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...Glück im grenzenlosen Sein

Gezeiten der Hoffnung


USS Community

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Noch immer schwebte die King Kamehameha zwischen den Eiern der Weltraumenten und verhielt sich still. In der Nähe hielten sich zwei Schlachtschiffe der Breen auf, die sich gegenüberstanden und deren Absichten man nicht abschätzen konnte.

„kōkua“ , flüsterte Trend leise vor sich hin. Sie konnten hier nicht bleiben, dies war das Territorium Breen. Sie kannten sich hier bestens aus und wussten daher auch um die besten Verstecke in dieser Region, was bedeutete, dass man sehr bald hier nach dem Rechten sehen würde. Und sein Schiff würde noch weniger Chancen in einem offenen Gefecht haben wie die Hiren, welche selbst im Moment um ihr Überleben kämpfte.

„Tial? Sie haben das Deck. Wenn sich was tut, rufen Sie mich über Interkom.“ Die Cardassianerin bestätigte die Anweisung und nahm auf dem Kopilotensessel Platz, von wo aus sie ihre Nachforschungen fortsetzte.

Trend musste sich beraten. Mit jemanden, der es gewohnt war vertraulich mit Informationen umzugehen. Und was lag da näher als eine altgediente Schiffsärztin?

Wenig später erreichte er den Frachtraum, wo man vor kurzem noch den Sicherheitschef einquartiert hatte. Dort fand er die Deltanerin vor.

„Mr. Carter!“ Assjima sah erstaunt von ihrem PADD auf, als der Hawaianer den Frachtraum betrat. „Wollen Sie auch noch ein Foto von mir in einem Nest machen?“ Sie saß im Schneidersitz auf dem überdimensionierten Feldbett des Aurelianers, das nicht im entferntesten an ein Vogelnest erinnerte.

„Nein.“ Trend setzte sich neben ihr auf das Bett. „ Ich muss mit jemandem reden. Einen Rat einholen.“

„Da bin ich erleichtert“ Die Deltanerin legte das PADD beiseite „Ich meine … wegen des Fotos. Worum geht es?“

„Wie es weitergehen soll. Klingt einfach, ist es aber bei weitem nicht, wie auch Sie inzwischen festgestellt haben. Denn Breen ist es gelungen unsere Hilfe auszuschalten, möglicherweise auch unsere Freunde in Gewahrsam zu nehmen. Die Frage ist: Machen wir weiter oder geben wir auf? Bevor ich eine Entscheidung treffe, will ich hören was Sie dazu meinen Doktor.“

„Das ist eine gute Frage, Commander“ antwortete die Ärztin nachdenklich. „Und nicht leicht zu beantworten.“ Sie schwieg einen Moment und dachte nach. „In all den Jahren war noch nie ein Team der Förderation in der Frage nach eventuellen Überlebenden der Lösung so nahe gekommen wie wir jetzt in diesem Augenblick. Wenn wir umkehren, können wir nur die Information weitergeben, dass es dieses Signal tatsächlich gibt. Und wir können in etwa sagen woher es kommt. Das wird zur Folge haben, dass die Förderation ein neues Team auf den Weg schickt. Erneute, wochenlange Vorbereitungen und immer noch ein genauso unsicherer Ausgang. Die Frage müssen wir für uns neu stellen: Werden wir es sein, die sich dem Risiko jetzt aussetzen oder werden es später andere sein?“

„Sofern es dazu kommt. Dass Schiff, dass die Hiren aufgebracht hat, war mit Sicherheit eines von Thot Kons Schiffen. Wenn er die Wahrheit erfährt, dann spielt es ihm nur in die Hände. Soviel ist sicher.

Vielleicht können wir aufgeben und die Hiren könnte sich noch unbeschadet befreien. Doch dann wäre es vorbei. Denn dann wären die Breen gewarnt und würden nicht mal einer Gruppe von Pilgern ohne weiteres trauen.

Nechayev und ich hatten Punkte ausgearbeitet, sogenannte Notfall-Koordinaten im Breenraum, für den Fall dass das Team getrennt wird und man sich dort Gefahrlos wieder finden kann. Dalis kennt diese Koordinaten.

Sie kennen Dalis am besten von uns allen. Wird sie versuchen sich zu befreien und zu diesen Koordinaten zu gelangen?“

Trends Stimme ließ keine Zweifel daran, dass seine Entscheidung größtenteils von diesem Aspekt abhängig sein würde.

„Riov Dalis würde niemals den Makel an sich haften lassen, nicht alles für den erfolgreichen Ausgang dieser Mission getan zu haben. Eher würde sie sich und ihr Schiff opfern. Dessen bin ich mir absolut sicher. Wenn Dalis diese Notfall-Koordinaten kennt, dann wissen auch die vier anderen Kapitäne darum. Vergessen Sie nicht, Commander, dass es noch vier weitere romulanische Schiffe gibt, die jederzeit für die Hiren einspringen können. Wir aber müssen entscheiden, ob wir dem Signal der Sarajevo folgen und in Gefahr geraten, in eine Falle zu tappen. Oder wir halten weiterhin auf den Nebel zu, in der Hoffnung, dass unsere Tarnung als Pilger noch ein wenig anhält. Vielleicht können wir auf dieser Reise noch mehr Information einholen. Wir könnten natürlich auch umdrehen und in Gefahr geraten, auf dem Rückweg in die Hände der Breen zu fallen. Dann haben wir gar nichts. Weder eine Tarnung noch Informationen. Aber wir gelangen so vielleicht auf direktem Weg in eines der Internierungslager – was ja von Anfang an eine unserer Optionen war. Nur mit dem Unterschied, dass niemand so genau weiß, wo wir sind und möglicherweise auch niemand da ist, der nach uns suchen wird. Wenn wir jedoch zu einem der Treffpunkte fliegen, wissen wir nicht, wie lange wir dort warten müssen, bis eines der romulanischen Schiffe auftaucht. Das kann Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern. Und ob wir dort solange unentdeckt bleiben, ist eher fraglich.“

„Was würden Sie vorschlagen Doktor?“

„Hm … Vermutlich werden diese Treffpunkte in der Nähe unserer Route zu dem Nebel liegen, oder?“

„So in etwa. Sie sind so angelegt, dass sie in der Nähe sind, aber auf den ersten Blick keinen Verdacht erregen. Vorausgesetzt, man hat nicht die Breen-Flotte wie ein Bienenvolk aufgescheucht.“

„Gut. Dann würde ich empfehlen, den nächsten Treffpunkt anzusteuern um dort eine unserer Kommunikationssonden auszusetzen. Die wird nur die Information enthalten, was wir zu tun gedenken: Ob wir unseren Kurs zum Nebel beibehalten, ob wir dem Signal der Sarajevo folgen oder ob wir umdrehen. Welche Entscheidung wir treffen werden können wir auf dem Weg zum Treffpunkt entscheiden.“

Trend überlegte kurz. „Einverstanden. So machen wir es. Mahalo Doktor.“

Der erste Offizier lächelte und stand wieder auf. Für einen Moment schien ihn das Prickeln beinahe zu überwältigen, das von der Ärztin ausging, doch dann verließ er den Frachtraum.

Wenige Minuten später verließ die King Kamehameha ganz vorsichtig den Eierschwarm, flitzte geschickt die Deckung der Asteroiden ausnutzend auf einem Zickzackkurs hinaus ins freie All und ging auf Warp.

Jones und Bryn in „Die Pilger Teil 2“

„Ja … ein wahrlich schlechter Zeitpunkt“ brummte Riov Dalis. „Wir machen es auf die romulanische Art. Mir ist es ebenfalls egal, wer von den beiden gewinnt. Mit den internen Problemen der Breen haben wir nichts zu tun und ich werde mich da auch nicht einmischen. Und deshalb werde ich ausnahmsweise einmal dem Rat eines Breen – und dem Befehl einer Förderationspilotin mit dem Rang eines Lieutenant folgen.“ Sie schaute ihren ersten Offizier an.

Der nickte. „Die Tarnung ist wieder einsatzbereit.“

„Haben wir noch die Position der King Kamehameha?“

„Nein. Die haben sich irgendwie unsichtbar gemacht. Vermutlich stecken sie noch in diesem Asteroidenschwarm und werden von den Emissionen der Raumenten gedeckt.“

„Captain Tenner – mit Ihrem Einverständnis würde ich vorschlagen, das Spiel weiter zu spielen, dabei aber so tun, als ob wir mit diesen Pilgern nichts zu tun haben. Wir nehmen Kurs auf den Ursprung der Signale der Sarajevo, werden aber einen unauffälligen Umweg über den nächsten Notfall-Treffpunkt machen. Vielleicht finden wir die King Kamehameha.“

Der Kommandant der Community nickte. „Machen wir es so, Riov. Ich würde vorschlagen, das Asteroidenfeld zu nutzen. Womöglich gelingt es uns, die Breen zumindest vorübergehend abzuschütteln. So können wir etwas Zeit gewinnen.“

„Eine gute Idee.“ Dalis gab Tanis ein Zeichen und hinter dem schützenden Rücken des schweren Breen-Kreuzers Knogn lößte sich die Hiren auf.

Bearbeitet von Assjima
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Die Ereignisse an der Grenze und im Breen Raum blieben auch Thot Kon nicht verborgen. Eines seiner Schiffe hatte einen romulanischen Warbird des F Typs aufgebracht, welcher sich in Sicherheit hinter einen anderen Breen Kreuzer bringen konnte.

Jener hatte die notwendigen Informationen von einem anderen Kreuzer erhalten, welcher an der Grenze Kontakt mit einem sternenflotten Kriegsschiff aufgenommen hatte, welches nur von einem Lieutenant kommandiert wurde.

Vielleicht waren dies wirklich Zufälle, doch bei Romulanern gab es nie Zufälle, außer der Tatsache, dass deren Tarnung neutralisiert wurde.

Dies war auch nur möglich, als man die Wracks der romulanischen Schlachtschiffe geborgen und untersucht hatte. In Verbindung mit den Flotten Bewegungen im Föderationsraum kombinierte Kon weiter, dürfte dies absolut kein Zufall sein.

Die Frage lautete daher: Was hatten sie vor? Man konnte unmöglich von seinen Plänen erfahren haben, aber unmöglich, war auch nicht ausgeschlossen. Die Vorbereitungen gingen langsam in die finale Phase. Falls jemand in der Föderation und bei deren Verbündeten Bescheid wusste, so mussten diese jetzt handeln, wenn sie noch die erfolgreiche Ausführung seiner Pläne verhindern wollten.

Kon verschränkte seine Arme vor der Brust und betrachtete weiterhin die gigantische Breitbild Anzeige im Hauptkontrollraum auf Breen. Das nächste Problem waren diese Weltraumenten, die Kontakt mit einem kleinen Schiff aufgenommen haben, dass angeblich eine Gruppe Pilger transportierte, in unmittelbarer Nähe an der Stelle, wo man den Warbird entdeckt hatte. Wieder ein Zufall.

Kon überlegte nun einige Minuten lang angestrengt, wie man weiter vorgehen könnte. Dann sah er auf und richtete seinen behelmten Kopf in Richtung eines Untergebenen.

Er befahl diesem eine Nachricht an das Schiff an der Grenze zu senden, wo sich einer seiner Agenten an Bord befand. Er trug diesem auf, dass er den Kommandanten des Schiffes vorerst gewähren lassen sollte, was diese Zusammenarbeit mit der Sternenflotte angeht. Zum einem würde er so weitere Informationen erhalten und zum anderen, würde die Besatzung des Sternenflottenschiffes dadurch vorübergehend nicht zu idiotischen Aktionen hingerissen werden.

Zum richtigen Zeitpunkt würde sein Agent den Kommandanten wegen Verrats des Kommandos entheben und hinrichten lassen.

Anschließend wäre das Sternenflottenschiff an der Reihe, dass wegen kriegerischer Handlungen von den Breen vernichtet werden würde.

Sein eigenes Schiff soll den Pilgern in ausreichender Entfernung folgen. Irgendwie spürte Kon, dass die Romulaner sich ebenfalls anderen Fersen heften werden.

Sollte dies der Fall sein, so teilten die Romulaner das gleiche Schicksal wie die anderen feindlichen Agenten.

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Die Konsole der Messe war für wissenschaftliche Arbeit eine Zumutung. Das untergeordnete System brauchte bei jeder Eingabe gefühlte Ewigkeiten, bis es endlich die Ergebnisse anzeigte. Vermutlich wurden von der Brücke aus wie wild Prioritätsanfragen durch den Hauptcomputer gejagt, ohne daß sich jemand auch nur eine Sekunde darüber Gedanken machte, wie sehr man ihn damit ausbremste. Natürlich hätte er sich leicht mehr Ressourcen für seine Forschungsarbeit sichern können, doch damit hätte er die Datenübertragung zur Brücke gebremst und das war in einer Krisensituation keine gute Idee. zudem kämpfte er mit den langen Ärmeln seiner Robe, die er zwar hochgekrempelt hatte, aber ständig wieder herunter rutschten.

Immerhin machte er Fortschritte, das Rätsel war auch nicht sonderlich kompliziert. Daß ein Tachyonenstrahl durch ein getarntes Schiff unterbrochen wurde, war ein altbekannter Schwachpunkt der Tarnvorrichtung, den die Romulaner offensichtlich immer noch nicht hatten beheben können. Es war seit Jahren die gängige Methode zum Entdecken getarnter Schiffe und daß die Breen sie meisterhaft beherrschten, überraschte ihn nicht im Mindesten.

Was ihn jedoch überraschte, war die Art und Weise, wie der Tarnschirm des Warbirds zum Zusammenbruch gebracht worden war. Ein getarntes Schiff zu entdecken war eine Sache, es aus der Ferne ohne Waffeneinwirkung zu enttarnen eine ganz andere. Rev hatte eine Ahnung, doch die Interferenzen der Raumenten hatten so große Störungen in den Sensoraufzeichnungen hinterlassen, daß er sich nicht hundertprozentig sicher war. Es deutete jedoch vieles auf einen eng gebündelten Partikelstrahl hin, der die empfindlichen Spulen der Tarnvorrichtung derart mit Ladung übersättigte, daß sie kurzgeschlossen wurden und das Tarnfeld daraufhin zusammenbrach.

Er hörte das Geräusch der sich öffnenden Tür, blickte auf und sah, wie jemand eintrat.

"Ah, Rüben... Rubenfeld, richtig?"

Der Neuankömmling nickte.

"Es sind so viele leute auf der Brücke, daß man mich auch hier her geschickt hat." Er sah sich in der kleinen Messe um. "Müssen... wir uns eine Station teilen?"

Rev brummte zustimmend.

"Ich bin aber gleich fertig." Er deutete auf den Bildschirm, wo er seine Ergebnisse für die Brückenoffiziere zusammengefasst hatte. Rubenfeld schaute ihm interessiert über die Schulter, las alles gründlich durch und nickte dann.

"Klingt plausibel."

"Gut."

Rev schickte die meldung an die Brücke ab, nahm seinen Pilgerstab, machte dann den Platz für Rubenfeld frei und begann, in der Messe nach etwas Essbarem zu suchen. Auf der Brücke bauchten sie ihn offenbar nicht, hier gab es nur einen Arbeitsplatz, sein Magen knurrte und bei dem ganzen Gerede von Raumenten war wohl seine Phantasie etwas mit ihm durchgegangen, denn er hatte sie sich irgendwann nur noch gebraten und mit Soße vorgestellt.

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8 Stunden später…………………

Angestrengt lauschte Tial mit einem Headset nach Sendungen im Subraum. Vor einer Stunde konnte sie leichte Aktivitäten auf einigen Frequenzen ausmachen, die sich aber noch nicht deuten ließen, ob es sich um künstliche oder natürliche Signale handelte.

Fakt war, dass diese Signale aus der Richtung kamen, wo sich der Treffpunkt befand, auf den die King Kamehameha zuhielt. Dieser Umstand beunruhigte Trend zunehmend. Neben Tial sondierten auch Delama und Rev Torr die Umgebung an den anderen Konsolen. Doch bisher war nichts Weiteres zu entdecken.

„Immer noch nichts?“, erkundigte sich Trend zum gefühlten hundertsten Male.

„Außer, dass die Signale um eine Nuance deutlicher geworden sind, nichts. Es reicht aber immer noch nicht dafür, dass der Computer eine eindeutige Analyse durchführen kann“, lautete die Antwort von Tial.

„Verflucht“, flüsterte der erste Offizier und ließ sich wieder in den Pilotensessel sinken.

Dann bemerkte Trend was aus den Augenwinkeln. Die Sterne waren auf einmal nicht mehr da. Es war beinahe so, wie bei dem Manöver, wo die King Kamehameha in den Hangar der Hiren geflogen war.

Jedoch bekamen mit einem Schlag alle was anderes zu sehen. Das kleine Schiff trieb nun vor einer Flotte von 60 Schlachtkreuzern der Breen und deren Begleitschiffe.

„Verdammt! Wir hauen ab.“

„Zu spät! Es kommen Angriffsjäger auf uns zu, mindestens ein ganzes Geschwader und ein kleiner Angriffkreuzer“, berichtete Baum.

„Das werden wir sehen, kehre Kurs um“, antwortete Trend. Doch als der Bug der King Kamehameha sich in die Richtung drehte, aus der sie gekommen waren, baute sich auch dort eine Mauer aus Jägern auf.

Dann feuerte der kleinere Kreuzer einen Impuls auf die King Kamehameha ab. Dieser ließ jene leicht erbeben.

„Unsere Schilde brechen zusammen. Vollständiges versagen in 15 Sekunden“, verkündete Tial. Alles, was bisher blanke Theorie war, verwandelte sich in grausame Praxis.

„Der Warpantrieb ist auch offline“, sagte Baum. Trend schien kurz die Zähne zu fletschen. Dann ertönte ein Geräusch, dass er gar nicht hören wollte. Es gehörte zu dem flimmern eines Breen Transporters. 9 Soldaten rematerialisierten im achter Bereich und in der Pilotenkanzel. Alle an Bord waren klug genug keinen Widerstand zu leisten. Trend stand auf.

„Guten Tag die Herren. Wir haben uns einwenig verflogen. Können Sie uns bitte den Kurs zurück nach Risa …………….“

Einer der Breen kam auf Trend zu und rammte ihn den Kolben des Disruptorgewehrs in die Magengrube. Trend entwich die Luft aus den Lungen und krümmte sich zusammen. Dann erfolgte ein Schlag auf den Schädel und alles um den ersten Offizier versank in Dunkelheit.

Hiren

Ca 5 Lichtjahre von der Anomalie entfernt……………….

Erneut ließ die Hiren die Tarnung fallen und flüchtete in einen Asteroidengürtel. Wieder einmal. Das schwere Kriegsschiff der Breen, dass die Hiren nun zum zwoten Mal aufgebracht hatte, setzte hinter her und feuerte eine Breitseite nach der anderen ab. Doch diese schlugen immer wieder krachend in die Gesteinsbrocken ein, welche die Ausmaße von Kontinenten hatten.

Diesesmal würde es die Hiren ausfechten müssen. Dalis hielt sich krampfhaft in ihrem Kommandosessel fest und gab einen Befehl nach dem anderen.

Bisher konnten die Breen keinen direkten Treffer landen, doch die Schilde wurden durch die kleineren Asteroiden, welche unaufhörlich auf diese einprasselten in Mitleidenschaft gezogen.

„Schilde auf 60 % Commander. Das wird lange nicht mehr gut gehen, wir müssen hier heraus!“, rief George über den Lärm der Romulanerin zu.

„Es wird auch nicht mehr lange dauern“, antwortete Dallis. „Kurs auf diesen Asteroiden nehmen, voller Impuls. Die primären und sekundären Buggeschütze laden und auf mein Zeichen gleichzeitig auf Dauerfeuer schalten.“

Alle auf der Brücke sahen sich erschrocken an. Doch dann glaubte George zu erkennen, was sie vorhatte. Und hielt es für zu riskant.

Der Asteroid füllte inzwischen den Sichtbereich vollkommen aus und man konnte sehr gut die Oberfläche betrachten, welche aus unzähligen Kratern und Canyons bestand.

„Entfernung 60000 Kilometer und abnehmend.“

„Fokussieren sie dass Feuer ins Zentrum, sodass die Brocken zur Seite wegspritzen. „

„Bereit.“

„Noch nicht … noch nicht……FEUER!“

Die Hiren schleuderte grüne Energielanzen und Plasmatorpedos dem Brocken entgegen, welche krachend in diesen einschlugen und diesen dann auseinanderrissen. Die Hiren flog durch das Zentrum, weitere Brocken schrammten an den Schilden und quälten diese bis zum beinahen Zusammenbruch.

„Die Breen sind immer noch hinter uns her.“

„Das will ich doch hoffen. Taktik, die Achterrohre laden und eine Breitseite Torpedos auf das Trümmerfeld abfeuern, wenn wir es verlassen haben. Feuern wenn bereit.“

Der Offizier bestätigte und feuerte 8 Plasmatorpedos ab die in den Trümmern des Brockens explodierten. Die Druckwelle verschaffte den Trümmern einen gewaltigen Schub. Das Breen Schiff, welches immer noch auf den Fersen der Hiren war, konnte nicht mehr ausweichen. Brocken, die so groß waren, wie ein Raumschiff der Galaxy Klasse krachten auf dessen Schilde, die sofort versagten und dass Schiff vollständig zermalmten. Die letzte Explosion stammte vom Warpkern der Breen.

„Gegner wurde durch die Brocken zerstört Commander“, meldete die Taktik.

„Immerhin werden die Emissionen des zerstörten Warpkerns, unsere Waffensignaturen kaschieren“, kam es von George.

„Sehr gut. Die Schadenskontrollteams sollen die Schilde wieder flicken und die Tarnung aktivieren. Danach wieder auf alten Kurs gehen.“

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Die Erschütterung des Impulseinschlags holte Assjima etwas zu heftig aus ihrer tiefen Meditation zurück, in der sie sich in den vergangenen zwei Stunden befunden hatte. Sie kullerte aus Aisos Nest und landete unsanft zwischen zwei Frachtcontainern. Als sie sich wieder gefangen hatte, hörte sie lautes Stimmengewirr aus der Messe. Verdammt – sie haben uns aufgebracht! Ihr Blick wanderte zu dem verschlossenen Container, in dem die modifizierten Sonden untergebracht waren. Und wir haben den Treffpunkt nicht erreicht … die Sonden sind noch alle an Bord … Geräuschlos glitt sie hinüber zu dem Behältnis, öffnete es und entnahm ihm eine der Sonden. Sorgfältig verteile sie die verbliebenen Geräte so dass das Fehlen des einen nicht auffiel und verschloss den Kasten. Dann schlich sie zur Frachtluke – immer das Schott zu Messe hin im Auge behaltend – öffnete die Schleuse, legte die aktivierte Sonde hinein und stieß sie ins All hinaus. Kaum dass das kleine Gerät ins Vakuum hinaus trudelte aktivierte sich die Tarnung und ließ es mit dem Dunkel des Universums verschmelzen. Dann stand sie auf, strich mit der Hand über die Tätowierung um die Sendefunktion des Iridiumimplantats einzuschalten, warf den weiten Kapuzenmantel ihres Priesterinnenkostüms über die Schultern und trat hoch aufgerichtet und konzentriert in die Messe. Der sich ihr bietende Anblick sorgte für eine kurze Verklumpung in der Magengegend, doch konnte sie nicht aus dem Konzept bringen. Sie musste jetzt eine wirkliche Priesterin sein – eine, die ihr sogar der Breen-Soldat abnehmen muss, der sofort seine Waffe auf sie richtete.

„Im Namen der Großen Mutter!“ Sie hob beide Hände empor und schaute den Breen unerschrocken an. „Bitte nehmen Sie ihre Waffe herunter, mein Herr! Gewalt ist wirklich nicht nötig. Wir sind nicht auf Streit aus sondern friedliche Suchende.“

Während sie sprach erhöhte sie bewusst ihre Pheromonausschüttung, auch wenn sie keine Ahnung hatte, ob davon irgendetwas durch die Kälteschutzanzüge bis in ein breensches Gehirn vordringen konnte.

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„Riov – der Maschinenraum meldet, dass die Systeme wieder voll funktionsfähig sind.“

„Danke Tanis. Wir nehmen den alten Kurs wieder auf. Übernehmen Sie.“ Dalis stand auf und der erste Offizier setzte sich an ihrer Stelle auf den Kommandostuhl.

In diesem Augenblick erschien Aban etwas atemlos auf der Brücke und sah sich suchend um. „Wo ist Captain Tenner?“

„In Shuttlerampe zwei. Er untersucht einige der geborgenen Wrackteile des Breenschiffes. Vielleicht bringt es uns ein paar Erkenntnisse, wie sie unsere Tarnung ausschalten konnten. Ich will gerade hinunter gehen. Wollen Sie mich begleiten, Kadett?“

Der junge Mann schüttelte den Kopf. „Dazu ist es zu dringend. Ich habe eine Nachricht von einer unserer Kommunikationssonden aufgefangen.“

„Eine der Übermittlungsbarken des Iridiumsystems?“

„Ja, Riov!“

„Lassen Sie hören, Kadett!“

Aban trat an die Kommunikationssonde, schob den dort sitzenden Ulan etwas beiseite und öffnete eine Datei, die er auf seiner eigenen Konsole im Wissenschaftszentrum der Hiren abgespeichert hatte. Assjimas Stimme klang etwas verzerrt, war aber deutlich zu verstehen: „Im Namen der Großen Mutter ... Bitte nehmen Sie ihre Waffe herunter, mein Herr … Gewalt ist wirklich nicht nötig … Wir sind nicht auf Streit aus sondern friedliche Suchende.“ Dann folgte das Scharren schwerer Stiefel, ein dumpfer Schlag, leises Stöhnen. Stille.

Die Romulanerin öffnete den Mund doch Aban hob die Hand. „Es geht noch weiter!“

Nun konnte man hören, das etwas schweres über den Boden gezogen wurde. Und plötzlich schallte die Stimme eines Breen durch die Brücke des romulanischen Warbird „Ich habe noch eine gefunden. Hatte sich wohl im Frachtraum versteckt. Plärrte irgendwas von friedlichen Suchenden.“ Eine andere verzerrte Stimme antwortete. „Steck sie zu den anderen. Wir schaffen sie rüber auf unser Schiff. Nun konnte man das Summen eines Kommunikators hören, kurze unverständliche gebellte Kommentare und dann wieder die Stimme des zweiten Breen „Wir sollen diesen bunten Schrotthaufen nicht sprengen sondern sichern. Die folgenden Geräusche ließen darauf schließen, dass sich mehrere Breen an die Arbeit machten. Aban schaltete die Übertragung ab. „Meine Konsole zeichnet weiter auf, solange die Barke sendet.“

„Wie hoch ist die zeitliche Verzögerung?“ hakte die Kommandantin nach.

„Etwa 10 Minuten. Wir mussten verhältnismäßig leistungsschwache Geräte verwenden, um Emissionen und Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten.“

„Das ist völlig ausreichend. Ulan – konnten Sie die King inzwischen wieder orten?“

„Nein Riov. Seit sie im Asteroidenschwarm verschwand konnten wir keine Spur mehr von ihr ausmachen. Aber ich glaube ich kann die Barke orten.“ Aban machte dem Ulan Platz so dass dieser arbeiten konnte. Wenige Augenblicke später erschien eine Weltraumkarte mit blinkendem Punkt auf dem großen Wandmonitor. „Da ist sie, Riov.“

„Sehr gut.“ Dalis trat vor und studierte die Karte. „Zeigen Sie mir die Koordinaten des geplanten Treffpunktes mit dem King an.“ Ein weiterer Punkt blinkte unweit des ersten auf. „Und jetzt die Koordinaten, von wo aus die Nachricht der Sarajevo abgesendet wurde.“

„Das sind nur 7 Lichtjahre“ stotterte Aban.

Dalis nickte. „Ja. Unsere Freunde wurden nur ein halbes Lichtjahr vor unserem Notfall-Treffpunkt aufgebracht. Sie waren vermutlich kurz davor gewesen, vom direkten Kurs zum Nebel abzubiegen um eine Barke mit Hinweisen für uns zu hinterlassen. Aber eben erst kurz davor. Das könnte ein Vorteil hinsichtlich ihrer Tarnung sein. Tanis – halten Sie Kurs auf die Barke … Warp 6. Rufen Sie Captain Tenner in meinen Bereitschaftsraum. Kadett – Sie überwachen die Übertragungen der Barke und melden sich sofort, wenn sich da etwas tut.“

Sie verschwand in ihrem Büro. Wenige Minuten später hastete Tenner über die Brücke und folgte ihr. Aban ging zurück in das beeindruckende Labor, setzte sich vor seine Konsole, lauschte den momentan absolut nichts sagenden Geräuschen und versuchte, sich vorzustellen, was da gerade mit seinen Freunden geschah. Besonders der Gedanke an Tial lies ihn ganz zittrig werden und noch intensiver in die Übertragung hineinhorchen. Nach etwa 30 Minuten schien wieder etwas zu passieren. Er hörte Gepolter, gebellte, aber leider unverständliche Befehle (die er sofort zur Analyse in den Computer schickte, in der wagen Hoffnung, dass der mehr hörte als seine simplen humanoiden Ohren), dann plötzlich ein cardassianischer Fluch, gefolgt von einem schmatzenden Laut und Gepolter. Stille. Er hielt den Atem an.

***

Auf der anderen Seite der Grenze versammelten sich vier romulanische Riov im Bereitschaftsraum der IRW Srantek, wo sie von der dienstältesten Kommandantin unter ihnen erwartet wurden.

Riov Toshal schob eine graue Haarsträhne hinter das spitze Ohr zurück und legte die Hände mit den Handflächen nach unten auf den Tisch. „Es wird ernst. Vor 15 Minuten erhielt ich eine verschlüsselte Nachricht von Dalis. Sie haben ersten Feindkontakt gehabt, die Hiren hat es aber geschafft, sich vorübergehend den Breen zu entziehen.“

„Das war nicht anders zu erwarten“ brummte Galen, der Jüngste in der Runde. „Sie ist einfach verdammt gut. Ein richtiger Teufelsbraten.“

„Du hast uns nicht zusammen gerufen, Toshal, um einen Statusbericht zu übermitteln“ kam Netak, der Kommandant der IRW Valdore in seiner üblichen direkten Art zur Sache. „Wie können wir sie unterstützen?“

Die alte Romulanerin verzog keine Miene während sie die anderen über den aktuellen Stand der Dinge informierte.

„Sagte ich doch – Dalis ist ein verdammter Teufelsbraten“ kommentierte Galen erneut, als sie den Bericht beendet hatte. Aber wollte nicht eigentlich Captain Tenner diese Mission leiten?“

„Er wird erkannt haben, dass Dalis auch gut ohne ihn zurecht kommt. In einer solchen Situation muss die Crew ihrem Kommandanten blind vertrauen“ mischte sich nun der vierte im Bunde ein. Riov Taron war ein Mann in den besten Jahren und galt bis vor 10 Jahren als einer der aufstrebenden Sterne am militärischen Himmel des romulanischen Imperiums. Bis sein Sohn während des Krieges verschwand. Im Allgemeinen ist man der Ansicht, dass er heute bereits einer der jüngsten Admiräle des Imperiums sein könnte, wenn er sich in sein Schicksal gefügt und die Suche nach seinem Sprössling aufgegeben hätte. Stattdessen klebte er ohne Aussicht auf Beförderung auf dem Kommandostuhl seines inzwischen schon recht altersschwachen Warbird Vreenak fest. „Es macht wenig Sinn, ihnen einen Sternenflottenkommandanten vor die Nase zu setzen.“

Toshal nickte zustimmend. „Ich halte Tenner jedoch für einen klugen Mann. Er wird ihre Fähigkeiten erkannt haben. Doch nun zum Wesentlichen: Die King Kamehameha scheint auf der richtigen Spur zu sein. Dalis vermutet, dass sich hier in diesem Sternensystem …“ die Romulanerin deutete auf einen Punkt der Sternenkarte „ … etwas Wichtiges abspielt. Dort konnte ein Signal der Sarajevo geortet werden. Sie vermutet eine Falle und mahnt deswegen zu äußerster Vorsicht. Aber die Breen sind aufgescheucht und die Anwesenheit der Hiren ist bekannt. Weswegen sie unsere Unterstützung benötigt. Sie möchte, dass zwei unserer Schiffe dieses System ansteuern und dort erste verdeckte Untersuchungen durchführen.“

„Was wissen wir über dieses System?“ fragte Netak.

„Zwölf Planeten - drei davon Klasse L - um einen sterbenden roten Stern. Ob es dort größere Breensiedlungen gibt ist uns nicht bekannt. Aber nach der Dichte der auftretenden Asteroiden in diesem System zu urteilen, wird dort verstärkt Bergbau betrieben.“

„Ein roter Stern?“ murmelte Taron. „Nicht heißer als 3.500 °K. Ionisierte Atome, vor allem Helium … in dessen Aorta kann man sich recht gut verstecken. Dazu diese gewaltigen Staubnebel und ausgedehnte Asteroidengürtel. Beste Voraussetzungen, um unentdeckt zu bleiben. Dessen dürften sich die Breen auch bewusst sein. Vermutlich gibt es dort ein Warn- und Verteidigungssystem sowie verstärkte Patrouillen. Wir müssen verdammt vorsichtig sein.“

„Wäre die Vreenak in der Lage, diesen Auftrag auszuführen?“

Taron blickte die alte Kommandantin nachdenklich an. „Mein Schiff ist alt, aber robust. Ich denke, dass es hierbei jedoch nicht so sehr auf die Belastbarkeit des Schiffes ankommt, sondern auf die taktischen Fähigkeiten seines Kommandanten.“

Toshal lächelte. „Ich weiß. Deswegen würde ich vorschlagen, dass Sie und Riov Galen diesen Auftrag durchführen. Galens Schiff ist ein verhältnismäßig neues Schiff, ausgestattet mit neuerer Technologie. Und ich bin mir sicher, dass er ebenso ein Teufelsbraten sein kann, wie Dalis. Auch wenn er sich seine Lorbeeren als Kommandant erst noch verdienen muss.“

Der junge Galen warf Toshal einen überraschten Blick zu und grinste. „Danke für das Vertrauen, Riov. Wenn ich dazu beitragen kann, diese Angelegenheit zu beschleunigen, dann soll es nicht an mir und meiner Crew scheitern. Meine Eltern sind nicht mehr die Jüngsten und wenn ich sie noch einmal lebend sehen will, dann müssen sie da so schnell wie möglich raus. Die IRW Neral ist bereit … für was auch immer!“

„Und wir beide halten uns weiterhin bereit?“ hakte Netal mit Blick auf Toshal nach. „Zusammen mit dieser kleinen Pilotin?“

„Das wäre mein Vorschlag, alter Freund“ stimmte die Kommandantin zu.

„Dann würde ich vorschlagen, dass Taron seine taktischen Pläne mit Anquenar bespricht. Ich halte es für sinnvoll, dass die Community aus erster Hand informiert wird. Nicht das sich da irgendwelche Fehler einschleichen, nur weil wir zwei Alten nicht ganz verstehen, was sich im Gehirn unseres strategischen Genius abspielt.“ Er warf Taron einen strengen Seitenblick zu, doch der kannte den Alten schon lange genug um zu verstehen, dass er ihm in diesen Dingen blind vertraute.

„Dann machen wir es so. Die geschätzte Flugzeit bei Warp 7 beträgt etwa 17 Stunden. Das ist eine lange Zeitspanne, doch wir sollten die Vreenak nicht überlasten. Deswegen ist Eile angesagt. Sie fliegen ab, sobald mit Anquenar alles besprochen ist.“ Toshal erhob sich. „Vielen Dank, meine Herren.“

***

Assjima erwachte mit hämmernden Kopfschmerzen. Sie lag auf dem Boden eines kleinen, kalten Raums, der nur schwach durch ein flimmerndes Kraftfeld beleuchtet war. Sie richtete sich auf und wischte sich mit der Hand angetrocknetes Blut von der Stirn. Einen Meter neben ihr kauerte Tial zusammengesunken an der Wand. Sie schob sich vorsichtig zu ihr hinüber und berührte sie an der Schulter. „Tial? Sind sie wach?“

Die Cardassianerin öffnete die Augen. „Ja … jetzt schon.“

***

Aban atmete erleichtert aus, als er Tials Stimme durch den Kopfhörer vernahm. Sie und der Doc … beide waren am Leben.

***

„Wie geht es Ihnen?“

„Meine Rippen schmerzen, aber ansonsten glaube ich …“ sie dehnte und streckte sich „ … verhältnismäßig gut. Ist bei Ihnen alles in Ordnung, Do …?“

Assjima legte ihr den Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf.

„Meisterin …“ ergänzte Tial den Satz. „Sie bluten.“

„Die Breen haben vermutlich nicht viel Respekt vor einer Priesterin. Doch sie werden schon noch erkennen, dass die große Mutter Gewalt an ihren Dienerinnen nicht duldet.“

***

Aban schüttelte den Kopf. War es wirklich eine gute Idee, in dieser Situation den Breen mit der Rache der Göttin zu drohen? Aber vielleicht wollte die Ärztin auch nur dafür sorgen, dass eventuelle Mithörer einen gesunden Respekt vor ihr bekamen.

***

Assjima stand auf und trat an das Kraftfeld. Sie konnte einen schmalen Korridor erkennen, auf dessen Fußboden zwei weitere rechteckige Lichtfelder schimmerten. Eines davon auf ihrer Seite, das andere schräg gegenüber. Dort waren die Umrisse von zwei anderen Humanoiden zu erkennen, die sich bei genauerem Hinsehen als Baum und Carter entpuppten. Sie gaben durch Zeichen zu erkennen, dass es ihnen gut ging, und dass sie in der anderen Zelle Kentan und Rev sehen konnten, die offensichtlich auf wohlauf waren.

Assjima setzte sich neben Tial auf den Boden und begann einen seltsamen Monolog.

„Oh große Mutter! Höre deine Dienerin. Gottlose Wesen haben sich uns in den Weg gestellt. Sie haben uns erniedrigt und eingesperrt. Wir sind unversehrt, aber sie hindern uns daran, deinen Thron zu schauen. Wie sehr sehnen wir uns danach, unsere Knie vor deinem mächtigen Antlitz zu beugen. Doch wissen wir nicht, auf welche Abwege sie uns führen und ob wir dein Licht jemals schauen werden. Wir werden jedoch nicht aufgeben. Vergebe uns, dass wir auf unabsehbare Zeit nicht in der Lage sein werden, unsere Aufgaben dir gegenüber zu erfüllen. Du weilst in unseren Herzen und wir erbitten deine Stärke um nicht zu verzweifeln.“

***

Der junge Mediziner in dem hell erleuchteten, warmen Labor atmete auf. Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut! Der erste Teil der Mission war erfolgreich erfüllt. Sie befanden sich in den Händen der Breen und die Kommunikationsbarke funktionierte. Er beeilte sich, die gute Nachricht an Dalis und Tenner weiterzuleiten.

Während er weiter an seinen Kopfhörern klebte, kam ihm plötzlich ein anderer erschreckender Gedanke. “Sie sind auf einem Schiff. Wenn sich das von der Barke weit weg bewegt, wird die Verbindung womöglich abbrechen! Aban dachte nach. Hatte nicht einer der Breen gesagt, dass die King abgeschleppt werden soll? Wenn er nun eine der anderen im Frachtraum lagernden Barken von hier aus aktivieren könnte … ja, das wäre möglich. Aber jetzt noch nicht. Zwei Barken zu dicht beieinander könnten entdeckt werden … Aban beschloss, damit noch etwas zu warten.

Bearbeitet von Assjima
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Rev, Kentan, Thomas, Trend, Tial … in Gedanken zählte Assjima die Kollegen durch. Doch wo war Elijah? Sie kauerte an der Wand neben dem Kraftfeld und schaute auf den Korridor hinaus. Bestimmt haben sie ihn zu Verhör mitgenommen und er würde jeden Augenblick herein gebracht werden. Die Minuten krochen dahin. Doch nichts geschah. Der Gang blieb leer. Ihre fragenden Blicke beantwortete Tial nur mit einem nichtwissenden Schulterzucken. Keine von beiden traute sich, die Frage laut auszusprechen … für den Fall, dass er irgendwie hatte entkommen können.

Dann ging eine leichte Vibration durch das Schiff. Die Schiffmotoren wurden gestartet. Assjima konnte spüren, wie das Schiff sich langsam in Bewegung setzte. Sie schaute auf ihren Chronometer, den die Breen ihr seltsamerweise nicht abgenommen hatten. Sie waren erst eine knappe Stunde in diesen Zellen. Doch wenn die Breen Elijah zum Verhör mitgenommen hatten … müsste er dann nicht schon längst wieder bei ihnen sein? Warum ihn und nicht Trend, der eindeutig als Kommandant zu erkennen gewesen wäre. Oder sie, die doch die geistige Führerin dieses kleinen Häufleins darstellen sollte. Warum Elijah? Sie murmelte einige Sätze auf Deltanisch, die dem nicht eingeweihten Ohr wie ein Gebet klangen. Doch wenn der richtige Mann am anderen Ende saß, so würde er verstehen …

***

Und Aban verstand. Nicht gleich, aber nachdem er die Hilfe des Übersetzungscomputers herangeholt und anschließend über den kryptischen Text nachgedacht hatte. Lt. Elijah Rubenfeld saß aus irgendeinem Grund nicht bei den Breen in der Brick.

***

Tenner und Dalis standen nebeneinander auf der Brücke und beobachteten das schwarze Nichts vor ihnen auf dem Bildschirm.

„Eine Anomalie“ brummte Tenner.

„Ich denke, wir haben es mit einer Raumtasche zu tun“ ergänzte die Romulanerin. „Die Signale der Barke kommen eindeutig aus dem Inneren.“

„Sollen wir dem Breenkreuzer folgen?“

„Das ist eine gute Frage. Vielleicht wäre es besser, ihm erst einmal eine getarnte Sonde hinterher zu schicken.“

„Sie haben Recht, Riov. Ich würde das hier auch gerne noch etwas beobachten.“

Tanis gab auf ein Zeichen seiner Kommandantin den Befehl, dem Breenschiff, das soeben die Anomalie verlassen hatte, eine getarnte Sonde an die Fersen zu heften. „Die Signale aus dem Inneren sind nicht eindeutig“ bemerkte er nach einem Blick auf seine Konsole. „Aber ich denke, da drin stecken noch mehr Schiffe.“

„Ein perfektes Versteck für eine ganze Flotte“ bestätigte Tenner die Vermutung des ersten Offiziers. „Wie lange können wir warten bis der Kreuzer nicht mehr einholbar wäre?“

„Etwa 25 Minuten“ antwortete der Ulan an der Steuerkonsole.

„Ich würde vorschlagen dass wir maximal 15 Minuten abwarten bevor wir dem Schiff folgen.“

„Einverstanden, Captain. Wir beobachten noch ein paar Minuten.“

Sieben Minuten später öffnete sich die Raumtasche erneut und ein weiteres Schiff erschien auf dem Monitor. Tenner und Dalis warfen sich fragende Blicke zu. „Noch eine Sonde, Captain?“

„Hm … die Dinger sind wunderbar getarnt, aber können dennoch entdeckt wer …“

Die Bordkommunikation piepste. „Kadett Walir an Brücke. Soeben wurde eine weitere Barke aktiviert!“

„Wo? In der Raumtasche?“

„Nein, Captain. Sie bewegt sich ziemlich schnell. Ist vermutlich auf einem Schiff, dass sich mit Warp sechs auf das System zu bewegt, aus dem wir die Signale der Sarajevo empfangen haben.“

„Das muss der erste Kreuzer sein.“ Dalis nickte ihrem ersten Offizier zu und der Warbird ging auf Warp.

„Captain … Riov … da ist noch was“ tönte es aus der Bordsprechanlage.

„Was denn?“

„Ich habe die Barke nicht aktiviert. Und Assjima gab mir zu verstehen, dass sich Lieutenant Rubenfeld nicht bei ihnen in der Brick befindet. Entweder er konnte sich irgendwie befreien und auf unsere Barken zugreifen, oder die Breen haben ihn gar nicht erst erwischt und er befindet sich nach wie vor an Bord der King.“

„Die sich in diesem Fall an Bord dieses Schiffes befinden muss.“ Tenner warf Dalis einen verschmitzen Blick zu. „Ich würde sagen: die haben unseren Köder geschluckt!“

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Genau an der Stelle, wo der Breen Trend am Kopf getroffen hatte, pochte immer noch ein Schmerz, bei dem der Erste Offizier immer noch die Zähne zusammenbeißen musste.

Langsam erhob er sich und spürte einen massiven Schwindel, der ihn wieder zu Boden sinken ließ, schwer atmend rang Trend nach Fassung, versuchte erneut Kraft für einen weiteren Versuch zu erlangen.

„Gott…………..“, Krächzte Carter und verzog sein Gesicht zu einer Fratze. Baum wandte sich ihm zu.

„Vorsicht Commander. Die Burschen waren wirklich brutal.“

„Ach wirklich? Ich dachte die wollten nur mit mir Kuscheln …“ Trend sah nun, dass auch Baum einige Blessuren aufwies.“ Mit Ihnen also auch?“ Carter aktivierte seinen Tattoo Kommunikator, damit dieses Gespräch als Information an die Hiren weiter gesendet werden konnte.

„Mit uns allen. Sie haben niemanden verschont, bevor wir hier hergebracht wurden.“

„Die Anderen!“ Carter richtete sich weiter auf und nahm weitere Pein in Kauf. Er konnte sich keine Schwäche leisten. „Wurde jemand von uns …“

„Getötet? Nein. Soweit ich dass erkennen, konnte nicht“, versicherte der Pilot dem Ersten Offizier.

„Das ist gut“ Carter schaffte es aufzustehen und zum Kraftfeld zu humpeln. Dort erkannte er eine weitere Zelle auf der anderen Seite des Ganges, wo Assjima, Tial, zu sehen waren. Kentan und Rev mussten sich auf der gleichen Seite in einer Zelle befinden wie sie selbst. Doch wo war Elijah?

„Wo ist unser Poet?“, fragte Trend auf diese Weise nach Dr. Rubenfeld, welcher er als Einzigen nicht entdecken konnte.

„Das weis ich nicht. Bei dem Chaos konnte er sich möglicherweise verstecken.“

„Na riesig. Die Breen machen aus dem Armen Hackfleisch, wenn sie seiner habhaft werden.“

Trend und Baum gaben ein Zeichen, nachdem sie Assjima sahen, die ebenfalls in kurzen Signalen zu verstehen gab, dass sie und Tial in Ordnung waren und wo sich Kentan und Rev aufhielten.

„Der Mann ist ein Bücherwurm…………………….Ich hoffe er weis, was er tut.“

„Sie meinen die Breen haben ihn noch nicht?“, fragte Baum.

„Das ist sehr wahrscheinlich. Denn wenn die Breen uns verhören wollten, dann hätten die mich oder unsere Priesterin als Erste abgeholt, da wir sehr leicht als Anführer zu erkennen sind. Bisher hat man uns lediglich verprügelt und in dieses Loch geworfen.“

„Und man bringt uns fort“, ergänzte Baum. Er hielt seine Hand an die Wand. Trend tat dies auch und bemerkte die Charakteristischen kleinen Schwingungen, die auftraten, wenn ein Schiff sich im Warptransit befand.

„Wird ja immer besser. „

Obwohl der Plan an sich geklappt hatte, fühlte sich Carter immer noch unwohl in seiner Haut. Er musste wissen, wo sein Teammitglied sich befand und vor allem in welchem Zustand.

„Hoffentlich haben die dort für jeden von uns ein Zimmer mit Meerblick und einem Pool.“

Carter hielt inne, als er den Monolog von Assjima hören konnte, die eine verdeckte Botschaft für ihren Kommunikator war. Er lauschte den Worten und bemerkte, nachdem sie geendet hatte, ein kratzendes Geräusch, das von einem Lüftungsschacht kam.

Carter gab Baum ein Zeichen, dass dieser nach Wachen Ausschau halten solle. Dann ging er langsam auf das Gitter zu und tat so, wie wenn er sich auf die Pritsche setzen wollte.

„Commander? Sind sie dass?“, flüsterte die Stimme des Anthropologen aus dem Schacht.

„Ihr Götter! Wie haben Sie es geschafft …“, Carter atmete ruhig durch. Die Rippen, die vom Gewehrkolben des Breen getroffen wurden, schmerzten nach wie vor effektiv. „Sind Sie in Ordnung Doc.?“, flüsterte Trend.

„Mir geht es so weit einigermaßen.“

„Das ist gut.“

Baum gab ein deutliches Handzeichen zu Carter.

„Verstecken, wir reden später“, flüsterte Carter. Rubenfeld verzichtete auf eine Antwort und zog sich schnell zurück. Dann trat eine Breenwache in Erscheinung, die nur leicht den Helm zur Seite neigte und wortlos den Weg fortsetzte.

Carter gab Baum zu verstehen, dass er Assjima signalisieren sollte, dass auch Elijah eben hier war und er in Ordnung ist.

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Vorsichtig schob Elijah den Kopf durch die Ventilationsöffnung und durchforstete die Dunkelheit in dem unter ihm befindlichen Raum. Er erkannte einige undeutliche Umrisse, bei denen es sich um Frachtcontainer handeln könnte. Kurz entschlossen packte er den Rahmen des Gitters und glitt kopfüber nach unten, entknotete die langen Beine und landete geräuschlos mit den Füßen zuerst auf dem kahlen Boden. Er atmete langsam aus und strich die zerknitterte und verschmutze Kleidung glatt. Die haben eindeutig keinen Blechbüx, der ihre Systeme sauber hält. Dann streckte er sich und setzte das Lüftungsgitter wieder an seinen Platz. Eine kurze Untersuchung ergab, dass er sich tatsächlich in einem Frachtraum befand. Das Schott war fest verschlossen und lies sich vermutlich nur von außen öffnen. Er öffnete einen der Container und fand ihn gefüllt mit Tuben, die eine seltsam riechende Paste beinhalteten. Er kostete vorsichtig und zog erstaunt eine Augenbraue hoch. Das muss deren Algenpaste sein. Schmeckt ganz annehmbar. Er nahm eine weitere Tube aus dem Container, steckte sie in die Jackentasche, verschloss den Kasten, setzte sich mit der angebrochenen Tube in der Hand in eine Ecke und überdachte seine Situation.

Hier sitze ich also … in einem von außen verschlossenen Raum. Die anderen sitzen in der Brick. Eine ähnliche Situation. Doch von ihnen wissen die Breen, von mir haben sie keine Ahnung. Das gibt mir vermutlich einen taktischen Vorteil. Aber wie soll ich den nutzen? Ich könnte versuchen, die anderen zu befreien. Was bringt uns das? Wir sind auf einem Schiff voller Breen – ich habe keine Ahnung, wie groß die Besatzung sein könnte. Selbst wenn es uns gelingen würde, das Schiff einzunehmen, so kennen wir die Systeme nicht und wüssten nicht, wie es zu steuern wäre. Außerdem war es doch unser Ziel, in eines der Internierungslager gebracht zu werden. Eine Befreiungsaktion wäre also kontraproduktiv. Ich könnte mich auch stellen. Dann säße einer mehr in der Brick und später im Internierungslager. Das bringt auch keinen besonderen Vorteil. Ich muss versuchen, mich hinter die Front zu bringen. Ein Helfer von außen … etwas in der Art. Vielleicht sollte ich abwarten, bis wir landen? In einer Stunde, einem Tag, einer Woche … einem Monat? Im Dunkeln, mit einer Tube Algenpaste bewaffnet? Vielleicht gibt es in einer der Kisten auch was zum Trinken?

Er rappelte sich auf und begann, die anderen Container zu untersuchen. Doch alle waren ausnahmslos mit Algenpaste gefüllt. Vielleicht trinken die Breen nichts? Oder sie haben in jeder Ecke ihrer Korridore Wasserspender … in den Kälteanzügen eingebaute Bierflaschen wären auch eine Option … beides bringt mir momentan nichts. Womöglich enthält die Algenpaste genügend Flüssigkeit für die breenschen Körper? Er schüttelte den Kopf. Ich bin kein Breen … das hilft mir also auch nicht. Ich muss hier raus und nach einer anderen Option suchen. Sein Blick wanderte nach oben zum Lüftungsgitter. Raus komme ich auf jeden Fall … doch wohin soll ich noch kriechen? Ich habe keine Ahnung, wo diese Belüftungsschächte hinführen. Ob ich vielleicht in die Nähe der Brücke gelangen könnte? Doch ohne Universaltranslator würde ich vermutlich nichts von dem verstehen, was dort vor sich geht. Carter, Kentan, ja sogar Tial könnten mit den visuellen Informationen auf einer Brücke etwas anfangen … Ich bin eindeutig der falsche Mann in dieser Situation. Nun ja … Ruhe bewahren ist jetzt erst mal das Wichtigste. Und Aban auf dem Laufenden halten …

Elijah aktivierte das Kommunikationstatoo. „Aban … ich hoffe, du erhältst irgendwann diese Nachricht. Als die Breen unser Schiff kaperten befand ich mich gerade … nun ja … auf dem Klo! Ich entwischte durch die Belüftung, die glücklicherweise wohl dafür gedacht war, die olfaktorischen Ausdünstungen einer ganzen Gornkompanie aufzunehmen. Nachdem die King in den Hangar eines Breenkreuzers geschleppt worden war, konnte ich mich davon schleichen und durch die Belüftungssysteme kriechend den Aufenthaltsort unserer Freunde ausfindig machen. Sie sind alle den Umständen entsprechend wohlauf und sitzen jeweils zu zweit in einer Brick … keine Ahnung, ob euch diese Information etwas nutzt. Ich habe mich vorübergehend in einem Lagerraum voller Algenpaste versteckt. Schmeckt gar nicht so übel, das Zeug … Egal … überlege jetzt was ich tun kann. Vielleicht gelingt es mir irgendwie mich nach der Landung davon zu machen und … Mist! Da kommt jemand!“

Vor der Türe waren Geräusche zu vernehmen. Elijah duckte sich in einer Ecke hinter die Container. Das Schott öffnete sich und ein Breen trat ein. Der Kerl zog einen Lastschlitten hinter sich her und begann, einen Container darauf zu laden. Elijah lugte vorsichtig hinter seiner Deckung hervor. Der Breen trug den üblichen Kälteschutzanzug und schien unbewaffnet. Vielleicht nur die Küchenhilfe … Geräuschlos zog der Anthropologe den Deckel des vorher von ihm geöffneten Containers ab und glitt leise an der Wand entlang, bis er sich unmittelbar hinter dem Breen befand. Als dieser sich umdrehte um einen weiteren Container auf den Schlitten zu wuchten, schnellte Elijah empor und rammte ihm mit aller Kraft die Kante des Deckels in den Nacken. Na wenigstens habe ich die wenigen uns bekannten anatomischen Fakten über die Breen im Kopf .. dachte er, während er den in sich zusammensackenden Körper auffing.

***

Tenner stieß einen anerkennen Pfiff aus, als er die Stimme des communityeigenen Bordpoeten aus dem Lautsprecher hörte.

„Okay, Leute … ich befinde mich gerade in der Schiffskombüse. Es ist niemand da, aber es scheint, als ob sie diese Paste nicht roh essen. Es stehen immerhin diverse Gerätschaften herum, die zur Zubereitung des Essens geeignet sein dürften. Diese Helme sind ziemlich praktisch. Das Visier hat ein taktisches Display. Ich konnte einen Schiffsplan aufrufen. Unter anderem ist da sogar ein Universaltübersetzer eingebaut. Ich konnte ihn inzwischen so modifizieren, dass ich Gesprächsfetzen meiner Kameraden auffangen und verstehen konnte. Mein Name scheint Roch zu sein. Noch weiß ich nicht, ob mein Standart vom Translator auch gleich ins Breensche übersetzt wird. Vorsichtshalber werde ich erstmal einfach mal in Gegenwart anderer die Klappe halten. Roch ist offensichtlich nur ein rangniederer Gehilfe. Mit dem redet sowieso niemand. Der Anzug ist etwas zu kurz und der Helm zu groß. Kein Wunder … ich denke, dass Kentan mit seiner Annahme, Breen und Raumenten könnten irgendwie miteinander verwandt sein, durchaus richtig liegt. Keiner von uns könnte so einen Vorbiss entwickeln, als dass er in diesem Helm nicht noch Platz finden würde. Und auch keinen so dicken Hintern … ich muss irgendwo ein Kissen besorgen, um da etwas auszustopfen. Will ja nicht auffallen …“

„Seinen Humor hat er offensichtlich nicht verloren“ kommentierte Riov Dalis den Monolog des Anthropologen.

„Das wundert mich nicht. Er gehört Assjimas medizinischer Abteilung an. Die sind fast immer so drauf. Keine Ahnung, was unser Doc denen in den Tee mischt. Aber ich verstehe langsam, warum sie so große Stücke auf Lieutenant Rubenfeld hält. Der Bursche muss Nerven aus Drahtseilen haben.“ Jeremy verstummte, als Elijahs Stimme wieder zu hören war.

„Ups … da scheint was im Busche zu sein. Es gab eben einen heftigen Ruck, der durch das ganze Schiff ging. Die Notbeleuchtung wurde aktiviert und ich glaube, wir sind eben unter Warp gefallen. Ich schau mal was da los ist.“

Tenner warf Dalis einen fragenden Blick zu, doch die schüttelte den Kopf. „Nein, die Neral und die Vreenak können noch nicht vor Ort sein. Vielleicht eines der Breen-Schiffe von der gegnerischen Seite …“

„Das ist unglaublich!“ machte sich Elijah wieder bemerkbar. „Soweit ich das hier in dem Durcheinander mitbekommen habe … Autsch! Nicht rempeln, du Blödmann … Entschuldigung … damit war einer der Kollegen hier gemeint. Der Name Dackbad ist mehrere Male gefallen. Wenn ich das richtig verstanden habe, so wurde das Schiff von den Raumenten angegriffen … Moment … Jaja … ich werde das umgehend erledigen …“ Es herrschte einen Moment Stille, dann sprach Elijah weiter: „Genial! Der Translator übersetzt mein Standart! Solange ich den Helm aufbehalten kann, bin ich auf der sicheren Seite. Und ich kann den Lautsprecher aus und ein schalten. Aban … sag dem Captain, dass er dem Sternenflottenkommando empfehlen soll, solche Helme der Standartausrüstung zuzufügen.“

„Verdammt! Rubenfeld – hören Sie auf zu schwafeln! Was ist da los?“

Als ob Elijah den gezischten Befehl der Romulanerin gehört hätte, berichtete er weiter: „Mir wurde soeben ein Reinigungsgerät in die Hände gedrückt. Und dazu der Befehl, umgehend die Sensoren zu reinigen. Alle Crewmitglieder der unteren Chargen scheinen ähnliche Befehle bekommen zu haben. Ich glaube …“ Jetzt war ein lautes Lachen zu hören. „Diese Raumenten … sie haben den Breenkreuzer mit ihren Ausscheidungen beschossen! Assjima hatte doch was in der Art erzählt! Die haben die Außenhülle des Schiffes vollgeschissen … entschuldige den Ausdruck, Aban, aber das trifft es einfach … Jedenfalls ist der Antrieb verstopft und das Schiff blind. Das scheint für die Crew nichts Neues zu sein. Vermutlich sind wir bald wieder flott. Dieser Dackbad ist wohl so was wie ein Rebell, der ihnen des Öfteren gehörig auf die Nerven geht. Ich muss jetzt mal eine zeitlang die Klappe halten und Entenscheiße wegputzen. Uns wurden 30 Minuten gegeben. Dann soll es weiter gehen. Ich melde mich, sobald ich was Neues in Erfahrung bringen konnte. Bis später …“

„Raumenten-Rebellen die einen Breenkreuzer mit ihren Ausscheidungen beschießen?“ Dalis hatte sichtbare Schwierigkeiten, die romulanische Maske beizubehalten. „Das ist … lächerlich!“

„Eher beachtenswert“ brummte Tenner. „Die sind entweder wahnsinnig, extrem mutig oder verzweifelt.“

„Sie haben Recht, Captain. Wir sollten sowohl die romulanische Datenbank als auch die der Förderation intensiv nach Hinweisen über diese Raumenten durchsuchen. Womöglich könnten sie uns noch von Nutzen sein.“

Bearbeitet von Assjima
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Als das Kommunikationsterminal an ihren Schreibtisch fipste, stöhnte Milseya laut auf. Gerade erst hatte sich für eine kurze Meditation auf den Boden gelegt. Bedauernd sah sie ihren Canar an. Wie schaffte es Tenner in einer solchen Situation nur so ruhig und fokussiert zu sein? Sie nahm sich vor, ihn das bei seiner Rückkehr zu fragen als sie sich langsam aufrichtete.

Derjenige am anderen Ende der Leitung schien hartnäckig weiter ein Gespräch mit ihr zu suchen. Es musste wichtig sein, ansonsten hätte John die Verbindung zu ihrem Terminal nicht gestattet.

Milseya erhob sich behäbig vom Boden und ging mit schweren Beinen zu ihrem Tisch. Als sie die Verbindung annahm, zeigte sich zu ihrer Überraschung das Signet des romulanischen Imperiums.

„Ja?“, fragte sie, als sich das Bild eines Romulaners erschien.

„Ich bin Riov Talon von der Vreenak“, stellte sich ihr Gegenüber vor.

„Ich grüße Sie, Riov Talon“, gab Milseya freundlich zurück. „Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“

Der Romulaner war kurz überrascht von der direkten Art der Bajohaliianerin, schätzte es aber, dass sie offensichtlich nicht viel von Smalltalk hielt. So fasste er zügig und kompakt den Bericht Dalis' zusammen. „...Daher werde ich mit meinem Schiff und dem von Riov Galen die Grenze passieren und den Raumsektor...“

„9431.5 untersuchen“, beendete Milseya den Satz.

Taron entglitt für wenige Sekunden die Gesichtszüge. „Sie wissen von den Ereignissen in diesem Sektor?“

„Bei Ihnen klingt es so, als ob ich das schon immer getan habe“, entgegnete Milseya. „Dabei habe ich erst vor...“ Sie überlegte wie lange es her war, als T'Vok bei der Untersuchung des breenschen Kommunikators den Datenchip gefunden hatte. Und wie lange es gedauert hatte, bis sie die Daten von Relk Mart gelesen und mit allen anderen Informationen kombiniert hatte. „..zwei, drei Stunden Kenntnis darüber erhalten.“

„Und wer hat Sie darüber informiert?“

Die Bajohaliianerin lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Sie traute nicht den Breen – und genauso wenig den Romulanern. Sie würde Taron nicht alle Details verraten, es genügte wenn... „Relk Mart hat mich darüber informiert“, gab sie knapp zurück.

„Ah!“ erwiderte Taron. „Ich habe schon von der ominösen Allianz zwischen der Föderation und den Breen gehört.“

„Falsch! Es ist keine Allianz zwischen DER Föderation und DEN Breen“, korrigierte Milseya den Romulaner. „Es ist eine zeitlich begrenzte Zusammenarbeit zwischen Relk Mart und mir. Und wenn ich hinzufügen darf: Die Sternenflotte ist alles andere als begeistert darüber.“ Das war nicht einmal gelogen. Admiral Akagi war beinahe wütend geworden, als sie ihm davon erzählt hatte. Milseya war dem Rat Marts gefolgt, vorsichtig zu sein, wem sie vertraute. Und Admiral Nechayev schien ihr alles andere als vertrauenswürdig, zumal es sie gewesen war, die sie alle in diese Lage gebracht hatte. Es hatte viel Kraft und Überzeugungsarbeit gekostet, Akagi vom Nutzen dieses Bündnisses zu überzeugen, so dass er zumindest keine Einwände mehr dagegen hatte. Beim Gedanken, dass sie diesen Kampf nur wenig später mit den momentanen Führungsoffizieren und älteren Offizieren erneut hatte durchfechten müssen, fühlte sie sich augenblicklich unendlich müde.

„Spitzfindigkeiten“, erklärte Taron.

„Nun, damit kennen sich Romulaner doch besonders gut aus“, gab Milseya spitz zurück.

Der Kommandant der Vreenak gestattete sich ein kurzes Lächeln.

„Wann werden Sie aufbrechen?“, wollte die Bajohaliianerin wissen.

„Mein Befehl lautete, Sie zu informieren und dann unverzüglich aufbrechen.“

„Dann wünsche Ihnen viel Glück und Erfolg, Riov Taron – und eine sichere Passage“, verabschiedete sich Milseya, die nur einen Atemzug später eine Taste betätigte. „Vielleicht hilft Ihnen ja diese Karte dabei.“

„Woher..?“

„Anquenar Ende.“

Der Bildschirm erlosch.

Milseya atmete ein paar Mal tief durch, während sie ihren Bauch sanft streichelte. „Ist dir klar, dass ein großes Abenteuer vor uns liegt?“, sprach sie zu ihrer noch nicht geborenen Tochter. „Aber wenn du glaubst, dass wir es nicht wagen sollten, dann sag es mir jetzt. Denn sobald wir aufbrechen, gibt es kein Zurück mehr.“

Hinter ihren geschlossenen Augen blieb es zunächst dunkel, dann färbte sich das Nichts bläulich und steigert die Helligkeit bis vor ihrem geistigen Auge einen riesigen Ozean erschienen war. „Gut“, kommentierte die Bajohaliianerin das Gesehene. „Dann werden wir aufbrechen.“

Sie erhob sich und verließ umgehend den Bereitschaftsraum des Captain. „Wie weit sind wir?“, fragte sie John Connor beim Betreten der Brücke.

Der Halb-Orioner stand auf. „Die Umquartierungen sind abgeschlossen. Die Offiziere und die Crew sind bereit.“

„Und was ist mit unserem Redenvous?“

„Also da muss ich noch einmal mit meiner Frau reden.“

Milseya musste kurz lachen.

„Sind vor zwei Minuten eingetroffen und bereits informiert.“

„Gut.“ Sie betrachtete den Hünen vor sich. „Viel Glück, John.“

„Dir auch, Zwergenkönigin.“

Milseya setzte sich auf ihren Platz. „Alle Mann auf ihre Stationen. Fähnrich Joschu, beschleunigen Sie.“

„Aye Ma'am“, bestätigte der Pilot.

>>><

Überrascht beobachtete Riov Toshal, wie das Schiff der Prometheus-Klasse plötzlich davonflog. Nach wenigen Minuten hatte sie den Kurs extrapoliert, der offenbar zur Sternenbasis 3 führte. Nachdenklich verfolgte sie das Schiff, das kurze Zeit darauf, für knapp zehn Sekunden vom Display verschwand und dann wieder erschien. „Was hat diese verrückte Frau nur vor?“, murmelte sie.

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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Mit einer so baldigen Gefangennahme hatte Kentan nicht gerade gerechnet, auch wenn es im Grunde genommen das war, was sie für die Durchführung ihres Such- und Rettungsplans brauchten. Der Kriosianer war sich immer noch nicht sicher, ob sie nicht irgendwie aufgeflogen waren, zumindest konnte er nicht so recht glauben, dass die Breen Zivilisten weitgehend grundlos zusammenschlugen.

Gut, mit Fähnrich Monkar war das cardassianische Temperament durchgegangen, aber sonst hatte kaum jemand so Widerstand geleistet, dass die Gewaltanwendung seitens der behelmten Gestalten im vollen Umfang gerechtfertigt war.

Zumindest ließ man sie nicht verhungern: Gerade liefen zwei Breen durch den Korridor und verteilten ihre berühmt-berüchtigte Algenpaste in Bechern.

"Das Zeug sieht aus wie Schuhcreme und hat auch die dazu passende Konsistenz", murmelte er mehr zu sich selbst und Rev Torr, der die Zelle mit ihm teilte.

Laut rief der OPS-Offizier dem schon wieder davonlaufenden Breen hinterher: "Könnten wir nicht wenigstens Löffel haben? Wir sind zivilisierte Individuen!"

Der Breen kehrte eilends wieder zur Zelle zurück und hob das Gewehr, als wollte er wie schon seine Kollegen auf dem Runabout zum Schlag ausholen. Doch sein Kamerad packte ihn an der Schulter und zog ihn mit sich fort.

"Ich erwarte ja nicht gerade den Service eines Zehn-Sterne-Hotels, aber wenigstens etwas Besteckmäßiges könnten sie ruhig mit austeilen", brummte Kentan, der immer noch hoffte, dass die Breen tatsächlich mit derartigen Utensilien zurückkehren würden.

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Auszug aus der Aurelianischen Mythologie

Dereinst, am Anfang allen Seins schuff Klum-Sa, die Schöpfergöttin, Aurelia und das Universum, weil ihr furchtbar langweilig war. Und sie schuf das Wasser und die Pflanzen und die Berge und die Tiere. Und schliesslich schuff sie auf die 4 ersten Aurelia. Mak-Ta und ihr Gemal Mak-Tas, sowie Ok-Ta und ihr Gemahl Ok-Tos. Und sie vermehrten sich. Die Mak-Ta und die Ok-Ta lebeten friedlich zusammen auf Aurelia, zu jener Zeit, doch bleiben sie unter sich und vermischten sich nicht. Die Mak-Ta aber, waren fleissig e und zufriedene Wesen, und Klum-Sa hatte nie grossen Ärger mit ihnen. Die Ok-Ta jedoch, waren vorlaut, frech und ungehoblet. Die Klum-Sa hatten das Aussehen grosser Vögel, die Ok-Ta dagegen ähnelten eher Enten.

Da entschloss sich Klum-Sa selber in die Nähe von Aurelia zu ziehen, um die Ok-Ta besser im Auge zu behalten. Und Klum-Sa erschuf Om Aios Klum-Sa – „Das Auge der Göttin“, und sie wohnte da selbst, bis zu diesem Tag. Und Klum-sa sah hinab auf die Mak-Ta, und die Ok –Ta.

Als aber die Klum-Sa Om Aios Klum-sa sahen, da fürchteten sie sich, denn der grünglühende Sternennebel, den man noch heute in der Nodhalbkugel Aurelias in der Nacht sehen kann, verdeckte ihnen den Blick auf die Sterne, die davor dort gewesen waren.

Als jedoch die Ok-Ta den Nebel sahen, so sprachen sie zu sich selbst: „Lasst uns hingehen, nach Om Aios Klum-Sa, und unserer Schöpfering gegenübertreten, auf das wir sie kennenlernen.

Und die Ok-Ta fingen an zu forschen, wie man den Planeten verlassen könnte, um zu ihrer Schöpferin zu reisen. Und sie bauten sich raumtaugliche Nester, und sie kamen ohne Sauerstoff aus. Da verliessen sie den Planeten Aurelia und wurden da selbst seither nie wieder gesehen. Und die Klum-sa verblieben alleine auf Aurelia seit jenem Tag.

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„Im Bezug auf die Raumenten - es gibt da eine alte Geschichte auf Aurelia. Eigentlich ist es nur ein Mythos, und ich hätte es auch nicht geglaubt. Aber man weis ja, das die meisten Mythen auf einem Funkten Wahrheit enthalten…“ meinte Aiso zögern zu Dalis und Tenner auf ihre Frage nach dem Ursprung der Raumenten.

„Legen sie los! Ich hab schon viele Mythen gehört, teils enthalten sie durchaus ein Stück Warheit.“ forderte Tenner ihn auf.

„Die Kurzfassung: Auf Aurelia soll es dereinst zwei empedungsfähige Spezies gegeben haben, Vögel – wie ich – und Enten. Aber die Enten verliessen den Planeten um das All zu erforschen, und so blieben die jetztigen Aurelianer alleine auf dem Planeten zurück.

„Selbst wenn die Enten vor x tausenden von Jahren von Aurelia stammen täten, so ist dies in ihrer Denkweise allerhöchstens auch nur noch ein Mythos. Sie werden sich kaum daran erinnern.“ warf Dalis ein.

„Wer weis, welche eigenheiten diese Spezies haben mag.“ entgegnete Tenner „Vieleicht halten sie durchaus an alten Geschichten fest – vielleicht aber auch nicht. Das Risiko müssen wir wohl eingehen. Wir sollten versuchen, diese Information unserer Sekte mitzuteilen. "

„Das Kommunikations-Tattoo funktioniert in beide Richtungen. Ich habe von entsprechenden Tests auf der Community gelesen.“ Erinnerte sich Aiso.

„Fühlen sie sich frei!“ meinte Dalis und zeigte auf ein entsprechendes Kommunikationspanel.

Aiso hoffte Instänndig, das Assjima nicht gerade mitten in irgend einem Satz steckte, oder irgend etwas Tat, wenn er ihr “in den Kopf redete, und dass sie sich auch sonst nichts anmerken lassen würde. Wie dem auch sei, die Nachricht musste kurz sein.

„Nach einer alten Legende gab es auf Aurelia dereinst auch intelligente Enten, die in den Weltraum ausgewandert sind“ entschloss sich Aiso schlisslich zu sagen, denn noch kürzer konnte er die Geschichte nicht zusammen fassen. Er hoffte, Assjima würde sich den Rest zusammenreimen.

Bearbeitet von Aiso-Plee
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Mit einem lauten Fluch riss Aban den Kopfhörer runter (weswegen er erstaunte Blicke der an den benachbarten Konsolen arbeiteten Romulaner erntete) und schaltete die gesicherte Direktverbindung zur Brücke ein. „Labor an Brücke! Welcher Wahnsinnige legt sich hier auf meine Frequenz?“

„Hier Riov Dalis – wo ist das Problem, Kadett?“

„Von der Brücke kam eben ein kurzer Funkspruch auf unserer geheimen Frequenz. Mir wackeln jetzt noch die Ohren von diesem fiesen Piepsen. Aber das ist nur nebenher. Die Verbindung zu unserer Sonde wurde dadurch unterbrochen.“

„Können Sie sie wieder herstellen, Kadett?“

„Ich bin mir nicht sicher … es wird etwas Zeit brauchen. Zeit, in der wir keine Nachrichten empfangen können. Was sollte das?“

„Lieutenant Plee ist der Ansicht, dass die Kommunikation über das Tatoo in beide Richtungen funktioniert. Er wollte Assjima eine wichtige Botschaft übermitteln.“

„In beide Richtungen? Wo hat er denn diesen Blö …“ Aban unterbrach sich, da er merkte, wie nahe er daran war, sich im Ton zu vergreifen. Er atmete tief durch und erinnerte sich dabei an das ulkige Gerücht, welches sich kurz vor ihrem Abflug auf der Community verbreitet hatte. Irgendein Spaßvogel (der mit größter Wahrscheinlichkeit auf der Krankenstation arbeitete) hatte die verrückte Idee in den Raum gestellt, wie unterhaltsam es sein könnte, einem Breen unbemerkt eine Iridiuminjektion zu verpassen um ihm damit aus der Entfernung falsche Befehle direkt ins Hirn zu pflanzen. Ein ferngesteuerter Breen könnte tatsächlich sehr nützlich sein. Doch war dies technisch leider nicht machbar. Jedenfalls nicht mit diesem Kommunikationssystem. „Ich befürchte, dass Lieutenant Plee da einem Scherz aufgesessen ist. Das System läuft über die Ohren. Es kann nur Informationen übermitteln, die vom Ohr aufgefangen wurden. Deswegen müssen unsere Leute ja auch alle Nachrichten aussprechen bevor sie gesendet werden. In die andere Richtung funktioniert das leider nicht. Plee soll mir bitte seine Nachricht auf meine Konsole schicken. Vielleicht fällt uns etwas ein … wenn diese Information tatsächlich so wichtig ist.“

„Gut, Kadett. Ich denke, es könnte Carter und Assjima von Nutzen sein. Aber es ist wohl nicht lebenswichtig. Wenn Sie eine Idee haben, dann wäre das gut. Doch wir dürfen deswegen auf keinen Fall die Sicherheit unseres Teams riskieren. Dalis Ende“

Aban stützte den Kopf in die Handfläche. Plee nun wieder mit seinem Spatzenhirn … er soll die Phaser schwingen und das Denken Leuten mit größeren Köpfen überlassen … nein … das ist jetzt gemein! Selbst Tenner und Dalis hatten keine Zeit gehabt, sich mit den Feinheiten dieses Systems vertraut zu machen. Ich hätte darauf bestehen sollen, vor dem Abflug ALLE genauestens zu briefen. Aber ich bin nur ein Kadett … Er unterbrach sich in seiner Selbstbemitleidung. „Das Tatoo … Aiso dachte an das Tatoo!“

Einer der neben ihm arbeitenden Romulaner hob den Kopf. „Können wir Ihnen irgendwie behilflich sein, Kadett Walir?“

Aban dachte kurz nach. „Hm … wenn ich mir das so überlege, dann vielleicht schon. Gibt es unter Ihnen einen Kommunikationsexperten?“

„Ulan T’Esan wäre da vielleicht geeignet. Soll ich ihn rufen?“

„Ja bitte … das wäre sehr freundlich von Ihnen.“

Wenige Augenblicke später stand ein junger Romulaner vor ihm, der an seinen Abzeichen als Techniker zu erkennen war und nur unwesentlich älter schien als er selbst. „Mir wurde gesagt, dass ich Ihnen vielleicht zur Hand gehen könnte?“

„Ja … ich bin Mediziner, kein Techniker. Und ich könnte den Rat von jemandem brauchen, der sich mit alten Morsesystemen auskennt.“

„Morse?“ T’Esan verzog das Gesicht. „Das ist aber schon seit längerer Zeit überholt. Ich gehe mal davon aus, dass man sich dessen auch bei der Sternenflotte bewusst ist.“

Noch so ein Spaßvogel … ich bekomme bald eine Allergie gegen Vögel … Aban biss sich auf die Unterlippe. „Bei den Breen vermutlich auch. Und deswegen ist es für uns von Interesse. Bitte schauen Sie sich einmal diese Pläne hier an. Ich brauche ein paar Minuten um die Kommunikation mit unserem Außenteam wieder herzustellen. Sobald ich damit fertig bin, wäre es schön, wenn wir gemeinsam über eine Erweiterung dieses Systems nachdenken könnten.“

***

Dankbar zog Tial den Mantel fester um sich, den Assjima über ihre Schultern gelegt hatte. Sie saßen nun schon eine gute Stunde in einer zugigen Baracke und die Kälte war ihr inzwischen bis ins Mark gekrochen. Etwas neidisch schielte sie zu der Deltanerin hinüber, die tief in Gedanken versunken neben ihr auf dem sandigen Fußboden kauerte und der die Kälte nicht viel auszumachen schien. Nachdem das Shuttle sie abgesetzt hatte, waren sie von einigen Wächtern in diese Bude gesperrt worden. Draußen war es dunkel und so hatten sie nicht viel von der Umgebung erkennen können. Aber es waren einige Tore auf und hinter ihren wieder zugesperrt worden. So konnte man davon ausgehen, dass sie sich in einem abgesicherten und bewachten Areal befanden.

Die Männer hatten die Zeit damit verbracht, diese Unterkunft auf Überwachungssysteme zu untersuchen, mit dem Resultat, dass sie nichts finden konnten. Doch nur weil nichts zu sehen war konnten sie nicht automatisch davon ausgehen, dass sie unbeobachtet waren. Vielleicht stand auch nur ein Wächter draußen im Freien und presste sein Ohr an die dünne Wand. Also schwiegen sie gemeinsam.

Langsam wurde es Tial wieder wärmer und sie fiel in einen leichten Schlaf, aus dem sie nach wenigen Augenblicken hoch schreckte. „Was …?“ Doch es war nicht Assjima, die sie am Arm berührt hatte, auch wenn sich das schwache Prickeln auf ihrer Haut durchaus ähnlich anfühlte. Das Kitzeln wurde zu einem leichten Brennen und ging in ein eigenartiges Klopfen über. „Verdammt …“ Sie rieb sich den Arm. „Kann es sein, dass ich eine allergische Reaktion auf das Tatoo bekomme?“

Assjima hob müde den Kopf. „Das hättest du schon nach wenigen Tagen gespürt. Nicht erst nach … Monaten.“

„Dann muss mich was in den Arm gestochen haben. Es brennt.“

„Vielleicht ein Sandfloh. Ich habe keine Ahnung, was auf diesem Planeten im Sand herum kriecht.“ Die Deltanerin schob sich auf die Knie und krempelte Tials Ärmel hoch. „Hm … das könnte wirklich ein Flohbiss sein.“

„Es pocht so komisch … irgendwie rhythmisch.“

„Ein musikalischer Sandfloh und seine Combo“ warf Baum ein.

„Bei Infektionen fühlt es sich manchmal an als ob das Herz genau an diese Stelle gerutscht sei. Die Haut ist gereizt … ich kann es deutlich sehen …“ “Tial hören Sie mich? Nein, nicht nicken – nur denken“

Die Cardassianerin öffnete erstaunt den Mund. Es dauerte einen Moment, bis sie realisierte, dass sie Assjimas Worte in ihren Gedanken SAH. “Ja Doc … das ist ein eigenartiges Gefühl“

“Ich bitte für mein Eindringen um Entschuldigung, Ensign. Aber wir könnten beobachtet werden. Das Tatoo leuchtet an einigen Stellen. Eine Reaktion, die auf keinen Fall aus ihm heraus entstehen kann. Es muss eine Einwirkung von außen geben. Ist eine Systematik zu erkennen?“

Tial konzentrierte sich auf das Pochen. Nach einiger Zeit schien sich tatsächlich eine gewisse Regelmäßigkeit heraus zu kristallisieren. Kurz – kurz – lang – lang – lang – kurz – kurz – kurz – lang … “Doc … ich glaube, das ist der Rhythmus eines cardassianischen Kinderliedes …“ Sie begann, eine einfache kleine Melodie zu summen, worauf hin sich der Rhythmus wenig später änderte. Gespannt lauschte sie. Es wiederholte sich immer und immer wieder. Dann begriff sie! “Ich glaube, ich bekomme eine Botschaft in einem alten cardassianischen Morsealphabet geschickt. Aber es ist so alt … ohne es aufzuzeichnen kann ich das nicht entschlüsseln. Was soll ich machen?“

Assjima überlegte. „Kind“ sprach sie nun mit normaler Stimme. „Schmerzen lassen sich am besten durch Meditation und Gebet vergessen. Versuche es mit einem Mantra. So wie ich es euch gelehrt habe.“

„Das ist eine gute Idee.“ Tial strich mit der Hand den Sand vor sich glatt und begann mit dem Finger Striche und Punkte auf den Boden zu malen, die sie dann nachdenklich betrachtete, während sich ihre Lippen lautlos bewegten. “Es ist Aban … er will uns etwas mitteilen.“ Nun begann sie erneut, das Kinderlied zu summen. Wenig später änderte sich der Rhythmus. Sie wischte die Zeichen im Sand weg und begann mit einer neuen Reihe, die diesmal wesentlich komplexer schien.

***

Captain Tenner betrachtete die beiden jungen Männer skeptisch. „Wenn ich das richtig verstehe, so haben Sie ein Signal an die Boje geschickt und dann kleine Energieimpulse direkt in Fähnrich Monkars Tätowierung gesendet?“

„Ja, Captain.“

„Und Sie sind sich sicher, dass sie die Nachricht verstanden hat?“

„Ja, Captain.“

Tenner und Dalis warfen sich anerkennende Blicke zu. „Nun begreife auch ich, warum Assjima darauf bestanden hat, dass Sie auf diese Mission mitkommen“ lächelte die Romulanerin. „Ich war wegen dieses Rubenfelds und auch wegen dieses jungen Mannes ein wenig skeptisch … eine vollkommen unbegründete Annahme. Kadett Walir, Ulan T’Esan … das war hervorragende Arbeit. Ich werde Sie beide lobend in meinem Logbuch erwähnen. Ich denke, Sie haben sich eine anständige Pause verdient.“

„Mit Verlaub, Riov – ich würde lieber wieder auf meinen Horchposten zurückkehren. Vermutlich wird Rubenfeld sich demnächst wieder melden.“

„Wie Sie wünschen, Kadett. Wegtreten!“

Bearbeitet von Assjima
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Trend hatte seine Suche nach Überwachungssystemen abgeschlossen und konnte keine ausmachen. Zumindest nicht ohne einen Scanner dabei zu verwenden.

„Der Raum ist ………. sauber!“ , verkündete er im Flüsterton.

Plötzlich flog die Tür auf und eine imposante Gestalt stand im Schatten. Dann trat diese ins Licht und erwies sich als Klingone mit ergrauter Mähne. Er musterte Trend Sekunden lang sehr genau, dann wanderte sein Blick zur Deltanerin die er ebenfalls unter die Lupe zu nehmen schien.

Trend schätzte, dass der Klingone weit über 100 sein musste, aber dennoch fit genug war um ihn verprügeln zu können wenn es sein musste.

Nachdem auch die Anderen der Reihe nach gemustert wurden drehte sich der Klingone um und schloss die Tür.

Dann konnte man hören wie ein kehliges Lachen sich seinen Weg aus dem Munde des Kriegers bahnte.

„Bei Kahles! Wer seid ihr?“, fragte Kerdaq und wartete ab wer antworten würde.

Assjima und Trend warfen sich einen überraschten Blick zu. Der Commander nickte ihr unmerklich zu und sie erhob sich.

„Wir sind Pilger. Auf der Suche nach dem Anfang. Mein Name ist …“ Verdammt, sie hatte sich nie einen Namen für ihre Priesterrolle überlegt! „ … Melina. Und wer seid Ihr, mein Herr?“

„Kerdaq. So, Sie sind eine Priesterin?“ Kerdaq ließ seinen Blick erneut über Assjima wie einen Scanner laufen.

„Und Sie? „, richtete er seine frage an Trend.

„Ich bin der Pilot dieser Gruppe.“

„Pilot. Ja das ist möglich. Nur ihrer Haltung nach würde ich sagen …“ Kerdaq hielt inne. „Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen Sie sind von Starfleet.“ Kerdaq wartete die weiteren Reaktionen der Neuankömmlinge ab.

„Nein. Wir sind nicht von Starfleet.“ Trend verzog dabei keine Mine und ließ Kerdaq nicht aus den Augen.

„Die Sternenflotte?“ Assjima/Melina verzog das Gesicht. „Geben vor, stets in friedlicher Mission unterwegs zu sein und greifen nach den Gedanken eines jeden, der mit ihnen in Berührung kommt. Nein, mein Herr – wir gehören nicht zur Sternenflotte. Dort gibt es keinen Platz für freie Geister.“

„In der Tat, dann wollen wir mal sehen.“ Kerdaq wirbelte um die eigene Achse in einer Geschwindigkeit, die sein Alter lügen strafte und überraschte Trend damit vollends. Der Schlag, den Trend abbekam verursachte wieder ein neues Inferno an Schmerzen. Carter fing sich augenblicklich und erwiderte die Attacke. Dabei übernahm sein Sternenflottentraining wie ein angeborener Reflex. Eine Sekunde später begriff der Erste Offizier, dass er von dem alten Klingonen reingelegt worden war.

„Verdammt. Ich bin nicht …“

„Sparen Sie sich dass. Sie würden mich nur Beleidigen. Die Herausforderung wurde also empfangen und angenommen?“

Die Ärztin spielte die Überraschte und warf Trend einen gekonnt bösen Blick zu. „Mister Carter! Als wir Sie anheuerten hatten Sie mir hoch und heilig geschworen, dass Sie niemals etwas mit irgendeinem Militär zu tun gehabt hätten!“ Sie wandte sich nun an den alten Klingonen. „Von was für einer Herausforderung sprechen Sie, Mister Kerdaq?“

Die Deltanerin schaltete schnell und überzeugend - dies musste der Klingone neidlos anerkennen. „Nun Priesterin, dass dürften Sie sehr genau wissen …“

„Hören Sie nicht auf Ihn. Ich war nie beim Militär!“ versuchte Trend die Scharade weiter aufrecht zu erhalten.

Kerdaq überlegte einige Sekunden. An dem Burschen stimmte alles, was zu einem Offizier gehörte, vom Aussehen bis hin zu den Fähigkeiten im Kampf. So was konnte keiner außerhalb von Starfleet in der Föderation lernen.

Assjima nutzte die Sekunden des Zögerns und trat vor Trend. „Sie wussten, dass wir uns auf keinen Fall auf einen Piloten mit militärischem Hintergrund einlassen würden, Mister Carter. Entschuldigen Sie, aber ich muss es wissen!“ Sie legte Zeige- und Mittefinger auf seine Stirn und in seinem Kopf … erschien? … plötzlich eine Stimme: “Den Offizier in Ihnen riecht der Klingone sogar gegen den Wind. Bitte spielen Sie mit!“ Blitzartig nahm sie die Finger von seiner Stirn und mit derselben Bewegung fing er sich eine schallende Ohrfeige ein. „Sie sind ein Lügner, Mister Carter! Unehrenhaft entlassen! Kein Wunder waren Sie fast pleite, als wir sie engagierten!“ Entrüstet wendete sie sich von ihm ab. „Sie haben meine Frage nicht beantwortet, Mister Kerdaq. Was für eine Herausforderung?“

Wieder erklang das kehlige Lachen.

„Nun denn, folgen Sie mir alle. Keine Sorge, alle Gefangenen können sich hier innerhalb des Komplexes frei bewegen.“

Mit diesen Worten drehte er sich um und öffnete die Tür. Alle anderen sahen sich an und schienen zu zögern.

„Komm Priesterin. Wenn du die Antwort haben willst, wirst du mich begleiten müssen. So wie der Rest deiner Truppe.“

„Die Antwort auf welche Frage, Klingone? Wen wollen Sie herausfordern?“ Doch sie wartete seine Antwort erst gar nicht ab sondern gab den anderen ein Zeichen, worauf sich diese langsam in Gang setzen um ihr und dem Klingonen zu folgen.

Die Gruppe folgte Kerdaq durch das Lager. Jeder von Ihnen versuchte, sich beiläufig einzuprägen, wo Tunnel abgingen oder welche Abzweigung sie nahmen. Es dauerte einige Minuten, bis sie so was wie eine Lagerhalle erreicht hatten. Kaum hatten sie das Tor passiert, so wurde dieses schnell geschlossen. Ein Mensch und ein Bajoraner stellten sich auf und schienen es bewachen zu wollen.

Erneut stellte Assjima ihre Frage. Doch statt des Klingonen trat eine menschliche Frau in Erscheinung. Sie und Kerdaq tauschten einen Blick. Dann wandte sie sich an die neue Gruppe.

„Die Herausforderung, war meine Nachricht an die Sternenflotte. Ich bin diejenige, die Sie suchen. Ich bin Captain Hazel Rutherford vom Raumschiff Sarajevo.“

Trend schnappte nach Luft. Er erkannte die Frau erst jetzt. Über 10 Jahre Gefangenschaft hatten ihre Spuren hinterlassen, aber wenn er sich das Foto aus der Akte in Erinnerung rief, stimmte es mit der Person überein die in einem verdreckten Overall vor ihm stand.

Trend sah zu Assjima und nickte bestätigend.

Das war zu einfach … viel zu einfach! Assjima konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass man sie einfach so in einem Camp absetze ohne zu hinterfragen, wer oder was sie seien. So dämlich konnten die Breen einfach nicht sein. Vielleicht waren sie tatsächlich blind und naiv in eine Falle getappt. Waren die Leute wirklich die, die sie vorgaben zu sein? Oder anders gefragt: sind sie noch immer die, die sie einst waren? Die Deltanerin entschied, die Reaktion der Frau abzuwarten bevor sie entscheiden würde ob sie ihre Maskerade weiter aufrechterhalten sollte.

Hazel musterte Trend genau. Sie umrundete den Ersten Offizier bevor Sie vor ihm stehen blieb. „Nicht zufassen. Aus dem dünnen Kadetten von damals ist ein Mann geworden.“ Hazel legte ihre Hand auf seine Schulter. Dann wandte sie sich an die anderen.

„Ich versichere Ihnen allen, ich bin Hazel Rutherford, Captain der Sternenflotte. Mein Schiff wurde vor über 10 Jahren im Gamma Quadrant von den Jem Hadar aufgebracht. Zunächst wurden wir auch in einem Internierungslager des Dominion festgehalten. Erst Jahre später wurden wir hierher verlegt, als das Dominion DS9 besetzt hatte. Seither sind wir hier gezwungen ein unbekanntes Erz im großen Stil abzubauen. Vor einigen Monaten trafen immer mehr Gefangene hier ein. Die Anlage wurde sogar enorm erweitert.“ Rutherford musterte erneut die anderen bevor sie fortfuhr. „Dann bekamen einige von uns, welche für Aufgaben außerhalb des Komplexes ausgewählt wurden heraus, dass unser Schiff wie unzählige andere noch existierten und die Breen sie modifizieren lassen.“

„Sie spricht die Wahrheit“ schaltete sich wieder Kerdaq ein. „Gegenwärtig versuchen wir noch herauszufinden, warum sie es tun. Denn jeden Tag werden es mehr Gefangene, die für die Modifizierungen gebraucht werden.“

Assjima hörte sich diese Geschichte an. Auch sie hatte Rutherford wieder erkannt. Doch konnte ihr das keine Auskunft darüber geben, wer diese Frau HEUTE war. Vielleicht waren sie von Kollaborateuren umgeben, welche die Breen auf sie angesetzt hatten, um heraus zu bekommen, was dieses kleine Häuflein in ihrem System zu suchen hatte. Entschlossen trat sie einen Schritt vor. „Sie behaupten also … Captain Rutherford … dass Sie eine Nachricht ausgesandt hätten, als eine Art … Herausforderung, um die Sternenflotte anzulocken? Sie erzählen uns eine seltsame Geschichte von Gefangenen, die erbeutete Raumschiffe umbauen sollen … Es tut mir leid, aber ich kann da nicht ganz folgen. Was haben wir damit zu tun. Ich meine WIR – und nicht der da!“ Missbilligend deutete sie mit dem Finger auf Carter.

Verzeihung. Mit der Herausforderung, war die Nachricht gemeint, die ich an die Sternenflotte gesendet hatte. Dies zu bewerkstelligen, ohne dabei die falschen Leute aufzuscheuchen war in der Tat eine Herausforderung.“

Hazel trat auf die Ärztin zu. „Sie können sich gerne davon überzeugen, wenn Sie in meinen Geist sehen. Wenn ich gelogen habe, so werden Sie es sofort erkennen. „

Assjima machte einen ausweichenden Schritt nach hinten. „Ich bin weder Vulkanierin noch Betazoidin, Captain. Einen gut konditionierten Geist kann ich nicht durchschauen. Genau so wenig wie ich Lügen erkennen kann. Ich sehe nur das, was Sie denken. Sie werden mich schon mit Worten und Taten überzeugen müssen wenn ich Ihrer Geschichte Glauben schenken soll. Und selbst wenn ich es täte, so tut es doch nichts zur Sache. Wir haben nichts damit zu tun. Es ist eine Schande, dass dieser Kerl unsere Gutgläubigkeit und unsere Ressourcen ausgenutzt hat um bis hierher zu gelangen. Wir wollen nur zu diesem Nebel.“ Die Ärztin konnte sich einfach nicht vorstellen, dass dieses kleine Stelldichein von den Breen unbeobachtet sein sollte. Um nichts in der Welt war sie bereit, ihre Tarnung jetzt schon fallen zu lassen.

Hazel neigte den Kopf zur Seite. „In Ordnung. Es war ein langer Tag. Kerdaq, weise ihnen einen Platz zum Schlafen zu. Der nächste Tag wird sehr früh beginnen."

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„Das ist ein komischer Haufen!“, stellte Kerdaq kopfschüttelnd fest, als dieser wieder zu Hazel zurückgekehrt war.

„Ich finde, Du hättest nicht so schnell die Katze aus dem Sack lassen sollen.“

„Im schlimmsten Fall werden sie denken, dass bei mir ein paar Schrauben locker sind. „

„Woher kennst du diesen Burschen? Ich meine den, der nicht wie ein Kind wirkt.“

Ein Lächeln umspielte Hazels Lippen, bevor sie antwortete.

„Ich bin ihm mal kurz begegnet. Er selbst wird sich wohl nicht mehr daran erinnern. Damals war er ein schmaler blutjunger Mann, der vor jedem beinahe schlotternde Knie bekam, der einen goldenen Rangpin am Kragen aufwies. „, Hazel schmunzelte kurz weiter.

„Jedenfalls er und die Deltanerin sind die Anführer. Die anderen wirken wie Bücherwürmer und Theoretiker. Bei jenen könnte ich die Legende von Pilgern akzeptieren. Aber diese Cardassianerin. Sie wirkt irgendwie auf mich, wie wenn auch sie ein Sternenflottentraining absolviert hätte. Jedenfalls ist sie nicht so wie die sonstigen typischen Vertreterinnen ihrer Spezies.“

„Ja dass ist mir auch aufgefallen Kerdaq. Wer weis was sich alles in den letzten Jahren verändert hat. Da kann man auch nicht ausschließen, dass Cardassianer inzwischen der Sternenflotte beigetreten sind. Schließlich gab es auch mal eine Zeit Kerdaq, wo man auch der Ansicht war, dass die Hölle zufrieren würde, bevor ein Klingone in der Sternenflotte dienen würde.“

Kerdaq würdigte dies mit einem halblauten Knurren.

„Was sollen wir mit Ihnen machen?“

„Bis ein weiterer Trupp zum Außeneinsatz kommt, wird es noch ein bis zwei Tage dauern. Genug Zeit, um zu sehen, ob es sich um diese Leute wirklich um undercover Agenten der Föderation handelt.“

„Einverstanden Hazel. Gab es schon Nachricht von Eukad Yankir?“

„Bis jetzt noch nicht. Sein Trupp sollte Morgen hier wieder eintreffen. Dann erfahren wir, was sich auf der Geisterflotte getan hat. „

„Da dies geklärt ist, würde ich ebenfalls vorschlagen deinen Rat zu befolgen, dass wir uns ebenfalls auf das Ohr legen.“

„Werde ich auch machen. Gute Nacht Kerdaq.“

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Eine Herausforderung sollte das gewesen sein? Eine Herausforderung und kein Hilferuf? Wenn hatte Rutherford herausfordern wollen? Sich selbst oder die Sternenflotte? Doch womöglich war auch nur das Wort unglücklich gewählt worden. Sowohl von der Sternenflottenoffizierin als auch dem Klingonen. Vielleicht haben die Jahre der Gefangenschaft nicht nur äußere Spuren hinterlassen … diese Lagerinsassen waren mehr als 10 Jahre von den eigenen Leuten hängengelassen worden. Da mag man einen Hilferuf durchaus als eine Herausforderung ansehen: He ihr da in euren sicheren, bequemen Häusern. Auch wenn ihr uns vergessen habt, so sind wir doch noch da. Bewegt eure Ärsche hierher und holt uns endlich raus … wenn ihr euch traut!

Assjima lag auf der abgewetzten Matratze, die man ihr zugewiesen hatte. Ihr war erzählt worden, dass hier eine Vulkanierin geschlafen hatte, die vor vier Tagen bei einem Unfall in der Grube ums Leben gekommen war. Sie meinte, die Aura der verstorbenen noch um sich spüren zu können.

Während sie über die Ereignisse der letzten Stunde nachdachte, beobachtete sie die anderen Frauen in der Baracke. Die Männer aus ihrem Team waren in einem Schuppen auf der anderen Seite des Lagers untergebracht worden während Tial einen Schlafplatz an der gegenüberliegenden Wand bekommen hatte. Einige Frauen lagen auf ihren Matratzen und schliefen, ein paar wenige lungerten um ein in der Mitte des Raumes aufgestelltes Wasserfass herum. Die Cardassianerin hatte sich unter diese Gruppe gemischt und unterhielt sich mit den anderen, während Assjima es vorzog, ihr Sprich-mich-nicht-an-Gesicht aufzusetzen um ihre Gedanken ordnen zu können. Dann kam plötzlich Unruhe in die Gruppe. Die Frauen hängten ihre gefüllten Wasserflaschen um und ließen Tial alleine zurück. Kaum dass sie die Baracke verlassen hatten, schlenderte die Cardassianerin mit einem gefüllten Becher in der Hand zu ihr herüber, ließ sich im Schneidersitz auf dem staubigen Bode nieder und reichte ihr das Wasser.

„Schichtwechsel“ erklärte die junge Frau. „Sechs Stunden Arbeit in der Grube, den Werkstätten oder in einem der zum Lager gehörenden Servicebereiche, sechs Stunden frei, dann wieder sechs Stunden Arbeit. Jede zwölfte Schicht ist eine Freischicht, so dass man mal länger als drei oder vier Stunden am Stück schlafen kann. Uns wird man vermutlich morgen oder übermorgen einen Aufgabenbereich zuweisen. Irgendwann in den nächsten Stunden wird sich einer der Vorarbeiter bei uns melden um zu prüfen, für welchen Einsatz wir uns am besten eignen. Ich würde empfehlen, dass Sie Ihr medizinisches Wissen durchsickern lassen. Dann wird man Sie vermutlich im Lazarett einsetzen. Dort sollen die Arbeitsbedingungen etwas humaner sein als im Bergwerk. Außerdem ist der Bewegungsradius wohl etwas weitläufiger. Mir als Technikerin wurde empfohlen, zu versuchen, in eine Werkstatt zu kommen. Auch das soll wesentlich angenehmer sein als der Einsatz unter Tage. Andererseits ist es in den Stollen erheblich wärmer als an der Oberfläche. Das wäre mir auch nicht unangenehm …“ Tial zog die alte Jacke, welche sie bekommen hatte und die ihr viel zu groß war, fester um den Leib. Die Temperatur in der Baracke betrug höchstens 8 Grad und war für die Cardassianerin mehr als unbehaglich.

„Die Breen lassen sich im Lager eher selten blicken“ fuhr sie fort. „Es gibt an den äußeren Abgrenzungen des Lagers und an den Eingangsstollen des Bergwerkes einige Wachsoldaten, die aber so gut wie nie mit den Gefangenen kommunizieren.“

Plötzlich öffnete sich das Tor und eine Gruppe Frauen strömte herein. Einige gingen direkt zu ihren Schlafplätzen und ließen sich erschöpft fallen, während andere sich erst an dem Wasserfass und dem daneben stehenden Bottich mit Algenpaste zu schaffen machten. Ein paar wenige waren stehen geblieben um die Neuankömmlinge zu mustern. Auch Assjima ließ ihre Blicke über die Gruppe schweifen. Sie war sich nicht sicher, ob sie hoffen sollte, das eine oder andere bekannte Gesicht zu entdecken. Einerseits wäre es schön, vermisste Bekannte am Leben zu sehen, andererseits wollte sie die Tarnung gerne so lange wie möglich aufrechterhalten. Sie ergriff Tials Arm, als sie zwei Romulanerinen am anderen Ende des Raumes entdeckte. Die ältere der beiden saß erschöpft auf der Matratze, während die Jüngere leise auf sie einsprach, offensichtlich bemüht, sie dazu zu bringen etwas zu essen und zu trinken.

„Tial … sehen Sie die beiden da drüben?“ flüsterte sie. „Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, diese Gesichter habe ich in den Dateien gesehen, die Dalis mir gegeben hatte. Die Ältere … das könnte Sublieutenant T’Manda sein. Die Frau von Riov Netak. Und die Jüngere sieht für mich aus wie Ulan Teelis.“

Die Cardassianerin zog die Augenbrauen zusammen, und versuchte, nicht allzu auffällig zu den beiden Frauen hinüber zu stieren. „Die Enkeltochter von Riov Toshal … Sie haben Recht, Doc. Das sind die beiden.“

„T’Manda sieht krank aus …“

Bearbeitet von Assjima
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Der Breen stand regungslos in der Tür und starrte auf die beiden Frauenkörper. Seine Sensoren sagten ihm, dass sie tief schliefen, doch traute er diesen nicht. Fremde Spezies konnten Techniken entwickelt haben, wie man diese täuschen konnte. So verharrte er für ein paar Minuten in völliger Starre. Dann bewegte er sich lautlos auf die ältere der Beiden und kniete sich zu ihr hinab. Blitzschnell bedeckte seine behandschuhte Hand den Mund der Deltanerin.

Erschrocken riss Assjima die Augen auf. Einen Moment lang glaubte sie, ihr Herz würde auf der Stelle stehen bleiben, als sie direkt in das Visier eines Breen starrte. Sie wollte einen Schrei ausstoßen, doch der Handschuh drückte sich nur noch fester auf ihren Mund.

Kein Wort kam aus dem Helm. Dafür packte der Breen als sie sich nicht weiterbewegte nach dem Arm der Frau und riss sie hoch. Ein derber Stoß beförderte die Deltanerin aus dem Raum – direkt in die Arme eines zweiten Breen, der ihr grob die Arm hinter dem Rücken zusammenband.

Die Ärztin warf einen letzten Blick zurück in den Raum. Tial, die es vorgezogen hatte, statt ihr eigenes Lager aufzusuchen neben ihr auf dem Fußboden einzuschlafen, lag weiterhin regungslos dort und schien nichts bemerkt zu haben. Aus den Augenwinkeln meinte Assjima zu sehen, dass die ältere der beiden Romulanerinen, welche sie am Abend beobachtet hatten, den Kopf hob und verwundert hinterher schaute. Doch auch sie gab keinen Laut von sich.

Es machte keinen Sinn, sich in dieser Situation zur Wehr zusetzen, und so ließ die Deltanerin die grobe Behandlung wortlos über sich ergehen.

Schweigend gingen die Breen mit der Gefangenen durch unzählige Gänge, bogen offenbar wahllos nach links dann nach rechts ab, bis sie schließlich ihr Ziel erreicht hatten. Die Deltanerin wurde in einen kleinen Raum geschubst, in dem es nur einen Tisch und einen Stuhl gab. Der erste Breen nickte dem zweiten zu, woraufhin jener sich ohne ein Wort entfernte. Der andere warf er noch einen Blick umher und wartete ein paar Momente. Schließlich verriegelte er die Tür und wandte sich der Deltanerin zu. Er ging zu ihr und deutete auf den Stuhl. „Setzen Sie sich. Bitte.“

Die Ärztin setzte sich und sah sich im Raum um. Das ging schnell, denn es gab definitiv nicht viel zu sehen. Innerlich war sie auf diese Situation vorbereitet. Allerdings empfand sie es als verwunderlich, dass dieses erste Verhör mitten in der Nacht stattfinden sollte. Mehr als verwunderlich … Und dann hatte er auch noch „Bitte“ gesagt ...

Der Breen starrte lange die Frau an. Dann kramte er aus einer Tasche ein kleines Gerät heraus und begann den damit den Raum abzusuchen. Hin und wieder piepste das Gerät laut. Nachdem er damit fertig war, stellte er sich vor die Deltanerin hin und betrachtete sie erneut. „Was bedeutet 'Pilger'?“, fragte er schließlich.

„Pilger stammt vom lateinischen Wort peregrinus, was soviel wie Fremdling bedeutet“ antwortete die Deltanerin ohne Zögern. „Gemeint ist damit eine Person, sie sich aus religiösen Gründen in die Fremde begibt.“

"Und was sind deine religiösen Gründe, Fremdling?"

„Wir sind auf der Suche nach dem Anbeginn des Universums. Um unserer großen Mutter von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen.“

"Große Mutter?" Aus dem Breenhelm kam ein gurgelnder Laut. "Und die konntet ihr nicht in eurem Territorium finden?"

„Die Große Mutter schert sich nicht um regionale Besitzansprüche. Sie steht außerhalb von Zeit und Raum. An einem Punkt lange bevor die Territorien geschaffen wurden.“

"Etwas außerhalb von Raum und Zeit kann nicht existieren. Es gibt Dinge, denen die Zeit nichts anhaben kann, aber sie nehmen Raum ein. Manches benötigen keinen Raum, sind aber der Zeit unterworfen."

Assjima schüttelte den Kopf. „Zeit und Raum entstanden erst in dem Moment, in dem unser Universum mit einem lauten Knall geschaffen wurde. Davor war nichts den Beschränkungen von Zeit und Raum unterworfen. Keines von beiden existierte.“

"Ist das so?"

„Um das herauszufinden sind wir hier.“

"Klingt mehr nach Forschung, denn nach Religion."

„Muss das eine das andere ausschließen? Wir sind Pilger. Auf der Suche nach der Wahrheit. Ob uns die Wissenschaften oder die Religion Antworten geben können wird sich zeigen.“

"Ist der wahre Kern einer Religion nicht der Glaube? Wer weiß, der muss nicht mehr glauben. Der Sinn seiner Religion ist damit hinfällig" Der Breen lehnte sich an die Wand gegenüber der Deltanerin.

„Das mag durchaus zutreffen“ antwortete Assjima ruhig. „Die Wissenschaft kann unser Universum jedoch nur bis zu einem bestimmten Punkt ergründen. Irgendwann erreicht sie immer ihre Grenzen und muss den Theologen das Feld überlassen. Es bleiben genügend unbeantwortete Fragen, deren Antworten von Glaubenden erraten und für wahr deklariert werden. Doch das muss nicht so sein. Wenn Religion und Wissenschaft einander die Hände reichen, so kommen wir den Lösungen vielleicht ein wenig näher. Schritt für Schritt … sehr langsam, aber doch näher und näher.“

"Möglich." Der Breen war mit einem Satz an dem Tisch und sein Kopf nur Millimeter von Assjimas Kopf entfernt. "Und nach welcher Antwort suchst du genau?"

Die Ärztin wich kein Stück zurück und vermeinte beinahe, hinter dem leuchtenden Schlitz im Visier ein paar Augen auszumachen. „Wir suchen nicht die Antwort auf eine ganz spezielle Frage. Wir sind auf der Suche nach der Macht, die uns ALLE Fragen beantworten könnte … wenn sie dazu bereit wäre.“

"Du lügst."

Assjima richtete sich auf, so dass ihre Nasenspitze tatsächlich das Visier des Breen berührte. „Was veranlasst dich zu dieser Behauptung?“

"Weil ich es weiß."

„Wir begegnen uns heute zum ersten Male. Du weißt nichts über mich. Du weißt nicht, wer oder was ich bin. Du kennst nicht einmal meinen Namen. Und du bezichtigst mich der Lüge?“ Die Deltanerin lehnte sich zurück. „Verrätst du mir deinen Namen? Damit ich die gefundenen Antworten irgendwann an dich weiterleiten kann? Wenn unsere Vermutungen zutreffen, so habt ihr die Lösung vielleicht direkt vor eurer Nase. Und ihr wisst es nicht einmal.“

"Ich weiß, dass ihr deltanischen Eierköpfe immer glaubt, dass ihr die Weisheit gepachtet habt.", entgegnete der Breen emotionslos. "Ihr denkt, dass nur ihr imstande seid, das Universum zu verstehen. Hat dir das nicht schon eine Menge Ärger eingebracht? Hast du dir damit nicht schon viel Schuld aufgeladen?"

Assjima stockte der Atem. Eierkopf? So hatte sie bisher nur eine einzige Person genannt. Ein kleines, freches Mädchen, das seiner fast ebenso frechen Tante einmal verdammt ähnlich werden würde. Ärger und Schuld? Das hatte bislang immer nur eine Person thematisiert. Konnte es wirklich sein, dass dieser Breen mit Milseya in Verbindung stand? Jetzt plötzlich verstand sie, warum er den Raum vorher so gründlich abgesucht hatte. Das Piepsen seines Scanners … der Raum wurde abgehört und er hatte es ihr zeigen wollen! Jetzt nur nicht aus der Rolle fallen! Sie überlegte … wenn auch nur ganz kurz. Es durfte keinen Augenblick des Zweifels oder der Unsicherheit geben! „Selbstverständlich hat mir das schon viel Ärger eingebracht. Wir Deltaner sind Freigeister. Und wir wurden mit besonderen Gaben ausgestattet. Das hat uns den Ruf einer gewissen Arroganz eingebracht. Doch das ist die Sichtweise von Personen, deren Denken sich in bestimmten, vorgegebenen Bahnen bewegt. Niemand sagt, dass die Suche nach der Wahrheit einfach sei. Im Gegenteil: Sie ist höchst gefährlich. Warum würde ich sonst hier sitzen?“ Wie zum Teufel soll ich diesem Breen klar machen, dass ich ihn verstanden habe?

"Freigeister? Gaben?" Aus dem Helm krächzte es eine Weile lang. "Die sind nur gut um sich daraus solche Hirngespinste, wie eine Große Mutter auszudenken." Er beugte sich erneut vor. "Hör auf mich anzulügen. Was wollt ihr hier? Und wie viele von euch sind noch in unserem Territorium?"

„Wir sind sechs Personen. Meine Schwester und ich sowie drei meiner Brüder und unser Pilot. Wir wollen zu dem Spiralnebel, der sich um ein schwarzes Loch gebildet hat, von dem wir vermuten, dass dort eine neue Galaxie entsteht. Wir hoffen, dort den Punkt erforschen zu können, in dem die große Mutter Dimede Zeit, Raum und Materie schafft. Dass ein Breen mit einer weiblichen Gottheit nicht viel anfangen kann, erschließt sich mir durchaus. In einer militärischen Gesellschaft wird der Familie nicht viel Freiraum eingeräumt. Ich weiß nicht, ob die Breen einen Schöpfungsmodus haben, aber er hat vermutlich nichts mit Geburt und Wachstum zu tun.“´

"Da ist sie wieder - diese deltanische Arroganz", erwiderte der Breen. "Ihr denkt in euren Schemata und projiziert eure Welt auf die unsere. Daher wundert mich nicht, dass dir nicht einmal der Gedanke gekommen ist, bei unseren Priester anzufragen, ob sie euch eine Passage durch unseren Raum gestatten. Nein, ihr seid keine echten Pilger." Während er sprach, hob er sacht die Hand und deutete mit seinem Zeigefinger an seine Stirn, dann an Assjimas. Schließlich streckte er beide Hände mit den Handflächen nach oben hin zur Deltanerin.

Assjima atmete erleichtert auf. Sie wurden nur abgehört, nicht aber beobachtet. Sie begegnete der Geste, indem sie ihre Handflächen auf die seinen legte und nickte bevor sie sprach: „Wir wissen nichts von den Breen. Wir wissen nicht, ob es bei euch Priester gibt. Wir wissen nicht, ob ihr in Familien lebt. Keiner von uns hat jemals ein Breen-Kind gesehen. Gibt es auch bei euch lachende, freche Gören, die ihre Eltern in den Wahnsinn treiben können? Unsere Gruppe hat keinerlei diplomatische Verbindung zu den Breen. Wenn wir die Förderation mit der Anfrage um eine Passage behelligt hätten, wäre diese Anfrage niemals gestellt worden. Wie hätten wir euch fragen können? Wir hatten gehofft, mit euch direkten, friedlichen Kontakt aufnehmen zu können ohne gleich aufgebracht und in ein Lager gesteckt zu werden. Ihr gabt uns keine Chance zu fragen.“

Der Breen zog die Hände behutsam zurück. "Nie verlegen um eine Ausrede, nicht wahr? Ein paar Tage in den Stollen und du wirst es bereuen mir nicht gesagt zu haben, warum ihr wirklich hier seid." Er aktivierte einen Knopf an seinem Anzug und unverständliche Laute verließen den Helm.

„Wenn etwas getan werden kann, ist es auch wert, getan zu werden. Und wenn es bedeutet, in den Stollen das zu fördern, was ihr meint zu brauchen, dann kann es getan werden. Den Wert werden wir irgendwann in der Zukunft erkennen.“ Es fiel Assjima nicht leicht, die heute Nacht so oft angesprochene deltanische Arroganz erneut heraus zu hängen. Doch womöglich verstand der Breen, was sie tatsächlich sagen wollte.

Die Tür flog auf und zwei Breen traten in den Raum. "Bringt sie zurück", sagte der Breen. "Und sorgt dafür, dass sie die Stollen kennen lernt." Er beugte sich zu Assjima herunter. "Nichts lockert die Zunge so gut, wie wenn man bei jeder Bewegung jeden Knochen im Körper spürt." Auf sein Nicken hin zogen die anderen Beiden die Deltanerin hoch und brachten sie fort.

Fee und Bryn in „Trau schau wem“

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„Es reicht mir jetzt!“ Meg erhob sich von Assjimas Schreibtischstuhl.

James, der gerade dabei war, auf der Couch ein Nickerchen zu machen hob den Kopf. „Wie? Du zerrst sie an den Haaren herbei?“

„Nein. Ich werde sie verbal platt machen. Aber eigentlich könntest du auch gehen und sie herein tragen.“

„Ich?“ Entsetzen breitete sich auf James Gesicht aus. „Nie im Leben! Der Zwerg macht mir Angst!“

„Weichei!“ Schnaubend verließ Meg die Krankenstation, um wenige Minuten später grußlos in Tenners Büro aufzutauchen. „Der Stuhl ist viel zu groß für dich!“ zischte sie und stemmte beide Arme in die Hüften. „Wie viele Aufforderungen brauchst du noch?“

„Du hast vergessen, anzuklopfen“, erwiderte Milseya müde, während sie sich in ihrem Sessel umdrehte.

„Ich habe in den letzten Stunden ungefähr zehnmal bei dir angeklopft, da deine Untersuchung seit Tagen überfällig ist. Aber du hast es nicht mal nötig, dich herauszureden. Und jetzt hole ich dich eben persönlich ab. Kommst du freiwillig mit oder soll ich die Sicherheit rufen?“

"Du meinst, die Sicherheit, die gerade damit beschäftigt ist, unser Schiff für den Kampf vorzubereiten? Tee?" Die Bajohaliianerin erhob sich von ihrem Platz und ging zum Replikator.

Meg atmete aus. „Verdammt Mili! Was ist los mit dir?“ Sie zog einen Stuhl heran und ließ sich hinein plumpsen. „Lieber Kaffee, danke. Du machst das schon wie Tenner. Der bietet auch immer zuerst was zu trinken an. Vermutlich, um Zeit zu schinden oder die Situation zu entspannen. Und er drückt sich auch um jede Untersuchung. Aber bei dir ist das was anderes. Du bist schwanger und gleichzeitig einer ungewohnten, besonders hohen Belastung ausgesetzt. Assjima wusste genau, dass du einen riesigen Bogen um die Krankenstation machen wirst. Und ich musste ihr schwören, das nicht zuzulassen.“

„Ich biete dir etwas zu trinken an, weil ich auch Durst habe“ entgegnete die Bajohaliianerin und reichte Meg die Tasse. „Und egal, was du glaubst zu denken, drücke ich mich nicht vor der Untersuchung. Ich habe im Moment nur einfach keine Zeit dazu. Ist das so schwer zu begreifen?“

„Hm …“ brummte die Afrikanerin und nahm mit einem freundlichen Nicken den Kaffee entgegen. „Wir sind unterwegs. Es sind noch mindestens …“ sie warf einen Blick auf das Chronometer „… 7 oder 8 Stunden bis wir ankommen. Wenn du DANN sagst, dass du keine Zeit hast, dann kann ich das verstehen. Aber im Moment … und in den letzten fünf Stunden …“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein … das ist wirklich schwer zu begreifen. Du hast Verantwortung für uns alle und es ist nicht sonderlich verantwortungsbewusst, in deinem Zustand dein Wohlbefinden zu ignorieren. Du musst fit sein, wenn wir am Ziel sind. Und deswegen müssen wir dich vorher präparieren.“

"Ausstopfen? Zu was sollte das gut sein?", grinste Milseya und nahm einen großen Schluck. "Natürlich ist es im Moment ruhig - aber das heißt nicht, dass es nichts zu tun gib. Da sind zum Beispiel ..." Sie stockte und dachte kurz nach. "Hast du deinen Tricorder dabei?"

„Klar – ich scanne dich schon die ganze Zeit mit einem Breitbandscan. Damit ich nicht wieder mit leeren Händen dastehe.“ Meg zog das Gerät aus ihrer Tasche und schob es über den Tisch. „Was hast du vor?“

Milseya schob das Gerät zurück. "Mach deinen Job richtig! Beende den Scan und dann teile mir das Ergebnis mit. Es stört dich doch nicht, wenn ich dabei weiterhin die Angriffssimulationen studiere?"

„Nix da!“ Meg schubste das Gerät zurück. „Das wäre nur ein Alibiscan für Assjima geworden. Mit dem Kommentar Subjekt weigerte sich konsequent. Lass uns einen Deal machen: Du kommst nachher mit mir mit zur Krankenstation, lässt mich endlich meine Arbeit machen und der ganze Quark ist in 15 Minuten überstanden, oder ich lasse dich in Ruhe und du hast später Assjima an der Backe – so wir sie da jemals wieder rausholen können. Was ist dir lieber?“

"Du hast Zweifel daran, dass wir Assjima befreien?"

„Nein. Und deshalb wärest du besser bedient, endlich auf der Krankenstation zu erscheinen“ gab Meg trocken zurück.

Milseya seufzte. Sie griff nach zwei Padds und stand auf. "Nein, dann lass uns jetzt gehen. Ich kann die Berichte genauso gut auf der Krankenstation lesen."

„Sehr weise!“ Die Afrikanerin schnappte sich die Tasse und trottete hinter Mili her. Als beide die Krankenstation erreichten, lag James schnarchend auf dem Sofa in Assjimas Büro. Meg schüttelte den Kopf. „Er hat eine Doppelschicht hinter sich … da die Hälfte der Abteilung auf der Tertiärsektion geblieben ist … Setzt dich da auf das Biobett.“

"Armer Kerl." Milseya starrte den Mann lange Zeit an. "Immerhin kann er schlafen", murmelte sie während sie sich setzte. "Leg los, Meg."

„Kannst du nicht schlafen? Oder glaubst du, keine Zeit dafür zu haben?“ fragte die Medizinerin, während der Scanner über Milseyas Kopf wanderte. Sie verzog das Gesicht. „Wie auch immer … du solltest es unbedingt tun. Deine Anzeigen gefallen mir gar nicht. Extrem hohe Stresswerte.“

"Ich schlafe alle sechs Stunden für mindestens 6 Stunden. Das sollte ich auch jetzt, doch ich konnte nicht einschlafen. Bevor du gekommen bist, wollte ich noch ein wenig meditieren, aber du wolltest ja, dass ich hierher komme."

„Als ich kam, hast du nicht meditiert, sondern Berichte gelesen. Also gib nicht mir die Schuld. Was ist es, das dich so stresst? Schlafmangel offensichtlich nicht.“

"Wie wär's damit, dass ich scheitern könnte?", gab Milseya spitz zurück. "Oder damit dass ihr alle hier sterben könntet? Reicht das für erhöhte Stresswerte?"

„Jetzt hör mir mal gut zu!“ Meg stützte beide Arme auf das Biobett, so dass ihre Nase beinahe die von Milseya berührte. „Du sitzt einem Irrglauben auf. Die Mission steht und fällt nicht mit dir allein. Ein Captain ist immer nur so gut, wie die Leute, die unter ihm dienen. Du wirst nicht scheitern, denn du hast die beste Crew der Galaxie hinter dir. Jeder von uns versteht sein Handwerk. Tenner vertraut dir – er hat dir sein Schiff überlassen. Assjima vertraut uns allen – sonst hätte sie sich niemals auf diese Mission begeben. Und ich habe oft genug am eigenen Leib erlebt, wozu du fähig bist, wenn du die richtigen Leute bei dir hast. Wir haben schon schwierige Missionen erfolgreich abgeschlossen. Wir werden auch diesmal nicht scheitern.“

"Möglich. Ich habe keine Zweifel an der Crew und an ihren Fähigkeiten", entgegnete Milseya ruhig. "Ich zweifle nur an mir und meinen Fähigkeiten. Das kannst weder du noch deine noch so imposante Rede verhindern oder verbieten." Sie legte sich auf die Liege. "Und nur wenn ich an mir zweifle, wachse ich über mich hinaus."

Meg seufzte. „Du bist unverbesserlich. Hier stehe ich und posaune in die Welt hinaus, wie sehr wir alle hinter dir stehen und du …“ Sie winkte ab. „Was soll’s. Es wäre gut, wenn du nicht länger mit zweierlei Maß messen würdest. Wie oft schon hast du Assjima ihre Selbstzweifel vorgeworfen? Du benimmst dich gerade keinen Deut besser. Ihr beide seid wirklich aus demselben Holz geschnitzt. Was wolltest du mir vorhin mit meinem Scanner zeigen?“ Sie reichte der Pilotin das Gerät.

„Ich bin keineswegs wie Assjima!", protestierte Milseya und lachte. "Nicht im geringsten!" Sie griff nach dem Scanner und starrte ihn lange an. "Was zeigen medizinische Trikorder an, Meg? Ich meine, was unterscheidet sie von anderen."

Die Afrikanerin grinste zurück. „Da siehst du, wie falsch du dich gelegentlich einschätzt.“ Dann deutete sie auf das Gerät in Milseyas Hand: „Sie sind auf biologische Werte ausgerichtet. Minimalste bioelektrische Spannungen, Verunreinigungen biologischen Materials, Befindlichkeiten … Größere Spannungen oder nichtorganische Materialien interessieren den Tricorder weniger.

"Ich überlege gerade, ob man möglicherweise mit Hilfe eines medizinischen Tricorders hinter Raumfelder "sehen" kann. Du erinnerst dich vielleicht an den Bericht von Relk Mart, der von einer Raumanomalie gesprochen hat. Vielleicht eine Raumtasche. Ich würde gerne dahinter sehen - ohne reinfliegen zu müssen."

„Warum nimmst du nicht eine einfache Sonde? Unsere klingonischen Freunde können uns bestimmt eine mit Tarnvorrichtung leihen. Oder du tarnst sie mit dieser komischen Camouflage-Maschine.“

"Wir wissen nicht, was passiert, wenn ein Objekt diese Barriere passiert - ob getarnt oder nicht. Vielleicht löst das irgendeinen Alarm aus."

Meg betrachtete das Gerät nachdenklich. „Ich weiß nicht. Seine Reichweite ist ziemlich gering. Dass er seine Signale über größere Entfernung an die Krankenstation senden kann, bezweifle ich. Diese modifizierten Kommunikationssonden, die Aban und Tial gebastelt haben, konnten aus dieser Raumanomalie heraus senden. Aber sie sind für eine höhere Reichweite ausgelegt. Wenn man aber den kleinen Handscanner präparieren könnte, um seine Reichweite zum Hauptgerät zu erhöhen, würde es vielleicht funktionieren. Und der ist so klein, dass er nur als Staub erscheinen würde.“

Milseya dachte nach und nickte schließlich. "Ja, das könnte funktionieren. Nur - können diese Sonden auch mehr als nur Kommunikationsdaten aus dem Raum an uns senden? Und vor allem, ohne dass es jemand merkt?"

„Wenn der Handscanner hinter der Barriere platziert und sein Ziel sehr nahe ist, dann könnte er alle medizinischen Daten an das außerhalb der Barriere befindliche Hauptgerät senden. Das könnte die Daten abspeichern und müsste von uns nur irgendwann wieder eingesammelt werden. Wenn sich da Lebewesen befinden, so sollten wir zumindest erkennen können, um welche Spezies sich handelt. Auch der Tricorder selber ist so klein, dass Sensoren ihn kaum von anderem Raummüll unterscheiden könnten. Er ist aus einer Duritanium-Legierung. So wie viele andere Schiffsteile. Da fliegt ja bekanntlich genug im All herum. Das Hauptproblem wäre wohl, die beiden Geräte so zu platzieren, dass es nicht auffällt.“

"Ja", stimmte Milseya zu. "Aber ich denke, dass sich Relk Mart darum kümmern kann. Wo waren wir mit der Untersuchung?"

„Ich wollte gerade einen Braten in die Röhre schieben.“ Meg deutete auf den Overheadsensor. „Wir sollten schauen, ob wenigstens der Rest von dir voll funktionsfähig ist, wenn schon der Kopf nicht so richtig mitmachen will.“ Sie klappte das Gerät herunter und ein grünlicher Strahl wanderte langsam über Milseyas Körper. „Warum willst du zu der Raumanomalie und nicht zu dem Planeten auf dem sich vermutlich das Lager befindet?“

"Gute Frage", antwortete die Bajohaliianerin. "Vielleicht, weil ich kein gutes Gefühl bei dieser Raumtasche habe. Ich will erst wissen, was sich darin befindet, bevor wir den Planeten untersuchen. Sollte sich nämlich tatsächlich das Lager dort befinden, werden wir es so schnell es geht, räumen."

„Darf ich fragen, was du mit den beiden romulanischen Kommandanten ausgemacht hast, die vor unserem Abflug an Bord waren? Sind sie auch im Breenraum unterwegs?“

"Du darfst alles fragen, nur was die Antworten anbelangt..." Milseya schmunzelte. "Nun, ja die beiden Romulaner sind ebenfalls in den Breenraum geflogen - ich hoffe, sie haben die sichere Passage gewählt, die ich ihnen gegeben habe. Aber: Sie wissen nicht, dass wir ebenfalls hier sind. Wenn unser Manöver gut war - und ich behaupte, dass es ein fantastisches Manöver war - dann weiß niemand, dass wir hier sind."

„Also weder Dalis noch die anderen Romulaner … und dieser Relk Mart?“

"Er weiß, dass wir hier sind - aber nicht wo genau. Ich tue genau das, was er mir geraten hat - ich vertraue ihm nicht."

Meg rieb sich nachdenklich die Stirn. „Wenn du ihm nicht traust … warum willst du ihn dann bitten, eine Sonde in die Raumtasche zu bringen? Genau so gut könntest du ihn fragen, was sich dort befindet.“

"Könnte ich, aber ich würde seiner Antwort wohl genauso wenig trauen. Außerdem weiß er nicht, was sich hinter der Anomalie befindet, da sie sich in einem Sektor befindet, der nicht von seinem Clan beherrscht wird. Deshalb kommt auch nachfragen nicht in Frage... Wie lange noch, Meg?"

„Wir sind gleich fertig. Wenn aber dieser Mart in der Lage wäre, eine Sonde in die Anomalie zu bringen, dann könnte er die nötigen Informationen vielleicht auf einem zuverlässigeren Weg beschaffen.“

"Das hoffe ich - zumal ich natürlich diese Daten mit ihm teilen werde."

„Ich verstehe nicht. Warum die Sonde, wenn es andere Möglichkeiten gäbe?“

"Welche anderen Möglichkeiten meinst du?"

Meg grinste. „Ich sehe schon … der verdammte Stress macht dir wirklich zu schaffen. Also noch mal von vorne: Warum willst du von Mart einen medizinischen Tricorder in der Anomalie platzieren lassen? Wenn er dazu die Möglichkeit hätte, dann könnte er eine bessere Sonde hinter diese Barriere bringen. Oder einen Spion. Das würde uns allemal genauere Informationen bringen als ein Ding, das dicht an sein Objekt ran muss. Und wenn du dem Typ nicht mal traust … wer garantiert dir, dass er unseren kleinen Spion nicht manipuliert? Außerdem ist dann der Tricorder auf unserer Seite immer noch nicht eingesammelt. Ich denke, du solltest Mart bitten, eine Breensonde einzusetzen und wir schicken unseren Tricorder auf eigene Faust ins Feld.“

"Interessant. Ja, das können wir machen - wir müssen uns nur noch überlegen, wie wir das hinbekommen, ohne unsere Tarnung fallen lassen zu müssen." Milseya nickte und lächelte. "Aber wie ich dich kenne, fällt dir dazu bestimmt auch noch etwas ein - was aber warten muss." Sie gähnte ausgiebig. "Am besten du schreibst einen Bericht an mich und die Technik. Und ich kümmere mich darum, dass Mart sich um seinen "Spion" kümmert. Bei allen Himmeln, wie lange dauert das noch?"

Die Medizinerin klappte den Overheadsensor weg. „Fertig. Mit dir und dem Kind ist alles in Ordnung – abgesehen von den Stresswerten. Assjima hat mir eine Liste mit diversen Teemischungen dagelassen. Sie ahnte wohl, dass du sie brauchen wirst.“ Sie setzte sich auf die Bettkante. „Einen Bericht werde ich ganz gewiss nicht an dich schreiben. Ich bin Krankenschwester, keine Technikerin oder Strategin. Aber wir brauchen nur jemanden, der der Sonde einen kleinen Schubs gibt damit sie in die Anomalie hinein kommt. Und der dann den Tricorder einsammelt wenn sein Datenspeicher voll ist. Dazu muss er nicht mal rein in die Anomalie. Du solltest Blechbüx fragen. Ich denke, er könnte das hinbekommen.“

Milseya erhob sich von der Liege und betrachtete Meg. "Du willst also sagen, dass ich voll diensttauglich bin und meine Pflichten erfüllen kann?"

„Ja – wenn du diese Tees trinkst.“

"Gut." Milseya beugte sich zu der Krankenschwester und stupste sie auf die Nase. "Also, als Kommandantin dieses Schiffes befehle ich dir, das mit Blechbüx zu besprechen, damit er sich vorbereiten kann - falls er es überhaupt tun möchte. Und ich werde jetzt erst einmal den ärztlichen Rat befolgen, einen Tee trinken und ein paar Stunden schlafen." Sie glitt von der Liege und lächelte, während sie zur Tür ging. "Gute Nacht, Meg!"

"Na super - jetzt bleibt es wieder an mir hängen" brummte die kleine Afrikanerin. "Ok, ich kümmere mich darum. Schlaf gut."

Bryn und fee in "Die Schwester und der unliebe Zwerg"

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Zurück von dem nächtlichen Treffen schob Assjima die tief schlafende Tial vorsichtig auf ihre Matratze und schlich leise hinüber zu Tials eigentlichem Lager, um dort noch ein klein wenig Schlaf zu finden. Kaum hatte sie sich ausgestreckt, schreckte sie aufgrund einer leichten Bewegung neben ihr wieder hoch. Im Halbdunkel konnte sie vor sich eine in eine abgerissene Decke gehüllte Gestallt erkennen. „Kommen Sie mit hinaus vor die Tür“ flüsterte eine Frauenstimme. „Wir müssen reden.“

Wie gerne hätte Assjima nur für ein Weilchen die Augen geschlossen, doch sie erhob sich ohne Widerspruch und folgte der Frau vor die Türe. Draußen war es immer noch eisig kalt und ein blasser Mond schimmerte am Himmel. Aber es war heller als im Inneren der Baracke und so konnte sie erkennen, dass sie vor der älteren der beiden Romulanerinen stand.

„Ich kenne Sie“ begann die Romulanerin ohne Umschweife. „Sie waren damals während des Krieges auf dem Förderationsschiff USS Curie stationiert. Assistenzärzten, wenn ich mich richtig erinnere. Ich war einige Tage lang Ihre Patientin.“

Die Deltanerin öffnete erstaunt den Mund. „Der Krieg ist lange her … ich hatte einige romulanische Patienten.“

„Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Unser Schiff wurde damals schwer beschädigt. Die Krankenstation hatte einen heftigen Treffer abbekommen und die USS Curie nahm unsere Verletzten auf. Ich kann mich noch gut an Sie erinnern, Doktor. Damals waren Sie Lieutenant junior grade. Ziemlich frisch von der Akademie. In militärischer Hinsicht noch ein richtiger Grünschnabel. Doch Sie waren die einzige Deltanerin an Bord. Ich hatte bis dahin noch nie eine Deltanerin gesehen. Deswegen waren Sie mir im den ganzen Chaos an Bord der Curie aufgefallen. Sie rannten zwischen den frisch eingelieferten Patienten im Transporterraum herum und bereiteten sie auf den Transport in eine der Krankenstationen vor. Ich hatte einige schwere Verbrennungen und litt höllische Schmerzen. Sie haben einfach die Hände aufgelegt und die Schmerzen verschwanden. Das hatte mich damals ziemlich beeindruckt. Aber ich konnte nie Ihren Namen erfahren.“

Die Deltanerin sah sich um. Sie standen auf einem offenen Platz. Machte es wirklich Sinn, die Tarnung in diesem Falle auf Gedeih und Verderb aufrecht zu erhalten, nachdem sie nun ja eigentlich aufgeflogen war. Zudem konnte sie von der Romulanerin diverse dringend notwendige Informationen erhalten. Doch die ausgemergelte Frau vor ihr schien ihre Gedanken zu erraten und kam ihr zuvor:

„Keine Sorge, Doktor. Weder in der Baracke noch hier im Freien gibt es Abhörgeräte. Die Breen machen sich keine großen Gedanken um Fluchtpläne ihrer Lagerinsassen. Außerhalb des Lagers gibt es nichts. Kein Wasser, keine essbaren Pflanzen, nur wenige Kleintiere … wer von hier verschwinden will, braucht ein Schiff. Und muss in der Lage sein, den Sicherheitsgürtel um den Planeten zu überwinden. Eine ziemlich aussichtslose Sache. Wir können hier frei sprechen.“

Irgendwie fühlte sie sich erleichtert, als sie antwortete: „Assjima ist mein Name. Lieutenant Commander Assjima, leitende Medizinischer Offizier der USS Community. Und Sie sind Sublieutenant T’Manda. Ehefrau von Riov Netak, Kommandant der IRW Valdore.“

Jetzt war es an T’Manda, einen erstaunten Gesichtsausdruck anzunehmen. „Sie können sich an mich erinnern?“

„Nein“ Assjima schüttelte lächelnd den Kopf. „Dazu waren die Zeiten damals zu turbulent. Die Patienten kamen und gingen. Es gab kaum eine Chance, jemanden genauer kennen zu lernen. Aber ich habe Ihre Datei gesehen und Sie anhand eines Fotos erkannt. Die andere Romulanerin da in der Baracke ist Ulan Teelis, nicht wahr?“

„Ja. Woher wissen Sie von uns?“

„Ich würde sagen, dass Ihr Mann und ich sowie Riov Toshaleine gemeinsame Bekannte haben. Riov Dalis bat mich, Sie zu grüßen falls ich Ihnen begegnen sollte.“

„Sie kennen Dalis? Geht es ihr gut?“

„Als ich sie das letzte Mal sah, war sie bei bester Gesundheit. Und das liegt noch nicht lange zurück.“

Ein Lächeln glitt über das ausgezehrte Gesicht der Romulanerin. „Das freut mich zu hören. Dalis und ich sind alte Freundinnen. Wir kennen uns seit unserer Ausbildung. Sie war damals mit dem besten Freund meines Mannes verlobt. Sie wollten heiraten, aber ihr Bruder … na ja … das ist eine andere Geschichte. Sie ist doch noch Riov geworden?“

„Vermutlich wäre sie inzwischen Admiral, wenn sie uns nicht vor einigen Jahren in einer etwas komplizierten Situation geholfen hätte. Dabei hat sie sich mit dem Tal’Shiar überworfen.“

„Das sieht ihr ähnlich. Sie hatte schon immer eine tiefe Abneigung gegen diese ehrlose Bande. Was machen Sie hier, Doktor? Es gehen ein paar Gerüchte um, die besagen, dass Sie eine Gruppe von Pilgern anführen. Sie sollen so was wie deren geistiges Oberhaupt sein.“

„Wir wollten zu einem Spiralnebel in der Nähe dieses Systems um die große Mutter zu schauen.“

„Ich verstehe nicht …“ entgegnete T’Manda verirrt. „Sie sind nicht mehr bei der Sternenflotte?“

„Nun … das ist etwas kompliziert und genau genommen darf ich nicht darüber sprechen. Noch nicht.“

„Jetzt begreife ich. Wie soll ich Sie denn nennen? Vermutlich nicht Commander.“

„Nein. Ich bin hier als Melina, Priesterin des Ordens der Dimede.“

„Das scheint mir eine recht originelle Tarnung zu sein. Wie kann ich Ihnen helfen?“

„Hm … vielleicht indem Sie mir erklären, wie das Leben hier im Lager funktioniert?“

***

Mit quietschenden Raupen rollte Blechbüx in die Krankenstation und nörgelte lauthals: „Jetzt hatte ich endlich jemanden gefunden, der Zeit gehabt hätte, mir eine ordentliche Schmierung zu verpassen und da kommt ihr und wollt mich unbedingt sofort sprechen. Hätte das nicht noch ein paar Minuten Zeit gehabt?“

„Nein Kumpel – wir haben zuwenig Zeit. Komm hier ins Büro.“ Sid öffnete die Türe, so dass der kleine Roboter hinein rollen konnte, ohne die Glastüre zu beschädigen.

Meg saß an Assjimas Schreibtisch und begutachtete einen Tricorder, der in seine Einzelteile zerlegt vor ihr auf der Tischplatte lag. „Schön, dass du gleich kommen konntest“ begrüßte sie ihn freundlich. „Möchtest du eine Dose Öl? Sid hat sie extra für dich besorgt.“

„He!“ Blechbüx schaute sich misstrauisch um. „Hier liegt doch was in der Luft! Welchen ekeligen Dreck soll ich für euch wegmachen? Habt ihr etwa die Tribbel in Säure aufgelöst?“

„Nein“ beruhigte Sid ihn. „Es geht um etwas Wichtigeres. Etwas sehr Wichtiges. Wir brauchen dich und deine besonderen Fähigkeiten?“

„Darf ich etwa Milseya veräppeln?“ Seine Okulare kullerten in freudiger Erwartung.

Meg erhob sich und setzte ein ernstes Gesicht auf: „Fähnrich Blechbüx. Du bist an Bord der einzige, der eine Aufgabe ausführen kann, die für unsere Mission von größter Wichtigkeit ist.“

„Okaaaaay …“ Der Roboter fuhr seinen teleskopartigen Hals aus und schielte auf den demontierten Tricorder. „Soll ich den wieder zusammensetzen?“ Er klapperte mit seinen großen Greifzangen.

Sid verpasste ihm einen Tritt gegen die Raupen. „Jetzt sei doch mal ernst, du Schrotthaufen. Es ist wirklich ernst. Hast du schon mal im Vakuum gearbeitet?“

„Wenn du damit das meinst, was sich außerhalb eines Raumschiffes befindet, dann kann ich das bestätigen. Ich trieb mal drei Tage lang im Orbit um einen Asteroiden bis mich meine Crew wieder fand.“

„Ahhh … sehr gut!“ Sid rieb sich die Hände.

„Das war scheußlich. Unendlich langweilig und saukalt. Es dauerte Stunden, bis die die Schmierung in meinen Gelenken wieder gängig gemacht hatten.“

„Wann war das?“

Blechbüx begann zu rechnen und schüttelte dann den Kopf. „Ist schon ewig her. Mindestens 60 oder 70 Jahre.“

„Dann wurden damals noch die alten auf organischen Materialien basierenden Schmierstoffe benutzt. Mit den Modernen passiert das nicht mehr.“

„Wie? Ihr wollt mich über Bord werfen? Habe ich was falsch gemacht.“

Meg verstand nicht, wie das möglich war, aber der kleine Roboter signalisierte ganz eindeutig Panik. „Nein … du machst alles ganz prima“ griff sie beruhigend ein. „Aber wir brauchen dich für eine verdeckte Operation außerhalb des Raumschiffes.“

„Eine verdeckte Operation? Damit willst du sagen, dass ich nicht die Außenhülle der Community bei Warpflug polieren soll, sondern wirklich eine Operation durchführen soll? Ich?“

„Ja du. Nur du kannst das machen. Und deine Arbeit könnte für unsere Mission wirklich ausschlaggebend sein.“

„Und was soll ich machen?“

„Was weißt du über unsere Mission?“

„Äh … das was ich wissen darf?“

„Nein“ Meg lächelte. „Das was du wirklich weißt. Es bleibt unter uns.“

„Okay … Es wurde ein Förderationssignal aus dem Raum der Breen aufgefangen, woraufhin die Crew der Community mal wieder eine unmögliche Mission aufs Auge gedrückt bekam. Eine von der Art, die immer hoffnungslos erscheint und die dann doch irgendwie gemeistert wird. Wir sollen in den Breenraum fliegen und ungefähr eine Millionen Kriegsgefangene aus den Klauen der Breen befreien. Mili glaubt aber, dass die irgendwo falsch gerechnet haben und es wohl nur eher 5000 sind. Unterwegs hat sich uns eine alte Freundin vom romulanischen Imperium angeschlossen, die uns mit fünf Warbirds unterstützt. Tenner, Sheridan, der große Vogel und unser Segelohr sitzen jetzt gemütlich auf dem Warbird von Dalis rum und spionieren, während Assjima, das Schweinchen, der Baum, der Langweiler von der OPS, der durchgeknallte Dichter und die süße Tial zusammen mit diesem Tatoofreak sich in einem bunten Knallbonbon als religiöse Spinner getarnt in ein Lager einschleichen und die eine Millionen Gefangenen befreien sollen. Tenner hat Mili den Auftrag gegeben, derweil gut auf die Community aufzupassen und auf jeden Fall auf unserer Seite der Grenze zu bleiben, worauf der Zwerg natürlich scheißt. Sie hat sich mit einem Breen beraten und dann ihre klingonischen Freunde zu Hilfe gerufen. Jetzt steuern wir mitten in einen breenschen Bürgerkrieg hinein. Ein paar von den Romulanern machen auch nicht das was der Senat ihnen befohlen hat und sind ebenfalls auf dem Weg ins Krisengebiet. Es gab ein paar komische Explosionen, von unbekannten Waffen hervorgerufen und keiner hat eine Ahnung was da eigentlich vor sich geht. Außerdem fliegen da draußen noch ein paar unsichtbare Enten rum, die alles vollscheißen und irgendwie mit unserem Adler verwandt sein könnten. Und in diesem ganzen Durcheinander wollt ihr mich auf einen Weltraumspaziergang schicken. Super Idee …“

Meg öffnete den Mund und rollte mit den Augen. „Sid … erinnere mich bitte daran, dass ich Blechbüx davon abhalte, jemals einen Einsatzbericht zu schreiben. Wir würden alle auf der Stelle vom Dienst befreit werden.“

„Ist vermerkt. Aber ich frage mich, wie der das alles wissen kann.“

„He ihr! Ich bin noch da! Meine Sensoren sind viel empfindlicher als eure Ohren und Augen. Ich höre alles, was auf diesem Schiff vor sich geht! Und ich habe einen Computer im Kopf, der richtig gut kombinieren kann. Irgendwann werde ich mal Admiral sein! Wenn ich diesen Spaziergang überlebe. Also: was soll ich machen?“

„Pass auf …“ Meg warf Sid einen fragend Blick zu, dem dieser mit einem Nicken zustimmte. „Da draußen gibt es eine Raumanomalie. Wir vermuten, dass da drin etwas Wichtiges versteckt ist. Und wir müssen wissen, was das ist. Erst dann können wir zu diesem Internierungslager fliegen und schauen, wie wir unser Außenteam und die Kriegsgefangenen herausholen können. Wir dürfen nicht zu nahe ran fliegen weil wir sonst trotz Tarnung entdeckt werden könnten. Wenn wir eine Sonde losschicken könnte diese beim Durchdringen der Barriere ebenfalls enttarnt werden. Mili hatte die Idee, mit Hilfe eines medizinischen Tricorders diese Raumtasche auszuspionieren. Sid wird den Handscanner mit einem kleinen Antrieb ausstatten, so dass er die Barriere unbemerkt durchfliegen kann. Der Rest des Tricorders muss außerhalb der Anomalie bleiben um die gesendeten Daten aufzufangen und abzuspeichern. Deine Aufgabe wäre es, den Tricorder an passender Stelle abzusetzen, den Handscanner auf den Weg zu schicken und irgendwann später den Tricorder wieder einzusammeln.“

„Vermutlich wollt ihr mich als Raumschrott tarnen?“

„Das war unser Gedanke“ bestätigte Sid.

„Ich nehme an, die Chancen sind schlecht und die Situation ist trostlos?“

„Nicht ganz. Wir gehen davon aus, dass du eine sehr gute Chance hast, brauchbare Daten zu ergattern.“

„War ja auch nur ein historisches Zitat um die Stimmung etwas zu heben.“ Blechbüx streckte erneut den Kopf über den Schreibtisch. „Ihr glaubt ernsthaft, dass dieses mickrige Ding Daten durch eine Raumanomalie senden kann?“

Sid nickte. „Die Kollegen sind schon an der Arbeit. Sie dürften in zwei Stunden fertig sein.“

„Dann sollten wir uns beeilen. Mein Kostüm muss ja auch noch geschneidert werden. Ich hoffe, ihr habt genügend Breenschrott bei der Hand.“

Auf Megs Gesicht machte sich Verwirrung breit. „Breenschrott?“

„Na ja … keiner hat eine Ahnung, was die für Materialien an ihren Schiffen verwenden. Und wenn ich im Breenraum als Schrott getarnt rumfliegen soll, dann sollte die Tarnung doch wohl aus Breen- und nicht aus Sternenflottenschrott bestehen, oder sehe ich das falsch?“

„Ich befürchte, dass du das richtig siehst.“ Sid kratzte sich am Kopf und atmete tief durch. „Komm … wir schauen mal, was die im Maschinenraum für uns tun können.“

„Wir sollten in der Kombüse vorbei rollen.“

„Ich habe keinen Hunger.“

„Wer redet denn von dir? Die Außenhüllen der Breenschiffe bestehen aus irgendeinem organischen Material. Vielleicht kann Chef ein paar Steaks an meinen Ladekasten nageln.“

Meg sah den beiden kopfschüttelnd hinterher. „Das kann ja heiter werden …“

***

„He Aban … oder wer da sonst gerade auf Lauschposten sitzt …“ Elijah drückte sich in die Ecke und versuchte, sich irgendwie unsichtbar zu machen. „Wollte euch mal auf den neuesten Stand bringen. Das Schiff befindet sich immer noch im Orbit um den Planeten, auf dem der Rest meines Teams abgesetzt wurde. Hatte leider noch keine Gelegenheit, ein Ticket für einen Shuttleflug nach unten zu kaufen. Ich glaube, die warten auf Leute, die zu irgendwelchen Schiffen gebracht werden sollen. Scheint alles ziemlich geheim zu sein und keiner der unteren Chargen weiß Genaueres. Ich konnte inzwischen aber eine weitere Barke freisetzen. Sie sollte sich jetzt über dem nördlichen Pol positioniert haben. Dachte, das könnte von Nutzen sein, wenn wir hier wieder wegfliegen und die aktuelle Barke mitnehmen.

Momentan habe ich aber ein etwas unangenehmes Problem … Ich sollte mal dringend für kleine Jungs und die haben hier an Bord nur Gemeinschaftstoiletten, auf denen ein ständiges Kommen und Gehen herrscht. Die Breen scheinen einen sehr aktiven Stoffwechsel zu haben. Leider konnte ich noch nicht herausbekommen, wie ein Breen pinkelt! Will aber auch nicht als Spanner dastehen und beobachte nun im Moment die Toilette. Vielleicht kann ich einen Blick erhaschen … Ha! Da kommt wieder einer. Der scheint es sehr eilig zu haben und hat womöglich keine Zeit, mich zu beachten … das ist vielleicht meine Chance. Ich melde mich später noch mal. Rubenfeld Ende.“

Dalis schaltete die Nachricht ab und lehnte sich zurück

„Ihr Lieutenant hält diese Charade jetzt schon ziemlich lange durch, Captain. Haben Sie an Bord der Community eine Amateurtheatergruppe?“

Tenner schüttelte den Kopf. „Nein, nicht dass ich wüsste. Aber vielleicht sollte ich mal einen entsprechenden Vorschlag einbringen. In diesem Falle wäre Rubenfeld als Mitglied prädestiniert. Von Carter und Assjimas Team hat Kadett Walir noch keine Nachricht bekommen?“

„Nein. Entweder hatten die noch keine Möglichkeit, eine Nachricht abzusetzen oder die Barke im Inneren des Breenschiffes ist zu gut abgeschirmt. Mit der zweiten Barke sollte dieses Problem jedoch behoben sein.“

„Die Aktivität der Sonde konnte inzwischen von meinen Leuten bestätigt werden. Die Analyse des Verteidigungsgürtels um den Planeten sollte in einer knappen Stunde beendet sein. Dann können wir darüber nachdenken, ob wir eine unbemannte Drohne oder sogar ein Außenteam nach unten schicken. Sind Sie damit einverstanden, dass wir uns solange ruhig verhalten und weiterhin nur die Ereignisse im Orbit beobachten?“

Jeremy nickte. „Das ist meiner Meinung nach aktuell unsere beste Option.“

„Dann würde ich vorschlagen, dass wir uns in einer Stunde wieder treffen. Vielleicht bringen Sie auch ihre beiden Offiziere mit.“

Bearbeitet von Assjima
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Die Tür zur Barracke flog auf und ein bewaffneter Breen trat einen Schritt hinein.

„Gefangene, sofort antreten!“ befahl er barsch und seine Stimme drang blechern und unnatürlich verstärkt aus seinem Helm.

Revs Herz setzte einen Augenblick aus, während in der Barracke hektische Betriebsamkeit einsetzte. Carter, Kentan, Baum und einige Mithäftlinge, die geschlafen oder sich zumindest hingelegt hatten, sprangen hastig von ihren Matten auf, schlüpften in die Schuhe und eilten zur Tür. Die anderen Häftlinge, die hier untergebracht waren, befanden sich momentan bei der Arbeit. Alle falschen Pilger hatten versucht, mit ihnen ins Gespräch und damit an nützliche Informationen zu gelangen, doch die Mithäftlinge waren nicht sonderlich gesprächig und sehr mißtrauisch. Rev hegte die Vermutung, daß man sie entweder für Spitzel hielt oder die Barracken abgehört wurden und hatte auch seine Kameraden auf diese Möglichkeiten hingewiesen. Doch es half alles nichts, sie mußten sich auf irgend eine Weise erkundigen.

Obwohl sich Rev ebenfalls beeilte, so war er doch der letzte, der aus der Barracke auf den staubigen Vorplatz stolperte und dies wurde ihm sogleich zum Verhängnis. Er bekam von einem Breen, der versteckt hinter der offenen Tür gewartet hatte, den Gewehrkolben in den Rücken gerammt, so daß er der Länge nach hinfiel.

„Der Letzte wird bestraft.“ kommentierte er trocken, während Rev sich ächzend aufrappelte. „Los, in die Reihe stellen.“

Schnurgerade an einer imaginären Linie aufgestellt standen die Gefangenen vier bewaffneten Breen gegenüber, die keine anstalten machten, irgend etwas zu tun.

Minutenlang standen sie so da, dann ertönte plötzlich ein mühsam unterdrückter Schmerzensschrei rechts neben Rev. Baum hatte offensichtlich von dem Breen-Wächter hinter ihnen den Gewehrkolben ins Kreuz bekommen und war einen Schritt vor getaumelt. Er beeilte sich, wieder zurück in die Reihe zu kommen. Dann hörte Rev sich von hinten nähernde Schritte und bekam den nächsten Hieb ab, den er längst nicht so leicht wegsteckte wie Baum, sondern wieder der Länge nach in den Staub fiel.

„Augen immer geradeaus und keine Gespräche.“

Während Rev sich unter brennenden Schmerzen wieder auf die Beine kämpfte, fragte er sich, was das hier werden sollte. Standen sie gerade vor ihrem Exekutionskommando? War das tägliche Routine? Oder...

Endlich bewegte sich einer der vier Breen vor ihnen. Er stapfte an das linke Ende der Reihe, blieb vor dem ersten Häftling stehen und sagte:

„Bergwerk.“

Er machte einen Schritt zur Seite, so daß er dem Nächsten gegenüberstand.

„Verwaltung.“

Jetzt verstand Rev, was vor sich ging. Sie wurden zur Zwangsarbeit eingeteilt. Er fühlte sich erleichtert, versuchte jedoch, dies bestmöglich zu verbergen. Wo sie ihn wohl hinschicken würden?

„Schmelzofen.“

„Putzkolonne.“

„Untauglich.“

Jetzt stand der Breen Rev gegenüber und der Tellarite schluckte, als er den Helm mit dem undurchsichtigen Visier direkt vor sich hatte. Der Breen war größer als Rev, doch der Tellarite wagte es nicht, weiter aufzublicken. Er zuckte zusammen, als in unmittelbarer Nähe eine Energiewaffe abgefeuert wurde und er spürte die Hitzewelle, die ihm plötzlich von links entgegenschlug, gefolgt vom Gestank verbrannten Fleisches.

Starr vor Schreck tat Rev unfreiwillig das einzig richtige und bewegte sich keinen Millimeter. Doch er merkte, wie er am ganzen Körper zu zittern anfing.

„Bergwerk.“

Die Panik verebbte, als der Breen sich seinem Nebenmann zuwandte. Weswegen war der Häftling erschossen worden? Rev versuchte, sich zusammenzureimen, um wen es sich gehandelt haben könnte. Den kränkelnden, asiatisch aussehenden Menschen mit der schwärenden Wunde am Arm? Er mußte es gewesen sein. Assjima hätte ihn sogar nur mit einem Medkit bestimmt in wenigen Stunden heilen können, doch die Breen fackelten offenbar nicht lange.

„Verwaltung.“

„Schmelzofen.“

War das Baum? Oder Kentan Delama? Rev glaubte, daß jetzt seine Kameraden an der Reihe waren, traute sich jedoch nicht, zur Seite zu schauen.

„Bergwerk.“

„Putzkolonne.“

„Bergwerk.“

„Schmelzofen.“

„Bautrupp.“

Damit war allen eine Aufgabe zugewiesen und der Breen kehrte zu seinen drei Kollegen zurück, die den Gefangenen immer noch gegenüber standen.

„In die Barracke. Abmarsch.“

Die Gefangenen drehten sich um und diesmal beeilte sich Rev, mit bei den ersten zu sein, die sich durch die Tür in den stickigen, kleinen Raum zwängten. Dabei schob sich Baum an ihm vorbei und raunte ihm zu:

„Ich glaube, ich habe As... Melina am anderen Ende des Lagers gesehen.“

Wenn das stimmte, waren das gute Nachrichten, denn seit sie von den Frauen getrennt worden waren, hatte niemand mehr etwas von ihnen gehört oder gesehen.

Rev zog sich wieder auf seine Matratze zurück und versuchte eine Position zu finden, in der sein malträtierter Rücken nicht gar so sehr schmerzte. Im Bergwerk malochen zu müssen war nicht gerade optimal, doch erwartete er, daß er unter Tage vielleicht besser mit Mithäftlingen ins Gespräch kommen konnte als hier in der Barracke. Andererseits hatte er heute erlebt, wie die Breen mit denen umgingen, die Schwäche zeigten und daraus konnte es nur eine Lehre geben: Sie mußten so schnell wie möglich von hier wieder verschwinden, bevor jemanden von der Crew das selbe Schicksal ereilte.

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Nach einer sehr kurzen Nacht auf der unbequemen Matratze schmerzte Revs malträtierter Rücken erst recht, als er in aller Herrgottsfrühe zur Arbeit in der Mine antreten musste. Ein paar Breen-Wachen, vielleicht ein Dutzend, sammelten aus den Baracken etwa sechzig hohlwangige, magere Gefangene zusammen und ließen sie zu einem altmodischen, mechanischen Grubenaufzug marschieren. Bevor sie sich in Gruppen in den Gitterkorb zwängten, bekamen sie Werkzeuge ausgehändigt, die so fremdartig wie primitiv anmuteten. Offenbar wollte man ihnen keine Laserbohrer anvertrauen. Stattdessen schickte man sie mit seltsam geformten Schaufeln, Hämmern und Spitzhacken in den Berg. Der Aufzug setzte sich rumpelnd in Bewegung und sogleich wurden die Zwangsarbeiter von Dunkelheit umfangen, Einzig ein kleines Lämpchen an der Decke des Korbes spendete fahles Licht.

Mit einem Ruck, der Rev wieder eine Schmerzenswoge durch den Rücken jagte, prallte der Lift nach einer gefühlten Ewigkeit auf dem nackten Fels des Minenschachtes auf und die Arbeiter wurden von einer Gruppe von Aufsehern übernommen, die sie ein einen Tunnel schickten, aus dem ihnen von anderen gefangenen Antigrav-Wannen voller Gesteinsbrocken entgegen geschoben wurden. Rev trottete in der Kolonne und sah erst auf, als sie ihr Ziel erreicht hatten. Der Tunnel endete in einer unterirdischen Halle, in der weitere Arbeiter beschäftigt waren, loses Gestein zu zertrümmern und auf die Antigrav-Wannen zu schaufeln. Die Aufseher schickten sie an die Arbeit und Rev begann, zu schaufeln. er wurde aber erst richtig wach, als er jemanden seinen Namen sagen hörte.

Assjima stand hinter einem Felsen und winkte ihm zu. Vor ihr befand sich die Öffnung einer Rutsche, die nach unten wegführte. Sie war nur mit Paar Arbeitshandschuhen ausgestattet worden und schickte zusammen mit zwei anderen Frauen den Inhalt der Antigrav-Wannen die Rutsche hinunter. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und deutete auf eine Ecke, die sich möglicherweise außerhalb des Blickwinkels der Aufseher befinden könnte – vorausgesetzt, diese bewegten sich nicht von der Stelle.

Rev traute seinen Augen nicht und versuchte, sich so unauffällig wie möglich in ihre Richtung zu bewegen. Die Breen-Wachen, die auf erhöhten Plattformen standen, hatten eine gute Übersicht über den Bereich, schienen jedoch eher desinteressiert. Er ermahnte sich, ja nicht aus der Rolle zu fallen, denn man konnte nie wissen, ob dieses Zusammentreffen zufällig oder arrangiert war und ob man sie belauschte oder nicht. "Priesterin, wie geht es Ihnen." flüsterte er, als er sie erreicht hatte.

„Den Umständen entsprechend gut“ antwortete Assjima leise. Sie neigte den Kopf in Richtung der beiden anderen Frauen, bei denen es sich um zwei Romulanerinen handelte. „Ich habe schon zwei von der romulanischen Vermisstenliste gefunden. Die Ältere, T’Manda weiß, dass wir von der Sternenflotte sind. Sie hat mich wieder erkannt.“ Assjima verzog den Mund zu einem entschuldigenden Lächeln. „Ich glaube dass wir ihr vertrauen können. Sie wird ein Auge auch die Wächter haben und ist sich sicher, dass wir hier unten nicht abgehört werden. Ich denke, wir können offen reden … wenigstens ein paar Minuten. Wie geht es Ihnen, Rev? Wissen Sie, wo die anderen sind?“

„Wir sind in einer Baracke untergebracht. Aber wir müssen mit den Wachen vorsichtig sein. Ich wurde schon Zeuge einer Erschießung und habe den Gewehrkolben zu spüren bekommen. Allerdings hat uns bisher niemand auch nur eine Frage gestellt."

„Hm …“ Assjima sah sich aufmerksam um. „Das klingt nicht gut. Bei den Frauen scheinen die Breen etwas moderater zu sein. Wir haben kaum einen Aufseher zu sehen bekommen. Ich hatte in der vergangenen Nacht eine interessante Begegnung. Ein Verhör - von einem Breen durchgeführt - aber ich glaube, dieses Verhör hatte nur den Sinn, mir zu verstehen zu geben, dass dieser Breen mit Lieutenant Anquenar in Verbindung steht. Fragen Sie mich nicht wie das möglich ist, aber er gab mit versteckte Hinweise, die er nur von Milseya haben konnte. Er kann Nachrichten von uns an sie weiterleiten. Ist Elijah inzwischen bei Ihnen aufgetaucht?“

"Nein, leider nicht. Keiner von uns hat ihn hier gesehen."

„Dann konnte er vielleicht entwischen. Hoffentlich geht es ihm gut. Außerhalb des Lagers ist ein Überleben nicht einfach. Sie haben eine etwas … ungewöhnliche Körperhaltung, Rev. Der Gewehrkolben?“

Rev nickte. "Der Wachmann wollte mir so auf die harte Tour zu verstehen geben, dass ich nur geradeausschauen und die Baracke besser nicht als letzter verlassen sollte. Lektion gelernt."

Auf Assjimas fragenden Blick hin nickte die Ältere der beiden Romulanerinen zustimmend und leerte eine neue Wanne in die Öffnung, so dass das Gestein mit lautem Poltern nach unten donnerte. „Lassen Sie mich mal einen Blick auf Ihren Rücken werfen. Vielleicht kann ich etwas machen.“ Die nächste Ladung rumpelte eine Etage tiefer.

Rev drehte sich um und hob seinen Kittel hoch, so dass Assjima seinen Rücken sehen konnte. Er hatte zwar keine Ahnung, was sie ohne Medizintasche konkret tun wollte, hielt es aber für richtig, dass ein Arzt einen Blick auf seinen Rücken warf.

„Vorsicht, Rev … gleich prickelt es“ warnte ihn die Deltanerin, bevor sie die Hände auf seinen Rücken legte, sanft über seine Rippen strich und an einer Stelle innehielt. „Da ist eine böse Prellung, womöglich ist eine Rippe leicht angeknackst … sticht es bei Atmen?“

"Ja-ah." antwortete Rev und verzog das Gesicht. "Ich spüre es besonders beim Liegen."

„Verstehe …“ Die linke Hand wanderte in Richtung Herz, während die rechte über der verletzten Stelle liegen blieb. „Achtung … jetzt wird das Prickeln sehr stark werden. Danach sollten Sie aber für die nächsten zwei oder drei Stunden keine Schmerzen mehr haben.“ Sie schloss die Augen und konzentrierte sich.

Rev riss überrascht die Augen auf. Die Berührung fühlte sich an wie eine elektrostatisch aufgeladene Folie, seine Nackenhaare sträubten sich und ein wohliger Schauer durchfuhr seinen Körper. Als Assjima ihre Hand zurückzog und das Gefühl abflaute, war von Revs stechendem Rückenschmerz nicht mehr das Geringste zu spüren. Testweise bewegte der Tellarite Schultern und Rumpf und sah die Ärztin verdutzt an. "Danke, Doktor. Wie auch immer Sie das gemacht haben."

„Magie, Rev, Magie“ flüsterte sie und lächelte. „Vielleicht können wir die Prozedur wiederholen wenn die Schmerzen zurückkommen. Falls wir keine Gelegenheit dazu bekommen, wäre es gut, wenn Sie sich ein Stück Bandage besorgen könnten, dass Ihnen jemand fest um den Brustkasten wickelt. Das fixiert die angebrochene Rippe.“

Eine neue Ladung Steine donnerte durch die Röhre. T’Manda nickte ihnen aufmunternd zu. „Es scheint, dass wir noch immer unbeobachtet sind. Haben Sie eine Ahnung, was wir hier überhaupt abbauen?“

"Ich kann es noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Die Mitgefangenen unserer Baracke misstrauen uns und geben uns kaum Antworten auf unsere Fragen. Ich kann mich also nur auf mein Seminar in Geologie und Bergbau stützen. Ich sage Ihnen bescheid, wenn ich es genau weiß."

Die Ärztin nickte. „Okay … was würden Sie vorschlagen? Wie sollen wir weiter vorgehen?“

"Da die Wachen nicht lange fackeln, müssen wir vorsichtig sein. Sie haben ja offenbar schon Kontakt zu den Romulanern geknüpft und da wir auf der gleichen Schicht zu sein scheinen, können wir uns austauschen. Ich hoffe, dass die anderen Crewmitglieder, die andere Arbeiten verrichten müssen, dort vielleicht Kontakt zu den gesuchten Personen aufnehmen können. Ich halte jedenfalls die Augen auf und informiere Sie."

„Gut … es ist schön, Sie in der Nähe zu haben, Rev. Tial wurde einer Arbeitsgruppe in einem Labor oder einer Werkstatt zugeteilt. Was die da genau machen weiß ich noch nicht.“ Ein erneutes Donnern lies sie aufschauen. Die jüngere Romulanerin strich mit der flachen Hand durch die Luft. „Ich glaube, die Wächter werden misstrauisch. Wir sollten besser weiter arbeiten.“

Onkel Istvan und Bryn in „Bergmännische Informationsbeschaffung“

Die ers te Hälfte der Schicht war höllisch. Drei Stunden härteste Knochenarbeit, dann zwanzig Minuten Pause, in der jeder einen halben Liter Wasser und einen kleinen Napf Algenpaste bekam. Geliefert wurde das Essen von einer Gruppe Mithäftlinge, die in der Küche beschäftigt waren. Assjima saß mit ihren beiden neuen Freundinnen aus dem Romulanischen Imperium auf einem unbehauenen Steinvorsprung und lies sich zeigen, wie man diese Paste am besten aß ohne sich das Gesicht zu verschmieren – und ohne dabei das Gesicht zu verlieren. Bei T’Manda sah es beinahe elegant aus, wie sie zwei Finger in den Napf tauchte und mit einer leichten Drehung des Handgelenks verhinderte, dass die Paste über die Hand hinweg tropfte bevor sie in den Mund gesteckt werden konnte.

„Ihr habt in all den Jahren nichts anderes zu essen bekommen?“ fragte sie.

„Einmal in der Woche gibt es ein etwas abwechslungsreicheres Essen“ antwortete die jüngere der beiden Romulanerinen. „Da ist dann auch schon mal ein Stück Fleisch dabei.“

„Wozu haben die dann eine Küchencrew? Die Paste in Näpfe zu füllen dürfte kaum eine ganze Schicht beanspruchen.“

„Für einige Lagerinsassen wird besser gekocht. Wir reden nicht mit denen, denn sie haben sich diese Sonderbehallndlung durch Verrat erschlichen. Sie sind Augen und Ohren der Breen.“

„Gehören Rutherford und Kerdaq auch zu denen?“

„Sie reden von dieser Terranerin und ihrem klingonischen Kumpel?“ Teelis schüttelte den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht. Aber ich kenne diese Gruppe nicht sehr gut. Sie halten sich immer ein wenig abseits. Die Klingonen bekommen auch nicht nur Algenpaste. Sie dürfen in einem abgegrenzten Gebiet am Rande des Lagers nach Erdwühlern jagen. Das war wohl die einzige Möglichkeit, die Klingonen ruhig zu stellen und sie halbwegs gefügig zu machen.“

„Ich kann mir gut vorstellen, dass sie schnell einen Aufstand anzetteln würden, wenn man sie nur mit diesem Zeug füttern würde.“ Assjima steckte zwei Finger voll von dem grünen Zeug in den Mund. „Wo arbeitet Rutherford?“

T’Manda und Teelis sahen sich fragend an, dann antwortete die Ältere der beiden: „Wenn ich so darüber nachdenke … ich habe keine Ahnung! Hier in unserer Schicht in diesem Stollen habe ich sie noch nie gesehen. Den Klingonen oder einen anderen aus ihrer Gruppe auch nicht.“

„Das muss aber nichts bedeuten. Die sind in anderen Baracken untergebracht und arbeiten vielleicht in einem anderen Teil des Bergwerks - in einer anderen Schicht … es gibt hier viele, die wir so gut wie nie zu Gesicht bekommen“ ergänzte Teelis.

„Wie viele Romulaner gibt es Ihrer Ansicht nach in diesem Lager?“

„Die Zahl schwankt. In letzter Zeit sind immer wieder welche zu Sondereinsätzen abgeholt worden. Einige kommen nicht mehr zurück. Und alle paar Tage werden neue Gefangene aus anderen Lagern gebracht. Ich schätze, dass hier im Schnitt etwa 100 Romulaner sind. Ein paar mehr, ein paar weniger …“ Teelis griff blitzschnell nach dem Oberarm der anderen Romulanerin, die ganz plötzlich in sich zusammen zu sacken schien.

„Was ist mit T’Manda?“

„Sie leidet seit einigen Tagen an einem Fieber, das immer wieder in kurzen, aber starken Schüben kommt. In ein paar Minuten kann sie sich wieder aufrecht halten.“ Teelis schaute sich mit einem Anflug von Panik im Gesicht um und atmete erleichtert aus. „Wir haben Glück. Keine der Wachen hat den Zusammenbruch mitbekommen. Mit Leuten, die nicht mehr arbeiten können, wird nicht lange gefackelt.“ Sie schob den Arm nun stützend hinter T’Mandas Rücken. „Sie ist gleich wieder ansprechbar.“

Assjima unterzog T’Manda einer kurzen Untersuchung. „Lungeninsuffizienz, Zittern, erhöhte Temperatur. Das sieht mir nach der Tarkaleanischen Grippe aus … wenn wir das nicht in den Griff bekommen, wird sie in ein paar Tagen Symptome bekommen, die dem Pon Farr ähneln. Das dürfte in dieser Umgebung kein Spaß werden. Ich habe gehört, dass es hier eine Krankenstation geben soll. Könnte man sie dorthin bringen?“

Teelis schüttelte den Kopf. „Das wird nicht viel bringen. In diesem Lazarett werden nur Leute behandelt, von denen die Breen sich einen Vorteil erhoffen. Experten auf irgendeinem technischen Gebiet. Eine Botanikerin, die seit über zehn Jahren keinen hydroponischen Garten mehr gesehen hat gehört nicht in diese Kategorie.“

„Ich verstehe.“ Die Ärztin schraubte ihre Wasserflasche auf und lies T’Manda in kleinen Schlucken trinken. „Laut Hazel Rutherford sind die Breen dabei, die damals erbeuteten Schiffe zu modifizieren … sie brauchen Techniker. In welchem Fachbereich sind Sie ausgebildet worden, Teelis?“

„Sicherheit. Ich war damals gerade mal einen Monat lang auf dem Schiff. Mein erster Einsatz. T’Manda war im Labor beschäftigt. Ich habe sie eigentlich erst hier im Lager richtig kennen gelernt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ohne sie überlebt hätte. Wie können wir ihr helfen?“

„Ich habe keine Ahnung, mit welchen Geräten und Medikamenten die Breen arbeiten. Wenn ich jedoch einen Blick in dieses Lazarett werfen könnte, würde mir vielleicht etwas einfallen. Solange müssen wir dafür sorgen, dass sie viel trinkt. Und ich werde mich später mit ihr über die hiesige Botanik unterhalten. Möglicherweise finden wir gemeinsam eine mit geeigneten Wirkstoffen ausgestattete Pflanze. Kennen Sie zufällig jemanden, der im Lazarett arbeitet?“

Die junge Romulanerin schüttelte den Kopf. „Nein, nicht direkt. Aber in unserer Baracke gibt es eine Bolianerin, die in der Putzkolonne arbeitet. Sie macht gelegentlich auch im Lazarett sauber.“

„Ist sie vertrauenswürdig?“

„Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Sie ist freundlich, aber sie redet sehr viel. Ich glaube nicht, dass ich ihr ein Geheimnis anver …“

Eine Sirene unterbrach das Gespräch. Teelis stand auf und zog die ältere Freundin mit sich hoch. „Wir müssen wieder an unsere Arbeit gehen. Die Wachhunde dulden keine Trödeleien.“

Bearbeitet von Assjima
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Kentan war äußerst überrascht, aber auch froh dass man ihn der Verwaltung zugeteilt hatte. Diese befand sich in einer etwas abseits gelegenen, nicht ganz so heruntergekommen wirkenden Baracke am Rande des Lagers. Innen wurde er von einem alten Andorianer empfangen, dessen rechte Gesichtshälfte von Kentan aus gesehen eine große Narbe zierte und dessen linker Fühler eigenartig verdreht und steif zur Seite abstand.

"Ah, endlich wieder Frischfleisch!", begrüßte der Blauhäuter ihn halb lachend, "ich bin Omac Renal, der Chef unserer kleinen Verwaltung. Sind Sie Valteser junger Mann? Den Vertretern dieses Volkes sagt man nach, geborene Bürokraten zu sein."

Kentan ärgerte sich ein wenig über dieses Vorurteil sein Brudervolk betreffend und antwortete zum Teil wahrheitsgemäß: "Ich bin Kriosianer, mein Name ist Tem Valik. Aber ich kenne mich tatsächlich ein wenig mit Verwaltungskram aus... Ich war nämlich Buchhalter bevor ich den Ruf der Großen Mutter hörte."

"Welche 'Große Mutter' - ach ich verstehe, Sie gehören zu diesen Pilgern die erst vor Kurzem zu uns gestoßen sind! Nun, Sie können meinetwegen glauben an was Sie wollen, solange Sie Ihre Arbeit erledigen."

Kentan hatte gar nicht erst auf dieses Stichwort gewartet, um sich das Terminal auf dem Schreibtisch genauer anzusehen. Es war erstaunlich robust aussehende, aber auch eindeutig museumsreife Hardware, bestehend aus einem klobigen Röhrenmonitor und einem Bedienfeld mit mechanischen Tasten. Gehalten war alles in einem dunkelgrauen Metall, die Schriftzeichen auf dem Bildschirm wiesen eine gerade mal ausreichende Auflösung auf.

"Sie haben sicher Verständnis dafür dass die Breen uns nicht ihre neuesten Computer geben. Unser System hier ist für die ihm zugedachten Zwecke aber auf jeden Fall ausreichend, solange Sie nicht ausschließlich verbal betriebene Computer gewohnt sind."

"Nicht gerade die neuesten Computer ist gut. Diese Komponenten scheinen noch aus einer Prä-Warp-Zivilisation zu stammen, dagegen wäre selbst ein duotronischer Taschenrechner hochleistungsfähig!"

Omac Renal lachte schallend. "Ja, so ungefähr könnte das hinkommen, wobei ich eher darauf tippe dass die Teile erst vor relativ Kurzem repliziert wurden, zumindest habe ich bis jetzt noch keinerlei Ausfälle erlebt. Und es gibt sogar eine Übersetzungsmatrix, wenn Sie kein Breenisch lesen können. - Also, wir kümmern uns hier um die Listen der Gefangenen und weisen ihnen - den Gefangenen meine ich - ihre genaueren Tätigkeiten zu, nachdem die Breen die 'Grobeinteilung' vorgenommen haben."

"Grob ist ihre Art der Zuweisung alle Mal. Ein irdisch aussehender, verwundeter Mann wurde als 'untauglich' eingestuft und gleich darauf erschossen."

"Das kann schon mal passieren, schließlich sind wir hier nicht auf Risa Mr. Valik. Ihre erste Aufgabe wird dann auch gleich darin bestehen, besagten Unglücksvogel aus der Datenbank auszutragen. Das und einige Umstrukturierungen der detailierteren Arbeitspläne."

Kentan Delama setzte sich an den Computer und der Andorianer zeigte ihm, wie er die Lagerinsassen nach Nummern aufrief.

"Nicht alle sagen uns ihre Namen, daher wird jedem eine eindeutige Nummer zugewiesen. Dies hier zum Beispiel ist meine, das hier die Ihre. Sie sollten sie auswendig lernen, das erwartet man hier in der Verwaltung."

Der Undercover-OPS-Offizier fühlte sich wie auf einer Zeitreise, aber das veraltete System ließ sich überraschend gut bedienen, zumindest war die Menüführung gut und effizient durchstrukturiert.

Nachdem er zwei Stunden ununterbrochen vor dem Bildschirm gesessen hatte fragte Kentan: "Sagen Sie, wieso arbeiten eigentlich Sie in der Verwaltung? Wie ein Buchhalter oder genereller Schreibtisch-Hengst sehen Sie mir nicht gerade aus."

Abermals lachte Renal, aber diesmal schwang eine leichte Bitterkeit mit. "Sagen wir ich bin ein alter Hase was Gefangenenlager betrifft. Ich habe knapp über 20 Jahre als Söldner auf Rura Pente gearbeitet, zuerst als Aufseher, später in der Verwaltung. Die Klingonen sind zu stolz um es zuzugeben, aber die Temperaturen auf diesem Eisklumpen machen selbst ihnen zu schaffen. Daher sind sie froh um jeden Andorianer, der ihnen ein bisschen Unterstützung anbietet. Immerhin, gegen Rura Pente ist dieser Flecken hier schon beinahe das Paradies!"

Kentan nickte nur schweigend. Er war gerade damit bemüht, Zugriff auf Daten zu bekommen die sich für ihn und seine Kameraden als nützlich erweisen konnten, aber viel Brauchbares kam dabei nicht heraus. Selbst aus den detaillierteren Beschreibungen der einzelnen Tätigkeiten ging nicht hervor, woran genau hier gearbeitet wurde, aber Kentan wusste bereits über die umgebauten und anscheinend auf Sondereinsätze geschickten Nicht-Breen-Schiffe Bescheid.

Nach Schichtende setzte Kentan sich in der Baracke mit seinen Kameraden zusammen und berichtete ihnen flüsternd von seinem Tag.

"Ich werde sehen ob ich nicht doch noch an brauchbare Informationen kommen kann, auch wenn ich auf das Computersystem der Breen von meinem Arbeitsplatz aus keinen Zugriff habe. Einer ihrer Aufseher kam heute kurz vor Schichtende in die Verwaltung und hat die Daten des Tages auf einen tragbaren Speicher kopiert, offenbar machen sie das jeden Tag um die maximale Kontrolle zu behalten. Sehr gut möglich, dass sämtliche Aktivitäten auf den Rechnern der Verwaltung dabei ebenfalls protokolliert werden, ich muss daher sehr vorsichtig sein bei dem was ich tue."

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Gavin Charousek verstand die Welt nicht mehr. Der ungarische Ingenieur schüttelte zuerst den Kopf und bekam dann das Grausen. Eine Tricordersonde in eine richtige zu verwandeln und auch den dazugehörenden Tricorder zu modifizieren, damit diese über mehrere Millionen Kilometer Entfernung und dass noch möglicherweise durch eine Raumverzerrung Kommunizieren soll………….. In Gedanken stieß er einige Verwünschungen in seiner Muttersprache aus.

Er fragte sich, wie es sein Vorgesetzter so lange mit diesem Haufen ausgehalten hat. Doch er besann sich wieder auf die Aufgabe.

Und diese war alles andere als simpel. Er holte sich als Hilfe noch Suval an seiner Seite. Der Vulkanier würdigte als Erstes das Vorhaben mit einer nach oben gezogenen rechten Augenbraue und widmete sich nun der Aufgabe.

Gavin beneidete in solchen Momenten die Vulkanier um die Fähigkeit, ihre Emotionen unterdrücken und kontrollieren zu können, was aber nicht ausschloss dass auch Suval, das ganze für eine Schnapsidee hielt. Aber auch er hatte sich damit abgefunden, sonst würde er nicht seit einigen Jahren seinen Dienst an Bord der Community versehen.

„Die Erweiterung der Speicherkapazität ist ohne Weiteres zu bewerkstelligen“, sagte Suval und hob den Tricorder von der Tischplatte.

„Schön und gut, Theoretisch können wir auch die Sende und Empfangsleistung zum Sensor erhöhen, was aber den Effekt hat, dass der Sensor nach 7 Minuten keine Energie haben wird und der Tricorder weitere 4 Minuten danach auch keinen Piep mehr von sich gibt.“

Gavin fuhr sich mit der Hand durchs Haar.

„Wenn wir die Standardenergiezelle verwenden, trifft dies zu Lieutenant.“

„Aber wenn wir was Stärkeres nehmen wie aus einem Kompressionsgewehr, laufen wir Gefahr, dass der Sensor auf den Scannern der Breen wie eine Wunderkerze erscheinen wird. Das Gleiche gilt auch für den Datentransfer, der von deren Sensoren auch nicht unbemerkt bleiben dürfte, selbst wenn wir die Datenpakete stark komprimieren.“

Suval dachte einige Sekunden lang nach. Dies war nur daran zu erkennen, dass er den Kopf einwenig zur Seite neigte und seinen Blick auf irgendeinen nicht näher definierten Punkt im Raum richtete.

„Eine Möglichkeit wäre es, die Transmissionen in das breensche Frequenzspektrum zu verlegen, besonders in einen Bereich, der nachlässig überwacht wird. Damit könnten wir eine vorzeitige Entdeckung zwar nicht verhindern…………………..“

„………..aber Verzögern, vermutlich sogar so lange, wie es nötig ist, damit Blechbüx die Daten bergen und selbst wieder an Bord geholt werden kann“, vollendete Gavin den Satz.

„Am besten wir bauen eine Kapsel mit Säure in die Sonde ein, die dafür sorgt, dass nach erfüllter Mission niemand was vorfindet, was auf die Sternenflotte hinweisen könnte. Ebenso den Tricorder.“

„Man sollte auch in Erwähnung ziehen, dass der Tricorder nicht geborgen werden kann.“

„Daran habe ich auch schon gedacht. Sogar für Blechbüx dürfte es kein Spaziergang sein. Wir sollten es anders angehen.“

„Was schlagen Sie vor Sir?“

„Commander Sheridan hatte an einer Analyseeinheit gearbeitet, die als Erweiterung für den Kleinen gedacht ist. Damit soll gewährleistet werden, dass das Einsatzspektrum für Blechbüx erweitert werden kann. Diese ist soweit eigentlich fertig. Wenn wir noch einige Anpassungen vornehmen, könnten wir aus Blechbüx den Empfänger machen und aus dem Tricorder ein Relais, dass die Daten direkt zu ihm überträgt. Unverzüglich kann dann Blechbüx die Daten einer ersten Analyse und einer Bewertung unterziehen.“

Suval nickte zustimmend. „Dies würde uns zusätzliche Zeit verschaffen, wenn die Daten bereits aufgearbeitet wurden. Und Blechbüx kann wesentlich mehr speichern und verarbeiten, als es der Tricorder selbst mit den Erweiterungen je vermag.

Die Modifizierungen sollten in weniger als 1,3 Stunden abgeschlossen sein.“

„Na schön, dann an die Arbeit. „

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Schemenhaft zeigte sich eine graue Wand, als sich die schweren Augenlider öffneten. Dann sanken wieder die Lider für einen langen Schlaf hinab. Gefühlt hätte dieser Schlaf eine Ewigkeit sein können, dabei waren es nur wenige Minuten gewesen. Der Mann, der gegen diesen Zustand ankämpfte, hätte nicht einmal sagen können, dass sein Name Eukad Yankir war, hätte man ihn denn gefragt. Noch nicht mal, dass er ein Mann war, hätte er sagen können. Dafür fehlte ihm in diesem Zustand jeglicher Begriff. Aber dieser Mann, der nach Tagen aus einem komatösen Zustand erwachte, wurde nicht mit solchen Fragen konfrontiert.

Sicherlich gab es andere, die ihm hätten diese Fragen stellen können. Immer wieder erkannte er schemenhafte Umrisse. Hektische Stimmen waren um ihn herum, die er nicht deuten konnte. Für ihn fühlte es sich an, als sei er im Gre'thor. Dieser Umstand beinhaltete -- trotz aller Tragik -- eine gewisse Komik. Der zaldanische Xeno-Ethnologe Eukad Yankir kannte die klingonische Höllenvorstellung en detail. Aber er glaubte weder an tradierte Mythen noch stand er jemals der klingonischen Kultur sonderlich nahe.

In den Tagen des Dominion-Krieges hatte ihn die zaldanische Regierung zu einem Counsellor mit Kriegspatent umgeschult. Obwohl er damit auf allen Schiffen der Förderation Dienst tun konnte, empfand er die ungewollte Umschulung und dieses neue Standbein immer als status minor -- ja er sah sich als Schmalspur-Counsellor. Hätte er jemanden beraten, der von andersartigen Höllenvorstellungen im komatösen Zustand berichtet hätte, dann hätte er wahrscheinlich eine Antwort gegeben, die er selbst im

Nachhinein als Küchenpsychologie empfunden hätte.

"Wahrscheinlich", hätte Eukad Yankir wohl gesagt, "sind Sie auf der Grund der Verbrennungen, als sie der Breen nach der Prügelei in ein offenes Feuer stieß, der Gre'thor Vorstellung erlegen." Die klingonische Hölle war eine Insel in einem Lava-Meer, in welchem selbst die härtesten Krieger schwerste Verbrennungen erlitten.Wahrscheinlich würde Yankir sich aber nach dem Aufwachen noch nicht mal mehr daran erinnern, was er in diesem Zustand empfunden und gesehen hatte. Vielleicht würde er sich noch nicht einmal an die Auseinandersetzung mit dem Breen-Soldaten erinnern. Dabei war dieser Verlauf eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen. Yankir hatte schlichtweg Pech gehabt, beim Ort seiner Internierung. Ein kleines Lager, etwas außerhalb. Junge Breen-Wachen, die von einem alten und autoritären Breen-Oberen befehligt wurden. Es war einer der Orte, die entsprechenden Naturen überhaupt erst eine Sicherheit für ihre Kriegsverbrechen suggerierten.

Eukad Yankir war der älteste der Sternenflottenangehörigen in diesem Lager. Dies hatte ihm eine ungewollte Stellung gegeben. Für viele der jüngeren Offiziere war er zu einer Art Vaterfigur geworden. Eukad Yankir, der mehr schwieg als redete und daher besonders überlegt wirkte, war mit dieser Rolle gar nicht einverstanden. Ebenso wenig die Breen.Deshalb hatten sich ein paar der jüngeren Wächter vor einigen Jahren einen neuen sadistischen Streich überlegt und hatten Eukad Yankirs Universalübersetzer entfernt.

Als einziger Zaldaner und als Kind des 24. Jahrhunderts sprach er keine der Sprachen der anderen Spezies. Mühevoll eignete er sich Englisch an, eine Sprache, welche die meisten der Menschen verstanden; ebenfalls ein paar Brocken anderer Sprachen und schließlich auch rudimentäre Kenntnisse in der Breen-Standardsprache. Seine Rolle als Mittler zwischen den Gefangenen und den Wachen hatte er auf Grund seiner Stellung nicht verloren.

Einer der jüngeren Wächter, ein leicht reizbarer Soldat, der erst kurz vor Kriegsende auf ein Schiff geschickt wurde und es bedauerte, dass er nicht die Möglichkeit hatte, einen seiner Gegner zu töten, wurde zur größten Qual für Eukad Yankir. Dieser Breen-Wächter war es, der Yankir immer wieder mit Schlägen peinigte, wenn dieser die komplizierte Breen-Grammatik falsch anwendete. Also praktisch bei jeder Unterredung, welche nie vermeidbar war, wenn der junge Breen-Mann Dienst hatte. Das sich

die anderen Sternenflottengefangenen einmischten, daran war nicht zu denken. Sie hatten es durchaus versucht, am Anfang. Was zu einer Bestrafung des gesamten Lagers führte.

Mithin ertrug Yankir die Schläge.

Zu einer ähnlichen Situation war es auch gekommen, bevor Yankir ins Koma geprügelt worden war. Die Breen im Lager waren schon seit einigen Wochen unruhig gewesen. Als ob sie eine Vorahnung hatten, dass die Jahre im Lager bald beendet sein würden. Jahre, die sich die Sadisten unter ihnen gut eingerichtet hatten. Auch jene waren es, welche in eine aktionistische Unruhe verfielen, nachdem vor zwei Wochen der alte Kommandant ihnen etwas mitgeteilt hatte. Keiner der Gefangenen wusste etwas, aber es gab Gerüchte, dass eine Streitmacht der Sternenflotte in den Breenraum vorgestoßen war.

Aber Eukad Yankir gab nichts auf Gerüchte. Vor ein paar Jahren gab es auch das Gerücht, dass die Föderation vor den Dominion und den Breen kapituliert hätte.

An einem Abend vor über einer Woche kam Yankir nach einem Tag in den Minen in einer Unterkunft an. Eine Nachricht lag auf seinem Bett, eingeritzt in ein Stück Holz: "u.A.w.g. H.R."

Dass die Nachricht von seiner alten Bekannten Captain Rutherford stammte und über welche Wege sie ihn erreicht hatte, hätte er sich nicht denken können. Schließlich wusste er mit den Buchstaben nicht anzufangen. Ohne Universalübersetzer waren es für ihn Hieroglyphen.

Für den jungen Breen-Wächter war es aber eine Gefahr. Schnell hatte auch er in dem kleinen Lager von dieser Nachricht erfahren und sah als Lösung engagierte Schläge in die Magengrube von Eukad Yankir. Eine Maßnahme, die weitaus heftiger war, als alle vorherigen Übergriffe. Yankir bekam keine Luft mehr, die Arbeit in den Minen hatte seine Lunge schwer belastet. Als der Breen merkte, dass Yankir sich nicht mehr regte, stieß er ihn in die offene Feuerstelle.

Dies waren die letzten Bilder, die Eukad Yankir noch vor Augen hatte, bevor er die graue Wand sah und dachte, er sei in der klingonischen Hölle. Die Zeit des Komas sollte sich bald dem Ende neigen. Aber noch nicht. Yankir spürte eine Regung in seinem Körper. Das erste Mal, dass er wieder seinen Körper spürte. Etwas stieg in ihm nach oben. Dann erbrach er Blut und seine Augen schlossen sich wieder.

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