Zum Inhalt springen
mit Hubschraubern im Arsch

Der Kreis der 12


USS Community

Empfohlene Beiträge

Nachdenklich starrte Tanrim durch das Fenster. Die Community und die Coyote würden in nicht ganz fünf Stunden DS3 erreichen.

Er hatte die Berichte seiner Offiziere durchgelesen bzw. angehört. Die Wächter waren gründlich gewesen. Sie hatten selbst den kleinsten Hinweis auf Sigma Beta 512, die Existenz des Kreises oder auch die Wächter selbst gelöscht. Konsequent.

Doch was war mit ihren Erinnerungen? Wieso waren diese nicht gelöscht worden? Er selbst hatte gesehen, wie effektiv und effizient die Paxaner vorgegangen waren. Wieso also durften sie unbehelligt weiter fliegen?

Gztalin hatte sich noch einmal in seinen Raum 'gebeamt'. Er hatte ihm gedankt und sich verabschiedet. Als der Zakdorn wissen wollte, was nun geschehen würde, hatte dieser nur milde gelächelt und ihm versichert, dass alles wieder seinen normalen Gang nehmen würde. Dann war er mit den Worten „Leben Sie wohl, Captain. Wir werden uns nie wieder sehen.“ verschwunden.

Doch so einfach war es für Tanrim nicht. Er hatte sich Befehlen widersetzt, hatte den Befehl erteilt ein Wesen zu foltern, hatte ein Schiff der Sternenflotte angegriffen. Und hatte nichts in der Hand um seine Vorgehensweise zu rechtfertigen – nicht, dass der Befehl an Solak in irgendeiner Weise zu rechtfertigen gewesen wäre.

Lautlos seufzte er. Hatte er sich nicht ein Abenteuer gewünscht? Es war eines gewesen. Eines, dass die schlimmsten Seiten in ihm zum Vorschein gebracht hatte. Eines, dass ihm aber auch gezeigt hatte, wie gut seine Mannschaft war. Er konnte sich auf jeden von ihnen verlassen.

Der Türsummer riss ihn aus seinen Gedanken. Überrascht blickte er auf. „Herein!“

„Captain.“ Ein recht ramponiert wirkender Commander Foster stand an der Schwelle und sah den Zakdorn fragend an.

Tanrims Augen verdunkelten sich. „Was wollen Sie, Commander?“

„Wir müssen uns unterhalten“, erwiderte dieser.

„Ich wüsste nicht, wo rüber.“

Adrian hob abwartend seine Hände. Dann ging er zum Terminal und öffnete einen gesicherten Kanal.

Nur wenige Sekunden später erschien das Bild eines Mannes auf dem Schirm. „Captain Tanrim“, begrüßte er der Zakdorn freundlich.

„Sir“, erwiderte dieser respektvoll.

„Ich beglückwünsche Sie zu dieser erfolgreichen Mission. Sind alle in ihrer Mannschaft wohl auf?“

„Einige wurden verletzt, doch sie sind auf dem Weg der Besserung.“

„Freut mich zu hören“, erklärte der Mann freundlich. „Kommen wir nun zum Grund dieses Gesprächs. Commander Foster hat mich eingehend über alle Ereignisse informiert.“

Tanrim sah seinen obersten Vorgesetzten erwartungsvoll schweigend an.

„Sie haben einen direkten Befehl missachtet und ein Schiff der Sternenflotte angegriffen.“

Tanrim rührte sich nicht. „Ja.“ lautete einfach seine knappe Antwort.

„Gratulation. So schnell hat sich noch kein Captain diskreditiert.“

„Ich habe das getan, was ich für das richtige hielt“, erklärte der Zakdorn. Auch wenn der Preis eindeutig zu hoch war, dachte er, als er an Gorla dachte.

Der Admiral nickte. „Doch auf der anderen Seite haben Sie uns einen großen Dienst damit erwiesen - auch wenn Sie es nicht wussten. Wir konnten die Verräter in den Reihen der Sternenflotten ausfindig machen. Ihr OPS-Offizier war sehr gründlich. Und wir haben mehr über diese ominösen Wächter erfahren und damit auch über die permanent latente Bedrohung, die wie ein Damoklesschwert über uns allen hängt. Aufgrund ihrer Intervention war die Mission Fosters erfolgreich.“

„Nur dass ich das nicht beweisen kann. Alle Aufzeichnungen über die Wächter und den Kreis wurden gelöscht. Meine Handlungsweise kann also nicht belegt werden.“

„Das weiß ich. Aber das spielt keine Rolle. Commander Fosters Bericht genügt mir in dieser Hinsicht.“

Der Körper des Zakdorns spannte sich an „Bei allem Respekt, Sir. Commander Foster hat uns angegriffen und belogen.“

„Auf meinen direkten Befehl hin, Captain. Ihnen mag er suspekt vorkommen, doch Foster ist ein loyaler Offizier der Sternenflotte und er untersteht ausschließlich mir.“

Suspekt? Das war bei weitem untertrieben. Tanrim sah Adrian mit einem verächtlichen Blick an. Dieser Terraner hatte sich aufgeführt, als stünde er über allen anderen.

„Und was geschieht nun weiter?“, wollte der Zakdorn wissen.

„Alle Berichte ihrer Offiziere, einschließlich ihres eigenen kommen unter Verschluss. Sie werden alle vorhandenen Daten an Commander Foster übergeben. Jeder Hinweis auf die Mission wird in sämtlichen Datenbänken, privaten und offiziellen Logbüchern gelöscht. Alle beteiligten Personen werden zu Stillschweigen verpflichtet.“

„Was geschieht mit meiner Crew und der der Coyote?“

„Was soll mit diesen sein? Da niemals etwas geschehen ist, kann man sie in keinster Weise zur Rechenschaft ziehen. Das Ganze hat NIE stattgefunden. Die Community hatte einen Maschinenschaden auf dem Weg nach DS3 und die Coyote kam der Community dabei zur Hilfe. Ende der Geschichte.“ Der Tonfall des Admirals war eindeutig und ließ keinen Raum für Interpretationen.

„Es steht ihnen frei, Mitglieder ihrer Mannschaft für Fehlverhalten intern zu rügen. Doch offiziell werden diese niemals in deren Akten stehen. Auch nicht ihr Fehlverhalten, Tanrim.“

Er wusste es also. Natürlich. Foster hatte den Oberbefehlshaber ja eingehend berichtet.

„Ich mißbillige ihre Entscheidung bezüglich der Befragung Gorlas“, fuhr der Mann fort. „Ich verabscheue ihre Methode. Auch wenn ich weiß, dass Sie keine andere Wahl hatten - dennoch ist es inakzeptabel. Ich werde Sie im Auge behalten, Tanrim. Ein weiteres Fehlverhalten und ich werde Sie ohne Zögern von ihrem Posten entfernen!“

Tanrim nickte, um zu zeigen, dass er verstanden hatte.

„Sie werden Commander Foster nach DS3 bringen. Bis dahin sollten sich alle Daten in seinem Besitz befinden. Informieren Sie ihre Crew. Das wäre alles, Captain!“

Der Bildschirm wurde dunkel.

Tanrim sah Adrian emotionslos an.

„So einfach ist das?“, fragte er ihn.

Der Commander hatte ein kleines Gerät gezückt und begann damit über den Computer des Captains zu fahren. „Nichts ist einfach!“, erklärte er ruhig.

„Wer sind Sie wirklich, Commander?“

Adrian lächelte kurz. „Ich bin ein Schatten. Ich habe nie existiert. Ich war nie hier.“ Er überprüfte die Daten auf dem Gerät. „Ich werde mich jetzt um die Datenbänke und die Logbucheinträge kümmern, Captain.“ Er ging zur Tür , blieb kurz stehen und drehte sich um. „Mit Ihrer Erlaubnis, Sir?“ fragte er überraschend respektvoll.

Der Zakdorn sah ihn nur kurz an und nickte schließlich. Der Commander verließ den Raum.

Tanrim setzte sich an sein Terminal und begann an einem Schreiben, indem er seine Offiziere über die Befehle des Oberkommandos instruierte, über die offizielle Version informierte und allen befahl, Stillschweigen über die Ereignisse zu bewahren.

Das Ganze war niemals passiert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen
  • Antworten 508
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

Top-Benutzer in diesem Thema

Veröffentlichte Bilder

„ Ihre Bastelei ist wirklich nett, Commander."

Foster wog einen der modifizierten Tricorder in der Hand. George verzog keine Miene. Er hatte wenige Minuten, bevor Foster im Maschinenraum erschienen war, den Befehl von Tanrim erhalten, alle Daten, die bezüglich der Wächter und des Kreis der Zwölf, sowie alle anderen damit zusammenhängenden Daten, Logbücher usw. an Commander Foster auszuhändigen.

„Geben Sie es zu."

„Was, Commander Sheridan?"

„Macht es Ihnen immer Spaß andere bewusst in Gefahr zu bringen und dann die Unschuld vom Lande zu spielen?" Foster entging nicht der eisige und ironische Unterton in der Stimme des Offiziers.

„Meinen Sie, ich mache dies zu meinem Vergnügen?"

In George begann es vor Zorn zu brodeln. Noch hielt er sich zurück.

„Manchmal war mir dieser Gedanke nicht fern."

„Das tut mir Leid für Sie." Foster betrat gerade den Hauptcomputerraum als George ihm am Kragen packte.

„ Ihnen tut es Leid?! Das wäre die Untertreibung des Jahrtausends Mister." Georges Augen hatten sich zu Schlitzen gebildet. Der Griff verstärkte sich.

„Ich hatte meine Befehle, Commander." Fosters Blick hielt dem von Sheridan stand. George ließ ihn wieder los.

„Wie oft wurde dieser Satz als Entschuldigung missbraucht."

„Ersparen Sie mir Ihre Moralpredigt. Sie haben nicht die geringste Ahnung, was in den letzten Tagen sich wirklich abgespielt hat.

„Da haben Sie recht, Foster. Ich will es nicht wissen."

„Was auch das Beste für Sie sein wird. Ich werde die Datenbanken nun säubern."

„Tun Sie, was sie tun müssen." George trat zurück. Foster begann mit einem kleinen Gerät an die Hauptprozessoreneinheit heranzutreten und spielte ein Wurmprogramm auf, das alle Daten auf Hinweise und Schlüsselwörter durchsuchte, zusammenfasste und komprimiert auf das kleine Gerät überspielte. Die Originaldateien auf dem Community-Computer wurden gelöscht. Alles würde so aussehen, als ob diese Daten nie erstellt worden wären. Ein Piepsen kündete vom Ende der Prozedur.

„Erledigt. Alle Hinweise wurden eliminiert." Foster trat an George vorbei. Nach einigen Schritten stoppte er noch mal.

"Ob Sie es mir glauben oder nicht. Ich wollte nur das Beste für Sie alle. Vielleicht werden Sie das eines Tages erkennen." George sah Foster an.

„Vielleicht eines Tages. Aber nicht heute."

„Leben Sie wohl, Commander." Ohne weitere Worte verschwand Foster aus dem Raum. George versuchte seinen Zorn herunterzuschlucken. Er hoffte, dass er nie wieder Foster sehen musste.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mit einem mulmigen Gefühl ging der Sicherheitschef zum Quartier dieser SFI-Agentin. Er hatte anscheinend eine wichtige Geheimoperation unterbrochen, hoffentlich würde er keinen allzu großen Ärger bekommen. Aber diese Frau schien eine ziemlich kalte und verschlagene Person zu sein, die ihre Reize für alles einsetzt. Als seine Gedanken endeten, stand er auch schon vor ihrem Quartier. Vorsichtig betätigte er den Türsummer.

"Herein." Mia Townsends Tonfall klang verärgert.

Lucas trat vorsichtig ein und schaute die grüne Schönheit ernst an. "Sie wollten mich sprechen?" fragte er monoton.

"AHH. Das sind Sie ja endlich. Lassen Sie jeden vorgesetzten Offizier so lange warten?", wetterte der weibliche Commander.

"Nein, aber mein Dienst hat erst vor 5 Minuten begonnen, Commander" antworte Lt. Bishop gelassen und lächelte sie freundlich an. Diese Frau war echt nervig.

"AH, so einer sind Sie also. Immer nur schön Dienst nach Vorschrift und um Punkt fünf den Stift aus der Hand fallen lassen! Hätte ich mir doch gleich denken können!", motzte Townsend und funkelte ihn wütend an.

"Dann kennen sie mich anscheinend nicht gut genug, um das zu beurteilen. Also weswegen wollen sie mich sprechen?" entgegnete Lucas immer noch sehr freundlich.

"Sie Trottel, haben meine Mission sabotiert. Wissen Sie eigentlich, wie lange es gedauert hat, diese Mission vorzubereiten, geschweige denn, mich bei diesem widerwärtigen Ferengi einzuschmeicheln. Und dann" Sie stach dem Sicherheitschef bei jedem Wort mit ihrem Finger auf die Brust. "tauchen Sie auf Einfaltspinsel auf und machen alles kaputt!"

"Wie bitte? Trottel? Einfaltspinsel? Woher sollte ich denn so etwas wissen?" stammelte Lt. Bishop und konnte es nicht fassen, was ihm die Grüne da vorwarf. Langsam wurde er sauer und ballte seine rechte Faust.

"Ach und nun wollen Sie mich auch noch schlagen?" Townsend zeigte auf Bishops geballte Faust. "Einen vorgesetzten Offizier." Sie schnaubte verächtlich. "Ich wusste, dass Sie ein inkompetenter Offizier, aber dämlich sind sie wohl auch!"

"Wie kommen sie denn auf diese Idee? Ich finde es nur unfair, dass sie mich beschuldigen. Ich wollte diesem Ferengi das Handwerk legen, den Sklavenhandel ist in der Föderation verboten" rechtfertigte sich Lucas und versteckte seine Hände hinter seinem Rücken.

Ein empörtes, lautes "PAH" war die Antwort.

"Sie machen es mir echt nicht leicht. Glauben sie mir, ich bin ein guter Offizier..." versicherte ihr Lt. Bishop ehrlich und stand kerzengerade.

"Erzählen Sie das ihrem Beichtvater!" fuhr Townsend ihn an. Drohend ging sie wieder auf ihn zu. "Hören Sie mir mal gut zu, Sie Idiot! Sie haben meine Mission vermasselt und dafür schulden Sie mir was!"

"Was? Ich schulde ihnen gar nichts..." antwortete der Sicherheitschef und so langsam reichten ihm die Beleidigungen. Am liebsten wäre er einfach gegangen.

"Oh doch, Lieutenant! Sie schulden mir verdammt viel!" Wütend funkelte sie ihn an. "Es sei denn, Sie hängen doch nicht so sehr an ihrer niedlichen Freundin", sagte sie in einem bösartigen Ton.

Jetzt wurde Lucas wütend. "OK ich helfe ihnen, aber lassen sie ihre Griffel von meiner Freundin..." brüllte Bishop das grüne Gift an und diesmal funkelten seine Augen.

"Griffel?" Mia betrachtete ihre perfekt manikürten Hände. "Können Sie sich vorstellen, wie schön sich meine Nägel in die Haut ihrer Nanni bohren würden?" Plötzlich holte sie aus und verpasste dem Sicherheitschef eine deftige Ohrfeige.

Lucas reagierte sofort und wehrte die zweite Ohrfeige ab, packte ihren Arm und zog ihr die Beine weg. Die Tante vom SFI landete auf ihrem Rücken auf dem Boden und sie spürte ein Schmerz in ihrem Arm. "Lassen sie meine Freundin in Ruhe oder ich vergesse dass sie eine Frau und Commander sind..."

"Dann Lieutenant sollten Sie besser das tun was ich sage!", fauchte sie.

"Dann erheben sie auch nicht ihre Hand gegen mich..." entgegnete Lt. Bishop und half der Dame vom SFI wieder auf die Beine. "Was muss ich dann tun?"

Ein hämisches Lächeln umspielten ihre Lippen. "Sie werden mir zur Verfügung stehen, Lieutenant. Wenn ich Sie rufe, dann lassen sie alles hier stehen und liegen lassen - einschließlich ihrer Freundin."

"Gut aber wenn ich ihnen geholfen habe, sind wir quitt!" forderte Lucas und machte Anstalten zu gehen.

"Wenn Sie das glauben", kam es spöttisch zurück.

"So ist der Deal oder?" meinte Lucas und schaute Cmdr. Townsend entsetzt an.

Schlagartig veränderte sich die Körperhaltung der Orionerin. Sie näherte sie ihm dem Sicherheitschef langsam. Dann schlang sie zunächst ihre Arme, dann ein Bein um ihn. "Das hängt ganz davon ab, wie gut du bist", flüsterte sie mit betörender Stimme in sein Ohr.

Lt. Bishop konnte es nicht fassen, diese Frau war unglaublich wandlungsfähig. Aber verdammt unheimlich, in was hatte er sich da bloß reinmanövriert. "Jetzt ist es aber gut, Miss Townsend" wehrte sich Lucas und versucht die Orionerin wegzustoßen.

"Gut ist es erst, wenn ich es sage", erklärte Townsend und schenkte ihm ein verführerisches Lächeln.

"Gut, dann gehe ich mal wieder an die Arbeit" meinte Lt. Bishop und befreite sich aus der Umarmung und verließ verdattert das Quartier von Cmdr. Townsend. Als Bishop ihr Quartier verlassen hatte, spannte sich der Körper der Frau an. Dieser Sicherheitsoffizier war die perfekte Wahl. Der Admiral hatte Recht gehabt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jeremiah las gerade die Anweisungen von Captain Tanrim und schüttelte nur mit dem Kopf. Er wusste dass die Anweisung, die ganze Geschichte zu verheimlichen von ganz weit oben kamen. Dennoch gefiel sie dem Lieutnant ganz und gar nicht. Das war alles so verlogen.

Plötzlich betrat jemand sein Büro. Jerry sah auf und meinte: „Von anklopfen haben sie wohl noch nichts gehört, Commander.“

„Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich hier noch willkommen bin.“, entgegnete Adrian Foster. „Wie kommen sie den darauf.“, fragte der Lieutnant sarkastisch. „Nun ja, nach mein letzten Besuch hier, waren meinen allgemeinen Kommandocodes gesperrt und ich hatte keinen Zugriff auf die Sensoren oder die externe Kommunikation. Um darauf zuzugreifen, musste ich meinen Spezialcode verwenden, was ich nur sehr ungern tue.“

„Das haben sie sich selbst zuzuschreiben. Sie hatten bei mir nicht unbedingt gerade einen großen Vertrauensvorschuss.“, erklärte der Einsatzoffizier. „Und dann haben sie zwei Dummheiten begangen. Erstens haben sie meine Schwester bedroht. Und zweitens haben sich in meinen Arbeitsbereich eingemischt, als sie die internen Sensoren deaktiviert haben. Auf so etwas reagiere ich allergisch.“

„Wie ich sehe, habe ich sie unterschätzt, Lieutnant.“, musste Adrian zugeben.

Jeremiah ging nicht weiter darauf ein und fragte: „Was wollen sie dann eigentlich hier. Um die Dateien zu entfernen, müssen sie in den Maschinenraum.“ „Dort war ich schon und habe die Dateien gelöscht.“, entgegnete der Commander. „Ich bin nur gekommen um Gorlas Deskviewer an mich zu nehmen.“

Der Einsatzoffizier nickte nur, klappte den Monitor herunter und reichte das Gerät an seinen Besucher weiter. „Danke.“, erwiderte dieser und wandte sich zum gehen.

„Warten sie, Commander. Das war alles?“, wollte Jerry wissen und stand von seinen Stuhl auf. Adrian drehte sich um: „Wie meinen sie das.“ „Wie geht es jetzt weiter?“

„Sie haben doch ihre Befehle, mit niemanden darüber zu reden und auch die offizielle Verlautbarung, was passiert ist.“, entgegnete der Commander. Als Jeremiah nickte, fügte er noch hinzu: „Dann versteh ich ihre Frage nicht?“

„Sie sollten doch inzwischen wissen, dass ich sehr neugierig bin. Was wird also aus Admiral Gretona’ak und der Crew der Cojote.“, wollte der Einsatzoffizier wissen.

Adrian seufzte kurz, nickte aber dann: „Das sie uns mit ihrer, im übrigen guten, Ermittlungsarbeit eine Menge Zeit gespart haben, ist es fair, wenn ich ihnen sage was passieren wird. Wir wussten nämlich, dass eine Art Verschwörung in den oberen Reihen der Sternenflotte gibt, aber wir hatten keine Namen.“

Er machte eine Pause und erklärte dann weiter: „Jedenfalls wird die Crew der Cojote straffrei ausgehen, unter der Vorgabe, dass alle ihren Mund halten über die Ereignisse. Gretomna’ak dagegen wird in den nächsten Tagen seinen Abschied von der Sternenflotte einreichen und zurück zu seinen fliegen.“ „Wo er niemals ankommen wird.“, ergänzte Jerry.

Sein Besucher grinste süffisant und nickte. „Ich sehe wir verstehen uns. Jetzt muss ich aber wirklich los.“, erklärte er noch und ließ Jeremiah allein mit seinen Gedanken zurück

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nach den ganzen Stress der vergangenen Tage entschied Jeremiah, dass er sich mal eine richtige Pause verdiente hatte. Leider konnte Hanni aber nicht mitkommen, denn sie hatte noch Dienst. Also ging der Lieutnant allein zum Holodeck zwei und sah sich die vorhanden Programme an.

Letztendlich entscheid er sich für die Simulation eines Sees in den kanadischen Wäldern. Nachdem Jerry noch Ergänzungen wie das sommerliche Wetter mit einem kühlenden Wind ausgewählt hatte, startete der Bordcomputer das Programm und Jerry betrat den kleinen Raum. Es war einfach herrlich, genau das, was er jetzt brauchte. Der Einsatzoffizier zog seine Stiefel und seine Socken aus, krempelte die Hosenbeine seiner Uniform etwas hoch, setzte sich auf den obligatorischen Bootssteg und hielt seine Beine ins Wasser. ;;;

Lt. Bishop saß im Casino und stocherte in seinen Spaghetti herum, aber er hatte keinen Appetit. Die Sache mit der SFI Kuh lag ihm schwer im Magen und obendrauf hatte das ganze Theater offiziell nicht stattgefunden. Es war wie verhext... Gut, wenn er keinen Hunger hatte, so konnte er die Mittagspause nutzen um eine Freundschaft zu kitten. Der Computer verriet dem Sicherheitschef wo er seinen Kumpel Jerry finden konnte, auf Holodeck 2. Lucas rauschte aus dem Casino.

Während Jerry so dasaß und den Sonnenschein genoss, wanderten seine Gedanken zu Lucas. Crewmen Keppler hatte am Vorabend so nebenbei erzählt, dass die Tigris wirklich ramponiert zur Community zurückgekehrt war. Und auch wenn der Einsatzoffizier immer noch wegen seiner Verhaftung ein wenig sauer auf den Sicherheitschef war, so wollte er sich doch gerne mit ihm austauschen, erfahren was das Außenteam auf Taio III erlebt und sich auch versöhnen. Beide Seiten hatten Fehler begannen und das konnte nicht so einfach zwischen ihnen stehen bleiben.

Lucas war nach einem kleinen Fußmarsch am Holodeck angekommen. Das Programm interessierte ihn weniger, er spazierte einfach hinein und meinte: "Jerry, wir müssen miteinander reden..."

Etwas erstaunt drehte sich der Angesprochene herum: " Schon wieder einer der nichts vom Anklopfen gehört hat." Dann macht er eine pause und bemerkte: "Aber du hast recht wir müssen reden."

"Gut und wo wollen wir uns unterhalten?" fragte Lucas und deutete auf den Steg und das Wasser. Das Gespräch würde nicht einfach werden und laut Nanni sollte er sich bei Jerry entschuldigen.

"Warum nicht hier und jetzt.", entgegnete Jeremiah. Mit einen leichten Schmunzeln dachte er daran, dass Hanni den Chief of Security wohl Kopfüber ins Wasser werfen würde. "Zieh deine Stiefel und Socken aus und setzte dich neben mich auf den Steg."

"Ich hab das schon lang nicht mehr gemacht, aber vielleicht tut es mir ja ganz gut..." entgegnete der Australier ernst, zog seine Stiefel und Socken aus und setzte sich neben Jerry auf den Steg. "Glaub mir, ich wollte dich nicht einsperren. Ich hab wohl zu voreilig gehandelt." begann Lucas das Gespräch.

"Vor eilig ist gut.", bemerkte Jeremiah. "Es geht nicht um den Punkt, dass du mich hast einsperren lassen. Das hätte ich vermutlich nach den Beweisen auch getan. Was mich wirklich enttäuscht hat, war die Tatsache, dass du nicht selber gekommen bist." Der Lieutnant setzte ein schiefes Lächeln auf: "Auch ich habe mit meinen Ausbruch voreilig gehandelt."

"Ich musste schnell handeln und ich hatte noch andere Aufgaben. Ich wollte mit dir reden, aber da warst du schon ausgebrochen..." entschuldigte sich Bishop und seufzte laut. Er hatte es total vergeigt, genau wie er es schon öfter bei Nanni total falsch gemacht hatte. Ausgerechnet bei Freundschaften musste er so grobe Fehler machen.

"Ich habe in den Ausbruch die einzige Chance gesehen, Ruyari respektive Gorla zu stoppen.", entschuldigte sich Jerry. "Sie war die einzige, die an meinen DNA hatte kommen können. obwohl ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass sie ein Chamäleonid ist." Dann nickte er verständnisvoll. "Aber du hast recht. da war eine Mission, bei man sich am liebsten verdreifacht hätte."

"Danke, dass du es verstehst. Aber ich bin schon sehr lange in der Sicherheit und meine Freunde von der Akademie sind schon alle befördert worden. Ich bin immer noch Lieutenant..." machte Lucas seinem Frust Luft und fühlte sich danach sehr viel besser. Es war gut einen solchen Kumpel wie Jerry zu haben.

"Na ja die Geschichte auf der Sentinel wird deiner Karriere nicht unbedingt gerade gut getan haben. Aber du bist ein guter Offizier. Captain Tanrim weiß das sicherlich zu würdigen. Sonst hätte er dir nicht die Leitung des Teams übertragen das er nach Taio III geschickt hat.", ermunterte der Einsatzoffizier seinen Freund. "A propos Taio III. Wie war es denn dort?"

"Kalt" war die einzige Antwort des Sicherheitschefs.

"Ach und deswegen sind sich wohl Ensign Anquenar und Sogh H'Quar näher gekommen.", witzelte Jeremiah. "Zumindest besagen das einige Gerüchte."

"Oh mir ist das egal was die Beiden machen. Das war die Hölle dort, einmal dachte ich, ich sehe dich und Nanni nie wieder. Wir wurden von einer Schneelawine verschüttet." berichtete Lucas und er wurde dabei etwas traurig. Sollte er Jerry von seiner Dummheit erzählen?

"Mir eigentlich auch. Aber man hört eben so einiges.", erwiderte der Einsatzoffizier. "aber du sprachst von einer Schneelawine?" Jerry musterte einen Freund genau. Er kannte ihn gut genug um zu merken, das etwas nicht stimmte: "Was ist los Lucas? Was bedrückt dich?"

"Was mich bedrückt?" versuchte sich der Rastaman heraus zu reden. Er konnte es doch nicht erzählen, nicht das Assjima Ärger bekommen würde. Aber Jerry war sein bester Freund und guten Freunden erzählt man seine Probleme.

"Ja, dich bedrückt etwas. Ich bin zwar kein Counselor wie Solak, aber ich merke doch, dass du was auf den Herzen hast.", erklärte der junge Terraner.

"Aber das bleibt unter uns. Ich spreche als Lucas zu dir und nicht als Offizier. Ich habe jemanden geküsst, aus Versehen." platzte es aus Lucas heraus und dann bereute er es.

"Natürlich bleibt das unter uns.", versprach Jerry. Er überlegte kurz und meinte dann: "Um wen dreht es sich denn? Dr. Assjima?"

"W...w...woher weißte denn das?" stammelte Lucas entsetzt und schaute zu seinem Kumpel. Konnte Jerry jetzt auch noch Gedanken lesen? "Es war wegen ihren Pheromonen, die Ärztin wurde verletzt und hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Doch ich hätte stark sein müssen1"

„Ein bisschen logisches Ausschlussverfahren.", erklärte der Einsatzoffizier lachend. "Hättest du unsere neue Chefpilotin geküsst, würdest du nicht mehr leben. Aber gegen deltanische Pheromone kommt man eben nicht an. Selbst jetzt nach all der Zeit, die der Doc an Bord ist, geh ich lieber zu Serik. Weil bei ihr, bekomme ich weiche Knie." Der Einsatzoffizier beugte sich vorsichtig nach vorne, nahm mit einer Hand etwas Wasser auf und bespritzte seinen Freund: "Hier zum Abkühlen."

"Hey ich muss gleich weiterarbeiten..." beschwerte sich Bishop und schubste Jerry vom Steg.

Mit einen lauten Platsch fiel dieser ins Wasser. Ein paar Enten, die in der Nähe schwammen, protestierten schnatternd gegen die Störung. Prustend tauchte Jeremiah wieder auf. Er streckte seine Hand aus und erklärte: "Hier, hilf mir raus."

Lucas nahm die Hand von Jerry und versuchte ihm raus zu helfen. "Wie soll ich es denn bloß Nanni erklären?"

"Das musst du selber wissen. Aber erkläre ihr lieber, wieso du von oben bis unten nass bist.", entgegnete der leitende Einsatzoffizier der Community. Er zog kräftig an der Hand seines Freundes und brachte ihn so zu Fall dass er auch ins Wasser fiel.

"Argh Jerry du hinterhältiger OPSi..." fluchte Lt. Bishop, der nun total nass im Wasser stand. Die Uniform musste gewechselt werden. "Aber Nanni wird mir bestimmt nicht schon wieder verzeihen, oder?"

"Du hast einiges bei ihr versaut. Und Hanni ist auch nicht gerade gut auf dich zu sprechen.", gab der Einsatzoffizier zu. Er prustete kurz: "Aber ich weiß selber noch nicht ob ich ihr von den recht intensiven Avancen von Gorla erzählen werde."

"Aber ich liebe Nanni über alles. Aber ihre Schwester konnte mich noch nie leiden..." antwortete Lucas während er wieder auf den Steg kletterte und Jerry noch mal schubste.

"Das stimmt nicht Lucas.", widersprach Jeremiah und kletterte nun auch aus dem Wasser. "Nur nimmt Hanni bei ihrer Schwester eine Art Mutterrolle ein. Sie ist die kämpferische von beiden und glaubt dass sie den Weg durchs Leben auch für Nanni mit frei boxen muss. Deshalb reagiert sie ein vielleicht ein wenig zu emotional, wenn es um ihre Schwester geht." Er seufzte kurz und fügte hinzu: "Auch mag sie es nicht, dass sich Nanni von ihr abnabelt."

"Aber Nanni braucht doch Hanni nicht als Mutter. Sie ist sehr selbstständig geworden und selbst die zarteste Blüte kann Dornen bekommen..." entgegnete der Australier und zog sein nasses Oberteil aus.

"Und eben das muss Hanni noch lernen.", setzte Jerry nach und folgte dem Beispiel seine Freundes. "Gib ihr Zeit. Zeige ihr Hanni, wie glücklich ihre 'kleine' Schwester mit dir ist. Dann wird sie auch deine guten Eigenschaften kennen und vor allen auch schätzen lernen." Mit einen Blick auf seine tropfenden Hosen bemerkte er noch: "So sollten wir nicht über die Korridore laufen. Wie wäre es mit einem Ort-zu-Ort Transport in unsere jeweiligen Quartiere."

"Ja das wäre eine gute Idee" meinte Lucas zu seinem Kumpel und suchte seinen Kommunikator. "Es ist schön einen Kumpel wie dich zu haben. Komm doch mal mit Hanni zum Abendessen vorbei, dann koch ich uns Vier etwas schönes!" fügt er hinzu.

"Du kannst kochen? Das wusste ich gar nicht." erwiderte Jeremiah breit grinsend. Aber okay, von mir aus. So lange du nichts klingonisches kochst." Dann klopfte er den Sicherheitschef kräftig auf die Schulter. "Aber du hast recht. An unserer Freundschaft liegt mir auch sehr viel."

"Ja, mir auch" versprach Lucas dem OPSler und lächelte, denn er hatte seinen Kommunikator wieder gefunden. "Wir sehen uns bald, ich muss wieder an die Arbeit - Bis dann!" verabschiedete sich Lt. Bishop und initiierte den Ort-zu-Ort Transport.

Jerry nickte nur dem schon im Transportereffekt verschwinden Lieutnant zu, deaktivierte dann das Holoprogramm und lies sich dann auch in seien Quartier beamen. Er materialisierte direkt vor seiner gerade eintreffenden Freundin, die nur fragend die Augenbraue hob, worauf der Einsatzoffizier erwiderte: "Schatz, das ist eine lange Geschichte."

Alex und U_E "Plitsch & Platsch - Sind wieder Freunde!"

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es war ruhig auf der Brücke der Community, alles lief momentan nach Vorschrift. Die Brückencrew war fast vollständig versammelt. Der Captain, Cmdr. Kyle und Lt.Cmdr. Shral saßen auf ihren Stühlen, an der CONN saß Fähnrich Anquenar und an der OPS Lt. Esteban. Und an der Waffenkontrolle stand H´Qar, da Lt. Bishop momentan auf der Sicherheitsstation gebraucht wurde.

Die Coyote flog immer noch in enger Formation mit der Community. Auch wenn sich die Führungsoffiziere der Coyote wieder an Bord des Akira-Kreuzers befanden, so ließ der Captain ständig das andere Schiff scannen.

„Noch eine Stunde bis DS3.“ kam es von der CONN.

Die Scanns der Coyote wiesen keine Sonderheiten auf, alles war in den üblichen Parametern. Nichts wies auf einen Verrat oder ein fehlverhalten der Besatzung der Coyote aus. Dieses meldete er dem Captain so wie jede Viertelstunde, Befehl des Captains.

Ein blinkendes Licht erregte die Aufmerksamkeit des Klingonen, eine eingehende Transmission. Er öffnete ein Fenster für die Kommunikation und es war nicht eine Transmission sondern gleich zwei. Eine für den Captain von DS3 und eine für H´Qar aus dem Reich. Die für H´Qar war mit privat gekennzeichnet.

„Captain eingehende Transmission von DS3, Captain Miller der Kommandant von DS3 möchte mit ihnen reden.“

„Legen Sie es auf den Schirm Sogh.“

„Aye, Sir. Er bitte die Erlaubnis eine private Transmission in der Beobachtungslonge entgegen zu nehmen.“

„Gewährt.“

H´Qar drückte einige Knöpfe und auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines Sternenflottenoffiziers in den mittleren Jahren. H´Qar verließ die Taktischestation und begab sich in die Beobachtungslonge.

„Guten Tag Captain Tanrim, ich wurde von der Sternenflotte über Ihren Maschinenschaden informiert, ich hoffe Sie kommen bald hier an.“

„In ca. einer Stunde docken wir bei DS3 an Captain Miller.“

Der Kommandant von DS3 unterbrach Tanrim allerdings gleich wieder.

„Das ist gut, aber das ist nicht der Grund meines Rufes. Ich habe hier vor wenigen Stunden eine Kommunikee des Klingonischen Reiches und der Sternenflotte für Sie bekommen. Anscheinend meinte man das Sie schon bei uns sind. Es geht anscheinend um Ihren Austauschoffizier. Ich sende das Kommunikee jetzt an Sie, Miller Ende.“

Tanrim öffnete die Datei auf dem Display seines Stuhles, als die Datei sich entpackte fragte er sich was der Klingonen nun schon wieder angestellt hatte. Nach einem kurzen Augenblick war das Kommunikee in voller Lange auf dem Display zu sehen.

An: Captain Vartik Tanrim, Kommandierender Offizier der USS Community, NCC-89503

Von: Sternenflottenhauptquartier; Diplomatisches – Corp; Abt. Klingonisches Reich

Betr.: Unterbrechung des Austauschprogramms auf unbestimmte Zeit

Sehr geehrter Cap. Tanrim,

auf Grund eines familiären Zwischenfalls hat das Klingonische Reich darum gebeten (oder soll ich besser schreiben, verlangt) das Sogh H´Qar auf unbestimmte Zeit von dem Austauschprogramm entbunden werden soll. Die Leitung der Sternenflotte hat diesem Antrag zugestimmt. Nach Erledigung wird das Austauschprogramm wie gewohnt fortgesetzt. Das Reich hat uns darüber unterrichtet das der Sogh von einem klingonischen Schiff abgeholt werden soll, als Treffpunkt wurde DS3 ausgesucht, da die Community dort einige Wartungsarbeiten erledigen lassen muss.

Die IKS ´lwloDnl´ wird in kürze Kontakt mit Ihnen aufnehmen und den Sogh übernehmen. Ein Treffpunkt für die Rückführung des Austauschoffiziers wird zu gegebener Zeit mit Ihnen abgesprochen.

Mit freundlichen Grüßen

Admiral A. Tippner

SFHQ Ltg. Diplomatisches Corp Abt. Klingonisches Reich

Anhang:

Antrag der Klingonischen Reiches auf Unterbrechung des Austauschprogramms (KR)

Bestätigung auf Unterbrechung (SFHQ)

Antrag SF 74921-A

Antrag SF 277616-B

Vorgang SF-KR 6743-G

Vorgang KR 98263

Vorgang SF 156457-A

Tanrim überflog nur kurz die Bestätigung des Sternenflottenkommandos und schloss dann das Display. Er drehte seinen Faltigen Kopf zu Cmdr. Kyle.

„Anscheinend müssen wir auf einige Zeit auf unseren Austauschoffizier verzichten, er wurde auf unbestimmte Zeit ins Klingonische Reich zurückbeordert. Eine familiäre Angelegenheit, was immer das bei Klingonen heißen kann.“

Bei den Worten des Captains schoss Milseyas Kopf nach oben und sie blickte starr auf den Bildschirm, das durfte einfach nicht wahr sein. Sie fluchte die wildesten Flüche die sie kannte, aber zum Glück nur in ihren Gedanken. Wie konnte so etwas nur passieren. Sie nahm sich vor so bald wie möglich mit H´Qar zu reden.

Die anderen Brückenoffiziere blickten zum Teil verwundert und zum Teil desinteressiert.

************

Zur gleichen Zeit in der Beobachtungslonge:

H´Qar war zum Wandschirm gegangen und transferierte die Subraumnachricht auf diesen Bildschirm. Bevor sich die Nachricht öffnete musste er seinen privaten Code eingeben. Die Entschlüsselung dauerte einige Augenblicke. Dann erschien das Wappen des Reiches und darunter das Persönliche Zeichen seines Bruders. Der Bildschirm veränderte sich und das Gesicht seines Bruders erschien.

(Anm. des Schreiberlings: Folgender Text ist natürlich auf klingonisch verfasst aber zum besseren Verständnis, von mir ins deutsche übersetzt.)

„Bruder, deine Anwesenheit im Reich ist erforderlich, die genauen Umstände des geschehen werde ich dir nicht über Subraum mitteilen, aber soviel will ich dir sagen. Vater ist tot, vergiftet von einem ehrlosen Hund, leider wissen wir noch nicht wer es war, aber ich will dir den Rausch der Jagt nicht verderben. Wir werden diesen p´tagh jagen und zur Strecke bringen. Wir werden den ehrlosen Tod unseres Vaters rächen und wenn wir bei dem Versuch sterben. Diese Nachricht sollte dich erreichen kurz bevor die ´lwloDnl´, Dich nach Hause holen wird.

Qapla´“

Das Bild seines Bruders verschwand und das Logo des Reiches erschien, darunter stand: Transmission end.

Der Klingone löschte die Übertragung und verließ die Beobachtungslonge und betrat wieder die Brücke, fast im selben Augenblick kam ein Schiffs-zu-Schiffs-Ruf. Der Captain ließ das Gespräch auf den Hauptschirm legen. Dort erschien ein klingonischer Commander. Im Hintergrund waren noch einige andere Klingonen zu sehen, unter anderem auch eine junge gutaussehende Klingonische ´lagh (Fähnrich), die nun neben den Commander trat.

„Ich bin Grota la´ von der IKS ´lwloDnl´, ich nehme an sie sind Captain Tanrim. Ich bin hier um H´Qar Sogh abzuholen. Sie sollten alle nötigen Befehle erhalten haben.“

Tanrim stand auf und zog sich seine Uniformjacke zurecht.

„Ja ich habe alle nötigen Unterlagen erhalten sobald Der Sogh bereit ist werden wir ihn zu Ihnen hinüber beamen.“

Grota hob die Hand um den Captain zu unterbrechen.

„Wir werden Ihn direkt von der Brücke herüberbeamen.“

Die junge Klingonin trat vor den Commander uns sah H´Qar liebevoll an.

„loDnl´.“

„Ich bin gleich bei dir be´nl´.“ antwortete H´Qar mit ruhiger Stimme. Milseya blickte eifersüchtig auf den Bildschirm.

Der klingonische Commander schob die junge Klingonin beiseite.

„IKS ´lwloDnl´ Ende.“

Das Bild des Klingonen erlosch und das Wappen des Empiers erschien.

H´Qar wand sich an den Captain.

„Captain ich erbitte die Erlaubnis von Bord gehen zu dürfen.“

„Erlaubnis erteilt, ich erwarte Sie zurück Sogh H´Qar, sobald Sie ihre Angelegenheiten geregelt haben. Viel Erfolg.“

Der Klingone nickte dem Captain zu und stellte sich vor den Hauptbildschirm, er schlug mit seiner Hand auf den Kommunicator. „´lwloDnl´ hijol.“

Er blickte kurz zu Milseya und sprach noch einige Worte zu ihr bevor der Transporterstrahl in erfasste.

„bomDI´ ´IwwIj qaqaw.“

Die letzte Silbe sprach er aus als der Transporterstahl ihn erfasst hatte und auflöste.

Zurück Blieb die Crew der Community und eine stinkwütende Milseya Anquenar.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vinara konnte nicht fassen was soeben geschehen war. Normalerweise wäre sie diese Angelegenheit nichts angegangen, ebensowenig wie die Beziehung zwischen Anquenar und H'Qar, doch aufgrund ihres Wissens um den Plan der Wächter war sie sogleich alarmiert. Diese "familiäre Angelegenheit" konnte nichts Gutes bedeuten, ansonsten wäre der Austauschoffizier nicht so schnell abgeholt worden. Wahrscheinlich irgendetwas mit Blutrache; was wenn H'Qar dabei sterben würde? Und diese klingonische Frau auf dem Bildschirm, konnte sie möglicherweise... Bei den Klingonen wurden wenn sie sich nicht irrte auch heute noch manche Hochzeiten arrangiert wenn es politisch sinnvoll erschien (etwa um ein Bündnis zwischen zwei Häusern zu besiegeln).

Die Andorianerin wusste nicht wie sie sich nun verhalten sollte; ihr Verhältnis zu der jungen Pilotin war nicht so gut dass sie einfach zu ihr hingehen und ihr ihren Beistand aussprechen konnte, das wäre zu auffällig gewesen. Es blieb nur zu hoffen dass die Wächter im Verborgenen dafür sorgten dass H'Qar unversehrt von seiner privaten Mission zurückkehren und weiterhin mit Milseya Anquenar zusammenbleiben würde.

Eines wollte die Wissenschaftsoffizierin aber doch tun. Sie ging zu Fähnrich Anquenar und sprach leise: "Ich kann nachvollziehen dass dieses plötzliche Aufbrechen H'Qars einen Schock für Sie darstellen mag; da ich noch dazu von dem aufbrausenden und oft auch provokanten Verhalten meiner Praktikantin weiß möchte ich Ihnen anbieten Talana vorerst von Ihrer Abteilung wieder abzuziehen, sie muss ja nicht gleich zu einer Spitzenpilotin ausgebildet werden."

Vinara hatte von Anquenars ruppigen Trainingsmethoden gehört und war sich sicher dass das Zusammensein dieser beiden temperamentvollen Frauen derzeit nur wenig fruchtbar sein würde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Milseya sah von der Konsole auf.

Ganz fantastisch, dachte sie sich. Erst haut der Mistkerl ab und jetzt will man mich auch noch meines einzig verbliebenen Vergnügens berauben.

Ein eisiger Blick traf die Andorianerin.

„Das ist sehr freundlich von Ihnen, Commander“, begann sie beherrscht. „Aber unnötig. Talana ist gerade einmal einen Tag bei uns. Ich fände es ausgesprochen unfair, sie gleich wieder abzuziehen. Insbesondere, da ihr das Fliegen Spaß zu machen scheint.“

Die Haliianerin winkte ihre Ablösung zu sich. Milseya erhob sich. „Was das Verhalten Talanas betrifft. Es passt hervorragend zu uns auf dem Hangardeck. Daher - wenn es kein Befehl von Ihnen ist, Ma'am, und wenn Talana nicht den Wunsch von sich aus äußert – möchte ich sie gerne behalten.“

Milseya nickte Vinara zu und verließ mühsam die Beherrschung wahrend die Brücke.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Fähnrich!", rief Vinara noch ehe die Haliianerin den Turbolift erreicht hatte, "bedenken Sie nur eines: Talana ist hier um zu lernen, nicht um als Ventil für Ihre überschäumenden Emotionen herzuhalten. Für letzteres gibt es genügend andere Optionen bei denen niemand zu Schaden kommen muss."

Mit einem geknirschten "Aye, Ma'am" betrat Milseya den Turbolift.

Irrte sich Vinara oder war aus der Richtung in der Commander Kyle saß ein verhaltenes Kichern zu hören?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jeremiah hatte Milseya noch nahgesehen, wie sie davon gerauscht war. Irgendwie konnte er sie ja auch verstehen. Ihn hatte es ja auch überrascht. Eine familäre Angelegenheit auf Quo’nos. Das verhieß nichts Gutes. Aber er grinste in sich hinein, als der Ensign, Vinara abblitzen ließ. Und es hörte sich so an, als wäre er dabei nicht der einzige.

Dennoch überlegte der Lieutnant kurz, ob er sich der Pilotin als Gesprächspartner anbieten sollte, verwarf es dann aber wieder. Die Gerüchteküche würde wieder nur brodeln.

Da die Community dann endlich an DS3 angedockt hatte und Captain Tanrim der Mannschaft einen kleinen Urlaub gönnte, hielt es Jerry angebracht, mit seinen Team die Mission zu reflektieren. Er hatte mittlerweile erkannt, dass er auch einige Fehler machte. Und um einige in Zukunft zu vermeiden, wollte er sich die Meinungen seiner Untergebenen einholen.

Als sich dann alle Operatoren der Community in Jerrys Büro eingefunden hatten begann dieser auch: „Nun ja, das war also unsere erste Mission, mit mir als Chief of Operations. Sie lief nicht ganz so wie gedacht. Von daher irgendwelche Meinungen, Vorschläge, Kritiken?“

Zuerst meldete sich niemand, aber dann ergriff Sean Coleman das Wort: „Ich verstehe die ganze Geheimnistuerei nicht so richtig, die der Captain um die Mission macht. Und dann diese Tarngeschichte. Ein frisch überholtes Schiff mit Maschinenschaden. Also wirklich. Was besseres gab es wohl nicht. Commander Sheridan und seine Leute müssten sich ja schämen, wenn das stimmen würde. Und was wird aus der Crew der Cojote und den ganzen Mistkerlen, die uns die Probleme verursacht haben. Die kommen wieder davon. Das ist einfach nicht fair, Jerry.“

Jeremiah nickte: „Ich versteh, was du meinst, Sean. Ich bin darüber auch nicht sehr glücklich. Aber die Anweisung kam nicht vom Skipper sondern vom Oberkommando. Sich da quer zu stellen bringt nur massig Ärger. Die Crew der Cojote, wird unter der Maßgabe, dass sie wie wir die Klappe halten, laufen gelassen. Ich habe aber die sichere Zusage, dass man sich der eigentlichen Verschwörung annehmen wird. Aber auch nur inoffiziell.“ „Wenigstens etwas. Dann war unsere Arbeit nicht ganz umsonst.“, erklärte Lieutnant Coleman.

Nun tauten auch die anderen auf. „Ich habe einen Kritikpunkt.“, erklärte Patricia Mandrick. „Sie sollten ihren Wecker stellen.“ Der leitende Einsatzoffizier grinste nur. „Das habe ich schon gemacht. Trotzdem nochmals vielen Dank, dass sie mich und Hanni geweckt haben.“

„Keine Ursache, Sir.“

„Ach im übrigen ist euch sicherlich aufgefallen, das Sean und ich uns mit Vornamen anreden und auch duzen. Da wir hier nur eine recht kleine Truppe sind, würde ich das gerne auf das ganze Team ausweiten.“, erklärte Jeremiah. „Irgendwelche Einwände.“ Die hatte verständlicherweise niemand, auch wenn alle etwas überrascht schauten.

„Okay, dann ist das einstimmig beschlossen. Sagt im übrigen bitte Jerry zu mir.“ Dann blickte er in die Runde und fragte: „Noch jemand der seinen Spitznamen hören will? Patricia?“

Die Angesprochene lachte kurz und erklärte dann: „Nennt mich bloß nicht Pat oder Patty. Das mag ich nämlich gar nicht.“

Doch der leitende Einsatzoffizier nickte nur: „In Ordnung. Kein Problem.“ dann räusperte er sich kurz. „Mir wäre es aber ganz lieb, wenn wir diese kleine Vereinbarung für uns behalten. Ich habe bei den Rest der Crew einen Ruf zu verlieren.“

Da musste Sean lachen. „Welchen Ruf dem, Jerry. Seit du aus der Brigg ausgebrochen bist, nimmt dir keiner mehr den Paragraphenreiter ab.“

„Auch heißt es doch so schön: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“, fügte John hinzu. Die ganze Gruppe lachte.

Da sich die Besprechung dem Ende entgegen neigte, erhob sich Patricia von ihren Platz: „Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich habe noch etwas vor.“ Sie war schon halb an der Türe als Merkin einwarf: „Was denn? Ein Date?“

Die junge Frau drehte sich um ihrer eigene Achse und blickte in fünf fragende Augenpaare. Etwas verärgert, aber auch amüsiert erklärte sie: „Neugierig seid ihr wohl gar nicht.“ Die anderen setzten ein breites Grinsen auf. Nur der Chief of Operations, der solche Situationen zu genüge von seiner kleinen Schwester kannte, erklärte unschuldig: „Wer? Wir? Wie kommst du den darauf?“

Ensign Mandrick schüttelte nur mit den Kopf und wandte sich zum Gehen. Sie war schon durch die Türe durch, doch bevor sich das Schott hinter der jungen Frau schloss, erklärte ihr Vorgesetzter: „Denke immer daran, Patricia. Wir werden herausfinden, wer der Glückliche ist.“

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Solak wusste nicht genau, was er von diesem Befehl halten sollte. Als wäre es nie geschehen....

Zum einen schienen die von Geheimhaltung besessenen Sternenflottenoberen nicht zu verstehen, dass man auf einem solchen Schiff nichts geheim halten konnte. Irgendwer erzählte bestimmt irgendeinem Freund darüber. Irgendwer sprach bestimmt mit Kollegen in einer Kneipe darüber. Irgendjemand von der Wartung auf DS3 stellte bestimmt Fragen angesichts der offensichtlichen Kampfschäden. Und wenn sich niemand verplapperte - die Gerüchte, die unweigerlich nach dem Andocken an die Station aufkommen würden, würden die Wahrheit sicherlich noch übertreffen.

Zum anderen: Wer gewann durch diese Geheimhaltung? Nicht die Guten - das hatte er zur Genüge durch seine eigenen Geheimnisse gelernt. Warum also verlangten ausgerechnet die, sich angeblich die Guten waren, danach?

Außerdem: Nach Außeneinsätzen und Kämpfen stiegen automatisch die Besucherzahlen beim Councelor. In diesem Fall sogar Kampfhandlungen gegen die eigenen Leute! Ein Crewman hatte sich bereits bei ihm gemeldet, der einen Cousin auf der Cojote hatte. Wie sollte die Crew das Geschehene verarbeiten, wenn es doch offiziel nie geschehen war? Wenn sie nicht einmal in ihren privaten Logbüchern darüber reflektieren durften?

Nein, dieser Befehl war alles andere als sinnvoll. Irgend ein Sesselschubser hatte sich mal wieder wichtig machen wollen und die Konsequenzen nicht durchdacht. Dumm.

Er seufzte. Das einzig Gute daran war, dass die Flotte ihm dann auch keine offizielle Rüge wegen der Folter zukommen lassen konnte - wobei er diese Rüge ja schon insgeheim fast herbei gewünscht hatte. Sein Verbrechen blieb so vollkommen ohne Konsequenzen. Es war unheimlich. Und falsch.

Wenn seine Tat so einfach zu vertuschen war - welche Geheimnisse lauerten dann noch in den Datenbanken der Flotte? Was hätte die Flotte mit der Erfindung seines Vaters angestellt, hätte er sie ihnen überlassen? Noch mehr Geheimnisse?

Vielleicht bekam er auf diese Fragen schon bald eine Antwort. Denn an diesem Morgen war die 'Einladung' eingetroffen, vor der er sich so lange gefürchtet hatte. Solak starrte auf die Nachricht auf dem Display vor sich. Auf DS3 wurde er bereits von einem Untersuchungsausschuß der Flotte erwartet, der ihn zu seiner Herkunft, seinem Vater und all den anderen Geheimnissen um seine Person befragen sollte. Und der - Polizei und Richter in einem - über sein weiteres Verbleiben im Dienst entscheiden würde. Nach diesem Tribunal würde vielleicht nichts mehr so sein wie bisher...

Der Councelor schloß die Botschaft und verdrängte die Gedanken an das bevorstehende Verhör. Bis es soweit war, hatte er noch viel Arbeit vor sich. Zum Beispiel die Sitzung mit Benei Elohim in zwei Minuten...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

BomDI´ ..WAS?

Wütend schlug Milseya auf den Sandsack ein. Hatte sich dieser Mistkerl nicht auf ganze normale Weise von ihr verabschieden können. Hätte er sich nicht überhaupt verabschieden können?

Haute einfach so ab!! MÄNNER!!! Sollten sie doch alle in den neun Höllen schmoren!

Sie trat stinksauer auf den Sandsack ein und wünschte sich, es wären empfindliche Körperregionen des Klingonen.

Und dann diese klingonische Schlampe! Schmachtete H'Qar mit großen, verliebten Augen an. Und was machte er? Schmachtete zurück. Verflucht, ging es denn noch offensichtlicher?

Verlogener Dreckskerl! Amüsierte sich hier, während er daheim eine Frau und wahrscheinlich einen Haufen Bälger hatte!! Log ihr hier was vor, von wegen Liebe und Verlobung: Das konnte er sich sonst wo hin stecken und ihren Fuß gleich mit dazu! Verfluchter Bastard!

Keuchend ließ sie vom arg malträtierten Sandsack ab und versuchte zu Atem zu kommen.

H'Qar ist nicht so, meldete sich die Stimme der Vernunft in ihrem Kopf zaghaft zu Wort.

Er ist wie jeder andere Mann auch. Er hat seinen Spaß gehabt und sich dann, als zu ernst wurde, ganz schnell verdrückt, tönte es zurück. Und ICH hätte es genauso machen sollen. Ich hätte mich nicht auf mehr einlassen sollen. Ich hätte mich nicht verlieben sollen. VERDAMMT!

Verzweifelt rieb sie sich ihre schweißnasse Stirn. Das durfte einfach nicht sein!

Vielleicht hätte sie auf den Rat des Councelors hören sollen und H'Qar gleich nach dem ersten Mal den Kopf wegpusten sollen! , dachte sie wütend.

Dann wäre es gar nicht so weit gekommen. Dann stünde sie jetzt nicht beinahe heulend hier. Dann würde es einfach nicht mehr so weh tun!

Sie griff nach ihrem Handtuch und vergrub ihr Gesicht darin.

Konnte es nicht einmal einfach nur einfach sein? Was hatte sie denn dem Schicksal getan, dass ihr nicht einmal ein wenig Glück vergönnt war? Jemanden zu lieben, ohne verletzt zu werden. Ehrlich und aufrichtig geliebt zu werden. Ein normales Leben zu führen.

"Du hast überhaupt nichts getan." Thovan setzte sich neben sie und legte seinen Arm um sie.

"Es ist nicht das Schicksal, das uns bestraft. Es ist nicht Gott, der uns leiden lässt. Wir selbst sind es, die uns den Schmerz zufügen, Seyanan."

Sie schmiegte sich an ihn. "Ich will das nicht mehr." flüsterte sie. "Ich kann nicht mehr."

Er lächelte sanft. "Weißt du, was ich an dir immer geliebt habe? Dass du nie aufgegeben hast. Auch wenn etwas noch so aussichtslos war, du hast immer weiter gemacht. Du hast dich von nichts und niemanden unterkriegen lassen."

"Das war bevor du.. gestorben bist."

"Doch du musst dich von mir lösen, mon coeur. Du lebst immer noch bei mir in der Vergangenheit. Ich bin tot. Aber du lebst. Welchen Sinn hätte mein Tod gehabt, wenn du mit mir gestorben wärst?"

"Warum bist du überhaupt dazwischen gegangen? Du wusstest, dass sie über dich herfallen würden. Ich hätte es einfach über mich ergehen lassen und dann wäre ich zu dir zurückgekehrt. Ich hätte es ertragen. Wir hätten darüber gesprochen, es gemeinsam verarbeitet und irgendwann hätten wir es vergessen. Aber du wärst immer noch am Leben und an meiner Seite."

"Was für mein Mann wäre ich gewesen, wenn ich das zugelassen hätte? Ich hatte vor Gott geschworen, dich zu lieben und zu beschützen. 'Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, um sie zu heiligen.' Daher musste ich auch so handeln. Gott belügt man nicht."

"Ich habe deinen Glauben nie verstanden, Thovan. Niemals."

"Ich weiß", lachte er leise. "Erinnerst du dich an das kleine schwarze Buch, das ich immer mit mir herum getragen habe."

Milseya nickte. Das Buch war in dem Paket gewesen, dass ihre Schwiegereltern ihr geschickt hatten.

"Dort wirst du alle Antworten finden." Zärtlich küsste er sie auf die Stirn. "Vielleicht begreifst du es dann." Er erhob sich.

"Geh nicht", flehte sie ihn an.

"Ich bin doch immer bei dir", erwiderte er gütig. "Hier.." Er legte seine Hand auf die Stelle, wo sein Herz war. "..und hier." Er berührte seine Stirn. "Aber es ist an der Zeit, dass du IHM dem Platz einräumst, der ihm zusteht."

"Du meinst H'Qar?" Ohne dass sie es wollte, sah sie nicht nur schuldbewusst aus, sondern klang auch so.

Er nickte. "H'Qar ist eine gute Wahl, mon coeur. Er gefällt mir. Und dass er dich zum Aufräumen gebracht hat..." Er grinste frech.

„Er ist ein mieser Lügner .. ein hinterlistiger Drecks...“

„Du weißt, dass das nicht stimmt. Nimm einen Rat von mir an.“ Er strich ihr liebevoll über die Wange.

Milseya sah ihn erwartungsvoll an.

„Schaff dir ein klingonisches Wörterbuch an, Seyanan.“

Sie hob lächelnd den Kopf aus dem Handtuch. Darauf hätte sie auch selber kommen können.

Doch zuvor hatte sie sich noch etwas anderes zu erledigen. Die Haliianerin erhob sich und ging aus der Trainingshalle.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

DS 3 war endlich erreicht und die ursprüngliche Mission somit erfolgreich abgeschlossen. Vinara überprüfte gerade noch die Systeme der Astrometrie als ihre Fühler eine eintretende Person registrierten. Sie schien vertraut, wenn auch nicht in dem Maße wie ihre Kollegen hier an Bord oder Talana... Als sie sich umdrehte erblickte sie Captain Frederic Barnhelm von der USS Schweizer, dicht gefolgt von derem Wissenschaftsoffizier Lieutenant Gabler.

"Was macht ihr denn hier?", fragte die Andorianerin, obwohl sie in gewisser Weise mit diesem Besuch auch gerechnet hatte.

"Die Bürokratie hat endlich ein Einsehen und nun wird der Name unseres Schiffes offiziell um ein 'T' in der Mitte erweitert", erklärte Barnhelm.

Vinara dachte kurz nach und erkannte dann worum es ging. "Natürlich, der Arzt namens Schweitzer schreibt sich mit 'TZ', ich hatte aber gedacht dass der bisherige Name eine Anspielung auf die Schweiz sei..."

"Dann würde sie 'Switzerland' oder 'Swissman' heißen. Nein nein, Hans-Jacob hat schon zurecht darauf bestanden dass die Sache gerade gestellt wird."

"Wo befindet Dr. Mückner sich eigentlich?"

"Oh, er hat sich mit irgendeinem Historiker auf der Station getroffen und studiert wieder mal alte Krankheitsgeschichten. - Was aber ist mit dir, ich meine der Community? Ein gerade überholtes Schiff mit einer brandneuen Primärsektion und dann Maschinenschaden - ihr könnt doch nicht glauben dass euch das jemand abkauft, und dann sind da noch die Beschädigungen die eher nach einem Kampf aussehen, genau wie bei der Coyote!"

Vinara nickte leicht. "Ich habe auch schon gedacht dass diese Alibi-Geschichte nicht wirklich glaubwürdig ist. Wir befanden uns auf einer Art von Geheimmission, mehr kann ich dir im Moment leider auch nicht sagen."

"Schönes Schiff", meldete sich plötzlich Gabler zu Wort, "hier könnte man tonnenweise Sand aufbewahren..."

"Ich weiß nicht ob man das wirklich tun sollte", meinte Barnhelm mit einem kurzen Lachen, "aber er hat Recht, wenn ich all das hier sehe kann ich verstehen wieso du deinen Posten hier nicht aufgeben wolltest. - Wie wär's, könnten wir nicht mal das Schiff sehen?"

"Gerne, ich bin ohnehin gerade fertig."

Und so brachen die drei Offiziere zu einer kleinen Führung auf; sobald jemand besonders neugierig blickte oder gleich fragte stellte Vinara ihre Gäste vor. Dabei war sie mit den Gedanken nicht immer ganz bei der Sache, zu vieles andere schwirrte ihr von Zeit zu Zeit durch den Kopf. So war sie immer noch dabei über die vergangene Mission zu reflektieren und sie hätte ihre Gedanken gerne mit jemand anderen geteilt. Im Moment dachte sie daran wie sie die Genealogie ihres Stammes möglichst unauffällig nach und nach veröffentlichen konnte - sie hatte die Daten die sie von den Wächtern erhalten hatte in einen abgesicherten externen Speicher überspielt, welcher Commander Fosters Löschaktion unbeschadet überstanden hatte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

21 Stunden zuvor........

„ Wie lange noch?“ Ungeduld zeichnete sich im Gesicht des ehemaligen Admirals ab. Die Kopernikus raste mit maximalem Warp einem tarkalianischen Frachter entgegen auf dem man Marlesia vermutete. Ausgerechnet dieses Schiff hatte einen Notruf gesendet.

„ Noch 30 Sekunden, Sir.“ Meldete der Einsatzoffizier von seiner Station aus. Das alte Miranda Klasse Schiff begann bei der Geschwindigkeit von Warp 9,2 zu vibrieren. Clark Sheridan Krallte sich in den lehnen des Sessels fest.

„ Sensoren melden Waffenfeuer.“

„ Können Sie die Waffensignatur identifizieren?“

„ Dominion, genauer gesagt Jem Hadar.“

„ Verdammt, Sheridan an alle Transporterräume, fertigmachen für einen Massentransport. Alle Lebenszeichen die sich auf dem, Frachter befinden erfassen und hochbeamen.“

„ Hier Transporterraum. Sind in 20 Sekunden bereit für Transfer.“ Clark knirschte mit den Zähnen, Jem Hadar. Wo kamen die wieder her? Oder hatte sich jemand eines Wracks bemächtigt das die Jem Hadar auf einem Schlachtfeld zurück ließen? Zwar war die Kopernikus bei weitem kein gewöhnliches Schiff ihrer Baureihe, aber auch Sie würde nicht lange bei einem Schlagabtausch mit einem Jem Hadar Schiff standhalten.

„ Identifizieren sie das gegnerische Schiff.“ Befahl Clark. Der Offizier an der Taktik, ein Tellarit gab akribisch Befehle in seine Konsole ein.

„ Es ist ein schwerer Zerstörer, Sir. Die Sensoren melden aber das die Crew nicht aus Jem Hadar besteht. Außerdem weißt die Hülle stellen auf die geflickt wurden. Wenn auch mittelmäßig. Dennoch ist das offensive wie defensive Potential im vollen Umfang bei dem Schiff vorhanden.“

„ Verstanden. Einen Kanal zum Frachter öffnen.“

„ Kanal offen Admiral, sie können sprechen.“

„Hier spricht Clark Sheridan vom Raumschiff Kopernikus. Tarkalianischer Frachter. Auf unser Zeichen hin senken sie die Schilde. Wir werden Sie an Bord Beamen.“ Sekunden verstrichen. Eine Antwort blieb aus.

„ Wurde der Spruch empfangen?“

„ Ja, Sir. Aber Sie können wohl nicht mehr senden. Die Schäden sind enorm. Wer auch immer da drüben das Kommando hat, er muss eine Starfleet Ausbildung besitzen sonst wäre der Frachter schon längst eine Gaswolke.“ Anerkennung klang in der Stimme des tellaritischen Sicherheitsoffiziers mit. Jetzt kam es aufs Timing an. Der Frachter lag genau zwischen ihnen und dem Jem Hadar Kreuzer. Der obsidianfarbene Rumpf schimmerte unheilvoll. Die Kopernikus hatte nur einen versuch. Sie musste den Frachter als Deckung nutzen und dann wieder schnell in den Warptransit gehen.

Nun ging die Kopernikus unter Warp. Raste mit vollem Impuls dem Frachter entgegen. Nur noch Sekunden dann seit ihr gerettet, dachte Clark.

„ Das war knapp Mutter. Noch ein Treffer in der Achter-Sektion und wir haben kein Schiff mehr mit dem wir entkommen können.“ Telesia kämpfte brüllend gegen den Lärm an. Marlesia hatte an der Pilotenkonsole platz genommen. Mit geschickten Manövern hatte sie vor dem Jem Hadar Kreuzer Hacken geschlagen, wandte zweimal das Picard Manöver an und versuchte das gewaltige Schiff in den Paulsdon Nebel zu locken.

„ Es ist schwierig wenn der Gegner nicht so dumm ist wie man es gerne hätte.“ Marlesia ließ den Frachter wie ein Fallbeil nach unten schnellen um so einem Disruptorschuss zu entgehen. Dennoch streifte dieser die schwachen Schilde. Die Crew des Frachters war damit beschäftigt das Schiff in reinem Stück zu halten. Der Captain wurde bei der ersten Salve getötet. Die Starfleetausbildung der alten Deltanerin hatte ihnen alle bis jetzt das Leben gerettet. Doch irgendwann würde auch Marlesia das Latein ausgehen.

„ Mutter Die Senosren orten ein weiteres Schiff. Starfleet Miranda Klasse. Nur sendet es keine weitere Kennung.“ Clark? Fragte sich Marlesia. Es konnte nur er sein. Das spürte Sie deutlich.

Hier Spricht Clark Sheridan vom Raumschiff Kopernikus. Tarkalianischer Frachter. Auf unser Zeichen hin senken sie die Schilde. Wir werden Sie an Bord beamen.

„ Wenn man vom Teufel Spricht.“ flüsterte Marlesia. Dummerweise wurde das Kommunikationssystem vor drei Minuten so derart beschädigt das sie nur noch empfangen konnten. Gib uns dein Zeichen Clark. Wir sind mehr als bereit. Schnell manövrierte sie den Frachter zwischen den Jem Hadar Kreuzer und der Kopernikus, um somit dem Starfleet Raumer Deckung zu geben. Der Frachter war am Ende. Aber er würde noch gut als Deckung dienen, denn die Jem Hadar müssten ihn aus dem Weg räumen um an die Kopernikus heran kommen zu können.

„ 5 Sekunden bis zum Transfer.“

„ Fertig machen zum Senken der Schilde. Mr Letor blenden sie die Gegnerischen Sensoren mit einer Breitseite Photonentorpedos. Maximale Stärke volle Streuung.“ Der Tellarit tat was ihm der alte terranische Admiral befahl. In rascher Folge rasten Photonentorpedos aus den Abschussluken des Waffenbügels. Unaufhaltsam erreichten die das gewaltige Schiff das gut 20 mal größer war als die Kopernikus. Für drei Sekunden verschwand die Hälfte des großen Schiffes in einem Lichtblitz. Die Schilde der Kopernikus wurde gesenkt. Jeder spürte geradezu wie die Transporter Energie aufnahmen und die Crew des Frachters transferierten. Drei Sekunden konnten verdammt lang sein wenn der Gegner das Schiff mit einem einzigen Schuss zur Strecke bringen konnte.

Als die Schilde wieder volles Potential hatte meldete sich wieder der Sicherheitschef von seiner Station aus.

„ Admiral, Die gesamte Crew wurde an Bord gebeamt.“

„ War auch eine Deltanerin darunter?“

„ Zwei sogar, Sir. Eine Alte und eine etwas jüngere Frau. „

„ Gut, zerstören die den Frachter. Phaser auf Warpkern ausrichten. Die Explosion soll für einige Sekunden verschleiern wohin wir fliegen.“ Letor richtete die Hauptgeschütze aus. Drei Energielanzen trafen das alte Frachtschiff und ließen es in einer Sekunde in einer Nova aus Licht und Energie verschwinden.

„ Kurs auf den Paulson Nebel setzen volle Kraft voraus. „ brüllte der alte Mann. Mit einem kräftigen Ruck ging die Kopernikus auf Warp. Der Jem Hadar Kreuzer feuerte fast blind in alle Richtungen. Doch 15 Sekunden später nahm auch er Fahrt auf und folgte dem alten Starfleet Schiff in den Paulson Nebel.

Immer wieder schlug die Kopernikus Haken. Das kleine Raumschiff erreichte den Paulson Nebel etwa 20 Sekunden vor dem Jem Hadar Kreuzer. Mit voller Impulskraft schoss die Kopernikus in das wabernde Farbenspiel des Paulson Nebels hinein. Clark aktivierte eine vorbereitete Botschaft. Diese wurde auf dem Prioritäts- Kanal 3 gesendet. Da die Nachricht stark Komprimiert war, wurde dies nicht sofort von jemand anders bemerkt.

Die Turboliftschotthälften glitten auseinander. Marlesia betrat die Brücke. Ihr Gesicht hellte sich auf als sie Clark sah.

„ Ich wusste es. Nur du konntest es sein.“

„ Wer denn sonst?“, ein Schmunzeln legte sich auf die Lippen des alten Mannes. Er erhob sich aus dem Sessel und umarmte Marlesia kurz aber fest.

„ Noch haben wir es nicht Überstanden.“

„ Ich weiß. McKennon wird nicht eher Ruhe geben bevor er uns mit dem Schiff pulverisiert hat,“ dieser Glanz in den Augen der Frau. Er kündete von vielen Abenteuern die sie gemeinsam erlebt haben, „ ich nehme an du brauchst noch jemand an der Wissenschaftskonsole?“

„ Das wäre Hilfreich.“

„ Wir werden es schaffen.“

„ Was anderes hätte ich nicht erwartet.“ Das Licht begann kurz zu flackern.

„ Admiral wir sind im Nebel. Und der Jem Hadar Kreuzer ist ebenfalls uns gefolgt. Geschwindigkeit voller Impuls.“ Meldete der Steuermann vom Ruder aus.

„ Ausweichmanöver, voller Impuls. Die Phaserbanken Akkumulieren. Sensoren auf Maximum.“

„ Aye, aye.“ Bestätigten die angesprochenen Offiziere. Marlesia begab sich zu der Wissenschaftskonsole und begann die Umgebung zu scannen. Auf dem Display sah sie das der Verfolger ihnen bereits sehr nahe gekommen war.

„ Clark Sie werden gleich eine Art Dämpfungsfeld generieren.“

„ Ruder hart Backbord, volle Kraft. Vorbereiten um auf Warp 0,7 zu Beschleunigen.“ Clark krallte sich in den Sessel fest. Für so was bist du doch eigentlich zu alt du Trottel. Bei deinen Enkeln und Urenkeln solltest du sein und Geschichten aus deiner vergangenen Starfleetzeit zum Besten geben. Stattdessen lege ich mich mit einem modernen Kriegsschiff an das von einer Großmacht aus dem Gamma Quadranten stammt.

„ Bereit um auf Warp 0,7zu gehen.“

„ Energie.“ Die Kopernikus machte einen Satz nach vorne. Auf dem Hauptschirm war die Heck Kamera geschaltet gewesen. Das schwarze Schiff hinter ihnen wurde schnell kleiner.

„ Neuer Kurs 225,3 Auf Warp 0,5 abbremsen, Kurs für 30 Sekunden halten und dann Hart Steuerbord auf Warp 0,7 beschleunigen. Wir Schlagen solange Haken bis er nicht mehr weiß in welchem Nebel er steckt.“

„Aye, Sir.“ Clark fragte sich wie lange sie dem Kreuzer entkommen konnten. Immerhin hatte er mehr Potenzial als die Kopernikus. Mit anderen Worten es war nur eine Frage der Zeit bis Mortimer McKennon die Kopernikus erwischen würde.

Gegenwart..........

Computerlogbuch der Community

Sternzeit : 57.972,6

Chefingenieur Lt Commander George Sheridan

Die Community hat endlich ihren Zielort, die Raumstation DS3 erreicht. Die Botschafter haben schon bereits das Schiff verlassen und nehmen nun die Vorbereitungen für die vorbestehenden Verhandlungen auf.

Die Schäden an der Community die während des Hinflugs auftraten sind weitestgehend behoben worden. Ich habe mich mit dem Leiter der Werft von DS3 abgesprochen das deren Crew die letzten Arbeiten abschließen werden. Dies ermöglicht es mir der gesamten technischen Abteilung einen Wohlverdienten Landurlaub zu genehmigen. Ich Selbst werde meine Familie besuchen die sich Momentan auf der neuen USS Excelsior versammelt.

Als die Community nun an DS3 Festmachte war eine Menge los. Ein Raumschiff der neuen Atlas Klasse, eine Excelsior Klasse , zwei Einheiten der Miranda Klasse, Eine Oberth Klasse und eine Einheit der Sabre Klasse dockten im internen Raumdock. Das Schiff der Atlas Klasse, die neue Excelsior, dominierte das Bild. Stolz prangte der Name und die Registrierungsnummer NCC 2000 – A auf dem Elfenbeinfarbenen Rumpf.

George warf einen Blick aus dem Bullauge des Verbindungstunnels auf das Schiff auf dem sein Vater sich befand. George straffte seine Schultern.

„ Wow.“ Michael staunte mit offnen Mund.

„ Kann man wirklich sagen. Da gegen wirkt sogar eine Galaxie Klasse mickrig. Kommt Kinder, eure Großeltern warten schon auf uns. „ George nahm seine Kinder bei der Hand und ging weiter. Das Trio verschwand in einem gewaltigen Strom aus Stationsbesucher, Sternenflottenmitglieder, Freihändler und viele anderen Menschen die etwas auf der Raumstation zu tun hatten oder hier auf die nächste Möglichkeit warteten zu ihrem Ziel weiter zu fliegen.

Kathleen Winslow, eine resolute kleine und etwas rundliche Frau, die 40 Jahre lang bei Starfleet als Ärztin gearbeitet hatte und nun sich ihre Zeit damit verdingte mit einem zum Hospitalsschiff umgebauten Oberth Klasse Schiff Jedem zur Hilfe zu eilen der auch medizinische Hilfe benötigte.

Die Nussbraunen Augen weiteten sich vor Freude und entzücken als sie den fast zwei Meter großen Mann in goldener Starfleetuniform seinen Weg durch die Mengen bahnen sah.

„ Da sind sie Loney. Sie müssen Sie unbedingt kennen lernen.“ Dabei warf Kathleen der jungen Assistensärtztin die gerade mit ihrer Chefin unterwegs war einen vielsagenden Blick zu.

„ Sie geben es wohl nie auf mir einen Mann zu suchen was Chef?“

„ Niemals, außerdem ist er ein netter Bursche. Und beißen tut er auch nicht.“

„ Ganz gewiss, er sieht auch wirklich gut aus Chef, aber er hat schon Kinder. „

„ Aber Loney. Das sollte doch kein Hinderungsgrund sein.!

„ Chef bitte. Ich kenne ihren Großneffen noch gar nicht und schon planen sie insgeheim die Hochzeit.“ Ein keckes Grinsen huschte über das Gesicht der jungen Frau.

„ Erwischt Loney.“ Kathleen begann zu winken. „ George. Hier! Hier bin ich hier drüben!“ Nun begann sie während die rief auch mit den Armen zu rudern. George gab ihr ein Handzeichen das er Sie entdeckt hat und nun auf dem Weg zu ihr war.

Nach einigen Sekunden erreichte George seine Großtante. Kathleen umarmte erst einmal Michael und Amanda recht kräftig.

„ Meine Güte seid ihr groß geworden!“ Und wieder knuddelte Kathy die Kinder bis zum Umfallen. Dann sah sie zu George auf.

„ Hallo mein Junge“, sie umarmte ihn auch kräftig. George war überrascht wie kräftig die kleine Frau durchaus sein konnte, „ gut siehst du aus. Wohl einige Muskeln mehr bekommen was?“ Kathleen knuffte George in die Seite.

„ Hallo Tante Kathy.“ George lächelte. „ Schön das du wieder mal hier bist.“

„ Und ich finde es schön das du wieder mal mit den Kindern da bist. Bei allen Elementen, Michael ist ja fast schon ein Mann. Und Amanda entwickelt sich auch langsam aber sicher zu einer schönen jungen Lady.“ Kathy grinste ihre Urgroßnichte an.

„ Tante Kathy!“ Eine weitere Frauenstimme erschallte hinter George. Er drehte sich in diese Richtung um.

Eine junge afrikanische Frau in einer roten Starfleet Uniform kämpfte sich ebenfalls zu Kahty und George.

„ Laura!“ Kathy kam Laura Sheridan entgegen. Die Ärztin drückte ihre Großnichte an sich.

„ Schön dass du Herumtreiber es auch geschafft hast.“

„ Es war auch nicht leicht“, Laura drehte sich zu ihrem großen Bruder um.“ Hallo großer Bruder.“ Wieder eine Umarmung.

„ Wie ich sehe wurdest du befördert.“

„ Das ist richtig George. Ich bin nun Steuermann auf der Gettysburg. Ich habe mir ein Runaboat geschnappt und habe einen Kurs hier her gesetzt als ich erfuhr dass die Familie hier sein würde. Tante Kathy ich muss mal alleine mit George sprechen.“

„ Keine Sorge Liebes. Ich weis über alles bescheid. George, die Kinder sind bei mir. Euer Vater erwartet euch auf der Excelsior. Ich werde mit den Kindern nachher zu euch auf der Excelsior stoßen.“

„ In Ordnung. Kinder ihr hört auf Tante Kathy. Daddy ist bald wieder da.“ George gab seinen Kindern einen Kuss auf die Wange.

„ Ich habe euch auch was mitgebracht. Ich hoffe es wird euch gefallen.“ Erwartungsvoll sahen die beiden kleinen ihre Tante an.

Als sich die Beiden einige Schritte entfernt hatten begann Laura leiser zu sprechen.

„ Kathy wird sich um die Beiden kümmern. Es sieht nicht gut aus George. Dad hat vor mit der Excelsior sich auf die Suche nach Großvater zu machen.“

„ Dad hat mich Gestern Abend kontaktet. Ich weiß nicht alles aber es scheint schon wichtig genug zu sein um einen Priorität 3 Kanal zu bemühen.“

„ Das scheint es auch zu sein. Wir sollten hier nicht darüber weiterreden. Lass uns zum Schiff gehen.“ George nickte und folgte seiner Schwester die fast genauso groß war wie er selbst.

„ Im Übrigen. Ich habe ein neues Holodeck Flugsimulations Programm mitgebracht. Es ist Phantastisch.“

„ Klingt interessant, was genau ist es?“

„ Lass dich überraschen Bruderherz. Aber eines sei dir gesagt, wenn du diese Simulation gut absolvierst bist du am Ende ein verdammt guter Pilot.“

„ Ich bin ein guter Pilot.“

„ Du bist gut wenn es um technische Dinge geht. Aber Deine Flugkunst war eher Mittelmaß“ ein kesses Lächeln umspielte die Lippen der kurzhaarigen Frau. „ Sollte nicht beleidigend gemeint sein Bruderherz. Aber du hast einiges an Training nötig. „

„ Und du einen Auffrischungskurs für kleine Flickarbeiten an den Maschinen.“

„ Wir ergänzen uns halt sehr gut Bruderherz.“

„ Warum sträuben sich alle Piloten vor Technikauffrischungskursen?“

„ Ein Naturgesetz.“

„ Eine andere Antwort hätte mich nun Irritiert.“ Wieder lächelte Laura.

„Und nun komm schon, Dad wartet schon.“

„ Dann wollen wir ihn nicht warten lassen.“

Nachdenklich sah Walther Sheridan aus dem Panoramafenster des Ready Rooms des Captains der Excelsior. Das Schiff war erst seit 9 Tagen in Dienst. Noch immer stieg dem Admiral der beißende Geruch neuer Teppiche in die Nase.

Die Schotten glitten auseinander und eine mittelgroße Frau in roter Starfleetuniform betrat den Raum. Vier goldene Rangpins zierten ihren Kragen.

„ Die Community hat angedockt. Dein Sohn ist schon bereits zu uns Unterwegs. Ebenso deine Tochter. Beide werden in Kürze hier sein.“ Langsam ging Madeleine Cousto um den Schreibtisch herum und trat neben den Admiral ans Fenster.

„ Danke Madeleine. „ Die Französin nickte.

„ Willst du wirklich alleine das Ganze durchziehen?“

„ Ich kann nicht einfach dieses Schiff dafür beanspruchen. Nicht einmal als Admiral geht das so einfach. Ich hoffe du verstehst dies.“

„ Nur zu gut und dennoch. Du brauchst Hilfe Admiral. Und die Excelsior kann dir helfen.“ Walther sah die Kommandantin streng an, jene Frau hatte mit Kathryn Janeway zusammen auf der Akademie ein Zimmer geteilt. Beide Frauen hatten eine Aura um sich die von nichts und niemanden einen Widerspruch duldete.

„ Das weiß ich Madeleine. Und Ich danke dir dafür das du mir helfen willst. Aber ich kann nicht 1075 Menschen wegen meines Großvaters in Gefahr bringen.“

„ Und was ist mit der Black Pearl? Immerhin reden wir hier von einem Dominon Kriegsschiff das Piraten als Wrack gefunden haben und wieder in Stand gesetzt wurde. Alleine dies Bedeutet für den gesamten Sektor und darüber hinaus eine große Gefahr. „

„ Da kann ich dir nicht widersprechen Madeleine.“

„ Wusste ich es doch.“ Grinste die Französin. Sie strich eine Strähne ihres blonden schulterlangen Haares aus dem Gesicht.

„ Walther wir werden dies schaffen. Ganz bestimmt.“

„ Deinen Optimismus in allen ehren, aber wenn mein Vater einen Notruf auf dem Priorität 3 Kanal tätigt besteht gar kein Grund mehr zur Hoffnung. Er tut so was nur wenn er verzweifelt und das ist recht sehr selten der Fall. Außerdem durfte er dies nicht machen. Er ist kein aktiver Offizier mehr. Selbst wenn man die Umstände berücksichtigt kann das noch sehr schwerwiegende Konsequenzen für ihn nach sich ziehen.“

„ Anscheinend scheint deinem Vater aber dieses Risiko wert zu sein es einzugehen. „

„ Mag sein aber sich mit einer veralteten Miranda einem solchen modernen Raubtier entgegen zustellen ist nicht mutig sondern dumm. Selbst die Excelsior dürfte nur knapp der Black Pearl Einhalt gebieten.“

„ Das ist richtig. Wir werden den Paulson Nebel bei maximaler Geschwindigkeit in 3 Tagen erreichen. Außerdem haben wir die besten und modernsten Sensoren an Bord. „ Walther wusste wie stolz Madeleine auf ihr neues Schiff war, wer wäre das nicht? Aber er wusste genauso wie Madeleine es wusste, das eine Suchaktion im Paulson Nebel unter Umständen Wochen dauern konnte und sie würden unter Umständen nicht mal den Hauch einer Spur finden .

„ Hoffen wir dass es auch ausreicht.“ Der Türsummer Unterbrach das Gespräch der Beiden.

„ Herein!“ bat Madeleine mit fester Stimme.

George und Laura betraten das Büro des Captains.

„ Hallo meine Lieben. Es gibt viel zu bereden. Doch bevor wir beginnen möchte ich euch Captain Madeleine Cousto vorstellen. Sie kommandiert die Excelsior.“ George und Laure schüttelten der Kommandantin die Hände. Als die Begrüßung vorrüber war zeigte auf die Couch. Als die Beiden sich gesetzt hatten begann Walther Sheridan seine Kinder auf den neuesten Stand zu bringen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

„Ich wusste es!“, zischte Milseya leise durch ihre Lippen, als sie auf den Schirm sah.

„Sie ist gut“, bestätigte X'Kles, die neben ihr im Aufenthaltsraum saß und die Flugaufzeichnungen betrachtete.

„Sehr sogar!“erklärte Milseya. Die Haliinanerin drehte sich zu X'Kles. „Und was halten die anderen von ihr?“

„Sie hat ein gutes technisches Grundwissen und scheint schnell zu lernen. Außerdem zeigt sie Interesse am Fliegen – nur nicht mit dir“, erwiderte diese nicht gänzlich ohne Ironie.

„Sie muss mich nicht lieben!“, lachte Milseya und blickte wieder auf den Schirm. „Aber es wäre schade, wenn wir ihr Talent brach liegen lassen würden.“

X'Kles nickte. „Was schwebt dir vor?“

„Eine komprimierte Vorausbildung. Ein wenig von allem: Technik, Wartung, Astrophysik, Navigation und natürlich jede Menge Übungen.“

„Willst du dir das wirklich antun“, fragte die andere Pilotin skeptisch.

„Antun?“ Die Haliianerin sah sie verdutzt an.

„Sie ist mit Sicherheit nicht die leichteste Flugschülerin, die es gibt. Und du bist nicht gerade für deine Geduld und dein Einfühlungsvermögen bekannt“, erklärte X'Kles.

„Sie muss die Ausbildung nicht bei mir absolvieren, wenn sie es nicht möchte. Du bist ebenso qualifiziert dafür wie ich.“

„Sie würde mich in den Wahnsinn treiben! Außerdem hast du sie entdeckt“, wehrte diese ab. „Und ich kann mir vorstellen, dass sie bei dir mehr lernt als bei mir.“

„Ach ja? Weshalb?“

„Du sollst auch nicht unbedingt einfach gewesen sein.“

Milseya musste schallend lachen. „Das sind alles Lügen! Ich war die bravste Flugschülerin, die diese Galaxie je gesehen hat.“

Ihre Kollegin musste ebenfalls lachen. „Da habe ich aber ganz andere Sachen gehört“, zwinkerte sie ihr zu.

Dann wurden die Beiden wieder ernster.

„Wann sollten wir damit beginnen?“, fragte X'Kles.

„Wenn sie zustimmt, sofort. Solange wir an DS3 liegen, haben wir hier einen perfekten Übungsplatz.“ Milseya deutete auf ein kleines Gebiet nahe der Raumstation. „Wir sollten sie gleich fragen.“ Die Chefnavigatorin berührte ihren Kommunikator. „Anquenar an Raan. Komm bitte kurz in den Aufenthaltsraum.

Durch das Sichtfenster konnten die beiden Frauen sehen, dass die junge Andorianerin kurz zusammen zuckte, als sie den Ruf hörte. Doch dann straffte sich ihre Haltung und sie nickte. Keine Minute später betrat sie den Raum.

„Setz dich, Talana. Ich möchte dir etwas zeigen.“ Milseya aktivierte wieder die Aufzeichnungen auf dem Schirm. „Das ist unser gemeinsamer Flug. Ab hier hat du das Steuer übernommen. Das hier waren die Tonnenrollen. Siehst du die kleine Spitze am Ende? Da hast du dich erbrochen.“ Talana nickte.

„Gut, aber siehst du auch, wie klein diese Spitze ist? Auch wenn du gerade heftig am Würgen warst, so hast du den Knüppel dennoch nicht losgelassen und versucht den Kurs zu halten. Das war verdammt gut. Die meisten lassen den Steuerknüppel einfach los.“ Milseya sah zu X'Kles, die breit grinste. „Also, ich habe ihn zumindest bei meinem ersten Flug losgelassen“, erklärte die Haliianerin, was von ihrer Kollegin mit einem 'Ich-auch-Nicken' quittiert wurde.

„Gut, dann zu dem Alpha-Manöver. Sieh dir deinen Steigungswinkel an.“ Milseya fuhr die Abbildung mit dem Finger nach. „ Er ist annähernd perfekt. Für jemanden, der das zum ersten Mal mit einem Jäger fliegt, ist das hervorragend.“

Die Haliianerin drehte sich zu der jungen Andorianerin.

„Commander Shral will dich von Flight Control abziehen, Talana. Sie glaubt, dass dein provokantes Verhalten und meine impulsive und ruppige Art einfach nicht zusammen passen. Ich sehe das anders. Mich interessiert es nicht, mit wem du es treibst oder noch treiben wirst, was du anziehst oder was du sonst in deiner Freizeit treibst. Mich interessiert nur, ob du fliegen kannst oder ob es sich lohnt, es dir beizubringen.“

Sie sah zu X'Kles und fuhr dann fort. „Wir beide sind der Meinung, dass du Talent hast. Daher bieten wir dir an, hier eine fliegerische Vorausbildung zu absolvieren. Das beinhaltet neben viel praktischer Übung aber auch viel Theorie. Was wiederum bedeutet, dass du eine Menge büffeln wirst.“

Milseya stand auf. „Ich überlasse die Entscheidung dir. Wenn du glaubst, nicht mit mir zurecht kommen zu können, dann kannst du auch einfach nur deine Zeit hier absitzen und gehst dann wieder. Keiner würde dir irgendwelche Vorwürfe machen. Und sicherlich ist auch die Vorstellung tagtäglich Theorie zu büffeln und sich mit mir abgeben oder fliegen zu müssen, nicht unbedingt erfreulich. Auf der anderen Seite hast du alles, was ein Pilot braucht. Eine ruhige Hand, ein gutes Auge und einen starken Willen. Du bist reaktionsschnell und hast Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Schiff und dem Passagier gezeigt.“

Die Chefnavigatorin sah Talana ruhig an. „Da wird gerade bei DS3 liegen, könnten wir sofort mit der Vorausbildung beginnen. Teile uns deine Entscheidung daher sobald wie möglich mit.“

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In der Bar herrschte buntes Treiben. Assjima saß an einem kleinen Tisch und beobachtete das Leben. Am Nebentisch zankten sich lautstark zwei junge Tellariten. Es ging um irgendein Mädchen, welches in einem Laden auf dem Promenadendeck arbeitete.

Lt. Bishop war nun auch auf DS3 gelandet und schaute sich verwirrt um. Raumstationen mochte er einfach nicht, sie waren zu groß und unübersichtlich. Aber er hatte eine komische Nachricht von Commander Grayson erhalten, er und Admiral Akagi wollten ihn auf DS3 treffen. Warum, dass hatte er ihm nicht mitgeteilt. Lucas wartete schon eine Stunde auf die Herren, leider ohne Erfolg. Mittlerweile war der Lieutenant durstig geworden und er verirrte sich in die gleiche Bar wie Dr. Assjima.

Nachdem er sich mit dem Barkeeper rumgeärgert hatte, weil es keine Getränke ohne Alkohol in diesem Etablissement gab, ging er an den Tisch der Deltanerin. "Hallo Frau Doktor, darf ich mich zu ihnen setzen?" fragte er formal und siezte die Ärztin.

Assjima machte eine einladende Geste. „Aber bitte doch, Lieutenant.“

"Vielen Dank" antwortete dieser und nahm Platz. "Eigentlich wollte ich mich mit zwei Herren aus der Sternenflotte treffen, aber die haben mich versetzt..."

"Das ist nicht nett von denen. Geht es denn um was Wichtiges?" Die Deltanerin nippte leicht an ihrem Sunrise.

"Leider kenne ich den Grund des Treffens nicht, aber das Schicksal wollte bestimmt, dass ich sie noch mal treffe - Assjima wir müssen noch über etwas reden" meinte Lt. Bishop und fing an zu flüstern.

„Das Schicksal? Lieutenant … Sie hören sich an, als ob wir uns nie wieder sehen würden. Ich wusste nicht, dass Sie versetzt werden.“ Sie zwinkerte ihm vergnügt zu. „Über was wollen Sie denn sprechen? Hat sich Nanni womöglich darüber beklagt, dass Ihre Nase ein wenig schief zusammen gewachsen ist?“

Die Ärztin siezte ihn, anscheinend war sie ihm böse. "Nein, die Nase ist gut geheilt, aber es gibt Probleme wegen... wegen... dem... Kuss..." sprach Lucas erst flüssig aus, bei den letzten Worten druckste er allerdings herum. Um sich abzulenken trank er einen Schluck von seinem Orangensaft mit Wodka.

„Was gibt es darüber zu reden?“ Assjima betrachtete ihn nachdenklich. „Was für Probleme?“

"Sie sind noch in meinem Kopf..." versuchte Lucas zu erklären. Assjima war ihm böse und auch mit Recht. Er kam sich so lächerlich vor, vielleicht sollte er besser gehen.

„Lucas …“ Sie hatte die Stimme gesenkt, beugte sich über den Tisch und griff nach seiner Hand. „Warum glaubst du, müssen Deltaner einen Zölibatseid ablegen, wenn wir auf nicht deltanischen Schiffen eingesetzt werden?“

"Ich bin kein Biologe, aber ich denke mal wegen euren Pheromonen..." antwortete der Terraner und lächelte. Assjima war ihm doch nicht böse, aber sie musste trotzdem aus seinen Gedanken heraus.

„Ja ja … unsere Pheromone …“ Die Ärztin lachte leise. „Wenn es so einfach wäre … Das würde ja bedeuten, dass wir einen Eid ablegen müssten, weil die anderen zu schwach sind. Ein bisschen ungerecht, oder? Nein, es geht eben genau darum, was du gerade durchmachst … Es ist schwer, uns zu vergessen … Das ist das ganze Geheimnis.“

"Und da reicht schon ein Kuss?" fragte Lucas ganz interessiert und schaute Hilfe suchend die Deltanerin an. Nanni würde ihn umbringen wenn sie das wissen würde, oder sie würde etwas Schlimmeres tun - ihn verlassen.

„Ein Kuss beinhaltet nicht nur die Berührung der Lippen zweier Personen. Er ist ein Ausdruck tiefster Verbundenheit – normalerweise. Wie ihr Menschen das handhabt, kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen. Ein Kuss zeigt Wünsche auf, reißt Barrieren nieder, schiebt Hemmungen beiseite. Er ist ein Signal. Es ist doch nicht der Kuss, der dich verwirrt – es sind die dahinter stehenden Wünsche. Und gegen Wünsche kann man nicht viel tun. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder du gibst deinen Wünschen nach oder du begräbst sie irgendwo ganz tief in dir drinnen.“ Sie schaute ihn traurig an. „Es tut mir leid Lucas – ich hätte dir eine Ohrfeige geben sollen statt den Kuss zu erwidern. Dann wäre es jetzt leichter für dich.“

"Nein, es ist nicht deine Schuld. Ich hätte stark sein müssen, aber der Drang war stärker. Doch ich liebe Nanni und als sie vor mir lag, da habe ich dich gesehen..." antwortete Lucas und schluckte schwer. Er war total verwirrt, aber was hatte er denn erwartet? Erlösung durch Beichte? Nein, so einfach ging es nicht.

„Du hast mich gesehen? In deinem Bett? Anstelle deiner Freundin …“ Assjima stöhnte leise auf und vergrub das Gesicht in den Händen. „Das ist … nicht gut.“ Sie blickte ihn erneut an. „Ich weiß nicht so richtig, wie ich dir helfen kann. Ich kenne kein Zaubermittel dagegen.“ Aber irgendwas musste sie doch tun können. Immerhin war sie die Ursache des Dilemmas. „Du hast noch nicht mit Nanni darüber gesprochen?“

"Nein, sie würde es nicht verstehen. Assjima hilf mir bitte, ich bin so durcheinander... Du hast vorhin von Wünschen gesprochen, aber mein Wunsch ist es mit Nanni zusammen zu sein und dich als gute Bekannte zu haben..." erklärte Lucas sein Dilemma und flehte um Hilfe.

„Wünsche schließen einander leider nie aus. Man kann vollkommen widersprüchliche Wünsche haben. Du hast einen Wunsch, der logisch ist. Du liebst Nanni. Sie passt zu dir, sie gibt dir Ruhe, Sicherheit. Vielleicht wünscht du dir eine Zukunft mit ihr, ein gemeinsames Leben … Aber was sind es für Wünsche, die dich im Bezug auf mich quälen? Wenn du mir das erklären kannst, dann verstehst du es vielleicht auch selber besser?“

"Aber es gibt keine Wünsche mit dir, jedenfalls nicht in dieser Richtung... Wirklich nicht. Aber in dieser einen Situation fand ich dich sehr anziehend und erotisch, ich wollte dich einfach küssen...." versuchte es Bishop der Deltanerin zu erklären.

„Aber Lucas, das ist vergangen! Es war eine Ausnahmesituation. Ein unlogisches Verhalten, dass sich ganz logisch erklären lässt. Warum quält es dich?“ Assjima verstand ihn wirklich nicht. Diese Menschen hatten eine seltsame Einstellung. Sie fühlten sich schuldig, wenn sie einmal nicht in monogamen Bahnen dachten. „Wenn dich etwas quält, dann ist es doch nur der Gedanke, dass du einen Fehler gemacht haben könntest. Aber das hast du nicht!“

"Aber wieso sehe ich dich dann beim Sex und nicht Nanni, die vor mir liegt. Assjima du bist attraktiv aber du bist eher wie eine Mutter für mich..."

„Was? Wie eine Mutter?“ Assjima verschluckte sich fast an ihrem Drink. „Du hättest wenigstens sagen können ’wie eine Schwester’. Solak hätte seine Freude an dir. Ödipus lässt grüßen!“

Jetzt hatte er es endgültig versaut. Wenn Solak das mitbekommen hätte, würde Lucas in Zwangstherapie kommen. "Entschuldige, wie eine Schwester... Ich bin aber nicht krank und leide am am Ödipus-Komplex, falls du sowas denkst." erklärte der Australier seinen Ausrutscher in der Wortwahl.

Die Deltanerin lehnte sich zurück und lächelte den Sicherheitschef an. „Der Ödipus-Komplex ist doch keine Krankheit – es ist ein Komplex – wie der Name schon sagt.“ Insgeheim haute sie sich auf die Finger. Lucas quälte sich wirklich und sie machte sich über ihn beinahe lustig. Doch irgendwie fühlte sie sich überfordert. „Entschuldige Lucas – das war nicht fair von mir. Was erwartest du von mir? Soll ich jetzt gemein zu dir sein, damit du mich hasst? Dann könntest du mich aus deinen Gedanken verdrängen. Oder willst du mir deine Gedanken zeigen, damit ich dich besser verstehen kann?“ Oder womöglich sollte sie ihm ein paar Bilder zeigen, damit er begriff, was ihm möglicherweise entgehen könnte. Nein, das wäre erst recht gemein.

"Kannst du dein Bild nicht entfernen mit deiner Telepathie? Damit wäre uns Beiden geholfen und dann können wir erst mal auf Abstand gehen..." versuchte Lucas das Gespräch zu beschleunigen. Er musste unbedingt zu dem Treffen mit dem Admiral und dem Commander.

„Ein Bild telepatisch entfernen? Du bist derjenige, der das Bild schafft. Ich kann es nicht einfach herausschneiden. Solak könnte es womöglich – ich kann die Bilder nur sehen, aber nicht beeinflussen.“

"Geht so was wieder weg?" fragte Lucas ungläubig und schaute Assjima besorgt an. Dann trank er sein Getränk leer und sah nach draußen, ob da jemand auf ihn wartete.

„Mit der Zeit. Du wirst es vergessen, zumindest in den Hintergrund drängen. Du hast doch schon dein Heilmittel: Nanni!“ Sie folgte seinem Blick. „Siehst du die erwarteten Herren?“

"Nein, leider nicht. Wenn ich nur wüsste, was die von mir wollen..." beantwortete Lt. Bishop die gestellte Frage. Wieder schaute er nach draußen. "Aber wie soll ich es Nanni beibringen?"

Die Deltanerin überlegte ein Weilchen bevor sie antwortete: „Wenn du willst, dann rede ich mit ihr … Vielleicht kann ich es ihr auf wissenschaftlicher Ebene erklären.“

"Ja, wirklich? Das wäre fein..." freute sich Lucas wie ein Schneekönig. Dann entdeckte er die beiden Männer. Admiral Akagi war ein Japaner mit grauen Schläfen und Commander Grayson, ein Afro-Amerikaner mit ebenfalls graumelierten Schläfen.

„Sind sie das da drüben?“ Assjima nickte in die Richtung der beiden hochrangigen Offiziere. „Dann lass sie nicht warten … die sehen wirklich sehr wichtig aus!“

Lucas drückte die Hand von Assjima. "Vielen Dank, dass ich dich mit meinen Problemen nerven durfte... Wir sehen uns wieder - Bis bald!" verabschiedete sich der Sicherheitschef und ging zu den wichtigen Herren.

Die Ärztin schaute ihm gedankenverloren hinterher. Er war unglücklich obwohl er eigentlich allen Grund zum Glücklichsein hätte. Er hatte seine Nanni …

„Sie sehen traurig aus. Darf ich mich zu Ihnen setzen und versuchen, Sie ein wenig aufzumuntern?“ Ein großer, gutaussehender Mann stand mit zwei Gläsern Sunrise in den Händen vor ihr und schaute sie lachend an.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

„Äh … ja bitte doch.“ Etwas verdattert bot Assjima ihm den Stuhl an, auf dem vor wenigen Augenblicken noch Lucas gesessen hatte. Woher kam der denn so plötzlich?

„Ich habe Sie von der Bar aus eine Zeitlang beobachtet und musste feststellen, dass ihr Cocktail leer ist. Ich habe mir deswegen die Freiheit genommen, Ihnen einen Neuen zu bestellen.“ Er stellte das Glas vor ihr auf den Tisch und plapperte fröhlich weiter. „Es ist lange her, dass ich einer Deltanerin begegnet bin. Aber entschuldigen Sie bitte – wo bleiben meine Manieren … Mein Name ist Samylax. Meine Freunde nennen mich Sam.“ Jungenhaft lachend streckte er ihr seine Hand entgegen.

„Ich bin Assjima. Und meine Freunde nennen mich … Assjima.“ entgegnete die Ärztin und gab ihm die Hand. Er sah nett aus. Kurzes, blondes Haar, das ungebändigt in alle Richtungen stand und die etwas zu kleine Stupsnase in dem braungebrannten Gesicht ließen ihn jünger erscheinen als er wohl war. Doch in den kurzen Bartstoppeln waren bereits die ersten grauen Haare zu sehen. Sie schätze ihn auf Mitte, Ende Vierzig. „Sie stammen von Betazed, nicht wahr?“

„Ja – wie haben Sie das bemerkt? Oder sollte ich etwa unwissentlich …“

„Nein, nein“ unterbrach Assjima ihn lachend. „Es sind die Augen. Die verraten jeden Betazoiden.“

„Ah! Ich sehe schon – Madame ist Expertin! An den Augen hat mich wirklich noch nie jemand erkannt.“

Am Nebentisch wurde es plötzlich wieder laut. Die beiden Tellariten machten Anstalten, aufeinander loszugehen. „Wehe ich bekomme noch einmal mit, dass du deine Drecksfinger nach ihr ausstreckst“ brüllte der Älter der beiden und packte den anderen am Kragen. „Wenn du unbedingt jemanden zum ficken brauchst, dann schnapp dir die Deltanerin da drüben. Die treiben es doch mit jedem.“

Auch wenn Assjima tat als ob sie nichts gehört hätte, so war sie doch blass geworden.

„Ha! Wenn du meinst, die seien so leicht rumzukriegen, dann versuch es doch selbst mal. Aber dich alten Sack würde ja nicht mal die nehmen!“ keifte der Jüngere zurück.

„Es reicht!“ Sam stand auf und trat an den Nebentisch. „Entweder ihr benehmt euch oder ihr verlasst augenblicklich diese Bar! Aber egal für was ihr euch entscheidet – erst entschuldigt ihr euch bei der Dame.“

„Wir sollen uns bei dieser deltanischen Nu …“ Der Jüngere kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden, denn im selben Augenblick wurde er von einem Faustschlag auf den Boden gestreckt. Der andere stürzte sich mit Gebrüll auf den Betazoiden, doch auch er kam nicht sehr weit.

„So!“ Sam klatschte in die Hände. „Diese beiden Schweinsgesichter werden heute keinen Ärger mehr machen.“ Als ob nichts gewesen sei, setzte er sich wieder auf seinen Stuhl.

Assjima spürte deutlich die Blicke der Umstehenden auf sich. Sie richtete sich auf und antwortete laut genug, so dass es alle hören konnten: „Das hat man nun davon, wenn man seine Freizeit in Zivil genießen möchte. Ich hätte wohl besser die Uniform angezogen.“ Aus dem auf diese Bemerkung folgenden Getuschel konnte man einige Wortfetzen wie Zölibat, Tellaritenidioten, respektlos und beleidigend heraushören.

Ihrem Gegenüber flüsterte die Deltanerin augenzwinkernd zu: „Danke Sam. Das hätte peinlich werden können. Zumal unser schiffseigener Tiger schon sprungbereit war.“ Sie zeigte auf Lucas, der immer noch an der Tür bei den beiden Offizieren stehend den Tumult mitbekommen hatte und gerade dabei war, seinen Phaser wieder in das Hohlster zu stecken. Assjima nickte ihm beruhigend zu und er grinste erleichtert zurück.

Sam folgte ihrem Blick. „Der da ist Ihr Bordtiger? Der passt aber gar nicht zu Ihnen.“

„Nein, nein, nein“ lachte Assjima und wedelte abwehrend mit den Händen herum. „Er ist nicht mein Bordtiger, sondern unser aller. Lt. Bishop ist unser Sicherheitschef.“

„Aber er ist in Sie verliebt. Das habe ich vorhin ganz deutlich gespürt. Und er macht Ihnen Sorgen. Das spüre ich jetzt noch.“

„Ja und nein. Er macht mir Sorgen – das ist wahr. Aber er behauptet, dass er nicht in mich verliebt sei. Ich verwirre ihn nur … sagt er. Verliebt ist er in seine Freundin.“

„Nun, wenn er das sagt, dann wird es seine Richtigkeit haben.“ entgegnete der Betazoide. „Nur liegt im Gesagten und im Gedachten nicht immer die tatsächliche Wahrheit.“

„Wohl wahr …“ Nachdenklich rührte die Ärztin mit dem Röhrchen in ihrem Drink. „Und genau das macht mir ja Sorgen.“

„Vielleicht reizt ihn ja auch nur der Gedanke, ein wenig von der verbotenen Frucht zu naschen.“ Sam hob sein Glas und prostete ihr zu. „Auf die sternenflotteneigenen Nonnen von Delta IV! Ich wollte schon immer eine richtige Jeanne d’Arc kennen lernen.“

„Jeanne d’Arc? So hat mich noch niemand tituliert. Ich trage weder Rüstung noch Waffen. Und eine Jungfrau?“ Assjima lachte. „Diese Vorstellung ist ja nun wirklich zu albern.“

„Sie sind bei der Sternenflotte und tragen keine Waffe? Nie?“ Sam machte große Augen.

„Niemals! Dafür gibt es ja unseren Bordtiger und seine Helfer. Ich komme ganz gut ohne zurecht.“

„Auch das noch! Eine Pazifistin! Und vorbei ist es mit meinem Traum von der wunderschönen Jungfrau in Rüstung. Keine Jungfrau, keine Rüstung … Übrig bleibt nur noch wunderschön. Aber das reicht mir.“ Der Betazoide grinste über das ganze Gesicht. „Darf ich fragen, was eine Pazifistin bei der Sternenflotte für Aufgaben übernehmen könnte? Wir armen Zivilisten bekommen von euch ja nur was mit, wenn es irgendwo rumort. Und sobald ihr auftaucht rummst es im Karton.“

Der Typ war wirklich amüsant. Assjima mochte ihn. Das konnte womöglich doch noch ein unterhaltsamer Abend werden. „Ich wusste gar nicht, dass wir einen solch streitbaren Ruf haben. Aber um auf Ihre Frage zurück zu kommen: ich bin Ärztin.“

„Eine deltanische Heilerin? So richtig mit Handauflegen und allem drum und dran?“ Sam rutschte aufgeregt auf seinem Stuhl hin und her. „Das ist ja besser als eine Jeanne d’Arc! Von euch habe ich schon unglaubliche Geschichten gehört.“

„Ja, so richtig mit Handauflegen.“

„Das ist toll! Wer hätte gedacht, dass ich in diesem hinterletzten Winkel der Galaxis eine solch’ aufregende Frau treffen würde. Aber bei der Gelegenheit … ich habe da immer so ein Ziehen im Nackenbereich. Vielleicht könnten Sie da mal kurz die Hand auflegen?“ Er drehte den Kopf hin und her und verzog das Gesicht. „Das ist eine alte Berufskrankheit.“

Assjima musste laut auflachen. Diese gespielte Grimasse sah wirklich urkomisch aus. „So so, eine Berufskrankheit? Was ist denn Ihre Berufung?“

„Oh – ich bin Taxifahrer! Ich habe das schnellste Spacetaxi im Sektor. Ich wage sogar zu behaupten: im ganzen Quadranten. Egal wo Sie hinwollen – meine Kiste und ich stehen zu Diensten!“ Er sprang auf und machte einen Diener. „Und wenn es nicht unter der Würde von Frau Doktor ist, sich mit einem einfachen Taxifahrer abzugeben, dann würde ich Sie jetzt gerne zum Essen einladen. Es gibt auf dem Promenadendeck ein vulkanisches Restaurant, in dem eine hervorragende Plomeek-Suppe serviert wird. Wir könnten natürlich auch in das bayrische Restaurant gehen – irgendwie habe ich Appetit auf Schweinshaxen bekommen ...“ Er schielte zu dem inzwischen leeren Nebentisch hinüber. „… aber ich nehme an, dass Sie, wie die meisten Deltaner, keinen großen Wert auf tierische Nährstoffe legen.“

„Sie kennen meine Spezies offenbar recht gut. Und da ich dienstfrei habe, nehme ich dankend an.“

„Wunderbar! Lassen Sie uns gleich gehen. Ich habe einen Bärenhunger.“ Seine Freude war aufrichtig. Ganz gentlemanlike war er der Ärztin beim Aufstehen behilflich und bot ihr seinen Arm an. Ein Abend in der Gesellschaft eines intelligenten, humorvollen, gutaussehenden und dazu noch sehr höflichen Mannes, der nichts, aber auch gar nichts von der steifen Zurückhaltung der Sternenflottenoffiziere an sich hatte … mehr wünschte Assjima sich nach diesem letzten, nervenaufreibenden und enttäuschenden Einsatz nicht.

Gut gelaunt verließen die beiden die Bar und der angeschlagene Tellarit, der inzwischen still in einer Ecke neben der Türe saß, über deltanische Huren sinnierte und sich dabei sein geschwollenes Kinn rieb, hörte nur noch die lachenden Worte Sams: „Babe, call me Spacecowboy!“

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vinara und ihre Gäste hatten ihre Besichtigungstour fast beendet - es fehlte nur noch das Flugdeck. Als sie es betraten ging dort eine sichtlich nervöse Talana auf und ab. Beim Anblick der drei Hereinkommenden verwandelte die Nervosität sich beinahe in Panik und sie blieb wie zu Stein erstarrt stehen.

"Du kannst dich rühren", meinte die Wissenschaftsoffizierin und stellte Gäste und Praktikantin einander vor. "Ich nehme doch an dass deine Tätigkeit hier in Sinnvollerem besteht als dem Auf- und Abgehen."

"Äh, ja, eigentlich sehr viel Sinnvollerem... Die Chefin hier sagt ich habe Talent und in gewisser Weise macht mir das Fliegen auch Spaß, wenn da nur nicht immer diese Übelkeit wäre und dann muss ich auch noch jede Menge Theorie pauken!" Bei letzteren Worten verzog die junge Frau leicht angewidert das Gesicht.

"Normalerweise sollte einem beim Fliegen nicht so leicht übel werden", bemerkte Gabler, "soweit ich weiß verfügen selbst die kleinen Jäger über Trägheitsdämpfer..."

"... die viele Piloten deaktivieren oder sogar völlig ausbauen um die Bewegungen des Schiffs direkt zu spüren und schneller reagieren zu können", ergänzte Barnhelm, "ganz abgesehen davon können sie selbst im aktivierten Zustand nicht alle Beschleunigungskräfte neutralisieren, ein so kleines Schiff verhält sich da ganz anders als die großen Kreuzer. Immerhin vergeht die Übelkeit nach ein paar Flügen wenn man sich angepasst hat."

Talana nickte bestätigend.

"Ich denke du solltest deine Chance wahrnehmen", ließ sich nun auch Vinara vernehmen, "und von der Theorie die wie überall nötig ist wurde auch noch niemand ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen."

"Du meinst also ich sollte..."

"Tu was du für richtig hältst, aber ich würde dir wie gesagt raten die Gelegenheit zu nutzen."

Talana nickte nur erneut, atmete tief durch und ging dann wieder zu Fähnrich Anquenar um ihr ihre Entscheidung für das Training mitzuteilen.

"Ich denke wir sollten deine Praktikantin nicht unnötig in Verlegenheit bringen", meinte Barnhelm und so verließen sie wieder den Hangar.

Eine halbe Stunde später saßen Vinara und Frederic in der Bar auf Deep Space Three und wirkten trotz der Uniform die beide immer noch trugen deutlich informeller - er legte sogar seinen Arm um ihre Schultern und sie lehnte sich leicht an ihn, doch zu mehr Zärtlichkeit war sie in dieser Öffentlichkeit nicht bereit. Mehr am Rande - sie saßen auch wirklich fast im hintersten Winkel der Bar - bekam sie einen Streit mit bei dem ein Mann zwei Tellariten verprügelte.

"Würde es dir gefallen wenn auch ich so ein Draufgänger wie dieser Typ da wäre?"

Die Andorianerin sah den Fremden nun genauer an und bemerkte wie er sich Dr. Assjima näherte. "Für meine Begriffe wirkt er ein bisschen zu draufgängerisch", entgegnete sie, "aber sie wird ihn schon in seine Schranken verweisen wenn er ihr zu nahe treten sollte."

"Nun - ich weiß nicht was ich mit dir anfangen soll. Einerseits scheinen meine Gefühle dir gegenüber in der letzten Zeit an Intensität verloren zu haben, andererseits fällt mir gerade hier und jetzt wieder auf wie wunderschön du eigentlich bist..."

"Du musst nicht gleich übertreiben. Aber wenn man bedenkt dass sich in diesem Raum auch eine Deltanerin befindet nehme ich dieses Kompliment gerne an."

"Ah, höre ich da eine Andeutung von Eifersucht heraus?" Frederic sah betont auffällig in die Richtung in der Assjima saß, doch er konnte sie nicht gut sehen da andere Gäste im Weg saßen.

"Lass das, du weißt doch dass sie im Zöllibat lebt, ja leben muss. Ich hingegen nicht", und wie um es zu unterstreichen gab sie ihm einen zärtlichen Kuss.

Drei Nausicaaner die in der Nähe saßen und sie beobachteten johlten und klatschten in die Hände.

"Darf ich sie verprügeln?", fragte er halb aus Spaß.

"Nicht solange du deine Uniform trägst", meinte Vinara, "aber ich würde ohnehin sagen sie sind es nicht wert. Lass uns wohin gehen wo wir ungestörter sind, und damit meine ich definitiv nicht wieder an Bord der Community."

"Ach ja, die Gerüchteküche... Dann machen wir mal einen Spaziergang auf dem Promenadendeck!"

Sie verließen die Bar eng umschlungen und die Nausicaaner folgten ihnen glücklicherweise nicht, auch niemand sonst. Zwei besonders angenehme Wochen Mini-Urlaub schienen vor ihnen zu liegen und Vinara nahm sich vor soweit es ging das Hier und Jetzt zu genießen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Promenadendeck der Raumstation war proppenvoll. Es summte wie in einem Bienenkorb. Gesichter in allen Farben (mit und ohne Stirnwülste), bunte Gewänder, Stimmen in allen nur denkbaren Sprachen und Tonhöhen … das Leben pur! Und Assjima genoss es. Ihre Wangen hatten wieder Farbe bekommen. Sogar der Betazoide, der sie erst wenige Stunden kannte, hatte bemerkt, wie sie regelrecht aufblühte.

„Dir gefällt das Treiben hier?“ Gesättigt schob er den leeren Teller weg und rieb sich den Bauch.

„Ja, ich liebe es … es erinnert mich an meinen Geburtsort Seyann Draschu. Das ist eine der großen …“

„… unterirdischen Hafenstädte auf eurem Mond Seyann.“ unterbrach Sam. „Ich bin dort gewesen. Eine schöne Stadt. Die Farben, die Formen der Häuser ... und ihre Bewohner …“ Sein Blick verlor sich irgendwo in der Ferne.

„Du bist auf Seyann gewesen?“ Assjima war sichtlich verblüfft. Das Deltasystem lag zwar zentral im Förderationsraum, aber in der Umgebung gab es nicht viele bewohnte Welten. Es lag irgendwo in der Mitte von Nirgendwo.

„Oh, ich war oft dort. Vergiss nicht: ich fahre Spacetaxi. Da bekommt man doch so einiges zu sehen. Und ihr Deltaner habt schon eine eigenartige Verbindung zu eurer Heimat. Oft genug musste ich deltanische Sternenflottenleute für eine Stippvisite nach Hause bringen. Ein paar Tage frei, die Zeit reicht nicht, um mit einem regulären Transport zu reisen, die Standartshuttle der Sternenflotte sind zu langsam … Aber euch zieht ein unsichtbares Gummiband unweigerlich nach Hause. Und wer ist der Retter in der Not? Spacecowboy Sam!” Er lachte, nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas und schüttelte sich. „Brrrr – also kochen können die Vulkanier, aber von Getränken haben sie keine Ahnung. Jetzt weiß ich auch, warum dieser Gemüsesaft „Spocks Gift“ genannt wird. Selbst der Schuss Wodka rettet nichts mehr. Hättest du was dagegen, die Lokalität zu wechseln? Dieses bayrische Lokal am anderen Ende vom Promenadendeck – ich hätte Lust auf ein gutes Bier von der Erde.“

„Die haben dort terranisches Bier? Wie bekommen die das hierher, ohne das es verdirbt?“ Assjima wagte gar nicht daran zu denken, wie viele Jahre das Getränk in einem Raumfrachter mit Warp zwei hierher unterwegs sein könnte.

„Ich habe keine Ahnung. Und ich muss zugeben: ich habe noch nie darüber nachgedacht. Es ist einfach da und es schmeckt. Vielleicht wird es auf einem eurer Sternenflottenschiffe mit Warp acht hierher geschmuggelt? Das würde jedenfalls den horrenden Preis erklären. Komm, lass uns gehen.“ Sam nahm die Ärztin an der Hand und zog sie hinein ins Getümmel.

Selbst für eine Station der Förderation waren auffallend viele Sternenflottenuniformen zu sehen. Als Assjima ihren Begleiter danach fragte führte er sie an ein Fenster. „Da! Schau mal da drüben – das ist die Excelsior. Die hat vor wenigen Stunden angedockt. Eines dieser neuen, irrsinnigen Riesenschlachtschiffe der Förderation. Dagegen ist die gute alte Galaxyklasse ein Zwerg.“

Staunend betrachtete die Deltanerin das mächtige Schiff. „Wie groß ist die Besatzung?“

„Ich weiß es nicht. Aber ich schätze, es sind mindestens 2000 Leute an Bord. Vielleicht mehr.“

„So ein Wahnsinn! Stell dir nur vor, es passiert was … wer mit so einem Ding in den Weiten des Alls unterwegs ist, der muss doch verrückt sein. Sag’ Sam: wer kommt auf die unglaubliche Idee, solch ein riesiges Monster zu bauen?“ Assjima schüttelte ungläubig den Kopf und der Betazoide zuckte lachend mit den Schultern.

„Du hast Recht. Ein paar gut gezielte Treffer, eine unglückliche Modifizierung des Schildes und … BUM!“ Er machte eine ausladende Armbewegung. „Statt weniger hundert Leute sind gleich über 2000 tot. Das sollte jeden Feind glücklich machen. Ich kann mir so etwas nur mit männlichem Imponiergehabe erklären.“

„Das muss es sein!“ lachte Assjima. „Die Konstrukteure leiden sichtbar an Testosteronüberschuss. Sieh - da drüben!“ Sie zeigte in die andere Richtung. „Da ist der Bug der Community zu sehen.“

Sams Blick folgte ihrem Fingerzeig. „Oh, das ist ja ein Schiff der Prometheusklasse! Mit Multi-Vektor-Angriffsmodus?“

„Ja … leider.“ Die Deltanerin zog eine Schnute.

„Warum leider? Das ist doch eine praktische Sache. Ein Hauptschiff und zwei ferngesteuerte Sektionen. Aus eins mach drei. Ich finde das toll!“

„Ja, an sich schon. Aber unser Konstrukteur litt wohl auch an einem Testosteronüberschuss. Die Community ist etwas größer als die herkömmliche Prometheusklasse. Und die beiden Module werden nicht ferngesteuert, sondern sind bemannt. In der Praxis bedeutet es, dass es alles dreimal gibt. Stell dir vor – ich habe drei Krankenstationen zu verwalten. Drei Dienstpläne, drei Lagerbestände … und dann diese ewige Rennerei. Besonders nervig wird es, wenn das Schiff geteilt wird. Das eigene Quartier befindet sich nämlich grundsätzlich auf der anderen Sektion.“

Sam starrte aus dem Fenster, während er entgegnete: „Also eine unpraktische Schönheit … aber sie ist wirklich schön.“ Dann drehte er sich um und schaute Assjima bittend an. „Zeigst du sie mir einmal? Ich würde wirklich gerne einen Blick in den Maschineraum werfen. Diese Kiste muss unglaublich viel Power haben!“

Männer! Sie sind doch alle gleich … „Ich werde mit Commander Sheridan reden. George wird dich bestimmt mit Begeisterung herumführen … Nein, das gibt es doch nicht!“ Assjima zeigte über das ganze Gesicht grinsend auf die andere Seite des Promenadendecks. „Siehst du die beiden Offiziere da drüben? Ich glaube es einfach nicht! Unsere sonst immer so korrekte Vinara küsst einen Sternenflottenoffizier!“

„Du meinst die Andorianerin? Hej, ich glaube die kenne ich …“

„Woher kennst du Lt. Commander Shral?“

„Nun, äh … kennen ist zuviel gesagt … ich habe sie mal gesehen … vor vielen Jahren …“ Sam lief rot an und räusperte sich. „ … ich glaube es war ein Bild von ihr in einem gewissen Männermagazin … ein sehr beeindruckendes Bild …“

„Vinara? In einem Männermagazin?“ Die Ärztin starrte mit großen Augen hinüber zu dem ungleichen Paar. Dann prustete sie los. „Ich dachte, ich würde sie inzwischen etwas kennen. Aber das … Sie ist doch immer wieder für Überraschungen gut. Ich glaube ich muss bei Gelegenheit mit ihr was trinken gehen. Aber wer ist denn der Typ?“

Sam zog die Augenbrauen zusammen. „Ich glaube, das ist Captain Barnhelm von der Schweitzer. Ich hab ihn kürzlich an der Luftschleuse gesehen, an der die alte Schleuder angedockt ist.“

„Die Schweizer ist auch hier? Oh je …“ Assjima duckte sich hinter den Betazoiden und schaute sich aufmerksam um. „Dann kann Dr. Mückner ja nicht weit sein. Wenn du eine blaue Uniform mit mächtigem Bart siehst, dann warne mich bitte. Ich würde ihn ja gerne wieder sehen, nur nicht gerade heute. Den bekommen wir nämlich den ganzen Abend nicht mehr los.“

„Ist das so einer, der einem das Ohr abkaut? Dann nichts wie weg hier! Ich brauch jetzt wirklich ein Bier.“

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ihn überkam dieses Gefühl, das ihn immer überkam, wenn er dieser Frau gegenüber stand. Schon immer hatte er eine besondere Schwäche für Catherine Janeway gehegt. Mit großem Interesse hatte er damals (er war noch ein Jungspund an der Akademie gewesen) die Geschichten über die Voyager verfolgt. Immer, wenn er sie dann später von weitem über die Gänge der Akademie oder der Verwaltung hatte eilen sehen, hatte er sich ihr jedes Mal zu Füßen werfen wollen. Und wenn er an die Untersuchung nach Cpt. Leblancs 'Absetzung' dachte, bei der Admiral Janeway den Vorsitz geführt hatte... Sie hätte ihn zum Tode verurteilen können und er hätte ihr dafür die Welt zu Füßen gelegt.

Und nun saß sie erneut vor ihm. Als Vorsitzende des Tribunals, das über seine Zukunft in der Sternenflotte entscheiden sollte. Rechts und links von ihr saßen jeweils zwei weitere Sternenflottenmitglieder: Captain Marta, ein Andorianer aus der Verwaltung; Botschafterin Cmdr. T'Mes, eine Vulkanierin, sowie ein Mensch namens Miller und ein Vulkanier namens Sila, die sich nicht mit ihrem Rang vorstellten und eindeutig als Mitglieder der Geheimdienste zu erkennen waren. Dazu ein halbes Geschwader Sicherheitsleute, die ihn gleich nach dem Andocken auf der Community eingesammelt und ihn zu diesem Tribunal geführt hatten (die Gerüchteküche würde Doppelschichten schieben!), die obligatorischen Protokollschreiber sowie Cpt. Tanrim, den man als Beobachter zugelassen hatte.

Kein Anwalt, kein Freund, kein Mitglied seiner Familie. Solak fühlte sich unendlich alleine.

Als letzter betrat ein Betazoid den Raum. Solak kannte ihn flüchtig. Sie hatten während seiner Zeit auf Betazed einen Kurs zusammenbelegt. Seine Anwesenheit konnte nur eines bedeuten.

Schon erhob Admiral Janeway die Stimme.

"Lt. Solak, ich muß Ihnen vermutlich nicht sagen, warum wir uns hier heute eingefunden haben. Ich kann nicht sagen, dass ich glücklich darüber bin, schon zum zweiten Mal einen Untersuchungsausschuß zu führen, der über Sie zu entscheiden hat, Lt.. Und ich hoffe, dass dies das letzte Mal ist, bei dem wir uns in dieser Rollenverteilung gegenüberstehen. Aber Sie haben sich vor einigen Wochen der Sternenflotte offenbart und Geheimnisse über Ihren Vater offengelegt. Wir werden nun versuchen herauszufinden, ob Sie mit dem jahrelangen Verschweigen der Tal'Shiar-Zugehörigkeit Ihres Vaters einen Verstoß gegen Föderationsgesetze begangen haben - vielmehr noch: Ob Ihre Anwesenheit in der Sternenflotte unter diesen Umständen eine Bedrohung für die Föderation darstellt. Wir alle kennen Ihre Akte, wir alle hier haben uns eingehend mit Ihrer Karriere und den Berichten Ihrer bisherigen Vorgesetzten befasst. Das Bild, das wir dabei erhalten, ist kein einheitliches. Wir werden nun entscheiden, ob dieses Bild für einen Sternenflottenoffizier angemessen ist. Haben Sie bis hier her den Grund für unser Zusammenkommen verstanden? Stellen Sie sich der Gerichtbarkeit dieses Tribunals und sind Sie bereit, jeden Spruch dieser Jury zu akzeptieren?"

Solak nickte. Diese Augen... "Ja, Ma'am!"

"Gut. Bevor ich nun zur Einleitung Ihren Brief an die Flotte verlese, möchte ich Ihnen Lt. Mihae vorstellen." Der Betazoid grüßte Solak mit unbewegter Miene. "Lt. Mihae wird Sie während der gesamten Dauer dieser Sitzung sondieren. Er wird uns anschließend mitteilen, ob Sie gelogen haben. Sind Sie mit dieser Sondierung einverstanden?"

Aus den Augenwinkeln konnte der Romulovulkanier sehen, wie Cpt. Tanrim sich empört erhob. Doch nach einem strengen Blick von Admiral Janeway setzte er sich wieder. Solak selber musterte Mihae. Er wusste, dass der Betazoid gut war. Und angesichts der Tatsache, dass er in den kommenden Stunden vermutlich würde lügen müssen - wollte er Lattas Leben nicht gefährden - musste Solak alles, was er jemals über Emotionskontrolle gelernt hatte, aufbieten, um diesen Test zu bestehen. Er schluckte. "Ja, Ma'am!"

"Gut. Dann beginnt hiermit die Sitzung!"

Der Anfang war einfach.

Admiral Janeway verlas den Brief, der er selbst an die Flotte geschrieben hatte.

Sie stellte ihm Fragen zu seinem Vater Selar. Wann dieser nach Vulkan gekommen sei. Welche Aufgaben er dort zu erfüllen hatte.

Auch der Andorianer und die vulkanische Botschafterin stellten Fragen. Wie sich seine Eltern kennengelernt hatten. Wann Selar angeblich mit dem Tal'shiar und dem Reich gebrochen hatte. Was danach geschah. Über seine Mutter T'Pien und die Lügen, die diese bereits der Sternenflotte erzählt hatte. Fragen über den Tod seiner Schwester. Über die Attacken des Tal'shiar auf seine Familie. Darüber, wie er - anfangs noch nicht als halber Romulaner bekannt - mit Hilfe seiner Mutter die Aufnahmekommission der Sternenflottenakademie getäuscht und sich als reiner Vulkanier ausgegeben hatte. Über seine Beweggründe für diesen Betrug.

Kurz: Sie stellten viele Fragen. Sie stellten einige unangenehme Fragen, Fragen, die ihn emotional aufwühlten. Die Stunden vergingen und Solaks Leben breitete sich im Detail vor den Anwesenden aus. Das schützende Lügengespinst, das seine Familie in all den Jahren um sich gelegt hatte, wurde nach und nach zerrissen. Doch alles in allem waren diese Fragen nicht wirklich schlimm. Es waren die Fragen, die er erwartet hatte. Die Fragen, die er bereit war zu beantworten.

Solak wusste, dass es damit noch nicht vorbei war.

"Lt. Solak, wir danken Ihnen für Ihre Antworten. Nun haben Mr. Miller und Mr. Sila noch einige Fragen an Sie."

Admiral setzte sich. Solaks Blick glitt zu Mihae, der still da saß und die Augen keine Sekunde von dem Deliquenten nahm. Dann erhob sich der Vulkanier Sila und trat auf den Romulovulkanier zu. Sein dunkelhäutiges, scharfgeschnittenes Gesicht glich einer Statue, so unbewegt war es.

"Lt. Solak, wir haben nun einiges über Ihren Vater gehört. Ich möchte diese Informationen weiter vertiefen. Bitte antworten Sie kurz, präzise und klar." So wie Mihae seinen Blick nicht von ihm nahm, so waren auch Silas Augen wie festgehaftet auf Solaks Gesicht gerichtet. Der andere Geheimdienstler hantierte ihm Hintergrund mit einem Padd und schien sich Notizen zu machen.

"Ist es richtig, dass Ihr Vater Selar Experimente mit Vulkaniern durchführte, die sich nichtsahnend zur Behandlung ihrer psychisches und neurologischen Störungen an ihn wandten?"

"Ja."

"Ist es richtig, dass Ihr Vater dazu Mentalsonden verwendete, die er selber entwickelt hatte und deren Anwendung von der Föderation und der Sternenflotte gleichermaßen geächtet werden?"

"Ja."

"Ist es richtig, dass diese Mentalsonden nach dem Tod Selars in Ihren Besitz übergegangen sind?"

"Ja."

"Haben Sie diese Mentalsonden benutzt, um im Verlauf Ihrer letzten Mission eine Gefangene zu foltern?"

Ein Raunen ging durch den Saal. Tanrim war von seinem Sitz gesprungen und protestierte. Doch niemand schenkte ihm Beachtung.

"Ja."

Miller trat an Silas Seite. "Sie werden diese Mentalsonden der Flotte aushändigen. In diesem Moment durchsuchen Sicherheitskräfte Ihr Quartier und werden die Apparatur sicherstellen."

"Das ist unnötig."

In Millers Augen flackerte etwas. "Was meinen Sie damit?"

"Ich haben die Mentalsonden vor zwei Nächten zerstört. Mein Mann sowie die internen Sensoraufzeichnung unseres Quartiers können dies bestätigen."

Sila und Miller wechselten einen raschen Blick. Wie immer dieses Tribunal ausgehen mochte: Dieser Blick war es wert gewesen! Solak hatte Mühe, sein Grinsen zu unterdrücken. Der menschliche Part des Geheimdienstduos zog sich wieder zurück. Sila hingegen fuhr fort.

"Sie haben bereits erwähnt, dass der Tal'shiar wiederholt Ihre Familie angegriffen hat und Sie dadurch bereits in früher Jugend getöten haben - zum Mörder wurden, je nach Blickwinkel. Was ist mit den Leichen der getöteten Tal'shiar-Agenten geschehen?"

"Mein Vater und ich haben die Körper mithilfe von romulanischen Disruptoren desintegriert. Das, was dann noch übrig geblieben ist, hat die Wüste vernichtet."

"Das heißt, Sie haben Erfahrung mit romulanischen Waffen?"

"Ja."

"Würden Sie sagen, dass Sie eine umfassende Ausbildung in romulanischer Waffenkunde erhalten haben?"

"Ja."

"Welche Fähigkeiten wurden Ihnen noch vermittelt?"

"Verschiedene Kampfkünste, Kampf mit Hieb- und Stichwaffen, grundlegende Sprengstoffkunde, das Öffnen von elektronischen und mechanischen Schlössern aller Art, Ent- und Verschlüsselungstechniken, Kommunikationsstrategien, Kommunikationstechnik und der Missbrauch dieser Technik, technisches Know-how in der Anwendung und Überbrückung von Überwachungssystemen, Befragungstechniken aller Art, Zubereitung und Anwendung verschiedener Gifte und anderer Substanzen, die Anwendung von Mentalsonden."

"Eine beeindruckende Liste. Würden Sie sagen, dass Sie dank Ihres Vaters schon vor Ihrem Eintritt in die Akademie eine Grundausbildung des Tal'shiar absolviert haben?"

"Ja."

"Sind Sie Mitglied des Tal'shiar?"

"Nein."

"Haben Sie Kontakte zum Tal'shiar?"

"Nein."

"Haben Sie Kontakte ins romulanische Reich?"

"Hatte ich, ja."

"Erklären Sie uns das."

"Ich habe versucht, Kontakt ins Reich herzustellen. Mein Vater hat mir von seinem Bruder und dessen Frau erzählt. Er wusste nicht, ob sie noch leben. Nach seinem Tod wollte ich meine romulanischen Verwandten kennenlernen. Ich habe meine Fähigkeiten benutzt, um Botschaften ins Reich zu senden. Lt. Cmdr. Kingsley hat meine Kommunikationsversuche damals entdeckt und sie Cpt. Enders gemeldet. Danach hatte ich Angst vor weiterer Entdeckung und habe meine Versuche eingestellt."

"Haben Sie Antwort auf Ihre Botschaften erhalten?"

"Ja."

"Von wem?"

"Der Nachrichtenabteilung des Tal'shiar."

"Sie sagten vorhin, dass Sie keine Kontakte zum Tal'shiar haben."

"Ich HABE auch solche Kontakte nicht mehr. Ich habe dem Tal'shiar damals mein Anliegen geschildert und sie um Hilfe gebeten. Bevor sie mir helfen konnten, kam Lt. Cmdr. Kingsley."

"Eine schöne Gesichte. Können Sie in irgendeiner Form beweisen, dass dies die Wahrheit ist und Sie nicht in Wirklichkeit Befehle vom Tal'shiar erhalten haben?"

"Nein."

"Sie hatten in den letzten Jahren zweimal direkten Kontakt mit Agenten des Tal'shiar: Einmal während der Entführung von Cmdr. Kyle und Ihnen, danach als Lt. Cmdr. Kingsley vom Tal'shiar als Marionette missbraucht wurde. Stimmt das?"

"Ja."

"Haben Sie die Entführung von Cmdr. Kyle vorbereitet?"

"Nein."

"Haben Sie während der Entführung Befehle von Ihren Vorgesetzten im Tal'shiar erhalten?"

"Nein, ich..."

"Ruhe! Kurze und präzise Antworten! Waren Sie an der Folter von Cmdr. Kyle beteiligt?"

"Nein!"

"Haben Sie Lt. Cmdr. Kingsley ausgewählt und ihn in die Hände des Tal'shiar gespielt?"

"Nein."

"Haben Sie den Tod von Lt. Cmdr. Kingsley in Auftrag gegeben?"

"Nein."

"Wissen Sie, es ist sehr auffällig, wie sehr sich die Berichte Ihrer bisherigen Vorgesetzten über Sie unterscheiden. Cpt. Enders berichtet von Ihnen als pflichtbewussten Offizier, der im Privatleben eine gewisse Instabilität zeigt. Cpt. Leblanc beschrieb Sie anfangs als egoistisch und bestrebt nach höherem. Später stellte er Sie als mächtig da, beinahe wie eine Spinne im Netz, die nur auf ihre Opfer lauert. Gleichzeitig aber lobt er Sie in den höchsten Tönen - als hätte er Angst vor Ihnen. Cpt. Gonzales empfiehlt, Sie zu fördern und zu unterstützen, damit Sie Ihren Weg finden mögen. Cpt. Stewart hat Ihnen gegenüber großes Misstrauen ausgedrückt. In seinen Berichten sind Sie impulsiv, ungehorsam und im höchsten Maße aggressiv. Er hatte bereits eine Anfrage über verfügbare Councelor gestellt, bevor Sie aus eigenem Antrieb das Schiff verlassen haben. Und Ihr aktueller Kommandant Cpt. Tanrim lobt Sie wieder in den höchsten Tönen als pflichtbewussten und engagierten Offizier. Ein interessantes Wechselbad, nicht wahr? Gerade die Beschreibungen von Cpt. Leblanc finde ich sehr faszinierend. Haben Sie damals vielleicht Befehle vom Tal'shiar erhalten, um Ihre Machtposition auf der U.S.S. Community zu festigen?"

"Nein."

"Haben Sie vom Tal'shiar den Befehl erhalten, eine Meuterei gegen Cpt. Leblanc anzuführen?"

"Nein."

"Zwei Ihrer alten Kommandanten sind tot. Einer ist verschollen. Der dritte befindet sich in intensiver therapeutischer Behandlung. Ein Lt. Cmdr., der Ihnen in die Quere gekommen ist, ist heute tot. Ein ehemaliger Wissenschaftsoffizier hat Sie wiederholt der Spionage beschuldigt bevor er sich überstürzt aus Ihrem Dunstkreis entfernt hat. Finden Sie all diese Vorfälle in ihrer Geballtheit nicht seltsam?"

"Doch."

"Und haben Sie dafür eine Erklärung?"

"Nein, nicht wirklich. Ich vermute, dass die Arbeit auf der Community besondere Persönlichkeiten anzieht, die...."

"Genug. Kurze und präzise Antworten! Wir haben ja eben über Ihre Kontakte ins Romulanische Reich gesprochen. Wussten Sie, dass Ihr Onkel tot ist?"

"Es gab Gerüchte, ja."

"Er wurde von seiner eigenen Frau getötet - einer Tal'shiar Agentin namens Latta, die sich durch diverse Ränke an die Spitze der Mind War Division und damit in die Führung des Tal'shiar gesetzt hat. Unseren Informationen nach haben diese Frau und Ihr Vater über viele Jahre eine enge Beziehung unterhalten. Eine interessante Kombination, nicht wahr?"

"..."

"Sie schweigen? Wussten Sie von dieser Latta?"

"Ja."

"Hatten Sie Kontakt zu ihr?"

"Als Kind über Subraum, ja. Ich wusste damals nur, dass sie meine Tante ist."

"Dann bekommen Sie heute keine Befehle von ihr?"

"Nein."

"Und das sollen wir Ihnen glauben?"

"Ja."

"Sagen Sie, spricht Ihr Sohn romulanisch?"

"Ja."

"Seit wann?"

"Er hat es während unserer Reise durch den Föderationsraum gelernt. Es ist mir wichtig, dass Niklan zu seinen Herkunftsrassen ein..."

"Dann erziehen Sie Ihren Sohn zu einem Romulaner so wie Sie zu einem erzogen wurden?"

"Nein."

"Ihr Mann ist Arzt so wie Ihre Mutter?"

"Ja."

"Und Ihr Mann deckt Ihre Aktivitäten so wie Ihre Mutter Ihren Vater gedeckt hat?"

"Moment! Weder meine Mutter noch..."

"Kurz und präzise: Ja oder nein?"

"Nein!"

"Dann hat Ihre Mutter Ihren Vater nicht gedeckt und nicht für ihn die Flotte betrogen?"

"Doch, aber..."

"Als wir Sie nach dem Tod Ihres Vaters verhört haben, haben Sie ausgesagt, dass weder Sie noch Ihr Vater Kontakte ins romulanische Reich hätten. Heute gestehen Sie das Gegenteil. Welcher Version sollen wir glauben?"

"Der von heute."

"Sie haben vorhin auf die Fragen von Admiral Janeway ausgesagt, dass Ihr Vater sich und seine Familie vor den Übergriffen des Tal'shiar schützen wollte, indem er eine Liste mit allen Undercover- und Doppelagenten des Reiches und weiteren sensiblen Informationen versteckte, die nach seinem Tod veröffentlich werden sollte. Wissen Sie von dieser Liste?"

"Ja."

"Wissen Sie wo Sie ist?"

"Ja."

"Wo?"

"Ich habe sie nach seinem Tod zerstört."

"Warum haben Sie die Liste nicht der Föderation übergeben wie es Ihre Pflicht als Offizier gewesen wäre?"

"Weil ich der Sternenflotte in diesem Zusammenhang nicht getraut habe."

"Aber den Romulanern trauen Sie?"

"Nicht mehr als der Föderation und der Flotte."

"Das heißt?"

"Dass ich nach der Folter durch den Flotten-Geheimdie..."

"Genug!"

Sila kam ganz dicht an Solaks Gesicht heran. Ihre Augen waren nur noch Milimeter von einander getrennt.

"Gibt es außerdem, was Sie uns heute berichtet haben, noch Dinge, die Sie uns verschweigen?"

"Ja."

"Werden Sie uns diese Dinge aus freien Stücken offenlegen?"

"Nein."

"Würden Sie diesbezüglich lügen?"

"Ja."

Abrupt drehte Sila sich um. "Wenn ich zusammenfassen darf: Lt. Solak ist von seinem Vater zur Arbeit als Agent ausgebildet worden. Seine Familie unterhielt Kontakte zur höchsten Ebene des Tal'shiar. Lt. Solak selber hatte mehrfach Kontakt ins Reich sowie Kontakt zu Agenten des Reiches. Er hat mehrfach gelogen und ist bereit dies weiter zu tun - und offenbart damit, dass er sich in keiner Form weder der vulkanischen Ethik noch seinem Eid auf die Föderation verpflichtet fühlt. Alles in allem kann Lt. Solak nicht schlüssig beweisen, dass er nicht als Doppelagent für das Romulanische Reich tätig ist. Wir empfehlen, ihn auf der Stelle in Gewahrsam zu nehmen und zu weiteren Verhören an den Geheimdienst der Föderation zu überstellen bis seine Rolle zufriedenstellend geklärt ist."

Stille.

Sila begab sich zurück auf seinen Platz. Mihae starrte noch immer Solak an. Janeways Gesicht zeigte keinerlei Regung.

"Möchten Sie noch etwas sagen, Lt.?"

Solak spürte, wie seine Hände zu zittern begannen. Eine große Schwäche drohte ihn zu überfluten. Dass Misstrauen in dem Raum war geradezu greifbar. Trotzdem erhob er sich. "Ob Sie mir glauben oder nicht, das kann ich nicht mehr beeinflussen. Ich habe viele Fehler gemacht, für die bereit bin die Verantwortung zu übernehmen. Wogegen ich mich aber wehre ist die Andeutung von Mr Sila, dass ich meinen Sohn ebenfalls zu einer Art Agent erziehen will oder dass der gute Ruf meines Mannes hier beschädigt werden soll. Machen Sie mit mir, was immer Sie für richtig halten. Aber lassen Sie meine Familie aus dem Spiel!"

Admiral Janeway erhob sich ebenfalls. "Ich danke Ihnen. Für heute beende ich die Sitzung. Unsere Sicherheitskräfte werden in den nächsten Tagen ein Auge auf Sie haben. Halten Sie sich bitte bereit für weitere Fragen - oder unsere Entscheidung. Sie dürfen jetzt gehen."

Seine Knie waren weich wie Butter, als er den Saal verließ.

Sila hatte ihm keine wirklichen Fragen gestellt. Er hatte ihm keinerlei neue Information entlocken können - aber er hatte es geschafft, ihn durch seine Technik, die Unterbrechungen und die Themenwechsel emotional aufzuwühlen. Hatte er sich dadurch vor Mihae verraten? Was dachten die anderen Tribunalmitglieder? Waren das schon alle Fragen gewesen?

Vor der Tür erwartete ihn bereits Sta'el. Kurz lehnte Solak erschöpft seinen Kopf an die Schulter seines Mannes, bevor sie langsam in Richtung der Community gingen - dicht gefolgt von zwei kantigen Sicherheitsoffizieren.

Sta'el betrachtete Solak aus den Augenwinkeln. "Cmdr. Kyle hat anfangs mit mir zusammen gewartet. Doch nach einigen Stunden musste sie weg. Sie hat Niklan in den Kindergarten gebracht. Du sollst ihr bitte umgehend mitteilen, wie es Dir ergangen ist. Außerdem hast du Botschaften von Orlando, Jerome und deiner Tante erhalten. Sie alle warten auf Meldung."

Solak nickte. "Später. Wie lange hat es gedauert?"

"Sieben Stunden, 43 Minuten und 12 Sekunden. Ist es vorbei?"

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zerknirscht starrte die kleine Haliianerin auf den Bildschirm. Sie war so unglaublich dämlich!!

Was zur Hölle war in sie gefahren? War sie mittlerweile wirklich so mißtrauisch? Oder hatte sie einfach nur .. Angst?

SCHWESTER

be’nI’ hieß nichts anders als Schwester!

Das musste die sein, von der ihr H'Qar während der Außenmission erzählt hatte...

Dann müsste das andere ..

Ernüchtert seufzte Milseya auf. Natürlich! loDnl´ war das klingonische Wort für Bruder.

Bei allen Himmeln! Sie konnte wirklich froh sein, dass sie nur den Sandsack verprügelt hatte! Und dass sie niemanden angeschrien hatte. Oder sonst eine Dummheit angestellt hatte. Sie hätte sich ja zum Gespött gemacht! Eifersüchtig auf die Schwester!! Sie stellte sich vor, wie die anderen auf dem Hangardeck sich vor Lachen kugelten. Wochenlang hätten sie sie damit aufgezogen.

Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Nachdenklich starrte sie auf den Schirm. So ein dummer Fehler durfte ihr auf gar keinen Fall noch einmal passieren! Die paar Brocken, die sie in ihrer Kindheit aufgeschnappt hatte, reichten bei weitem nicht – mal davon abgesehen, dass es sich dabei in der Hauptsache um Flüche und Schimpfwörter handelte.

Und das bedeutete? Milseya verdrehte die Augen. War irgendein Mann DAS wert?

„Computer! Gibt es in der Datenbank einen klingonischen Sprachkurs?“

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Krachend schlugen die beiden klingonischen Schädel aneinander, Grota und H´Qar schlugen sich anschließend noch auf die Schulter.

„Grota was ist passiert?“

„Das kann ich dir nicht sagen, dein Bruder hat nichts an mich weiter gegeben. Aber vielleicht weis Sie ja etwas.“

Er deutete auf die junge Klingonin die Auch schon auf dem Bildschirm der Community zu sehen war. Sie trat an die beiden Männer heran und schaute zu H´Qar nach oben.

„Kar´mek wollte nicht das alle Krieger es erfahren ich werde dir nachher alles erzählen, Bruder. Nachher wenn mein Dienst hier zu ende ist.“

„Dein Dienst? Ich dachte du bis Steuerfrau auf der Kempek?“

Grota mischte sich in das Gespräch der Geschwister ein.

“Seit einigen Wochen ist Sie meine Steuerfrau, euer Vater hatte darauf bestanden das Sie auf ein Schiff der Familie dienst tat. Anscheinend hatte er seine Gründe dafür. Aber nun geh erst einmal essen auf diesem Föderationsschiff gab es doch bestimmt nichts vernünftiges zu Essen.“

H´Qar lachte auf: „Da hast du recht nur repliziertes Zeug.“

Er nickte seiner Schwester noch einmal zu und ging dann in die Messe des Schiffes. Die köstlichsten klingonischen Speisen standen dort und ein Teil der Crew war gerade dabei zu essen. Das hatte er vermisst, richtiges Essen mit Klingonen und echtes Ale.

Er setzte sich zu der Crew von denen er sogar zwei kannte.

**********

*Zwei Stunden später*

Über ein PADD gebeugt saß er in seinem Quartier und sah kurz auf als seine Schwester eintrat.

“Tewar erzähl mir was passiert ist, wie konnte Vater vergiftet werden? Es ist doch nicht möglich das ein Fremder an ihn heran kommt?“

„Das ist es ja, weshalb Kar´mek nicht will das alle Krieger etwas wissen wir vermuten einen Verräter im Haus.“

Die Gesichtzüge H´Qars entglitten total.

„Ein Verräter? In unserem Haus? Das kann nicht war sein. Das will ich nicht glauben. Erzähl mir alles was Ihr bis jetzt wisst.“

Tewar setzte sich auf den zweiten Hocker im Raum und sah ihren Bruder ernst an.

“Es ist schwer irgend etwas herauszufinden, Vater arbeite gerade an einer geheimen Sache. Soweit wir wissen hat es irgend was mit dem Dominion-Krieg zu tun, aber wir sind noch nicht an seinen Verschlüsselungen vorbei gekommen. Aber Es sind schon einige unserer vertrauenswürdigsten Entschlüssler am Werk, unter anderem auch Rim und Rogh. Die beiden haben bis jetzt noch jeden Code geknackt. Das Gift ist mit einer Dosis im Blutwein eingenommen worden, und es war ein heimtückisches Gift, wir konnten bis jetzt noch nicht die genaue Zusammensetzung herausfinden. Aber wir wissen das es ein Gift ist das erst schlummert und seine Wirkung erst zwei Tage nach der Einnahme entfaltet. Also konnten wir den Zeitraum recht gut eingrenzen. Laut Vaters Terminkalender haben wir die Personen eingrenzen können die zuletzt bei ihm waren. Auf jeden fall die, die offiziell bei ihm waren. Kar´mek hat sich schon daran gemacht die offiziellen Besucher zu untersuchen und Informationen über Sie zu sammeln. So bald wir auf Qo´noS sind wird er dich unterrichten dann wirst du auf die mey´bey gehen und bei der Suche helfen.“

H´Qar hatte sich alles angehört und nun nachdenklich den Kopf gesenkt. Er würde wahrscheinlich nicht viel Zeit auf Qo´noS verbringen, Wenn die Lage immer noch so war wie Tewar es beschrieben hatte, würde Kar´mek ihn sofort weiter schicken. Die mey´bey war ein Bird of Prey der K´Vort Klasse und sie hatte starke Maschinen, darauf hatte Vater damals Wert gelegt als das Schiff gebaut wurde. Dann legte er das PADD beiseite und sah zu seiner Schwester.

„Wer sind die Personen die als letztes bei Vater waren?“

„Es waren drei Mitarbeiter des klingonischen Gerichtshofes, zwei seiner Informanten, ein Klingone und ein Trill, Lakov ein Händler und dann noch ein gewisser Serati ein Yridianer wir vermuten das es einer seiner Informanten ist. Aber anscheinend hat er auch noch einige Waren bei ihm gekauft. Und dann noch ein paar Speichellecker aus dem Kriegsministerium.“

„Gut wie ich Kar´mek kenne wird er schon alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt um an Informationen zu gelangen. Es würde mich nicht wundern wenn er schon weiß wer der Mörder ist und ihn zur Rechenschaft gezogen hätte.“

Er stutzte kurz: „Wie kommt es eigentlich das die ´lwloDnl´ so schnell bei DS3 gewesen ist. Diese Station liegt nicht gerade in der Nähe des Reiches.“

Tewar grinste ihren großen Bruder an.

“Wir hatten zufällig in der Nähe der Cardassianischen Union zu tun. Du weist schon eine reine Routinemission.“

H´Qar nickte also eine einfache Beobachtungsmission, die Cardassianer waren in letzter Zeit ziemlich ruhig gewesen. Kein Wunder das, das Reich ein oder mehrere Schiffe ausgesandt hatte um die Lage zu sondieren. Vielleicht war es ja auch eine koordinierte Mission zusammen mit der Föderation. Obwohl das nicht wahrscheinlich war.

„Gut weist du wann, wir ungefähr auf Qo´noS ankommen?“

„10 Tage. Kar´mek sagte aber das Du dich nicht auf einen langen Aufendhalt vorbereiten.“

Ein Lächeln umspielte H´Qars Lippen als er bestätigt sah, was er vor wenigen Augenblicken noch gedacht hatte. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst.

„Ist die Nachfolge schon angetreten?“

„Kar´mek wollte warten bis Du und ich auf Qo´noS sind. Er meinte die Familie sollte zusammen sein wenn das Haus auf den nächsten Führer übergeht. Nicht nur wir werden kommen fast die gesamte Familie wird auf Qo´noS vereint sein. Sogar Rolgh und seine Familie wird kommen. Nur Torwa und Greta werden nicht zur Zeremonie kommen können. Stol´ma wird die Zeremonie vornehmen.“

Er nickte seiner Schwester zu, das seine Tante Stol´ma die Zeremonie übernehmen würde war einleuchtend. Seit dem Tod seiner Mutter hatte sie stellvertretend den Platz der Lady eingenommen. Und nun würde sie die Führung des Hauses auf Kar´mek und seine Frau übergeben.

Seit einigen Augenblicken musterte Tewar ihren Bruder aufmerksam und setzte ein verschmitzes Lächeln auf. H´Qar sah kurz auf und er sah das Tewar ihn beobachtete und dabei lächelte.

„Was ist?“

Tewar deutete auf einige blaue Flecken und Bissspuren.

„Die sehen nicht klingonisch aus.“

„Die sind auch nicht von einer Klingonin.“

Tewar schlug mit den Fäusten auf den Tisch.

„Nun lass dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen du dickschädeliger Targ.“

Sie schlug gegen seine Schläfe und lachte dabei. Er war ihrem Vater so verdammt ähnlich nicht nur das Gesicht und seine Stirn nein auch seine gesamte Art. Sein Verhalten und sein Auftreten, seine Hingabe für Familie und Reich. Sie schlug noch einmal gegen seinen Schädel.

„Los nun erzähl schon.“

„Sie ist halb Haliianerin und halb Bajoranerin, Sie heißt Milseya Anquenar und Sie hat Feuer im Blut und Sie beisst verdammt gut. Ihre Stirn ist zwar etwas glatt aber das ist mir egal. Sie ist meine parmaqqay.“

Tewar fiel die Kinnlade herunter. „Deine was? Eine verweichlichte Sternenflottlerin?“

„Du würdest dich wundern wie wenig Sie von der Sternenflotte hat, Du würdest Sie mögen glaub mir. Ihr seit euch in gewisser weise sogar ähnlich.“

„WAS?“

Wieder schlug sie gegen seinen Schädel, allerdings härter als zuvor.

„Willst du mich beleidigen?“

H´Qar begann zu lachen. Und hielt die Hand seiner Schwester fest.

“Nein, das wollte ich das nicht, warte bis du Sie kennen gelernt hast.“

Er griff wieder nach dem PADD.

„Ich möchte nun weiter schreiben wenn du nichts dagegen hast.“

Tewar nickte ihrem Bruder zu und löste ihre Hand. Sie stieß noch einmal ihren Schädel gegen den seinen und verließ dann das Quartier.

H´Qar betätigte die Abspieltaste um zu sehen was er schon geschrieben hatte.

An: Milseya Anquenar; USS-Community

Mach blQDep, ich konnte mich nicht von dir verabschieden. Aber es ist nicht möglich gewesen, es hat mich selbst überrascht. Ich kann dir momentan nur soviel sagen mein Vater ist ermordet worden. Ich kann erst wieder zurück kommen wenn wir den Hinterlistigen Mörder gefunden haben und den Tod unseres Vaters gerächt haben.

Aber nun zu uns beiden, ich muss immerzu an Dich denken und kann es nicht in die Worte fassen die es voll ausdrücken. Aber einer unserer Poeten hat einmal ein Werk verfasst:

„Das Meer, wunderbar.

kraftvoll die Wellen an die Klippen schlagen,

machtvoll sie den Stein bearbeiten, Löcher in ihn graben, ihn abschleifen in all der Zeit,

der Unendlichkeit des Meeres.

Unendlich weit sich das Meer vor meinen Augen erstreckt,

tief ich hinein sehen kann und darin versinke.

Die Gicht mir ins Gesicht spritzt,

ich meine Augen schließe und in der Atmosphäre ertrinke.

Das Meer, voller Kraft und unberechenbar,

voller Tiefe, voller Friede und voller Kampf.

Wellen schlagen immer wieder an die Klippen auf dem ich steh, auf das Meer hinaus seh` und sie vor mir seh.

Meine Liebe gehört nur Ihr, denn sie ist wie das Meer: kraftvoll, mächtig, unberechenbar, voll Frieden und voller Kampf, so tief und doch ihre Hülle nicht zu durchdringen.

Ich schaffte es mal, sie zu durchdringen, doch schaffe ich es wieder?“

Ich werde es ewig weiter versuchen. Wir werden uns so schnell wie möglich wieder sehen, das verspreche ich dir.

Qapla´

H´Qar las noch einmal die Zeilen in nächster Zeit musste er noch einen eigenen Vers für Sie schaffen, aber er hatte ja auch noch genug Zeit bis das Schiff Qo´noS erreichte. Der drückte die Send Taste und die Nachricht an Milseya machte sich über Subraumfunk auf dem Weg zu Milseya.

Er griff gleich wieder zum PADD und verfaste noch ein paar Worte an Lucas von dem er sich auch nicht verabschieden konnte.

An: Lucas Bishop; USS-Community

Lucas ich konnte mich nicht verabschieden aber wie du wahrscheinlich schon gehört hast bin ich momentan nicht mehr an Bord der Community. Aber meine Anwesenheit im Reich ist keine Verhandlungssache und die Familienehre steht auf dem Spiel. Das Austauschprogramm wird auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, Aber ich werde wieder kommen und deine verweichlichte Sicherheitstruppe auf Vordermann bringen.

Qapla´

Auch diese Nachricht schickte er über Subraum ab.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

“Und dann habe ich ihm tief in die Augen geschaut …”

„Dem Gecko? Du hast versucht, die Gedanken des Geckos zu sehen? Da drin gab es bestimmt nur ein großes Vakuum …“

„Nein, glaube mir! Der hatte wirklich Bilder in seinem Kopf.“

„Jetzt sag schon: was hast du gesehen?“

„Du wirst es nicht glauben. Seine beiden Weibchen! Die haben nur herumgekeift. Und aus purer Verzweiflung hat der arme Kerl die Mango gefressen.“

Sam verschluckte sich beinahe an seinem Bier „Der wollte Selbstmord begehen?“ Er prustete so laut los, dass das halbe Lokal sich nach den beiden umdrehte. „Ein Gecko, der sich mit einer Mango umbringen will, weil ihn seine Weiber nerven … unglaublich! Heidi!“ Er winkte mit dem leeren Glas. „Bring uns bitte noch zwei Bier!“ Dann wurde er wieder ernster. „Ich beneide dich um diese Erfahrung.“

„Hast du noch nie versucht, in ein Tier hineinzusehen?“ fragte Assjima.

„Nein, auf eine solch verrückte Idee bin ich noch nicht gekommen. Ich habe eigentlich nie viel mit Tieren zu tun gehabt. Hast du dem Gecko helfen können?“

„Aber natürlich! Was denkst du denn …“ Die Ärztin beugte sich vor und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

„Was? Du hast für ihn die Scheidung eingereicht?“

“Pssst … nicht so laut. Der Inhalt meiner Trickkiste geht hier niemanden etwas an.“ Mit gespielt verschwörerischer Miene schaute sie sich in dem rustikalen Lokal um. „Du Sam, das ist ja ziemlich gemütlich hier. Aber du musst zugeben: viel Geschmack haben diese deutschen Innenarchitekten nicht gerade bewiesen.“ Sie zeigte auf einen ausgestopften Hirschkopf, der hinter der Theke an der Wand hin. „Und das da ist ja fast schon gruselig.“

„Stimmt … aber ein besseres Bier gibt es nirgendwo im ganzen Sektor.“ Der Blick des Betazoiden blieb an der Tür hängen. Dann griff er plötzlich nach der Ärztin, legte beide Arme um sie und drückte ihren Kopf an seine Brust.

„W .. was machst du da?“ klang es dumpf irgendwo aus seinem Hemd heraus. „Lass mich sofort wieder …“

„Sei still und spiele mit“ zischte er ihr leise zu. „Außer du willst den Abend mit Fachsimpelei fortsetzen. Da hinter dir an der Tür steht eine blaue Uniform mit gewaltigem Bart. Das kann nur dieser Dr. Mucke sein.“

„Mückner heißt der. Ich bekomme keine Luft …“

Seine Lippen berührten ihr Ohr als er ihr zuflüsterte: „Er dreht sich gerade um … jetzt geht er weiter. Glück gehabt! Du kannst wieder auftauchen.” Der Betazoide lockerte den Griff, ließ seine Arme aber dort wo sie waren.

„Sam bitte …“ Assjima drehte sich leicht von seiner Brust weg und sah zu ihm empor. In ihrem Blick lag ein undefinierbares Flehen. „Lass mich los …“

„Weißt du, dass du unglaublich schöne Augen hast?“ murmelte er. „Ich werde dich wieder loslassen. Aber nur, wenn du es wirklich willst.“

Sie blickte ihn lange an und spürte, dass er keine inneren Barrieren vor ihr aufgebaut hatte. Dieser verrückte Spacecowboy war wie ein offenes Buch für sie. Dann kam es sehr zögerlich aus ihr heraus: „Nein, ich will nicht … nicht wirklich. Aber du … du weißt nicht, worauf du dich einlässt.“

„Glaube mir, ich weiß es ganz genau. Mach dir um mich keine Sorgen.“ Dann beugte er sich vor und küsste sie lang und innig.

Lange saßen die beiden eng umschlungen unter Hirschgeweihen und Regalen voller kunstvoll verzierter Bierhumpen. Worte wurden nicht gewechselt, dafür aber Gefühle, Gedanken und Bilder.

„I störrrr jo no ogern, Sam, aberrr mer würde jetzt schließen.“ Die Stimme der Wirtin riss die beiden aus ihrer Trance. „’S dot mer loid, aberrr du woast – d’ Sperrstund’“

„Ja natürlich Heidi. Entschuldige, ich habe die Zeit vergessen.“

„Mei, s’ passt scho. Moagst glei zohle oderrr soll i’s oschreibe?“

“Ich erledige das gleich – Moment.” Sam stand auf und ging zur Garderobe um seine Brieftasche zu holen.

Die stämmige Wirtin in dem weißblauen Dirndl lachte Assjima derweil fröhlich an. „Dos find i fei guat. I hob’ mi scho g’fragt, wer sich den mol schnabbe dut. Ond dos d’r Lump glei so a Hübsche kriegt … Do’ des passt scho’. G’laubed’s mer: d’r Sam is an Rechter. Ober a kloa wenig verruckt isser scho’, d’r Bub.“

Der Translator musste einen Deffekt haben. Jedenfalls verstand Assjima nur etwa die Hälfte vom Gesagten. Aber sie ahnte, dass es wohl nur ein gut gemeinter Kommentar war.

Sam bezahlte und verabschiedete sich freundschaftlich von der Wirtin. Dann verließen beide Arm in Arm das Lokal.

„Sag mal, kennst du den schon“ hub Sam an: „Sulu und Chekov sitzen in der Messe und unterhalten sich. ’Du Chekov, ich habe herausgefunden, dass Ilias Schwester ein Rotköpfen ist.’ ’Ich dachte, Deltaner hätten keine Haare’ antwortete Chekov. Sulu darauf hin wieder: ’Natürlich haben sie keine Haare. Sie hat ja auch nur einen roten Kopf!’“

„Ach nein – der hat ja einen sooooo langen Bart“ entgegnete Assjima kichernd.

„Ich weiß.“ Sam beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Dann zog er sie ein paar Schritte weiter ins Licht und betrachtete sie gut gelaunt. „Und jetzt siehst du auch aus wie ein Rotköpfchen.“

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nein – das würde nichts werden.

Auf keinen Fall.

Niemals.

Nie und nimmer.

Klingonisch zu lernen war genauso schrecklich wie muskanischen Punsch zu trinken. Nur, dass sie sich nicht sofort übergeben musste.

Milseya kratzte sich am Hinterkopf. Als Kind war es ihr leicht gefallen, eine Sprache zumindest in Grundzügen aufzuschnappen. Aber jetzt? Es war erstaunlich, wie schnell man sich daran gewöhnte nur eine oder einige wenige Sprachen zu sprechen. Mehr als Föderationsstandard und Haliianisch hatte sie nie benötigt. Schon gar nicht Bajoranisch, das ihr ihre Muter in ewig langen, öden Stunden beigebracht hatte. Dabei waren sie nie nach Bajor geflogen. In all den Jahren hatte es ihre Mutter stets vermieden auch nur in die Nähe des bajoranischen Systems zu fliegen.

Um so seltsamer wenn man bedachte, dass Mhena von ihr verlangt hatte, ja sie regelrecht gezwungen hatte, alles über diesen Planeten, das bajoranische Leben und den bajoransichen Glauben zu lernen.

Bajor .. der Himmelstempel.. Ba'hala .. die Tränen der Propheten. Sie hatte das alles noch nie in ihrem Leben gesehen. Und doch! Als sie die Bilder auf den Wänden des Pantheons sah, da hatte sie sofort gewusst, was sie da sah. Es war beinahe so gewesen, als hätte sie ihr ganzes Leben lang nichts anderes gesehen. Es war wie ...

Das grell-piepsende Signal des Computers riss die Haliianerin aus ihren Gedanken.

„Die Suche auf DS3 ergab einen Treffer“, verkündete die Computerstimme.

„Anzeigen.“

Milseya studierte die Daten und runzelte die Stirn. Bei allen Himmeln und Höllen, das war nicht wirklich eine Alternative. Doch hatte sie denn wirklich die Wahl? Sie seufzte. Nein. Nicht, wenn sie das nächste Mal verstehen wollte, was H'Qar von sich gab.

Wieder seufzend stand sie auf, verließ ihr Quartier und begab sich auf die Raumstation.

Kurze Zeit später stand sie vor den Türen des vom Computer genannten Raumes. Als sich die Schotts öffneten, nahm sie Haltung an.

„Mein Name ist Milseya Anquenar. Ich will Klingonisch lernen.“

Die Augen des Mann verrieten ihr, dass er ihr kein Wort glaubte. Ohne dass die Haliianerin noch etwas sagen konnte, schlossen sich die Schotts direkt vor Milseyas Nase.

Verdutzt stand sie da und starrte auf die Schotts.

Wieder betätigte sie den Türsummer. Nichts passierte. Höfliches Anklopfen. Nichts.

Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Für wen hielt er sich? Gereizt drückte Milseya auf den Türsummer – und ließ ihn nicht wieder los. Sie hatte alle Zeit des Universums! Na ja, zumindest bist morgen früh, denn da begann Talanas Vorausbildung...

Es dauerte keine zehn Minuten, als sich die Schotts wieder öffneten und der Mann ihre Hand vom Türsummer weg schlug. „VERSCHWINDE!!“ brüllte er.

„NEIN!“, brüllte sie zurück.

Er zog eine Augenbraue in die Höhe. „Wohl noch nie was davon gehört, dass man vor alten Menschen Respekt haben soll?“, fragte er wütend.

„Respekt verdient man sich!“, erwiderte Milseya gereizt.

Die Augen des Mannes wurden beinahe schwarz. Er ballte seine Fäuste zusammen und fuchtelte damit vor ihrer Nase.

„Was soll das werden?“, fragte die Haliianerin beinahe schon amüsiert. „Novur tam wasqui elom?“

Der Mann stockte. Die Fäuste sanken langsam nach unten. Ungläubig sah er sie an. Dann ertönte ein tiefes, unglaublich lautes Lachen, das man wohl noch auf den nächsten Decks hören konnte. „Isnur Hali nicti?“

„Neva. Nar eriam baior quar.“

„Dachte ich mir schon!“ Er tippte auf ihre Nase.

„HEH“ Empört trat sie einen Schritt zurück.

Der Mann lachte wieder brüllend. „Ich bitte dich! Ich bin 89 Jahre alt. Glaubst du wirklich, ich gebe mich mit so einem jungen Hühnchen ab!“

„Du bist Telepath!“, zischte sie.

Er nickte. „Und dir ist es nicht ernst Klingonisch zu lernen!“

„Das ist nicht wahr!“

„Oh doch! Ich sehe deutlich, dass du keine Lust hast, Klingonisch zu lernen.“

Es war an Milseya zu lachen. „Im Gegenteil! Lust hat ein Menge damit zu tun!“

Natium Vyris schmunzelte. Dann lud er sie mit einer Handbewegung ein, ihm in den Raum zu folgen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen
Gast
Dieses Thema wurde nun für weitere Antworten gesperrt.

  • Bilder

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Diese Seite verwendet Cookies um Funktionalität zu bieten und um generell zu funktionieren. Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Datenschutzerklärung Beim Abensden von Formularen für Kontakt, Kommentare, Beiträge usw. werden die Daten dem Zweck des Formulars nach erhoben und verarbeitet.