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...empfohlen von Dr. Prof. Prügelpeitsch

USS Community - Die Pause Teil VI


Hoshi_Sato

Empfohlene Beiträge

Es war langweilig. Und hat er schlecht gelaunt. Er dachte, es wäre schlimm wenn diese fvadt verliebte Spitzohrpärchen um ihn herum schlawenzelte.

Aber es war noch schlimmer wenn niemand da war!

Solak und die seinen waren vor zwei Tagen abgereist. Sie hatten ihn gefragt ob er mit wolle. Er hatte nein gesagt. Was sollte er auch auf diesem elenden Sumpfloch? Sich ansehen wie eine junge und schöne Frau ihr Leben wegwarf um einen dreckigen Klingonen zu heiraten?!

War das wirklich die Freiheit für die er sein Leben lang gearbeitet hatte?!

NIEMALS!

Vielleicht sollte er einfach nach Romulus zurückkehren. Und gemeinsam mit Latta sterben....

Aber erst würde er diese fvadt Kiste finden!

Eine Kollegin von Solak hatte diesem Alkohol geschickt. Eine ganze Kiste voll mit Alkohol! Scotch zwar nur, aber besser als nichts. Doch weil auch Schokolade dabei war, hatte Sta'el (dieser Spielverderber) die Kiste vor Niklans Zugriff versteckt. Und nun bekam der Junge jeden Abend ein kleines Stück Süßigkeit. Er sollte ja schließlich Disziplin lernen! Der alte Romulaner lachte hämisch als er sich stöhnend unter dem Bett seines Enkels hervor schob. Das nannten diese feuerlosen und dünnblütigen Vulkanier also Disziplin?! Ihr Blut war bestimmt schon seit vielen Generationen nicht mehr grün! Ein einziges Tal'Shiar-Schiff würde mit diesem Sandhaufen Schluss machen können!

Rai knurrte vor sich hin als er sich im Schlafzimmer des jungen Paares umsah. Wo würde ich mich verstecken wenn ich Alkohol wäre? So gut versteckt war die Kiste, dass Nilkan sie bestimmt nicht finden konnte. Und das wollte etwas heißen! Seit sieben Stunden suchte Rai nun schon. Seitdem ihm klar geworden war, dass ein guter Tropfen hier noch schwerer zu bekommen war als ein Steak! Zumindest für ihn... Solak behauptete ja, er könne sogar Ale auftreiben. Doch war sein Dealer gerade nicht im Land... Geschäftstermine.... Was konnte man hier schon für Termine haben?! Die Vulkanier trafen sich doch höchstens um dem Sand beim Rieseln zuzusehen! Mehr gab es einfach nicht!

Gerade steckte er maulend den Kopf in das Badezimmerschränkchen Sta'els, als jemand im Wohnzimmer rief.

Rai ging hinüber. Und fand sich vor einer alten Vulkanierin wieder. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor. Sie war mehr als einen Kopf kleiner als er selbst und dürr. Wettergegerbt. Doch machte sie den Eindruck, aus Stahl zu bestehen. Ihr Blick konnte vermutlich Diamanten zerschneiden. Und mit genau diesem Blick musterte sie den Romulaner nun.

Rai konnte nicht anders. Er fühlte sich ertappt - warum auch immer.

"Solak und Sta'el sind nicht da. Sie sind auf Halii. Ich bin nur...."

Ihr Stimme war noch kälter als ihr Blick. "Rai. Oder S'Talon. Je nachdem. Der Onkel meines Enkels. Ich bin T'Pal. Und es wird Zeit, dass wir uns kennenlernen."

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Lt. Cmdr. Bishop setzte seinen Rundgang fort und entdeckte endlich den Bräutigam. Dieser stand an einem großen Fass und füllte seinen Becher mit Blutwein. Lucas ging auf ihn zu und meinte: "Na, mein Freund willst du deine Ehe betrunken beginnen?"

H´Qar stand umringt von mehreren Klingonen am Blutweinfass, unter anderem auch Rulwar und Mor, und als diese Grölten alle im Chor: „JAAA.“ H´Qar lachte kurz auf und sah seinen menschlichen Freund grinsend an.

„Immerhin wird es von mir erwartet.“ Er zwinkerte.

"Ihr seid echt klasse! Ich hätte nie gedacht, wie lustig es unter Klingonen zu geht..." entgegnete Lucas lachend und nahm sich auch einen Becher Blutwein.

Wieder lachten die Klingonen und sagten etwas in einem klingonischen Dialekt den Lucas nicht kannte. Woraufhin das Lachen noch lauter wurde.

„Da siehst Du mal wie schlecht Du uns Klingonen kennst. Wir feiern am schönsten und am längsten.“

Er schlug mit der freien Hand auf Lucas Schulter.

„Wie hat dir die Hochzeit bis jetzt gefallen?“

"Also auf den Spaß in der Höhle hätte ich verzichten können, aber wenn es Tradition, dann muss es so gemacht werden. Aber bevor ich es vergesse... Alles Gute wünsche ich dir und deiner Frau." antwortete der Sicherheitschef und klopft dem Klingonen ebenfalls auf die Schulter.

‚Du bist und bleibst halt ein Mensch.’ Dachte sich H´Qar sprach es aber nicht aus.

„Danke, Lucas. Lass uns ein Stück gehen ich kann schon wieder etwas zu Essen vertragen ich bin Hungrig wie ein mIl’od. Und Du musst auch unbedingt etwas von der Blutpastete probieren. Simgal hat es sich nicht nehmen lassen sie selber zumachen.“

"Blutpastete? Ob das eine gute Idee ist?" rutschte es Lucas heraus. Er musste dabei an das letzte Mal denken, als er klingonisches Essen probierte und man ihm der Magen ausgepumpt wurde.

„Wer die nicht probiert hat der hat noch nicht gelebt.“ Sagte er mit bestimmendem Tonfall und schob Lucas in Richtung des Büfettes.

"Also gut, dann probier ich mal Blutpastete...." sprach Lucas und fügte sich in sein Schicksal.

„Siehst Du ich weis doch was gut für dich ist.“

H´Qar nahm ein langes Messer und schnitt zwei große Scheiben von der Pastete ab. Er legte sie auf verschiedene Teller und reichte einen davon an Lucas weiter.

Lucas nahm den Teller entgegen und betrachtete das Stück Pastete. Es sah ganz normal aus und so pobierte er ein Stückchen. Es schmeckte sehr würzig.

H´Qar nahm sich gleich ein großes Stück und steckte es sich in den Mund.

„Es gibt nichts Besseres.“

H´Qar sah Lucas an und bemerkte das es ihm zu schmecken schien.

„Wo ist eigentlich deine Frau?“

"Meine Frau? Nanni ist auf der Community und passt auf Jolani auf..." antwortete Lucas und aß brav sein Stück Pastete weiter.

H´Qars Becher war schon wieder leer, irgendjemand musste ein Loch in diesen Becher gebohrt haben.

„Das gibt’s doch nicht schon wieder leer. Komm wir holen Nachschub.“

Zielsicher steuerte der Klingone auf ein weiteres Fass Blutwein zu. Im ganzen Saal waren ein dutzend solcher Fässer postiert. Außerdem gab es noch viele weitere alkoholische und nicht alkoholische Getränke. An diesem Fass stand Qek der ebenfalls gerade seinen Becher füllte und ihn nun H´Qar und Lucas entgegenhielt.

Lucas konnte diesmal viel Blutwein vertragen, denn er hatte unbemerkt ein Mittel eingenommen, dass die Wirkung des klingonischen Alkohols aufhob. "Prosit!" meinte der Sicherheitschef und schlug seinen Becher an die Becher der zwei Klingonen.

Der 15 jährige Klingone entgegnete: „yIlop! Wa´leS chaq maHegh!“ (Feiert! Morgen könnten wir sterben!) Was ihm ein gutmütiges Nicken seines Onkels einbrachte. Die drei Becher stießen aneinander und die beiden klingonischen wurden in einem Zug geleert. Und sogleich wieder in das Fass getaucht.

Jetzt war wieder Lucas an der Reihe und er versuchte sich an einem klingonischen Trinkspruch. "bIjatlh ´e´ yImev. yItlhutlh! (Hör auf zu reden. Trink!)" meinte der Mensch und stieß wieder an.

Auf einmal kamen zwei weitere Klingonen zu dem Fass und beide stießen ihre Köpfe gegen H´Qars Schädel. „Duu versstechst disch vollr unss. Alllder Haufsgen. Dss kanssdst duu unds nichh andunn. Wir wollensn mid diir feiseern undsd ennen dringgen. Und wass machsd duu du splielst hier midd dem Menssen Kiindderspieelschen.“

„Ihr habt glaube ich schon genug getrunken. Lerart dun kannst ja kaum noch stehen.“ Und wie zum Beweis fiel der angesprochene Klingone auch schon der Länge nach hin.

„Ich würde sagen der Erste Gast hat sich verabschiedet.“

Die umherstehenden Gäste fielen in ein schallendes Gelächter ein.

Kinderspielchen? Lucas wurde sauer und grummelte. "Der ist ja mal hackedicht!" stellte Bishop fest und lachte mit.

„Und er wird nicht der letzte sein.“ Brüllte H´Qar über die Menge hinweg. H´Qar deuteet auf einen der Haliianer.

„Siehst Du dieser Mentat Casurim scheint auch schon einiges von seiner Eleganz eingebüßt zu haben.“

Tatsächlich schien es dem Mann schon recht schwer zu fallen gerade stehen zu bleiben.

"Achtung gleich kippt er um... " spottete Lucas und fing wieder an zu lachen. So richtig ernst sein, konnte er eh nicht mehr.

„Dir wird es nachher genau so ergehen Lucas.“ Grinste H´Qar den Menschen an.

"Oh Nein, mein Freund, den Gefallen tue ich dir nicht!" entgegnete Lucas und stellte seinen Becher weg.

„Willst Du mich und meine Familie beleidigen? Wenn hier nur ein Erwachsener hinaus geht der nicht zumindest betrunken ist können wir uns im gesamten Reich nicht mehr blicken lassen. Und da gibt es nur zwei Ausnahmen. Und ich nehme nicht an das du gerade Schwanger bist oder Gerade Kinder stillst.“

"So ein Mist! Na gut, aber du musst mich dann raus tragen. Einverstanden?" Dann nahm Lucas wieder den Becher und füllte ihn wieder.

„Versprochen ich werde dich an einem Bein hinter mir her ziehen.“

H´Qar fing an zu lachen. Als Katori zu den beiden Männern trat. „H´Qar hier steckst du also. Ich muss dir jemanden vorstellen, Sie entschuldigen doch Mr. Bishop?“

Fragend sah Milseyas Cousine den Menschen an.

"Aber klar doch, so geht das schon den ganzen Abend. Prost!" entgegnete Lucas und nahm wieder einen Schluck.

U_E und Shane in: Trink! Menschlein trink!

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Es war nicht die allerleichteste Übung, eine nur knapp über eineinhalb Meter große Bajo-Haliianerin in einer Menge von weitaus größeren Leuten zu finden... Doch schließlich war Vinaras Suche von Erfolg gekrönt. "Lieutenant, ich gratuliere zu dieser Hochzeit und zur Aufnahme in das Haus Kar'mek. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie scheitern hätten können, sehe ich allerdings auch nur als minimal an; Ihr Temperament hat beinahe schon klingonische Qualitäten und durch die Unterschiede werden Sie mit Sicherheit eine wertvolle Bereicherung für dieses Haus sein."

Lächelnd betrachtete Milseya die Andorianerin. „Ich danke Ihnen, Lt. Commander. Aber das ist zuviel der Ehre. Ich hätte wie jede andere, auch jede andere Klingonin, scheitern können. Und ehrlich gesagt, habe ich gestern auch gedacht, dass ich versagt hätte. Ich bin doch noch weit davon entfernt, eine Klingonin zu sein .. “

"Eine echte Klingonin dürften Sie ohne medizinische Eingriffe auch niemals werden. Aber wie gesagt, Ihr Temperament kommt dem schon recht nahe. Auf jeden Fall bin ich schon auf Ihre gemeinsamen Kinder gespannt; wissen Sie zufällig ob es bereits klingonisch-haliianische Hybriden gibt?"

Sie lachte. „Ich bin schon froh, wenn ich diese Feier überstehe und Sie denken bereits an meinen Nachwuchs? Oi! Nein, es gibt keine klingonisch-haliianische Hybriden, auch keine bajoranisch-haliianisch-klingonischen Kinder. Warum interessiert Sie das?“

"Nun, die Schnelligkeit und die Reflexe einer Haliianerin - noch dazu mit bajoranischem Genom -, gepaart mit der Stärke eines Klingonen dürften eine interessante Mischung ergeben", antwortete Vinara. "Aber fühlen Sie sich deshalb in keinster Weise unter Druck gesetzt, ich wollte nur meine Bewunderung für diese Verbindung zum Ausdruck bringen."

„Oh, Sie haben keine Ahnung, wie sehr ich mich jetzt erst recht unter Druck gesetzt fühle!“, lachte Milseya. „Doch ich gehe einfach mal davon aus, dass dies rein das Ergebnis Ihrer wissenschaftliche Neugier ist!“ Sie hakte sich freundschaftlich bei Vinaras Arm ein. „Ich habe gehört, dass Ihre Gefährtin ebenfalls hier ist. Hatten Sie Probleme deswegen? Ich meine, ich weiß, dass Klingonen gleichgeschlechtlicher Liebe nicht viel abgewinnen können …“

"Nun, die Dame des Hauses heißt unsere Verbindung in der Tat nicht gut, auch wenn sie uns versicherte, dass wir für die Dauer der Feierlichkeiten keinerlei Repressalien zu befürchten hätten. Sogar der klingonische Rat hat sich nebenbei mit der Thematik befasst; die Beziehung zwischen Kalis und mir - und ich glaube damit auch jede andere gleichgeschlechtliche - wird stillschweigend toleriert, solange wir sie nicht in aller Öffentlichkeit zelebrieren. Und eine Heirat nach klingonischer Art ist natürlich ausgeschlossen, erst recht bei einer solch konservativen Frau wie Kalis' Mutter."

„Das tut mir sehr leid!“, erwiderte Milseya ehrlich bedrückt. „Ich weiß, dass es Ihnen nicht viel bedeuten wird, aber auf Halii können Kalis und Sie ihre Liebe jederzeit in der Öffentlichkeit zeigen. Meine advicat sagte mir, dass meine Großmutter sogar ein Zelt für Sie beide vorbereitet hat.“

"Ein Hoch auf die Toleranz der Föderation und ihrer Mitgliedswelten!", lächelte Vinara und prostete ihr mit ihrem Becher Blutwein zu.

Milseya erwiderte den Toast, doch schüttelte sie den Kopf. „Das hat weniger mit der Föderation zu tun, als mit unserer Definition von Liebe und Sexualität…“ Sie nahm einen kleinen Schluck. „Also, ganz ehrlich - Blutwein ist ja wirklich nicht schlecht, aber am liebsten trinke ich nun mal Wasser..“

Die Andorianerin kicherte leise. "Lassen Sie das lieber nicht Lady Likra hören, sonst lässt sie die Ehe noch annullieren noch bevor sie richtig vollzogen wurde!"

Verdutzt sah die kleine Pilotin die Frau an. „Ich glaube, Sie haben genug getrunken, Vinara. Sie kichern nämlich - und ich hab Sie noch nie kichern gesehen. Entweder Sie sind beschwipst oder hicks - Oh, bei allen Himmeln!“ Peinlich berührt bedeckte eine Hand ihren Mund. „Ich glaube hicks ich sollte nicht hicks .. wer zur Hölle denkt da an mich?“

Vinara klopfte ihr auf die Schulter, in der Hoffnung, das würde ihren Schluckauf kurieren. "So betrunken bin ich nicht wirklich, ich bin nur etwas lockerer geworden, seit ich mich von der strengen vulkanischen Emotions-Kontrolle zu 90 Prozent verabschiedet habe."

„Ich hicks hab mich nicht hicks verschluckt!“, lachte Milseya und wedelte mit dem Arm damit Vinara aufhörte. „War hicks ten Sie!“ Sie setzte den Becher an ihre Lippen, beugte sich nach vorne und trank den Becher in einem Zug leer. „AAAhhh“, sagte sie „Viel besser - ich weiß nicht, wer da gerade an mich gedacht hat, aber er hat es wirklich gut gemeint! .. Was meinen Sie, dass Sie sich von der Emotions-Kontrolle verabschiedet haben? Sind Sie nun auf den Spuren Ihrer andorianischen Wurzeln?“, wollte sie neugierig wissen.

"Nicht den normalen andorianischen Wurzeln, wenn, dann wäre die Subkultur der Aenar etwas, womit ich mich identifizieren könnte. Einer von ihnen ist sogar der Abt-Primus der christlichen Gruppierung der ich mich vor fast einem Jahr angeschlossen habe. Im Großen und Ganzen hat meine vulkanische Erziehung nach wie vor einen zentralen Einfluss auf mich, daher kann ich mir der klingonische Kultur auch nicht in dem Maße weiter annähern in dem ich es eine kurze Zeit lang getan habe."

„Die klingonische Kultur beinhaltet mehr als das Leben auf einem Schiff“, erwiderte Milseya leise. „Vieles, das ich gelesen und gelernt habe, habe ich noch nicht wirklich verinnerlicht, aber ich glaube, es zu begreifen. Wir sind, was wir sind, Lt. Commander. Wie wir erzogen wurden. Wir sollten das nicht verleugnen. Im Gegenteil, wir sollten es nutzen.“

„Das habe ich auch vor", erwiderte die Andorianerin. "Und ich weiß, dass es Klingonen gibt für die Kampf und Tod längst nicht die alleinige Erfüllung im Leben ist. - Was ich Sie eigentlich noch fragen wollte, wie ist das mit den Geschenken? Kalis sagte mir, dass sie auf klingonischen Hochzeiten nicht üblich sind, daher habe ich meine auch noch nicht mitgebracht."

„Geschenke?“ Milseya hob viel sagend die Augenbraue. „Sie meinen Wetteinsätze, oder?“

Vinara sah die Braut etwas verdutzt an, ehe ihr wieder einfiel, was sie über haliianische Hochzeiten gelesen hatte. "Eine ziemlich gewöhnungsbedürftige Sitte... Den Teil mit den Wetteinsätzen habe ich zugegebenermaßen nur überflogen. Heißt das dann, die Geschenke gehen für den Fall, dass die Hochzeit auf Halii nicht stattfindet an Ihr Haus?"

"Nein", lachte Milseya. "In dem Fall haben Sie sich den Magen vollschlagen können und dürfen Ihr "Geschenk" behalten. Es ist kompliziert .. auf Halii ist es nicht üblich, dass Gäste ein Geschenk mitbringen. Bei einer Hochzeit ist das aber doch meist üblich... vor ein paar Jahrhunderten kam man dann auf die Idee mit dem Wetten. Meist setzt man gegen den Bräutigam und verliert seinen Einsatz - es ist eine Lösung wie keiner der Beteiligten sein Gesicht verliert."

"Und wenn ich verliere, dürfen Sie das Geschenk behalten?"

„Exakt! Es sei denn natürlich, Sie wetten auf den Bräutigam - wehe Ihnen. Ich bin mir sicher, meine Großmutter mischt Ihnen für diesen Fall ein gehörige Portion Abführmittel unter das Essen“, schmunzelte Milseya. „Aber keine Angst, sobald Sie dran sind, wird sie Sie in Ruhe lassen.“

„Dann werde ich natürlich gegen H'Qar setzen... Ich hoffe nur, er sieht es dann nicht als Beleidigung an. Möchten Sie meine Geschenke vielleicht nicht doch lieber gleich oder zumindest eines davon?"

Milseya dachte nach. „Hmm… Ja .. Nein .. Oder doch?“ Sie lachte. „Oh, Sie sind furchtbar! Ich liebe es, beschenkt zu werden! Eines! Aber nur eines! Sonst müssen sie sich noch auf Halii auf die Suche nach einem weiteren Geschenk machen und meine Großmutter wird mich dafür lynchen!“

Vinara lachte kurz. "Gut, dann passend hierzu das Geschenk mit dem klingonischen Motiv... Warten Sie einen Moment."

Es war offenbar unüblich, dass einer der Gäste den Saal während der Feierlichkeiten verließ, doch Suvar machte sich nach den Anweisungen der Andorianerin auf, um das besagte Geschenk zu holen. Nur wenige Minuten später kehrte er wieder mit einer Rolle zurück, welche Vinara nun Milseya überreichte und öffnete.

"Dieses Poster wurde auf handgefertiges Leinen gedruckt, so dass es fast wie ein Gemälde wirkt und in gewisser Weise ein Unikat ist. Das Schiff, welches Sie darauf sehen, ist ein klingonischer Raptor aus dem 22. Jahrhundert... Er hatte etwa die Größe eines Bird of Prey, war meiner Ansicht nach aber weitaus eleganter."

„OI!!“ Milseya betrachtete eingehend das Schiff. „Ja, es ist viel wendiger“, murmelte sie vor sich hin, während sie Struktur, Modell und Konfigurationen des Schiffes in sich aufsog. „Es ist wundervoll!“ Sie strahlte Vinara glücklich an. „Das ist ein herrliches Geschenk.“ Sie breitete ihre Arme aus und umarmte die Andorianerin dankbar. „Ist mir schnuppe, ob sich das nun geziemt oder nicht, Lt. Commander .. Danke!! Das ist ein gelungenes Geschenk. Ich glaube, H’Qar wird es auch gefallen. Es wird einen gebührenden Platz in unserem Quartier erhalten.“

"Mit etwas Glück könnten Sie in etwas mehr als einem Jahr vielleicht sogar selbst mal ein solches Exemplar fliegen. Ich habe eines aufgetrieben, das rein äußerlich noch fast gänzlich intakt ist; der Raptor wird vom Hause K'Olmos restauriert und zum Teil auch modernisiert, aber das möglichst behutsam. Es käme nur noch darauf an, inwieweit die strukturelle Integrität Ihren Flugkünsten gewachsen wäre."

„Sie haben einen Raptor?“ Milseyas Stimme nahm einen beunruhigend-aufgeregten Ton an. „Ein Original? Ach, du meine Güte! Ja! JA! Ich kenne keinen Piloten, der einen Raptor geflogen ist .. oh VINARA was soll ich für Sie tun, dass Sie mich dieses Schiff fliegen lassen? .. ich würde FAST alles tun … H’Qar, bekommen Sie dafür aber nicht!“ Sie lachte leise. „Den gebe ich für nichts in der Galaxie her!“

Vinara lächelte leicht. "Eigentlich müssen Sie gar nichts Besonders dafür tun, außer eben mindestens ein Jahr zu warten... Allerdings kann ich Ihnen auch nicht das absolut originale Flug-Gefühl garantieren. Allein schon die Hülle muss auf moderne Weise verstärkt werden, die klingonischen Schiffe im 22. Jahrhundert hatten alle noch dicke Metallkabel zur Unterstützung der strukturellen Integrität. Vielleicht flogen sie bei der ersten scharfen Kurve schon halb auseinander."

„Nein, nein, nein. Tun Sie das nicht“, beschwichtigte Milseya. „Jede Generation hatte ihre eigene Art zu fliegen und zu navigieren. Und vieles - zu viel - davon ist schon verloren gegangen! Die Piloten von heute wissen doch schon gar nicht mehr, wie es ist, ein Schiff zu fühlen. Zu erkennen, wie viel es wirklich kann. Wenn ein Schiff auseinander bricht, ist es nicht die Schuld des Schiffes, sondern des Piloten. Erfahrung. Das Wissen um das Wesen des Schiffes selbst, das fehlt den meisten von uns. Und wir können es nur erfahren, wenn wir begreifen, wie die vor uns geflogen sind. Bitte, Lt.Commander, geben Sie der Geschichte eine Chance.“

Die Andorianerin hob eine Augenbraue. "Noch nicht einmal die Klingonen würden ein solch altes Schiff wieder in seinen Urzustand versetzen... Außerdem wäre es weitaus aufwändiger, da auch noch der Antrieb originalgetreu sein müsste. Aber ich werde sehen was ich tun kann; letztenendes muss das Schiff auch wieder offiziell zugelassen werden. Und noch eines: Sie würden nicht ganz alleine fliegen, zumindest nicht beim Jungfernflug. Neben meiner Wenigkeit wäre noch mindestens der Klingone anwesend von dem ich den Raptor habe."

Milseya lachte. „Na, ich hoffe doch, dass Sie dabei sind! Ich glaube, ich konnte Ihnen noch nie zeigen, dass ich wirklich gut bin, wenn es ums Fliegen geht! Haliianisches Temperament hin oder her, aber beim Fliegen macht mir so schnell keiner was vor! Deal?“ Sie streckte ihre Hand aus und wartete ob die Andorianerin einschlagen würde.

"Also gut." Vinara schlug ein. "Dann werde ich jetzt mal wieder nach Kalis sehen, nicht dass sie sich in ihrem betrunkenen Zustand noch an Likra ranschmeißt... Die sieht nämlich auch verdammt gut aus."

„Ja, diese Familie hat wirklich jede Menge gut aussehende Exemplare“, zwinkerte Milseya ihr zu. „Aber warten Sie mal erst mal ab, was Sie auf Halii erwartet.. meine Familie scheint ein besonderes Faible für Klingonen zu haben - gleich welchen Geschlechts! Ach du meine Güte! Casurim! Verzeihen Sie, Lt. Commander, ich muss..“ Der Mentat setzte sich gerade schallend lachend auf den Hosenboden. „Ich muss sehen, dass er ins Bett kommt! Nicht auszudenken, wenn der alles ausplappert, was er von mir weiß – DANN wird sich H’Qar auf der Stelle von mir scheiden lassen!“ Milseya eilte zu dem Haliianer und half ihm auf.

Tolayon und fee in in: "Klappernde Raptors und plumpsende Haliianer"

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Selina versank immer tiefer in ihrem Sitz. Schon seit einer Stunde „sangen“ Yasmin und Penelope den Hamsterdance-Song. Die bösen Blicke der anderen Fluggäste durchbohrten die erste Offizierin regelrecht und Selina hoffte inständig, dass der Flug nach Halil bald geschafft sein würde. „Okay ihr Beiden, das reicht jetzt! Wenn ihr nicht sofort aufhört dieses Lied zu singen, dann werdet ihr über die Luftschleuse entsorgt! Verstanden?“

Yasmin fing sofort an zu schmollen. „Aber das Lied ist so schön!“

„Du darfst es auch singen aber erst wenn wir auf Halil sind, okay? Ich denke Tante Milli und Onkel H’Qar werden dir sicher gerne stundenlang zuhören.“

Yasmin klatschte freudig ihre Hände über dem Kopf zusammen. „Au ja! Das ist eine tolle Idee! Die Beiden werden das Lied ebenfalls lieben!“

„Gut. Dann sei jetzt brav und lies dein Märchenbuch weiter.“ Yasmin grinste über das ganze Gesicht und schlug ihr Märchenbuch auf. Penelope bedachte Selina mit einem scharfen Blick.

Milseya wird dich dafür töten![i/]

Selina zuckte mit den Schultern. „Och, wer einen Klingonen heiratet, der wird auch den Hamsterdance-Song überstehen!“

*******************************************************************************

Nach der klingonischen Zeremonie hatte John sich mit einem großen Teller vollgefüllt mit allerlei irdischen Leckereien zurückgezogen.

Der Mediziner ließ die letzten Tage vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Die Prüfungen, die H’Qar abgelegt hatte, waren schon ziemlich heftig gewesen. Aber John hatte die Hitze und den Hunger nicht umsonst erdulden müssen. Ganz ohne Kloster war ihm am letzten Tag in der Höhle klar geworden, dass seine Reaktion auf Selinas Vergangenheit im ersten Moment wohl verständlich gewesen war aber er hatte völlig überreagiert.

Seit dem ersten Tag wo er sie gesehen hatte, war ihm bewusst geworden, dass sie nicht wie andere war. Nur hatte er es nicht konkret einordnen können und er hatte die Augen vor der Realität verschlossen. In der Höhle waren die Erinnerungen über die Geschehnisse auf dem Planeten (wo er und Milli abgestürzt waren) zurückgekommen. Er hatte plötzlich wieder Selinas blutverschmierte Uniform vor seinen Augen gehabt. Als er sie so damals gesehen hatte, war es offensichtlich gewesen, dass sie diese Männer abgeschlachtet hatte! Aber hatte ihn dies groß gestört? Vielleicht ein wenig aber nicht stark genug um später mit ihr anzubändeln. Also was warf er Selina eigentlich vor? Jeder hatte eine Vergangenheit. Aber sollte man ein Individuum nicht nach dem Hier und Jetzt beurteilen? Sollte man nicht das jetzigen Handeln und Denken bewerten und die Vergangenheit ruhen lassen?

John liebte Selina. Die räumliche und emotionale Distanz zu ihr war für ihn mittlerweile unerträglich geworden. Vielleicht würde ihre Vergangenheit immer zwischen ihnen stehen aber John war sich absolut sicher, dass seine Liebe zu ihr stärker war und wenn beide daran arbeiten würden, dann hätte die Beziehung auf jeden Fall eine Chance! Es stellte sich jetzt nur noch die Frage, ob Selina überhaupt noch Interesse an ihm hatte. Er wusste, dass sie bei der Zeremonie auf Halil dabei sein würde. Dies war wohl die einzige Möglichkeit ihr wieder näher zu kommen.

John blickte auf den gut gefüllten Teller und schob ihn zur Seite. Er hatte nur etwas Obst und Gemüse herunter bekommen. Er war müde und wollte nur noch schlafen, auch wenn er jetzt schon wusste, dass ihm seine Gedanken an Selina kaum schlafen lassen würden ...

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Alles war perfekt vorbereitet. Auf dem Platz im Zentrum der kleinen Siedlung standen lange Holztische und Bänke um eine mächtige Feuerstelle herum gruppiert. Einige der jungen Männer des Klosters waren noch damit beschäftigt, Feuerholz heran zu schleppen. Doch die Tische waren bereits festlich mit Girlanden und Sträußen aus bunten Wiesenblumen geschmückt. In einem großen hölzernen Pavillon bogen sich drei Tische unter der Last der Speisen, die nur noch darauf zu warten schienen, endlich den Zweck ihrer Existenz zu erfüllen und den Weg in die Mägen der hungrigen Gäste anzutreten. Doch noch war niemand zu sehen. Abgesehen von den fünf Männern, die die Feuerstelle aufbauten war der Platz leer. Die meisten waren wohl noch mit den Kindern beim Baden im See. Jedenfalls war aus der Ferne lautes Kinderlachen zu hören.

Assjima stand inmitten des großen Platzes und schaute sich mit kindlichem Leuchten in den Augen um. Ihr Atem ging immer noch stoßweise. Einen zwei Kilometer langen Sprint lege sie nicht mehr alle Tage zurück.

Mit einem Male legten sich von hinten zwei Arme um ihre Taille und Wesjlas dunkle Stimme flüsterte ihr ins Ohr: „Chelama Chemaschu … du bist nicht mehr so gut in Form wie früher.“

„Wir haben auf der Community so wenig Wiesen“ antwortete die Ärztin während sie sich umdrehte und die Arme um den Nacken der Freundin legte. „Chelama Wesjla.“ Eng umschlungen standen die beiden Frauen mitten auf dem Platz, sahen sich in die Augen um sich dann lange und innig zu küssen. „Ich bin glücklich, dich noch zu sehen. Morgen muss ich wieder abreisen.“

„Ich weiß … es tut mir so leid. Ich wollte dir während der Gerichtsverhandlung zur Seite stehen, aber dein Vater hat es mir … sagen wir mal so: er hätte es nicht gerne gesehen.“

„Er wollte dich und dein Kloster nicht unnötig mit hineinziehen.“

„Und im Vorfeld durfte ich dich nicht ablenken … dein Vater kann ziemlich rigoros sein.“

„Ja, das kann er. Und deswegen wird er auch zum Ziel kommen. Doch bitte lass uns von was anderem reden. Wo sind die anderen Gäste? Am See?“

„Sie werden sicherlich gleich kommen. Die Kinder wollten noch baden bevor es dunkel wird. Ich wollte dich aber noch jemandem vorstellen bevor uns der Trubel überrollt. Komm mit!“ Die Äbtissin nahm Assjima bei der Hand und zog sie zu dem kleinen Haus hinüber das sie bewohnte. Auf der Bank vor dem Haus saß ein schlanker Deltaner mittlerer Größe und döste in der Sonne. Als die beiden Frauen näher kamen richtete er sich auf. „Jalim!“ rief Wesjla. „Sie ist endlich da!“

Der Mann erhob sich und lächelte sanft. „So lerne ich endlich jenes zauberhafte Wesen kennen, mit dem ich mir den Platz in Wesjlas Herz teilen darf?“ Eine solch ungewöhnliche Stimme hatte Assjima noch niemals gehört. „Willkommen in Nelisch, Assjima. Heilerin, Ärztin, Priesterin … oder muss ich Lieutenant Commander sagen?“ Seine Worte tönten wie leiser Gesang. Selbst ihr Name klang aus seinem Mund fremd und gleichzeitig doch so, als ob er niemals auf andere Weise ausgesprochen werden dürfte.

Die Ärztin hielt unwillkürlich den Atem an, aus Angst, sie könne einen auch noch so leisen Ton dieser Stimme überhören. Ihr Blick wanderte hinüber zu Wesjla und blieb an deren strahlenden Augen haften.

“Du hättest mich ruhig vorwarnen können“ signalisierte sie ihr scherzhaft.

“Und dir damit die Überraschung verderben? Niemals!“ konterte die Freundin. „Darf ich vorstellen: das ist Jalim … um es genau zu nehmen: Commander Jalim. Er ist seit zwei Monaten bei uns.“

Ein Offizier der Sternenflotte in Nelisch? Darauf war Assjima nicht vorbereitet. Überall, aber hier in diesem kleinen Kloster mitten im Nirgendwo? Sie betrachtete ihn neugierig. Der Mann hatte ein wunderschön geschnittenes Gesicht aber seine Augen blickten starr auf irgendeinen unbekannten Punkt weit in der Ferne. Jalim war blind.

„Commander … es ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen“ stotterte sie noch immer überrascht.

„Bitte … kein Commander … das war einmal. Ich bin einfach nur Jalim. Der Chemaschar deiner Freundin. Ich hoffe dass ich diesen vertraulichen Ton beibehalten darf, denn mir ist es als wenn wir uns schon seit Ewigkeiten kennen würden. Wesjla hat ständig von dir gesprochen.“

„Und mir hat sie überhaupt nichts erzählt! Da bist … DU … definitiv im Vorteil. Aber ich freue mich trotzdem!“

Jalim trat einen Schritt auf sie zu. „Wesjla hat versucht, dein Aussehen zu beschreiben. Wenn ich ihren Worten Glauben schenken darf, dann musst du eine deltanische Greta Garbo des 24. Jahrhunderts sein. Darf ich mich selber überzeugen?“

„Wesjla neigt zur Übertreibung. Aber bitte …“ Sie stellte sich gerade hin und verschränkte die Arme hinter dem Rücken.

Der Mann begann nun, vorsichtig ihr Gesicht abzutasten. Er hatte wunderbar weiche Hände, die systematisch jeden Quadratzentimeter an ihr untersuchten. Stirn, Augenbrauen, Ohren, Nase, Lippen, Kinn, Hals, Nacken, Schultern … als seine Finger fast unmerklich über ihre Brüste glitten lief ihr ein warmer Schauer den Rücken herunter. Verwirrt warf sie Wesjla einen Blick zu. Doch die schmunzelte nur verschmitzt. Dann hielt Jalim in der Bewegung inne und zog die Hände zurück.

„Wesjla hat nicht übertrieben. Ich stehe wahrhaftig der Göttlichen gegenüber.“

Assjima lief purpurrot an. „Was hat Wesjla dir in den Tee gegeben? Irgendein Halluzinogen? Die Garbo hatte viel schönere Haare als ich!“

Jalim lachte. Und erneut bekam Assjima eine Gänsehaut. Diese Stimme …

„Haare sind Äußerlichkeiten. Für sich alleine stehend vollkommen unwichtig. Es ist die Kombination die zählt. Das Innere und das Äußere bilden nur gemeinsam eine Harmonie. Der Körper, die Seele, der Geist … all das zusammen ergibt eine Melodie. Bei manchen Leuten höre ich ein Allegro, bei anderen ein schweres Grave … doch du bist momentan ein grazioso Andante con un poco spiritoso. Wenn ich eine Sinfonie über das Göttliche komponieren müsste, dann würde der erste Satz genau so beginnen: Ein graziöser, schreitender Auftakt mit einem Hauch Geist. Und ich ahne schon wie diese Sinfonie weiter gehen wird. Aber diese Komposition wird ihre Zeit brauchen … die Zeit, die ich benötige um dich kennen zu lernen.“

... con un poco spiritoso? Assjima stand wie verzaubert vor diesem seltsamen Mann und starrte ihn mit offenem Mund an. Sie brachte kein Wort heraus. Und sie kam sich dabei ungemein dämlich vor.

Und da war es schon wieder, dieses singende Lachen „Sam du Schlitzohr! Du hast doch behauptet, dass es nichts gäbe was deiner Frau die Sprache verschlagen könnte.“

Wie elektrisiert fuhr Assjima herum. Und da stand Sam, fröhlich grinsend, beide Hände tief in den Hosentaschen vergrabend, Rucksack und Korb neben sich auf dem Boden stehend. „Also von mir hat Jalim behauptet ich sei eine Polka.“

„Aber nur wenn du zuviel Bier getrunken hast. Ansonsten ordne ich dich eher der Kategorie Jazz zu. Doch eine Sinfonie wird aus dir niemals!“

„Vielleicht in zwanzig Jahren … meinereiner muss doch reifen. Aber du hast jetzt genug komponiert. Hilf mir lieber, dieses Fass Blutwein aufzubrechen. Damit wir endlich feiern können.“

„Bin schon unterwegs!“ Für einen blinden Mann überraschend zielsicher steuerte Jalim auf Sam zu und half ihm, das Fass zu den anderen Getränken hinüber zu schaffen.

Assjima hatte inzwischen die Sprache wieder gefunden. „Der ist ja … abgefahren.“ Ein anderes Wort wollte ihr beileibe nicht einfallen.

„Keine Sorge. Diese Anwandlungen hat er nur, wenn ihm etwas Besonderes begegnet.“

„Und was bist du für ihn?“

„Meistens ein Allegro con fuoco.“

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Bei einem Gespräch mit Vinara Shral erfuhr George von deren neuesten Erwerb, einem 200 Jahre alten klingonischen Schiff. Jenes wieder weltraumtauglich zu machen, grenzte schon an ein Wunder. alleine deswegen, weil das Original Warptriebwerk fehlte.

George schüttelte innerlich den Kopf über das Vorhaben, diesen Raptor wieder warptauglich zu machen. Selbst das schwächste Aggregat war wie eine Urgewalt für dieses Stück Weltraumantiquität.

Sicher, es ist bestimmt reizvoll auch mal ein Schiff der NX-Klasse wieder zum Leben zu erwecken, aber auch hier galt, dass jenes Schiff bestenfalls heute vollen Impuls überstehen würde, da die Konstrukteure niemals eine Lebensdauer von 200 Jahren einkalkuliert hatten. Und erst recht nicht jener klingonischer Ingenieur, der damals diese Raptor entworfen hatte. Dennoch war Georges eher berufliches Interesse an diesem Schiff geweckt. Er bot Vinara an, das sie ihn bei technischen Fragen, des Antriebs betreffend konsultieren könnte.

Dann gratulierten George und Jenax H´Qar. Man sah dem Klingonen die Strapazen der letzten Tage mehr als deutlich an. Doch auch ihm entlockten die Zwillinge ein Lächeln, als er diese sich betrachtete. Auch Lady Likra widmete kurz den beiden neuen Föderationsbürgern ihre Aufmerksamkeit. Dabei wechselte die Mistress mit den Jungen Eltern einige Worte.

Der Abend schritt immer weiter unaufhaltsam voran. Simgal brachte die Zwillinge in das Zimmer der Sheridans. Ihr folgte auch Amanda und Michael. Der heutige Tag war sehr anstrengend gewesen, entsprechend Müde fielen den Beiden auch die Augen zu.

Simgal legte die Babys in die Wiege und vergewisserte sich das diese auch ordnungsgemäß versorgt waren. Für nicht klingonische Kinder hatten diese sehr kräftige Lungen. Auf dem Balkon sah Simgal Amanda stehen. Nachdenklich blickte das Mädchen wieder in den sternenklaren Himmel von Qo`NoS und zu den Überresten des Mondes Praxis.

Ein leises Seufzen, dann wandte sich Amanda von dem Anblick ab. Ihre Blick traf den der alten Klingonin.

„An was hast du gedacht Amanda?“, fragte Simgal direkt.

„An meine Mutter. Sie ist kurz nach meiner Geburt gestorben, im Krieg.“

Simgal nickte nur.

„Manchmal schauen mein Dad und ich zum Himmel, um nach meiner Mutter zu sehen. Ich weis das klingt seltsam“, erklärte das 8 jährige Mädchen. Simgal schüttelte den Kopf.

„Es ist nichts Seltsames dabei das Andenken deiner Mutter zu Ehren mein Kind.“

Über die alten Gesichtszüge huschte ein sichtbarer Anflug von Anteilnahme. Simgal wusste um die Umstände vom Tod der Mutter von Amanda.

„Im Gegenteil, damit ehrst du deine Mutter. Sie ist im Kampf für die Familie gefallen. Alleine dies lässt ihr einen Platz im Stovo ´kor sicher sein.“

„Der klingonische Himmel?“

„Eine recht menschliche Beschreibung, aber ja, es ist eine recht sinngemäße Übersetzung“, Simgal legte ihre rechte Hand auf die Schulter des Mädchens.

„Wenn du es möchtest, Amanda, so erweise wir gemeinsam deiner Mutter mit einer kleinen Andacht ihr Ehre“, Amanda nickte nur. Beide blickten wieder zum Himmel empor und sagten für einige Minuten kein einziges Wort, dann war die Andacht beendet.

Bearbeitet von George Sheridan
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Nachdem Wesjla mit feierlichem Zeremoniell das große Feuer entzündet hatte konnte das Fest endlich richtig beginnen. Es wurde aufs Ausgiebigste gegessen, getrunken, gelacht ... und was Deltaner eben noch so alles tun wenn sie in Partystimmung sind. Die Kinder tanzten ihre Singspiele ums Feuer herum oder lauschten andächtig den Erzählungen Fafniras, die es sichtlich genoss, problemlos mit dieser telepatisch begabten Spezies kommunizieren zu können. Sam, Malik und Jalim hingen gemeinsam mit Telisch, Talana und noch ein paar jungen Leuten in der Nähe des Blutweinfasses herum, dessen Pegel sich bedrohlich schnell senkte.

An einem der hinteren Tische saßen Assjimas Eltern und schienen sich mit Captain Marlesia blendend zu verstehen. Und immer wieder war aus dieser Gruppe die dunkle Stimme Professor Olinas zu vernehmen, die als Gönnerin des Klosters natürlich auch zu den geladenen Gästen gehörte. Assjima zuliebe hatte sie ihre fünf Kinder inklusive Anhang und alle zwölf Enkel mitgebracht, so dass die Ärztin mit den Jugendfreunden in alten Erinnerungen schwelgen konnte.

Farik hatte sich selber zum Oberkellner ernannt und stolzierte mit durchgedrückten Schultern und einem weißen Tuch über dem Unterarm zwischen den Tischreihen umher, ständig in freundliche Plaudereien über Gerichte, die dazu passenden Weine oder die korrekte Tischdekoration verwickelt, während sein größerer Bruder Dafu die Rolle des Wächter der Flammen übernommen hatte und mit einem langen Stock in der Glut des Feuers herum stocherte.

Plötzlich brach der brennende Holzstapel in sich zusammen, hohe Flammen loderten auf und Dafu stieß einen erschrockenen Schrei aus. Mischka, welche unter den anderen Kindern bei Fafnira saß sprang auf und sah, dass der Ärmel ihres Bruders Feuer gefangen hatte. Dafu schlug wild um sich und schrie wie am Spieß. Doch bevor einer der Erwachsenen auch nur Ansatzweise reagieren konnte erlosch das Feuer wie durch Zauberei.

Assjima hatte den Vorfall erstaunt beobachtet. Sie nahm ihren Rucksack auf, rannte hinüber zu dem kleinen Neffen, der vor Schreck und Schmerz in Tränen ausgebrochen war und untersuchte den Arm. Ein paar ungefährliche Brandblasen, aber ansonsten war alles in Ordnung. Ein Hypospray gegen die Schmerzen, eine kurze Behandlung mit dem Hautregenerator und eine heilende Salbe, dann wurde Dafu von seiner Mutter entführt um ein neues Hemd angezogen zu bekommen.

Nachdenklich war Assjima an Ort und Stelle stehen geblieben und betrachtete Mischka, die wieder voll und ganz im Banne der Drachengeschichten zu stecken schien. War das eben nur Zufall gewesen oder hatte die Kleine tatsächlich mit ihren Gedanken die Flammen gelöscht? Die Ärztin packte den Medikit ein und sah sich suchend nach Aki um. Der stand gerade am Büffet und häufte sich sicherlich schon zum dritten Male den Teller voll.

„Aki …“ sprach Assjima ihn an und legte die Hand auf seine Schultern. „Ich muss mit dir sprechen. Hast du einen Moment Zeit?“

„Klar doch“ Er griff schnell noch nach einer Kaskufrucht. „Worum geht’s denn, Schwesterchen?“

„Mischka …“

„Ach so. Ich dachte schon es wäre was Ernstes. Du siehst irgendwie besorgt aus. Komm … wir können uns da drüben auf die Mauer setzten.“

Nachdem er sich und seinen Teller platziert hatte biss er herzhaft in die Frucht. „Also …“ mümmelte er mit vollem Mund. „Was brennt dir auf der Seele?“

„Ich bedauere zutiefst, dass ich so wenig Zeit mit Mischka verbringen kann. Sie wird immer größer, immer verständiger und jedes Mal wenn ich sie sehe habe ich das Gefühl, sie neu kennen lernen zu müssen, weil sie mit immer neuen Überraschungen aufwartet.“

„Es wäre wirklich schön, wenn du mehr Zeit für sie hättest. Sie ist ein ganz besonderes Mädchen und sie hängt unglaublich an dir. Wenn ich ehrlich sein soll, so glaube ich, dass du außer Ischila die Einzige wärest, die wirklich begreifen könnte was in dem Kind vor sich geht. Siria und ich haben schon lange aufgegeben es zu verstehen …wir können nur noch akzeptieren, dass sie eine besondere Gabe hat.“

Assjima kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe. „Du Aki … ich weiß, das kommt jetzt vielleicht etwas zu spontan, aber wir fliegen ja nur nach Halii auf eine Hochzeit. Eine rein private Sache also … Mit der USS America sind wir in einer Woche dort. Dann werden wir ein paar Tage auf Halii verbringen bevor der offizielle Dienst wieder losgeht. Sam will von Halii aus mit dem Falken nach Betazed und von dort wieder nach Seyalia zurück fliegen. Er wäre also in vier Wochen wieder hier. Ich dachte mir, dass wir Mischka vielleicht mitnehmen könnten? Dann hätten wir etwas Zeit füreinander und auf Halii wird sie viele andere Kinder ihres Alters treffen.“

„Das würde ihr bestimmt großen Spaß machen. Sie hat Seyalia noch nie verlassen.“ Er überlegte. „Aber ein kleines Problem wäre da schon … Wenn du Mischka mitnimmst, werden Siria und ich vier Wochen lang in der reinsten Hölle leben.“

Assjima sah den Bruder erstaunt an. „Wieso das denn?“

„Weil ihre beiden Brüder Terror machen werden. Dafu liegt mir seit Ewigkeiten damit in den Ohren dass er den Maschinenraum der Community sehen will und Farik … na du kennst unseren kleinen Küchenmeister. Er hat inzwischen wohl so ziemlich jeden Grashalm Seyalias auf seine Essbarkeit überprüft.“

„Ich verstehe“ antwortete die Ärztin augenzwinkernd. „Deine Kinder kann man nur im Dreierpack ausleihen.“

„Du hast es erfasst, Schwesterchen. Und für uns hätte es den angenehmen Nebeneffekt, dass wir ein paar Wochen kinderfreien Urlaub machen könnten.“

„Gut, ich werde mit Sam und Captain Marlesia sprechen. Es wäre schön, den kompletten Dreierpack dabei zu haben.“

„Wird dir das denn nicht zuviel werden?“

„Mir? Nein – ich habe die Bande nur maximal zweieinhalb Wochen am Hals. Sam muss sich dann ganz alleine um sie kümmern. Einmal quer durch den Quadranten und zurück. Der Ärmste! Aber das wird ihm bestimmt Spaß machen. Er hat manchmal so selbstquälerische Anwandlungen.“

„Okay, dann kläre ich das mit meiner Gattin und du schaust, dass du mit Sam übereinkommst.“

„Wunderbar! Komm, lass uns zu den anderen zurückgehen. Ich habe deiner Tochter versprochen, dass sie mir beim Sammeln der letzten Kräuter für das Hochzeitsgeschenk helfen darf. Und dass sollte noch vor Mitternacht geschehen.“

„Weil sie sonst ihre Wirkung verlieren?“

„Nein, weil Mischka dann ins Bett muss.“

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„War das wirklich der allerletzte?“, fragte Milseya, sich vollkommen übermüdet am Tisch festhaltend.

H´Qar warf den nun leeren Becher hinter sich, so dass er klirrend zu Boden fiel. Anstatt zu antworten, nickte er nur mit seinem Kopf.

Sie musste trotz der bleiernden Schwere ihres Körpers lachen und ließ sich auf den schweren Stuhl hinter sich fallen. „Bei allen Himmeln“, seufzte sie. „Klingonen haben wirklich großen Durst!“

H´Qar unterdrückte einen Rülpser und nickte erneut mit dem Kopf. "Und viel essen können sie auch."

„Aber sie gönnen einem keine Hochzeitsnacht“, schmunzelte Milseya. „Wenn ich daran denke, dass ich dich vor ein paar Stunden liebend gerne noch mit Haut und Haaren vernaschen wollte. Aber ich schaffe es mit Sicherheit nicht einmal mehr aufzustehen!“

"Gut, dann bleib sitzen." Mühsam erhob sich H´Qar und als er den ersten Schritt machen wollte, schlug er der Länge nach hin und schlug mit seinem Schädel auf den Tisch und fiel dann zu Boden.

"Ich glaube, ich bleibe hier liegen."

Sie lachte. „Find ich, eine sehr gute…“ Ein langes Gähnen unterbrach sie. „.. Idee … H’Qar?“

"Hmpf."

„Ich liebe dich“, sagte sie leise, während ihr die Augen zufielen.

"Emm he."

Shane und fee in "Schlafende Klingonen beissen nicht."

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Jalim und Olina sangen. Der samtene, jubelnde Tenor des blinden Mannes

trug die Melodie der uralten Volksweise zu den Sternen empor und hüllte sie in einen ganz besonderen Glanz, während die dunkle Altstimme der alten Professorin die Nacht verzauberte und ihr einen magischen Hauch verlieh. Assjima saß an einen Baumstamm gelehnt und lauschte andächtig. Selten hatte sie ein solch wunderbares Duett gehört. Selbst Sam und Malik, die den ganzen Abend lang immer und immer wieder lautstark auf den klingonischen Bräutigam am anderen Ende des Quadranten angestoßen hatten, waren still geworden und hielten sich mühsam an ihren übergroßen metallenen Trinkgefäßen im pseudoklingonischem Stil fest, die Sam vor einiger Zeit in einer Ramschbude auf irgendeiner Sternenbasis ergattert hatte.

Hinter Assjima raschelte es leise. Sie drehte sich nicht um, denn sie spürte schon seit einigen Minuten, dass Wesjla nach ihr suchte. Stattdessen rutschte sie ein Stück zur Seite, streckte den Arm aus und griff nach der Hand der Freundin. Kommentarlos ließ Wesjla sich nieder und legte den Kopf auf Assjimas Schulter. Gemeinsam lauschten sie bis auch das letzte Säuseln des wundersamen Gesanges in der Ferne der Galaxie verklungen war. Dann griff die Äbtissin nach der Weinflasche, die sie mitgebracht hatte. „Bitte entschuldige, aber ich habe nur noch ein Glas. Das andere ist zerbrochen als ich vorhin über die Beine von Telisch und Talana gestolpert bin. Da waren noch ein paar Füße mehr dabei, aber ich habe nicht so genau hingesehen.“

Assjima griff lächelnd nach dem nun gefüllten Glas. „Dann teilen wir eben schwesterlich.“ Sie nahm einen kräftigen Schluck. „Unsere blaue Freundin macht heute Abend einen besonders glücklichen Eindruck.“

„Ja“ stimmte Wesjla zu. „Es mag befremdlich klingen, aber ich habe den Eindruck dass es wirklich ernst wird zwischen den Beiden.“

„Selbst Talana scheint langsam erwachsen zu werden.“

„Und seit Telisch sie kennt kommt er mehr und mehr aus seinem Schneckenhaus heraus gekrochen. Sie ist gut für ihn.“

„Und wie ernst ist es dir, Wesjla?“

„Mehr als je zuvor!“

„Erzähl mir von ihm. Er ist ein interessanter Mann.“

Wesjla nahm das Glas und trank, bevor sie anfing zu erzählen. „Jalim tauchte vor etwa drei Monaten zum ersten Male in Nelisch auf. Ich erkannte gleich, dass er ein Suchender war. Er blieb einige Tage, musste dann wieder weg um diverse persönliche Dinge zu regeln und lebt nun seit zwei Monaten bei uns.“

„Und er kehrte wegen dir zurück?“

Wesjla schmunzelte beschämt. „Er behauptet, er hätte nur einen Ort zum Leben gesucht, aber stattdessen eine komplette Oper gefunden.“

„Ein Gesamtkunstwerk … ja, dieser Platz ist mehr als nur ein Ort zum Verweilen. Und wenn man an diesem Ort auch noch die Liebe findet … dann wird alles zu einer Oper. Ich kann ihn durchaus verstehen … deinen Jalim.“ Assjima drückte die Freundin liebevoll an sich. „Er war Commander bei der Sternenflotte?“

„Genauer erster Offizier auf der USS Majestic … ein Forschungsschiff der Miranda-Klasse, welches bei der Rückeroberung von DS9 zerstört wurde. Er konnte mit einigen wenigen anderen aus den Trümmern geborgen werden. Dabei hat er sein Augenlicht verloren.“

„Das war vor acht Jahren! Und man hat ihm nicht helfen können?“

„Nein. Die Nervenbahnen sind wohl irreparabel beschädigt. Er hat einige Jahre lang einen Visor getragen, aber litt unter ständigen Kopfschmerzen, so dass er vor zwei Jahren den Dienst quittierte und nach Seyalia zurückkehrte.“

Assjima wühlte in ihren Erinnerungen. Bei der Rückeroberung von DS9 war sie als frische gebackene Assistenzärztin im Range eines Fähnrichs an Bord des Lazarettschiffs USS Curie dabei gewesen. Während und nach dieser Schlacht hatte sie hunderte von verletzten Förderationssoldaten unter den Händen gehabt. Da waren auch einige Deltaner dabei gewesen. An einen Mann wie Jalim hätte sie sich erinnert … nein, sie war sich sicher. Sie war ihm noch nie begegnet.

„Und jetzt sitzt dieser Mann da drüben am Feuer und singt mit einer alten Psychologin Duette. Er scheint damit zufrieden zu sein …“

„Das Glück versteckt sich in einfachen Dingen.“

„Ich weiß. Dein Wein hier zum Beispiel: Er schmeckt tausendmal besser als das Syntehol aus dem Replikator.“

Am Feuer wurde es wieder laut. Malik hatte das Blutweinfass angehoben und schüttete den letzten Rest in seinen Becher. Dann reckte er den Becher nach oben, so dass der Wein überschwappte und brüllte laut in den Himmel „Kuappppla du großer klinglonischa Krieger da da da oben auf irgendeinem von diesen Punkten. Ich hab’ zwar keine AAhnung wer du bist aber du musst ein großer Held sein! Du der es wagt, sich mit der … eh Sam … mit wem?“

„Na mmmit der Zwergenkkköniginnn! Hab’ ich dir doch schon ttttausendmal erzählt!“ lalle der Betazoide.

„Ach so … Also du mutiger Krieger, der du die Zwwwergenkönigin persönlich ehelichst … die … die sind irre gefährlich … ich weiß das … ich kenne eine! Die wohnt unter dem gggro … großen Stein hinter meinem Haus! Wehe man triff auf die in einer Voll … Vollmond …nacht. Da biste echt geliefert. KAPPPLLLA großer Krieger!

„Malik … du redest Scheiße! Das sind doch Feen, die u … u … unter Steinen wohnen … keine Zwerge. Zwwerge woh … wohnen auf nem Hangardddeck …

Wesjla kicherte. „Von wem reden die beiden denn eigentlich?“

„Von Botschafter H’Qar und unserer Pilotin Milseya Anquenar. Die feiern gerade auf Qo'noS. Es geht dann mit den Feierlichkeiten auf Halii weiter.“

„Ach … da wo ihr morgen hinfliegt? Diese kleine Haliianerin heiratet einen Klingonen?“

„Ja … verrückt, nicht wahr?“ Assjima angelte erneut nach der Flasche. „Wenn die zwei da drüben auf den Krieger anstoßen, dann stoßen wir auf die abenteuerlustigste Frau an, die ich kenne.“

Wesjla lachte schallend. „Eine Ehe mit einem Klingonen … das ist wirklich ein Abenteuer! Ein Hoch auf eure Pilotin!“

Die Ärztin lehnte sich zurück, hob die fast leere Flasche hoch, so dass das Licht des Mondes sich in der roten Flüssigkeit brach und murmelte halblaut: „Viel Glück, Mili … du wirst es brauchen. Und viel Humor. Aber den hast du ja.“

„Die wird jetzt einen Schluckauf bekommen“ kicherte die Äbtissin.

„Meinst du dass das auch über diese Entfernungen funktioniert?“ Assjima streckte sich auf dem weichen Waldboden aus. Vom Feuer klang erneuter Gesang herüber.

„Sicher doch. Du müsstest oft einen Schluckauf haben, weil ich so oft an dich denke …“ Wesjla fuhr sanft mit dem Zeigefinger über Assjimas Hals.

„Ich habe nie Schluckauf.“

„Das glaube ich dir nicht.“ Der Finger wanderte hinunter ins Dekolleté.

Assjima griff nach Wesjlas Hand. „Weißt du, was Vinara jetzt sagen würde?“

„Talanas Cousine? Keine Ahnung. Was denn?“

Die Ärztin verstellte die Stimme und versuchte, Vinaras Tonlage nachzumachen: „Wenn es dir genehm wäre, dann könnten wir uns jetzt paaren.“

„PAAREN?“ Wesjla verschluckte sich beinahe vor Lachen. „Sich paaren! Wie die Tiere? Wo bleibt denn da die Poesie … und die Magie?“

„Magie und Andorianer? Das geht nicht zusammen. Aber sich paaren … das hat schon auch was … was Wildes …“ flüsterte Assjima und biss Wesjla zärtlich-wild in die Hand.

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Die Hochzeitsgesellschaft hatte die Feierlichkeiten auf Qo'noS beendet und befand sich nun auf den Weg nach Halii. Das Hochzeitspaar sowie die klingonischen Gäste reisten auf einem Vor'Cha-Kreuzer des Hauses Kar'mek, und auch wer sonst noch den Mut hatte sich der klingonischen Gastfreundschaft zu stellen befand sich auf diesem Schiff.

Für die "Weicheier" unter den Föderations-Gästen war extra ein brandneues haliianisches Passagierschiff organisiert worden; es war größer als die andorianische Am'dala-Klasse und wirkte wegen seiner bunten Farben fast wie ein fliegender Kaugummi in Tropfenform.

Vinara und Kalis zogen es vor mit den Klingonen zu fliegen; letztere als Ärztin prognostizierte sogar mögliche medizinische Folgeschäden (von Schwindel bis hin zu Augenkrebs) wenn man sich die Farbzusammensetzung des haliianischen Kreuzers zu lange ansah. Vielleicht war die Innenausstattung nicht ganz so schreiend bunt, doch die beiden Frauen wollten lieber nichts riskieren.

Bereits kurz nach dem Aufbruch kontaktierte Vinara das Haus K'Olmos; ein Klingone den sie bislang nur von Bildern kannte begrüßte sie.

"Ich bin K'Olmek, Bruder des K'Olmos. Es ist mir eine Ehre endlich persönlich mit Ihnen sprechen zu dürfen, wenn auch nur über Subraum. Was kann ich für Sie tun?"

"Ich wollte mich nur erkundigen ob Sie bereits Kontakt mit Jo'var aufgenommen haben."

"Das haben wir und der Raptor befindet sich auch schon in einem Wartungs-Hangar unseres Hauses."

"Ich bin überrascht dass es so schnell ging... Was die Restaurierung betrifft gibt es eine Planänderung: Der originale Zustand soll nun nicht mehr weit- oder weitestgehend wiederhergestellt werden, sondern komplett."

K'Olmek sah finster drein und holte tief Luft. "Wieso? Das macht alles nur noch komplizierter. Ohne zusätzliche Verstärkung kann die Hülle keinen modernen Antrieb verkraften. Hat irgendein von Nostalgie geplagter Ingenieur oder ein Historiker Sie dazu überredet?"

"Nein, die Schwägerin des Hauses Kar'mek."

"Die Schwä... Sie meinen doch nicht etwa diese Sternenflotten-Pilotin?"

"Genau die. Ich habe ihr bereits gesagt dass die Beschaffung weiterer Originalteile äußerst schwierig bis unmöglich sein dürfte; sie deutete an über gewisse Beziehungen zu verfügen die uns dennoch von Hilfe sein dürften."

"Selbst wenn wir alle benötigten Komponenten beschaffen oder herstellen könnten, würde ich den Raptor nicht ohne eine Form von moderner Sicherung losfliegen lassen. Einen Generator zur Verstärkung der strukturellen Integrität, Trägheitsdämpfer von ausreichender Stärke und... Not-Transporter", schlug K'Olmek vor.

"Den Not-Transporter könnte man in der Tat hinzufügen, aber nicht die beiden anderen Komponenten. Sie würden die originale Flugerfahrung definitiv beeinflussen."

"Piloten!", brummte der Klingone und fügte hinzu: "Aus historischer Sicht auf jeden Fall ein einmaliges Projekt; heute wagen wir nicht einmal mehr K'Tinga-Schiffe im originalen Zustand loszuschicken. Es könnte in gewisser Hinsicht durchaus ehrenhaft für das klingonische Reich sein. - Aber sagen Sie, als persönliche Yacht werden Sie den Raptor dann wohl nicht mehr nehmen, oder haben Sie einen Magen aus Duranium?"

"Nein, aber man könnte als Yacht einen Neubau nach Vorbild des ursprünglichen Raptors anfertigen... Das würde dann zwar mehr Ressourcen verschlingen, aber man hätte auch direkte Vergleichsmöglichkeiten zwischen originaler Restauration und modernisiertem Nachbau."

K'Olmek brüllte vor Lachen. "Sie können den Hals wohl nicht vollkriegen, was? Gleich zwei Raptoren! Egal ob vulkanische Erziehung oder nicht, Sie sind und bleiben eine Andorianerin. - Also gut, wir hatten ohnehin geplant einen neuen Bird of Prey zu bauen, aber einen modernen Raptor aus dem Rohmaterial zu fertigen erscheint mir in der Tat reizvoller. Wie dem auch sei, wir werden uns um alles kümmern soweit es uns möglich ist; feiern Sie derweil ausgiebig auf Halii, aber trinken Sie lieber mehr als dass Sie essen!"

Bearbeitet von Vinara Shral
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Lucas hatte sich für den unbequemen Weg entschieden und flog auf dem klingonischen Schiff des Hauses Kar'mek mit. Irgendwie fühlte er sich bei den Klingonen als bei den polygamen Haliianern und einer bestimmten Achtjährigen. Er saß gerade in der Offiziersmesse und las auf einem PADD etwas über haliianische Sitten, als Milseya herein kam. "Hallo Mili wie geht es dir denn?"

Sie streckte sich seufzend: "Wunderbar! Abgesehen davon, dass die Betten hier ein wenig unbequem sind - aber ich muss ja nicht darauf liegen. Was machst du da?", fragte sie und beugte sich über den Tisch.

"Ich versuche die Haliianer besser zu verstehen..." antwortete Lucas knapp, las den Satz zu Ende und legte das PADD auf den Tisch.

Milseya lachte schallend auf. "Nicht einmal die Haliianer verstehen die Haliianer! Warum fragst du nicht mich, wenn du etwas über uns Irre erfahren möchtest?"

"Na ja ich dachte, dass ist dir nicht so recht, darüber zu reden. Hast du das mit dieser Oorli etwa ernst gemeint?" meinte der Lesende und schaute die Pilotin ernst an.

"Warum sollte es mir nicht recht sein, über meine Spezies zu reden?", wunderte sich die Bajohaliianerin. "Und was Oorli betrifft, ja, sie findet dich total niedlich - und ist todtraurig darüber, dass du bereits eine Freundin hast. Du hast meiner kleinen Cousine das Herzchen gebrochen, Lucas Bishop!", tadelte sie ihn schmunzelnd. "Ich begreife nicht, dass dich eine solche Schwärmerei verlegen macht. Oder gar dazu treibt die Geschichte Haliis zu studieren!", zeigte sie auf das Padd.

"Nein, wegen der Schwärmerei ist dass nicht. Es ist eher wegen Nanni, ich will nicht die Höhle heiß gemacht bekommen..." offenbarte Lucas den wahren Grund.

"Ich verstehe immer noch nicht."

"Nanni könnte vielleicht denken, wenn andere Cousinen von dir auf mich stehen, dass ich Schuld bin, weil ich mit denen geflirtet habe. Ist nur für mein Alibi!" versuchte Bishop das Ganze zu erklären.

Wieder war ein Lachen die Antwort. "Mein lieber Freund, ist dir vielleicht auch schon mal der Gedanke gekommen, dass auch Nanni Angebote bekommt, die dir nicht gefallen könnten?" Sie holte tief Luft. "Glaub mir, Nanni wird sehr schnell begreifen, dass du nicht die geringste Schuld daran trägst, wenn du umworben wirst. Das hat ausschließlich etwas mit den Haliianern und ihrem Temperament zu sein."

"Na wunderbar! Aber ich dachte, dass du nicht soviel über deine Kultur weißt und deshalb nicht gerne darüber sprichst. Entschuldige, wenn es nicht so ist!"

"Wie kommst du denn auf diesen Gedanken? Nur weil ich nie darüber rede?"

"Ja und ich habe gehört, dass deine Mutter sehr früh gestorben ist. Da habe ich wohl dummes Zeug gedacht." entschuldigte sich Lucas und schaute Milseya an.

"Nein, das hat nichts mit Mhena zu tun. Für mich ist meine Kultur mittlerweile selbstverständlich - so wie für dich. Ich höre dich auch nicht ständig über die Kultur und die Sitten auf der Erde reden. Weil du es eben auch als selbstverständlich ansiehst. Und Halii ist nun mal auch nicht der Mittelpunkt der Galaxie und auch nur ein kleines, unbedeutendes System in der Föderation. Niemand hat mich je danach gefragt, wie Halii ist oder wie wir Haliianer sind. Warum sollte ich dann auch darüber reden?"

"Das habe ich so auch nicht gemeint. Ich habe nur wegen falschen Fakten gedacht, dass du nicht gerne darüber redest... Aber da dass ja nicht der Fall ist, brauchen wir das PADD wohl nicht mehr!" entgegnete Lt. Cmdr. Bishop und warf das PADD hinter sich.

Milseya stand auf und holte das Padd zurück. "Oh doch, DU brauchst das schon, denn ich hab gerade keine Zeit für lange Erklärungen", lachte sie. "H'Qar und ich sind nämlich ein wenig anderweitig beschäftigt. Aber eine Frage kannst du mir stellen. EINE!!"

"Darf man auch auf den Bräutigam wetten?"

"Natürlich - wenn du meine Familie beleidigen willst. Und wenn du deine Tage auf Halii auf dem Klo verbringen möchtest", grinste Milseya.

"Auf dem Klo? Wird man auf Halii statt im Gefängnis auf dem Klo eingesperrt?" fragte Lucas ganz erstaunt, aber im Scherz gemeint.

"Nein", lächelte Milseya viel sagend, als sie sich von ihrem Platz erhob. "Aber wenn du auf H'Qar wettest, dann solltest du darauf achten, dass nie Jasny dir dein Essen serviert. Und jetzt .. " Sie ging langsam zur Tür. "..hab ich wieder ein bisschen Hunger. Bis später, Lucas .. oder bis morgen!", zwinkerte sie ihm zu.

"Na dann viel Spaß! Aber nicht zu dolle!" rief er der Pilotin zu und las weiter.

Fee und U_E in „Kulturen begegnen sich auf dem Klo!“

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„Was soll das `eißen, ihr 'abt keine Fotos gemacht?“ Empört starrte Claudette Bruchette auf das Display vor sich und sah dabei zu, wie ihre Vorgesetzte gerade ihren Hals mit einem Hautregenerator behandelte.

„Das soll heißen, dass wir keine Fotos von der Zeremonie gemacht haben“, erwiderte Milseya ungerührt und legte den Kopf leicht zur Seite, um das Ergebnis der Behandlung in einem Spiegel neben dem Display zu begutachten.

„Merde! Das kannst du nischt mac’en, Mili!“, rief Claudette aus. „Wir können doch nischt alle Urlaub ’ehmen nur, weil du deine große Kerl ’eiratest. Wer soll denn dann das Schiff fliegen?“

„Beruhige dich, Claudette“, schmunzelte Milseya. „Ich hab nur gesagt, dass wir keine Fotos gemacht haben. Ich hab nicht gesagt, dass wir dieses epochale Ereignis nicht aufgezeichnet haben.“

„Pardon?“

Die Bajohaliianerin grinste und hob einen Datenkristall in die Höhe. „Voilà. Die klingonische Zeremonie von H’Qar und Milseya - in Breitbandformat und hochauflösend versteht sich! Und inklusive feucht-fröhlicher Feier - nun ja, zumindest bis Katori sturzbetrunken von K’Nor ins Bett getragen wurde. Was dann folgt, habe ich rausgeschnitten.“

„OLALA!“ Die französische Pilotin klatschte vor Freunde in die Hände. „’ervorragend!! Ich wusste doch, dass du es nischt vergessen würdest!“

„Für euch mache ich doch beinahe alles“, seufzte Milseya.

„So ge’ört sisch das auch!“ Claudette lehnte sich zufrieden in ihrem Sessel zurück. „Und wie fühlt sisch das E’eleben so an?“

„Im Moment ist es äußerst befriedigend“, lachte die andere Pilotin. „Und was macht die Community?“

„Sie fliegt.“

„Claudette!“ Milseyas Stimme bat sich ein wenig mehr Ernst aus.

„Nun, die Baryon-Reinigung hat sich gelo’nt. Die Systeme laufen wirklisch gut. Wir werden wohl vor dir auf ’alii ankommen, aber nur ein paar Stunden. Apropos, der neue Pilot ist ja wirklisch schnuckelisch.“

Stirnrunzelnd sah Milseya auf. „Welcher neue Pilot?“

„Na, den, den du uns geschickt ’ast. Peter.“

„Peter Wentworth? Der ist an Bord?“

„Ebend oui, du ’ast ihn doch angefordert, oder nischt?“

„Ich habe ihm angeboten X’Kles zu vertreten. Aber ich dachte nicht, dass er es annimmt.“

„Nun, er ’at es. Und er ist wirklisch gut. Aber er ’at wohl ein Problem mit Technikern. Gestern ’at er sich mit Crewman Zag angelegt und ihm gesagt, dass er ihm in den ’intern tritt, wenn das Runabout nischt bis ’eute 16:00 fertisch konfiguriert ist.“

Milseya seufzte laut. „Richte Peter aus, dass ich ihm in den Hintern trete, wenn er das noch mal tut. Er soll gefälligst unsere Techniker in Ruhe lassen.“

„Isch glaube nischt, dass er Angscht vor dir 'at.“

„So weit ich weiß, hast du doch im Moment das Kommando auf dem Hangardeck. Höherer Rang hin oder her. Wenn er sich nicht richtig verhält, dann lass ihn in die Brigg werfen. Ich erinnere mich daran, dass du doch beste Kontakte zur Sicherheit hast“, schmunzelte Milseya.

„Nischt mehr!“, seufzte Claudette.

„Oh, das tut mir leid.“

„Das muss es nischt. Isch habe entdeckt, dass es auch ein paar knuffische Blau’emden an Bord gibt.“

Milseya verdrehte die Augen. „Und wenn du alle an Bord durch bist, dann lässt du dich versetzen?“, fragte sie spöttisch.

„Vielleischt?“, entgegnete Claudette süffisant. „Aber isch glaube nischt, dass isch wirklisch alle bekomme. Isch glaube, Tanrim ’at meine Taktik durchschaut. Wahrscheinlich ’at er sisch deshalb einen neuen Adjudanten zugelegt.“

„Der Captain hat einen neuen Adjudanten?“

„Ja und was für seltsamer Kerl. Der hat blaue ’aare und redet total komisch. Er soll so etwas wie ein Schriftsteller sein, aber isch glaube, der ’at nur eine Radkappe ab.“

„Ein Rad ab“, korrigierte Milseya.

„Egal, wie es ’eißt“, winkte Claudette ab. „Der ist seltsam. Nach meiner Meinung, il a un poil dans la main. Je crois, qu’il regarde voler les mouches.“

„Wie bitte, was?“

„Nichts.“

„Claudette, sag, was du zu sagen hast.“

„Non, aber wenn der nischt bald seinen ’intern bewegt und den ’amen für das neue Runabout bestätigt, ge’e isch persönlisch zum Captain.“

Milseya lachte laut. „Warum machst du das nicht gleich? Wenn ich was vom Captain will, dann gehe ich direkt zum Captain. Adjudant hin oder her!“

Die Französin sah nachdenklich auf den Bildschirm. „Das könnte isch machen.“

Ein klingonisch-diskretes Knurren ertönte hinter Milseya. Jene drehte sich um und entdeckte H’Qar im Türrahmen stehen. „Claudette“, sprach sie zum Terminal, während ihre Augen aufleuchteten. „Ich muss weg!“

„Aber..“, warf Claudette verdutzt ein, doch da war die Verbindung schon unterbrochen. „Immer das Gleiche mit den 'aliianern“, maulte die Französin.

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Die USS America war unterwegs. Mit Warp 7 schoss das betagte Raumschiff durch den Alpha-Quadranten um einige Privatpersonen ohne offiziellen Auftrag zu einem kleinen und völlig unbedeutenden System im galaktischen Süden des Quadranten zu chauffieren. Eine Operation, die so wohl nur realisierbar sein konnte, wenn Admiral Sheridan höchstpersönlich seine Finger im Spiel hatte.

Doch die verwaltungstechnischen Hintergründe waren Assjima momentan ziemlich gleichgültig. Sie war einfach nur heilfroh, genügend Platz zu haben um Sam aus dem Weg gehen zu können. Der Betazoide musste am Morgen nach dem Fest in fast komatösem Zustand auf den Falken getragen werden. Talana, die auch noch etwas hellblau um die Nase schien, und sich nur unter Gewaltandrohung von Telisch trennen ließ, parkte das kleine Raumschiff im Hangar der America und verzog sich heulend in das ihr zugewiesene Quartier. Sam hingegen war erst am späten Nachmittag wieder zu sich gekommen und seitdem hing eine finstere Wolke über seinem Kopf, die er systematisch auf alle verteilte, die ihm in irgendeiner Weise räumlich zu nahe kamen. Er verbrachte den Rest des Tages und die folgende Nacht im Falken, vorgebend, eine gründliche Analyse des Antriebs vornehmen zu müssen, um den langen Rückflug problemlos meistern zu können.

Assjima wusste es besser. Weder die Nachwirkungen des Blutweinrausches noch die Sorge um die Maschine waren die Ursachen für die schlechte Stimmung. Einmal wieder war sie es. Ihre Person, ihre Art … das was sie war … wie sie war.

Nach einer halbdurchwachten Nacht, die sie alleine im Quartier zubringen musste, hielt sie es nicht mehr aus. In aller Herrgottsfrühe stand sie auf, duschte lange und ausgiebig und machte sich dann auf zum Hangardeck. Überall auf dem Schiff herrschte noch künstliche Nacht und auch im Falken war es dunkel. Nahezu geräuschlos schlüpfte sie in das kleine Raumschiff und schlich sich in Sams Kajüte. Er lag in Shorts und T-Shirt bekleidet auf dem Bett und schnarchte leise. Auf dem Fußboden stand eine halbleere Flasche Brandy, daneben ein noch fast volles Glas. Vorsichtig räumte sie den Kleiderhaufen von dem einzigen Sessel in dem kleinen Raum und setzte sich. Ein oder zwei Stunden mochte sie so dagesessen haben, nachdenklich, grübelnd, beobachtend. Im Schlaf zeigt sich die Art des anderen. Dann, wenn die Bilder des Unterbewussten die des Bewusstseins überlagerten. Schon oft hatte sie ihn so beobachtet. Immer dann, wenn sie versuchte, etwas Unverständliches zu verstehen. Doch diesmal war es anders. Sie verstand nur zu genau und sie suchte einen Ausweg.

Sams Schlaf war unruhig. Er warf sich hin und her, murmelte immer wieder vor sich hin. Betrunken war er nicht. Offensichtlich hatte er vorgehabt, sich zu betäuben, aber das Glas war nur angetrunken. Plötzlich schreckte er hoch, starrte sie mit offenen Augen an. Es dauerte bis er begriff, dass er von der Realität der Träume in die Realität des Wachseins gewechselt hatte. „Assjima …“ Seine Stimme klang rau. „Was machst du hier?“

„Ich warte auf dich.“

„Du solltest besser gehen.“

„Nein, nicht ohne dich.“

„Lass mich in Ruhe …“

„Nur wenn du es wirklich willst.“

„Ja, ich will es.“

Ein dicker Kloß begann sich in Assjimas Hals zu bilden. „Sam, ich …“

„Verschwinde endlich!“ unterbrach er sie barsch.

Sie stand auf und ging langsam und ohne sich umzudrehen zur Tür. Er sollte die Tränen nicht sehen, die dabei waren, sich einen Weg ins Freie zu bahnen. Einen winzigen Augenblick blieb sie zögernd in der Türe stehen, hoffend, dass er sie zurück halten würde, doch hinter ihr gab es nur Dunkelheit. Kaum war sie aus seinem Blickfeld entschwunden beschleunigte sie ihre Schritte, stolperte hastig durch das Schott hinaus in die Hangarhalle, wollte losrennen doch schaffte es nur bis zum benachbarten Shuttle. Dann gaben die Knie nach und sie sank mit leisem Stöhnen zu Boden.

Es vergingen nur wenige Minuten bis Sam neben dem Häuflein Unglück auf dem kalten Landedeck saß. „Assjima …“ setzte er zögernd an und legte seine Hand auf ihren Unterarm. „Das war nicht so gemeint …“

Sie hob den Kopf und sah ihn mit roten Augen an. „Doch … du hast genau das gemeint was du sagtest.“

„Ich will aber nicht, dass du gehst. Ich kann das gar nicht wollen! Das ist nur der Irrsinn in mir der mir so was einreden will …“

„Aber ich kann nicht mehr …“ schluchzte die Ärztin. „Sam … vielleicht sind diese alten Regeln gar nicht so falsch. Nur sind es nicht unsere sexuellen Praktiken, die anderen Spezies gefährlich werden können … es ist unsere Art. Wir zerstören alles …“

„Es ist doch nicht deine Schuld ...“

„Doch, es ist meine Schuld! Ich habe zwölf Jahre Zeit gehabt, es zu lernen … zwölf Jahre, in denen ich mich in Zurückhaltung geübt habe. Und es hat immer funktioniert. Doch kaum bin ich auf meinem verdammten Heimatplaneten ist alles wie weggewischt! Deltaner sind nun mal eben so wie sie sind … ich dachte, das alles wäre wirklich nur Blabla … im Dienst können wir doch auch anders sein. Warum schaffe ich das nicht in unserer Beziehung?“

„Weil es neben dem Dienst Freiräume geben muss, in denen du die sein darfst die du bist.“

„Wenn aber diese Freiräume dich verletzten …dann … dann will ich sie nicht haben“ Die letzten Worte gingen in ein leises Schluchzen über.

Sam kam sich vollkommen hilflos vor. Er sollte derjenige sein, der getröstet werden musste. Er war es, der sich betrogen fühlte. Er sollte toben, brüllen, irgendwelche Sachen zerschlagen ... Stattdessen saß er in Unterhosen auf dem schmutzigen Boden eines Hangars, fror wie ein Schneider und hielt ein jammerndes Häufchen Elend im Arm, das vor Selbstmitleid und Schuldgefühlen davon zufließen drohte.

„Imzadi … bitte beruhige dich doch. Ich hätte anders reagieren sollen. Ich hätte nicht losbrüllen dürfen. Das war gemein von mir. Wenn ich nüchtern gewesen wäre … aber als ich dich, Wesjla … und … und Jalim da so … Scheiße!“ Er sprang auf und schlug mit der Faust gegen die Außenhülle des Shuttles. „Da ist mir einfach die Sicherung durchgeknallt! Verstehst du? Einfach so – PENG und ich …“ Er stützte sich mit beiden Armen gegen die kalte metallene Fläche und atmete schwer durch. „Ich konnte einfach nicht anders …“

Assjima stand mühsam auf, schlang wortlos die Arme um seinen Oberkörper und presste die Wange gegen seinen Rücken. Lange standen sie so da.

„Weißt du …“ flüsterte er nach einem Weilchen mit belegter Stimme. „Sex mit dir und Wesjla ist wunderschön … und ich mag Jalim … aber … aber mit ihm …“ Er drehte sich ruckartig um und sah Assjima in das verheulte Gesicht. „Ich bin ein verdammter monogamer Esel und dazu auch noch hetero … ich kann das einfach nicht.“

„Du hättest doch nicht …“ Assjima schluckte den Rest des Satzes hinunter. Erklärungen, was er hätte tun können und was er hätte lassen dürfen schienen ihr in diesem Augenblick fehl am Platz. Sie lauschte stattdessen in ihn hinein. Da war noch etwas anderes. „Sam … was ist wirklich los?“

Er ächzte leise und murmelte dann tonlos: „Als ich euch drei da so sah … da wurde mir klar, dass es etwas zwischen euch gibt, an dem ich nie werde teilhaben können. Etwas Besonderes … du warst irgendwie anders. Wesjla und Jalim scheinen dir etwas geben zu können was ich nicht kann. Ich weiß nicht was es ist, aber ich weiß dass ich das niemals schaffen werde.“

„Du fühlst dich unter Druck gesetzt?“

„Ich weiß nicht … vielleicht schon irgendwie.“

„Du glaubst dass du mit einem Deltaner wie Jalim nicht mithalten kannst?“

Sam nickte stumm.

Assjima schloss einen Moment lang die Augen. Dann breitete sich der Hauch eines Lächelns über ihr Gesicht. „Du bist ein Wirrkopf … Verstehst du denn nicht? Wesjla, Jalim … das ist Freundschaft, Verbundenheit … Spaß. Aber du, du bist der einzige den ich liebe … den ich wirklich liebe. Du bist etwas ganz Besonderes. Ich würde dich niemals gegen tausend Jalims eintauschen wollen. Und es gibt nichts was mir andere geben könnten was ich nicht schon längst von dir bekommen hätte.“

Die dunklen Augen des Betazoiden bohrten sich in sie hinein. „Und ich muss nicht mit Jalim … oder einem andern …“ hakte er unsicher nach.

„Nicht wenn du es nicht willst. Aber bitte versprich mir, mich nie wieder fortzuschicken.“

„Nie wieder … versprochen!“

Assjima nahm sein Gesicht zwischen die Hände und küsste ihn. „Und ich werde irgendwann lernen, mit deiner Eifersucht um zu gehen. Der Eifersucht, von der ich glaubte, dass es sie nicht gäbe.“

„Du weißt ja gar nicht, was Eifersucht ist.“

„Stimmt. Diese Emotion zu begreifen ist nicht so leicht. Aber irgendwann …“

Sam unterbrach sie. „Nicht jetzt. Mir ist nämlich scheißkalt!“

„Dann lass uns ins Warme gehen.“ Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn hinüber zum Falken. Dorthin, wo ein warmes Bett auf sie beide wartete.

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Es war spät in der Nacht, als H´Qar im dunklen Quartier seine Augen öffnete. Neben ihm sollte eigentlich der kleine Körper seiner Ehefrau liegen, aber da war Milseya nicht zu erspüren oder zu sehen. Sie hatte schon in der letzten Nacht darüber geklagt, dass dieses Bett sehr unbequem sei - vielleicht war sie aufgestanden. Als er sich aufrichtete, bemerkte er den kleinen Körper am Bettende sitzen und augenscheinlich starrte sie gegen die Wand.

"Kannst Du nicht schlafen, mach blQDep?"

Milseya drehte sich zu H’Qar um und rang sich ein kleines, schiefes Lächeln ab. „Haben meine lauten Gedanken dich geweckt?“

"Nein, eigentlich hat es mich gestört, dass Du nicht neben mir lagst", sagte er.

"Computer, Licht um eine Stufe erhöhen."

Der Computer erhöhte den Lichtpegel ein wenig, so dass die Beiden sich nun besser erkennen konnten.

"Woran hast Du gedacht, mein Schatz?"

Sie seufzte. „Ich habe über dich nachgedacht. Und ob es richtig von mir war, mir eine Doppelhochzeit zu wünschen.“

"Wieso sollte es ein Fehler gewesen sein?"

„Weil ich fürchte, dass du mich dafür hassen wirst oder dich noch vor der eigentlichen Hochzeit von mir trennen wirst“, flüsterte sie zurück, während sie ratlos mit der linken Hand ihre Stirn massierte.

Sein Gesicht verdunkelte sich.

"Wieso sollte ich dich hassen? Oder dich gar verlassen? Nur, weil ich ein paar Prüfungen bestehen muss? Oder weil Du so tun musst, als ob es dir egal ist, ob ich dich heiraten will?"

„Wenn es nur das wäre“, rief sie leise aus. „Du weißt, dass ich bei deinem Antrag die Gleichgültige spielen muss, aber diese Prüfungen …“ Milseya senkte schuldbewusst. „Ich habe wirklich nicht gewusst, was ich damit von dir verlange. Das musst du mir glauben. Hätte ich geahnt, wie .. dann wären wir beide jetzt schon lange auf dem Weg in unsere Flitterwochen!“ Sie zog ihre Beine an und umklammerte diese. „H’Qar, diese Prüfungen sind nicht … nicht… fair. Und gerade du als Klingone könntest dich .. gedemütigt fühlen.“

"Ich dachte, es wäre gerade das, was diese Prüfungen ausmachen würde. Der Bräutigam soll erniedrigt werden, um seine Charaktereigenschaften zu prüfen. Und was ich von Simgal gehört habe, erging es dir nicht besser mit Likra."

„Aber doch nicht, dass er erniedrigt oder gedemütigt wird! Man will seine Liebe, Treue und Beständigkeit prüfen. Das habe ich bislang immer geglaubt. Doch heute Mittag habe ich mit meinem Onkel Numiel geredet .. er hat zwar nichts verraten .. doch hat auch er Bedenken, dass du dich möglicherweise in deiner Ehre beleidigt fühlen könntest.“ Milseya sprang auf und begann im Zimmer hin und her zu laufen. „Ich will nicht, dass du denkst, dass es das ist, was ich mir gewünscht habe. Ich wollte niemals, dass du dich erniedrigt fühlst oder gar gedemütigt… Und was Likra angeht, das ist etwas anderes…“

H´Qars Gesicht blieb ausdruckslos.

"Gut, dann werde ich Jasny eben töten müssen."

Er konnte nicht lange ernst bleiben und fing gleich an zu lachen.

"Mili, ich werde mich beherrschen können. Und ich glaube kaum, dass es einen großen Unterschied gibt, zwischen dem, was deine Großmutter mit mir anstellt, und dem, was Likra mit dir angestellt hat."

„Ach ja?“ Sie schüttelte mutlos den Kopf. „Ich konnte mich auf Likras Prüfungen vorbreiten – zumindest auf fast alle. Wie hast du dich zum Beispiel auf die Perle der Schönheit vorbereitet?“

"Nun, ich bin Tauchen gewesen und habe mich mit haliianischen Perlen beschäftigt."

„Du warst tauchen?“ Perplex starrte sie ihren Mann an. „Ohne mich?“

Ja."

Er grinste Mili an.

"Da Du dich nicht daran erinnern kannst, war ich wohl ohne dich tauchen."

Nur kurz glitt ein Lächeln über das bajohaliianische Gesicht, bevor Milseya wieder den Kopf schüttelte. „Was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass es bei dieser Prüfung wahrscheinlich überhaupt nicht um Perlen geht?“

„Dann werde ich mich den Gegebenheiten anpassen müssen und mit den Unwägbarkeiten leben müssen.“

„Was, wenn alle Prüfungen nicht das sind, was sie scheinen?“

"Dann werde ich mich jedes Mal anpassen müssen. Und ich werde jedes Mal mein bestes geben wie es die Tradition verlangt."

„Dann musst du wirklich blind vor Liebe sein“, musste Milseya lachen, als sie sich wieder auf das Bett setzte. „Oder ich kann mittlerweile wirklich kochen!“

"Wahrscheinlich hat deine Kochkunst mich einfach vergiftet."

Er legte seinen Arm um Milseyas Schultern.

„Oh, ganz bestimmt!“ Sie stieß grinsend ihm ihren Ellbogen in seine Rippen. „Es würde dir nicht wehtun, wenn du einmal sagen würdest, dass mein Essen sooo schlimm nun nicht ist!“

"Na guuut, soooo schlimm ist es nicht."

„Nein, du musst es schon wirklich Ernst meinen“, sagte sie und verlieh ihrer Forderung ein wenig Nachdruck indem sie genüsslich ihre Fingernägel in seine Haut auf der Brust bohrte.

"Kratzen kannst Du besser als kochen." erwiderte er genüsslich.

Flugs zogen sich die Nägel wieder zurück. „Fragt sich nur, wann du wieder in den Genuss kommen wirst .. wahrscheinlich musst du eher das essen, was ich dir koche!“ Kichernd wand sie sich aus der Umarmung und schlüpfte flink unter die Decke.

"Wie ich dich kenne, wirst Du es selber nicht lange aushalten. Deine Tage sollten sich doch bald wieder einstellen und ich glaube kaum, dass Du mich dann wieder aussperren wirst."

H´Qar kroch über die Decke unter der sich Milseya verkrochen hatte.

"Und Du weißt, dass ich Recht habe." flüsterte er der Decke zu.

„Natürlich weiß ich das“, kam es unter der Decke flüsternd zurück. „Ich warte nur darauf, dass du mich davon überzeugst“ Milseya schob die Decke bis zu ihrer Nasenspitze herunter. „Aber wer sagt, dass ich bis dahin warten will? Immerhin sind es bis dahin noch etwa 10 Tage!“

Er beugte sich weiter zu Milseya hinunter.

"Du willst wahrscheinlich noch nicht einmal weitere 10 Minuten warten. Hab ich Recht?"

Er grinste als er die Decke noch ein Stück weiter hinunter zog, um Mili auf die Wange zu küssen.

„Vielleicht ..“ Sie griff sanft nach dem Kopf des Klingonen und sah ihm ernst in die Augen. „Dann wirst du es mir nie vorwerfen, dass ich eine haliianische Zeremonie wollte? Egal, wie sehr man dich damit verärgern wird?“

"Wie könnte ich?" sagte er und biss sanft in ihre Lippen.

Sie seufzte. „Ich glaube, du hast Recht.“ Dann wand sie leicht ihren Kopf und biss in seinen Hals. „Zehn Minuten sind schließlich eine Ewigkeit…“

Shane und fee in “Da hätt sie mal lieber vorher jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt!“

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Begleitet von vier Birds der K´Vort Klasse, eilte die IKS noHvan ban mit Warp 8 der Haliianischen Heimatwelt entgegen. Der kleine Konvoi wurde von einem Haliianischen zivilen Transporter verfolgt, der aufgrund seiner Lackierung nicht zu übersehen war.

In ihrer Dimension entsprachen die Schiffe der Vor´Cha Klasse denen der Galaxy Klasse der Sternenflotte. Im Gegensatz zu den kleinen Be´rel und K´Vort Birds waren diese Schiffe auf für klingonische Verhältnisse gut ausgestattet.

Auch hier hatte man für die außerweltlichen Gäste, sofern diese es wünschten, Matratzen auf die Kojen ausgelegt. Die Beleuchtung war außergewöhnlich Hell eingestellt. Ein Computerterminal, dessen Bildschirm rot glühte, stand den Gästen ebenfalls zur Verfügung. George stand vor der Wahl. Entweder auf dem Haliianischen Transporter mitzufliegen, der zwar Bequemer war, aber man dafür keine Minute mehr Ruhe haben würde, oder Ruhe aber den Klingonischen Komfort dafür in Kauf zu nehmen. George hatte sich zusammen mit Jenax für die letztere Variante entschieden, so wie alle anderen Offiziere der Community auch, die an den Feierlichkeiten auf Qo`NoS teilgenommen hatten.

Und doch, während an Bord die Nacht nach klingonischer Standardzeit eingekehrt war, herrschte immer noch reges Leben auf den 28 Decks der noHvan ban . Zumindest auf dem Passagierdeck des Kriegsschiffes. Wieder einmal machten sich die Zwillinge lautstark bemerkbar. George wankte aus dem Bett der Wiege seiner Söhne entgegen. Kaum blickte er in diese schauten die Säuglinge ihren Vater mit großen Augen an, dann verzog Andrew wieder das Gesicht zu einer Fratze und holte Luft für den nächsten Schrei.

In der Sekunde bemerkte George, dass nun auch Jenax neben ihm stand.

„Lass mich das bitte, machen Imzadi. Du warst in letzter Zeit so oft dran.“

„Das ist in Ordnung Jenax. Wie wäre es, wenn wir es Gemeinsam machen würden?“

„Einverstanden. Ich hole mal die Fläschchen“, schon war Jenax auch zu der Tasche Unterwegs, in der die Babynahrung gelagert war.

Mit zwei genau temperierten Fläschchen kam die junge Mutter auch zurück.

Lautstark Schmatzend tranken die Jungs nun ihre nächtliche Mahlzeit und blickten dabei ihre Eltern mit großen Augen an.

„Erstaunlich das sich noch niemand über das Geschrei beschwert hat“, stellte Jenax fest. George zuckte mit den Schultern.

„Die Klingonen werden das sicherlich nicht tun. Hast du nicht Lady Likras Gesichtsausdruck gesehen, als die Beiden in ihrem Beisein bewiesen haben, zu was ihre Lungen in der Lage sind?“

„Ja, wie wenn die Beiden eine Prüfung bestanden hätten. Jedenfalls kam es mir so vor.“

„Sie meinte, das die beiden zu kräftigen Kriegern heranwachsen werden.“

Was bei Klingonen wohl als Kompliment zu verstehen war, wie Jenax Stumm befand.

Schweigend hörten die Beiden Erwachsenen weiterhin dem Schmatzen zu, was zuweilen einen hypnotischen Effekt hatte.

Überschuss Depot Qualor II

Sanft glitt die Kopernikus, ein Schiff der Miranda Klasse durch das Depot. Es flog an ausgemusterten Einheiten der Constalation, Miranda, Avenger, Excelsior und vielen anderen Schiffstypen vorbei die bei Starfleet nicht mehr im aktiven Dienst waren oder noch gerade sind.

Durch den Dominion Krieg wurden beinahe alle Miranda klasse Einheiten wieder reaktiviert, von denen nur noch die Hälfte am Ende überlebt hatten. Auch gab es hier Schiffe, von denen nur Bestenfalls eine Handvoll das Dock jemals verlassen hatte. Vor einem dieser Schiffe Stoppte die Kopernikus.

Auf dem Hauptschirm konnte man einen Diskussraumer erkennen der noch aus der Kirk Ära zu stammen schien. Drei Warpgondeln, zwei oben und eine am Kiel des Schiffes angebracht, ließen es schnell und Schlank erscheinen. Der Rumpf wies einige Schäden auf, schien aber dennoch intakt zu sein.

Mit einem Grinsen stand Admiral a. D. Clark Sheridan aus seinem Sessel auf und stellte sich neben seine Enkelin Laura auf.

„Dafür hast du mich von der Sir Galahad geholt?“, fragte die Pilotin mit einem Stirnrunzeln.

„Ganz genau Liebes. Die Lindbergh. Prototyp der gleichnamigen Klasse. Insgesamt wurden nur drei Schiffe gebaut, doch die Lindbergh ist das Einzige, das Überlebt hat.“

„Und das willst du George und Jenax schenken? Wir reden hier nicht von einem Shuttle sondern von einem ausgewachsenen Schiff Großvater.“

„Sicherlich. Laura das Schiff ist auch für dich Interessant. Auf der Lindbergh Testete man den Warpantrieb, der heute in den modernsten Schiffen Standard ist. Sie ist für Highwarp Flüge ausgelegt worden, über sehr lange Distanzen.“

„Mag alles sein. Aber findest du nicht das Es Übertrieben ist?“

„Schau es dir erst einmal an.“

Laura hob und senkte die Schultern. Dann Murmelte sie etwas. „Du hast bereits deine Entscheidung getroffen.“

„So ist es Liebes.“

„Warum Frage ich überhaupt noch?“

Ein Lachen des alten Admirals war die Antwort.“ Beamen wir rüber. Laut dem Verwalter soll sich die komplette Starfleetausrüstung noch an Bord befinden.“

„Und wie alt ist die?“

„Knapp 20 Jahre.“

Bearbeitet von George Sheridan
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Milseya sah wie gebannt auf den Schirm, auf dem sich ihr Heimatplanet abzeichnete. Wie auch beim allerersten Mal vor beinahe zwei Jahren, als sie diesen vom Orbit aus gesehen hatte, überflutete sie ein seltsames Gefühl der Verbundenheit - und der Furcht. Wovor sie sich heute fürchtete, wusste sie nicht. Vielleicht war es einfach Nervosität? Vielleicht fürchtete sie sich davor, was und vor allem wie ihre Familie die Hochzeit vorbereitet hatte. Oder ..

Das haliianische Flottenkommando meldete sich über Interkom und verlangte eine Identifizierung der klingonischen Schiffe. Milseya sah zu Kar’mek, Likra und H’Qar.

Kar´mek der auf dem Kommandosessel des Kreuzers der Vor´cha-Klasse saß nickte dem Sicherheitsoffizier zu und dieser öffnete den Kanal zum Flottenkommando von Halii.

"Hier spricht HoD Kar´mek. Wir sind auf Einladung der Familie Thycham hier, um an einer Hochzeit teilzunehmen. Wir transportieren die Braut nach Halii und erbitten Erlaubnis, in den Orbit einschwenken zu dürfen."

„Su meni? (Welcher Stamm?)“

"Stamm des Wassers."

Langes Schweigen war die Antwort. Milseya senkte leicht den Kopf und seufzte. Typisch haliianisch! Sie warf H’Qar einen Tut-mir-leid-So-wird-das-nichts-Blick zu.

H´Qar legte nur den Arm um Mili und drückte sie an sich.

Kar´mek machte keine Anstalten, ungeduldig zu wirken, wenn es ihn auch nervte, dass die Haliianer ihn warten ließen.

„Sie werden nicht antworten“, sagte Milseya schließlich in die Stille.

"Was heißt das?" wollte Kar´mek wissen.

„Du hast nicht die Form gewahrt“, erklärte die Bajohaliianerin schulterzuckend - und entschuldigend. „Darf ich?“

Der klingonische Captain überließ mit einer eindeutigen Handbewegung Milseya das Feld.

Sie stellte sich vor den Bildschirm. Kurz straffte sie ihre Schultern, bevor sie mit lauter, energischer Stimme sprach: „ev nyvam. eri’am Milseya, tanyla gemini Thycham, o’ih ma’icat Thycham, tanyla meni tiklat. (Seid gegrüßt. Ich bin Milseya, Tochter der Familie Thycham. Zukünftige Erste der Thychams. Tochter vom Stamme des Wasser.) Ich verlange auf der Stelle für mich und meine Gäste eine orbitale Halteposition.“

Nur Sekunden später rauschte die Stimme des Haliianers durch die Komm-Kanäle. „Seid ebenfalls gegrüßt, Milseya. Ihr könnt eine Position 32 Grad über der südlichen Hemisphäre einnehmen.“

„Tse. Wodje. (Verstanden. Danke)“ Milseya drehte sich zu H’Qar um. „Dickköpfige Haliianer!“, schimpfte sie leise.

Kar´mek schmunzelte: "Wenn die Haliianer jedes Mal so einen Aufriss veranstalten, wenn sie jemand besuchen will, werden sie bald vereinsamen und Handelsfrachter dürften auch knapp werden."

H´Qar grinste Mili an: "Dann bist Du ja in bester Gesellschaft."

Sie lachte kurz auf. „Du meinst, in deiner?“ Zu Kar’mek gewandt schüttelte sie den Kopf. „Das hier ist bereits Teil des Hochzeitsrituals. Und demnach hättest nicht du sprechen sollen, sondern deine Frau. Es obliegt ihr für deine Familie zu sprechen und dein Haus anzukündigen. Genauso wie es später, wenn ihr das Haus meiner Großmutter betretet, sie sein wird, die für H’Qar spricht. Jasny wird dich nicht beachten. Keine der Frauen meiner Familie wird das tun.“

"Es lebe die Gleichberechtigung", war Kar´meks Antwort darauf

„Die gibt es nicht bei traditionellen Zeremonien. Und wie jede Tradition ist sie Teil unserer Geschichte“, seufzte Milseya. „Aber ich gebe zu, die Haliianer könnten ein wenig aufgeschlossener sein.“

Likra mischte sich in das Gespräch ein.

"Lass nur, Milseya. Traditionen sind dazu da, dass sie eingehalten werden. Wir wussten nur nicht, dass die Hochzeit schon hier im Orbit beginnt. Und wenn mich nicht alles täuscht, wirst Du in wenigen Augenblicken von deiner Familie dort unten erwartet."

Die Bajohaliianerin nickte. „So wie ihr in genau sechs Stunden, nachdem ich dort eingetroffen bin.“ Milseya schüttelte nervös den Kopf, dann zog sie H’Qar zu sich. „Warne deine Familie vor meiner Familie! Du weißt, wie verrückt die alle sind“, flehte sie leise und bevor sie ihn umarmte und lange küsste.

"Ich bringe dich noch zum Transporterraum", antwortete H´Qar. und als sie die Schotts der Brücke passiert hatten sagte er: "Meine Familie ist vorbereitet und Likra und Kar´mek würden sogar Wasser trinken, wenn es sein müsste. Ich hoffe, dass es nicht dazukommen wird, aber sie würden es machen."

„Das werde ich zu verhindern wissen“, entgegnete Milseya schmunzelnd. „Nicht solange noch ein guter Tropfen in den Weinkellern meiner Großmutter ist! Aber sag ihnen trotzdem, dass ich mich jetzt schon für alle Fehltritte meiner Familie entschuldige..“

Der Transporterraum war erreicht. „In fünf Tagen“, begann sie sich zu verabschieden. „Mein Haus wird leer sein – und wenn ich jede einzeln aus diesem tragen muss.“

„In fünf Tagen."

H´Qar gab Milseya einen Kuss und begleitete sie dann noch auf die Transporterplattform.

"Die Tage werden wie im Flug vergehen und trotzdem werde ich mich nach dir sehnen."

Sie erwiderte den Kuss, bevor sie stolz ihren Kopf hob und ihren Bräutigam noch einmal lange ansah. „Aber du wirst nicht daran sterben“, erklärte sie mit der antrainierten, kühlen und abweisenden Stimme, während ihre Augen noch schelmisch funkelten. „Mavym.“

"tlqDaq HoSna´ tu´lu´!" ("Die wahre Kraft liegt im Herzen!")

Er löste sich von Mili und verließ die Transporterplattform. Dann sah er kurz zu dem Offizier an der Konsole und gab den Befehl zum Beamen.

Als sich Mili in dem roten Transporterstrahl auflöste, waren seine Augen an die ihren geheftet.

Und aus ihren Augen verschwand das liebevolle Funkeln und wurde durch schroffe Kälte ersetzt ..

Shane und fee in “Wenn die Haliianer einen auf Tradition machen”

My big fat haliian wedding

Die rötlichen Lichtpunkte des Transporters waren noch nicht ganz verschwunden, da fiel Milseyas haliianische Familie über sie her, wie eine Meute hungriger Wölfe über ein saftiges Stück Wildschweinfilet.

Es wurde umarmt, gelacht, gezupft, geschrieen, Hände klopften ihr auf die Schultern, - kurz es herrschte wieder das liebenswerte, unerträgliche Chaos, das auch Milseya eigen war.

„Lasst Seyanan ein wenig Luft zum Atmen“, unterbrach schließlich Jasny das Tohuwabu.

„Du willst sie doch nur für dich alleine“, gab Shinah, die Frau von Numiel, frech zurück und herzte Milseya noch einmal kräftig. „Aber das kannst du dir abschminken!“

„Unverschämtes Ding“, lachte Jasny und warnte sie mit erhobenem Zeigefinger. „Du hast wohl vergessen, dass sie zwei Familien hat!“

„Zwei .. Familien?“, japste Milseya überrascht während ihr Onkel Dokul sie kraftvoll in seine Arme schloss.

„Eigentlich“, erwiderte eine männliche Stimme hinter Jasny. „..gibt es nur eine Familie.“

„Bavil!!!“ Die kleine Bajohaliianerin riss sich von ihrem haliianischen Onkel los und lief zu ihrem bajoranischen Onkel.

„Hallo Ranar!“, begrüßte er sie.

„Milseya“, korrigierte sie ihn lachend und warf sich ihm in die Arme. „Wie kommst du hier her? Wer hat dich eingeladen? Oh, bei allen Himmel, es ist so wundervoll dich zu sehen!“

„Du gibst also zu, ihn nicht eingeladen zu haben“, tönte die tadelnde Stimme ihrer Großmutter hinter ihr. „Wie konntest du nur, Seyanan?“

Milseya ließ von Bavil ab. „Ich wusste nicht, ob er sich von Singha trennen konnte.“

„Singha hat mich mit Freuden ziehen lassen“, meinte Bavil. „Und mit schwerem Gepäck. Nachdem die Geräte ..“

„Es ist nicht die Zeit für Geschäfte“, unterbrach ihn Jasny sanft und schob ihren Arm unter seinen. „Wir sollten Seyanan ein wenig Zeit geben, sich frisch zu machen, bevor sie die Vorbereitungen inspizieren kann.“

„Aber natürlich, meine Liebe“, stimmte Bavil ihr zu. „Wir haben später noch Zeit dazu“, nickte er Milseya zu.

Die kleine Pilotin strahlte glückselig über das ganze Gesicht, während ihre Verwandten weiter auf sie einsprachen, als sie sie zu ihrem Haus begleiteten. Gerade stieg Milseya auf die erste Stufe, als ein ohrenbetäubender Schrei alles andere Geplapper schlagartig verstummen ließ. Erschrocken blieb jeder stehen und drehte sich um.

Eine kleine, sechsjährige Haliianerin stand mit trotzigen Lippen und wütend funkelnden Augen da. Als sie sich der Aufmerksamkeit aller gewiss war, öffnete sie weit ihren Mund.

„WO IST WARTAQ?“

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„Commander!“, Vartik Tanrim begrüßte seinen Chefingenieur beinahe überschwänglich. „Als Erstes möchte ich innen beiden zu ihren Jüngsten Kindern Gratulieren“, richtete Tanrim die Gratulation an George und Jenax, als diese von der Plattform traten. Michael und Amanda folgten ihnen. Die Zwillinge lagen im Babysitz und bestaunten den Transporterraum, soweit diese es aus ihrer Perspektive auch konnten.

„Danke, Sir“, antwortete George, während Tanrim ihm kräftig die Hand schüttelte.

„Und wie waren die Feierlichkeiten auf Qo ´NoS?“

„Interessant, Sir. Man kann es kaum beschreiben, klingonische Hochzeiten sind auf jedenfall, ein gewaltige Ereignis. Und vor allem, sie sind sehr schöne Familienfeste.“

„Verstehe. Ich freue mich schon bereits auf die Zeremonie auf Halii Commander.“

„Wir auch, Sir“, was war mit dem Captain los? George warf Jenax einen schnellen Blick zu. „Wenn Sie uns bitte entschuldigen würden? Wir müssen uns für die kommenden Tage auf Halii vorbereiten und die Geschenke noch einpacken.“

„Natürlich Commander“, Tanrim blickte nochmals die Kleinen an und machte eine Grimasse, die das Gesicht des Zakdorns wie eine seltsame Clownsmaske aussehen ließ. Aiden gluckste leicht während Andrew den Captain nur anstarrte, so als ob man gerade einen Vulkanier beobachten könnte, der sich zum Affen macht und ein Klingone gleichzeitig zu einem Alternativen Umweltschützer wandeln würde.

Doch die Beiden blieben ruhig. Mit einem nicken entließ der Captain die Familie, nach der sich drei Sekunden später die Schotten des Transporterraumes schlossen.

USS Lindbergh

Wie Schwerter schnitten die Lichtkegel der Handlampen durch die Dunkelheit des Maschinenraumes. Überall hatte sich Staub abgesetzt. Die Monitore und Kontrollen waren Tod.

„Der Schalter für die Notaggregate befindet sich an dieser Konsole hinter der Verkleidung. Laut der Aussage des Verwalters zufolge, sollten diese immer noch Funktionieren“, erklärte Clark und leuchtete in entsprechende Richtung.

„In Ordnung, wollen mal sehen ob dem auch so ist.“

Laura ging vorsichtig auf die besagte Konsole zu, öffnete eine Verkleidung und legte einen Hebel nach oben um. Wenige Sekunden später heulten die Aggregate widerwillig auf. Der Maschinenraum wurde nun schwach erleuchtet.

„Immerhin, wir haben Licht. Doch die Notaggregate sind so ziemlich am Ende.“

„Keine Sorge Laura, wenn George das alte Mädchen in die Hände bekommt, wird diese nicht nach mal einem halben Jahr besser wie neu sein.“

„Großvater, George ist zwar ein sehr guter Ingenieur, aber Zaubern kann auch er nicht. Alleine um den Hauptreaktor in Gang zu bekommen, wird man Wochen brauchen.“

„Es hat auch niemand behauptet, dass es einfach werden würde.“

„Wie sieht es mit Ersatzteilen aus?“

„Zwei Frachträume der Kopernikus sind zum bärsten damit voll. Daran soll es nicht scheitern.“

Clark berührte seinen Kommunikator, kurz darauf rematerialisierte ein kleines Ingenieursteam im Maschinenraum der Lindbergh. Die Männer und Frauen machten sich unverzüglich daran, die Lebenserhaltung und den Impulsantrieb wieder in Gang zu bekommen. Und tatsächlich wenige Stunden später erwachte das kleine Schiff zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder zu energetischen Leben.

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Lucas stürmte aus dem Transporterraum der Community, er war gerade von dem Klingonenschiff IKS noHvan ban (Kriegshymne) herüber gebeamt. Er musste unbedingt Nanni sehen und sie etwas Wichtiges fragen. Vom Computer wusste Lucas, dass sich die Biologin im Arboretum aufhielt, also eilte er da hin.

Die Biologin war gerade dabei, die neuesten Pflanzen zu klassifizieren, als sich die Schotts öffneten. Mehr aus Reflex sah sie zum Eingang und ließ vor Schreck das Padd fallen, als sie die Person erkannte.

„LUUUCAAASSS!!!!“

Lucas schnappte nach Luft, er war nur gerannt. "Nanni, endlich sehe ich dich wieder!" freute er sich und ging auf sie zu.

„Oh, mein Bärchen!“ Die Biologin erwachte aus ihrer Erstarrung, lief zu ihrem Freund und warf sich im stürmisch in die Arme. „Wie lange bist du schon wieder zurück?“

"Seit genau 2 Minuten... Du hast mir sehr gefehlt!" entgegnete Lucas und hob seine Freundin hoch und drückte sie an sich. Dann küsste er sie auf den Mund.

Sie erwiderte den Kuss lange und hingebungsvoll. Dann als sich ihre Lippen wieder trennten, sah Nanni sich Lucas lange an, als suchte sie nach etwas Bestimmten. „Geht es dir gut? Wurdest du verletzt? Was musstest du beim diesem Spezialeinsatz tun? Oh, du musst mir alles erzählen, Lucas.“

"Ich werde dir alles erzählen, obwohl es eigentlich geheim ist. Aber nun zu deiner ersten Frage, es geht mir gut, ich bin nur etwas müde von dem Klingonenritual. Verletzungen hab ich keine, außer das meine Hand gebrochen war." antwortete Lucas und sah ebenfalls seine Freundin genau an.

„Oh mein Gott!“, rief Nanni aus. „Wie ist das passiert?“ Sie zog Lucas vorsichtig zu der Bank im Aboretum und setzte ihn dort hin.

"Ich habe versucht einen Kollegen aus einem Fluss zu retten, leider wurden wir abgetrieben und ich bin mit meiner Hand an ein Schnellboot gestoßen, dass an einem Steg festgemacht war." berichtete er von seinem Erlebnis und hoffte, dass sich die Biologin nicht aufregen würde.

„Ein Schnellboot!?“, regte sich Nanni auf. „Wo zum Teufel war dieser Spezialeinsatz? Risa?“

"Nein, es war auf Alderon Prime...."

Skeptisch sah sie ihn mit dem „Blick“ an, den sämtliche Frauen bei allen Spezies in der gesamten Galaxie beherrschten. „Ach wirklich?“

Dann jedoch besann sich Nanni eines Besseren und seufzte laut. „Du solltest wirklich besser aufpassen, Bärchen“, bat sie ihn. „Ich mache mir jedes Mal Sorgen, wenn irgendwo da draußen bist. Scheinbar auch nicht grundlos..“

"Ich habe wirklich versucht mich zurück zu halten und an unsere gemeinsame Zukunft zu denken. Ich kann denen vom SFI auch sagen, dass ich keinen Auftrag mehr annehmen werde. Es zählt was wir wollen und ich möchte dich nicht mehr so lange alleine lassen!" versprach er Nanni und lächelte zufrieden. Lucas meinte es verdammt ernst.

Sie lächelte seufzend. „Hoffentlich geht das so einfach, wie du dir das vorstellst, Lucas“, sagte sie und schmiegte sich an ihn. „Ich bin so glücklich, dass du wieder hier bist. Man könnte beinahe sagen, dass ich dich vermisst habe“, witzelte sie.

"Oh du hast mich vermisst? Das ist wohl was ganz Neues?" witzelte er zurück und gab ihr einen Kuss.

„Ich sagte beinahe“, lachte sie und erwiderte den Kuss. Danach sprang sie plötzlich von der Bank auf. „Oh Mann, wir haben fast keine Zeit mehr. Wir müssen bald nach Halii runterbeamen und ich hab noch nicht mal gepackt!“

"Mach mal keinen Stress, ich helfe dir beim packen. Komm bitte noch mal zu mir, mein Mäuschen!" forderte Lucas in einem freundlichen aber bestimmten Tonfall und schaute Nanni mit seinem Hundeblick an.

Verwundert sah Nanni den Mann an und dieser Hundeblick verhieß nichts Gutes. Denn hatte Lucas meist auf, wenn er was angestellt hatte. Und dennoch tat sie worum er sie bat und setzte sich zu ihm. „Was ist?“, fragte sie beunruhigt.

Lucas ging vor Nanni auf die Knie und holte einen Ring aus seiner Hosentasche. "Nanni, ich habe dich vermisst und mir ist klar geworden, dass ich mit dir den Rest meines Lebens zusammen sein will. Ich weiß, dass wir und besonders ich, an einigen Dingen arbeiten müssen. Trotzdem möchte ich dich fragen, ob du dich mit mir verloben willst und mir, bis zu unserer Hochzeit, die Chance gibst ein perfekter Partner zu werden?"

„WAAAAASS?“ Nanni glotzte Lucas vollkommen perplex an.

"Äh Schatz, du solltest eigentlich JA oder NEIN sagen, aber nicht was...." erwiderte Lucas verwirrt und schaute verwundert.

„Entschuldige“, stammelte Nanni. „Aber das kommt so überraschend .. ich .. ich .. ach du mein Güte .. ich .. .. .. JA!“

"Dass wollte ich hören!" meinte Lucas zufrieden und steckte der zukünftigen Mrs. Bishop den Ring an. Dann erhob er sich und fügte hinzu: "Du wirst jeden Tag schöner!"

„Und du verblüffst mich immer wieder aufs Neue“, erwiderte sie immer noch ein wenig perplex, bevor sie den Ring an ihrem Finger genauer betrachtete. „Miene Güte, er ist wundervoll!“ Nanni sah zu Lucas hinauf, stand selbst auf und umarmte ihn. Dann fing sie zu weinen an.

Lucas musste beinahe mitweinen, aber er konnte sich noch beherrschen. "Honigblume, jetzt wein doch nicht!" Dann wischte er mit seinen Daumen ihre Tränen weg.

„Du bist ein verrückter Kerl“, heulte sie und dann boxte sie ihn leicht in den Bauch. „Wie kannst du mich nur so erschrecken? Und ich dachte schon, du wolltest mir was Schlimmes beichten – wegen deines Hundeblickes! DU .. du .. oh ich liebe dich, Bärchen!“

"Aua! Ich habe doch gesagt ich ändere mich, oder was denkst du, wieso ich damals auf Betazed im Regen saß. Du bist das Beste was mir passiert ist. Ich liebe dich auch über alles, Mäuschen..." entgegnete der Sicherheitschef lieb.

Nanni schniefte laut, als sie Lucas fest umarmte und ihn laaaange küsste.

"Und jetzt lass uns packen für Halii! Warst du eigentlich schon mal da?" fragte Lucas und hob Nanni hoch, um sie zu tragen.

„Mili kann warten!“, entgegnete Nanni bestimmt. „Jetzt ist mir was anderes wichtig. Bring mich in unser Quartier .. Bärchen.“

"Ja, Herrin!" meinte Lucas breit grinsend und verließ mit Nanni das Arboretum.

Bearbeitet von Lucas Bishop
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Marlesia stand an einem der vier großen Panoramafenster des Besprechungsraumes der America und ließ sich von den zu Streifenmustern auseinander gezogenen Sternen in den Bann ziehen.

Stundenlang war sie die Berichte durchgegangen, wo alles darin stand was während ihrer Abwesenheit sich zugetragen hatte. Besonders der Vorfall auf Qo`NoS mit der Bruderschaft, zeigte ihr, dass auch andere Welten mit diesem Problem zu kämpfen hatten. Auf einem PADD war der BIDL Artikel zu sehen, der die Angelegenheit um Doktor Assjima und ihren Mann angeheizt hatte.

Dann war noch die Geburt ihrer Urenkel. George und Jenax hatten ihr bezaubernde dreidimensionale Fotos zukommen lassen. Der Türsummer beendete das Sinnieren der Deltanerin.

„Herein!“

Assjima stand in der Tür. „Captain“ grüßte sie knapp aber freundlich. „Ich habe den Zwischenbericht fertig, den Sie wünschten.“ Sie trat ein und reichte Marlesia ein PADD. „Ich dachte, ich überbringe ihn besser persönlich.“

„Danke Doktor.“ Marlesia löst sich vom Fenster. „ Wie gefallen ihnen nun meine Kadetten? fragte die Kommandantin direkt. „Bitte setzen Sie sich“ bot Marlesia an und setzte sich an das linke Tischende des Konferenztisches.

Assjima ließ sich vorsichtig auf die Kante eines der Stühle nieder und verzog das Gesicht. „Sehr gut, Captain … ich hätte nur auf diese Trainingseinheit mit Kadett Jos verzichten sollen. Der junge Mann beherrscht mehr als nur das Re’slad … ich glaube, ich habe mir zwei Wirbel verknackst. Und ich werde definitiv nicht jünger. Aber ansonsten muss ich sagen, dass diese jungen Leute alle durch die Reihe weg einmal gute Offiziere werden. Sie sind so … zielstrebig.“

„Das sind sie in der Tat“ schmunzelte Marlesia. „Aber in gewisser Weise sind sie alle noch Kinder.“

„Wer von uns ist das nicht?“ Assjima beugte sich vor und versuchte den Rücken gerade zu biegen. Es knackste in der Wirbelsäule. „Aber ich habe auch den Eindruck gewonnen, dass die meisten von ihnen mehr Kinder der Förderation sind als Kinder Seyalias. Besonders die, welche in den Hafenstädten unserer Monde aufgewachsen sind. Sie sind sehr nach außen hin orientiert und haben leider nur geringe Kenntnisse der eigenen Traditionen. Das ist schade.“

„Das ist es in der Tat“ Marlesia betrachtete sich das Bild ihrer jüngsten Urenkel. “Mein Sohn, meine Enkel und Urenkel. Sie alle tragen deltanisches Erbe in sich. Und doch sind es nicht mehr als ein paar DNA-Sequenzen.“ Die Kommandantin beendete den Satz mit einem Seufzen. „Und keiner von ihnen wird die Welt betreten können, auf der sie eigentlich Zuhause sind.“ Marlesia legte das PADD ab, so dass Assjima die Zwillinge erkennen konnte, die im Arm von George lagen.

„Darf ich?“ Ein kurzes Nicken der älteren Offizierin und Assjima nahm das Bild. „Sie sind niedlich, die beiden. Ich habe von George bislang nur eine kurze Nachricht nach ihrer Geburt erhalten und bin froh, dass alles so gut über die Runden ging. Hybridgeburten sind nicht immer problemlos. Ob sie aber mehr als nur ein paar deltanische Erbsequenzen in sich tragen wird sich noch zeigen. Vieles liegt auch in der Erziehung. Und ich glaube felsenfest daran, dass Delta IV eines Tages ein Zuhause für die beiden sein kann - wenn sie es wünschen. Der Anfang ist gemacht und mein Vater wird nicht ruhen, bis er diese Verfassungsänderung durchgesetzt hat. Er ist ein unglaublicher Dickschädel!“

„Allerdings!“ lautete die zustimmende Antwort. „Richter Eslau hat eine neue Entwicklung in Gang gesetzt. Ob diese einen positiven Verlauf nimmt bleibt abzuwarten. Leute wie diese Reaktionäre wird es immer geben. Und wir zahlen den Preis ewiger Wachsamkeit.“ Marlesia schloss kurz die Augen. „Ich habe dafür einen viel zu hohen Preis bezahlt.“

Die Ärztin lehnte sich zurück “Autsch … das war eindeutig der dritte Lendenwirbel! Ich bin wirklich aus der Übung …“ Sie betrachtete die Kommandantin fragend. Ob sie es wagen sollte? Die Frage nach den Ereignissen vor fast 60 Jahren hing schon seit dem Abflug von Delta IV in der Luft. Assjima wollte keine alten Wunden aufreißen, aber sie wollte mehr erfahren. Vor allen Dingen jetzt, wo sie in Aktivitäten hineingedrängt worden war, von deren Hintergründen sie nicht viel wusste. „Captain …“ setzte sie zögerlich an. „Welchen Preis mussten Sie bezahlen?“ Eine dumme Frage, da sie die Antwort eigentlich schon kannte.

„Wenn eine Mutter ihr Kind hergeben muss, nur aufgrund dessen, dass der schöne Schein eines Mythos gewahrt bleibt … Damit nicht ans Licht kommt, dass der Zölibatseid nur eine Lüge war, eine Lüge die geschaffen wurde aus Angst und Unwissenheit. Der beste Beweis sind drei Generationen meiner Nachkommen Doktor! Aber, ich musste meinen Sohn aus der Ferne aufwachsen sehen. Konnte ihn … nie richtig im Arm halten, ihn trösten wenn er mal traurig war …“ Die Stimme begann zu vibrieren. „Ich habe versucht, meinem Sohn und seinen Nachkommen so nahe wie möglich zu sein. Nur nach fast 60 Jahren habe ich das Versteckspiel satt, Doktor.“ Marlesia blickte zu Assjima. Ihr Blick hatte sich wieder gefasst.

„Dieses Mal will ich es anders machen. Die Zwillinge … ich will ihnen nahe sein. Ihnen eine gute Urgroßmutter sein. Ihnen zeigen, was für ein schönes Erbe sie mit in die Wiege gelegt bekommen haben.“

Die Jüngere der beiden nickte nachdenklich. „Sie werden eine wunderbare Urgroßmutter werden. Sie müssen 60 Jahre nachholen. Es muss für Sie sehr schwer gewesen sein. Und gerade deshalb rechne ich es Ihnen hoch an, dass Sie während der Verhandlung ausgesagt haben und so verhinderten, dass ich in den Augen der Öffentlichkeit als böse deltanische Hexe abgestempelt wurde. Aber ich verstehe immer noch nicht ganz, warum Sie Walther damals weggeben mussten … wer hat Sie dazu gezwungen?“

„Die Föderation!“ Die Antwort war wie ein Paukenschlag. „Man wollte verhindern, dass unsere Verbindung bekannt würde. Der Aufruhr auf unserer Heimatwelt, er wäre schon damals passiert. Mein Sohn hätte niemals ein normales Leben führen können. Währe seine wahre Herkunft bekannt geworden, so wäre er ständig bedroht worden. Außerdem sah er sehr menschlich aus. Also war es keine Schwierigkeit, dass er bei seinem Vater blieb. Manchmal wünschte ich, ich hätte den Mut aufgebracht, mich gegen diesen Mythos zu stellen. Doch ich tat es nicht.“ Marlesia stand auf und stellte sich wieder an das Panoramafenster.

„Ich will Ihnen nichts vorheulen, Doktor. Was passiert ist, kann man nicht mehr umkehren, ebenso, das was in den letzten Tagen bei der Verhandlung passierte. Dank Ihnen, Doktor Assjima, ist eine Familie endlich wieder vereint worden. Dafür bin ich Ihnen bis zum Ende meiner Tage dankbar.“

Assjima stand auf und stellte sich neben die Kommandantin an das Fenster. Irgendwie war ihr die Situation peinlich. Und sie konnte (oder wollte?) nicht richtig verstehen, was Marlesia da eben gesagt hatte. „Captain … Sie sprechen in Rätseln. Wer wollte das verhindern? Die Förderation? Oder die deltanische Regierung? Und wer hätte Walther bedroht? Doch nicht etwa diese ewig Gestrigen, die in den letzten Wochen so laut geschrieen haben?“

„Leider ja Doktor.“ Die dunklen Augen der Kommandantin forschten im Gesicht der Ärztin.

„Die Föderation wollte den Frieden auf einer Mitgliedswelt wahren, die planetare Regierung wollte sich nicht mit ihren Wählern anlegen. Was sind da drei Wesen? Gegen politisches Kalkül … einfach nichts! Man entschied über unsere Köpfe hinweg, dass man den Mythos künstlich aufrechterhalten müsse. Man hat einfach eine Lüge weiter bestehen lassen. Ich habe nur Angst davor, was jetzt kommen wird.“

Im Gehirn der Ärztin ratterte es. Sie versuchte, das was sie von Eslau hatte in Erfahrung bringen können mit den Worten der Kommandantin zu verbinden. Zwei Mitglieder der Sternenflotte verlieben sich und brechen damit einen Eid, der geschaffen worden war um es Deltanern zu ermöglichen, an Bord von gemischten Schiffen Dienst zu tun. Ein Mythos, der zum Schutz dieser Leute diente. Ein Schutz der durchaus seine Berechtigung hatte. Doch ein Mythos kann Gefühle nicht unterbinden. Man forciert es, der Mythos nimmt ein eigenes Leben an, verselbständigt sich … aus der Schutzfunktion wird ein Gesetzt, das zu brechen sträflich ist … Soweit war das noch nachvollziehbar … aber einer Mutter ihr Kind wegnehmen? „Glauben Sie denn wirklich, dass es auf Seyalia einen Aufstand gegeben hätte, wenn man dort von der Existenz ihres Sohnes erfahren hätte? Oder wollte die Förderation nur verhindern, dass ihnen die deltanischen Rekruten abhanden kommen könnten, wenn dieser fälschliche Schutzmythos aufgeflogen wäre?“

„Ich weis es nicht. Aber man befürchtete dies und aus Angst werden meistens Fehler begangen. Sie und Ihr Verlobter Doktor, Sie haben die Chance Ihre Beziehung führen zu können ohne sich dabei zu verstecken. Doch auch Sie Beide werden mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben.“

Assjima atmete tief durch. “Man … wer zum Teufel war MAN …. Die alte Frau neben ihr tat ihr leid. Vorsichtig legte sie den Arm über die Schulter der Kommandantin. „Ja … Sam und ich haben die Chance dazu … nicht zuletzt weil mit Ihrer Hilfe diese uralte Schutzbehauptung als purer Mythos enttarnt wurde. Ohne Sie wären Sam und ich vielleicht niemals zusammen gekommen … vielleicht hätte uns einfach der Mut gefehlt. Das, was jetzt noch kommen wird werden wir auch schaffen, denn der erste Schritt wurde gemacht. Und weder wir noch Sie stehen länger alleine da.“

„Und genau das gibt mir Hoffnung Doktor. Sie müssen verstehen, ich habe dies lange Zeit verdrängen müssen. Jetzt darüber zu sprechen ist - gelinde gesagt - ungewohnt.“ Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen der alten Frau. „Wie haben Sie und Sam sich kennen gelernt, wenn ich fragen darf?“

„Sie erinnern sich vielleicht noch als wir beide uns kurz auf DS3 begegneten? Da waren Sam und ich uns gerade drei Wochen vorher eben dort in einer Bar über den Weg gelaufen … oh je, das muss jetzt ziemlich abgedroschen klingen! Ausgerechnet in einer Bar …“ Assjima kicherte verlegen.

Marlesia erwiderte das Kichern. Sichtlich entspannte sich die Kommandantin. „Er macht auch einen netten Eindruck.“

„Er ist ein Goldstück.“ Assjimas Augen leuchteten verliebt. „Aber er ist auch ein bisschen verrückt … Sie sollten einmal das Abendkleid sehen, das er mir vor ein paar Tagen gekauft hat. Schleudert der Spinner eine unglaubliche Summe zum Fenster raus nur um ein paar Klingonen hecheln zu sehen.“

„Er liebt Sie. Das kann man sehr deutlich erkennen.“

„Ja, das tut er. Und ich weiß nicht, womit ich ihn verdient habe … wirklich nicht. Captain, bitte entschuldigen Sie mich jetzt. Ich habe in wenigen Minuten eine Verabredung mit Kadett Daliar. Sie will mit mir über einen Aufsatz sprechen, den sie kürzlich geschrieben hat. Die Frau im Central Chair – sind Frauen wirklich die besseren Kommandantinnen? … so oder ähnlich hat sie die Arbeit tituliert. Und da will sie ausgerechnet mit mir drüber reden. Sie wären doch definitiv die bessere Ansprechpartnerin. Ich glaube, in Wirklichkeit interessiert sie sich mehr für die Ereignisse vor dem Gericht.“

„Aber natürlich Doktor.“ Mit einem freundlichen Nicken entließ die Kommandantin die Ärztin, welche auch gleich den Besprechungsraum verließ.

Brynhild und CptJones loten die Untiefen und Abgründe der politischen Schlechtigkeiten aus

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Als die Community in Sicht kam wurde Vinara von einer seltsamen Empfindung ergriffen. Es war nicht etwa das eigentlich zu erwartende Gefühl des Heimkommens (immerhin hatte sie dieses Schiff ein halbes Jahr lang nicht mehr gesehen, geschweige denn war auf ihm gewesen) - Nein, stattdessen überkam sie eine seltsame Skepsis, wenn nicht gar Ablehnung.

Noch nie hatte die Andorianerin bewusst über das Paradoxon nachgedacht dass ausgerechnet ein Schiff der Prometheus-Klasse den Namen "Community" trug. Doch was sie nun ebenfalls in diesem Schiff zu sehen glaubte war eine gewisse Bigoterie:

Das Prinzip "Schwerter zu Pflugscharen" war beim Bau der U.S.S. Community und ihren späteren Modifikationen nur zum Teil umgesetzt worden. Wieso hatte sie immer noch die gesamte Waffenstärke des Prototypen? Nach Vinaras Ansicht wäre es ausreichend gewesen die Typ-XII-Phaser durch Typ-X-Varianten zu ersetzen; auch hätte man die Sekundär- und Tertiärsektion nach hinten noch etwas mehr verbreitern und die aggressive Pfeilform der Primärsektion ein wenig abrunden können.

Überhaupt, die Primärsektion: Was Vinara immer am meisten daran gestört hatte waren die im Vergleich zur Gesamtgröße zu klein wirkenden ausfahrbaren Warpgondeln sowie deren vertikale Positionierung. In einem abgerundeten Primär-Rumpf sollten die Gondeln sich eigentlich elegant seitlich integrieren lassen.

Trotz ihrer merkwürdigen Unzufriedenheit beamte die Andorianerin an Bord, und sei es nur um sich zu überzeugen dass alles noch unbeschädigt an seinem Platz stand. Nur am Rande bekam sie von dem neuen Adjutanten des Captains mit; etwas mehr Aufmerksamkeit schenkte sie der Nachricht, dass ein neuer Pilot an Bord gekommen sei, Gerüchten zufolge um Lieutenant Anquenar während ihrer Flitterwochen-Reise zu vertreten.

Doch nicht genug der neuen Gesichter: Kurz vor ihrem Quartier wäre sie beinahe mit einer hochgewachsenen, rot uniformierten Haliianerin zusammengestoßen.

"Ich freue mich dass Sie endlich da sind. Ich bin Commander Satika Seyann von der Kommission zur Bewilligung neuer Prototypen."

Vinara dachte einen Moment lang nach was diese Frau von ihr wollen könnte, da fiel es ihr wieder ein. "Dann kommen Sie wohl wegen meines Design-Entwurfs?"

Die Haliianerin bejahte und sie betraten das Quartier der Wissenschafts-Offizierin.

"Zunächst einmal möchte ich Ihnen und Commander Hewlett zu diesem interessanten und insgesamt gelungenen Entwurf gratulieren; leider muss ich Ihnen mitteilen dass er zur Zeit nicht in dieser Form umgesetzt werden kann. Aber zu Ihrer Beruhigung: Den 'Jadzia Dax'-Entwurf mit seiner übergroßen Spähren-Sektion lehnen wir genauso ab."

Vinara hatte eigentlich nichts anderes erwartet; dennoch machte sich eine leichte Enttäuschung in ihr breit. "Heißt das die Sternenflotte sieht keinen Bedarf an neuen Forschungs-Schiffen?"

"Mitnichten Commander, aber wir brauchen nicht mehr unbedingt neue Schiffstypen. In Kürze wird zum Beispiel ein neues Modell der Luna-Klasse vom Stapel laufen; inspiriert von Ihrem Entwurf wird dieses Schiff U.S.S. T'Pol benannt werden, nachdem die zuständige Namensgebungs-Kommission sich lange Zeit uneins war. Die T'Pol wird über fast alle von Ihnen angegebenen Spezifikationen verfügen, einschließlich einer kleinen Psychometrie und eines Spezial-Sondenschachts im oberen Sensoraufbau."

"Und wird sie auch einen Multi-Funktions-Emitter haben?"

"Nein; für die meisten Forschungsmissionen dürfte er auch nicht notwendig sein. Außerdem wollen wir uns durch sein Weglassen auch bewusst von der demnächst fertig modifizierten U.S.S. K'Ehleyr abgrenzen, dem Föderations-Gegenstück zur IKS Eisenstein."

"Sie meinen den erweiterten Akira-Klasse-Kreuzer?"

"Ja; streng genommen vielleicht sogar eine neue Unterklasse mit dem zusätzlichen Sekundär-Rumpf. Auf jeden Fall wir die K'Ehleyr eine seltsame Mischung aus Dreadnought und Forschungs-Schiff werden, mit gewissen diplomatischen Kapazitäten. Alles was Sie im Grunde auf der Eisenstein finden wird auch dort vorhanden sein."

Nach einer Weile des Nachdenkens meinte Vinara: "Aber weder die T'Pol noch die K'Ehleyr dürften über ein nanobasiertes Auto-Reparatursystem für kleinere Schäden verfügen, ganz zu schweigen von der Abschirmung die für die nähere Erforschung von Supernovae notwendig wäre."

Commander Seyann lächelte. "Da haben Sie in der Tat Recht, und hier kommt der Punkt an dem Ihr Entwurf doch noch in einem gewissen Rahmen umgesetzt werden kann: Bereits seit Jahrzehnten arbeiten diverse Teams von Wissenschaftlern und Ingenieuren an einen Prototypen zur Erforschung von Sonnen und sonstigen strahlungsstarken Objekten. Das von Commander Hewlett entwickelte Auto-Reparatursystem dürfte einen wichtigen Beitrag zu seiner Vollendung leisten und hinsichtlich der Hülle scheint man auch kurz vor einem Durchbruch zu stehen. Das Schiff soll den Namen 'Solaris' tragen und wird höchstwahrscheinlich nach Ihrer Formgebung gebaut werden; allerdings in einer weitaus kleineren Größe als von Ihnen ursprünglich geplant - kaum mehr als eine Nova-Klasse."

Die Andorianerin nickte. "Dann werden Sie meine Vorschläge also gewissermaßen gleich in Form zweier verschiedener Schiffe realisieren wenn man die U.S.S. K'Ehleyr außer Acht lässt... Wann dürfte ungefähr mit der Fertigstellung des Solaris-Prototypen zu rechnen sein?"

"Dazu kann ich Ihnen nichts sagen; schon mehrere Male hieß es 'wir können in zwei Monaten mit dem Bau beginnen', und davon mal abgesehen handelt es sich nach wie vor um ein Geheimprojekt über das so wenig wie möglich nach Außen dringen sollte. Daher sollten Sie auch Stillschweigen darüber bewahren bis man Ihnen Näheres mitteilt."

Satika Seyann verabschiedete sich von Vinara, nicht ohne sie vorher noch nach ihrer Meinung zur Prometheus-Klasse im Allgemeinen und zur Community im Speziellen zu fragen.

"Meiner Ansicht nach hat die Community sich weit von den ursprünglichen Spezifikationen des Prototypen entfernt; sie ist kein rein taktischer Kreuzer mehr sondern mehr ein Universal-Explorer für diplomatische, wissenschaftliche und militärische Zwecke. Meiner Ansicht nach sollte man zwei Sub-Kategorien der Prometheus-Klasse etablieren: Eine nach dem Vorbild des automatisierten Prototypen mit nur 140 Mann Besatzung, und eine weitere auf Basis der U.S.S. Community mit insgesamt etwas mehr internem Volumen und ein wenig schwächeren Waffen. Die Teilungs-Option sollte dann 'Multi-Vektor-Verteidigungs-Modus' heißen; Hülle und Schilde können dabei durchaus noch der Stärke des Originals entsprechen. Und nicht zu vergessen: Die Primär-Sektion sollte stärker abgerundet werden damit sie weniger aggressiv wirkt, vor allem aber sollte man bei ihr über größere Warpgondeln mit seitlicher Anordnung nachdenken."

Die Haliianerin lachte. "Commander, Sie haben wirklich interessante Ideen. Wenn Sie Zeit haben könnten Sie sich zusammen mit Ihrem Chefingenieur an eine Ausarbeitung entsprechender Pläne machen; versprechen ob, wann und inwiefern sie dann in die Tat umgesetzt werden können kann ich Ihnen aber nicht. Immerhin hat die Community erst vor Kurzem eine neue Primär-Sektion bekommen; sollte irgendwann einmal - was ich nicht hoffe - das gesamte Schiff zerstört werden könnte man vielleicht eine Community-A nach Ihren Änderungs-Vorschlägen in Betracht ziehen."

Nach der endgültigen Verabschiedung beamte Commander Seyann wieder auf ihren Heimatplaneten und ließ eine nachdenkliche Vinara zurück. Eine Community-A... Das wäre wohl doch etwas zuviel der Ehre.

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Der Gefangene wird hereingeführt. Captain Lonestar erhebt sich sauer von seinem Stuhl. “Jetzt hör mir aber zu, du komische Mega-Drohne des blauen Kollektivs. Ich will meinen Wissenschaftsoffizier zurück!“ Keine Antwort. „Ich werfe Dich aus der Luftschleuse!“ Wieder keine Antwort. „Führt diesen Haufen Metallschrott ab!“ Captain Lonestar lässt sich wieder auf seinen Sessel fallen. „Und analysiert seinen Hauptspeicher auf Datenfragmente. Niemand assimiliert mein Schiff!“

Plötzlich betritt der Gast des Schiffes die Brücke. Sie ist ein junger Captain, noch ohne zugeteiltes Schiff. Ihr Gönner – Admiral Gelyks – ist beim Angriff der Borg-Piraten gestorben.“

„Captain Lonestar, gemäß den Richtlinien der Konföderation übernehme ich dieses Schiff. Sie haben sich als unfähig erwiesen... Computer, Programm beenden.“

Jaton betrat das Holodeck mit einem PADD in der Hand. „Was ist denn, meine Muse? Ich finde die Situation äußerst dramatisch...“

Sie lächelte – wie immer. An der Stelle wie der junge Captain stand sie, mit der Uniform der Konföderation. „Das ist Mist. Nach Lonestars Ausraster sollte es einen Schnitt zum Kollektiv geben, in der der Wissenschaftsoffizier zu einer Art Spezial-Drohne gemacht wurde.“

„Natürlich,“ begann Jaton aufgeregt, „wenn ich dich nicht hätte. Er behält seine Menschlichkeit, muss aber dennoch dem Kollektiv dienen. Er leidet und verrät dennoch alle Geheimnisse des Schiffes... dem dunklen Vater, der...“

„Der Name des Schiffes ist übrigens auch nicht so toll...“

„Was hast du gegen CSS Overlord?“

„Nichts nichts...“ Sie funkelte ihn an. „Hast du dem Captain schon den Wochenbericht geschickt?“

„Ähm,“ er kratzte sich den Hinterkopf, „müsste ich eigentlich getan haben. Vielleicht.“ Ihm gefiel es gar nicht jetzt von der Arbeit zu sprechen.

„Du kleiner Streukopf,“ seufzt sie liebevoll. „Die Wissenschaftsoffizierin ist übrigens wieder da.“

„Aha.“ Er nahm sich das PADD vor und tippte darauf herum, in Gedanken versunken.

„Lt. Commander Shral.“

„Aha.“

„Die Andorianerin!“

„Verdammt...“ Er ließ das PADD sinken.

Sie ging einen Schritt auf ihn zu. „Wenn es irgendein Problem mit ihr gibt, dann erwähne einfach nur 'das eine Bild'.“

„Das 'eine Bild'?“

„Vertrau mir einfach. So, und jetzt gehst du los und guckst nach, ob du den Wochenbericht abgeschickt hast.“ Jaton merkte , dass sie ihn sehr mütterlich behandelte. Verhöhnte sie ihn oder mochte sie ihn?

„Ja, natürlich... das 'eine Bild'... hmm...“ Er schlenderte langsam heraus. "Bis nachher" murmelte er, wieder mit dem PADD beschäftigt.

Kurz bevor sich die Tür schloss rief sie ihm noch hinterher: „Ich heiße übrigens Jennifer.“

Doch das registrierte er gar nicht mehr.

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„Du weißt doch, dass er warten muss, bis Likra für ihn spricht“, erklärte Milseya und zog die Haarbürste vorsichtig durch das zarte Kinderhaar.

„Das gilt für arida“, erklärte Valiqui bockig. „Mich kann er jederzeit besuchen.“

Milseya lachte leise in sich hinein. Ihre kleine Cousine hatte sich keinesfalls verändert – vielleicht einmal davon abgesehen, dass sie gut wie gar nicht mehr hinfiel, wenn sie lief. Und sie sprach sehr viel besser und deutlicher. Doch ihr Temperament war das gleiche geblieben, vielleicht war sie sogar noch ein wenig wilder geworden. Sie fragte sich, wie gut sie sich mit den anderen Kindern, die gemeinsam mit ihren Eltern ebenfalls zu der Hochzeit eingeladen waren, verstehen würde. Kurz huschte das Bild einer rebellischen Bandenanführerin mit den Neffen und Nichten von Assjima komplettiert von Niklan, Han und Yasmin durch ihre Gedanken, was schnell von dem Bild wie H’Qars Nichte und Neffe sich mit ihrer Cousine prügelten, abgelöst wurde. Das würde ein Heidenspaß werden!

„Die sollen sich nur trauen!“, meinte Valiqui. „Dann hau ich denen eins auf die Nase!“

„Ich habe dir nicht erlaubt, meine Bilder zu sehen.“

„Ich tu’s trotzdem!“

„Nun hör mal zu, Valiqui“, sagte Milseya ernst, während sie ihre Cousine zu sich drehte und sie mit ihren Augen fixierte. „Wir werden bald eine Menge Gäste hier haben. Und es sind meine Freunde. Ich möchte, dass du sie mit Respekt behandelst. Dazu gehört auch, nicht ungefragt deren Bilder zu lesen. Und ihnen nicht auf die Nase zu hauen! Könntest du das für mich tun?“

Trotzig sah die Kleine ihre Tante an. „Aber es macht Spaß!“, erklärte sie. „Es sind so viele neue Geschichten in ihnen.“

„Das weiß ich, meine Süße. Dennoch - du wirst sie vorher fragen, ob sie sie mit dir teilen möchten. Und wenn sie nein sagen, dann wirst du das respektieren. Du bist kein kleines Kind mehr. Verhalte dich also auch nicht so.“

Valiqui knetete mit ihren Zähnen die Unterlippe. „Darf ich ihnen Spitznamen geben?“

Milseya lachte laut auf. „Aber sicher! Was wäre dieses Fest ohne deine Spitznamen?“

„Gut.“ Die Kleine sprang von dem Hocker und griff nach Milseyas Hand. „Komm, du musst unbedingt schauen, wie deine Freunde wohnen werden“, sagte sie und zog Milseya ins Freie.

….

Die Familie Thycham gehörte zu den wohlhabenden Familien auf Halii. Die Frauen des Hauses hatten in vergangenen Generationen viel Geschick bei ihren Geschäften bewiesen und waren schlau genug gewesen, auch die Fähigkeiten und das Können ihrer Männer stets zum Wohle aller einzusetzen. So war aus einer einfachen Schmiedfamilie vom Stamm des Wasser ein einflussreiches Unternehmen geworden, das nicht nur exquisite Dolche und Schwerter anfertigte, sondern auch zahlreiche Unterwasserplantagen unterhielt, die nicht nur Algen und Muscheln, sondern auch Korallen und Perlen für die Schmuckherstellung sowie zahlreiche Fischzuchten und Meeresfrüchte hervorbrachten. Ihre Waren waren hochwertig und kosteten dementsprechend, doch nie wäre es der Familie in den Sinn gekommen Raubbau an ihrem Element zu betreiben, um noch mehr Profit herauszuholen.

Dementsprechend wunderte Milseya sich auch nicht, als sie den kostspieligen Aufwand erkannte, mit dem ihre Großmutter und Tanten diese Hochzeit vorbereitet hatte. Das Anwesen am Meer glich einer kleinen, wohlgemerkt edlen Zeltstadt. Valiqui hatte ihrer Mutter Arita selbstbewusst ein Padd aus der Hand genommen und führte Milseya nun durch die einzelnen Zelte.

„Hier soll Asjotima wohnen“, erklärte sie ihrer Tante.

„Wer?“

„As..jot.. i.. ma“, buchstabierte Valiqui.

Milseya lachte. „Man spricht es Assjima aus, meine Süße.“

„Und warum schreibt man es nicht so?“

„Weil auf anderen Planeten anders gedacht und anders gesprochen wird.“ Milseya sah sich in dem Zelt um. Oh ja, ihre Familie hatte keine Kosten und Mühen gescheut. Das Zelt war in zwei Bereiche geteilt. Im vorderen, dem Eingangsbereich, war der Wohnbereich gestaltet worden. Zahlreiche große und kleine Sitzkissen waren auf den vielen Teppichen auf dem Boden verteilt worden und bildeten den Ruhebereich des Raumes. Umrahmt wurden sie von vielen kleinen Abstelltischchen, auf denen abgedeckt kandierte Früchte, frisches Obst, Nüsse sowie verschiedene Getränke bereit standen. Ebenso befand sich eine Art kleines Sideboard in dem Raum, auf dem sich neben einem Terminal, auch Bücher, Zeitschriften und Filme befanden. Wer sich zurückziehen wollte, konnte sich auch in seinen „eigenen vier Wänden“ noch prächtig amüsieren. Oder die eine oder andere Anregung für den zweiten Raum, das Schlafzimmer, finden, wie Milseya entdeckte, als sie unter den Filmen den einen und anderen eindeutig erotischen Titel las. Sie seufzte leise, als sie ein wenig rot wurde. Ihre Freunde und Kollegen würden diese Art der Gastfreundschaft wahrscheinlich ein wenig anrüchig finden. Doch sie konnte von ihrer Großmutter unmöglich verlangen, diese wieder zu entfernen. Das gehörte eben einfach dazu. Und wie unhöflich wäre es von ihrer Familie, wenn sich ein Gast selbst in die Stadt begeben müsste, um einen solchen Film zu besorgen! Während der Hochzeit durfte es den Gästen an nichts - wirklich nichts! - fehlen. Jasny war in diesem Punkt durch und durch Haliianerin.

Milseya zog den Schleier, der den Wohn- vom Schlafbereich trennte, zurück - und hielt den Atem an. In der Mitte des Raumes stand ein riesiges Bett. Darüber war ein großes Fenster eingelassen, so dass man im Bett liegend nachts den Sternenhimmel betrachten konnte. Das Bett war über und über bedeckt mit Kissen und Decken. Als würde jemand bei durchschnittlich 26 Grad Nachttemperatur und einer angenehmen Luftfeuchtigkeit von etwa 60 Prozent frieren! Vielleicht Solak?, schoss es ihr durch den Kopf.

Auch hier standen wieder Getränke und Knabbereien auf einigen Tischchen für die Gäste bereit. Doch nicht nur. An einer Art offener Schrankstange hingen zahlreiche Kleidungsstücke, die Milseya bei näherer Betrachtung als verschieden farbige Saris für Frauen und Sarongs für Männer identifizierte. Während ihre Finger über die silbrigen Stickereien glitten, fragte sich die kleine Bajohaliianerin, ob Assjima diesen Sari tatsächlich tragen würde. Sie würde darin einfach atemberaubend aussehen. Vielleicht sollte die Ärztin den erst anziehen, wenn sie H’Qar geprüft haben würde - Sam würde sie nämlich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr aus dem Zelt lassen, wenn er sie erst einmal darin gesehen haben würde..

„Wer ist Mis Marp..ele und Serlok Holmes“, riss ihre Cousine sie aus ihren Gedanken.

„Was?“

Valiqui reichte Milseya das Padd und zeigte auf einen Eintrag darin. „Sind das die Kinder von Aschiima?“

„Nein!“, lachte Milseya laut auf. „Das sind ihre Tribbles. Aber ich weiß nicht, ob Assjima diese mit hier her bringt.“

„Oh bitte!“, bettelte Valiqui. „Ich hab noch nie welche gesehen!“

„Dann kannst du sie ja danach fragen. Und auch nach Emma, der Eule.“, entgegnete Milseya und betrachtete besorgt den Belegungsplan. Schließlich atmete sie beruhigt durch. Die Zelte der Klingonen waren weit entfernt von Assjimas. Und solange die zwei Fellknäuel nicht ausbrachen, würden die Klingonen wahrscheinlich nicht mal ahnen, dass sich hier zwei Todfeinde des Reiches befanden.

Die Inspektionstour wurde fortgesetzt und Milseya war in jedem Zelt überrascht darüber mit wie viel detektivischer Akribie ihre Verwandten Details über Milseyas Kollegen herausgefunden hatten (Ob da vielleicht H’Qar nachgeholfen hatte? Oder Nahima? Oder gar der Captain?).

Es war jedenfalls erstaunlich: In Solaks Zelt, das ebenfalls weit entfernt von dem der Klingonen stand, beispielsweise gab es nur Sarongs (In Vinaras Zelt war es genau umgekehrt: Dort hingen nur Saris). Auch die Filmauswahl war ein klein wenig anders.. eine vulkanische Meditationslampe. Und eine Schalldusche - in den anderen Zelten gab im Badbereich, der vom Schlafbereich durch einen etwas festeren Schleier abgetrennt war, fließend Wasser aus einer Art Waschbecken und Dusche.

Ebenso wie in Assjimas Zelt, gab es in Solaks und Selinas Zelt einen weiteren kleinen Zelt-Anbau, der ausschließend das Reich der Kinder war - was nicht schwer zu erkennen war: In den Zimmern türmten sich Spielsachen und Kuscheltiere beinahe bis unter das Zeltdach. Und in dem Zelt für George und seine Familie waren an zwei typisch haliianische Wiegen gedacht worden, über denen je ein Mobile aus funkelnden Kristallen hingen. Michael und Amanda hatten ihr eigenes Reich bekommen, so dass das Sheridan’sche Zelt beinahe das größte auf dem Platz war.

Es wurde nur noch von dem des Captains der Community übertroffen.

Lange hatten sich Jasny und Katori darüber unterhalten, ob sie Tanrim als Ehrengast überhaupt in einem - und sei es noch so groß und komfortabel - Zelt unterbringen durften. Die beiden Frauen waren sich jedoch einig gewesen, dass Tanrim, selbst als Captain, nicht der gleiche Rang zukam wie Nahima und dessen Mann Max, die sich immerhin beide um Milseya nach dem Tode Mhenas gekümmert hatten. Schließlich hatten sie sich auf einen Kompromiss geeignet. Da Tanrim als Kommandant der Community sicherlich auch öfter auf das Schiff hinauf beamen und möglicherweise auch dort übernachten würde, quartierten sie ihn in das Ehrenzelt. Gleichzeitig würde er aber an der Seite Jasnys ihren Rang innehaben - eine recht seltene Ehre für einen Mann, erst recht für einen Nicht-Haliianer.

Wesentlich einfacher war es bei Bavil sowie Nahima und Max. Schließlich war Nahima Haliianerin und Max ein haliianischer Ehemann. Und sie waren Milseyas Zieheltern - damit Teil der Thycham-Familie. Und Bavil war ihr einziger bajoranischer Verwandter. Sie würden in Jasnys Haus wohnen. Schließlich wollte Milseyas Großmutter alles von ihrer Enkelin erfahren. Und was wäre dazu besser geeignet als ein langer Abend am Kamin mit viel süffigem haliianischem Wein ..

Ein wenig besorgt betrat Milseya die Zelte, die für die klingonischen Gäste vorbereitet worden waren - doch ihre Sorge erwies sich erneut als unbegründet. Auch hier hatte ihre Familie sich gründlich vorbereitet. Auf jede Art von Luxus - nun ja, auf beinahe jede Art - hatten die Thychams hier verzichtet und Milseya konnte sich vorstellen, wie schwer es ihnen gefallen sein musste.

Keine weichen Kissen, dafür dunkle und schwere Möbel, keine verspielten Details, dafür schlichte Banner mit dem Zeichen des Hauses Kar’mek, kein Porzellan, dafür zinnene Becher und Teller - kurz ein Klingone könnte sich hier durchaus wohl fühlen. Und womöglich auch gut schlafen können. Als Milseya die harten, beinahe schon pritschenhaften Betten betrachtete, spürte sie regelrecht, wie alleine schon das Aufstellen dieser, Jasny in den Wahnsinn getrieben haben musste. Sie ermahnte sich, Jasny dafür zu danken, dass sie auf den üblichen haliianischen Schi-Schi, wie zum Beispiel die Blütenblätter in Wasserschalen, die in den anderen Zelten für wohlriechendes Klima sorgen sollen, verzichtet hatte, wenn diese es sich aber nicht hatte nehmen lassen, auch die klingonischen Zelte mit Sarongs und Saris - allerdings aus Leder - auszustatten. Und auch die Kerzen und Feuerkessel, die überall standen, waren von typischer klingonischer Machart. Die Felle, die als Decken dienten, waren von einer exquisiten Güte… ganz zu schweigen von dem Blutwein und den klingonischen Früchten, die Imali gerade hereinbrachte.

„Bist du zufrieden?“, fragte ihre Tante und strich sich eine lange Haarsträhne aus ihrem Gesicht.

„Ich bin überwältigt“, sagte Milseya. „Was ist in diesen Flaschen?“

„Wasser, natürlich.“

„Und was sollen die Klingonen damit machen?“, fragte Milseya belustigt.

„Es trinken?“

Milseya lachte schallend auf. „An dem Tag werde ich muskanischen Punsch trinken! Es wäre besser, wenn ihr das Wasser durch Säfte oder Targ-Milch ersetzt.“

„Sie trinken wirklich kein Wasser?“

„Ich glaube, nur wenn es wirklich … unbedingt .. auf jeden Fall .. eine Frage der Ehre .. ist. Sonst rühren sie es nicht an. Sie halten Wasser für schwach.“

Es war an Imali lauthals zu lachen. „Wasser ist schwach? Bei allen Himmeln! Mögen sie uns davor bewahren, dass deine neue Familie jemals unter seiner Macht leiden muss… bist du fertig mit deiner Inspektion?“

„An sich ja - es fehlt nur noch H’Qars Zelt.“

Imali schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Seyanan. Das geht nicht.“

„Aber er ist doch noch nicht mal hier!“

„Eben. Er hat noch nicht um dich angehalten. Deshalb ist sein Zelt auch noch nicht aufgestellt. Das wird erst dann geschehen, wenn er hier ist.“

„Du unterstellst ihm, er könnte sich drücken wollen?“

„Nach dem Schrei von Valiqui vorhin - und den hat man bestimmt auch noch im Orbit gehört - halte ich es für durchaus möglich, dass er es sich nochmals überlegt“, grinste Imali. „Außerdem bist du auch nicht mehr die Jüngste, Seyanan.“

„OH!!“ Entrüstet stemmte Milseya die Fäuste in die Hüften.

Ihre Tante lachte auf. „Herrlich, wie leicht man dich ärgern kann, Kleine! Komm, wir müssen uns umziehen. Die Gesellschaft wird in etwa zwei Stunden eintreffen. Und du willst doch nicht diesen hässlichen Fetzen anbehalten..“

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Der Flug nach Halii verging – nun ja, wie im Flug. Die America ging nur einmal kurz unter Warp um ein Rendezvous mit einem seltsam anmutenden Frachter einzuhalten und einen äußerst geschwätzigen Grabungsroboter mitsamt Wartungskiste, die er stur als seine Wohnung bezeichnete, an Bord zu beamen.

Als sich die USS America dem Zielsystem näherte atmeten besonders die Techniker auf, den Dafu war ihnen während der ganzen Zeit so gut wie nie von der Seite gewichen. Eigentlich störte er niemanden, denn er sprach nicht viel. Er fragte so gut wie nichts. Er gab auch keine altklugen Kommentare von sich. Stattdessen spitzte er seine Ohren. Er lauschte den Gesprächen der Kadetten, den Geräuschen des Antriebs, dem Summen der Türöffner, dem Schnarren des Turbolifts, dem Rattern der Lastentransporter … Er horchte sich tief hinein in die innersten Geheimnisse des Raumschiffes. Doch nicht nur das. Er war überall und schien den Männern und Frauen im Maschinenraum immer einen Schritt voraus zu sein. Nicht das er etwas angefasst hätte (außer den Luken der Jeffreysröhren), aber wo immer auch einer der Kadetten den Zugang zu einer Jeffreysröhre öffnete … der Junge steckte bereits drin. Zeigte der Computer eine Fehlfunktion an – Dafu hing schon an der entsprechenden Konsole. Er war einfach nur da und das irritierte gewaltig. Die zukünftigen Gelbhemden waren irgendwann überzeugt, dass da mindestens Drillinge am Werke sein müssten. Eine junge Technikerin fragte ihn einmal ob er denn nicht müde sei. Sie bekam eine knappe aber eindeutige Antwort: „Schlafen kann ich zuhause oder wenn ich tot bin.“ Doch er war auch nur ein Kind. Die Hyperaktivität forderte ihren Tribut, so dass er den ganzen letzten Flugtag im Reich der Träume verbrachte und sich anschließend maßlos darüber ärgerte, denn er hatte es nicht mehr geschafft, den Transporterraum bis ins kleinste Detail zu untersuchen.

Farik hingegen war den Kadetten wesentlich weniger unheimlich. Er erwies sich als Meister des Smalltalks. Immer fröhlich, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hing er am liebsten in der Messe herum. Und trotz seines geringen Alters – er war immerhin erst acht Jahre alt – hielten sich besonders viele junge Frauen in seiner Nähe auf. Sie erörterten gemeinsam die besten Reschanguma-Rezepte, diskutierten eifrig über die korrekte Temperatur des Horim-Punsches, durchwühlten die gängigen Magazine um in Erfahrung zu bringen, welche Perücken auf Seyann Draschu gerade modern seien, rätselten über Farbe der Schnürsenkel in den Fußballschuhe n des deltanischen Förderationsteams bei der nächsten Meisterschaft und ließen sich nebenbei von ihm selbstgebackene Balukkekse servieren. Manch eine der jungen Kadettinnen wünschte sich insgeheim, dass der unterhaltsame und hübsche Junge zehn Jahre älter wäre. Wobei sich die eine oder andere wohl schon mit der Hälfte gewünschten Zusatzjahre zufrieden gegeben hätten.

Weil Assjima von der Crew ziemlich in Beschlag genommen worden war, hatte Sam während der Reise ständig ein Auge auf die beiden Jungen gehabt. Auf der Hochzeit würde es sicherlich sehr turbulent zugehen und er wollte sicher gehen, dass er keinen der Beiden an die Leine legen musste. Der stille, ernsthafte und hintergründige Dafu machte ihm keine Sorgen. Er musste nur aufpassen, dass der Junge nicht zu sehr von den anderen Kindern gehänselt werden würde.

Farik hingegen war mit anderen Wassern gewaschen. Sein Mundwerk war meistens noch schneller als sein wirklich flinkes Denkvermögen. Wenn klingonische Kinder anwesend wären, dann würde Farik sich sehr schnell um Kopf und Kragen reden. Auch wenn er für sein Alter schon recht groß war … gegen einen gleichaltrigen Klingonen dürfte er keine wirkliche Chance haben. Und so beschloss Sam bereits am zweiten Tag, dass da etwas nachgeholfen werden müsste.

Der Achtjährige erhielt nun während der restlichen Reise jeden Tag mehrere Stunden Boxunterricht. So würde er sich wenigstens nicht ganz so schnell eine blutige Nase einfangen und dies dann auch noch mit Ehre und Anstand einstecken können. Und Farik war ein gelehriger Schüler. Er hatte ein gutes Körpergefühl, war schnell und wendig und mit Spaß bei der Sache. Am Ende der Reise war Sam sich sicher, dass der Kleine sich lange genug auf den Beinen würde halten können um sich nicht zu blamieren.

Assjima erzählte er von dieser Maßnahme nichts. Sie hätte wohl nur verständnislos den Kopf geschüttelt. Boxen … das war nichts für deltanische Kinder. Sie sollten lieber das Re’slad lernen. Doch da hätte Sam nicht den Lehrmeister spielen können. Und gerade das hatte ihm viel Spaß gemacht.

Von Mischka hatte Sam während der Reise nicht viel mitbekommen. Sie klebte wie ein Schatten an Assjima. Auf Wunsch Marlesias hatte die Ärztin mehrere kleine Seminare für interessierte Kadetten arrangiert. Es ging um Themen wie „Metaphysik und Moderne“ oder „Magie in der Wissenschaft“. Die Gesprächsrunden, in denen es um die spezielle Situation der Deltaner auf gemischten Förderationsschiffen ging, waren gnadenlos überfüllt. Die letzte Veranstaltung musste sogar von der Messe in einen der Frachträume verlegt werden nachdem die Kommandantin dem Computer die Steuerung überlassen hatte und alles auf Automatik stellen ließ, damit möglichst viele ihrer Kadetten teilnehmen konnten. Mischka war überall mit dabei. Sie bemühte sich redlich, dem Gesagten zu folgen, es vielleicht sogar auf ihre eigene kindliche Art zu verstehen, aber wenn es gar zu metaphysisch wurde schlief sie regelmäßig auf dem Schoß ihrer Tante ein.

Und dann schwenkte die USS America im Orbit von Halii ein. Es dauerte einige Zeit bis das Schulschiff vom haliianischen Flottenkommando eine Parkposition zugewiesen bekam, aber nachdem Captain Marlesia sich persönlich in die Kommunikation einschaltete ging es dann doch recht zügig.

Sam hatte darauf bestanden, den Transfer mit dem Falken zu bewerkstelligen. Er murmelte etwas von „Sheridans intergalaktischem Raumschifftransportservice“ und „harte Konkurrenz für kleine private Shuttleservice-Betreiber“. Dennoch war er Captain Marlesia aufrichtig dankbar, denn eine Reise dieser Länge ohne Fracht wäre für ihn aus wirtschaftlicher Hinsicht doch schmerzhaft gewesen.

Gepäck, Geschenke, Kinder, Blechbüx und die noch immer von Liebes- und Trennungsschmerz gebeutelte Talana wurden verladen, der Antrieb brummte bereits und Assjima konnte sich noch immer nicht von der alten Kommandantin trennen. Er ließ die Triebwerke aufheulen, denn er juckte ihn in den Fingern. Er wollte fliegen! Eine Ehrenrunde um den Planeten um das viele Wasser von oben zu sehen …

Assjima packte hastig ihren Rucksack, winkte Marlesia und dem kleinen Abschiedskommando ein letztes Mal zu und kletterte in den Falken.

„Du hast es aber eilig“ brummte sie missmutig.

„Klar – ich muss meine Runde drehen!“

„Was denn für eine Runde?“

„Du wirst schon sehen“

Der Falke hob ab, durchflog das Kraftfeld und schoss mit voller Impulskraft auf den Planeten zu.

„SAM!“ reif Assjima erschrocken aus. „Du willst doch nicht etwas landen? Wir haben von Milseya genaue Vorgaben bekommen!“

„Ich werde nicht landen.“ Er tippte auf seiner Steuerkonsole herum, das kleine Raumschiff tauchte in einem steilen Winkel in die Atmosphäre ein, schoss im Sturzflug auf einen Punkt zu, der auf dem Monitor gefährlich rot blinkte. In atemberaubendem Tempo ging es in die Horizontale über. Der Falke flitze nur wenige Meter über der Wasseroberfläche eines Meeres hinweg. Dann streifte er mit der Unterseite die Wipfel einiger Bäume und zischte über eine kleine Zeltstadt hinweg. Sam drückte einen Knopf und schaltete den Außenlautsprecher ein. „ALLES GUTE, ZWERGENKÖNIGIN!“ brüllte er in das Mikrofon, riss dann die Nase des Falken nach oben, flog ein gewagtes Looping, wackelte dreimal mit den Flügeln und stieg wieder in den Himmel auf.

Assjimas Gesicht hatte eine grünliche Färbung angenommen. „B … bist du verrückt geworden?“ stammelte sie entsetzt und sah sich suchend nach einer Tüte um. „Das wird Ärger geben …“

„Ist mir egal. Da unten ist eine Pilotin, die heiraten will. Und wir Piloten der betazoidischen Flugvereinigung grüßen auf diese Weise einen der unseren. Damit die Ehe genauso aufregend werden wird wie das Fliegen und in der Hoffnung dass keine Bruchlandung hingelegt wird.“ Dann setzte er Kurs auf die Community.

Bearbeitet von Assjima
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Vinara bafand sich schon seit zwei Stunden in ihrem Quartier als Nachalek um Einlass bat.

"Wo ist eigentlich Dr. Kalis Commander?", fragte er nachdem er sich kurz umgesehen hatte, "vielleicht auf der Krankenstation?"

"Nein, sie hat sich direkt von dem Schiff der Kar'meks zu einem medizinischen Vortrag auf Halii beamen lassen; irgendetwas über Neuro-Physiologie bei telepathischen Spezies. Sie dürfte aber wieder da sein wenn alle Gäste auf das Anwesen der Thychams gebeamt werden."

"Stets im Einsatz und um Weiterbildung bemüht... Sie beide scheinen wirklich zusammenzupassen", meinte der Halb-El-Aurianer mit einem Schmunzeln.

"Sie sind aber nicht nur deshalb gekommen um sich nach Dr. Kalis zu erkundigen."

"Das ist korrekt. Ich wollte Ihnen mitteilen dass Lieutenant Guttler noch ein paar Monate auf der U.S.S. Quatermain verweilen wird bis die archäologische Expedition abgeschlossen ist."

"Die Quatermain... Ist das nicht dieser alte Kahn der Constellation-Klasse?"

"Die wurde bereits vor vier Jahren eingemottet, die neue gehört der Cheyenne-Klasse an. - Was ich Ihnen noch mitteilen wollte: Ich habe gestern ein überaus interessantes Angebot für eine Position auf der U.S.S. Venture erhalten. Der leitende Wissenschafts-Offizier sagte mir er werde sie zwei Monate freihalten, von daher..."

Die Andorianerin sah ihn enttäuscht an. "Das heißt Sie gehen, Guttler kehrt womöglich auch nicht mehr zurück... Wer soll dann mein Stellvertreter und möglicher Nachfolger werden?"

"Lieutenant Mulhouse dürfte Sie nicht nur in der Astrometrie angemessen vertreten; auch Meadows wäre ein geeigneter Kandidat."

"Ich weiß nicht, wenn ich einen von ihnen befördere fühlt der andere sich übergangen und kündigt womöglich ebenfalls."

"Und was wäre mit Fähnrich van Richthoven? Nach einer Beförderung könnte er zumindest zu Ihrem Vize-Stellvertreter ernannt werden."

"Eine gute Idee, solange er nicht schon wieder für die OPS eingespannt wird. Esteban scheint sich dauerhaft auf der Waterloo eingerichtet zu haben und Fähnrich Queel fällt ebenfalls aus."

Nachalek setzte ein breites Grinsen auf. "Dann ziehen Sie wieder eine gelbe Uniform an und leiten beide Abteilungen."

"Von wegen, da könnte ich auch gleich weiter Zweite Offizierin bleiben!"

Der El-Aurianer grinste kurz, dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder nachdenklicher. "Commander, ich muss gestehen dass ich mich in einem Zwiespalt befinde. Einerseits könnte ich auf der Venture mein Wissen in einer Weise einsetzen die mir hier nicht möglich ist; andererseits würde ich noch gerne den Abschluss von Lieutenant Anquenars Studium mitbekommen und wie sie - wenn überhaupt - die Sache mit den Quantumfäden löst."

"Ich würde Sie auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, daran soll es nicht liegen."

Nachalek verbeugte sich leicht. "Ich danke Ihnen. Aber meine endgültige Entscheidung werde ich ohnehin erst in einigen Wochen treffen."

Bearbeitet von Vinara Shral
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„WAS ZUR HÖLLEN WAR DAS?“

Numiel rappelte sich vom Boden wieder auf und sah nach oben, wo er nur noch einen kleinen Schatten am Himmel sehen konnte. Lautes Gelächter drang von einem der oberen Fenster von dem Haus vor sich herab. Er sah hoch und entdeckte seine über das Gesicht strahlende Nichte. „War das etwa einer deiner irren Freunde von der Sternenflotte?“, rief er entrüstet hoch.

Milseya schüttelte immer noch lachend den Kopf. „Nein“, rief sie zurück. „Das war ein verrückter Betazoide.“

„Kannst du mir mal erklären, was das sollte?“

„Nein, kann ich nicht, aber sein Beta 1 war niedlich. Ich hoffe nur, Assjima war nicht an Bord. Die muss sich bei Loopings immer übergeben!“

Numiel rümpfte die Nase und begann schimpfend sich den Staub von den Kleidern zu klopfen.

„Du hast da noch was!“, rief Imali amüsiert runter und deutete auf ihre Nase

„Und du kriegst da gleich was drauf!“

„OHO! Übst du schon für die Klingonen?“

Der Haliianer warf den beiden Frauen einen giftigen Blick zu, warf empört den Kopf in den Nacken und schritt von dannen – begleitet von dem lauten Kichern der Frauen…

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