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...echt krasse Schnecken Alter

USS Community - Die Pause, Part II


Hoshi_Sato

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Selina sah zum Fenster hinaus. Nur eine einzelne Kerze spendete ein wenig Licht. Sie hatte ewig lange in die Schwärze des Weltalls hinausgegestarrt und dabei über so vieles nachgedacht.

Nach einigen Tests nahm das Schiff wieder den Kurs zurück zu Deep Space 5 auf. Selina seufzte. Das bedeutete für sie endlich die Trauerfeier zu organisieren. Immerhin befanden sich noch einige Crewmitglieder auf der Station und jeder sollte das Recht und die Möglichkeit haben an dieser Trauerfeier teilzunehmen.

Selina wandte den Blick vom Weltall ab und sah sich in ihrem Quartier um. Mit leisen Schritten ging sie in ihr Schlafzimmer und sah nach Yasmin. Das Baby schlief tief und fest in der Wiege. Selinas Blick blieb an der hölzernen Wiege hängen. Unweigerlich wurde sie dadurch an die Auseinandersetzung mit Robbie erinnert. Das Ganze hatte sie mehr verletzt und aufgewühlt als sie jemals zugeben würde. Im Moment blieb ihr nur eine Wahl: Sie musste sich von Orlando distanzieren. Mindestens so lange bis die Hochzeit vollzogen war. Auch die Wiege passte hier nicht mehr herein. Höchstwahrscheinlich würde Orlando bald eine eigene Familie gründen und dann würde er die Wiege brauchen. Für Yasmin war sie eh bald zu klein. Allgemein war das Schlafzimmer für Baby und Mutter zu klein. Die Kleine benötigte ihr eigenes Zimmer. Sie musste jetzt bald lernen alleine zu schlafen. Selina schickte eine Nachricht an den Quartiermeister mit der Bitte um Vorschläge wie man das Quartier kindgerecht umbauen könnte. Selina sah ein letztes Mal auf die Wiege. Sie musste die Wiege so schnell wie möglich los werden, auch wenn sie noch nicht wirklich fertiggestellt war. Vielleicht war es auch ganz gut, daß der Name noch nicht eingraviert war, so konnte die Wiege auch weiterbenutzt werden. Selina entschloß sich, auf der Station nach einem neuen Kinderbettchen Ausschau zu halten.

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Beim Abflug der Community von DS5 hatte O’Tra die Aufgabe gehabt, eventuell auftretende Probleme mit den Sensoren zu eliminieren. Da es bisher keine Unregelmäßigkeiten aufgetreten waren, konnte der Bolianer nun beruhigt Feierabend machen. Freudig begab er sich in sein Quartier, denn heute war der große Tag – sein Braten hatte lange genug gelagert und konnte nun endlich zubereitet und verzehrt werden. O’Tra wollte gerade den Behälter mit dem Fleisch aus dem Schrank holen, als er sich eines vor lauter Vorfreude völlig außer acht gelassenen Problems bewusst wurde: In seinem Quartieren gab es keinen Herd!

„Computer – wo befindet sich eine für mich zugängliche Einrichtung zum Garen von Speisen?“ „Deck 9, Casino“, antwortete dieser einsilbig. O’Tra dachte nach - sollte er den Braten dort zubreiten? Der Bolianer schüttelte heftig den Kopf. „Nein, nein, das geht nicht“, sagte er zu sich selbst. Zu groß war die Gefahr, dass die dort anwesenden Personen etwas von der Delikatesse abhaben wollten. Zum Glück hatte der Chief als Angehöriger des technischen Personals Zugang zu den großen Industriereplikatoren auf dem Schiff. Sogleich machte sich O’Tra auf den Weg zum Tertiärmaschinendeck.

Nachdem er den Replikator dort aktiviert hatte, replizierte sich der Chief den gewünschten Herd mit Backröhre. Die beiden anwesenden Techniker verfolgten das Treiben des Bolianers neugierig, trauten sich aber nicht nachzufragen. Der Herd war zum Tragen natürlich viel zu schwer, also initiierte O'Tra einen Ort-zu-Ort Transport und beamte den Herd und sich selbst in sein Quartier.

Nachdem er die Energieversorgung für das Gerät sichergestellt hatte, replizierte er zunächst eine große Auflaufform und einige andere Gerätschaften, die er für die Zubereitung benötigte, dann bolianische Zwiebeln und anders Gemüse. Die nächsten eineinhalb Stunden verbrachte er damit, den Braten mit original bolianischen Gewürzen zu würzen, Gemüsse zu schneiden und alles in die Auflaufform zu packen. O’Tra war stolz auf sich, dass er die Aktion ohne größere Schnittwunden überstand. Voller Vorfreude schob er den Braten in die Röhre. Jetzt galt es zwei Stunden zu warten…

Das Warten machte den Chief nachdenklich. Er musste an die letzte Geburtstagsfeier auf der ‚von Behring’ denken. Der Skipper war damals 50 Jahre alt geworden und O’Tra hatte seinerzeit auch einen bolianischen Braten zubereitet. Es hatte damals allen geschmeckt. Na gut, fast allen. Ver’al, die vulkanische Sicherheitschefin war Vegetarierin und zog es vor ihren Prinzipien treu zu bleiben. O’Tra musste lächeln, als er daran dachte, wie sich Lt. Tjaden und Lt. Pedrow um das letzte Stück Fleisch gestritten hatten. Dann seufzte der Chief – er vermisste seine Freunde. Wie hatte es nur soweit kommen können? ...

Mit voranschreitender Zeit verdrängte glücklicherweise der Duft des brutzelnden Fleisches diese Gedanken und dann kam der große Moment: Der Braten war fertig! Mit den glänzenden Augen eines Kindes schnitt sich O’Tra ein großes Stück ab und platzierte es zusammen mit dem Gemüse und viel Soße auf seinem Teller. Schnell replizierte er sich noch ein bolianisches Tonic-Water und setzte sich an den Tisch. Genüsslich schob sich O’Tra den ersten Brocken Fleisch in den Mund, schloss die Augen und begann zu kauen.

Doch schon kurze Zeit später spukte er ihn angewidert wieder aus. So etwas Ekliges hatte er ja noch nie gegessen. Irgendetwas war schief gelaufen. In Gedanken ging O’Tra die Zubereitung wieder und wieder durch. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Er hatte das Salz ganz am Anfang vergessen, der Braten war somit ungenießbar. Traurig entsorgte O’Tra die Delikatesse, auf die er sich so lange gefreut hatte…

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Die Community hatte den Testflug ohne größere Beanstandungen bestanden.

So konnte sich der Chefingenieur wieder um die kleineren Dinge des Lebens kümmern.

Als erstes auf seinem Plan stand das Büro, um das ihn L. Esteban gebeten hat.

Glücklicherweise standen auf dem Schiff jede Menge Quartiere frei, die man leicht als Büro verwenden kann.

Am besten für seine Tätigkeit geeignet währe natürlich eins, das in der nähe des Captains liegt.

Da man aber auf der Brücke schlecht ein neues Büro einrichten kann musste sich Esteban damit begnügen eins in der nähe des Zugangs auf Deck 02 zu haben. Damit war er leider auch in Reichweite des Maschinenraums, aber man kann ja nicht alles haben.

Zuerst wurden die meisten Möbel die in dem kleinen Quartier standen per Transporter entfernt. Das einzige das jetzt noch in dem Raum stand waren 2 Sessel samt kleinem Tisch und natürlich dem Replikator. Was noch fehlt war ein Schreibtisch inklusive Stuhl, Computerterminal, Desktopterminal und ein kleiner Schrank zur Aufbewahrung.

Um dieses Equipment zu besorgen bediente er sich des großen Industriereplikators in Frachtraum 2.

Als er jenen aktivierte bemerkte Mark das der Replikator auf der Tertiärsektion ebenfalls aktiv war.

Autorisiert von Chief O´Tra.

Mark nahm sich vor den Chief mal danach zu fragen, denn soweit er wusste standen heute keine größeren Replikationen auf dem Plan.

Nachdem die Möbel für das neue Büro repliziert waren beamte er sie gleich per Frachttransporter in das alte Quartier auf Deck 02, Sektion 03A.

Nun konnte er sich um die Strom- und Datenversorgung kümmern. Die große Computerkonsole war ohne weiteres an den im Quartier vorhandenen EPS-Zugang anschließbar.

Zum Schluss testete er noch beide Konsolen auf ihre Betriebsamkeit, die auch einwandfrei funktionierten.

Bevor er sich ins Casino begab schickte er Lt. Esteban noch eine Nachricht um ihn von seinem neuen Büro in Kenntnis zu setzen.

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Selina stand in ihrem Quartier und beobachtete das emsige Treiben einiger Crewmen. Der Quartiermeister hatte für den Umbau des Quartiers exzellente Vorschläge und Pläne abgeliefert und nun waren er und seine Mitarbeiter dabei, diese auch umzusetzen. Selinas Blick fiel auf die Wiege die einer Ecke des Quartieres stand. Sie hatte sämtliche Sachen von Yasmin herausgenommen und die Wiege auch gesäubert. Die Wiege war bereit an ihren Erschaffer zurückgebracht zu werden.

Die Community hatte den Testflug beendet und dockte wieder an Deep Space 5 an. Selina nutzte die Chance und sah sich auf der Station nach geeigneten Kindermöbeln um. Nach einer Weile fand sie auch das richtige Geschäft dafür. Sie ließ sich ausführlich beraten bevor sie sich für ein Bettchen entschied. Der Service des Ladens sicherte die sofortige Lieferung auf die Community zu und so konnte sich Selina um die Organisierung der Trauerfeier kümmern. Sie besprach mit Tassadar das Büffet und das Ambiente. Sie ließ Kondolenzbücher aufstellen, wo jeder sich eintragen konnte. Diese Bücher sollten dann an die Angehörigen geschickt werden.

Selina begab sich zurück in ihr Quartier um eine kleine Rede vorzubereiten. Die Arbeiten im Quartier waren fast abgeschlossen, allerdings störten sie Selina in ihrer Konzentration. Sie entschied sich daher in ihrem Büro eine Rede zu verfassen. Bei der Gelegenheit schnappte sie sich die Wiege und stellte sie vor Orlandos Quartier mit einem Zettel ab:

Vielen Dank für die Wiege.

Leider ist Yasmin schon enorm gewachsen und die Wiege wird nun leider zu klein für sie. Ich denke, Sie werden die Wiege in naher Zukunft selbst gebrauchen können.

Beste Glückwünsche,

Selina Kyle

Selina verfasste in ihrem Büro die Rede zu Ende und versandte an jedes Crewmitglied eine Einladung zur Trauerfeier die am morgigen Tage stattfinden sollte.

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Nach dem Gespräch mit Captain Stewart ging Lt. Bishop sofort an die Arbeit und ließ Ensign Tenland von seinem Quartier aus in die Arrestzelle beamen. Dann setzte er Ensign Winter wieder im Arrestbereich ein, es war eine Chance ihr Pflichtversäumnis wieder gut zu machen. Leider musste Lt. Bishop einen Eintrag in ihrer, bis jetzt tadellosen, Dienstakte machen. Doch nun kam seine schlimmste Aufgabe, er musste Dr. Gemini mitteilen das Tenland auf Befehl des Captains wieder in der Arrestzelle verweilte und sie ihn jeden Tag untersuchen sollte.

Also ging Lucas zur Krankenstation und zum ersten Mal traf er Maya auch an. Sie war gerade damit beschäftigt einem Crewman ein Schmerzmittel zu injizieren. Lt. Bishop begrüßte sie formell und sie gingen beide in ihr Sprechzimmer. Lucas erklärte trocken die Situation und wartete ab. Dann kam Mayas Protest und er nahm ihn zur Kenntnis, doch dann zitierte er Sicherheitsbestimmungen und den Befehl des Captains. Maya konterte mit dem hippokratischen Eid. Nun reicht es Lt. Bishop er brüllte es wäre die Entscheidung des Captains und sie sollte doch mit ihm diskutieren. Dann verließ Lucas augenblicklich die Krankenstation und ging erst mal ins Casino um etwas zu essen.

Im Casino angekommen ging Lt. Bishop zum Replikator und ließ sich einen Teller Kartoffel-Lauch-Gratin und ein Glas Pflaumensaft replizieren. Er entnahm die beiden Sachen dem Nahrungsautomaten und suchte sich einen Platz. Lt. Müller sah Lucas und winkte ihn zu sich. Neben Lt. Müller saß Ensign Frost und dieser fragte „Guten Appetit, Sir und möchten sie bei uns sitzen?“ „JA gerne“ antwortete Lt. Bishop und nahm Platz. „Ganz schöner Mist die Geschichte mit Deborah oder?“ meinte Lt. Müller und nahm einen Schluck von seinem Tonic Water. „Ja, ich musste leider einen Eintrag machen“ entgegnete Lucas und schob sich ein Gabel mit Gratin in den Mund. Die drei Sicherheitsoffiziere sprachen noch über Tenland und die Situation mit ihm, bis Lt. Bishop sein Mahl beendet hatte. Als plötzlich ein neuer Sicherheitsoffizier auf die drei Männer zukam. „Mein Name ist Shan Nishigawa - Darf ich mich zu ihnen setzen?“ meinte er freundlich. „Klar Shan“ meinte Ensign Frost und rutschte noch ein Stück. Doch Ensign Nishgawa zögerte und schaute Lt. Bishop an. „Gut Junge setzen sie sich, ach übrigens Mr. Nishigawa ist der Ersatz für Ensign Fly“ teilte er den Anwesenden mit. Doch gleich würde Lt. Bishop seine Entscheidung bereuen, denn nachdem Ensign Nishgawa seine Sushi-Häppchen gegessen hatte fing er an Witze zu erzählen.

„Wie verbiegt man ein Hologramm?“ fragte Shan die drei Männer.

„Keine Ahnung“ erwiderten Lt. Müller und Ensign Frost.

Lt. Bishop nickte nur.

„Na mit einem Prisma“ antwortete Shan.

Ensign Frost musste laut loslachen, doch von Müller und Bishop kam keine Reaktion.

>> Schweres Publikum << dachte sich Shan und ließ einen weiteren Witz los.

„Was sagt ein Doktor zum Hologramm?“ fragte Shan erneut in die Runde. Es kam keine Reaktion.

„Na wie projizieren sie sich heute“ war die Antwort und Shan lachte los und klopfte Lt. Bishop auf die Schulter.

Lucas wäre beinahe explodiert, er hasste solche Leute. Doch aus reiner Höflichkeit stand er nur auf, verabschiedete sich und verließ das Casino um wieder an die Arbeit zu gehen.

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Sunal beendete seine Arbeit kurz nach der Rückkehr zu Deep Space Five. Er sah nun keinen Grund mehr länger auf der Community zu verweilen und machte sich daher daran zu gehen.

"Ich nehme nicht an dass ich Sie zu einem längeren Aufenthalt überreden kann?"

"Wenn dieses Schiff sich primär der Forschung widmen würde könnte ich mich vielleicht noch umstimmen lassen. Aber es handelt sich um ein Kriegsschiff das vor Kurzem auf tragische Weise zwei Captains verloren hat. Ich denke auch nicht dass es angebracht wäre Skulpturen von den Toten anzufertigen, es sei denn die Mannschaft wollte es so."

"Vorerst reicht auch die Trauerfeier", meinte Vinara, die gerade die Einladung bekommen hatte.

"Dann werde ich jetzt besser gehen. Leben Sie lang und in..."

"Werden Sie sich weiter mit Ste... ich meine Ms. Doran treffen?"

"Die Wahrscheinlichkeit ist groß. Ich bin zuversichtlich auch Sie werden bald einen geeigneten Partner finden."

Vinara bestand darauf ihn persönlich zur Luftschleuse zu begleiten. Gewiss, sie kannte den jungen Vulkanier erst seit Kurzem, aber der Gedanke dass er womöglich eine Frau heiraten würde die ihr selbst vergleichsweise nahe stand beunruhigte sie trotzdem, auch wenn sie zugeben musste dass diese viel besser zu ihm passen würde.

"Also... leben Sie lang und in Frieden, Commander."

"Sie auch, Sunal."

Der tratschende Crewman hatte die letzten Augenblicke der Verabschiedung mitbekommen. War da wohl doch nichts weiter im Busch mit den Beiden? Überhaupt schien die Gerüchteküche diese Tage nur schwer in die Gänge zu kommen, was zum einen darin lag dass Miauz sich während des Testflugs auf DS-5 aufgehalten hatte und zum anderen dass es Vielen pietätslos erschien ausgerechnet in dieser Zeit der Trauer dem gewohnten Treiben nachzugehen. - Nun, das Plappermaul würde den morgigen Tag ehren wie es den beiden Toten gebührte, doch in spätestens zwei Wochen würde die Schonzeit wieder vorbei sein.

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"Du hast ... WAS?"

Orlando stand vor dem Spiegel in seinem Quartier und zog gerade seine gute Uniform zurecht. Er starrte das Spiegelbild seiner Verlobten an, die hinter ihm stand. "Das ist nicht Dein Ernst!"

Mit niedergeschlagenem Blick wiederholte Robbie, was sie gesagt hatte. Aber Orlando hatte sie schon beim ersten Mal verstanden - glauben konnte er es dennoch nicht. "Warum hast Du das gemacht? Commander Kyle hat Dir doch nichts getan, und war ich nicht ehrlich zu Dir? Ich dachte, es wäre klar, dass zwischen ihr und mir nichts ist, was Dir irgendwie Sorge bereiten müsste."

"Es tut mir leid, Orlando. Ich war plötzlich so ... ich hatte plötzlich den Drang, ihr zu zeigen, dass ..." Robbie verstummte und zuckte hilflos mit den Schultern. Sie konnte ja selbst nicht begreifen, geschweige denn in Worte fassen, was sie getan hatte und warum. "Aber ich habe mich gleich bei Ihr entschuldigt! Ich weiß, es war dumm von mir, aber es ist geschehen und ich kann es nicht mehr ändern. Verzeih mir bitte."

Orlando drehte sich zu seiner Verlobten um. Sie stand so verloren dort ... er legte einen Arm um sie und versuchte sie zu beruhigen. "Du hast Recht, es ist geschehen. Ich werde mit Selina darüber reden müssen. Ich werde das schon wieder aus der Welt schaffen. In Ordnung? Aber versprich mir bitte ... mach so was nie wieder!"

Überrascht nahm Robbie zur Kenntnis, dass das große Gewitter, das sie erwartet und wohl auch verdient hatte, ausblieb. Sie umarmte Orlando und versprach ihm leise was er hören wollte.

In diesem Moment ging der Türsummer. Orlando sah auf den Chronometer. Noch 15 Minuten bis zur Trauerfeier. Vielleicht wollte ihn ja jemand abholen, um gemeinsam zum Casino zu gehen.

"Herein!", rief er und die Tür gab den Blick auf einen Crewman frei, der ihm nicht weiter bekannt war. "Ja bitte, Crewman? Was gibt es?"

Der Crewman deutete auf etwas neben sich auf dem Boden. "Lieutenant, ich kam gerade hier vorbei und sah diese Wiege hier stehen. Ich dachte, sie sollten sie vielleicht hereinnehmen." Orlando eilte zur Tür und ... da stand sie. Die Wiege, die er mühsam, sozusagen im Schweiße seines Angesichtes und unter Blutverlust für Selina Kyles Tochter gebaut hatte. Leicht verwirrt bedankte sich Orlando bei dem Crewman und trug die Wiege in sein Quartier. Robbie betrachtete das ganze gleichzeitig interessiert und beunruhigt.

Orlando stellte die Wiege ab. In ihr lag ein Zettel, den er sogleich las.

Vielen Dank für die Wiege.

Leider ist Yasmin schon enorm gewachsen und die Wiege wird nun leider zu klein für sie. Ich denke, Sie werden die Wiege in naher Zukunft selbst gebrauchen können.

Beste Glückwünsche,

Selina Kyle

Im ersten Moment freute sich Orlando über die Glückwünsche. Im nächsten bekam er das Gefühl, dass dieser Zettel samt der Rückgabe der Wiege etwas ganz anderes bedeutete. Selina gab ihm die Wiege zurück, mit der Begründung, sie würde zu klein für Yasmin. Sicher wurde sie das irgendwann. Vielleicht auch bald. Aber doch jetzt noch nicht! Sie gab ihm ein persönliches Geschenk zurück, weil sie es nicht mehr haben wollte. Der knappe Wortlaut der Nachricht unterstützte seine Ahnung. Sie wollte die Wiege nicht mehr, weil sie von ihm war. Sie wollte ihn nicht mehr.

Traurig und auch wütend zu gleich wandte er sich zu Robbie. "Ich fürchte, Du hast mit Deiner kleinen Eskapade erheblich mehr Schaden angerichtet, als ich gedacht habe." Je mehr er darüber nachdachte, umso wütender wurde er auf seine Verlobte. Sie entkam dem Gewitter aber auch diesmal, denn in dem Moment, in dem Orlando tief Luft holte um es loszulassen, ging abermals der Türsummer. Es waren einige seiner Kollegen vom Steuer, diesmal wirklich, um ihn abzuholen und mit ihm zur Trauerfeier zu gehen. Orlando stand auf und ging zu Robbie. "Es ist gut möglich, dass Du mir durch Deine Dummheit eine Freundschaft ruiniert hast, die mir sehr, sehr wichtig ist. Wir reden noch darüber", zischte er.  Dann verließ er den Raum.

Zurück blieb Robbie. Wenn Orlando recht hatte und die Zeichen tatsächlich bedeuteten, dass Selina Kyle sich von ihm distanzierte ... wie sollte sie das je wieder gut machen? Sie hatte ihn noch nie so wütend gesehen. Sie hatte gar nicht gedacht, dass er überhaupt so wütend werden konnte! Aber er war es. Sie hatte ihn offensichtlich tief verletzt ... eine Fähigkeit, von der sie bisher auch noch nichts gewusst hatte, aber in kürzester Zeit erfolgreich bei zwei Leuten angewendet hatte.

Eine Weile saß sie dort und weinte still vor sich hin. Sie wollte Orlando nicht verlieren. Wenn er diese Sache nicht klären konnte ... dann musste sie es tun. Sie musste für ihre Fehler einstehen und alles tun, um es wieder gutzumachen. Sie war fest entschlossen, noch einmal mit Commander Kyle zu reden und alles wieder gerade zu rücken. Aber jetzt blieb ihr erst mal nur abzuwarten, was passieren würde.  

Orlando stand währenddessen im Kreise seiner Kollegen im Casino und lauschte Selinas Rede. Die Stimmung war sehr feierlich und traurig, als die Crew von zwei Captains gleichzeitig Abschied nahm. Aber Orlando hatte Schwierigkeiten sich auf die Ehrerbietung für seine ehemaligen Vorgesetzten zu konzentrieren. Sein Blick lag auf Selina und das Gefühl, sie verloren zu haben, machte ihn trauriger als jeden anderen Anwesenden bei dieser Feierlichkeit.

Wie hatte Robbie so etwas tun können?

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Computerlogbuch der Community, Captain Stewart. Sternzeit 56210,8

Angedockt an die Raumstation DEEP SPACE FIVE hat die gesamte Mannschaft frei bekommen.

Die Trauerfeier zu Ehren der verstorbenen Captains wird gleich von Commander Kyle gehalten.

Der Captain saß angespannt auf seinem Stuhl. Um nicht unsicher zu wirken, war er mit Selina zusammen in den Saal gegangen und hatte sich neben sie gesetzt.

Als der Raum immer voller wurde und der Captain in traurige – aber auch neutrale Gesichter schaute, konnte er schnell die Leute herausfiltern, die noch zur ursprünglichen Crew von Captain Enders gehörten.

Er hoffte, der Crew auch wieder ein solches Gefühl der Verbundenheit geben zu können.

Zum angegebenen Zeitpunkt waren alle Crewmember und auch Offiziere von DS5 im Saal versammelt und Selina erhob sich.

Sie ging zu einem Rednerpult und begann eine ergreifende und würdevolle Rede.

Sie hatte sich voll unter Kontrolle – ihre Stimme klang fest und gefasst.

Zuerst hörte Stewart nur zu, relativ neutral. Dann erwähnte der Commander die Risiken an Bord eines Schiffes, das Pflichtbewusstsein, die Erfüllung, die einem der Dienst geben könnte…. Den Schmerz des Verlustes.

An diesem Punkt schossen Bilder der Vergangenheit in Andrew´s Bewusstsein.

Er sah sich an der Ops sitzen, hörte das Alarmgeräusch, als sich die Jem´Hadar Schiffe näherten.

Explosionen.

Er versuchte sich auf Selina´s Worte zu konzentrieren.

Er sah seine Frau.

Sie wurde von einer explodierenden Konsole in die Mitte des Raumes geworfen.

Sie brannte, schrie. Schrie vor Schmerzen. Rief nach ihm.

Andrew kniff die Augen zu. Die Bilder wirkten so real – dabei hatte er seine Frau gar nicht sterben sehen. Sie arbeite in einem anderen Teil der Station.

Erneut flackerten Bilder durch seinen Geist.

Während draußen die Andorianer die Jem´Hadar bekämpften rannte Stewart durch die Gänge der Station – überall Feuer und verkohlte Leichen.

Als er die Tür zu ihrem Quartier öffnete, sah er das Loch in der Wand.

Seine Tochter, Natasha, von Teilen der Wand erschlagen. Ihr kleiner, junger, unschuldiger Körper lang zerbrochen und zerquetscht unter einem Titanträger.

Wo war Angela?

Sie musste hier sein….

Das Notfallkraftfeld musste sich zu spät oder zu langsam aufgebaut haben….

NEEEEEIN!

Andrew starrte Selina an, die ruhig und gefasst mit ihrer Rede fortfuhr. Niemand  bemerkte seine Qualen, alle schauten zu Commander Kyle.

Er versuchte erneut, sich auf ihre Stimme zu konzentrieren.

Er sah sich während der improvisierten Trauerfeier an Bord des andorianischen Kampfcruisers.

Alle Särge waren geschlossen – der Gestank der verbrannten Leichen durchdrang trotzdem die Luft.

Er sah sich, wie er bei seiner Frau saß und seine tote Tochter im Arm hielt.

Ihr wunderschönes Gesicht, ihre wunderschönen Haare – verschmolzen zu einer schwarzen Grimasse….

Hass! Trauer! Schmerz! Einsamkeit! Hass! Trauer! Angela?

Eine Träne rann aus seinem rechten Auge – er war wieder in der Wirklichkeit.

Selina hatte ihre Rede beendet und saß mit starrem Blick wieder neben ihm.

Die meisten Leute bedienten sich bereits am Buffet und redeten in kleinen Gruppen.

Andrew wischte die Träne so unauffällig wie möglich weg. Atmete tief ein und aus.

Unter dem Tisch griff er nach Selina´s Hand und drückte sie einmal fest und gleichzeitig herzlich.

„Danke, Selina.“

Mit diesen Worten erhob er sich und ging in sein Quartier.

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O’Tra war nicht bei der Trauerfeier für die beiden verstorbenen Sternenflotten-Captains gewesen. Was sollte er auch dort, schließlich hatte er die Beiden nicht weiter gekannt. Während der Feier hatte nur eine Minimalbesatzung Dienst, damit möglichst viele der Crew Abschied von Cpt. Gonzales. und Cpt. Enders nehmen konnten. Nach Rücksprache mit Lt. Lefler hatte der Chief den Dienst im Maschinenraum übernommen. Viel zu tun gab es nicht, da die meisten Systeme offline waren. Nun hatte er Dienstschluss und um der traurigen Stimmung an Bord aus dem Weg zu gehen, begab sich O’Tra auf Deep Space 5.

Anscheinend hatte dort ein klingonisches Schiff angedockt, denn es befanden sich erstaunlich viele Mitglieder dieser Spezies auf der Raumstation. Interessiert stellte sich O’Tra hinter eine Brüstung und schaute von erhöhter Position dem Treiben auf dem Promenadendeck von DS5 zu. Der Boianer beobachtete gerade, wie sich zwei Klingonen, die anscheinend zuviel Blutwein intus hatten, mit drei Nausicanern anlegten, als sich eine Person neben ihn an die Brüstung stellte.

„Hallo O’Tra“, grüßte ihn eine bekannte Stimme. „Hallo Mike!“ antwortete der Chief ohne seinen Blick von den Klingonen zu nehmen. „Du scheinst nicht sonderlich überrascht zu sein, mich hier zu treffen.“ „Ich habe mit Besuch gerechnet“, antwortete der Bolianer. „Es freut mich aber, dass Du es bist, der die ‚Fundsache’ abholt. Wir haben uns lange nicht gesehen.“ „Bist Du sicher, dass Du etwas gefunden hast?“ fragte Mike und grinste. O’Tra verstand, Mike war also bereits in seinem Quartier gewesen und hatte sich den Sender zurückgeholt.

Der Zusammenstoß zwischen den Klingonen und den Nausicanern auf dem Promenadendeck war inzwischen in eine Schlägerei ausgeartet. Die Beteiligten lieferten eine gute Show, wenn dabei auch einiges zu Bruch ging. Mike Hooge wurde ernst. „Ich habe gehört, was mit der ‚von Behring’ geschehen ist. Tut mir leid, dass es so gekommen ist.“ „Ja, mir auch“, antwortete der Chief leise. Er wusste, dass Mikes Bedauern ehrlich gemeint war, dennoch wollte er nicht weiter über das Thema sprechen. „Wie geht es Elisa?“, fragte O’Tra daher. „Soweit ich weiß gut. Wir sind seit letztem Jahr geschieden. Der Job, keine Zeit mehr füreinander, Du verstehst?“ antwortete Mike traurig. „Ja, verstehe“, nickte der Chief.

Schweigend standen der Mensch und der Bolianer eine Zeit lang nebeneinander und beobachteten die Schlägerei unten auf der Promenade. Inzwischen versuchten Sternenflottenangehörige die beiden streitenden Parteien auseinander zu bringen. Dies gelang ihnen auch, jedoch waren die Nausicaner und die Klingonen über die Einmischung so erzürnt, dass sie sich nun gemeinsam die Sternenflottenoffiziere, überwiegend Menschen, vornahmen.

„O’Tra, lass uns mal Klartext reden“, brach Mike das Schweigen. „Wie Du ja gemerkt hast, versuchen wir Informationen über eine Person auf der Community zu sammeln.“ Der Chief war überrascht, dass Mike das Thema nun so direkt ansprach. „Die Person, der unsere Aufmerksamkeit gilt, schirmt sich jedoch relativ gut gegen unsere Abhörversuche ab. Wir haben außer ein paar dienstlichen Gesprächen nichts aufzeichnen können.“ O’Tra wurde die Sache nun langsam unheimlich. Ein gesprächiger Geheimagent, das konnte nichts Gutes bedeuten. „Warum erzählst Du mir das alles?“ fragte er daher. „Man hat beschlossen, dass Leute mit entsprechenden technischen Kenntnissen vor Ort gebraucht werden, um flexibel reagieren zu können und die Abhöreinrichtungen gegebenenfalls anzupassen.“ Nun wusste O’Tra wohin der Hase lief. Er sollte angeworben werden. „Und dabei dachtet Ihr an mich?“ fragte er überrascht. „Warum sollte ich so etwas tun? Ich weiß ja nicht mal wer warum bespitzelt wird. Für wen arbeitest Du eigentlich?“ Mike lächelte. „Alles zu seiner Zeit. Man wird Dich kontaktieren.“ Dann verschwand das Lächeln und er fügte ernst hinzu: „Ob Du für uns arbeiten willst oder nicht, wird dabei niemanden interessieren. Glaub mir, man wird überzeugende Argumente finden. Das ist immer so. Es tut mir leid, dass Du da mit hineingezogen wirst und ich versichere Dir, dass ich mit der Entscheidung nichts zu tun habe. - Ich bin nur der Bote.“

Wieder schwiegen beide. Unten auf dem Promenadendeck hatte der Sicherheitsdienst inzwischen Verstärkung bekommen und beendete mit gezielten Betäubungsschüssen aus Phasern die Schlägerei.

„Ich muss nun gehen. Es war schön, dass wir uns mal wieder getroffen haben. Pass auf Dich auf O’Tra.“ Die ganze Zeit hatten die beiden nebeneinander gestanden, nun drehte sich O’Tra zu seinem Freund und nickte ihm zu. „Mach's gut Mike. Vielleicht können wir uns ja irgendwann mal wieder unter normalen Umständen treffen.“ „Ja, vielleicht.“ antwortete Mike nachdenklich und ging davon…

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Selina starrte noch immer auf ihre Hand, die Cpt. Stewart soeben noch gedrückt hatte. Sie war ein wenig verwirrt. Sicher, ihre Rede wirkte wohl recht emotional auf Einige aber das der Captain sich so ergriffen davon fühlte, verwirrte sie doch ein wenig. Aber vielleicht sprach dies einfach nur für seine Menschlichkeit?

Immer wieder ruhten Orlandos Blicke auf Selina aber sie ignorierte ihn vollkommen. Sie hatte sich entschieden, auch wenn es ihr sehr schwer gefallen war und er musste es akzeptieren.

Selina ging zum Buffet und sah sich die köstlichen Speisen an, doch leider verspürte sie keinerlei Hunger. Irgendwie war ihr sogar leicht übel. Kurz sprach sie noch mit Salome Jarkarnis über die Trauerfeier und über all das was sich so schnell geändert hatte. Salome erzählte von ihrer älteren Schwester, die bereits ihr 9. Kind erwartete und völlig aus dem Häuschen darüber war. Selina legte vorsichtig ihre rechte Hand auf ihren Bauch. Sie wusste, daß es bei ihr nur bei diesem einen Kind bleiben würde.

Kurze Zeit später verließ auch Selina die Trauerfeier und kehrte in ihr neu gestaltetes Quartier zurück. Das Wohnzimmer und das Schlafzimmer waren jetzt kleiner aber dafür hatte Yasmin jetzt ihr eigenes Zimmer. Die Leute des Quartiermeisters hatten ganze Arbeit geleistet. Das Zimmer des Kindes war auch schon komplett eingerichtet: das neue Bettchen, Wickeltisch, eine Komode und viel Spielzeug waren darin zu finden. Selbst ein Fenster war miteingeplant worden. Selina war glücklich. Yasmin schlief tief und fest in ihrem neuen Bettchen. Zärtlich streichelte Selina dem Baby über die Wange bevor sie sich ein langes heißes Bad gönnte.

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Nach seiner Rückkehr an Bord der Community hatte O'Tra zunächst einen Blick in seinen Schrank geworfen. Der Sender war tatsächlich verschwunden. Dann machte er sich auf den Weg zum Büro des Chefingenieurs. Lt. Lefler hatte den Chief in sein Büro bestellt. Der Bolianer war gespannt, was sein Vorgesetzter nun schon wieder von ihm wollte.

Die Trauerfeier war Gott sei dank vorüber. Zwei Captains in so kurzer Zeit zu verlieren war selbst für die beste Crew zuviel. Deshalb hatte Lefler den Dienst im Maschinenraum auf eine Notcrew beschränkt und sich selbst in sein Büro zurückgezogen um liegengebliebenen Papierkram zu bearbeiten. Doch zuerst wollte er sich noch mit O´Tra über den Replikator unterhalten.

Als O'Tra das Büro des Chefingenieurs erreichte, läutete er und betrat nach Aufforderung den Raum. "Sie wollten mich sprechen, Sir?" fragte er seinen Vorgesetzten.

Mark sah den hereinkommenden Bolianer an und deutete ihm Platz zu nehmen.

"Ja Chief! Es geht um den Industriereplikator in der Tertiärsektion!"

Der Chief setzte sich. Er ahnte worauf Lefler hinaus wollte, beschloss jedoch erst mal den Ahnungslosen zu spielen, schließlich war der Gebrauch des Replikators nur für dienstliche Zwecke vorgesehen. "Was ist damit? Muss er wieder repariert werden? Ich denke McNeill hat ihn letzte Woche erst generalüberholt."

Lefler grinste den Chief zuerst frech an, stand dann auf um sich eine Tasse Kaffee zu holen.

"Der Replikator funktioniert einwandfrei. Ich wusste nur nicht das wir vorgestern was zu replizieren hatten."

Nun hieß es also Farbe bekennen. Wie sollte er das Lefler nur erklären? "Ach so, Sie meinen das technische Gerät, das ich repliziert habe? Nun, es lag eine kurzfristige Anfrage eines Crewmitgliedes vor, sein Quartier den kulturellen Gegebenheiten seiner Spezies entsprechend technisch auszustatten." erläuterte der Chief wahrheitsgemäß.

Lefler zog eine Augenbraue alá Solak hoch.

"Aha, und wieso steht davon nichts in den Logbüchern?"

"Es war schon nach Dienstschluss und da muss ich wohl vergessen haben es einzutragen." versuchte O'Tra sich zu rechtfertigen.

"Vergessen? Würden sie mir dann wenigstens verraten um welches Crewmitglied es sich da handelt?" Mark lehnte sich genüsslich zurück und wartete was O´Tra wohl als nächstes einfallen würde.

Diese Frage musste ja kommen…O'Tra seufzte: "Um mich, Sir!"

Marks grinsen wurde immer größer, so nach dem Motto 'Wusst ich´s doch'.

"Und wieso veranstalten sie deshalb so nen Zirkus?"

"Zirkus, Sir?" fragte O'Tra überrascht und überlegte, ob er Lefler mal sagen sollte, dass das breite Grinsen nicht zu seinen spitzen Ohren passte.

"Ihre Heimlichtuerei, dieses ganze drumrum Gerede."

"Eine direkte Antwort erschien mir angesichts der Vorschriften über den Einsatz von Industriereplikatoren", der Chief zögerte einen Moment bevor er weitersprach, "unlogisch."

"Unlogisch?" Marks grinsen wurde immer größer. "Wenn ihr Gründe der Wahrheit entsprechen brauchen sie sich auch keine Sorgen machen. Aber das nächste mal wüsste ich sowas gern im voraus!"

"Jawohl Sir!" antwortete O'Tra und atmete innerlich auf. Lefler schien die Sache locker zu sehen.

Lefler nickte dem Chief zu bevor er weitersprach, anscheinend hat er den armen Kerl ganz schön ins schwitzen gebracht.

"Gut wenn sonst nichts mehr ist...."

O'Tra erhob sich von seinem Stuhl. "Nein Sir, im Moment nicht."  

"Sie können wegtreten! Achja, was haben sie eigentlich repliziert?"

"Einen Herd!" antwortete O'Tra und ging zur Tür.

"Einen Herd?" fragte Mark noch nach aber der Chief war schon längst ausser Reichweite und hinterließ einen ziemlich verdutzen Chefingenieur.

[Vajont und Cappy sehen den Tatsachen ins Auge ]

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Orlando saß vor dem Terminal in seinem Quartier. Robbie war arbeiten und er war froh darum, sie gerade nicht sehen zu müssen. Er hatte keine Ahnung, wie er mit ihr umgehen sollte und musste dringend mit jemandem reden. Selina fiel da wohl aus ... aber es gab noch jemanden! Schnell verriet er dem Terminal mit wem er reden wollte und wartete dann darauf, dass sich am anderen Ende der Leitung etwas regte.

Ein nervtötendes Piepsen drang an Solaks Ohr. Seufzend legte er das Messer zur Seite und wischte sich seine Hände an der Schürze ab, die um seinen Hals hing. Wer störte denn so früh am Morgen? Er warf einen Blick auf den Chronometer in der Küche. Naja, ein klein wenig Zeit hatte er ja noch, bevor Sta'el und Niklan ihr Frühstück wollten. Er ging zum Kommunikationsterminal. "Solak hier."

Für einen Moment herrschte Stille. Dann erklang ein Räuspern. "Hallo Solak. Orlando hier."

Die rechte Augenbraue des Romulovulkaniers hob sich. Solak musterte das Bild des Freundes auf den Schirm. "Du?!" Dann fasste er sich wieder. "Warte, ich stell Dich eben durch in die Küche." Orlando verschwand und erschien kurz darauf auf einem kleineren Terminal wieder, das über der Arbeitsfläche hing. Solak nahm sein Messer wieder auf und schaltete den Herd an. "So, da bin ich wieder. Was gibt es?"

"Du scheinst ja nicht sehr begeistert zu sein...", dachte Orlando und war versucht, sein Problem beiseite zu schieben, ein wenig Smalltalk zu betreiben und die Verbindung schnell wieder zu beenden. Aber das würde ihn auch nicht weiterbringen. "Ich komme gleich zur Sache. Ich benötige den Rat des Counselors und eines ... Freundes. Hast Du einen Moment Zeit für mich?"

Solak hielt inne im Sash-savas-Schneiden. Nun legte er doch das Messer zur Seite. Und erinnerte sich im letzten Moment daran, den Herd wieder auszuschalten. "Natürlich. Was ist los?"

"Nun ... Verlobungen scheinen mir kein Glück zu bringen", begann Orlando und hätte sich direkt danach am liebsten mit der flachen Hand auf die Stirn geschlagen. Das war nicht unbedingt etwas, was man zu seinem Ex-Verlobten sagen sollte. Schnell fuhr er fort, um Solak nicht die Gelegenheit zu geben, darauf zu reagieren. "Ich habe mich mit Robbie verlobt, und dann...", folgte eine Kurzzusammenfassung der Dinge, die geschehen waren. "Und nun sitze ich hier, Commander Kyle geht mir aus dem Weg, meine Verlobte möchte ich im Moment gar nicht mehr sehen und ich habe keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll. Und ich weiß nicht, was ich falsch gemacht haben könnte. Ich war nur ehrlich und dachte, dass würde honoriert werden. Aber nein ... " 'Frauen ....', seufzte er innerlich, aber sprach es nicht aus.

Solak sah kurz, aber sehr intensiv auf seine Sash-savas-Früchte. Vielleicht würde es den Lachkrampf verhindern, der gerade in ihm aufstieg, wenn er sich auf diese Früchte konzentrierte... Nicht, daß er es geahnt hatte. Aber irgendwie hatte er es geahnt. "Zu erst einmal: Herzlichen Glückwunsch zu Eurer Verlobung! Robbie ist wirklich eine tolle Frau! Ich wünsche Dir ehrlich, daß diese Verlobung Dir mehr Glück bringt als die letzte." Kurz hielt er inne, um den Stich zu vertreiben, der sich bei diesen Worten durch sein Herz bohrte. "Doch zurück zu Deinem Problem. Warum möchtest Du Robbie im Moment nicht sehen?"

Orlando dachte über die Frage nach und war sich nicht sicher, ob er seine Gefühle in Worte fassen konnte. Aber er musste es versuchen. Über die Entfernung konnte Solak wohl kaum über eine Verschmelzung direkten Einblick in seine Gefühlswelt nehmen. "Ich verstehe nicht, warum sie das gemacht hat. Wie konnte sie so etwas tun? Sie hat mir eine Freundschaft genommen, die mir sehr wichtig war. Und das, obwohl ich ihr klar gemacht habe, dass es von dieser Seite keine Gefahr für sie gibt! Versteh mich nicht falsch. Ich habe nicht vor, mich von ihr zu trennen, aber ich kann ihr auch nicht einfach so vergeben und so tun, als wäre nichts geschehen."

Der Hobbykoch nickte. Dann sagte er in nachdenklichem Ton: "Warum kannst Du nicht nachvollziehen, daß Robbie Selina so angegangen ist? Erinnere Dich an Deine erste Zeit mit Sta'el." Solak wusste, daß dieser Vergleich nicht ganz passend war, denn schließlich hatte er Sta'el damals geheiratet und Orlando sitzengelassen. Doch vielleicht verstand der Freund ja, worauf er hinauswollte. "Robbie ist verletzt, sie hat Angst. Angst, Dich an Selina zu verlieren. Und seien wir mal realistisch - Robbie ist eine tolle Frau. Aber Selina ist... Nun...."

Orlando verarbeitete diese Worte nickend eine Weile. Der Vergleich mit Sta'el hinkte etwas, aber dennoch ... so hatte er das ganze noch nicht betrachtet. "Du könntest recht haben. Aber die Situation war doch die, daß ich ihr gerade kurz zuvor deutlich gemacht habe, dass es für mich nur sie gibt. Warum musste sie das so vor Selina ausbreiten? Sie hatte anscheinend das dringende Verlangen, über Selina in ihrem 'Sieg' über sie zu triumphieren, was doch überhaupt nicht ihre Art ist. Im kleinen hätte ich es wohl verstanden und es hätte auch nicht solchen Schaden angerichtet. Aber sie muß sehr weit gegangen sein und es würde mich nicht wundern, wenn sie Selina wirklich verletzt hat - aus welchem Grund auch immer. Warum?"

"Das 'Warum?' kann ich Dir auch nicht beantworten. Denn entgegen landläufiger Meinung können weder Vulkanier noch Councelor Gedankenlesen." Solak zwinkerte Orlando zu. "Doch weiß ich, wie es Sta'el damals ergangen ist. Du warst für ihn Konkurrenz. Auch, wenn er - im Gegensatz zu Robbie - über unsere telepathische Verbindung genau wusste, was ich ich für ihn und was ich für Dich empfunden habe. Trotzdem warst Du eine Bedrohung für unsere Ehe. Er musste - verzeih mir diese Metapher - sein Revier markieren. Zeigen, daß ich nun ihm gehöre und Du in diesem Revier nichts mehr verloren hast. Vielleicht ist es bei Robbie ähnlich. Ihr seid noch nicht lange zusammen, sie hat noch nicht den Beweis erhalten, daß Du zu ihr stehen wirst, egal, was geschieht."

Orlando musste plötzlich grinsen, als er sich an seine Turboliftbegegnung mit Sta'el erinnerte und ihm allein bei dem Gedanken daran alles weh tat. "Revier markieren ... das ist durchaus eine Metapher, die ich selbst schon für Robbies Verhalten in Betracht gezogen habe." Er sah dem Abbild seines Freundes auf dem Terminal in die Augen. "Danke. Deine Sichtweise könnte mir helfen, Robbie tatsächlich zu vergeben. Zu einfach werde ich es ihr nicht machen ... aber dank Dir sehe ich doch wieder ein Licht am Ende des Wurmlochs." Bei dem Bild fiel ihm ein, was ein bolianischer Kommilitone auf der Akademie mal gesagt hatte: 'Wenn Du ein Licht am Ende des Wurmloches siehst, ist es meistens ein Photonentorpedo...' . Aber was ein Bolianer sagt, muß ja nicht gerade zwangsläufig stimmen. "Bleibt noch das andere Problem. Was mache ich mit Selina?"

"Es geht nicht darum, ob Du Robbie vergeben kannst - sondern darum, ob Du ihre Ängste ernst nehmen kannst und ihr glaubhaft machen kannst, daß du nur sie willst." Solak stellte nun doch den Herd an und warf die Sash-savas-Früchte in einen Topf. "Und Selina? Da weiß ich auch keinen schnellen Rat. Ich denke aber, daß sie etwas bedrückt. Etwas im Bezug auf Cpt. Price und ihre Beziehung zu ihm. Sonst hätte sie Dir niemals diese Fragen gestellt. Sie ist wegen irgendetwas verunsichert. Und nun kommt auch noch der Ärger mit Robbie hinzu. Und die ungeklärte Situation zu Dir." Er biss sich auf die Lippe um nicht 'Ich hab Dir ja schon lange gesagt, daß Du in Selina verliebt bist' zu sagen. "Vielleicht brauchst Ihr tatsächlich ein wenig Abstand. Aber ich kann nachvollziehen, daß Du es nicht so einfach im Raum stehen lassen kannst. Schreib Ihr doch einen Brief."

"Das habe ich auch schon überlegt. Und was Robbie vergeben betrifft, das formuliere ich noch mal neu: Dadurch, dass Du mir Robbies Ängste begreiflich gemacht hast, kann ich ihr sicher leichter vergeben."

Orlando dachte einen Moment nach und fügte dann hinzu: "Dass Selina Probleme mit Cpt. Prize haben könnte, ist auch meine Vermutung. Und es tut mir so leid, dass ich ihr, wenn auch nur indirekt, noch mehr Sorgen aufgehalst habe. Ich werde ihr auf jeden Fall etwas schreiben."

Ein paar Jungs schnappen. Guter Vorschlag an sich, aber wenn er da an seine Kollegen vom Steuer dachte ... aber das war etwas, worüber er sich später Gedanken machen konnte. "Vielleicht tue ich das." Er lächelte Solak an und sah im Hintergrund, daß Niklan in die Küche spazierte. "Wie geht es Euch denn so? Wann kommt ihr zurück?"

Solak hob seinen Sohn hoch auf die Arbeitsplatte. Niklan wunk Onkel Orlando begeistert zu und schnappte sich dann ein Stück Sash-savas. Sein stolzer Vater strich ihm über den Kopf. "Uns geht es gut. Es ist ruhig hier. Bis auf die Tatsache, daß ich den Platz meines verstorbenen Großvaters in der Familienhierarchie eingenommen habe. Und daß Niklan versucht hat, sich mit einem wilden Sehlat anzufreunden. Wir werden morgen von Vulkan aufbrechen und müssten die Community dann innerhalb der nächsten Tage erreichen. Gibt es Neuigkeiten auf dem Schiff? Wie hält sich die Crew angesichts der Todesfälle und dem neuen Captain?"

"Da wir noch immer an Deep Space 5 angedockt sind, ist es sehr ruhig hier. Mit dem Captain hatte ich noch nicht allzuviel zu tun, wie vermutlich die meisten anderen der Crew auch. Aber er scheint ein fähiger und umgänglicher Mann zu sein." Freudig winkte er dem kleinen Niklan zurück und fragte sich, was zur Hölle ein Sehlat ist. Vielleicht eine Art vulkanisches Meerschweinchen? "Schön, dann seit ihr ja bald wieder da. Freut mich!"

Nun kam auch Sta'el in die Küche. Er hob eine Augenbraue, als er sah, daß das Frühstück noch nicht auf dem Tisch stand. Leise räusperte er sich. "Ich möchte Euch nicht stören. Guten Morgen, Lt. Talbot. Ich möchte nur kurz ein wenig Nahrung zu mir nehmen, bevor ich zur Abschlußveranstaltung meines Kongresses aufbreche." Er sah seinen Mann an. Solak grinste. "Entschuldige, Orlando. Die hausfraulischen Pflichten rufen mich. Wir sehen uns in einigen Tagen. Und denk dran: Such Dir eine Ablenkung!"

Orlando lachte. Solak als Hausmütterchen in Schürze war schon ein sehr unterhaltsamer Anblick. "Mach ich. Und ... vielen Dank. Du hast mir sehr geholfen! Wir sehen uns dann bald! Auf Wiedersehen!" Orlando unterbrach die Verbindung und schüttelte lächelnd den Kopf. Soweit zu den Ratschlägen. Aber jetzt galt es, sie in die Tat umzusetzen. Womit würde er beginnen?

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Orlando hatte kurz nach dem Gespräch mit Solak voller Tatendrang begonnen, Selina einen Brief zu schreiben. Aber jeder Versuch schien verdammt zu sein, entweder platt oder zu pathetisch zu wirken.

Nachdenklich lehnte er sich zurück und kaute auf dem Stift herum - er hatte sich entschieden, diesen Brief ganz klassisch auf Papier zu verfassen. Er versuchte sich zu erinnern, ob nicht einer der großen Dichter etwas zu solch einer Situation geschrieben hatte, das er verwenden konnte. Keats vielleicht, oder Shelley ... Wordsworth? Blake? Oder gar der große Lord Byron? Vielleicht fand sich in den Sonetten Shakespeares etwas? Er dachte eine ganze Weile darüber nach, aber es fiel ihm nichts passendes ein. Aber noch während er so dort saß und in Gedanken versunken war, begann sich eine geradezu wagemutige Idee in seinem Geiste zu formen.

Gespannt und aufgeregt ließ er sich darauf ein und begann zu schreiben.

Wenige Minuten später lehnte er sich wieder zurück. Auf dem Papier stand etwas und er versuchte sich vorzustellen, ob Selina es verstehen und wie sie darauf reagieren würde.

Wie zum Test ob das Geschriebene dem Versuch, ihm Stimme zu verleihen, standhalten würde, las er es sich laut vor und achtete genau auf Klang und Rhythmus:

         Kann junge Liebe Sünden nähren,

                   das zarte Antlitz so verzerr'n?

         Mit Angst uns Sorge sie beschweren,

                   der sonst Das Böse ist so fern?

         Sie ist gebeugt nun in ihr'm Gram,

                   ohn' Absicht waren ihre Taten,

         erfüllt ist sie von tiefster Scham,

                   sie fühlt es: sie hat Ihn verraten.

         Doch böse kann er ihr nicht sein,

                   sieht er die echte, tiefe Pein

         In ihren Zügen, lieblich fein -

                   Er ist geneigt, ihr zu verzeih'n.

         Doch getroffen seid Ihr sehr zu recht,

                   und schmerzen tut's und quälen ihn

         Der Abstand -  ja er ist gerecht,

                   doch ist ihm keine Macht verlieh'n -

         Zu heilen, was die rasche Sprache

                   Zerbrochen hat in Ungestüm?

         Zu retten, was ihm heilig Sache,

                   und Wert in seinem Leben schien?

 

         Er bietet Euch sein Wort als Pfand,

                   das solches nicht noch mal geschieht

         Und reicht Euch schuldig seine Hand,

                  wenn Ihr sie denn ergreifen mögt.

Kritisch las er es sich gleich nochmal vor. Etwas daran gefiel ihm. Aber vermutlich hätten die großen Dichter über solche Knabenverse nur gelacht. "Aber was soll's? Sie müssen es ja nicht lesen", dachte er achselzuckend und machte sich daran, es noch einmal ordentlich abzuschreiben.

In dem an Selina adressierten Brief stand nur dieses Gedicht und seine Unterschrift. Mehr nicht.

Und wie würde er ihn überbringen? Er trat vor sein Quartier, wo gerade eine junge Exozoologin vorbeispazierte. Schnell erklärte er ihr, was zu tun sei, und sie entsprach seiner Bitte. Als Orlando in sein Quartier zurückkehrte, war der Brief schon unausweichlich auf dem Weg zu seinem Ziel.

"Dies war Phase 1. Jetzt sollte ich mir langsam mal Gedanken machen, wie ich Phase 2 angehe ..." Aber dafür hatte er noch etliche Stunden Zeit, denn Robbie würde noch eine ganze Weile arbeiten.

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Vinara hatte die Trauerfeier verlassen kurz nachdem sie sich noch in die Kondolenzbücher eingetragen hatte. Sie wollte nicht länger als nötig verweilen, schließlich hatte sie zu keinem der beiden Captains einen engegen persönlichen Kontakt gehabt. Aber sie erinnerte sich noch an Captain Gonzales' Vorschlag oder vielmehr Bitte die Kindern an Bord in die Geheimnisse der Astrometrie einzuweihen... Sie spürte dass sie es der toten Frau schuldig war dies so bald wie möglich in die Tat umzusetzen. Doch das würde zusätzliche Studien der Pädagogik erfordern, Kinder konnte man nicht auf dieselbe Weise unterrichten wie 17-jährige und ältere Kadetten auf der Adademie.

Die Akademie... Die Zeit dort war nicht leicht für sie gewesen, als sie selbst dort ihr Studium absolviert hatte. Es gab auch im 24. Jahrhundert noch Anzeichen von Rassismus, was bei all den verschiedenen Mitgliedswelten der Föderation und der noch viel größeren Anzahl an Nicht-Föderationswelten irgendwie verständlich erschien.

Es war im dritten Semester gewesen, Vinara war auf dem Weg in ihr Quartier als sie eine Gruppe kichernder Kadetten in dem Korridor stehen sah in den sie gerade eingebogen war.

"Seht mal, da kommt Schlumpfine!", rief einer und gackerte förmlich vor Lachen.

"Das wird dich interessieren, Käfer, wir haben hier ein exklusives Bild von deiner Mutter... Oder Urgroßmutter? Scheint wohl eine alte Familientradition zu sein", ergänzte ein weiterer Kadett, sein Name war Toby O'Malley. Er und die anderen machten Platz, so dass Vinara nun das Plakat sehen konnte das an der Wand hing. Es zeigte eine Andorianerin die sich lasziv und leicht bekleidet (auch mit schwarzen Strapsen) auf einem Stuhl räkelte. Anstelle des gewohnten humanoiden Gesichts prangte ein Insektenkopf, mit großen Facettenaugen und Beißzangen anstelle des Mundes. Oben drüber stand in grellen, gelb umrandeten roten Buchstaben "Heiße Insekten". Vinara sah sich das Bild mit unbewegter Miene, aber versteiften Antennen an und fragte monoton: "Wer war das?"

Sie zuckten die Schultern. "Keine Ahnung, es hing schon hier als wir gekommen sind", meinte O'Malley grinsend.

"Er lügt", rief ein Betatzoid aus dem Hintergrund, "er hat das Poster selbst aufgehängt!"

"Dazhal, du Ratte, ich mach' dich fertig!", brüllte der Ire den wahrheitsliebenden Kommillitonen an.

Doch in diesem Moment betrat schon ein bolianischer Sicherheitsoffizier den Ort des Aufruhrs und befahl nach einem kurzen Blick auf das Bild: "Abmachen! Die Verantwortlichen melden sich sofort bei Professor Venk."

Professor Venk war Zivilist; der Trill hatte den Vorsitz über den Lehrstuhl für "Bewältigung Ethnischer Konflikte". O'Malley musste sich bei Vinara und Dazhal entschuldigen und beiden als Zeichen der Versöhnung die Hand reichen. Nachdem der Mensch und der Betazoid gegangen waren bat der Professor die Andorianerin noch etwas zu bleiben. "Sie sind beileibe nicht das erste Opfer dieses... 'Scherzes'. Das erste Bild in dieser Richtung tauchte nachweislich 2183 auf, vermutlich waren schon vorher einige Exemplare im Umlauf. Als die ersten Andorianer auf die Akademie gingen wurden sie direkt mit diesem Bild konfrontiert, das sich im Lauf der Jahrhunderte nur wenig geändert hat. Das Exemplar das Ihr liebreizender Kommilitone angebracht hatte sieht genauso aus wie eins aus dem 23. Jahrhundert; Gerüchten zufolge soll auch der junge James T. Kirk es eine zeitlang in seinem Quartier hängen gehabt haben. Sie können sich vorstellen wie die Andorianer vor Ihnen darauf reagierten?"

"Vermutlich mit körperlicher Gewalt."

"Genau. Sie sind die erste die sich durch diese Provokation nicht aus der Ruhe bringen ließ, und das rechne ich Ihnen und Ihrer vulkansichen Erziehung hoch an. Allerdings war dies auch der erste Vorfall mit dieser Art von obszöner Darstellung seit fünzig Jahren; in gewisser Weise haben Sie das Verhalten von Mr. O'Malley und seinen Freunden vermutlich selbst provoziert." Er holte aus einer Schublade ein altmodisches Magazin heraus, ein Heft das tatsächlich noch aus bedrucktem und zusammengeheftetem Papier bestand. "Kennen Sie dieses Heft wieder?"

"Es ist eine Ausgabe des antosianischen Magazins für Körperkultur und Körperkunst."

Venk nickte und blätterte die Zeitschrift ungefähr in der Mitte auf. Ein Faltposter kam zum Vorschein auf dem eine nackte Vinara Shral - oder halbnackt, denn der Unterleib war zum größten Teil von einem kunstvoll drappierten Seitentuch verdeckt - zum Vorschein kam.

"Es ist keine Pornogrpahie, bei den Betreibern dieses Magazins steht allein die Ästhetik im Vordergrund", verteidigte sich die Kadettin, "ansonsten hätte ich mich nie darauf eingelassen."

Der Trill nickte. "Ich habe mich selbst den Verantwortlichen auf Antos in Verbindung gesetzt und sie haben sich vorsichtshalber entschuldigt für den Fall dass Ihre weitere Laufbahn dadurch gefährdet sein sollte. Ich kann Ihnen versichern, Kadett, dass dies nicht der Fall ist. Wie Sie schon sagten ist die Pose nicht obszön, die Lichtführung hat sogar etwas Mystisches an sich, aber trotzdem ist damit zu rechnen dass die eine oder andere Person bei einem derartigen Anblick auf dumme Gedanken kommen könnte. - Dieses Exemplar hat mir ein Bekannter geschickt, ein weiteres wurde in Kadett O'Malleys Besitz gefunden. Wie gesagt haben Sie keinerlei Konsequenzen zu befürchten, aber um weiteren Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen sollten Sie auf Dauer von weiteren erotischen Präsentationen Ihres Körpers absehen wenn Sie gedenken Ihre Karriere bei der Sternenflotte fortzusetzen."

"Ich versichere Ihnen, dies war ein einzigartiges Experiment."

Ja ja, die alten Zeiten...

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Mortimer nahm den nächsten feindlichen Meteoriten ins Visier. Peng! Getroffen! Jetzt eine enge Rechtsschleife, um dem Gegner zu entkommen. Hui!

Sta'el betrachtete seinen Sohn, der mit seinem Stofftier auf den Kontrollen des Shuttles herumkloppte und das kleine Raumschiff 'lenkte'. Dann sah er seinen Mann an.

"Lefler wird Dich töten."

Solak blickte von seinem Roman auf. "Wieso? Niklan kann nichts kaputt machen. Ich habe den Autopiloten eingeschaltet und gesichert."

"Nein, ich meine den Kratzer an der Stoßstange."

Solak schnaubte verächtlich und sah wieder auf sein Buch.

"Lefler kann mich mal. Was kann ich denn dazu, wenn diese klingonische Kuh mich so zuparkt?! Aus der Lücke wäre nicht mal Orlando unbeschadet rausgekommen!"

Sta'el wollte noch etwas erwidern, doch in diesem Moment meldete der Computer, daß sich die kleine Reisegesellschaft der Station näherte, an die die Community noch immer angedockt lag. Solak ging zum Steuer und nahm seinen Sohn auf den Schoß. Dann übernahm er die Kontrolle und setzte Kurs auf den Shuttle-Hangar 'seines' Schiffes.

"U.S.S. Community, hier Shuttle 'Bengal'. Lt. Solak erbittet Landeerlaubnis."

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Solak reichte Sta'el den letzten Koffer aus dem Shuttle heraus. Niklan hoppste um sie herum. "Papa, bekomme ich ein echtes Sehlat?!" Die beiden Eheleute sahen sich an und sagten wie aus einem Munde "Nein!" - und das zum 106. Mal in den letzten zwei Tagen. Solak musste sich das Grinsen verkneifen. Er sah sich um. Endlich wieder zu Hause.

Selina hatte erfahren, daß Solaks Shuttle angedockt hatte. Sie hatte sich Yasmin geschnappt und entschieden, Solak und Familie an der Shuttlerampe zu begrüßen. Sie legte ihr Baby in den Kinderwagen und begab sich zur Shuttlerampe. Selina hatte bewusst auf ihre Uniform verzichtet, schließlich hatte sie zur Zeit keinen Dienst. Sie erreichte die Shuttlerampe und sah die Eheleute beim Entladen der Koffer. Sie ging auf die kleine Familie zu und begrüßte die Anwesenden. "Hallo! Schön, das Sie wieder hier sind!"

Solak strahlte Selina an. "Selina, wie schön, daß Sie uns abholen kommen! Wie geht es Ihnen und der Kleinen?" Er schulterte sich einige der Taschen und verteilte den Rest auf Sta'el. Niklan hoppste derweil vor Selina auf und ab und versuchte, einen Blick in Yasmins Wagen zu werfen.

Selina nahm den hoppsenden Jungen auf den Arm und hielt ihn über den Kinderwagen. Das Baby schlief tief und fest. Bewundernd sah Niklan auf den schlafenden Zwerg. "Danke, uns geht es ganz gut." Selina wurde für einen Moment ernst. "Vor kurzem fand die Trauerfeier für Cpt. Enders und Cpt. Gonzales statt."

Solak war gerade damit beschäftigt, mit seinem Fuß eine Kiste vor die Stoßstange des Shuttles zu schieben, damit Lefler den Kratzer nicht sofort entdeckte. Er hielt inne und sah Selina an. "Ich bedaure es, daß ich nicht hier sein konnte, um Sie und die Crew zu unterstützen. Wie ist es gelaufen? Und wie hält sich die Crew?"

Selina setzte den Jungen wieder ab und die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung. "Die Trauerfeier war recht schön, wenn man das so sagen kann. Ich habe eine kleine Rede gehalten und jeder hatte die Chance sich in Kondolenz-Bücher einzutragen. Ich denke vielen der Crewmitglieder geht das noch sehr nahe."

Der Councelor nickte. "Ich werde anbieten, eine Gruppe für die Trauerarbeit zu eröffnen, wenn Sie damit einverstanden sind." Dann lächelte er Selina an. "Aber erst morgen. Heute möchte ich einfach eine alte Freundin einladen, mit mir und meiner Familie zu Abend zu essen und unsere Heimkehr zu feiern. Hätten Sie Lust?"

Freudig erwiderte Selina das Lächeln. "Es wäre mir ein Vergnügen! Wann soll ich da sein?"

Sta'el meldete sich aus dem Hintegrund zu Wort. "Wenn es Ihnen recht ist, dann werde ich mich um Yasmin kümmern und Sie und Solak ins das Casino schicken. Ich glaube, Niklan möchte mit seiner Freundin alleine Wiedersehen feiern." Er sah auf seinen Sohn hinunter, der noch immer in den Kinderwagen zu schielen versuchte.

Selina nickte. "Das wäre mir sehr recht. Ich bin mir sicher, daß Yasmin auch nichts dagegen hat." Selina sah wieder zu Solak. "Also, um wieviel Uhr im Casino?"

"In einer halben Stunde? Ich habe Hunger."

Ein breites Grinsen huschte über Selinas Gesicht. "Einverstanden."  

Eine halbe Stunde später hatte Selina ihre Tochter bei Sta'el abgegeben und betrat das Casino.

Solak wartete bereits an der Bar, hielt ein kleines Schwätzchen mit Tassadar und Miauz und wartete auf seinen Teller voll mit Tassadars berühmter Tofu-Spinat-Lasagne. "Ah, da sind Sie ja. Möchten Sie auch etwas essen?"

Selina strahlte ihn an. "Ja gerne. Das gleiche bitte." Wenige Augenblicke stand auch vor ihr ein Teller mit Tofu-Spinat-Lasagne. Beide setzen sich an einen Tisch. "Erzählen Sie, wie war es auf Vulkan?"

"Sehr fordernd. Mein Großvater hat sich praktisch auf dem Sterbebett mit mir ausgesöhnt und mich zu seinem Nachfolger in der Familienhierarchie berufen. Ich glaube, die Tatsache, daß ich mich mit einem Vulkanier gebunden habe, hat den Ausschlag gegeben. Doch während ich in die Familienangelegenheiten und Sta'el in den Mediziner-Konrgress eingebunden waren, ist Niklan in die Wüste abgehauen. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, daß wir ihn abgeben wollten. Unglaublich, oder?" Solak nahm eine Gabel auf von der Lasagne. Fantastisch!

Selina sah erstaunt Solak an. "Niklan dachte wirklich Sie wollten ihn abgeben? Warum das denn?" Sofort kam Selina wieder der Gedanke auf, daß Niklan dringend eine Mutter benötigte. Oder lag es immer noch daran, daß Niklan seinen leiblichen Vater nicht akzeptierte. Selina schob sich auch eine Gabel voll Lasagne in den Mund. Unglaublich, wie köstlich das Essen war!

Solak nahm einen Schluck von dem Wasser vor sich. "Als er das letzte Mal in ein Shuttle gesteckt worden ist, da wurde er zu Sta'el und mir gebracht. Aus irgendeinem Grund hat er also gedacht, daß wir dasselbe mit ihm vorhätten. Und darum ist er weggelaufen. Was eine schlechte Idee für einen Dreijährigen in der vulkanischen Wüste ist... Wir haben ihn zwei Tage lang gesucht. Ich habe ihn schließlich gefunden und ihn vor einem wilden Sehlat retten müssen, das er für eine Großausgabe von Mortimer gehalten hat. Es ist ein Wunder, daß er überlebt hat!"

"Du meine Güte, das ist ja schrecklich! Ich bin wirklich froh, daß dem Kleinen nichts passiert ist!" Selina wollte den Romulo-Vulkanier eigentlich für seine Unachtsamkeit rügen aber sie ließ es lieber, schließlich könnte ihr soetwas auch jederzeit passieren. "Ist es Ihnen schwer gefallen wieder hierher zurückzukehren?"

Solak dachte nach. "Ja und nein. Ich liebe Vulkan. Aber ich bin noch nicht bereit, mich dort niederzulassen. Momentan ist mein Platz eindeutig hier auf dem Schiff."

Selina lächelte. "Das freut mich zu hören! Haben Sie sich schon mit Cpt. Stewart auseinandergesetzt?" Selina schmeckte die Lasagne so gut, daß sie sich am liebsten noch eine Portion bestellt hätte, ließ es dann aber doch zugunsten ihrer Linie sein.

Solak konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen. "Selina, ich bin seit exakt 47 Minuten wieder auf dem Schiff. Ausser Ihnen habe ich mich noch mit niemandem aueinandergesetzt. Aber erzählen Sie mir von Cpt. Stewart. Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit, seine Akte zu studieren."

"Nun, ich dachte, sie hätten während Ihres Fluges seine Akte studiert. Bis jetzt kann ich nichts Negatives an ihm finden. Er ist sehr freundlich und verständnisvoll ...... ihm sind sogar meine Auflagen egal!"

"Ihre Auflagen sind ihm egal?" Solak sah Hoffnung für seine Rückkehr in die Nachtschicht. "Und wie nimmt die Crew ihn an?"

"Bis jetzt hat er nur einen Testflug gemacht. Aber ich denke, er kommt recht gut an bei der Crew. Genaues kann man natürlich erst sagen, wenn er ein wenig länger im Dienst war."

"Ich hoffe, daß ich den Captain in den nächten Tagen kennenlernen werde." Solak kratzte die Reste seiner Lasagne vom Teller. Er erinnerte sich an sein 'Telefonat' mit Orlando. "Und wie geht es Ihnen?"

Selina nahm einen Schluck ihrer Maracujasaftschorle. "Mir geht es den Umständen entsprechend gut." Sie wusste das dies eine wage Aussage war aber Solak war Counselor und musste eigentlich wissen, was sie bedeutete.

Eine romulanisch-vulkanische Augenbraue wölbte sich. "Den Umständen entsprechend?" Als Councelor bekam man diesen Satz nur zu hören, wenn etwas Schlimmes geschehen war.

"Ja. Ich hatte ein höchst unangenehmes Zusammentreffen mit Ms. Williams."

"Ich habe davon ... gehört. Orlando hat mich um Rat gebeten, während ich noch auf Vulkan war." Solak sah sich um. Das Kasino war um diese Zeit noch recht leer, darum wagte er es, eine persönlichere Frage zu stellen. "Doch ich glaube nicht, daß das die gesamten 'Umstände' sind, die Sie erwähnt haben. Ist wirklich alles in Ordnung?"

Selina dachte sofort an den Brief von Orlando. Jetzt wusste sie, wer dahinter steckte. "Nein, es ist nur die Spitze des Eisberges. "Selina sah sich im Casino um. "Leider kann ich Ihnen nicht davon erzählen."

Er sah sie wortlos an. Schließlich beugte er sich vor und legte seine Hand auf die ihre. "In Ordnung. Ich werde Sie nicht weiter fragen. Zumindest jetzt nicht. Doch wann immer Sie mich brauchen - zum Zuhören oder wozu auch immer - wissen Sie, wo Sie mich finden."

Selina sah ihm auf die Hand und dann in die Augen. "Ja das weiß ich. Danke."

Sie schwiegen kurz. Dann ergriff Solak wieder das Wort. "Und bei Ihnen und Cpt. Price ist alles in Ordnung?"

Irgendwie hatte Selina geahnt das diese Frage kommen würde. Aber was sollte sie ihm sagen? Das alles gut war, würde er eh nicht glauben. "Das weiß ich nicht so ganz."

"Was ist passiert?" Der Romulovulkanier verkniff sich jeglichen bösen Kommentar zu Price. Das war nicht der Ort und nicht die Zeit für sein Geläster.

Selina zuckte mit den Schultern. "Das ist ja das Problem. Es ist gar nichts passiert. Er hat sich schon lange nicht mehr bei mir gemeldet."

Wieder hob sich die Augenbraue. "Nicht? Auch nicht, um sich nach seiner Tochter zu erkundigen? Wissen Sie, ob er gerade auf einer schwierigen Mission ist? Möchten Sie, daß ich Nachforschungen anstelle?"

Selina schüttelte langsam den Kopf. "Ich weiß rein gar nichts. Ich nehme an, daß er sich auf einer schwierigen Mission befindet ..." Ein wenig hilfesuchend blickte Selina ihm in die Augen. "..... Sie können wirklich Nachforschungen anstellen?"

"Natürlich. Das Vorrecht eines Councelors."

Selina lächelte zaghaft. "Das wäre wirklich sehr hilfreich. Danke."

"Ich werde mich gleich morgen früh darum kümmern." Solak sah auf den Chronometer über der Bar. "Ich glaube, wir sollten uns wieder um unsere Familien kümmern."

Selina sah ebenfalls zum Chronometer. "Sie haben Recht. Die Zeit ist ja wie im Flug vergangen." Die beiden erhoben sich und verließen das Casino. Selina begleitete Solak zu dessen Quartier um Yasmin abzuholen.

Niklan ließ sich nur schwer von seiner kleinen Freundin trennen, doch schließlich konnte er davon überzeugt werden, Yasmin ihrer Mutter zu übergeben. Solak reichte Selina das Baby. "Und denken Sie daran - jederzeit."

Selina nahm Yasmin entgegen. "Ja. Ich werde auf Sie zurückkommen. Gute Nacht." Selina winkte Niklan und Sta'el noch zu bevor sie sich auf den Weg in ihr Quartier machte.

(idic und Hoshi in "Solak is back!", wurde auch mal wieder Zeit! ;) )

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Lt. Bishop saß in seinem Quartier und meditierte, um einige Dinge die ihn in den letzten Tagen beschäftigt hatten, zu verarbeiten. Alles hatte mit der Trauerfeier angefangen, er wollte ursprünglich nicht hingehen, denn Lucas verabscheute solche Veranstaltungen. Aber da er zu den Führungsoffizieren gehörte, war es seine Pflicht dahin zu gehen um den verstorbenen Captains seinen letzten Respekt zu erweisen. Doch nachdem die offizielle Ansprache von Cmdr. Kyle beendet war, verließ Lucas sofort die Trauerfeier und ging eiligst Richtung Holodeck. Dort öffnete er das Programm „Bishop-2349“ und betrat das Holodeck. Als sich die Türe schloss, stand Lucas auf einer alten Mole, die weit aus dem Hafen von Sydney hinausragte. Lucas lief bis zum Ende und setzte sich da auf eine Holzkiste. Ein kräftiger aber warmer Wind blies über ihn hinweg.

Es war die perfekte Stimmung um nachzudenken, denn in Lucas kamen die Bilder über die Pseudo-Beerdigung seines Vaters hoch. Doch damals wusste keiner das sein Vater noch lebte, alle hielten ihn für tot, selbst seine Frau und auch sein Sohn Lucas. Lt. Bishop bekam ein Flashback, die Bilder der Beerding fegten wie ein Tornado über ihn hinweg. Er sah den Sarg, den Grabstein, seine weinende Mutter und er konnte den Zorn, der sich gegen die Romulaner richtete, deutlich spüren. Seine Wut brach nun aus und er nahm die Kisten, die neben ihm stand und warf sie mit lautem Gebrüll ins Meer. Dann setzte er sich wieder auf die Kisten, auf der er vorher saß und begann zu weinen. JA – Lucas weinte einfach und es tat ihm gut. Keiner würde es glauben, doch der Sicherheitschef der Community saß da und weinte. Dann fasste er sich wieder und die Tränen versiegten, außer einer Einzigen, die rann ihm noch die Wange herunter. Doch das war nun alles irrelevant, denn sein Vater lebte und seine Mutter war nicht mehr traurig.

Lucas verließ das Holodeck wieder und ging in sein Quartier, dort lebe er sich auf sein Bett und lies sich von einem Saxophon-Blues in den Schlaf tragen. Am nächsten Tag nahm er seinen Dienst wieder normal auf und es gab keine außergewöhnlichen Vorkommnisse. In der Mittagspause beschloss Lucas mal auf die Krankenstation zu gehen, um Maya einen Besuch zu machen. Als er die Krankenstation betrat, konnte nur Dr. Takata erkennen und wieder fehlte jede Spur von Maya Gemini.

„Hallo Dr. Takata wo kann ich denn Maya finden?“ fragte Lucas höflich.

„Tja auf der Community bestimmt nicht“ antwortete Takata kühl.

„Ist sie denn auf Deep Space 5?“ fragte Lucas erneut und in seinem Kopf machte er sich eine Notiz über Takata.

„Nein da sind sie wieder ganz kalt...“ entgegnete Takata und grinste.

„Jetzt hören sie mal zu! Für ihre Spielchen habe ich keine Zeit. Wo ist sie denn nun?“ fragte Lucas mit großem Nachdruck.

„Gut Lt. – Maya ist zurück nach Trill geflogen“ meinte Takata und ihr Grinsen wurde breiter.

„Nach Trill? Was zum Henker macht sie denn auf Trill?“ schoss es aus Lucas heraus...

„Maya Verlobter liegt in der Klinik und möchte von ihr operiert und gepflegt werden“ erzählte ihm Takata brühwarm.

„Klar und das soll ich Ihnen abkaufen?“

„Glauben sie es oder glauben sie es nicht, es ist die Wahrheit...“ meckerte ihn Takata an und ging wieder an ihre Arbeit.

Völlig verstört verließ Lucas die Krankenstation und rannte zu seinem Büro. In seinem Büro angekommen setzte er sich an das Terminal und überprüfte die Behauptungen von Takata. Behauptung 1 stimmte, denn Maya befand sich nicht mehr auf der Community. Lucas las weiter und schluckte, denn Behauptung 2 stimmte auch, Maya befand sich nicht auf Deep Space 5. Dann checkte Lt. Bishop alle Transportlisten von Schiffen die in den letzten 24 Stunden die Raumstation verlassen hatten und tatsächlich ging ein Transporter nach Trill. Lucas erstarrte fast, hatte Maya ihn belogen und war wirklich zu ihrem Verlobten nach Trill zurückgekehrt? Eine Frage die es in der nächsten Zeit zu lösen galt. Doch an diesem Tage nicht mehr. Lt. Bishop hatte an diesem Tag seinen Dienst ordnungsgemäß beendet und das war vor genau 5 Stunden...

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Müde schaute O’Tra in den Spiegel. Die Alpträume waren wieder da. Seit den Ereignissen auf der Moonlight und dem Zusammenstoß mit der künstlichen Intelligenz hatte der Chief eigentlich relativ gut geschlafen. Sicher, er hatte geträumt, meist sogar schlecht, aber es waren keine Träume gewesen, die einen nachts schreiend und verschwitzt aufwachen lassen – zumindest bis heute. O’Tra beschloss in die Turnhalle des Schiffes zu gehen und etwas zu laufen. So würde er seine Gedanken etwas ordnen können.

Minuten später betrat der Chief die Sporthalle und sah ihn sofort: Solak! Der Councellor war also zurück. Mit freiem Oberkörper absolvierte er gerade seine Klimmzüge. O’Tra machte auf der Stelle kehrt. Zum Glück trainierte der muskulöse Romu-Vulkanier mit dem Rücken zu dem Eingang durch den O’Tra gekommen war und der Bolianer hoffte inständig, dass Solak nichts von seinem kurzen Besuch mitbekommen hatte.

Er kehrte in sein Quartier zurück, duschte und zog seine frische Uniform an. Da der Sport heute ausfiel, beschloss O’Tra vor dem Dienst noch kurz auf der Krankenstation vorbeischauen. Schon vor Tagen hatte er eine Nachricht von Dr. Gemini erhalten, dass er sich bei Gelegenheit mal dort melden solle.

---

Die Tür der Krankenstation öffnete sich wie gewohnt automatisch, als O’Tra davor stand. Vorsichtig spähte der Bolianer in den Raum, doch er konnte niemanden sehen. Langsam ging er hinein.

„Auf Sie habe ich schon gewartet!“ O’Tra gefror das Blut in den Adern, als er plötzlich die Stimme von Dr. Takata hörte. „Guten morgen!“ grüßte O’Tra, als er sich einigermaßen von dem Schreck erholt hatte. „Ich habe eine Nachricht von Dr. Gemini erhalten, dass ich mich bei Gelegenheit mal hier bei ihr melden soll. Wo ist sie denn?“ „Maya…ähh…Dr. Gemini hat aus privaten Gründen um Beurlaubung gebeten und Captain Stewart hat dies auch gewährt. Bis aus weiteres bin ich der leitende medizinische Offizier.“ O’Tra gefiel die Vorstellung gar nicht, dass diese Person nun hier das Kommando hatte, doch er versuchte sich das nicht anmerken zu lassen.

Dr. Takata reichte dem Chief einen Behälter und ein Datenpad. „Das hier soll ich ihnen von Dr. Gemini geben. Es ist eine Art Sprühpflaster, das Sie vor weiteren Verletzungen schützen soll“, erläuterte sie mit verächtlichem Blick. „Genaue Anwendungshinweise finden Sie auf dem Datenpad!" "Wann wird Dr. Gemini zurück sein?" fragte O'Tra vorsichtig. "Das kann dauern und bis dahin weht hier ein anderer Wind!“

„Ja, besonders für Bolianer“, murmelte O’Tra leise und war schon dabei, wieder von der  Krankenstation zu verschwinden. Zum Glück gab es ja noch Ausweichmöglichkeiten… Doch Dr. Takata schien seine Gedanken zu erraten und machte auch O’Tras letzte Hoffnung zunichte: „Auf das MHN brauchen sie gar nicht erst zu hoffen. Es wird entsprechend der Sternenflottenvorschrift nur noch im Notfall zum Einsatz kommen und auch nur dann, wenn kein medizinisches Personal verfügbar ist. Solche Verstöße wie in der Vergangenheit wird es nicht mehr geben, auch wenn man sich dadurch solche Jammerlappen wie Sie vom Leibe halten könnte. Maya hat sogar die Routineuntersuchung die das MHN beim Captain durchgeführt hat, noch nachträglich abgesegnet. Wo kommen wir denn da hin, wenn…“

Mehr bekam O’Tra nicht mit, denn er hatte den Raum inzwischen verlassen. Was für ein Tag! - Die Alpträume waren wieder da, die Schonzeit ohne Councellor war vorüber und nun hatte auch noch die Halbklingonin die Herrschaft über die Krankenstation übernommen. Mürrisch begab sich O’Tra in den Maschinenraum und begann seinen Dienst…

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Jeremiah hatte nun mittlerweile mit seiner Inventur begonnen. Inventur, das hört sich einfacher an als es ist. Klar, sollte alles fein säuberlich in den Frachträumen gelagert sein, schön sortiert nach Einsatzgebiet. Soviel zur Theorie. Nur hatte Jerry nicht bedacht, dass man immer damit rechnen musste, dass sich die Community jederzeit in drei Teilschiffe trennen konnte, wobei jedes einen eigenen Frachtraum besaß. Also hatte jeder Frachtraum eine gewisse Menge von allen Ersatzteilen, die man braucht um eins der modernsten Schiffe der Sternenflotte zu betreiben. Die Liste ging von A wie Asynchrone Phasenübergangsspulen bis Z wie Zylindrische Plasmaverteiler. Zusätzlich wurde einige Sachen wie Waffen oder auch Tricorder überall auf dem Schiff griffbereit gelagert.

Daher hatte der Lieutnant die vergangenen Tage mehr in den Jeffriesröhren des Schiffes verbracht und war von einen Frachtraum zum nächsten gekrochen. Deshalb hatte er weder den Testflug noch die Trauerfeier für Captain Enders bemerkt, geschweige den daran teilgenommen. Jeden Abend war er tot müde ins Bett gefallen und morgens früh aufgestanden, mit einen Gefühl als hätte er die Nacht durch mit einen Klingonen geboxt.

Auf seinen Schreibtisch stapelten sich nun die PADDs mit seinen Notizen, weshalb der Lieutnant nun versuchte Ordnung in das Chaos zu kriegen. Nach einigen Stunden hatte er wenigstens ein erste provisorische Bestellliste zusammen. Er wollte sie gerade nach FS (federation standard) 30127 auf ein PADD schreiben, als sein Desk Viewer piepste und sich automatisch aufklappte. Der Bildschirm zeigte das Föderationslogo und den Schriftzug „Incoming Transmission.“

Jeremiah bestätigte das Signal und das Logo wurde durch das Gesicht seiner Schwester ersetzt. Sie lächelte und sagte: „Hi Jerry. Na du treulose Tomate wie geht es dir?“ Jerry spielte den Entrüsteten: „Treulose Tomate? Bezeichnet man so einen ranghöheren Offizier? Oder einen großen Bruder?“, und dann lächelte er. Rebecca erwiderte: „Na, weil du eine treulose Tomate bist. Seit du abgereist bist hat man nichts von dir gehört.“ „Ich hatte viel zu tun.“ „Hattest du sooo viel tun um nicht mal einen Brief a la  ‚Hi Dad, hi Rebecca, mir geht es gut. Wie geht es euch? Grüße Jerry’ zu schreiben.“ „Doch hatte ich. Aber du verschwendest doch nicht wertvolle Subraumgesprächzeit um mir dass vorzuwerfen. Ein Brief hätte es auch getan.“ „Jerry, du kennst mich zu gut. Erinnerst du dich an einen Commander Nimebeh?“ Da musste der Angesprochene überlegen: „Nicht direkt. ... Doch ja. Er ist Ausbilder an der Akademie. Wieso fragst du nach ihm?“ „Weil er mein Ausbilder in Sachen Überlebenstraining sein wird.“ „Und hast du schon Dad gefragt?“ „Ja, und er hält ihn für eien fähigen Offizier. Aber er kann ihn nicht aus Kadettensicht beurteilen.“ „Mein Ausbilder war ja Lieutnant Mitchell. Also kann ich dir leider auch nicht so weiterhelfen.“ Jeremiah kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Mein Stubengenosse hatte bei ihm den Vorbereitungskurs gehabt und war nicht sehr begeistert von ihm gewesen.“ „Also ist er vermutlich sehr streng.“ „Ist anzunehmen. Gib einfach dein Bestes, du schaffst das schon.“ So von ihren großen Bruder ermutigt zu werden, ließ die junge Frau ganz verlegen werden, weshalb sie das Thema wechselte. „Und was machst du der Zeit.“ „Ich schreibe eine Nachschubanforderung für die Community.“ „In vierfacher Ausführung?“, wollte seine Schwester wissen. „Natürlich. Eine geht an den Nachschuboffizier von DS5, eine an die Verwaltung im Hauptquartier, eine zur Ablage in den Schiffscomputer und eine für meine Akten.“ „Aha. Und was hältst du von deinen neuen Posten?“ „Die Community ist ein sehr modernes Schiff. Gehört zur Prometheusklasse.“ „Ist ja cool. Hast du schon erlebt, wie sich das Schiff in drei Teile teilt?“ „Nein noch nicht. Du stellst ja ganz schön viele Fragen. Bist immer noch so neugierig wie früher.“ Rebecca grinste schuldbewusst. „Und was gibt zu Hause noch so Neues?“ Eigentlich eine normale Frage, aber Rebecca druckste rum. Ihr Bruder sah sie ernst an: „Raus mit der Sprache. Das ist ein Befehl.“ „Ähm, Elizabeth ist bei Daddy eingezogen.“ Schlagartig verschlechterte sich Jeremiahs Laune.

Er hatte die neue Freundin seines Vaters nie gemocht, und offen gesagt sie ihn auch nicht. Wenn sich beide mal begegneten, dann verhielten sie sich so, wie es die Höflichkeit verlangte. Mehr aber auch nicht. Das sie jetzt bei seinen Vater wohnte, passte ihm daher überhaupt nicht. Aber er konnte es ja nicht ändern. „Na, wenn sie zusammen glücklich werden.“, war sein einziger Kommentar dazu. „Sonst noch was.“ „Nein Jerry. Viel Spaß noch beim Bericht schreiben.“ „Und ich wünsche dir viel Spaß beim Lernen, Becky.“

Danach war der Bildschirm dunkel und Jeremiah wollte eigentlich weiterarbeiten. Aber irgendwie schaffte er es nicht. Zu sehr war er damit beschäftigt, die neue Situation in seiner Familie zu verarbeiten.

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Lange hatte der Captain auf seinem Bett gesessen und die Bilder seiner Familie angestarrt. Nie hätte er gedacht, dass nach all der Zeit, Selinas Rede so eine Wirkung haben könnte.

Irgendwann war er einfach in einen langen und unruhigen Schlaf gefallen.

Als er aufwachte, war er schweißgebadet – selbst die Laken waren klamm. Sein Gesicht war tränenverklebt – aber er fühlte sich wieder besser.

Nach einer langen Dusche und einem ausgeprägten Frühstück zog Andrew sich seine Uniform an, blickte nochmals auf die Fotos und begab sich in seinen Bereitschaftsraum.

Dort verfasste Stewart einen Bericht an die Sternenflotte, in dem er mitteilte, dass die Crew, das Schiff und auch er selbst bereit wären, den ersten Auftrag zu erhalten.

Nach dem der Councellor wieder an Bord war, gab es keinen Grund, die Community weiter als Erweiterung der Raumstation zu benutzen.

Der Captain hoffte zwar, dass es nun wirklich bald losging – aber vorher würde er noch mit Commander Kyle und dem Councellor sprechen wollen.

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Solak hatte die Nachrichten und Anfragen der letzten Woche geordnet. Bitten um Councelor-Gespräche auf einen Stapel, allgemeine Councelor-Gespräche auf einen anderen, Fragen an den amtierenden Zweiten Offizier auf einen dritten und der vierte Stapel für 'Diverses'.

Eine gute Stunde später war sein Terminplan bereits gut gefüllt. Verschiedene Crewmitglieder hatten in den nächsten Tagen Gespräche mit ihm, zudem würde es eine Gruppe zur Trauerarbeit geben.

Jetzt musste er nur noch einige seiner 'schwierigen' Fälle kontaktieren und mit diesen Termine machen. Er schickte an Tenland, Bishop, O'Tra und Shral kurze Nachrichten, in denen er die jeweiligen Personen bat, sich bei ihm zu melden.

Noch eine Stunde später waren auch die übrigen Stapel kleiner geworden. So langsam hatte Solak den Eindruck, daß auf diesem Schiff nichts funktionierte, wenn er nicht da war...

Nun blieb nur noch eine Sache zu erledigen.

Und diese Sache stellte sich als komplizierter heraus als gedacht. Solak verbrachte geschlagene drei Stunden in diversen Warteschleifen der Starfleet-Verwaltung. Sein Hirn brummte schon vor lauter Pausenmusik, die mit leicht psychedelischen Bildern unterlegt worden war.

Schließlich bekam er eine Antwort. Eine Antwort, die keine war, denn sie klärte nicht die Sorgen seiner ersten Offizierin.

"Lt. Solak an Cmdr. Kyle."

"Sprechen Sie!"

"Ich habe Neuigkeiten bezüglich Cpt. Price. Er ist nicht zu erreichen und befindet sich nach allem, was ich herausfinden konnte, auf einer geheimen Mission."

"..... Danke. Kyle Ende."

Solak warf einen Blick auf den Chronometer. Seine erste Schicht an Bord war beendet, die Arbeit aber noch lange  nicht. Er unterdrückte ein Seufzen und machte sich auf, seinen Sohn vom Kindergarten abzuholen, um im Kreise seiner Familie zu dinieren. Und dann wollte er versuchen, endlich beim neuen Captain vorstellig zu werden...

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"Aye Sir, Kurs gesetzt. Warp 7. " Orlandos Hand schwebte über dem Aktivierungsfeld. Aber noch war das Ritual nicht vollendet. Auch dieser Captain kannte es natürlich und spielte elegant seinen Part: "Energie!"

Orlando tippte das Bedienfeld auf seiner Konsole an und das große Schiff beschleunigte. Wenige Sekunden später verschwand es im Subraum und bahnte sich dort seinen Weg zur cardassianischen Grenze.

Ein Patrouillenflug sollte es werden. Sowas kann spannend sein, wenn es an der romulanischen Grenze stattfindet, aber an der cardassianischen? Allerdings tat das Flottenkommando vermutlich recht daran, den vom Krieg mehr als alle anderen Völker gebeutelten Cardassianern bei ihrem Wiederaufbau ein wenig auf die Finger zu schauen. Es wäre ja wirklich zu schön, wenn sie aus ihren Fehlern gelernt hätten und Jahrzehnte des Tyrannendaseins einfach abwerfen, sich dem Frieden, sich selbst und ihrer ehemals beeindruckenden Kultur widmen würden.

Für den Steuermann hatte ein Patrouillenflug aber auch seine Vorteile. Immerhin bewegte sich das Schiff und hing nicht tagelang an einem Fleck. Gleichzeitig gab es am Steuer aber auch nichts zu tun, was ständig seine volle Aufmerksamkeit verlangen würde. Seine Dienste wurden also benötigt, aber er konnte dennoch hin und wieder seinen Gedanken freien Lauf lassen. Genug, über das er nachdenken konnte, hatte er ja nun wirklich.

Es war nun schon eine ganze Reihe Tage her (wie immer hatte Orlando Schwierigkeiten, sie zu zählen, was seine Theorie von einem Zeitparadoxon auf der Community stützte), dass er Commander Kyle das Gedicht geschrieben hatte. Sie hatte nicht reagiert, aber das hatte Orlando nicht anders erwartet. Immerhin hatte er ihr seinen Standpunkt hübsch verpackt dargebracht,  was sie damit tun würde war ihr überlassen. Orlando hoffte nur, dass sie die Botschaft überhaupt verstehen würde. Selina war eine Frau mit vielen Qualitäten, aber ob die Kunst, so man sein Geschreibsel denn so nennen durfte, dazugehörte? Wie dem auch sei, sie würde schon irgendwann wieder bereit sein, ein Wort mit ihm zu wechseln.

Die Situation zwischen ihm und seiner Verlobten war noch immer leicht angespannt, aber er hatte ernsthaft Schwierigkeiten, ihr lange böse zu sein. Am Abend des Tages, an dem Orlando mit Solak gesprochen hatte, hatten sie einen furchtbaren Streit gehabt, die in ihm unerfreuliche Erinnerungen an ähnliche Situationen mit seinem Ex-Verlobten geweckt hatten.

Sie hatten sich danach 2 Tage nicht gesehen. Er hatte vorher gedacht, dies wäre es, was er bräuchte um sich darüber klar zu werden, was er wollte, was er tun sollte ... aber das war nicht der Fall gewesen. Eher das Gegenteil. Und so war, trotz aller gegenteiligen Schwüre, die er sich selbst geleistet hatte, er es, der nach diesen traurigen 2 Tagen vor Robbies Quartier stand.

Dieser Abend war in seiner Erinnerung merkwürdig verschwommen. Ein Mosaik aus lauten, zornigen Stimmen, fliegenden Einrichtungsgegenständen, bitteren Tränen, Umarmungen, Küssen und Liebesbekenntnissen war alles, was ihm blieb. Über die Reihenfolge der Mosaikteilchen konnte er nur spekulieren.

Aber es war auch nicht wichtig, was genau an diesem Abend geschehen war, bedeutsam war nur, dass er einen deutlichen Wendepunkt in ihrer Krise markierte. Noch waren nicht alle Wunden verheilt, aber sie waren eindeutig auf dem Weg der Besserung.

Orlando musste leicht grinsen, während er seine Anzeigen routinemässig durchcheckte. Das war er also nun gewesen, der erste voreheliche Streit. Und - so weh es getan hat, so sehr war er davon überzeugt, dass die Zukunft zeigen würde, dass er wichtig für sie und ihre Beziehung gewesen war.

Blieb nur noch das Problem mit der nach wie vor ruinierten Freundschaft zu Commander Kyle ... aber da konnte er selber im Moment nichts tun. Sie war am Zug.

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Selinas Herz war ihr bis zum Hals gesprungen als Solak Matt's Namen erwähnt hatte, aber genauso schnell sank es wieder herunter. Solak konnte nichts berichten, außer das sich Matt auf einer geheimer Mission befand .... wie immer.

Selina richtete sich für den Brückendienst. Die Community hatte sich von der Station gelöst und begab sich nun auf Patroulie an der cardassianischen Grenze. Selina nahm ihre Tochter auf den Arm und brachte sie in die Kindertagesstätte. Robbie war auch dort und lächelte sie an. Selina hätte ihr am liebsten das Genick gebrochen aber sie erwiderte brav das Lächeln der zierlichen Frau und übergab ihr Yasmin.

Wenig später erreichte Selina die Brücke. Auch Orlando war da. Selina sah den Brief noch einmal vor ihrem geistigen Auge. Ihr war klar was Orlando ihr damit sagen wollte, doch wer gab ihr die Garantie, daß seine Verlobte nicht noch einmal ausflippen würde? Nein, Selina musste einfach noch eine Weile Abstand von ihm halten, bis sich die Wogen gänzlich geglättet hatten.

Gutgelaunt nahm sie an der Seite von Captain Stewart Platz und begrüßte ihn. Sie nahm sich einige PADDs zur Hand und arbeitete diese durch, dabei durchbohrte sie hin und wieder Orlandos Rücken mit ihren Blicken.

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"Schmidt, was haben Sie denn da auf dem Kopf? Wird das mal wieder eine neue Uniform?" Ens. Laral lachte, als sie sie an den Tisch ihres Kollegen setzte.

Schmidt verzog das Gesicht und betastete die beblümte Gummihaube, die seinen Kopf 'zierte'. "Sagen Sie bloß, Sie haben noch nichts davon gehört?"

"Gehört? Wovon?"

"Miauz hat bei drei unserer Crewmitglieder bolianische Schuppenläuse gefunden. Gefährliche kleine Biester. Fressen sich über die Schuppenschicht der Kopfhaut vor und nisten sich dann in den Haarkanälen ein. Und irgendwann fallen einem alle Haare aus. Für immer..... Miauz meint, man könne sich mit diesen Hauben hier schützen. Bevor es einem so ergeht wie denen...." Der Ingenieur deutete mit seinem Kopf nach hinten. In einer der letzte Ecken des Raumes saßen Luke Solo, seine Frau Leia und Hank Tucker aus der Medizinischen Abteilung. Ihre Schädel waren alle kahl und funkelten still im Sternenlicht. Von Zeit zu Zeit konnte man Leia leise schluchzen hören.

Larals Augen weiteten sich erschrocken. Unwillkürlich berührte sie ihre langen, wallenden Haare. "Sie erlauben sich einen Scherz mit mir!"

Der Chief schüttelte den Kopf. "Glauben Sie ernsthaft, ich trage frewillig eine rosa Plastikhaube mit türkisfarbenen Blüten? Oder daß der Ehemann des Councelors das freiwillig macht?"

Laral fuhr herum. Tatsächlich: Sta'el und sein Sohn betraten das Casino. Beide trugen sie Plastikhauben auf dem Kopf - der Vulkanier in einem zarten Gelbton mit blauen Blüten, das Kind eine blaue Haube mit gelben Blüten.

Die junge Technikerin schluckte. "Wenn Sie mich entschuldigen würden? Ich glaube, ich muß mal wieder zum Friseur...." Mit wehendem Haar verließ sie das Casino.

Schmidt nahm seine Tasse Kaffee auf. Er suchte den Blick Sta'els. Sie nickten einander still zu.

Ens. Vendetta betrat die Brücke und verteilte bunte Halbblasen aus Kunststoff an die Brückencrew, ähnlich der, die er selbst auf dem Kopf trug.

"Entschuldigen Sie, aber der Bordfriseur hat mich beauftragt, Ihnen die hier zu bringen. Eine Vorsichtsmaßnahme gegen bolianische Schuppenläuse. Sie sollen diese Hauben ab sofort ständig tragen. Sonst....."

Hinter ihm aus dem Turbolift heraus trat Lt. Connor und machte sich auf den Weg zur OPS. Sein Schädel war kahl.

Vendetta sah mit Verschwörerblick auf die Glatze des unglücklichen Mannes und setzte seinen Satz fort. ".... übernimmt Miauz keine Garantie für Ihre Haargesundheit."

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