-
1x05 - Stardust City Rag
-
User-Rating (0 Stimmen)
-
Aufrufe
3911 -
Kommentare
6 -
Von Sebastian Bauer
Episoden-Nummer: 5 Produktions-Nummer: 5 US-Erstausstrahlung: 20.02.2020 Deutsche Erstausstrahlung: 21.02.2020Die Crew reist nach Freecloud um dort Bruce Maddox zu finden. Raffi verfolgt dort andere Interessen. Vollständiger Inhalt (Achtung: Spoiler)
Diese Folge beginnt, wie die anderen, mit einer Rückblende. Diesmal zum Planeten „Vergessen“ – was für ein Name – wo wir zusehen dürfen wie Icheb auf ziemlich brutale Weise (
FSK 18FSK16) seine Borg-Implantate entrissen werden. Dann erscheint Seven of Nine um ihn zu retten, damit sie ihm gleich darauf einen Gnadenschuss versetzen darf.In der „Gegenwart“ trifft die La Sirena im Orbit von Freecloude ein wo alle an Bord außer Elnor von Spam-Werbe-Hologrammen, die mehr oder weniger genau zu ihren Vorlieben passen, belästigt werden. Was soll das? Hat das Kommunikationssystem der La Sirene keinen Blocker für sowas? Mit Rückblick auf die, in Episode 1 schon erwähnten, persönlichen digitalen Assistenten (PDA) und das Galaxis weit operierende Internet musste ich bei dieser Szene irgendwie an „QualityLand“ von Marc-Uwe Kling denken.
Wir erfahren das Bruce Maddox von einer Frau (weiblicher Gangsterboss) namens Bjayzl (Ist da eine Katze über die Tastatur gelaufen?) gefangen gehalten wird, die als rechte Hand einen Reptiloiden hat, der Lügen riechen kann. (Hormone und so … schon klar.)
Picard und Rios geben sich als eine Art extrovertierte Söldner in Mardi-Gras-Kostümen aus und bieten Seven, mit ihren wohl sehr wertvollen Borg-Implantaten, im Tausch gegen Maddox an. Damit ihre Täuschung nicht erschnüffelt wird, werden sie kurzer Hand unter Drogen gesetzt. Die Täuschung in der Gauner-Spelunke von Bjayzl geht auf und Bjayzls Leibwächter etc. können überwältigt werden.
Wie sich herausstellt, war es Bjayzl die einst jagt auf ehemalige Borg machte um deren Implantate gewinnbringend zu verkaufen. Mit dem Ausschlachten von Ex-Borgs hatte sie ein Vermögen gemacht. Bjayzl war es auch die ein Sternenflotten-Schiff, auf dem Icheb diente, mit einem gefälschten Notruf anlockte, Icheb gefangen nahm und ihn ausschlachtete.
Frage: So jemanden lässt die Sternenflotte einfach davonkommen?
Weiter zeigt sich, dass Seven Picard nur geholfen hat, um sich an Bjayzl für den Tod von Icheb zu rächen, der für sie wie ein Sohn war. Nach einigen Dialogen beamen Picard, Rios, Maddox, Elnor und Seven zurück auf die La Sirena. Dort gibt es noch einmal einen kurzen Wortwechsel zwischen Seven und Picard über Rachen, Hoffnung usw. und Seven beamt mit zwei Phaser-Gewehren aus dem Bestand der La Sirena zurück in Bjayzls Bar wo sie dieser erklärt in der Galaxie sei kein Platz mehr für Hoffnung, Vergebung etc. Bjayzl erschießt und anschließen im Rambo-/Terminator-Modus mit den restlichen Sicherheitsleuten in Bjayzls Bar aufräumt.
Bruce Maddox ist schwer verletzt und muss auf der La Sirena medizinisch versorgt werden. Wo bleibt da das MHN? Zum Glück kann er aber Picard mitteilen, dass Daj wirklich eine Schwester hat, diese Soji heißt und auf dem Artefakt zu finden ist.
Danach unterhält sich Agnes Jurati allein mit ihm. In einer vorangegangenen Szene haben wir erfahren, dass die beiden Mal ein Paar waren. Nachdem er von seiner tollen Arbeite, der Arbeit von Dr. Soong und auch Agnes Beitrag geschwärmt hat, schaltet Agnes seine lebenserhaltenden Geräte am Biobett aus, um ihn umzubringen. Begründung: Das was sie (Commodore Oh?) ihr gezeigt haben war so schrecklich, das sie nicht anders kann und um es zu verhindern muss Maddox sterben!?
Frage: Würde man einen geliebten Menschen nicht erstmal versuchen umzustimmen, bevor man ihn umbringt? Vor allem eine zimperliche Person wie Agnes Jurati?
Weil während des Mordes ihr Blutdruck steigt, erscheint nun doch das MHN (wie schon einmal zuvor in dieser Episode) und erkundigt sich nach Juratis psychologischem Zustand. Die schwindenden Lebenszeichen von Maddox haben es komischer Weise nicht auf den Plan gerufen. Als das MHN Maddox‘ kritischen Zustand erkennt, deaktivierten es Jurati kurzerhand wieder.
In einer Nebenhandlung trifft Raffi auf ihren Sohn, der nichts mehr von ihr wissen will, weil sie durch vermeintliche Hirngespinst über eine Verschwörung in der Föderation (in die Drogenabhängigkeit) abgestürzt war und der Familie viel Kummer bereitet habe. Sie will sich mit ihm versöhnen, und behauptet sie sei jetzt „clean“. Doch ihr Sohn weißt sie zurück.
Episodenkritik (Achtung: Spoiler)
Als ich heute Abend den Fire-TV-Stick gestartet habe und mit meinem Sohn die fünfte Folge STAR TREK: Picard ansehen wollte, gab es für ihn (12 Jahre) erstmal eine herbe Enttäuschung: FSK 18!
Also musste das Anschauen erstmal warten, bis er im Bett war.
Wow, das war wirklich eine tolle Folge von Firefly/The Expanse mit bekannten Star-Trek-Charakteren.
Inhaltlich ist die Serie mit dieser Folge eigentlich nur soweit gekommen, dass jetzt endlich auch Picard weiß, wo Soji ist und wir nun mit Gewissheit wissen, dass Jurati nicht zu trauen ist. Der Charakter von Raffi hat etwas mehr Tiefe erhalten und wir wissen jetzt, dass mehr als Picards Rückzug aus der Sterneflotte zu ihrem Absturz geführt hat. Die Aufarbeitung von Picards und Sevens Borg-Vergangenheit hat für meinen Geschmack viel zu wenig Raum erhalten.
In dieser Folge wird die Demontage der einstigen, positiven Utopie weiter vorangetrieben.
Mit der Sternenflotte, die ihren Kompass verloren hat und in der jetzt anscheinend die Bad-Admirals die Mehrheit bilden, hatte ich kein Problem. Aber jetzt scheint die ganze Galaxie erfüllt zu sein von Profit-Gier, Missgunst und Gewalt. Nicht, dass es das früher nicht auch schon gegeben hat. Man denke z.B. an die Ferengi. Und auch zwielichtige Bars gab es schon vorher, z.B. in „Der Schachzug“. Aber jetzt nimmt das ganze so langsam überhand. Was mir ganz besonders negativ auffällt, ist wie sehr sich (in Zeiten von Trump) der Kapitalismus im ST-Universum breit gemacht hat. So als hätte einer von den Verantwortlichen gesagt: „Weg mit dem alten STAR TREK! Das war doch nur Propaganda von dreckigen Kommunisten.“
Jetzt werden wahrscheinlich viele Sagen, die einstige Utopie sei nicht mehr zeitgemäß oder Star Trek sei immer ein Kind seiner Zeit gewesen. Dazu muss ich sage: Gerade heute brauchen wir eigentlich wieder eine positive Utopie der Zukunft, genauso wie damals in der zweiten Hälfte der 60er oder in der zweiten Hälfte der 80er. Und ja, ST war immer ein Kind seiner Zeit. Dabei war es ein zentrales Element, dass die Erde ein Paradies war und die irdischen Probleme der Gegenwart auf andere Welten gespiegelt und der „klinisch sauberen“ Föderation gegenübergestellt wurden. Deep Space Nine hat die Gradwanderung zwischen der paradiesischen Erde (Föderation) auf der einen Seite, Handel und das Streben nach Profit auf der anderen Seite und den Probleme anderer Gruppen und Völker wie z.B. den Bajoranern oder dem Maquis auf der dritten Seite immer sehr gut hinbekommen.
Währen der ersten beiden Folgen war ich noch begeistert von STAR TREK: Picard. Diese Begeisterung verfliegt leider immer mehr.
Aus Sicht eines Vaters muss ich fragen: Warum muss heutzutage alles (außer Kindersendungen) so brutal sein? Ich hatte mich echt drauf gefreut mit meinem Sohn Woche für Woche eine neue Folge anzusehen, wie ich es einst in seinem Alter tat.
Fazit und Wertung
Sebastian Bauer meint:
Einen Mix aus The Expanse, Mass Effect, Das fünfte Element, Blade Runner, QualityLand, Firefly und Star Wars mit bekannten STAR-TREK-Charakteren.
1/5GesamtwertungAction: 3 Spannung: 1 Humor: 0 Anspruch: 0 Kontinuität: 3 Figuren: 2 Erotik: 0-
User-Reviews
-
Aufrufe
3911 -
Kommentare
6 -
Von Sebastian Bauer am
Benutzer-Feedback
-
Empfohlene Kommentare