Panel Nana Visitor

Der Kostümwettbewerb hatte um einiges überzogen, sodass erst um 19:25 Uhr Nana Visitor ihr Panel beginnen konnte. Der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch, die Schauspielerin wurde mit einem tosenden Applaus empfangen. Zum Anfang schilderte sie ihre Probleme auf die Bühne zu kommen, da der Backstagebereich zu dem Zeitpunkt komplett für Patrik Stewart abgesperrt wurde. Das anwesende Conpersonal schaffte es dennoch Nana auf die Bühne zu bekommen, sodass das Panel beginnen konnte.

Zuerst berichtete sie dem Publikum von ihrem neuen Film, von dem sie selbst sagt, dass man ihn nicht unbedingt sehen muss. Sie fand es wesentlich schwieriger die Figur im Film zu spielen, weil sie es von den Serien gewohnt war, eine „Bibel“ für ihre Charaktere zu haben, in der man alles über die Person herausfinden konnte. Beim Film hat man manchmal Probleme sich mit dem Charakter zu identifizieren, weil man so gut wie nichts über den Hintergrund der Person und die Gründe für dessen Handeln weiß.

Man fragte sie, was ausschlaggebend dafür gewesen sei, warum gerade sie den Part von Madame X in DARK ANGEL bekommen hatte, zumal der Charakter eigentlich ein Mann sein sollte. Dennoch gelang es ihr den Produzenten James Cameron davon zu überzeugen, dass sie die perfekte Besetzung für die Rolle ist.

Sie merkte an, dass sie auch gerne mal eine „toughe, harte“ Rolle spielt, wie z.B. die Intendanten, das Spiegelbild von Kira Nerys aus Deep Space Nine. An dieser Rolle gefiel ihr besonders das Kostüm, in dem sie sich sehr sexy fand. Außerdem fiel ihr auf, das bei den Episoden um das Spiegeluniversum viel mehr Männer am Set zu sehen waren, teilweise sah sie Menschen, die sie vorher noch nie am Set gesehen hatte. Den meisten Andrang gab es am Set bei der Szene, in der sich die Spiegelversionen von Dax und Kira küssten.

Nach dem nun das vorher etwas schüchterne Publikum voll und ganz von Nana hingerissen war, kamen immer mehr Fragen und auch persönlichere Fragen. So erzählte sie zum Beispiel, dass sie hier gerne Laugenbrötchen ist und es schade findet, dass in Amerika nicht so leckere Laugenbrötchen gibt.

Die Fans wunderten sich, dass Nana sehr offen über ihr Privatleben spricht, doch sie erwiderte nur, dass sie keinen Sinn darin sieht das Privatleben zu verstecken. „Ich müsste mir dann ein Buch anlegen, in dem ich dann immer meine Lügen für die Presse eintragen müsste“, meinte sie dazu, außerdem vertritt sie die Ansicht, dass wenn man nichts vor der Öffentlichkeit versteckt, auch niemand sie in ihrer Freizeit verfolgen würde. Besonders zu ihrem Ex-Ehemann Alexander Sidding hat sie ein gutes Verhältnis, zumal er ja auch der Vater ihres gemeinsamen Kindes Jango ist. Die beiden haben vor kurzem eine Woche Urlaub zusammen verbracht, wo sie sehr viel Spaß miteinander hatten und auch den Film OPEN WATER gesehen, welchen Nana sehr gruselig fand.

Zu ihrer Zeit bei Deep Space Nine viel ihr vor allem ein, dass sie fast jeden Mann aus dem Cast im Laufe der Serie mindestens einmal geküsst hat. Als dann ein Fan wissen wollte, wie es war, Rene Auberjonois mit der Gummimaske zu küssen sagte sie: „Safe“.

Danach erzählte sie eine Anekdote aus den ersten Tagen von Star Trek: Deep Space Nine. Eines Tages regnete es ziemlich stark in LA und es bildete sich überall ein leichter Ölfilm, sodass es rutschig wurde. Nachdem sie ihr Make-up bekommen hatte, begab sie sich in ihren Wohnwagen um noch etwas für die Folge zu üben. Als sie dann ans Set gerufen wurde, eilte sie hinaus und viel von der Treppe herunter mit dem Rücken direkt auf eine der letzten Stufen. Danach musste sie sofort ins Krankenhaus, wo nach einiger Zeit ein junger Assistenzarzt hereinkam. Zuerst studierte er die Krankenakte, bevor er dann aufblickte und total erschrak, als er ihre Nase sah. Schnell erklärte sie dem leicht verstörten jungen Mann das sie für eine Star Trek Serie am drehen ist und die Nase zu ihrem Kostüm gehört. Sie hätte nur Probleme mit dem Rücken und wolle schnell wieder ans Set zurück, um nicht Gefahr zu laufen, die Rolle wieder zu verlieren. Der Arzt sah sie eine Weile an, nickte dann und versicherte ihr, dass er schon mit einigen Star Trek Stars zu tun hatte und dass er sie schon wieder hinbekommen würde.

Seitdem sie wieder weniger Zeit in Serien und Musicals verbringt, hat sie nun endlich mal die Gelegenheit sich ein paar Hobbys anzuschaffen. Sie musste mit Erschrecken feststellen, das sie bis dato keine Hobbys hatte und deswegen auch nicht so genau wusste, was sie tun sollte. Inzwischen geht sie gerne zum Spinning und manchmal kann man das Glück haben, Nana in ihrer Heimat Las Vegas auf dem Boden eines Buchladens sitzen zu sehen, meistens mit einer Tasse Kaffee oder Tee. Ein Fan wollte wissen, was sie denn gerne liest, worauf Nana antwortete, dass sie gerne Bücher über Philosophie ließ, egal ob nun ernsthafte Themen oder einfach nur „Trash“.

Danach berichtete sie, dass sie mit 16 Jahren als Tänzerin angefangen hat. Ihre ersten Stepp-Stunden waren fürchterlich, erinnert sie sich, sie hing meistens hinterher. Deswegen entschied sie sich dann auch dazu eine Gesangsausbildung zu machen, worauf sie dann gebeten wurde, etwas aus ihrem Musical vorzusingen. Nach ihrer fantastischen Gesangseinlage bekam sie tosenden Applaus.

Eine weitere Frage eines Fans war, ob sie gerne Baseball spielt. Darauf sagte sie entschieden, dass sie Baseball hast. Bis zu der Episode „Wettkampf in der Holosuite“ hatte sie keine Ahnung von Baseball, da sie als Kind auf eine Privatschule gegangen ist. Also hat man versucht, ihr das Spiel näher zubringen, was jedoch nur von mäßigen Erfolg war. Am schlimmsten empfand sie die Szene, in der sie dann den Homerun machen sollte, aber bis zu dem Zeitpunkt hatte sie noch keinen einzigen Ball getroffen. Sie alle waren sehr nervös und befürchteten, dass die Aufnahmen sich in die Länge ziehen würden, doch schon bei dem ersten Take traf sie den Ball.

Natürlich vermisst sie auch die Crew und den Cast vom Deep Space Nine Set und sie würde auch gerne mal wieder die Rolle der Kira spielen, da es sie interessiert, inwiefern sich Kira verändert hat. Sie erzählte auch, dass sie jahrelang Marc Alamino nicht sehr mochte, bis sie ihn dann einmal ohne sein Make-up gesehen hatte. „Oh, der sieht ja gar nicht so übel wie mit der Maske aus“ zitierte sie sich selbst.

Zum Schluss kam dann die Frage auf, inwieweit sie die Philosophie von Star Trek beeinflusst hat. Sie meinte dazu, dass die Grundsätze von Star Trek sie schon etwas beeinflusst hat, sie sei wesentlich toleranter geworden. Star Trek habe aber ihre Söhne wesentlich beeinflusst, so sei ihr Sohn Buster, der viel Zeit am Set verbracht hatte, nicht sonderlich von Michael Dorn im Klingonenoutfit , welcher übringends ein guter Freund von Nana ist, beeindruckt sei. Ihr jüngster Sohn Jango sagte sogar mal zu seinem Lehrer, dass er in Star Trek, Los Angeles geboren wurde.

Jan-Henrik Landschoof

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