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...die gefälligste Komparation von narzisstisch!

USS Community - Die Pause Teil VI


Hoshi_Sato

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Kaum war der Falke aus dem Hangar ausgeflogen, schlossen sich auch gleich wieder die massiven Schotten, die mit einem dumpfen Poltern verriegelten. Danach ging das Kraftfeld kreischend aus.

Marlesia und einige Offiziere, die als Abschiedskommando dabei waren, verließen den Hangar.

„Marlesia an Brücke, ich werde noch kurz zur Community rüberbeamen. Es wird nicht lange dauern. Bereiten sie inzwischen alles für den Rückflug in den Sektor 001 vor.“

„Aye, Captain“, bestätigte der Erste Offizier der America erleichtert.

„Commander?“

„Was gibt es Fähnrich?“

„Sir der Falke, er geht in den Sturzflug über.“

Commander Nollesch stand auf. „Auf den Schirm.“

Dort konnte er sehen, wie der Falke sich wie sein irdischer Namensvetter auf einen bestimmten Punkt der Oberfläche von Halii stürzte.

„Dieser irre Pilot. Man könnte meinen der ist erst 18“, die restliche Brückenbesatzung kicherte leise. Doch Nollesch konnte diese Belustigung nicht wirklich nachvollziehen. Wenige Augenblicke später meldeten die Sensoren, das der Falke wieder in den Weltraum zurückkehrte.

George war mit seiner Familie keine Stunde zurück, schon ertönte der Türmelder.

„Herein!“

Die Schotten teilten sich und ließen eine mittelgroße ältere Deltanerin eintreten.

„Hallo mein Junge!“, begrüßte Marlesia ihren Enkelsohn, der sich bereits für den Abend auf Halii umziehen wollte. Dabei zog er wieder den Ledersmoking an, wovon er bereits die Hose schon trug und dazu nur ein T-Shirt als Unterhemd anhatte.

Großmutter und Enkel Umarmten sich lange.“Schön dich und deine Familie wieder zu sehen George. Die Bilder von den Zwillingen sind wirklich bezaubernd.“

„Danke komm mit, die anderen sind im Wohnzimmer.“

Im Wohnzimmer des Quartiers standen noch wenige Taschen, die gerade von Michael und Amanda weggeräumt wurden. Jenax saß auf der Couch und kümmerte sich um Andrew, dem sie einen neuen Strampelanzug anzog. In dem Kindersitz saß Aiden, der noch immer das Ganze geschehen bedächtig beobachtete.

„Sie müssen Jenax sein. Ich bin Marlesia“, stelle sich die alte Dame vor.

„Freut mich sie persönlich Kennen zu lernen Ma ´m.“

„Bitte wir können das Förmliche Sie weglassen. Schließlich gehörst du zur Familie mein Kind.“

„Danke“, Jenax wirkte noch etwas leicht verunsichert. Andrew hatte bereits die neue Person im Raum bemerkt, ebenso wie sein Bruder. Ein leichtes erstauntes Glucksen war die Reaktion auf das dunkle und faltige Gesicht der Deltanerin.

„Sie sind bezaubernd“, sagte Marlesia und war wie gebannt.“ Darf ich?“, fragte die Kommandantin. „Bitte“, Jenax übergab vorsichtig ihren älteren Sohn der Deltanerin, die sanft den Kleinen in den Händen hielt. Nach wenigen Minuten übergab Marlesia den Kleinen wieder seiner Mutter und legte ihre Hände in den Schoß.

„Seit wann bist du wieder in der Sternenflotte Großmutter?“, fragte George, nachdem er sich neben Jenax gesetzt hatte.

„Seit gut einem Jahr. Es ist nur vorübergehend“, Marlesia sah zwischen George und Jenax hin und her.

„Es freut mich für dich, das du jemanden wieder gefunden hast.“

„Danke“, antwortete George leicht verlegen. „In einigen Wochen werden wir beide Heiraten.“

„Ich weis, dein Großvater hat mit Stolz davon erzählt. Und ihr beiden seid ein hübsches Paar.“

„Wie lange kannst du hier bleiben?“

„Leider nur noch 20 Minuten George. Dann werde ich mit meinem Schiff zur Erde zurückkehren. Ich bin nur hier, weil ich euren Schiffsarzt und deren Neffen, ihren Verlobten und eine Andorianerin namens Talana Raan hier abgeliefert habe.“

„Wir haben von dieser Gerichtsverhandlung gehört und wir haben auch diesen seltsamen Artikel gelesen. Was ist da wirklich passiert?“

„Das ist eine lange Geschichte George. Aber ich werde euch die Kurzfassung erzählen.“

Marlesia begann damit in Kurzfassung von der Verhandlung zu berichten und wie es dazu kam, dass auch sie vor Gericht erschien, sowie von den Ereignissen die nach der Verhandlung unmittelbar passiert sind.

Kaum hatte sie geendet, sah sie kummervoll auf den Chronometer.

„Es tut mir leid. Ich muss auf mein Schiff zurückkehren. Aber ich verspreche spätestens zu eurer Hochzeit werde ich da sein und vor allem auch wesentlich mehr Zeit mitbringen.“

Marlesia verabschiedete sich von jedem mit einer Umarmung. Dann ließ sie sich direkt aus dem Quartier ihres Enkels wieder auf ihr Schiff zurückbeamen.

Zurück auf der Brücke, sah Marlesia schweigend auf die Darstellung der Community, die auf dem Hauptschirm des betagten schweren Kreuzers zu sehen war.

„Kurs und Geschwindigkeit sind programmiert Captain“, teilte der erste Offizier mit.

Marlesia straffte die Schultern.

„Energie!“

Die America schoss mit vollen Impuls aus dem Orbit, vorbei an der kleinen klingonischen Flotille und ging in einem Blitz auf Warp 8.

Bearbeitet von George Sheridan
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Der Flug nach Halil war Selina wie eine Ewigkeit vorgekommen aber letztendlich war sie doch angekommen. Nachdem der Transporter an die Community angedockt hatte, begab sich die erste Offizierin sofort in ihr Quartier. Das nicht wenige Gepäck war direkt ins Quartier gebeamt worden und sofort sah Selina nach, ob auch alles dabei war. Sie überprüfte die Tasche in der die Geschenke für das Brautpaar waren und packte danach sofort das Kleid aus, welches sie extra für die Hochzeit gekauft hatte. Zwar wusste sie nicht genau, ob sie es überhaupt bei den Feierlichkeiten anziehen könnte aber dieses Kleid war so schön, dass es eine Schande gewesen wäre, es nicht zu kaufen.

Yasmin packte ihre Sachen ebenfalls aus. Ganz besonders hatte sie es auf ihre Hello Kitty!-Kollektion abgesehen. Sie hatte so lange gequengelt, bis ihre Mutter das ganze Sortiment gekauft hatte. Die Kollektion beinhaltete T-Shirts, Pullover, eine Latzhose, Jeanshosen, Unterwäsche, Pijamas, Bettwäsche, Handtücher, Cappys und ein paar Kleider. Natürlich wusste die Kleine nicht, dass Selina die Rechnung dafür an ihren Vater weitergeleitet hatte. Schließlich musste sich der Halbbetazoide auch ein wenig an den Kosten beteiligen, wenn er es schon nicht für nötig hielt sich hin und wieder zu melden.

„Na? Was möchtest du für die Feierlichkeiten anziehen?“

„Alles!“

Selina musste grinsen. „Also gut, dann packen wir die ganze Kollektion mit ein. Aber sei nicht traurig, wenn du etwas Traditionelles tragen musst.“

Yasmin verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich trage Hello Kitty! und nichts anderes!“ Schmollend schnappte sie sich die Sachen und verschwand in ihrem Zimmer. Selina musste abermals grinsen. Yasmin war so süß wenn sie schmollte. Hoffentlich würde sie sich mit den anderen Kindern bei der Hochzeit gut verstehen.

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Beinahe sechs Stunden später …

Fast zeitgleich materialisierten sich H’Qars Familie und die eingeladenen Gäste von der Community vor dem Hause Jasnys auf Halii. Captain Tanrim sah sich kurz um und überprüfte heimlich, ob auch jeder seiner Leute vollständig angekommen war, als er H’Qar entdeckte. Erfreut den klingonischen Sonderbotschafter zu sehen, ging er ihm entgegen, um ihn zu begrüßen.

„la’. Ich freue mich sie wieder zu sehen“, sagte Tanrim mit einem freundlichen Lächeln. „Doch bedauere ich, dass ich nicht an der klingonischen Zeremonie teilnehmen konnte. Ich hoffe, Sie sehen mir das nach.“

H´Qar nickte und streckte dem Zakdorn seine Hand entgegen.

"Da gibt es nichts nachzusehen Captain. Sie haben Ihre Pflichten erfüllt."

„Zu freundlich, la’“, meinte Tanrim und schüttelte die Hand des Klingonen. „Zumindest habe ich hier auf die Halii die Gelegenheit Ihrer Vermählung beizuwohnen. Obwohl ich zugeben muss, dass ich nicht so recht weiß, was uns hier eigentlich erwartet.“

"Lassen Sie sich überraschen und vor allem bestellen Sie sich eine Uniform, die etwa zwei Nummern größer ist, als die jetzige. Man wird von Ihnen erwarten, dass Sie sich amüsieren und vor allem viel essen und trinken. Meine Aufgaben werden allerdings wohl nicht ganz so, sagen wir, angenehm sein."

„Ich verstehe nich..“

„Es ist Zeit“, unterbrach Likra das Gespräch der beiden Männer. „Wir sollten jetzt hineingehen.“

Angeführt von der klingonischen Frau betrat die Gesellschaft das Haus. Ihr folgten - drei Schritte hinter ihr - ihr Mann Kar’mek, dann H’Qar und der Rest der Familie, Captain Tanrim an der Seite von Selina und Jaton Beins, anschließend Vinara und Kalis, Assjima und Samylax, Lucas mit Nanni, George Sheridan mit Jenax, Niels mit Patricia, John, schließlich Solak mit Sta’el sowie Claudette und Rupert. Die Kinder würden nach der Begrüßungszeremonie herunter gebeamt, ebenso das Gepäck ..

Die Empfangshalle war traditionell mit verschieden blauen Fahnen und Stoffen dekoriert worden, die alle samt die drei übereinander liegenden Wellen zierten. Am Ende des Raumes waren hufeisenförmig Stühle aufgestellt, auf denen die Frauen der Familien saßen. Einzig Lakov, als Mann der Familienältesten, saß neben seiner Frau Jasny ebenfalls. Die anderen Männer standen hinter den Stühlen ihrer Frauen. Als dritte saß an der Stirnseite Nahima Nerves, die erst Minuten vor der restlichen Gesellschaft überhaupt auf Halii angekommen war und nun ihren Platz stellvertretend für Milseyas Mutter Mhena einnahm. Sie alleine trug als Mitglied des Stammes der Wüste ein langes rotes Kleid, während alle anderen Kleidung in sämtlichen Blau-Schattierungen trug. Commodore Nerves stand hinter hier und nickte Captain Tanrim kurz zu, als er in der Gruppe erkannte.

„ev nyvam ma’icat Thycham. o’ih dam eri’a’e’i tiklat. o’ih tiklat dam gemeni gowre’e’i. eri’am Likra ma’icat gemeni Kar’mek (Sei gegrüßt, Erste der Thycham. Mögen die Wasser euer sein. Mögen die Wasser dein Haus segnen. Ich bin Likra, Erste des Hauses Kar’mek).“

Likra trug einen weiten ledernen Umhang, der in Rottönen gehalten war. Lange hatte sie für diese Worte geübt. Die haliianische Sprache war so unmelodiös - auf jeden Fall für einen Klingonen. Sie verbeugte sich vor Jasny und überreichte als Gastgeschenk eine kleine Flasche Meerwasser aus dem Ozean, der unweit des Anwesens lag.

Jasny hatte sich respektvoll erhoben, als Likra den Saal betreten hatte, ebenso wie sämtliche Frauen der Familien Thycham und nahm die Flasche mit einem dankbaren Lächeln an. „wodje di’am gowre. ev nyvam Likra ma’icat Kar’mek. lokim e’i’am eri’a’e’i. pa wasqu’i’ e’i (Habt Dank für euren Segen. Seid gegrüßt Likra, Erste des Hauses Kar’mek. Ich fühle mich geehrt durch eure Anwesenheit. Was wünscht ihr)?“, entgegnete sie den Gruß auf die traditionelle Begrüßung.

„H’Qar, advor tam gemeni wasqu’i’e midje ( H’Qar, Sohn meines Hauses, wünscht eine Bitte vorzutragen).“ Likra sah Jasny in die Augen, als sie diese Worte sprach und wies H´Qar mit einer Handbewegung an, an ihre Seite zu treten. Mit leicht gesenktem Blick trat der große Klingone neben seine Schwägerin.

„o’ih irta’e (Er möge sprechen)“, forderte Jasny den Klingonen auf, den sie erst jetzt überhaupt eines Blickes gewürdigt hatte, und setzte sich wieder.

„eri’am H’Qar, advor gemeni Kar’mek. h’io fi’atem. balem. o’ih ipum e’am. o’ih figo ipu’e tam (Ich bin H’Qar, Sohn des Hauses Kar’mek. Ich sah sie. Ich liebe sie. Ich will ihr gehören. So wie sie mir gehören soll).“

„so irtad (Wen meinst du)?“, wollte Jasny verwundert wissen.

„Milseya, tanlya dam gemeni. (Milseya, Tochter deiner Familie).“

Jasny runzelte die Stirn, bevor sie sich zur Seite drehte und sagte zu Katori, die links hinter ihr stand: „irta’e’i Milseya (Ruft Milseya).“

Es vergingen eine Minute, dann zwei .. schließlich erschien die kleine, in einem schwarzen mit silbrigen Fäden durchzogenen Sari bekleideten Bajohaliianerin pünktlich nach viereinhalb Minuten mit einem entnervten Gesichtsausdruck. Sie sah sich in der Runde um, wobei sie H’Qar keines Blickes würdigte, verneigte leicht den Kopf vor Jasny und sah diese fragend an.

„H’Qar. wasqu’i dam (H’Qar. Er will dein sein)“, erklärte Jasny und deutete mit einem Kopfnicken in die Richtung des Klingonen

Milseya verzog empört die Mundwinkel und verschränkte widerspenstig die Arme vor der Brust. „ro’im (Nein)!!“ Dann drehte sie sich mit einer beleidigten Miene zur Seite und machte Anstalten den Raum wieder zu verlassen.

„o’ih ipum dam. tam qu’ar fi’ate’e dam. tam nou’me manouvra’e tez dam. Dam kevem tam bloma’e . tam tiklat cardom dam. wasqu’im dam tanvor givet, tez, kele. eri’a’e’i tam. (Ich will nur dir gehören. Meine Stirn sieht nur dich. Mein Herz schlägt nur wegen dir. Dir will ich mein Leben verpfänden, meine Wasser geben für dich. Ich will deine Kinder erziehen, behüten und beschützen. Sei mein).“

Als dies brachte H`Qar in einem flehenden Tonfall hervor. Und es kostete ihn einiges an Überwindung einen winselnden und bettelenden Hund zu spielen. Er verbarg es allerdings so gut er konnte (und das konnte er recht gut!!!) Man konnte den Klingonen aufgrund ihrer blutigen Tradition ruhig nachsagen, dass sie eine zurückgebliebene und primitive Spezies waren - was natürlich nicht stimmte - aber was die Beziehungen zwischen Mann und Frau anging, waren sie Lichtjahre den haliianischen Sitten voraus.

Sie seufzte immer noch entnervt und musterte den Klingonen abschätzig von oben bis unten. Innerlich jedoch wusste sie haargenau, wie viel Überwindung dieses Bitten und Flehen H’Qar kostete. Bescheuerte Traditionen! Dennoch hatte sie eine Rolle zu spielen und Jasny beobachtete mit Argusaugen ihre Enkelin. Milseya zuckte sie mit rollenden Augen mit den Schultern. „tse tse (Meinetwegen). O’ih menece (Er soll es versuchen)“, sagte sie kühl.

Jasny erhob sich wieder von ihrem Stuhl und nickte dem Klingonen zu. „Seid willkommen in meinem Haus, H’Qar, Sohn des Hauses Kar’mek. Ihr dürft euch den Prüfungen stellen. Sie werden morgen bei Tagesanbruch beginnen. Geht euch vorbereiten.“ Sie nickte den Männern ihrer Familie zu, die hinter ihren Frauen hervortraten und H’Qar nach draußen geleiteten.

Er würde etwas schlagen müssen, irgendetwas. Die Männer des Hauses begleiteten den Klingonen nach draußen. Viele schlugen ihm auf die Schulter. Draußen ließ H´Qar seine Nackenwirbel knacken. Milis Großvater schob sich an H´Qars Seite.

"Du hast dich gut geschlagen, ich habe großes Vertrauen in dich, H´Qar."

Ein abschätzender Blick war die einzige Antwort, die H´Qar geben konnte.

„Ich weiß, wie schwer es dir gefallen ist. Doch glaub mir, du musst nur ein einziges Mal um eine haliianische Frau betteln…. Du kannst dich abreagieren, wenn du dein Zelt aufbaust“, lachte Lakov. „Und danach wirst du feststellen, dass auch auf Halii der Blutwein in Strömen fließt.“ Er nickte H’Qar zu und kehrte in die Halle zurück.

[shane und fee in "Es muß kein Vergnügen bereiten, die Sitten einzuhalten.]

Nachdem H’Qar gemeinsam mit den Männern der Familie die Halle verlassen hatte und Lakov zurückgekehrt war, sah Jasny sich in dem Raum um. „Sie alle sind in meinem Haus willkommen. Ich biete Ihnen alle die Gastfreundschaft und den Schutz meines Hauses und meines Stammes an.“

Die Haliianerin trat einen Schritt näher an Kommandanten der Community heran. „Und es ist mir besonders eine Ehre, Sie, Captain Tanrim, als Ehrengast begrüßen zu dürfen.“

Dann wandte sie sich wieder an die Gesellschaft. „Nennen Sie uns Ihre Wünsche und wir werden alles tun, um sie zu erfüllen. Scheuen Sie sich nicht, uns auf unsere Unaufmerksamkeit hinzuweisen. Lassen Sie uns wissen, wenn wir Ihren Sitten und Traditionen nicht gerecht werden.“

Dann wandte sie sich zu ihrer Enkelin um. „Du hast dem Wunsch H’Qars zugestimmt. Du wirst die Augen und Ohren benennen, die mir von H’Qars Prüfungen berichten werden. Wer soll ihn beim Wasser der Weisheit begleiten?“

„Solak“, erwiderte Milseya ohne groß darüber nachzudenken. „Er ermisst den Wert des Wassers.“

Jasny nickte. „Wer berichtet mir von der Pflanze der Erkenntnis?“

„Nanni Stevenson. Sie kennt die Macht der Pflanzen.“

„Die Perle der Schönheit?“

„Assjima. Sie weiß um die Schönheit in den Dingen.“

„Die Schärfe des Lebens?“

„Vinara Shral. Sie sieht des Lebens Klinge.“

„Und die Prüfung der Frauen?“

„Für mein Haus Selina Kyle und Niels van Richthoven. Für das Haus Kar’mek George Sheridan und Jolani Bishop.“

„Ist deine Wahl weise?“

„War es denn die Wahl von H’Qar?“

Jasny runzelte traditionsgemäß die Stirn. „Geh.“

Milseya sah sich noch einmal in der Runde um und nickte den Anwesenden kurz freundlich zu, bevor sie wieder verschwand.

„Solak, Nanni Stevenson, Assjima und Vinara Shral. Sie sind meine Augen und Ohren. Sie werden den Bewerber begleiten. Sie werden mir berichten, was er getan, gesehen und gesprochen hat. Nur das ist Ihre Aufgabe. Wenn Sie der Wahl meiner Tochter zustimmen, dann verpflichten Sie sich zur Wahrheit. Und es liegt einzig Ihnen, ob Sie den Bewerber unterstützen und ihm helfen. Es ist Ihnen gestattet, dies zu tun, wenn Sie glauben, dass das Herz des Bewerbers voller Liebe ist. Doch wenn nicht, so dürfen sie ihn nicht daran hindern, seine Aufgabe zu erfüllen.

Selina Kyle und Niels van Richthoven: Bei der Prüfung der Frauen sollen Sie für mein Haus und gegen den Bewerber sprechen. Es ist Ihre Aufgabe, meine Tochter davon zu überzeugen, von sich aus, den Bewerber abzulehnen und diese Zeremonie zu beenden - wozu sie jederzeit das Recht hat. George Sheridan und Jolani Bishop: Sie sprechen für das Haus Kar’mek und gegen mein Haus. Sie müssen Milseya davon überzeugen, dass der Bewerber tatsächlich der Richtige für sie ist. Sie vier werden am Abend des fünften Tages in dem Haus meiner Tochter sein und ich werde mich davon überzeugen, dass Sie Ihren Aufgaben, so wie es die Tradition verlangt, nachkommen.“

Sie kehrte wieder an ihren Platz zurück und setzte sich. „Seien Sie in den nächsten Tagen unsere Gäste. Essen Sie. Trinken Sie. Tanzen Sie. Feiern Sie mit uns. So ist es unser Brauch, den wir mit offener Stirn und offenem Herzen mit Ihnen teilen möchten - so wie wir das Wasser mit ihnen teilen werden.“

Die anderen Frauen des Hauses Thychams erhoben sich und gingen zu den Gästen.

„Meine Töchter werden sie zu ihren Zelten geleiten“, erklärte Jasny freundlich lächelnd. „Noch einmal willkommen.“

Einer nach dem anderen verließ den Saal, begleitet von den Tanten und älteren Cousinen Milseyas, die mit den Gästen bereits munter plauderten. Jasny beugte sich zu ihrem Mann hinüber: „Denkst du, H’Qar weiß was auf ihn zukommt?“, fragte sie ihn.

„Wusste ich das etwa?“, lachte Milseyas Großvater leise. „Hätte ich auch nur geahnt, was ihr Frauen verlangt, ich wäre schreiend zu den Natim geflohen!“

Nahima Nerves lachte schallend auf. „Und hättest ein Leben ewig währender Glückseligkeit aufgegeben!“

„Das hängt vom Standpunkt ab“, erwiderte Lakov spitzfindig.

Alle drei lachten.

„Sta’el!“ Milseya trat aus einer dunkeln Ecke und winkte dem vulkanischen Arzt. „Bitte nur einen Moment!“

Solak sah seinen Mann verwundert an, doch der bat ihn mental lediglich darum, ihn alleine mit Mili zu lassen. Der Councelor gehorchte (nicht ohne seine Augenbraue zu heben) und der Arzt trat zur Braut. "Sie sehen sehr attraktiv heute aus."

„Oi! Vielen Dank!“, lächelte Milseya verwundert. Dann sah sie zu Solak, der sich entfernte. „Sta’el ich möchte mich nochmals entschuldigen, dass ich meinen Termin nicht einhalten konnte. Ich hoffe, Sie haben meine Nachricht noch erhalten.“

Der Vulkanier nickte. Er begann langsam zu laufen, so dass es aussah als ginge die Gastgeberin mit einem Gast ein wenig spazieren. "Ja. Machen Sie sich deswegen keine Gedanken. Ich meine, nicht wegen des Termins. Wie aber sieht es mit dem Grund für den Termin aus?"

„Daran hat sich nichts geändert - nun ja, außer der Tatsache, dass ich nun das habe, was Sie benötigen. Und sogar noch ein wenig mehr. Sta’el, ich weiß, dass ich viel von Ihnen verlange, aber wie lange dauert es, bis Sie erste Ergebnisse haben – vorausgesetzt, Sie haben ein Laboratorium und sämtliche genetische Proben?“

Nun zuckte die zweite Augenbraue. "Das kommt zum einen auf das Labor an. Zum anderen darauf, wie kompliziert die 'Lage' ist. Ich denke, nach 27 Stunden und 39 Minuten kann ich Ihnen zumindest eine gute Einschätzung geben. Bei der entsprechenden Ausrüstung."

„27 Stunden!!“, Entsetzt sah sie den Vulkanier an. „Ich kann auf gar keinen Fall verlangen, dass Sie 27 Stunden von dem Fest fernbleiben! Meine Großmutter bringt mich um! Solak bringt mich um!“

"Milseya, die Computer können auch ohne Aufsicht arbeiten. Ich müsste alles vorbereiten, dann warten und schließlich die ersten Schlussfolgerungen ziehen. Das dürfte einmal 2 Stunden und 12 Minuten, und dann später 5 Stunden, 4 Minuten benötigen. Als grobe Schätzung. Die Werte ändern sich natürlich je nach Ausgangssituation."

Nachdenklich starrte sie vor sich hin. „Ich habe für Sie ein Laboratorium in der Hauptstadt gemietet. Soweit man mir sagte, ist es auf dem neuesten Stand der Technik und wurde speziell für genetische Analysen jeder Art ausgerüstet. Ich habe kurz nach meiner Ankunft hier die gewünschten Proben dort hin bringen lassen. Morgen ist Solak als Zeuge vorgesehen. Wenn es Sie nicht allzu sehr stören würde und ich Sie überhaupt darum bitten darf, dann wird Sie jemand morgen dort hinbringen und Sie auch jederzeit wieder hinfahren und abholen.“

Er überlegte kurz. "Kann sich jemand um Niklan kümmern?"

Sie musste wider Willen lachen. „Sta’el! Sie sind hier auf Halii! Niklan wird nicht mal merken, dass Sie weg sind. Darum kümmern sich meine Cousinen und Cousins. Und glauben Sie nicht, dass diese nicht beaufsichtigt werden - auch wenn die kleinen Rabauken es nicht merken.“

"Stellen Sie sich das nur nicht zu einfach vor. Doch nachdem das geklärt ist: Wann soll ich mich bereit machen?"

„Wann würde es ihnen passen?“

Sta'el sah die kleine Frau beinahe amüsiert an. "Ich bin Vulkanier. Wenn Sie es wünschen kann ich sofort beginnen."

Sie nahm Sta’els Hand und drückte sie kurz sanft und dankbar. „Zu allererst sind Sie jetzt Gast meiner Familie. Das bedeutet, dass Sie zunächst in den Genuss unserer Gastfreundschaft kommen. Morgen früh, kurz nachdem Solak abgeholt wurde, wird jemand aus meiner Familie Sie abholen.“

Sie ließ die Hand wieder los. „Danke Sta’el. Ich hoffe, Sie werden trotz der Arbeit Zeit haben, alle Annehmlichkeiten dieser Feier zu genießen.“

"Dessen bin ich mir sicher." Sein Blick blieb an einem der Kellner hängen, die gerade Essensreste aus dem Zelt schafften.

"Gute Nacht", verabschiedete sie sich. "Und das mit den Filmen war nicht meine Idee", schmunzelte sie, bevor sie ging.

Sta'el stutzte. "Filme?!" Doch da war sie schon weg.

[idic und fee setzen nun den Plan in die Realität um.]

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George und Jenax verfolgten mit äußerster Aufmerksamkeit die Begrüßungszeremonie. Irgendwie kam George zu dem Schluss das menschliche Hochzeiten nahezu schrecklich einfach und geradezu langweilig dagegen erschienen. Die Haliianischen Rituale standen auch in Sachen Komplexität den Klingonischen Bräuchen in nichts nach.

Die Aufgabe die Jasny ihm zugeteilt hat war nicht ohne. Er musste für das Haus Kar´mek sprechen und quasi gegen Mili Arbeiten, an seiner Seite würde Jolani Bishop sein, der ebenfalls diese Aufgabe zuteil wurde.

George vereinbarte mit Jolani, dass man sich später nochmals treffen würde, um das weitere gemeinsame Vorgehen zu besprechen. Dann hakte er sich bei Jenax ein und beide suchten in Begleitung einer von den vielen Cousinen von Mili ihr Zelt auf.

Mitten im bereitgestellten Zelt, Materialisierten Michael, Amanda und die Zwillinge, sowie Jerry Lee zusammen mit dem Gepäck für die nächsten Tage. Der Drahtige Junge blickte sich um.

Hallo Dad. Das Gepäck ist soweit….Vollständig. Bei all dem herumreisen, ist es ein Wunder, das bis jetzt nichts verloren gegangen ist.“

George wölbte eine Braue.“ Es sind nur noch 5 Tage. Dann haben wir für eine Weile Ruhe Michael.“

„Hoffentlich. Die Cousinen von Tante Mili sind wie Kletten.“

„Jetzt aber Michael. Das sind nette Mädchen.“

„Dad, wenn es nach denen ging, wäre ich schon längst verheiratet. Sogar du hast Verehrerrinnen!“

Die zwote Braue schnellte nach oben.

„Interessant!“, die meisten Cousinen waren in einem Alter, wo sie ohne Probleme die Töchter von George sein konnten. Ein Schmunzeln breitete sich in Georges Gesicht aus.

„Nur keine Bange. So sind die Haliianerinnen nun mal.“

„Dann warte es ab. Oorli hat ein Auge auf dich geworfen. Zumindest hat es mir Qek mir so erzählt.“

„Das kann ja heiter werden“, George kratzte sich am Hinterkopf. Ob er und Michael die kommenden Tage auf dem Planeten überstehen würden, ohne dabei einen interstellaren Zwischenfall zu fabrizieren?

Bearbeitet von George Sheridan
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Es war nicht leicht, ja fast schon unmöglich hier seine Ruhe zu finden; wenn nicht gerade irgendwelche kleinen Kinder und auch erwachsene Haliianer lautstark herummschwirrten wollte Kalis unbedingt Sex mit Vinara und das laut eigenen Angaben jeden Tag den sie zusammen waren (immerhin wussten sie beide nicht wann sie sich nach diesem Ereignis wieder treffen würden).

Trotzdem schaffte die Andorianerin es kurz nach ihrer Ankunft eine Ecke des Zeltes für sich alleine zu haben, wenn auch nur für eine Stunde. Sie wollte sich wieder ihrer Dissertation widmen welche schon bis auf ein paar, wenn auch wichtige Kleinigkeiten fertig war.

Doch dann nahm sie stattdessen ein großes PADD mit den Abbildungen eines Prometheus-Schiffes zur Hand. Sie überlegte welche Bereiche alle überarbeitet werden konnten und sollten um diesen Schiffstyp "ziviler" zu gestalten. Schnell wurde ihr dabei klar dass es für die winzigen Warpgondeln der Primär-Sektion keinen Ersatz geben konnte, weder was die Größe noch was die Position anbelangte - eine seitliche Anordnung war bei dieser strengen Pfeilform ausgeschlossen. Der Neugier halber ersetzte Vinara die besagte Pfeilsektion durch den langgestreckten Diskus der Luna-Klasse; ein neuer Hybrid-Typ entstand der mit weiteren Anpassungen durchaus ansprechend zu werden versprach.

Doch die Wissenschaftlerin verfolgte diesen Ansatz nicht weiter und sah sich als nächstes die Deckaufteilung der Community an. Dabei sah sie erst wirklich wie sehr deren Einsatzgebiet sich von den ursprünglichen Spezifikationen der Prometheus-Klasse entfernt hatte. Das fast schon als schizophren zu Bezeichnende daran war die exakt gleichgebliebene äußere Form sowie das unverändert beibehaltene Waffen-Arsenal. Fast so als ob die Sternenflotte sich krampfhaft bemühte, Kriegs-Technologie auch in Friedenszeiten einzusetzen und für den Notfall wieder voll einsetzen zu können. Dazu passte auch die Namensgebung, welche mögliche Skeptiker vielleicht in (scheinbarer) Sicherheit wiegen sollte. Wie würde wohl das nächste Prometheus-Klasse-Schiff heißen - "U.S.S. Friendship"? Oder einfach "U.S.S. Family"?

Das Unbehagen welches Vinara bei ihrer Rückkehr auf die Community verspürt hatte kehrte wieder. Sie sah sich die wissenschaftlichen Einrichtungen an und erkannte wie groß sie eigentlich waren, vor allem die drei Hauptlabore (eines auf jeder Sektion). Aber sie würde nicht mehr darauf hereinfallen, sie würde sich nicht dazu hinreißen lassen die U.S.S. Community als das beste, schönste, interessanteste Was-auch-immer-Universalschiff zu lobpreisen.

Wie hatte Commander Seyann die K'Ehleyr genannt? Eine "seltsame Mischung aus Dreadnought und Forschungs-Schiff". Im Prinzip traf dies auch - wenn auch in abgemilderter Form - auf die Community zu.

Eine gezähmte Variante der Prometheus-Klasse mit runderen Formen und schwächeren Waffen schien aber auch nicht die Lösung zu sein; für solche Fälle gab es die Luna-Schiffe deren prominenteste Vertreterin die U.S.S. Titan war.

Was die Prometheus und ihre Abkömmlinge betraf, so sollte man deren kriegerische Herkunft nicht länger hintenanstellen oder gar zu verleugnen versuchen; Vinara beschloss diesem Gedanken Rechnung zu tragen, indem sie baldmöglichst eine Verkleinerung der drei großen wissenschaftlichen Labore an Bord der Community um mindestens ein Drittel beantragen wollte. Und wenn Nachalek schon tatsächlich gehen sollte, so konnten auch ein paar weitere Mitarbeiter ihrer Abteilung sich versetzen lassen wenn sie denn wollten.

Ironischerweise, so befürchtete Vinara würde der so freiwerdende Platz wohl genützt werden um noch mehr Familien-Angehörige der Besatzung an Bord zu holen anstatt die militärischen Kapazitäten aufzustocken.

Nicht dass die Andorianerin sich auf einmal nach einem ausgewachsenen, reinrassigen Kriegs-Schiff sehnte; der taktische Aspekt der Community sollte ihrer Ansicht nach lediglich wieder stärker in den Vordergrund gerückt werden.

Denn die Wahrheit sah schlicht und ergreifend so aus:

Die U.S.S. Community war ein Pflugschar welcher aus nach wie vor extrem scharfen Schwertklingen geschmiedet worden war; man konnte sich leicht an ihnen schneiden und für feinere Feldarbeiten war ein weniger gefährliches Werkzeug besser geeignet.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Sobald es die Höflichkeit annähernd zuließ hatte sich Jaton Beins sofort von der Gruppe entfernt. Auf dem Weg schnappte er etwas von einem 'Theater' auf, welches in den Nächten stattfinden sollte. Ziellos wanderte er also zwischen den Zelten herum, bis er etwas fand, was entfernt einer Bühne ähnelte. Dort setzte er sich hin und schweifte mit dem Blick umher. Außer ein paar spielenden Kindern schien momentan diese Ecke relativ friedlich und ruhig zu sein.

Das Gepäck ließ auf sich warten, die Kinder ebenfalls. Durch eine kurze Anfrage im Transporterraum erfuhr Assjima, dass Mischka vorübergehend nicht auffindbar gewesen sei. Doch Meg hatte sie schließlich doch im Arboretum entdeckt, hoch oben in einem Baum hängend, beim Versuch, Emma zu fangen. Jetzt musste die Kleine erst noch mal in die Badewanne. Es würde also noch dauern bis man sich in den Zelten einrichten konnte. Assjima nutzte die unverhofft geschenkten Minuten um sich im Lager umzusehen. Es herrschte überall pures Chaos, verbunden mit einer Lautstärke, die der Deltanerin schon nach kurzer Zeit auf die Nerven ging. Schließlich landete sie auf einem relativ ruhigen Platz, der offensichtlich der Lagerung von Vorratskisten diente. Diese waren fein säuberlich aneinander gestellt. Neugierig inspizierte sie die Aufschriften, die allesamt auf hallianisch und ohne Tricorder nicht zu übersetzen waren. Plötzlich bemerkte sie, dass sie nicht allein war. Da drüben saß ein Mensch mit blauen Haaren in Sternenflottenuniform. Ein Mensch, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. „Hallo“ grüßte sie freundlich.

Jaton sah sie und wusste, dass er ein Bild von ihr irgendwo schon einmal gesehen hatte. Diese Glatze... Natürlich! Die Chefärztin. Wie hieß sie noch gleich? Egal, bei Ärzten muss man sich keine Namen merken. „Ahh, die Frau Doktorin. Hallo. Ich bin Jaton von Beins.“ grüßte er so freundlich wie möglich zurück und stand auf. „Sie kennen mich vielleicht als den Autor der Holoromane 'Einsamer Baum im Wald' oder der 'Kaiser der Galaxis'-Quadrologie'.“

Assjima sah den jungen Mann verwundert an. Von was redete der? Bäume im Wald? Ah … dieser Mann war wohl so was wie ein Schriftsteller. Jaton von was? Er schien ein Neuzugang zu sein. Nun, in Kürze würde sie sein innerstes sowieso in und auswendig kennen. So konnte sie sich genauso gut gleich mit ihm bekannt machen. „Fähnrich … Entschuldigung, wie war der Name doch gleich?“ Etwas zögerlich streckte sie ihm die Hand entgegen. Sie wollte nicht unhöflich wirken und Menschen reagierten ja nicht so empfindlich auf Berührungen, auch wenn die deltanischen Pheromone doch im ersten Augenblick für Verwunderung sorgten.

Sein Lächeln erstarb, als er ihr die Hand gab. "Beins, Jaton Beins. Sie dürfen mich auch den Unerreichbaren nennen." Er setzte kurz ein kurzes Lachen hinterher und beschloss einen Taktikwechsel. "Ich bin der - ähm - neue Assistent des Captains." Irgendwas stimmte nicht mit ihm.

„Oh … der Captain hat einen neuen Assistenten? Das wusste ich nicht. Sie müssen entschuldigen, ich bin erst eine Stunde vor dem Transport auf den Planeten an Bord gekommen und hatte noch keine Gelegenheit, mich auf den aktuellen Stand zu bringen. Ich bin Doktor Assjima … und herzlich willkommen an Bord des chaotischsten Raumschiffes, das die Förderation zu bieten hat.“ Sie zog die Hand zurück. „Haben Sie sich denn schon eingelebt?“

"Naja, Post sortieren, ein paar Gespräche führen, Crewliste auswendig lernen...", kurz seufzte er. "Das Übliche halt. Und jetzt stehe ich hier, ganz allein mit Ihnen vor einer Bühne..."

„Ach Sie Ärmster!“ lachte die Ärztin. „Aber … wenn ich mir die Frage erlauben darf … soll das eine Bühne sein? Ich dachte, das seien Vorratskisten.“

"Achja, ähm..." In der Ferne schrie ein Kind kurz laut auf. "Ach, sind die Kinder heute aktiv und lustig drauf. Sagen Sie, Sie sind doch Detarianierin, richtig?"

„Detarianierin?“ Dieser Mensch war irgendwie seltsam. „Nein, ich bin Deltanerin … von einer Spezies namens Detarianier habe ich noch nie gehört. In welchem System leben die?“

Jaton räusperte sich und ging ein paar Schritte. "So was nennt man dann wohl vom Regen in die Traufe." Er guckte sich um. "Wissen Sie, auf der Akademie hatte ich immer andere Schwerpunkte... Verzeihen Sie mir, dass ich Ihre Spezies beschämt habe. Ich hoffe, Sie können mir verzeihen.“

Die Deltanerin konnte nur mit Mühe ein Lachen unterdrücken. „Keine Sorge Fähnrich von Beins. Wir nehmen es mit solchen Dingen nicht so genau.“ Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen ging sie neben ihm her. „Sie deuteten so was an, dass Sie sich mit Romanen beschäftigen würden. Zu meiner Schande muss ich gestehen, Ihren Namen noch nie gehört zu haben. Was schreiben sie denn für Romane?“

Jetzt war er in seinem Element. "Wissen Sie, das ist ganz unterschiedlich. Angefangen habe ich mit..." Er unterdrückte es mit aller Kraft sein erstes Werk zu erwähnen "... kleinen Vorstellungen und Komödien, bis ich schließlich die große Quadrologie 'Kaiser der Galaxis' schrieb, in der alle vier Reiche unter einem Kaiser vereint werden. Können Sie sich das vorstellen? Menschen, Klingonen, Romulaner und Cardassianer in einem großen friedlichen Reich? Ein klingonischer Captain hat mir sogar mal eine lobende Nachricht zu diesem meinen größten Werk geschickt. Auch wenn sie alle Holoromane sind werden sie noch gefilmt und tatsächlich noch gedruckt, damit auch der kleinste Planet und Mond..." Er stoppte. "Ich glaube, ich langweilige Sie. Haben Sie einen Freund?" Hatte er das wirklich gerade gefragt? "Ich meine, sind Sie mit allen befreundet auf dem Schiff? Mit wem? Von der Leitung?"

„Ein großes, friedliches Reich – das klingt nach einem schönen Traum, Ensign. Aber eine Monarchie … für uns Deltaner unvorstellbar. Aber ich sehe schon, ich muss da literarisch noch Einiges aufholen.“ Da war doch noch was. Eine Frage ohne Zusammenhang mit dem davor Gesagten. Dieser Mensch scheint etwas sprunghaft zu sein. „Und nein, ich habe keinen Freund. Das würde meinem Mann sicherlich nicht gefallen.“

"Ach wissen Sie, was für die einen selbstverständlich ist... Ihrem Mann?" Sonst hatte ihn sein Gespür nicht so offensichtlich betrogen. "Ich war schon fünfmal verheiratet, dreimal nach Föderationsgesetzen. Irgendwann nimmt man das nicht mehr so ernst..." Sie näherten sich der Geräuschkulisse. Ein paar Kinder huschten vorbei. Jaton lächelte unwillkürlich. "Ich hoffe, Sie nehmen mir meine ungehörliche Frage nicht übel."

„Fünfmal? Sind Sie sicher dass Sie kein deltanisches Erbgut in sich tragen?“ Diesmal konnte Assjima das Lachen nicht mehr unterdrücken. „Bitten entschuldigen Sie, Ensign … ich amüsiere mich gerade über Ihre etwas … na ja … ungewöhnliche Höflichkeit. Sie müssen sich wirklich nicht ständig entschuldigen.“

"Hm." Ihm gefiel es gar nicht, dass sie ihn auch noch auslachte. Das würde er erst morgen vergessen haben. "Auf der Akademie habe ich eine Andorianerin kennen gelernt und habe ihr eines meiner... ersten Werke gegeben. Sie glauben gar nicht, wie man durch ein falsches Wort sich eine ganze Spezies zum Feind machen kann."

Die Ärztin spürte, dass ihr Lachen den Blauhaarigen verletzt hatte. „Entschuldigung, Ensign. Ich wollte Sie nicht auslachen. Das muss an der Atmosphäre hier liegen. Es liegt eine gewisse Albernheit in der Luft, die auf mich ansteckend wirkt. Aber das interessiert mich: Was stand denn in dem Werk, dass es so verletzend war?“

"Ach, ähm. Das war so: Es war mein erstes Werk, ich war auf meinem kleinen Planeten der einzige der irgendwie ein Holodeck mal gesehen hatte und wurde somit zum Fachmann erklärt. In meiner Freizeit habe ich dann ein wenig rumgespielt und 'Die Andorianer' gemacht. Ich hatte ein wenig in der örtlichen Datenbank gelesen und meiner Phantasie freien lauf gelassen." Er lächelte sie gequält an. "Wissen Sie, Dr. Assimja, es hilft nichts, auch wenn man am Anfang sagt, dass es alles nur eine Kleine-Jungen-Phantasie ist. Wenn man einen Kult-Status erreicht hat, dann interessiert es die betroffende Spezies nicht mehr, dass es nur ein Spaß war, eine bekannte Unwahrheit. Heute weiß ich natürlich, dass die Andorianer nicht ihre Anführer an der Haarlänge bestimmen oder ihre Erstgeborenen essen. Und auch die entschärfte Version, die dann später im Umlauf gekommen ist, macht es auch nicht besser. Da waren es 'nur' die Erstgeborenen der Haustiere." Langsam wurde ihm bewusst, dass die Wissenschaftsoffizierin in der Nähe sein könnte. Er schaute sich ängstlich um. Warum hatte er das jetzt der Doktorin erzählt?

Assjima blieb stehen und betrachtete den Mann neben ihr prüfend. Glaubte er wirklich was er da von sich gab? Zu gerne hätte sie seine Gedanken genauer inspiziert. In dieser grauen, menschlichen Gehirnmasse scheinen sich unglaubliche Dinge abzuspielen. Aber man schaut nicht ungefragt in die Köpfe anderer – das hatte sie noch vor zwei Stunden ihrer kleinen Nichte eingehämmert. Also weiter im Smaltalk-Trott „Tja, Mister … Jason vom goldenen Flies … da haben Sie sich für Ihre Kleine-Jungen-Phantasien einfach nur das falsche Volk ausgesucht. Sie hätten besser Nausikaner gewählt. Die hätten Ihre Werke erst gar nicht in die Finger bekommen.“

"Nun gut, alles ist lange her und nicht mehr zu ändern. Auch ich kann lernen." Er strahlte wieder, als ein Bündel Kinder vorbeihuschte. Plötzlich gab es ein kurzes Piepsignal. "War ja klar, jetzt muss ich auch noch dringend Captain Tanrim sprechen. Mindestens eine Code 47-Nachricht ist soeben für ihn eingetroffen. Wahrscheinlich nur eine der üblichen Nachrichten, die 'einfach nur geheim sind'. Sie entschuldigen mich doch sicher, Dr. Assamja?" Er wartete gar nicht auf die Antwort sondern rannte schnell los.

Eine Code 47-Nachricht? Die Deltanerin starrte dem Mann verwundert hinterher. “Na warte nur Bürschchen … deine Selbsteingenommenheit werde ich dir schon austreiben. Spätestens bei der ersten Untersuchung. Das wird gleich meine erste Amtshandlung sein, sobald ich wieder offiziell im Dienst bin. Das wird ein Spaß …“ Sie steckte die Hände in die Taschen und ging fröhlich vor sich hinsummend zurück ins Camp. Wie schön war es doch, gelegentlich auch mal die Hexe spielen zu dürfen.

Brynhild und Ollitown in "Jaton in seiner kleinen Welt"

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„Das hab ich nur gesagt, weil ich Lucas eifersüchtig machen wollte!“ Oorli schleckte genüsslich an ihrem Eis.

„Und hat es geklappt?“, wollte ihre Cousine Jomel neugierig wissen.

„Nee“, schüttelte Oorli den Kopf. „Aber Qek hats diesem Michael erzählt und der plappert das bestimmt gleich überall herum. Payol wird mich bestimmt ganz hässlich anschauen.“

„Wieso denn?“

„Na, der hat Katori gesagt, dass er den George ganz niedlich findet.“

„Aber das ist doch ein Mann!“, wunderte sich Jomel.

„Ist doch egal, Payol mag Männer. Weißt du nicht mehr im letzten Sommer, als der Blaue hier war?“

„Stimmt“, nickte die andere kleine Haliianerin eifrig mit dem Kopf. „Die sind immer nachts zusammen schwimmen gegangen!“

„Genau!“

„Das mit dem Sex ist irgendwie ziemlich kom.. kom .. pli..ziert“, meinte Jomel. „Die Großen wissen wohl nicht, was sie wollen.“

„Mmh“, stimmte die andere zu. „Hast du geguckt, als Seyanans Freunde angekommen sind?“

„Klar. Die sind echt total komisch. Eine von denen hatte keine Haare mehr. Und ein anderer dafür blaue Haare. Und zwei von denen haben ganz spitze Ohren. Der Rest sieht irgendwie normal aus…“

Jomel richtete sich auf, als sie fremde Kinderstimmen hörte. „Ich glaube, die haben die Kinder auch runtergebeamt. Wollen wir gucken gehen?“

„Klar!“ Oorli rutschte die von dem Felsen herunter. „Gibt bestimmt noch mehr Eis dann!“

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Da waren sie!

Neugierig begafften Milseyas Cousinen und Cousins die jüngsten Neuankömmlinge und sahen sich ein wenig verblüfft an. Dann stubbste Ituy Valiqui in den Rücken. „Wieso haben die keine Haare?“, krächzte er laut.

Valiqui sah zu Oorli, die aber nur mit den Schultern zuckte. „Die klingonischen Kinder haben Haare“, sagte sie.

Valiqui legte daraufhin den Kopf zur Seite und marschierte los. „Nya“, begrüßte sie die drei Glatzköpfigen. „Ich bin Valiqui und das sind Oorli, Jomel, Toraw, Welam, Qunew und Ituy. Warum habt ihr keine Haare auf dem Kopf?“

„Chelama“ antwortete Farik freundlich, während Mischka sich ängstlich hinter ihm versteckte. Diese Kinder waren laut. Das schüchterte sie ein. Doch Farik strahlte die Haliianer mit leuchtenden Augen an. „Ich bin Farik … der Stille da ist mein Bruder Dafu und hinter mir steckt Mischka. Sie ist erst sechs und hat manchmal noch Angst.“

„Sieben!“ Mischka zupfte den Bruder an der Jacke und piepste aufgeregt. „Ich bin sieben! Seit drei Tagen. Und wir haben keine Haare weil wir so mehr Platz zum Denken haben.“

Valiqui lachte fröhlich. „Hab noch nie gehört, dass Haare beim Denken stören - aber ich find es sieht isave (schön) aus. Kann ich mal anfassen?“

Mischka ging sofort wieder in Deckung, aber der großgewachsene Farik beugte sich zu dem kleinen Mädchen hinunter. „Klar – aber bitte keinen Lehm drauf schmieren“ grinste er gutmütig.

„Wieso denn Lehm?“, kicherte Valiqui und strich sanft über den Kopf. „Das ist total weich“, rief sie begeistert aus. „swhe me tshe!!!“

Ituy flitzte aus der haliianischen Gruppe und befühlte ebenfalls den Kopf Fariks. Dann musste er lachen und stimmte mit ein: „swhe me tshe!!!“

„Valiqui!”, tönte eine weibliche, sehr erwachsene Stimme hinter den Kindern. „Lass sofort den Kopf des Jungen los!“

„Aber er hats erlaubt!“, maulte Valiqui. „Ich darf nur keinen Lehm drauf tun!“

„Zeig mir sofort deine Hände!“

Brav folgte die Kleine dem Befehl und hob mehr oder minder saubere, allerdings keine lehmverschmierten Hände hoch.

„Na gut! Aber wehe du machst irgendwelche Dummheiten!“

„Neeeee“, tönte Valiqui zurück und sah wieder zu den deltanischen Kinder. „Mögt ihr Eis?“

„Eis ist Klasse – da kann man toll drauf rumrutschen. Ich hab’ mal so Kufen mit einem kleinen Düsenantrieb ausgestattet. Das ging vielleicht ab“ meldete sich jetzt Dafu zu Wort.

„Hier ist es doch viel zu warm für Eis“ piepste Mischka. „Da bricht man ein!“

Doch Farik verstand, dass das Mädchen von etwas anderem sprach. Er sah die Bilder von etwas Essbarem in ihrem Kopf und das interessierte ihn. „Wie schmeckt das denn?“ fragte er neugierig.

„Ihr kennt kein Eis?“, raunte Jomel verblüfft.

Toraw sah dagegen Dafu an, als hätte jener den Verstand verloren. „Wie kann man auf dem kleinen Ding rumrutschen?“, fragte sie ungläubig.

Valiqui aber legte nur ihren Kopf wieder leicht auf die Seite. „Es kann nach allem möglichen schmecken“, erklärte sie nach einer Weile - als sie sich ganz sicher war, dass die drei sie nicht auf den Arm nehmen wollten. „Ich mag am liebsten vetve, Oorli und Jomel schlecken immer o’imi. Welam dagegen mag am liebsten tzufi ...“ Sie stockte, als sie bemerkte, dass die Deltaner wohl absolut keine Ahnung hatten, wovon sie sprach. „Kommt mit - ich weiß, wo es eine Menge davon gibt. Dann könnt ihr gucken, ob ihr es auch mögt.“

Valiqui zeigte in Richtung eines großen Verpflegungszeltes.

Mischka war mehr und mehr eingeschüchtert. Wovon redete diesen Mädchen? Tzufi, vetve … schlecken? Wieso sollte man Eis schlecken. Es schmeckte doch nach nichts. „Ist das denn nicht gefährlich“ fragte sie nach einigen Augenblicken, in denen sie vorsichtig hinter ihren Brüdern hergetrottet war. „Da kann einem doch die Zunge festfrieren.“

Dafu stupste sie an. „Doch nicht wenn es sooooo warm ist, du Dummerchen.“

„He!“ Valiqui war stehen geblieben und sah Dafu ermahnend an. „Sag nich, dass sie dumm ist! Die Zunge klebt nämlich wirklich kurz daran fest ...“

„... aber man muss vorher viel Spucke auf die Zunge tun, dann nicht“, beendete Ituy den Satz und grinste Mischka aufmunternd an. „Und es schmeckt echt guut!“

Die anderen haliianischen Kinder nickten.

Valiqui und Oorli schlüpften in das Zelt und für einen Moment lang stieg der Geräuschpegel in dem Zelt an. Ein Mann sah aus dem Zelt und lachte. „Ja, die zwei haben Recht. Da stehen drei deltanische Kinder und sehen aus, als hätten sie noch nie Eis gegessen!“

Nur eine Minute später schleppten die beiden Mädchen eine große Kühltasche aus dem Zelt. „Wollt ihr es hier essen oder am Strand?“, fragte Oorli.

„AM STRAND“ rief Mischka nun mutig geworden aus. Diese Kinder waren zwar sehr laut aber sie schienen ganz nett zu sein. Und die kleine Deltanerin liebte Wasser. Dafu packte ohne große Worte die Kühltasche und sah Valiqui auffordernd an.

„Er will wissen wo hier der Strand liegt“ erklärte Farik.

„Ich habs gesehen“, sagte Valiqui und erwiderte Dafus Blick mit einer Wegbeschreibung. Die haliianischen Kinder rannten los, während Valiqui noch kurz nachdenklich stehen blieb, bevor sie ihnen zum Strand folgte, wo wie jeden Abend wieder ein großes Lagerfeuer angefacht worden war.

„Hier isses prima!”, rief Quenew aus und ließ sich laut lachend in den Sand fallen.

Mischka ging vorsichtig zum Wasser hinunter, kniete sich auf einen flachen Stein und nahm mit der Hand etwas Wasser auf. Sie murmelte einige leise Worte und trank einen kleinen Schluck. Überrascht verzog sie die Nase, füllte beide Hände mit Wasser und rannte hinüber zu den Brüdern, die sich gerade den Inhalt der Kühltasche erklären ließen. „Dafu! Farik! Das Wasser … das Wasser ist salzig!“

Erstauntes Schweigen der Haliianer.

„Ja“, sagte schließlich Toraw. „Das ist Meerwasser. Das trinkt man nicht, Mischka. Man trinkt nur Süßwasser - also das, was in Flüssen oder Seen ist. Habt ihr kein Meer zuhause?“

„Doch! Wir haben ganz viel Meer bei uns. Aber das ist nicht salzig. Das schmeckt ein bisschen süß-sauer. Habt ihr einen Becher da?“

„Ich kann einen holen“, bot Toraw an. „Aber warum? Es ist doch ganz viel davon da!“

"Ich brauch aber trotzdem einen Becher. Bitte hole mir einen" bettelte die kleine Deltanerin, während sich ihre Brüder grinsend ansahen.

Toraw stand auf und lief zur kleinen Strandterrasse. Sie sah in die kleine Kiste, wühlte darin rum und fand schließlich einen kleinen Becher, mit dem Ituy immer seine Türme im Sand formte.

„Hier“, sagte sie, als sie ihn Mischka überreichte. „Ich weiß nich, warum das Wasser trennst, aber dir solls hier gefallen.“

„Was meinst du damit? Ihr sprecht ziemlich komisch und etwas undeutlich“ Sie nahm den Becher und rieb mit ihrem Shirt den Sand ab. „Warum sollte ich das Wasser trennen?“

„Wenn du Wasser aus dem Meer nimmst, dann trennst du es von dem anderen Wasser“, versuchte Welam zu erklären.

„Aus dem Wasser kommen wir, ins Wasser kehren wir zurück“, fügte Toraw gebetsmühlenartig an. „Is so ne Geschichte mit den Elementen und Stämmen. Wir glauben, dass wir mit dem Wasser verbunden sind - ich hab das aber noch nicht ganz so gerafft. Also, was willst du mit dem Becher?“

Ohne eine Antwort zu geben ging die kleine Deltanerin erneut zum Ufer und füllte den Becher mit Meerwasser. Dann sammelte sie zwei kleine flachgeschliffene Steine auf, legte sie vorsichtig in das Behältnis und ging hinüber zum Feuer. Zielsicher griff sie nach einem brennenden Zweig, steckte die Flamme ins Wasser, die daraufhin mit leisem Zischen erlosch. Auf dem Weg zurück rührte sie die Flüssigkeit kräftig um und murmelte unentwegt einen kurzen Satz. Sie nahm einen kleinen Schluck und gab den Becher strahlend an Toraw weiter. „So schmeckt unser Meerwasser! Probiert mal.“

Toraw griff nach dem Becher und nahm einen kleinen Schluck. Sie wiegte den Kopf hin und her. „Da fehlt ein wenig Atela“, meinte sie nachdenklich als sie den Becher weiterreichte. Die anderen probierten und stimmten dem Haliianer nickend zu.

„Ist aber ein prima Trick“, sagte Valiqui anerkennend.

„Aber auf dem Wasser hat man kein Feuer und keine Steine“, erklärte Jomel.

„Dann nimmt man das mit, wenn man aufs Wasser geht“, erwiderte Valiqui.

„Dann brennt aber das Boot.“

„Dann eben noch ein Eimer.“

„Das Eis schmilzt“, ging Oorli grinsend dazwischen. „Und deshalb sind wir doch hier, oder?“

Farik lächelte altklug. Diese Kinder waren Kinder. Sie hatten nicht verstanden was Mischka ihnen zu zeigen versucht hatte. Aber wer konnte Mischka schon verstehen? Er, Dafu, Ischila und Tante Assjima. Selbst ihre Eltern verstanden nicht alles. Doch das Eis war auch wichtig. Er wühlte in der Tasche herum „Was ist denn jetzt was? Tzufi und weffe oder wie das heißt …“

„Das grüne ist tzufi, das rote vetve, das blaue o’imi, das gelbe …“, zählte Ituy eifrig auf, während er sämtliche Farben herausfischte und sie dann Mischka hinhielt. „Du musst alle probieren!“

Die anderen taten es ihm nach und reichten Dafu und Farik beinahe schon marktschreierisch anbietend ihre Lieblingssorten.

Nur Toraw hielt grüblerisch noch den Becher in der Hand und sah hinaus auf das Meer.

Mischka hatte ein grünes und ein rotes Eis ergattert und ging hinüber zu dem etwa gleichaltrigen Mädchen. „Welches magste haben? Rot oder Grün?“

Toraw lächelte. „Das, das du nicht magst, Mischka. Ich mag beide. Aber du solltest erst mal probieren.“

Die Deltanerin schleckte vorsichtig an beiden. Dann hielt sie der anderen das Rote hin. „Sie schmecken beide gleichgut. Wie sagt ihr noch dazu? swhe me tshe …? Aber Grün passt besser zu mir und Rot besser zu dir. Warum schaust du so traurig?“

„swhe me tshe!“ lachte Toraw leise, als sie das rote Eis nahm. „wodje (danke). Ich bin nicht traurig. Ich denke nur nach - auch wenn ich Haare habe!“ Sehr behutsam strich sie über Mischkas Kopf. „Kennst du das Licht des Meeres?“, fragte sie leise.

„Meinst du die kleinen grünen Tiere, die nachts im Wasser leuchten und es so aussehen lassen als ob Delimanschuras vom Meeresgrund aus versuchen, mit großen grünen Laternen den Himmel zu erleuchten?“

„Ja“, flüsterte die Haliianerin zurück und musste bei der Erklärung Mischkas lächeln. Und die behauptete, dass sie seltsam redete. „Aber bei uns ist nicht nur grün. Manchmal ist es auch rot. Ich habe sogar in einem Buch gelesen, dass es auch weißes Licht gibt - aber nicht hier, sondern auf der anderen Seite von Halii. Dort, wo es kein großes Land gibt.“ Toraw stand vorsichtig auf. „Magst du es sehen? Ich meine, ohne die da! Sie reden immer nur und hören nicht zu.“

„Können wir da hinfahren?“ fragte Mischka erstaunt

„Heute wohl nicht mehr“, seufzte Toraw traurig. „Aber wenn man ein wenig weiter in die Richtung geht, dann kann man das rote Licht sehen. Ich werde ivali (Mutter) fragen, ob wir morgen vielleicht auf die andere Seite fliegen können. Ich mag aber das rote Licht auch.“ Sie reichte Mischka die Hand. „Magste mitkommen?“

„Wohin willst du denn gehen? Das rote Licht können wir doch erst morgen sehen …“

„Nein“, schüttelte Toraw den Kopf. „Das rote Licht kann man von dort drüben sehen. Das weiße kann man nicht hier sehen. Aber du musst nicht, wenn du nicht magst. Ich bin deshalb nicht böse. Aber die anderen sind mir zu laut ...“

„Die reden wirklich viel. Bei uns ist es meistens stiller. Wo ist das rote Licht? Muss es da nicht erst dunkel sein um es zu sehen?“

„Es wird bald dunkel“, stimmte die Haliianerin zu. „Aber wenn man es richtig sehen will, dann muss es erst ganz still in einem sein. Und dauert bei mir immer ein bisschen …“, gab sie verschmitzt zu.

Jetzt war Mischka wirklich neugierig geworden. „Lass uns gehen … ich will das RICHTIG sehen!“

„Tse tse (In Ordnung).“ Toraw griff sanft nach Mischkas Hand und führte sie nur knapp 300 Meter von den anderen entfernt zu einem kleinen Felsvorsprung. „Da oben sitze ich am liebsten“, erklärte sie. „Man muss aber aufpassen, wenn man hochklettert. Manche Felsen sind ganz schön scharf.“ Flink sprang sie auf die ersten Felsen und reichte Mischka die Hand. „Du musst aber keine Angst haben. Ich halt dich fest - wenn du magst.“

Mischka schüttelte eigenwillig den Kopf „Ich habe keine Angst vor ein paar Felsen. So was haben wir auch zuhause auf Seyalia.“ Wie ein kleines Wiesel huschte sie über die Felsen hinweg. „Außerdem bin ich jetzt sieben!“ rief sie stolz aus, als sie an Toraw vorbei kletterte.

Die Haliianerin lachte leise. Diese Mischka war nett. Komisch, aber nett.

Als sie oben angekommen waren, atmete Toraw erst einmal tief ein und setzte sich dann auf den Stein. Erwartungsfreudig bot sie der Deltanerin den Platz neben sich an. „Und jetzt versuchen wir ganz leise zu sein“, begann sie zu erklären. „So lange bis wir nichts mehr hören, außer dem Wasser. Dann ... “ Sie zögerte. Ob Mischka das verstehen würde? Vielleicht lachte sie sie ja aus. Oorli hatte sie ausgelacht, als sie ihr davon erzählt hatte ... aber Mischka war irgendwie anderes ... „... dann wird das Wasser uns Geschichten erzählen”, beendete sie sehr leise den Satz.

Mischka lachte nicht. Sie setzte sich neben das Mädchen und starrte kommentarlos über das Wasser auf den Horizont wo die sonne gerade noch ihre letzen Kräfte aufwandte um die Welt in rotes Licht zu tauchen. Nach wenigen Augenblicken verloren sich ihre Blicke in der Weite. Es schien fast als ob sie über den Horizont hinaussehen würde. Die Wellen rauschen ganz sanft und der wind säuselte zwischen den Bäumen. Ja, da waren sie … leise Worte, die sich zu Geschichten, zu Bildern formten. Geschichten von Tieren, seltsamen Wasserwesen und Zweibeinern, die aussahen wie das Mädchen neben ihr. Leute vom Stamm des Wassers … die Wellen hatten ihre Spuren bewahrt. Tante Assjima hatte gesagt, dass sie nicht ungefragt in die Köpfe anderer schauen durfte. Aber sie hatte nicht verboten, Bilder in andere zu projizieren. Und so erzählte sie Toraw ganz leise von dem was sie sah.

Toraw nickte glücklich. Mischka sah es auch. Ihre Lippen formten ein lautloses Ja. Sie legte ihren Arm freundschaftlich um die Schulter der Deltanerin, als sie ihr lauschte. Dann erinnerte sie sich an einige der unzähligen, anderen Geschichten, die sie hier schon gehört hatte, suchte nach ihnen in den Wellen, damit sie sie Mischka erzählen konnten...

Minute um Minute verging. Die Sonne war bereits untergegangen. Vom Strand leuchtete noch schwach das Feuer herüber, konnte aber nicht das überdecken, was Toraw der Deltanerin versprochen hatte. Es war erst nur ein leichtes Glimmen, dann immer stärker färbte sich eine entfernte Stelle im Meer leuchtend-rot. Toraw saugte ergriffen den Anblick in sich ..

Delimanschuras mit roten Lampen … Mischka konnte kaum fassen was sie da sah und zeigte Toraw Bilder von seejungfrauenähnlichen Geschöpfen, die es laut der Legende in den Ozeanen Seyalias geben soll. Auch wenn sie nun schon sieben Jahre alt war und eigentlich nicht mehr an Delimanschuras glauben sollte. Ischila sagte immer, dass alles was man in seiner Phantasie erschaffen würde auch existieren würde. Solange man an etwas glaubte gab es das auch.

Mit großen, verwunderten Augen folgte Toraw den Bildern und Geschichten Mischkas. Das Wasser sprach auch auf anderen Welten! Fasziniert lauschte sie weiter, bis ...

„Ich dachte mir schon, dass du hier bist“, flüsterte Toraws Mutter Imali hinter ihnen, die lautlos auf den Felsen geklettert war. Sie sah hinaus auf das Meer und betrachtete das Meeresleuchten. „Es ist spät“, sagte sie schließlich sanft und sah die beiden Mädchen an. „Es wird Zeit schlafen zu gehen und zu träumen.“

„Wir träumen doch schon“ grinste Mischka in einem Anflug von deltanischem Ungehorsam. „Dürfen wir morgen das weiße Leuchten sehen?“

Imali schmunzelte. „Glaubst wirklich, das war ein Traum?“ Wieder sah sie hinaus auf das Meer. „Das weiße Leuchten?“

Toraw sah ihre Mutter bettelnd an, was diese zum Lachen brachte. „Ja, morgen dürft ihr das weiße Leuchten sehen“, gab sie nach, als sie begriff, was gemeint war. „Aber jetzt möchte ich, dass ihr mit mir zurückgeht, denn es wird kühl. Außerdem muss Toraw morgen früh aufstehen, um ihre toa zu machen.“ Sie streckte beide Hände aus, damit die Mädchen sie ergreifen konnten.

Mischka stand folgsam auf. Erwachsene können komisch sein … sie verstehen nicht mal die einfachsten Anspielungen und Späße. Doch zum Thema Träume wollte sie sich lieber nicht äußern. Sie war dazu auch viel zu müde. Doch etwas musste sie trotzdem noch wissen. „Toraw …“ flüsterte sie. „Wieso musst du morgen extra früh aufstehen um aufs Klo zu gehen?“

Die kleine Haliianern kicherte leise. „Ich muss doch nicht aufs Klo! Ich muss meine toa machen. Das sind Übungen. Wir alle machen die. Ich kann dich ja mitnehmen, wenn du magst. Manchmal ist das ganz lustig - vor allem wenn Valiqui auf die Nase fällt!“

„Wenn das so eine Art Morgengymnastik ist dann komme ich mit. Und wenn Valiqui trotz ihrer großen Klappe auf den Hintern fällt … das ist bestimmt witzig!“

„Oh ja“, kicherte Toraw. „Manchmal kann ich vor lauter Lachen nicht mehr üben. Einmal, da ...“, begann sie auf dem Weg nachhause zu erzählen. Bei Assjimas Zelt angekommen, nickte sie der Deltanerin. „Also, ich hol dich morgen früh ab“, versprach sie. „aya Mischkayan.“

„Aya … äh … Celim Toraw! Und danke dass du mir das rote Licht gezeigt hast“ winkte die Kleine zurück und verschwand fröhlich grinsend im Zelt.

Fee und Bryn in „Mögen Seejungfrauen Eis?“

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Endlich hatte sie sich entschieden und griff nach einem bordeauxroten Sari, der leicht ins Bläuliche überging. Er hatte die Farbe eines sehr schweren und sehr alten Wein. „Sam? Bist du fertig?“ rief Assjima ohne sich umzudrehen.

„Schon lange“ brummelte der Betazoide und fummelte an den ledernen Pantoffeln herum, die er an Stelle der Bikerboots tragen sollte. „Die Dinger sind blöd! Da fallen immer Steine rein …“

„Stell dich nicht so an. Wenigstens heute kannst du die Sachen den Gastgebern zu Ehren tragen.“

„Dir stehen die Klamotten wenigstens. Bei mir ist das nur Stilbruch. Komm, ich habe Hunger.“ Er bot Assjima den Arm und gemeinsam gingen sie zum Festplatz hinüber.

Lucas hatte sich gerade ein haliianisches Getränk geholt, dass grün war und nach Orange schmeckte. Er war im Moment alleine, denn Nanni musste mit Jolani ein Frauengespräch führen und da war der große Bruder abgemeldet. Also musste der Sicherheitschef ohne seine Damen feiern. Lucas war total erstaunt über die vielen hübschen Frauen in so großer Zahl, als die nächste attraktive Frau das Geschehen betrat. "Assjima! Sam!" rief er und ging zu den Beiden rüber.

„Lucas!“ Die Ärztin trippelte ihm in dem sehr eng geschnittenen Sari entgegen, stolperte über eine Wurzel und fiel dem Sicherheitschef geradewegs in die Arme. Sam brach in lautes Lachen aus.

"Äh also Frau Doktor..." stammelte Lucas und bekam weiche Knie. Die deltanischen Pheromone ließen ihn erröten.

„Stell dich doch nicht so an“ lachte Assjima und zog den ungewohnt hochhackigen Schuh vom Fuß. Auch Sam war inzwischen näher gekommen und schlug Lucas gutmütig auf die Schulter. „Na altes Haus … wie geht’s dir?“

"Gut und dir, du alter Bruchpilot?" entgegnete Lucas und stellte Assjima wieder auf ihre Füße. Dann klopfte er dem Betazoiden ebenfalls auf die Schulter.

„Wenn mich das Glatzköpfchen hier nicht immer um den Verstand bringen würde ginge es mir bestimmt noch viel besser. Ich hol mal was zu trinken.“ Sam stolperte in den ungewohnten Schuhen davon.

Assjima setzte sich auf eine Holzbank und zog Lucas neben sich. „Erzähl … wie ist es dir ergangen? Wir haben lange nichts voneinander gehört.“

„Du wirst es nicht glauben, aber ich hatte einen Auftrag vom SFI und wurde in ein Rangerteam versetzt. Mehr darf ich nicht erzählen, aber du kannst gerne schauen." meinte Lucas und deutete auf seinen Kopf. Vorsichtig betrachtete er die Deltanerin, die in diesem Sari wirklich unglaublich aussah. Aber seine Nanni war für ihn die Nr. 1.

„Ich darf schauen?“ Sie knuffte ihn lachend mit dem Ellenbogen in die Rippen. „Nein, wenn du nichts erzählen darfst, dann darf ich auch nichts wissen Aber da war doch was mit … na mit deiner Akte. Ist da was herausgekommen?“

"Das war ein Fake vom SFI, die wollten mich testen. Es ist alles OK! Aber auf Delta war viel los, habe ich gehört. Dieser Schmierfink sollte echt verklagt werden...." war die Antwort des Australiers, der erneut einen Schluck von seinem Drink nahm.

„Ja“ seufzte die Ärztin. „Nicht nur der gehört verklagt. Das war schon ziemlich nervenaufreibend. Vor allen Dingen mein Herr Papa. Dem werde ich bei Gelegenheit doch noch die Augen auskratzen.“

"Aber du kannst mir ruhig verraten, wo dein Kartoffelbrei ist."

Die Ärztin sah ihn fragend an. Diese Terraner hatten schon seltsame Sprüche auf Lager. „Was meinst du damit? Hast du Hunger? Ich könnte dir was zu Essen besorgen.“

„Ich meinte deinen Besen... Als ich noch ein kleiner Jung war, da hat das Mädchen von nebenan immer Hörspiele von der kleinen Hexe Bibi Blocksberg gehört und ihr Besen hieß Kartoffelbrei..." erklärte Lucas und grinste. "Ich hab doch immer Hunger, aber ich kann mir auch selbst was holen."

„Was für ein seltsamer Name für einen Besen …“ Die Deltanerin kicherte leise, setzte dann aber wieder ein gespielt ernstes Gesicht auf. „Warum nur halten mich alle für eine Hexe? Die haben doch bei euch Menschen lange krumme Nasen und einen Buckel. Und einen Besen habe ich noch nie besessen … nicht einmal einen zum Putzen.“

"Stimmt! Die müssen blind sein, du bist viel zu hübsch, um eine Hexe zu sein..." scherzte Lucas und lachte. Er fühlte sich hier verdammt wohl.

„Hej, mach meine Frau nicht an!“ brummte Sam gutgelaunt. Er hatte ein Glas und eine Bierflasche in der Hand. „Hier mein Schatz.“ Er reichte Assjima das Glas und küsste sie auf den Mund. „Keine Ahnung was da drin ist, aber die Farbe ist klasse … ej – du hast ja das gleiche Zeug, Lucas. Schmeckt das?“ Er setzte sich neben seine Frau und legte den Arm um ihre Schulter.

"Ja, das Zeug schmeckt nach Orange!" antwortete Lucas und nahm gleich noch einen Schluck. "Aber keine Angst wegen deiner Frau, ich mache sie nicht an, da hätte meine Verlobte etwas dagegen."

„Lucas mein Freund … nimm doch nicht immer alles für bare Münze. Ich weiß doch, dass Nanni dir in diesem Fall das Fell über die Ohren ziehen würde. Und Assjima würde ihr dabei helfen … würdest du doch, nicht wahr mein Schatz?“ Er grinste, aber die Augen blickten ernst.

Die Ärztin hätte ihm in diesem Moment am liebsten eine Ohrfeige verpasst, aber sie ließ sich nichts anmerken. Mit etwas zu viel Spot in der Stimme antwortete sie: „Ob ich aber bei Lucas widerstehen könnte … ich weiß nicht.“ Sie zwinkerte dem Australier zu

Lucas bekam einen Lachanfall. "Der war gut, Sam du hättest dein Gesicht sehen sollen...."

„Ich weiß … meine Frau ist sehr gut in solchen Dingen.“ Er stand auf. „Entschuldigt mich bitte. Ich muss mal nach Dafu schauen. Der schraubt da drüben diese … was ist das? Eine Gulaschkanone? Na ja, jedenfalls schraubt er daran herum. Wir sehen uns später.“ Er winkte Lucas kurz zu und ging.

Assjima seufzte leise. „Du musst ihn entschuldigen. Er ist zurzeit etwas dünnhäutig.“

"Was ist denn mit dem los? So kenne ich den gar nicht. Hab ich was falsch gemacht?"

„Du hast nichts falsch gemacht. Gar nichts.“ Sie legte die Hand auf seinen Unterarm. „Aber ich kann zurzeit sagen was ich will … er legt jedes Wörtchen auf die Goldwaage. Und ich bin etwas ratlos, denn ich weiß nicht, was ich gegen diese ständige Eifersucht unternehmen kann.“

"Vielleicht hat er auch Angst, dass er deinen Ansprüchen nicht genügt? Wir Männer haben manchmal so Gedanken." entgegnete Lucas und schaute Assjima hoffnungsvoll. "Es wundert mich, dass du nicht auf meinen Satz eingegangen bist!"

Assjima neigte den Kopf zur Seite. Eine kleine Denkfalte bildete sich auf ihrer Nasenwurzel. Was für einen Satz meint er? In Gedanken ging sie das kurze Gespräch noch einmal durch. Da! Das musste er meinen! „Lucas! Ihr habt euch verlobt? Das ist ja wunderbar!“ Sie sprang auf und umarmte ihn stürmisch. „Gratuliere!“

"Pssst nicht so laut! Aber Danke!" entgegnete Lucas freundlich. Er hatte leider das Glas fallen lassen und es lagen lauter Scherben rum. "Ich gehe mal nen Besen holen - Bis später!"

Assjima sah ihm hinterher. Dann zuckte sie mit den Schultern und stand auf. Die Nicht-Deltaner verhielten sich schon manchmal äußerst befremdlich. Sie sah sich suchend um. Sam stand drüben am Feuer und nuckelte an seiner Flasche. Dafu hingegen schraubte noch immer an diesem komischen Ding herum. Wollte er nicht … ach was soll’s. Langsam ging sie hinüber zu ihm und legte den Arm um seine Hüfte.

Bryn und U_E fragen sich warum Männer immer dann abhauen wenn’s brenzlig wird – vor allen Dingen Bryn wundert sich darüber.

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Solak wartete am angegebenen Treffpunkt auf den Klingonen und die anderen. Natürlich war er überpünktlich und der Erste. Allein schon, weil Sta'el sich heute Morgen ohne ein Wort auf ihrem Zimmer geschlichen hatte. Eine derartige Geheimniskrämerei sah seinem Mann gar nicht ähnlich... Nun ja. Ihre Gastgeber lockten aber auch wirklich mit allem, was man an Verlockungen bieten konnte. Das Spitzohr drehte sich mit dem Gesicht zur Sonne und ließ sich aufwärmen, als er Schritte hinter sich hörte.

H´Qar war mit Numiel aus Richtung von H´Qars Zelt zum vereinbarten Treffpunkt gegangen. Gekleidet war H´Qar in ein sandfarbenes Gewand aus leichtem Stoff ein Kopftuch in der gleichen Farbe verdeckte den Großteil seiner Stirn und der Haare. Leichte Schuhe komplettierten das Outfit des Klingonen.

„Guten Morgen Solak.“ Begrüßte Numiel den Halb-Vulkanier.

Auch H´Qar begrüßte Solak. „Guten Morgen Solak.“

Der Angesprochene nickte den beiden Neuankömmlingen zu. Amüsiert musterte er den Klingonen. Wollte H'Qar sich als wandelndes Zelt verkleiden?

Numiel deutete auf einen Gleiter und forderte H´Qar und Solak auf ihm zu folgen. Der Gleiter war geräumig so dass alle darin genügend Platz fanden.

H´Qar war der Blick von Solak nicht entgangen. Innerlich verfluchte er das Spitzohr.

Und diese Kleidung war alles andere als angenehm zu tragen.

Mit einem leichten Summer erhob sich der Gleiter in die Luft. Numiel rief nach hinten: „In zwei Stunden erreichen wir unser Ziel.“

H´Qar lächelte gezwungen.

"Wohin geht es denn?" fragte Solak. Je gequälter H'Qar schaute, umso mehr schien sich seine eigene Stimmung zu heben.

„In die Wüste.“ Kam die brummige Antwort von H´Qar. „Sie sollten sich dort wohl fühlen.“

Er konnte nicht anders: Solak strahlte. In die Wüste! Wie sie wohl beschaffen war? Und wie groß war sie? Welche Farbe hatte ihr Sand? Und wie roch sie? "Wie lange dauert es bis wir sie sehen können?"

Dieses Mal kam die Antwort von Numiel: „Wir sind in zwei Stunden am Ziel und in ungefähr eineinhalb Stunden beginnen die ersten Ausläufer der U'itap. So heißt die Wüste.“

Noch 90 Minuten... Schade, dass sie nicht tiefer hinein flogen. Oder war die Wüste gar so winzig? Nun, er würde es sehen. Solak lehnte sich zurück, schlug den Kragen seines Gewandes hoch und schloss die Augen. Die Feier gestern war immerhin lang gewesen...

Gut wenn der Vulkanier sich nicht unterhalten wollte war es dem Klingonen auch recht. So konnte er sich noch einmal auf seine Aufgabe konzentrieren. Wenn er auch noch nicht zu 100% wusste was er genau tun sollte, aber es ging um die Quelle der Weisheit was auch immer das sein mochte.

92 Minuten später erreichte der Gleiter die ersten Wüstenlandschaften, eine weite Einöde harter trockenen Boden mit vielen flachen Steinen. Weiter hinten waren allerdings Dünen zu erkennen. H´Qar stieß Solak an um ihn aus dem leichten Schlummer zuholen in den er verfallen war.

„Dort ist die Wüste.“

Sofort war das Spitzohr hellwach. Er sah hinaus - und runzelte die Stirn. Wüste... Bestenfalls Steppe. Aber besser das Sandkorn in der Hand als den Wassertropfen im Auge. Und solange er seinen Fuß nicht hinein gesetzt und den Atem der Wüste nicht auf der Haut gespürt hatte, konnte er auch noch nichts über ihre Beschaffenheit sagen. Also konnte er auch genauso gut Smalltalk betreiben. Nur, was redete man mit H'Qar? Viele Gemeinsamkeiten hatten sie wirklich nicht. Was ihn wieder zu der Frage brachte, was er eigentlich bei dieser Prüfung sollte. Solak räusperte sich. Zeig einfach guten Willen. Er sah den Klingonen an. "Schon aufgeregt?"

„Ich habe mich gut vorbereitet, wenn sie das wissen wollen. Aber Angst verspüre ich keine. Allerdings verspüre ich eine gewisse Neugier über die Natur meiner Prüfung, denn worum es sich genau handelt weis ich nicht. Nur wie sich diese Prüfung nennt. Die Quelle der Weisheit.“

Wollte Solak ihn etwa verunsichern? Oder zeigte er echtes Interesse? Bei diesen vermaledeiten Vulkaniern konnte man aber auch überhaupt nicht in den Gesichtern lesen. Und Solak beherrschte das vulkanische Mienenspiel meisterhaft.

"Wussten Sie schon, dass es in die Wüste gehen würde? Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?" Nicht, dass er den Klingonen gleich parsecsweit schleppen müsste nur weil der sich nicht in der Wüste auskannte....

„Es wurde mir nahe getragen das es in die Wüste gehen würde. Aber wir Klingonen sind große Hitze gewohnt. Außerdem habe ich schon den einen oder anderen Einsatz auf einer Wüstenwelt hinter mir.“ Er räusperte sich. „Ich nenne die Wüste zwar nicht mein zuhause so wie sie aber ich glaube doch dass ich ganz gut mit ihr zu Recht kommen werde. Zumindest besser als einer Eiswüste.“

"Auf jeden Fall!" Hatte er gerade dem Klingonen zugestimmt? Solak dachte nach.

Hatte H´Qar gerade richtig gehört? War Solak wirklich wieder einer Meinung mit ihm? Es war dem Klingonen schon bei der letzten Mission der Community aufgefallen auch dort vertraten die beiden in verschiedenen Angelegenheiten dieselbe Meinung. Ob sich so etwas ausweiten konnte? Er hoffte nicht.

In diesem Augenblick setzte der Gleiter zur Landung an.

„Ich bitte die Herren nun auszusteigen.“ Sagte Numiel fröhlich. Dann überreichte er H´Qar eine Karte einen Kompass und eine kleine Feldflasche die zur hälfte mit Wasser gefüllt war.

„Ihr werdet zu dem auf der Karte markierten Ort gehen, dort befindet sich eine Familie des Nagit Stammes, dort muss H´Qar Wasser aus der Quelle besorgen. Die Familienführerin heißt Tirov Wliza. Ihr werdet dann dort später wieder abgeholt.“

Solak sah über die Schulter des Klingonen auf die Karte. Ein kleiner Spaziergang. Nicht verkehrt nach all dem Essen gestern Abend. Munter wanderte er drauf los während der Gleiter wieder abhob. Nach einigen Metern drehte er sich um. Und wartete auf H'Qar. "Laufen Sie schneller! Das ist schließlich Ihre Prüfung!"

„Richtig es ist meine Prüfung und deshalb bestimme ich das Tempo.“

Erste Regel im Wüstentraining verschwende so wenig Energie wie möglich.

„Wenn ich diese Karte richtig deute werden wir etwa 3 Stunden unterwegs sein und noch vor der Mittagszeit dort sein.“

"3 Stunden?!" 3 Stunden?! Wollte er kriechen?! "Wollen Sie kriechen?!"

„Seit wann sind Vulkanier so ungeduldig? Haben Sie heute noch etwas anderes vor?“ Der Klingone lachte kurz auf. „Ich habe nicht vor mich schon vor der eigentlichen Aufgabe zu verausgaben, Außerdem bin ich nicht in einer Wüste geboren. Sie können ja schon vorgehen wenn sie möchten. Ach ja und nehmen Sie das Wasser, Numiel meinet eben noch ich solle Weise mit dem Wasser umgehen. Und da sie sich in der Wüste besser auskennen als ich verwalten Sie das Wasser.“

Mit diesen Worten warf der Klingone Solak die Flasche zu und ging an dem Vulkanier vorbei.

Die Nackenhaare des Romulovulkaniers sträubten sich. Wie konnte dieser Mann nur so leichtsinnig mit Wasser umgehen?! Und es werfen?! Die Flasche hätte zu Boden fallen und undicht werden können! Ganz abgesehen davon, dass ein kluger Wanderer niemals sein Wasser aus der Hand geben würde! Aber nun gut. So war es sicherlich weiser. Vorsichtig verstaute Solak das kostbare Nass unter seinem Gewand und folgte dem Klingonen in einem lockeren Trab. "Für eine Wüste ist es hier erstaunlich kühl. Man kann riechen, dass sie nicht groß ist."

„Also wenn ich das richtig sehe ist diese Wüste recht groß. Aber das kommt wohl auf die Sichtweise an. Was sie für einen riesigen Regenwald halten ist für andere wahrscheinlich ein kleines Wäldchen. Und ob es hier erstaunlich kühl ist kann ich ihnen auch nicht sagen mir ist es warm genug und nicht zu heiß.“

Immer wieder kontrollierte H´Qar die Richtung mit Hilfe der Karte und des Kompasses.

Wozu trödelte der Klingone immer mit der Karte und dem Kompass herum?! Man konnte sich hier nicht wirklich verlaufen. Nicht zu dieser Uhrzeit. Halis Sonne war berechenbar. "Regenwald? So etwas gibt es auf Vulkan nicht. Für mich sind schon fünf beieinander stehende Bäume ein Wald."

„Sehen Sie und für mich ist dieses eine Große Wüste ohne markante Besonderheiten und wenn wir jetzt in den Wäldern von Qo´noS unterwegs währen, währen sie derjenige der jetzt mit Karte und Kompass herumhantieren würde. Es ist wie so vieles immer eine Sache des Blickwinkels.“

"Wir wären erst gar nicht in den Wäldern von Qo´noS unterwegs." So langsam begann ihm das hier Spaß zu machen. "Obwohl... Haben Sie K'rar kennen gelernt?"

„K´rar? Der lagh von der Eisenstein? Ein junger Krieger, wirkte immer etwas nervös. JA den habe ich während meiner Zeit auf der Eisenstein kennen gelernt. Wenn auch nur oberflächlich. Wie kommen Sie gerade jetzt auf den Jungen?“

"Ach, ich hatte nur überlegt, dass er der einzige Grund für mich sein könnte, jemand einen Fuss auf Ihren Heimatplaneten zu setzen. Ich habe ihn zu einem Mitglied meiner Familie gemacht."

„Sie haben WAS? Und er hat zugestimmt? Ich dachte Sie hassen Klingonen?“

"Tue ich auch. Aber K'rar ist mein Freund geworden. Und er hat nun ein Heim neben Ihrer rückständigen Heimat, wo er um sein Leben fürchten muss." Solak sah sich um. So langsam... "Wann sind wir da?"

Wenn sich K´rar um sein Leben fürchtete wäre er wohl doch besser bei den Pazifisten von Vulkan.

„Es ist nicht mehr weit, hinter der nächsten Düne müssten wir das Lager schon sehen.“

Und tatsächlich erreichten sie die Bauten der Nagit. Gleich wurden sie von mehreren Haliianern umringt. Immerhin kam es nicht oft vor das Fremde hier auftauchten.

„Wir möchten zu Tirov Wliza.“ So gleich teilte sich die Menge und eine alte Frau trat zu den beiden Männern.

„Möge euch die Wüste immer gewogen sein und euch sicher beschützen. Ich bin H´Qar und erbitte von euch etwas Wasser aus Eurer Quelle damit ich es meiner neuen Familie den Tycham als Vermählungsgeschenk darreichen kann.“

Doch die Alte schüttelte nur den Kopf. „Ihr bekommt kein Wasser aus der Quelle. Denn man kann nichts aus einer Quelle schöpfen die nicht existent ist.“

Die Leute, die sie begrüßten, sahen aus wie echte Wüstenbewohner. Still, keine unnötigen Bewegungen machend, Falten um die Augen sprachen von der Sonne. Solak fühlte sich sogleich wie zuhause. Er nickte ihnen zur Begrüßung zu während man ihn und H'Qar genau musterte. In der Wüste gab es keine Freunde. Nur jemanden, der dein Wasser wollte. Er sah sich weiter um. Das Lager hier war nicht fest. Sie schienen es noch nicht lange aufgebaut zu haben. Vermutlich hatten sie... Mit halbem Ohr hörte er, was die alte Frau sagte. Er drehte sich zu ihr und sah den Klingonen abwartend an.

„Es existiert keine Quelle?“ Das war zu erwarten soweit, hatte er die haliianischen Hochzeitsbräuche schon verstanden. „Würdet Ihr uns dann etwas von eurem Wasser überlassen? Damit ein Liebender die Stimme seines Herzens in seiner Stirn hören kann?“

Wieder verneinte die Alte, erlaubte es H´Qar und Solak allerdings sich bis zu ihrer Abholung in der Siedlung aufzuhalten. Schnell löste sich die Ansammlung auf so das Solak und H´Qar nun alleine zurückblieben.

„Freiwillig werden die kein Wasser herausgeben. Und hier nach Wasser zu graben scheint mir sinnlos. Nicht ein Strauch oder Grashalm wächst hier.“

Solak hatte sich auf die Erde gekniet und den Sand befühlt, schließlich ein wenig darin gegraben, dann ein wenig in den Mund genommen und geschmeckt. Er schüttelte den Kopf. "Wenn Sie danach in der Wüste suchen, suchen Sie lange. Aber mit einem haben Sie Recht: Hier gibt es kein Wasser. Das Lager steht hier vermutlich nur für uns. Sie werden nicht lange hier bleiben. Und wenn Sie Wasser von ihnen wollen... Was können Sie ihnen anbieten?"

„Nichts ich durfte nichts mitnehmen außer dieser Kleidung die für mich zurechtgelegt wurde, Und die Gegenstände die Numiel uns vorhin gegeben hat. Also Besitze ich nichts was ich gegen Wasser tauschen könnte.“

Die Quelle der Weisheit, pah so ein Humbug.

„Solak was ist Ihrer Meinung nach der Quell der Weisheit? Damit ist doch bestimmt kein Wasserloch gemeint.“

Das Spitzohr blieb auf dem Boden sitzen. Er schlug die Beine übereinander in den Schneidersitz und steckte das Gewand um sich herum fest. "Sie sind hier in der Wüste. Gemeinhin neigt man da weniger zu Metaphorik. Was spricht dagegen, dass tatsächlich Wasser gemeint ist?"

„Nun Hier gibt es kein Wasser richtig? Zumindest keine Quelle oder ein Brunnen oder ähnliches. Also kann ich kein Wasser von hier mitbringen oder irre ich mich da?“

Er setzte sich ebenfalls in den Sand.

„Solak was macht ein weiser Mann mit seinem Wasser in der Wüste?“

"Natürlich gibt es hier Wasser. Die da haben Wasser. Ich habe Wasser, Ihr Wasser. Wir haben Blut. Wasser gibt es in Hülle und Fülle. Die Frage ist, wie Sie nun an Wasser kommen. Und der Weise.... Nun, er trinkt es. Wenn es soweit ist."

„Währen wir auf Qo´noS wäre die Idee mit dem Blut wahrscheinlich die richtige. Solak bitte geben Sie mir die Wasserflasche. Vielleicht sied sie bereit Wasser gegen Wasser zu tauschen.“

Immerhin hatte bis jetzt keiner von den beiden Männern aus der Flasche getrunken.

Das Spitzohr sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Er schmunzelte. Dann griff er nach der Flasche und reichte die dem Klingonen. "Bitte. Es ist Ihre Prüfung."

H´Qar ging von Zelt zu Zelt aber niemand wollte Wasser für Wasser tauschen. Nicht einen einzigen Tropfen bekam er von diesen Leuten. Es war zum aus der Haut fahren. Danach versuchte er es mit Dienstleistungen aber auch darauf wollten sich die Haliianer nicht einlassen. Bald würde Numiel kommen und die beiden abholen. Und er hatte immer noch nur das Wasser in seiner Feldflasche. Er stand hier im Lager und kein Wasser war zu bekommen keines das er nicht schon mitgebracht hätte. Der Weise trinkt das Wasser zur rechten Zeit. Das hatte Solak gesagt.

Was war wenn die Quelle doch existierte, doch nicht auf die Art wie er bis jetzt angenommen hatte? Trug er die Quelle mit sich herum? Immerhin könnte man sagen dass dieses Wasser wenn es von hier weggebracht wurde aus diesem Lager komme.

„Ich glaube ich muss nicht weiter nach dieser Quelle suchen. Und Wasser von diesen Leuten brauche ich auch nicht.“

"Wie meinen?" Solak hatte die Vögel beobachtet. Jetzt sah er wieder zu H'Qar auf.

„Nun wir haben Wasser, das haben sie selber gesagt. Wir brachten es mit her. Da wir nichts davon getrunken haben, jemand der weniger von der Wüste verstehen würde hätte das Wasser schnell ausgetrunken sobald ihn der erste Durst geplagt hätte, was ziemlich dumm wäre. Denn dann hätte er nichts mehr wenn er es wirklich braucht. Sie sagten der weise Mann trinkt das Wasser zur rechten Zeit. Und hätten wir das Wasser schon getrunken wären wir ohne Wasser hier angekommen und hätten von hier auch kein Wasser mehr für den Rückweg. Wenn wir dieses Wasser nun von hier aus wieder mit zurücknehmen kommt das Wasser praktisch aus diesem Lager und wären wir nicht weise genug gewesen so könnten wir von hier überhaupt kein Wasser mehr mit zurückbringen.“

Warum hatte er eigentlich kein Popcorn dabei? Es hatte auf dem Bankett gestern etwas gegeben. Er hätte etwas einstecken können. Popcorn wäre jetzt wirklich schön. "Und Sie meinen das stimmt? Milseyas Familie könnte Sie auch gleich vom Planeten jagen."

„Das ist es was ich als Lösung dieser Prüfung ausgewählt habe und so werden sie es an Jasny weiter geben genau so wie die Wasserflasche.“ Damit gab H´Qar die Wasserflasche zurück.

„Und mir bleibt auch keine Zeit mehr eine neue Lösung zu finden denn dort hinten kommt schon Numiel um uns abzuholen.“

Die Augenbraue des Spitzohres zuckte noch einmal bevor er aufstand. Und das war es gewesen? Ein wenig durch die Wüste schleichen und lauwarmes, abgestandenes Wasser wieder zurück bringen? Wenn das stimmte, dann erklärte das das ein oder andere über Anquenar. "Dann viel Erfolg!"

„Danke.“

Gemeinsam mit Solak wartete der Klingone darauf das Numiel landete und die beiden zurückbrachte. Auf dem Rückflug wurde wenig gesprochen. So das der späte Nachmittag in den frühen Abend übergegangen war als sie wieder im Hochzeitslager angekommen waren.

Gleich nach der Landung war Solak zu Jasny gebracht worden - noch bevor sie den Klingonen empfing. Sie ließ sich jedes einzelne Wort berichten, das gesprochen worden war, jede Geste, jeden Blick. Schließlich lehnte sie sich zurück. "Was meinen Sie? Hat er die Prüfung bestanden?" Solak zuckte leicht mit den Schultern. "Das zu beurteilen überlasse ich Ihnen. Ich weiß nur: Er hat niemanden getötet und eine Lösung durch Nachdenken gefunden. Außerdem kann man sagen, dass er quasi einen Rat angenommen hat. Grob gesprochen. Also, gemessen daran, dass wir es hier mit einem Klingonen zu tun haben, würde ich sagen, dass er sich ganz gut geschlagen hat. Außerdem ist er in de Wüste nicht umgekippt. Nicht schlecht. Für einen Klingonen." Die Matriarchin nickte langsam. "Ich verstehe. Sie können jetzt gehen." Das ließ Solak sich nicht zweimal sagen. Doch so sehr er das Festgelände auch durchsuchte, seinen Mann fand er nicht, auch mental antwortete dieser nicht. Sein Sohn hingegen war leicht zu finden... "NIKLAN! Was bei allen Elementen...?!"

Idic und Shane in: "folgt der Sandale! jeder nur ein Kreuz!"

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„Ich finde das Meeresleuchten auch wunderschön“, sagte Milseya zu Toraw und stellte das Glas kalte Milch vor sie hin. Die Kleine griff danach und trank gierig. Das toa machte sie immer durstig.

„Also ich finde, das ist nichts weiter als Licht im Wasser“, zuckte Valiqui mit den Schultern und trank ebenfalls ihre Milch. „Ich kapier nich, warum du das immer wieder angucken musst. Ist doch immer das Gleiche.“

„Isses nich“, empörte sich Toraw. „Es schaut immer anders aus!“

„Quatsch“, winkte Valiqui ab. „Du willst doch bloß, dass Mischka dich lieber hat als uns.“ Sie legte ihre Unterarme demonstrativ auf die Tischplatte. „Bestimmt hast du auch gesagt, dass das Wasser redet!“, lachte sie ihre Cousine aus

Toraw wurde kreidebleich. Oorli hat es Valiqui erzählt! Dabei war das ein Geheimnis gewesen!

Das andere Mädchen sah genau, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. Und auch wenn eine kleine Stimme in ihr sagte, dass sie es nicht tun sollte, so konnte sie es nicht lassen und spottete singend weiter: „Toraw und Mischka! Quatschen mit dem Wasser! Toraw und Mischka! Hören blöde..“

Toraw wurde wütend. Unwillkürlich hob sie ihre Hand und holte aus.

Der Schlag endete abrupt. Milseya hatte den Arm gepackt und sah ihre kleine Cousine verärgert an.

Valiqui kicherte - bis zu dem Augenblick, als Milseya sie am Kragen packte und beide Mädchen zur Tür schleifte, durch diese hindurch, über die Veranda, die Treppen hinunter bis zu dem Vorplatz. Überrascht blieben einige Personen dort stehen und betrachteten die zeternden Mädchen, die versuchten sich zu befreien. Milseya stellte erst die eine auf die Beine, dann daneben die Andere. Wütend sah sie die Mädchen an.

„Du hast kein Recht über andere zu spotten, Valiqui“, fuhr sie die erste von beiden laut an. „Es gibt mehr als nur das, was du sehen kannst. Und bislang hast du noch überhaupt gar nichts gesehen! Und du, Toraw ..“ wechselte sie immer noch verärgert zur anderen „.. du solltest wissen, dass man niemals die Hand gegen eine Schwester erhebt. Nicht hier. Schon gar nicht in meinem Haus! Ihr beiden solltet euch schämen! Los, umarmt euch und entschuldigt euch beieinander!“

Betreten sahen die beiden kleinen Haliianerinnen auf den Boden.

„Wird’s bald?“, befahl Milseya.

Toraw und Valiqui hoben kurz den Blick und sahen sich aus den Augenwinkeln an.

„Wenn ich es noch einmal sagen muss, dann knallts!“

Beide verzogen das Gesicht, drehten sich aber zueinander und umarmten sich rasch und halbherzig.

Milseya schüttelte den Kopf. „Und jetzt wieder zurück ins Haus. Und wehe, ich höre noch einen Ton von euch!“

Missmutig trotteten die Mädchen in Richtung Haus, dicht gefolgt von Milseya. Als die drei gerade durch die Tür gehen wollten, hielt eine Stimme sie auf.

„Ranar Milseya Thycham Anquenar vom Hause Kar’mek?“

Verwundert drehte sich die Angesprochene um. Noch nie hatte jemand alle ihre Namen in einem Atemzug genannt – und es klang ziemlich seltsam. Sie entdeckte zwei seltsame Gestalten auf dem Hof, die scheinbar in ihre Richtung blickten. Beide waren in lange nachtblaue Roben gekleidet, die von einem Umhang bedeckt waren. Ihre Kapuzen waren tief ins Gesicht gezogen. Die eine Person war klein und gebückt. In der Hand hielt er einen knorrigen Stock. Die andere dagegen stand aufrecht da und war recht groß.

„Ja“, antwortete sie höflich. „Ich bin Milseya. Was kann ich für euch tun?“

„Wir würden gerne dein Haus betreten.“

Sie lachte. „Mein Haus ist wie jedes andere auf Halii auch. Wenn ihr eintreten möchtet, dann tut es. Die Tür steht offen.“

„Wir wissen nicht, ob wir willkommen sind“, entgegnete der Größere.

„Warum solltet ihr das nicht sein?“

„Wir sind die kawhen shoan der Natim.“

Überrascht bemerkte Milseya, wie sich Valiqui plötzlich angstvoll an ihr Bein klammerte. Auch Toraw schien sich vor den beiden Männer zu fürchten, denn sie griff nach ihrer Hand und packte fest zu. „kawhen shoan“, murmelte die Kleine immer wieder leise vor sich hin.

Milseya dagegen suchte fieberhaft nach diesem Begriff, konnte sich aber nicht erinnern jemals etwas von den kawhen shoan gehört zu haben. kawhen war der Begriff für Lehrer oder Prüfer, wurde aber auch für Meister oder sogar Anführer verwendet. Was allerdings shoan war, das wusste sie nicht… und so langsam wurden ihr Bein und ihre Hand taub. „Toraw. Valiqui“, sagte sie sanft zu den Mädchen. „Ich möchte, dass ihr zuhause frühstückt. In Ordnung?“

„Nein!“, riefen beide verängstigt auf.

„Doch, tut was ich euch sage. Ihr seht doch, dass ich Gäste habe und ich ..“

Ein lautes Scheppern ließ sie aufschauen. Ihre Tante Shinah starrte mit entsetzten Augen auf die beiden Gestalten, die immer noch regungslos auf dem Hof standen warteten. Vor ihr lagen im Staub die zerbrochenen Reste eines Frühstücksgeschirrs. Was zur Hölle ist denn hier los?, fragte sich Milseya verblüfft und löste die Umklammerung der beiden Mädchen. „Geht.“

„Aber..“

„Geht JETZT!“

Die beiden Mädchen sahen kurz hoch zu ihr, dann aber rannten sie - einen riesigen Bogen um die beiden Gesichtslosen machend - los, als wäre der Teufel hinter ihrer Seele her.

Milseya dagegen trat ein, zwei Stufen von der Veranda ab und streckte ihren Arm in Richtung Tür. „Ich heiße euch willkommen“, sagte sie freundlich, das heftige Winken und Kopfschütteln Shinahs ignorierend.

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Das Fest hatte bis in die frühen Morgenstunden angedauert. Auch wenn die Stimmung fantastisch gewesen war so waren Sam und Assjima doch recht früh – wohl so gegen Mitternacht – Hand in Hand zum Strand hinunter geschlendert. In wenigen Tagen würden sich ihre Wege wieder für unbestimmte Zeit trennen. Noch wusste Assjima nicht, welche Aufgabe der Community als Nächstes zugeteilt werden würde. Vielleicht würden nur wenige Wochen, vielleicht aber auch Monate bis zum nächsten Wiedersehen vergehen. Und es gab so viel zwischen ihnen, das einer Klärung bedurfte. Vieles war nie ausgesprochen worden weil jeder annahm, der andere würde es wissen. Aber der Unterschied zwischen Wissen und Verstehen konnte gewaltig sein. Bis zum Sonnenaufgang versuchte Sam seiner Frau zu erklären, wie er Eifersucht empfand. Sie konnte diese Emotion nun vielleicht verstehen, aber sie wirklich in aller Intensität nachzuempfinden war ihr immer noch nicht möglich.

Jetzt stand die Sonne schon wieder hoch im Zenit und Sam schlief immer noch in dem riesigen Bett. Zwischen all den Kissen und Decken konnte Assjima nur seine nackte Schulter und den wuscheligen Haarschopf ausmachen. Diese Haare, die sie über alles liebte und die doch gleichzeitig das nach außen für alle sichtbare Symbol für sein Anderssein waren.

Einen Momentlang war sie versucht mit allen Fingern durch diese Wolle zu fahren, doch sie wollte ihn lieber noch etwas schlafen lassen. Der heutige Abend würde wieder sehr lang werden. Stattdessen wählte sie einen kurzen weißen Sari aus, zog sich an und ging nach draußen.

Dafu saß bei Blechbüx vor dessen Wohnkiste und studierte einen Schaltplan.

Als der Roboter die Ärztin sah blinkte er freundlich mit seinem linken Okular. „Morgen Ddddoc“ rief er. „Hast dddu gut geschlafen?“

„Ja prima. Danke. Habt ihr zwei schon den Wackelkontakt in deinem neuen Sprachmodul gefunden?“

„Nein, leiddder noch nicht. Ich wette ddden hat Gle’ma extra eingebaut um mich zu ärgern. Aber Ddddafu ist gut. Dddder wirddd ddden schon noch findddden.“

„Da bin ich mir auch ziemlich sicher. Dafu, hast du Mischka und Farik gesehen?“

“Mischka wurde heute Morgen von ihrer neuen Freundin abgeholt. Die wollten zusammen aufs Klo gehen. Farik ist in die Küche rüber gegangen. Er wollte wissen was die mit dem braunen Tang machen, der vor ein paar Stunden angeliefert wurde.“

„Gut, danke. Aber du solltest deine Mundwerkzeuge benutzten wenn jemand dabei ist der keine telepatischen Fähigkeiten hat. Blechbüx könnte sich sonst ausgeschlossen fühlen.“

„Okay“ erwiderte der Junge knapp und beugte sich wieder über den Schaltplan.

„Kannst du Sam ausrichten dass ich etwas spazieren gehe? Ich bin bald zurück.“

Dafu nickte. „Mach ich.“

„Ddddoc … dddarf ich mitkommen? Ich habe noch gar nichts vom Camp gesehen und dddiese Haliianer sindddd komisch. Vielleicht kannst dddddu mir ein paar Sachen erklären?“

„Sicher doch. Dann werfe mal dein Getriebe an und komm mit.“

Kaum waren die Ärztin und der Roboter verschwunden richtete sich der kleine Deltaner wieder auf und starrte zu einem dichten Busch hinüber. „Ihr könnt rauskommen. Ich habe euch schon längst bemerkt.“

Zwei klingonische Jungen traten hinter dem Strauch hervor.

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Vinara hatte am ersten Abend der Feierlichkeiten einen Sari in exakt der gleichen Farbe getragen wie Assjima - doch Kalis hatte verhindert dass die beiden Frauen miteinander reden konnten. Offenbar hatte sie immer noch eine gewisse Angst und befürchtete womöglich sogar dass die Deltanerin sich auch an Vinara heranmachen konnte, Zölibatseid hin oder her.

Den nächsten Morgen ging die Andorianerin fast schon demonstrativ ohne die Klingonin in die Hauptstadt, dafür mit Talana an ihrer Seite die nicht aufhören wollte von ihren Erlebnissen während der letzten Monate, vor allem auf Delta IV zu reden.

In Sane’e herrschte ein selbst für haliianische Verhältnisse unübliches Gedränge; fast alle schien es zum Raumflughafen zu ziehen. Den Grund dafür konnten die beiden Andorianerinnen schon von Weitem sehen: Die SS Andorian Pride, bislang das inoffizielle zeitweise Flaggschiff Admiral Kwaals setzte zur Landung an. Mit ihrem blau-metallisch spiegelnden Aussehen war sie selbst für die kunstverwöhnten Haliianer ein außergewöhnlicher Anblick.

In der Annahme Vinara und Talana gehörten zum Teil des Empfangskommitees ließen die Einheimischen ihnen den Vortritt, so dass sie gerade rechtzeitig am Rand des Flughafens ankamen um die letzten Passagiere aussteigen zu sehen. An der Treppe zur Ausstiegsluke (eigentlich schon ein kleines Tor) hatten sich haliianische Polizisten und Mitglieder der Besatzung in ihren purpurfarbenen Uniformen aufgestellt.

Kaum hatten die Passagiere - meist Andorianer, aber auch Haliianer und Vertreter anderer Völker, einschließlich eines Ferengis - den Landeplatz verlassen erschien ein besonders hoch dekoriert aussehender Andorianer in Crew-Uniform im Ausstieg. Kurz darauf erblickte er Vinara und Talana welche die Absperrung schon passiert hatten und nun auf die Andorian Pride zugingen.

"Dass Sie kommen würden hätte ich nicht gedacht", meinte der Andorianer nachdem er ihnen entgegengekommen war. "Ich bin Captain Vul Benir; darf ich Ihnen eine kurze spontane Führung anbieten?"

"Und ob wir das wollen!", rief Talana noch ehe Vinara Gelegenheit zum antworten hatte. Zumindest die Wissenschafts-Offiizerin schien in andorianischen Kreisen bekannt wie ein bunter Hund zu sein.

Die SS Andorian Pride war innen nicht weniger luxuriös ausgestattet als das Äußere es vermuten ließ, wenn auch mit nur wenigen spiegelnden Flächen.

"Wir haben Platz für 150 Passagiere, was angesichts der Größe nicht viel zu sein scheint, aber dafür sind die Kabinen umso größer und luxuriöser."

"Hat Ihre Anwesenheit hier mit der Einführung des neuen haliianischen Passagierschiff-Typs zu tun?"

Der Captain nickte mit einem leichten Lächeln. "Under anderem. An Größe kann die Am'dala-Klasse nicht mit der neuen Konkurrenz mithalten, dazu ist sie vor allem in der Höhe zu flach. Aber dafür reist man mit uns umso luxuriöser wie Sie sehen. - Dies ist übrigens das ehemalige VIP-Quartier Admiral Kwaals, wir vermieten es nur an bestzahlende Kunden."

Am eindrucksvollsten war der hohe Ballsaal welcher gleich drei Decks in Anspruch nahm und nach dem Vorbild alter andorianischer Herrschaftspaläste eingerichtet worden war.

"Der Chefdesigner unserer Firma hat auf Halii studiert wie Sie wohl unschwer an der Formgebung unserer Schiffe erkennen; die Am'dala-Klasse ist mit ihren 305 Metern bisher das längste und größte in unserer Flotte."

"Und nun möchten Sie die Haliianer dazu überreden mehr mit Ihren Kisten zu fliegen?", fragte Talana.

"Nicht nur die... Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Außerdem finden heute und in den kommenden Tagen noch ein paar weitere geschäftliche Besprechungen statt."

"Sagen Sie, könnte ich mich mal hinter's Steuer klemmen und ein paar Runden über die Stadt fliegen bis die anderen wieder da sind?", bat Talana spontan und verdrehte Augen wie Fühler als wollte sie dem Captain einen Heiratsantrag machen.

"Haben Sie eine Pilotenlizenz?", fragte Benir lachend.

"Noch nicht, aber so gut wie."

"Tut mir leid, dann geht das nicht. Vorschriften der Firma."

Die Besichtigung ging zu Ende und die beiden Andorianerinnen verließen das Schiff, die jüngere davon heftige Flüche ausstoßend.

Captain Benir ignorierte Talans Beschimpfungen und lud nun einige ausgesuchte haliianische Gäste ein sich das Schiff näher anzusehen.

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Niklan wehrte sich mit Händen und Füßen. "Lass! Mich! Los! Aua! Das! Tut! Weh!"

Solak hielt seinen Sohn mit einer Hand im Nacken fest, mit der anderen säuberte er dessen spitze Ohren. "Das hättest du dir überlegen sollen bevor Ihr Euch im Schlamm gewälzt habt!"

"Wir! Haben! Uns! Nicht! Im! Schlamm! Gewälzt! Yasmin und ich haben uns getarnt! Wie Krieger! Weil wir doch Borg und Rangerteam mit den... AUA!"

Gleichgültig wie sehr er sch wehrte, sein Vater war stärker. Und nahm sich das anderen Ohr vor. "Und wozu muss man dabei seine Ohren von innen tarnen?"

"Da kann ich gar nichts für. Die sind einfach so groß!"

Solak seufzte. "Kannst du das hier dann wenigstens mit ein wenig vulkanischem Stoizismus über dich ergehen lassen?"

************************************

Eine halbe Stunde später war der Junge schon wieder verschwunden und sein Vater alleine im Zelt. Sta'el war noch immer nicht zurück. Wo der nur steckte?! Ruhelos zog Solak sich um, tauschte das vulkanische Gewand, das er in der Wüste getragen hatte, gegen einen der für ihn bereit liegenden Sarongs. Nur die dazu gehörigen Schlappen ließ er liegen. Er hatte sein Glück mit ihnen am gestrigen Abend probiert und sich auf die Nase gelegt noch bevor er den Ausgang des Zeltes erreichte. Lieber barfuß gehen... War deutlich würdevoller.

Als er fertig war, war noch immer kein Sta'el zu sehen. Wozu machte man als Paar eine Reise und war umgeben von lauter Verliebten, wenn die zweite Hälfte des eigenen Paares verschwand?! Mh... Er könnte raus gehen und sich mit seinen Kollegen unterhalten... Oder was essen. Es gab viel Essen. Und reizende Kellner. Aber irgendwie war ihm nach nichts davon. Mit sich selbst uneins sah Solak durch die Filme, die seine Gastgeberin ihnen bereit gelegt hatte. Das waren ja alles.... Seine Augenbraue kroch mit jedem Filmtitel ein Stückchen höher. Er pfiff anerkennend durch die Zähne. Nicht schlecht!

Der Councelor trat mit einem breiten Grinsen aus dem Zelt. Für diese Filmauswahl brauchte er Popcorn. Viel Popcorn! Kurz sah er nach seinem Sohn (und sah ganz schnell wieder weg), dann machte er sich auf den Weg zu dem großen Fresszelt. Aus allen Ecken hörte man das Gekicher von Kindern, Erwachsene sah man um diese nachmittägliche Zeit eher weniger. Und wenn, dann schlenderten sie zu Zweit herum. Niemand kümmerte sich um den vergnügungssüchtigen Romulovulkanier. Seine Laune stieg merklich mit jedem Schritt.

Blechbüx war wieder in seiner Wohnkiste und Assjima hatte endlich ihre Ruhe. Relativ zentral inmitten des Camps hatten die Gastgeber eine kleine Bar aufgebaut, die tatsächlich rund um die Uhr besetzt war. Während sie die Liste mit den möglichen Drinks studierte bemerkte sie aus den Augenwinkeln einen einsam herumschlendernden Schiffscouncelor. „SOLAK!“ rief sie quer über den Platz und winkte.

Fvadt! Schnell sah er sich um. Doch es gab keine Möglichkeit sich zu verstecken oder so zu tun als hätte Assjima ihn mit jemand anders verwechselt. Es war niemand da. Und schon gar niemand, der ihm ähnlich sah. Also blieb ihm nichts anderes übrig: Er ging zu ihr. "Seien Sie gegrüsst. Sie haben die Bar bereits entdeckt?" Doofe Frage. Sie stand genau davor!

„Hallo Councelor … Sie sehen aber nicht besonders glücklich aus. Wo ist Ihre steinerne Mimik geblieben? Haben Sie die bei H’Qar vergessen?“ Sie reichte ihm die Getränkekarte. „Vielleicht würde ein Drink Sie etwas aufmuntern?“

Gar keine so schlechte Idee. Und tatsächlich gab es auch einen halbwegs passablen Scotch. Er nickte dem Barkeeper zu und deutete auf das Gewünschte. "Wir sind stundenlang durch die Wüste gelaufen. Oder vielmehr geschlichen. Sie können sich nicht vorstellen, wie langsam so ein Klingone sein kann!" Der Scotch kam und Solak nippte. "Trinkbar. Und bei Ihnen? Wir konnten gestern ja nicht sprechen. Aber ich habe mich schon bei Ihrem Mann für die Getränke bedankt!"

„Das hat Sam erzählt. Und ich bin gespannt was bei diesen Prüfungen auf mich zukommen wird. Irgendwas mit Muscheln und Perlen … ich glaube, H’Qar darf Perlensucher spielen. Er tut mir jetzt schon leid.“ Sie griff nach dem Longdrink mit Schirmchen, der ihr nun auch hingestellt wurde und saugte an dem Röhrchen. „Irgendwie schmeckt hier alles ein wenig nach Fisch … oder bilde ich mir das nur ein?“

Er grinste. "Der Whisky nicht. Sollten Sie mal probieren. Was ist eigentlich Ihr Geschenk? Oder vielmehr: Wetteinsatz?"

„Den nehme ich dann als nächstes. Diese Wetten – ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe. Ich soll gegen H’Qar wetten, oder? Auch wenn ich sicher bin dass er seine Aufgaben mit Bravour meistern wird? Ist eine seltsame Sitte … ich habe den beiden eine Mischung Allerlei zusammengestellt. Tees, Kräuter, Elixiere für diverse Gelegenheiten. Haben Sie auch schon einen Einsatz?“

"Ich finde die Idee sehr anregend gegen H'Qar zu wetten. Und als Einsatz hat Sta'el ein antiquarisches Buch aufgetrieben. Von der Erde, aus dem Jahr 1926. Von einem Arzt namens Van de Velde. 'Die vollkommene Ehe - Ihre Physiologie und Technik' Ein Klassiker. Und guter Rat kann bei dieser Verbindung sicherlich nicht schaden." Ein teuflisches Gelächter lauerte in Solaks Kehle.

„Sie können so gemein sein! Ersticken Sie nur nicht dran“ lachte Assjima und zwinkerte ihm über den Rand ihres Glases zu. „Ich sehe es schon vor mir: H’Qar in einem Lehnstuhl sitzend und sich Rat aus dem 21. Jahrhundert holen.“

Solaks leeres Scotch-Glas verschwand auf wundersame Weise und wurde gegen ein Neues ausgetauscht. "Ich meine, es gibt auch ein Kapitel über Hygiene. Kann niemals schaden!" Er schwenkte die goldene Flüssigkeit in dem Glas herum und sog ihren Duft in sich auf. "Bei all den Geschenken bedaure ich es schon fast, dass so etwas auf Vulkan nicht üblich ist. Bei unserer Hochzeit gab es nichts. Wobei es einem im Pon'farr auch herzlich gleichgültig ist, ob man Geschenke bekommt."

„Ich dachte immer, Vulkanier heiraten BEVOR das Pon’farr einsetzt … Bei uns gibt es auch keine Geschenke, weil wir kein Ritual für eine Vermählung kennen.“

"Kommt drauf an. Sta'el und ich haben uns kennengelernt als mein Pon'farr bereits eingesetzt hatte. Da haben Sie dann nur noch eins im Sinn..." Er schwelgte kurz in Erinnerungen. "Kein Ritual für Vermählungen? Und wieso nennen Sie Sam dann Ihren Mann?"

„Sie erinnern sich an mein Geburtstagsfest im letzten Jahr? Auf Bajor? Da hat er mir ein Stirnband geschenkt und ich habe es angenommen. Mehr braucht es nicht, um nach deltanischem Recht vermählt zu sein.“

"Praktisch! Erleichtert im Notfall auch die Scheidung!" Solak lachte auf. Verstummte aber sofort als Assjima bei diesem Blick zusammen zu zucken schien. "Oh, entschuldigen Sie. So war das nicht gemeint. Es war ein allgemeiner Kommentar, weil Vulkanier Scheidung nicht kennen. Es..." Er sah sie ernst an. "Darf ich Sie fragen, ob Sie einen Umgang mit Ihren Schwierigkeiten gefunden haben?"

„Noch habe ich ihm das Band nicht zurückgegeben … und ich habe es auch nicht vor.“ Assjima rührte mit dem Röhrchen in ihrem Glas. „Aber wir arbeiten daran Das Hauptproblem besteht wohl darin, dass ich diese Eifersucht nicht wirklich nachempfinden kann. Eifersucht ist eine Emotion, die uns ziemlich fremd ist. Doch ich beginne es langsam zu verstehen … jetzt wo ich weiß, dass er tatsächlich eifersüchtig sein kann.“

Das Glas war doch noch nicht leer gewesen, oder? Irgendwie sah es trotzdem voller aus als eben. Schon wieder. Solak sah den Barkeeper skeptisch an, doch der schenkte ihm nur ein bezaubernd unschuldiges Lächeln. "Hatten Sie noch nie Angst etwas zu verlieren? Und fühlten sich vollkommen machtlos und außer Ihren Fähigkeiten es zu behalten?"

„Gegenstände kann man verlieren … und auch wieder ersetzen. Eine andere Person kann einem nicht gehören. Also kann man ihn auch nicht verlieren …“ Sie rieb sich nachdenklich die Nase. „Nein Solak … ich glaube ich hatte noch nie Angst, etwas oder jemanden zu verlieren.“

"Faszinierend. Ich bin versucht zu sagen, dass Delta ein sehr glücklicher Planet sein muss."

Assjima lachte. „Dafür haben wir jede Menge anderer Probleme. Man muss sie sich nicht noch schaffen, indem man glaubt, etwas zu besitzen was einem niemals gehören kann. Natürlich schmerzt es wenn der andere unglücklich ist. Aber gerade dann muss man loslassen können.“

"Und Sie meinen, dass das Sams Problem ist?"

„Ja. Er schaut inzwischen jeden Mann schief an, der mich nur freundlich anlächelt. Gestern hat er sich gegenüber Lt. Commander Bishop sehr eigenartig verhalten. Er versteckt es hinter witzigen Bemerkungen aber es ist ihm dabei immer sehr ernst.“

Dieses Glas konnte zaubern! Es war schon wieder voll! Solak bemühte sich ernsthaft diesen Umstand zu ignorieren. "Möchten Sie, dass ich mal mit ihm spreche? Vielleicht hilft, wenn ihm ein Nicht-Deltaner zuhört."

Die Ärztin stellte das leere Glas beiseite. Der junge Haliianer wollte sofort nachfüllen doch sie hielt die Hand drüber. „Danke … ich hätte lieber auch was von dem braunen Zeug da.“ Im Nullkommanichts stand ein volles Glas vor ihr. Sie nahm einen Schluck und zog die Augenbrauen hoch. „Tatsächlich – das schmeckt nicht nach Fisch. Aber was Sam angeht – ich glaub er wollte sowieso mal mit Ihnen reden. Von Mann zu Mann oder so was in der Art. Aber nach dem Fest wird er erstmal nach Delta zurück fliegen.“

"Zurück in die Höhle des Löwen? Ich werde nach der Hochzeit sowieso für einige Wochen mehr nach Vulkan zurückkehren. Sagen Sie ihm, dass er mich dort gerne besuchen kann. Wenn er will."

„Das mach ich.“ Assjima leerte das Glas in einem Zug. „Kommen Sie heute Abend in diesem Aufzug auf das Fest? Sieht wirklich knackig aus, Lieutenant.“

Solak sah an sich runter. "Dieser Fetzen?!"

„Nein, eher der Oberkörper.“

Seine Ohren verfärbten sich tiefgrün. "Oh. Danke. Nun, dann werde ich Ihnen diesen Gefallen tun. Aber gucken Sie nicht zuviel - ich möchte ungern Ihren Mann verprügeln." Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu.

„Das würde ihm nicht bekommen. Aber ich gucke soviel ich will! Sam grübelt schon die ganze Zeit darüber nach wann es denn passend wäre den Smoking anzuziehen. Er hät das Ding für seine neueste Geheimwaffe.“

Solak trank sein Glas aus und drehte es um bevor der Barkeeper erneut zuschlagen konnte. "Sagen Sie ihm, dass er seine Geheimwaffe ruhig ausprobieren soll. Aber keine Chance hat, sollte Sta'el heute abend auch so ein Ding wie ich anziehen. Übrigens sollten Sie mal mit meinem Mann tanzen. Sie wären bestimmt ein gutes Paar."

„Sta’el kann tanzen?“ Assjimas Augen leuchteten auf. „Ich tanze für mein Leben gern! Nur mein werter Gatte stellt sich da etwas brummbärig an. Auf Halii ist Damenwahl sicherlich der Normalzustand, oder?“

"Darauf gehe ich jede Wette ein. Lassen Sie sich das Vergnügen nicht entgehen. Sta'el ist sehr musikalisch und bewegt sich wundervoll. Ich liebe es ihm beim Tanzen zuzusehen." Solak rutschte vom Barhocker. "Ich werde mal sehen ob noch was zu essen da ist. Wir sehen uns dann heute abend?"

„Ja, bestimmt! Ich muss auch mal nach den Kindern sehen. Falls Sie meinen Neffen Farik in der Küche treffen sollten sagen Sie ihm einen Gruß von mir und er soll seine Finger aus den Töpfen anderer Leute herauslassen!“

"Mach ich. Und sollten Sie Niklan sehen - sehen Sie lieber ganz schnell wieder weg!"

„Ich werde Ihren Rat beherzigen. Danke für die Gesellschaft … und dafür dass Sie immer ein offenes Ohr haben. Auch außerhalb Ihres Büros! Ich weiß das zu schätzen.“

[bryn und idic haben das Wasser der Weisheit gefunden - viel schneller als H'Qar!!!]

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Wie viele Scotch waren das jetzt eigentlich gewesen? Solak versuchte im Geiste die Gläser zu zählen, verlor nur immer wieder den Faden. Der Barkeeper war wirklich verdammt schnell gewesen! Leicht schwankend, aber weit vom Betrunken sein entfernt nahm der Councelor seinen Weg zum Fresszelt wieder auf. Popcorn! Filme! Solange Niklan beschäftigt und Sta'el weg war!

Im Fresszelt selbst, waren George, Jenax und die Kinder beim Essen. Die Zwillinge standen unter der Aufsicht einiger Haliianerinnen, die sich Allgemein um die Kleinkinder kümmerten, wenn deren Eltern sich nicht um diese Kümmern konnten, oder mal ein paar freie Minuten brauchten.

Zumal tat den Beiden auch etwas Ruhe abseits von diesem Bunten treiben gut. George erblickte den Councelor der Community, wie dieser Zielstrebig Kurs auf das Buffett nahm.

„Councelor! Wie geht es ihnen?“, begrüßte George den Romovulkanier.

Fvadt! Schon wieder einer aus der Crew! So kam er nie zu seinem Popcorn! Auf der anderen Seite aber war er neugierig auf die Neugeborenen des Ingenieurs. Also rang Solak sich ein Lächeln ab und begrüsste die Familie. "Gut, danke. Und Ihnen? Was macht der Zuwachs?"

„Nun die Beiden halten uns auf Trab. Und im Moment sollten die Kleinen noch ein Nickerchen halten, sofern diese nicht wieder von kleinen Klingonen und Haliianern belagert werden“, George hatte seinen permanenten Müden Gesichtsausdruck nur mit Mühe unterdrücken können.

"Ich hatte Sie gewarnt." Solak sah dem Mann über die Schulter, wo die Babies friedlich schlummerten. Anerkennent nickte er den Eltern zu. "Sie haben wirklch ganze Arbeit geleistet. Herzlichen Glückwunsch." Er trat zu den Kindern, berührte kurz die Stirnen der beiden und murmelte den gleichen Segenswunsch, mit dem er schon Estebans Sohn und Yasmin im Universum begrüsst hatte.

Aiden und Andrew bestaunten das Spitzohr mit leicht geöffneten Mündern. Gaben fröhliche Laute von sich.

„Vielen Dank Councelor. Sie hätten den Captain sehen sollen als dieser uns im Transporterraum Empfangen hatte. Ich hatte bei seinem Minenspiel eher die Befürchtung gehabt das er die Beiden erschrecken würde“, antwortete George mit einem leicht Amüsierten Ton.

"Sie werden sich an seinen Anblick gewöhnen. Niklan hat sich am Anfang auch ein wenig vor ihm gefürchtet. Doch verraten Sie das niemandem!"

„Glauben Sie mir, das wird auch niemand erfahren“, versicherte George. „Übrigens, wenn Sie sich was zum Essen holen wollen, würde ich es jetzt tun. Besonders das Popcorn ist hier sehr begehrt, es geht kaum einer ohne einen großen Becher hier heraus.“

Die anderen klauten sein Popcorn?! Solak sah sich gehetzt um. "Dann entschuldigen Sie mich bitte. Der Hunger, Sie verstehen..."

„ Kein Problem! Viel Glück!“, rief George dem Spitzohr hinterher, welches gleich zum Tisch mit dem Popcorn gehechtet war. Die Babys Kommentierten dies mit einem Glucksen, das wie ein Kichern klang.

Idic und CptJones in: Jäger des Popcorns!

Bearbeitet von George Sheridan
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Zwei klingonische Jungen traten hinter dem Strauch hervor.

“Wer seit ihr denn?“ fragte Dafu stumm. Doch er erhielt keine Antwort. “Ihr könnt also nur sprechen …“

Der scheinbar Ältere von beiden schlug seinen Nachbarn auf die Brust und sagte etwas auf Klingonisch zu ihm. Dann wand er sich an Dafu: "Natürlich können wir sprechen was denkst du denn?"

„Ich weiß nicht … ihr habt meine Frage nicht beantwortet. Also könnt ihr nur sprechen.“ Die beiden großen Jungen waren Dafu unheimlich.

"Was meinst Du mit nur sprechen?"

Der andere Klingone sagte jetzt wieder etwas auf Klingonisch."

Daraufhin setzte der ältere ein Grinsen auf. "Du bist wohl so etwas wie ein Telepath was?"

„Ein Telepath? Wenn du so willst … ja ich kann in eure Köpfe gucken.“ Der kleine Deltaner legte den Bauplan beiseite und stand auf. „Ich heiße Dafu.“

"Wir sind Olmek und Torwah´." sagte der Größere von beiden. Wobei er zuerst seinen eigenen und dann den Namen des anderen aussprach. Torwah´ nickte nur kurz als sein Name ausgesprochen wurde. Beide traten näher an Dafu heran und blieben kurz vor ihm stehen.

Torwah´ griff nach dem Schaltplan der am Boden lag.

Dafu war versucht, einen Schritt zurück zu machen. Aber Sam hatte ihm gesagt, dass man niemals vor Klingonen zurück weichen sollte. Die könnten das ganz schnell falsch verstehen. So nahm er all seinen Mut zusammen und sagte. „Das ist ein Schaltplan von dem Sprachmodul von Blechbüx.“

"Wozu brauchen Blechdosen ein Sprachmodul?" fragte Torwah´.

Beide hatten die nervösen Augen von dem Jungen gesehen und waren noch einen Schritt näher heran getreten.

"Du willst uns wohl für dumm verkaufen." sagte Olmek mit leicht knurriger Stimme.

„N … nein … will ich doch gar nicht.“ Dafu holte tief Luft und widerstand dem Reflex zurückzuweichen. „Blechbüx ist ein Roboter. Er ist mein Freund.“

"Ein Spielzeug? Du nennst ein Spielzeug deinen Freund?" Beide klingonischen Jungs fingen an zu lachen.

Der Deltaner lief rot an. „Blechbüx ist kein Spielzeug!“ rief er aufgebracht. „Er ist ein echter Grabungsroboter. Und er ist ziemlich klug … und stark!“

"Ohh … ok … er ist halt ein Spielzeug das buddeln kann."

Die beiden Jungen lachten wieder. "Vielleicht solltest du dir mal echte Freunde zulegen und nicht irgendwelche Maschinen." kam es spöttisch von Torwah´.

"Nun ärgere Ihn nicht sonst verhaut uns noch sein Spielzeug."

Langsam wurde Dafu nun doch ärgerlich. Diese beiden Jungen hatten eine ziemlich große Klappe. Er machte einen Schritt auf die beiden Klingonen zu und stemmte die Arme in die Hüfte. Der Ältere überragte ihn fast um Haupteslänge. „Ihr habt doch gar keine Ahnung! Zuhause habe ich jede Menge Freunde. Und jetzt gebt mir den Schaltplan wieder. Ihr macht ihn nur schmutzig.“ Fordernd streckte er die Hand aus.

"Ach wir sind also schmutzig. Vielleicht willst du jetzt auch noch sagen dass wir stinken." Olmek drückte seinen Finger auf die Brust des Deltaners.

„Du stinkst doch nicht. Du riechst etwas nach …“ Dafu schnupperte „ … nach Moschus. Aber der da hat schmutzige Hände. Er hat wohl eben noch im Lehm rum gegraben und eine Matschburg gebaut.“

"Ich habe für die Jagd geübt ich bin doch kein kleines Kind das im Schlamm wühlt. Außerdem sind deine Hände nicht viel sauberer. Überall sind irgendwelche schwarzen Flecken."

Dafu sah sich seine Hände an und grinste „Du hast Recht. Aber das ist nur Getriebeöl. Du musst für die Jagd üben? Was ist das?“

„Du weist nicht was Jagen ist? Du hast noch nie ein Tier erlegt?"

„Ein Tier töten? Ich? Ich bin Deltaner!“ kam es erstaunt, fast etwas entrüstet zurück.

"Esst Ihr kein Fleisch?"

"Nein"

Die beiden jungen Klingonen sahen sich skeptisch an.

"Bei uns muss jeder das Jagen erlernen. Das ist wichtig es schärft unsere Sinne und Reaktionen außerdem schmeckt selbst gejagtes Fleisch viel besser als gekauftes." erklärte Olmek.

„Die Pflanzen aus dem Garten meiner Mutter schmecken auch viel besser als die gekauften finde ich. Wenn man für etwas gearbeitet hat macht es mehr Spaß es zu essen, weil man weiß wie viel Arbeit dahinter steckt.“ Der Deltaner holte Luft. Ein solch langer Satz war für ihn eher untypisch. „Aber ihr habt jetzt keine Tiere getötet sondern nur geübt, oder?“

"Hier im Lager gibt es ja keine Tiere die man jagen darf. Und ich glaube kaum dass man hier einfach so jagen gehen darf. Obwohl ich da vorhin so ein komisches Tier gesehen habe das mit einem der Menschen mitgelaufen ist. Das war auch schon auf Qo´noS dabei. Das sah lecker aus." Olmeg lachte bei den Worten.

"Und wir sind auch noch nicht alt genug um alleine auf die Jagd zu gehen. Das sagt auf jeden Fall mein Vater." beendete Torwah´ die Ausführungen von Olmek. Er legte die Baupläne wieder dahin zurück wo er sie hergenommen hatte.

„Ihr dürft nicht alleine das machen was für euch wichtig ist?“ Dafu steckte die Hände in die Hosentaschen und schaute die Jungen verwundert an. „Ich darf alleine an Blechbüx rumschrauben. Onkel Sam hat es mir erlaubt. Aber wie übt ihr denn wenn es hier keine Tiere gibt die ihr töten dürft?“

"Willst du es sehn?"

"Ja ... das wäre schön. Also ... natürlich nur wenn ihr Lust und Zeit habt ..."

"Natürlich haben wir Zeit. Hier gibt es ja sonst kaum was zu tun."

Dafu legte die Baupläne fein säuberlich zusammen und packte sie in die Wohnkiste des Roboters. Wo Blechbüx wohl steckte? Er wollte doch schon längst wieder zurück sein. Egal, der Roboter war schließlich alt genug um zu wissen was er tat. Dann schaute der kleine Deltaner die Klingonen auffordernd an. Die sind echt verdammt groß … „Und jetzt? Wohin?“

"Na zu unserem Teil des Lagers. Da üben gerade die Älteren und wir schauen da einfach zu. Dann siehst du, wie man den Umgang mit Dolch und Speer lernt."

Wie um es zu beweisen zog Torwah´ einen Dolch hinter seinem Rücken hervor und reichte ihn an Dafu weiter.

"Den will ich aber wieder haben." Man konnte ja nie wissen wie andere Spezies mit Eigentum von Fremden umgingen. Und wenn Torwah´ sich richtig erinnerte waren Deltaner doch diese raffgierige Händlerspezies, die meinten alles kaufen zu können.

Während Dafu hinter den klingonischen Jungen hertrottete untersuchte er den Dolch in seinen Händen. „Der ist sehr schön … eine Damaszenerklinge … Dann stößt der Meisterschmied, nachdem er der Klinge durch Hämmern eine scharfe und gerade Schneide verliehen hat, das Schwert in ein Feuer von Zedernholzkohle, hinein und wieder heraus, während er das Gebet zu Assjimagar rezitiert, bis der Stahl die rote Farbe der aufgehenden Sonne angenommen hat, so wie sie bei Sonnenaufgang über der Wüste gen Osten erscheint …“ rezitierte er leise vor sich hin. „Macht man solche Klingen bei euch auf Kokos … nein, wie heißt euer Planet doch gleich wieder?“

"Qo´noS. Aber viele Außerweltliche sagen Kronos. Natürlich wurde der Dolch bei uns gefertigt. Die meisten klingonischen Waffen werden im Reich gefertigt."

„Diese Schmiede müssen bei euch sehr angesehen sein … ich meine, das hier ist doch nur ein Kinderdolch. Wie wunderbar müssen dann erst die Waffen eurer Eltern sein.“

"Diesen Dolch habe ich schon zu meiner Geburt geschenkt bekommen. Die meisten Waffen sehen nicht so aus, aber mein Pate meinte es wohl besonders gut mit mir."

Olmek mischte sich ein. "Siehst du, mein Dolch ist nicht so gemasert aber im Kampf ist er genau so tödlich. Und seine Klinge ist genau so scharf wie seine."

„Zeig mal!“ Die Schüchternheit des Jungen war jetzt wie weggeblasen. „Der ist ja aus einem Stück geschmiedet. Da wird er scharf, aber er bricht auch relativ schnell. Du musst damit sehr gut umgehen können.“

"Natürlich kann ich das. Ich über ja auch täglich damit. Und klingonische Klingen brechen nicht so schnell."

„Aber deine Klinge wird schneller brechen als die von Torwah´. Dafür muss er sie öfter wetzen als du. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Und selten bekommt man alles unter einen Hut. Und damit tötet ihr Tiere?“

„Meistens nicht dazu benutzen wir den Speer. Also als mein Vater mich einmal mitgenommen hat auf die Jagd da haben wir einen Qogh erlegt. Mein Speer hat das Tier zwar nur am Hinterlauf verletzt, aber dadurch konnte mein Vater ihm den Todesstoß versetzen." erzählte Olmek. "Mit den Dolchen kann man zwar auch ein Tier erlegen aber meistens lassen Tiere einen ja nicht so nah ran. Aber zum Auseinandernehmen sind die Dolche dann wieder sehr gut."

„Ich verstehe … Aber was ist ein Gooch? Ist das so ein Tier wie das, was immer hinter dem großen schwarzen Mann herläuft?“ Auf diesem Planeten gab es viele eigenartige Sachen und Dafu hatte so viele Fragen, dass er sich inzwischen schon fast etwas dumm vorkam.

"Was für ein schwarzer Mann?"

„Na der mit den vielen Kindern … die sind auch alle braun und haben so Wolle auf dem Kopf wie ihr aber keine Hubbel auf der Stirn.“

„Ein Qogh ist eine Art Hirsch. Also kein Tier wie von diesem Menschen."

Wie konnte jemand Menschen mit Klingonen verwechseln? Gerade so ein Volk von Händlern musste doch großen Wert darauf legen, dass schon ihre Kinder die einzelnen Völker auseinander halten konnten.

Die drei Jungen kamen in das Lager der Klingonen. Auf einer freien Fläche hatten sich die Jugendlichen und fast erwachsenen Klingonen zusammen gefunden und warfen abwechselnd einen metallenen Speer durch ein sich bewegendes Ziel.

Dafu stand am Rand des Spielfeldes und verfolgte die Übungen aufmerksam. Dann entdeckte er einen Speer, der wenige Meter neben ihm im Gras lag. Er nahm ihn vorsichtig auf und untersuchte die Waffe. „Olmek … wem gehört dieser Spieß?“

"Speer, es ist ein Speer. Auf Spießen röstet man das erlegte Wild. Und ich glaube den hat Qek da hingelegt. Das haben wir von Zuhause mitgebracht. Es gehört alles unserem Großcousin Kar´mek. Er wusste nicht ob die Haliianer auch klingonische Spiele für uns hätten. Willst du es versuchen?" Während Torwah´ noch mit Dafu sprach war Olmek schon zu einem der größeren Klingonen gelaufen und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Gleich darauf winkte der ältere die beiden Jungen heran.

„Gerne“ antwortete Dafu schüchtern. „Wenn ich darf. Aber nimm erst noch deinen Dolch zurück.“ Er gab Torwah` die kleine Waffe und folgte ihm.

Olmek kam zu den beiden und erklärte ihnen dass die Großen sich darauf eingelassen hätten dass jeder von ihnen drei Würfe hätte, sie sich dann aber ein anderes Spiel suchen müssten.

"Du bist als erstes dran." Und schon kam von links ein Metallreifen herangerollt.

Dafu hob den Speer und warf ihn. Er platschte fünf Meter vor dem Reifen ins Gras. „Oj … der Spieß … ’tschuldigung … Speer ist aber ganz schön schwer.“ Olmek reichte ihm einen neuen. Dafu wog ihn vorsichtig in der Hand ab, tarierte ihn aus und fixierte den Klingonen, der den nächsten Reifen warf. Kaum hatte der Ring sich in Bewegung gesetzt war der Speer auch schon in der Luft und blieb zitternd einen knappen Meter vor den Füßen des Klingonen in der Erde stecken. Den Reifen hatte er erneut verfehlt.

Die Älteren fingen an zu lachen.

"Du musst warten bis der Reifen fast vor dir ist, ich zeige es dir."

Olmek gab das Zeichen das der Reifen losgerollt werden sollte. Er holte schon weit aus als der Reifen noch nicht einmal die Hälfte des Weges hinter sich gebracht hatte. Als der Reifen dann auf seiner Höhe war schleuderte er den Speer und verfehlte das Ziel knapp.

"Naja, jetzt hätte ich nur noch in den Reifen treffen müssen." grinste der Junge verlegen.

Der Deltaner lachte herzhaft. „Ja, das wäre jedenfalls ein gutes Vorbild für mich gewesen. Es geht doch um das Schärfen von Sinnen und Reflexen, oder?“

"Ja. Beim nächsten Versuch treffe ich bestimmt."

„Ich drücke dir die Daumen. Zeig es mir doch noch mal.“

Wieder gab Olmek das Zeichen und der Reifen rollte los. Dieses Mal zielte er genauer und mit einem kurzen Ruck ließ er den Speer fliegen. Der Speer flog dieses Mal durch den Ring und streifte ihn noch am hinteren Ende.

"Mist."

„Aber du hast doch getroffen! Darf der Speer den Reifen nicht berühren?“ ´

"Nein er sollte am besten genau durch die Mitte fliegen. Wenn der Ring berührt wird ist es wie ein Streifschuss. Sonst bin ich wirklich besser."

„Das liegt bestimmt an der fremden Umgebung und an dem komischen Essen hier.“ kommentierte der Deltaner gutmütig. „Ich habe doch noch einen Wurf? Drei sagtest du …“

"Ja, versuche es noch mal."

Reflexe und Sinne schärfen … er hatte keine klingonischen Sinne. Dafu griff nach dem Speer, hob den Arm und gab dem Werfer ein Zeichen. Der Reifen rollte, der Speer flog … Der kleine Deltaner konzentrierte sich, der Reifen blieb zitternd stehen und wartete bis der Speer ihn ohne anzuecken durchflogen hatte. Dann setzte er sich wieder in Bewegung und rollte aus. Dafu steckte die Hände in die Hosentaschen und grinste verlegen. „Ich weiß, das war geschummelt … aber so würden wir Deltaner unsere Sinne mit diesem Spiel schärfen.“

Die Jungen blickten Dafu ungläubig an. "W... w... wie hast Du das gemacht?"

Olmek und Torwah´ sahen sich fragend an so etwas hatten die beiden noch nie gesehen. Und sie wussten nicht ob sie das gut oder schlecht finden sollten.

"Du hast Recht. So wird das eigentlich nicht gespielt. Versuch es noch mal. Ich verzichte auf meinen dritten Wurf. Dieses Mal hältst du den Ring aber nicht an."

„Okaaay … aber ich glaube nicht dass ich das ohne meine Sinne so gut kann wie du.“ Er nahm den Speer ein letztes Mal, kniff ein Auge zusammen und wartete auf den Reifen. Als dieser etwa auf seiner Höhe war, schleuderte er die Waffe mit so viel Kraft wie möglich durch die Luft. Es schepperte metallen und Reif und Speer fielen ins Gras. „Ich glaube, ich müsste da noch ziemlich viel üben. Danke dass du mir deinen Wurf geschenkt hast. Das ist ein lustiges Spiel.“

"Torwah´ hat auch noch drei Würfe der gibt dir bestimmt auch einen ab."

"Klar doch aber ich will auch werfen."

Wieder rollte der Reifen und wieder flog ein Speer durch die Luft. wieder schepperte Metall auf Metall. Zwar hatte Torwah´ durch den Ring geworfen aber durch die Berührung war der Ring stark ins schlingern geraten. Mit seinen zweiten Wurf traf er überhaupt nicht.

"Bitte. Du hast den letzten Wurf."

Dafu fand langsam Gefallen an dem befremdlichen Spiel. „Das ist nett von dir, Torwah’.“ Er schleuderte diesmal mit aller Kraft, die ein zehnjähriger und für sein Alter nicht sehr groß gewachsener Deltaner aufbringen konnte. Und diesmal traf er sogar. Das Metall schepperte, der Reifen schlingerte doch der Speer flog hindurch und der Reifen rollte noch zwei Meter weiter bevor er umkippte. „Yeah!“ stieß der Junge aus und ballte die Faust. „Das wäre immerhin schon ein satter Streifschuss gewesen.“

Die beiden Klingonen schlugen Dafu freundschaftlich auf die Schultern.

„Nicht schlecht für einen Anfänger. Komm mit, wir zeigen dir noch ein paar andere Spiele, oder wir gehen rüber und essen etwas."

„Ich hab’ Hunger. Aber ich würde gerne noch mehr von euren Spielen kennen lernen. Es könnte ja mal gut sein zu wissen wie man ein Tier erlegt. Wer weiß.“ Er lachte fröhlich „Und ich könnte euch nachher auch noch ein paar deltanische Spiele zeigen“

"Ok, lasst uns essen gehn. Ich hoffe das Gagh ist noch frisch."

Und schon stürmten die drei in Richtung eines der Zelte in denen es Essen gab.

Bryn und Shane in „Erstkontakt der kindlichen Art - die Großen sollten sich mal ein Beispiel nehmen (besonders Solak ;) )

Bearbeitet von Assjima
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„Nach Fisch?“, hakte Arita nach. „Sie hat wirklich gesagt, die Cocktails schmecken nach Fisch?“

Der junge Mann nickte.

„Ach, du meine Güte! Nicht auch noch das!“

Die Haliianerin blickte innerlich ein wenig aufgewühlt über die Veranda auf die Zeltstadt. Heute war kein guter Tag. Erst die Ankunft der kawhen shoan, die bei Jasny beinahe einen Herzinfarkt ausgelöst hatte, als Shinah ihr davon erzählt hatte.

Erst als H’Qar und Solak zurückgekehrt waren, hatte sich die Familienälteste insoweit beruhigt, dass sie dem Romulaner halbwegs ruhig zuhören konnte. Allerdings schien ihr die nachfolgende Diskussion der verheirateten Frauen über H’Qars Lösung wieder derart an die Nieren gegangen zu sein, dass sie sich wieder zurückziehen musste.

Nun musste sich Arita um alles kümmern. Und scheinbar hatte sich das Wasser gegen sie verschworen. Erst bezeichnete einer der Gäste einen Eintopf als Gulaschkanone (egal, was er damit meinte, es klang abfällig!), dann meldete einer der Angestellten, dass das Popcorn ausging (wussten die eigentlich, wie teuer diese Körnchen hier auf Halii waren? Diese nach nichts schmeckenden Böllchen mussten schließlich importiert werden!) und jetzt beschwerte sich ein weiterer Gast über fischige Cocktails. Wenn das so weiter gehen würde, dann würde die Familie ihren Ruf als gute Gastgeber verlieren! Bei allen Himmeln, so konnte das nicht weitergehen!

„Ab sofort wird nichts mehr aus offenen Gefäßen ausgegeben“, erklärte Arita schließlich dem jungen Mann. „Füllt alles in Flaschen ab, damit nichts den Geschmack von Fisch oder dem Meer annehmen kann.“

Er nickte und wandte sich zum Gehen.

„Ach, noch etwas. Richte Ja’el aus, dass wir erst morgen Nachmittag mit einer neuen Lieferung Popcorn rechnen können. Bis dahin soll er Reisgebäck, Nüsse und gesalzenes Gebäck verteilen.“

Der Haliianer nickte schmunzelnd und ging.

>>>

„kawhen shoan“, keuchte Jasny entsetzt und griff sich wieder an die Brust.

„Beruhige dich, meine Perle“, sagte Lakov und drückte zärtlich ihre Hand.

„Was wollen diese von Seyanan?“, rief seine Frau beunruhigt. „Was können diese nur von ihr wollen? Und warum gerade jetzt? Das ist ein schlechtes Omen, Lakov. Ein sehr schlechtes Omen!“

Ein Räuspern an der Tür hielt Lakov von der Antwort ab. „Natium“, begrüßte er den alten Haliianer, als er ihn am Türrahmen erkannte. „Es tut mir leid, aber Jasny fühlt sich nicht sehr wohl und..“

„Ich weiß“, sagte Natium, der näher trat. „Deshalb bin ich hier.“

Fragend hob Jasny den Kopf. „Es gibt nichts, was Ihr tun könnt“, sagte sie mit kränklicher Stimme.

„Sie sind hier, weil ich sie dazu aufgefordert habe“, sagte Natium ohne auf das Gesagte einzugehen.

„WAS?“ Mit einem Satz war Jasny aus dem Bett aufgesprungen. „Ihr habt was getan? Seid ihr verrückt geworden? Oder gar senil? Wisst ihr denn nicht, dass ..?“

„Erstaunlich!“, kommentierte Natium die rasche Genesung Jasnys schmunzelnd. „Doch noch mehr überrascht mich, dass du es wagst, mich senil zu nennen. Gerade du, die doch die kawhen shoan wie die Dürre fürchtet. Du traust dich ja nicht einmal mehr in die Nähe von Milis Haus, seit sie dort sind.“ Mit einer triumphierenden Miene setzte sich Natium gelassen auf einen der Sessel in dem Schlafzimmer.

Jasny riss den Mund auf um dem Alten ein paar deutliche Worte an den Kopf zu schleudern, doch Lakov kam ihr zuvor, denn er hatte begriffen, was Natium damit ausdrücken wollte.

„Ihr gehört den kawhen shoan an, nicht wahr?“, fragte er und sah, dass seine Frage wie eine Bombe bei Jasny einschlug. Entsetzt ließ sie sich auf das Bett fallen und schüttelte den Kopf.

„Ja“, antwortete Natium schlicht.

„Aber warum habt ihr uns das nicht gesagt.“

„Dazu gab es keinen Grund, Lakov – nun ja, vielleicht mit Ausnahme der Tatsache, dass ich sehr genau weiß, wie die Thychams über uns denken.“ Er lächelte verschmitzt und hob tadelnd den Zeigefinger, als er in Richtung Jasnys weiter sprach: „Zu erzählen, wir würden kleine Kinder aufspießen und über großen Feuern rösten, wenn sich der Mond rot färbt, ist nun wirklich nicht nett, meine Liebe. Mich erstaunt nur, dass du tatsächlich an diese Ammenmärchen glaubst, Jasny. Gerade dir hätte ich mehr Verstand zugetraut. Nun ja, immerhin ist Milseya davon verschont geblieben.“

„Was wollt ihr von ihr?“, flüsterte Jasny angsterfüllt

„Meine Brüder sind dort, um sie zu prüfen.“

„Warum? Worüber?“

„Das hat euch nicht zu interessieren.“

„Sie ist meine Enkelin“, widersprach Jasny, die die Sorge um Milseya mutiger machte.

„Schon möglich“, winkte Natium gelangweilt ab. „Aber das Ganze hat nichts mit dir, deiner Familie noch deinem Stamm zu tun.“

„Ihr wollt sie doch nicht etwa in euren .. Zirkel aufnehmen“, wollte Lakov wissen.

Natium erhob sich gemächlich von seinem Platz. „Wir werden sehen“, erklärte er mystisch. „Erst einmal muss sie beweisen, dass sie es überhaupt wert ist.. und dann entscheidet sie selbst.“ In aller Ruhe ging er zur Tür. „Ach übrigens, Jasny, du vernachlässigst deine Gäste mit deinem Getue hier. Wir beide wissen, dass gerade dich nichts so leicht umwirft. Also, richte deine Kleidung und deine Haare und komme gefälligst deinen Pflichten nach“, wies er sie scharf zurecht, bevor er endgültig ging - und eine empörte Haliianerin zurückließ, die sich fluchend erhob und an ihren Kosmetiktisch setzte.

Lakov dagegen trat an das Fenster und sah zu Milseyas Haus. Was führten die kawhen im Schilde?

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Der Sonnenuntergang tauchte das Meer und den Strand in ein warmes Farbenmeer, das einem alles vergessen ließ. George hatte Jenax im Arm, als diese am Strand spazieren gingen. Jerry Lee begleitete das Paar ebenfalls und zwar angeleint.

Man konnte nie wissen, ob nicht vereinzelte Hochzeitsgäste den Hund als Snack ansehen würden. Lady Likra hatte dennoch dafür gesorgt, das dies nicht ohne weiteres Passieren würde.

Der Strand war an diesem Abschnitt erstaunlich menschenleer. Keine Seele weit und breit zu sehen.

„Es ist so schön hier“, stellte Jenax fest.

„Allerdings. Wie lange ist es her, das wir so für uns waren?“

„Viel zu lange.“

Ein langer Kuss folgte.

„Beide Familien scheinen sich ja bestens zu verstehen.“

„Ja, besonders das Haus Kar ´mek scheint ein sehr Tolerantes zu sein, nicht nur für klingonische Maßstäbe“, George bemerkte diesen bestimmten Unterton. „Du machst dir immer noch wegen deinem Vater Sorgen?“

„Ja. Das tue ich. „

„Glaub mir, spätestens, wenn der die Jungs in den Armen hält, ist er wie verwandelt.“

„So was Ähnliches hat mir Mili auf Qo` NoS gesagt. „

„Und damit hat sie Recht. Es wird schon gut gehen Imzadi.“

Jenax nickte nur. Dennoch, es beschäftigte die junge Frau immer noch. Langsam kehrten die Beiden wieder zu der Zeltstadt zurück, wo mit jedem Meter, mit dem sich das Paar ihrem Zelt näherte, es auch wieder Lebhafter wurde.

Michael beobachtete die kleineren Klingonen und Haliianer, die sich um die Wiege mit den Zwillingen versammelt hatten. Besonders die kleinen Klingonen wirkten von den beiden Bündeln fasziniert.

Amanda hatte sich etwas zurückgezogen. Michael gefiel der Gesichtsausdruck seiner Schwester keineswegs. Er ging auf sie zu, ohne dabei die Meute aus den Augenwinkeln zu lassen.

„Amanda? Ich dachte du wärst bei Oorli?“

„War ich auch.“

„Was ist passiert?“

„Nichts!“

Michael kniete neben seiner Schwester nieder.

„Es ist wirklich nichts“, antwortete das Mädchen auf die stumme Frage ihres Bruders.

„Ok, dann hör auf Trübsal zu blasen und hilf mir auf Aiden und Andrew aufzupassen. Du weist, wie lange es dauert, die Beiden wieder zu beruhigen.“

Amanda sah ihren Bruder an. Immer die Babys! Schrie sie in Gedanken. Seit die Beiden da waren, fühlte sich das Mädchen vernachlässigt. Sie wusste, dass Babys voller Aufmerksamkeit bedurften, doch trotzdem fühlte sie sich alleine gelassen. Michael verstand dies bis zu einem gewissen Punkt. Doch es änderte nichts daran, dass er die Klingonischen und Haliianischen Kinder daran hindern musste, die beiden kleinen zu wecken, ob wohl die Meute sich durchaus ruhig verhielt.

Doch die Beiden waren eine derartige Ansammlung nicht wirklich gewohnt. Infolgedessen begann zuerst Andrew, dann Aiden zu schreien. Die Kinder rannten wie auf ein Kommando davon, da die Lautstärke der Beiden nicht ohne war.

Michael eilte zu der Wiege. „Super!“ flüsterte er leise und versuchte durch ein wenig hin und herschaukeln der Wiege die Kleinen zu beruhigen. Es dauerte wenige Minuten, dann hatten sich die Babys beruhigt. Doch Amanda war da bereits verschwunden.

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Milseya stöhnte leise vor sich hin und rieb sich die fiebrig anfühlende Stirn. Den Himmeln sei Dank waren diese beiden Was-zur-Höllen-sie-immer-waren wieder weg. Allerdings nicht ohne die düstere Drohung ausgestoßen zu haben, dass sie morgen wieder kämen.

Wieso die überhaupt hier gewesen waren – das begriff die Bajohaliianerin absolut nicht ..

Kaum waren sie im Haus gewesen, waren die beiden Fremden zielsicher auf das Wohnzimmer zumarschiert. Alle Terrassentüren waren weit geöffnet gewesen und ließen die morgendlich-kühle Meeresluft in den Raum. Der Gebückte von Beiden war langsam zu den gläsernen Türen gegangen und hatte hinausgesehen.

„Eigentlich“, sagte er „hätte man dieses Zimmer auf die andere Seite des Hauses legen sollen.“ Er drehte sich um.

Milseya wusste nicht, was sie darauf hin sagen sollte. Eigentlich hatte sie sich nie Gedanken darüber gemacht. Sie fand, dass das Wohnzimmer genau hier richtig lag. Von der Terrasse aus konnte man das Meer überblicken. Es war ihr Lieblingsplatz. Sie hatte unzählige Stunden unter dem Baldachin der Terrasse gelegen und nur auf das Meer geschaut.

Der Gebückte schien mit dem Kopf zu nicken. „Du stimmst mir also nicht zu?“, fragte er.

„Nein .. ich meine, ich habe nie darüber nachgedacht. Als ich hier her kam, da war das Haus bereits so, wie es jetzt ist. Ich fühle mich wohl darin, so wie es ist.“

„Du hast dich angepasst!“, erklärte der Größere.

„Ich habe es akzeptiert“, korrigierte sie ihn.

„Das ist das Gleiche.“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Manche Dinge - die, die man nicht ändern kann - muss man akzeptieren. Das bedeutet nicht, dass man sich deswegen anpasst. Akzeptanz bedeutet nicht Zuspruch. Nicht Aufgabe. Nicht Konformität.“

„Wortspielerei!“

„Seht es, wie Ihr wollt“, meinte Milseya. „Ich sehe es, wie ich es will.“

Ein verhaltendes Kichern kam von dem Gebückten. „Du bist ein Sturkopf, Milseya.“

„Ich finde daran nichts Verwerfliches.“

„Das sagte ich auch nicht.“ Er setzte sich mit einem Ächzen auf die Couch. „Deinem Verhalten nach, gehe ich davon aus, dass du noch nie von den kawhen shoan gehört hast.“

„Das stimmt“, seufzte sie. „Und falls euch das beleidigen sollte, dann entschuldige ich mich dafür.“

„Nein, nein“, winkte er ab. „Es ist erfrischend, einmal jemanden zu prüfen, der nicht gleich vor Panik in die Hosen macht.“

Milseya fühlte ein leichtes Unbehagen. Prüfen? Bei allen Himmeln, wieso hatte ihr das keiner gesagt! Warum ließ ihre Familie sie über so etwas Wichtiges im Unklaren?

„Das ist ganz einfach, Milseya“, sagte der Größere. „Es hat nämlich nichts mit deiner Hochzeit zu tun. Wir sind nicht interessiert an deinem Privatleben. Es geht uns um dein Wissen.“

„Welches Wissen?“

„Was sind notwendige Voraussetzung für die Existenz von Solitonen?“, fragte der gebückte.

Perplex starrte sie die Gestalt an.

„Wird’s bald?“, blaffte der andere sie an.

„Äh .. äh.. Solitonen“, stammelte sie vor sich hin „.. eine nicht-lineare Wellengleichung … und ähm .. Dispersion.“

„Was beschreibt das Ising-Modell besonders gut?“

„Ferro ..“ sie stutzte, rieb sich die Stirn. War es nicht doch Paramagnetismus? Nein.. „Ferromagnetismus in Festkörpern?“

„Ist das eine Antwort oder eine Frage?“, kam es barsch zurück.

„Beides“, gab sie verschüchtert zurück. „Das Ising-Modell dient in vielen Bereichen für Erklärungen.“

„Benenne diese Bereiche!“

So war das beinahe den ganzen Tag über gegangen. Hatte sie sich noch über Nachalek Abfrage-Attacken beschwert, so war das heute regelrecht einem Alptraum gleichgekommen.

Kaum hatte sie die Antwort auf eine Frage nur gewusst und nicht einmal vollständig ausgesprochen, da hatte einer der beiden sofort nachgeschossen. Und es ging nicht nur um Physik - nein, bajoranische Geschichte (sie dankte ihrer Mutter für deren Unbarmherzigkeit in diesem Punkt), Antriebstechnik vulkanischer Schiffe (also George hätte da bestimmt noch mehr gewusst), Meeresbiologie der Erde (als hätte sie davon groß Ahnung!), Erwerbsregeln der Ferengi (Hallo?), und so weiter und so fort…

Ohne Sinn, ohne Ziel hatte sich die Befragung über den ganzen Tag lang hingezogen. Nicht einmal zum Essen war sie gekommen. Und als sie es den beiden Fremden etwas anbot, hatte der Größere sie nur angeherrscht, sie solle nicht vom Thema ablenken.

Und so hatte sie warten müssen, bis die Beiden gegangen waren. Jetzt aber konnte sie nichts mehr davon abhalten, sich den knurrenden Magen vollzuschlagen.

Nichts .. außer einer kleinen Gestalt am Rand der Klippe vor ihrem Haus. Angestrengt sah Milseya durch die gläserne Verandatür. War das Amanda? Warum saß die Kleine so allein da?

Das Magenvollschlagen musste noch ein wenig warten…

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Amanda wollte nur noch weg. Sie Ignorierte jeden der ihr begegnete und rannte in Richtung des Meeres. Das Tageslicht ließ immer mehr nach.

Wenige Minuten später hatte Amanda die Zeltstadt hinter sich gelassen und erreichte eine Klippe, die zum Strand führte. In der Nähe stand ein Haus. Amanda hielt am Rand der Klippe an, blickte auf das offene Meer hinaus. Dann setzte sich das Mädchen hin. Sie bemerkte nicht, dass schon jemand ihre Ankunft bemerkt hatte.

„Hallo Amanda!“, sagte Milseya leise und reichte der Kleinen ein Kissen, damit sich diese draufsetzen konnte. „Was machst du hier? Willst du nicht die Show mit den Gauklern, Zauberern und Artisten sehen?“

„Ich wollte alleine sein“, sagte Amanda und nahm das Kissen an. „Immer dreht sich alles um die Babys“, Amanda zog ihre Knie an. Lauschte der Brandung des Meeres.

„Oi!“ Das war jemand ziemlich angefressen. Milseya seufzte leise. „Dann lass ich dich mal alleine schmollen“, sagte sie freundlich und wandte sich zum Gehen. „Aber dir ist hoffentlich klar, dass sich das so schnell nicht ändern wird.“

Amanda zögerte kurz.“Warte!“, sie blickte Mili traurig an.

„Ja?“

„Vielleicht brauche ich jemanden, der mir zuhört. Seit die Babys da sind, wird man kaum noch wahrgenommen“, antwortete das Mädchen leise.

Milseya schmunzelte in sich hinein, setzte sich dann aber neben Amanda. „Das glaube ich nicht“, meinte sie. „Aber du hast schon Recht, Babys sind furchtbar. Jeder will sie anschauen und mal halten. Wenn die nur komisch schauen oder pupsen, dann sind die Erwachsenen gleich da und schauen, ob die krank sind. Verdammt bescheuert!“

„Ich weis nicht. Bisher war mein Dad immer für mich da gewesen. Egal, was passiert ist. Nur seit die Zwillinge da sind, da ist er mehr mit ihnen beschäftigt“, Amanda blickte Mili an.“ Ich weis das Er sich um sie kümmern muss, aber vorhin ist es einfach zu viel geworden.“

„Glaubst du das wirklich?“ Milseya schüttelte den Kopf. „Eine Frage, Amanda, nehmen wir mal an, du fällst hin und tust dir richtig weh. Glaubst du, dein Vater käme nicht sofort und würde sich um dich kümmern?“

„Wenn er es mitbekommt, bestimmt“, gab Amanda zu. Doch da steckte noch mehr dahinter.

„Kann es sein das Ich auf die Babys eifersüchtig bin?“, Amanda kuschelte sich an die Pilotin an.

„Oh ja“, lachte Milseya und drückte die Kleine herzlich. „Und wie! Aber soll ich dir mal was sagen, ich glaube, das ist vollkommen normal! Ich glaube, Michael war mit Sicherheit auch verdammt eifersüchtig, als auf einmal du da warst.“ Sie drückte Amanda einen dicken Kuss auf die Haare. „Was glaubst, was meine Cousinen immer sind, wenn plötzlich so Windelpupser hier auftaucht? Meine Tanten könnten dir Geschichten erzählen .. wobei .. lieber nicht ..“, besann sie sich rechtzeitig eines Besseren.

Amanda musste kichern. Ihre Gesichtszüge entspannten sich zusehends. „Danke Mili“, kam es aufrichtig von dem Mädchen zurück. „Wann beginnt die Zaubershow?“, fragte Amanda.

„In etwa einer halben Stunde“, lächelte Milseya. „Aber ich muss dir noch was sagen, Amanda. Etwas, das ganz wichtig ist.“ Sie löste die Umarmung der Kleinen und nahm ihre Hände und sah sie ernst an. „Ich kann gut verstehen, dass du eifersüchtig bist auf die Babys. George und Jenax müssen sich ständig um die kümmern. Die können nicht alleine essen und ständig muss man die Windeln wechseln. Ich weiß, das muss so aussehen, als ob sie keine Zeit mehr für dich hätten oder dich gar nicht mehr wahrnehmen. Du weißt, dass das nicht stimmt, denn dein Vater ist immer für dich da, wenn du ihn brauchst. Und genau das ist der Punkt, meine Süße. Du bist nämlich schon groß. Du kannst z. B. alleine essen und Dein Vater braucht gar nicht alles zu wissen, was du so anstellst. George weiß, dass du gut zurechtkommst. Er vertraut dir. Er vertraut dir sogar die Zwillinge an. Er weiß, dass du auf sie aufpassen wirst und auch kannst. Das ist sehr viel Vertrauen, Amanda.“

Das Mädchen nickte wissend. „Ich werde daran Denken, wenn es wieder hektisch werden sollte“, dann sah sie zum Strand herunter.“ Ich sollte wieder zurückgehen. Sonst macht sich Dad Sorgen.“

„Ach“, winkte Milseya grinsend ab. „Lass ihn doch.“ Sie stand auf. „Hast du schon mal Atela probiert? Das ist so was wie Honig und schmeckt doch ganz anders. Ich wollte mir gerade was zu Essen machen, aber für dich mach ich auch ein leckeres Atela-Brot. Wie wärs?“ Sie reichte fragend ihre Hand zu Amanda.

Amanda überlegte kurz.“ Ok!“, willigte das Mädchen ein.

„Prima!“, lachte Milseya und hob die Kleine hoch und auf ihre Schultern. „Und was so ne richtige Pilotin werden will, braucht ne Menge Atela!“ Lachend verschwanden die beiden in ihrem Haus.

Fee und CptJones in: "kleine Kinder kleine Sorgen"

Im Zelt der Sheridans………..

Michael befand sich derweil in der Zwickmühle. Er konnte die Babys nicht alleine lassen. Aber er konnte auch niemanden benachrichtigen. Wo war seine Schwester? Knapp zwei Stunden waren vergangen, seit Amanda weg war und Michael ging schon bei jeder Kleinigkeit beinahe an die Decke wie eine Katze.

Dann betrat jemand wieder das Zelt. Es war Amanda. Michael wusste nicht, ob er Jubeln oder Schimpfen sollte. In erster Linie war er froh, dass Amanda vor seinem Vater aufgetaucht war. Den dieser war in der Lage einen Krieg vom Zaun zu brechen, wenn es um seine Tochter ging.

„Wo warst du Amanda? Du hast Glück, das Dad noch nicht zurück ist“, sagte Michael halb streng halb erleichtert.

„Ich war bei Mili.“

„Dann sage das bitte mir. Ich war kurz davor jemanden zu Verständigen der nach dir Sucht“, Michael setzte sich auf ein Kissen.

„Warum bist du Weggelaufen?“

„Ich wollte einfach weg. Mir wurde es einfach zu viel mit den Babys.“

„Das ist Normal Amanda. Was meinst du, wie mir es gegangen ist, als du ein Baby warst? Mum war gerade gestorben. Und Dad musste sich alleine um uns kümmern. Und ich war noch Jünger als du.“

Michael stand auf. Und nahm Amanda in den Arm. „Dad vergisst uns nicht. Das hat er nie, auch wenn es mal hin und wieder so ausgesehen haben mag.“

„Das hat mir Mili so ähnlich klar gemacht. Vielleicht muss ich mich noch erst an die Zwillinge gewöhnen.“

„Ich muss das auch Amanda“, Michael löste sich aus der Umarmung. Dann hörte er wieder schritte.

„Wenn du nichts sagst, werde ich auch nichts sagen.“

„Ok Michael“, wenige Sekunden später kehrten George und Jenax zurück. Sobald Jerry Lee sicher untergebracht war, machte sich die Familie zur Zaubershow auf. George bemerkte nur an Amanda, dass diese recht satt wirkte. Er runzelte kurz die Stirn. Naschen war doch nicht ihre Art?

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Kroman stand schon vor dem Zelt als H´Qar am frühen Morgen daraus hervor trat.

„Guten morgen großer Krieger.“ Grinste der Haliianer H´Qar an.

„Morgen Kroman. Lass uns Nanni abholen und bring uns zu dieser Prüfung.“

Die beiden Männer gingen auf Das Zelt von Lucas und Nanni zu wo auch der Gleiter geparkt stand.

Lucas lag noch im Bett und schlief ruhig, Nanni dagegen hatte schon ihre Sternenflotten-Tropen-Uniform an und heftete einen Tricorder an ihren Gürtel. Aber wieder stieg in ihr die Frage auf, wieso sie dass überhaupt tat, denn sie mochte diesen Klingonen nicht besonders. Eigentlich tat sie es für Mili, denn sie hatte ihr viel zu verdanken.

Gerade als Nanni aus dem Zelt trat kamen die beiden Männer auf die Frau zu. Kroman hob freundlich die Hand und begrüßte Nanni.

„Guten Morgen, Nanni.“

Auch H´Qar begrüßte die Menschenfrau. „Morgen.“

"Guten Morgen die Herren!" grüßte Nanni freundlich zurück und lächelte.

Kroman führte das ungleiche Paar zu einem Gleiter und bat sie einzusteigen. Ohne viele Umstände hob das Gefährt ab und schoss davon.

„Wie geht es ihnen?“ fragte H´Qar.

"Gut, aber noch besser geht es mir, wenn wir ihre Prüfung hinter uns haben..." antwortete Nanni höflich aber bestimmend. Wie freundlich der Käfertöter sein konnte.

„Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Aber sie müssen schon damit rechnen das wir doch ein paar Stunden unterwegs ein werden.“

Das konnte ja lustig werden der unterschwellige Ton in ihrer Stimme ließ nicht daran zweifeln das sie ihn immer noch nicht leiden konnte.

Nanni schaute gelangweilt zum Fenster raus. Wieso konnte sich Lucas keinen anderen Blutsbruder suchen? Nein, es musste ein Klingone sein und dann noch so ein traditionsbewusstes Exemplar. "Wann sind wir denn da?"

Von vorne kam die Stimme von Kroman. „Es wird ca. eine Stunde dauern bis wir am Ziel sind. Wenn Sie möchten kann ich etwas Musik anmachen.“

"Ja, das wäre nett!" meinte Nanni und hoffte dadurch einem Gespräch zu entgehen.

Kroman schaltete das Radio ein und aus den Boxen schallte die neueste haliianische Popband. Als H´Qar die Musik hört verdrehte er die Augen. Das war überhaupt nicht sein Musikgeschmack. Nach einer sehr gesprächsarmen dafür einer sehr musikalischen Stunde erreichte der Gleiter einen Berg. Kroman ließ alle aussteigen und überreichte H´Qar ein Blatt Papier.

„H´Qar deine Aufgabe ist es dort auf den Berg zusteigen dort oben musst Du die Blume finden und zurückbringen. Auf dem Plateau wohnen die Natim vielleicht können sie dir helfen die Pflanze zu finden.“

"Bergsteigen? Davon hat Milseya aber nichts gesagt, als sie mich gefragt hat, ob ich als Zeugin fungiere..." meinte Nanni etwas erstaunt. Die Biologin hatte nicht geahnt, dass sich der Zeuge auch körperlich betätigen musste.

„Nun da sie bei H´Qar bleiben müssen werden sie wohl Bergsteigen müssen. Aber Milseya wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau wo die Suche stattfinden würde.“ Kroman lächelte spitzbübisch.

„Wenn Ihr dann keine weiteren fragen habt wünsche ich euch viel Erfolg.“ Kroman stieg wieder in den Gleiter und flog davon.

„Nun dann wollen wir mal. Ich hoffe sie sind schwindelfrei.“

"Machen sie sich um mich keine Sorgen, aber ich hoffe ihnen wird auf dem Berg nicht zu kalt..." schoss Nanni zurück.

H´Qar schüttelte leicht den Kopf, antwortete aber nicht auf die Spitzfindigkeit. Es würde ein Kraftraubender Aufstieg werden. Also machte H´Qar sich daran hinauf zu steigen ohne sich noch einmal umzusehen.

Wenn dieser Klingone glaubte, sie wäre zu schwach, um mit ihm mitzuhalten. Dann würde er sich gewaltig täuschen! So motiviert setzte sich Nanni den kleinen Rucksack auf, den Kroman für sie dagelassen hatte und lief dem Klingonen hinterher.

Immer weiter stapfte H´Qar den schmalen Pfad hinauf. Die Umgebung nahm er nur nebenbei wahr, obwohl er sich immer nach pflanzen umsah. Aber hier wuchs bis jetzt nicht einmal ein Graßhalm. Er hoffte nur dass es auf dem Plateau überhaupt Pflanzliches Leben gab.

Nanni lief weiter hinter H'Qar her und scannte mit dem Tricorder die Umgebung. In dem Boden waren zu wenig Mineralien und Leben enthalten, als dass hätten Blumen sprießen können. "Hier ist es sehr öde, ich hoffe wir finden diese Blume."

„Die Hoffnung stirbt ja zuletzt. So sagen die Menschen doch immer oder?“

"Ja, so sagen wir! Sagen sie mal H'Qar, wieso sind sie der Blutsbruder von Lucas geworden?"

„Lucas ist ein ehrenhafter Mann und er hat mich darum gebeten. Es war der Situation entsprechend.“ Sagte H´Qar in ruhigen Tonfall.

„Hat er nie mit Ihnen darüber gesprochen?“

"Er hat es mir erzählt, aber ich kann das ausgeprägte Ehrgefühl von Männern nicht so ganz nachvollziehen. Ich würde mir nie absichtlich eine Verletzung zufügen, um mein Blut mit dem Blut einer anderen Person zu vermischen." entgegnete Nanni, übersah dabei eine Wurzel, stolperte und fiel der Länge nach hin.

„Seien Sie vorsichtig dieser Pfad ist schmal, Sie hätten hinunter fallen können.“

Der Klingone fasste Nanni am Oberarm an und half ihr mit einer fließenden Bewegung auf.

„Die meisten Menschen verstehen nicht warum man für Freunde sein Blut gibt.“

"Aua!" motzte Nanni und wischte sich den Dreck aus dem Gesicht. "Weil es barbarisch ist..."

„Was für den einen barbarisch ist für den anderen Kultur. Die Ferengie finden die Menschen im Übrigen barbarisch weil die menschlichen Frauen Kleidung tragen dürfen und arbeiten. Aber ich verlange von ihnen auch nicht dass sie meine Kultur verstehen oder das Ehrgefühl ihres Gefährten gutheißen. Sie sind halt nur ein Mensch.“

"Das klingt sehr abfällig, finden sie nicht? Lucas ist auch nur ein Mensch, aber sie haben Respekt vor ihm." konterte Nanni und ächzte leicht, denn der Aufstieg war sehr anstrengend.

„Lucas hat sich meinen Respekt verdient, außerdem akzeptiert er meine Kultur und meine Verhaltensweisen auch wenn sie nicht seine eigenen sind. Sie tun das nicht. Für sie ist das barbarisch, was für mich normal ist und zum guten Ton des Lebens gehört.“

Gab H´Qar ungerührt zurück.

"Also haben sie keinen Respekt vor mir?" fragte Nanni entsetzt und marschierte eifrig. Die Biologin kam ganz schön ins schwitzen, denn sie hatte wirklich ein paar Kilos zu viel auf den Rippen.

„Haben Sie denn Respekt vor mir? Ich habe nur gesagt das Sie noch nichts getan haben um meinen Respekt zu gewinnen.“

Endlich legte die Frau ein vernünftiges Marschtempo an den Tag und so erreichten sie das angesprochene Plateau eine weite grüne Wiese wuchs darauf und einige Häuser standen um eine Art Tempel. Haliianer in braunen, fein geschnittenen Kutten gingen zwischen den Gebäuden hin und her.

"Wir sind wohl am Ziel!" meinte Nanni und sank erschöpft auf die Knie.

„Wir sind am ende des Weges aber noch nicht am Ziel. Am Ziel sind wir erst wenn wir diese Blume gefunden haben und Jasny gebracht haben.“

H´Qar ging auf einen der Haliianer zu und fragte ihn nach dem wahrscheinlichsten Ort, wo diese Blume wachsen könnte doch dieser schüttelte den Kopf und meinte das er so eine Blume noch nie gesehen habe.

"Und was machen sie jetzt?"

„Ich frage den nächsten.“

Aber auch der nächste und auch der übernächste Haliianer konnte H´Qar sagen wo diese Pflanze wachsen würde oder ob diese überhaupt existiert.

„Eine Pflanze Pflücken die nicht hier wächst.“ H´Qar schüttelte den Kopf.

Nanni scannte erneut die Umgebung und analysierte die Beschaffenheit der Erde. Dann machte sie eine Bestimmung der Luftzusammensetzung. "Hier können diese Art von Blumen gar nicht wachsen, der Sauerstoffanteil in der Luft ist zu gering und im Boden fehlen Wasser und Mineralien." erklärte Nanni nach ihrer Analyse.

H´Qar knurrte als er Nannis Analyse hörte. „Ich frage mich ob die anderen Prüfungen auch so verlaufen.“

H´Qar schlenderte über das Plateau und blickte unentwegt zu Boden.

„Ist es zu 100% ausgeschlossen das diese Blume hier wachsen könnte?“

"Ja, leider zu 100%... Ich würde ihnen gerne etwas anderes sagen."

„Dann ist diese Blume noch schwieriger zu finden als die Liebe und das Vertrauen einer Frau. Da kann ich ja glücklich sein das ich Milseya noch vor dieser Pflanze gefunden habe.“

H´Qar ließ sich nieder und setzte sich in das saftig aussehende Gras.

„Setzen Sie sich zu mir. Ich glaube nicht das gewollt war das ich diese Blume finde. Oder sehen sie das anders?“

In der Ferne war schon der Gleiter zuhören der Nanni und H´Qar abholen sollte.

"Also ich glaube, dass es bekannt ist, dass es diese Blume hier nicht gibt. Wie heißt die Prüfung wieder?" meinte Nanni und massierte ihre Knie.

„Die Pflanze der Erkenntnis. Doch Eine Pflanze gibt es hier nicht und ich glaube kaum das es klug ist meine Erkenntnisse Ihnen mit zuteilen da sie alles Jasny weiter geben müssen und ich glaube das die Erkenntnisse die ich gefunden habe gegen mich sprechen würden.“

Der Gleiter landete vor Nanni und H´Qar.

„Geben Sie weiter was Sie heute hier gesehen und gehört haben Nanni.“

Kroman schritt auf die beiden zu.

„Ich bringe euch nun zurück und Du Nanni wirst gleich zu Jasny gebracht um deinen Bericht abzugeben.“

"Einverstanden! Meine Füße bringen mich um..." antwortete Nanni und stieg in den Gleiter.

U_E und Shane in: ja wo wachsen sie denn?

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Am darauffolgenden Morgen begegnete Vinara Nachalek welcher dem Fest laut eigenen Aussagen bereits zum zweiten Mal einen Besuch abstattete.

"Sie hätten die Akrobaten gestern sehen sollen, sie waren einfach fantastisch!"

"Talana hat sich die Show auch angesehen, aber Kalis und ich zogen... unser Privatprogramm vor."

Der Halb-El-Aurianer setzte für Sekundenbruchteile ein dezentes Grinsen auf. "Eigentlich schade, denn wenn es eines gibt wofür die Haliianer bekannt sind dann sind es ihre akrobatischen Fertigkeiten über die etwa die Hälfte der Bevölkerung verfügt. Auf der Erde gab es früher den 'Cirque de Soleil' dessen Mitglieder für menschliche Verhältnisse das Nonplusultra darstellten. Aber selbst sie wirken beinahe wie ungelenke Holzfiguren im Vergleich zu einer durchschnittlichen haliianischen Darbietung."

"Gut, dann werde ich mir bei der nächsten Feier die Akrobaten ansehen... Haben Sie eigentlich schon Lieutenant Anquenar von Ihrer möglichen neuen Stelle auf der USS Venture erzählt?"

"Nein, und ich wäre Ihnen dankbar wenn Sie es ebensowenig tun würden bis die Hochzeitsfeier vorbei ist und wir uns wieder an Bord befinden."

"Ich weiß, Dienstliches hat nichts auf einem privaten Fest verloren. Ich selbst werde die Niederlegung meines Amtes als Zweite Offizierin auch erst bekanntgeben wenn der Dienst wieder beginnt... Falls überhaupt."

Nachalek hob eine Augenbraue. "Also sind Sie sich doch noch nicht sicher?"

"Ich weiß es nicht... Ich könnte die Doppel-Belastung auch vermindern indem ich die wissenschaftlichen Unterabteilungen auf größtmögliche Autonomie umstelle. Das Problem ist dass ich derzeit keinen perfekten Ersatz als Zweiten Offizier sehe: Sheridan hat genug mit seinen drei Maschinenräumen und dem Familien-Nachwuchs zu tun, Bishop hat noch keine Erfahrung als Kommando-Offizier, H'Qar könnte eigentlich jederzeit wieder abberufen werden oder von sich aus den Dienst quittieren. Und Solak hat soweit ich in Erfahrung bringen konnte eine neue Stelle auf Vulkan angenommen; ob er dorthin zurückkehrt oder seinen Dienst auf der Community wieder aufnimmt kann man nicht sagen."

"Dann fragen Sie ihn; insgesamt würde auch ich ihn für den geeignetsten Zweiten Offizier halten sofern er sich wieder vollständig rehabilitiert haben sollte."

"Das würde aber bedeuten ich müsste das Thema doch schon hier auf der Feier ansprechen... An Captain Tanrim ist derzeit auf jeden Fall nicht ungestört ranzukommen, fast permanent schwänzelt dieser neue Adjutant um ihn rum, wie ich gehört habe eine personaltechnische Katastrophe."

"Und wieso?"

"Er ist 36 und immer noch Fähnrich; die Akademie schloss er obendrein noch als schlechtester seines Jahrgangs ab. Wenn Sie mich fragen ist das die Rache einiger Flaggoffiziere dafür, dass Tanrim einige ihrer ehemaligen Kollegen hat hochgehen lassen."

Nachalek lachte. "Dann dürfte wohl selbst Chief O'Tra einen besseren Adjutanten abgeben."

"Nicht nur dass, er wäre die optimale Besetzung. Denn irgendwie scheinen er und Tanrim sich von früher zu kennen, wahrscheinlich von der Akademie."

"Das wäre durchaus möglich, zumal beide ungefähr im gleichen Alter zu sein scheinen."

Der El-Aurianer verabschiedete sich wieder und ging seines Weges; Vinara kehrte in ihr Zelt zurück und versuchte - den Trubel um sich herum ausblendend - ihre Dissertation doch noch möglichst fertigzustellen.

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Langsam lief es für Jaton nicht mehr so schlecht wie üblich. Die letzte Zeit hatte er wegen äußerlich wichtigen Gründen den Captain aufgesucht und durch eher beiläufige Erörterungen von Vorschriften oder effizienter Personalwirtschaft vielleicht keine Lorbeeren gewonnen, dennoch aber den Grundrespekt erlangt, den man für eine Abart von Berufsalltag braucht. Und der neue Adjutant hatte sich auch immer genau an die Dosierung gehalten: Immer so viel, dass der Andere über den „Arbeitseifer“ leicht verärgert ist (auf dieser „feierlichen“ Veranstaltung), aber niemals genug, um Jaton böse zu sein.

Natürlich stand der Captain weit davon entfernt eine Art Freundschaft zu seinem neuen Adjutanten aufzubauen (und Jaton erst Recht nicht zum Captain), aber die Arbeitsgrundlage war geschaffen, so dass nicht nur Post sortiert werden würde.

Die restliche Zeit, die er nicht mit der Vorbereitung der Gespräche oder dem Captain selbst verbrachte, ging er aktiv den ihm bekannten Gesichtern aus dem Weg und unterhielt sich sporadisch mit irgendwelchen Gästen, wobei er sich immer auf den Grundsatz der Belanglosigkeit konzentrierte (die Namen und Spezies des Brautpaars hatte er sich zum Glück vorher gemerkt). Außer den Kindern und einem Flirt mit einer jungen Frau (wie hieß sie noch gleich?) schien ihm absolut gar nichts auf diesem Planeten zu gefallen. Einzige Ausnahmen waren dann punktuelle Teile von Vorstellungen, die er dann doch mal für anspruchsvoll hielt.

Zuletzt stellte er noch fest, dass er Zelte absolut verabscheute und sich wieder feste Wände wünschte. Nachdem er sich dessen bewusst wurde suchte er in einem der unzähligen Gesetzbücher ein „neues rechtliches Problem, dass eventuell gravierende Probleme in nächster Zeit aufwerfen könne.“

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„Willst du es wissen?“ Milseyas Onkel Numiel sah sie grinsend an.

„Nein“, gab Milseya betont langweilig zurück. Doch in Wirklichkeit trieb sie die Neugier schier an den Rand des Wahnsinnes. Allerdings, das musste sie zugeben, war diese Art der Löcher-in-den-Bauch-fragen sehr viel angenehmer, als das was ihr vermutlich demnächst wieder mit den Blaukutten bevorstand.

„Es interessiert dich also wirklich absolut nicht, wie sich dein Klingone bislang so schlägt?“

„Nö!“

Numiel lachte laut auf. „Du lügst, dass sich dein Nasenkamm aufplustert!“

„Natürlich interessiert es mich - nun ja, zumindest ein kleines Bisschen“, entgegnete Milseya und bemühte sich, doch eher uninteressiert zu klingen. „Aber es gehört sich nicht danach zu fragen. Und es ist ziemlich gemein von dir, mich damit zu löchern.“

„Das ist meine Rache für die Prüfung der Frauen“, grinste Numiel. „Gönn mir doch diesen kleinen Triumph.“

„Ich gönne dir alles, was du dir wünscht, aber hör auf mich zu nerven!“

Ihr Onkel lachte erneut laut auf und stubste seine Nichte in die Seite. „Oh nein, das koste ich jetzt gehörig aus!“

Die kleine Bajohaliianerin fiel in das Lachen mit ein - hauptsächlich weil das Stubsen kitzelte. „Lass das!“

Doch er hörte erst damit auf, als sich eine Person der kleinen Strandterrasse am Meer näherte. „Ich muss schon sagen diese me’i me ist wirklich ein heißer Feger“, sagte er anerkennend.

Milseya drehte sich um und wurde rot, als sie sah, wem ihre kleine Cousine Valiqui den Spitznamen „Eierkopf“ verpasst hatte. „Wehe, du sagst das, wenn sie in der Nähe ist“, zischte sie Numiel zu. „Das würdest es bitter bereuen!“

„Warum? Weil sie mich ein wenig durch die Luft schleudern könnte? Oder mich mit ihrer Hexenmagie verzaubern könnte?“, grinste er.

„Nein, weil ich dir dann dort wehtue, wo es bei Männern wirklich weh tut! .. Hallo Assjima“, begrüßte Milseya die Ärztin mit strahlenden Augen, als diese die Terrasse erreicht hatte, während Numiel sich lächelnd erhob.

„Chelama Milseya … ich wollte nicht stören …“ Die Blicke der Ärztin wanderten von Mili zu Numiel, dem sie freundlich zunickte. Die Namen der Mitglieder dieser chaotischen und scheinbar unendlich großen Familie hatte sie sich noch nicht merken können. „Ich wollte nur mal schauen, was es hier für Muscheln gibt.“

„Hier werden Sie nur wenige finden“, erklärte Numiel mit einem spitzbübischen Lächeln, was ihm einen Schubs von Mili einbrachte. „Geh endlich!“, forderte sie ihn lachend auf. „Bevor sie deine wirren Gedanken sehen muss.“

Numiel lachte und griff dennoch nach Assjimas Hand. „Meine Liebe“, sagte er liebenswürdig und genoss augenscheinlich das Kribbeln. „Ich hoffe, Sie machen mir das Vergnügen heute Abend mit mir zu wetten. Denn bisher ..“ Numiel sah spöttisch zu seiner Nichte. „..sieht es gar nicht gut aus für diese Hochzeit.. Autsch!“ Der Aufprall des Padds an seinem Schädel unterbrach ihn.

„Geh endlich“, kicherte die Bajohaliianerin. „Und lass bloß den Doktor in Ruhe!“

Er lachte und hauchte Assjima sanft einen Kuss auf die Hand.

„Werden Sie denn gegen oder für H’Qar wetten?“ fragte Assjima während sich vor Verlegenheit zwei kleine rote Flecken auf ihren Wangen bildeten. Irgendwie hatte sie das Gefühl diese seltsame Sitte noch nicht gänzlich durchschaut zu haben, zum anderen war das Gehabe des Haliianers mehr als verwunderlich und die Respektlosigkeit mit der Milseya gegenüber ihrem älteren Verwandten auftrat, irritierte sie. Alles in einem verwirrend genug, um Blut in die Wangenpartien zu treiben.

„Siehst du, was du angestellt hast?“, fragte Milseya ihren Onkel. „Du hast sie in Verlegenheit gebracht! Wenn das Jasny erfährt..!“

„Oh!“, antwortete ihr Onkel lachend. „Dann sollte ich mich ja ganz rasch verstecken! Assjima ..“ wandte er sich an die Deltanerin. „.. Sie sind auf Halii! Legen Sie nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Wir sind alle ein wenig zehtrab“, zwinkerte er, bevor er eine muntere Melodie vor sich hin pfeifend ging.

Milseya schüttelte nur grinsend den Kopf. „Kommen Sie unter den Sonnenschirm, Assjima. Sonst kriegen Sie noch einen Sonnenbrand!“, lud sie die Ärztin ein, sich neben sich auf eine Liege zu setzen.

Kopfschüttelnd folgte Assjima der Einladung. „Ihre Familie ist wirklich sehr … unkonventionell. Der Herr gehört doch zur Familie, oder?“

„Natürlich“, lachte Milseya. „Das ist mein Onkel Numiel. Er ist wirklich ein Goldstück. Und er findet, Sie sind ein heißer Feger! Ein wenig Saft?“

Die Deltanerin wehrte dankend ab. „Ein heißer Feger? Ich verstehe nicht ganz … warum bringen mich in letzter Zeit immer mehr Leute in Verbindung mit einem Besen?“

„Ein Besen?“ Die kleine Bajohaliianerin hielt sich vor Lachen den Bauch. „Nicht doch!“, japste sie. „Numiel meint, …dass Sie … heiß sind .. sehr attraktiv ..begehrenswert! Oh ..entschuldigen Sie ..“

„Ach so …“ kicherte Assjima. „Jetzt verstehe ich. Diese slanghaften Attribute haben meine Freunde während der Zeit auf der Akademie versucht von mir fernzuhalten. Sie wollten mich wohl nicht auf dumme Gedanken bringen.“

„Oh je, dann sind Sie hier auf dem falschen Planeten und in der falschen Familie gelandet. Hier liebt man solche Ausdrücke!“ kicherte Milseya immer noch vor sich hin. „Wie geht es Ihnen, Assjima?", bemühte sie sich ernster zu werden, was jedoch gründlich misslang. "Schmecken die Drinks immer noch nach Fisch?“

Fisch? Dieser Barkeeper musste ein ausgezeichnetes Gehör haben. „Ich weiß nicht. Ich habe seit gestern Abend nur Wasser und etwas Wein getrunken, nachdem ich vom Nachmittag her noch einen dicken Kopf hatte. Ich habe Sie noch gar nicht auf dem Fest gesehen. Dürfen Sie nicht mitfeiern?“

„Nein, darf ich nicht“, seufzte Milseya. „Und ich hätte eine Menge darum gegeben, die Artisten zu sehen. Sie gehören wohl mit zu den Besten, was Halii in dieser Disziplin bieten kann… Sie haben Kopfschmerzen? Sie sollten zu Jasny gehen. Die hat bestimmt was dagegen.. ach du meine Güte, wem sage ich das? Sie haben bestimmt irgendwas viel Besseres in Ihrem Med-Kit dabei.“

„Ich hatte Kopfschmerzen … Wein und Wasser wirken bei mir wahre Wunder.“ Die Deltanerin räkelte sich auf dem Liegestuhl. „Ja, die Artisten waren fantastisch. Als diese junge Frau sich verknotete, dachte ich schon, ich müsse einschreiten. Aber sie hat Beine und Arme tatsächlich wieder genau dort hin gebracht, wo sie sein sollten. Es hätte Ihnen bestimmt gefallen. Hat das denn einen bestimmten Grund, warum die Braut bei den Festlichkeiten nicht anwesend sein darf?“

„Na ja“ Milseya trank einen Schluck Saft. „Das ist wohl so ähnlich, wie mit dem Brautschleier auf der Erde, wenn auch nicht ganz. Es war wohl so, dass früher - ganz früher - sich Braut und Bräutigam während der Prüfungen sehen durften und - fragen Sie mich nicht ,warum - das hat wohl sehr oft dazu geführt, dass der Bräutigam am Tage zu schwach war, die Prüfungen zu absolvieren.“ Sie lachte fröhlich vor sich hin. „Es gibt aber auch andere Theorien, die besagen, dass die meisten schon nach der ersten Prüfung Reiß-Aus genommen haben - daher hat man dieses Zölibat eingeführt. Der Bewerber verzehrt sich derart nach der Frau, dass er alles auf sich nimmt! .. Eigentlich hätten H’Qar und ich bereits seit zwei Wochen enthaltsam sein sollen - pöh! Da hätte ich meiner Großmutter aber was erzählt! H’Qar und ich waren wochenlang enthaltsam - übrigens, weil Sie mir das verordnet hatten!“ Milseyas Augenbraue hob sich. „Geschieht Ihnen Recht, wenn die Cocktails fischig waren“, streckte sie Assjima frech die Zunge heraus.

„Ich soll Ihnen das verordnet haben?“ Assjima dachte angestrengt nach. „Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern … Das muss in einer Situation gewesen sein, in der ich Rachegelüste gehegt habe. Vielleicht, weil Sie mir die Zunge heraus gestreckt hatten?“

„Oi! Mach ich das so oft? Dann sollte ich aufpassen, dass irgendjemand sie nicht mal schnappt und abschneidet! Ach, Assjima, ich hab Sie wirklich vermisst!“, rief Milseya schmunzelnd aus. „Schön, dass Sie Ihren Humor trotz all dem, was auf Delta passiert ist, nicht verloren haben.“ Diesmal schaffte es die Bajohaliianerin, Ernst zu werden. „Ich finde es bewundernswert, was Sie getan haben. Ich weiß nicht, ob ich Ihren Mut gehabt hätte.“

„Das hatte nichts mit Mut zu tun gehabt. Mein Vater hat Schach gespielt. Er entwickelte die Strategien und ich war die Dame in seinem Spiel. Ich musste seine Idee, seinen König, beschützen und wurde gleichzeitig von seinen Bauern umsorgt. Die Dame … scheinbar allmächtig doch nichts anderes als eine Marionette in den Händen des Spielers. Glauben Sie mir, Milseya, es ist kein gutes Gefühl, wenn man sein Tun nicht selber bestimmen kann.“ Assjima richtete sich auf und sah die kleine Frau ernst an. „Stellen Sie sich das mal vor: er hat sogar diese Attacke des Wiesels mit eingeplant! Ganz bewusst!“

Nachdenklich blickte Milseya zurück und schwieg zunächst. „Ich möchte Ihren Vater nicht zum Feind haben, Assjima. Und .. verzeihen Sie mir, wenn ich das jetzt sage, den Bericht des Wiesels miteinzuplanen, war … brillant. Die gesamte Galaxie hat von Delta erfahren, hat seinen neugierigen Blick dort hin geworfen. Damit konnte man nichts mehr vertuschen. Nichts verheimlichen. Natürlich war es nicht in Ordnung, dass er Sie für seine Zwecke eingespannt hat und ich glaube, es ist ihm auch schwer gefallen. Kein Vater lässt sein Kind gerne leiden. Sein Ziel muss auch Sie inbegriffen haben. Sonst hätte er es nie gewagt… aber ich kenne Ihren Vater nicht… vielleicht liege ich auch falsch.. aber so würde ein Haliianer handeln. So haben die Haliianer gehandelt.“

Assjima seufzte leise. „Das versuche ich mir auch immer einzureden. Aber mein Vater war noch nie ein Mann, der sich von seinen Gefühlen leiten lässt. Für ihn steht das Recht an oberster Stelle. Und die Gerechtigkeit. Er gehört zu denen, die durchaus auch einmal das Recht beugen, um der Gerechtigkeit Geltung zu verschaffen. Aus Liebe handelt er selten. Und deswegen ist er ein sehr gefährlicher Mann. Doch was meinen Sie damit, dass die Haliianer so gehandelt haben?“

„Eltern handeln sehr oft aus Liebe“, entgegnete Milseya. „Nur fällt es den Kindern oft schwer, es zu erkennen. Glauben Sie mir, ich weiß das. Ich habe meine Mutter immer für eine gefühllose Frau gehalten. Dabei war es gerade diese vermeintliche Lieblosigkeit, die mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin.“ Ungeachtet Assjimas vorheriger Ablehnung goss sie der Deltanerin nun doch ein Glas frischen Saft ein und reichte ihr den Becher, bevor sie auf deren letzten Frage antwortete. „Und die Haliianer haben sich dagegen gewehrt, dass Mischlingspaare und -kinder - so wie ich - den Planeten verlassen mussten. Bis vor einigen Jahren wäre eine Hochzeit, wie wir sie heute feiern, völlig undenkbar gewesen. Ich habe sogar Glück, dass meine Mutter, mich davor bewahrt hat, umgebracht zu werden. Aber Mhena war ihrer Zeit weit voraus. Ich wünschte, sie wäre jetzt hier, um das hier zu sehen.“ Die Traurigkeit in Milseyas Stimme war deutlich zu hören, doch die kleine Frau riss sich schlagartig zusammen und schenkte Assjimas ein glückliches Lächeln.

Die Deltanerin stellte den Becher beiseite, griff nach Milseyas Händen und schaute sie ernst an. „Sie sieht es. Ganz gewiss. Und sie ist glücklich darüber. Sie ist dem Weg ihres Herzens gefolgt und Sie tun das auch. Mehr können Eltern sich nicht wünschen. Und auf seine Art hat auch mein Vater das begriffen. Doch er denkt nicht so sehr an das Ziel, ein glückliches Leben zu leben, sondern erwartet, dass seine Kinder auf ihrem Weg Spuren hinterlassen. Tiefe Spuren, die von der Geschichte nicht übersehen werden. Sie dürfen sich glücklich schätzen, dass Sie dieses Fest frei jeglicher Erwartungen feiern dürfen.“

Milseya drückte ergriffen die Hände der Deltanerin. „Danke, Assjima ..na“, flüsterte sie, während sie gegen das Kribbeln in ihrer Nase kämpfte. „Aber dann sollten Sie das auch tun. Obwohl, das haben Sie bereits. Sie haben Spuren in meinem Leben hinterlassen. In den Leben so vieler auf der Community. Ich bin sehr glücklich, dass Sie meiner Wahl zugestimmt haben, Zeugin zu sein. Wie auch allen anderen… bei allen Himmeln, meine Mutter .. hätte sie Sie gekannt .. oh bloß nicht .. sie beide hätten ständig versucht, mich zu erziehen!“ Sie lächelte entwaffnend. „Eine von euch beiden reicht mir!“

„Das ist das Recht der Älteren. Zu erziehen und …“ Assjima lächelte „ … in den Schicksalen anderer herumzutrampeln. Ich hoffe, ich habe nicht zuviel getrampelt. Ich möchte nicht viele Spuren hinterlassen. Es sind zu viele Augen, die sich dann auf einen richten.“ Sie schüttelte sich angewidert. „Und ich hoffe, nie wieder in irgendeiner Zeitung über mich lesen zu müssen.“

„Also, das eine Bild von Ihnen, fand ich sehr .. ähm .. die Fantasie anregend“, schmunzelte die Bajohaliianerin. „Und Sie sind nicht getrampelt!“, widersprach Milseya. „Je mehr Spuren man hinterlässt, desto mehr wurde man geliebt. Nichts kann wertvoller sein. Ich werde wohl nicht mein erstes Kind nach ihnen benennen, aber eines von den 13 bestimmt!“ Sie zwinkerte der Deltanerin zu. „Aber das bedeutet auch, dass Sie wissen, wie man wettet, Doc. Und irgendwie glaube ich, Sie haben das noch nicht ganz raus, stimmt’s?“

Eine Tochter, die nach ihr benannt werden sollte? Assjima, Tochter von H’Qar … Die Deltanerin verschluckte sich beinahe bei dem Gedanken an das Gesicht, das der Klingone machen würde. Und immer wenn er seine Tochter ansehen würde, hätte er die Vorstellung von Sternenflotten-Weicheiern vor Augen. Keine gute Idee, Mili …. Dann wischte sie diese Zukunftsgedanken beiseite und schmunzelte. „Ich glaube ich habe nicht verstanden, warum ich gegen H’Qar wetten soll. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass er die Weisheit besitzt, diese eigenartigen Prüfungen zu bestehen. Und den Reiz des Wettens habe ich noch nie so richtig nachempfinden können. Meine Freundin Metaxa ist da auch ganz wild drauf … aber die ist Andorianerin und die lieben ja bekanntlich das Risiko.“

„Wie mein Onkel schon sagte, Sie sind hier auf Halii. Und hier ist alles ein klein wenig anders und zehtrab - verrückt. Die Haliianer wetten auf alles Mögliche – und es geht ihnen dabei sogar weniger um das Gewinnen, als um die soziale Interaktion an sich. Tiefe und lang haltende Freundschaften sind schon über das Wetten entstanden… Sie wissen doch, andere Planeten, andere Sitten.“ Milseya lachte. „Es hört sich jetzt bestimmt ein wenig irre an, aber gerade, weil Sie glauben, dass H’Qar die Prüfungen bestehen wird, sollten Sie gegen ihn wetten - denn ich habe daran auch keinen Zweifel - doch vor allem deshalb, weil ich sehr gespannt bin, was Sie uns schenken werden. Denn ICH LIEBE GESCHENKE!!!“ Mit einem schelmischen Blick fuhr sie fort. „Es ist nur eine Geste, Assjima, nicht mehr. Sie würden meine Großmutter beleidigen, wenn Sie uns als Gast ihres Hauses etwas schenken würden. Das würde bedeuten, dass ihre Gastfreundschaft bezahlbar wäre. Glauben Sie mir, H’Qar weiß darüber Bescheid. Er kanns zwar nicht leiden, aber er weiß, dass er dazu gehört…. Und gerade Sie mit mir als Stammpatientin auf Ihrer Krankenstation sollten doch wissen, dass Haliianer zwar das eine tun, aber das andere meinen!“

„Und es ist dabei ein Glück, dass ich nicht darauf angewiesen bin, das zu glauben, was meine Augen und meine Ohren mir verraten. Sonst würde ich mit Ihnen als regelmäßiger Gast auf meiner Station noch wahnsinnig werden“ lachte die Ärztin. „Aber was das Wetten angeht: Ich stehe jetzt also vor der Wahl, entweder Ihre Großmutter zu beleidigen, indem ich mich um diese Wetterei drücke und das Geschenk für Sie beide einfach nur auf ihr Quartier auf der Community bringen lasse … oder ich beleidige H’Qar, indem ich gegen ihn halte.“ Assjima ließ sich ergeben in den Liegestuhl zurück sinken. „Ihr Haliianer seit wirklich … zehtrab. Aber wenn sogar ein Klingone sich anpassen kann … dann werde ich das auch schaffen und H’Qar anschließend auf Knien um Verzeihung bitten.“

„Wehe, Sie tun das!“ Milseyas Oberkörper schoss aufrecht nach oben. „Ich habe die klingonischen Sitten akzeptiert und mich den Prüfungen Likras unterworfen. Er tut nun das Gleiche. Sie müssen ihn nicht um Verzeihung bitten! Er heiratet im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte in eine haliianische Familie ein - ihm war klar, dass das dazu gehört. Sehen Sie es so, Assjima, wenn er hört, dass Sie gegen ihn wetten, wird ihn das noch mehr motivieren, es den Weicheiern von der Sternenflotte zu zeigen. Mann, hab ich ein Glück, dass ich einen Klingonen heirate - einen Haliianer hätte das nicht gejuckt. Aber ein Klingone betrachtet fast alles als eine Art von Kampf. Also, keine Entschuldigungen!“

Das Lachen ließ sich nicht länger zurück halten und platzte laut heraus. „Milseya … glauben Sie wirklich, ich könnte vor H’Qar auf den Knien liegen? Also, ein bisschen Stolz lebt auch in meiner Brust.“

„Also, bei euch Deltanern weiß man nie!“, sagte Milseya die Zunge hinter vorgehaltener Hand ausstreckend. „Aber da Sie schon mit den Entschuldigungen angefangen haben und weil es Ihnen als Telepathin nicht entgangen sein dürfte, bitte ich Sie wegen Valiqui um Verzeihung. Sie muss nun mal jedem und allem einen Spitznamen geben.“

„Ach ja, Eierkopf oder so tituliert sie meine drei Rabauken und mich … nun ja … wir sollten ihr mal ein echtes Ei zeigen. Das hat doch eine ganz andere Form als unsere Köpfe.“ Assjima griff jetzt doch nach dem Saft und trank. „Kinder dürfen so was. Mischka nennt sie dafür Schlappermaul.“

„Nein, Sie sind die einzige me’i me - Eierkopf“, kicherte Milseya und deutete auf Assjimas fehlende Haarpracht. „Und Valiqui ist eifersüchtig auf Toraw, weil die sich mit Mischka versteht. Aber ihre Nichte ist auch bezaubernd! Ich habe gestern Abend Toraw und Mischka auf ein Atoll auf der anderen Seite des Planeten geflogen. Die beiden Mädchen haben die ganze Zeit auf das Meeresleuchten gesehen und ich konnte ahnen, dass sie sich über alles Mögliche unterhielten, was nicht für meine Gedanken bestimmt war. Ich glaube, Sie haben Toraw einen großen Dienst erwiesen, als Sie ihre Nichte mitgebracht haben.“

„Toraw ist sehr viel stiller als die anderen Kinder, die ich bislang getroffen habe. Und Mischka mag die Stille. Deswegen bezeichnet sie Valiqui ja auch als Schlappermaul. Die Kleine redet ihr zuviel. Aber wieso bin ich der einzige Eierkopf hier? Was ist den Kindern meines Bruders?“

„Valiqui scheint zu glauben, dass sich auf deren Köpfen noch was tun könnte - haaremäßig. Daher sind Farik und Dafu die, wo die Haare auf das Wasser warten. Und ich werde sie bestimmt nicht belehren. Meine kleine Cousine muss lernen, dass nicht alles so läuft, wie sie es gerne möchte. Möchten Sie wissen, wie sie einige andere von der Community bezeichnet?“

„Wo die Haare auf das Wasser warten?“ lachte die Ärztin. „Sie ist wirklich eine vom Stamme des Wassers. Wie nennt sie denn Sheridan?“

„Bei George ist sie sich noch nicht sicher“, seufzte Milseya. „Aber ich habe gehört, dass sie wohl daran denkt, ihn den Potenten zu nennen. Scheinbar gibt es nichts an seinem Aussehen, das bemerkenswert wäre.“

„Mischka nennt ihn den schwarzen Riesen ohne Hubbel. Im Gegensatz zum schwarzen Riesen mit Hubbel – damit ist H’Qar gemeint. Aber welche Namen hat sich Valiqui denn nun ausgedacht?“

Milseya lachte. „H’Qar ist Wartaq – ein haliianischer Wildeber. Solak wurde zum scho tar – dem Schnabel des tar-Vogels. Ich weiß nur nicht, ob sie damit die spitzen Ohren oder die spitze Zunge des Councelors meint. Talana heißt vo’eg , das ist ein sexbesessenes, katzenähnliches Tier hier auf Halii. Lucas ist lovasi kaswi - Mähne eines kleinen Löwen. Aber am besten finde ich Vinaras und Kalis neue Namen: Vinara ist chezuta ig weh – ein haliianischer Apfel mit zwei Würmern – und Kalis heißt afa’e chezuta ig weh - beißt den Apfel mit Würmern.“

„Die Kleine hat wirklich Phantasie“ schmunzelte Assjima. „Und Lucas würde bestimmt lieber Mähne eines großen Löwen heißen. Aber wo Sie schon von Würmern sprechen: Dafu hat sich mit zwei Neffen von H’Qar angefreundet und gestern sogar Gagh probiert. Er musste sich anschließend übergeben aber er hat es tatsächlich gekostet. Und ein unglaublich schlechtes Gewissen gehabt weil er wissentlich und mit voller Absicht einen lebenden Wurm getötet hat.“

„Oh je!“, rief Milseya aus. „Der arme kleine Kerl! Ich .. ich weiß zugegebenermaßen nicht viel über Deltaner, Assjima. Verzeihen Sie. Was wird er jetzt tun?“

„Er wird noch ein paar Tage um den Wurm trauern und dann erkennen, dass er jedes Mal wenn er Nahrung zu sich nimmt, Leben vernichtet. Jeder Schritt, den er tut, kostet Leben. Ein Grashalm, eine Ameise … ob Pflanzen oder Tiere … Naschpur ist in allem. Das zu lernen, gehört zum Erwachsenwerden. Kein Leben ist umsonst – immer muss ein kleinerer, schwächerer dafür bezahlen. Aber er hat bereits jetzt erkannt, wie wichtig es ist, andere Kulturen nicht nur zu respektieren, sondern auch zu verstehen lernen, indem man ausprobiert und mitmacht. Heute wollte er mit seinen neuen Freunden einen deltanischen Wettlauf machen. 200 Meter in 1,9 Minuten ist sein persönlicher Rekord. Da werden die Klingonen nicht mithalten können. 200 Meter auf Händen gehend muss lange geübt werden.“

„Oi! Das sagen Sie mir erst jetzt!? Ich wurde seit klein auf getrimmt auf Händen zu gehen! Ich kanns nicht gut, aber es ist immer wieder lustig, wenn ich auf die Nase falle. Als Kind habe ich das immer mit den anderen gespielt! Das ist ein deltanisches Spiel? Kommen Sie, Assjima!“ Milseya war aufgesprungen und zupfte an der Schulter der Deltanerin. „Da müssen wir hin!“

Die Ärztin krabbelte aus dem Liegestuhl. „Ich habe keine Ahnung, wo die stecken … bestimmt nicht im klingonischen Teil des Lagers. Die beiden könnten sich ja vor ihren Brüdern und Cousins blamieren. Aber wir können ja mal schauen, ob wir sie finden.“

„Ich bitte dich, Assjima! Streck nur mal kurz deine Fühler aus, dann finden wir die schon. Und dann werden wir uns blamieren!.“ Milseya drückte kurz mal an den Oberarmen der Deltanerin. „Oder du .. fühlt sich wie Pudding an. Wetten dass, ich auf Händen gehend schneller bin als du?“, scherzte die Bajohaliianerin.

„Das mag sein … auch ein Recht der Älteren. Aber ich bin dafür besser im Radschlagen als … du. Und mein persönlicher Rekord im Kopfstand liegt bei 1,5 Stunden. Und Pudding? Nicht bei mir – nicht ein Gramm!“

„HA! keverim sto’a (Wetten, dass)? Ich setze … hmm… drei Besuche beim MHN statt bei dir, wenn H’Qar mir mal wieder den kleinen Finger bricht. Und das ist schon verdammt viel… 2 Stunden Kopfstehen! Und danach lassen wir uns den Kopf massieren! Ich schöre Ihnen, Assjima, so wurde Ihnen noch nie der Kopf massiert!“, lachte Milseya und schlug freundschaftlich ihren Arm um die Hüfte der Deltanerin, als sie in Richtung des Anwesen der Thychams gingen.

Bryn und fee in „Wenn der Eierkopf auf die Käsereibe trifft ..“

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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„Hej du – gib mir noch so ein Bier!“ rief Sam dem sichtlich gestressten Barkeeper zu und fuchtelte mit dem leeren Glas in der Luft herum. Es tummelten sich schon ziemlich viele Leute auf dem Festplatz und alle schienen sehr durstig zu sein. In Mitten des Platzes war eine kleine Tanzfläche aufgebaut und eine Fünf-Mann-Band spielte Remakes ziemlich schräger haliianischer Schlager, die unverständlicherweise sogar tanzbar schienen, denn seit einer guten halben Stunde schwebte Assjima mit Sta’el über das Parkett.

John guckte gedankenverloren in das leere Weinglas, welches er hin und her schwenkte. Halianischer Wein hatte tatsächlich Geschmack. "Ja und für mich noch so ein Wein! Am besten läßt du grad die ganze Flasche hier!" Die Augen des Mediziners klebten schon den ganzen Abend an Selina. Noch immer hatten die beiden kein Wort miteinander gesprochen. Dabei hatte er es sich so sehr vorgenommen. Irgendwie war er hier an der Bar gelandet und trank seitdem ein Glas Wein nach dem anderen. Zuerst wollte er sich ein wenig "Mut" antrinken aber irgendwie uferte das gerade aus.

Der Barkeeper reagierte nicht auf Sams Rufe. Er war damit beschäftigt, umständlich eine Flasche Wein zu öffnen. Schnaubend stand Sam auf, ging ein paar Schritte nach links und schob sich in Hörweite des Mannes auf einen freien Barhocker. „Noch ein Bier … bitte!“ Endlich wurde er erhört und bekam eine neue Flasche. „Man, ist das laut hier“ brummelte er seinem Nachbarn zu ohne den Blick von der Tanzfläche zu lassen.

Eine bekannte Stimme drang durch das Stimmenwirrwarr an Johns Ohr und veranlasste ihn dazu, sich in diese Richtung zu drehen. "Sam! Schön, Sie mal wieder zu sehen!"

„JOHN! Is’ ja cool! Wie geht’s denn so?“ Der Betazoide rutsche mit seinem Hocker etwas näher an seinen neuen Nachbarn heran.

John blickte in das bereits gefüllte Weinglas und fing an zu grinsen. "Jetzt geht es wieder gut. Und selber?"

„Och … nach ein paar Flaschen geht’s … wenn dieser Sta’el sich nur in einen Smoking geworfen hätte so wie ich heute. Stattdessen läuft der mit einem Lappen um die Hüften rum …“ Sam zerrte an seiner Krawatte. „Außerdem ist der Strick viel zu warm!“

John folgte Sams Blicken zu Sta'el und Assjima die ausgiebig miteinander tanzten. "Ach, Vulkanier haben einfach keine Ahnung von guter Kleidung!" Auch der Mediziner trug einen Smoking. Das es für dieses Kleidungsstück eigentlich viel zu warm war, merkte er dank des Weines kaum noch. "Wieso tanzen Sie nicht mit Assjima?"

„Ich kann solche Tänze nicht … ist nicht mein Stil. Und schon gar nicht in diesen Schuhen, die Assjima mir aufgezwungen hat.“ Er hob umständlich einen Fuß hoch und zeigte dem Arzt die nagelneuen Salonschleicher. „Die drücken!“ Er nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche und sah sich suchend um. „Wo steckt denn Selina? Ich habe sie heute Abend noch gar nicht gesehen.“

John stellte sein Weinglas ab und hob erschwert den rechten Arm an. "Da! Dort drüben steht sie! Mein Gott, sie ist so wunderschön ...." Sofort hielt der Mediziner wieder das Weinglas an seine Lippen und leerte es.

Sam folgte dem Fingerzeig. „Oh ja … das ist sie. Fast so schön wie Assjima in ihrem neuen Kleid. Man war der Fetzen teuer. Der hat mich ein Monatseinkommen gekostet. Aber was soll’s … nix ist mir für sie zu teuer. Aber warum sitzt Selina da drüben und Sie alleine in Gesellschaft einer Flasche hier an der Bar?“

"Weil ich ein dämlicher Idiot bin!" John spürte Sams fragenden Blick. "Sie vertraut mir ihre tiefsten Geheimnisse an und was mache ich? Ich verlasse sie!" Das leere Glas wurde dank der Weinflasche wieder gefüllt.

„Das ist wirklich idiotisch …“ Sam knallte die Flasche auf den Tresen. „Wie kann man so ein Wahnsinnsweib verlassen nur weil sie einem vertraut?“

"Jaja, gibs mir! Ich habs nicht anders verdient! Ich muss sie wieder zurückgewinnen!" John ließ abermals Wein seine Kehle herunterlaufen. Dabei beobachtete er, dass Sta'el und Assjima aufgehört hatten zu tanzen und Selina nun mit der deltanischen Ärztin sprach.

„Man … womit haben wir nur solche Frauen verdient?“ Sam hob erneut die Flasche zum Mund, hielt dann aber in der Bewegung inne und starrte den Arzt neben sich an. „Eh - das hast du doch nicht im Ernst gemeint, oder? Du hast sie nicht wirklich verlassen?“

"Oh doch, das habe ich. Hatte ich schon erwähnt, was für ein Idiot ich bin? Es macht mich irre, dass ich sie nicht um mich habe. Wieso habe ich das nur getan? Ich bete zu Gott, dass sie mir noch eine Chance gibt!"

„Sie hat dich also nicht rausgeworfen?“ Sam beugte sich über die Theke und angelte nach einer neuen Flasche Bier, die mit einem lauten Plopp öffnete. „Was ist denn das hier eigentlich für ein Zeug …“ Er hielt die Flasche dicht vor die Augen. „Tatsächlich einheimisch. Aber in Lizenz gebraut. Wusste gar nicht, dass die Haliis so gutes terranisches Bier brauen können … Du bist echt von alleine gegangen?“

John nickte traurig. "Ja. Ich habe sie für Dinge verurteilt, die sie in ihrer Vergangenheit getan hat. Aber sie hat diese Vergangenheit hinter sich gelassen. Ich habe sie so kennen- und liebengelernt wie sie jetzt ist. Warum sollte ich mich an dem stören was vergangen ist. Jetzt ist mir klar, dass man immer nach vorne schauen sollte. Leider kam diese Erkenntnis erst nachdem ich Schluss gemacht habe."

„Hm …“ Der Betazoide nickte nachdenklich. „Gut dass du das sagst … ich meine das mit der Reue. Assjima treibt mich zur Verzweiflung weil sie so ist wie sie ist. Und eigentlich liebe ich sie ja weil sie so ist. Aber manchmal … weißt du, wenn sie so unbekümmert schäkert und gar nicht merkt wie sie mit ihren Pheromonen die Männer um sich herum wuschig macht … da könnte ich echt ausrasten. Aber ich würde wahrscheinlich auch Wein trinken wenn ich sie verlassen würde weil sie das ist was sie ist …“ Er trank hastig und setzte dann ein schiefes Grinsen auf. „Sorry Kumpel, aber ich rede schon langsam wirres Zeug.“

"Ich kann dich gut verstehen. Assjima ist ein wahrer Sonnenschein und sie ist nunmal verdammt heiß. Zum Glück hat Selina niemals mit anderen Männern geflirtet, zumindest nicht in meiner Nähe. Das hätte mich wahnsinnig gemacht. Es ist erstaunlich, dass du es bis jetzt ausgehalten hast!"

„Ich bin einfach zu gutmütig. Ich sollte mal ordentlich mit der Faust auf den Tisch hauen.“ Wie um eine Demonstration abzugeben, donnerte er mit der Rechten auf die provisorische Platte, so dass ringsum die Gläser erzitterten. Verwunderte Augenpaare richteten sich auf die beiden Männer. „Ja, schaut nur alle her!“ rief er den Leuten zu. „Schaut euch diese beiden Idioten genau an, die die schicksten Frauen der Galaxie haben. Der hier …“ er deutete auf sich „ … wird seine verlieren weil er sie nicht versteht und der da …“ er drückte John den Zeigefinger auf die Brust „ … ist blöd genug, seine aus freien Stücken zu verlassen. He du da!“ Sam winkte dem Barkeeper zu. „Bring mal ne Flasche von dem Scotch … und zwei saubere Gläser. Und ihr anderen dürft jetzt wieder woanders hinglotzen!“

Scotch klang wie Musik in Johns Ohren und der Barkeeper brachte den beiden Männern die bestellte Flasche und zwei saubere Gläser. John nahm die Flasche zur Hand und füllte die Gläser fast bis zum Rand. "Auf uns Idioten!"

„Und auf unsere Wahnsinnsweiber, die uns nur Kopfzerbrechen bereiten!“ Sam kippte den Inhalt des Glases in sich hinein und füllte bei beiden nach. „Eigentlich kannst du froh sein, dass du dich rechtzeitig verdünnisiert hast. Ich hänge immer noch in dieser Fuchsfalle fest.“

John sah an Sam herunter. Er konnte bei bestem Willen keinen Fuchs sehen. Vielleicht saß Sam ja darauf? Plötzlich erhaschte etwas die Aufmerksamkeit des Mediziners. "Guck mal, unsere Schnecken haben Gesellschaft bekommen!"

„Was … WAS zum Teufel wollen diese beiden Klingonen denn von denen?“ Der Betazoide stemmte sich mit den Armen auf der Theke nach oben. „Eh … die lachen ja!“ Die Freunde des Bräutigams schienen irgendwelche amüsanten Geschichten zu erzählen. Jedenfalls bogen Selina und Assjima sich vor Lachen. „Siehste – gut dass du da raus bist. Sollen sie doch flirten mit wem sie wollen. Uns tangiert das nicht im Geringsten!“ Er hob das Glas und prostete John zu.

John erwiderte die Geste und kippte den Scotch in einem Zug herunter. "Hey, der eine Klingone betatscht Assjimas Schulter .... und dieses Grinsen .... Aber du hast ja Recht! Uns geht das gar nix an!"

„Und ich bins ja gewöhnt“ brummelte der Pilot in sein Glas. Doch plötzlich fixierte sich sein schon etwas verschwommener Blick erneut auf das Geschehen. „Haste das gesehen? Assjima hat ihm eine gescheuert! Unsere Schnecken nehmen ihre Gläser und gehen weg.“ Er starrte weiter. „Und jetzt sitzen die Freaks da und geifern ihnen nach. Siehst du das John?“ Er griff nach Johns Arm und zerrte aufgeregt daran. „Siehst du wie die unsere Frauen mit den Augen ausziehen?“

John blinzelte mehrmals bis sich das Bild in der Ferne schärfte. "Boah, sieh dir diese Lüstlinge an! Die Ohrfeige scheint sie noch mehr anzuspornen. Was fällt denen ein?! DAS sind unsere Weiber! Hände weg! Los, die schnappen wir uns!"

„NIEMAND BEGRAPSCHT MEINE FRAU!“ brüllte Sam und rutschte vom Barhocker. Er taumelte und hielt sich an John fest. „Die hauen wir zu Brei!“

John kippte sich zur Stärkung noch einen Scotch hinter die Binde und wackelte zusammen mit Sam auf die beiden Klingonen zu. "Hey, ihr da! Das sind unsere Frauen! Lasst sie in Ruhe!"

Die Klingonen brachen in schallendes Gelächter aus, als die beiden Männer mit finsteren Minen vor ihnen standen. Der eine stand auf – auch er war nicht mehr sicher auf den Beinen – packte Sam am Kragen und hob ihn hoch. „Was wollt ihr Wichte?“ gröhlte er, während Sam zappelnd um sich schlug.

„Ihr sollt eure Finger von unseren Frauen lassen oder es gibt Saures!“ jappste der Betazoide.

„Hahahahahaha … dann zeig doch mal wie du das anstellen willst.“ Er stellte Sam grinsend auf den Boden und stemmte die Arme in die Hüften. „Gib mir Saures!“ befahl er dröhnend.

Sam hob die Fäuste, ging dahinter in Deckung und tänzelte um den Klingonen herum.

John brauchte etwas bis er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte und starrte den anderen Klingonen an. "Ihr lacht über uns? Das wird euch noch vergehen!" Der zweite Klingone stand amüsiert auf und wartete darauf, dass der Mensch versuchte zu zuschlagen. Ja, diese Feier begann ihm endlich zu gefallen!

„John … jetzt zeigen wir denen mal wie man richtig kämpft!“ Sam landete einen linken Haken auf der Brust des Klingonen. Der wackelte jedoch nicht einmal.

„Na du Mensch? War das schon alles?“ lachte der und verpasste Sam einen Stoß an der Schulter, so das dieser rückwärts ins Gras fiel.

„Sag nie wieder MENSCH zu mir!“ stieß der Betazoide wutentbrannt aus und rappelte sich hoch. Erneut ging er hinter den Fäusten in Deckung und hüpfte so schnell er in seinem zustand noch vermochte um seinen Gegner herum, der sich dank des schweren Blutweines nur mühsam mitdrehen konnte. Und ehe er sich versah parkte Sam seine rechte Faust von unten auf das Klingonische Kinn. Der Hüne wankte und hielt sich überrascht an seinem Kumpel fest.

Dieser war genauso überrascht und sah nicht wie John seinen Angriff startete. Der Wein sorgte dafür, dass seine Faust den Klingonen nur am Arm traf. Der packte den Mediziner an den Schultern und schleuderte ihn von sich. John krachte halbwegs auf einen Tisch, rappelte sich aber wieder hoch und sprang auf den Klingonen wieder zu. Er täuschte einen weiteren Faustschlag an, ging dabei aber in die Hocke und brachte den Riesen mit einem Beinfeger zu Fall. Dabei riss der Klingone seinen Kumpel gleich mit sich.

Sam nutzte die Chance und warf sich mehr fallend und taumelnd als gezielt hechtend auf seinen Gegner und begann, dessen Gesicht mit einem Faustregen zu wässern. „Du gaffst nie wieder meine Frau an! Und ich bin KEIN Mensch!“ brüllte er bis der Klingone ihn mit einem kräftigen Stirn-gegen-Stirn-Stoß von sich herunter schaffte. Während Sam benommen im Gras saß kam sein schwer angetrunkener Gegner mühsam auf die Beine, hob Sam mit einem kräftigen Ruck hoch und warf ihn unter lautem Lachen direkt in Johns Arme.

John fing zwar den Betazoiden auf, aber seine Beine waren zu schwammig um das zusätzlich Gewicht zu halten. Beide Männer stürzten zu Boden. "Verdammt!"

„John du Idiot! Warum wirfst du mich um?“ zischte der Pilot und kämpfte sich hoch um erneut mit erhobenen Fäusten auf den Klingonen zuzutaumeln. Der holte schon zum nächsten Schlag aus, doch kam Sam nicht in seine Reichweite. Eine zarte Frauenhand hatte ihn von hinten am Kragen gepackt und hielt ihn fest.

„Sam! Lass den Quatsch.“

„Lass mich los Assjima! Ich schlag den wie er ist ungespitzt in den Boden!“ Er ruderte wie wild mit den Armen, doch die Deltanerin lies nicht locker.

John traute sich gar nicht, hinter sich zu gucken. Er spürte Selinas Anwesenheit. Er spürte, wie sie ihn mit Blicken durchbohrte. "Steh auf." Ihre Stimme klang eisern. Langsam kam der Mediziner wieder auf die Beine. Der andere Klingone machte Anstalten, den Mediziner ein weiteres Mal zu Boden zu schupsen, hielt aber inne als er in die funkelnden Augen der ersten Offizierin sah. John drehte sich langsam zu Selina um und brachte kein Wort heraus. Selina sah zu Assjima die immer noch Sam festhielt. "DAS war wirklich eine peinliche Vorstellung. Ihr könnt froh sein, dass die beiden genauso betrunken sind wie ihr!"

„Zum Glück … sonst hätte ich den ganzen Abend damit verbringen dürfen, eure Knochen zusammen zu flicken“ ergänzte die Ärztin.

Der Klingone stand noch immer mit erhobener Faust vor Sam als er erneut in lautes Lachen ausbrach. „Seht euch nur diese mickrigen Kerle an! Die stehen unter der Fuchtel ihrer Weiber!“

In diesem Augenblick ließ Assjima den Betazoiden los. “Einen Schlag hast du noch!“ Sam stürzte nach vorne und rammte seinen Kopf in den Bauch des überraschten Gegners, der daraufhin hinten überkippte und auf seinen vier Buchstaben landete.

Selina stemmte ihre Hände in die Hüfte und lachte beide Klingonen aus. "Ich würde sagen, wir räumen das Parkett. Schließlich ist das eine Feier und sollte nicht zu einer Massenschlägerei ausarten. Außerdem beschämen wir Milseyas Familie."

„Ja, ich finde auch dass ihr jetzt genug gespielt habt.“ Assjima zog Sam ein paar Meter weg damit er sich außer Reichweite der Klingonen befand, deren Verstand immerhin noch soweit arbeitete, dass sie Selinas Argumentation folgen konnten. Und beschämen wollten sie die Gastgeber keinesfalls. Deshalb ließen sie die Angelegenheit mit einigen deftigen Flüchen auf sich beruhen.

Selina packte John am Arm und zog ihn hinter sich her. "Ich werde John zu seinem Zelt begleiten. Eine Mütze voll Schlaf wird ihn hoffentlich wieder zur Vernunft bringen. Auch wenn unser Gespräch nur kurz war, war es schön sich mit dir mal wieder zu unterhalten, Assjima."

„Wir werden das ein andermal nachholen! Ich glaube, Sam braucht erstmal einen starken Kaffee.“ Die Deltanerin klopfte ihm den Schmutz vom Anzug, legte den Arm um seine Hüfte, winkte Selina, John und den Klingonen lachend zu und führte den taumelnden Gatten über den Festplatz hinüber zu den Zelten.

Hoshi und Bryn in: "Und die Moral von der Geschicht’? Schlage die Klingonen nicht!"

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