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...mit dem fantastischen Stempel der guten Laune
  • REVIEW: "Star Trek: Prodigy"

    Der Pilotfim Lost & Found
    Wir erleben gerade eine Art Trek-Renaissance mit einer Vielzahl von Serien aus dem Star Trek-Universum. Aber die neueste Serie ist einzigartig, da es die Erste ist, die innerhalb der Saga für ein jüngeres Publikum geschaffen wurde. "Star Trek: Prodigy" ist eine halbstündige CG-animierte Show, die in Zusammenarbeit mit CBS Eye Animation Productions und Nickelodeon Animation Studio entstanden ist und heute Premiere feierte.

    Prodigy sieht aus wie ein High-End-Film, hat aber ein Drehbuch, das sich an ein junges Publikum wendet. Prodigy wurde von Kevin und Dan Hageman (Trollhunters) entwickelt und spielt im Jahr 2383, also nach "Star Trek: Voyager". Der Pilotfilm "Lost & Found" ist eine gelungende einstündige Premiere, die gekonnt die Bühne für das Kern-Ensemble bereitet: eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Flüchtlingen aus einer Bergbaukolonie, die zufällig das lange verborgene Föderationsschiff USS Protostar entdecken und mit ihm entkommen.

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    Die Hauptfigur ist Dal (Brett Gray), ein Waisenjunge einer unbekannten Spezies, der in einer abgelegenen Bergbaukolonie körperliche Arbeit verrichten muss. Aber er hat den Drang zu entkommen und den Planeten zu verlassen, um zu sehen, ob er mehr von seiner eigenen Art entdecken kann und eine Zukunft, die er selbst bestimmen kann. Als Rebell und Besserwisser der Kolonie hat Dal bereits einen Ruf als Unruhestifter, was ihn ins Visier des Koloniebesitzers The Diviner (John Noble) und seiner äußerst kompetenten älteren Teenager-Tochter Gwyn (Ella Purnell) bringt. Sie sind das Yin und Yang der Serie, denn Dal lebt von seinem Charisma und seinen Impulsen, während Gwyn die extrem gut ausgebildete Konformistin ist, die die Wahrheiten ihres Vaters lernt. Durch eine Reihe von Missgeschicken bei der Arbeit lernt Dal andere Bergleute kennen, die de facto zu seiner Truppe werden: den gelehrten, flüchtigen Roboter Zero (Angus Imrie), Rok-Tahk (Rylee Alazraqui), den widerspenstigen Mechaniker Jankom Pog (Jason Mantzoukas) und ein süßes Ding namens Murf (Dee Bradley Baker).

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    Unter der Regie von Ben Hibon ist Prodigy eine wunderschöne Serie. Die CG-Animation hat eine interessante Design-Ästhetik von fast Live-Action-Trek-realistischen Himmelskörpern, Sternenlandschaften und Schiffen, gemischt mit hoch stilisierten Charakter-Designs für die verschiedenen Hauptfiguren und ihre Spezies. Mit leuchtenden Farben und Cartoon-Optik zum Leben erweckt, treffen sie genau den Punkt, der die Erwartungen von Kindern in einer gehobenen CG-Welt erfüllt. Aber es ist die stimmliche Leistung der Darsteller, die die jugendliche Energie der meisten Charaktere in der Serie wirklich unterstreicht. Sie sind im Wesentlichen Archetypen, mit denen sich Kinder aufgrund der jungen Besetzung identifizieren können, wobei der einzige Ausreißer Mantzoukas ist. Er ist ein hervorragender Synchronsprecher, aber er soll einen 16-Jährigen sprechen und das wirkt nicht besonders authentisch.

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    Die bekannteste und am meisten erwartete Stimme von allen ist natürlich die von Kate Mulgrew, die das Hologramm Kathryn Janeway spricht. Wie erwartet, schlüpft sie perfekt in die Rolle zurück. Mulgrew lehnt sich an die warme Klangqualität ihrer Stimme an, die sie in den ersten Episoden wunderbar moduliert. Für Trek-Fans der alten Schule ist die Janeway von einst eine willkommene Freundin. Aber in ihrer Eigenschaft als Hologramm gibt sie der Figur eine Menge Frechheit, was ihre Mentorenrolle sehr gut einrahmt, um ein Gegengewicht zu dem Chaos der unerfahrenen Kinder zu schaffen, die sie auf der Brücke unterrichtet. Mit John Nobles The Diviner und seiner rechten Hand, Drednok (Jimmi Simpson), stellt die Serie auch einige potenzielle Bösewichte vor. Sowohl das Design als auch die Stimme dieses furchteinflößenden Feindpaares zahlen darauf ein, behalten aber dennoch einen Hauch von Mystik bei, was insgesamt eine gute Balance schafft. Gemeinsam leben sie in einer Farbpalette aus Rot, Schwarz und Metall, mit stacheliger Technik, die sie umhüllt und ein visuell beeindruckendes Duo schafft, das unsere jungen Helden durch die Galaxie jagen wird.

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    Storytechnisch leisten die Hagemans und ihre Autoren in "Lost & Found" gute Arbeit, indem sie die Prämisse der Serie festlegen und uns dann in der folgenden halbstündigen Episode "Starstruck" die Vorlage dafür geben, wie sich die Abenteuer wöchentlich abspielen werden. Sicher, es gibt eine gewisse Kompetenzüberschreitung, wenn dieses alberne Ensemble in der Lage ist, ein Raumschiff ohne jegliche Erfahrung zu steuern - sogar mit Janeways Unterstützung -, aber die unterschiedlichen Fähigkeiten der einzelnen Charaktere machen es zumindest einigermaßen plausibel. Und es gibt großartige Momente kindlicher Sprunghaftigkeit, Bescheidenheit und Mitgefühls, die in die Geschichten der einzelnen Charaktere eingewoben sind und sich organisch und nicht kitschig oder erzwungen anfühlen, was ein großartiges Trek für jeden älteren Zuschauer ist. Und Mulgrew ist eine bodenständige Cheerleaderin/Lehrerin, die niemanden herabwürdigt, was dazu beiträgt, dass die Kinder bei der Stange gehalten werden und hoffentlich auch etwas lernen, wenn die Serie weitergeht. Prodigy profitiert sehr von Kate Mulgrew's Rückkehr als Hologramm Kathryn Janeway; quasi als Mentorin und Stimme der Vernunft auf der USS Protostar. Ihre Weisheit verleiht der Serie Gewicht und ist der perfekte Kanal, um jüngeren Generationen Gene Roddenberrys Ethos der Inklusivität und der inspirierten Neugier auf das, was zwischen den Sternen liegt, zu vermitteln. Die neue Besetzung macht Spaß und spricht natürlich jüngere Zuschauer an. Ella Purnell's Gwyn und Rylee Alazraqui's Rok-Tahk brillieren mit ihrer nuancierten und einfühlsamen Stimmarbeit schon jetzt in sehr vielen Szenen. Die Premiere stellt die Weichen für einen glaubwürdigen Abenteuerverlauf, der das Potenzial hat, sich zu einer guten Show zu entwickeln. Wann die Serie auch in Deutschland Premiere feiert, ist bisher noch unbekannt.

    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare

    2383? Also für ein deutlich weiterentwickeltes Raumschiff, das auch noch lange Zeit verborgen sein soll, ist das ein bisschen wenig zeitlicher Abstand zu Voyager Endgame und Nemesis.

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    Am 3.11.2021 um 15:40 schrieb Gast Worn:

    2383? Also für ein deutlich weiterentwickeltes Raumschiff, das auch noch lange Zeit verborgen sein soll, ist das ein bisschen wenig zeitlicher Abstand zu Voyager Endgame und Nemesis.

    Ja. Und dessen ist sich das Autorenteam schönerweise bewusst; will sagen, es gibt es eine Erklärung dafür in der Serie...

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    Mega geile Serie, kenne nun 18 folgen, muss nur noch das Finale schauen, also Folge 19+20...

    Es ist echtes Star Trek und besser als erwartet. Es wird den Ruf "Kinderserie" nicht gerecht, denn die Serie funzt auch für Erwachsene Trekkies richtig gut...

    Lediglich Folge 1+2 waren mir zu sehr auf Star Wars gemacht, aber ab Folge 3 ist die Serie der Hammer !!! Alle weiteren folgen (bis auf eine) überzeugen durch die Bank weg, mit viel Humor, ernst, Einzelfolgen verknüpft mit einem größeren Handlungsbogen und viel guten Fan Service sowie ich trekkige Botschaften...

    Die Charaktere sind durch die Bank weg liebenswürdig... Wobei mit RokDahl und der Meduse am besten gefallen...

    Auch der Konflikt rund um den Deviner (ich verrate hier nichts) ist glaubwürdig im Laufe der Staffel...

    Nur die Episode 16 "Auftakt" war mir zu überladen (was der kurzen Laufzeit zu Verschulden ist), mehrere Geschichten im schnell Durchlauf, hier hätte jede Geschichte innerhalb der Folge eine eigene folge bekommen müssen.

    In nur 20 Minuten einfach zu viel, dadurch wirkt da alles gehetzt....

    Ansonsten funzen ALLE folgen perfekt !!! Das Timing und Pacing wird von Folge zu Folge perfekter und schafft es in nur 20 Minuten Laufzeit pro Folge gute bis sehr gute Folgen abzuliefern...

    Ich wünschte die Serie hatte eine Laufzeit von 42 Minuten oder so, das würde den guten Geschichten, die zusätzliche nötige Zeit geben Storys noch besser auszubauen...

    Wie auch immer - Nur zu Empfehlen!

    Fazit; Trekkies, die Serie lohnt sich ! Unbedingt kucken!

    Und @Daniel Räbigerund @Jens Großjohannbitte macht, sofern ihr Zeit und Lust habt Video Reviews zu dieser Serie !!!!

    Vermisse neues Material mit euch :) Ihr seid einfach zu cool !!!

     

     

    Bearbeitet von Dominion16

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    Habe nun das FINALE gesehen von Prodigy !!!

    Wow - Was für ein gelungenes Finale dieses 2 Teilers... Teil 1+2 funktionierend hervorragend... Die Handlung wird gut und sogar Dramatisch aufgelöst.

    Spoiler

    Der Deviner tot, die andere Tante, dessen Namen ich nicht mehr weiß ist geflohen für eine Comeback ;)

    Trotzdem kommt der Humor nicht zu kurz, wenn er auch nicht die Intensität von Folge 18 hat, würde hier aber auch nicht passen. Das Finale

    Spoiler

    rund um das Schiffsweite-Virus

    wurde sogar kreativ gelöst und das wesentlichste, "Star Trek: Prodigy" (PROD) macht hier etwas besser, was ich beim Serien-Finale von "Star Trek: Voyager" (VOY) gänzlich vermisst und kritisiert habe... Da kommt die Voyager endlich im Alpha Quadranten nahc Jahren und einigen Opfern an, man sieht die Flotte "...und Zack jetzt fahrn wir einfach mal in Urlaub".. Ach ne, das war ja n Ziatat von Rüdiger Hoffman... ich meinte: Und zack kommt der Abspann! Kein Ausklang, keine Fragen die noch beantwortet werden müssen. Was wird aus Seven, wenn die Sternenflotte und Föderation sich mit ihr auseinander setzen muss. Was wird aus der ehemaligen Marquis Crew ? Kommen sie vor Gericht? Findet man eine Lösung, einen Komprmiss? Nix davon gab es - Keinen Ausklang, das man "Nach Hause"  gekommen ist etc.pp

    All das was ich im VOY Finale vermisst habe, gab es im Staffel 1 Finale von PROD... Nach dem die Katastrophe

    Spoiler

    um das Schiffs-Virus das alle Sternenflotten Schiffe aufeinander Feuern lies,

    beendet wurde, gab es einen langen Epilog der SEHR gelungen war..
     

    Spoiler

    Die Explosion um den Prototyp der Protostar hatte ein Wurmloch ausgelöst, was im Zusammenhang wohl eines Zeitparadoxon führte, und an so aber eine Spur zu Chakotay gefunden hat... (Das wird wohl in Staffel 2 aufgegriffen werden). Dann wurde die Frage um die Kids vor dem Rat geklärt... Können sie der Sternenflotte beitreten, auf die Akademie ? Was wird aus dem Augment D*R'el (oder wie der Lila Heini heißt ;) ) ?

    Am Schluß findet man einen Kompromiss. Sie können nicht auf die Akademie, aber sie können ihre Ausbildung zu Sternenflotten Offizeiren bei Admiral Janeway machen... Und Gwyn ? Sie sucht ihren Heimatplaneten um die Katastrophe, die noch passieren könnte, abzuwenden... Und sie kann auf ihren Vater treffen, der (dank Temporaler Paradoxie) hier noch lebt, während ihr Vater aus der Zukunft erst vor kurzen gestorben ist 😄 Zeitreisen machen Kopfweh 😄 Haha...



    Wie auch immer - Ein Mega Finale !!!!

    Beide Teile bekommen für PROD Verhältnisse die Best-Wertung von mir!!!
    Das Pacing, das Timing wurde immer besser...
    Und mein Fazit für diese Serie, diese erste Staffel lautet - WOW - Respekt - Ihr habt mich überzeugt - DAS ist keine reine Kinderserie ! Nur die Laufzweit, die könnte länger sein, wie ich im Finale nun gemerkt habe... Hier hatte man für die Schluss-Story 40 Min oder so, sonst nur 20...

    PROD ist zu Empfehlen !
     

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