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...die höchste Erleuchtung der Sünde

USS Community - Die Pause, Part II


Hoshi_Sato

Empfohlene Beiträge

Mark´s ‚Pause’ Im Casino dauert länger als erwartet und entwickelte sich noch zu einem gemütlichen Essen.

Auf dem Weg zurück an seinen Arbeitsplatz vernahm er ein leises schluchzen das irgendwo aus einer Jeffriesröhre kommen musste.

Lt. JG Aaron Robinson streichelte leise schluchzend über das Foto des Councelors. Nicht genug, dass Solak in ihm nur ein kleines Leckerhäppchen für die Mittagspause sah und geheiratet hatte - nein, jetzt hatte der Councelor auch noch das Schiff verlassen. Er konnte seinem Schwarm nicht mehr heimlich zuschauen, wenn er oben ohne in der Turnhalle trainierte.... Aaron schluchzte noch einmal und nahm einen tiefen Schluck aus der Prosecco-Flasche.

Je weiter Mark in Richtung Maschinenraum kam, desto lauter wurde das schluchzen.

Als er glaubte vor dem richtigen Schott zu stehen konnte er nicht anders als es zu öffnen.

"Oh, Solak, wieso kannst Du mich nicht genauso lieben wie ich Dich?!" Robinson dachte wehmütig an die letzte Begegnung mit dem gutgebauten Romulovulkanier auf dem Offiziersklo zurück. Seine Hose wurde allein bei der Erinnerung merklich enger...

Das geschlossen Schott glitt mit einem zischen beiseite und legte den Blick auf einen zusammengekauerten Mann frei der ein Bild fest in seinen Händen hielt.

Robinson schreckte zusammen. Plötzlich stand der Chefingenieur vor ihm. Und dass, wo er gerade so schrecklich aussah! Schnell wischte Aaron sich durch das Gesicht, in der Hoffnung, wenigstens einen Hauch seiner normalen Schönheit wiederherzustellen.

"Lt. Robinson?" fragte Mark überrascht.

"Lt. Leffffler?", lallte Robinson nicht minder überrascht.

"Was ist denn mit ihnen los? Kommen sie erst mal raus!" Lefler hielt dem armen Kerl seine Hand hin um ihm rauszuhelfen.

Robinson ließ sich von dem Mann aus der Röhre hinaushelfen. Dabei kullerten mehrere leere Prosecco-Flaschen heraus. Robinson griff schwankend nach ihnen, doch dabei entfiel ihm das Bild des Councelors.

Mark fing Robinson gerade noch rechtzeitig auf bevor ein größeres Unglück passierte. Dabei fiel sein etwas skeptischer Blick auf das Bild und wieder zurück auf Aaron.

"Also, was ist los Lt.?"

Robinson versuchte seine Fassung zu wahren, doch irgendwie war die ihm irgendwo in der zweiten Flasche abhanden gekommen. Er schwankte noch kurz, bevor er sich laut aufheulend in Leflers Arme stürzte. "Er liebt mich nicht! Ich bin nur ein Spielzeug für ihn!“

"Nana kommen sie!" Lefler versuchte Aaron irgendwie in sein Quartier zu bringen, in der Hoffnung das Aubin da war um ihm zu helfen. "Puh sie haben ja eine Fahne, und das alles wegen Solak?" In der Zwischenzeit war es ihnen gelungen ein paar Schritte zu gehen.

Aaron schwankte neben Lefler her und klammerte sich an den anderen. "Er ist einfach... Haben Sie ihn schon einmal nackt gesehen? Und diese Ausdauer!" Dabei fiel ihm etwas an. Mit leuchtenden Augen sah er Lefler an. "Sie.... *hicks* sind doch auch Romulaner, oder?.........."

Mark musste ihn Aarons Sprechpause mal tief Luft holen. "Nein dieses Glück hatte ich noch nicht. Romulaner? Ich? Naja zum Teil. Worauf wollen sie hin.. "Lefler sah ihn mit großen Augen an.

Robinson baute sich vor Mark auf. Er lächelte schief. "Oh, Romulaner nur zum Teil reicht völlig...." Bevor Lefler wusste, wie ihm geschah, drückte der Sicherheitsmann ihn schon gegen die nächste Korridorwand und küsste ihn wild.

Mark wusste im ersten Moment gar nicht wie ihm geschah. Er wusste nicht was schlimmer war, die Fahne oder von einem 'fremden' Mann geküsst zu werden. Wenn Aubin das sah würde es einen Massenmord geben.

Lefler versuchte vergeblich sich auf die sanfte weise von Robinson zu befreien.

Doch Robinson ließ sich nicht abschütteln.

Dank seiner romulanischen Seite war es nicht weiter schwer den Sicherheitsoffizier von sich zu drücken.

"Was sollte das?" fragte Mark als er wieder zu Atem kam.

Aaron wirkte eingeschnappt. "Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so ein Langweiler sind!" Er drehte sich um und wollte gehen, doch sein Gleichgewichtssinn war in einer Flasche Prosecco ertrunken. Robinson stürzte zu Boden.

Mark schüttelte den Kopf und nahm Aaron wieder in den Arm.

"Computer, Ort-zu-Ort Transport in mein Quartier initiieren!"

Mit dem üblich Effekten verschwanden die beiden vom Gang und erschienen vor Tabor der ohne langes fragen, dafür nur im Badehandtuch, half den leicht angetrunkenen Lt. ins Bett zu bringen.

Robinson starrte auf Tabor. "Oh, Mr. Tabor! Sie sind ja nackt!"

"Nackt würd ich das noch nicht nennen!" Aubin blickte fragend zu Mark der nur mit einem Schulterzucken antwortete.

Robinson musterte den OPS-Mann begehrlich. "Sie UND ein Romulaner...." Er leckte sich die Lippen. Schwankend machte er einen Schritt vorwärts auf Tabor zu, doch stolperte er erneut und riss im Fallen das Handtuch von den Hüften des anderen. Robinson sah auf - genau herauf zu Tabors Körpermitte. "Oha!...."

Aubin versuchte noch das Handtuch im fallen aufzufangen doch Robinson riss ihn dadurch mit runter aufs Bett.

Robinson küsste nun auch diesen Mann - doch im Gegensatz zu Lefler zeigte Tabor nur wenig Gegenwehr, die zudem immer schwächer wurde.

Mark sah diesem Treiben erstaunt zu. Plötzlich löste sich sein Freund von Robinson und zwinkerte ihm mit diesem besonderen Lächeln zu. Mit rauer Stimme flüsterte Aubin: "Nun komm doch schon endlich dazu...." Er begann, Robinson zu entpacken und nahm dabei keine Sekunde lang den Blick vom Mark. Diesem wurde es von Sekunde zu Sekunde heißer. Schließlich reichte es ihm. "Computer, aktiviere DND*-Status!" Dann wandte er sich Tabor zu und begann mit einem breiten Grinsen, seine Uniform aufzuknöpfen....

*DND: Do Not Disturb

[idic, aka Lt. Robinson, und Cappy in “Lefler und Besoffene Männer”]

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Selina betrat samt Tochter das Arboretum. Welch schöner und vor allem ruhiger Ort. Selina bereute es, nicht öfters hier zu sein. Die Luft duftete nach verschiedensten Aromen. Selina sog die Luft tief in ihre Lungen ein und spazierte durch die Pflanzenlandschaft. Nach wenigen Schritten traf sie auf eine bekannte Person. Es war Lt. Bishop. "Lt. Bishop, ich grüße Sie." Lt. Bishop legte sein PADD zur Seite, schaute hoch und blickte in die enorm grünen Augen von Cmdr. Selina Kyle. "Ich grüße sie auch Cmdr. Kyle" entgegnete Lt. Bishop freundlich, dann sah er auch die kleine Tochter von Cmdr. Kyle und setzte ein netteres Gesicht auf. Er lächelte.

Das kleine Mädchen musterte den Mann vor sich und kuschelte sich dann wieder bei der Mutter ein. Selina streichelte ihr zart über das Gesicht. "Sie sind nicht auf der Station?" "Nein, das ist mir dort zu hektisch, ich bin gerne hier im Arboretum und schaue mir den australischen Eukalyptus an. Er erinnert mich an meine Heimat." gestand Lt. Bishop seufzend. Dann schaute er Richtung Eukalyptus und senkte den Kopf. Selina folgte seinem Blick zum Eukalyptus und betrachtete dann den jungen Mann eingehend. "Sie haben Heimweh?"

"Na ja nicht direkt ... nur im Moment fühle ich mich unwohl ... eher gesagt so leer" antwortete Lt. Bishop kleinlaut. Eigentlich wäre jetzt ein Gespräch mit einem Councelor notwendig, aber in der Anwesendheit von Cmdr. Kyle fühlte sich Lucas im Moment wohler. "Sie fühlen sich leer? Warum? ist es wegen der Tode von Cpt. Enders und Cpt. Gonzales?" "Nein, der Tod gehört zum Leben dazu und die beiden Captains sind jetzt bei ihren Ahnen... Es ist wegen meinen Eltern und wegen Maya Gemini" meinte Lt. Bishop offen, doch er drückte dabei dauernd nervös auf dem PADD herum.

Selina schaute auf das PADD in seinen Händen. "Was ist das?"

"Oh das? Das ist ein Piratenroman namens "Die Schatzinsel" ... ist sehr spannend" antwortete Lt. Bishop etwas verlegen. Denn es gab viele Menschen, die nie verstanden haben wieso sich Lucas für Piraten interessiert. Selinas rechte Augenbraue wölbte sich nach oben. "Piraten? Das ist zum ersten Mal das ich höre, dass jemand einen Piratenroman liest." Yasmin wurde quengelig und Selina setzte die Kleine auf den Boden. "Ja Piraten und ich kann mir vorstellen, was sie nun denken" behauptete Lt. Bishop kühn und legte das PADD zur Seite. Keck stemmte Selina ihre Fäuste in die Hüften. "So? Was denke ich denn?" "Dass sie keinen kennen der Piratenromane liest und .. " Lt. Bishop holte Luft "das es albern ist, an so eine primitive Zeit Gedanken zu verschwenden" beendete er seinen Satz. Selina sah wunderbar aus wenn sie ihre Hände so in die Hüften stemmte, aber diesen Gedanken verdrängte Lucas wieder.

Selina war überrascht. Lucas schien tatsächlich schwerst betrübt zu sein. Langsam glitt ihr Blick zu Boden. Ihre Tochter hatte sich einige Meter entfernt und rupfte einige Blumen aus einem Beet. "Lt. Bishop, Sie sollten dringend auf andere Gedanken kommen .... und wenn Ihnen dieser Roman dabei hilft, gibt es keine Grund sich dafür zu schämen." Selina ging zu ihrer Tochter herüber und sagte der Kleinen ein unmissverständliches "Nein" zum Ausrupfen von Blumen. Dann nahm sie sie wieder auf den Arm und stellte sich wieder vor Lt. Bishop.

"Sie sind der erste Mensch, der für meine Faszination Verständnis hat" antwortete Lt. Bishop leicht überrascht, dann stand er auf und meinte: "Ich wollte sie nicht mit meinen Problemen langweilen, ich denke sie haben genug zu tun als Commander und Mutter". "Sie langweilen mich nicht. Nur bezweifle ich, dass ich Ihnen irgendwie helfen kann. Dazu fehlt mir einfach die Ausbildung." Selina versuchte durch ein ehrliches Lächeln im Mut zu machen. Doch wie sollte sie ihm Mut machen, wenn ihr selber der Mut fehlte? "Darf ich trotzdem noch etwas persönliches fragen?" erkundigte sich Lt. Bishop vorsichtig, denn er wollte Cmdr. Kyle auf eine sehr heikle Angelegenheit ansprechen.

Neugierig sah sie ihn an. "Sicher. Um was geht es?"

"Was macht eine gute Beziehung aus?" Lt. Bishop schluckte und hoffte das er nix falsches angesprochen hatte. Selina sah ihn ratlos an. Das war eine Frage, worauf gerade sie keine Antwort wusste. Selina wusste gar nichts über Beziehungen. Sie hatte nur die eine gehabt und ob diese Beziehung gut oder schlecht war, konnte sie selbst nicht beurteilen. "Es tut mir Leid aber ich kann Ihnen diese Frage nicht beantworten." "Wieso denn nicht?" fragte Lt. Bishop erstaunt. "Eine so hübsche Frau wie sie" rutschte es Lt. Bishop heraus und als ihm dieser Spruch bewusst wurde, hätte er sich am liebsten weggebeamt.

Selina lächelte. "Danke. Aber mein Aussehen hat nichts damit zu tun, ob ich das Geheimnis einer guten Beziehung kenne oder nicht. Ganz im Gegenteil sogar, ich denke, die meisten Männer sehen in mir nur ein Sexobjekt und wollen gar keine Beziehung mit mir eingehen." "Es tut mir Leid, das war ein schlechter Grund ... Ich dachte nur weil sie so weit von Cmdr. Price entfernt sind, muss ihre Beziehung gut sein" entschuldigte sich Lt. Bishop und wurde leicht verlegen. Selina dachte nach. Unter diesem Aspekt hatte sie es noch nicht gesehen. War ihre Beziehung zu Matt wirklich gut? Ja hatte sie überhaupt eine Beziehung? Schließlich sahen und sprachen sich beide höchst selten. Oder war er nur der Erzeuger ihres Kinder und meldete sich aus Pflichtbewusstsein bei ihr hin und wieder? vielleicht hatte er schon längst eine neue Beziehung? Selina kam ins Grübeln. "Ich weiß es nicht ..... bitte entschuldigen Sie mich. Ich muss gehen."

"Kein Problem und Danke Cmdr Kyle" bedankte sich Lt. Bishop und setzte sich wieder auf die Bank. Selina nickte und marschierte samt Tochter auf dem Arm zum Ausgang. Ihr stiegen Tränen in die Augen und sie wusste noch nicht einmal warum ...

"Das war sehr ungeschickt Lucas" murmelte Lt. Bishop noch vor sich hin... Dann nahm er wieder das PADD in die Hand und las den Roman weiter.

(Hoshi und U_E trafen sich im Grünen)

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O’Tra verließ seinen Raum und machte sich auf den Weg zum nächsten Turbolift. Als er an Lt. Leflers Tür vorbeikam, nahm er wieder diese „seltsamen“ Geräusche wahr, die er schon bei seinem Dienstantritt auf der U.S.S. Community aus dem Quartier des Chefingenieurs gehört hatte. Diesmal signalisierte jedoch eine kleine rote Lampe, dass Störungen unerwünscht waren. Der Chief konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, dann setzte er seinen Weg zur Raumstation fort.

Als O’Tra das Promenadendeck von DS5 erreichte, blickte er sich suchend um. Hoffentlich gab es hier ein bolianisches Restaurant. Sein Braten würde zwar in den nächsten Tagen die nötige Reife erreichen, aber wenn sich die Chance auf von Hand zubereitete bolianische Speisen bot, dann würde er zuschlagen. O’Tra vermied es bewusst, sich an einem der Terminals zu informieren, ob auf der Station eine solche Lokalität vorhanden war. Stattdessen schlenderte er langsam das Promenadendeck entlang. Leider fand der Chief kein Restaurant, das bolianische Speisen anbot, daher setzte er sich in ein kleines Kaffee und beobachtete das Treiben auf der Promenade. Wie es schien, nutzen viele Besatzungsmitglieder der Community die Gelegenheit, um bummeln zu gehen. Eben hatte er Lt. Talbot und seine Freundin voll bepackt aus einem Geschäft kommen sehen…

Lt. Bishop saß nach dem Gespräch mit Cmdr. Kyle noch einige Zeit auf der Bank im Arboretum und las seinen Roman zu Ende. Dann bekam Lucas großen Hunger und ging, tief in Gedanken versunken, ins Casino der Community. Doch sofort als er das Casino betreten hatte, machte sich eine unangenehme Vermutung in seinen Gedanken breit, denn vor ihm waren zwei Techniker damit beschäftigt am Replikator rumzubasteln. Einer der Techniker drehte sich rum und erzählte Lt. Bishop, dass im Casino die Replikatoren einer Routinediagnose unterzogen würden und man hier im Moment nichts essen könne. Genervt verließ Lt. Bishop das Casino und weil er nicht in seinem Quartier essen wollte, betrat er trotz der angeblichen Hektik die Raumstation.

"Was möchten sie trinken?" Erschrocken blickte sich der Bolianer zur Seite. Neben ihm stand die Bedienung des Cafes und lächelte ihn freundlich an. "Einen bolianischen Kaffe, bitte", antwortete er und als er wieder nach vorne blickte, sah er eine bekannte Person auf seinen Tisch zukommen.

Lt. Bishop war etwas genervt, denn kein Restaurant hatte vegetarisches Essen und auf "nur" Beilagen hatte er auch keine Lust. Also ging er zu dem einzigen kleinen Cafe, was es auf der Station gab und prompt saß da auch Chief O'Tra. Lucas wusste einiges über den Bolianer, aber nur Fakten aus seiner Dienstakte. "Ist hier noch frei, Chief?" fragte Lt. Bishop höflich. Diese Frage hatte der Bolianer schon befürchtet. Er kannte den Sicherheitschef nur von wenigen kurzen dienstlichen Begegnungen. Auch wenn O'Tra lieber in Ruhe weiter die Leute beobachtet hätte, so gebot es doch die Höflichkeit dem Offizier einen Platz anzubieten „Lt. Bishop, ja hier ist noch frei - setzen Sie sich."

"Danke Mr. O'Tra" antwortete Lt. Bishop, setzte sich und winkte der Bedienung. Dies kam und fragte den Lt. was er trinken wolle. Lucas überlegte und bestellte sich einen columbianischen Kaffee mit 2 Stück Zucker und einem Schuss Milch. "Wie gefällt es ihnen auf der Community" fragte Lt. Bishop neugierig den Bolianer. "Die Arbeit ist interessant", antwortete der Chief diplomatisch. Wie es schien, wollte Bishop etwas Small-Talk betreiben. "Ach genau,  Sie waren dass mit dem rohen Stück Fleisch ... einer meiner Sicherheitsleute hat es in seinen Bericht geschrieben" erzählte Lt. Bishop freundlich, während er auf seinen Kaffee wartete.

Hätte O'Tra Augenbraun gehabt, so wären sie bei dieser Frage mit Sicherheit nach oben gewandert. "Es war mir nicht bewusst, dass wegen solcher Dinge neuerdings Berichte geschrieben werden", antwortete er leicht gereizt. "Sind Sie mit der bolianischen Küche vertraut, Mr. Bishop?" "Mit der bolianischen Küche? Nein, nicht so sehr" antwortete Lt. Bishop überrascht und dann stieg in ihm ein kleines Gefühl von Übelkeit hoch. Aßen die Bolianer etwa rohes Fleisch, es war schon abstoßend, dass überhaupt ein Tier getötet wurde, um sein Fleisch zu essen...

"Die bolianische Küche verarbeitet Fleisch zum Teil nur nach längerer Lagerung bei Temperaturen über 19°C", erläuterte O'Tra. "Der daraus resultierende Effekt kann von keinem Replikator nachgebildet werden, daher brachte ich etwas Fleisch mit an Bord. In ein paar Tagen wird es die nötige Reife zur Zubereitung erreicht haben." Die Augen des Chiefs begannen aus Vorfreude zu glänzen.

"Also, Sie lassen Fleisch erst verrotten und dann bereiten sie es zu? Wie schmeckt das dann?" fragte Lt. Bishop sehr erstaunt. ‚Wie barbarisch und dann sagen viele Spezies, wir Menschen wären barbarisch’, fügte Lucas in Gedanken hinzu. "Ja, so könnte man es ausdrücken. Und der Geschmack ist wirklich einmalig!" Beim Gedanken an seinen Braten lief O'Tra das Wasser im Munde zusammen, allerdings bekam er langsam den Eindruck, dass der Sicherheitschef seinen Enthusiasmus nicht teilte. Die Gesichtsfärbung des Menschen hatte jedenfalls inzwischen einen leichten Grünstich bekommen.

"Na ja, wenn es ihnen schmeckt, dann ist das ja das Wichtigste" meinte Lt. Bishop diplomatisch und war froh, dass die Bedienung O'Tras und seinen Kaffee brachte. Die beiden nippten an ihren Tassen und schwiegen eine Weile. Chief O'Tra fühlte sich zunehmend unwohl in dieser Situation. "Ich habe gehört, der neue Captain ist schon an Bord?" fragte er schließlich, um die Stille zu beenden.

"Ja, aber ich habe ihn noch nicht gesehen, geschweige denn mit ihm gesprochen", antwortete Lt. Bishop schon etwas entspannter und nippte erneut an seinem Kaffee. O'Tra war enttäuscht, er hatte gehofft, etwas Neues zu erfahren. Was war das für ein Captain, der an Bord kam und dann seine Kommandofunktion nicht übernahm?

Lt. Bishop nahm einen kräftigen Schluck Kaffee und fragte: "Chief, wie ich hörte, sind sie durch EVE auch in Mitleidenschaft gezogen worden, oder?" O'Tra wurde es furchtbar kalt, als er nur den Namen 'EVE' hörte. "Ja, sie hat es mir übel genommen, dass ich sie vom Nebenkern der Moonlight löschen wollte. Dabei hätte ich ihr doch gar nichts anhaben können, sie war ja zu diesem Zeitpunkt vollständig in ihrem Androidenkörper." „Tja, mir hat das Miststück den Arm gebrochen, als ich das Quartier, indem sich der Androidenkörper befand, geöffnet habe" entgegnete Lt. Bishop und er wurde leicht sauer, als er sich an diese Begebenheit erinnerte. „Gibt es eigentlich schon Neuigkeiten, was mit EVE und ihrem ‚Schöpfer’ geschehen wird?" fragte O'Tra neugierig. Doch bevor Bishop antworten konnte, piepte der Kommunikator des Bolianers: "McNeill an Chief O'Tra. - Soeben ist die Phalanx für die Kurzsteckensensoren ausgefallen, keine Ahnung wieso. Ich kann Lt. Lefler nicht erreichen, melden Sie sich bitte sofort bei mir!" „Hier O’Tra – Verstanden, ich bin unterwegs!“, antwortete dieser, wobei es ihn einige Mühe kostete, sich eine Bemerkung zu Leflers Treiben zu verkneifen.

„Tja, keine Ahnung, aber dieser Maddox kommt bestimmt mit einem blauen Auge davon, ist meistens so...", beendete Lt. Bishop das angefangene Thema und trank seinen Kaffee aus. „Wie es aussieht, müssen Sie wieder auf die Community?" fügte er hinzu und stand auf. "Ja, die Pflicht ruft." antwortete O'Tra und erhob sich ebenfalls. „Kommen Sie mit zurück aufs Schiff?" „Ja, ich muss noch das Sicherheitstraining der Gamma-Schicht überwachen" antwortete Lt. Bishop. Die beiden gingen zum Tresen, zahlten und machten sich auf den Weg zurück zur Community.

[u_E und Vajont bei ihrem ersten gemeinsamen Kaffeekränzchen]

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Jeremiah war gerade dabei, sich mit der Community vertraut zu machen, als er an der Krankenstation vorbei kam. Er überlegte : „Eigentlich könnte ich mich der Routineuntersuchung stellen.“, und betrat daraufhin das Lazarett.

Es war kein „richtiges“ medizinisches Personal anwesend, nur das MHN war am zentralen Biobett beschäftigt. Er trat hinzu und sah einen ausgemergelten Mann, der etwas an einen Cardassianer erinnerte. Jerry wandte sich an das MHN: „Wer ist das und was ist mit ihm?“, wollte der Lieutnant wissen. „Laut meiner Datenbank ist das Fähnrich Tenzi Tenland. Er zeigt Anzeichen starker Dehydration und Mangelernährung. Gehen sie bitte beiseite. Sie sind mir im Weg.“ „Wissen sie, wie es dazu kommen konnte, Doktor?“ „Nein. Es wurde nur ein medizinischer Notfall gemeldet, mein Programm aktiviert und kurz darauf der Fähnrich hierher gebeamt. Und jetzt lassen sie mich arbeiten.“

Jeremiah zog sich vom Biobett zurück. Plötzlich zischte das Eingangschott beiseite und eine Stimme rief: „Ah wunderbar, man kümmert sich um ihn.“ Der Lieutnant drehte sich um und entdeckte den Crewman, der Tenzi gefunden hatte. Da dieser gerade die Krankenstation verlassen wollt rief Jerry: „Moment mal, wollen sie damit andeuten, das sie den Fähnrich gefunden haben?“ „Ähm, ja Sir.“ Jeremiah entschied, der Sache auf den Grund zu gehen. „Und wo genau haben sie ihn gefunden?“ „In der Arrestzelle, Lieutnant.“ „In der  Arrestzelle.“, wiederholte Jerry. „War denn das Kraftfeld aktiv?“ „Ich glaube ja, Sir.“ Dem Crewmen schwante langsam, das er einen großen Fehler begangen hatte.

„Und sie glaubten nicht, dass dieser Mann aus gutem Grund hinter dem Kraftfeld saß.“ „Doch, aber er sah so krank aus. Außerdem war keine Wache anwesend.“, versuchte sich der Crewmen zu verteidigen. Lt. Esteban stutzte. Keine Wache? Er beschloss, ein ernstes Wort mit dem Sicherheitschef zu reden. „Darüber reden wir später.“, war nur sein Kommentar. Er aktivierte seinen Kommunikator und sprach: „Esteban an Sicherheitsdienst. Zwei Mann sofort zur Krankenstation.“

Wenig später erschienen die Crewmen Fuller und Winter. Jeremiah wandte sich an Adrian: „Crewmen, auf den Biobett liegt ein Mann. Sie bewachen ihn und sorgen dafür, dass er wieder in die Arrestzelle kommt, sobald es ihm besser geht.“ „Ja, Sir. Wer..“ Weiter kam Adrian nicht, denn er wurde von einen Ausruf seiner Kollegin unterbrochen. „Das ist ja Tenland! Wo haben sie denn den gefunden?“ „In der Arrestzelle.“ Adrian sah verwundert zu Deborah Winter. „Hatte denn Lieutnant Bishop ihn nicht rehabilitiert?“ „Doch, ich war selbst dabei.“ Jeremiah hob verwundert die Augenbrauen: „Warum haben sie dann Mr. Tenland nicht freigelassen?“ „Wir hatten zu der Zeit so eine komische KI im Computerkern. Und die hat alle Schiffsysteme gesteuert und immer wieder das Kraftfeld reaktiviert. Nach ein paar Deaktivierungsversuchen von mir, hat sie mich fortgebeamt.“ „Crewmen, wir haben jetzt  keine KI  mehr im Kern. Wieso haben sie nicht später nach ihm geschaut?“ „Ich- ich habe es vergessen, Sir.“, erwiderte Deborah leise. Jeremiah erwiderte erst mit. „Sie haben es also vergessen Crewmen. Sie haben also ihre Pflichten vernachlässigt.“ Dann wurde er lauter. „Das hätte dem Fähnrich das Leben kosten können. Sind sich dessen bewusst?“ Mit erstickender Stimme erwiderte die nun eingeschüchterte Deborah. „Ja, Sir.“ Jerry mäßigte wieder die Lautstärke seiner Stimme: „Etwas verspreche ich ihnen Crewmen. Das wird ein Nachspiel haben.“, und verließ daraufhin das Lazerett.

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Jeremiah saß am Abend in seinen Quartier und fertigte seinen Bericht über den Vorfall, der in der Krankenstation stattgefunden hatte. Am nächsten Morgen fand Lieutnant Bishop ein PADD mit folgenden Text auf seinen Schreibtisch.

AN: Lieutnant Lucas Bishop – Chief of Security an Bord der USS Community

VON: Lieutnant j. G. Jeremiah Esteban – Adjutant  an Bord der USS Community

BETREFF: Anschuldigung des Pflichtversäumnisses gegenüber Crewman Deborah Winter im

        Falle der Aufhebung der Arrestierung von Fähnrich Tenzi Tenland.

Gestern Nachmittag besuchte ich die Krankenstation, um die nach Sternflottendienstvorschrift 121 Paragraph 2 Absatz 1 Routineuntersuchung durchzuführen. Dort bemerkte ich das Medizinisch Holographiesche Notfallprogramm, im nachfolgenden als MHN bezeichnet, welches eine Behandlung an einen Besatzungsmitglied durchführte. Besagtes Crewmitglied wurde vom MHN als Fähnrich Tenzi Tenland identifiziert. Fähnrich Tenland litt unter Bewusstlosigkeit auf Grund eines Mangels an lebensnotwenigen Stoffen. (siehe auch Anhang A „Medzinischer Bericht des MHN 23“ ) Aufgrund des Besuches von Crewman Erik Sattler, zugehörig zum Wartungspersonal an Bord der Raumstation Deep Space Five, erfuhr ich, das Crewman Sattler, Fähnrich Tenland in der Arrestzelle Eins im Arresttrakt der USS Community aufgefunden hatte.

Unter der Augenscheinliche Vermutung, das Fähnrich Tenland wegen eines Verstoßes gegen geltende Gesetze sich dort befunden habe müsse, forderte ich zwei Sicherheitsoffiziere zu dessen Bewachung und Wiederarrestierung an. Dies sollte vollzogen werden, sobald es der Gesundheitszustand von Fähnrich Tenland erlaubte. Das angeforderte Sicherheitsteam nun bestand aus Crewman Adrian Fuller und Crewman Deborah Winter.

Bei ihren Eintreffen setzten mich die beiden Crewman davon in Kenntnis, dass sie, Lieutnant Bishop, den besagten Fähnrich Tenland bereits aus der Haft entlassen hatten. Crewman Winter gab im Gespräch an, das sie durch eine KI, genannt EVE an der sofortigen Ausführung dieses Befehls gehindert wurde. Da jedoch die KI erfolgreich aus dem Systemen der USS Community, erhebte sich nun die Frage, warum Crewman Winter, den besagten Fähnr8ch Tenland zu einen angemessenen späteren Zeitpunkt nicht aus dem Arrest entließ. Sie sagte vor Zeugen, zu welchen neben meiner Person auch noch Crewman Adrian Fuller, Crewman Erik Sattler und das MHH gehörten, aus, dass sie dies vergessen habe.

Dieses Vergessen kommt nach Sternenflottendienstvorschrift 56 Paragraph  4  Absatz  1 einen Pflichtversäumnisses gleich. Erschwerend kommt hinzu, dass das Pflichtversäumnis zu einer Gefährdung der Gesundheit von Fähnrich Tenzi Tenland führte. Demnach ist dieses Pflichtversäumnis nach Sternenflottendienstvorschrift 56 Paragraph 4 Absatz 3 zu bestrafen.

Aufgrund der bisher tadellosen Dienstakte von Crewman Winter empfehle ich ihne nauf eine formelle Anklage, gemäß Sternenflottendienstvorschrift 48 Paragraph 2 Absatz 1, vor einen Militärgericht zu vezichten. Es scheint mir aber angemessen ihnen vorzuschlagen, Konsultationen mit Commander Selina Kyle oder Captain Andrew Gene Stewart durchzuführen, um zu entscheiden, wie in diesen Fall genauer zu verfahren ist.

P:S: Für den Fall, dass sie Fragen zum genauen Wortlaut der Dienstvorschriften haben, können sie sich gerne an mich wenden.

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Persönliches Computerlogbuch Andrew Stewart. Sternzeit: 56.169,9

Nachdem ich meinen Vater von meiner Ankunft bei DS5 unterrichtet hatte, nutzte ich die Gelegenheit mit ihm über die Modifikationen der Prometheus-Klasse zu reden. Wie beim Prototyp waren die Gänge sehr hell geblieben –  das kalte Stahlgrau hatte seine Vorherrschaft verloren.

Vor allem begeistert mich aber das Redesign der Brücke. Der einzelne Stuhl in der Mitte des Prototypen musste wieder einer Reihe von Stühlen weichen. Nun stehen dort wieder drei, recht komfortable und funktionelle, Kommandosessel nebeneinander.

Es wird Zeit meinen Urlaub zu beenden.

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Die Crew kehrte scheinbar auf die Community zurück.  

Immer öfter begegnete Andrew nun dem Personal des Schiffes. Zuerst waren es Reinigungskräfte, dann aber auch Besatzungsmitglieder.  

Immer noch in Privatkleidung, wurde er offensichtlich nicht als neuer Kommandant erkannt, man nickte ihm dennoch zu.  

Immer wieder hatte er in den vergangenen Tagen das PADD mit seinen Befehlen zur Hand genommen - und wieder weggesteckt  

Als er nun unter seinem Fenster stand und in den Weltraum starrte, traf er seine Entscheidung.  

Der Captain zog seine Uniform an, versicherte sich, dass sie richtig saß und betätigte den Kommunikator an seiner Brust.  

"Andrew Stewart an Commander Kyle". Dabei nahm er das PADD zur Hand, dass ihm das Kommando über Schiff und Crew befahl.

Selina lag auf ihrem Sofa und hörte ein wenig klassische Musik. Das Licht in ihrem Quartier war gedämpft und eine Duftlampe sorgte für entspannendes Aroma in der Luft. Der Kommunikator zerschnitt die entspannte Situation und Selina richtete sich auf. "Kyle hier. Sprechen Sie."

"Commander. Ich würde Sie gerne auf der Brücke treffen. Haben Sie Zeit für mich?"

"Selbstverständlich. Ich bin unterwegs." Selina löschte die Duftlampe, schaltete die Musik ab, zog sich ihre Uniform an und sah nochmal nach ihrer Tochter. Sie steckte sich das Babyphone wieder an die Seite und machte sich auf den Weg zur Brücke. Die Türen glitten auf und Selina betrat die Brücke.

Auch Andrew verließ sein Quartier, begab sich zum Turbolift und betrat ebenfalls die Zentrale auf Deck Eins. Ein wenig Nervosität rührte sich in ihm. "Commander. Schön Sie zu sehen. Ich komme am Besten gleich zur Sache: Ich bin jetzt einige Tage hier, meine Routineuntersuchung ist erfolgt - ich würde gerne nun offiziell das Kommando übernehmen." Er sah sie an, wußte, es würde nicht leicht für sie sein. Deshalb hätte es auch nichts geholfen, noch um den heißen Brei herum zu reden.

Selina musterte den Mann vor sich. Die ganze Zeit hatte sie diese Tatsache verdrängt und sich lieber mit anderen Dingen den Kopf zermartert. Der Zeitpunkt war jetzt gekommen. Dieser Mann verlangte das Kommando über "ihr" Schiff. Freiwillig tat sie es gewiß nicht. Wer wusste schon, welche weiteren Katastrophen dieser Captain mit sich brachte? Selina schüttelte diese Gedanken wieder von sich. Es brachte nun nichts mehr darüber nachzudenken. Er war der offizielle Captain, ganz gleich ob es ihr passte oder nicht. Sie ging einige Schritte auf ihn zu. "Verstanden. Ich werde Ihnen die Kommandocodes übergeben." Selina huschte in den Bereitschaftsraum und kam mit einem PADD zurück. Sie überreichte es ihm. "Bitte."

Captain Stewart nahm das kleine Gerät an sich, wobei er ihr wieder in die Augen sah. Kein Muskel zuckte in ihrem Gesicht, aber er meinte, kurz einen Anflug von Enttäuschung gesehen zu haben. "Ich danke Ihnen."  Er nahm das mitgebrachte PADD zur Hand, berührte seinen Kommunikator und begann vorzulesen: "An das gesamte Personal des Schiffes: Laut Flottenadmiral Bracket des Sternenflottenkommandos, übernimmt Captain Andrew Stewart das Kommando über die Prometheus Klasse, U.S.S. Community und ihre Crew. Das Kommando wird angetreten zu Sternzeit 56175,0. Die Kommandocodes sind übergeben." Stewart machte eine kleine Pause, senkte das PADD und fuhr fort: "Ihnen wurden in kurzer Zeit zwei fähige Captains genommen. Ich bedaure dies zutiefst und hätte mir gewünscht Sie alle nicht auf diese Weise kennen lernen zu müssen. Aber wir beeinflussen nur selten die Umstände - meistens beherrschen sie uns.

Ich hoffe auf gute Zusammenarbeit. Danke." Er berührte erneut sein Abzeichen und die Komm-Verbindung wurde beendet.

Selina hatte während der Ansprache des Captains Haltung angenommen. Nachdem die Komm-Verbindung wieder beendet war wandte sie sich zu ihm und sah ihm dabei fest in die Augen. "Nochmal Willkommen auf der Community, Captain Stewart. Ihre Befehle?"

"Ich danke Ihnen Commander. Zur Zeit: keine Befehle." Er schaute ihr nochmals tief in die Augen. Er wusste nicht, was sie momentan dachte. "Den Breitschaftsraum brauche ich noch nicht. Sie haben also noch Zeit um Ihre Sachen heraus zuholen." Wieder machte er eine Pause. Dann fügte er noch hinzu: "Selina. Ich sehe, wie nah es Ihnen geht. Würden Sie eine Gedenkfeier halten wollen?"

Selina sah zum Bereitschaftsraum. Seit LeBlanc waren keinerlei Sachen mehr von ihr dort drin gewesen. Dann sah sie wieder zu Stewart der sie erwartungsvoll ansah. Was hatte er da eben gesagt? Eine Gedenkfeier? Irgendwie sprach es für ihn, daß er dies zur Sprache brach. "Eine Gedenkfeier ....... ja, das wäre mehr als angebracht. Ich werde so schnell wie möglich etwas organisieren." Selina hatte noch nie eine Gedenkfeier organisiert. Wie machte man sowas bloß? Selina zuckte innerlich mit den Schultern. Ihr würde schon etwas einfallen. "Werden Sie dann auch kommen?"

Mit dieser Frage hatte er gerechnet - Trauerfeier waren etwas, um das er lieber einen großen Bogen machte... . "Es wäre mir eine Ehre. Danke." Andrew wußte nicht, ob das wirklich eine Einladung gewesen war, aber es waren Offiziere der Sternenflotte gewesen. Beide hatten ihr Leben in Erfüllung ihrer Pflicht gelassen und wenn diese beiden Menschen einen solchen Eindruck hinterlassen hatten - würde er ihnen die letzte Ehre erweisen.

Selina nickte. "Gut. Wenn das dann alles wäre?"

"Das ist alles." Er reichte seinem ersten Offizier die Hand. "Auf gute Zusammenarbeit, Nummer Eins. ... Und einen schönen Abend."

Selina ergriff seine Hand und drückte diese fest. "Danke Sir, Ihnen auch." Sie drehte sich um und ging in Richtung Türe. Auf halben Weg blieb sie abrupt stehen und sah nochmal zu Captain Stewart. "Eine Frage hätte ich noch."

Überrascht sah er sie an. "Was immer Sie auf dem Herzen haben."

Selina schluckte kurz. "Ich habe einige Auflagen vom Sternenflottenkommando bekommen. Demnach soll ich mich nur auf der Brücke aufhalten, wenn es der Captain ausdrücklich wünscht. Ansonsten habe ich mich in meinem Büro aufzuhalten. Wünschen Sie die weitere Befolgung dieser Regelung?" Selina war gespannt auf die Antwort des neuen Kommandanten.

Ein wenig verwirrt sah er Cmdr. Kyle an. Seine Neugier war geweckt, warum sollte jemand einen solch absurden Befehl geben? Solch einen Befehl, dem Offizier zu geben, der das Schiff in der Übergangszeit kommandiert hatte... . Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. "Commander. Wenn Sie mir versprechen, weder Crew noch Schiff zu gefährden - dürfen Sie jeden Teil dieses Schiffes betreten, wann immer Sie es wollen. Dieser Befehl ist damit aufgehoben! Wenn Sie weitere Auflagen haben, würde ich diese gerne mit Ihnen besprechen - vielleicht erzählen Sie mir dabei auch, warum es diese Auflagen gibt. Bei einem Essen vielleicht. "Er wollte ihr die Entscheidung überlassen mit ihm zu reden. Sicher könnte er die Informationen anderweitig bekommen. Aber wenn er ihr Vertrauen gewinnen wolte, war das eine gute Gelegenheit. Rufen Sie mich, wenn Sie reden - oder Essen wollen. Genießen Sie den Abend mit Ihrer Tochter. Das ist ein Befehl. Wegtreten."

Selina konnte es nicht verhindern breit zu grinsen. Schnell zwang sie sich wieder einen neutralen Gesichtsausdruck auf. "Aye, Sir!" Sie salutierte ordnungsgemäß und drehte sich schwungvoll wieder in Richtung Türe. Die hübsche Frau verließ strahlend die Brücke ....

(Locutus und Hoshi verteilen das Machtgefüge neu :D )

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Persönliches Computerlogbuch Captain Stewart. Sternzeit 56176,8

Nachdem ich mein Kommando angetreten habe, und den Bereitschaftsraum geräumt vorfand, habe ich mich hier ein wenig eingerichtet. Mein erster Offizier hat mich gestern ein wenig überrascht, in dem sie mir sagte, dass sie Auflagen des Oberkommandos hätte. Vorerst habe ich nicht nachgefragt, die Befehle aber außer Kraft gesetzt und ihr freie Bewegung auf dem Schiff erlaubt.

Dennoch frage ich mich, wie und warum es dazu gekommen sein kann.

Ich hoffe, dass sie es mir erzählen wird – und dass sie mich nicht enttäuscht.

Als erstes werde ich mich heute mit meinem Adjutanten unterhalten.

Vor allem interessiert mich, warum er hier ist und was seine Aufgaben sind.

Captain Stewart saß an seinem Schreibtisch im Bereitschaftsraum der Community. Die Beleuchtung war ausgeschaltet, weil genug Licht von DS5 durch die Fenster fiel. Andrew hatte seinen Computer aufgestellt und ging verschiedene PADDs durch. Als er die Lust an den Statistiken der letzten Monate verlor, öffnete er einen Komm-Kanal.

„Captain Stewart an Lt. Esteban. “

Jeremiah saß gerade im Casino und verzehrte sein Mittagessen. Als der Komm-Ruf ertönte, ließ er vor Schreck seine Kaffeetasse aus der linken Hand fallen. Diese fiel auf den Tisch, kippte um und entlud ihren Inhalt auf Jerrys Uniform. Gepresst brachte er ein: "Esteban, hier." hervor und griff nach einer Serviette.

"Lt., wenn Ihre Zeit es zulässt, kommen Sie bitte in meinen Raum." Der Captain wunderte sich ein wenig über die Stimme des Verwaltungsoffiziers.

"Ich bin in 10 Minuten bei Ihnen.", erwiderte Jerry. Er rannte schnell noch in sein Quartier um sich eine neue Uniform anzuziehen.

Wenig später stand er vor der Tür des Bereitschaftsraums und klingelte.

Der Captain wandte den Blick zur Tür, als der Summer ertönte und setzte sich etwas aufrechter hin. "Herein."

Der Lieutenant betrat den Raum und stand vor dem Schreibtisch des Captains stramm. "Lieutenant Esteban meldet sich, wie befohlen."

"Setzen Sie sich, Mr. Esteban." Der Kommandant zeigte auf die Stühle vor dem Schreibtisch. "Ich habe Sie hergebeten, weil ich gerne wissen würde, was genau Ihre Aufgaben hier sein werden. ... Und was Sie als mein Adjutant zu tun haben. Ich hatte nie zuvor einen Verwaltungsoffizier an Bord."

Gespannt sah er den jungen Mann an. Aus seiner sitzenden Position gesehen wirkte der Mann noch viel größer.

Jeremiah nahm das Angebot mit einem "Danke, Sir.“ an, setzte sich und überlegte eine Weile bevor er antwortete.

"Was meine Aufgaben hier sein werden, weiß ich auch nicht so genau, denn man setzt selten auf Raumschiffen einen Verwaltungsoffizier ein.

Admiral Janeway hat mir aber gesagt, dass Sie mit der Führung des Schiffes beschäftigt sein werden und Commander Kyle als Mutter ein geringeres Dienstpensum hat. Daraus schlussfolgere ich, Captain, dass ich Ihnen beiden, bei den Verwaltungsarbeiten wie z.B. Dienstpläne erfassen und ähnlichen Routineangelegenheiten zur Verfügung stehen soll.

Und da ein Verwaltungsoffizier auf einer Raumstation sich um den Nachschub kümmert, könnte das bestimmt auch an Bord der Community zu meinen Aufgaben gehören. Vielleicht sollten Sie eine Komm-Verbindung zu Admiral Janeway herstellen und sie fragen, Captain.“

Dieser nickte. "Ich ziehe das in Erwägung. Allerdings habe ich es lieber, wenn meine Crew selber über ihre Aufgaben bescheid weiß. Wenn Sie Commander Kyle und mir also zur Seite stehen sollen - werden wir das so handhaben. Leider hatte ich noch keine Gelegenheit mich mit den Dienstplänen auseinander zu setzen. Wenn ich das getan habe, werde ich sie mit dem Commander besprechen und eventuell einige Veränderungen vornehmen. Wenn sich das eingespielt hat, können Sie das gerne übernehmen. Was den Nachschub angeht, bin ich sofort einverstanden. Koordinieren Sie die Bestellungen mit den einzelnen Sektionsleitern. Ich gebe Ihnen dabei freie Hand." Der Captain überlegte kurz. "Benötigen Sie ein eigenes Büro?"

Jerry musste nicht lange nachdenken:

"Ein eigenes Büro wäre nicht schlecht, Sir. Auf der Akademie hatte ich auch ein eigenes. Wenn es keine Umstände machte, hätte ich gerne ein oder zwei Crewmitglieder die mir bei meiner Inventur zur Hand gehen. Wenn ich Nachschub bestellen soll, muss ich ja auch wissen, was vorhanden ist. Ich hoffe sie haben nichts dagegen, Sir."

"Wegen des Büros setzen Sie sich mit Mr. Lefler in Verbindung und besprechen das mit ihm. Was Ihre Assistenten angeht, werde ich sehen was ich machen kann und ob ich Ihnen jemanden zur Seite stelle." Stewart dachte nach. "Da diese Aufgaben jetzt zentral bearbeitet werden können,  wäre es möglich, dass die bisherigen Verantwortlichen einen Personalüberschuss haben. Klären Sie das bitte auch mit den Sektionsleitern."

"Verstanden, Sir. Gibt noch etwas, was Sie mit mir besprechen wollen, Captain." erwiderte sein Gesprächspartner.

Captain Stewart hatte tatsächlich noch Fragen.

"Was erwarten Sie von Ihrem Dienst auf diesem Schiff?"

Für Jeremiah war das eine schwierige Frage: "Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht, Sir. Ich hatte nie damit gerechnet, auf ein Raumschiff versetzt zu werden. Ich wollte eigentlich bei meiner Familie auf der Erde bleiben."

Andrew nickte. "Ich verstehe. Nun gut. Das war es von meiner Seite. Wenn Sie noch Fragen oder Wünsche haben, bitte."

"Dürfte ich Ihnen eine persönliche Frage stellen, Sir?"

Stewart sah ihm in die Augen: "Sprechen Sie."

"Ich bin bis jetzt nur dazu gekommen, Ihre Dienstakte zu lesen. Darin steht, dass Sie bis vor kurzen als Testpilot gearbeitet haben. Verzeihen Sie daher wenn ich Sie Frage, wie das ist, wieder als Raumschiffkommandant zu dienen?"

Der Captain grinste. "Auch wenn ich noch nicht lange wieder dabei bin. Es ist ein gutes Gefühl. Ein Gefühl, dass es das Richtige ist."

Jeremiah sah überrascht seinen Vorgesetzten an: "Das Richtige, Sir? Meinen Sie damit etwa, dass das Kommandieren für Sie eine Art Berufung ist."

Das Grinsen wurde zu einem Lachen. "Nein Lieutenant. Das war eine glückliche Fügung in einer unglücklichen Zeit. Viel mehr ist es die Erfüllung eines Kindheitstraumes. Deshalb.“

Das konnte Jeremiah irgendwie verstehen. Aufgewachsen in einer Familie deren Mitglieder alle bei Starfleet waren, gab es für ihn kein anderes Ziel als die Akademie. "Für mich war es auch ein Kindheitswunsch zur Sternenflotte zu gehen. Es ist bei mir quasi Familientradition, Sir."

Dann fiel ihm noch ein, dass der Captain auf unglückliche Zeiten zu sprechen gekommen war. Der Lieutenant erinnerte sich, gelesen zu haben, dass der Captain seine Familie während des Krieges verloren hatte.

"Wissen Sie, Sir. Meine Mutter ist beim Angriff der Breen auf die Erde ums Leben gekommen. Da habe ich gemerkt, dass man als Offizier der Sternenflotte auch Gefahren ausgesetzt ist."

Andrew´s linkes Auge zuckte kurz. "Nicht nur Sternenflottenangehörige, Mr. Esteban."

Jerry bemerkte die Reaktion von Andrew nicht und erwiderte: "Das stimmt, Sir. Deshalb wundere ich mich auch, dass es auf der Community Zivilisten gibt. Schließlich sind Schiffe der Prometheusklasse für den Kampf gebaut."

Stewart sah den Offizier einen Moment still an.

Dann sagte er: "Das ist eine persönliche Entscheidung eines Jeden und geht konform mit den Protokollen der Sternenflotte, welche Familien nur ungern für die lange Zeit der Einsätze trennen möchte. War das dann alles?"

"Ja, das war alles. Falls Sie meine Hilfe brauchen, rufen Sie mich Sir."

Der Kommandant nickte erneut. "Das werde ich tun. Unterrichten Sie mich, wenn es Probleme gibt. Danke."

Jerry erwiderte nur: "Verstanden, Sir.", stand auf, salutierte kurz und verließ den Raum.

Der Captain stand nachdenklich auf, ging langsam zum Replikator und ließ sich einen Kaffee herstellen. Heiß, natürlich.

Alex und Locutus klären Pflichten, Familie und Fettnäpfchen. Hat Spaß gemacht.

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Computerlogbuch der Community, leitender Chefingenieur Lt. Lefler. Sternzeit 56177,3.

Das Schiff ist im großen und ganzen wieder Einsatzbereit. Die Impulsreaktoren sowie der Warpkern arbeiten mit maximaler Effizienz.

Der Schade an den Andockklemmen der Primärsektion wurde ebenfalls vollständig behoben. Das einzige Fragezeichen in meiner Liste befindet sich hinter den Sensoren, aber ich erwarte im laufe des Tages einen Bericht vom Chief. Sobald ich diesen habe werde ich dem Captain melden das wir Startbereit sind.

Logbuch ende.

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Fragend blickte O’Tra auf das schuhkartongroße Gerät, das vor ihm auf dem Tisch in seinem Quartier stand. Der Chief hatte es in den Jeffries-Röhren gefunden, als er die Kurzstrecken-Sensoren wieder in Gang bringen wollte. Es war direkt an die Kurzstreckensensorphalanx angeschlossen gewesen und auch für ihren Ausfall verantwortlich. Wahrscheinlich hatte das Gerät während des letzten Gefechtes Schaden genommen und nun endgültig den Geist aufgegeben.

O’Tra scannte das Objekt erneut mit seinem Tricorder. „Kein Zweifel, Förderationstechnologie.“, brummte er. Vorangegangene Scanns des Gerätes hatten ihm bereits verraten, dass es sich um einen Sender handelte. Er hatte die Sensorphalanx anscheinend als Antenne genutzt. O’Tra nickte zustimmend, ihm war nicht bekannt gewesen, dass so etwas technisch möglich ist. „Eine geniale Idee! Die Kurzstreckensensoren sind immer online, ohne sie ist ein Raumschiff quasi blind. Bei den richtigen Sendefrequenzen ist die Gefahr, dass jemand die Übertragung entdeckt äußerst gering. Der gesendete Datenstrom würde höchstens die Effektivität der Sensoren durch ein leichtes Rauschen beeinträchtigen“, überlegte O’Tra laut. „Damit wäre auch geklärt, warum die Kurzstreckensensoren nicht 100% Leistung gebracht haben.“

Der Chief seufzte. Er hatte sich also nicht getäuscht, als er glaubte, damals beim Betreten der Community Mike Hooge gesehen zu haben. Soweit O’Tra wusste, war sein ehemaliger Kollege Mike nun Abhörspezialist bei irgendeinem Geheimdienst der Förderation. Die Erkenntnis, dass einer der Nachrichtendienste auf dem Schiff herumschnüffelte, beunruhigte O’Tra. Wer war das Ziel der Überwachung? Er? - Das war wohl eher unwahrscheinlich. Solak und Lefler hatten romulanisches Blut in den Adern. - Vielleicht bestand der Verdacht, dass sie Spione waren? Oder war vielleicht Cpt. Gonzales in irgendeine Verschwörung verwickelt gewesen? Hatte sie vielleicht deshalb Selbstmord begangen? Oder hatte Lt. Talbot sie deswegen sogar umgebracht?  

O’Tra kannte die Antwort auf diese Fragen nicht und er war sich nicht sicher, ob er sie überhaupt wissen wollte. Er hatte keine Ahnung, wem er auf diesem Schiff trauen konnte und er hatte auch nicht herausfinden können, welche Daten gesendet worden waren. Damit nicht die falsche Person auf den Sender aufmerksam wurde, hatte der Chief ihn kurzerhand in sein Quartier gebeamt. Inzwischen war sich O’Tra allerdings nicht mehr sicher, ob dies die richtige Entscheidung gewesen war. Das Transporterprotokoll hatte er jedenfalls bereits gelöscht.

Einen Moment lang schaute der Bolianer noch nachdenklich auf das kleine Gerät. Er zögerte einen Moment, dann berührte er seinen Kommunikator und öffnete einen Komm-Kanal zum Chefingenieur der Community. „O’Tra an Lt. Lefler – Die Kurzstreckensensoren funktionieren wieder! Ursache für die Fehlfunktion war eine ‚Störung’ in der Steuerleitung.“, meldete er der Wahrheit entsprechend und schloss den Kanal wieder. Dann nahm der Chief vorsichtig den Sender und stellte ihn zu seinem Braten in den Schrank…

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Nach dem Mysterium mit dem gefundenen Sender beschloss O'Tra nun endlich das Rätsel mit dem Sternenflottenlogo in seinem Buch zu lösen. Vorher modifizierte er jedoch noch seinen Tricorder und suchte nach versteckten Wanzen und anderen Überwachungseinrichtungen in seinem Quartier. "Jetzt leidest Du schon unter Verfolgungswahn", sagte er zu sich selbst, als er die Suche erfolglos abgeschlossen hatte. Dann ging er zum Replikator und replizierte sich ein scharfes Messer...  

Eine Stunde später stand der Bolianer vor dem Quartier von Commander Kyle. Einen Moment lang überlegte er, ob es klug war, den 1. Offizier nach Dienstschluss aufzusuchen, dann betätigte er aber doch den Klingelknopf...

Selina hatte soeben ihre Tochter zu Bett gebracht und kämmte sich ihr langes Haar, als es plötzlich an der Tür klingelte. Selina wunderte sich. Wer wollte noch um diese Zeit etwas von ihr. Eventuell war es der Captain? "Herein."

Die Tür öffnete sich und Selina schaute den Bolianer überrascht an. "Entschuldigen Sie die späte Störung, Ma'am. Aber ich hätte Sie gerne privat gesprochen."

Selina war ein wenig verblüfft. Was könnte der Bolianer schon von ihr wollen und dann auch noch etwas Privates? Aber irgendwie war ihre Neugier geweckt und sie bat den Mann herein. "Bitte setzen Sie sich doch. Möchten Sie etwas trinken?"

O'Tra blickte sich in dem Quartier um. Es war geschmackvoll eingerichtet. Er setzte sich auf einen der Sessel und blickte zu Commander Kyle. "Ich würde gerne ein bolianisches Sopharia trinken, das wäre genau das Richtige".

Selina lächelte ihn an. "Okay." Sie ging zum Replikator und bestellte das merkwürdig heißende Getränk. Zum Vorschein kam ein grünes, fast schon gefährlich blubberndes Getränk. Innerlich war Selina angewidert. Bolianer waren so ...ekllig. Lächelnd übergab sie dem blauhäutigem Mann das Getränk und setzte sich zu ihm. "Was möchten Sie mit mir besprechen?"

O'Tra  nippte an seinem Glas, dann nahm er einen Brief und einen Zettel aus echtem Papier aus seiner Tasche. Den Brief legte er auf den Tisch, den Zettel reichte er seiner Vorgesetzten. Sowohl der Brief, als auch das Blatt wiesen Flecken einer blauen Flüssigkeit auf. Als er die Schriftstücke aus dem Bucheinband herausoperiert hatte, hatte er sich in den Finger geschnitten. O'Tra verfluchte erneut seine Tollpatschigkeit.

Lieber Mr. O'Tra,  

 

ich wusste, dass Sie diesen Brief finden würden. Es war nur eine Frage der Zeit, aber Zeit spielt in diesem Fall keine Rolle. Sie sagten mir einmal, Sie würden mir etwas schulden. Daher bitte ich Sie, den beigefügten Brief an Cmdr. Selina Kyle zu übergeben. Erzählen Sie niemandem davon, ich vertraue Ihnen.

Danke!

Selina bestaunte den Zettel wie ein Mann der zum ersten Mal eine Bierflasche in den Händen hielt. Ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust. Sie wusste von wem dieser Zettel und auch der Brief war: Es war eine Nachricht von Admiral Forester! Sie nahm den Brief in die Hand, wollte ihn aber nicht vor dem Bolianer lesen. Mit großen Augen sah sie Chief O'Tra an. "Wie .... was .... woher ..." Sie räusperte sich kurz. "Wie sind Sie an diese Papierstücke gelangt?"

O'Tra merkte an Selinas Reaktion, dass sie wusste von wem der Brief war. Wahrscheinlich war es ein Liebesbrief. Vielleicht war der Admiral sogar der Vater des Kindes, schoss es O'Tra durch den Kopf. Aber was sollte dann die ganze Geheimniskrämerei? O'Tra verstand es nicht. "Das ist eine lange Geschichte, Commander", begann er zu erzählen.

Selina starb fast vor Neugierde. Gespannt lauschte sie den Worten des Bolianers.

"Kurz bevor ich auf die Community kam, fand ich ein Buch in meinem Apartment. Ich habe keine Ahnung wie es dort hingelangt ist. Ich bin mir jedoch sicher, dass es von Admiral Forester ist. Ich hatte ihn einige Zeit davor 'zufällig' in einem Park beim Lesen getroffen. Damals las er genau dasselbe Buch. Ich bin mir inzwischen aber sicher, dass es kein zufälliges Treffen war. Wenn ich ihre Reaktion eben richtig gedeutet habe, dann kennen Sie den Admiral? " O'Tra machte eine kurze Pause und nippte an seinem Getränk.

Selina biß nervös auf ihrer Lippe herum und zwirbelte mit ihren Fingern in ihrem Haar herum. "Ja ich kenne ihn. Wir kennen uns von früher." Selina beließ es bei dieser vagen Angabe. Schließlich ging es den Chief eigentlich gar nichts an. Selina entschied sich den Spieß umzudrehen. "Und woher kennen Sie ihn?"

"Das ist eine andere Geschichte. Lassen Sie mich zuerst die Geschichte mit dem Brief zu Ende erzählen", bremste O'Tra die junge Frau.

Selina lehnte sich im Sofa zurück und überschlug ihre langen Beine. "Also gut. Ich höre Ihnen zu."

"Nachdem ich schon einige Zeit auf der Community war, entdeckte ich ein Sternenflottenlogo in dem Buch, das vorher nicht da gewesen war", setzte der Chief seine Erzählung fort. "Ich habe daraufhin das Buch gründlich gescannt, konnte aber nicht herausfinden, wo es plötzlich her kam. Heute habe ich mich dann zu drastischeren Mitteln entschlossen und habe das Buch, welches den Scanns zufolge übrigens mehrere hundert Jahre alt ist, zerlegt. Dabei habe ich im Einband die beiden Schriftstücke gefunden."

Selina lächelte innerlich in sich hinein. Der Bolianer schien mindestens genauso neugierig zu sein wie sie selbst. Allerdings war er, wie zu erwarten, höchst ungeschickt an die Entdeckung des Briefes rangegangen - die Blutstropfen auf dem Papier waren unübersehbar. "Das ist wirklich höchstinteressant und eine wirklich ungewöhnlich Form mir einen Brief zukommen zu lassen." Selina wusste natürlich warum der Admiral so vorsichtig gewesen war aber das konnte sie Chief O'Tra natürlich nicht sagen. "Dann kann ich mich nur bei Ihnen für Ihre Behaarlichkeit bedanken. Jemand anderes hätte das Buch wohl gar nicht mehr zur Hand genommen."

O'Tra schmunzelte infolge dieses Kompliments. "In der Tat ist es ungewöhnlich. Der Admiral wird sicher seine Gründe haben, diese Form der Kommunikation gewählt zu haben", antwortete er diplomatisch.  Zu gerne hätte der Chief diese Gründe gewusst und er hatte alle Mühe nicht einfach drauf los zu fragen. Er spürte, dass die bolianische Neugier hier fehl am Platze war.

Selina wollte jetzt den Brief lesen aber vorher musste sie einfach noch wissen, woher O'Tra Admiral Forester kannte. "Sie wollten mir noch erzählen, woher Sie Admiral Forester kennen?"

Wenn der Chief gehofft hatte, dass dieses Thema nicht wieder zur Sprache kam, so hatte er sich geirrt. Leise begann er zu erzählen: "Er war Ankläger in einem…", O'Tra zögerte kurz bevor er weiter sprach, "…Gerichtsprozess  gegen mich. Er war dabei aber überaus fair und hatte Verständnis für meine Situation. Durch seinen Einfluss konnte ich auch wieder in die Sternenflotte eintreten, wenn auch nicht mehr als Offizier." Bedrückt blickte O'Tra zu Boden.

Selina musterte den Bolianer vor sich. Dieser Mann schien auch so einige Geheimnisse mit sich herum zu tragen. Eigentlich wollte sie ihn noch fragen, warum er in einem Gerichtsprozess verwickelt war aber einerseits schien dies den Chief deutlich zu bedrücken und andererseits wollte Selina jetzt in Ruhe und allein den Brief lesen. "Ich verstehe, dann sind Sie sich beide trotz allem wohl gesonnen. Das freut mich." Selina nahm eine aufrechte Sitzposition ein. "Es ist spät geworden."

O'Tra verstand. "Ja, es ist spät geworden", antwortete er und erhob sich. Kurz überlegte er, ob er Commander Kyle von dem gefundenen Sender erzählen sollte, aber solange er die Zusammenhänge nicht kannte, zog er es vor, das Ganze für sich zu behalten. Vielleicht war es ja seine Vorgesetzte, die bespitzelt worden war.

Selina erhob sich ebenfalls und geleitete ihn zur Türe. "Danke, daß Sie mir den Brief vorbeigebracht haben .... und für das nette Gespräch."

O'Tra nickte der jungen Frau zu und wollte gerade gehen, als ihm einfiel, dass der an ihn gerichtete Teil des Briefes noch auf dem Tisch lag. "Ma'am, könnte ich den an mich gerichteten Teil des Briefes zurückbekommen?"

Selina blickte auf den Tisch auf dem das Schriftstück lag. Eigentlich hätte sie es am liebsten behalten aber entschied sich dann doch es ihm zu geben. Sie holte es und überreichte es ihm. "Bitte und Gute Nacht."

"Ihnen auch, Commander", verabschiedete sich O'Tra und verließ das Quartier.

Kaum waren die Türen zugeglitten, stürzte sich Selina auf den Brief und begann zu lesen ....

(Vajont und Hoshi in: Hurra, hurra, die Post ist da! ;) )

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"Schiffsweite Diagnose beendet!" meldete der Computer ordnungsgemäß. Diese hatte Mark vorsorglich noch gestartet nachdem der Chief ihm die Funktionstüchtigkeit der Sensoren bestätigt hatte.

Mit einem PADD bewaffnet machte sich der Ingenieur nun auf, in Richtung des Bereitschaftsraums, um entweder Commander Kyle oder dem neuen Captain Bericht zu erstatten.

Der Turbolift, in den er einstieg, ließ ihn nach kurzer Zeit auf Deck Eins wieder raus und Lefler betätigte den Türsummer am Bereitschaftsraum.

Der Captain saß, bei einer Tasse Tee, an seinem Schreibtisch und sah sich die Dienstpläne an. Seit Stunden war er damit beschäftig. Der Türsummer war eine willkommene Unterbrechung. Er zog das Uniformoberteil zurecht und richtete sich in seinem Stuhl auf. "Herein."

Mark trat einen Schritt nach vorne und das Schott glitt zu Seite.

"Darf ich sie kurz stören Sir?"

Der Captain sah den Chefingenieur in der Tür stehen. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

"Bitte, Lieutenant. Treten Sie ein. Was gibt es?"

Mit der rechten Hand bedeutete er dem Mann sich zu setzen. Mit der anderen Hand schob er die PADDs zur Seite.

Mark nickte dem Captain zu und setzte sich an den Schreibtisch. Dabei gab er seinem Vorgesetzten das mitgebrachte PADD.

"Lange Rede, kurzer Sinn, Sir. Wir sind Startklar!"

Stewart nahm das PADD und sah sich die Daten an. Während er las, nahm er einen Schluck aus seiner Tasse und nickte hin und wieder.

"Exzellent. Gute Arbeit, Mr. Lefler. Die Auswirkungen dieser künstlichen Intelligenz sind auch komplett rückgängig gemacht worden - oder müssen wir noch mit Nachwirkungen rechnen?"

Mark schüttelte den Kopf.

"Nein Sir, EVE wurde von Commander Maddox vollständig aus unseren Systemen entfernt. Der Schaden und das durcheinander das sie angerichtet hat wurde behoben. Frei nach den Borg „Ich bringe Ordnung in das Chaos“."

Über dieses Wortspiel konnte der Captain nicht lachen, verstand aber was der Offizier vor ihm sagen wollte und ließ ihm die Bemerkung durchgehen. "Gut. Ich würde es nur ungern sehen, dass unserem MHN während einer Operation die Emmiter durchbrennen." Der Captain sah den Ingenieur fragend an.

Der Ingenieur sah Captain Stewart fragend an.

"Ach DAS meinen sie, die Probleme mit der Energieversorgung sind noch am selben Tag behoben worden!"

"Ich hoffe, dass sie dauerhaft behoben wurden." Der Captain sah sein Gegenüber an. "Diese Meldung hätten Sie mir aber auch über Funk durchgeben können. Gibt es noch etwas, dass Sie mit mir besprechen wollen?"

„Hmm irgendwie ist der heute schlecht gelaunt“. Dachte Mark sich gerade „Das nächste Mal bringe ich den Bericht wieder Commander Kyle.“

"Nein das wäre dann alles Captain!"

"Gut. Dann, Mr. Lefler, bringen Sie den Warpkern wieder online. Sobald wir genug Energie haben und die Crew wieder vollzählig an Bord ist, möchte ich dieses Schiff mal in Aktion erleben. Ich danke Ihnen."

"Aye aye Sir!" Mit diesen Worten stand Mark auf und ging zur Tür.

Der Captain sah ihm noch einen Moment nach, replizierte sich noch einen Tee und widmete sich dann wieder den Dienstplänen.

"Hauptmaschinenraum!" sprach Lefler zum Computer als er wieder im Turbolift stand.

"Komischer Typ" murmelte er während der Fahrt noch vor sich hin.

Cappy und Locutus - und keine Probleme mehr"

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Langeweile ... Kein Dienst, keine Robbie (die hatte Dienst), keine Lust zu lesen ... Orlando wusste nichts mit sich anzufangen. Also was tun? Er ließ seinen Blick durch das Quartier schweifen und sein Blick fiel auf eine kleine Kiste, die in der Ecke stand. Es war die Werkzeugkiste, die er sich repliziert hatte, als er die Wiege für Selina gebastelt hatte. Gemächlich schlenderte er hinüber, öffnete sie und sah hinein.   Alles wie er es zurückgelassen hatte. Aber ... hatte er die Wiege eigentlich fertiggestellt? Nein! Er hatte den Namen ja noch gar nicht eingeritzt! Und jetzt war Yasmin schon ... ja, wie alt war sie denn? Egal, das musste nachgeholt werden. Schnell klemmte er sich die Kiste unter den Arm und marschierte voller Tatendrang zu Selinas Quartier, wo er sich mittels Türsummer bemerkbar machte.

Selina hatte soeben ein ausgiebiges Bad genommen. Dem Wasser hatte sie ordentlich entspannende Duftaromen hinzugegeben um ein wenig abschalten zu können. So viele Dinge schwirrten ihr durch den Kopf aber meisten hatte sie der Brief von Admiral Forester durcheinander gebracht. Gerade wollte sie sich ein Glas Wasser replizieren, als es an der Tür klingelte. Selina seufzte. Gab es nicht mal einen Abend an dem sie ihre Ruhe haben könnte? Genervt zog sie sich den Bademantel über und blickte zur Tür. "Herein."

Orlando hüpfte geradezu auf Selinas Aufforderung hin in ihr Quartier und rief: "Wer will fleissige Handw...", weiter kam er nicht. Sein Blick klebte am nur dürftig geschlossenen Bademantel, den Selina trug.

Selina hatte mit dem Schlimmsten gerechnet, nicht mit Orlando. Er war eine willkommende Abwechslung! "Hallo Orlando! Kommen Sie doch herein!"

"Äh ..." Orlando schluckte, riss gewaltsam seinen Blick von Selinas Bademantel und konzentrierte sich stattdessen auf sein Werkzeugkästchen. "Hallo. Mir war langweilig und ich dachte ich schau mal vorbei und löse bei der Gelegenheit noch ein altes Versprechen ein." Er atmete noch einmal tief ein und sah wieder zu Selina, bemühte sich dabei aber sehr, daß er nur in ihr Gesicht sah. "Natürlich nur, wenn es Ihnen passt. Wenn ich ungelegen komme, sagen Sie es bitte. Sie sehen nicht aus, als wären Sie auf Gäste eingestellt."

Selina blickte an sich herunter und schnürrte das Band des Bademantels gleich noch mal enger. "Äh nein. Ich war nicht auf Gäste eingestellt aber das macht auch nichts. Sie dürfen mich immer besuchen kommen." Selinas Blick fiel auf das Werkzeugkästchen. "Von welchem Versprechen reden Sie?" Selina ging einige Schritte auf ihn zu und sah ihm tief in die Augen.

Orlando öffnete seinen Mund, aber als ihm bewusst wurde, was ihm da herausrutschen wollte schloß er ihn schnell wieder. Erstmal mußte er wirklich versuchen, die Bilder in denen er Selina Versprechen einlöste, die das Öffnen ihres Bademantels beinhaltet hätten, aus seinem Kopf zu vertreiben. 'Denk an Robbie .. denk an Robbademant ... äh .. denk an ROBBIE." Orlando horchte kurz in sich hinein. Es schien nun gefahrlos, den Mund wieder aufzumachen. "Ich habe doch versprochen, die Wiege noch zu vervollständigen, sobald Sie sich einen Namen für ihr Kind ausgesucht haben, und der ist ja nun doch schon eine Weile bekannt."

Selina dachte nach. Sie konnte sich tatsächlich nicht daran erinnern aber das war ja auch eigentlich egal. "Das ist aber nett von Ihnen, dieses jetzt zu erledigen. Bitte, kommen Sie mit." Selina ging voraus in Richtung Schlafzimmer. Ihre Haut und Haare hinterließen einen angenehmen Duft in der Luft.

Orlando folgte dieser Duftspur in das ... Schlafzimmer? Kleinere Schweißausbrüche erfolgten sofort. Aber als er dort ankam, wurde ihm so einiges klar, und der Puls normalisierte sich wieder. Natürlich stand die Wiege hier im Schlafzimmer. "Wie hätten sie es denn gerne? Ich kann es einbrennen ..:" Aus seinem Kästchen zauberte er ein archaisch wirkendes Gerät hervor, gefolgt von etwas, was wie ein seltsam geformtes Messer aussah. "...Oder einschnitzen."

Selina beäugte die beiden Geräte. "Würde die Wiege nicht in Flammen aufgehen, wenn Sie den Namen einbrennen würden? Ich denke es ist besser, wenn Sie den Namen einschnitzen." Selina machte ein kurze Pause. "Darf ich Ihnen dabei zusehen?"

"Klar!", rief der Handwerker in Orlando. 'NEIN!", rief Orlandos Verstand, der wusste, daß er sowas noch nie gemacht hatte und dies sein erster Versuch war. Die Handwerkerstimme siegte leider. "Klar!" war also die Antwort, die Selina bekam. 'Hoffentlich versau ich das nicht ... ", dachte Orlando während er das Messer in die leicht zitternde Hand nahm und begann, leicht die Buchstaben einzuritzen, die ihm später als Orientierung für den eigentlichen Schriftzug dienen würden.

Selina legte sich auf ihr Bett und sah dem jungen Piloten bei der Schnitzerei zu. In ihrem Kopf fingen die Gedanken wieder an zu schwirren. Wieso konnte er nicht der Vater von Yasmin sein? Er war immer da, fürsorglich und stets bemüht. Aber leider war es nicht so. Er hatte Robbie und würde wahrscheinlich bald selbst eine Familie mit ihr gründen. Ob er dann auch noch so sein würde wie er jetzt war? "Darf ich Sie etwas fragen?" Selina wartete nicht auf eine Antwort von Orlando und stellte ihre Frage gleich hinterher. "Würden Sie je Robbie für eine andere Frau verlassen?"

Orlando hatte schneller seinen Finger angeritzt, als er das Messer stoppen konnte. Er verharrte in dieser Pose und starrte auf das winzige Bluttröpfchen, dass sich aus dem Kratzerchen hervordrückte. Seine Gedanken rasten. Bei jeder anderen Person hätte er sofort, ohne Nachzudenken, die Frage verneint. Aber hier saß die eine Frau, die ihm immer und immer wieder, vermutlich unabsichtlich, den Kopf verdrehte und machte solche Andeutungen! Langsam drehte er sich zu ihr um. Wie sie dort lag ... Orlando wusste nicht, ob er einfach sofort die Flucht ergreifen oder sich zu ihr aufs Bett werfen sollte. Er räusperte sich und versuchte zu antworten. Seine Stimme klang etwas heiser, eine Hand hielt sich gut an der Wiege fest. Aber da ihm eine Antwort nicht einfiel, stellte er eine Gegenfrage. "Warum fragen Sie?"

"Ich weiß es selbst nicht so genau aber diese Frage beschäftigt mich seit einigen Tagen. Sie sind ein Mann. Sie müssten diese Frage doch beantworten können, oder? Welchen Grund könnte es haben, daß sich ein Mann einfach einer anderen Frau zuwendet? Wird man als Frau nach einer gewissen Zeit ganz einfach uninteressant? Oder unattraktiv?" Selina fixierte Orlandos Blick. "Finden Sie mich attraktiv?"

Orlando wurde heiß, kalt, angst, bang und ... erregt? 'Robbie, Robbie, Robbie ...' war alles, woran er hätte denken müssen, aber Selinas Blick zerrte geradezu die Wahrheit aus ihm heraus. Wie unbeteiligt musste er zuhören wie seine Stimme seinen Mund verließ und Selina folgende Botschaft überbrachte. "Selina ... Sie sind die begehrenswerteste Frau, die mir je begegnet ist." Kaum war es raus, wurde Orlando knallrot und wäre gerne geflohen, wenn ihm seine Beine denn gehorcht hätten.

Selina fühlte sich geschmeichelt, mehr als nur geschmeichelt. Aber jetzt wusste sie selbst nicht so recht was sie nun sagen sollte. Doch sie musste wissen, wie Männer "funktionierten". Sie musste einfach weiterfragen. "Danke, das schmeichelt mir sehr ..... würden Sie Robbie für mich verlassen, wenn es sich ergeben würde?"

Orlando musste sich setzen. Und da kein Stuhl in der Nähe war, ließ er sich einfach auf dem Boden nieder. Da hatte er sich ja mal wieder genau in die Situation manövriert, die nun wirklich die einzige war, der er unbedingt aus dem Weg hätte gesehen müssen. Toll, Orlando ... was nun?

"Hören Sie, Selina ...", begann er und brach gleich wieder ab. Wie sollte er ihr begreiflich machen, daß er noch bis vor wenigen Wochen sofort alles stehen und liegen gelassen hätte, wenn es sich ergeben hätte, aber das es nun einfach nicht mehr ging? Oder ging es doch? Orlando war völlig durcheinander. "Entschuldigen Sie ... ich hätte gern ein Glas Wasser!", war der einzige Satz, den er in sinnvoller Reihenfolge zusammensetzen konnte.

Selina hatte gespannt auf seine Antwort gewartet aber jetzt wollte er ein Glas Wasser? "Oh ... okay. Ich komme gleich wieder." Selina erhob sich vom Bett und entschwand aus dem Schlafzimmer. Zielstrebig ging sie auf den Replikator zu und orderte ein Glas Wasser. Samt Glas kam sie wieder in das Schlafzimmer zurück und überreichte es Orlando. Sie selbst setzte sich auf den Bettrand und wartete auf die ausbleibende Antwort.

Orlando nahm einen tiefen Schluck von seinem Wasser. Da saß er nun und musste einsehen, daß er keine Wahl mehr hatte. Er sah ihr in die Augen, die ihn erwartungsvoll anfunkelten. "Selina ... wenn Sie es unbedingt wissen müssen ... aber bitte bewerteten Sie es nicht über, was ich Ihnen nun sage." Bei einem weiteren Schluck Wasser fragte er sich, wie man denn das was sie nun hören würde überbewerten konnte. Es war doch alles klar. Und genau das war vielleicht das Problem. "Ich ... bis vor kurzem hätte ich sofort, alles und jeden stehen und liegen gelassen, wenn sich die Gelegenheit ergeben hätte. Aber Sie haben Matt und eine gemeinsame Tochter mit ihm ... bis vor kurzem hätte ich vielleicht auch Robbie für Sie verlassen. Aber jetzt ... jetzt kann ich das nicht mehr..." Er hätte gerne noch einiges hinzugefügt, zum Beispiel warum es jetzt nicht mehr ging aber die Stimme versagte ihm. Er fühlte sich plötzlich klein und verloren ... und ein bisschen fühlte es sich an, als hätte er gerade Robbie hinterrücks mit dem Messer erstochen, sie verraten.

Selina sah ihn lange schweigend an. "Es tut mir Leid .... ich hätte Ihnen diese Frage nicht stellen dürfen." Selina zupfte sich nervös am Haar herum. "Aber ich wollte einfach wissen, wie Männer das so sehen ..... mit der Liebe, mit Treue." Eigentlich half ihr Orlandos Antwort kein bißchen weiter, denn er war nicht Matt und Matt war ein vollkommen anderer Kerl als Orlando. Aber wenigstens musste sich Selina keine Gedanken mehr darum machen, daß Orlando in sie verliebt war .... und Solak müsste jetzt endlich seinen Mund deswegen halten!

Orlando saß eine Weile schweigend dort auf dem Boden. Dann sah er Selina an. "Ich habe vor, mit Robbie eine Familie zu gründen. Es war Captain Gonzales, die mir die Augen geöffnet hat. Es war das letzte was sie tat, bevor sie ... " Orlando beendete den Satz nicht. Selina würde wissen, was er meinte.

Selina lächelte ihn an. "Das ist das Beste was Sie tun können .... Sie werden Robbie sehr glücklich machen und sie Sie!"

Selinas Lächeln beruhigte Orlando. Er hatte fest damit gerechnet, daß sie ihm nun böse war ... was natürlich albern gewesen wäre. Für seine Gefühle konnte er schließlich nichts. Aber ganz im Gegenteil. Sie schien sein Geständnis genau so zu akzeptieren, wie es gemeint war. Offenbarung seiner Zuneigung zu ihr, aber auch Bekenntnis zu Robbie. Er lächelte zurück. "Danke sehr. Selina, Sie sind schon jemand ganz besonderes." Ein wenig ernster fügte er hinzu: "Aber nun würde mich doch noch interessieren, warum Sie mir diese Fragen gestellt haben? Was beschäftigt Sie?"

Selina seufzte, diese Frage musste ja kommen. Sie stützte ihre Ellenbogen auf ihre Beine und stützte ihren Kopf auf ihren Händen auf. "Ist das nicht offensichtlich?"

Das war es in der Tat! Aber Orlando war bisher so sehr damit beschäftigt gewesen, von Selina genau die Fragen gestellt zu bekommen, die er nicht beantworten wollte, dass er es erst jetzt bemerkte! Er setzte sich neben sie aufs Bett und berührte sanft ihre Schulter. "Oh ... es ... es tut mir leid." Er hätte sie gerne einfach an sich gedrückt um sie zu trösten, aber es schien ihm nach ihrem bisherigen Abend nicht angebracht und vielleicht missverständlich. "Wissen Sie es denn mit Sicherheit? Oder haben Sie nur einen Verdacht?"

Selina seufzte abermals und drehte sich leicht zu ihm und sah ihm in die Augen. "Ich weiß es nicht. Vielleicht mache ich mir einfach zu viele Gedanken aber wieso meldet er sich so selten? Wieso können wir uns so selten sehen?" Selinas Stimme versagte kurz, dann fing sie sich wieder. "Was ist, wenn unser Zusammenkommen einfach nur Sex war? Wäre ich nicht schwanger geworden, wären wir dann trotzdem noch zusammen? Hält er nur aus Pflichtgefühl zu mir?" Selina sah Orlando verzweifelt an. "Das Ganze macht mich irgendwie total fertig."

Jetzt war es Orlando egal, wie missverständlich es vielleicht sein könnte. Er schlang den Arm um Selina und drückte sie an sich. Er hätte gerne etwas gesagt, aber ihm viel nichts konstruktives ein. Vor allem kannte er diesen Matt ja gar nicht wirklich. Er wusste einfach nicht, was er dachte. Aber er hoffte, daß er Selina auch ohne Worte Trost, Zuneigung und Freundschaft, vielleicht auch ein wenig Aufmunterung zukommen lassen konnte.

Da war es wieder: das Gefühl von Geborgenheit. Selina hatte in letzter Zeit nur gegeben und nichts erhalten. Endlich war mal wieder jemand da, der ihr etwas zurückgab. Selina kuschelte sich an seine Brust und sagte auch nichts mehr. Sie schloss ihre Augen und genoß diese Stille. Nur der Schlag seines Herzens war zu hören und Selina fühlte sich einfach nur wohl.

Dort saß er, mit der begehrenswertesten Frau die er kannte, wie er ja noch vor wenigen Minuten bekanntgegeben hatte und kuschelte. Und es fühlte sich so gut an! So ... er wusste gar nicht, wie er es in Worte fassen konnte. Eine ganze Weile saßen sie so dort und es war einfach eine freundschaftliche Geste voller Wärme. Da fiel Orlando etwas ein. "Haben Sie nicht gesagt, daß Matt seine ganze Wohnung auf der Erde so umgeräumt hat, daß er ein Kinderzimmer eingerichtet hat? Das klingt nicht gerade so, als wenn er Sie und Yasmin nicht haben wollte. Es klingt eher so, als wollte er etwas für Sie beide tun und das es ihm leid tut, daß er so wenig Zeit für Sie hat. Aber er ist nun einmal Captain auf einem anderen Schiff ... " In dem Moment als er dies sagte, fiel Orlando auch eine ganz andere Deutungsmöglichkeit für dieses Kinderzimmer ein ... vielleicht wollte Matt Price ja nur sein Gewissen beruhigen? Diesen Gedanken behielt er für sich.

Selina löste sich von Orlandos Brust und sah ihn lange an. So hatte sie das nicht gesehen oder auch sehen wollen. Aber wenn selbst Orlando so dachte, warum zweifelte sie dann an Matt? "Wenn ich es mir recht überlege, haben Sie eigentlich vollkommen Recht!" Selina löste sich nun ganz von dem Steuermann und fasste sich an die Stirn. "Ich weiß gar nicht, wie ich auf diese Idee gekommen bin ..... das war reichlich dumm von mir. Es tut mir so leid, daß ich Sie da herein gezogen habe."

Orlando lächelte sie sanft an und nahm langsam seinen Arm von ihr. "Ich glaube, solche Gedanken würde sich jeder in Ihrer Situation machen. Sie haben gemeinsam ein kleines Kind und können sich berufsbedingt dennoch kaum sehen. Das ist hart." Mit einem etwas schrägen Grinsen fügte er hinzu: "Ich wäre vermutlich schon verrückt geworden und aus der Luftschleuse gehüpft, wenn ich in Ihrer Situation wäre." Er hoffte, daß sein Zwinkern diesen eigentlich nicht sehr witzigen Satz irgendwie auflockern würde.

Selina lächelte ihn breit an. "Danke für Ihr Verständnis." Dann sah sie zu der Wiege. "Werden Sie das heute noch fertigstellen oder auf ein anderes Mal verschieben?"

Orlando sah auf das Messer auf dem Boden, dann auf die Wiege. Er hatte ja kaum begonnen mit seiner Arbeit! "Ich fürchte ich kriege das jetzt nicht mehr zustande. Es war doch ein ... aufregender Besuch." Nach einem Blick auf den Chronometer sagte er: "Ausserdem treffe ich Robbie gleich zum Essen..."

Selina sah ebenfalls zum Chronometer. "Oh ja und ich sollte Robbie von Yasmin befreien." Scherzhaft zwinkerte sie ihm zu und stand auf.

"Dann gehen wir die beiden doch zusammern abholen!" Mit einem Blick auf den wieder leicht auklaffenden Bademantel, bei dem ihm bewusst wurde, dass Selina während des ganzen Gesprächs inklusive dem Kuscheln quasi nichts angehabt hatte, fügte er hinzu: "Oder vielleicht möchten Sie sich doch erst umziehen." Leicht verlegen räusperte er sich.

Selina sah erneut an sich herunter. "Oh ...... ähm, ja das wäre doch sehr ratsam. Am besten Sie gehen schon mal vor und vergessen Sie ihr Werkzeugkästchen nicht."

Das Werkzeugkästchen stand noch dort neben der Wiege. Orlando ergriff es und warf noch einmal einen Blick auf sein kaum begonnenes Werk. "Na, bei dem Arbeitstempo passt Yasmin gar nicht mehr in die Wiege, wenn der Namenszug endlich fertig ist."

Selina lächelte den Piloten breit an. "Das wäre allerdings möglich. Schließlich ist sie fast 6 Monate alt und wächst und wächst und wächst ....." Selina verließ das Schlafzimmer und geleitete Orlando bis zur Türe. "Dieser Abend war trotz allem wunderschön. Danke, daß Sie mal wieder vorbeigesehen haben."

"Und ich danke Ihnen für ... für alles. Auf Wiedersehen, Selina!" Er lächelte sie noch einmal warmherzig an und verließ dann ihr Quartier.

Selina sah noch eine Weile auf die geschlossene Tür. Sie seufzte wieder. Robbie hatte verdammtes Glück so einen Mann an ihrer Seite zu haben. Wehe, wenn sie ihm jemals das Herz brechen würde .....

Als er in seinem Quartier ankam, um sein Werkzeug abzustellen rauchte ihm der Kopf. Würde er Robbie in die Augen sehen können, ohne dass sie spürte, was in ihm vorging? Oder sollte er ihr von seinem Gespräch mit Selina berichten? Schließlich hatte er sich ja deutlich für Robbie entschieden ... vielleicht war es das beste einfach mit ihr darüber zu reden. Aber was, wenn sie enttäuscht von ihm wäre? Orlando ... was tun?

Hoshi weiß schon welche Fragen sie dem Raziel stellen muß, damit die Selina den Orlando zum Schwitzen bringt. Das bringt diese ganze "Herrscherin des Universums"-Sache so mit sich.

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Kopfschütteln verließ Lefler den Turbolift und ging zielstrebig in den Maschinenraum. Unterwegs ‚griff’ er sich Mandrake und McNeill.

„OK, wir sind so weit! Bereiten sie den Abflug vor.“

Die beiden nickten und gingen in verschiedene Richtungen und wiederum andere Techniker zu informieren. Keine 5 Minuten nach Marks Ankunft wurde es hektisch im Maschinenraum.

Mitten in diesem chaotischen Haufen trat McNeill neben ihn.

„Wir sind fertig Lieutenant.“

„Also los“ rief dieser „magnetische Eindämmung auf 100%. Bringt die restlichen Antimaterieinjektoren online.“ Lefler blickte auf seine Anzeige deren Indikator sich langsam auf den roten Bereich zubewegte. „Suval, stabilisieren sie die Reaktion. Rekalibrieren sie die Dilithiummatrix Ensign.“ Der Indikator senkte sich wieder und zeigte normalwerte an.

„Gut so Leute! Bereitet das Kappen der Versorgungsschläuche vor.“ Der Warpkern war warmgelaufen und zur Aktivierung bereit. Die Impulstriebwerke liefen auf Standby und die Warpgondeln konnten erst außerhalb des Docks entsichert werden.

„Lefler an Brücke, wir sind Startklar.“

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Computerlogbuch der Community, Captain Stewart. Sternzeit 56188,2

Mr. Lefler hat mich über die Einsatzbereitschaft des Schiffes unterrichtet, dafür kam er extra in meinen Raum. Eine nette Geste – aber es gefällt mir nicht. Ich werde für jeden da sein und bei Problemen zuhören. Allerdings möchte ich doch verhindern hier ein zweites Casino zu eröffnen.

Sicher fühlt sich der Chefingenieur vor den Kopf gestoßen, aber er wird es verstehen. Irgendwann.

Der Warpkern ist online und eine Rumpfmannschaft habe ich bereits auf die Brücke gebeten.

Ich bin ganz ungeduldig das Schiff in Bewegung zu erleben.

Captain Stewart erhob sich von seinem Stuhl im Bereitschaftsraum und verstaute die PADDs ordnungsgemäß. Er zog seine Uniform gerade, stellte seine Teetasse zurück in den Replikator und betrat durch die automatischen Türen die Brücke.

An der Steuerkonsole befand sich Ensign X´Kles, welche dem Kommandanten zunickte, als er an ihr vorbei ging. Crewman Henry McCoy saß an der Wissenschaftsstation und Crewman Aqual hatte die taktische Station eingenommen.

Als der Captain in seinem Kommandosessel Platz nahm, meldete die Steuerfrau:

„Alles Startbereit, Sir.“

Stewart nahm es zur Kenntnis und öffnete einen Kanal zu Deep Space Five.

„Captain Stewart an DS5.“

„Sprechen Sie.“ Kam die Antwort prompt.

„Ich werde die Community bewegen und erbitte die Dockklammern zu entfernen.“

Wieder kam die Antwort sofort: „ Aye Sir. Andockklammern werden gelöst.“

Der Captain bedankte sich und beendete die Verbindung. Die Trägheitsdämpfer bewirkten dass nicht die kleinste Vibration zu spüren war, als das Schiff freigegeben wurde.

Der Wissenschaftsoffizier meldete: „Alle Systeme im grünen Bereich. Wir sind bereit.“

„Danke Mr. McCoy. Ensign X´Kles – bringen Sie uns raus. Ein Drittel Impuls.“

Die junge Frau bediente die Konsole und tippte die Befehle ein.

Das Schiff bewegte sich nach vorn und verließ die Station.

Als zehn Kilometer zwischen der Station und dem Schiff lagen erhöhte die Steuerfrau auf vollen Impuls, wie ihr befohlen wurde.

Sie flog verschiedene Kurven und Ausweichmanöver. Alles funktionierte Bestens.

„Fähnrich.“ Sprach der Captain wieder zu ihr. „Setzen Sie einen Kurs Richtung 384.605.243 , Warp sechs.“ Sie bestätigte mit einem Nicken, wiederholte die Koordinaten und tippte sie dabei in die ConnStation.

Andrew stand auf und streckte den rechten Arm nach vorn. „Energie!“

Die Warpgondeln der Community leuchteten wieder in majestätischem Blau. Ein energetisches ansteigendes Summen erklang und mit einer blauweißen Lichtexplosion schoss das Schiff nach vorn. Am Horizont drang es in den Hyperraum ein und verschwand in einem weißen Blitz.

Mit einem zufriedenen Lächeln setzte sich der Captain zurück auf seinen Stuhl und sah den Sternen zu, wie sie in langen Lichtstreifen über den Sichtschirm zogen.

Das hatte er sich schon lange mal wieder gewünscht.

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Bei Sunal hatte die Neugier schließlich doch gesiegt; er wollte die Community wenigstens kurz besichtigen. Sie hatte ihm bereits die Astrometrie gezeigt, die mittlerweile von allen Folgeschäden die EVEs Anwesenheit angerichtet haben könnte befreit worden war. Doch nun schien es als würde er doch länger an Bord verweilen müssen, denn das Schiff hatte die Station verlassen und war auf Warp gegangen.

"Ich befürchte das war doch keine gute Idee, Commander. Meine Anwesenheit hier könnte Ihnen Schwierigkeiten einbringen, vor allem wenn wieder eine geheimzuhaltende Mission ansteht."

"Ich glaube kaum dass im Moment etwas Derartiges ansteht... Sonst wüsste ich wenigstens etwas. Vermutlich will der neue Captain nur mal das Schiff ausprobieren und wir kehren bald wieder zur Station zurück. Es kommt darauf an ob sich noch einige Crewmitglieder auf Deep Space Five befinden, falls nicht werde ich Captain Stewart fragen ob er nicht zufällig in die Richtung fliegt in die Sie müssen."

"Ich hatte eigentlich vor wieder in meine Heimat zurückzukehren, das heißt in das Rigel-System. Es würde aber ausreichen wenn das Schiff in die ungefähre Richtung fliegt... Wie gesagt, es ist mir etwas... unangenehm Sie in diese Lage gebracht zu haben."

"Sie trifft keine Schuld, ich hätte damit rechnen müssen. Schwierigkeiten sollten wir in erster Linie auch nicht vom Captain erwarten, sondern von dessen Adjutanten der mit ihm an Bord gekommen sein soll."

"Sein Adjutant? Ich kenne mich zwar nicht besonders gut aus mit den Sternenflottenvorschriften, aber ist das üblich dass ein Captain einen derartigen Mitarbeiter hat?"

"Soweit ich informiert bin nicht, aber es könnte damit zusammenhängen dass Commander Kyle sich derzeit verstärkt auf auf ihre Mutterpflichten konzentrieren muss. Der Adjutant dürfte dann vermutlich den bürokratischen Teil ihrer Arbeit übernehmen. Und wie zwei meiner Mitarbeiter mir mitgeteilt haben soll dieser Mann ein Paragraphenreiter sein, der keinerlei Erfahrung mit der praktischen Führung eines Raumschiffs hat."

Sunal hob die Augenbraue. "'Paragraphenreiter'... Eine wahrhaft interessante Metapher für einen Verwaltungsbeamten. Ich möchte auf jeden Fall vermeiden dass Sie meinetwegen Schwierigkeiten mit ihm bekommen."

"So schnell wird hoffentlich nichts passieren, immerhin bin ich ranghöher als er und dies ist wenn ich richtig informiert bin sein erster Posten auf einem Schiff."

Sie waren inzwischen bei Vinaras Büro angekommen. Ihren Gast zu ihrem Quartier zu führen wagte die Andorianerin nicht, denn sie wusste wie schnell sich bewusste Fehlinformationen auf diesem Schiff verbreiteten.

"Commander, ich möchte mich im Falle eines längeren Aufenthalts hier an Bord als nützlich erweisen. Ich könnte Porträtskulpturen von ausgewählten Crewmitgliedern sowie einigen der Zivilisten anfertigen, sofern diese es möchten. Normalerweise verwende ich nur echtes, erlesenes Holz, aber wenn Ihre Replikatoren gut sind werde ich mich auch mit deren Erzeugnissen zufrieden geben."

"Das klingt interessant. Wie groß wird solch eine Skulptur im Durchschnitt sein?"

"Das kommt ganz darauf an was dargestellt werden soll. Ganzkörperskulpturen fertige ich zwischen zehn Zentimetern und einem Meter an, in ganz seltenen Fällen auch in Lebensgröße. Büsten mache ich grundsätzlich in Lebensgrüße, manchmal auch etwas kleiner, bei Familienportäts sind die einzelnen Figuren höchstens zwanzig Zentimeter groß."

"Haben Sie auch schon mal einen Andorianer portätiert?"

"Ich habe es einmal versucht, aber die Figur war zu klein, die Antennen brachen ab sobald ich sie etwas unachtsam berührte. - Wenn Sie nichts dagegen hätten möchte ich mit einem Porträt von Ihnen beginnen, einer kleineren Büste, wenn Sie nichts dagegen haben."

Vinara nickte und deutete auf den Replikator. "Bedienen Sie sich."

"Für das Rohmaterial meines ersten Werks dürfte er ausreichend sein, aber für größere Skulpturen bräuchte ich auch einen größeren Replikator."

"Ich werde einen entsprechenden Antrag an den Chefingenieur stellen, sofern Sie wirklich länger an Bord bleiben sollten."

Das Plappermaul blickte um die Ecke und starrte auf die verschlossene Tür zum Büro der Wissenschaftsoffizierin. Was tat sie nur mit diesem vulkanischen Zivilisten? Vermutlich war er ein Freund aus Jugendtagen, vielleicht lief aber auch mehr... Der tratschende Crewman wusste dass Vinara eine Schwäche für Sta'el hatte, vielleicht diente ihr dieser junge Mann hier als willkommener Ersatz. Er rieb sich die Hände. Nun, eine Neuigkeit war dies schon wert. Miauz würde sich freuen. Es wurde auch Zeit dass der neue Captain endlich mal zum Frisör ging und sich von der exzellenten Qualität der hiesigen Gerüchteküche überzeugen konnte...

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Orlando stocherte mit seiner Gabel in seinem Salat herum. Robbie hatte ihren schon aufgegessen und betrachtete Orlando nachdenklich. Der bekam davon nichts mit, zu sehr konzentrierte er sich auf das grüne Salatblatt, das er hin und herschob.

Robbie lehnte sich zurück und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Etwas beschäftigte Orlando, das war offensichtlich. Und Robbie war nicht entgangen, dass ein Duft an ihm hing, der nur einen Schluss zuließ. Eigentlich zwei Schlüsse, aber sie meinte Orlando gut genug zu kennen um ausschließen zu können, dass ihr Freund ein geheimes Faible für das Tragen von Damenparfümen hatte. Blieb noch Möglichkeit zwei - Orlando war einer Frau, die sehr auf ihren Wohlgeruch achtete, lange genug sehr nah gekommen, so dass sich seine Kleidung und sogar seine Haut mit dem Duft vollsaugen konnte. Und das würde wohl kaum in einem überfüllten Turbolift passiert sein, in dem sich aus Platzmangel jemand an ihn gedrängt hatte.

Orlando war dazu übergegangen, mit der Gabel in unregelmäßigem Rhythmus auf den Tellerrand zu klopfen. Das grüne Salatblatt schien ihn immer noch übermäßig zu faszinieren. Roberta beschloss, zu handeln. Phase 1 ihres Plans bestand darin, Orlando die Gabel unsanft aus der Hand zu nehmen und auf den Tisch fallen zu lassen, was auch zum erwünschten Ergebnis führte. Sie hatte Orlandos ungeteilte Aufmerksamkeit.

Eine Weile lang sah Robbie Orlando abwartend an, um ihm Gelegenheit zu geben, etwas zu sagen. Er sah zurück und schien zu wissen, was ihm blühte. Er machte Anstalten etwas zu sagen, aber schwieg dann doch. Die Zeit schien sich ins Endlose zu dehnen, die Stimmung im Raum war angespannt. "Möchtest Du mir vielleicht etwas sagen?", versuchte Robbie ihren Freund zu motivieren. Sie konnte sehen, dass Orlando etwas sagen wollte, es aber nicht herausbrachte. Wie sie ihn kannte, brachte er es gerade nicht fertig, seine Gedanken so zu ordnen, dass sie wenigstens ein bisschen Sinn machten, wenn er sie hervorbrachte.

Sich in ihrem Stuhl zurücklehnend und die Arme vor der Brust verschränkend, ergriff Robbie die Initiative. Dieses Spiel hatte lange genug gedauert. "Gut, Orlando. Wenn Du nicht willst, dann helfe ich Dir ein bisschen auf die Sprünge. Du warst heute mit einer Frau zusammen, die nicht Roberta Williams hieß, und der Duft, der noch immer an Dir klebt und Deine offensichtliche Faszination für die Farbe Grün heute Abend sagt mir: Es war Commander Kyle." Kaum hatte sie angefangen, zu reden, steigerte sie sich in eine Art Rage. Sie wollte ihm alles vor den Kopf hauen, was sie wusste. Oder was sie dachte zu wissen. In ihrer Phantasie schien plötzlich alles ganz klar. "Und was hast Du dazu zu sagen? War es schön? Weißt Du, ich habe Gerüchte gehört, Yasmin wäre Deine Tochter! Bisher hab ich das für dummes Gerede gehalten, aber vielleicht ist doch etwas dran? Na, willst Du mir nicht noch mal erzählen, was Du und 'Selina' für tolle Freunde ..."

"STOP!"

Robbie zuckte zusammen und verstummte. Orlando sah sie ernst an, sie starrte zurück. Sie hatte Orlando noch nie so ... brüllen hören. Aber jetzt schien er gefasster, seine Stimme war leise und ruhig, als er endlich begann zu reden.

"Bitte, spar Dir die Schlussfolgerungen für später auf, wenn Du gehört hast, was ich zu sagen habe, in Ordnung?" Robbie nickte. In ihren Gedanken wirbelten ihre Vorstellungen darüber, was Orlando gemacht hatte und was er ihr jetzt sagen würde, in immer seltsamere Gefilde. Und so hörte sie zuerst gar nicht was er sagte . Sie war sich sicher, er würde ihr jetzt sagen, dass Yasmin wirklich seine Tochter wäre, dass er sie verlassen würde, dass er Commander Kyle lieben würde ... sie war kurz davor, aufzuspringen, Orlando anzubrüllen, in Tränen auszubrechen und dann aus dem Quartier zu rennen.

"Robbie, hörst Du mir überhaupt zu? Robbie?" Ruckartig fiel Robbie aus ihrem wilden Gedankenstrudel. "Bitte, hör mir zu. Und - keine Angst. Du brauchst Dir keine Sorgen machen." Sie sah ihn an und kam sich plötzlich sehr dumm vor. "Ich .. äh .. ja, ich höre zu. Red nur weiter."

Orlando war sich sicher, dass seine Freundin bisher nichts von dem gehört hatte, was er gesagt hatte, also fing er noch mal von vorne an. Wie erwartet fiel es ihr gar nicht auf, dass er sich wiederholte.

Er ließ nichts aus. Weder Selinas Fragen noch seine Antworten, sogar den Umstand, dass Selina nur einen Bademantel getragen hatte vergaß er nicht zu erwähnen. Robbie hörte ihm zu und für eine ganze Weile fühlte sie sich in ihren Vermutungen nur bestätigt. Und da saß er und erzählte ihr, Roberta Agnes Williams, dass er sie vor einer Weile für Selina Kyle noch verlassen hätte! Sie sollte sich keine Sorgen machen? In ihr brodelte es. Das hatte sie von Orlando nicht erwartet. Sie war so wütend, dass sie kein Wort hervorbrachte, obwohl sie Orlando am liebsten angeschrieen hätte. Sie hasste ihn plötzlich dafür, dass er dort so ruhig saß, während er ihr solche Dinge saß. Und er sagte es noch mal! Selina Kyle wäre die begehrenswerteste Frau, die ihm je begegnet wäre. Ja, er hätte Robbie für sie verlassen, wenn sie nicht Freund und Tochter gehabt hätte. War das zu glauben? Nein, er würde es nicht mehr tun, weil er mit Robbie eine Familie gründen wollte. Robbie wollte aufspringen und ... "Wie bitte?" Völlig perplex starrte sie Orlando an.

"Ich sagte, ich möchte mit Dir eine Familie gründen." Er hob die Hände, was schon fast etwas abwehrend wirkte. "Wir müssen natürlich nichts überstürzen! Ich möchte nur, dass Du weißt, dass ich Dich für niemanden verlassen würde. Es ist wahr, ich fühlte mich zu Commander Kyle hingezogen, aber das war noch lange bevor Du überhaupt in meinem Leben aufgetaucht bist. Es ist auch wahr, dass ich zu Anfang unserer Beziehung noch ziemlich hin und her gezogen war. Das gebe ich jetzt ehrlich zu. Und es ist schon fast ironisch, dass sie mich JETZT so etwas fragt! Vor ein paar Wochen noch wäre es genau das gewesen, was ich hören wollte! Aber jetzt ist alles anders. Ich will nur Dich." Er machte eine kurze Pause und sah Robbie an. Sie saß dort, hörte die Worte, aber schaffte es nicht, sie zu begreifen. Verwirrt beobachtete sie, wie Orlando in seine Tasche griff und ein kleines, schwarzes Kästchen hervorholte. Nun war auch er sichtlich nervös. "Ich will nur Dich. Und das meine ich ernst", sagte er und schob das Kästchen langsam über den Tisch, bis es vor Robbie stand.

Robbies Hand griff fast automatisch danach, aber noch bevor sie es berührte, zog sie die Hand wieder zurück. Sie sah Orlando in die Augen. In nervöser, fast ängstlicher Erwartung blickte er zurück. Für einen Moment war sie versucht, ihm zu verbieten, Commander Kyle weiterhin außerhalb des Dienstes zu treffen. Aber das wäre doch Unsinn. Sie wiederholte in Gedanken noch einmal alles, was er ihr gesagt hatte. Er war sehr ehrlich gewesen. Schmerzhaft ehrlich. Aber hatte sie nicht 'gewonnen'? Hatte er sich nicht für sie entschieden, und gegen Commander Kyle? Warum sollte er so ehrlich sein und ihr solche Dinge sagen, aber die Teile, in denen er über eine Familie mit ihr, Robbie, sprach, nicht ehrlich meinen? Warum sollte er das tun?

Sie versuchte in seinem Blick zu erkennen, wie ernst er es meinte. Nein, er log nicht. Bei so etwas großem hätte er eine Lüge nie verbergen können. Sie kannte ihn gut genug um zu wissen, dass Orlando so ziemlich der unfähigste Lügner war, den sie je getroffen hatte. Langsam aber sicher wurde ihr bewusst, welche Bedeutung dieser Moment hatte. Für sie, für Orlando, für die Zukunft. Sie sah wieder auf das kleine Kästchen und ihr wurde es warm ums Herz. Vorsichtig, als könne es zerbrechen, wenn sie es zu fest anfassen würde, nahm sie das Kästchen in die Höhe. Sie hörte, wie Orlando den Atem anhielt. Langsam öffnete sie die kleine Schatulle. Und dort, auf schwarzem Samt, lag er. Ein Ring. Golden. Von schlichter Eleganz. Robbie lief eine Träne über die Wange, aber sie fühlte sich plötzlich von einem tiefen Glücksgefühl durchströmt.

Sie ergriff Orlandos Hand, der vor Anspannung und Nervosität kurz vorm Zusammenbruch schien, und drückte sie zärtlich. Sie holte noch einmal tief Luft. Sie wollte diesen Moment tief in sich aufnehmen und für immer in ihr Gedächtnis brennen.

"Ja, ich will ..."

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Selina lag in ihrem Bett und starrte an die Decke. Es war schon spät aber sie konnte einfach keinen Schlaf finden. Die Sache mit Orlando hatte sie doch ganz schön aufgewühlt.

Wie würde Orlando jetzt mit Robbie umgehen? Ob er ihr von dem Treffen erzählen würde? Und wie würde sie reagieren? Selina würde es sich niemals verzeihen, wenn wegen ihr eine Beziehung zerbrechen würde.

Selina sah zu der hölzernen Wiege in der Yasmin lag. Die Kleine schlief tief und fest. Selina seufzte und stand auf. Sie ging in das Wohnzimmer und setzte sich auf ihr Sofa. Ihr Blick fiel auf ein Stück Papier. Es war der Brief von Admiral Forester. Sie hatte ihn schon gelesen aber die Sache mit Orlando hatte sie ganz vom Inhalt des Briefes abgebracht. Sie nahm den Brief zur Hand und las ihn ein weiteres Mal:

Liebste Selina,

zu gerne hätte ich Dich persönlich getroffen, doch leider verlangen die Umstände diese altmodische Form der Kommunikation. Dir ist bestimmt schon auf der Erde aufgefallen, daß Du bespitzelt wirst. Der Geheimdienst ermittelt gegen mich und da Du meine damalige rechte Hand warst, stehst Du leider auf deren schwarzen Liste. Ich würde alles dafür tun, Dir das zu ersparen aber leider meint es das Schicksal zur Zeit nicht sehr gut mit mir. Wie Du sicher weißt, gab es einen Wechsel in der Führung der Sektion. Ich kann Dir sagen, da geht es schlimmer zu als auf einem orientalischen Markt. Ständig verschwinden Agenten, werden verhaftet oder gar getötet. Ich bin mir sicher, daß sie versuchen werden, Dich wieder zu einer „Zusammenarbeit“ mit ihnen zu bewegen. Gerüchte besagen sogar, daß sie an einer Nachfolgerin von Dir arbeiten. Aber das sind nur Gerüchte, ich hoffe das sich diese nicht bewahrheiten werden.

Aber lassen wir das berufliche mal kurz hinter uns.

Wie geht es Dir und deinem kleinen Engel? Ich hätte die Kleine zu gerne einmal gesehen. Aber vielleicht ergibt sich das doch irgendwann einmal? Wir werden sehen.

Was sagt denn der Vater des Kindes dazu? Ich hoffe er freut sich mindestens so sehr wie ich. Ich kann Dir gar nicht sagen wie ich aus dem Häuschen war als ich davon erfuhr. Du hast es tatsächlich mal wieder geschafft deiner ursprünglichen „Programmierung“ ein Schnippchen zu schlagen. Ich habe es immer gewusst, Du bist zu so viel mehr fähig. Ach ja, um nochmal auf Deine alten Arbeitgeber zurückzukommen: Um Deine Tochter brauchst Du Dir keine Gedanken machen. Die haben keinerlei Interesse an ihr, da sie sie als „unrein“ erachten. Wie konntest Du es nur wagen Dich mit einem normal Sterblichen zu paaren? Also wirklich .... ich bin verdammt stolz auf Dich!

Gib gut auf dich und das Baby acht. Die Zeiten sind düster und schlecht. Sei wachsam und vertraue Dich Niemanden an!

Ich hoffe darauf, daß die Ermittlungen gegen mich eingestellt werden. Sollte es doch zu einer Anklage kommen, kann ich Dich nicht mehr schützen und es wäre möglich, daß man hinter Deine wahre Identität kommen wird. Ich hoffe für uns beide, daß dieser Tag niemals kommen wird.

Admiral Sean Forester

Selina atmete tief ein und aus. Sie musste gegen ihre Tränen ankämpfen. Dieser Mann hatte soviel für sie getan. Jetzt brauchte er Hilfe und sie konnte ihm nicht helfen. Nie hatte es für Selina eine Möglichkeit gegeben, sich für alles beim ihm zu bedanken oder erkenntlich zu zeigen. Dies wäre eine Möglichkeit gewesen, allerdings hatte sie nun andere Verantwortungen und er würde ihre Hilfe auch niemals annehmen. Selinas Herz schlug so laut und heftig in ihrer Brust, daß sie Angst hatte, man könnte es schlagen hören. Was würde mit ihr und vor allem mit Yasmin passieren, wenn tatsächlich alles über sie ans Licht kommen würde?

Selina nahm den Brief, faltete ihn und versteckte ihn an einem sicheren Ort. Lange sah sie noch zum Fenster hinaus bis sie endlich den Weg wieder zurück in ihr Bett fand.

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Vinara und Sunal hatten Glück. Das Plappermaul hatte deutlich konkretere Anzeichen von amourösem Techtelmechtel ausgemacht, nämlich als es eine überglückliche Kindererzieherin (oder war diese Zivilistin gar Lehrerin?) mit einem Ring am Finger durch die Gänge lief.

Mit wem war die Dame noch mal zusammen? Ja, richtig, mit dem Navigator, Lieutenant Talbot, soweit er sich erinnern konnte. Und in Erinnerung an andere Gerüchte an deren Verbreitung er keineswegs unbeteiligt gewesen war dachte der tratschende Crewman dass Commander Kyle vor Eifersucht platzen musste. Und diese Frau hatte einen Killerdroiden mit bloßen Händen zerlegt!

Das Büro erwies sich doch nicht ganz als der ideale Ort zum Erstellen der Skulptur; gleich zweimal wurde Sunal vom Klingeln der Türe unterbrochen, als Mitarbeiter der wissenschaftlichen Abteilung ihre Berichte abgaben. Die Anwesenheit des Kunstschnitzers, von der sie dabei zwangsläufig erfuhren erschien ihnen ein angenehmer Gedanke, ausgenommen Fähnrich T'Vok, die von den emotionalen Experimenten des jungen Vulkaniers nicht gerade angetan zu sein schien.

"Ich bin es gewohnt dass andere Vulkanier mir mit einer gewissen Skepsis, zuweilen aber auch Neugier begegnen. Aber zum Arbeiten brauche ich Ruhe... Missverstehen Sie mich nicht, ich hege keinerlei unlautere Absichten, aber..."

"...mein Quartier wäre der passendere Ort", ergänzte Vinara. "Ich werde mir nur noch diese beiden Berichte auf ein PADD überspielen und dann können wir gehen."

Während die Andorinerin ruhig dasaß und die besagten Berichte studierte ging Sunal mit geduldiger, aber zügiger Präzision vor. Eine reisetaugliche Ausrüstung zum Bearbeiten des Rohlings hatte er stets bei sich, denn mit repliziertem Werkzeug hatte er sich nie richtig anfreunden können.

Die Büste war fast fertig und Vinara hatte ihre dienstliche Lektüre beendet; sie wollte nun selbst einen zusammenfassenden Bericht schreiben, doch zuvor fiel ihr noch etwas ein. "Eine Freundin sagte mir sie sei ebenfalls an Ihnen interessiert... Ich nehme an Sie haben sich bereits mit ihr getroffen?"

"Sie meinen wohl die vereinte Trill mit dem faszinierendem Kind, das ein Zwitter ist... Ich habe sie in der Tat getroffen und war... Ich muss gestehen ich habe mich in ihrer Gegenwart... wohl gefühlt."

"Das... ist keine Schande für einen Vulkanier der mit Emotionen experimentiert."

"Ich meine, ich fühlte mich auf Anhieb wohler als... Das soll jetzt keine Beleidigung sein, aber Sie erscheinen mir zuweilen vulkanischer als ich und meine Kameraden es sind."

"Mit einer derartigen Bemerkung habe ich gerechnet. Wenn ich mich im Dienst befinde bemühe ich mich stets um eine professionelle Distanz... Aber privat kann ich hin und wieder etwas... lockerer sein."

"Nun, es ist nicht leicht für jemanden wie Sie, angeborenes Temperament und vulkanische Erziehung unter einem Hut zu bringen. Seltsamerweise empfahl Ms. Doran mir mich erst einmal mit Ihnen zu treffen bevor ich weitere Begegnungen mit ihr in Betracht zöge. Ich weiß offen gesagt nicht wer von Ihnen beiden als Partner besser in Frage käme, obwohl die Umstände nicht allzu stark zu Ihrem Gunsten sprechen. Aber ich will nichts überstürzen."

"Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit."

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„Du bist am Ende Eteken, du bist so gut wie tot! Du hast nichts mehr Eteken, deine „Freunde“ der Menschen haben dich vergessen Eteken, du bist am Ende!“

Mit einem gewaltigen Schrei fiel Tenzi vom Biobett und konnte sich gerade noch so abfangen, dass er nicht direkt mit der Nase auf dem Boden landete. Trotzdem verwirrte ihn die Umgebung. Seine Erinnerung an die letzten Tagen und Stunden waren flüchtig, Seine Sicht verschwommen. Seine ganze Uniform vom Schweiß gebadet. „Warum immer ich...“ murmelte er ohne zu wissen warum. Erst jetzt fielen ihn die hellen Lichter auf. „Wo zum Teufel bin ich?“ zischte er mit Verachtung und stand schwankend auf.

Nach wenigen Minuten hatte er schon erkannt, dass er nicht im Jenseits war, aber trotzdem wollte sein klares Denken nicht wiederkommen. Durch Zufall fand er dann eine Tür, die er durchschritt und somit in einen Gang kam. Jetzt konnte er langsam Zusammenhänge erkennen, er war auf einem Raumschiff! Durch eine einsame Reinungsfachkraft erkannte er auch, dass dies ein Schiff mit Menschen war.

Er torkelte benommen durch die Gänge, bis er schließlich von einem Sicherheitsoffizier aufgefangen wurde. Dieser kannte Tenzi nicht, er war erst seit kurzer Zeit auf der Community, und meistens auf anderen Decks im Dienst. „Hey, du da!“ brüllte der frische Offizier durch den halben Gang, wodurch Tenzi sich benommen umdrehte. In ihm kochte unterbewusst eine Wut auf. Wie konnte ein kleiner Mensch es wagen, IHN anzusprechen!?

Mit einem ohrenbetäubenden Kampfschrei rannte er auf den Offizier zu, der in seine Panik sofort seinen Phaser zückte und damit den Angreifer betäubte. Er rief noch einen Crewman, der dann Tenzi zurück in die Krankenstation brachte.

„Die Menschen vergessen dich nicht nur, sie hassen dich sogar!“ lachte die Stimme in Tenzis Kopf höhnischer denn je.

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Solak legte seine Stirn an das Glas, das - gefüllt von kühlem Ale - erbebbte in seiner zitternden Hand.

Sein Sohn hätte sterben können.

Der nächtliche Wüstenwind strich über das von neuen Narben zerfurchte Gesicht. Sta'el würde erst morgen kommen und sich um die körperlichen Wunden seines Mannes kümmern können. Bis dahin war Solak allein - allein mit einem selig schlafenenden Kleinkind, das nicht begriff, was die vulkanische Wüste und ein wilder Sehlat ihm hätten antun können.

Und das noch zu klein war um zu begreifen, daß Solak an diesem Tag wahrlich zu seinem Vater geworden war.

So sehr er sich noch vor kurzer Zeit gewünscht hatte, daß Niklan niemals in sein Leben getreten wäre, so sehr wäre er heute bereit gewesen, sein Leben zu opfern, um seinen Sohn zu retten.

Solak sah hinauf in den nächtlichen Himmel Vulkans. So viel war in den letzten Wochen geschehen... Seine neue Rolle in seiner vulkanischen Familie, der Tod seines Großvaters, Niklans Verschwinden...

Er sehnte sich zurück auf die Community. Natürlich gab es auch dort Gefahren, doch erschienen sie ihm aus irgendeinem Grund niemals so bedrohlich wie das, was er in den letzten Tagen erlebt hatte. Nur noch kurze Zeit, dann war Sta'els Konferenz beendet und sie konnten zurückkehren.

Der Romulovulkanier hielt inne in seinen Gedanken. ER konnte zurückkehren. Aber hatte er wirklich das Recht, seinen Ehemann und seinen Sohn den Gefahren des Alls auszusetzen? Vielleicht hatte die Gegner von Zivilisten an Bord von Sternenflottenschiffen ja doch Recht. Vielleicht hatten Sta'el und Niklan nichts auf der Community zu suchen. Vielleicht konnte er sie nur beschützen, indem er sie auf Vulkan zurückließ. Niemals könnte er es sich verzeihen, wenn Sta'el oder Niklan Leid widerfuhr, nur weil er zu egoistisch war, um sich von ihnen zu trennen, während er seinem Beruf nachging.

Er würde dieses Thema mit seinem Gemahl erörtern müssen...

Solak sah wieder hinaus in die Wüste. Der Wind und der Sand brannten in seinem Augen. Wie es der Crew der Community wohl ohne ihren Councelor erging?

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Mark saß gerade im Casino und starrte bei einer Tasse Kaffee verträumt aus dem Fenster.

In letzter Zeit war einiges passiert, das Heraustechenste allerdings war der neue Captain und Robinson. Robinson...

Eigentlich wollte Lefler Solak endlich mal zur Rede stellen, aber es kam nie eine Verbindung zustande. Mark beschloss in sein Büro zu gehen und sein Glück nochmal zu versuchen.

Solak schreckte aus seinen trübsinnigen Gedanken auf. Das Kommunikationsterminal im Wohnzimmer piepste wie irre vor sich hin. Er ging zurück in sein Haus und nahm den Ruf an. "Solak hier."

Mark war insgeheim überrascht endlich mal 'durchzukommen'.

"Hallo Councelor" grinste Mark "erwischt man Sie auch mal?"

Solak hob überrascht eine Augenbraue. "Mr. Lefler?! Verzeihen Sie, ich war in den letzten Tagen ... beschäftigt. Was möchten Sie? Ist etwas passiert?" Im Kopf des Romulovulkaniers tauchten schreckliche Horrorszenarien auf.

'Aha beschäftigt...' dachte dieser sich.

"Passiert ist so einiges, allerdings nichts weltbewegendes. Um mal mit der Tür ins Haus zu fallen, können Sie sich vorstellen das Lt. Robinson Ihretwegen in Depressionen fällt?"

Robinson? Depressionen? Solak dachte einen Augenblick lang nach. "Nein, eigentlich nicht. Wenn mich nicht alles täuscht, ist Mr. Robinson nicht an einer festen Beziehung interessiert und geht einigen amurösen Abenteuern auf dem Schiff nach." Dann stutze er. "Wobei - woher wissen Sie überhaupt von Robinson und mir?! Was ist passiert?!"

Mark konnte ein ziemlich fieses Grinsen auf seinen Lippen nicht verhindern.

"Ich wills mal so sagen, nach ein paar Flaschen Prosecco war er ziemlich gesprächig..." Und so erzählte er ihm von Robinsons Liebesgeständnis an die ganze Geschichte.

Solak war erstaunt. Tief beeindruckt. Verwundert. "Mr. Lefler! Das hätte ich nicht von Ihnen gedacht! Die Lage eines Betrunkenen so auszunutzen!" Er grinste. "Ich bin stolz auf Sie."

Mark zog eine Augenbraue hoch so gut es eben ging.

"Ausnutzen? Mr. Solak, hätte ich zusehen sollen?"

Jetzt konnte der Councelor ein lautes Lachen nicht mehr unterdrücken. "Zusehen? Mr. Lefler, Sie hätten es aufnehmen sollen!"

"Aufnehmen?" lachte Mark "Sie sind ja selber schuld, wir hätten Sie ja eingeladen aber Sie waren nicht da!"

"Freuen Sie sich nicht zu früh - ich komme wieder! Auf alle Fälle!" Auf den Zügen des Romulovulkaniers erschien ein diabolisches Grinsen. "Und dann werde ich Sie an diesen Satz erinnern."

"Ich glaub den werd ich selber nicht vergessen, aber zuerst spielen Sie mal brav unseren Stewart!"

"Stewart? Ich soll den neuen Captain spielen?"

Mark's Kopf wäre beinah gegen die Tischplatte geknallt.

"Den spielen Sie eh immer. Ich mein den Kellner!"

"Kellner?" Solak wühlte angestrengt in seinem von einem wilden Sehlat malträtierten Hirn. "Kellner?!"

"Ja, Kellner! Wissen Sie noch? Der versaute Abend den Sie Tabor und mir beschert haben?"

Solak fiel es wie Schuppen aus den blondierten Haaren. "Oh...."

"Etwas mehr Begeisterung könnten Sie schon zeigen. Anderes Thema, wie geht es Ihnen und Ihrer Familie?"

Solak schwante Übles. Hatte er damals nicht sogar einen Nackt-Service zugesagt? Er sollte sich solche Dinge wirklich besser merken...

Hatte Lefler gerade nach seiner Familie gefragt? Unwillkürlich fasste er sich an seine Wange, wo eine tiefe Schnittwunde noch immer vor sich hinpochte. "Meiner Familie geht es ... gut. Jetzt..."

Marks Lächeln verschwand augenblicklich.

"Jetzt? Was war los?"

"Niklan hatte sich in die Wüste abgesetzt. Wir haben ihn tagelang gesucht. Und heute habe ich ihn endlich gefunden - während er sich mit einem wilden Raubtier anfreunden wollte."

"Tja ganz der Vater!"

Solak seufzte. "Wem sagen Sie das...."

"Ihnen!" grinste dieser. "Haben Sie eigentlich Captain Stewart noch kennengelernt?"

Der gepeinigte Vater schüttelte die Bilder von seinem Sohn in den Fängen eines Sehlats ab und widmete sich wieder dem neuesten Klatsch. Er lehnte sich zurück. "Nein, leider nicht mehr. Ich glaube, sein Schiff hat gerade angedockt, als wir die Community verlassen haben. Wie ist er?"

"Mit einem Wort: etwas merkwürdig!"

Solak nippte an seinem Ale. "Das sind zwei Wörter. Und in noch mehr Worten?"

Mark sah Solak beim Trinken zu, langsam bekam er auch wieder Durst, nur seine Tasse war leer.

"Haarspalterei! Nun ich hatte 2 'Treffen' mit ihm. Das erste mal war er ganz nett, höflich...usw. Beim 2. mal hätte er sich fast drüber beschwert das ich ihm den Statusbericht perönlich vorbeigebracht hab!"

Lefler stand jetzt doch auf und holte sich Nachschub beim Replikator.

Eine romulanisch-vulkanische Augenbraue wanderte erneut in die Höhe. "Darüber hätte er sich beinahe beschwert? Was hat er erwartet? Eine Brieftaube? Das klingt ja ganz danach, als sei der neue Captain kein besonders geselliger Mensch."

Der Ingenieur zuckte mit den Schultern während er an seiner Tasse nippte.

"Ich verstehs auch nicht, vielleicht muss er mal zum Councelor?" witzelte er.

"Diesen Wunsch kann Ihnen der Councelor in Bälde erfüllen." Der Councelor griente. Kommandanten-Frischfleisch... "Aber berichten Sie mir, was sonst noch auf dem Schiff geschehen ist."

Mark kramte in seinem Gedächtnis, soviel kriegt man im Maschinenraum ja auch nicht mit.

"Hmm... Mr. Tenland hat man in der Arrestzelle vergessen, Cmdr. Shral hat Besuch und ist mit diesem in ihrem Quartier verschwunden, so sagt man wenigstens. Den Rest kennen Sie ja!"

"Man hat Mr. Tenland vergessen?! Und Ms. Shral ist in ihrem Quartier verschwunden? Wittere ich da neue amuröse Gerüchte?"

"Tja ich weiß nicht. Möglich ist alles! Vielleicht wird diesmal ja eine echte Schwangerschaft draus"

Wieder musste Solak lachen. "Mr. Lefler, Ihre romulanischen Gene haben Sie eindeutig zum Positiven verändert. Wie geht es Ihnen und Mr. Ta...."

Bevor Solak den Satz beenden konnte, hörte er einen lauten Schrei aus dem Zimmer seines Sohnes. Vermutlich ein Alptraum. "Mr. Lefler, es tut mir leid, aber ich muß unseren kleinen Plausch beenden. Die väterliche Pflicht ruft."

'Nochmal davongekommen. Danke, Niklan!' dachte Mark sich noch als er den Schrei hörte.

"Kein Problem, hoffentlich bis bald!"

"Richten Sie der Crew meine Grüsse aus. Halten Sie die Stellung, Mr. Lefler!" Solak nickte dem Chefingenieur zu und beendete die Verbindung dann, um nach seinem Sohn zu sehen.

"Ja mach ich!" sagte Lefler noch, aber da erschien auf dem Bildschirm schon 'Verbindung beendet'.

[Dangermouse und Lübke befriedigen ihre Sehnsucht nacheinander]

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Robbie hatte gerade die letzten Kinder ihren Eltern zurückgegeben. Nur eines blieb noch mit ihr in der Kindertagesstätte. Yasmin Kyle. Ihre Mutter hatte sich schon gemeldet und verkündet, daß sie ihre Tochter nun abholen würde. Robbie sah auf das kleine Mädchen hinunter, das den ganzen Tag versucht hatte, ihr ihren schönen Ring vom Finger zu ziehen. "Ganz die Mutter ...", hatte sie gedacht, aber der Gedanke tat ihr gleich leid. Die Kleine konnte schließlich nichts dafür, was die Erwachsenen so für Probleme hatten.

Selina stolzierte durch die Gänge in Richtung zur Kindertagesstätte. Den ganzen Tag lagen ihr schon Orlandos Worte im Ohr: Sie war die begehrenswerteste Frau die er je getroffen hatte. Diese Worte hatten so gut getan und dies zeigte sie auch den ganzen Tag. Sie fühlte sich einfach wunderbar, einfach unwiderstehlich. Die Türen der Kindertagesstätte glitten auf und Selina kam hereinstolziert. "Hallo Robbie! Wie geht es meinem kleinen Engel?"

"Oh, sie war ganz brav", antwortete sie. Aber ihr Ton geriet ihr unabsichtlich etwas kühler als sonst. Sie nahm Yasmin hoch und ging auf Selina zu. Dabei war sie sehr bedacht darauf, daß ihre Hand mit ihrem neuem Schmuckstück deutlich zu sehen war. "So, Yasmin, hier ist Deine Mama. Bis morgen, Schatz", verabschiedete sie sich von der kleinen.

Selina war das edle Schmuckstück selbstverständlich nicht entgangen. Vorsichtig nahm sie ihre Tochter entgegen und starrte auf Robbies Hand. "Der Ring ist aber schön. Haben Sie den auf der Station gekauft?"

Robbies Mundwinkel zuckten vor Vorfreude, als sie sich vorstellte, wie Orlandos "gute Freundin" die Neuigkeit auffassen würde. Sie beschloß, das Spielchen ein wenig in die Länge zu ziehen. Sie sah auf ihre Hand hinab auf den Ring, als würde sie ihn zum ersten Mal bemerken. "Diesen hier? Ach ... den hab ich geschenkt bekommen."

Selina ging einen Schritt auf die kleine Frau zu und sah hinunter auf deren Hand. "Der Ring ist wirklich schön. So schlicht und trotzdem elegant. Von wem haben Sie den geschenkt bekommen. Der ist bestimmt viel wert." Jetzt war Selina neugierig. Sie war viel zu naiv, um zu realisieren, daß nur Orlando der Schenker sein könnte.

Robbie streckte ihre Hand ein wenig vor und spreizte die Finger. Das künstliche Licht brach sich in dem Ring, daß er funkelte. "Den hat mir Orlando geschenkt." Dann zog sie die Hand zurück. Jetzt, ja jetzt kam der große Moment! "Zur ... Verlobung!" Gespannt wartete sie auf Selinas Reaktion.

Selina sah wie gelähmt auf die Stelle wo gerade eben noch die Hand samt Ring gewesen war. Nur sehr langsam löste sie ihren Blick und sah Robbie in die Augen. So ganz konnte sie es nicht fassen, was Robbie da eben gesagt hatte. "Ver ..... lo .... bung?" Stammelte Selina ungläubig vor sich hin. Das konnte doch nicht wahr sein! Hatte Orlando den Verstand verloren? Wie konnte er es wagen ...... Selina schob diese Gedanken beiseite und rügte sich selbst dafür. Sie räusperte sich kurz. "Oh, ähm ..... dann kann man Ihnen ja nur gratulieren." Selina reichte Robbie die Hand hin.

Robbie war Selinas erster Schock nicht entgangen und es tat ihr fast leid, dass sie sich jetzt so diebisch daran erfreute. Aber andererseits ... diese Frau hatte es verdient. Sie ergriff Selinas Hand.  "Danke! Hat Orlando es Ihnen nicht gesagt? Er war doch gestern lange bei Ihnen, oder?" Die Fragen brauchten noch eine kleine Abrundung. Kurz überlegte sie und endschied sich dann für ihre Lieblingsredewendung in dieser Sache. "Sie

sind doch so 'gute Freunde' "

Selinas Druck auf Robbies Hand verstärkte sich just in dem Moment wo Robbie dies ausgesprochen hatte. Selina war verärgert. Wieso war Robbie plötzlich so gemein zu ihr? Was hatte sie denn ihr angetan? Selina holte zum Gegenschlag aus. "Ja stimmt, er war gestern sehr lange bei mir. Von einer Verlobung hatte er nichts erwähnt .... war wahrscheinlich eine Kurzschlußreaktion ...."

'Aua', schoß es durch Robbies Kopf, und das lag nicht an dem sehr festen Händedruck. Sie hatte Selina so sehr vor den Kopf hauen wollen, dass sie gar nicht damit gerechnet hatte, dass sie eventuell zurückschiessen könnte ... Schnell legte sie sich eine neue Strategie zurecht. "Dann können Sie mir sicher raten, warum Orlando gestern so überaus stark nach ihrem Parfüm gerochen hat? Hmm? Das würde mich schon interessieren."

Selina lächelte schief. Die kleine Frau war ja ein richtiges Miststück! "Nun, ich hatte gerade gebadet und war nur mit einem Bademantel bekleidet und außerdem waren wir die ganze Zeit über sehr nahe." Selina hatte große Lust Robbie die Hand und noch einige Knochen mehr zu brechen.

Robbie schluckte. Diesmal durchaus auch wegen dem immer grösser werdendem Druck auf ihre zarte Hand. Mühsam zerrte sie sie aus Selinas schraubstockartigem Griff. "So so ... und was bringt sie dazu, sich halbnackt an meinen Verlobten ranzumachen?" So, die Zeit der Spiele waren vorbei, jetzt wurden die scharfen Geschosse aus dem Arsenal geholt.

Selina lachte laut auf. "Erstens war ich nicht halbnackt, der Bademantel hat mich von Hals bis zu den Kniekehlen bedeckt und zweitens habe ich mich nicht an "Ihren" Verlobten rangemacht." Selina blitzte Robbie aus ihren grünen Augen an. "Außerdem war es andersrum!"

Grünes Feuer traf auf kaltes blaues Glühen. "Wie bitte? Orlando hat mir alles erzählt. Ich weiß, dass er mal durchaus von Ihnen angetan war. Warum sei mal dahingestellt. Aber warum sollte er sich gestern an Sie ranmachen um sich dann kurz später mit mir zu verloben? Ich kenne Orlando. Er ist zwar manchmal etwas wirr, aber das was sie ihm hier vorwerfen, würde er nicht machen. Ich kenne ihn vielleicht nicht so lang wie sie, aber ganz sicher besser. Intimer, möchte ich fast sagen ... also lassen sie diese Unterstellungen bitte!"

"Ich tue nur genau das, was Sie tun. Böse, haltlose Unterstellungen aussprechen." Selina verspürte den Wunsch der kleine Frau den Hals umzudrehen. "Ehrlich gesagt, verstehe ich Sie nicht. Sie machen mir hier eine Szene ohne jede Gründe. Unterstellen mir bösartige Dinge und warum das Ganze? Ich frage mich wirklich was ICH Ihnen getan habe, daß Sie so bösartig werden." Selina machte eine kurze Pause. "Könnte Orlando Sie gerade sehen, würde er sich für Sie schämen!"

Robbie wurde so langsam bewusst, was sie hier tat und sie wunderte sich über sich selbst. Sie war doch sonst nie so zickig! Aber diese Frau provozierte sie durch ihre pure Anwesenheit. "Es tut mir ja sehr leid, wenn ich Ihnen auf die Zehen getreten bin, aber habe ich nicht das Recht zu erfahren, was sie mit meinem Verlobten anstellen?" 'Robbie ... hör auf .. entschuldige Dich bei ihr .. sie hat Recht, Orlando würde das Spektakel hier ganz und gar nicht gefallen', sagte ihr Verstand. ' "Ich meine schon, dass ich danach fragen darf", sagte Robbie.

Selina verlagerte Yasmin auf ihren anderen Arm, die das ganze Spektakel aufmerksam verfolgt hatte. "Sie dürfen mich alles fragen aber in einem anderen Ton! Außerdem habe ich nie irgendetwas mit Orlando angestellt! Wir haben uns von anfang an gut verstanden und da war niemals mehr!" Selina konnte es zwar nicht fassen aber Robbie hatte es doch tatsächlich geschafft sie zu verletzen. "Außerdem liebe ich den Vater von Yasmin über alles! Ich würde für ihn sterben! Ich habe es nicht nötig eine Affäre anzufangen!"

Robbie wollte gerade damit anfangen über die Gerüchte zu sprechen, dass Yasmins Orlandos Tochter ist, als ihr mit einem Schlag vollkommen klar wurde, was sie hier gerade machte. Sie lief knallrot an und schämte sich plötzlich furchtbar. "Ich ... es tut mir leid. Ich habe wohl etwas ... überreagiert ..."

Selina wollte Robbie kriechen sehen, um Verzeihung winselnd ... aber sie ließ es dann doch lieber. Schließlich wollte sie diese peinliche Szene so schnell wie möglich verlassen. "Sie haben mehr als nur überreagiert. Ich verstehe nicht, wie so eine nette, fröhliche und gutherzige Person wie Sie so gemein sein kann." Selina spekulierte ob es mit der geringen Körpergröße zu tun hatte, verdrängte diesen albernen Gedanken jedoch gleich wieder. "Ich hoffe, ich kann Ihnen trotzdem weiterhin meine Tochter zur Aufsicht bringen?"

"Na...natürlich. Wenn Sie sie mir denn noch anvertrauen wollen.", stammelte Robbie. Sie sah zu Selina hoch. "Hören Sie, es tut mir wirklich leid. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist."

Selina nickte. "Ist schon gut. Am besten wir vergessen das Ganze sehr schnell." Selina reichte Robbie die Hand zur Versöhnung hin.

Zaghaft nahm Robbie Selinas Hand. "Ja, ist wohl besser so." Aber vermutlich waren sich beide sicher, dass sie diese Begegnun so schnell nicht wieder vergessen würden. "Bis morgen dann", sagte sie. Sie wollte nur noch weg. Ihr war das ganze so unendlich peinlich, und sie hatte keine Ahnung, wie sie es Orlando erzählen sollte.

Selina verzichtete darauf, die Hand der jungen Menschenfrau zu quetschen, obwohl sie es verdient hätte. Selina verabschiedete sich und verließ die Kindertagesstätte. Sie stellte sich die Frage, ob sie Orlando davon erzählen sollte. Aber andererseits war es wohl besser den Piloten für die nächste Zeit zu meiden.

Hoshi und Raziel können das Gezicke viel besser als die lächerlichen Soapschauspieler. Und deshalb plädieren wir dafür, auch so gut bezahlt zu werden.

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„Es ist alles so verwirrend, so unmöglich, so komplex. Was geschieht mit mir? Bin ich tatsächlich nur dieses kleine Licht in der großen Welt? Warum bin ich überhaupt noch hier? Ein kleiner Ruck, ein Messer richtig benutzt und schon ist alles endlich vorbei. Mein Leben ist sinnlos geworden.“

Tenzi schlug seine Augen auf und sprang auf. Er bemerkte sofort, er war auf der Krankenstation, auf der Community, und sein Schädel schien nur noch ein Gefäß aus Schmerz und Trauer zu sein. Er hörte plötzlich eine erschrockene Stimme. Er sah  etwas verschwommenes aus den Raum laufen. Brummend setzte er sich aufs Biobett, er fror, er fror wie schon lange nicht mehr. Ein flüchtiger Gedanke raste durch seinen Kopf: „Tolle Zeit, tolle Technik. Kann noch nicht mal Kopfschmerzen heilen.“

Doch der Gedanke verlor sich wieder in der verschwommenen Krankenstation der Community. Die Tür öffnete sich wieder. Drei abstrakte Wesen betraten den Raum. Zwei blieben nahe der Tür stehen. Die letzte Person trat immer näher an ihn ran. Blau wirbelte für den Bruchteil einer Sekunde vor seinen Augen herum. Der Mann in Uniform stand plötzlich neben ihm, murmelte etwas unverständlich Leises und hantierte mit einem medizinischen Gerät herum. Stille. Schwarz vor den Augen.

Langsam öffnete Tenland seine Augen wieder. Er hörte Stimmen. Sie erzählten ihm was von ausgebrochenen Viren, von Mangelernährung und von sehr viel Ruhe. Eghe er auch nur begriff was geschah lag er in seinem Quartier, hörte die Tür, die sich schloss und er zum ersten Mal seit langen etwas in Ruhe und Frieden tat... schlafen.

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Die Community war wieder unter Warp gegangen und flog nun mit vollem Impulsantrieb auf ein nahe gelegenes Asteroidenfeld zu.

Der Test des Warpantriebes war ein voller Erfolg. Alle Systeme waren im grünen Bereich geblieben. Selbst als sie kurzzeitig auf Warp Neun beschleunigt hatten.

Der Captain wollte nun noch die Waffensysteme testen, bevor es zur Station zurück ging.

Auf dem Bildschirm waren bereits die riesigen, Freischwebenden und um sich selbst Rotierenden Felsen zu sehen. Sie wirkten wie ein Meer kleiner Monde – mit eigenwilligen Formen.

Der Captain wandte sich an den Mann an der Ops: „Mr. McCoy. Scannen Sie das Asteroidenfeld auf Lebensformen und andere Raumschiffe.“

Dieser bestätigte: „Aye, Sir.“ Und programmierte die Sensoren auf die geforderten Parameter.

Nur einige Sekunden später meldete er: „Captain. Der Scan ist abgeschlossen: Außer uns und den Felsen gibt es hier nichts. Nicht mal Mikroben.“

Der Captain stand von seinem Sessel auf und ging einige Schritte auf den Bildschirm zu. Dann drehte er sich zur taktischen Station um.

„Mr. Aqual. Geben Sie Energie auf die Waffensysteme und machen Sie die Torpedos bereit. Bitte erfassen Sie danach einen Asteroiden Ihrer Wahl.“

Der Mann betätigte mehrere Tasten und zielte wie befohlen.

„Ziel erfasst. Alle Waffen bereit.“

„Phaser abfeuern.“ Stewart blickte gespannt auf den Bildschirm.

Kurz sammelte sich Energie an der oberen Phalanx und entlud sich dann in einen rot-gelben Strahl der, als er auf den Felsen traf, diesen in eine Staubwolke hüllte und die Sicht darauf behinderte.

Mr. McCoy meldete sich sofort: „Captain. Wir haben zweiundvierzig Prozent des Asteroiden verdampft und er ist in zwei Teile zerbrochen.“

Andrew nahm die Meldung mit einem Nicken zur Kenntnis und wandte sich wieder an die taktische Station.

„Auf jedes Bruchstück einen Photonentorpedo. Feuern, wenn bereit.“

Nur Sekunden später schossen zwei Torpedos aus dem Katapult und die beiden Rotstrahlenden Lichtpunkte flogen auf ihre Ziele zu.

Als sie die Trümmer erreichten vergingen sie in einer gewaltigen Explosion und hüllten den Sichtbereich des Bildschirmes wieder in Staub.

Der Wissenschaftsoffizier meldete die komplette Zerstörung der Ziele.

„Gute Arbeit.“ Lobte der Captain die anwesende Crew.

„Fähnrich X´Kles. Kurs auf die Raumstation Deep Space Five. Warp Fünf. Mr. Aqual. Sichern Sie die Waffen.” Dabei  setzte er sich wieder in seinen Kommandostuhl und als die Frau am Steuer die Kurseingabe bestätigte, gab Andrew den üblichen Befehl.

„Energie.“

Das Schiff drehte von dem Asteroidenfeld ab und als es nur noch freien Weltraum vor sich hatte, verschwand es, durch einen erneuten blauen Blitz, wieder im Hyperraum.

Lt. Bishop saß in seinem Büro und trank gerade genüsslich einen Bananensaft, als die Tür aufschwang und Lt. Müller herein kam.

"Guten Tag, Sir und es gab schon wieder Ärger mit Ensign Tenland". Begrüßte in Müller. "Oh nicht schon wieder, erst der Zwischenfall mit Ensign Deborah Winter und nun wieder Tenland" antwortete Lt. Bishop genervt.

Nach einem kurzem Gespräch mit Lt. Müller, machte sich Bishop auf den Weg auf die Brücke und zu Captain Stewart.

Der Captain saß nach wie vor in seinem Kommandosessel und betrachtete die Vorbeiziehenden Sterne. Dieses großartige Schiff zu führen machte wahrlich Freude. Als die Turbolifttüren sich öffneten und ein Mann, in Uniform der Sicherheit, die Brücke betrat, erkannte Stewart in ihm  Lucas Bishop. Er war der Chef der Sicherheit an Board. Andrew stand auf und begrüßte den Mann mit Handschlag.

"Andrew Stewart. Guten Tag."

"Guten Tag, Sir - Lucas Bishop" grüßte Lt. Bishop freundlich zurück.

"Darf ich Sie kurz stören?" Schob er als Frage hinterher und musterte kurz den neuen Captain, er war ziemlich stattlich trotz dem Pferdeschwanz.

Andrew nickte.

"Sicher dürfen Sie. Gehen wir in meinen Raum. Mit einer Bewegung deutete er in Richtung des Raumes und bat Lt. Bishop vorauszugehen.

"Mr. McCoy. Sie haben die Brücke." Der Wissenschaftsoffizier nickte und bestätigte mit einem "Aye, Sir."

Nachdem die beiden Männer den Raum betreten hatten, berichtete Lt. Bishop folgendes "Sir, es gab zwei Zwischenfälle die ich gerne mit ihnen besprechen. Es betrifft zwei Mitglieder des Sicherheitspersonals".

Stewart setzte sich an seinen Schreibtisch und forderte Bishop auf, auch Platz zu nehmen. "Probleme?" Der Captain sah sein Gegenüber fragend an: "Erzählen Sie."

Lt. Bishop setzte sich und erzählte:

"Also bei der letzten Mission musste ich Ensign Tenland unter Arrest stellen, weil es den Verdacht gab, er könnte mit dem Feind kollaborieren. Nachdem seine Unschuld bewiesen war, ordnete Commander Kyle an, ihn freizulassen. Ich gab den Befehl an Ensign Winter weiter, aber aus merkwürdigen Gründen verließ Tenland nicht die Arrestzelle und Winter wurde weg gebeamt. Leider wusste keiner davon, wo Tenland war und Ensign Winter hatte ihre Pflicht versäumt, die Arrestzellen zu überprüfen. Tenland wurde wegen Unterernährung auf die Krankenstation gebracht. Lt. Esteban hat ihn dort angetroffen und mir eine Mitteilung wegen Ensign Winters Pflichtversäumnis geschickt".

Der Captain hörte den Ausführungen des Sicherheitschefs zu.

"Ensign Winter hat ihn einfach "vergessen"? Hatte dies auch mit dieser künstlichen Intelligenz zu tun - von der mir der Chefingenieur berichtet hat? Wie geht es Mr. Tenland nun?" Die Stimme des Captains klang überrascht und auch ärgerlich.  

"Ja sie hat ihn vergessen und das ist ein Verstoß gegen die Dienstvorschriften. Und Ja es hatte mit dieser KI zu tun, denn die hat kranke Spielchen mit uns veranstaltet. Ensign Tenland geht es besser, doch er ist vorhin ausgerastet." erklärte Lt. Bishop vorsichtig, denn er bemerkte dass der Captain ärgerlich wurde.

Stewart sah überrascht auf. Er wollte sich über Ms. Winters Fehlverhalten unterhalten. Nun änderte sich sein Interesse rapide. "Was hat Mr. Tenland getan?" Dabei griff er nach seinem Computer und ließ sich die Dienstakte von Tenzi Tenland anzeigen.

"Na ja er ist ausgerastet, hat fluchtartig die Krankenstation verlassen und hat einen neuen Crewman der Sicherheit attackiert. Gut dass Tenland keine Waffe hatte aber er wehrte sich heftig dagegen wieder auf die Krankenstation gebracht zu werden. Dabei hat er Ensign Frost die Hand gebrochen" erzählte Lt. Bishop detailgenau. Das Verhalten von Captain Stewart war interessant.

Die gute Laune von Captain Stewart hatte sich verflüchtigt. Sein Gesicht war ernst. "Captain Stewart an Krankenstation." Die Komm-Verbindung wurde hergestellt und das MHN antwortete.

"Hier ist der Doktor."

"Berichten Sie über den Zustand der Ensigns Frost und Tenland."

Der Doktor räusperte sich und erzählte:

"Ensign Frost hatte ein gebrochenes Handgelenk. Nach meiner Versorgung geht es ihm wieder besser. Ich erkläre ihn jedoch für zwei Tage in den Krankenstand. Mr. Tenland litt unter starker Dehydrierung und starker Unterernährung. Nach einem Zwischenfall vor der Krankenstation, die er ohne Erlaubnis verlassen hat - wie ich bemerken möchte - wurde er von mir sediert und vom Sicherheitspersonal in sein Quartier gebracht."

Der Captain schüttelte verärgert den Kopf. "Danke Doktor."

Die Verbindung wurde getrennt und Stewart widmete sich wieder der Dienstakte. "Lieutenant. Der Akte entnehme ich, dass Mr. Tenland als "Waffennarr" und Einzelkämpfer beschrieben wird. Wie stufen Sie ihn ein? Haben Sie eine Erklärung für den Vorfall?"

"Tenland ist ein Einzelkämpfer, er hat wenig Respekt vor anderen Crewmitgliedern besonders vor Frauen. Außerdem hält er sich für einen Cardassianer und er hat einen Verwandten der dieser „Bruderschaft von Other North“ angehört. Den Zwischenfall kann ich nicht erklären, aber Tenland muss eine grauenhafte Kindheit gehabt haben. Vielleicht hat er Alpträume oder Halluzinationen? Schade das Lt. Solak nicht da ist, der könnte ihn ja mal sedieren oder sondieren" antwortete Lt. Bishop wahrheitsgetreu und lehnte sich ein bisschen zurück.

Der Kommandant sah Bishop an.

"Er ist auf Cardassia aufgewachsen... . Sicher nicht leicht. Aber er hat die Akademie besucht und ist Offizier auf meinem Schiff. Ich stimme Ihnen zu, dass wir hier dringend den Councelor benötigen." Er machte eine Pause.

"So weit ich informiert bin, wird er bald wieder zu uns stoßen... . Bis dahin wird Mr. Tenland nicht zum Dienst eingeteilt und eine Woche unter Arrest gestellt. Normalerweise könnte er diesen in seinem Quartier verbringen - aber dort hat er sicherlich seine Waffen. Lassen Sie ihn in die Arrestzelle bringen."

Wieder machte er eine Pause.

"Und stellen Sie sicher, dass er von Ensign Winter bewacht wird. Machen Sie ihr klar - dass ich wünsche, dass sie ihre Aufgaben ordnungsgemäß ausführt! In dieser Woche wird er regelmäßig dem Doktor vorgestellt - und je nach Zustand können Sie in Eigenverantwortung handeln. Dennoch sollten wir uns spätestens in einer Woche erneut zusammen setzen und die Situation besprechen." Andrew zog seine Uniform gerade.

"OK Sir ich werde alles so machen, wie sie es mir aufgetragen haben. Nur Lt. Esteban hat mir einige Vorschriften zitiert und soll ich einen Eintrag in Ensign Winters Akte machen?" entgegnete Lt. Bishop und stand auf.

Stewart nickte. "Sie sollten diesen Vermerk sicher machen. Auch wenn es eine Stress-Situation war - so ein Verhalten ist untragbar und verantwortungslos."

Der Captain erhob sich ebenfalls und reichte Bishop die Hand.

"Ich danke Ihnen, Lieutenant."

"Nein ich habe Ihnen zu danken, denn dieser Tenland hat mir schon Kopfzerbrechen bereitet. Ich werde ihn gleich in die Arrestzelle schaffen lassen und Dr. Gemini Bescheid geben. Noch einen schönen Tag, Sir" meinte Lt. Bishop und ging auf die Tür zu.

Andrew setzte sich wieder und wollte sich nochmals der Akte von Ensign Tenland zuwenden.

„Danke. Den wünsche ich Ihnen auch.“

Die Tür schloss sich hinter Bishop und der Captain atmete tief durch.

Er sollte dies auch noch mit Commander Kyle besprechen.

Ultimate_Enforcer und Locutus sorgen für Ordnung! :smash:

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