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Claudia Gray – Star Wars – Verlorene Welten


einz1975

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Irgendwo tief am Rand des Imperiums befindet sich ein kleiner fast vergessener Planet. Hier leben Thane Kyrell und Ciena Ree. Er ist der Sohn einer Aristokratenfamilie, sie dagegen eine einfach arme Bürgerliche. Unterschiedlicher können ihre Leben nicht sein und doch, irgendwie hat das Schicksal sie zusammengeführt oder war es vielleicht auch die Macht? Zumindest sind beide derart vom Fliegen und Raumschiffen fasziniert, dass sie jede Gelegenheit nutzen, um mehr darüber zu erfahren. Als Leser begleiten wir die beiden Kinder, welche älter werden und wir erleben mit, wie sie sich täglich im Flugsimulator treffen, um sich einander zu messen. Irgendwann kommt der große Tag und sie haben die große Ehre an der imperialen Akademie aufgenommen zu werden. Es klappt und beide können ihr Glück kaum fassen.

Der Wettkampf zwischen beiden geht weiter und auch ihre jeweiligen Klassenkameraden neidisch auf sie hinabschauen. Schon jetzt merkt man, dass aus den Kindern langsam mehr geworden ist, denn auch das Interesse für das jeweilig andere Geschlecht wird wach. Noch zaghaft und unbeholfen versuchen sie nicht wahr zuhaben, dass sie für immer zusammen sein werden... könnten. Denn so einfach wird es beiden nicht gemacht. Claudia Gray hat sich jetzt einen sehr interessanten Schachzug überlegt. Mit dem Hintergrundwissen der Episoden 4-6 geht es in das eigentliche Abenteuer. Thane im einem TIE-Jäger und Ciena auf einem Sternenzerstörer sehen beide das erste mal die gewaltige Station – Den Todesstern. Was dann folgte, war für viele der Grundstein ihrer Einstellung.

Zuerst die Vernichtung von Alderan und dann die darauf folgende Zerstörung des des Todessterns. Milliarden Tote auf der einen Seite und Millionen auf der anderen. Was für ein Sinn soll all das Morden haben? Ab jetzt entscheiden sich beide für jeweils andere Wege, doch bleibt beim jeweils anderen. Denn solange jeder von beiden lebt, haben sie nur eine Hoffnung. Eines Tages zusammen, ohne Rebellion oder Imperium leben zu können. Als Leser können wir einige der großen Momente der Filme noch einmal miterleben. Interessanterweise jeweils aus einer ganz anderen Sicht. Der Hass der Rebellen gegen das Imperium und die blinde Pflichterfüllung oder das stumpfe Ehrgefühl auf der Seite des Imperiums. Wir wissen zwar wie alles endet, doch im Grunde bleibt die Frage, wer wie viel Leid und Tod verursacht? Beide Seiten haben Blut an ihren Händen und vielleicht gab es aus der Sicht der Rebellion auch keinen anderen Weg.

Genau wie bei der aktuellen politischen Lage in der Welt. Warum man sich nicht wirklich intensiv zusammensetzten kann und einfach mal über Probleme redet? Ist das wirklich so schwer? Die Fronten so verhärtet oder das Gefolge so indoktriniert, dass sie einfach blind jeden Befehl ausführen, ohne sich bewusst zu werden was sie tun? Genau aus so einem Kontext erwachsen viele Fragen, welche die Autorin aufgreift und versucht zu erklären. Das am Ende viele vielleicht doch die Erkenntnis noch trifft, mag versöhnlich klingen, nur hilft es den Toten wenig. Manchmal fand ich die Sprünge in den Zeiten etwas zu schnell, aber dennoch weiß man sofort wo, in welcher Phase der Filme man sich befindet und die Bilder werden durch gute kurze Beschreibungen sofort wieder wach. Keine Frage, auf bekannte Gesichter trifft man auch, nur dass sie eben nicht die Hauptrolle spielen, sondern und schmückendes Beiwerk sind.

Fazit:
Pflichterfüllung bis zum Schluss... Ehre ist schon so eine Sache. Auf der einen Seite sollte jeder sich dieser immer bewusst sein, auf der anderen ist ein oder sogar mehrere Leben doch mehr wert, oder? Im Verlauf der Geschichte geht die Autorin eindrucksvoll dieser Frage nach. Anfänglich glaubt man noch in einem Jugendroman festzuhängen. Die versteckten Blicke, kleine Liebesschwüre und doch kommt später das Erwachen. Ob die Macht hier ihre Hand im Spiel hat oder einfach zwei die zusammengehören sich immer wieder finden, muss der Leser für sich selbst beantworten. Die Autorin vermischt sehr gekonnt die bekannten Ereignisse und fügt komplett neue Blickwinkel in das Geschehen, so das selbst bei erfahrenen Fans noch einmal eindrucksvolle Bilder heraufbeschwört werden. Vielleicht hätten einige Liebesszenen gekürzt werden können, ansonsten ein interessanter Roman, von gegensätzlichen Welten, die doch irgendwie zusammengehören, auch wenn die Ehre es verbietet.

Matthias Göbel
 

Autorin: Claudia Gray
Übersetzung: Timothy Stahl
Paperback: 416 Seiten
Verlag: Panini Verlag
Veröffentlichung: 26.07.2022
ISBN: 9783833242557

 

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Bearbeitet von einz1975
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