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Produzenten hassen diesen Trick!

Jurek Martinsson - RebEarth 2 - Nemesis


einz1975

Empfohlene Beiträge

Nach dem ersten Teil sind die Wunden noch lange nicht verheilt. Die Erde befindet sich weiterhin in einer äußerst fragilen Lage gegenüber den Außerirdischen. Der ERA-Terror hält unvermindert an und kulminierte kürzlich in einer Katastrophe mit vielen Opfern. Die Verantwortlichen haben bisher keine weiteren Informationen über die Hintermänner erhalten können, und es verdichtet sich zunehmend die Vermutung, dass möglicherweise sogar ein Außerirdischer selbst an den Angriffen der ERA beteiligt sein könnte. Für Aida Tammimi, die bereits im ersten Teil ihre Fähigkeiten als Soldatin unter Beweis stellte, scheint dies wie ein neuer Job zu sein – eine Chance, alles wieder gutzumachen, nachdem sie zunächst auf der falschen Seite stand.

Der Plan klingt vielversprechend: Eine Agentin einschleusen und herausfinden, wer hinter all dem steckt. Zufällig gibt es eine hochrangige Terroristin, die Aida verblüffend ähnlich sieht – und schon wird der Plan in die Tat umgesetzt. Bis hierhin folgt der Autor einer gradlinigen Erzählweise, doch wer den ersten Teil gelesen hat, weiß, dass es dabei nicht bleiben wird. Aida wird im Laufe der Geschichte eine tiefgreifende Veränderung durchmachen. Dass sie keine Skrupel hat zu töten, hat sie bereits mehrfach bewiesen, doch dieses Mal geht sie noch einen Schritt weiter. Der Titel „Nemesis“ kommt nicht von ungefähr: Es wird noch mehr Blut fließen, und die Action wird dabei keineswegs zu kurz kommen. Die immer wieder eingeführten neuen Figuren finden schnell ihre Rolle in diesem dramatischen Szenario.

Da ist zum Beispiel eine Ermittlerin, die einer bestimmten ERA-Kämpferin schon lange auf den Fersen ist. Dass die beiden irgendwann aufeinandertreffen, ist unvermeidlich, doch wer am Ende überleben wird, bleibt eine Überraschung. Auch sonst geht Jurek Martinsson erneut kompromisslos mit seinen Figuren um. Unerwartete Wendungen und harte Schnitte prägen die Handlung genauso wie das unausweichliche Ende. Dabei schien alles auf Frieden und Koexistenz ausgerichtet zu sein. Warum musste es so weit kommen? All diese Zerstörung und die vielen Toten – war das wirklich nötig? Leider ja, denn nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Während nach außen hin der Eindruck entsteht, dass alle vereint und in Harmonie zusammenleben, brodelt im Hintergrund weit mehr Unzufriedenheit und Konflikt, als viele wahrhaben wollen.

Die Parallelen zu aktuellen Ereignissen und Konflikten drängen sich dabei unweigerlich auf. Frieden wäre eine großartige Sache, wenn man ihn nur zulassen würde. Gemeinsam ließe sich so viel mehr erreichen, doch es gibt immer wieder Parteien, die sich dem Gemeinsinn verweigern. Die unkonventionelle Erzählweise und die überraschenden Wendungen, die schon den ersten Teil so fesselnd gemacht haben, setzen sich auch hier fort. Zwar könnte man einige Passagen straffen und manche Fluchtszenen wirken vertraut, doch sie bieten genug frische Ideen, um das Geschehen lebendig vor Augen zu führen. Der Autor erzeugt nicht die erhoffte Star-Trek-Atmosphäre des optimistischen Zusammenlebens, sondern eher eine eindringliche Warnung davor, was geschieht, wenn wir unseren aktuellen Kurs nicht ändern.

Fazit:
Ein ungewollter Neuanfang! Seit Tausenden von Jahren leben Menschen auf der Erde, und es gab nie eine Zeit ohne Krieg und Gewalt. So verlockend die Vorstellung ist, dass Aliens uns vor uns selbst schützen könnten, gibt es immer noch genügend Menschen, die sich manipulieren lassen, und der Traum vom Frieden zerfällt. Jurek Martinsson führt die Anti-Alien-Stimmung in ein finales Gefecht und zeigt auf schonungslose Weise das brutale Ende von Verrat, Täuschung und fehlgeleiteter Freiheitsliebe. Die eigentliche Protagonistin Aida tritt später überraschend in den Hintergrund, aber dafür füllen neue Charaktere die Lücken und treiben die Geschichte voran. Eine Story, die Leser anspricht, die kompromisslose, dystopische Science Fiction schätzen. „RebEarth 2: Nemesis“ – Keine Zeit für Romantik, hier geht es einzig und allein ums Überleben.

Matthias Göbel

Autor: Jurek Martinsson
Taschenbuch: 348 Seiten
Verlag: BoD - Books on Demand Verlag
Veröffentlichung: 15.07.2024
ISBN: 9783759712493

 

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