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USS Community - Die Pause, Part II


Hoshi_Sato

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Vinara ignorierte die schriftliche Aufforderung des Councellors wie gewohnt, doch wurde ihr auch bewusst dass das auf Dauer nicht so weitergehen konnte. Es gab diverse Möglichkeiten widerspenstige Patienten (sie selbst sah sich nicht als einen solchen, da sie sich geistig und körperlich kerngesund fühlte) doch noch zu einer Sitzung zu bewegen - zum einen mit dem Transporter, indem die betreffende Person direkt in das Büro des Councellors gebeamt wurde oder der Councellor in das Quartier des Patienten. Die beschämendere Alternative bestand darin ein oder zwei Sicherheitsleute vorbeizuschicken die einen notfalls mit Gewalt zu dem längst überfälligen Termin schleiften.

Warum hatte Solak bis jetzt noch nichts Derartiges unternommen? Vermutlich weil er sich diese Optionen bis zum Schluss bewahren wollte.

Sie schickte dem Councellor eine kurze schriftliche Nachricht dass sie momentan keinerlei seelischen Beistandes bedurfte und vertiefte sich anschließend in die Lektüre eines Buches mit Seltenheitswert - die gesammelten Erzählungen des irdischen Autors Franz Kafka, bereits 2274 ins Andorianische übersetzt und in einem traditionellem Buch mit bedruckten Seiten herausgegeben. Der Barzanhändler auf DS-5 hatte es trotz seines Status als echte Rarität vergleichsweise zu einem Spottpreis verkauft - scheinbar wussten nicht einmal mehr die Leute von der Abteilung für historisches Ingenieurswesen dort ein echtes Buch zu schätzen. Wahrscheinlicher aber war dass sich unter ihnen kein Andorianer befand der es lesen konnte.

Professor Venk hatte Vinara zwei Tage nach jenem Vorfall mit dem Poster und dem Gespräch über die Nacktfotos eine Erzählung von Kafka auf einem PADD übergeben: "Die Verwandlung" handelte passenderweise von einem Menschen der eines Tages aufwachte und ein großer Käfer geworden war. Der andorianische Herausgeber dieses Buches bezog sich nun ebenfalls mit Nachdruck auf diese Geschichte und meinte dass dies die gerechte Strafe für einen Menschen sei der einen Andorianer als "Käfer" bezeichnete. Es konnte gar nicht ernst gemeint sein, obwohl nicht Viele den Andorianern einen Sinn für Ironie zuschreiben würden.

Eine zweite Nachricht traf ein, eine Art Rundbrief in dem schiffsweit vor einem Befall von bolianischen Schuppenläusen gewarnt wurde, zusammen mit der Aufforderung das Quartier nur mit einer schützenden Kopfbedeckung zu verlassen. Vinara erkundigte sich in der Datenbank und fand die Gefahr dieser Läuse auch prompt bestätigt. Andorianer sollten angeblich besonders leicht von ihnen befallen werden. Mit einem Auge und beiden Fühlern schielte die Wissenschaftsoffizierin auf das Datum - Erster April. War da nicht was?

Sie erinnerte sich wieder: Traditionellerweise spielten sich die Menschen am Ersten April immer kleinere Streiche, eine Tradition die auch in diesen Jahren noch hin und wieder praktiziert wurde, zuweilen sogar von Nichtmenschen. Die Vermutung dass es sich hier um einen solchen Streich handeln könnte wurde erhärtet als sie sich Bilder der ursprünglichen "Schlumpfine" ansah: Gelbe Haare und eine weiße Haube zierten das kleine blauhäutige Fantasiewesen... Sollte Vinara sich einfach eine gelbe Haube für ihre weißen Haare replizieren?

Sie hatte eine bessere Idee. Sie replizierte sich zunächst tatsächlich eine gelbe Haube mit Aussparungen für die Antennen, bedeckte damit das komplette Oberteil ihres Kopfes und so viele Haare wie es ging. Anschließend befestigte sie oben auf dieser Haube eine winzige, kaum sichtbare Fernsteuerung für holographische Emitter (die es auf diesem Schiff überall gab), gab ein Programm ein, aktivierte die Fernsteuerung und im Spiegel sah sie wie sich die gelbe Haube und die darunter hervorlugenden Haare in eine blaue Glatze verwandelten.

Zufrieden verließ sie das Quartier, sah tatsächlich überall Offiziere und Crewmen mit teils lächerlich aussehenden Hauben und ging zwischen ihnen als sei nichts geschehen. Ein Fähnrich von der Sicherheit fragte sie vorsichtig ob sie die Warnung denn nicht erhalten habe.

"Erhalten habe ich sie schon, aber ich glaube nicht dass diese Läuse so leicht auch auf Andorianer überspringen können."

Zaghaft deutete der Fähnrich auf eine Schalttafel an der Wand, die einen hervorragenden Spiegel abgab.

Vinara tat so als ob sie mäßig erschrak, zuckte dann mit den Schultern und meinte: "Was sind schon Haare..." Schnurstracks begab sie sich auf die Brücke, wo wie erwartet ebenfalls alle eine Kopfbedeckung trugen. Gewiss, es war gewagt vor dem neuen Captain ausgerechnet in diesem Zustand zu treten, doch sie tat weiterhin so als ob ihr die Glatze überhaupt nichts ausmachte.

Die anderen Brückenoffiziere grinsten zum großen Teil, einige sahen schockiert drein, alle aber zeigten ausnahmslos Zeichen von Überraschung.

Nun konnte es nicht auf Dauer unbemerkt bleiben dass in Vinaras Nähe immer mindestens ein Holoemitter aktiv war. Sollte jemand sie alle deaktivieren oder die Verbindung zur Fernsteuerung stören würde eben die gelbe Haube zum Vorschein kommen - Vinara rechnete sogar damit - und sie würde ihnen dann ein lautes "April, April" entgegenschleudern.

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Selina hatte den Tag damit verbracht gigantische Löcher in Orlandos Rücken mit ihren Blicken zu bohren. Er schien es auch registriert zu haben, ließ sich aber nichts anmerken.

Der Tag hätte so lustig weitergehen können aber nein, irgendein Schwachkopf war auf die Idee gekommen, einen Aprilscherz durchs Schiff zu jagen. Panische Crewmen rannten mit dämlichen Gummihauben durch die Gänge, weil sie Angst hatten, die bolianischen Schuppenläuse könnten auch auf sie überspringen. Selina hatte sich lange dagegen gewehrt, solch eine Gummihaube aufzuziehen aber sie musste sich dann doch beugen. Schließlich wäre es aufgefallen, wenn sie als einzigste ruhig und gelassen bei der grassierenden Panik geblieben wäre. Selina war zwar schon oft im Leben verletzt gewesen aber sie war noch nie krank gewesen. Selbst Parasiten machten einen großen Bogen um sie. So blieb ihr nichts anderes übrig, als auch eine Gummihaube zu replizieren. Sie replizierte sich eine schwarze Haube mit pinken Blümchen drauf. Die Haube war so dämlich das sie schon fast wieder gut war, aber nur fast.

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Plötzlich erschien auf allen Monitoren der Community das Gesicht von Miauz, dem die Lachtränen an den Schnurrhaaren heruntertropften. Hinter ihm standen die feixenden Nightcrawler nebst Anhängen. Und wenn man ganz genau hinsah, dann konnte man Sta'el erkenne, der sich links hinten aus dem Bild stahl.

"APRIL, APRIL!"

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Der Aprilscherz und seine Auswirkungen auf den Tag von Chief O’Tra:

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O’Tra verstand die Welt nicht mehr. Fast alle Besatzungsmitglieder liefen mit seltsamen Kopfbedeckungen umher. Keiner grüßte den Bolianer, stattdessen schauten ihn fast alle böse an und waren unfreundlich zu ihm. Er hatte Sprüche wie „Na, zufrieden?“ oder „Toll, gemacht!“ aufgeschnappt, wobei letzteres, den grimmigen Blicken nach, sicher nicht als Kompliment gemeint war. Auch hatte sich den ganzen Tag niemand bei O’Tra in der Hauptsensorkontrolle blicken lassen. Die Ruhe war zwar angenehm, aber doch seltsam. Erst Lt. Lefler klärte den Chief kurz vor Feierabend darüber auf, dass irgendwer bolianische Schuppenläuse eingeschleppt hatte und diese nun auf der Community ihr Unwesen trieben…

Bolianische Schuppenläuse? Wo kamen diese Viecher denn plötzlich her? Soweit O’Tra wusste, hatte es auf DS 5 keine Fälle gegeben. Hatten etwa Solak und seine Familie die Läuse mit eingeschleppt, als sie von Vulkan zurückkehrten? O’Tra wusste, wie sehr die meisten Spezies mit Haaren unter diesen Schädlingen zu leiden hatten. Eine erfolgreiche Bekämpfung war meist erst möglich, wenn dem Betroffenen schon alle Haare ausgefallen waren.

Für die einheimischen Lebewesen auf Bolarus IX waren Suppenläuse höchstens lästig. Die meisten Tierarten hatten sich angepasst, so dass die Läuse keinen, bzw. nur geringen Haarausfall verursachen und bei den haarlosen Bolianern stellte sich diese Frage erst gar nicht. Sie konnten zwar befallen werden, aber ein pflanzliches Mittel zur Bekämpfung der Schuppenläuse war seit Generationen Bestandteil jeder bolianischen Seife, auch heute noch, wo die Schuppenläuse fast als ausgerottet galten.

Einige bolianische Wissenschaftler vertraten sogar die Theorie, dass diese Parasiten Schuld an der Haarlosigkeit der Bolianer seien. O’Tra konnte deren Argumentation nicht ganz folgen, denn auch die Bewohner der nördlichen Hemisphäre seines Heimatplaneten waren schon zu Zeiten haarlos gewesen, als sie noch in Höhlen lebten und auf keinen Fall Kontakt zum Süden hatten.

Aus der Datenbank:

Nachdem die Bolianer regelmäßigen Kontakt zu anderen Spezies im Universum hatten, wurden die Läuse in den bewohnten Gebieten mit Insektiziden bekämpft und nahezu ausgerottet. So konnten sich auch die Bewohner anderer Welten ohne Schutzmaßnahem dort bewegen und liefen nicht Gefahr ihre Haarpracht zu verlieren.

Heute gibt es die Schuppenläuse nur noch in einigen Sümpfen und Urwäldern im Süden von Bolarus IX. Leider waren die Läuse ein wichtiges Glied in der Nahrungskette. Aufgrund ihrer starken Dezimierung sind inzwischen fast 10 Tierarten auf Bolearus ausgestorben und mehr als weitere 30 stehen auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Die meisten Bolianer sehen dies als relativ geringen Preis für den technischen Fortschritt und den Kontakt zu anderen Völkern, einige wenige fordern jedoch die großräumige Wiederansiedlung der Schuppenläuse, um die einzigartige bolianische Tierwelt zu erhalten.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Fälle gegeben, in denen die Parasiten auf Schiffen oder Raumstationen eingeschleppt worden waren. Fast immer war eine kahlköpfige Besatzung die Folge gewesen. Aber Dank der modernen Biofilter in den Transportern und leistungsfähigen Bioscannern an den Luftschleusen, sind solche Fälle sehr selten geworden.

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Kaum war der Aprilscherz enttarnt rief Vinara: "Ich wusste es!" und deaktivierte im gleichen Atemzug die Fernsteuerung für die Holoprojektoren und nahm die Kappe ab.

Der Rest der Brückencrew blickte verständlicherweise erst einmal sauer, doch nach und nach entledigten sich alle ihrer Kopfbedeckungen.

Vinara aktivierte die Kommunikationseinheit an der Wissenschaftsstation und rief den immer noch auf dem Bildschirm feixenden Scherzkeksen zu: "Gute Arbeit, aber um mich hereinzulegen müssen Sie früher aufstehen."

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Solak schielte um die Ecke. Gut, er war weg. Der Councelor nickte freundlich Ens. Lenn zu, die mit verwundertem Blick an dem an die Wand gequetschen Romulovulkanier vorbeiging.

Erst als er sich ganz sicher war, daß die Luft rein war, setzte Solak seinen Weg fort.

Seitdem er wieder auf dem Schiff war versuchte er alles, um Lefler nicht über den Weg zu laufen. Der Chefingenieur war geradezu besessen davon, daß Solak ihn nackt bedienen sollte. Gleich in der ersten Schicht nach Solaks Rückkehr hatte er ganz zufälligerweise im Büro des Councelors vorbeigeschaut, um ihn an die Erfüllung dieses Versprechens zu erinnern. Und zwei Nachrichten von dem 7/8tel-Menschen schlummerten wie Giftmüll in Solaks Mailbox.

Innerlich seufzte er auf. Lange würde er Lefler nicht mehr aus dem Weg gehen können. Nicht, solange sie beide und Leflers Liebhaber Führungsoffiziere auf der Community waren.

Kurz spielte Solak mit dem Gedanken an einen kleinen, bedauerlichen Unfall, bei dem Lefler und Tabor aus einer Luftschleuse....

Nein, das wäre wohl doch zu auffällig. Leider....

Einige Ecken später erreichte der Councelor schließlich doch noch sein Büro.

Eine Nachricht von Lt. Cmdr. Shral erwartete ihn bereits. Sie teilte ihm nicht, daß sie momentan keine Notwendigkeit in einem Councelor-Gespräch sähe.

"Na und? Ich sehe auch keine Notwendigkeit darin, mich von den Nachtschichten fernzuhalten. Vorschrift ist Vorschrift!", knurrte es zwischen den Zähnen des Romulovulkaniers hervor.

Tenland, Bishop und O'Tra hatten sich auf seine Botschaften hin noch gar nicht zurückgemeldet.

Es wurde Zeit, daß er andere Saiten aufzog. Eine regelmäßige Pflichtgruppensitzung für alle Vier? Hausbesuche durch den Councelor? Abholung durch die Sicherheit?

Auf Solaks Gesicht erschien ein dämonisches Grinsen. Er hatte da schon eine Idee.... Aber erst musste er sich informieren, ob ihn so etwas nicht den Job kosten konnte....

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Lt. Bishop hatte von dem Aprilscherz nicht das Geringste mitbekommen, außerdem hatte er ja immer noch ein Glatze und trug deswegen noch immer seine Strickmütze. Doch Lucas war sehr erstaunt als die Auflösung des Aprilscherzes auch auf seinem Terminal auftauchte. Er war zwar ein Mensch, aber er mochte den 1. April überhaupt nicht. Er hatte mal ein dummes Erlebnis gehabt und seitdem ging er dem 1. April irgendwie aus dem Weg.

Doch es war gut das er mal auf sein Terminal geschaut hatte, denn so entdeckte Lucas die Nachricht von Lt. Solak in seiner privaten Posteingang. „Nicht schon wieder zum Seelenklempner“ murmelte Lucas ruhig vor sich hin, doch innerlich kochte er vor Wut. Er nahm das Terminal und schickte eine Nachricht an Solak, dass er im Moment sehr beschäftigt sei und Solak spontan bei ihm vorbeikommen sollte. Lucas hoffte das Lt. Solak nie vorbeikommen würde und erst mal die Trauergruppe therapieren würde. Nach dieser Tat ging Lt. Bishop wieder an die Arbeit.

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Die Zelle, in der er sich befand, war rußig, grau und düster. Wasser tropfte herab, es war Kondenswasser, schmutzig und dennoch die einzige Möglichkeit bei Kräften zu bleiben.

Wie lange er schon hier unten war wusste er nicht mehr. Ehrlich gesagt hatte er schon fast vergessen, wer er selbst war.

Aus diesem Grund wiederholte er mehrfach am Tag die selbe Litanei. Die Auflistung kam einem Mantra gleich, der einzigen Möglichkeit nicht dem anonymen Wahnsinn zu verfallen:

„Ich bin Captain Jeffrey Enders.

Ich bin der in der Sternenflotte der Vereinigten Föderation der Planeten.“

Ab und an nervte sein Gemurmel die draußen stehenden Wachen und sie schlugen gegen die Zellentür, doch heute wurde er in Ruhe gelassen. Verdammt, was machte er nur hier unten?

Dunkel konnte sich Jeffrey daran erinnern, dass er sich auf einer Geheimmission befunden hatte, fern ab von… einem Schiff! Seinem Schiff! Wie hieß es noch? <i>Community</i>, das war ihr Name gewesen. Er hatte mal ein Gespräch geführt mit einer wunderschönen Frau.

Seiner Frau?

Nein, sie hatte in einer anderen Beziehung zu ihm gestanden.

Sie war sein erster Offizier gewesen. Er hätte ihr sagen sollen, was seine Mission gewesen war und wo er steckte, denn so hätten sie ihn retten können. Wenn Jeffrey doch nur der Name dieser Person einfallen würde. Es beschämte ihn, dass er es nicht mehr wusste, doch hier unten waren solche Dinge nicht relevant. Viel wichtiger war es für den Menschen jeden Tag dafür zu sorgen, dass er nicht verhungerte und so wenig Schmerzen wie möglich erlitt.

Mehr als einmal in der Woche (?) prügelte man auf ihn ein, mit dem Ziel Informationen zu erhalten. Doch anscheinend war man zu hart gewesen, denn an die meisten Dinge erinnerte sich Jeff nicht mehr. Welcher Planet, welche Mission, welche Partner… all dies hatte sich hinter einen dunklen Vorhang verzogen.

Wenn dies sein Ticket in die Freiheit wäre, so hätte er schon längst alle Fragen beantwortet, doch ihm fielen die Antworten nicht mehr ein.

Und so saß der ehemalige Kommandant eines stolzen Schiffes in seiner Zelle und murmelte immer wieder die selben Worte:

„Ich bin Captain Jeffrey Enders.

Ich bin der in der Sternenflotte der Vereinigten Föderation der Planeten.“

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O’Tra kehrte nach einen geruhsamen Arbeitstag in sein Quartier zurück. Nach der Auflösung des Aprilscherzes verhielten sich die meisten Crewmitglieder wieder ‚normal’, wenn sie dem Bolianer begegneten. Einige hingegen blickten schuldbewusst zu Boden. - Es bestand also immer noch Hoffnung, dass in Zukunft nicht Vorurteile sondern Fakten ihr zukünftiges Handeln bestimmen würde. O’Tra seufzte. Wenn er es sich richtig überlegte, ließ auch er sich oft von Vorurteilen und voreiligen Schlussfolgerungen leiten...

Das Blinken seines Terminals riss den Bolianer aus seinen Gedanken, es wurde der Eingang einer neuen Textnachricht signalisiert. O'Tra ließ sie sich anzeigen, es war eine offizielle Anfrage seines früheren Vorgesetzten, Commander Noela. Er wollte wissen, wie es mit der Untersuchung des Borg-Flyers voranging. Mit schlechtem Gewissen verfasste O’Tra eine kurze Antwort, in der er mitteilte, dass er aufgrund dienstlicher Verpflichtungen noch nicht dazu gekommen war, sich den Flyer genauer anzusehen. Prinzipiell war dies die Wahrheit, auch wenn der meist ereignislose Routinedienst bei den Sensoren oft genug Gelegenheit geboten hätte, sich auch darum zu kümmern. Auf dem Bildschirm fiel dem Chief auch die letzte Nachricht des Councellors erneut ins Auge. Lange würde er sich vor einem Besuch auf Solaks Couch nicht mehr drücken können. Seufzend löschte O'Tra Solaks Nachricht.

Der Bolianer beschloss die Sache mit dem Flyer sofort in Angriff zu nehmen und machte sich auf den Weg zum Shuttlehangar. Nachdem O'Tra diesen erreicht hatte, betrachtete er anerkennend das Schiff des verhassten Feindes. Es glich von der Form her der Defiant-Klasse, wenn es auch wesentlich kleiner war. Der Chief beschloss sich das Innere des Flyers genauer anschauen, doch als er einige Schritte nach vorne machte, prallte er gegen ein Kraftfeld. "Komisch, von einem Kraftfeld hatt Lt. Lefler damals gar nichts gesagt, als er mir damals die Zugangscodes für den Flyer gegeben hat", dachte O'Tra laut. „Computer – Kraftfeld um den Borg-Flyer deaktivieren. Autorisation O’Tra – Alpha – Neun – Gamma.“ „Zugang verweigert!“ kam die prompte Antwort des Computers.

Grimmig ging O’Tra zu einem der Terminals im Hangar. Eine Anfrage ergab, dass das Kraftfeld in die Zuständigkeit des Sicherheitschefs fiel. Dem Chief blieb also nichts weiter übrig, als diesem einen Besuch abzustatten. „Computer – Wo befindet sich Lt. Bishop.“ „Lt. Bishop befindet sich in seinem Büro.“ Er arbeitete also noch, dann ließ sich die Sache vielleicht heute noch klären...

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Lt. Bishop saß in seinem Büro und erstellte die Einsatzpläne für die nächsten Tage. Er legte kurz das PADD zur Seite um einen Schluck von seinem Vanille-Milkshake zu nehmen, als eine Anfrage von Chief O'Tra hereinkam. "O'Tra an Bishop - "Lieutenant, hätten sie kurz Zeit für mich?" "Ja ich habe Zeit, was gibt es denn so dringendes?" erkundigte sich Bishop kurz und wartete geduldig. "Ich komme zu Ihnen ins Büro, dann erkläre ich es. - O'Tra Ende." Kurze Zeit später stand der Bolianer vor der Tür des Sicherheitschefs. Er betätigte den Summer und betrat nach Aufforderung das Büro von Lt. Bishop. "Gut und was wollen sie nun von mir wichtiges? Und es muss wichtig sein, sonst hätten sie es auch über den Communicator nachfragen können" stellte Lt. Bishop, lehnte sich zurück und wartete gespannt.

"Oha, da scheint jemand schlechte Laune zu haben" dachte sich O'Tra und setzte sich auch einen der Stühle. Der Bolianer fragte sich, warum Bishop eine dieser veralteten Strickmützen trug. Zum einen gehörten sie nicht zur Standarduniform und zum anderen war es auf dem Schiff doch überall ausreichend warm. "Lt., ich bin von der Sternenflotte beauftragt worden, den Borg-Flyer im Hangar genauer zu untersuchen. Lt. Lefler hat mir schon alle erforderlichen Zugangscodes gegeben. Jedoch wird der Flyer von einem Kraftfeld geschützt, für das meine Privilegien nicht ausreichen." "Ja das ist ein Kraftfeld das einen speziellen Zugangscode benötigt und das ist auch gut so..." antwortete Lt. Bishop barsch und verschränkte die Arme.

Der Sicherheitschef schien wirklich keinen guten Tag gehabt zu haben. Kein Vergleich zu der Person mit der O'Tra neulich auf DS 5 Kaffee getrunken hatte. "Für meine Arbeit benötige ich jedoch Zugang zu dem Flyer, wenn Sie also die Freundlichkeit hätten, meine Privilegien zu erweitern? ", fragte der Chief mit einem leicht ironischen Unterton.  "Meine exakten Befehle finden Sie im Computer." "Erweitern? Nein das kommt nicht in Frage, aber ich kann das Kraftfeld deaktivieren" entgegnete Lt. Bishop scharf und seine Augen funkelten... "Ich, ich muss also jedes mal fragen, wenn ich in den Flyer will?" O'Tra konnte es nicht fassen.

"Das ist eine Vorsichtsmaßnahme und kein Kindergeburtstag, die Borg sind gefährlich und keiner weiß ob der Flyer nicht auch assimilieren kann"

"Kindergeburtstag? Seien 'Sie' nicht kindisch Mr. Bishop. Meines Wissens hat Lt. Lefler schon etliche Stunden in dem Schiff verbracht und ist bisher nicht assimiliert worden und hat auch keine Anzeichen einer Gefährdung entdeckt. Nochmal: Ich benötige vollen Zugang zu dem Borg-Flyer! Meine Befehle schließen sogar eventuelle Probeflüge mit ein!" "Probeflüge? Was denken die sich bei Starfleetcommand immer... OK sie bekommen vollen Zugriff und wenn dann lauter Borg hier rumlaufen, dann werden meine Leute halt kämpfen müssen" teilte Bishop O'Tra unsanft mit.

"Danke, Mr. Bishop!" antwortete O'Tra und atmete erleichtert auf. Endlich schien der Sicherheitschef Vernunft anzunehmen. Sicher, er war für die Sicherheit des Schiffes verantwortlich und musste alles tun um es zu schützen. O'Tra zweifelte nicht daran, dass Bishop seinen Job gut machte, aber man konnte es auch übertreiben. "Aber erst dann, wenn sie mich im Armdrücken besiegen" meinte Lt. Bishop und grinste.

O'Tra fiel fast vom Stuhl als er die Aufforderung von Bishop hörte. "Armdrücken?" fragte er erstaunt und überlegte, ob Bishop nicht vielleicht auch Stammkunde bei Solak war. "Ja Armdrücken - auf los geht es los" meinte Lt. Bishop erneut und stemmte seinen Arm auf seinen Schreibtisch. Wäre O'Tra nicht beim Sicherheitschef gewesen, hätte er die Sicherheit gerufen. Hatte Bishop etwa getrunken? Fragend sah der Bolianer Bishop an. "Mr. Bishop, ist alles in Ordnung mit Ihnen?" "Ja mir geht es blendend" log Lt. Bishop ohne mit der Wimper zu zucken. "Das mit dem Armdrücken war ein Scherz" fügte er hinzu.

Ungläubig schaute O'Tra Bishop an. Er wurde das Gefühl nicht los, dass mit dem Menschen etwas nicht stimmte. Aber das ging ihn ja nicht das Geringste an. "Gut! Mr. Bishop, wenn ich dann um die Zugangscodes bitten dürfte." "Ach so ja ich werde ihn auf das PADD übertragen" versprach Lt. Bishop, nahm ein leeres PADD vom Stapel und tippte was ein. "Gut, dann kann ich ja nun endlich meine Arbeit aufnehmen", antwortete O'Tra und ließ sich von Bishop das Padd geben. "Ja und ich kann meine Arbeit wieder aufnehmen - Schönen Tag noch" entgegnete Lt. Bishop und nahm seine Arbeit wieder auf.

O'Tra stand auf und ging zur Tür. Kurz bevor er den Raum verließ, drehte er sich nochmals um. Bishop war schon wieder in seine Padd's vertieft, aber O'Tra wurde das Gefühl nicht los, dass mit dem Sicherheitschef etwas nicht stimmte. Nachdenklich verließ er das Büro.

U_E und Vajont in "Darf er oder darf er nicht, das ist hier die Frage!"

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Die Brückenschicht am 1. April hatte Orlando irgendwie an einen Aufenthalt in einem Wellnessbad erinnert. Alle trugen lustige Kappen und aus irgendeinem Grund bekam sein Rücken eine Wärmebehandlung. Er hatte sich mehrmals dezent umgeschaut, ob sich da vielleicht jemand einen Aprilscherz mit ihm erlaubte, hatte aber nichts sehen können, außer dass Selina immer sehr unauffällig die Decke oder den Fußboden betrachtete. Wie dem auch war, seinem Rücken tat die Wärme sehr gut.

Nach der Schicht hatte er Robbie von der Arbeit abgeholt. Sie trug eine zu ihren Augen passende blaue Kappe mit Blumen, die je nach Lichteinfall die Farben änderten. Orlando, selbst von einer langweiligen grünen Kappe geschmückt, musste grinsen. Sie sah einfach zu niedlich aus!

An diesem Abend verlief ihr Beisammensein wesentlich entspannter und fröhlicher als in der letzten Zeit. Orlando spürte, dass ihre Krise nun überwunden war .. und war glücklich darüber. Nach einem opulenten Mahl und einigem Rumalbern verschwanden die beiden gemeinsam unter der Schalldusche und wurden an diesem Abend von niemandem mehr gesehen...

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Lt. Bishop hatte seinen Dienst beendet und ging nun in Richtung seines Quartiers. Er wollte dort alleine sein um seine Gedanken zu ordnen, denn auch jetzt dachte an Maya und an andere Frauen in seinem Leben. Bishop war in seine Gedanken versunken, als....

.... er auf dem Flur mit Solak zusammenstieß. "Ah, Mr. Bishop! Nach Ihnen habe ich gesucht! Hätten Sie ein wenig Zeit für mich?"

"NEIN" kam über Bishops Lippen, denn er hatte versucht, dem Councellor aus dem Weg zu gehen, aber nun stand er vor ihm. "Zeit? Ja habe ich... Was gibt es denn?"

"Lassen Sie uns doch einfach in mein Büro gehen." Solak ging vor und bemerkte mit Genugtuung, daß Bishop ihm folgte. Sein Plan, hinter der Ecke vor Bishops Quartier zu lauern bis dieser vorbeikam, hatte sich ausgezahlt. Schließlich erreichten sie das Büro des Councelors.

"Setzen Sie sich, Lt. Es gibt eine Beschwerde gegen Sie."

"Beschwerde?" fragte Bishop erstaunt... "Was ist es denn diesmal?" fügte er gelangweilt hinzu.

"Lt., Sie sollten die Beschwerden gegen sich nicht auf die leichte Schultern nehmen." Solak sah dem Menschen tadelnd an. Bishop hatte sich in den letzten Monaten sehr verändert. Aus dem nervösen und überperfektionistischen Offizier war jemand geworden, der launig wirkte und zudem unzufrieden. "Dieses Mal ist es Chief O'Tra. Er sagt, Sie hätten ihn an der Ausübung seiner Pflicht gehindert und ihn schikaniert, als er den Borg-Flyer untersuchen wollte."

"Was?! Das ist nicht wahr, ich habe nur meine Pflicht erfüllt, denn wenn hier kleine Borg rumrennen bin ich schuld und nicht der Chief," verteidigte sich Bishop wütend.

"Lt. Bishop, Sie reagieren über! Lt. Lefler hat den Flyer auf Herz und Nieren untersucht. One of Six hat ihn dabei unterstützt, während er noch bei uns war. Und Chief O'Tra ist hergeschickt worden, um den Flyer mit seiner Borg-Expertise nochmals zu durchleuchten. Und wenn Sie tatsächlich etwas befürchten, dann stellen Sie ein Sicherheitsteam ab, das die Arbeit des Chiefs überwacht! Aber Sie sind nicht berechtigt, einen Ingenieur an der Arbeit zu hindern, die das Flottenkommando für ihn erkoren hat!"

Solak holte Luft. Es war nicht einfach, die Balance zwischen den Aufgaben des Zweiten Offiziers und des Councelors zu halten. "Womit ich zum nächsten Punkt komme - Ihre Abteilung. Ich habe von einigen Crewmitgliedern Anfragen bezüglich eines Training hier liegen, z.B. von Ens. Mithaleon. Sind Sie dem nachgekommen? Und wie steht es mit den Verwicklungen um Mr. Tenland?"

"Sprechen sie jetzt als Councellor zu mit oder als 2. Offizier? Bei mir hat Mithaleon keine Anfrage bez. eines Trainings eingereicht ulnd die Tenland-Sache habe ich schon mit Captain Stewart geklärt" entgegnete Lt. Bishop schon wieder beruhigter.

"Ich spreche sowohl als Councelor wie auch als zweiter Offizier zu Ihnen. Das kann ich im Moment nicht trennen. Denn ich sehe mit Beunruhingung, daß Ihre privaten Probleme und Projekte Einfluss auf Ihre Arbeit haben." Solak beugte sich vor und reichte Bishop ein PADD. "Hier die Nachricht von Mr. Mithaleon. Er sagt, Sie wollten mit ihm trainieren und sich auch seiner Ausbildung zum taktischen Offizier annehmen. Klären Sie das mit ihm. Und was Tenland angeht - seine Strafe ist meinen Informationen nach gestern abend ausgelaufen. Er ist aber noch immer in seiner Zelle. Warum?"

"Meine privaten Probleme haben garnichts damit zu tun... ich werde es mit Mithaleon klären und wegen Tenland, da habe ich noch keinen Befehl vom Captain bekommen" antwortete Lt. Bishop ärgerlich, seine wirkliche Wut hielt er zurück.

"Haben Sie den Captain denn schon darauf angesprochen?"

"Heute nicht mehr, denn mein Dienst ist vorbei. Aber Lt. Müller hat den Befehl, beim Captain nachzufragen und bei Bestätigung Tenland umgehend freizulassen."

Solak lehnte sich zurück und presste die Fingerspitzen seiner Hände zusammen. "Lt. Bishop, ich muß gestehen, daß mich dieses Vorgehen Ihrerseits überrascht. Als Sie auf die Community gekommen sind, da waren Sie geradezu übereifrig. Sie hätte diese Anfrage niemals Müller überlassen, sondern es selbst erledigt. Doch nun? Sie wirken beinahe desinteressiert. Was ist passiert?"

"Tenland hat öfters Mist gebaut und sich daneben verhalten. Ich sehe keine große Chance, daß er es überhaupt wert ist, auf der Community zu dienen. Ich denke jeder verändert sich und ich habe mich verändert" erzählte Lt. Bishop wieder etwas ruhiger.

"Inwiefern haben Sie sich verändert?

"Ich habe erkannt, dass andere Dinge wichtiger sind als der Dienst und das man alles ruhig etwas langsamer angehen kann. So versuche ich meine Wut unter Kontrolle zu halten, aber es klappt im Moment nicht so wirklich"

Solak musterte Bishop genau. "Was sind diese anderen Dinge in Ihren Augen? Und warum gelingt es Ihnen dennoch nicht, Ihre Wut effektiver zu kontrollieren?"

"Tja wissen Sie, Solak, ich weiß es aucht nicht. Seit mein Vater wieder aufgetaucht ist, hat sich so vieles verändert... Leider wurde ich schon wieder in einer Beziehung enttäuscht und ich denke so kommt alles zusammen" erzählte Bishop und aus seiner Stimme konnte man die Verzweiflung hören.

Der Councelor schwieg eine Zeit lang. "Sie haben Ihren Vater bisher noch nicht gesehen, oder?"

"Nein, verdammt, es wurde mir verboten. Ich habe mein Vater über 20 Jahre nicht gesehen, ich hielt ihn sogar für tod und nun lassen mich diese dummen Psychiater nicht zu ihm" brach es wie ein Wasserfall aus Lucas heraus...

"Ich verstehe... Lt., ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie geben mir die Kontaktdaten der Klinik, in der Ihr Vater sich aufhält. Ich werde versuchen, einen Kontakt herzustellen. Als Councelor kann man da manchmal ganz andere Türen öffnen als als Angehöriger. Dafür müssen Sie mir aber auch etwas versprechen."

"OK, was denn? Ich stehe ja immer noch in Ihrer Schuld, da macht das auch nichts mehr aus."

Solak unterdrückte ein Grinsen. Da war er wieder, der alte paranoide Bishop. "Gut. Dann setzen Sie sich mit Ihrer Mutter in Verbindung und klären die Dinge, die zwischen Ihnen stehen. Und dasselbe machen Sie mit Dr. Gemini."

"Woher wissen Sie denn von meiner Mutter und von Dr. Gemini? Ausserdem ist Maya einfach abgehauen zu ihrem Verlobten, den sie mir die ganze Zeit verschwiegen hat" meinte Lt. Bishop mürrisch.

"Mr. Bishop, ich wäre ein schlechter Councelor, wenn ich nicht wenigstens in Grundzügen über meine Crew informiert wäre. Und was Dr. Gemini angeht - Sie haben eindeutig noch nicht mit ihr abgeschlossen. Solange Sie das nicht tun, werden Ihre Gefühle Sie an der Erfüllung Ihrer Pflicht hindern. Und das kann ich weder als Councelor noch als Zweiter Offizier dulden!"

"Dann helfen Sie mir, löschen Sie Maya aus meinem Gedächtnis oder damit ich wieder zum dem Bishop werde, der ich einst war..." flehte Bishop den Councellor an.

"Es tut mir leid, aber das müssen Sie ganz alleine schaffen. Ich kann Sie dabei maximal unterstützen." Solak stand auf. "Melden Sie sich einfach bei mir wenn Sie mit jemanden reden wollen, in Ordnung? Bis dahin tun Sie die Dinge, die Sie mir versprochen haben. Ich muß mich jetzt anderen Aufgaben zuwenden."

"Gut danke Lt. Solak - Ich werde mein bestes tun und ich werde gleich in mein Büro gehen, den Captain selbst fragen und Tenland freilassen - Danke" bedankte sich Bishop und stand auf.

"Tun Sie das! Viel Erfolg, Mr. Bishop!"

[u_E und idic sind sich im wahrsten Sinne des Wortes mal wieder über den Weg gelaufen]

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Selina schlenderte durch die Gänge. Sie hatte dienstfrei und ihr Töchterchen war bei der kleinen Gewitterhexe untergebracht. Selina war es nicht ganz wohl bei dem Gedanken, sie bei Robbie zu lassen aber ihr blieb, zumindest so lange sie Dienst hatte, nichts anderes übrig.

Ihr Weg führte sie zum Schiffsfrisör Miauz. Dieser erwartete die 1. Offizierin bereits.

"Ahh! Commander Kyle! Schön, Sie endlich mal wieder hier begrüßen zu dürfen. Bitte nehmen Sie Platz." Selina folgte der Aufforderung und nahm auf dem Stuhl Platz. Beide sahen in den Spiegel. "Was möchten Sie denn für eine Frisur haben?" Miauz beäugte die Haarpracht der jungen Frau von allen Seiten. "Eine richtige Frisur benötige ich gar nicht, schneiden Sie einfach nur die Spitzen." Miauz nickte und öffnete den geflochtenen Zopf. Er holte das Waschbecken heran und wusch die langen Haare mit einer besonders pflegenden Spülung durch. Kurze Zeit später machte er sich schon mit der Schere an den Spitzen zu schaffen. Ganz zufällig fing er ein Gespräch an ....

"Haben Sie sich mit Lt. Talbot wieder vertragen?" Miauz hatte darauf geachtet, dies so beiläufig wie möglich zu sagen. Selina überlegte kurz. Sie war immer wieder überrascht, wie schnell sich doch solche Dinge herumsprachen. "Nein, nicht wirklich. Ich habe es vorgezogen, mich von ihm für eine Weile zu distanzieren." Miauz schnitt weiterhin an den Spitzen herum. "Soso, ich wusste gar nicht, daß Sie sich so leicht einschüchtern lassen." Miauz hielt inne, eigentlich hatte er dies gar nicht sagen wollen aber es war einfach so aus ihm herausgeplatzt.

Selina starrte in den Spiegel und nahm dabei einen leicht angesäuerten Gesichtsausdruck ein. "Wie bitte?"

Miauz versuchte die angespannte Situation zu beschwichtigen. "Nun, ich meine, daß Sie Lt. Talbot doch schon viel länger kennen und sie beiden hatten doch so eine ..... tiefe Freundschaft. Das soll jetzt alles vorbei sein nur weil sich eine weitere Person dazwischen gedrängt hat?" Selina dachte über die eben gesagten Worte nach. Irgendwie schien Miauz Recht zu haben! Selina kannte Orlando schon sehr viel länger als Robbie und wer gab dieser Frau das Recht über Selinas und Orlandos Freundschaft zu bestimmen? Niemand!

"Miauz, unglaublich aber wahr, Sie haben Recht! Ich habe ein Recht auf diese Freundschaft!" Miauz grinste und holte den Fön um die Haare der 1. Offizierin zu trocknen. "Was werden Sie jetzt tun? Schließlich könnte Ms. Williams wieder höchst heftigst reagieren ...." Auf Selinas Gesicht bildete sich ein leicht dämonisches Grinsen. "DAS soll sie nur wagen ...." Selina sprach nicht weiter. In ihr machte sich das Gefühl von totaler Überlegenheit breit. Sie genoß dieses Gefühl. Ganz gleich, wer sie herausforderte, ganz gleich auf welcher Ebene diese geschehen würde, sie würde immer der Sieger sein.

Miauz fönte das Haar derweil trocken und freute sich insgeheim auf neueste Gerüchte und Ausraster dieser kleinen "Dreiecksbeziehung. Selina derweil schmiedete einen Plan nach dem anderen. Sollte sie versuchen sich ganz langsam wieder an Orlando anzunähern? Oder sollte sie Robbie wirklich einen Grund zur Eifersucht geben? Selina grinste. Dies könnte eine willkommene Abwechslung für die momentane Langeweile sein.

Miauz hatte sein Werk beendet und die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Selina betrachtete sich im Spiegel. "Sehr schön. Vielen Dank." Miauz lächelte. "Ich danke Ihnen!"

Strahlend verließ Selina den Frisörsalon ....

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O'Tra hatte bis spät in der Nacht im Borg-Flyer gesessen und die Funktionen des kleinen Schiffes studiert. Faszinierend dieser Flyer - warum hatte er sich nicht schon früher Zeit dafür genommen? O'Tra nickte zufrieden - Wenn er den Transwarp-Antrieb wieder in Gang bringen könnte, so bestünde doch noch Hoffnung seinen Plan durchzuführen und seine Schuld zumindest im Ansatz zu begleichen. Glücklich und hundemüde ging der Chief zu Bett - Und schlief super. Na ja, kurz vor dem Aufstehen hatte er einen kleinen Alptraum, aber der war nicht der Rede wert…  

 

Der gute Start in den Tag veranlasste den Bolianer etwas zu tun, was er sonst nicht ohne weiteres getan hätte. - Er ging zum Councellor. Besser er trat Solak an einem solchen Tag gegenüber, als in dem Zustand, in dem ihn der Councellor damals in der Sporthalle erwischt hatte.  Als O'Tra vor der Tür von Solaks Büro stand, kamen dem Chief jedoch leichte Bedenken…  

Solak beschloss, dass er die Taktik, mit der er heute schon Bishop erwischt hatte, auch an Chief O'Tra ausprobieren wollte. Innerlich rieb er sich vor Vorfreude die Hände, als er sein Büro verließ - und Chief O'Tra fast über den Haufen lief. "Oh! Guten Morgen, Chief!"

"Guten Morgen Mr. Solak", grüßte O'Tra zurück und fluchte innerlich, da er sich gerade doch für den Rückzug entschlossen hatte. Nun hieß es also, das Beste daraus zu machen... "Hätten Sie vielleicht kurz Zeit für mich?" "Selbstverständlich, ich wollte gerade sowieso zu Ihnen," antwortete Solak und kehrte zurück in sein Büro. Er machte sich auf den Weg zum Replikator. "Setzen Sie sich. Möchten Sie auch etwas trinken?"

O'Tra folgte Solak in sein Domizil. "Oh, danke! Ein bolianisches Tonic-Water bitte." Er blickte sich in dem Raum um, entdeckte die obligatorische Couch und nahm Platz darauf. Solak rümpfte leicht die Nase, als er das Tonic-Water zu dem Bolianer brachte und sich dann ihm gegenüber mit seinem Tee in einen Sessel sinken ließ.

"Sie sehen heute Morgen schlecht aus, Chief." O'Tra hätte fast sein Getränk verschüttet, als er das hörte. Er war zu Solak gegangen, weil er sich gut fühlte. "Schlecht? Ich fühle mich aber gut. Vielleicht sehe ich etwas blass aus, weil ich in letzter Zeit zu wenig Schlaf hatte." Der Councelor musterte die tiefen Augenringe, die das Gesicht seines Gegenübers 'zierten'. "Und warum hatten Sie zuwenig Schlaf?"

"Wie Sie ja wissen, habe ich inzwischen Zugang zu dem Borg-Flyer im Hangar", erläuterte O'Tra. "Mit dem habe ich mich bis heute Nacht um drei vertraut gemacht." "Das würde erklären, warum Sie heute Nacht zu wenig Schlag bekommen haben. Eben sprachen Sie noch davon, dass Sie in der letzten Zeit zu wenig geschlafen hätten. Spezifizieren Sie bitte den Zeitraum."

‚Mist!' fluchte O'Tra innerlich. Er hatte seine Wortwahl wieder etwas zu unbedacht getroffen. "Nun, in der letzten Zeit ist es Abend auch oft sehr spät geworden und ich bin abends fast nie vor 0.00 Uhr ins Bett gekommen."

Solak sah den Bolianer mit stechendem Blick an. Er überlegte kurz, ob er O'Tra damit konfrontieren sollte, daß die Community die letzte Zeit im Raumdock verbracht hatte und der Chief so eigentlich zu genügend Schlaf hätte kommen können. Doch er entschloss sich, dieses Spiel zu beenden. "Mr. O'Tra, möchten Sie das Gespräch wieder so ablaufen lassen wie damals in der Turnhalle? Warum geben Sie nicht einfach zu, dass Sie Alpträume hatten?"

"Das hat damit nichts zu tun! Alpträume habe ich auch, wenn ich genug Schlaf bekomme!" platzte es aus O'Tra heraus und sogleich bereute er seine Unbeherrschtheit. Solak sagte nichts und wartete einfach ab, was O'Tra als nächstes sagen würde. Schweigend saßen sich der Romu-Vulkanier und der Bolianer gegenüber. Der Councelor beobachtete fasziniert, wie ein Schweißtropfen langsam O'Tras Glatze hinunterfloss.

Der Chief hasste solche Situationen. Councellor Z'scher hatte das auch immer versucht. Erst hatte er O'Tra in die Enge getrieben und dann schweigend angestarrt. O'Tra wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Damit wäre das Thema ‚Zu-wenig-Schlaf' wohl beendet", brach er schließlich gereizt das Schweigen.

"Aber warum denn?" Solak konnte ein freundliches Grinsen nicht unterdrücken. "Wir fangen doch gerade erst an." Er griff nach einem PADD. "Wenn Sie mir nun berichten könnten, welchen Inhalts Ihre Träume waren?“

Was war denn das? - Ein grinsendes Spitzohr! Genau das war es, die O'Tra an diesen Psychoheinis so hasste. - Sie saßen einem gegenüber, waren stink freundlich und zugleich stur und überheblich. O'Tra spürte den unweigerlichen Drang Solaks Nase zu zertrümmern. Natürlich war das keine Option, daher versuchte auch er ein freundliches Grinsen aufzusetzen und beantwortete Solaks Frage höflich aber bestimmt: "Nein!" "Und warum nicht?" fragte dieser. "Weil ich der Meinung bin, dass sie meine Träume nichts angehen! Als erfahrener Councellor müssten Sie wissen, warum ich immer wieder Alpträume habe. Ansonsten steht das bestimmt in meiner Akte. Das muss genügen!" antwortete O'Tra und fixierte gereizt Solaks Nase.

Solak schüttelte langsam den Kopf. "Nein, das genügt nicht. Denn Sie haben diese Alpträume noch immer und sind darum nicht 100prozentig einsatzfähig. Das geht mich also etwas an. Denn ich bin dafür verantwortlich, dass jeder auf diesem Schiff seine Pflicht zu jeder Zeit voll erfüllen kann. Das sehe ich bei Ihnen ganz und gar nicht." Er nahm einen Schluck von seinem Tee. "Sie können sich also weigern, mit mir zusammen zu arbeiten. Dann wird innerhalb der nächsten 30 Minuten ein entsprechender Bericht beim Flottenkommando liegen, in dem ich Ihre Sperrung für den aktiven Dienst und Ihre umgehende Berentung vorschlage. Oder Sie arbeiten mit mir zusammen, schlafen demnächst endlich wieder durch und können weiter an dem Borg-Flyer arbeiten."

"Nicht 100%-ig einsatzfähig?" Langsam wurde es O'Tra zuviel und er hatte Mühe ruhig zu bleiben. "Gibt es irgendwelche Beschwerden über meine Arbeit oder mein Verhalten im Dienst?"  Solak unterdrückte ein Triumphgelächter und legte ganz langsam ein PADD vor den Bolianer auf den Tisch. "Ja, durchaus. Es gibt verschiedene Beschwerden darüber, dass Sie launisch sind, unaufmerksam gegenüber Personen. Einige nennen Sie saoger aggressiv und einer deutete an, geradezu Angst vor Ihnen zu haben. Mal abgesehen von einem Vorfall bezüglich irgendeines Herdes, der in der Beschwerdedatenbank mehre Seiten einnimmt."

O’Tra seufzte. So weit war es nun mit der Sternenflotte gekommen. Wenn man mal nicht guten Morgen sagte oder einen der respektlosen Crewman aus der Wissenschaftsabteilung zurechtwies, dann wurden gleich Aktennotizen geschrieben. - Nun sollten sie doch. Das jemand vor ihm Angst hatte, war aber nun wirklich lächerlich. Er war Bolianer - wer nahm die schon wirklich ernst?  

"Nun, Mr. O'Tra, wie lautet Ihre Entscheidung?" O'Tra nahm das PADD um sich anzuschauen, wer sich über ihn beschwerte. In Gedanken sah der Bolianer ein großes Fadenkreuz, welches mittig auf Solaks Nase zielte…Dieses verdammte Spitzohr. Nach der Mission auf der Moonlight hatte O'Tra großen Respekt vor Solak gehabt, nun fing er an den grünblütigen Mann zu hassen. Der Chief holte tief Luft und überlegte wie er reagieren sollte.

"Wenn Sie etwas über mich wissen möchten, so fragen Sie - aber meine Träume…"  "Kyle an Chief O'Tra", wurde der Bolianer mitten im Satz unterbrochen. "Melden Sie sich sofort bei Lt. Tabor im Shuttle-Hangar." "Hier O'Tra - Verstanden ich bin unterwegs." Bestätigte der Chief erleichtert den Befehl, stand auf und machte sich auf den Weg zur Tür.  

"Mr. O'Tra? Freuen Sie sich nicht zu früh. Wenn ich bis morgen früh keine Antwort von Ihnen erhalten habe, dann sind Ihre Tage in der Flotte entdgültig gezählt." Solak sah bei diesem Worten nicht einmal auf. Er sammelte einfach seine Unterlagen zusammen und machte reinen Tisch.

O'Tra warf dem Councellor noch einen letzten grimmigen Blick zu und verließ dann das Büro…

idic und Vajont in 'Schön geträumt heut Nacht?"

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Lt. Müller betrat langsam den Flur, der in die Arrestzelle führte. Ihm schienen die Lichter plötzlich dunkler zu sein als sonst. Er fluchte innerlich. Warum hat Bishop mir aufgetragen mich um diesen Verrückten zu kümmern?

Er betrat mit einem plötzlichen Schub Adrenalin den Arrestbereich, nickte der Wache zu und stellte sich vor Tenzis Zelle. „Ensign Tenland, Sie können die Arrestzelle verlassen.“

Der Lieutenant befürchtete schreckliches. Wird er mir an die Kehle springen? Wird er mich angreifen?

Doch der Pseudo-Cardassianer lächelte nur Müller zu. Vorher schien er einfach nur mitten in seiner Zelle herumzustehen, wie eine Holodeckfigur während des pausierten Programmes, doch jetzt lächelte ihn der Ensign an. Nicht etwa überheblich wie sonst, auch nicht die „verrückte Grimasse“ die er in jüngster Zeit an den Tag legte, er lächelte so wie ein normaler freundliche Mensch.

Müller drehte sich wieder zur Wache um. „Irgendwelche Vorkommnisse Ensign?“

Dieser schüttelte den Kopf. „Nichts besonderes, er hat zwar nach einem Messer verlangt, damit er sich die Fußnägel reinigen könne, aber ich habe es ihm natürlich nicht gegeben.“

„Ein Messer...“ seufzte Müller hörbar und kurz danach lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Er stellte sich für den Bruchteil einer Sekunde vor wie das wohl ausgesehen hätte.

„Gut, dann deaktivieren Sie das Kraftfeld. Ensign Tenland, sie können sich wieder in ihr Quartier begeben“ sagte Müller übertrieben bestimmend und verließ schnell wieder den Raum. Diesen ungewohnten Anblick, den Ensign wie ein Mensch lächeln zu sehen hatte ihn ein wenig überwältigt. Und die Vorstellung mit dem Messer war auch nicht gerade angenehm. Er hörte noch ein „Jawohl Sir“ hinter sich, bevor die Tür sich schloss.

*

Der hat aber Augen gemacht kicherte Tenzi in sich hinein und fühlte sich wunderbar. Er hatte sich während der Woche vorgenommen sich ab sofort wie ein „guter Offizier“ zu verhalten, da seine Vergangenheit vollkommen vernichtet wurde. Aber in seinem Hinterkopf würde er weiterhin er selbst bleiben.

Das Kraftfeld verschwand. Tenzi ging mit langsamen Schritten vorwärts. Die Wache beobachtete ihn genau. Ihre Ungewissheit, was Tenzi tuen würde, stand ihr ins Gesicht geschrieben. Kurz neben dem Kontrollpult für die Zellen blieb Tenzi stehen. Er versuchte so finster wie möglich auszusehen. Die Augen der Wache weiteten sich. „Buh!“ schrie Tenzi ihr entgegen und verschwand dann schnell durch die Tür. Er hatte nur für einen kleinen Moment den erschrockenen Blick der Wache gesehen, aber es reichte ihm. Aber vor der Tür amüsierte er sich erstmal, indem er ein wenig kicherte. Zum Glück sah ihn niemand so.

Kurz vor seinem Quartier dann setzte er eine kleine Mitteilung an den Councelor ab:

Sir, sobald es ihr Terminkalender zulässt können sie mich jederzeit ansprechen. Ich bin fast den ganzen Tag zu erreichen. Ich glaube mein Dienst beginnt erst in ein paar Tagen...

Er antwortete bewusst erst von in diesem Moment. Er brauchte die Möglichkeit jederzeit zu gehen. Ein Besuch in der Arrestzelle hätte Tenzi nicht ertragen. Als der freie Ensign dann sein Quartier betrat blieb er erschrocken stehen. Er wusste nicht wie lange er den Raum betrachtete, aber es schienen Minuten gewesen zu sein.

Nicht nur, dass seine gesamte Sammlung förmlich verschwunden war (was er schon wieder verdrängt hatte) und in jeder Ecke ein Einzelteil der M16 lag, nein, es stand auch noch eine junge weibliche Offizierin dort. „Ich wollte aufräumen, aber irgendwie bist du früher entlassen wurden als ich dachte.“ sagte Ensign Elysa als ob es selbstverständlich wäre. Wir müssen mal reden...“ hauchte sie noch bevor Tenzi ein paar Schritte in sein Quartier setzte und die Tür sich hinter ihm schloss.

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Solak folgte der Aufforderung Tenlands und begab sich zum Quartier des Sicherheitsmannes. Doch niemand öffnete ihm. "Computer, wo befindet sich Ensign Tenland?" "Ensign Tenland ist in der Sporthalle." Der Councelor seufzte innerlich und äffte innerlich den Pseudo-Cardassianer nach 'Ich bin den ganzen Tag zu erreichen'. Er drehte sich um und wollte sich aufmachen zur Verfolgung seines Patienten, als.....

...er den leitenden Chefingenieur, der gerade mit einem Stapel PADD´s um die Ecke kam, umrannte.

"Was für ein verdammter Idi...." murmelte Mark bis er sah gegen wen er da gerannt ist. "Oh Lt, Hallo!"

Solak hob eine Augenbraue und sah dem Chefingenieur zu, wie dieser vor ihm auf die Knie fiel - natürlich nur, um seine PADDs einzusammeln. "Mr. Lefler, wir müssen aufhören uns so zu treffen."

Mark blickte hoch als er den leicht amüsanten Unterton in Solak´s stimme hörte.

"Stimmt! Meine blauen flecken sprechen inzwischen Bände!" sprach er und stand samt den Datenträgern wieder auf.

Der Romulovulkanier nahm Lefler einige der PADDs ab. "Blaue Flecken? Achja, Ihr Blut ist ja zum größten Teil noch immer menschlich. Ich vergesse das zuweilen."

"Danke, ja blaue! Tabor wollte mir schon so eine Uniform verpassen wie sie der Chief trägt, zumindest dann wenn sie in der nähe sind."

Die beiden Teil-Romulaner gingen nebeneinander den Gang entlang. "So eine Uniform stünde Ihnen vermutlich wunderbar. Ob man Sie dann damit auch kugeln kann?" Geschickt wich Solak aus, als Lefler ihm in die Seite boxen wollte. "Wie läuft es zwischen Ihnen und Mr. Tabor?"

"Ich kann ja versuchen ihnen die Schulter auszukugeln!" meinte der Chefingenieur frech. "Nun ja, seit sie wieder da sind ist ihm abends im Bett immer zuviel Platz!"

Solak sah seinen Nebenspaziergänger latent entgeistert an. "Wie meinen?!"

Mark konnte nicht länger und brach in Gelächter aus, Solaks Gesichtsausdruck war einfach einmalig.

"Ich meinte es genau so, wie ich sagte."

Im Hirn des Councelors begann der Nebel sich zu lichten und ein Licht erschien. "Ach, Sie meinen wegen Robinson? Ich dachte, der hätte sich nun Ihnen angeschlossen. Zumindest hat er mir mitgeteilt, dass er nicht auf mich oder das Offiziersklo angewiesen sei und sein Vergnügen bei einem anderen Spitzohr gefunden habe." Er grinste ein wenig. "Sollten wir beide etwa Konkurrenz bekommen haben?"

Mark starrte den zweiten Offizier an. "Was? Das wusste ich noch gar nicht. Muss sich ein Führungsoffizier so was bieten lassen?" fragte dieser halb im Scherz.

"Sie können ihm ja einen Befehl erteilen. Ich hatte damit durchaus schon Erfolg." Der Councelor machte ein betont unschuldiges Gesicht.

"Ach? Die Geschichte ist mir neu."

„Na, Sie werden wohl kaum alle Geschichten kennen."

Mark zuckte mit den Schultern. "Aber ich kann’s versuchen oder?"

Sie waren beim Turbolift angekommen und warteten vor den verschlossenen Türen. "Mr. Lefler, ich glaube, da haben Sie noch einiges nachzuholen, wenn Sie alle meine Geschichten kennen wollen."

Auf Marks Gesicht machte sich ein Grinsen breit. "Ich hab Zeit!"

Mit einem Stöhnen auf den Lippen bestieg Solak den Lift. "Ich habe es geahnt! Sie brauchen dringend ein Hobbie! Befehl vom Councelor."

Lefler folgte dem Councelor in den Lift. "Mit ihren Geschichten hab ich genug zu tun wenn ich die dann als Holoroman verkaufen will."

"Sektion 1, Deck 9!" Solak sah auf Lefler hinunter. "Holoromane aus meinen Geschichten? Das wird verdammt teuer für Sie! Ich bin nicht leicht zu haben. Und billig schon gar nicht."

"Deck 12! Sie ahnen ja nicht was man für diese Romane zahlen würde." grinste der Ingenieur.

Der Councelor lachte. "Machen Sie sich da nicht zuviele Hoffnungen. Ich bezweifle, dass ein Holoroman mit einem Titel wie 'Stramme Vulkanier bereit zum Appell' oder 'Williges Blut - grün und heiß' besonders hohe Preise erzielen wird."

"Sagen sie das nicht. Besonders Crewman Bundy würde sich drüber freun!"

"Mr. Bundy wird momentan genügend mit 'Wilde Spiele hinter Klostermauern' zu tun haben." Solak überlegte, ob man als Erwachsenen-Holoroman-Titel-Texter wohl viel verdienen konnte...

"Ich bin ja auf die Fortsetzung gespannt!"

"Die Fortsetzung?"

"Wie es ausserhalb der Klostermauern weitergeht!

"Achso. Sie können Mr. Bundy ja einen Brief schreiben. Er wird sich sicherlich darüber freuen. Und Ihnen herzlichst zu Ihrer Beziehung zu Mr. Tabor beglückwünschen." feixte Solak.

"Hehe ob ich ihn auch mal zum Putzen einladen soll?"

Jetzt musste Solak laut auflachen. "Ich bitte darum!" Der Turbolift hielt an und öffnete die Türen. Der Councelor bewegte sich hinaus. "Ich wünsche Ihnen noch einen erfolgreichen Tag."

"Ich ihnen auch!"

Die Türen schlossen sich wieder und der Lift fuhr weiter nach unten.

Solak lächelte kopfschüttelnd in sich hinein, als er sein Büro betrat. 'Dieser Lefler....'

[Dangermouse und Lübke widmen sich Aufklärungsfragen]

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Lt. Tabor, und Ensign Solo erwarteten Chief O’Tra schon im Hangar. Tabor informierte O’Tra, dass sie mit dem Alpha Flyer ein nahe gelegenes Asteroidenfeld näher untersuchen sollten. Die Sensoren der Community hatten etwas dort Verdächtiges bemerkt, wurden jedoch von der von den Asteroiden ausgehenden Strahlung stark gestört. Tabor erklärte, dass die abnormalen Werte mit hoher Wahrscheinlichkeit durch die Bestandteile der Asteroiden selbst verursacht würden, jedoch bestand auch die Möglichkeit, dass sich ein Schiff dort versteckte. In letzter Zeit waren verstärkt Schmuggler-Aktivitäten in diesem grenznahen Sektor verzeichnet worden und der Captain wollte anscheinend auf Nummer sicher gehen. Da das Asteroidenfeld zu dicht war, um mit einem Schiff von der Größe der Community dort sicher zu navigieren, hatte Captain Stewart es zunächst in Erwägung gezogen, nur mit der wendigen Primärsektion hineinzufliegen. Er hatte sich dann aber dafür entschieden, den Alpha-Flyer zu entsenden.

Während Tabor und Solo schon Bord des Flyers gingen, begab sich O’Tra noch zu einem Terminal im Hangar und verfasste noch schnell eine Nachricht, die keinen Aufschub duldete. Dann nahm auch er seinen Platz auf dem Flyer ein und war froh, Solak die nächsten Tage nicht sehen zu müssen.

„Tabor an Brücke – Es kann losgehen, erbitte Starterlaubnis.“ „Hier Brücke – Sie haben Startfreigabe! Viel Erfolg!“ kam die knappe Antwort. Nur wenige Sekunden später verließ der Alpha-Flyer den Hangar der Community und flog Richtung Asteroidenfeld…

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Tenzi war geschockt. Wie konnte das geschehen? Wie konnte sie das machen? Er schaute Elysa noch nach wie sie sich verführerisch langsam aus seinem Quartier bewegte und die Tür sich mit einem fast erstickt klingenden Zischen schloss. "So, was könnte noch schlimmes jetzt passieren? Ein paar Außerirdische die mich töten wollen, ein paar Spitzohren die über die interessante Situation diskutieren. Moment, Solak kann passieren!"

Sofort fiel Tenzi die förmliche Einladung ein die er in seiner Nachricht gemacht hatte. Mit holprigen Schritten verließ er sein Quartier und suchte Schutz in der Sporthalle.

Nach dem Gespräch mit Lefler hatte Solak kurz in seinem Büro vorbeigesehen, um zu überprüfen, ob Chief O'Tra sich bei ihm gemeldet hatte. Doch von dem Bolianer lag keine Botschaft vor. Und Solak wusste, daß O'Tra sich nun auf einer Mission befand. Damit schien er seine Entscheidung getroffen zu haben....

Der Councelor würde sich später darum kümmern.

Nun war erst einmal Mr. Tenland an der Reihe. Solak replizierte sich einen Sportdress und begab sich in die Turnhalle, wo Tenzi gerade den Gewichten zusprach. Der Romulovulkanier stellte sich neben ihn und begann mit Dehnübungen. "Ah, Mr. Tenland, Sie sind auch hier? Welch ein Zufall."

Tenzi schrie in sich ein lautes 'Verdammt!' in sich hinein, bevor er zum Councelor schaute und ihn mit einem gezwungenen Lächeln begrüßte. "Sie wollten mich sprechen, Sir?"

Solak sah von seinen Dehnübungen auf. "Eigentlich wollte ich gerade nur trainieren, aber jetzt, wo Sie es selber erwähnen - ja, ich wollte mit Ihnen sprechen. Ich denke, die Geschehnisse der letzten Wochen rechtfertigen ein Gespräch."

Ein zweites 'Verdammt!' versickerte in seinem Inneren, bevor Tenzi sich erhob und ein weiteres Gewicht hinzufügte. "Da haben Sie bestimmt recht, Councelor..." Ihm taten langsam seine Gesichtsmuskeln vom vielen Lächeln weh.

Der Councelor musterte den Menschen. "Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Sie wirken ein wenig verkrampft."

"Aye Sir, ich hab zu wenig Zeit gehabt zu trainieren in letzter Zeit. Ja, das muss es sein." Er legte sich wieder hin und erhob wieder die Gewichte in die Lüfte. "Aber ich bin ja eigentlich viel zu unhöflich, ich hab gar nicht gefragt wie der Urlaub war?"

Solak unterdrückte ein Grinsen. "Es war kein Urlaub - und nebenbei bemerkt: Netter Versuch, Tenland. Ich mir das Protokoll Ihres Verhörs durchgelesen. Das, in dem Sie angeben, der Präsident von Other North Prime sei ein Verwandter von Ihnen gewesen. Es muß frustrierend sein, so kurz davor gestanden zu haben, einen Blutsverwandten zu finden und ihn dann wieder zu verlieren."

Und schon war das dritte 'Verdammt' in den tiefen Abgründen von Tenzis Körpers verschwunden. "Es ist... ungewohnt. Aber dennoch hatte es sein gutes, endlich weiß ich, dass wirklich alle meine Verwandten tot sind..." Er bemerkte seinen jammernden Unterton und stemmte die Gewichte schneller um ihn aus seinen Gedanken zu vertreiben. "Aber Sie könnten das eh nie verstehen"

"Wie kommen Sie darauf, daß ich es nicht verstehen könnte?"

"Sie haben Familie! Ich weiß nicht ob Sie so fröhlich wären, wenn diese nicht mehr da wäre!" schrie er dem Councelor entgegen, "deswegen können Sie es nicht verstehen!"

Der Romulovulkanier war gerade dabei, eine Stange mit zwei Gewichten an den Enden in Bauchhöhe zu heben und hielt in dieser Bewegung inne. Mit erhobener Augenbraue sah er Tenland an, der wirkte wie ein trotziges Kind. "Sie wissen nicht wirklich viel über mich, oder? Nur soviel: Vielleicht verstehe ich Sie besser als Sie sich vorstellen können. Doch das ist egal. Ich bin Ihr Councelor. Sie haben keine große Wahl als mit mir zu sprechen." Er führte die Bewegung mit der Langhantel zu Ende. Dann streckte er seine Arme wieder, hob die Hantel dann wieder an und so weiter. Wie beiläufig fragte er dann: "Wünschen Sie sich eine Familie?"

Anstatt sein vierten Ausdruck des Unmutes in sich hineinzubrüllen schrie er es dem Romulovulkanier direkt entgegen: "Verdammt, mit wem denn bitte auf diesem Schiff? Das Schiff ist ein Irrenhaus, und Sie sind der Patient der glaubt, dass er der Doktor ist!" Ihm fiel zwar sofort der fehlende Zusammenhang auf, sprang aber dennoch auf und schlug mit der Faust gegen eines der Geräte. Er verzog keine Miene durch den Schmerz.

Solak griff nach dem Sicherheitsmann. Nach Tenlands letztem Ausraster hätte er den Menschen eigentlich betäuben und der Sicherheit überstellen müssen. Doch es war niemand in der Turnhalle und Solak war sich sicher, mit Tenland fertig zu werden, falls dieser ihn angriff. Er war nicht bereit, das Gespräch an dieser Stelle abzubrechen. Irgendetwas schwelte in dem Mann und Solak wollte wissen, was es war. "Tenland, was ist mit Ihnen? Etwas belastet Sie. Und Sie können noch so sehr versuchen, es hinter einer lächelnden Maske zu verstecken - Ihre Augen verraten Sie."

"Zwingen Sie mich nicht es zu sagen, zwingen Sie mich nicht einfach zu sagen dass Sie recht haben! Das gerade Sie recht haben!" schrie er das gerade noch geschlagene Gerät an und fühlte in seinem Hinterkopf ein Fünkchen Scham. "Tun Sie es nicht..."

Solak fragte sich, ob Tenland wirklich mit ihm sprach oder wen der Mann wohl vor sich sah. "Doch, ich werde Sie dazu zwingen! Sprechen Sie!"

"Ja verdammt, wenn Sie es wollen! Ich brauche irgendjemanden an den ich mich festhalten kann, ich brauche eine Abart einer Familie! Früher hatte ich meine Zieheltern, dann hatte ich meine Truppe, doch seit kurzen ist mir klar, dass ich das alles nicht mehr habe..." Sein Brüllen wurde mit den letzten Worten immer leiser und er lehnte sich an das Gerät. "Und, froh dass Sie recht hatten?"

Solak schüttelte wortlos den Kopf. Er fasste Tenland an den Oberarm, zog ihn vorsichtig zu sich. "Nein, ich bin nicht froh darüber, daß ich recht hatte. Im Gegenteil. Es tut mir leid, daß Sie so empfinden. Daß Sie so einsam sind."

"Aber Sie wissen nicht was das Schlimmste ist... Es war mir bis heute nicht bewusst!" Kurzzeitig hatte der Sicherheitsmann das Bedürfnis an seine Seite zu fassen, dort ein Messer zu ziehen und damit den Romulovulkanier die Kehle zu zerschneiden. Aber nicht nur, dass er keins dabei hatte, er wusste langsam auch dass es falsch war so zu denken. "Aber Sie erzählen mir eh jetzt irgendeinen Psycho-Kram warum es gut ist, dass ich es jetzt weiß..."

Wieder unterdrückte Solak ein Grinsen. "Warum sollte ich Ihnen so etwas sagen? Ich wollte Sie eigentlich fragen, ob es irgendetwas gibt, das ich für Sie tun kann."

"Ich glaube kaum, dass Sie mich jetzt verkuppeln wollen." zischte Tenzi, dessen alte Gefühlswelt sich langsam wieder in seine Gedankenwelt zurückzog. "Sie sind der Councelor, Sie müssen es wissen."

Solak grinste nun doch. Er bemerkte, daß Tenland sich wieder vor ihm verschloss. "Wenn Sie es wünschen, dann kann ich sicherlich ein Rendevouz für Sie organisieren. Einige Damen auf dem Schiff schulden mir noch einen Gefallen. Aber irgendetwas sagt mir, daß Sie sowieso nicht hingehen würden." Er legte die Hantelstange und die Gewichte zurück. "Und daß Councelor Gedanken lesen können ist ein Gerücht - zumindest bei Nicht-Betazoiden. Ich bin darauf angewiesen, daß Sie mir sagen, was in Ihnen vorgeht. Alles, was ich anders mache, ist, daß ich es nicht bewerte."

"Tja, Pech gehabt, ich würde hingehen. Aber ich kenne mich ein bisschen," das letzte Wort betonte er so sarkastisch wie er nur konnte, "Ich bin wählerisch. Äußert wählerisch... Die Einzige auf dem Schiff die einigermaßen in den Sinn kommen würde bis jetzt wäre die Wissenschaftsoffizierin." Er lachte laut und amüsiert, als ob er einen guten Witz gemacht hätte.

"Cmdr. Shral? Sie sind ehrgeizig, das muß man Ihnen lassen. Doch nichts ist unmöglich. Alles eine Frage der Überzeugungskraft..." Solak malte sich aus, wie er Vinara mit einer Keule betäubte und zu Tenland in die Kabine schleppte.

Dann hob er seine Trainingsjacke auf.

"Mein Training für heute ist beendet. Ich möchte Sie bitten, in Zukunft öfter bei mir vorbeizusehen. Und ich hoffe sehr, daß Sie freiwillig kommen."

'Viel Spaß beim Hoffen' rutschte es Tenzi fast über die Lippen, doch er besann sich eines besseren und wandte sich wieder den Gewichten zu. "Die Chancen stehen gut..."

Der Councelor verkniff sich einen zweifelnden Kommentar. Er würde es erst glauben, wenn Tenland vor seiner Bürotür stand. "Das freut mich. Und empfehle Ihnen, daß Sie mit Lt. Bishop bezüglich Ihrer Rückkehr in den Dienst sprechen. Gehen Sie wieder an Ihre Arbeit."

"Aye Sir..."

[Ollitown und idic bringen die müden Krieger ein wenig in Schwung]

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Tenzi stemmte kurz noch die paar Gewichte, bis ihm ein wenig unwohl wurde. Es war weder das Ereignis mit Elysa, noch das Gespräch mit Solak, es war die Tatsache, dass er momentan nicht in einem Dienstplan zu finden war. „Computer, wo befindet sich Lt. Bishop?“ „Lt. Bishop befindet sich im Casino.“ Sofort machte sich Tenzi auf den Weg um seinen Vorgesetzten zu sprechen. Lt. Bishop hatte sich nun um alle Dinge gekümmert, die er Solak versprochen hatte. Außer der Sache mit Maya Gemini, er konnte sie nicht so einfach vergessen... Aber er musste sie vergessen, denn sie war bei ihrem Verlobten und sie hatte ihn angelogen. Doch das schlimmste war die Leere in ihm, für die er keine Erklärung hatte. Lt. Bishop nippte an seinem Limoneneistee, dann starrte er in sein Glas, als Ensign Tenland zur Tür hereinkam. Sofort sah Tenzi den Sicherheitschef einsam an einem Tisch. Dieser schien noch mehr aufgewühlt als sonst, und der 'normale' Tenzi hätte seinen Boss als 'angreifbar' in diesem Moment betrachtet. Aber der war er schon lange nicht mehr. „Sir, kann ich Sie kurz sprechen?“

"Ah Mr. Tenland - Ja sie können mich auch lang sprechen, ich habe keine Verpflichtungen mehr" meinte Lt. Bishop freundlich und nahm noch einen Schluck Eistee. Tenzi legte den Kopf ein wenig schief und war erstaunt. "Können Sie mir das bitte erläutern? Ich bin nicht mehr über die neuesten Sachen... informiert." "Was erläutern? Alles was sie wissen müssen, ist die Tatsache das ich ihr Vorgesetzter bin und Sicherheitschef der Community" entgegnete Lt. Bishop immer noch freundlich. Doch dann erinnerte er sich an das Versprechen und fügte dann "Tut mir Leid, Mr. Tenland, ich bin sehr frustriert" hinzu. "Aye Sir, aber weswegen ich hier bin... Wann denken Sie, dass ich in den aktiven Dienst wieder aufgenommen werden kann?" er schritt ein paar Schritte an den Tisch ran und zog den anderen Stuhl ein wenig zurück. "Hmmm also der Captain hat mir keine Vorgabe gemacht und von der medizinischen Seite gab es auch keine Beschwerden... Haben sie mit dem Councellor schon gesprochen?" entgegnete Lt. Bishop freundlich aber bestimmend. Dann legte er die Hände auf den Tisch und trommelte mit der linken Hand auf dem Tisch herum.

Tenzi setzte sich gelassen und sprach mit einem ruhigen Ton: "Der hat mich zu Ihnen geschickt, damit ich das besprechen kann." "Ach so? Dann wird er auch nichts dagegen haben und da es im Moment keine Vorkommnisse gibt, können sie morgen wieder ihren Dienst antreten..." versicherte ihm Lt. Bishop, nahm einen Schluck Eistee und wartete.

"Herzlichen Dank Sir!" sagte Tenzi mit einem Hauch übertriebener Freundlichkeit und stand auf. "Wollten Sie noch irgendwas oder kann ich jetzt gehen?" "Warten sie mal Tenland, sie kommen mir irgendwie verändert vor... Wollen sie nun doch noch mehr Disziplin an den Tag legen?" fragte Lt. Bishop leicht misstrauisch. "Entweder ja oder nein. Es kommt drauf an wem gegenüber..." "Allgemein der Sternenflotte gegenüber und ihrem Dienst auf der Community?" hakte Lt. Bishop nach.

"Ich wüsste nicht was die allgemeine Sternenflotte für mich getan hätte..." sprach er und machte sich auf den Weg zum Ausgang. "HALT - Tenland ich rede mit ihnen, da haut man nicht einfach ab" rief ihm Lt. Bishop hinterher... Tenzi verzog das Gesicht genervt, drehte sich dann um und ging zurück. "Ja Sir, Verzeihung... was wollten Sie noch?" "Mr. Tenland ich möchte ihnen nichts böses, ich wollte sie immer nur unterstützen und zu einem guten Sicherheitsoffizier machen. Aber sie verhielten sich immer total daneben und gerieten auch noch in einen großen Verdacht. - Dann wurden sie in der Arrestzelle vergessen und erlitten gesundheitliche Probleme und auf einmal sind sie wie ausgetauscht und ich möchte wissen wieso?" erläuterte Lt. Bishop ausgiebig und wartete auf die Antwort.

"Zuerst wollte ich die gesamte Crew nur... reinlegen, um mich hochzuarbeiten wenn man so will. Jetzt, nach weiteren Überlegungen und einem Gespräch mit... einem gewissen Offizier denke ich einfach, dass kein Grund besteht mein altes Verhalten weiter auszuführen." "Dann ist ja Alles bestens. Ich denke sie haben so viel mehr Potenzial ein guter Offizier zu werden... Ihr Dienst beginnt morgen 8.00 Uhr auf der Brücke - Bis morgen dann..." antwortete Lt. Bishop, trank sein Glas leer und verlies das Casino. Tenzi wartete noch einige Sekunden, bis er ebenfalls das Casino verließ.

U_E nimmt Ollitown wieder in den aktiven Dienst auf

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"123?.Phaser ?!?.Nein, lieber von hinten das Genick.. 117,124,125,118"

Mithaleon stand in einem Korridor der Community.

"Streuen?! Dann allen das Genick brechen?"

Welcher Korridor, kümmerte ihn nicht.

"119"

Um sich die Zeit zu vertreiben zählte er die Personen  die an Ihm vorbeigingen, unterteilt in männlich und weiblich, und überlegte sich wie er sie wohl am besten Ausschalten konnte.

Mit dieser, selbst in seinen eigenen Augen sinnlosen Beschäftigung hatte er die letzten Wochen  verbracht. Doch nicht nur das erschien ihm sinnlos. Seine Aufgaben, sein Posten sein Dasein erschien ihm sinnlos. Er fühlte sich schwach, nutzlos, leer.

Er sehnte sich danach  wieder frei umherziehen zu können, sich Wissen anzueignen und sich von großen Meistern unterrichten zu lassen. Am liebsten hätte er jetzt sofort sein Offiziers-Patent niedergelegt  und sich in  ein Transport-Schiff gesetzt. Wohin ? Egal, Hauptsache weg von hier..

Doch Irgendetwas hinderte ihn daran genau das zu tun. Er konnte dieses Gefühl nicht beschreiben, doch es war da. Jedes mal als er kurz davor war alles hinzuschmeißen, hielt es ihn zurück.

"Computer, wie spät ist es?"

"0:15"

Er konnte es nicht fassen. Er hatte das Ende seiner Schicht vergessen.

Murrend ging er in sein Quartier.

Dort angekommen betrachtete er  wieder einmal das Bild seiner Eltern. Er hatte es in einer Schublade versteckt.

Er setzte sich auf sein Bett, legte das Bild auf den Boden und sah es sich an. Er sah es sich genau an.

Die Liebevollen Augen seiner Mutter, ihr bezauberndes Lächeln, sein Vater, streng aber fürsorglich. Doch so sah er das Bild Heute nicht. Es schien als wäre seine Mutter traurig. Sein Vater sah besorgt aus.

Er sah beiden in die Augen.

In diesem Moment fühlte er sich sinnloser denn je... Warum hat er überlebt während sie starben? Warum wurde er auf diese Art bestraft?

Eine Träne tropfte auf das Bild und traf seinen Vater.

Mithaleon wischte sich die Augen trocken. Er stand auf und  ging zu der Wand an der seine Katana hing. Er nahm sie von der Wand, kniete sich auf den Boden und zog sie aus  der Scheide. Die Scheide legte er langsam vor sich hin und  wendete die Katana, so dass sie auf seinen Bauch zeigte.

Er war bereit.

Bereit für das Harakiri.

Doch da war es wieder, dieses Gefühl.

Er zögerte. Die Klinge reflektierte das schwache Licht, welches von seiner Nachttischlampe ausgestrahlt wurde.

Er versuchte sich zu konzentrieren, doch er konnte es nicht.

Seine Arme wurden schwach.

Die Reflektion des lichtes hüpfte an der Wand herum. Er zitterte.

Plötzlich ließ er das Schwert fallen. Es fiel, begleitet von einem dumpfen Geräusch zu Boden.

Mithaleon brach in Tränen aus. Er konnte sich nicht umbringen, denn er hatte verstanden.

Er hat verstanden, dass er die Crew der Community nicht enttäuschen kann. Er hat Verantwortung übernommen und er konnte sich  durch seinen Tod vor der Verantwortung drücken. Die Quelle seiner Tränen  versiegte und in seinen Augen funkelte der Zorn.

Zorn auf sich selbst.

Zorn auf die Tatsache, dass er sich nicht einmal umbringen konnte ohne dass es sinnlos war.

Wütend packte er  den kleinen Tisch in der Mitte seines Quartiers und warf ihn mit voller Wucht gegen eine Wand. Die Gläserne Tischoberfläche zersplitterte. Der Metallene Rahmen fiel zusammen mit einem Bajoranischen Phasergewehr  zu Boden.

Ein Crewman der das gehört hatte blieb vor dem Quartier stehen, wollte sich erkundigen ob alles in Ordnung sei?ließ es dann aber.

Erschöpft ließ sich Mithaleon ins Bett fallen und nach wenigen Augenblicken war er eingeschlafen.

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Selina saß an ihrem Nachrichtenterminal und las die eingegangenen Nachrichten. Leider war keine von ihrem Liebsten dabei. Aber dafür eine von Chief O'Tra. Dieser beschwerte sich über das Verhalten von Solak und hielt es für unvereinbar, daß 2. Offizier und Counselor ein und die selbe Person waren. Selbst beim Oberflottenkommando hatte er sich beschwert und auch diese hatten schnell reagiert und sich an Selina gewandt. Selina seufzte. Sie überspielte beide Nachrichten auf ein PADD. "Computer, wo befindet sich Lt. Solak?" Der Computer antwortete sofort. "Lt. Solak befindet sich in seinem Büro." Selina verließ mit dem PADD in der Hand ihr Quartier und begab sich zu Solaks Büro. Dort angekommen klingelte sie an der Türe.

Darum befürworte ich die sofortige Ausserdienststellung des Chief Petty Officers O'Tr...

Solak war gerade dabei, die letzten Zeilen seines Berichts an das Flottenkommando über O'Tra zu verfassen, als jemand an seiner Bürotür 'läutete'. "Ja?"

Die Türen öffneten sich und die 1. Offizierin trat herein. "Guten Tag, Lt. Solak. Ich hoffe ich störe Sie nicht. Ich müsste mit Ihnen über etwas sprechen."

Der Councelor speicherte seinen noch nicht beendeten Bericht ab. "Nein, ganz und gar nicht. Ich wäre in Bälde sowieso zu Ihnen gegangen, um etwas mit Ihnen zu besprechen. Es trifft sich also gut, daß Sie hergekommen sind. Worum geht es?"

Selina war so frei und nahm auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch des Counselors Platz. Selina hätte lieber einen schöneren Grund gehabt Solak zu besuchen aber die Pflicht ging nunmal vor dem Vergnügen. Selina überreichte Solak das mitgebrachte PADD. "Ich habe eine Beschwerde über Sie von Chief O'Tra erhalten. Außerdem hat sich auch schon das Oberflottenkommando eingeschaltet.

Solaks Augenbraue sprang beinahe von seinem Hinterkopf herunter auf die Schulter des Romulovulkaniers. In diese Höhen war sie zuvor noch nie geklettert. "Diese kleine bolianische Rumkugel hat sich über mich beschwert?! Um genau zu sein bin ich gerade dabei, einen Bericht an das Flottenkommando zu schreiben, in dem ich darlege, warum Chief O'Tra meiner Meinung nach aus der Flotte ausgeschlossen werden sollte. Das war es auch, was ich mit Ihnen besprechen wollte."

Überrascht sah Selina Solak an. "Wie bitte? Wieso möchten Sie ihn .... rauswerfen lassen?" Selina gefiel das nicht. Schließlich war O'Tra der Überbringer der geheimen Nachricht von Admiral Forester gewesen.

"Chief O'Tra ist mit der Auflage an Bord gekommen, seine Therapie bei mir fortzusetzen. Er verweigert sich dieser Behandlung. Es ist deutlich zu sehen, daß er unter den Nachwirkungen seiner nächtlichen Alpträume leidet. Ich fürchte um seine Leistungsfähigkeit. Dafür nehmen die Beschwerden über ihn zu. Er sei launisch, unaufmerksam - ja, ein Crewmitglied berichtete mir sogar im Vertrauen, Angst vor dem Bolianer zu haben. Ich habe gestern versucht, mit ihm darüber zu sprechen und ihn zu einer Therapie bei mir zu bewegen. Er hat das zum wiederholten Male abgelehnt. Darum habe ich ihm Bedenkzeit bis heute morgen gewährt. Er sollte sich bei mir melden und mir seine Entscheidung mitteilen - Therapie oder Ausschluß aus der Flotte. Ich habe keine Nachricht von ihm erhalten...."

Selina hatte große Mühe gehabt ein lautes Loslachen zu unterdrücken. Jemand hatte Angst vor dem Bolianer? Das war der beste Witz den sie je gehört hatte. Dann konzentrierte sie sich wieder auf den Rest den Solak gesagt hatte. "Ich bin kein Councelor, Solak aber ist es nicht schädlich für eine Councelor-Patienten-Beziehung wenn Sie den Patienten unter Druck setzen? Das haben Sie, laut der Beschwerde von Chief O'Tra, getan. Sie werden ihm mehr Zeit geben müssen."

Solak erhob sich und holte für sich und seine Vorgesetzte einen Tee aus dem Replikator. "Normalerweise stimme ich Ihnen da zu. Doch habe ich ihm Zeit gegeben, seitdem er auf dem Schiff ist. Er weicht mir immer wieder aus - und damit auch der Auflage durch die Flotte, daß er sich einer Therapie unterziehen soll, wenn er jemals sein Offizierspatent zurück möchte. Ich habe keine andere Wahl, als ihm unter Druck zu setzen." Er setzte sich und nahm einen Schluck Tee.

Selina nahm ebenfalls einen Schluck Tee. "Ja, ich verstehe Sie aber wie Sie sehen können, steht das Oberflottenkommando hinter O'Tra ... warum auch immer. Ich bin mir sicher, daß die dafür sorgen könnten, daß Sie Ihren Job als 2. Offizier ganz schnell los sind." Selina dachte an das Holodeck. Dort hatte sie "Titanic" laufen lassen. Welch Freude war es doch gewesen, den vielen wild paddelnden Menschen im eiskalten Ozean zuzusehen und am Ende waren alle erfroren. Das musste sie sich nochmals ansehen!

Der Romulovulkanier schüttelte den Kopf. "Nein, das glaube ich nicht, denn letzten Endes folge ich nur den Befehlen, die das Kommando mir als Councelor gegeben hast. Das Oberkommando müsste also seinen eigenen Befehlen..." Er stockte mitten im Satz. "Moment - das Oberkommando hat sich bereits eingeschaltet? Auf die Beschwerde von O'Tra hin? Das ist merkwürdig...."

Selina nickte. "Ja, die Nachricht vom Oberflottenkommando ist ebenfalls auf dem PADD. Ich schlage vor, Sie probieren es noch einmal mit Chief O'Tra. Mal sehen, vielleicht kann ich ihm auch nochmal ins Gewissen reden." Selina nahm wieder einen Schluck von dem Tee und starrte kurz auf die sich bewegende Oberfläche.. "Platsch, Platsch, Platsch ihr alle müsst ertrinken." dachte Selina bei sich als sie wieder an den Holo-Roman dachte.

Irgendwie wirkte Selina abgelenkt. Solak räusperte sich. "Cmdr., Sie verstehen nicht - O'Tra kann sich frühestens gestern abend nach unserem Gespräch beim Flottenkommando beschwert haben. Die Antwort des Oberkommandos ist gerade mal eine Stunde alt. Dann hat das Oberkommando innerhalb von 9,5 Stunden auf O'Tras Beschwerde reagiert. Rechnen wir die Dauer der Übertragung mit ein, dann sogar innerhalb von 8 Stunden! Das ist mehr als ein Rekord! Normalerweise dauert die Bearbeitung einer solchen Lapalie mindestens 6 Wochen!"

Selina zuckte mit den Schultern. "Vielleicht kennt er ja jemanden dort und derjenige hat seine Beschwerde schneller als sonst bearbeiten lassen oder die haben da im Moment nichts zu tun und er hatte Glück. Fakt ist, daß sie reagiert haben. Sie sollten sich mit denen nicht anlegen." Selina hätte jetzt lieber ihren Spaß gehabt als hier herum zu sitzen und über Chief O'Tra zu sprechen. Aber das brachten nun mal die Aufgaben der 1. Offizierin mit sich.

Doch Solak hörte ihr nur noch mit halbem Ohr zu. Er rief die Akte des Bolianers auf. "Nein, das war mehr als bürokratischen Glück.... Da stimmt etwas nicht.... Da stimmt etwas ganz und gar nicht...."

Selina seufzte. "Solak, lassen Sie es gut sein. Das Oberflottenkommando wird schon seine Gründe haben. Sie sollten jetzt lieber an sich selbst denken oder wollen Sie unbedingt den Posten des 2. Offiziers verlieren? Mir schaudert es davor, sollte Cmdr. Shral wieder zu diesen Ehren kommen ...."

Solak grinste. Ein Haifisch wäre bei diesem Anblick sehr blaß geworden und hätte das Weite gesucht. "Keine Sorge, ich werde mir von O'Tra meine Karriere nicht versauen lassen. Aber ich werde herausfinden, was mit diesem Bolianer nicht stimmt.... Immerhin habe ich es auch geschafft, Informationen über Sie zu bekommen. Und Sie waren eines der größten Geheimnisse des Alpha-Quadranten.... Um das Oberkommando werde ich mich kümmern - mit aller gebotenen Professionalität. Das bedeutet dann zwar, daß der Bolianer an Bord bleibt. Aber so kann ich ihn auch besser im Auge behalten."

Selina streckte Solak die Zunge heraus und äffte ihn nach. Manchmal bildete er sich einfach zu viel auf sein Können ein. "Soso, dann begeben Sie sich also wieder auf die Lauer? Von mir aus. Man könnte Sie eh nicht davon abhalten."

Manchmal nervte diese hochgetunte Tante ihn ganz gewaltig. "Nein, kann man sowieso nicht. War es das?"

Selina zuckte mit den Schultern. Oh je, da war aber wieder mal jemand zickig. Es lag wohl daran, daß sie ihn in seinem Vorhaben nicht wirklich unterstützte. "Also von mir wäre das alles. Möchten Sie noch über etwas sprechen?"

"Nein, danke." Solak widerstand der Versuchung, seiner Vorgesetzten ebenfalls die Zunge herauszustrecken. Er hatte zwar keine Ahnung, was dieses Ritual bewirken sollte oder welche Bedeutung es für die Menschen hatte, doch war da plötzlich dieser unbändige Drang in ihm....

Selina seufzte. "Okay." Die Zeiten waren vorbei, wo der Romulo-Vulkanier noch richtig gut drauf war und immer für guten Spaß zu haben war. Er war so Ernst geworden und irgendwie lahm .... Selina zuckte innerlich mit den Schultern. Vielleicht machte dies sein Alter aus oder die Tatsache das er jetzt Familie hatte. "Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend, Solak."

"Mh-mh..." Solak hörte ihr nicht mehr zu. Seitdem Selina Mutter geworden war, war sie weich geworden. So... menschlich. Es schüttelte ihn vor Abscheu. Was waren das noch für Zeiten gewesen... damals.... Und nun war sie ein Waschlappen... Er verdrängte diese Gedanken und vertiefte sich weiter in O'Tras Akte.

Selina verließ kopfschüttelnd sein Büro. Was war nur aus Solak geworden? Wieder ein Freund, der von ihr gegangen war.

[Hoshi und idic in "Die gute alte Zeit, wo ist sie hingegangen?"]

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Selina hatte lange überlegt. Irgendwie musste sie wieder zu Orlando Kontakt aufnehmen. Sie hatte es sich immer wieder ausgemalt, wie sie mit ihm sprechen würde aber umgesetzt hatte sie es nicht. Aber jetzt musste sie es tun, sonst war es irgendwann zu spät. Yasmin schlief tief und fest und Selina konnte sie für eine Weile alleine lassen. Mit schnellen Schritten und klopfendem Herzen begab sie sich zu Orlandos Quartier und klingelte.

Orlando sah auf und Richtung Tür. Er lud gerade das Geschirr vom Abendessen in den Replikator. "Kannst Du mal aufmachen, Robbie?" Seine Verlobte nickte, sah kurz von ihren Notizen, die vor ihr auf dem Tisch lagen auf, und rief: "Herein"

Selina hatte die schrill klingende Stimme des weiblichen Zwerges höchst ungern vernommen, trat aber dennoch ein. Selina strahlte bewusst Autorität, Schönheit und Überlegenheit aus. "Guten Abend. Ich hoffe, ich störe sie nicht?"

"Selina! Was für eine Überraschung!" rief Orlando und ließ einen Teller fallen. "Kommen Sie doch bitte herein!" Robbie grüßte ebenfalls und begann ihre Notizen vom Tisch einzusammeln. Orlando hob schnell die Scherben des Tellers auf und ließ sie vom Replikator dematerialisieren. Sein Herz klopfte vor Freude so laut, daß er sicher war, die beiden Damen würden es hören. Robbie stand währenddessen auf. "Ich habe jetzt noch einen Termin mit Fähnrich Solo und seiner Frau wegen ihrem Sohn Han. Wenn Sie mich entschuldigen würden ..." Orlando wollte gerade sagen: "Der Termin ist doch erst in einer Stunde!", aber ein Blick von ihr brachte ihn davon ab. Schnell gab sie ihm noch einen flüchtigen Kuss, verabschiedete sich und ging Richtung Tür.

Selina folgte der kleine Frau mit ihren Blicken. Endlich schlossen sich die Türen und Selina und Orlando waren alleine. Mit prüfendem Blick musterte sie Orlando. "Sie können sich sicher denken, warum ich hier bin?"

Orlando deutete auf einen Sessel, um Selina anzubieten sich zu setzen. Er selbst setzte sich auf den Sessel gegenüber und überlegte, was er zu erwarten hatte - und wie er sich verhalten sollte. "Sie kommen, um mir ihren Plan zu verraten, wie es in Zukunft mit uns weitergehen soll?" Nachdem seine Worte einen Moment in der Luft gehangen hatten und er beschloß, dass er ihren Klang nicht sonderlich mochte, schob er ein "Möchten Sie etwas trinken?" hinterher.

Selina nahm gebieterisch auf den zugewiesenen Sessel Platz. "Ja, ich hätte gerne Maracujasaftschorle." Selina hatte, trotz Dienstschluß, ihre Uniform anbehalten. Sie wollte Orlando keine Möglichkeit geben, sich von eventueller leichter Bekleidung sexuell angezogen zu fühlen.  "Ich habe über die ganze Situation nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen, daß ich meine Freundschaft zu Ihnen nicht aufgeben möchte."

Orlando war gleich nach Selinas ausgesprochenem Getränkewunsch aufgestanden. Wusste diese Frau eigentlich, wie unverschämt gut sie in Uniform aussah? Auf dem Weg zum Replikator überrannten ihn ihre weiteren Worte. Er blieb stehen, als wäre er vor ein Kraftfeld gerannt. Sein Herz klopfte faszinierende synkopierte 29/7-Takte. Er drehte sich um, ging ein paar Schritte zurück, bis er sich an der Lehne seines Sessels festhalten konnte. "Wollen Sie nicht? Das ist ja ..." Am liebsten hätte er sie jetzt sofort umarmt. Ganz fest. Ganz lang. Aber das war wohl in diesem Moment nicht die richtige Verhaltensweise. "Das ist ja ... oh, ihre Maracujaschorle"

Selina hatte eigentlich mehr von ihm erwartet als das aber er war wahrscheinlich von ihrer Entscheidung zu sehr überwältigt. "Es stellt sich natürlich jetzt die Frage, wie wir in Zukunft miteinander umgehen werden? Inwiefern es Ihre Verlobte es Ihnen erlaubt mit mir zu verkeh.... umzugehen." Beinahe hätte Selina ein höchst eindeutig zweideutiges Wort benutzt, konnte es aber noch abwenden, zumindest halbwegs.

Mühsam riß sich Orlando zusammen. "Entschuldigen Sie, ich fürchte, die Überraschung hat mich ein wenig verwirrt." Er unterstrich diese Entschuldigung mit einem breiten Grinsen. "Ich bin sehr froh, dass Sie gekommen sind." Er reichte ihr ihr Getränk und setzte sich wieder. "Mir tut diese ganze Angelegenheit sehr, sehr leid, aber ich hätte es auch verstanden, wenn Sie nichts mehr mit mir hätten zu tun haben wollen. Und Robbie tut es ebenso leid was sie getan hat, glauben sie mir." Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: "Umso besser, dass Sie sich dazu entschlossen haben, mir zu vergeben, wenn ich das so verstehen darf. Und was meine Verlobte angeht ... sie wird in Zukunft keine Probleme mehr machen, denke ich."

Selinas grüne Augen musterten den Piloten vor sich. Sie wollte ihm die Drohung aussprechen, seine kleine bissige Verlobte im Zaun zu halten, sonst würde ihr was böses geschehen aber Selina verzichtete darauf. "Das freut mich zu hören. Allerdings wird es nicht leicht sein, zur Normalität zurückzukehren." Selina strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Musste sie die Sache mit der Haarsträhne immer machen? Das sah einfach zu ... Schnell schüttelte Orlando den Gedanken ab und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. "Es wird nicht leicht sein, da haben Sie wohl recht, aber ich möchte es gerne versuchen. Die Freundschaft mit Ihnen ist mir sehr viel wert." Er sah ihr ernst in die Augen. "Ich war kurz davor, meine Verlobung wegen dieser Sache zu brechen, wissen Sie das? Wir hatten hier einige sehr ... unerfreuliche Szenen. Ich habe Robbie verziehen, aber ich denke, ihr ist klar geworden, was sie durch solch unverantwortliches Verhalten aufs Spiel stellt. Ich bin weiterhin ehrlich zu ihr, sie brauch sich also keine Sorgen machen, daß ich sie mit Ihnen betrüge oder was auch immer sie gedacht hat. Ich denke, so etwas wird nie wieder vorkommen. Und wenn doch, dann glaube ich nicht, dass ich noch einmal so schnell vergeben kann." Nach diesem langen Monolog lehnte sich Orlando zurück und ärgerte sich, dass er sich selbst gar nichts zu trinken mitgebracht hatte.

Selina sah ihn überrascht an. Er hatte tatsächlich seine Verlobung lösen wollen? Dann musste es ordentlichen Streit zwischen den Beiden gegeben haben. Selina trank von ihrer Maracujasaftschorle und leckte sich einen einzelnen Tropfen von ihren Lippen. "Ich wünsche mir natürlich, daß Ihre Beziehung zu Robbie nicht weiter leiden wird. Ich möchte nicht der Grund für eine Trennung sein." Selina dachte nach. Welche Aktivität könnten sie und Orlando verbringen, ohne daß er auf dumme Gedanken kam? Sport? Nein. Essen? Nein. Selina seufzte. Eigentlich könnte jede Aktivität zu verfänglichen Situationen führen aber irgendwo musste doch ein Anfang gemacht werden. "Wie wäre es, wenn Sie mir bei unserem nächsten Treffen ein wenig mehr von Ihrer Heimat zeigen würden?"

Orlando lächelte seine wiedergewonnene Freundin an. Als sie sich die Safttröpfchen von den Lippen leckte, zuckte sein linkes Auge zwar fast unmerklich ein wenig, aber ansonsten hielt er sich ganz gut angesichts ihrer unabsichtlichen Verführungskunst. "Nein, meine Beziehung zu meiner Verlobten wird relativ sicher, soweit man sich da sicher sein kann, nicht weiter leiden. Ich glaube, diese Phase, mit all ihren Streits und ihren umherfliegenden Einrichtungsgegenständen, hat uns eher noch weiter zusammengebracht." Zwinkernd fügte er hinzu: "Und was ist schon eine Beziehung ohne einen zünftigen Streit hin und wieder?"

Da! Sie tat es schon wieder! Wenn sie doch nur ihre Zunge da lassen würde, wo sie hingehört ... Er räusperte sich. "Wenn Sie meine Heimat nicht langweilt, dann nehme ich sie gerne ein mal wieder mit in mein Heimatsprogramm. Ich würde die Strandpromenade von Brighton vorschlagen. Da ist immer eine Menge los. Manchmal steht dort sogar ein Riesenrad! Na, wäre das nichts?"

Selina lächelte. "Ja das hört sich sehr gut an. Wann haben Sie Zeit?" Selina überlegte kurz, ob dies zu voreilig gewesen war aber andererseits hatten doch beide beschlossen die Freundschaft fortzuführen und Selina musste einfach herausfinden, ob Orlando wirklich nur Freundschaft empfand oder sich doch noch von ihr sexuell angezogen fühlte.

'Ich muß unbedingt daran denken, dem alten Ronnie vom Riesenrad vorher zu sagen, daß er unsere alte Nummer diesmal nicht abzieht ... sonst hängen Selina und ich da ganz oben, uns allein überlassen ... nein, daß wäre sehr unangemessen. Vielleicht sollte ich Ronnie vorher ganz umprogrammieren ... ' Orlandos Gedanken plätscherten so vor sich hin, während er gleichzeitig überlegte, wann er Zeit hatte. "Nächste Woche habe ich Frühschicht. Sie doch auch, oder? Wir könnten uns einen Nachmittag aussuchen, und gemeinsam was unternehmen. Yasmin ist dann auch noch in der Kinderkrippe untergebracht", sagte er und fügte in Gedanken hinzu 'und Robbie auch ...'  Orlando strahlte vor Freude über diese Chance, seine Freundschaft mit Selina wiederzubeleben. "Das wird ein Spaß!"

Selina erwiderte sein Strahlen. "Oh, das nehme ich doch stark an! Ich liebe Riesenräder!" Selina leerte ihr Saftglas und erhob sich. "Gut, dann haben wir ein Da .....einen gemeinsamen Termin. Wie wäre es mit Mittwoch?"

Dem Steuermann war Selinas Beinaheversprecher nicht entgangen. Für einen Moment runzelte er kaum merklich die Stirn und überlegte, ob sie vielleicht doch etwas anderes vorhatte, als nur Freundschaft ... aber innerlich zuckte er mit den Achseln. Er glaubte es nicht, und wenn ... dann würde er es schon früh genug bemerken. Wahrscheinlich war es wirklich nur ein Versprecher gewesen, nichts weiter. "Mittwoch passt mir hervorragend!"

"Sehr schön, dann sehen wir uns nächste Woche Mittwoch." Selina ging zur Türe des Quartiers. Sie überlegte, ob sie ihn umarmen sollte oder ihm die Hand zum Abschied schütteln sollte, entschied sich aber dann für keines von beidem. Sie wollte erstmal jeden Körperkontakt vermeiden.

Orlando folgte ihr zur Tür. "Na, ich hoffe doch, daß wir uns vor Mittwoch mal über den Weg laufen", grinste er. Das breite Grinsen wurde nun sehr sanft. "Ich danke Ihnen, dass Sie vorbeigekommen sind. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie glücklich ich darüber bin. Ich ... ach, kommen sie her."  Bevor Selina sich wehren konnte, drückte Orlando seine Freundin kurz an sich.

Selina hatte gar nicht so schnell reagieren können, nun sie hätte es können müssen aber irgendwie war ihr diese Umarmung gar nicht so unangenehm. Sie genoß das kurze Gefühl von Geborgenheit und nahm es in sich auf. Dann lösten beide wieder diese Umarmung. Sanft lächelte Selina Orlando an. "Ich freue mich auch, daß ich hergekommen bin. Es war die richtige Entscheidung. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend."

"Und ich Ihnen auch!", strahlte Orlando, bevor sich die Tür hinter Selina schloß. Vor Freude wusste er gar nicht, wohin mit sich, also hüpfte er ein bisschen durch das Quartier, um seine Freude in Bewegungsenergie umzuwandeln. Ja, der Abend war schön. Jetzt musste sich nur noch Robbie normal verhalten, dann war alles wieder gut.

Selina schritt durch den Korridor zurück in ihr Quartier. Sie fühlte sich befreit. Hatte doch dieser emotionale Druck lange und schwer auf ihren Schultern gelegen. Sie hoffte nun, daß die Zeit die alte Freundschaft wieder zurückbrachte.

Hoshi und Raziel puzzeln die Scherben der Freundschaft ihrer Charaktere wieder zusammen. Na, ob das hält? Hoffentlich taugt der Kleber noch was, sonst ...  

Dieser Post wurde gesponsort von "Tierheims Besten", den leckeren Hundewelpen am Spieß für den kleinen Hunger zwischendurch!

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Lt. Bishop hatte sich an Solaks Rat gehalten und traf nun eine folgenschwere Entscheidung. Er stand nun in seinem Quartier und hatte einen Karton in der Hand, in diesen Karton sollten alle Dinge die ihn an Maya Gemini erinnern würde. Er nahm den Seidenschal und packte ihn in den Karton, mehrer Bilder sowie eine kleine Tischdecke folgten. „So das reicht erst mal“ meinte Lucas zu sich und stellte den Karton unter sein Bett. Mit neuer Lebensfreude ging er ins Bad um sich frisch zu machen, doch als er die Strickmütze abnahm, kam ein kahler Schädel zum Vorschein. Aber so was passte zu dem neuen Lucas Bishop nicht und so beschloss Lucas Miauz einen Besuch abzustatten, was er auch tat.

Lt. Bishop betrat den Friseursalon und wartete geduldig auf Miauz, der gerade der Frau von Lt. Müller eine neue Frisur verpassten. Als er fertig war, kam er sofort auf Lt. Bishop zu und meinte freundlich: „Lt. Bishop welch seltener Besuch – Was kann ich für sie tun?“

„Nun ja ich brauche eine neue Frisur aber es gibt ein Problem“ entgegnete Lt. Bishop und setzte sich auf den Friseurstuhl.

„Was denn für ein Problem?“ fragte Miauz erneut und nahm schon mal eine Schere in die Hand.

„Na ja das hier“ meinte Lucas und nahm die Strickmütze ab.

„Gütiger Himmel, was ist denn mit ihren Haaren passiert?“ erschrak Miauz förmlich und griff reflexartig zum Haarregenerator.

„Fragen sie mal Dr. Takata, die hat mich falsch gegen angosianische Grippe behandelt“ erzählte Lt. Bishop und unterdrückte seine Wut.

Miauz bestrahlte Bishops Kopfhaut und es klappte, ihm wuchsen neue Haare. „So das hätten wir, was möchten sie nun für eine Frisur?“

„Hmmm ich hatte in meiner Jugend mal Dreadlocks... Machen sie mir Dreadlocks“ bat Lt. Bishop Miauz und wartete. Miauz zögerte kurz und begann dann mit seiner Arbeit. Er hätte Lt. Bishop sehr gerne über Maya Gemini ausgequetscht, aber er hielt es nun für das Beste den Lt. mit dieser Sache nicht zu belästigen. Nach gut 30 Minuten war Miauz fertig und gab Lt. Bishop einen Spiegel. „Ojemine die Dreads sind mir viel zu lang, bitte kürzen“ antwortete Lt. Bishop erschrocken. „Gut, ich kürze sie“ entgegnete Miauz etwas genervt aber er tat es.

Einiges Geschnippel später...

„Gut so“ fragte Miauz vorsichtig.

„Ja prima so ist es perfekt“ antwortete Lt. Bishop begeistert.

„Danke Mr. Miauz“

“Kein Problem Lt. Bishop“ meinte Miauz und nahm dem Lt. den Kittel weg.

„Hier die schenke ich ihnen“ sprach Lt. Bishop, gab Miauz die Strickmütze und grinste. „Oh vielen Dank, Lt.“ bedankte sich Miauz und wartete geduldig bis Lt. Bishop den Friseurssalon verlassen hatte. Dann nahm er die Strickmütze und versuchte sie überzuziehen, da er aber einen viel größeren Kopf hatte als Menschen zeriss die Mütze. Miauz schaute sich um und entsorgte die kaputte Mütze schnell in seinem Mülleimer.

Lt. Bishop ging mit seinem neuen Selbst und seiner neuen Frisur erst mal aufs Holodeck um ein bisschen zu trainieren.

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Persönliches Computerlogbuch – Lt.Cmdr. Otra.

37. Tag unserer Odyssee im feindlichen Territorium. Bisher hat der Feind nichts von unserer Anwesenheit bemerkt und ich hoffe, dass es so bleibt. Wir haben das schützende Asteroidenfeld verlassen und sind unterwegs zu einer Position, von der aus wir unsere gesammelten Daten an die Sternenflotte übermitteln können. Unser kleines, altes Schiff verfügt über eine erstklassige Sensorausstattung, um die uns die meisten anderen Sternenflottenschiffe beneiden würden. Leider ist die Bewaffnung der Emil von Behring nicht viel besser als die eines modernen Shuttles. Ein paar veraltete Schilde und Phaser, sowie ganze zwölf Photonentorpedos ist alles, was wir zu unserem Schutz aufbieten können. Es gilt daher jegliche Konfrontation mit anderen Schiffen zu vermeiden.

Persönliches Computerlogbuch – Lt.Cmdr. Otra. Nachtrag.

Vor einer Stunde haben wir unsere Daten gesendet und wir sind auf dem Weg zurück ins Asteroidenfeld. Der Captain hat sich in sein Quartier zurückgezogen, um etwas zu schlafen – zum ersten Mal seit über 48 Stunden. Bisher ist alles gut gegangen und wir alle hoffen, dass wir unentdeckt in unserer Asteroidenfeld zurückgelangen.

---

„Commander, die Sensoren orten einen Jem’Hadar Jäger – Schnell näher kommend. Er war im Sensorschatten eines Mondes.“  meldete Lt. Pedrow von der OPS. Lt. Cmdr. O’Tra kontrollierte die Anzeigen. „Roter Alarm – Captain auf die Brücke!“ Das was nicht passieren durfte, war also nun passiert. „Sir, in der Nähe ist ein Nebel, dort könnten wir uns verstecken“, schlug Pedrow vor.

„Steuermann – Kurs setzen, Maximum Warp!“ „Aye, Aye Sir“ bestätigte Lt. Tjaden O'Tras Befehl, gab den Kurs ein und beschleunigte ohne einen weitern Befehl abzuwarten. Das Wettrennen begann.

„XO – runter von meinem Stuhl“, befahl Captain Narric, als er die Brücke betrat. O’Tra stand auf und setzte sich auf seinen Platz an der wissenschaftlichen Station.

„Bericht!“ befahl der Captian, nachdem er auf seinem Sessel in der Mitte Platz genommen hatte. „Ein Jem’Hadar Jäger auf Abfangkurs. - Wir sind auf dem Weg in einen Nebel, der uns Schutz bieten könnte“, erläuterte O’Tra kurz die Lage.

„Zeit bis zum Erreichen des Nebels?“ fragte Narric Lt. Tjaden. „2 Minuten, 14 Sekunden.“ „Zeit bis zum Abfangen?“ „Ca. 2 Minuten 20 Sekunden – sofern der Feind nicht weiter beschleunigt“, kam es von der OPS. „Captain an Maschinenraum – Paul, wir brauchen alles was der Antrieb hergibt.“ „Aye, Skipper. Ich sehe, was ich machen kann“, bestätigte Lt.Cmdr. Bremmer, der Chefingenieur, den Befehl.

Die beiden Schiffe rasten dem Nebel entgegen. Trotz aller Bemühungen von Bremmer schrumpfte der Vorsprung der 'von Behring' immer weiter. „Skipper, kurz bevor wir den Nebel erreichen, sollten wir einen Torpedo abfeuern und versuchen den Jäger so zu blenden“, schlug O’Tra vor. Narric dachte kurz darüber nach, ob die Aktion einen der kostbaren Torpedos wert war, entschied sich dann aber, dem Vorschlag seines 1. Offiziers zuzustimmen. Er nickte O’Tra zu. Dieser drehte sich zu Lt. Ve’ral. Die Vulkanierin war der taktische Offizier der ‚von Behring’ und die einzige, die noch keine Schweißtropfen auf der Stirn hatte. „Ve’ral – 2 Sekunden bevor wir in den Nebel einfliegen, schießen sie ihm einen Torpedo vor den Bug. Mr. Tjaden, nach dem Eintritt in den Nebel Kursänderung auf 202,4.“

 

Die beiden bestätigten O’Tras Befehl. Doch kurz vor dem Abfeuern des Torpedos kam eine Warnung von Ver’al: „Wir sind in Reichweite des Jem’Hadar, er hat uns erfasst. Er feuert – auf Einschlag vorbereiten!“ Noch bevor O’Tra sich über die Gleichgültigkeit in der Stimme der Vulkanierin aufregen konnte, erbebte das Schiff unter dem Treffer. Die Schilde fielen aus, Konsolen explodierten….

„Chief…Chief, kommen Sie zu sich!“ Ensign Solo gab O’Tra leichte Backpfeifen. Langsam kam der Bolianer wieder zur Besinnung. Es dauerte einen kleinen Moment, bis er realisierte, dass er nicht auf der ‚von Behring’ war und sich wieder erinnerte: Er war mit Lt. Tabor und Ensign Solo mit dem Alpha-Flyer auf Patrouille in einem Asteroidenfeld gewesen, als sie plötzlich von einen Schiff angegriffen wurden.

„Was…was ist passiert? Wo…wo ist das andere Schiff?“ fragte der Chief benommen. „Wir haben es erwischt! Es ist explodiert, allerdings haben wir auch tüchtig was abbekommen“, erläuterte Ensign Solo die Situation. „Die Kommandokonsole ist explodiert. Sie wurden an die Wand geschleudert und scheinen bis auf eine leichte Gehirnerschütterung, eine Platzwunde und ein paar Prellungen nichts abbekommen zu haben.“ O’Tra war darüber etwas verwundert, denn schließlich trug er nicht mal seine gefütterte Uniform. Dann fiel ihm Aubin Tabor ein, dieser hatte direkt an der Konsole gesessen. „Was ist mit Lt. Tabor?“ fragte der Chief besorgt. „Tabor hat es ganz schön erwischt. Er hat schwere Verbrennungen, ein paar gebrochene Rippen, vielleicht auch innere Verletzungen. Ich habe ihn stabilisiert soweit ich konnte, aber er braucht dringend einen Arzt.“ „Wann erreichen wir die Community?“ „Da ist das Problem, Chief – Momentan haben wir nur Steuerdüsen, mit denen ich uns einigermaßen von den Asteroiden fern halten kann. Warp- und Impulsantrieb sowie Waffen und Kommunikation – alles ist ausgefallen.“ O’Tra stand langsam auf. Sein Kopf dröhnte und aus einer Platzwunde am Kopf lief ihm Blut an der Schläfe herab. Solo reichte ihm ein Tuch, das er sich auf die Wunde presste. Langsam schleppte sich der Bolianer in den hinteren Teil des Alpha-Flyers, wo Ensign Solo Lt. Tabor auf einer Liege platziert hatte. Der kommandierende Offizier der Mission sah wirklich schlimm aus. Die linke Gesichtshälfte wies schwerste Verbrennungen auf. Im 21. Jahrhundert wäre der Mann bei solch einer Verletzung für immer entstellt gewesen, zum Glück war die Medizin heute weiter. Tabor würde wieder ganz gesund werden – sofern, ja sofern sie es rechtzeitig zurück zur Community schafften, denn Aubins Lebenszeichen waren schwach, sehr schwach…

Nachdem Solo O’Tras Platzwunde notdürftig versorgt hatte, machten sich die beiden daran, den Antrieb des Flyers, den der Captain und Esteban erst fabrikneu zur Community überführt hatten, zu reparieren. Zwei Stunden später konnten sie den Impulsantrieb wieder in Betrieb nehmen und während Ensign Solo das kleine Schiff ohne Autopiloten und nur mit wenigen funktionstüchtigen Navigationshilfen durch das Asteroidenfeld manövrierte, versuchte O’Tra die Kommunikation wieder online zu bringen. Das Rendezvous mit der Community war erst für morgen geplant. Wenn sie das Mutterschiff nicht kontaktieren konnten und es den Flyer nicht am Rand des Asteroidenfeldes abholte, dann sah es schlecht aus für Lt. Tabor, denn dessen Zustand wurde ständig kritischer…

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