gesagt, beide Schiffe stehen bereit und wie mir kürzlich mitgeteilt wurde, wird die S.S. Rock Crusher für alle Fälle von zwei Bird of Preys der klingonischen Bergbaugesellschaft eskortiert. Das dürfte den Zivilisten dann noch einmal zusätzliche Sicherheit verschaffen falls wir sie tatsächlich evakuieren wollen. Kontaktieren Sie also noch einmal die Klingonen und die Romulaner wegen der Verhandlung, und unterbreiten Sie dem Captain den Vorschlag mit der Evakuierung."

"Wenn Sie damit einverstanden sind, würde ich das jetzt sofort und hier tun, um dem Captain in Anschluss über die Ereignisse zu informieren."

Kentan zeigte auf eine der Konsolen in der OPS-Zentrale. "Bedienen Sie sich Commander, jede Frequenz und jede gewünschte Verschlüsselungs-Stufe steht Ihnen zur Verfügung."

"Das nenne ich Luxus, vielen Dank Lieutenant." Jorunn trat zu der Konsole und beantragte eine gleichzeitige Verbindung mit der klingonischen und romulanischen Delegation, die bereits ausgewählt worden waren für die Verhandlungen. Sie wollte niemanden brüskieren, weil er zuerst kontaktiert worden war, daher entschied sie sich für Gleichzeitigkeit. Dann wartete sie, während die Verbindung aufgebaut wurde.

Die Klingonen waren die ersten die zurückriefen. "Hier spricht Botschafter Kolang vom Hohen Rat. Wir waren bereits mit dem ersten Vorschlag einverstanden den Ihr Lieutenant uns unterbreitet hat Commander, aber wir sind uns noch nicht sicher ob man den Orionern als Gastgeber ebenso vertrauen kann wie der Föderation."

Bevor Jorunn darauf eingehen konnte, erschien auch der Vertreter der Romulaner auf dem Schirm, sodass es zu einer Art Konferenzschaltung kam.

"Ich bin Commander Ta'Rok, Bevollmächtigter des romulanischen Senats. Wir sind anderer Meinung. Wir warteten den zweiten Vorschlag ab, da uns der erste nicht gefiel - die Föderation als wichtigstem Gastgeber."

"Meine Herren!" Jorunn hob die Hände zu einer Grußgeste. "Ich danke Ihnen, dass Sie so schnell antworteten. Mein Name ist Commander Jorunn Tørresdal und ich bin bevollmächtigt im Namen meines Captains die Verhandlungen zu führen." Sie legte großen Wert auf die Erwähnung ihres Namens.

Zu dem Klingonen gewandt, ergriff sie das Wort. "Botschafter, wir sehen dies ähnlich, wie Ihr romulanischer Kollege. Und selbst wenn die Orionier nicht vertrauenswürdig sind, dann ist das etwas, was uns alle betrifft und nicht nur eine der Parteien. Es verbindet."

Der klingonische Botschafter beriet sich kurz mit Captain Re'Kor der im Hintergrund stand und erwiderte anschließend: "Nur aufgrund der Gefahr und weil die Zeit drängt, sind wir mit den Orionern als Gastgeber bis auf Weiteres einverstanden. Aber sagen Sie den Grünhäutern, dass wir bei dem geringsten Zeichen von Betrug oder Verrat nicht zögern werden entsprechend gegen sie vorzugehen."

Jorunn nickte. "Verstanden Botschafter. Wir werden es weitergeben." Dann wandte sich sich an den Romulaner. "Haben Sie dem noch etwas hinzuzufügen?"

"Nein, Commander. Nachdem sich die Klingonen überraschend schnell entschieden haben und wir ohnehin keine Einwände hatten, steht dem Treffen nichts mehr im Wege."

"Wir haben nur deshalb so schnell zugestimmt weil wir wissen wie groß die Gefahr, die von den Borg ausgeht ist", verkündete Kolang mahnend, "missinterpretieren Sie unser schnelles Einlenken in dieser Angelegenheit keineswegs mit irgendeiner Art von Zugeständnis an die romulanische Regierung, Commander Ta'Rok!"

"Nie kämen wir auf die Idee dies zu tun, Botschafter!", entgegnete Ta'Rok schnell und wenig überzeugend.

Aber bevor Kolang eine Möglichkeit hatte, zu antworten und schon über den Kommkanal ein handfester Streit ausbrach, griff Jorunn ein. "Meine Herren, danke für Ihre schnellen Entscheidungen. Wie ich sehe sind Sie beide sehr diskussionsfreudig, daher dürfte es eine spannende Verhandlung werden. Wenn es aber sonst keine weiteren Fragen gibt, würde ich mich freuen, Sie beide in ein paar Stunden in Persona auf der Nix-als-Verdruss begrüßen zu dürfen."

Der klingonische Botschafter kreuzte die Arme vor seiner Brust, verbeugte sich und erwiderte: "So soll es sein. Qapla', Commander Tørresdal - wir sehen uns, Commander Ta'Rok." Der Schirm des Klingonen wurde schwarz.

"Wir sehen uns. Jolan'tru, Commander!" entgegnete auch der Romulaner. Dann waren beide Verbindungen getrennt.

Jorunn wandte sich um. "Somit wäre auch dies erledigt. Das ging einfacher, als ich dachte."

"Dann sind die Borg wenigstens zu etwas gut", grinste Kentan Delama, "auch wenn wir wohl noch Jahrhunderte warten dürften bis Klingonen und Romulaner wenigstens halbwegs miteinander auskommen. Also sagen Sie schnell dem Captain Bescheid und dann dürfte es auch schon losgehen!"

Auch Jorunn grinste. "Wird gemacht Lieutenant. Und vielen Dank für die gute Vorarbeit, auf die ich zurückgreifen konnte."

CAMIR und Tolayon in: "Steh'n die Borg erst vor der Tür, geh'n selbst Klingonen in die Knie"

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Nach dem Gespräch mit Jorunn Tørresdal hatte Assjima sich in ihr Quartier zurückgezogen, denn eine unendliche Müdigkeit hatte sich wie eine dicke Filzdecke über sie gelegt und nahm ihr die Luft zum Atmen.

In den privaten vier Wänden angekommen warf sie sich auf ihr Bett und schloss die Augen. Doch der Schlaf wollte nicht kommen. Unmengen aufgescheuchter Gedanken spielten in ihrem Kopf Fangen und ließen sie trotz der Müdigkeit einfach nicht zur Ruhe kommen.

Nach einigen Minuten sah sie ein, dass es so nie funktionieren würde und sie setzte sich entschlossen vor das Terminal ihres Schreibtisches. Vielleicht würde ein Gespräch mit Sam sie etwas beruhigen. Doch der Computer konnte keine Verbindung zum Falken aufbauen. Er war weit weg … irgendwo in der Gegend von Ferengi Nar … vermutlich zu weit für das zivile Kommunikationssystem des kleinen Raumschiffes. Enttäuscht stand sie auf und brühte sich einen Tee auf. Dann setzte sie sich in den Sessel und stellte die dampfende Tasse auf dem Tisch ab.

„Computer … zeichne eine Nachricht zum späteren Versenden auf.“ Am liebsten hätte sie zu Stift und Papier gegriffen, doch diese Form der Kommunikation war den meisten Bürgern der Förderation nur noch aus Geschichtsbüchern bekannt da die dazu nötigen Transportwege schon seit vielen Generationen nicht mehr vorhanden waren.

„Che Sam ... “ Assjima schloss die Augen und atmete tief durch. Wie sollte eine Nachricht beginnen, die womöglich die letzte an den Geliebten war? Welche Worte konnten dem gerecht werden, dem sie alle in Bälde gegenüberstehen würden. Worte des Abschiedes? Worte der Hoffnung? Worte der Trauer oder des Trostes?

Sie griff nach der Tasse und führte sie zum Mund. Da blieb ihr Blick auf einem kleinen hellen Etwas haften. Ein kleines Stückchen Papier, das auf dem Tisch lag. Ein einfach gefalteter Zettel, auf dem in geschwungener Handschrift An Diotima stand.

„Elijah“ murmelte die Ärztin und faltete das Papier auseinander. Leise las sie:

„Einen vergänglichen Tag lebt' ich und wuchs mit den Meinen,

Eins ums andere schon schläft mir und fliehet dahin.

Doch ihr Schlafenden wacht am Herzen mir,

in verwandter Seele ruhet von euch mir das entfliehende Bild.

Und lebendiger lebt ihr dort,

wo des göttlichen Geistes Freude die Alternden all,

alle die Toten verjüngt.“

Assjima hielt inne, lies die Worte auf sich wirken. Dann wurde ihr bewusst, dass der Computer noch immer alles aufzeichnete.

„Sam … hast du es gehört? Elijah hat einmal wieder einen inzwischen fast vergessenen Dichter seiner Welt zum Leben erweckt. Er zeichnet mit wenigen Worten das Bild des Sterbens und der Unsterblichkeit … eines natürlichen Todes im Alter. Das Bild eines Todes, den wir vielleicht nie erleben dürfen, denn wir …“

Assjimas Stimme versagte einen Moment. Doch sie riss sich zusammen und fuhr fort:

„Wir werden mit den Borg konfrontiert. Ja, sie sind wieder da … wie stark sie sind wissen wir noch nicht. Aber sie sind da. Ich habe heute einen von ihnen auf meiner Krankenstation in seine Einzelteile zerlegt, habe in ihn hineingesehen und sah dort den Tod … und die Einsamkeit dieses Wesens. Von seinem Kollektiv getrennt … von seinen eigenen Erinnerungen getrennt gab es in ihm doch noch die Bilder einer kollektiven Wiederauferstehung. Vergessen die verwandten Seelen des Individuums, ersetzt durch die Bilder eines seelenlosen Kollektivs, dessen Bestreben einzig und allein die Perfektion ist. Kein Leben, kein Altern … nur das Streben nach einer niemals zu erreichenden Perfektion. Vollendung … nur Götter sind perfekt. Sam … diese Wesen streben die Göttlichkeit an und pflastern ihren Weg dorthin mit der Auslöschung ganzer Völker. Haben sie ihr Ziel erst erreicht, wenn sie alles Leben in diesem Universum in sich aufgesogen haben?“

Die Deltanerin legte den Zettel vor sich auf den Tisch und starrte die schöne Handschrift an. „ Doch ihr Schlafenden wacht am Herzen mir, in verwandter Seele ruhet von euch mir das entfliehende Bild“ las sie leise vor. „Wer assimiliert wird, verliert die verwandten Seelen. Sam … ich möchte sie nicht vergessen. Niemanden. Nicht meine Familie, nicht meine Freunde und nicht dich. Wie soll meine Seele ohne die Erinnerung an die Meinen weiter existieren? Ich werde einen Weg finden, dies zu verhindern. Ich bin bereit, mein Leben zu opfern. Es ist meine Pflicht. Einmal wieder so ein verdammter Eid. Aber ich bin nicht bereit, diesen Wesen meine unsterbliche Seele zum Fraße vorzuwerfen. Sam … wenn ich nicht überleben sollte, so sei sicher, dass ich einen Weg gefunden habe, die Erinnerung an dich mitzunehmen. Und lebendiger lebt ihr dort, wo des göttlichen Geistes Freude die Alternden all, alle die Toten verjüngt. Wenn nicht hier, dann werden wir uns dort wieder sehen.

Kal'Tyar Nerillar chelama meris. Irska gel’ask arima leskam ... Sam, ich liebe dich.”

Assjima faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in die Tasche. „Computer – beende die Aufzeichnung und sende die Nachricht sobald wieder Kontakt zum Falken besteht … Nein, warte! Kann eine Verbindung nach Seyann Draschu aufgebaut werden?“

„Bestätigt. Seyann Draschu liegt in Reichweite“

„Gut, sende die Nachricht an Merkalm auf Seyann Draschu. Zu Händen Samylax Devimar“

Die Deltanerin stand auf und ging ins Badezimmer. Eine heiße Dusche würde die Lebensgeister sicherlich zurückbringen. Denn sie hatte noch viel Arbeit zu erledigen bevor der erste Kubus auftauchen würde.

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Erde

Sektor 001

Der Präsident der Föderation hielt sich in seinem Büro auf und blickte durch die Panoramafenster auf den Eiffelturm. Es war noch keine drei Tage her, da machte er sich Sorgen darüber, dass bei den Einladungen zu einem Gipfeltreffen die Teilnehmer der Gornschen Delegation sich brüskiert fühlen würden, wenn auch die Tholianer eingeladen würden.

Und nun erschien diese Sache angesichts der Rückkehr der Borg wie ein Witz.

Ein Summen ließ den Präsidenten von seinen Gedanken abschweifen.

„Mr President? Admiral Janeway und Ihre Begleitung sind eingetroffen.“

„Lassen Sie sie herein.“

Kurz darauf öffneten sich die Türen zum Büro. Admiral Kathryn Janeway und Seven of Nine betraten das Büro. Die ehemalige Drohne sah inzwischen vollständig menschlich aus. Dennoch betrachtete sie sich das Büro mit einer Art, wie wenn jemand den Raum mit einem Tricorder untersuchen würde.

„Mr President.“

„Admiral.“

„Wenn Ich vorstellen darf, Annika Hanson, vormals Seven of Nine.“

„Mr President“, begrüßte Hanson das Staatsoberhaupt der Föderation.

„Angenehm“, erwiderte der Präsident die Begrüßung und wandte sich wieder Janeway zu.

„Wie hat sich die Lage entwickelt?“

„Laut den letzten Meldungen von der Community könnte der direkte Angriff der Borg nur noch eine Frage von Minuten oder auch Tage sein.“

„Mr President, die Abweichungen in der Verhaltensweise des Kollektivs darf man nicht unterschätzen. Es ist logisch davon auszugehen dass die Borg Ihr Vorgehen derart verändert haben, dass ergriffene Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg zeigen werden“, erklärte Hanson und verfiel dabei in Ihre alte Art, das Gespräch an sich zu reißen. Janeway versuchte eine neutrale Mine zu wahren, während der Präsident Hanson erstaunt ansah.

„Ich verstehe Miss Hanson. Admiral was schlagen Sie vor? „

„Hier auf der Erde sind Sie nicht mehr sicher Mr President. Wenn alles zutrifft, so befürchte ich, dass die Flotte, die sich derzeit sammelt, den ersten Angriff kaum standhalten wird. Wird dürfen nicht vergessen dass die Borg schon Zivilisationen assimiliert haben, die weitaus fortschrittlicher waren als wir.“

„Immerhin haben Sie es im Delta Quadrant geschafft den Borg zu entkommen Admiral. Mehrere Male, wie ich anmerken darf.“

„Wir hatten sehr viel Glück Mr President. Aber wie Sie wissen, sind unsere Kenntnisse bereits veraltet. Ich schlage vor Sir, dass Sie auf die Starfleet One gehen sollen.“

„Meinen Sie dass wird was helfen? Werden nicht die Bürger der Föderation in Panik geraten, wenn schon die Regierung sich nicht mehr auf der Erde in Sicherheit wähnt?“

„Das ist mir bewusst Sir. Die Information für die Bevölkerung läuft gerade an. Seit dem Dominion Krieg und dem Shinzon Zwischenfall ist es die erste ernsthafte Bedrohung für den Alpha Quadranten.“

„Na schön Admiral. Dann werde ich mich an Bord begeben“, gab sich der Präsident geschlagen. Kurz darauf verließen Janeway und Seven das Büro.

Eine halbe Stunde später öffnete sich im Earth Dock ein separates Schott. Jenes wurde sehr selten benutzt. Aus diesem glitten zuerst zwei Schiffe der Defaint Klasse, dann folgte ein Schiff der Galaxy Klasse, dass nicht die übliche Bemalung auf dem Rumpf hatte. Ein gewaltiges Föderations Logo prangte auf der Untertassensektion, darüber stand United Federation of Planets. Dem Schiff folgten zwei weitere Einheiten der Defaint Klasse.

Starfleet One hatte soeben seinen Anlegeplatz verlassen und ging auf Warp mit unbekannten Ziel. Zuletzt geschah dies im Dominion Krieg, als die Erde von den Breen angegriffen wurde. Starfleet One selbst hatte keinen Namen oder eine NCC-Nummer. Sie tauchte im Flottenverzeichnis nur als VC – 50 auf. Ihre Fähigkeiten unterschieden sich von denen der normalen Galaxy Klasse und waren strenggeheim. Sie war das einzigste Schiff, von dem aus die Föderation regiert werden konnte.

Die Menschen auf der Erde wurden unterdessen auf das Kommende vorbereitet. Auch auf den anderen Welten wurden die Informationen herausgegeben. Planetare Verteidigungsflotten wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Jedoch war dies nur eine Geste. Denn jeder wusste, dass man nichts den Borg entgegen zu setzen hatte.

USS Community

Jenax betrachtete sich angestrengt die Daten der Scans, die von dem Subraumsender gemacht wurden welcher nicht vor all zu langer Zeit noch seinen Dienst im Körper einer Borgdrohne verrichtete. Die Betazoide versuchte sich abzulenken. Seit man darüber sprach, dass eine Evakuierung der Familien und Zivilisten in Betracht gezogen wird, konnte Jenax nicht mehr klar denken.

Sie bemerkte zuerst nicht, wie George den Raum betrat, und drehte sich erst um, als Sie seine Präsenz spürte. Wortlos trat er an Sie heran.

„Wir sind fast fertig.“

„Bei mir wird es noch dauern. Ich versuche die Subraum Translinkfrequenz zu isolieren. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit das HIV-Bewusstsein zu stören. Zumindest hoffe ich das.“

„Klingt ehrgeizig. Aber einen Versuch wert. Komm Imzadi. Der Computer kann die Analyse alleine beenden. Ruhen wir uns für einen Moment aus.“

Jenax ließ sich von Ihrem Mann in den Arm nehmen. „Ich habe vorhin mit meinen Eltern gesprochen. Sie wissen es bereits.“

„Alles wissen es. Wir werden es schaffen Imzadi.“

„Meinst Du?“

„He. Wenn wir schon eine Zivilisation gerettet haben, was sind da schon die Borg?“ Ein müdes Lächeln zeigte sich im Gesicht des Chefingenieurs.

„Wer wird auf unsere Kinder achten wenn wir Evakuieren? Ich habe Angst George. Angst dass die Borg zuerst Sie auf einem anderen Schiff erwischen könnten.“

„Die habe ich auch.“

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Kentan Delama hatte die neuesten Ereignisse knapp zusammengefasst und als Nachricht an Vinara Shral weitergeleitet - auch wenn die CPA von offizieller Seite höchstwahrscheinlich ebenfalls informiert werden würde, wollte er in dieser Angelegenheit lieber möglichst sicher gehen und er hoffte, damit nicht eklatant gegen irgendwelche Dienstvorschriften zu verstoßen. Immerhin war die CPA kein Boulevard-Blatt das alles gleich an die große Glocke hing.

Was allerdings seine Familie betraf, so war er sich immer noch nicht sicher ob er sie kontaktieren sollte. Einerseits wollte er keine unnötige Panik verbreiten, andererseits war es vielleicht die letzte Möglichkeit mit seinen Eltern oder seinem Bruder zu sprechen. Dank letzterem - und das obwohl Barec vier Jahre jünger war - war er inzwischen sogar zweifacher Onkel und er betete, dass gerade seine Nichte und sein Neffe niemals erfahren würden müssen was ein Borgangriff wirklich bedeutete.

Der Kriosaner schüttelte trotzig den Kopf. Nein, jetzt die Verwandtschaft anzurufen hätte in der gegenwärtigen Situation etwas von einem Abschied an sich, aber er war fest entschlossen diese Situation heil zu überstehen. Andererseits, wenn die neue Bedrohung durch die Borg bald öffentlich werden sollte... Kentan beschloss eine kurze schriftliche Nachricht an die Familie zu verfassen, in welcher er ihnen die Lage in aller Knappheit grob schilderte (sie war grundsätzlich nicht als geheim eingestuft worden, nur Details wollte er lieber nicht gleich herausposaunen) und allen versicherte, dass er sein Bestes geben werde um sich nach erfolgreichem Überstehen der Situation wieder bei ihnen zu melden.

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Auf der Erde, in Washington D.C., genauer gesagt im Hauptquartier der Civil Protection Agency saß Assistant Director Albus Chainsfield in seinem Büro als eine blasse, brünette Andorianerin eintrat und ihm ein PADD aushändigte.

"Die neuesten Zusammenfassungen von der Community Sir."

"Ah, vielen Dank Agent Shral. Wir haben Glück dass der neue OPS-Offizier Ihres alten Schiffs sich an Sie gewandt hat, somit werden wir stets mit den wichtigsten aktuellen Daten von der Front versorgt."

"Dafür können wir in der Tat dankbar sein Director... Ich hoffe nur Lieutenant Delama gerät dadurch nicht in Schwierigkeiten, immerhin hat er mich zumindest anfangs ohne die ausdrückliche Erlaubnis seiner Vorgesetzten informiert."

"Darüber würde ich mir an Ihrer Stelle nicht den Kopf zerbrechen Agent. Wir alle ziehen am selben Strang und das Oberkommando versorgt uns ebenfalls mit den wichtigsten Informationen - wenn auch teilweise nicht ganz so schnell wie Ihre eher inoffizielle Quelle."

"Da wir gerade über den Austausch von Informationen reden - wann und wie sollten wir am besten die Öffentlichkeit informieren? Wir haben schon ein paar Anrufe von besorgten Zivilisten erhalten, alles Verwandte von involviertem Sternenflotten-Personal. Sie wollen wissen ob und was wir zum Schutz der Bevölkerung tun können."

"Ich weiß über diese Anfragen Bescheid; die Anweisung lautet in solchen Fällen, die Anrufer zu beruhigen ohne die Gefahr, sofern sie real sein sollte zu leugnen. Lange dürfte sich die Wahrheit ohnehin nicht mehr unter Verschluss halten lassen, aber ob und wie sie verkündet wird das entscheidet letzten Endes der Präsident, der die Bevölkerung entweder persönlich per Ansprache informieren kann oder uns, wahlweise auch der Sternenflotte diese Aufgabe überlässt. Das Letzte was wir auf jeden Fall brauchen können wäre eine ausbrechende Panik."

Vinara nickte zustimmend, meinte aber zugleich: "Wir können uns nicht immer darauf verlassen dass ein Borg-Angriff erfolgreich im Weltraum abgewehrt werden kann; meiner Meinung nach ist es ohnehin sehr unlogisch dass sie bislang nie mehr als einen Kubus geschickt haben - schon vier oder gar zehn davon und wir hätten wirklich keine Chance mehr. Ich frage mich daher wie gut wir für eine mögliche Invasion direkt hier auf der Erde und den anderen Planeten der Föderation gewappnet sind?"

Assistant Director Chainsfield seufzte schwer. "Sie haben Recht, das IST unlogisch - aber seien wir dankbar und hoffen wir, dass es auch diesmal nicht wesentlich mehr als ein Kubus sein wird. Denn offen gesagt hätten wir den Borg im Fall einer planetaren Invasion nur wenig entgegen zu setzen, vor allem wenn sie Trillionen von Nanosonden in der Atmosphäre verteilen, die alles und jeden, der mit ihnen in Kontakt kommt automatisch assimilieren. Soweit ich weiß konzentrieren sich deshalb alle Bemühungen der Sternenflotte auf eine erfolgreiche Abwehr möglichst fern von allen bewohnten Planeten."

Die Andorianerin nickte erneut. "Wenn Sie im Moment nichts mehr für mich zu tun haben werde ich mich wieder meiner bisherigen Tätigkeit widmen... Vielleicht bekommen auch wir bald die Pläne für diese orionische Wunderwaffe, wobei ich es zu riskant fände sie einfach über Subraum zu senden. Denn egal wie stark die Verschlüsselung sein mag, die Borg dürften sie früher oder später knacken und Gegenmaßnahmen entwickeln."

"Und wie kommen Sie darauf dass die Borg mit unserer Verschlüsselung leichtes Spiel haben sollten? - Ach ja, hier steht es ja in den neuesten Mitteilungen Ihres kriosanischen Freundes: Die Borg haben ihre Computerhardware entscheidend verbessert. Klingt nicht gerade sehr beruhigend... Wissen Sie was? Statten Sie doch einfach mal unserem Waffen-Experten Dr. Brunner einen Besuch ab. Vielleicht kann er ein wenig weiterhelfen; ich werde derweil schon mal die neuesten Daten an ihn schicken."

Dr. Emanuel Brunner erwartete Vinara in seinem geräumigen Keller-Labor und kamm gleich zur Sache. "Tja, Projektilwaffen sind zur Zeit effektiver als Phaser, aber wenn man sie zu stark macht - was nötig wäre um ihre womöglich ebenfalls verbesserte Körperpanzerung zu durchdringen -, besteht die Gefahr dass in der Nähe befindliche Kameraden oder die Einrichtung Schaden nehmen. Deshalb wäre das nicht ganz so starke, aber umso präzisere Gauß-Gewehr der Orioner ein idealer Kompromiss. Ich habe allerdings auch ein paar Waffen auf Lager, die aber aus Sicherheitsgründen nicht in geschlossenen Räumen wie an Bord von Raumschiffen eingesetzt werden dürfen."

Er führte die ehemalige Sternenflotten-Offizierin zu einer schweren Tresortür, hinter welcher sich ein kleinerer Raum verbarg. Sie gingen hinein und Brunner zeigte an die Wand. "Dies ist sozusagen unser 'Giftschrank'. Die Projektilwaffen die Sie hier sehen, wurden schon vor Jahren entwickelt um möglicherweise gegen die Borg eingesetzt zu werden - aber irgendwie scheint man auch über das Ziel hinausgeschossen zu sein, weshalb sie weggeschlossen wurden und streng genommen sogar zerstört hätten werden müssen."

"Augenblick Mal, die CPA hat ebenfalls Anti-Borg-Waffen entwickelt?"

"Nicht direkt, diese Exemplare stammen von einer Unterabteilung des damaligen Marine Corps und wurden uns schon vor Jahren inoffiziell zum 'Geschenk' gemacht... Aber das haben Sie nicht von mir. Das meiste hier ist sowieso Unsinn, aber dies hier könnte durchaus nützlich sein - eine halbautomatische Flinte mit 20 Milimeter Lauf-Innendurchmesser. Verschießt mit einer Patrone eine Vielzahl kleiner Metallkügelchen nach antikem Vorbild, aber auch Mikrogranaten oder panzerbrechende Einzelgeschosse sind möglich. Daneben sehen Sie ein Modell mit kürzerem Lauf das man am besten nur mit Schrot-Munition lädt."

Vinara sah sich die Projektilwaffen mit erkennbarem Widerwillen an. "Kein Wunder dass diese Exemplare unter Verschluss bleiben müssen... Von den ethischen Einwänden einmal abgesehen eignen sie sich tatsächlich nicht für den Einsatz auf Schiffen oder in geschlossenen Räumen. Wer hat die Dinger nur erfunden, das muss ein wahrer Metzger gewesen sein!"

"Nun ja Professor, Flinten gab es schon vor Jahrhunderten in zahlreichen Varianten auf vielen Planeten. Und sie sind in der Tat nur als allerletzte verzweifelte Maßnahme für den Notfall vorgesehen. Sollte dieser aber eintreten ließen sich schnell ausreichende Stückzahlen replizieren, Munition inklusive. - Dann hätten wir auch noch Klingenwaffen; hier ein japanisches Katana und dort ein türkischer Krummsäbel, beide Klingen mit Tritanium-Schneide." Er nahm das Langschwert und ging wieder in das Labor, auf einen Zylinder von 20 Zentimetern Durchmesser zu. "Dieses Testobjekt besteht aus gehärtetem Stahl, einem Material das heute niemand mehr verwendet auch wenn es vergleichsweise robust ist." Mit einem gezielten Schwung schlug er das obere Drittel des dickwandigen Behälters scheinbar mühelos ab. "Früher machte man aus diesem Material gepanzerte Fahrzeuge!"

"Also haben wir, das orionische Gewehr außen vorgelassen nur die Wahl zwischen pulverbetriebenem Overkill und kybernetischem Sushi?", fragte die Pseudo-Aenar beeindruckt und gleichermaßen skeptisch.

"Kybernetisches Sushi, der Spruch ist Klasse! - Verzeihen Sie Ma'am, ich wollte... Nun, die Klingenwaffen ließen sich immerhin auch in geschlossenen Räumen einsetzen, ein entsprechendes Training natürlich vorausgesetzt. Die Flinten wie gesagt ausschließlich in offenem Gelände, weil wo die hinschießen gibt es immer eine Riesensauerei. Sie können Assistant Director Chainsfield und meinetwegen auch der Sternenflotte sagen, dass wir für einen Kampf Mann gegen Borg auf dem Boden gerüstet sind, auch wenn wir dafür auf Methoden aus barbarischen Zeiten zurückgreifen müssen."

Bearbeitet von Kentan Delama
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„Was zum Teufel machst du da?“ Meg stand so plötzlich in der Tür zu Assjimas Büro, dass die Deltanerin erschrocken zusammen zuckte und der Hypospray in ihrer Hand klappernd auf den Tisch fiel. „Amiel sagte, du würdest mit irgendeinem Gift herum experimentieren.“

„Kein Gift und keine Experimente.“ Assjima hob den Spray auf.

„Was ist da drin?“

„Hauptsächlich Plasmodium falciparum“ antwortete die Deltanerin tonlos. „Genauer gesagt: mit Plasmodium falciparum infizierte Naniten.“

„WAS?“ Meg rollte gefährlich mit den Augen, während sie das Büro betrat und die Türe hinter sich zuzog. „Du hast Naniten mit einem Malariaerreger infiziert?“

„Nein. Sie tragen den Erreger nur Huckepack.“

Die Afrikanerin deutete auf den hochgeschobenen Ärmel der Ärztin. „Und das wolltest du dir gerade injizieren?“

„Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Eine Art Impfung.“

„Wogegen?“

„Gegen Assimilation durch Nanosonden.“

Meg war deutlich anzusehen, dass die knappen Informationen der Ärztin sie nicht sonderlich zufrieden stellten, ja eher sogar beunruhigten. „Erklärst du mir das bitte?“

Assjima lehnte sich zurück und betrachtete die Freundin nachdenklich. Es war ihr die ganze Zeit klar gewesen, dass Meg mit dieser Maßnahme niemals einverstanden sein würde und sie hatte die wage Hoffnung gehabt, diese Aktion beenden zu können bevor Meg etwas davon mitbekommen würde. Doch einmal wieder musste sie einsehen, dass letztendlich alle Kommunikationsstränge auf diesem Schiff irgendwann bei der Krankenschwester endeten. Sie seufzte, legte den Hypospray zurück auf den Tisch und faltete die Hände vor dem Gesicht.

Meg wartete geduldig. Sie war daran gewöhnt, dass die Deltanerin gelegentlich Zeit benötigte um die Gedanken in ihrem Kopf zu sortieren und in verständliche Worte zu fassen.

„Soweit wir wissen …“ begann Assjima langsam „ … beginnt die Assimilation des humanoiden Körpers mit der Festsetzung der Borg-Naniten an den Erythrozyten. Sobald sie sich an den roten Blutkörpern fixiert haben zerstören sie diese und nehmen ihren Platz ein. Der Erreger der Malaria spaltet das Hämoglobin in den Erythrozyten. Der Eiweißträger Globin wird freigesetzt während das Häm zu Hämozoin umgestaltet und vom Erreger sofort kristallisiert wird. Die Naniten der Borg können sich nicht mehr festsetzen haben somit keinen Träger, über den sie sich verbreiten können.

„Malaria hat eine Inkubationszeit von mehreren Tagen. Solange wird es vermutlich nicht dauern, bis wir auf den ersten Kubus stoßen.“

Assjima nickte. „Ich weiß. Deshalb die eigenen Naniten. Sie setzen sich an den Erythrozyten fest und werden erst beim Angriff der Borg-Naniten aktiviert. Der Malaria-Erreger wird dann direkt in das Blutkörperchen injiziert. Ich habe das Plasmodium falciparum genetisch modifiziert, so dass es sofort eingreift und das Blutkörperchen spaltet.“

Megs Augen wurden noch größer. „Was einen unzweifelhaft einen sofortigen Schock erzeugen dürfte und innerhalb weniger Minuten hohes Fieber hervorrruft.“

„Ja. Innerhalb von 3-5 Minuten wird der Stoffwechsel komplett lahm gelegt sein und der Körper in einen komatösen Zustand fallen. Die Borg-Naniten müssen sich bar jeglicher Unterstützung durch den Organismus nun mit eigener Kraft voranbewegen. Bis sie die für eine Assimilation wichtigen Organe erreicht haben dürften Stunden vergehen.“

„Und dann hat das Fieber den Körper bereits getötet“ ergänzte Meg gleichermaßen fasziniert wie fassungslos. „Das bedeutet, dass die assimilierte Person noch eine winzige Chance hat, wenn sie schnell in die Krankenstation gebracht und das Blut komplett ausgetauscht werden kann.“

Die Deltanerin nickte. „Wenn es zu spät sein sollte, bleibt einem immerhin die Weiterexistenz im Kollektiv erspart. Und die Seele ist gerettet.“

„Wie lange bleiben deine Naniten im Körper?“

„Wenn sie nicht aktiviert werden, wird der Körper sie nach etwa 3 Tagen ausgeschieden haben. Sie sollten nur nicht mehr in den Wiederaufbereitungskreislauf des Schiffes gelangen.“

Meg schüttelte den Kopf. „Du machst keine halben Sachen, nicht wahr?“

„Ich will meine Erinnerungen für mich behalten dürfen. Was bleibt denn sonst noch? Eine seelenlose Biomasse mit kybernetischen Implantaten!“

Die Afrikanerin schaute Assjima lange schweigend an. Dann schob sie den Ärmel ihrer Uniform hoch und streckte ihr den nackten Unterarm entgegen. „Du bist sicher, dass es funktioniert? Dann bin ich es auch. Lieber tot als Borg. Bitte impfe mich zuerst.“

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Wie froh war sie, dass sie einmal (wieder) den Traditionen ihrer Kultur gefolgt war.

Behutsam strich sie mit den Fingerspitzen über den digitalen Filmrahmen, der die neuesten Bilder ihres Sohnes zeigte. Er war so wundervoll. Wie hatte sie es nur geschafft, etwas so Wunderbares, etwas so Perfektes zu schaffen? Und wie sehr war sie dankbar, dass er nicht hier an Bord des Schiffes war. Sondern auf Qo'noS – auf einem Planeten voller riesiger Klingonen, die eher sterben würden, als sich den Borg zu unterwerfen. Die eher sterben würden, als es zuzulassen, dass ihr Sohn ein Sklave werden würde..

Oh, bei allen Himmeln und Höllen zugleich, wie sehr vermisste sie ihn! Wie sehr musste sie sich immer wieder davon zusammenreißen, nicht einfach in ein Shuttle zu steigen und zu ihm zu fliegen! Nur, um einen Moment lang seine Haut zu riechen! Nur, um ihm beim Schlafen zuzusehen! Ja, sie würde im Moment auch lieber seine Windel wechseln als hier zu sein!

„Auf gar keinen Fall!“

Die lauten Stimmen von X'Kles und Peter aus dem Besprechungsraum drangen zu ihr und rissen sie aus ihrem kleinen Tagtraum, in den sie sich geflüchtet hatte. Seufzend gab sie dem Bilderrahmen einen Schmatz, erhob sich und verließ ihren Raum. Im Besprechungszimmer angekommen, folgte sie dem Disput zwischen X'Kles und Peter, dem noch ein paar andere Mitglieder des Hangardeckes beiwohnten.

„Aber damit würdest du nicht assimiliert werden!“

„Dafür tot! Erklär mir mal, inwiefern das besser sein soll!“

„Du willst also lieber als Bordrohne herumlaufen und uns an den Kragen?“

„Ich würde nicht mal mehr wissen, wer ihr seid! Aber wer sagt dir, dass Assjima es nicht gelingen könnte, mich zurückzuverwandeln? Das hat schon ein paar Mal geklappt!“

„Wenn Sie's könnte, hätte sie sich dann das ausgedacht?“

„Dann soll sie sich gefälligst mehr anstrengen, anstatt sich so einen Unsinn auszudenken ... ich kann es nicht fassen, dass ausgerechnet Assjima sich für einen Tod auf Raten ausspricht!“

„Oh Mann, willst du es nicht verstehen?“ Hilfesuchend blickte Peter um sich und entdeckte Milseya im Türrahmen. „Mili, sag deiner Stellvertreterin, dass es keine andere Option als die Impfung gibt!“

„Was für eine Impfung denn?“, gab jene überrascht zurück. Und noch während ihr Peter kurz zusammenfasste, was die Deltanerin anscheinend vorhatte, verdunkelte sich ihr Blick. „Und du heißt das gut?“, fragte sie anschließend.

„Ich weiß nur, dass ich lieber tot sein möchte als eine willenlose Drohne“, erklärte Peter.

„Und du glaubst, das wäre der einzige Weg?“

„Ja.“

„Nein“, gab Milseya mittlerweile zornig zurück. „Es gibt eine andere Lösung. Es gibt immer eine andere Lösung. Es muss einen anderen Weg geben, wie wir mit den Borg fertig werden können, verdammt noch mal! Wir haben uns bloß noch nicht genug angestrengt, ihn zu finden!“

„Aber..“

„Kein Aber!“, polterte Milseya dazwischen. „Ich werde auf gar keinen Fall dieser...dieser Euthanasie auf Verdacht zustimmen! Ihr könnt euch ja wie Feiglinge impfen lassen und dann verrecken! Ist ja viel einfacher, als zu kämpfen! Oder sich etwas Vernünftiges auszudenken! Oder etwas Verrücktes! Wollt ihr mir wirklich weiß machen, dass euch nichts eingefallen ist?“

Betretenes Schweigen breitete sich in dem Besprechungsraum aus.

„Überhaupt nichts?“

Keine Antwort.

„Das glaube ich ja nicht! Was bei allen Höllen ist mit euch los? Verdammt, habt ihr etwa bereits jetzt aufgegeben?“ Sie blickte jeden im Raum scharf an und die meisten sahen beschämt zur Seite.

Milseya schüttelte den Kopf. „Was ist mit der Idee, dass man Schützen oberhalb der Korridore platzieren könnte, um so besser zielen zu können?“

„Da man nicht weiß, wo die Borg in das Schiff eindringen werden, würde das bedeuten, dass man in allen Korridoren Schützen platzieren müsste“, gab X'Kles kopfschüttelnd zurück. „Und selbst wenn wir es schnell genug wüssten und die Schützen dorthin beamen würden, dann müssten sie mit hoher Wahrscheinlichkeit erst noch durch die Borg durch, um in die Schächte zu gelangen. Außerdem zeigen uns die bisherigen Begegnungen mit den Borg, dass diese selber gerne die Schächte nutzen..“

„Wir würden ihnen also potenzielle Drohnen auf dem Silbertablett liefern“, fasste Milseya zusammen, der nicht entgangen war, dass einer der Techniker beim Wort „Transporter“ für einen Moment zusammengezuckt war und nun unruhig auf seinem Platz hin und her rutschte. Verdammt noch mal, wie war nur sein Name?

„Die Idee mit den Jägeranzügen?“

„Die 'alten nischt gegen die Borgkanülen“, erklärte Claudette. „Man müsste das Material extrem verstärken – aber dann kann man gleisch einen Raumanzug anziehen. Wir wären dann aber nischt sehr beweglich.“

Wieder dieses Hin und Her des Technikers! Lieutenant Hi.... Ha... oder Ma...

„Wollen Sie uns was sagen oder haben Sie Hämorroiden?“, fuhr Milseya den Techniker an.

„Ähhhh..“

„Ja?“

„Was ist mit den Transportbändern?“

„Was für Transportbänder, Lieutenant?“, gab die Bajohaliianerin überrascht zurück.

„Nun, die Notfalltransportbänder“, erklärte der junge Mann.

Alle sahen ihn in überraschter Erwartungshaltung an. Er vermied es diese anzuschauen. So etwas machte ihn nervös. Milseya dagegen griff sich einen Stuhl und setzte sich. „Worauf wollen Sie hinaus“, fragte sie und versuchte ihre Stimme ruhig klingen zu lassen.

„Nun“, begann jener zögerlich. „Jedes Shuttle hat Notfalltransportbänder an Bord und auch auf der Community gibt es reichlich davon.“

„Richtig.“

„Nun, ich habe auf der Akademie mal einen Missionsbericht von der Enterprise gelesen, in dem Lt. Commander Data die Bänder derart manipuliert hatte, dass Captain Picard sich auf der Enterprise bewegen konnte, obwohl diese wohl in einem temporären Fragment gefangen war. Er konnte so das Schiff retten.“

Man hätte eine Stecknadel in Nanogröße auf den Boden fallen hören, so still war es in dem Raum.

„Man müsste den Phasendiskriminator so konfigurieren, dass es seinen Träger stets leicht in Phase versetzt.“

Sheridans Mond in klein“, erwiderte Milseya nachdenklich, zu der sich auch schon die Bezeichnung von Georges großem Wunder bei Neria herumgesprochen hatte.

„Ja Ma'am .. ich meine, Mili..“, nickte der Techniker.

„Das würde den Sicherheitsleuten einen immensen Vorteil verschaffen“, meinte Peter. „Sie könnten einfach zu den Borg gehen und sie ohne Gefahr eliminieren.“

„Wenn es funktioniert“, warf Milseya ein.

„Das Gleiche gilt auch für das medizinische Personal“, fuhr X'Kles fort. „Die können unbehelligt versuchen, die frisch Assimilierten wiederherzustellen.“

„Wenn es funktioniert.“

„Davon abgese'en können die Zivilisten, auch die Kinder, ein solches Band problemlos bedienen“, meinte Claudette.

„Wenn es .. wie lange würde es dauern, herauszufinden, ob die Bänder uns tatsächlich schützen? Und wie lange würde der Schutz andauern?“, wandte sich die Bajohaliianerin an den Techniker.

„Die Konfiguration dauert nicht lange“, entgegnete dieser. „Aber ich weiß nicht, wie lange die Phase aufrechterhalten bleiben kann, ohne dass es zu körperlichen Schäden kommt oder man vielleicht nicht mehr zurückkehren kann.“

Milseya rieb nachdenklich ihre Stirn. „Lieutenant, Sie werden ihre Idee Lt.Commander Sheridan vorstellen und sie dann gleich umsetzen. Lieutenant Wentworth wird Sie begleiten und Ihnen dabei zur Seite stehen.“

Der Techniker nickte.

Die Pilotin sah ihn lächelnd an. „Ich meinte, sofort, Lieutenant. Los, machen Sie sich auf die Socken!“

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Die Stimmung war unangenehm. Aiso stand im menschenleeren Frachtraum 2 und schaute hinaus auf die Sterne. Sie sahen aus wie immer. So friedlich – die Ruhe vor dem Sturm. Was machte er überhaupt hier ? Er wollte nicht hier sein, er wollte nicht nachdenken, sich nicht erinnern. Doch die Ruhe der Sterne, zusammen mit dem Wissen, das dieses Leben jederzeit enden könnte – das rief eine Stimmung hervor, die ihn nicht los lies, ihn gefangen nahm und zwang, über sein Leben und den Sinn seines Lebens nach zu denken, obwohl Aiso sich mit aller Kraft dagegen wehrte.

Sein Beitritt zu Föderation war eine Flucht gewesen. Definitiv! Er war geflohen vor seinen Gefühlen, vor dem Schmerz. Ungefragt stieg er wieder ihn ihm hoch, dieser uralte Schmerz, den er vergessen und verdrängen wollte. Er bemächtigte sich seiner Brust, raubte ihm fast den Atem. Eine Welle von schierer Panik drohte ihn zu überwältigen. Aiso krümmte sich ob des schieren Schmerzes, der sich seiner Brust bemächtigte. Zum Glück war er alleine im Raum. Keuchend drückte Aise seine Hand in seine Magengegend, irgendwo dort, wo er die Quelle des Schmerzes vermutete. Aber es nützte nichts. Aiso spürte das Blut in seinem Schädel pulsieren, als er auf die Knie sank.

Assjima hatte Miki von ihrem Gespräch mit Aiso erzählt. Dadurch war Miki's Respekt für Aiso nicht gerade gestiegen – im Gegenteil, Miki war jetzt felsenfest davon überzeugt, den Aurelianer nicht zu mögen. Miki hatte gerade seine Schicht beendet. Im Frachtraum hatte er eine Kiste mit frischen Kartoffeln gelagert. Er hätte sie auch einfach hochbeamen können, doch er ging die paar Schritte noch zu Fuss. Als er den Frachtraum betrat blieb er erschrocken in der Türschwelle stehen. Da war dieser dreimal verfluchte Aurelianer schon wieder, musste er dem jetzt dauernd über den Weg laufen? Erst auf den zweiten Blick fiel ihm auf, das irgendetwas nicht stimmen konnte. Der Aurelianer kauerte nach vorne gebeugt am Boden und rang nach Luft. Sollte er Assjima rufen? Andererseits konnte er auch einfach rückwärts wieder aus dem Raum treten und den Aurelianer verrecken lassen. So schnell wie dieser Gedanke in seiner Wut aufgetaucht war, so schnell schob er ihn auch wieder beiseite. Nein das konnte er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Er wusste was richtig und auch seine Pflicht war.

„Perkele! Saatana! Vittu!“ fluchte er. Schnell eilte er zu Seitenwand des Raumes und riss den Erste-Hilfe Kasten von der Wand. Zügig entnahm er dem Kasten ein Hyperspray, und setzte es Aiso an den Hals.

Fast zeitgleich mit dem Zischen, setzte das Gefühl der Erleichterung ein. Der stechende Schmerz verebbte und Aiso bekam wieder Luft. Er schloss die Augen und atmete einige male tief durch. Als er die Augen wieder öffnete blickte er in das grinsende Gesicht, das ihm nur all zu bekannt war.

„Hey Goldkehlchen, geht’s wieder oder muss ich einen medizinischen Notfalltransport einleiten?“ fragte Miki keck.

„Sie?!“ antwortete Aiso, aber es war nicht wütend, oder aufbrausend, sondern müde und mit einem beinahe traurigen Unterton.

„Ja ich – ich hab ihnen das Leben gerettet, sie schulden mir was!“ freute sich Miki über die Gelegenheit, dem Aurelianer irgend etwas fieses aufs Auge zu drücken, so als Ausgleich seiner Schuld.

„Sie übertreiben“ antwortete Aiso müde und mit zittriger Stimme während er sich langsam wieder aufrichtete, aber nur um sich gleich wieder hin zu setzten.

„Hey Vorsicht, lassen sie sich etwas Zeit, es sei den sie wollen der Krankenstation doch noch einen Besuch abstatten." vermeldete Miki.

Irgendetwas stimmte hier nicht. Miki beobachtete den Aurelianer verwundert. Er kannte Aiso als harten, kalten unberechenbaren, gemeinen, fiesen - ja sogar diabolischen Teufel mit Flügeln, der keinerlei Feingefühl besass. Nun aber, glitzerten seine dunklen Auge– und liessen eine schwindelerregende Tiefe erkennen. Der Ton in dem Aiso sprach war nicht mehr hart und gefühllos, sondern beinhaltete einen ganze Welt voller tiefer Trauer und Resignation. Es machte überhaupt keinen Spass diesen Aiso zu ärgern. Ein bisschen verdrossen ob dieser Erkenntis, das er wohl diesmal auf seine wohlverdiente Rache verzichten musste, setzte er sich neben Aiso.

„Haben sie so etwas öfters?“ fragte er vorsichtig.

„Selten.“ antwortete Aiso knapp.

„Sie sollten zu Assjima, die kann ihnen bestimm helfen.“

Irgend etwas schien ihn an dieser Aussage zu amisieren, den Aiso lachte kurz auf, aber im Gegensatz zum letzten mal war es diesmal kein fieses Lachen, sondern eher ein frustriertes.

„Ich befürchte, das dies nicht biologisch bedingt ist“, antwortete der Aurelianer langsam, als müsste er sich jedes Wort genau überlegen. „Sind sie…. nicht mehr böse auf mich?“ fragte er nach einem Augenblick der Stille.

„Oh doch und wie!“ sagte Miki schnell "Aber... im Unterschied zu ihnen hab ich einfach….wie soll ich sagen.. mehr Stilgefühl" er versuchte zu grinsen, aber es misslang ihm ein bisschen.

„Soso, was sie nicht sagen. Es dürfte nicht all zu schwer sein, mehr Stilgefühl zu haben, als ich."

Miki zögerte. Versuchte ihn der Aurelianer zu veräppeln? Nein, in diesem Blick lag kein Hohn, nicht einmal eine klitzekleine Spur davon.

„Es… tut mir leid was auf dem Holodeck passiert ist!“ meine Aiso schliesslich. Und Miki wusste das es nicht gelogen war.

„Ich verstehe nur nicht… Wieso?“ frage Miki den Aurelianer.

„Ich auch nicht!“ antwortete Aiso und grinste.

„Das ist zu billig, damit lass ich sie nicht davon kommen!“ stellte Miki fest.

„Natürlich nicht. Hab ich irgendwie auch nicht erwartet. Haben sie schon jemals jemanden umgebracht?“ fragte Aiso überraschend.

Miki schweig eine Weile. „Nein, nicht wirklich“ antwortete er dann.

„Wissen sie – jedes Mal wenn sie jemanden töten – dann töten sie auch einen Teil von sich selbst. Und genau deshalb sind die Borg die schlimmsten Gegner die es gibt. Wenn sie z.b. einen Jem’Hadar töten, dann können sie das noch irgendwie vor sich selbest rechtfertigen – Ich mein diese Dinger wurden nur dazu gezüchtet dich zu töten. Aber wenn sie einen der Ihren töten, einen Menschen denn sie gemocht - vieleicht sogar geliebt haben – dann ist es, als würden sie sich selbst erschiessen, es ist ein Stück weit Selbstmord, so gesehen.“ erzählte Aiso.

„Aber es sind die Borg, sie töten - bzw assimilieren dich genau so – wo ist da der Unterschied zu den Jem’Hadar?“ widersprach Miki

„Der Unterschied liegt nicht bei ihnen, sondern bei uns! Wir sehen in den Borg immer noch was sie mal waren. Freie Wesen – vielleicht sogar solche die wir einmal gekannt haben. Das macht es uns viel schwerer mit dem Schuldgefühl klar zu kommen.“

„Sie hatten doch aber auch noch nie mit den Borg zu tun!“ stellte Miki die Ungereimtheit fest.

„Nein, die Ehre hatte ich noch nicht.“ bestätigte Aiso

„Woher wollen sie dann wissen, wie es sein wird?“ fragte Miki.

Aiso erhob sich und wandte sich ab. „Ich weis es eben.“ gab er von sich, bevor er den Raum verliess und einen verwirrten Miki zurück liess.

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Da sein Vorgesetzter auch wieder mal Brückendienst verrichten musste, hatte Lieutenant Sean Coleman im Moment die OPS-Zentrale inne. Gerade hatte er ein Gespräch mit Captain John Boskov, Spitzname "Hannibal" von der Rock Crusher geführt. Der etwas bärbeißige ältere Mann, der die ganze Zeit auf einer Art Zigarre herumgekaut hatte schien mit den Evakuierungs-Plänen einverstanden zu sein. Dennoch hatte er etwas finster dreingeschaut, als Coleman erwähnt hatte dass auch die Orioner anboten die Zivilisten von der Community in Sicherheit zu bringen. Es war Boskov nicht ganz zu verübeln, denn offenbar hatte er in der Vergangenheit negative Erfahrungen mit den Orionern gemacht, die ihn nun immer wieder auszustechen schienen.

Doch selbst nach erfolgreicher Beendigung dieses im Grunde nur kurzen Gesprächs war an Ruhe nicht zu denken, denn schon stand Lieutenant Elenora Guttler in ihrem Exo-Skelett im Eingang und erblickte den OPS-Offizier.

"Ah, Sie sind es", begrüßte die Archäologin ihn, die offensichtlich erwartet hatte seinen "Boss" zu sehen.

"Ja, falls Sie zu Lieutenant Delama wollen der ist gerade auf der Brücke... Ich hoffe aber ich kann Ihnen ebenfalls behilflich sein."

"Eigentlich wollte ich nur mal hier vorbeischauen... In unserer Abteilung ist mindestens die Hälfte vor Panik wie gelähmt, sie sind fest davon überzeugt ihr Ende sei gekommen und viele sind gerade dabei ihr Testament und diverse andere Abschieds-Schreiben zu verfassen."

"Ja ja, was soll man von Blauhemden schon anderes erwarten", grinste Coleman, "aber bevor diese Angsthasen tatsächlich sich und ihre Kameraden in Gefahr bringen, sollten wir sie vielleicht zusammen mit den Zivilisten evakuieren. Allerdings befürchte ich, dass man sie hinterher wegen Dessertion vor Gericht stellt..."

"Das denke ich auch, deshalb habe ich schon drei von diesen verstörten und jammernden Crewmen auf meine Art Mut eingeflöst. Es ist schon erstaunlich wie verschieden die Leute mit der drohenden Gefahr umgehen."

"Ihnen auf Ihre Art Mut eingeflöst? Lassen Sie mich raten: Sie haben Ihnen links und rechts eine reingehaut und sie dabei verbal 'aufgebaut'?" Coleman musste kurz und schallend lachen. "Aber Sie haben Recht, jeder versucht auf seine Art mit der Situation fertig zu werden... Einige stürzen sich auf die Pläne antiker Projektilwaffen, weil sie sich zufällig als effiziente Verteidigung gegen die Borg erwiesen haben und sie denken mehr sei besser. Über Fähnrich Dixon habe ich zum Beispiel gehört, dass er eine tragbare Maschinenkanone mit mindestens sechs drehbaren Läufen replizieren wollte. Aber ich sage Ihnen: Selbst wenn man diesem Typen die schwerste Kanone in die Hand drückt die er gerade noch tragen kann, sobald der erste Borg vor ihm steht macht er sich vor Angst in die Hosen und läuft davon. Allerdings: Noch nicht einmal ich kann garantieren dass ich nicht genauso handel würde."

Guttler nickte leicht. "Ich denke der Impuls, einfach wegzurennen dürfte bei jedem vorhanden sein der auch nur halbwegs klar bei Verstand ist. Es ist aber auch schwer sich gegen die Borg zur Wehr zu setzen... Von Projektilwaffen, egal welcher Art halte ich persönlich rein gar nichts. Meiner Meinung nach wiegen sie einen zu sehr in falscher Sicherheit und dürften im Extremfall sogar mehr schaden als nützen. Ich habe es daher vorgezogen die Kraft meines Exo-Skeletts auf Maximum zu stellen, was mir zusammen mit meinem körperlichen Training fast die Stärke eines Klingonen oder Andorianers verleiht. Dazu noch ein großes Messer mit Tritanium-Schneide und ich denke, ich kann mit den meisten Drohnen fertig werden die sich mir in den Weg stellen sollten."

"Keine schlechte Idee, aber Sie sollten trotzdem mit dem orionischen Gewehr trainieren. Das ist ein Befehl Lieutenant Junior Grade, und kommt von ganz oben!"

"Aye aye Sir, aber nicht mehr als unbedingt nötig ist", erwiderte die Elaysianerin und salutierte grinsend. "Aber sagen Sie, werden Sie sich impfen lassen als zusätzlichen Schutz?"

"Oh, Sie reden von der Idee die Dr. Assjima hatte... Ich bin offen gesagt noch unschlüssig. Immerhin haben wir schon erfolgreich assimilierte Individuen zum Teil sogar nach Jahren wieder aus dem Kollektiv entfernen können, während die Impfung im Falle eines Assimilations-Versuchs fast zwangsläufig zum Tod führen dürfte."

"Ich verstehe Ihre Zweifel, mir behagt gerade die Idee des langsamen Siechtums nicht, das hasse ich genauso wie eine Assimilation. Wenn es etwas gäbe, das mich sofort töten würde sobald die erste Nanosonde in meinen Blutkreislauf geriete, würde ich es ohne zu zögern nehmen. Aber einfach so vom Fieber niedergestreckt zu werden..."

"Ha, Sie klingen schon wie eine Kriegerin! Könnte es vielleicht sein dass Sie die falsche Uniform tragen?"

"Ganz sicher nicht, das ist nur meine persönliche Einstellung. - Ich möchte ja nicht zu neugierig wirken, aber womit beschäftigen Sie sich da?", fragte Guttler und deutete auf die PADDs von denen Coleman gerade wieder eines in die Hand genommen und stirnrunzelnd betrachtet hatte.

"Sie tun wohl alles um das Schießtraining mit dem Orion-Gewehr so lange wie möglich aufzuschieben?"

"Ja, und wenn ich Ihnen wirklich bei einem Problem behilflich sein könnte wäre es mir eine umso größere Freude."

Der OPS-Offizier lachte. "Also gut, allein schon weil Sie so ehrlich sind dürfen Sie noch ein Weilchen bleiben. Also ich habe hier die Liste aller Schiffe, die in der letzten Zeit in dieser Gegend überfallen wurden. Das ist an sich nichts Besonderes, nur die Häufigkeit hat etwas zugenommen. Alle Überfälle fanden schnell statt und nur anhand von Restsignaturen ließen die Angreifer sich als Ferengi, Nausicaaner und Orioner sowie einiger weiterer Piraten identifizieren."

"Vielleicht eine 'Allianz der Vereinten Piraten' die auf ihre Weise gegen die Borg vorgehen will?", mutmaßte die Archäologin.

"Schon möglich, aber die Zielgerichtetheit die auf die gesamten Überfälle hinweist bereitet sicher nicht nur mir Kopfschmerzen. Ich meine, hauptsächlich wurde Material gestohlen das zum Bau von Raumschiffen verwendet wird. Mehr noch, auch Thoron-Generatoren und das dazugehörige Thoron wurden entwendet - damit lassen sich auch heute noch effektive Blockade-Felder gegen Sensoren erzeugen."

"Passt alles zu einer Verschwörung von Piraten... Auch wenn ich eine derartige Zusammenarbeit offen gesagt nur schwer vorstellen kann."

"Genau das ist der Punkt. Noch nicht einmal die Borg könnten Nausicaaner und Orioner dazu bringen, so gezielt zusammenzuarbeiten. Ich meine, eher bringen die sich gegenseitig um als sich assimilieren zu lassen. Dann sind da auch immer noch die verschwundenen Horchposten und Stützpunkte, die eindeutig von den Borg entwendet wurden."

Lieutenant Guttler holte tief Luft. "Okay - und was hat das eine mit dem anderen zu tun?"

"Auf den ersten Blick gar nichts, aber bedenken wir einmal Folgendes: Captain Janeway hat während Ihrer Zeit im Delta-Quadranten den Borg gezeigt, dass ein einzelnes kleines Schiff unter günstigen Umständen selbst einer Vielzahl deutlich größerer Kuben gefährlich werden kann. Und dann erst dieser entscheidende Vernichtungs-Schlag mit Hilfe von Admiral Janeway aus einer alternativen Zukunft. Wenn Sie die Borg wären, wie würden Sie sich nach so einer Nummer fühlen?"

"Soweit ich weiß unterdrücken die Borg sämtliche Emotionen ihrer Drohnen und somit auch des gesamten Hive-Bewusstseins... Aber nach einer derartigen Niederlage und weitestgehenden Zerstörung des Kollektivs wäre es durchaus denkbar, dass gerade diese Kontrollen nicht mehr effektiv funktionieren. Dann wären wohl Wut und vor allem der Wunsch nach Rache die einleuchtendsten Emotionen, die die überlebenden Borg verspürt haben dürften."

"Genau das meine ich auch. Und selbst wenn die Kontrolle bald wieder hergestellt worden sein sollte, unterschwellig könnte diese Wut das Kollektiv noch immer beeinflussen. Zumindest dürften sie aus sämtlichen Begegnungen mit Janeway in egal welcher Form auch immer eines gelernt haben: Man kann der Föderation nicht trauen und wie schon gesagt: Ein kleines Schiff kann zuweilen mehr ausrichten als Tausend Kuben - letzteres allerdings bildlich verstanden."

"Also wollen Sie darauf hinaus, dass die Borg in Wahrheit hinter all diesen Überfällen stecken und sich eine Flotte aus kleineren Raumschiffen aufbauen wollen?"

"Zumindest sollten wir diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Energiesignaturen lassen sich leicht fälschen solange der Überfall wie stets geschehen schnell vor sich geht. Und ein Kubus dürfte aufgrund seiner Größe eine geeignete und maximal geschützte Werft abgeben, aber die Baurarbeiten könnten auch außerhalb stattfinden, womöglich vor sämtlichen Sensoren durch Thoron-Felder verborgen."

"Dann verstehe ich aber immer noch nicht ganz wie die verschwundenen Horchposten... Augenblick Mal, meinen Sie deren Besatzung wird nach der Assimilation für die Schiffe verwendet?"

"Das und wahrscheinlich deren technische Ausstattung. Zusammen mit den fortgeschrittenen Computersystemen der Borg dürfte eine Flotte von relativ wenigen, aber umso wendigeren kleineren Borg-Schiffen, die wir höchstwahrscheinlich noch nicht einmal auf Anhieb als solche erkennen deutlich mehr Schaden anrichten, als wenn ein Riesen-Kubus für alle sichtbar durch die Galaxie gondelt."

"Puh... Also auf diese Erkenntnis muss ich erst mal doch ein Schießtraining absolvieren. Denn wenn die Borg tatsächlich mit einer solchen Hinterlist vorgehen sollten, sollten wir ihnen alles entgegenstellen was wir zur Verfügung haben." Mit diesen Worten verließ Guttler wieder die OPS-Zentrale.

Coleman saß danach noch einige Augenblicke nachdenklich auf seinem Stuhl ehe er Lieutenant Delama seine Vermutungen in einer Nachricht zusammengefasst schickte. Dieser meinte prompt dass an den Gedankengängen seines Stellvertreters tatsächlich etwas dran sein könnte und schickte die Nachricht weiter an alle Führungs-Offiziere einschließlich des Captains.

Bearbeitet von Kentan Delama
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Shannon McGregor hatte in den letzten Stunden dafür gesorgt, dass die Kinder über die Borg und deren Lebensweise sich informierten. Zu versuchen die Kinder vollständig davon zu isolieren hielt die Lehrerin für zwecklos. Zumal die ältesten Schüler, dass ganze relativ schnell durchschauen würden.

Auch wurde dabei die Evakuierung angesprochen. Dabei hörte Michael Sheridan schweigend zu. Er wusste, dass sein Vater nur noch Überstunden schob, um das Schiff für den Kampf vorzubereiten. Und trotzdem würde es nicht reichen. Er selbst konnte nichts dagegen tun. Nur in diesem Klassenzimmer zu sitzen und den Ausführungen der Lehrerin zuzuhören. Auf der Krankenstation konnte er sich auch nicht betätigen. Meg Harrison hatte den Teenager nach draußen geschickt und gemeint er solle sich auf die Evakuierung vorbereiten.

Die Angst und Besorgnis, die Michael im Gesicht der resoluten Krankenschwester sah, waren nicht gerade ermutigend. In den Monaten, wo Michael bereits ab und zu in der Krankenstation aushalf, lernte er die Afrikanerin als jemanden kennen, die sogar einen vulkanischen Hohenpriester Beine machen konnte.

Dann war noch sein Vater. Er war nur noch im Quartier, um mal für knapp 5 Stunden zu schlafen. Nur Jenax war noch länger anwesend und kümmerte sich um ihn und seine Geschwister. Wenn sich sein Vater in der Arbeit vergrub, war das meist kein gutes Zeichen. Meistens geschah dies nur, wenn George Sheridan persönlich keinen Ausweg sah.

McGregor beendete den Unterricht und schickte die Schüler in deren Quartiere zurück. Beinahe schweigend verließen die Kinder den Klassenraum. In den Minuten bis Michael das Quartier betrat dachte er angestrengt nach.

Dass die Borg keine normalen Gegner waren, war Michael bewusst. Doch irgendwie beschlich den Jungen das Gefühl, das es diesesmal anders sein musste. Sonst würde man unter anderem nicht eine Evakuierung in Betracht ziehen. Immerhin wurde die Prometheus-Klasse unter anderem auch für den Kampf gegen die Borg konstruiert.

Als die Schotten sich hinter ihm schlossen, wanderte sein Blick durch den Raum. Auf dem Schreibtisch waren einige PADDs verteilt sowie zwei Deskviewer. Michael wusste nur, dass sein Vater in letzter Zeit auch hier viel gearbeitet hatte. Die Schotten teilten sich erneut und Amanda betrat das Quartier.

„Hast Du schon Mom und Dad gesehen?“

„Nein noch nicht.“

Amanda war bereits im Kinderzimmer verschwunden während Michaels Blick wieder zum Schreibtisch zurückkehrte. Er ging darauf zu und nahm sich das erste Padd. Auf diesem waren die Berichte von den Überfällen gespeichert die Mili und Delama verfasst hatten. Vorsichtig überflog er die Zeilen. Dann setzte er sich auf das Sofa und begann zu lesen.

Im Kopf des Jungen bildeten sich Bilder die Szenen zeigten, wo ein Borgkubus die Frachter und Außenposten überfiel und dabei falsche Spuren legte. Michael hatte auch Gespräche von seinem Vater und anderen Offizieren mitbekommen, die sich darüber unterhielten. Besonders von Lieutenant Delama konnte er viel aufschnappen, da dieser mit der beinahe gleichen Kauzigkeit wie man sie Vinara Shral zuschreiben konnte, nach einer Möglichkeit zur Evakuierung suchte. Die Community war eben trotz ihrer beinahe 450 Meter länge ein relativ kleines Schiff auf dem so gut, wie nichts geheim blieb.

„Müssen wir wegen diesen doofen Borg vom Schiff?“, fragte Amanda vorwurfsvoll. Dabei lehnte sie sich an den Türrahmen. Ihre Augen zeigten Angst und auch Unruhe.

„Ja, müssen wir. Du hast ja McGregor gehört. Sie sind gefährlich, gnadenlos und was sonst noch.“

„Gefährlicher als die Breen oder die Jem Hadar?“

„Ich weis es nicht. Aber Mom und Dad sowie Mili, Assjima, sie alle scheinen Angst vor den Borg zu haben.“

„Das habe ich auch gemerkt. Trotzdem will ich nicht weg. Ich will bei Dad sein.“

„Das wird nicht gehen Amanda. Der Captain wird dies sogar angeordnet haben.“

„Captain Tanrim hätte so was nicht gemacht“, erwiderte das Mädchen trotzig. Was ist das eigentlich, was Du da liest?“

„Irgend so ein Bericht. Da geht es um Überfälle im ganzen Sektor.“

„Ach so“, Amanda warf ebenfalls einen Blick darauf.

Bearbeitet von George Sheridan
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„Was bei allen Höllen hast du dir dabei eigentlich gedacht?“

Milseya stand kopfschüttelnd vor der deltanischen Ärztin. Ihre anfängliche Wut war schon längst verraucht – doch ihre Stimme verriet, wie fassungslos sie immer noch über deren so genannte Impfung war.

Assjima legte die Gabel beiseite und schaute auf. „Hallo Mili.“ Sie ahnte, was die kleine Pilotin so erboste. Doch man konnte bei ihr nie wirklich sicher sein. „Was soll ich mir wobei gedacht haben?“ fuhr sie fort und schob den vollen Teller mit gebratenen Zucchini von sich.

„Du weißt, genau wovon ich spreche, Assjima. Nämlich von deiner „Todes-Impfung“. Verdammt nochmal! Wie konntest du nur? Ausgerechnet du!“

„Todesimpfung?“ Assjima deutete auf den leeren Stuhl ihr gegenüber. „Setz dich doch … du nennst es Todesimpfung? Nun, das liegt sicherlich im Auge des Betrachters.“

Milseya setzte sich ohne den Blick von der Deltanerin zu lassen. „Nun, dann sag mir doch, wie du das siehst.“

„Ich sehe es als eine Möglichkeit, die nächste Ebene zu erreichen … einen Schritt weiter zu gehen“ antwortete die Ärztin müde. Wie oft hatte sie diese Diskussion in der letzten Stunde geführt? Zehn Mal? Fünfzehn Mal? „Das was du Todesimpfung nennst bezeichne ich als letzte Hoffnung. Lieber mache ich einen Schritt ins Unbekannte als dass ich die Existenz im Kollektiv als Alternative akzeptiere.“

„Die nächste Ebene? Letzte Hoffnung?“ Milseya war von ihrem Stuhl aufgesprungen. „Bist du verrückt geworden? Du siehst den Tod als letzte Hoffnung? Als letzten Ausweg? Du, die das Leben als das höchste Gut verehrt? Du, dir mir noch vor ein paar Monaten auf Neria eine Lektion über Feinde und dass man sie am Leben lässt, erteilt hat?“ Sie gab einen verächtlichen Laut von sich. „Und dann glaubst du auch noch, du hättest das Recht, andere in deine Probleme mit den Borg mithineinziehen? Für wen hälst du dich?“

„Ich ziehe niemanden mit hinein … Setz dich bitte wieder hin.“ Assjima rieb sich die Nasenwurzel und fuhr leise fort: „Im Gegensatz zu mir hat der größte Teil der Crew die Freiheit, sich zu entscheiden.“

Milseya dachte nicht daran sich zu setzen. „Oh nein, so einfach werde ich es dir nicht machen! Wie auch immer, wer auch immer es war, meine Leute reden über nicht anderes als deinen einfachen Ausweg! Ob du willst oder nicht, du bist dafür verantwortlich, wenn Crewmitglieder sterben werden, nachdem sie sich haben impfen lassen und dann das Pech haben, assimiliert zu werden. Du! Und nicht die Borg! Und was macht dich so verdammt besonders, dass du glaubst, keine andere Wahl zu haben! Dass du dir nicht etwas besseres hast einfallen lassen als das!“

Die Deltanerin lehnte sich zurück und fixierte Milseya mit ihren blauen Augen, die plötzlich einen harten Glanz angenommen hatten. „Wer sagt, dass Crewmitglieder nach der Assimilation sterben? Und wer behauptet, dieser Ausweg (sie spukte das Wort beinahe aus) sei einfach? Ich habe in der letzten Stunde so verdammt viel Mist gehört, dass ich mich inzwischen wirklich frage, ob überhaupt jemand verstanden hat, wie sich meine Maßnahme auswirken wird. Irgendjemand hat von langem Siechtum gesprochen. Andere waren felsenfest der Ansicht, dass sie augenblicklich tot umfallen würden, sobald die Assimilationsröhrchen ihren Hals auch nur berühren … so ein Schwachsinn! Und jeder zweite stellte genau dieselbe Frage: warum habe ich mir nichts Besseres einfallen lassen? Ich weiß nicht, für wen ihr mich alle haltet, aber ich bin nur eine Ärztin. Hunderte von Sternenflottenmedizinern haben in der Vergangenheit nach einem Ausweg gesucht. Spezielle Schutzanzüge, Halskrausen, Nanosonden, welche die Borg-Naniten angreifen und vernichten sollten … niemand hat etwas Besseres gefunden. NIEMAND! Und du stellst dich hier hin und wirfst mir vor, dass ich in wenigen Tagen nicht in der Lage war, den Gordischen Knoten zu lösen, den die gesamte Förderation seit Jahren versucht, aufzuknoten?“

„Ja – das tue ich!“, gab Milseya zurück. „Weil du es immer tust. Weil du es kannst. Weil du – ob du es willst oder nicht – eine, nein die moralische Instanz an Bord dieses Schiffes bist. Du bist ein Gradmesser für die Crew, ob ihr Handeln ethisch ist oder nicht. Und wenn du für dich erklärst, dass dies dein Ausweg ist, dann werden dir die Leute hier folgen! Weil du es sagst! Weil du es für richtig hälst! Dass es nur richtig für dich sein mag – und selbst das bezweifle ich – das wollen die anderen nicht hören. Wenn der Doc aufgibt, dann müssen wir alle aufgeben – verdammt nochmal, wenn ich die Zeit hätte, dann würde ich Medizin studieren, nur um dir zu beweisen, dass du falsch liegst!“

„Tu das lieber nicht“ lächelte Assjima müde. „Und ich habe nicht aufgegeben … ich habe nur Vorsorge getroffen. Im Falle, dass ich diesen Knoten nicht lösen kann, möchte ich ihn lieber mit dem Schwert zerschlagen. Diese Impfung … Verdammt! Warum musste Meg nur dieses unmögliche Wort in Umlauf bringen? Sie bedeutet keineswegs den sofortigen Tod. Sie löst einen komatösen Zustand aus, der verhindert, dass sich die borgschen Nanosonden ausbreiten können. Je nach Konstitution und Spezies bleiben zwischen einer und fünf Stunden Zeit, das Blut zu reinigen. Ich gebe zu, dass es eine kleine Chance ist. Aber es ist immerhin eine Chance.“

„Ja - aber mit Sicherheit nicht die einzige – wie viele hier glauben.“ Jetzt setzte sich Milseya und dachte einen Moment lang nach. „Ist es wahr, dass du diese Chance entwickelt hast, nachdem du die Erinnerungen des Borgs gesehen hast? Ich habe gehört, dass du gesagt haben sollst, dass du dir ein assimiliertes Leben ohne Emotionen nicht vorstellen kannst.“

Die Deltanerin schüttelte den Kopf „Nein … nicht die Emotionen. Es sind die Erinnerungen. Die Bilder derer an denen ich hänge, die ich liebe … die mich als Individuum ausmachen. Elijah hat mir einmal wieder ein Gedicht aus seiner Sammlung zugesteckt. Dieser Spinner schafft es jedes Mal, den Finger in die Wunde zu legen.“ Sie griff in die Tasche, zog den Zettel hervor und schob ihn zu Milseya über den Tisch:

Einen vergänglichen Tag lebt' ich und wuchs mit den Meinen,

Eins ums andere schon schläft mir und fliehet dahin.

Doch ihr Schlafenden wacht am Herzen mir,

in verwandter Seele ruhet von euch mir das entfliehende Bild.

Und lebendiger lebt ihr dort,

wo des göttlichen Geistes Freude die Alternden all,

alle die Toten verjüngt.

„Ich weiß nicht einmal, von welchem Dichter es stammt.“

Milseya las das Gedicht und seufzte leise. „Ich habe nicht den leisesten Schimmer – aber ich begreife, was du meinst.“ Sie schob den Zettel wieder zurück. „Und ich glaube, dass du dich irrst.“

"Wobei irre ich?“

„Dass man seine Erinnerungen verliert, wenn man assimiliert wird.“

„Nein – ich irre nicht. Nicht in dieser Sache. Der Borg, den wir untersucht haben, hatte nur noch die Erinnerungen die ihm das Kollektiv gewährte. Als die Verbindung des Kollektivs durch Janeways Virus unterbrochen wurde war da nichts als Leere. Dann folgte eine Art Reset. Nur kollektive Bilder. Und dann lag er da vor mir. In seinem Tod unendlich einsam … sie haben ihm seine Seele geraubt, sie ins Kollektiv eingeführt … seine Bilder, seine Erinnerungen wurden auf ein Micro-My dezimiert, die Essenz der Seele verwässert, mit Billionen anderer vermischt …“ Die Stimme der Deltanerin versagte. Sie hielt kurz inne und holte Luft. „Der körperliche Tod ist eine Sache … das bleibt keinem von uns erspart. Aber die Vernichtung der Seele … nein … niemals!“

Milseya schüttelte den Kopf. „Bevor du dich derart festlegst, möchte ich, dass du mir genau zuhörst. Als wir erfuhren, dass wir es mit den Borg zu tun haben, da habe ich alles was es über die Borg in den Datenbank zu lesen gibt, immer und immer wieder gelesen. Du auch?“ Sie rückte ihren Stuhl näher an den Tisch heran. „Picard erzählt in einem Bericht, dass er entsetzt war, als er das Ausmaß der verheerenden Zerstörung sah, zu der er beitragen hatte. Weil er wusste, wie viele Leben zerstört worden waren. Leben von Personen, die er kannte. Er erinnerte sich an diese. Seven of nine erinnerte sich nachdem sie wieder Mensch geworden war, an ihre Eltern. Ebenso ein gewisser Icheb, der auch assimiliert worden war. Assjima, die Borg haben nicht die Macht, uns die Erinnerungen an ein früheres Leben zu nehmen! Sie können diese nicht chirurgisch aus uns entfernen. Nein, sie gehen anders vor. Sie unterdrücken unsere Emotionen und machen damit unsere Erinnerungen wertlos, denn in Wahrheit sind unsere Erinnerungen nur dann für uns wertvoll wenn wir damit ein Gefühl verbinden. Nur dann haben sie einen Wert für uns. Der Schmerz, den wir bei der Geburt eines Kindes empfunden haben, die Liebe zu einem Mann.. Wut, Ärger, Lust, Freude – all das machen unsere Erinnerungen aus. Wird uns die Emotion genommen, wird uns die Erinnerung genommen. Das haben die Borg begriffen. Daher haben sie diese ihren Drohnen genommen. DAS macht sie kontrollierbar. Und die Borg umso mächtiger.“

Mili – sag mir, bei wie vielen Personen die Assimilierung rückgängig gemacht wurde? Zehn? Zwanzig? Lass es meinetwegen einhundert sein. Wie groß ist die Chance, dass du deine Erinnerungen und deine Emotionen zurück bekommst? Wenn ein Borg stirbt, so bleiben seine unterdrückten Emotionen und Erinnerungen im Kollektiv zurück. Gebunden und kontrolliert – solange das Kollektiv existiert.“ Assjima schüttelte energisch den Kopf. „Ich bin Priesterin. Ich kann meinen festen Glauben an eine unsterbliche Seele nicht einfach nach Bedarf beiseite legen. So unlogisch es auch scheinen mag. Diese Kreaturen können mir mein Leben rauben, aber nicht die Unsterblichkeit meiner Seele. Und damit meine ich eine Unsterblichkeit außerhalb der kollektiven Erinnerungen.“

„Und wenn es nur einer wäre – man kann es rückgängig machen! Du kannst es rückgängig machen!! Milseya sah ihre Freundin an. „Ich bin der festen Überzeugung, dass du es sogar verhindern kannst – aber nicht mit dem Tod als andere Alternative! Es gibt Berichte von Lt. Commander Data, über Borg, die nur vom Kollektiv getrennt waren und sich ihrer selbst wieder bewusst wurden. Aber sie fühlen sich derart alleine, dass sie sich Datas Bruder anschlossen um wieder Teil von etwas zu sein. Trotz des Kollektivs war immer noch deren Individualität vorhanden – nenn dies von mir aus auch Seele. Verstehst du denn nicht? Wenn du eine Möglichkeit findest, den Borg ins Handwerk zu pfuschen, wenn du eine Möglichkeit findest, dass sie uns nicht unsere Emotionen nehmen können und damit unsere Erinnerungen an unsere Freunde, unsere Familie, dann können sie uns nicht so kontrollieren wie sie wollen! Unsere Emotionen werden im steten Widerspruch zu ihren Zielen stehen – die meisten von uns werden eher emotional und damit nach den eigenen ethischen Maßstäben agieren, als nach den Befehlen des Kollektivs. Und nicht nur das – da die Assimilierten mit dem Kollektiv verbunden sein werden, wird sich diese emotionale Rebellion auf das ganze Kollektiv auswirken. Und damit hast du sie besiegt.“

Die Ärztin stütze das Kinn in die Hand und betrachtete Milseya nachdenklich. „Du … du schlägst vor, dass ich nach einer Möglichkeit suchen soll, die es den Borg unmöglich machen soll, bei ihren Opfern Erinnerungen und Emotionen zu unterdrücken oder gar zu vernichten?“

„Jepp.“

„Du verlangst Unmögliches …“

„Nichts ist unmöglich. Nicht für dich. Nicht für uns. Nicht für dieses Schiff“, Milseya grinste unverschämt. „Und solange du dir noch nicht mal ein paar Stunden lang den Kopf darüber zerbrochen hast, will ich nicht hören, dass es unmöglich ist! Selbst im 20. Jahrhundert war es möglich Schlafpatienten wieder erwachen zu lassen und sie Emotionen spüren und zeigen zu lassen und du willst mir erzählen, dass wir es vier Jahrhunderte später nicht schaffen, ein paar biochemische Prozesse und ein paar Hormone zu steuern? Wenn du es schaffst, dass die Nanosonden nicht an irgendwas andocken können, dann kannst du es auch schaffen, dass die Dinger nicht irgendwas unterdrücken können..“

"Hm … Eine Feedback-Schleife … Reset … neu aufspielen … wieder ein Reset-Versuch der Borg … ups … da sind sie wieder, diese verdammten Erinnerungen … jeder Borg-Chirurg würde wahnsinnig werden. Das könnte amüsant werden.“ Assjima stand auf. „Okay, Milseya Anquenar. Ich werde es versuchen. Und ich verspreche dir, dass ich nicht aufgeben werde. Nicht solange noch ein Fünkchen Leben in mir ist. Aber ich werde mein Blut trotzdem nicht filtern lassen. Ich werde mich nie und nimmer assimilieren lassen. Meine Seele geht keinen Borg etwas an. Und für mich gilt immer noch die wichtigste Regel der weißen Schule: Leben hält Leben in Ehre. Ich werde nicht um meines eigenen kleinen Lebens Willen in Kauf nehmen, als Borg-Drohne an der Vernichtung anderen Lebens mitzuwirken.“

Die Bajohaliianerin nickte leicht. „Deine Entscheidung respektiere ich – aber respektiere auch meine, dass ich alles tun werde, um dich, dein Leben und deine Seele zu retten. Du bist mir zu wichtig, als dass ich dich aufgeben werde. Du bist mein ethischer Lehrer, mein moralischer Kompass. Dich zu verlieren, würde bedeuten einen Teil von mir selbst zu verlieren – und ich hasse es, zu verlieren,“

"Solange du dabei nicht in Gefahr gerätst, dein Leben oder deine Seele zu verlieren lasse ich mich gerne von dir retten.“ Assjima lächelte und streckte der Pilotin beide Hände mit nach oben gewandten Handflächen entgegen. „Danke, dass du mir in den Hintern getreten hast. Es gibt wohl kaum etwas Unerträglicheres als eine demoralisierte Deltanerin. Wenn du magst, kannst du gerne meine Zucchini aufessen. Auf mich wartet Arbeit. Helis galim fetal lesh Assjimagar … möge der Geist der Sterne immer über dich wachen.“

Bryn und Fee in "Wenn Deltanerinnen ihre Zucchinis nicht aufessen, verhagelts den Borg den Spinat"

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Das erste Mal seit vierundzwanzig Stunden betrat Jeremy Tenner sein Quartier. Es war Zeit das er seinen eigenen Ratschlag befolgte und sich ausruhte. Er würde etwas schlafen müssen, vor einigen Stunden war Commander Tørresdal zu den Verhandlungen mit Klingonen und Romulanern aufgebrochen. Der Commander hatte sich inzwischen gemeldet und berichtet dass die Verhandlungen an Bord des orionischen Schiffes begonnen hatten. Die umbauten an den Waffen waren so gut wie abgeschlossen, das Sicherheitspersonal war an der neuen orionischen Waffe ausgebildet und man hatte beunruhigende Informationen aus den Speichereinheiten des toten Borg geborgen.

Noch ehe Jeremy richtig auf seinem Bett saß war er auch schon eingeschlafen, er bemerkte noch nicht einmal dass er zur Seite kippte und sein Kopf auf das Kissen schlug. Er schlief einen traumlosen Schlaf, jedenfalls erinnerte er sich nicht mehr daran ob und was er geträumt hatte als er von einem schrillen Ton geweckt wurde.

Das Wecksignal seines Computerterminals riss ihn aus dem Schlaf, erschrocken schnellte der Captain der Community hoch und sah sich verschlafen in seinem Quartier um. Kalter Schweiß klebte an seinem ganzen Körper. Als er sein Gesicht in der spiegelnden Oberfläche seines Bildschirmes sah ahnte Jeremy dass er schrecklich aussehen musste. Doch bevor er diesen Zustand änderte rief er die Zeit und die neuesten Statusberichte auf.

Wenn er der Zeitanzeige glauben durfte hatte er fünf Stunden geschlafen. Dennoch fühlte er sich im Moment recht gut ausgeruht. Es waren noch 16 Stunden bis sich die Flotte formiert hatte und die Community zu ihr stoßen würde.

Mit ein paar schnellen Fingerbewegungen hatte er die aktuelle Position des Schiffes überprüft und war zufrieden. Das Schiff war noch auf dem vorgegebenen Suchkurs der Idee von Lieutenant Anquenar hatte Tenner zugestimmt so dass Sensorsonden die Suche unterstützten.

Als er alle Berichte durchgegangen war, war der kalte Schweiß inzwischen vollkommen getrocknet und bildete eine unangenehme klebrige Schicht auf seiner Haut. Er zog seine Uniform aus und ging unter die Schalldusche. Jeremy gönnte sich ganze 5 Minuten unter der Dusche, wenn auch vielweniger Zeit für eine einfache Reinigung gereicht hätte.

Anschließend zog er sich eine neue Uniform an und begab sich wieder auf die Brücke.

Als Jeremy durch die Gänge der Community ging merkte er die Anspannung in der Crew. Überall begegnete er kleinen Gruppen von Crewmitgliedern die mit besorgten Gesichtern miteinander sprachen.

Auf der Brücke war die Stimmung ebenfalls nicht so ausgelassen wie Jeremy es ansonsten von seinen Offizieren gewohnt war, aber es verwunderte den Captain nicht. In dieser Situation konnte er die Stimmung seiner Crew sehr gut verstehen. Ihm selber ging es ja nicht besser, auch wenn er es nach außen nicht zeigen konnte.

Jeremy verscheuchte diese Gedanken und konzentrierte sich wieder auf seine Aufgaben.

Die Ideenschmiede der Community hatte wieder zugeschlagen es gab einige neue Ideen wie man gegen die Borg vorgehen konnte, besonders in dem Bereich Kampf Mann gegen Mann gab es einige mit unter fragliche Vorschläge, Jeremy würde die Verfolgung dieser Ideen nicht unterbinden solange die Versuche und Umbauten nicht den Schiffsbetrieb und die Verteidigungsbereitschaft des Schiffes gefährden würden. Solche Aktivitäten lenkten die Crew etwas ab und gaben Hoffnung und die brauchte die Crew der Community momentan am meisten.

***

Unbekannter Sektor

Ein Borg-Kontrollzentrum.

Auf einem Bildschirm ist eine Sensorsonde der Community zu sehen. Das Bild zeigt ein kleines Erkundungsschiff de Borg das sich der Sonde nähert. Ein grüner Fangstrahl erfasste die Sonde und stoppte den Flugkörper.

„Föderationstechnologie entdeckt, mit Assimilierung beginnen, technische Funktion einstellen, Sicherung technischer Daten, Ressourcen werden extrahiert.“

Auf den Bildschirm wird sichtbar wie die Sonde in das Erkundungsschiff gezogen wird.

Fast unverzüglich nimmt das Erkundungsschiff wieder Fahrt auf und setzt seinen Kurs fort.

„Assimilierung abgeschlossen, Daten und Ressourcen wurden extrahiert. Suchmuster der Sensorsonde lassen darauf schließen dass unsere Aktivitäten in diesem Gitter entdeckt wurden. Maximale Verteidigungsbereitschaft muss hergestellt werden. Eine Unterbindung unserer Aktivitäten zu diesem Zeitpunkt ist inakzeptabel. Unsere Aktivitäten müssen maximiert werden. Die Aktivitäten der Sternenflotte in diesem Gitter ist einzustellen, ihre biologischen und technologischen Eigenschaften sind den unseren hinzuzufügen. Das Kollektiv muss wachsen.“

***

U.S.S. Community

„Sir soeben hat unsere Sensorsonde 6 ihren Betrieb eingestellt.“

Jeremy blickte zu Lieutenant Müller der die Information an den Captain weiter gegeben hatte.

„Zeigen Sie mir die letzte bekannte Position der Sonde auf dem Bildschirm. Sogleich wurde die aktuelle Sicht voraus gegen eine Übersichtskarte getauscht. Dicht an der Grenzlinie der Neutralen Zone blinkte ein kleiner roter Punkt auf.

„Dort Sir etwa ein Lichtjahr von Lambda Hydrae entfernt etwas außerhalb des Föderationsraumes.“

„Konnten die Sensoraufzeichnungen der Sonde noch überspielt werden?“

„Ja Captain wir haben die Aufzeichnungen sichern können der Computer wertet die Daten gerade aus.“

Nach einer kurzen Wartezeit erschienen die letzten Aufzeichnungen der Sonde auf dem Bildschirm. Auf dem Bildschirm wurde ein kleines Borgschiff sichtbar das die Sonde mit einem Fangstrahl in ihr Inneres zog.

„Übermitteln Sie die Daten an Lieutenant Anquenar, Lieutenant Torr und Commander Sheridan.“

Jeremy holte kurz aber tief Luft und dann wand er sich an Lieutenant Delama.

„Lieutenant beginnen Sie sofort mit der Evakuierung des zivilen Personals und aller Familienangehörigen, nutzen sie alle nötigen Möglichkeiten.“

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Gelangweilt trommelte Jorunn mit den Fingern auf die polierte Tischplatte und beobachtete ihre Gesprächspartner.

Trotz Einigungen in den meisten größeren Sachverhalten nutzten Kolang und Ta'Rok jede verfügbare Gelegenheit, sich gegenseitig ihr Misstrauen auszusprechen und sich zu beleidigen. Es erschien Jorunn fast, als kannten sich die beiden bereits von früheren Begegnungen. In ihren Beleidigungen war beinahe so etwas wie gegenseitiger Respekt heraushörbar, auf jeden Fall schienen sie es in gewisser Weise zu genießen.

Unter Umständen sollte es auch möglich sein, diesen Respekt dazu zu nutzen, dass es zu einer Einigung kam, doch gerade hatten sich die beiden so verstrickt, dass sie unmöglich eingreifen konnte, ohne alles nur noch schlimmer zu machen.

Der Orionier Kelam-Het hatte sich als vollendeter Gastgeber erwiesen und hatte glücklicherweise nicht auf einer Wiederholung seiner rauschenden Party bestanden, auch wenn Jorunn entsprechende Vorkehrungen getroffen hatte. Zudem hielt er sich erfreulicherweise so gut es ging, aus den Verhandlungen heraus, sondern stand nur als neutraler Ansprechpartner zur Verfügung.

Während sich der Vulkanier und der Klingone weiter stritten, glitt Jorunn in Gedanken zurück zu ihren letzten Stunden auf der Community...

----

Als sich die Türen ihres Quartiers hinter ihr schlossen, schleuderte Jorunn das orionische Gewehr in die Ecke. Ihre Haare hingen ihr in verschwitzten Strähnen ins Gesicht und sie hatte noch immer einen grimmigen Gesichtsausdruck.

Die Übungen waren nicht so gut gegangen, wie sie gehofft hatte und auch wenn sie nun über gewisse Vorkenntnisse in der Bedienung der Waffe hatte, so wusste sie nicht, ob diese für den Ernstfall reichten. Die Zeit lief ihr davon und in wenigen Stunden hatte sie sich auf der Nix-als-Verdruss einzufinden.

Aber das war nicht das einzige Problem mit dem sich herumschlagen musste...

Während der Schießübungen hatte sie Diskussionen über einen Impfstoff gegen Borgassimilationen gehört, den Doktor Assjima entwickelt hatte, der jedoch nicht ganz unumstritten war, da er sozusagen den Teufel mit Beelzebub austrieb und die Assimilation im schlimmsten Fall mit dem Tod ersetzen konnte. Natürlich bestand eine Chance dass man rechtzeitig gerettet wurde, aber die war in der Hitze des Gefechtes ungefähr gleich wie die Chance aus den Klauen der kybernetischen Zombies befreit zu werden.

Das bedeutete, wenn man es auf seine elementarste Form herunterbrach, dass es nun eine Wahl zwischen Assimilation und Tod gab. Das war nun eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen musste - sofern er es konnte.

Für Jorunn lag der Fall ziemlich klar, aber leider hatte sie auch noch die Verantwortung für ein sechsjähriges Kind, das eine solche Entscheidung noch nicht wirklich treffen konnte. Und hatte sie das Recht ihrer Tochter etwas gegen ihren Willen aufzuzwingen?

Solveig...

Der Captain hatte nun die Evakuierung der Zivilisten und Familienmitglieder der Community angeordnet, was bedeutete, dass sie ihr Kind nach der Rückkehr von den Verhandlungen nicht mehr sehen würde. Vielleicht nie mehr.

Sie schluckte und kämpfte mit den Tränen.

Natürlich war sie eine Offizierin, sie hatte zu funktionieren und sie würde den Befehlen folgen. Aber niemand hatte gesagt, dass sie es sich leicht machen sollte.

Energisch schüttelte sie den Kopf. Noch war es nicht zu spät. Vielleicht waren alle Bemühungen zum Scheitern verurteilt, aber es sollte hinterher nicht heißen, sie hätte es nicht versucht.

Vorsichtig schälte sie sich aus ihren Uniformstiefeln und ihrer Uniform. Da sie noch immer nicht wusste, was sie letzten Endes auf dem Schiff der Orionier erwarten würde, wollte sie auf Nummer sicher gehen und etwas aufreizendere Kleidungsstücke unter ihrer Uniform tragen, sodass sie bei Bedarf wechseln konnte. Vermutlich war dies überflüssig, zumindest wenn sie der Ärztin Assjima glauben durfte, aber die Verhandlungen sollten am Ende nicht wegen eines solchen Details scheitern.

Sie war gerade dabei, ihren Kleiderschrank nach etwas entsprechendem zu durchforsten, als sich die Tür erneut öffnete.

"Mama!"

Tränen glänzten auf Solveigs trillfeckigen Gesicht.

Die Norwegerin hielt in ihrer momentanen Tätigkeit inne und drehte sich um.

"Was ist, mein Schatz?"

Dann kniete sie sich nieder, um ihrer Tochter in den Arm zu nehmen.

"Ms. MacGregor hat uns heute von den Borg erzählt...", ließ sich Solveigs Stimme unter Tränen erkennen. "Ich habe Angst."

"Das haben wir alle, Liebes. Aber du musst dir keine Sorgen machen, dass du ihnen begegnest. Alle Kinder werden von Bord gebracht."

"Aber du bleibst, nicht wahr Mama?"

"Ja, ich bleibe. Aber ich verspreche dir, ich werde wiederkommen..." Wie sollte sie dieses Versprechen halten? "Wenn alles gut geht, wirst du erst einmal Zeit mit Oma verbringen."

Jorunn liefen erneut Tränen in die Augen und sie presste ihre Tochter fest an sich. Die Borg sollten sie nicht bekommen! Niemals!

Solveig schienen die Antworten ihrer Mutter zunächst zu genügen, denn sie beruhigte sich relativ schnell. Dennoch fiel es der Norwegerin sehr schwer, mit ihrer Tochter zu packen. Und dann war da auch noch die Sache mit der Impfung.

Es stimmte zwar, dass die Zivilisten evakuiert wurden, aber wer vermochte zu sagen, ob sie nicht trotzdem in das Schussfeld der Borg gelangten.

Tod oder Assimilation...

Sie fällte eine Entscheidung und betete, sie würde sie nicht bereuen, denn spätestens, als sie mit ihrem geschulterten Gewehr von Bord beamte, war klar, dass sie nicht rückgängig zu machen war.

-----

Jorunn wachte aus ihren Grübeleien auf, als sie der Kolang und Ta'Rok verwundert ansahen. Es schien, als hätten beide schon vor einiger Zeit mit ihren Streitereien aufgehört.

Sie wusste nun, was sie zu tun hatte.

"Meine Herren, haben Sie Kinder?"

Gleichzeitig machte sich an Bord des Schiffes ein sechsjähriges Kind gemeinsam mit seinen Freunden und deren Eltern auf den Weg, evakuiert zu werden. Es trug den Impfstoff im Blut...

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Jetzt war es geschehen. Die Borg hatten Notiz von der Anwesenheit der Community genommen. Das war George nach der ersten Sichtung der Daten geworden. Es konnte nicht anders sein. Die Borg übersahen meistens nie etwas oder jemanden und wurden dessen auch letztendlich seiner habhaft.

Der Befehl zur Evakuierung wurde nun erteilt. George brachte mit Jenax die Kinder zu der Raumfähre, die sich mit den anderen zur Rock Crusher aufmachen würde. Bepackt mit dem Notwendigsten erreichten die Sheridans den Hangar, auf dem die meisten Shuttles bereits Ihre Triebwerke auf Bereitschaft geschaltet hatten. In diesem Moment bildete sich ein Klos in Georgs Hals und er konnte nicht weitergehen.

Shannon McGregor kam auf die Familie zu, „Commander, Fähnrich, Michael, Amanda. Wir warten auf euch.“

„Nur einen Moment McGregor.“

„Aber natürlich Commander.“

George umarmte seinen Sohn einen Moment lang, dann seine Tochter, welche schon die Tränen über die Wangen leise liefen.

„Wir werden uns wieder sehen. Das versprechen wir euch“, sagte George zu seinen Kindern. „Achtet auf eure Brüder. Wir lieben euch.“ George gab Michael und Amanda einen Kuss auf die Stirn und strich ein letztes Mal mit seiner Hand durch deren Haar. Nachdem sich Jenax ebenfalls von Ihren Stiefkindern verabschiedet hatte, übergaben Sie und George Aiden und Andrew Ihren Geschwistern. In diesem Moment wurden es George und Jenax klar, dass Sie Ihre Kinder möglicherweise das letzte Mal sahen und es machte beide nahezu wahnsinnig.

„Geht mit den anderen. Sie werden auf euch achten“, flüsterte George. Michael streckte seinem Vater die Hand entgegen. George umfasste diese und drückte Sie. Dann machte sich Michael auf. Amanda zögerte. Doch dann folgte auch Sie Ihrem Bruder und den anderen zu Ihrer zugewiesenen Raumfähre.

„Ich verspreche Ihnen Commander, dass wir es nicht zulassen werden, dass ihnen was geschieht.“

„Das weis ich Mrs McGregor.“

„Ich werde jetzt auch gehen. Viel Glück Ihnen allen. Auf dass wir uns gesund wieder sehen.“

„Viel Glück.“

Die Lehrerin schenkte den Eltern ein mildes Lächeln welches Ihr selbst Kraft zu Kosten schien. Dann begab Sie sich zu einem Runaboat.

George und Jenax hielten sich gegenseitig fest, während Sie beobachteten, wie die Kinder und Erwachsenen die Shuttles bestiegen. Dann verließen die Beiden den Hangar. Erst als das Hangarschott sich unter Getöse wieder Schloss, brach Jenax vollends in Tränen aus und vergrub Ihr Gesicht in der Uniformjacke Ihres Mannes.

Auch bei George brachen einige Tränen durch. Er hoffte so sehr, dass die Lehrerin recht hatte.

Bearbeitet von CptJones
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Miauz betrat die Krankenstation und sah sich verwundert um. Trotz seiner eigenartigen Aufmachung schien niemand von ihm Notiz zu nehmen. Der Raum war gestopft voll mit Blauhemden. Und nicht alle gehörten der medizinischen Abteilung an. Der Lautstärkenpegel war so hoch, dass der Caitianer irritiert die Ohren anlegte. Er reckte sich, in der Hoffnung, einen Blick auf die Geschehnisse zu erhaschen, die offensichtlich Quell der Aufregung war. Und einmal wieder ärgerte er sich über die eigenartige Tatsache, dass die Körperlänge der Community-Crew erheblich über dem Sternenflottendurchschnitt zu liegen schien. Verärgert sprang er mit einem dank seiner Ausrüstung wenig eleganten Satz auf das neben ihm stehende Arbeitstischchen, welches sich ob der unerwartet schweren Last gefährlich zur Seite neigte. Nachdem er sich und den Tisch ausbalanciert hatte, konnte er über die Köpfe der anderen hinweg erkennen, dass sich die geballte Aufmerksamkeit auf eine Gruppe Wissenschaftler gerichtet hatte, die auf der anderen Seite des Raums um das große Elektronenmikroskop herum standen. Er konnte den kahlen Schädel der Chefärztin erkennen. Dazu den blonden Haarschopf von Lt. Dr. Miki Sarsgaard, den dunklen Pferdeschwanz von Lt. Dr. Dr. Elijah Rubenfeld und den Pagenkopf des Vulkaniers Lt. Serik. Aber auch die strubbelige Kurzhaarfrisur der jungen Alice Summerfeld erschien zwischendurch immer wieder. Dazwischen entdeckte er die Nicht-Frisur des Simulationsexperten Ethan Mathews aus der Wissenschaftsabteilung sowie die wunderbaren Locken von Tyler Maddison und Carla Pestalozzi. Plötzlich tauchten noch drei Gelbhemden in dieser Gruppe auf. Miauz erkannte deutlich die kurzen dunkeln Haare des ungemein schnuckeligen Holoemitter- und Replikatorsystem-Experten Lieutenant Gavin Charousek.

Diese Gruppe Wissenschaftler schien von der sie umgebenden Aufregung überhaupt keine Notiz zu nehmen. Sie machten allesamt einen sehr angespannten Eindruck und schienen hochkonzentriert zu arbeiten. Plötzlich schob sich der rotblonde Pferdeschwanz des Medi-Technikers Sidney Gardeners unter dem Tisch vor. „Es ist angeschlossen!“ rief er und schlagartig wurde es still und eine elektrisierende Spannung legte sich über den Raum. Gänzlich ungewollt stellten sich die Nackenhaare des Caitianers auf. „Was zum Frell …“ zischte er unbeabsichtigt in die Stille hinein und wurde sofort durch ein mehrstimmiges „PSST!“ unterbrochen.

Dann sah er, dass sich die Deltanerin aufrichtete und den anderen zunickte.

„Wirklich?“ lies sich die kräftige Stimme von James Bristow vernehmen.

„Ja, es funkti …“ Der Rest von Assjimas Worten ging in allgemeinem Jubel unter. Die Blau- und Gelbhemden klopften sich gegenseitig auf die Schulter, reichten sich die Hände und redeten lachend aufeinander ein.

Jetzt dröhnte erneut James durch den Raum: „Hej Leute! Das war klasse Arbeit! Wir danken euch für eure Unterstützung. In etwa einer Stunde wird alles bereit sein. Und dann können uns die Borg allesamt kollektiv am A …“

Den Rest der Ankündigung bekam Miauz nicht mehr mit, denn die Menge hatte sich in Bewegung gesetzt und drängte nun Richtung Ausgang, wobei sein wackeliger Tisch in nicht unerhebliche Schwingungen versetzt wurde. Der Caitianer ruderte wild mit den Armen, versuchte, das Gleichgewicht zu behalten und – als sich diese Maßnahme als unwirksam erwies – sich mit einem eleganten Sprung zu retten. Laut scheppernd knallte er drei Schönheiten aus der Wissenschaftsabteilung direkt vor die Füße. Erica Patrick und Karen Narsul halfen ihm auf die Beine, während Ensign Logania ihm lachend auf die Schulter klopfte. „Schick sehen Sie aus, Miauz. Die Farbe ist exzellent gewählt.“ Dann ließen sie den peinlich berührten Friseur stehen. Nach einem Augeblick der Besinnung sammelte er seine über den Boden verteilte Ausrüstung zusammen.

„Miauz? Sind Sie das?“

Erschrocken fuhr der Kater zusammen und richtete sich langsam auf. Ein paar kräftige Beine erschienen in seinem Gesichtsfeld, dann eine ausgeprägte Hüftepartie, zwei stämmige in die Hüfte gestemmte Arme … „Ähm, ja – ich bin es. Hallo Meg.“ Er schob das Visier seines Helms zurück und versuchte dem spöttischen Blick der Krankenschwester mit zusammengekniffenen Augen Stand zu halten.

„Hübsche Farbe. Wo haben Sie denn dieses Buzz-Lightyear-Kostüm her?“

„Buzz Lightyear? Tut mit leid, aber den kenne ich nicht. Das hier ist die Rüstung meines Ur-Ur-Großvaters. Er war in der Leibgarde des caitianischen Hofes. Als wir noch einen königlichen Hof hatten.“

„Und damals trug man wirklich Violett und Rosa?“ Meg ging schmunzelnd um Miauz herum. „Dazu mintgrüne Bömmel an den Schulterklappen? Harmoniert wunderbar mit Ihrem rötlichen Fell.“

„Äsch … Meg“ winkte der Caitianer verächtlich ab. „Diese Borg haben doch sowieso keine Ahnung von Farbharmonie. Solange das Ding hier seinen Zweck erfüllt …“

„Welchen Zweck denn? Zum Ganzkörperkondom dürfte es kaum taugen.“

„Papperlapapp! Das hier ist eine echte antike Rüstung! Aus dem Familienerbe! Mein Vater war der Ansicht, dass ich sie irgendwann einmal brauchen würde. Ich habe das Ding immer mit mir rumschleppen müssen. Und jetzt wird wieder einmal klar, dass man die Ratschläge seiner Eltern stets befolgen sollte. Es ist der perfekte Schutz gegen die Borg!“ Er deutete mit der Pfote auf die steife Halskrause: „Hier kommt kein Assimilationsröhrchen durch. Auch nicht am Rest des Körpers! Diese Rüstung hält Schwerthieben und Speerstößen stand. Jeder kybernetische Freak wird sich seine blöden Röhrchen an mir bis zur Unbrauchbarkeit verbiegen!“

„Klar. Und allein bei Ihrem Anblick erblindet er bevor er Sie überhaupt angreifen kann.“ Meg wurde wieder ernst. „Warum sind Sie noch nicht auf dem Weg zur Rock Crusher?“

„Ich habe nicht vor, mich evakuieren zu lassen. Ich werde euch doch nicht in Angesicht der Gefahr alleine zurück lassen!“

„Wollen Sie den Borg einen neuen Haarschnitt verpassen?“

„Lachen Sie nur, Meg! Einem echten Borg werden Sie nicht so wie Anna in der Simulation ohne Weiteres das Genick abdrehen. Ich hingegen …“ Er fuchtelte drohend mit seinem Speer vor Megs Nase herum. „Ich werde einen nach dem anderen aufspießen! Gegen den Speer meines Ur-Ur-Großvaters hilft kein Schutzschild. Und dann habe ich noch mein Schwert. Ich werde elegant über den Gegner hinweg springen und ihn von hinten einfach enthaupten! An meinem Gürtel werde ich ihre Halswirbel sammeln und nach dem Kampf plane ich, ein großes Barbecue aus feinstem Borgfilet anzurichten.“ Er zeigte drohend seine spitzen Zähne. „Auch wenn ich nur ein einfacher Friseur bin, so entstamme ich doch einer langen Tradition caitianischer Krieger. Und ich habe vor, meinen heldenhaften Vorfahren alle Ehre zu machen.“

Angesichts dieser wilden Entschlossenheit wich die ansonsten so unerschrockene Krankenschwester einen Schritt zurück. „Okay, Miauz. Sie haben mich überzeugt. Bitte stecken Sie diesen Zahnstocher wieder ein.“

Miauz lehnte den Speer an die Wand und zog den rosafarbenen Handschuh aus. „Ich bin hier, um mir meine Impfung zu holen. Lieber tot als Borg!“

Meg nickte ernst und zog einen Hypospray aus der Tasche. „Bevor Sie sich diese Naniten impfen lassen möchte ich sie aber noch auf eine weitere Option hinweisen.“

Der Caitianer kniff die Augen zusammen. „Hat unser Doktorchen doch noch was aus dem Ärmel gezaubert?“

„Nun ja, die Idee stammt von ihr, aber wie Sie ja eben mitbekommen haben, haben in den letzten Stunden diverse Teams an dieser Sache gearbeitet.“

„Und was habt ihr ausgetüftelt?“

„Ehrlich gesagt habe ich nicht ganz verstanden, wie es funktioniert. Aber Assjima hatte eine Eingebung, die Milseya wohl durch eine ordentliche Kopfwäsche ausgelöst hatte. Unsere Pilotin hatte die Idee, dass man das Kollektiv unterwandern könnte indem man die Löschung der Erinnerungen während der Assimilation verhindert.“

Miauz öffnete den Mund und starrte Meg mit aufgerissenen Augen an. Wobei die zusammengezogenen Pupillen anzeigten, dass er angestrengt nachdachte. „Milseya will Spione und Saboteure einschleusen?“ stieß er hervor nachdem er fertig gedacht hatte.

„So ähnlich hat sie sich das wohl vorgestellt.“ Meg kratzte sich verlegen an der Nase.

„Abgefahrene Idee! Nur unsere Zwergenkönigin kommt auf solche Gedanken. Und wie soll das funktionieren?“

„Nun … es wird ebenfalls mit Naniten gearbeitet. Doch statt eines Erregers schalten sie sich in die Synapsen des Hippocampus und der Vorderhirnrinde. Dort werden der größte Teil der Erinnerungen gespeichert. Bei der Assimilation werden diese Synapsen unterbrochen und ersetzt. So löschen sie das individuelle Gedächtnis und schaffen Platz für die Gedanken des Kollektivs. Bei so viel Stimmen und derartig vielen Informationen wird enorm viel Speicherplatz benötigt. Unsere Naniten ruhen inaktiv solange bis die Assimilation in Gang kommt. Doch statt gelöscht zu werden transferieren sich die Gedächtnisengramme in die Microspeicher unserer Naniten. Diese transportieren sie zu den Teilen des Gehirns, die durch die Assimilation an Wichtigkeit verlieren. Sprache, räumliches Sehen, konstruktives Denken … das sind Funktionen, die durch kybernetische Implantate ersetzt werden und nach der Assimilation nur noch eingeschränkt benötigt werden. Hier werden die Synapsen mit den Erinnerungen neu geschaltet.“

„Aber die Borgschen Naniten werden die Sternenflotten-Naniten doch bestimmt auch assimilieren.“

Meg schüttelte den Kopf. „Nein, vermutlich nicht. Die Sternenflottenforscher haben in den letzten Jahren viele Borg-Naniten untersucht. Unsere Techniker wissen genau, wie diese beschaffen sind. Sie werden nicht zu unterscheiden sein.“

„Okay – unsere Erinnerungen werden gespeichert. Aber was nützt uns das wenn die irgendwo zwischen unseren Wörtern schlafen?“

„Sie sind so konfiguriert, dass sie sich aktivieren sobald der Körper in seinem Kubus regeneriert. Dann werden die Erinnerungsengramme an ihren angestammten Plätzen neu geschaltet. Nach der Regeneration sind sie wieder da. Wobei in den anderen Bereichen des Gehirns eine Art Backup zur Sicherheit bestehen bleibt.“

„Äh … und dann kommen die Borg-Naniten und fangen aufs Neue an?“

„Vielleicht. Wir können nicht mit Bestimmtheit sagen, wie schnell die gegen unsere Naniten angehen werden. Und sicherlich werden auch nicht alle Erinnerungen gerettet werden.“

Miauz schüttelte energisch den Kopf: „Ihr spinnt doch! Da soll ein Krieg zwischen Millionen von Naniten in meinem Kopf ausgefochten werden?“

„Es ist nur eine weitere Option.“

„Die beinhaltet, dass ich als Borg bis zur ersten Regeneration wer weiß wie viele von meinen eigenen Leuten assimilieren oder töten könnte. Nein! Da vertraue ich lieber der Rüstung meines Ur-Ur-Großvaters und halte es wie bisher! Lieber tot als Borg!“ Der Caitianer deutete auf den Hypospray in Megs Hand und streckte ihr seinen Unterarm entgegen. „Ich bevorzuge Assjimas erste Idee.“

Meg nickte und presste ihm den Spray ins Fell. „Darf ich Ihnen noch einen Tipp geben, Miauz?“

„Klar doch!“

Die Krankenschwester deutete auf sein Hinterteil: „Wenn Sie den Assimilationsröhrchen keinen Angriffspunkt geben möchten, sollten Sie Ihren Schwanz auch noch panzern.“

Der Friseur drehte sich erstaunt um und griff nach dem pelzigen Etwas. „Oh je! Danke! Den hätte ich beinahe vergessen. Aber wie soll ich mit einem gepanzerten Schwanz beim Überspringen des feindlichen Borg in der Luft das Gleichgewicht halten können?“

„Hm … vielleicht mit einer Art Spoiler?“

„Frell!“ fluchte er. „Da muss ich mir schnell was einfallen lassen.“ Hastig griff er nach seinem Speer und schepperte davon.

Bearbeitet von Assjima
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„Lieutenant, auf ein Wort.“ Aiso drehte sich um und sah, das hinter ihm Lieutenant Müller um eine Biegung des Ganges aufgetaucht war, und mit raschen Schritten zu ihm aufschloss. "Lieutenant Müller, wie kann ich helfen – sind meine Simulationen noch immer nicht nach ihrem Geschmack?“ frage Aiso

„Wie? Äh nein ich glaube nicht, jedenfalls hab ich nichts mehr darüber gehört. Ich wollte sie fragen, ob sie sich schon entschieden haben, was diese Impfung angeht." fragte Müller.

Aiso zog eine Augenbraue hoch, erstaunt darüber, das Müller ihm eine doch recht persönliche Frage stellte: "Sie meinen die Tod-oder-Borg Impfung? Nein ich hatte nicht vor mich impfen zu lassen – darf ich erfahren wieso sie fragen?"

„Sie haben sich also nicht impfen lassen? Das ist gut, ich werde ihnen gleich erklären wieso, unterdessen gibt es nämlich noch eine dritte Alternative.“ erklärte Müller hastig.

„Eine Alternative zu Tod und Borg? – viel schlechter als diese beiden Alternativen, die wir bereits haben kann sie nicht sein – wie sieht sie aus?“ fragte Aiso neugierig.

„Es gibt die Möglichkeit, das man, wenn man assimiliert wird, seine Erinnerungen behalten kann." platzte Müller mit der Neuigkeit heraus.

„Wie dass? Das würde ja bedeuten das man trotz Assimilation ein Individuum bleibt?"

„Genau das. Man pflanzt Naniten in das Kleinhirn ein. Bei der Assimilation werden die Informationen aus ihrem Gehirn im diesen Naniten zwischengespeichert, und beim nächsten Regenerationszyklus ins Gehirn zurück geladen." erklärte Müller das Verfahren.

„Tönt interessant! Es währe für uns ein unbeschreiblicher taktischer Vorteil, wenn wir unsere Leute mit Ihren eigenen Erinnerungen bei der Borg hätten.“ dachte Aiso nach.

„Exakt. Diese könnten uns Informationen über Schwachstellen im Kollektiv oder dessen Pläne verraten.“ führte Müller aus.

Aiso dachte einen Augenblick nach. Ihm war plötzlich klar, wo dieses Gespräch hinführen würde. „Sie wollen mich überzeugen, dass ich das mache nicht wahr?“ fragte Aiso.

„Wir beide sotten das tun. Aiso wir sind die höchsten Sicherheitsoffiziere an Bord, es währe ein unschätzbarere Vorteil wenn einer von uns unter den Borg operieren könnte.“ versuchte Müller zu erklären.

„und dann sollte ich mich auch noch freiwillig assimilieren lassen wie?“ konterte Aiso scharf.

„Nein, natürlich nicht wo denken sie hin. Das würde ich niemals von irgendjemandem erwarten. Ich möchte sie nur davon überzeugen, diese Impfung machen zu lassen." wehrte Müller den Vorwurf ab.

„Welche Risiken gibt es?“ fragte Aiso – noch nicht wirklich überzeugt.

„ Nun ja – es könnte nicht funktionieren.“ gab Müller zu.

„Und dann?“

„Dann werden sie normal assimiliert – aber das werden sie ja so oder so, da sie ja die Tod-Impfung nicht machen wollen, wie sie sagten.“ gab Müller zu bedenken.

„Stimmt“ grinste Aiso „Punkt für sie. Was noch?"

„Nun ja, eventuell könnten sie einen Teil ihres Gedächtnisses verlieren, und nur ein Teil wird gerettet.“ bekannte Müller.

„Hmm … Nett! Wer sagt mir das nicht anfange zu babbeln wie ein Kleinkind, oder Mäuse jagen gehe?“

„Naja ganz so viel werden sie wohl nicht verlieren!“

„Wir wissen es nicht!“ korrigierte Aiso.

„Nein, dass … tun wir in der Tat nicht.“ gestand Müller.

„Lassen sie uns gehen!" Aiso grinste breit.

Aber der Lieutenant hatte noch ein anderes Anliegen. „Haben sie schon die Nachricht vom Captain gelesen?“ hielt er Aiso auf, der schon zur Krankenstation aufbrechen wollte.

„Welche Nachricht? Ich befürchte nein!" beantwortete Aiso die Frage.

„Sie sollen eine 10-köpfige Sicherheits-Task-Force gegen bilden.“ fasste Müller kurz zusammen.

Aiso verharrte mitten in der Bewegung und starrte den Sicherheitsoffizier an. „Mit anderen Worten, ich darf eine Liste aufstellen mit Leuten die bei einem Borgangriff zuerst assimiliert werden – mich inklusive. Darum also ihr Drängen auf diese Impfung.“ sagte Aiso ironisch.

„Lieutenant ich bitte sie, lassen sie diesen Unfug, sie sollten wissen, das ich nicht will, das hier irgendjemand assimiliert wird…"

„Niemand will das – aber es wird sich wohl nicht vermeiden lassen. Ich bin Sicherheitsoffizier wie sie Lieutenant, ich kenne meine Pflicht."

Die beiden Männer schwiegen eine Weile. Sie beide kannten ihre Pflicht - Die Crew der Community - ja der ganzen Sternenflotte zu schützten und zwar um jeden Preis. Und wenn der Preis ihr Tod – oder ihre Assimilation – war, so musste auch der bezahlt werden.

„Wissen sie schon, wen sie nehmen wollen?“ fragte Müller beklommen um das Schweigen zu brechen.

„Wenn sie bestimmte Leute…. schützen wollen – ich werde ihre Wünsche berücksichtigen.“

bot Aiso an.

„Nein nein“ wehrte Müller ab „Sie können nehmen wen sie wollen – jeden! Ich würde es nur gerne wissen.“

„Ich werde sie auf alle Fälle informieren, das wäre so oder so meine Pflicht.“

Müller nickte stumm.

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Schweigend hatten die Piloten der Community vom großen Aussichtsfenster des Besprechungsraums aus zugesehen, wie die Zivilisten die Shuttles bestiegen, um auf die Rock Crusher evakuiert zu werden. Claudette und Grunther begleiteten die Shuttles und würden, nachdem sie die Passagiere abgesetzt hatten, mit den dann zum Großteil ferngesteuerten Schiffen zurückkehren. Keiner der Piloten hatte Angehörige an Bord des Community – mit Ausnahme von Grunther. Milseya hatte ihm angeboten bei seiner Partnerin Monika Sonderguaad auf der Rock Crusher zu bleiben, doch der Pod-Pilot hatte abgelehnt. Dies hier sei sein Platz, hatte Grunther gesagt. Hier werde er gebraucht, außerdem sei Monika doch mit den Kindern beschäftigt, sie würde nicht einmal merken, dass er gar nicht da sei. Die Piloten nickten und taten so, als ob sie den lauten Streit zwischen den beiden in der Werkstatt nicht gehört hatten. Doch Milseya hatte Claudette unter vier Augen angewiesen, Grunther freie Hand zu lassen, falls er es sich vielleicht doch noch in letzter Sekunde anders überlegen sollte...

Als das letzte Shuttle das Hangardeck verließ, drehte sich Milseya wieder um und griff nach ihrer mit einer dicken Gemüsesuppe gefüllten Jumbotasse und nahm einen großen Schluck. „Computer“, befahl sie anschließend „Zeige mir nochmals die letzte Aufzeichnung von Sensorsonde 6, als diese von den Borg eingeholt wurde.“ Sie setzte sich auf ihren Stuhl und betrachtete – wohl zum hundertsten Mal in den letzten Stunden – die kurze Videosequenz.

„Also, Herrschaften“, wandte sie sich an Peter und X’Kles. „Was, verdammt nochmal, können wir damit anfangen?“

„Nun“, meinte Peter „wir wissen jetzt zumindest, dass wir nicht am falschen Ort suchen. Die Position, an der die Sonde aufgebracht wurde, liegt in unserem Suchraster.“

„Und wir wissen jetzt definitiv, dass wir es mit den Borg zu tun haben“, fügte X’Kles an. „Auch scheint sich die Hypothese von Lieutenant Delama zu bestätigen, dass die Borg nun offensichtlich kleinere Schiffe bauen.“

„Was könnten die Borg von der Sonde über uns erfahren?“, wollte Milseya wissen.

„Nicht sehr viel“, gab X’Kles zurück. „Wir haben die Sonden nur mit dem Befehl ausgestattet nach Raumanomalien im All zu suchen und diese zu melden.“

„Direkte Meldung?“

„Nein. Wir hielten es für besser, dass die Sonde einfach nur ein Signal losschickt – wir kennen die Frequenzen der Sonden und überprüfen sie regelmäßig.“

„Die Borg können das Signal also nicht bis zu uns zurückverfolgen?“

„Es sind Borg, Mili. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dennoch einen Weg finden, unsere Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und herausfinden werden, dass wir nach ihnen suchen.“

Schweigen breitete sich in dem Raum aus.

„Letztlich bedeutet das, wir müssen jetzt schnell sein“, erklärte schließlich Peter.

„Letztlich bedeutet es, dass wir uns sicher sein müssen“, korrigierte ihn Milseya. „Und schnell. Zunächst einmal müssen wir wissen, ob Lambda Hydrae nur ein Zufallstreffer war oder ob wir dort bereits in die Höhle des Löwens eingedrungen sind. Und wenn letzteres der Fall sein sollte, dann wissen die Borg, dass wir nach ihnen suchen – wie du schon sagtest, X'Kles, es sind Borg. Das Auftauchen von Sonden in einem Sektor, wo vorher keine waren - nein, das Auftauchen von Föderationssonden in einem Gebiet, das nicht zur Föderation gehört, muss sie mehr als stutzig machen. Ihnen ist klar, dass wir hier sind. Und ihnen ist klar, dass wir nach ihnen suchen. Welch anderen Grund können Sonden in einem der am besten überwachten Sektoren sonst haben? Wäre ich ein Borg – die Himmel mögen mich davor bewahren – dann wäre mir klar, dass meine Aktivitäten nicht länger unentdeckt sind. Und ich würde alles tun, noch so viel wie möglich von meinen ursprünglichen Plänen zu retten.“

„Wir verstärken also die Sondenaktivitäten rund um Lambda Hydrae, um sicher zu sein“, hakte Peter nach.

„Ja.“

„Und geben den Borg damit noch mehr von uns in die Hand?“

„Nein“, erwiderte X'Kles an Milseyas statt. „Wir sollten uns überlegen, ob wir die Sonden nachdem sie ihre Aufgabe erledigt haben entweder abziehen oder zerstören“

„Welchen Sinn sollte es haben, die Sonden zu zerstören, wenn die Borg so oder so schon wissen, dass wir nach ihnen suchen?“

„Nun, erstens bekommen sie nicht das Material in die Finger – nicht, dass das für sie weiter tragisch wäre, immerhin haben sie alles, was es in dem Sektor gibt, an sich gerafft. Aber wir sollten das nicht noch weiter unterstützen. Und zweitens – ein Punkt der vielleicht noch viel wichtiger ist – es könnte die Borg verwirren.“

„Man kann die Borg verwirren?“, kam es von Milseya erstaunt zurück.

„Jemand erzählte mir, dass die Borg wohl aus der Begegnung mit der Voyager und vor allem mit Janeway gelernt haben, was Heimtücke und Verrat bedeuten. Wenn die Borg also diese Eigenschaften ihrem Bewusstsein hinzugefügt haben, dann dürfen wir nicht davon ausgehen, dass wir es mit den gleichen Borg von früher zu tun haben. Sie berechnen jetzt jede unserer unberechenbaren Eigenschaften voraus. Aber wie gut sind sie darin? Nehmen wir mal an, wir lassen jetzt einfach ein paar Sonden aufs Geradewohl hochgehen. Welche bei Lambda Hydrae und ein paar andere woanders. Was würdest du denken, was wir da machen?“

„Ich würde denken, dass wir nicht ganz bei Verstand sind.“

„Genau. Es hat keinen Grund und keinen Zweck. Aber die Borg denken stets zweck- und zielorientiert. Alles muss einen Grund haben. Das könnte sie verwirren.“

„Und uns ein wenig mehr Zeit verschaffen“, warf Peter ein, woraufhin X'Kles nickte.

„Zwar nicht viel, aber immerhin.“

Milseya dachte kurz nach und stand auf. „Nun denn meine Freunde, lasst uns sicher gehen – und dann jagen wir ein paar Sonden in die Luft. Wird ein Heidenspaß werden – zumindest für euch, denn ich muss nachher den ganzen Papierkram erledigen!“

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Kentan Delama hatte in Absprache mit dem Captain der Rock Crusher schon alles für die Evakuierung vorbereitet gehabt; ganz in Transporterreichweite hatte das zivile Schiff sich nicht befunden als Captain Tenner den endgültugen Befehl gegeben hatte, aber dafür war dessen Runabout binnen 20 Minuten in Reichweite.

Da das vormals beachtliche Shuttle-Kontingent der Community seit dem Verlust des Alpha-Flyers nicht wieder aufgestockt gewesen war, reichte die Kapazität nicht ganz um alle Zivilisten fortzubringen, zumal das von den Borg infizierte Danube-Runabout noch immer nicht wieder einsatzbereit war.

Dafür war das von der Rock Crusher geschickte Exemplar von derselben Bauart und Größe, nur die grellrote Hüllenlackierung und die gelbfarbenen Bussard-Kollektoren verrieten die "Corporate Identity" der Bergbauflotte.

Einer der beiden klingonischen Bird of Preys, die das Bergbau-Schiff eskortieren sollten wurde ebenfalls geschickt um auch noch den letzten Rest der zu Evakuierenden aufzunehmen.

Dabei musste sich Kentan stellvertretend für seine vorgesetzten Offiziere eine kurze Strafpredigt des klingonischen Kommandanten anhören, der wieder einmal auf die Törichtheit der Föderation hinwies, Zivilisten auf einem Schiff der Sternenflotte - noch dazu dem ausgewiesenen Typ eines Kriegs-Schiffs - mitfliegen zu lassen.

Ein Stück weit geriet die Evakuierung dadurch ins Stocken, dass ein paar Crewmen aus der wissenschaftlichen Abteilung tatsächlich den Wunsch äußerten ebenfalls von Bord gebracht zu werden; sie betonten ausdrücklich, dass sie sich nicht zum Kampf eigneten und im Grunde gebenfalls nur Zivilisten seien, die nur zufällig eine Uniform trugen (wobei eine andere Farbe als Blau ihnen nach eigenem Bekunden nie in den Sinn gekommen wäre).

Kentan machte die verängstigten Möchtegern-Desserteure darauf aufmerksam, dass ihr Platz trotz aller Einwände hier auf der Community war und auch sie bei der Grundausbildung gewisse kämpferische Fähigkeiten vermittelt bekommen hatten. Wenn sie tatsächlich nicht in Kämpfe verwickelt werden wollten, hätten sie von vornherein auf einem ganz anderen Typ von Schiff anheuern sollen, den man niemals in eine Konfrontation mit den Borg geschickt hätte.

Also blieben die Blauhemden, wenn auch nicht ohne Murren und ein jeder von ihnen schwor, erst einmal ein Gelbhemd vorzuschicken damit dieses einen seiner Abteilungsfarbe gebührenden Heldentod sterben oder eine Helden-Assimilation erleben konnte (ironischerweise galt im englischen Sprachgebrauch der Menschen ausgerechnet die Farbe Gelb als Synonym für Feigheit und Furcht).

Obwohl die Evakuierung zügig voranschritt und schließlich erfolgreich zu Ende ging hatte sie insofern einen faden Beigeschmack, als dass Gerüchten zufolge auch einige der Kinder mit den potentiell todbringenden Anti-Borg-Naniten geimpft worden waren. Dabei waren sie im Empfehlungs-Schreiben ausgerechnet für diese als wenig geeignet ausgewiesen worden, wenn auch nicht aus medizinischer sondern vielmehr aus ethischer Sicht (konnten die Kleinen überhaupt schon ahnen was sie da in sich trugen?)

Bedauerlicherweise war die Evakuierung bereits im vollen Gange gewesen, als die Nachricht von einer zweiten, nicht ganz so alternativlos erscheinenden Borgimpfung die Runde machte. Kentan überlegte ob er die noch verbliebenen Zivilisten darauf aufmerksam machen sollte, aber das hätte den weiteren Verlauf des Abtransports nur verzögert.

Die Entscheidung wurde ihm schließlich abgenommen, als medizinisches Personal den Hangar regelrecht stürmte und quasi in letzter Sekunde die neue Impfung anbot.

Einige nahmen an, andere lehnten ab; Kentan entschied sich für letzteres und hoffte, im Fall einer Assimilation so womöglich schneller wieder de-assimiliert zu werden - auch wenn er zugleich schwor, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen.

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George wirkte leicht abwesend, als er wieder im Hauptmaschinenraum eintraf. Jenax hatte sich wieder auf die Brücke begeben. Alles wirkte beinahe Normal, wenn man von dem Umstand absah, dass alle angespannt waren, die Arbeiten an den Waffen und Schilden abgeschlossen wurden und mitten im Maschinenraum ein Wesen in einem bunten Panzer herumirrte und gerade versuchte Suval zu belästigen.

Beim zwoten Blick erwies sich das Wesen als der Bordfriseur Miauz. George entlockte der Anblick ein kleines Kopfschütteln.

„Mr Miauz?“

„Ah Commander! Sie habe ich gesucht!“

„Wirklich?“ George sah kur nach rechts und links.“Weswegen?“

„Ich brauche noch eine Ergänzung der Panzerung für meinen Schwanz“, lautete die Antwort des Katers.

„Interessant. Und wozu … brauchen Sie diese Panzerung?“

„Dies ist mein persönlicher Schutz gegen die Borg. Die Rüstung ist ein altes Familienerbstück von meiner Heimatwelt“, lautete die Erklärung von Miauz.

„Nun ja … jeder hat so sein Hausrezept.“

„Oh das ist nicht alles. Ich habe mich auch Impfen lassen. Lieber Tod als Borg.“

„Sie also auch Miauz.“

„Haben Sie sich nicht Impfen lassen?“

„Nein habe ich nicht“, George ging dieser Slogan auf die Nerven und es machte ihm Angst, wie viele sich dieser Impfung anvertrauten. Dennoch, wenn selbst Frohnaturen und Überlebenskünstler wie Miauz dazu griffen, so war es wirklich ernst.

„Haben Sie an was Bestimmtes gedacht um Ihre…Rüstung zu ergänzen?“

„Ich bin unschlüssig. Immerhin brauche ich den Schwanz zum Ausbalancieren.“

„Na schön, das heißt, sie müssen Ihr Gleichgewicht halten können und dennoch maximalen Schutz bekommen“, wie lächerlich. Die Assimilationsröhrlichen konnten alles mit Ausnahme von Neutronium durchdringen. Doch die Rüstung schien Miauz moralisch auf der Höhe zu halten. Deswegen brachte es George nicht über das Herz zu Miauz zu sagen: Das hat keinen Sinn. Vermutlich wusste es sogar Miauz selbst.

„Ich würde sagen wir sollten dieses neue Duranium-Polymer probieren. Es hat die Beweglichkeit von Stoff, ist sehr leicht und bietet den gleichen Schutz wie die restliche Panzerung. Sie können sich das Ganze in Ihrem Quartier replizieren lassen. Die Replikatoranweisung werde ich Ihnen schicken.“

„Vielen dank Commander“, Miauz wollte zum Gehen ansetzen, als er sich umdrehte und den Chefingenieur noch mal ansah.

„Wir werden es schaffen Commander. Da bin ich sicher. Besonders da Sie, Assjima und Milseya hier sind.“

„Danke Miauz. Hoffentlich ist Ihr Vertrauen, das Sie in uns setzen, auch gerechtfertigt. Auch die anderen Führungsoffiziere tun Ihr Bestes.“

„Sie haben einen Mond gebeamt.“

„Nun Monde Pflegen auch nicht zu assimilieren.“

„Sie schaffen das.“

Mit diesen Worten verließ der Kater den Maschinenraum.

George wandte sich unterdessen wieder Suval und Charousek zu. George musterte kurz seinen Stellvertreter und den dritten Chefingenieur mit einem müden Blick.

„Wie ist der Status der Umrüstung Lieutenant Charousek?“

„Die Offensiven und defensiven Systeme sind fertig. Die Phaser sind jetzt so heiß wie noch nie. Die Borg werden fürs Erste überrascht sein. Von den neuen Torpedos konnten nur 25 Stück gebaut worden. Die Schilde dürften vielleicht im Gefecht einige Minuten lang durchhalten. Dann haben die Borg sich auch daran vermutlich angepasst. Das THN und MHN wurden auf Ihre Anweisung hin gesichert und mit speziellen Sicherungen versehen die eine Übernahme verhindern oder Verzögern sollen.“

„Ausgezeichnet. Wie steht es mit den Transporterbändern?“

„Die Modifizierungen die Lieutenant Wentworth angeregt hat wurden bereits an zehn Transporterbänder vorgenommen. Jedoch bedarf es noch einiger versuche, um die letzten Fehlerquellen zu beseitigen“, berichtete Suval

„Sie funktionieren also.“

„Ja Commander. Wenn man auch keine absolute Garantie darauf geben kann. Die meisten Probleme bereitet uns der Energieverbrauch. Laut den wenigen Simulationen, die wir durchgeführt haben, dürften die Energiezellen maximal den Träger für 4 Minuten in Phase versetzen können. Und das im optimalsten Fall. Hinzu kommt dass die Borg auch dies vermutlich Kompensieren werden.“

„Vermutlich Suval. Es wird genügen müssen. Sorgen Sie dafür, dass diese Bänder an Lieutenant Plee und Lieutenant Müller gehen. Diese können jeden taktischen Vorteil gebrauchen, den wir Ihnen geben können.“

„Aye, Sir.“

„In Ordnung meine Herren. Das war´s. Auf Ihre Posten. Es kann nicht mehr lange dauern, dann wird es wirklich ernst.“

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Aiso sass grübelnd vor seinem Deskviewer. Nach der Impfung war er sofort auf sein Quartier zurück gegangen um jene Nachricht zu sehen, die Müller angesprochen hatte. Und – da war sie. Mit ihr auch das Video der Sonde. Sie waren also hier, die Borg. Irgendwo da draussen. Es würde nicht lange dauern bis man auf sie traf. Vorher musste Aiso noch seine Task-Force bilden. Ein Himmelfahrtskommando? War nicht gar das ganze Unternehmen ein Himmelfahrtskommando? Schaudernd dachte er daran, was derzeit ein einziger Kubus angerichtet hatte. Klar das war einige Zeit her – die Föderation hatte sich weiterentwickelt. Die Borg aber zweifellos auch, das bewies ihr Verhalten. Die Karten waren also komplett gemischt und neu verteilt worden. Es bestand die Möglichkeit das die ganze Föderation gefährdet war. Wobei - wenn die Borg stark genug währen die Föderation anzugreifen – dann müssten sie sich nicht hier draussen verstecken. Aiso hoffte, dass sie es nicht waren, sondern dass ihre vereinte Flotte von Föderation, Klingonen, Romulaner und Orioner die Borg auf eiskalten Fuss erwischte. Blieb die Frage wen er in seine Task-Force aufnehmen sollte.

Er kannte die Leute an Bord der Community nicht so gut. Nach welchen Kriterien sollte er entscheiden. Als erstes setzte Aiso seinen eigenen Namen auf die Liste. Für einen Augenblick erinnerte er sich dunkel an einen Film, den er mal im Geschichtsunterricht auf der Erde gesehen hatte. Im so genannten „2.Weltkrieg“ wurden auf der Erde im Deutschen Reich die Juden verfolgt und in Konzentrationslager gesperrt. Immer wieder wurden dann solche Listen geschrieben, und jene, die ihren Namen auf dieser Liste fanden waren meist des Todes. Aiso schob den Gedanken beiseite, er war lächerlich. Mitglied dieser Task-Force zu sein bedeutete nicht automatisch assimiliert zu werden – oder etwa doch? Er nahm seine Unterlagen hervor und sah nach, wer sich beim Schiesstraining besonders gut angestellt hatte.

Nach längerem überlegen setzt Aiso schliesslich einen zweiten Namen auf die Liste: Nathanel David McNaughton. Diese Wahl war nicht all zu schwer, Nathanel war Scharfschütze und hatte beim Schusstraining entsprechend herrvoragend abgeschlossen. Er war ledig und besonnen. Aiso dachte das er ein paar Vulkanier auf die Liste setzten sollte, sie waren…Weniger anfällig für Panik und eigneten sich daher gut für ein Himmelfahrskommando – falls es wieder erwarten doch eines werden sollte. Daher setzte er Crewmen Sonar und Lieutenant Tevok mit auf seine Liste. Nach einer Stunde Arbeit hatte Aiso die Liste beisammen:

• Lieutenant Aiso-Plee

• Lieutenant Nathanael David Mc Naughton

• Crewmen Sonar

• Lieutenant Tevok

• Ensign Marvin Olsen

• Petty Officer 3rd Class Yun Eyo

• Crewman Steve McDonnaugh

• Crewman Talia Kanic

• Master Chief Petty Officer Mxzpytkl

• Crewman Namor

Hatte er sich das auch wirklich gut überlegt. Wenn es so etwas wie ein letztes Gericht gab – würde er vor diesem rechtfertigen können, warum diese Namen auf seiner Liste standen und nicht andere? Mit einem Seufzer schickte er die Liste an Lieutenant Müller und an den Captain, sowie auch an alle beteiligten. Die Task-Force sollte sich gleich am selben Tag das erste mal treffen

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