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...rult irgendwie!

Ryan Rockwell - Existenz - Das Mars-Paradox


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Der Mars wird definitiv irgendwann von Menschen besucht werden. Im Jahr 2064 soll es dort bereits eine gut ausgebaute Forschungseinrichtung geben. Nick Adam ist für die Sicherheit der Station „Red Sands“ verantwortlich, doch heute Morgen wacht er mit nahezu vollständigem Gedächtnisverlust auf. Was ist passiert? Warum hat er diese Gedächtnislücke? Auch seine Kollegen scheinen einen Großteil ihrer Erinnerungen verloren zu haben. Die Situation verschärft sich, als sie im Pflanzenlabor den toten Mikrobiologen der Mission finden und alles auf einen Mord hinweist. Nick Adam beginnt zu ermitteln und was er dabei entdeckt, wird nicht nur ihn überraschen...

Mit logischen Schritten und sorgfältigen Überlegungen versucht das Team, mehr über ihre jeweilige Vergangenheit herauszufinden. Obwohl sie ein Gerät zur Gedächtniswiederherstellung besitzen, gibt es diesmal keine Erinnerungen, die hochgeladen werden könnten. Es ist faszinierend zu beobachten, wie das Team immer tiefer in die Station vordringt und dabei sowohl ihre Vergangenheit als auch sich selbst entdeckt. Der Mord an dem Mikrobiologen steht zunächst im Mittelpunkt. Rückblenden in Nicks früheres Leben zeigen seine Sehnsucht nach seiner Frau und seinen Kindern, was ihn sympathisch macht. Doch könnte es sein, dass er auf dem Mars eine Affäre mit der Psychologin hat? Hat er tatsächlich alles zurückgelassen und sich darauf eingelassen?

Die eigentliche Mission bestand darin, den Standort auf dem Mars weiter auszubauen und Forschung zu betreiben. Doch die Crew stieß auf etwas völlig Unerwartetes. Obwohl der Titel einen Hinweis auf das Kommende gibt, gelingt es Ryan Rockwell, den Leser lange Zeit mit der Geschichte um den Gedächtnisverlust zu fesseln. Im letzten Drittel wird die Handlung turbulenter und enthält zahlreiche Kampfszenen, die meiner Meinung nach zu vielzählig sind und die Geschichte gerät etwas aus den Fugen. Ob dies aus Wahnsinn oder Kalkül geschieht, bleibt unklar. Diese Mission wird jedoch in vielerlei Hinsicht in die Geschichte eingehen, denn obwohl diese Crew nicht die erste auf dem Mars ist, erleben sie mehr Unglaubliches als alle vorherigen Expeditionen.

Der Autor integriert viele aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse über den Mars in die Geschichte. Er beschreibt die extremen Temperaturen, die gefährlichen Stürme, die Beschaffenheit der Atmosphäre und die Auswirkungen der geringeren Schwerkraft auf das Gehen und Fahren. Es versteht sich fast von selbst, dass der Sci-Fi-Faktor im Laufe der Handlung deutlich zunimmt. Ryan Rockwell nutzt eine gute Methode, um den Kern der Geschichte zu erschließen. Die Dialoge sind schnell und gehaltvoll, die Szenen lebendig beschrieben, sodass der Mars ein Stück näher rückt. Zwar ist der Ausgang der Geschichte vorhersehbar, doch gibt es zwischendurch genügend überraschende Wendungen. Der Anfang ist sehr stark, die Mitte gut strukturiert, nur das Ende wirkt etwas überhastet.

Fazit:
Keine Erinnerungen? Das erinnert an "Moon" oder "Total Recall" – und dieser Vergleich ist nicht ganz unberechtigt. Der Einstieg in die Suche nach dem verlorenen Gedächtnis ist äußerst spannend geschrieben. Ryan Rockwell erschafft ein stimmiges Setting und führt die Handlung gekonnt in die nächste Phase. Was das Team um Nick Adam entdeckt, verändert wirklich alles. Der Autor integriert geschickt Wissen über den Mars und malt dem Leser anschauliche Bilder. Lediglich das Ende wirkt etwas überhastet. Der Mars verliert nie seine Faszination, und Ryan Rockwell fügt mit seiner Geschichte ein hervorragendes Erlebnis hinzu.

Matthias Göbel

Autor: Ryan Rockwell
eBook: 282 Seiten
Verlag: Selfpublisher
Veröffentlichung: 21. 02.2024
ISBN: 9783947900176

www.flying-cheese.com

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