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...so fröhlich wie Ihr Kind.

Tyler R. Parsons – Der Besucher


einz1975

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Stelle dir vor du bist ein Raumschiff-Techniker und arbeitest gerade außerhalb des Schiffes, als plötzlich eine Explosion das Schiff erschüttert. Schon auf den ersten Seiten des Buches bekommt man als Leser ziemlich arge Beklemmungen und das soll sich noch im Lauf der Geschichte um einiges steigern, denn Roman Briggs hat zwar die Explosion außerhalb überlebt, nur schwebt er jetzt mutterseelenallein im All und mit seinem Anzug hat er gerade mal acht Tage Zeit, dass ihn jemand findet oder er das zeitliche segnet. Schon diese kurzen Seiten bringen die Hauptfigur ganz nah an den Leser und man versucht sich vorzustellen, wie es ihm mit seinen Ängsten, der Kälte und dem Hunger geht. Es wird nicht genau gesagt in welcher Zeit wir uns befinden, aber eines ist schon einmal sicher – Wir sind nicht allein.

Der Name des Buches nimmt jetzt auch Gestalt an, denn was zuerst aussah, als das wir Menschen einen seltsamen Besucher bekommen, entpuppt sich als genau das Gegenteil, denn Briggs wird von den Manti, eine geheimnisvolle außerirdische Rasse gefunden. Man könnte sagen in letzte Minute, denn allzu lange hätte er seine Situation nicht mehr ertragen. Doch wie es kommen musste, ist dieses Volk so anders, dass er nicht an Bord ihres Schiffes kommen kann. Dank des Schutzschirms kann er sich mit seinem Anzug direkt an der Schiffshülle befestigen und den Flug direkt mit Sicht zu den Sternen genießen. Der Autor lässt ab jetzt seine Figur nicht mehr aus den Augen. Unser gestrandeter Techniker versucht nun seinen Alltag so gut es geht zu meistern.  

Wer jetzt denkt, dass alles trübe und traurig wird, der wird definitiv überrascht sein, denn Tyler R. Parsons lässt selbst in so einer ausweglosen Situation eine gewissen Komik entstehen, der jeden Leser anstecken wird. Roman Briggs kann sich auf der Hülle des Schiffes immerhin ein wenig bewegen und kann dabei auch durch so manches Fenster schauen. Dabei entstehen sehr unterschiedliche Situationen. Selbst die anfängliche Action bekommt immer wieder Auftrieb, denn nicht nur einmal muss Briggs auch um sein Leben bangen. Damit wir auch die Aliens ein wenig besser verstehen, bekommt man nach und nach Informationen zu ihrem sozialen Verhalten und ihrer Art. Nicht nur hier sind die Unterschiede gewaltig.

Allein die Sprache scheint so fremdartig, dass selbst der beste elektronische Übersetzer einige Worte nicht versteht. Abgesehen von der eigentlichen Story, findet noch eine andere statt und auch hier schafft der Autor ungewohnt gute Spannung zu erzeugen. Wer den Film „Enemy Mine - Geliebter Feind“ schon einmal gesehen hat, der wird auch hier kleine Parallelen finden, auch wenn die Menschen in diesem Fall ein wenig friedlicher gegenüber dieser fremden Rasse sind. Das Leben in einem Raumanzug scheint auch in der Zukunft nicht sonderlich komfortabel, dafür sind die Lösungen, welche uns der Autor präsentiert umso unglaublicher. Das Leben bietet immer wieder Überraschungen und genau das findet man zwischen diesen Zeilen.

Fazit:
Eine außerordentlich fantastische Sci-Fi-Kurzgeschichte, mit allerhand Tiefgang und einer durchweg anhaltenden Spannung. Selten gelingt es einem Autor sich so tief in die Psyche seiner Figur hineinzuversetzen. Fesselnd beschreibt Tyler R. Parsons das Leben auf und in dem Raumschiff und schafft es sogar einen kleinen Krimi daraus zu machen. Mit diesem Buch, kommt weder die Unterhaltung noch die Science-Fiction zu kurz.

Matthias Göbel

Autor: Tyler R. Parsons
Klappenbroschur: 208 Seiten
Übersetzung: Jürgen Langowski
Verlag: Piper Verlag 
Erscheinungsdatum: 02.05.2019
ISBN: 9783492705349

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Bearbeitet von einz1975
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  • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

    Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
    Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
    Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
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