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...Glück im grenzenlosen Sein

Operation "Dornröschen"


USS Community

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Vinara wollte noch einmal nach Rhena sehen und sie um eine mögliche Revanche bitten - auch wenn die Chancen nicht gerade optimal standen.

Doch kaum hatte sie das Quartier der Gefangenen erreicht wurde sie stutzig: Das Panel des Türöffnungs-Mechanismus sah so aus als wäre daran manipuliert worden. In der Tat ließ die Tür sich ohne Probleme öffnen und statt der erwarteten Andorianerin lag eine bewusstlose Deltanerin dort. Ein schneller Scann ergab dass ihr zumindest auf dem ersten Blick nichts fehlte, von einem blauen Auge und einer kleinen Prellung am Hinterkopf mal abgesehen.

"Assjima! Was ist passiert?", fragte sie und schüttelte die Ärztin.

"Rhena... Sie hat mich reingelegt!"

Vinara hatte keine Zeit um nachzufragen oder darüber nachzudenken wie genau der gefangenen Ingenieurin der Ausbruch gelungen war. "Immerhin dürften Sie keine bleibenden Schäden davontragen. Bleiben Sie hier, ich werde die Gefangene suchen."

Eigentlich konnte die Gesuchte überall auf dem Schiff sein, doch instinktiv ging die Professorin in Richtung Maschinenraum. Dort hielt sich im Moment lediglich Jenax auf; ihr Mann war mit van Richthoven auf der Brücke und Bishop befand sich in seinem Quartier.

Vinara hatte diesmal den andorianischen Phaser - eigentlich mehr ein Disruptor - dabei den sie Rhena abgenommen hatte. Diese Waffe sah nicht nur relativ grob aus, sie war es auch: Lediglich fünf Stufen standen zur Verfügung um eine Maximalleistung zu regeln, die etwa dem Typ-II-Sternenflotten-Standard entsprach. Nur die erste Stufe durfte zur Betäubung geeignet sein und auf diese stellte sie den Phaser nun auch ein.

Beim Maschinenraum angekommen scannte ihr Tricorder tatsächlich zwei Lebenszeichen, wenn auch recht schwach, als ob Rhena gerade versuchte sie mit einem Feld abzuschirmen.

Gleich am Eingang lag Jenax bewusstlos an der Wand; sie wies insgesamt mehr Prellungen als Assjima auf, war aber ebensowenig wie diese in größerer Gefahr (sah man von der Möglichkeit einer leichten Gehirnerschütterung ab).

In diesem Moment geriet der Warpkern in Vinaras Blickfeld und der Schatten einer Gestalt die sich offenbar hinter ihm aufhielt.

"Rhena, was machen Sie da? Wollen Sie den Antrieb etwa sabotieren?"

"Keinen Schritt weiter oder ich bringe den Kern zur Überlastung! - Ich sagte Ihnen bereits mehrmals dass ich Ihnen nicht traue", erklang die Stimme der Ingenieurin von der anderen Seite des Kerns, "und die Tatsache dass dieser Sha'Kur mich nur betäubt hat hat nicht gerade dazu beigetragen, meine Zweifel zu beseitigen."

"Es gibt mittlerweile auch klingonische Disruptoren die auf Betäubung gestellt werden können. Nur die wenigsten Klingonen benutzen sie, aber Sha'Kur gehört zu den Ausnahmen! Wir wollten Ihnen wirklich eine Chance geben uns zu helfen."

Rhena lachte höhnisch. "Ohne meine Freundinnen? Ein paar von denen wären von Ihren Kriegsplänen ebenso angetan wie ich. Ich wollte eigentlich die Steuerung hier in den Maschinenraum umleiten um wieder zu den letzten Koordinaten der Rettungskapsel zu fliegen - aber Ihr John Carter ist verdammt gut, er hat die Steuerkontrolle mit einem Code geschützt!"

Vinara schüttelte resignierend den Kopf. Dass Rhena noch von Nutzen sein konnte wurde immer unwahrscheinlicher. "Und welchen Sinn hätte das? Wenn wir nicht schnellstens Neria erreichen könnte es schon zu spät sein!"

"Ich glaube Ihnen kein Wort mehr. Erst will ich zu meinen Kameradinnen zurück und dann besprechen wir Ihre Pläne in Ruhe - falls Sie tatsächlich vorhaben sollten einen Krieg mit den Romulanern zu provozieren, so dürfte es dafür auch noch andere Gelegenheiten als Neria geben."

"Ich bedaure, aber es gibt keinen Weg zurück. Wenn Sie nicht kooperieren wollen werden Sie auf Dauer in Ihr Quartier gesperrt, und egal wie sehr Sie dann betteln, niemand von uns wird Sie wieder hinauslassen!"

"Sie wollen mir drohen? Dabei bin ich es die am längeren Hebel sitzt! Passen Sie auf!"

Das Schiff wurde urplötzlich von einem Schlag durchgeschüttelt; das Grundgeräusch änderte sich und der Warpkern erlosch.

"Jetzt fliegen Sie nirgendwo mehr hin!", rief Rhena triumphierend.

Doch das war ihr Fehler: Sie hatte den Kern deaktiviert und nicht wie zuvor angedroht überlastet; die Gefahr dass das Schiff explodieren konnte schien nun gebannt und Vinara sprang einfach kühn um die Ecke und feuerte in die Richtung in der Rhena sein musste.

"Ha, daneben!"

Die Professorin sah wie sie sich hinter eine Konsole duckte und mit beiden Händen einen schweren Hammer hielt. Dann rollte sie sich blitzschnell ab, sprang vor einer anderen Konsole hoch und gerade als Vinara sie traf sauste der Hammer mit voller Wucht auf die Bedienoberfläche der Konsole. Kunststoff zerbrach knirschend und Funken stoben als Rhena mit einem triumphierenden Grinsen zu Boden ging.

Ein kurzer Scann der Bewusstlosen ergab dass sie sich nach wie vor bester Gesundheit erfreute; was den Warpantrieb betraf so war es um diesen weniger gut bestellt: Sämtliche Konsolen in der Nähe waren ebenso tot wie der Kern; aus einer von ihnen waren insgesamt sieben isolineare Chips herausgezogen worden und der Hammerschlag hatte offenbar eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, in deren Folge einige der noch verliebenen Chips durchgebrannt waren.

In diesem Moment drang Sheridans energisch fragende Stimme aus Vinaras Kommunikator: "Hier Brücke, was geht da unten vor sich?"

"Hier Shral. Rhena ist ausgebrochen und hat den Warpantrieb unbrauchbar gemacht, ehe ich sie wieder betäuben konnte... Jenax wurde ebenso wie zuvor Assjima von ihr niedergeschlagen, aber beiden geht es definitiv besser als dem Antrieb."

Schnell war auch Bishop informiert und Rhena wurde erneut "abgeschleppt".

Bearbeitet von Vinara Shral
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Auf ein stummes Zeichen von Krokav hin, nahm einer der Romulaner ein kleines Gerät in die Hand welches nun einen einzigen Strahler einschaltete der an der Decke befestigt war. Das grelle Licht verursachte in den Augen des Admirals einen brennenden Schmerz, als diese dem plötzlich ausgesetzt wurden. Dabei verzog er sein Gesicht zu einer Grimasse und schloss die Augen krampfhaft.

Seit mehreren Stunden war Sheridan der Dunkelheit ausgesetzt worden. Der Admiral versuchte wieder seine Augen zu öffnen. Er musste mehrmals blinzeln, bis sich diese an die veränderten Lichtverhältnisse wieder gewöhnt hatten.

„So sollte es für Sie besser sein Admiral“, sprach Krokav, der sich immer noch außerhalb des Lichtkegels befand.

„Sie machen wohl Witze?“

„Glauben Sie mir, wenn ich scherzen würde, sähe das anders aus. Beantworten Sie meine Fragen und all das hier, findet ein Ende.“

Sheridan sah an sich herunter. Die Hände waren mit metallischen Sicherungen an einen Stuhl fixiert, der wohl aus einer Art Kunststoff bestand, der aber wesentlich stabiler als Plastik war. Mit erstaunen stellte er fest, dass der Kommunikator immer noch auf seiner Uniformjacke befestigt war. Jedoch konnte er ihn nicht berühren. Auch versuche, diesen mit dem Kinn zu berühren waren erfolglos.

„Admiral, beharrliches Schweigen wird Sie nicht retten.“

Sheridan vermutete, dass man nach ihm suchte und es die Entführer auch wussten. Sonst hätte man den Strahler nicht eingeschaltet. Trotz des Lichtes konnte er nichts von seiner Umgebung ausmachen, da diese immer noch in Dunkelheit getaucht war. Also entschied sich Sheridan dem Fragenden das zu geben, was er wollte, wenn auch nur in form einer Kostprobe.

„Na schön“, begann Sheridan. „Ich bin hier auf einer Inspektion der Raumstation. Wie Sie gesehen haben, ist diese nicht gerade ein Glanzstück.“

Die erste Reaktion bestand aus einem Geräusch, ein Rascheln das auf eine Aufgeregte Bewegung zu schließen schien.

„Unwahrscheinlich. Diese Raumstation ist zu unbedeutend, als dass ein drei Sterne Admiral sich darum kümmern würde.“

„Sie Wissen soviel über mich. Ich aber nichts über Sie.“

Krokav wandte sich an Melor. Die Agentin schien für wenige Sekunden Anzeichen von Unsicherheit zu zeigen, dann setzte sie ihr romulanisches Pokerface auf und blickte nur den Centurio an.

Klasse! Man gibt mir ein Kind an die Seite das mich für seine Karriereleiter benötigt, indem ich scheitere. Dachte der Soldat mit einer ironischen Belustigung. Der menschliche Admiral hatte eigentlich recht. Er kannte die Biografie des Menschen sehr gut. Wusste um seine Karriere und Leistungen bescheid. Er brachte ihm das, entgegen was er eigentlich nicht wollte – Bewunderung. Unter Soldaten Respektierten sich Gegner durchaus. Sogar die Klingonen würdigten ihre Gegner, wenn diese ehrenhaft kämpften. Doch diese Haltung konnte von diesem Kind hier als Verrat und als Waffe gegen ihn selbst benutzt werden. Dass Krokav dabei selbst ein entbehrliches Element dieses Spiel war, das wurde ihm sehr schnell bewusst. Doch noch war es nicht soweit, dass er Melor aus dem Weg räumen könnte. So wie sie ihn für sich benutzen wollte, so konnte er es auch mit ihr machen.

Ein Zustand an dem die Romulanische Gesellschaft wirklich krankte, ging es dem Centurio durch den Kopf. Zwar gab es auch so was unter den Menschen, aber irgendwie schienen diese besser damit umgehen zu können. Oder der Schein trog. Er musste Sheridan die Informationen entlocken und gleichzeitig sich den Rücken vom Tal Shiar frei halten.

Also traf Krokav eine Entscheidung und trat in den Lichtkegel. Melor wollte protestieren und klappte die Kinnlade herunter. Alleine dieser Anblick war es dem Romulaner wert. Dann sah Melor Krokav wütend hinterher.

Sheridan blickte auf einmal in das Gesicht eines Romulaners. Das Licht ließ Schatten auf dessen Gesicht entstehen die dämonenhaft wirkten. Dies änderte wirklich alles. Die Orions waren gar nicht hier. Hatten am Ende die Romulaner seinen Sohn und Schwiegertochter entführt, um an ihn ran zu kommen?

Walther verwarf diesen Gedanken. Er starrte nur den Romulaner an und versuchte jede Regung aus seinem Gesicht zu verbannen.

„Hier bin ich Admiral.“, Krokav trat noch einen Schritt näher, sodass Sheridan die romulanische Uniform erkennen konnte. An ihr konnte man die Abzeichen eines Centurios erkennen.

„Unglaublich!“

„Glauben Sie es Admiral. Wir sind hier. Und Sie werden uns die Informationen geben die wir brauchen. Warum sind Sie hier, auf dieser Station? Wie lautet ihre Mission?“

„Dasselbe könnte ich Sie fragen Centurio. Immerhin stellt ihre Anwesenheit eine Verletzung des Vertrages von Algeron dar.“

„Kommen Sie mir nicht mit dieser abgenutzten Floskel. Selbst die Föderation hat sich über Gesetze hinweggesetzt, als diese unbequem wurden.“

Sheridan schwieg. Krokav nickte nur leicht und begann den Admiral mit auf dem Rücken verschränkten Händen zu umrunden.

„Wir wissen, dass Sie mit einem Raumschiff der Defaint Klasse hier sind. Und dass Sie fragen gestellt haben.“

„Dann wissen Sie auch, weshalb ich hier bin.“

„Nicht ganz. Ich will es von ihnen erfahren Admiral.“

„Ich suche nach vermissten Offizieren.“

„Interessant. Vor allem wenn sich ein Admiral dieser Sache annimmt.“

„Denken Sie, was Sie wollen. Ich habe ihnen gesagt, weshalb ich hier bin.“

„Nun auf den ersten Blick könnten man dies Glauben. Aber wenn man bedenkt, dass im Neria System eines ihrer Kriegsschiffe kreuzt, so kann man dies schwer glauben.“

Dies war ein weiterer kleiner Brocken an Informationen die der Romulaner preisgab. Scheinbar nur deswegen um ihn wiederum dazu zu bringen ebenfalls Informationen zu offenbaren.

„Neria ist Föderationsterritorium. Romulus hätte sich sehr leicht ebenfalls darum bemühen können, dass Neria dem Reich beitritt. Und das sogar freiwillig. „

„Dies ist nicht mein Problem Admiral.“

Das stimmte, dachte Sheridan. Er war nur ein Soldat der einen Befehl ausführte und offenbar ins Grübeln kam. Sonst hätte er sich nicht nach Stunden offenbart. Krokav wusste nicht, weshalb Sheridan hier war und Sheridan konnte nur Vermutungen anstellen, weswegen die Romulaner sich wie jemand offensichtlich verhielten, den man beim Naschen am Kühlschrank ertappt hatte.

„Das kann ich mir vorstellen.“

„Sie suchen also nach Offizieren?“, versuchte Krokav den Faden wieder aufzunehmen. „Vermutlich Deserteure.“

„Nein, sie werden vermisst. Wir vermuten, dass das Orion Syndikat dahinter steckt.“

„Interessant. Nur ist es nicht das erste Mal dass die Orions Starfleet Offiziere entführen und auf dem Sklavenmarkt feilbieten.“ Sheridan musterte Krokav genau. Es wollte nicht offenbaren, dass er seinen Sohn und dessen Frau sowie einen ehemaligen Offizierskollegen vom Raumschiff Community suchte. Zumindest sparrte es sich der Admiral auf um eventuell noch mehr Informationen von seinem romulanischen Gegenüber herauskitzeln zu können.

„Da stimme ich ihnen zu. „

„Freut mich, dass wir wenigstens in einigen Dingen einer Meinung sind.“

Die Suchaktion dauerte weiterhin an. Dabei gingen die Suchtrupps dennoch so diskret wie es möglich war vor. Garibaldis Meinung nach verzögerte dies nur die Sache. Aber er wollte auch nicht das Leben des Admirals in Gefahr bringen.

Bisher konnten die Sondierungen der Stations- und Schiffssensoren der beiden angedockten Einheiten nichts ergeben. Nur Schwankungen die auf Elektrische Felder hinwiesen. Meistens in den Frachträumen welche zum großen Teil einem Ferengi Namens Mulog zu gehören schienen, wenn man den Aussagen einiger Passanten Glauben schenken durfte. Wenn also jemand das Sternenflottenpersonal nicht behelligen, aber dennoch sich einigermaßen frei bewegen wollte, so schien es kein Vorbeikommen an diesem Ferengi zu geben. Was dem italienischen Sicherheitschef kein Deut gefiel. Der Profit aus der Entführung eines Admirals war nicht mit den Konsequenzen zu rechtfertigen, die dann folgten, wenn die Sternenflotte davon erführe. Nein nicht ein Mal die Ferengi wären so dumm. Was aber nicht ausschloss, dass Mulog trotzdem was wissen konnte.

Also begab sich Garibaldi alleine zum Büro des raffgierigen Zwerges, der nach der Meinung des Sicherheitsoffiziers eine außerordentliche Abmagerungskur vertragen konnte.

Die kleinen Augen musterten den breitschultrigen Menschen aufmerksam, als dieser vor ihm stand.

„Was kann ich für Sie tun?“, fragte Mulog in seiner piepsigen Stimme.

„Wenn Sie mich so fragen“, begann Garibaldi und lächelte wie ein Raubtier, das gleich seine Beute reißen würde. „Ich brauche einen Frachtraum auf der Station.“

„Das brauchen hier viele Händler. Darf man fragen, wofür Sie ihn brauchen?“

„Das wollen Sie gar nicht Wissen. Ich zahle sehr gut.“, mit diesen Worten knallten Replizierte Latinum Streifen auf dem Tisch.“Betrachten Sie dies als Vorschuss“, fügte Garibaldi hinzu.

„Na gut, dann wollen wir mal sehen, was wir noch frei haben.“

Mit diesen Worten wandte sich der Ferengi seinem Terminal zu und ließ damit den Menschen für einen kurzen Augenblick aus dem Auge. Diesen nutzte Garibaldi um einen Tricorder einzuschalten, der darauf programmiert, war die Datenbank des Ferengie zu kopieren, solange er darin suchte.

Nach einigen Augenblicken wandte sich Mulog wieder an den Menschen.

„Es tut mir leid. Alle Räumlichkeiten sind gegenwärtig vermietet. Aber ich könnte ihnen einen Raum reservieren?“

„Das klingt sehr freundlich. Aber das hilft mir nicht weiter. An wen könnte ich mich noch wenden?“

„Kommen Sie in 26 Stunden wieder hier her.“

Garibaldi nickte nur.“Ich werde da sein.“

Mulog sah dem Menschen gierig hinterher. Es gab selten welche die Geld ausgaben.

USS America

Schweigend stand Marlesia an den vier riesigen Panoramafenstern auf Deck 2, welche die beiden Warpgondeln und den Weltraum zeigten. Im Hintergrund konnte man sogar Delta IV sich drehen sehen. Die America war in den Orbit des Planeten eingetreten, nachdem Sie auf dem Mond ihre Vorräte aufgefrischt und eine neue Besatzung an Bord gekommen war. Nur noch der zivile Ermittler den Eslau versprochen hatte fehlte.

Die Schotten teilten sich und das Spiegelbild des ersten Offiziers des Schulschiffes wurde sichtbar. Jener trat einige Schritte in den Raum hinein, bevor er immer noch schweigend die Kommandantin musterte.

„Unser Passagier wird in wenigen Minuten an Bord beamen Captain.“

„Sehr gut, ich werde ihn empfangen.“ Marlesia bemerkte das dem Deltaner der nach menschlichen Maßstäben ende dreißig war noch, was auf der Zunge brannte.

„Was geht hier vor Captain? Ich meine, dass man uns zu den Ermittlungen in einem Todesfall hinzuzieht, ist schon was Außerordentliches.“

„Das stimmt. Was stört Sie wirklich Commander?“

„Dass wir dieses alte Schiff bis an die Zähne bewaffnen mussten. Rechnen Sie mit einem Zusammenprall mit den Romulanern?“

„Wie kommen Sie darauf?“

„Seit ich unser Ziel kenne. DS6 ist nur einen Katzensprung von der neutralen Zone entfernt.“

„In letzter Zeit haben die Orions vermehrt Aktivität gezeigt und sind deutlich Aggressiver geworden. Ich wollte nur, dass die Orions merken, dass sie sich besser nicht mit diesem Schiff anlegen sollten.“

Der erste Offizier atmete hörbar aus. Die einzige Art von Protest, die er sich in dieser Situation gestattete.

„Hoffentlich sehen es auch die Romulaner so, falls wir auf welche antreffen sollten.“

„Nun ich Denke so weit wird es nicht kommen. Zumindest habe ich dies nicht vor.“

„Ein guter Vorsatz Captain. Wir sollten aufbrechen.“

Marlesia nickte und musste kurz lächeln. Commander Solan verstand es wahrhaftig seine Kritik charmant zu verpacken.

Leicht ängstlich blickte sich der angekündigte Ermittler im Transporterraum um, nachdem der Transferstrahl verblast war. Jener war ca von kleiner Statur und hörte auf den Namen Larsan.

„Willkommen an Bord der America. Ich bin Captain Marlesia und dies ist mein erster Offizier Commander Solan.“, versuchte Marlesia das Eis zu brechen. Larsan blinzelte nochmals, bevor er von der Plattform stieg.

„Ich bin Larsan. Ich wurde beauftragt bei den Ermittlungen behilflich zu sein.“

„Sehr erfreut Mr Larsan, wir werden in Kürze den Orbit verlassen. Commander Solan wird ihnen ihr Quartier zeigen.“

„Vielen Dank.“

Leicht ängstlich folgte Larsan den beiden Offizieren. Er wirkte dabei dieser so, wie wenn sich das ganze Schiff augenblicklich in seine Bestandteile auflösen würde.

„Ist alles in Ordnung Mr Larsan?“, erkundigte sich Marlesia.

„Nun ich bin das aller erste Mal auf einem Raumschiff. Oder überhaupt im Weltall.“

„Verstehe. Genießen Sie diese Reise Mr Larsan. Ich empfehle ihnen eine Schiffsführung und das Freizeitdeck, von dem kann man die Sternen Stunden lang aus beobachten“, bot Marlesia an.

„Vielen Dank Captain. Ich werde dies gerne machen.“

„Unser Flug nach DS6 wird knapp 10 Tage dauern. Sie werden also alle Gelegenheit haben die America kennen zu lernen.“

Die America selbst beschleunigte auf vollem Impuls, solange bis sie dem Gravitationsschacht des Planeten entkommen war, dann beschleunigte sie auf Warp.

Crazy Fox

George kam wortlos in den Maschinenraum. Er warf kurz einen Blick auf die zerstörten Konsolen, dann wandte er sich seiner bewusstlosen Frau zu. Diese stöhnte leise und schien langsam wieder zu erwachen.

„Ich bin hier Imzadi“, flüsterte George und kniete neben ihr nieder. Langsam schlug Jenax die Augen auf. Sie spürte die Sorgen und Vorwürfe, die sich ihr Mann machte und seine Fürsorge.

„Mein Kopf dröhnt noch leicht, aber es wird besser“, sagte Jenax leicht benommen und versuchte sich aufzusetzen.

„Ich bringe dich in unser Quartier. Dann wird sich Assjima Dich ansehen.“

Mit diesen Worten hob George seine Frau an und trug diese ohne weitere Worte aus dem Maschinenraum.

Im Quartier angekommen, legte George seine Frau auf das Bett ab. Dann zog er ihr die Schuhe aus, bevor er sie zudeckte.

„Mir geht es gut Imzadi.“

„Du hast einen Schlag auf dem Kopf von einer kräftigen Andorianerin erhalten. Ruhe Dich aus. Ich komme schon alleine klar. Vinara kann mir dabei auch helfen, wenn es nötig werden sollte.“

George küsste Jenax auf die Stirn. „Ich werde Assjima zu Dir schicken, dass sie nach Dir sieht.“

„In Ordnung.“

„Geh schon. Sonst werden wir nirgendwo hinfliegen.“

„He he he he! Ich brauche Dich.”

Jenax lächelte nur. Dann stand George langsam auf, erst als das Schott sich schloss, begab er sich zum Maschinenraum des kleinen Schiffes.

Bearbeitet von CptJones
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Alleine kehrte George wieder in den kleinen Maschinenraum zurück und blieb erst einmal in der Mitte des Raumes stehen. Stumm musterte er die Überreste der Kontrollen an den Konsolen. Der Antrieb war abgeschaltet.

Im Moment lieferten nur die Impulsreaktoren die Hauptenergie. Dennoch konnte die Crazy Fox nur mit halber Impulskraft weiterfliegen, da die Energie auch für die anderen Systeme ausreichen musste. George nahm den Tricorder und Untersuchte die Chips und Schaltkreise sorgfältig. Auf dem Display erschienen Diagramme, die nichts Gutes verhießen. Wäre er auf der Community, so konnte er notfalls die Chips und Schaltkreise replizieren lassen. Trotzdem setzte er wie andere Ingenieure darauf Ersatzteile auf Vorrat zu lagern, da auch die Replicatoren durchaus ausfallen konnten. Doch die Crazy Fox war nun mal kein Raumschiff der Sternenflotte. Er konnte nur darauf hoffen das Rhena selbst einen gewissenhaften Vorrat an Ersatzteilen angelegt hatte.

Viele der Schaltkreise waren durchgeschmort und bildeten eine undefinierbare Schlacke, die von den Splittern der Kontrollen bedeckt waren. Auf dem Boden lag immer noch Rhenas Hammer. Dann sah George, dass 7 Chips fehlten. George sondierte weiter die Konsolen. Die Anzeigen waren nicht gerade berauschend.

Dann öffnete er die Kontrollen der anderen erloschenen Konsolen. Auch dort hatten einige wenige isolineare Chips ihren Geist aufgegeben. Doch diese konnte George umgehen und bestenfalls sogar ersetzten.

Schließlich beendete George die Sondierung mit dem Tricorder und machte sich auf die Suche nach den Ersatzteilen. Er konnte nur hoffen, dass nicht die Andorianerin auch diese zerstört hatte. Für den Fall, dass dem so war, so konnte er Chips aus anderen Systemen ausbauen und provisorisch umprogrammieren, um damit wenigstens den Warpantrieb auf Warp 2 zu bringen, was allemal besser war als mit halber Impulskraft zu hoffen noch zu Lebzeiten das Neria System zu erreichen.

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Dieses Mal wollten sie kein weiteres Risiko eingehen: Vinara und Bishop brachten die immer noch betäubte Rhena (der andorianische Phaser hatte selbst auf Stufe Eins eine deutliche Wirkung) in ein Quartier dessen Türschloss noch intakt war. Zusätzlich wurde sie noch an das Bett gefesselt und geknebelt; einmal pro Tag Essen und Trinken das ihr unter größter Vorsicht verabreicht werden sollte schien für die nächste Zeit ausreichend.

"Ich glaube das war das Ende des Integrationsplan oder?" fragte Lucas Bishop seine Kollegin, während er den Knebel überprüfte.

"Ich fürchte ja, zumal wir sie ohnehin nur mit einer grundlegenden Lüge zur Mitarbeit hätten bringen können... Eine andere Andorianerin an meiner Stelle würde sie vielleicht aus der Luftschleuse entsorgen, aber das steht außer Frage."

"Also Mord, will ich nicht auf der Anklageschrift stehen haben. Die restlichen Vergehen reichen alle mal!"

"Das geht mir genauso..." Nachdem alles gesichert war verließen sie das Quartier und Bishop machte sich daran es zu versiegeln.

"Auch wenn wir dank Rhenas Sabotageakt gerade eine Zwangspause einlegen müssen sollten wir anfangen, uns zu überlegen wie wir auf die Community kommen könnten", fuhr die Andorianerin fort. "Alle Codes dürften seit dem Personalwechsel geändert worden sein, aber hätten Sie nicht trotzdem einen Trick auf Lager um sich in die Sicherheits-Systeme einzuhacken? Vielleicht nur so kurz dass wir eine kurze Nachricht an einen der uns loyalen Offiziere schicken könnten?"

"Ich könnte es schaffen, eine kurze Nachricht an K'Rissan zu schicken. Ich hoffe nur, dass mir die Worte wieder auf caitianisch einfallen..." entgegnete der ehemalige Sicherheitschef und überlegte ob es Fauch- oder Schnurrlaute waren.

"Das wäre schon mal ein guter Anfang. Noch besser wäre es allerdings wenn wir Captain Tenner möglichst direkt erreichen könnten... Wenn wir ihm dann noch die Akte von Joaquin Tennenbaum schicken, der ursprünglich der neue Kommandant der Community werden sollte, müsste er eigentlich hellhörig werden." Sie hatten die Akte aufgrund von Assjimas Informationen, welche diese wiederum von Captain Tanrim erhalten hatte.

"Vielleicht kann unser Kater, die Akte von Tannenbaum an Tenner weiterleiten. Aber was machen wir, wenn Tenner dazu gehört?"

"Der andere heißt Tennenbaum. Ich denke Tenner er wurde aufgrund des ähnlich klingenden Namens und der fast identischen Dienstnummer anstelle von ihm auf die Community versetzt. Und nachdem was ich über ihn gehört habe scheint Tenner von allen die uns ersetzt haben noch am vertrauenswürdigsten sein. Wir sollten uns eher Sorgen darüber machen ob der Rest der Führungsmannschaft, allen voran Commander Goyer nicht planen aus diesem Grund das Kommando mit einem Putsch an sich zu reißen... Im schlimmsten Fall könnten sie das vielleicht auch schon getan haben", erwiderte die Andorianerin.

"Dann werden sie uns bestimmt mit Waffenfeuer empfangen..." murmelte Lucas und wurde stetig leiser. Plötzlich verlor sein Gesicht an Farbe.

"Soweit muss es nicht kommen und ich hoffe, dass Tenner als ehemaliger Sicherheitsoffizier wachsam genug ist. Vielleicht könnte K'Rissan uns auch eine kurze Nachricht über den Status des Schiffs zurückschicken. Reicht das um Sie wieder aufzumuntern oder soll ich Dr. Assjima holen?"

"Äh es geht schon wieder. Ich hoffe nur dass diese Verräter der Crew nichts getan haben. Es sind gute Offiziere auf der Community."

Vinara dachte eine Weile nach. "Ich glaube kaum dass wir es hier mit einer Bande von Kriminellen zu tun haben denen die Grundideale der Föderation egal sind. Vielmehr dürften die neuen Offiziere zu der Sorte gehören die Befehle ohne zu fragen ausführen - aber Unbeteiligte ernsthaft verletzen oder gar töten werden sie wohl eher nicht. Vielmehr denke ich dass diese Grippe-Epidemie an der überraschend mehrere Offiziere erkrankt sein sollen ein Mittel war, um diese in ihre Schranken zu weisen. Und eine Grippe verläuft soweit ich weiß in den seltensten Fällen tödlich."

"Ich hoffe nur, dass der Grippe-Erfinder kein Stümper war. Solange es Nanni gut geht, ist alles in Ordnung..." entgegnete Bishop und wurde etwas heißer mit seiner Stimme.

"In dieser Situation sollten wir auf das Beste hoffen. Die Sternenflotte ist immerhin nicht das romulanische Militär oder gar der Tal'Shiar. - Um noch einmal zur Kontaktaufnahme zurückzukommen, vielleicht könnte Sheridan zeitgleich versuchen Suval eine weitere Botschaft zukommen zu lassen - solange dies nicht zu auffällig sein sollte. Wenn er und K'Rissan dann gemeinsam versuchen den Captain zu überzeugen dürften wir alle bessere Chancen haben."

"Zwei Nachrichten könnte etwas auffallen, aber sie würden die Chance erhöhen den Captain zu überzeugen. Vielleicht kann auch van Richthoven helfen, er wurde doch mal in die OPS versetzt."

"Das könnte er, und auch Jenax hat vielleicht als reguläre OPS-Offizierin so manchen Trick auf Lager. Ich selbst habe zwar sogar mal auf einem Hospitalschiff die dortige OPS aushilfsweise geleitet, aber viel ist davon nicht mehr hängen geblieben und zwischen Olympic- und Prometheusklasse dürften sternenweite Unterschiede bestehen."

"Hätten wir nur Jerry dabei, der könnte so etwas locker aus dem Ärmel schütteln. Aber wir alle zusammen müssen es schaffen."

"Jerry... Wer weiß ob er überhaupt noch... Aber ich will hier nicht noch mehr negative Stimmung verbreiten", entschuldigte sich Vinara. "Den Dagebliebenen ein oder zwei Nachrichten zukommen zu lassen dürfte eine Sache sein, aber dann auch wirklich an Bord zu kommen... Selbst wenn Tenner überzeugt werden könnte, er könnte uns kaum alle aufs Schiff beamen ohne dass seine Führungsmannschaft ihm einen Strich durch die Rechnung macht."

"Dann müssen wir den Hangar öffnen und reinfliegen!"

"Das klänge nach einer Aufgabe für Lieutenant Anquenar... Augenblick mal, wenn sie und H'Qar bereits mit ihrem Schiff unterwegs sind und wir hier noch länger festsitzen, könnten sie uns möglicherweise überholen und als erste in die Nähe der Community gelangen!"

"Wieso sind wir dann nicht mit dem BoP hingeflogen? Aber das könnte Ärger bedeuten." entgegnete Lucas und verzog nachdenklich seine Lippen.

"Welche Art von Ärger meinen Sie? Dass mit beiden, insbesondere mit H'Qar das Temperament durchgeht und sie einen Fehler machen? Oder dass die Romulaner sie entdecken und angreifen?"

"Romulaner? Wie kommen sie denn auf Romulaner?"

"Nun, Neria hatte eine Handelsbeziehung mit deren Imperium ehe es der Föderation beitrat. Einigen Gerüchten zufolge soll der Anschlag auf das Diplomatenteam damals von einer pro-romulanischen Bewegung auf Neria verübt worden sein, die vielleicht sogar heimlich von den Romulanern unterstützt wird! Zumindest würde es mich nicht wundern wenn die Romulaner ein getarntes Schiff in der Nähe Nerias hätten. Und falls die Verschwörer vielleicht tatsächlich einen Krieg provozieren wollen wäre dies eine günstige Gelegenheit solange die Community sich dort aufhält..."

"Das Unternehmen wird immer lustiger, wieso passiert uns so ein Mist. Wenn da wirklich Romulaner sind und die bei Neria eine Prometheus-Klasse der Sternenflotte sehen und einen Bird of Prey sehen, dann gibt es Krieg..."

"Mit viel Glück nicht unbedingt... Die Romulaner müssten wissen dass sie der vereinten Schlagkraft der Föderation und der Klingonen auf Dauer nicht allzu viel entgegen zu setzen hätten, außer ein paar Hinterlisten. Hoffen wir auf jeden Fall dass die Tarnung des Bird of Preys funktioniert."

"Ich hoffe es für uns und die Föderation. Ich frage mich nur warum ausgerechnet Neria?"

"Vielleicht weil die Romulaner jetzt um eine Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit, vielleicht auch Ressourcen fürchten... Neria war lange Zeit dem Imperium näher und jetzt ist es auf einmal in der Föderation."

"Trotzdem ist es merkwürdig, dass man die Community dahin schickt. Finden sie nicht?" meinte Lucas und setzt sich auf den Stuhl, der vor ihm stand.

"Es wäre vielleicht nicht merkwürdig falls sie in Wahrheit Ermittlungen über den bereits erwähnten Anschlag auf dem Planeten durchführen soll. Das einzige was nicht dazupasst ist die Tatsache unserer Massenversetzung - Unsere Nachfolger dürften keineswegs bessere Ermittler sein als wir."

"Aber wegen Ermittlungszwecken ein Kriegsschiff einzusetzen, ist doch etwas auffällig oder?"

"Nicht in diesem Fall", widersprach Vinara, "denn wie gesagt könnten die Romulaner darin verwickelt sein und falls die nochmals in Aktion treten oder vielleicht sogar einen Angriff wagen sollten wäre dieses Schiff die beste Lösung."

"Das werden wir ja bald herausfinden..." entgegnete Lucas und seufzte. Diese ganze Sache war doch heikler, als er anfangs dachte.

"Ich hoffe es. Was auch immer diese Verschwörer vorhaben, es scheint nichts Gutes zu sein. Derzeit halte ich die Provokation eines Kriegs für die wahrscheinlichste Absicht, da zumindest einige Hardliner in der Föderation schon seit dem Shinzon-Zwischenfall darauf bestehen die Romulaner mit Gewalt zu unterwerfen."

"Dann sind wir den Hardliner bestimmt ein Dorn im Auge und das ist dann hoffentlich nur unser Karriere-Aus."

Vinara seufzte leicht und setzte sich endlich ebenfalls auf einen Stuhl (sie waren im Laufe des Gesprächs in einen kleinen Aufenthaltsraum unweit von Rhenas neuem Quartier gegangen). "Zum Glück besteht die Föderation nicht nur aus solchen Individuen. Ich bekommen zwar nicht viel von der Politik mit, aber ich kann immerhin sagen dass die Leute die auf eine friedliche Lösung aus sind sich in der Überzahl befinden. Mit etwas Glück könnten wir mit einem blauen Auge und maximal der einen oder anderen Degradierung davonkommen."

"Degradierung? Tja dann ist mein schönes Lt. Cmdr. wieder weg..." Bishop seufzte erneut.

"Ich selbst habe nach den fragwürdigen Entscheidungen der Sternenflotte in der letzten Zeit gar kein Interesse daran mein Offizierspatent zu behalten. Was den Rest von uns angeht, da kommt es darauf an wie das Oberkommando unser Verhalten bewertet. Sollten wir tatsächlich eine größere Verschwörung aufdecken und womöglich sogar die Föderation vor einem Krieg bewahren, könnte dies die Anklagepunkte wieder relativieren."

"Das muss aber eine Mega-Verschwörung sein...."

"Wir wissen noch nicht wie weit sie geht und wer überhaupt direkt darin verwickelt sein könnte - was glauben Sie, wie gut kennen Sie diesen Admiral Humboldt von der Sternenflotten-Sicherheit? Ich möchte hier nichts andeuten, aber ich habe mitgekriegt wie ein paar Marines über ihn gelästert haben... Von wegen dass er das Corps am liebsten zerschlagen und sich seine Einzelteile einverleiben wollte. Ober er aber auch an einen möglichen Krieg gegen die Romulaner Interesse hat lässt sich daran natürlich nicht erkennen."

"Admiral Humboldt ist erst seit 3 Monaten der Chef der Sternenflotten-Sicherheit. Davor war es Admiral Keller und der musste abtreten, wegen Herzproblemen. Viel ist nicht über ihn bekannt und sein Dossier ist makellos. Aber die Marines sind auf jeden sauer, der ihren Sonderstatus aufheben will..."

"Das können Sie laut sagen. Meine Einstellung zu diesen Grünhemden ist dementsprechend auch gespalten... Einerseits finden meine andorianischen Instinkte diese besonders militärische Einheit irgendwie anziehend, gleichzeitig sagt mein Verstand mir dass sie wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten wirken. Aber falls es tatsächlich mal wieder zu einem Krieg kommen sollte wären sie es die mit die härtesten Einsätze auf sich nähmen und so übermäßigen Schaden von regulärem Sternenflotten-Personal abhalten könnten. - Aber Schluss jetzt mit der Debatte über mögliche Hintergründe solange wir noch nichts Genaueres wissen. Und dazu müssen wir erst mal nach Neria... Hoffen wir dass Sheridan den Antrieb schnell reparieren kann, Rhena hat wie eine Berserkerin gewütet!"

"George bekommt das hin. Ich hingegen muss etwas essen. Bis später!" verabschiedete sich der ehemalige Sicherheitschef und verließ den Raum.

"Dann wünsche ich einen guten Appetit!" Die Andorianerin sollte eigentlich auch etwas essen, aber für den Augenblick wollte sie sich noch eine Weile weiter mit Nachdenken befassen (auch wenn dabei nichts Konkretes herauskommen sollte).

"Tolayon und U_E stellen eine renitente Blau-Amazone ruhig und rätseln über Kriegs-Schiffe im romulanischen Schlaraffenland"

Bearbeitet von Lucas Bishop
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Die Detonation hatte Assjima erneut von den Beinen geholt. Jetzt war alles ruhig und sie zog sich mühsam am Tisch hoch. Etwas nebulös tauchte Vinaras Gesicht in ihren Gedanken auf. Ja, die Andorianerin war da gewesen, hatte sie wohl auch angesprochen … sie selber hatte irgendetwas geantwortet. Dann war Vinara genauso plötzlich verschwunden wie sie aufgetaucht war und hatte die noch immer halb besinnungslose Ärztin auf dem Fußboden zurück gelassen. Kurz darauf hatte es geknallt und der Alarm jaulte auf. Zum Glück nur wenige Minuten, in denen Assjima auf dem Boden kauerte und sich beide Hände gegen die Ohren presste. In ihrem Schädel hämmerte jemand mit einem Vorschlaghammer von innen gegen die Stirn. Dann war es still geworden. Zu still. Die leichte Vibration, das leise Brummen des Warp-Antriebs – nichts war mehr zu hören gewesen. Stimmen, schnelle Schritte, lautes Fluchen - George rannte an der offenen Tür vorbei, offensichtlich auf dem Weg in den Maschinenraum.

Wenige Minuten später stand Assjima mit wackeligen Beinen auf den Tisch gestützt und atmete tief durch. Das Bild vor ihren Augen wurde langsam wieder etwas klarer. Noch immer befand sie sich in Rhemas Quartier. Vorsichtig tastete sie mit der Hand nach der Stelle über ihrem Auge wo sie die Faust der Andorianerin getroffen hatte. An ihren Fingern blieb etwas Blut kleben, aber ansonsten schien nichts Schlimmeres passiert zu sein.

Langsam hangelte sie sich an der Wand entlang hinaus in den Korridor. Erneut schnelle Schritte hinter ihr. Es war Niels. „Doktor!“ rief er aufgeregt. „Ist alles in Ordnung?“ Er blieb stehen und griff nach ihrem Ellenbogen.

„Ich denke schon … irgendwie … ja … es ist wohl noch alles da wo es hingehört. Was ist passiert?“

Der junge Mann betrachtete sie skeptisch. „Sie haben aber schon besser ausgesehen, Doc.“ Ein verlegenes Grinsen huschte über sein Gesicht. „Diese Rhena hat den Warp-Antrieb still gelegt und wie eine Berserkerin im Maschinenraum gewütet. Aber Commander Shral konnte sie dann doch noch überwältigen. Jenax wurde dabei aber verletzt. Ist wohl nichts Schlimmes, aber Commander Sheridan bittet Sie trotzdem, nach ihr zu sehen. Er hat sie ins Quartier gebracht.“

Assjima nickte. „Danke … ich werde mich sofort um sie kümmern.“ Sie drehte sich um, schaute orientierungslos den Korridor hinunter.

Niels deutete in die andere Richtung. „Das Quartier der Sheridans liegt dort hinten.“

„Ach ja … ich vergaß …“ stotterte die Ärztin verunsichert.

„Ich glaube, ich bringe Sie lieber hin. Außerdem sollte jemand nach ihrem Auge sehen. Ich glaube, dahinten ist ein Notfallkasten.“ Er rannte ein paar Schritte den Gang hinunter und zerrte einen Koffer aus einer Wandnische. Wenige Augenblicke später hatte er die beiden Platzwunden mit dem Hautregenerator versorgt. „So, ich hoffe es geht jetzt besser.“

„Danke Niels … können Sie auch noch dem Schmied, der in meinem Kopf arbeitet Urlaub geben?“

„Das übersteigt leider meine Möglichkeiten. Kommen Sie, Doc. Es sind nur wenige Meter. Das Schiff ist zum Glück nicht groß.“ Er nahm sie erneut am Arm und drehte sie in die richtige Richtung.

Bearbeitet von Assjima
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Er weis es auch nicht! Dies wurde Krokav mit jeder weiteren verstrichenen Minute bewusster, als er den Admiral weiterhin befragte. Zweifellos wusste auch er inzwischen das Krokav selbst nicht wusste, was sich im Neria System zutrug und das konnte eine sehr große Gefahr heraufbeschwören.

Dann blieb er stehen und musterte zum wiederholten Male das Gesicht des dunkelhäutigen Menschen. Konnte er ihm vertrauen? Diese Frage wurde zwiegespalten im Geiste beantwortet. Zum einen hatte sich das Feindbild der Föderation in seinen Geist eingebrannt, doch sein Intellekt sagte ihm, dass es einen Krieg verhindern konnte, wenn er dem Menschen vertrauen würde.

„Sie wissen, dass es Krieg geben könnte, wenn es sich nicht aufklärt, warum ihr Kriegsschiff im Neria System sich befindet?“

„Das ist mir bewusst Centurio. Ein Konflikt würde keiner Seite ein Vorteil verschaffen, im Gegenteil wir wären für andere die darauf Warten ein gefundenes Fressen.“

Krokav nickte zustimmend.

„Wir kommen nicht weiter wenn Sie mich hier festhalten Centurio.“

Krokav ging aus dem Lichtstrahl und war für wenige Momente weg. Dann kehrte er mit einem kleinen Gegenstand in der Hand zurück.

„Ich werde ihre Fesseln öffnen Admiral. Wenn Sie noch kurz hier bleiben und mir zuhören, werde ich Sie gehen lassen. „

„In Ordnung“, sagte Sheridan. Der Romulaner bewies mit dieser Geste, dass er als Erster eine Geste des Vertrauens zeigen wollte. Aus den Augenwinkeln sah er eine zweite Person auftauchen. Eine junge Romulanerin welche durchaus eine gut aussehende Frau war. Ihre Uniform unterschied sich der von Krokav. Vermutlich Tal Shiar. Hinzu kam, dass sie nicht glücklich darüber war, was der Centurio gerade tat. Er durfte diesen Mann nicht enttäuschen, denn er ging jetzt ein gewaltiges Risiko ein, indem er einen Feind die Fesseln abnahm.

Sheridan rieb sich die Handgelenke, als diese wieder frei waren. Dann öffnete Krokav auch die Fuß Fesseln.

„Ich bin Centurio Krokav.“, Krokav verschwieg zunächst mal, dass Melor Agentin des Tal Shiar war. Er war sich sicher, dass Sheridan die Uniform der jungen Dame zuordnen konnte.

Mit einem nicken begrüßte Sheridan die junge Frau, die keine Mine verzog. Aus ihren Augen konnte man ablesen, dass Sie am liebsten wie Wild mit einem Disruptor um sich geschossen hätte. Möglicherweise war sie die romulanische Variante von Mia Townsend . Es würde zumindest passen. Melor erwiderte den Gruß des Admirals nur mit einem angedeuteten Nicken. Vermutlich war es dass äußerte an Respekt, was Sie dem Menschen zugestand.

Korkavs Mine wirkte Lebendiger aber auch Sorgenvoller. Er hatte sich nun gewaltig aus dem Fenster herausgelehnt und hoffte nun, dass Sheridan ihn nicht aus dem selbigen stoßen würde.

„Das Dämpfungsfeld werde ich erst abschalten lassen, wenn wir diesen Ort verlassen. Sie werden das sicherlich verstehen.“

Mit einem Blick bedeutete der der Agentin das Gerät an Sheridans Stirn zu entfernen. Dieser stumme Schlagabtausch zwischen der Agentin und dem Soldaten dauerte einige Sekunden, dann fügte sich Melor und trat an Sheridan heran. Vorsichtig löste Sie das Gerät von der Haut und verwendete anschließend einen Geweberegenerator um sichtbare Spuren zu beseitigen. Dann trat Melor schweigsam wieder zurück.

Sie begnügte sich mit der Rolle der Beobachterin. Das scheinbar Klügste in dieser Situation.

„Die Zeit wird knapp Admiral. Ich vermute, dass der Tal Shiar ein Schiff nach Neria entsandt hat. Und wenn dieses in ihrem Territorium aufgespürt wird.“

„Kommt es zu einem interstellaren Zwischenfall, der leicht einen Krieg bedeuten kann. Und die Anwesenheit jenes Kriegsschiffes der Sternenflotte könnte als Affront verstanden werden, auf den Romulus reagieren muss. Und keine Seite weis, weswegen dieses Schiff dort wirklich ist. Eine explosive Situation Centurio.“

„Das sehe ich auch so Admiral“, stimmte Krokav zu. „Leider kann ich nicht herausfinden, warum es dort ist. Sie waren eigentlich meine Quelle gewesen. Deswegen haben wir sie auch zu dieser - Unterredung - gebeten. Ich entschuldige mich für die Komplikationen, die daraus entstanden sind, aber es hätte auch genauso gut anders herum gewesen sein können.“

„Kann ich mir vorstellen.“, Sheridan rieb sich immer noch die Handgelenke. „Möglicherweise könnte ich herausfinden, was dort vor sich geht. Aber Sie müssen ihre Leute informieren, dass sie vorerst nichts unternehmen sollten, was einen langen und blutigen Konflikt heraufbeschwört. Ich werde das Gleiche auf meiner Seite tun.“

„Woher weis ich das Ich ihnen trauen kann?“

„Das Wissen Sie Centurio. Sonst hätten Sie mich keineswegs befreit.“

„Gute Antwort. Na schön, ich werde ihnen dahin gehend vertrauen, dass Sie aufklären, was dort los ist.“

„Ich danke Ihnen.“

Melor versteife sich immer mehr. Krokav beging gerade Hochverrat. Oder er wurde ein Held des Reiches. Sie war sich unschlüssig, wie sie vorgehen sollte.

„Sie könnten uns auch in eine Falle locken“, sagte Melor monoton. „Aber ich Stimme dem Centurio zu. Nur Sie Admiral sind in der Lage schnell an authentische Informationen zu kommen.“

„Dann sind wir uns einig“, antwortete der Admiral. Sheridan war sich bewusst, dass er sich nun wie Krokav weit aus dem Fenster lehnen würde. Er wusste nicht, ob die Vorgesetzten des Romulaners dessen Empfehlungen nicht einfach in den Wind schreiben würden? Beide Männer gingen ein sehr hohes Risiko ein, doch wenn es gut ging, so würde ein Krieg verhindert werden, der beide Seiten ins Verderben reißen würde.

Die Romulaner Kontakteten ihr kleines getarntes Schiff, das sich in Transporterreichweite der Station aufhielt. Krokav wartete, bis alle fort waren. Dann schaltete er den Dämpfungsfeld Emitter ab. Er blickte noch mal zu Sheridan. Dann verschwand der Centurio und der Rest der Ausrüstung in einem grünen Transferstrahl.

Sheridan wartete noch wenige Sekunden, dann verließ er den Frachtraum. Im Korridor fehlte auch der Vulkanier in der goldenen Uniform, welcher vermutlich ebenfalls ein Romulaner gewesen sein musste. Dann berührte er seinen Kommunikator.

Auf der Ikarus schienen alle mit einem Schlag inne zu halten, als die Stimme von Sheridan durch die Lautsprecher drang. Captain Fogg drückte die Taste, um zu antworten.

„Hier ist Captain Fogg auf der Ikarus. Admiral wo waren Sie die letzten Stunden?“

„Ich hatte eine Besprechung mit einem Informanten. Näheres kann ich über Funk nicht sagen.“

„Verstehe.“

„Ich werde an Bord beamen. Bereiten Sie alles für eine Konferenz in einer Stunde vor.“

„Aye Admiral.“

„Sheridan Ende.“

Fogg drückte eine weitere Taste in der Armlehne des Kommandosessels.

„Fogg an Transporterraum. Beamen Sie Admiral Sheridan unverzüglich an Bord.“

„Verstanden“, erneut wechselte der Kommandant der Ikarus den Kanal.

„Fogg an Bigglesworth. Kommen Sie in den Transporterraum und bringen Sie Mr Garibaldi mit.“

Der Brite bestätigte den Befehl. Dann schloss Fogg den Kanal. Er übergab seinem zwoten Offizier die Brücke, dann machte auch er sich zum Transporterraum auf.

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Alles zu wissen, bedeutet noch lange nicht, dass man versteht, was vor sich geht.

Milseya verzog das Gesicht. Was weniger an dieser Einsicht lag, sondern vielmehr daran, dass die Schüssel mit gebackenen Cassava-Scheiben schon wieder leer war. Mit einem Seufzen lehnte sie sich zurück und schloss ihre Augen. Nicht zum ersten Mal in den vergangenen Stunden fragte sie sich, was sie eigentlich hier, in diesem Sektor des Universums, trieb. Wäre es denn nicht viel vernünftiger, mit dem Schiff in Richtung Qo'Nos zu fliegen, wo sie dann ihrem ersten Sohn das Leben schenken würde? Was bei allen Höllen und Himmeln hatte sie denn mit irgendwelchen Konflikten um Bodenschätze zu tun? Was ging es sie an, dass ein kleines System beschlossen hatte, sich der Föderation anzuschließen und den Romulaner damit eins auszuwischen. Ja, spielte es denn eine Rolle, welchen Auftrag ihr ehemaliges Schiff gerade ausführte, wenn sie nicht an Bord war?

NEIN!!!

NICHT IM GERINGSTEN!!!

Die kleine Bajohaliianerin massierte mit den Fingerspitzen ihre Stirn, als könne sie damit die verwirrenden Gedankengänge vertreiben. Doch je mehr sie rieb, desto mehr schienen sich die vielen Verästelungen der zahlreichen Informationen miteinander zu vermischen. Neue, alternative Erklärungen, wirr, absurd, obskur, pervertiert formten sich in ihrem Geist – bis sie entschlossen die Augen aufschlug.

NEIN!

FAKTEN! FAKTEN! FAKTEN!

Sie durfte sich hier keine Phantasiegebilde ausdenken! Hier ging es nicht um Theorien. Nicht um mögliche Varianten. Keine Spielereien.

Für einen Moment fühlte sich Milseya nach Xsesal 3 zurückversetzt. Damals hatte sie erkannt, dass sie mehr war, als nur die gute Pilotin, die waghalsige Manöver fliegen konnte. Damals hatte sie erkannt, dass ihre Impulsivität ihr gute Dienste erwies, wenn es darum ging, für seltsame Phänomene eine wissenschaftliche Erklärung zu finden. Es hatte zwar nicht alles gestimmt, aber sie hatte entdeckt, dass ihre unkonventionelle Art, sie Dinge sehen und erkennen ließ, die zu einem gewissen Grad sogar so etwas wie Logik hatte. Zumindest für sie.

Aber damals war es um so reale Dinge wie Zeit und Raum gegangen – pure Physik eben. Mathematisch edle Konstrukte. Eine reine Syntax von Formeln und Inhalten.

Doch nun hatte sie es mit absurden Abstrakta zu tun.

Wie sonst konnte man politisches Handeln und wirtschaftliche Bestrebungen bezeichnen?

Milseya wusste es nicht. Sie hatte nicht viel Erfahrungen mit Politik - noch weniger mit Politikern. Und wirtschaftliche Verflechtungen und Interessen .. natürlich wusste sie, was Geld war, schließlich gab es auf Halii gab es noch eine Währung. Man kaufte etwas und bezahlte den Preis – wenn man ihn für angemessen hielt. Sonst handelte man natürlich. Doch wenn es darum ging, Geld zu verdienen, war sie eine Niete. Nicht umsonst hatte sie genau aus diesem Grund die Familienführung an ihre jüngere Cousine abgetreten. Milseya hatte nicht die geringste Ahnung, wie man ein Unternehmen führte. Und nun wollte sie verstehen, wie ganze Systeme Handelsbeziehungen pflegten? Für wen hielt sie sich denn?

Mit einem Stöhnen und Ächzen stemmte sich Milseya vom Boden hoch und schnaufte ein paar Mal kräftig durch, als sie schließlich sicher auf beiden Füßen auf dem Boden stand. Dann ging sie gemächlich auf den Replikator zu, während sie ihren Bauch sanft rieb. „Glaubst du, dass ich zu dumm dafür bin, es zu verstehen?“ fragte sie ihren Bauch. „Denn ich muss dir gestehen, mein Kleiner, dass ich mich im Moment einfach dumm fühle. Willst du auch wissen, warum?“

Es kam - wie erwartet - keine Antwort, doch Milseya kümmerte das wenig. Sie bestellte einige Schüsseln mit diversen Leckereien und stellte diese auf den Tisch. Dann setzte sie sich mit einem Seufzen auf den Stuhl. „Weißt du, es ist einfach so, dass es viel zu viele Parteien gibt. Und jede von diesen hat mit Sicherheit Dreck am Stecken. Nehmen wir mal die Romulaner..“

Ein derber Tritt in ihrem Inneren ließ sie kurz aufkeuchen.

„..oh nein, junger Mann. Du wirst nicht einfach blind darauf los stürmen, nur weil du Romulaner hörst“, schalt sie ihren Sohn. „Du wirst dir erst alle Fakten anhören und dann entscheiden. Haben wir uns da verstanden? Also, die Romulaner..“

Keine Reaktion.

Milseya nickte zufrieden und nahm sich ein wenig Hasperat. „Bevor Neria der Föderation beitrat, da hatten die Romulaner Verträge mit den Nerianern. Ich glaube, es ging um Schürfrechte für die Bodenschätze. Und wenn ich es richtig verstanden habe, dann hatten die Romulaner sehr gute Konditionen ausgehandelt. Dilithium.. Ytterbium.. Dolamid – also, ich kenne mich wirklich nicht gut aus in so was, aber diese Metalle sind wichtig für den Bau von Raumschiffen – sagt zumindest der Computer. Also, wenn ich die Verträge mit der Föderation richtig verstehe, dann ist Neria in erster Linie dazu verpflichtet, diese Bodenschätze nun der Föderation zur Verfügung zu stellen. Und wenn dann noch was übrig ist, dann kann Neria frei darüber verfügen. Natürlich..“ Milseya leckte sich alle vier Finger von dem Hasperat sauber. „.. konnte Neria nicht einfach so aus den Verträgen mit Romulus aussteigen. Also hat man sich mit den Romulanern darauf geeinigt – die mächtige Föderation im Rücken – dass man die Menge an den vereinbarten Rohstoffen Monat für Monat heruntergeschraubt und die der Föderation dementsprechend erhöht. Verflucht, muss das den Romulaner schlecht aufgestoßen sein!“ Wie zur Bestätigung kam ein leiser Rülpser über ihre Lippen. „Also, ich würde mir wirklich betrogen vorkommen. Immerhin haben die Romulaner für die Rohstoffe bezahlt – zwar nicht den vollen Marktpreis, aber immer noch mehr als die Föderation dafür zahlt.“

Milseya griff in die Schüssel mit scharf gewürzten frittierten Wurzelscheiben und schob sich eine zwischen die Zähne. Gleich daraufhin sog sie die Luft zwischen ihre Zähne und wedelte wie verrückt Luft in ihren Rachen. „HA .. Ha ... Haaaaa – oh verdammt, sind die scharf“, japste sie und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkeln.

„Also, ich denke, es ist möglicherweise was dran, dass die Romulaner nicht nur gegen den Eintritt Nerias in die Föderation protestiert haben.. irgendwo auf irgendeinem Padd hab ich sogar eine Aufzeichnung davon, wie der romulanische Botschafter entschieden im Föderationsrat dagegen wettert. Gebracht hats aber nichts. Ich muss dir ja wohl auch nicht sagen, dass die Romulaner, die ersten waren, die man verdächtigt hat, mit dem Bombenanschlag damals, die Verhandlungen zum Erliegen bringen zu wollen. Irgendwo stand sogar, dass die Romulaner mit großer Wahrscheinlichkeit mit einer dieser radikalen nerianischen Gruppe konspiriert haben, um die Verträge zu sabotieren. Beweise gibt es dafür aber nicht. Natürlich eilt den Romulanern ihr Ruf voraus und es ist vorstellbar, dass es wirklich so sein könnte. ABER: Nicht weil alle etwas glauben, nicht weil es einen Haufen Gerüchte gibt, muss es auch so sein! Ich sag dir mal eins, mein Sohn, wenn die Romulaner, die Meister der Täuschung und Irreführung, die Verschwörer par excellence wirklich versucht hätten, den Vertrag zu verhindern, dann hätten sie es auch geschafft. Ich habe auf Xsesal mit einem Romulaner zusammengearbeitet und glaub mir, wenn alle von seinem Volk so sind wie dieser, dann machen die keine Fehler. Ja, es wäre nicht einmal der Verdacht aufgekommen, dass die Romulaner überhaupt was damit zu tun haben. Also, ..“ Milseya beugte sich ihrem Bauch entgegen.

„.. sags nicht deinem Vater, aber die Romulaner haben meiner Meinung nach nichts damit zu tun“, flüsterte sie. „Neee, da gibt da noch ein paar andere, die genauso viel oder sogar noch mehr Grund haben, am Arsc..Ende der Galaxie den Aufstand zu proben. Willst du wissen, was ich denke?“

Sie interpretierte den diskreten Gasausstoß aus ihren unteren Extremitäten als ein Ja. „Gut, aber damit wir uns recht verstehen, ich schließe die Romulaner nicht aus, aber wenn sie es waren, dann sind die verschlagenen Spitzohren einfach nicht mehr die, wer sie mal waren.. nee, hast du schon mal was vom Forifla-Kartell gehört? Ich bis heute auch nicht. Und bevor du wieder zutrittst, die haben nichts mit dem Orion-Syndikat zu tun. Eigentlich weißt man nicht viel über die Forifla, nur dass sie in Handelsbeziehungen mit den Nerianern stehen .. ich meine, standen. Und scheinbar handelt es sich dabei um einen wirtschaftlichen Zusammenschluss von einigen Völkern, die nur sehr wenig Bodenschätze, dafür aber umso mehr technisches Knowhow besitzen. Scheinbar hat es in den vergangenen Jahrzehnten einen regen Austausch zwischen dem Kartell und Neria gegeben. Wie sonst hätten die Nerianer so schnell den technologischen Anschluss an die Föderationsstandard erreichen können? Übrigens, scheinbar war das den Nerianern noch vor wenigen Jahren völlig egal, doch dann haben sie mitbekommen, wie Zakdorn unter der Föderationsflagge regelrecht aufgeblüht ist. Früher waren Zakdorn und Neria befreundete Systeme, doch dann haben die Zakdornianer immer mehr das Interesse an Neria verloren, weil sie ja alles, was sie benötigten, von der Föderation erhielten. Wenn ich mich nicht täusche, hat Neria daraufhin die Handelsbeziehungen mit dem Kartell verstärkt. Und nun .. ja, du vermutest richtig, das Kartell hat mit dem Eintritt Nerias sehr viel verloren. Dennoch frage ich mich, warum Neria so scharf darauf war, in die Föderation zu kommen? Die Nerianer hätten mit Sicherheit bessere Vorteile aus einer Allianz mit den Forifla gezogen. Ein Bündnis mit einer Koalition in den unbekannten Gebieten – falls es dort eine solche gibt - hätte doch mehr gebracht. Dort wären sie nicht unbedeutend gewesen. Nein, dort wären sie – alleine schon aufgrund ihrer scheinbar unermesslichen Bodenschätze - schnell zu einer der mächtigsten Fraktionen aufgestiegen.

Und warum war die Föderation so scharf darauf, dass Neria beitritt? Ein kleines unbedeutendes System am Rande des Quadranten! Ehrlich gesagt, verstehe ich das nicht so ganz. Geht es der Föderation nur um die Bodenschätze? Ich weiß nicht... klar, seit dem Dominionkrieg sind Rohstoffe knapper als früher, aber noch knabbern wir doch nicht am Hungertuch. Außerdem gibt es doch noch andere Planeten an den Grenzen, mit denen man auch hätte verhandeln können. Warum also Neria? Oder ging es der Föderation wirklich darum, die Romulaner einzukreisen? Nein, das ist Quatsch. Zwischen Neria und dem romulanischen Imperium gibt es bereits eine Welt, die der Föderation angehört – nämlich Zakdorn. Aus strategischer Sicht ist und bleibt Neria unbedeutend. Es sei denn, man will einen Krieg mit den Romulanern provozieren, doch wenn die Föderation über knappe Ressourcen verfügt, wie dämlich muss es sein, da einen Krieg anzufangen? Aber da fällt mir etwas ein..“

Milseya erhob sich von ihrem Stuhl und watschelte zu den kleinen Padd-Haufen, die sie angelegt hatte. Fein säuberlich hatte sie alle Informationen, die sie über Neria hatte bekommen können, nach unterschiedlichen Gesichtspunkten sortiert. „Ah, da haben wir es! Die politische Lage auf Neria. Mein Kleiner“, begann sie während sie zurück zu ihrem Stuhl watschelte. „.. die ist nämlich überhaupt nicht so stabil, wie es doch meist gefordert wird, wenn ein System der Föderation beitritt. In diesem Bericht über das Bombenattentat wurde doch angesprochen, dass es einige zum Teil radikale Gruppierungen gibt, die den Beitritt auf jeden Fall verhindern wollte. Aus den verschiedensten Gründen übrigens. Aber zwei von denen finde ich besonders interessant. Da gibt es zum einem die „Reinen zum Wohle der heiligen Erden Nerias“ - irgendwelche Umweltaktivisten, die Mythologie, Mystizismus und Ökologie vermischt haben und damit das Heil des Planeten erreichen wollen. Die essen kein Fleisch, sondern nur das, was von den Bäumen fällt, beten Steine an, meditieren den ganzen Tag und was weiß ich noch. Doch der Knaller ist: Ihr Anführer ist überhaupt kein Nerianer, sondern ein Zakdorn! Ekz Tark heißt der Mann und scheinbar vertritt er die Auffassung, dass die Nerianer so was wie das Heilige Volk aller Quadranten zusammen sind. Hat er und vor ihm sein Vater übrigens auch von ihrem eigenen Volk geglaubt, bis die Zakdornianer in die Föderation eingetreten sind. Für ihn muss die Föderation die Verkörperung des Bösen schlechthin sein! Warum weiß ich nicht, aber ich weiß, dass dieser Ekz Tark nicht gerade zimperlich mit seinen Gegner umgeht. Er hat da ein nettes kleines Vorstrafenregister von Körperverletzung über Entführung, bis hin zu versuchtem Totschlag. Aber er ist jedes Mal dank seiner hervorragenden Anwälte wieder auf freien Fuß gekommen. Scheinbar darf man einen Humanoiden verletzen, aber wehe, einer fällt einen Baum!“

Sie schüttelte den Kopf und griff nach einem rohen, aber hauchdünn geschnittenen und gut gewürzten Fleisch und schob es zwischen ihre Zähne. „Und dann diese „Gleichheit durch Wohlstand“-Fuzzies..“, sagte sie kauend „..also, die schießen den Vogel ab. Behaupten, dass echte Gleichheit, also Gleichberechtigung aller Nerianer nur dann möglich ist, wenn alle gleich viel besitzen. Um das zu erreichen, muss aber jeder seine Schaffenskraft voll und ganz einbringen – also schuften, bis zum Umfallen. Und bis dahin verwalten einige wenige, das Vermögen, das man erwirtschaftet hat. Natürlich funktioniert das Ganze erst dann, wenn alle Nerianer sich ihnen angeschlossen haben, was wohl nie der Fall sein wird, aber deren Anhänger sind dermaßen beseelt von der Idee, sie können mal reich sein, dass ... bei allen Himmeln, muss man bescheuert sein um da mitzumachen! Aber warte, das Beste kommt noch. Geleitet wird „Gleichheit durch Wohlstand“ nämlich von einem Konsortium von zwei Männern und einer Frau und die sind wirklich sehr gleichberechtigt. Sie haben in den vergangenen Jahren Anteile an beinahe jeder Mine auf und um Neria gekauft. Das Gesamtvermögen dieser Drei hat sich dabei mehr als versechsfacht! Gleichzeitig haben sie aber die Lebenshaltungskosten ihrer Anhänger um über die Hälfte reduziert. Begründung: Alles ist so furchtbar teuer geworden! Interessanterweise hat sich aber der drei Anführer eine nette kleine Villa auf Risa gekauft. Die Frau soll sich mehreren kosmetischen Operationen unterzogen und die typisch nerianischen Hautlappen entfernt haben. Behaupten zumindest die Gegner dieser Gruppe. Die sagen weiter, dass das Konsortium ihre Anhänger wie Sklaven in Lagern hält und sie gegen die Föderation aufhetzt, weil die schuld daran ist, dass das große Endziel nun in noch weitere Ferne gerückt ist. Daher haben sie auf zum Kampf mit allen Mitteln gegen die Föderation aufgerufen.“

Zufrieden, aber auch ein wenig erschöpft lehnte sich Milseya auf ihrem Stuhl zurück und wartete auf eine Reaktion, die jedoch auf sich warten ließ. „Also, das scheint dich nicht sehr zu beeindrucken, mein Kleiner. Weißt du eigentlich, wie viel Arbeit es war, das herauszufinden? Irgendwie ähnelst du jetzt schon viel zu sehr deinem Vater!“ Sie schüttelte empört den Kopf, musste dann aber lachen und streichelte sanft ihren Bauch. „Oder du weißt, dass ich mir meine eigene Theorie für den Schluss aufgehoben habe, stimmts?“ Ein seltsames Gurgeln kam deutlich hörbar aus der Bauchgegend. Milseya lachte auf. „Du hast Recht!“

„Also gut, wir sollten weder die Romulaner, noch das Forifla-Kartell noch diese radikalen Gruppen außer Acht lassen, aber mich beschäftigt etwas anderes. Was zur Höllen hat die Community mit all dem zu tun? Die Community ist ein Kriegsschiff. Für den Kampf gebaut, auch wenn das Schiff in den vergangenen Jahren niemals in einen echten kriegerischen Konflikt verwickelt war. Und warum wurde es derart hochgerüstet, wenn man dort nur eine unbekannte Strahlung untersuchen möchte? Warum wurden wir alle ausgetauscht? Was hat es mit dieser Grippe-Epidemie auf sich? Du siehst, alles was auf der Community geschehen ist, macht überhaupt keinen Sinn. Das dachte ich jedenfalls, bis ich auf mehrere kleinere Berichte gestoßen bin. Eigentlich hätte sie beinahe überlesen, denn es sind nur kleine Meldungen, aber ihr Inhalt hat mich nachdenklich gestimmt.“

Milseya starrte aus dem Schott und sah, wie die Sterne wie Bindfäden an dem Schiff vorbeizogen.

„Bevor ich fortfahre, sollte ich dir noch was sagen, was du früher oder später aber so oder so erfahren würdest: Deine Mutter hat einen Hang zu verrückten Theorien. Und manchmal liege ich damit sogar fast richtig. Denn die Welt da draußen ist verrückt, aber nichts, absolut nichts, ist so irre wie die Gedanken einer Haliianerin. Also gut, hier meine Theorie: Es geht um Vergeltung. Vergeltung für die getöteten Sternenflottenoffiziere auf Neria. Erinnere dich: Die Föderation verhandelt mit den Nerianern. Dann das Bombenattentat. Und dann, als wäre nichts geschehen, schwuppsdiwupp Ende der Verhandlungen, Neria ist aufgenommen. Mein Sohn, niemand hat jemals aufgeklärt, wer damals die Bombe gelegt hat. Keiner! Spekulation ja, Vermutungen noch viel mehr, aber die Suche nach den Tätern... die hat man einfach auf Eis gelegt. Als würden diese Leben überhaupt nicht zählen. Als hätte es diese Offiziere nie gegeben! Wie verachtend! Wie entwürdigend!“ Die Bajohaliianerin haute empört mit der Faust auf den Tisch. „Ich schäme mich im Moment Teil einer solchen Organisation zu sein. Bei den Klingonen würde so etwas nicht geben! Man würde so lange suchen, bis man die Schuldigen gefunden hätte!“ Wütend war sie vom Stuhl aufgesprungen. „Wenn ich die Schwester oder der Bruder, ein Vater oder eine Mutter der damals getöteten Offiziere wäre und feststellen müsste, dass nichts passiert, um die Schuldigen zu finden, nein, dass man gerade so weitermacht, als wäre nichts passiert - was würde ich tun? Was würdest du tun, mein Sohn?“ Sie schloss ihre Augen und hörte dem Grummeln in ihrem Magen zu. „Ja“, flüsterte sie. „Ich würde alle Himmel und Höllen in Bewegung setzen, um Vergeltung zu üben. Um mir mein Recht zu verschaffen. Was sind schon ein paar Tonnen Metall gegen das Leben eines geliebten Menschen? Was ist schon ein Krieg gegen den Verlust des eigenen Fleisch und Blut.... nichts .. wenn ich Recht habe, dann ist die Community nur Mittel zum Zweck. Nämlich dem, Vergeltung zu üben. An den Nerianern, an der Föderation. An denen, die nichts getan haben, um den Toten Gerechtigkeit zu verschaffen. Und wir Idioten haben uns diesmal wirklich in die Nesseln gesetzt, denn wenn wir bei der Community auftauchen, dann ..“

Eine hereinkommende Nachricht von der Brücke unterbrach sie. Mit einem Stirnrunzeln las sie, dass der Warpantrieb der Feuertänzer nun wieder zu 100 Prozent verfügbar sei und dass der Kommandant befohlen hatte, auf Warp 8 zu gehen. Milseya sah auf ihren Bauch hinab. „Was können wir denen entgegensetzen, mein Kleiner?“, fragte sie leise. Sie setzte sich wieder und sah hinaus. Zum ersten Mal seit Stunden hatte sie keine Antwort.

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DS 6:

Dr. Locrian House war wütend. Je länger er über den seltsamen wie tragischen Tod seines "Goldlöckchens" nachdachte, umso mehr kam er zu dem Schluss dass die ganze Bande ihn reingelegt hatte. Dummerweise konnte er niemandem von seinem Verdacht erzählen, da er sich sonst selbst verraten hätte und obendrein gab es keine eindeutigen Beweise, dass Dr. Assjima noch am Leben war.

Wenigstens hatte dieser Admiral der die ganze Station auf den Kopf stellte ihn bis jetzt in Ruhe gelassen. Am liebsten wäre House wieder abgereist, vielleicht sogar mit Ziel Neria - doch die USS Faraway war gerade mit wichtigem Sternenflotten-Kram beschäftigt, so dass er sich nach einer anderen Transportmöglichkeit umsehen musste. Aber selbst wenn er eine fände, es war ihm derzeit nicht erlaubt die Station zu verlassen. Er musste sich bereit halten falls Sheridan ihn doch noch befragen wollte... Und dieser Admiral gehörte zu der Sorte die der nervende Arzt mit dem künstlichen Bein nicht so leicht in die Tasche stecken konnte.

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Erde:

Lieutenant General Jack Anderson grübelte wieder einmal - oder immer noch, je nach Blickwinkel des Betrachters - über die Neria-Verschwörung als ihm zwei Besucher angekündigt wurden.

"Sir, Assistant Director Albus Chainsfield und Captain Chuck Rogers wünschen Sie zu sprechen", brummte die Stimme des Sekretärs Sergeant Block aus dem Lautsprecher.

Anderson war wie elektrisiert. Chainsfields Besuch erfreute und beunruhigte ihn gleichermaßen, und von einem Captain Rogers hatte er noch nie gehört. "Sie sollen reinkommen!"

Zur Überraschung des Generals entpuppte Chuck Rogers sich als Gelbhemd-Träger, außerhalb der Marines bei Captains wie Admirälen ein sehr seltener Anblick.

"Lassen Sie mich raten: Sie kommen aus Humboldts persönlichem Stab?"

"Ja Sir", antwortete Rogers knapp und salutierte kurz.

Albus Chainsfield räusperte sich. "Jack, dies ist kein Höflichkeitsbesuch. Der Föderationsrat hat beschlossen den Integrationsprozess zu beschleunigen... Man hat mir erlaubt dir den entsprechenden Bescheid persönlich zu überreichen, damit dir die Akzeptanz etwas leichter fällt."

Anderson nahm das ihm dargereichte PADD entgegen und sah nach einer Weile des aufmerksamen Lesens zuerst Chainsfield, dann Rogers an. "Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, zuerst hieß es zwei Jahre von denen noch nicht einmal die Hälfte rum ist und jetzt sollen die alten Ränge schon in drei Tagen ungültig sein?"

Der Captain ergriff nun das Wort. "Sir, es geht um die Stabilität und reibungslose Zusammenarbeit aller Abteilungen innerhalb der Sternenflotte. Der planlose parallele Einsatz beider Rangsysteme im Marine Corps während der letzten Monate hat bei den anderen Abteilungen und wie ich gehört habe auch intern bei Ihnen zu Verwirrungen geführt. Da gibt es zum Beispiel eine Rangstufe Unterschied zwischen den beiden Lieutenant-Ebenen, ganz zu schweigen von der Verwechslungsgefahr bei den jeweiligen Captains!"

"Ach Unsinn, das was bei uns vielleicht mal 'Captain' hieß nennen wir jetzt 'Lieutenant-Major'! Und ob Ihr Fähnrich bei uns bereits 'Second Lieutenant' heißt ist doch auch kein so großer Unterschied."

"So mögen Sie das sehen General, aber Fakt ist dass die Kommunikation und Zusammenarbeit doch erheblich erschwert wird. Das Marine Corps hatte insgesamt fast 90 Jahre Zeit um sich schrittweise zu integrieren, jetzt sollten wir endlich die Endphase dieser Integration in Angriff nehmen!"

General Anderson sah Rogers mit einem Blick an dessen Feindseligkeit er gar nicht erst zu vertuschen suchte. "Da haben Sie sich ja den perfekten Zeitpunkt ausgesucht. Ich meine, rein logistisch dürfte der Austausch der Rangabzeichen kein Problem darstellen, aber haben Sie auch mal an die psychologische Umstellung gedacht die bei vielen von uns noch nicht bei den Navy-Pins angekommen ist? Wenn Sie jetzt auf die sofortige und totale Integration bestehen kann ich Ihnen sagen, dass mindestens 200 Offiziere der Marines ihren Dienst quittieren werden... Und ich bin mir nicht ganz sicher ob ich mich ihnen vielleicht anschließen sollte."

"Jack", begann nun wieder Chainsfield, "der Beschluss ist nun einmal gefallen. Du und deine Vorgänger, ihr könnt stolz sein auf das was ihr gerade während der letzten Jahrzehnte vollbracht habt. Ihr habt den allgemeinen Standard für den Sicherheitsdienst in der Sternenflotte gehoben, zumindest hat Captain Rogers mir das versichert. Und die Integration bedeutet noch lange nicht dass ihr jetzt zum alten Eisen gehört; lediglich die Ränge werden vereinheitlicht und das Marine Corps umbenannt in..." Dem Zivilisten fiel die neue offizielle Bezeichnung nicht mehr ein.

"Abteilung für Strategische Bodenoperationen", kam Anderson ihm nach einem Blick auf sein PADD zuhilfe, "das ist doch so ein gequirlter Bürokratenmist der in keinster Weise das repräsentiert was wir sind!"

"Es repräsentiert aber genau das was Sie in drei Tagen offiziell sein werden", warf nun wieder Captain Rogers ein, "und es ist eine ehrenvolle Aufgabe die Ihnen da zuteil wird. Überlegen Sie nur, Ihnen stehen sogar die Ressourcen der anderen Abteilungen frei und unkompliziert zur Verfügung! Eigene Ärzte und Councellore brauchen Sie zum Beispiel nicht mehr, es sei denn ein Spezialeinsatz verlangt unbedingt nach einer militärischen Zusatzausbildung."

"Tja, was soll ich da noch sagen, außer: Danke dass Sie mir den Tag versaut haben! - Nur mal eine Frage, haben Sie vor meine neue Abteilung schon bald mit einem ersten Auftrag zu beehren, wie etwa Planungen für einen bevorstehenden Krieg?"

Chuck Rogers sah den General irritiert an. "Wieso glauben Sie es könnte einen Krieg geben?"

"Ach ... Chuck, einfach deshalb weil in diesem Moment gerade ein Kriegs-Schiff der Föderation im Neria-System irgendwelche unbedeutenden Staubwolken untersucht. Und das vielleicht direkt unter den Augen der Besatzung eines getarnten romulanischen Warbirds!"

Der Captain war zuerst wütend als er einfach so beim Vornamen genannt wurde, doch nachdem er die ganze Anschuldigungen Andersons vernommen hatte begann er zu lachen. "Deswegen machen Sie sich Sorgen? Ich kann Ihnen versichern, die Community ist in ihrer offiziellen Funktion als Forschungs-Schiff unterwegs. Falls es wider Erwarten doch zu einem Krieg kmmen sollte werden ganz gewiss nicht wir es sein, die ihn provozieren!"

Admiral Humboldts offizieller Vertreter gab noch einige belanglose Worte in beschwichtigender Absicht von sich, salutierte noch einmal zum Abschied und verließ dann wieder das Büro.

Anderson befahl schnell seinen Berater Stok zu sich. "Geben Sie die neue Order an alle Stützpunkte und Schiffe auf denen unser Personal stationiert ist weiter. Und sorgen Sie vor allem dafür dass Shral davon erfährt, weil wenn sie ihr Feldpatent doch noch aktivieren sollte wäre das die Blamage des Jahrhunderts!"

Der Vulkanier nahm PADD und Befehle mit unbewegter Miene entgegen und schritt sogleich zu deren Ausführung.

"Du hast Professor Shral ein Feldpatent mitgegeben? Eines als Colonel nehme ich an?", fragte Chainsfield verwundert der sich entschieden hatte, noch eine Weile zu bleiben.

"Nicht ich direkt, aber der Rest stimmt. Es war für den äußersten Notfall gedacht dass auch Captain Tenner zu den Verschwörern zählen könnte... Was jetzt da wir von Captain Tennenbaum wissen wohl eher unwahrscheinlich sein wird."

"Äh... Captain Tennenbaum?"

Jack Anderson berichtete seinem Freund in strengster Vertraulichkeit von der Verwechslung und den gröbsten Unterschieden zwischen Tenner und Tennenbaum.

"Ach du meine Güte, also wenn das stimmt können wir heilfroh sein dass Shral ihr Feldpatent nicht mehr braucht!"

"Ja ja... Albus, es ist zwar nett dass du neben der schlechten Nachricht auch noch ein paar beruhigende Worte für mich übrig hattest, aber jetzt will ich lieber allein sein."

"Ich verstehe Jack. Ich kann dir zum Abschied nur noch raten dir das mit einem möglichen Rücktritt noch einmal gut zu überlegen. Denn falls hier demnächst tatsächlich ein paar Admiralsköpfe rollen sollten, dürften deine Führungsqualitäten wohl gefragt sein wie nie."

Bearbeitet von Vinara Shral
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Nachdem Niels die Doktorin sicher zu Jenax gebracht hatte, kehrte er auf die Brücke zurück. Die Zeit, die Sheridan brauchen würde um den Antrieb wiederherzustellen, wollte er nutzen um einen Weg zu finden, wie sie mit den Freunden auf der Community Kontakt aufnehmen könnten.

Bei seinem Rundgang auf der Brücke nahm er zunächst an der Steuerkonsole Platz und überprüfte den Autopiloten. Dann checkte er kurz die Ops und ließ sich dann an der Ingenieurskonsole nieder. Er rief den aktuellen Status auf und öffnete noch ein Fenster, in dem er seine Ideen sammeln wollte. Immer wieder scheiterte er daran, dass er die Situation auf der Community nicht kannte. Wenn er davon ausging, dass sie versuchen wollen eine geheime Nachricht zu schicken, konnte es sehr entscheidend sein, wer gerade Dienst hat. Egal, ob man versuchen würde die Nachricht in Form von Strahlungsspitzen, Warpfeldfluktuationen oder was auch immer zu übermitteln, würde es genauso fehlschlagen, wie der Versuch sich in die Systeme der Community zu hacken. Andererseits könnte man eine direkte Nachricht schicken und diese über mehrere Relaisstationen umleiten. Das Problem dabei wäre es den Nachrichtenfilter zu täuschen, damit sie nicht aussortiert und überprüft wird. Das würde passieren, wenn der Absender nicht verifiziert werden kann. Aber vielleicht fällt Jenax dazu ja was ein. Eine andere, aber ebenso riskante Möglichkeit wäre es, sich der Community zu nähern und unter falschem Vorwand ohne Bildübertragung Kontakt aufzunehmen. Gleichzeitig müsste abgeklärt werden, wer von den vertrauenswürdigen Kameraden an Bord sich in den Quartieren aufhält. Dann könnte man mit einem Laser durch das Kabinenfenster hindurch Schriftzeichen an die Wand projizieren. Um zu antworten könnte eine Signallampe verwendet werden, grün für ja/verstanden und rot für nein/nicht verstanden.

Niels lies das Fenster mit den Ideen geöffnet, damit die anderen sie sich durchlesen konnten. Jetzt war es erst einmal wieder Zeit für einen Rundgang.

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Als Lucas Bishop das Cockpit betrat, saß die Deltanerin am Steuer und versuchte die Crazy Fox auf Kurs zu halten. Sie sah ziemlich angeschlagen aus. "Was machst du bloß wieder für Sachen?" fragte er freundlich aber sarkastisch.

Assjima warf einen kurzen Blick über die Schulter. „Hallo Lucas“ antwortete sie tonlos. „Fang du jetzt nicht auch noch mit dieser Rhena an. Ich weiß selber, dass mein Vorgehen bescheuert war.“ Sie starrte wieder auf die Konsole, auf der einige Lichter in regelmäßigen Abständen blinkten. „Wie geht es im Maschinenraum voran? Dieses Dahindümpeln macht mich nervös.“

"George ist schwer beschäftig... Wann hast du das letzte Mal was gegessen?" entgegnete Lucas und stellte ihr eine Schale Eintopf vor die Nase.

„Danke“ Die Deltanerin schob die Schale ein Stück beiseite und gab einen Befehl ein. Der im Seitenfenster sichtbare blaue Zwergstern wanderte zum unteren Fensterrahmen, als das Schiff seinen Kurs fast unmerklich veränderte. „Warum bist du nicht bei ihm und gehst ihm zur Hand?“

"Weil er mich im Moment nicht braucht. Außerdem kann man dich ja keine 5 Minuten alleine lassen!"

„Blödsinn …“ schnaufte die Ärztin verärgert. „Ich bin sehr wohl in der Lage diese Kiste hier zu fliegen.“

"Seit wann bist du denn so zickig?" Lucas konnte es nicht fassen. Da wollte er sich eigentlich bei Assjima entschuldigen und dann war sie so unfreundlich zu ihm.

„Ich bin nicht zickig. Ich bin nur … ach was solls … Was willst du? Du kommst doch nicht nur hier rauf um mir was zu Essen zu bringen?“ antwortete Assjima gereizt.

"Doch, deswegen bin ich hier. Auch wenn du es nicht glaubst, habe ich mir Sorgen um dich gemacht!" antwortete der Australier ruhig. Aber am liebsten hätte er gebrüllt.

„Sorgen? DU macht dir Sorgen um mich?“ Sie drehte sich zu ihm um und betrachtete ihn finster. „Ich komme sehr gut auch ohne dich zurecht.“ Sie kniff die Augen zusammen. „Und brüll mich ja nicht wieder an!“

"Ich habe gar nicht gebrüllt! Aber ich gehe wieder..." brüllte er diesmal und schlug an die Tür des Cockpits.

„Innerlich hast du es getan …“ Die Deltanerin wendete sich erneut der Steuerkonsole zu. Neben ihr auf dem Bildschirm leuchtete die von Niels hinterlassene Notiz. „Er will Lichtsignale geben? Van Richthoven hat wohl zu viele Miss-Marple-Filme gesehen“ murmelte sie leise vor sich hin.

"Du warst schon wieder ohne Erlaubis in meinen Gedanken, aber du siehst nur dass was du sehen willst... Ich bin enttäuscht von dir!"

Assjima fuhr herum. Ihre Augen blitzen gefährlich als sie ihn leise, aber hörbar wütend anzischte: „Ich habe nicht in deine Gedanken geschaut. Das war nicht nötig. Man sieht es dir an, wenn du losbrüllen willst. Dazu muss man beileibe kein Empath sein. Und …“ sie atmete tief durch „ … du hast keinen Grund, hier den Beleidigten zu spielen.“

"Wieso? Weil ich mich entschuldigen wollte und du so unkooperativ bist?" Lucas wurde langsam echt sauer.

„Du willst dich entschuldigen? Wofür? Dafür, dass du unsere Freundschaft aufgekündigt hast? Dafür, dass du mich angeschrieen hast? Und das machst du, indem du mich wieder anbrüllst? Und dann enttäusche ich dich, nur weil ich dich einmal nicht mit offenen Armen empfange? Weil ich unkooperativ sei?“ In Assjimas Stimme war nun keine Wut mehr zu vernehmen, sondern nur noch unendliche Müdigkeit. „Wie oft, glaubst du, kann ich noch über meinen eigenen Schatten springen?“

"Assjima, dass will ich doch gar nicht. Ich habe doch nicht unsere Freundschaft gekündigt. Du erwischt mich leider immer an den Stellen, wo es weh tut. Aber deswegen mag ich dich doch weiterhin, auch wenn ich etwas anderes sage!" versuchte sich Lucas zu entschuldigen.

„Du willst es nicht, aber du erwartest es immer wieder von mir. Du suchst meinen Rat und wenn er dir nicht passt wirst du laut. Du wirfst mir vor, Freundschaften zu zerstören … aber ist nicht Ehrlichkeit die wichtigste Basis einer Freundschaft? Wie soll ich mit dir befreundet sein wenn du mich ständig nach meinem Rat fragst, ohne ihn wirklich hören zu wollen? Und wenn ich gelegentlich mal um deinen Rat … um deine Hilfe … bitte dann verschwendest du nicht einmal einen Gedanken daran.“ Sie betrachtete ihn traurig. „Du benimmst dich manchmal wie ein Kind … aber ich habe nicht immer die Kraft dazu, deine Mutter zu spielen.“

Lucas war ruhig, ihm hatte es die Sprache verschlagen.

„Du weiß nicht, wovon ich rede, oder?“ hakte die Deltanerin fragend nach.

"Doch, weiß ich. Aber es gefällt mir nicht und ich habe keine Ahnung, was ich jetzt sagen soll!" gab der ehemalige Sicherheitschef zu und schaute auf den Boden.

„Nur Kinder brüllen ihre Eltern an wenn diese es ihnen nicht Recht machen. Freunde …“ Sie schüttelte den Kopf und schluckte. „Freunde sollten das nicht tun. Freunde sollten sich gegenseitig Respekt erweisen.“ Assjima legte eine Pause ein und betrachtete den jungen Australier nachdenklich.

„Ich bin mir nicht sicher ob das jetzt noch relevant ist, aber ich werde es trotzdem erwähnen, damit du verstehst wovon ich rede: Du hast mich verletzt. Nicht so sehr indem du laut geworden bist, sondern mehr darin, dass du meine Bitte um Hilfe einfach ignoriert hast. Du überschüttest mich mit deinen Problemen, hast aber selten Ohren für meine. Eben wie ein Kind gegenüber der Mutter.“

"Aber welche Bitte habe ich denn abgewiesen? Sam zu kontaktieren ist zu gefährlich..."

„Für wie naiv hältst du mich eigentlich?“ Der Ausdruck auf Assjimas Gesicht veränderte sich, wurde härter. „Ich habe selber eine Möglichkeit gefunden ihm die Information zukommen zu lassen, dass ich nicht tot bin. Zumindest hoffe ich, dass sie ihn erreicht hat. Und ich weiß, dass es viele Möglichkeiten gibt, unauffällig Nachrichten zu senden. Erst vor ein paar Wochen hat mich so eine Nachricht von der Argus-Station gelockt. Aber ich bin keine Technikerin. Und mir geht es durch die Auskunft, es sei zu gefährlich auch nicht besser. Wenigstens ein paar Gedanken … einige Minuten des Nachdenkens ob sich nicht eine Lösung finden ließe … das hätte ich in dem Moment gebraucht. Aber was soll’s …“ Sie warf erneut einen Blick auf den Monitor. „Niels will mit Laserstrahlen Muster an die Wand werfen.“

„Dann gehe ich wohl besser wieder! Wenn es so schlimm ist und du mir nicht verzeihen kannst. Der Zeitpunkt ist halt extrem ungünstig!"

Die Ärztin schüttelte traurig den Kopf. „Das ist typisch … wenn es ungemütlich wird brüllst du oder du gehst … Wie soll ich dir verzeihen können wenn du nicht verstehst, was ich dir verzeihen soll … will … oder kann …“ Sie wusste langsam nicht mehr was sie sagen sollte. Sie wollte Lucas nicht verletzen. Sie wollte ihn auch nicht verlieren. Aber sie konnte auch nicht länger einfach nur seine Kummerkastentante sein.

"Aber ich habe das nicht gewollt und auch nicht bemerkt. Du musst mir das immer sofort sagen, ich kann keine Gedanken lesen. Mit Nanni gab es die gleichen Verständigungsprobleme." antwortete Lucas kleinlaut. Er wollte Assjima nicht verlieren und vor allem nicht so.

„Genau das ist der Punkt. Du glaubst, du müsstest Gedanken lesen können um andere zu verstehen. Die wenigsten Menschen haben diese Fähigkeit. Ihr Menschen kompensiert das indem ihr eins zum anderen zählt, indem ihr euch in die Situation des anderen hineinversetzt. Ihr müsst keine Empathen sein, denn ihr besitzt doch jede Menge Einfühlungsvermögen. Einfühlungsvermögen ist die wichtigste Basis jeder Beziehung. Egal ob es eine intime oder eine freundschaftliche ist.“

"Aber ich arbeite doch daran ... Bitte gib mir die eine Chance!" meinte Lucas und ging vor Assjima auf die Knie.

Die Ärztin kniff die Lippen zusammen. Er will mich auf den Arm nehmen! fuhr es ihr durch den Kopf. Sie packte ihn bei den Schultern. „Lucas ... das ist jetzt wirklich lächerlich. Du kannst vor Nanni auf die Knie fallen, oder vor deiner Mutter … aber doch nicht vor mir! Ich will weder deine Geliebte, noch deine Mutter noch deine Fragen-Sie-Frau-Doktor-Sommer sein. Ich will doch nur eines, nämlich von dir respektiert werden.“

"Aber das versuche ich doch! Darf man vor einer guten Freundin nicht auf die Knie fallen?"

„Auf einer Party jederzeit. Aber nicht in Momenten, in denen es unangebracht ist, den Klassenclown zu spielen. Und jetzt komm, steh wieder auf – das ist doch wirklich zu albern.“

"OK - Du hast ja Recht! Verzeihst du mir?" entgegnete Lucas und stand wieder auf.

Assjima seufzte. Hatte sie nach dieser Vorstellung noch wirklich eine Wahl? Er schafft es halt immer wieder, mich um den Finger zu wickeln … „Hast du wirklich geglaubt, dass ich dir lange böse sein könnte? In diesem Falle würdest du mich schlecht kennen. Aber du musst erstmal diese grässliche Klingonen-Verkleidung ablegen. Die erinnert mich viel zu sehr an einen Freund, der leider nicht verzeihen kann.“

"Ja, bitte gib mir mein Gesicht wieder! Aber glücklicherweise habe ich deine Freundschaft wieder zurück..." freute sich der Australier und umarmte die Deltanerin.

„He … nicht so stürmisch, junger Mann! Ich könnte sonst noch schwach werden … ich bin auf Entzug!“ Sie schob ihn sanft von sich. „Und du musst mir einen Gefallen tun.“ Dann versuchte sie, ein möglichst bezauberndes Lächeln aufzusetzen, was ihr angesichts des lädierten Auges nicht so richtig gelingen wollte. „Denke dir eine Möglichkeit aus, wie ich mit Sam sprechen kann … versuche es wenigstens … bitte ...“

"Äh wie bitte? OK – ich überleg mir was ..."

So richtig von Herzen schien ihr diese Zusicherung nicht zu kommen. Das Lächeln war offensichtlich nicht betörend genug gewesen. Sie würde wohl doch den Gang nach Canossa antreten und George fragen müssen. Sie war sich alles andere als sicher ob Sam ihre Botschaft erhalten hatte. Und dieses Nichtwissen zerriss sie innerlich. Der CI hatte immerhin einen Tropfen deltanisches Blut in den Adern. Womöglich konnte er verstehen wie dringend sie ihren Mann zumindest sehen und sprechen musste. „Das wäre schön … danke, Lucas. Aber jetzt ab in den Maschinenraum mit dir. Sheridan kann sicher jede helfende Hand gebrauchen und ich muss endlich dahinter kommen, was van Richthoven mit diesen Lichtsignalen bezwecken will.“

Lucas grinste und salutierte spaßeshalber „Aye Ma’am. Und du pass auf, dass wir nicht mit einem Asteroiden zusammenstoßen.“ Dann verließ er das Cockpit.

Assjima griff nach der Schale mit dem inzwischen kalt gewordenen Eintopf. Sie war hungrig geworden. Und erleichtert.

UE und Bryn in „Deltaner sind keine Kummerkastentanten“

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Die Stimmung auf der Brücke war in den letzten Tagen erstaunlich entspannt und gut gewesen. Auf jeden fall war es so während Captain Tenner das Kommando auf der Brücke der Community hatte. Das mochte daran liegen das man die neuen Kommandooffiziere immer seltener mit Jeremy Tenner zusammen auf der Brücke sah. Auch trotz des immer noch hohen Krankheits- und Dienstausfallstandes war die Stimmung recht gut.

Vor etwa 24 Stunden hatte Fähnrich Masterson zum ersten Mal die Sensorstörungen aufgezeichnet. Nun war der Fähnrich wieder an der wissenschaftlichen Station und war bereit seine Untersuchungsergebnisse dem Captain zu präsentieren. Immerhin es gab neue Erkenntnisse. Der Fähnrich richtete noch einmal seine Uniform und ging dann zum Kommandosessel um dem Captain seinen Bericht zu übergeben.

Jeremy sah den jungen Mann an und nahm lächelnd das PAAD entgegen, allerdings blickte er weiter zu Masterson denn dem Fähnrich war es anzusehen das er etwas sagen wollte.

„Nun Fähnrich erzählen sie mir schon was sie herausgefunden haben.“

Masterson strahlte förmlich Zufriedenheit aus.

„Gerne Captain, wie sie ja wissen haben wir seit etwa 24 Stunden immer wieder in unregelmäßigen Abständen immer wieder dieses verschleierten Sensorwerte. Wir nahmen an das es sich hier um eine tarnende Strahlung handelt und das diese metallischen Signaturen von einem Objekt hinter dem undeutlichen stammt. Allerdings konnten die Sensoren die Art des Metalls nicht bestimmen. Die Zeitspanne des Erfassens war einfach zu kurz. Aber wir konnten feststellen das dieses metallene Objekt vor den verschleierten Asteroiden gewesen ist. Und damit ist es wahrscheinlicher das nicht der Asteroid sich verschleiert sondern das Objekt davor. Und Sir es könnte sich auch um ein getarntes Schiff handeln.“

Jetzt wurde Jeremy hellhörig. Auch er hatte schon bei den eigenartigen Sensorverzerrungen daran gedacht das sich da ein getarntes Objekt vor den Asteroiden geschoben hat.

„Wenn es sich um ein getarntes Schiff handelt sollten wir unsere Kräfte darauf konzentrieren. Lieutenant Tevok bereiten sie einen Tachyon-Impuls vor den wir über den Deflektorschildemitter breitgefächert abgeben. Und kalibrieren sie Sensoren so das ionisierte Partikelspuren erfassen. Und bereiten Sie einen Photonentorpedo mit einem maximalen Energiestoßniveau von 6.“

Lt. Tevok wölbte eine Augenbraue und blickte den Captain fragend an.

„Machen Sie es einfach Lieutenant.“

Tevok nickte und machte sich an die Arbeit. Allerdings sahen ihn auch die restlichen zumeist jungen Offiziere auf der Brücke fragend an. Lediglich Lt. Tevok und Lt. Suval sahen vollkommen emotionslos zu ihrem Captain.

Jeremy Tenner sah von einem Offizier zum anderen und fing an zu lächeln, diese Offiziere waren alle noch nicht sonderlich im Dienst der Sternenflotte wenn man von den beiden Vulkaniern einmal absah.

„Wie sie alle wissen tobte vor dreizehn Jahren im klingonischen Reich ein blutiger Bürgerkrieg. Eine Seite wurde von dem romulanischen Imperium unterstützt. Auch wenn die offizielle Regierung der Klingonen die Sternenflotte um Unterstützung konnte sich die Föderation nicht ohne Beweise in einen internen Bürgerkrieg einmischen. Trotzdem gelang es Captain Jean-Luc Picard das Flottenkommando davon zu überzeugen ein Überwachungsnetz an der klingonisch-romulanischen Grenze zu errichten damit die Romulaner sich den Krieg nicht zunutze machen konnten und in das Reich einfielen.“

Jeremy machte eine kurze Pause und sah zu seinen beiden vulkanischen Lt. die nun deutlich zeigten das sie verstanden hatten was der Captain beabsichtigte.

„Also errichtete Captain Picard mit 23 Schiffen der Sternenflotte ein Tachyons-Detektionsgitter, das jedes getarnte Schiff entdecken sollte wenn es hindurchfliegt.

Die Romulaner entdeckten natürlich das Tachyonfeld und entwickelten eine Gegentaktik. Sie überfluteten einen Teil des Ortungsfeldes mit Tachyonstrahlung, so das es unmöglich wurde durch fliegende Schiffe zu orten. Captain Picard befahl die Flotte an einen anderen Punkt der Grenze um das Detektionsgitter neu aufzubauen. Alle Schiffe bis auf eines folgten den Anweisungen, Der amtierende Captain dieses Schiffes scante nach Tachyonsignaturen die eine Trägheitsverlagerung des Subraums aufwiesen. Um zu beweisen das es sich bei diesen Verlagerungen um getarnte Schiffe handelte wurden Torpedos mit einem Energiestoßniveau 6 darauf abgeschossen und die Romulaner wurden enttarnt.“

Wieder sah Captain Tenner in die Runde seiner momentanen Brückencrew und lächelte.

„Aber das wissen sie sicherlich alles schon aus dem Unterricht der Sternenflottenakademie. Wir werden nun also unsere Tachyonstrahlung hier im Raum verteilen und diese wird sich an dem getarnten Schiff ionisieren und wir können es erfassen.“

Es dauerte ein paar Stunden bis sich das gewünschte Ereignis einstellte.

„Sir es beginnt wieder.“ rief Fähnrich Masterson.

Jeremy lehnte sich in seinem Kommandosessel zurück und gab Lt. Tevok den Befehl zum Auslösen des Tachyonimpulses. Zeitgleich begann Fähnrich Masterson nach Tachyonsignaturen zu scanen die sich im Subraum verlagerten.

„Sir ich habe ein positives Scanergebnis auf 352,191 Entfernung 49 Km.“ Kam prompt das Ergebnis vom OPS-Offizier.

„Lt. feuern Sie den Torpedo auf diese Koordinaten. Dann wollen wir doch einmal sehen wer sich hier versteckt. Bereiten Sie sich vor einen Kanal zu öffnen.“

„Sir Warbird der Valdor-Klasse enttarnt sich Backbord voraus. Schilde und Waffen aktiviert, beginnt mit der Zielerfassung.“

Jeremy spannte sämtliche Muskeln an und sprang förmlich aus seinem Sessel.

„Schilde hoch, gelber Alarm, keine Waffen, öffnen Sie einen Kanal.“

Tevok reagierte schnell und seine Finger flogen praktisch über die taktische Konsole. „Kanal offen Sir.“

„Unbekannter romulanischer Warbird, hier ist Captain Jeremy Tenner vom Föderationsraumschiff U.S.S. Community. Sie befinden sich im Raum der Föderation und verletzen somit die bestehenden Friedensverträge zwischen der Föderation und dem romulanischen Imperium. Erklären Sie ihre Absichten.“

Die Sekunden zogen sich hin wie ein endloses Band, es war Jeremy so als ob Stunden vergingen bis endlich eine Antwort aus dem Kommunikationssystem erklang.

Das Bild auf dem Hauptschirm veränderte sich und zeigte nun eine Romulanerin mittleren Alters.

„Ich bin Commander Dalis vom romulanischen Warbird Hiren. Sie haben unprovoziert auf uns gefeuert, wenn wir schon auf Vertragsverletzungen hinweisen.“

Jeremys Miene zeigte kaum eine Regung, aber hinter seiner Stirn überschlugen sich die Gedanken in seinem Gehirn. Mit ruhiger und fester Stimme führ Jeremy fort.

„Commander das war keine Antwort auf meine Frage, aber da sie in den Hoheitsgebiet der Föderation eingedrungen sind habe ich das Recht Verteidigungsmaßnahmen zu ergreifen. Und der Torpedo war so eingestellt das an ihrem Schiff keinerlei Schäden verursacht wurden. Commander Dalis als Zeichen ihrer garantiert friedlichen Absichten könnten Sie die Energie von ihren Waffen nehmen und die Schilde senken, im Gegenzug werden auch wir unser Schilde senken.“

Wieder dehnten sich die Sekunden zu scheinbaren Stunden. In denen die romulanische Kommandantin Jeremy genau musterte, wahrscheinlich um zu erkennen ob er sie täuschen wollte. Letztendlich hob sie ihren Arm und gab jemanden der sich nicht im Sichtfeld befand ein Zeichen.

„Sir Schilde und Waffen des Warbirds werden herunter gefahren.“ Meldete Tevok und Jeremy sah zu seinem Sicherheitsoffizier.

„Gut Mr. Tevok senken sie die Schilde, gelber Alarm bleibt bestehen.“

Dann wand er sich wieder dem Bildschirm zu.

„Danke Commander und nun erklären sie mir bitte warum sich ein getarnter romulanischer Warbird im Raum der Föderation befindet?“

In einem sehr freundlichen Ton: „Captain wir befinden uns auf einer rein informativen Mission. Das Imperium möchte gerne wissen warum sich eines der stärksten Kriegsschiffe der Föderation in direkter Nähe zur romulanischen Grenze aufhält.“

‚Eine nette Umschreibung für Spionage.’ dachte sich Jeremy und setzte ein verständiges Lächeln auf.

„Das kann ich verstehen Commander und seien sie versichert das wir uns auf einer Rein wissenschaftlichen Mission befinden. Wir untersuchen Strahlungsanomalien in diesem Sektor. Doch ich muss annehmen das Ihre Anwesenheit unsere Forschungsergebnisse beeinflusst haben. Deshalb kann ich leider nicht sagen wie lange wir unsere Forschungen hier nun noch fortführen müssen. Aber zum Zeichen des guten Willens können sie gerne solange in diesem Sektor bleiben bis wir unsere Forschungen abgeschlossen haben.“

In das Gesicht der Romulanerin schlich so etwas wie Misstrauen, oder war es Jeremy der dieses nur vermutete. Aber trotzdem blieb die Stimme der Kommandantin weiterhin freundlich und schmeichelnd.

„Das ist ein äußerst großzügiges Angebot Captain das ich dankend annehmen werde, vielleicht können wir ihnen bei Ihren Forschungen ja sogar behilflich sein.“

„Das ist ihrerseits ein großzügiges Angebot ich werde es überdenken und ihnen mitteilen wenn ich darauf zurückgreifen werde. Community Ende.“

„Auf wiedersehen Captain Tenner.“

Der Bildschirm erlosch und zeigte nun wieder den Asteroidengürtel und den Warbird.

„Wir nehmen unsere Missionsziele wieder auf. Lt. behalten Sie die Romulaner im Auge und senden Sie einen Bericht an das Sternenflotten Hauptquartier.“

„Aber Sir die Funkstille?“

„So wie ich unsere Befehle verstanden habe, diente das dazu die Romulaner nicht auf unsere Mission aufmerksam zumachen. Nun ja und ich würde sagen das ist nun überflüssig geworden. Also senden sie den Bericht. Die Kommunikation bleibt auf den Dienstlichen Gebrauch beschränkt, jede ausgehende Transmission muss von mir genehmigt werden.“

„Aye, Sir.“

Jeremy setzte sich wieder in seinen Sessel und versuchte seinen gestiegenen Puls wieder zu beruhigen.

Wenige Augenblicke später meldete sich Lt. Tevok wieder.

„Captain ich kann den Bericht nicht an das Hauptquartier schicken, wir scheinen Probleme mit der Subraumkommunikation zuhaben.“

„Wie bitte? Wird unsere Kommunikation gestört?“

„Nein Captain so wie es aussieht scheinen unsere Subraumantennen nicht richtig zufunktionieren.“

Jeremy drehte sich zu Suval um: „Lt. kümmern sie sich darum. Höchste Priorität für die technische Abteilung.“

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Vinara befand sich in einem Raum der bei der ursprünglichen Konfiguration der Raven-Klasse wohl als Labor gedacht war; auf der "Crazy Fox" wies er keinerlei Ausstattung von wissenschaftlicher Bedeutung auf, aber immerhin gab es eine Konsole an der die Andorianerin ungestört arbeiten konnte (sofern die begrenzten Ressourcen des Schiffs es zuließen).

Sie hatte sich van Richthovens Notizen auf das Display vor ihr heruntergeladen und brütete vor sich hin. Der Knackpunkt war tatsächlich dass niemand sagen konnte wie der Dienstplan auf der Community momentan strukturiert war - man hatte noch nicht einmal einen Anhaltspunkt dafür, ob und wie stark die "Grippewelle" dort inzwischen noch weiter um sich gegriffen hatte.

Eigentlich hätte sie ihren Überlegungen genauso gut auf der Brücke nachgehen können, aber die Andorianerin mied diese so weit es ging - wohl in Vorbereitung auf ihre zukünftige Laufbahn, in der sie (hoffentlich) nur noch auf wissenschaftliche Einrichtungen beschränkt sein würde und die Brücke bestenfalls nur noch dann betreten musste, wenn der Captain sie in seinen Bereitschaftsraum zitierte.

Doch wie dem auch war, nun galt es sich dem Problem der Kontaktaufnahme zu widmen. Die Palette der technischen Möglichkeiten war zwar, wie van Richthoven in seinen Notizen dargelegt hatte selbst auf diesem kleinen Schiff recht breit gefächert, aber keine dieser Methoden hatte eine Aussicht auf Erfolg wenn man die Nachricht nicht gezielt an eine der richtigen Personen schicken konnte. Ideal wäre ein spezieller interner "Community-Code" gewesen, den nur Eingeweihte der Besatzung kannten und der für andere wie ein unbedeutendes Hintergrund-Signal wirken mochte.

So sehr Vinara sich auch bemühte, sie kam einfach nicht auf einen derartigen Code. Und einfach nur unverschlüsseltes Caitianisch wie Bishop es vorgeschlagen hatte wäre schon viel zu verräterisch gewesen. Wenn sie wenigstens eine bessere Ausrüstung an Bord hätten, hätte man vielleicht einen telepathischen Verstärker anfertigen können mit dem Assjima mit einem der anderen Telepathen auf der Community in Kontakt hätte treten können. Doch es gab hier nichts aus dem man eine derartige Vorrichtung hätte bauen können...

Um sich abzulenken schaltete die Andorianerin den Subraum-Empfänger bei sich ein und ging diverse Nachrichten-Frequenzen durch. Bei einer Meldung wurde sie stutzig und lauschte aufmerksamer.

"Und hier das Neueste von der Sternenflotte: Wie es aussieht hat der Föderationsrat auf Drängen des Oberkommandos die Übergangsfrist zur Eingliederung des Marine-Corps drastisch verkürzt, um nicht zu sagen auf Null zusammengeschrumpft. Wir sind gerade verbunden mit unserer Korrespodentin Ulrike Wipperling. Ulrike, was genau hat der Föderationsrat beschlossen?"

"Nun, wie es aussieht sind die alten Ränge nur noch maximal drei Tage lang gültig; danach soll das Marine Corps wie die restlichen Spezialeinheiten als fester Bestandteil der Sternenflotten-Sicherheit integriert werden."

"Wie hat der Leiter des Corps, Lieutenant-General Jack Anderson reagiert? Wird er seine Rangpins austauschen oder gar zurücktreten?"

"Die Führung des Marine Corps hat bis jetzt jeden Kommentar verweigert, aber es ist durchgesickert dass der General nicht gerade glücklich über die Entscheidung sein soll."

"Das war in gewisser Weise zu erwarten... Welche konkreten Konsequenzen wird die Eingliederung des Marine Corps nun für die Sternenflotte und den Rest der Föderation haben?"

Am anderen Ende war längeres Schweigen zu vernehmen, dann sprach die Korrespodentin weiter:

"Zunächst einmal ganz pragmatisch eine Einsparung von Verwaltungs-Ressourcen und dann natürlich auch noch eine direktere Kontrolle der Marines durch die Sternenflotte und den Föderationsrat. Letzteres scheint vor allen angesichts des kürzlichen Skandals um die illegalen Cyborg-Soldaten von Wichtigkeit für die Sicherheits-Politik der Föderation zu sein."

"Bestand denn zu irgendeiner Zeit konkreter Anlass zur Sorge, dass die Marines eine ähnliche Verschwörung planen die letztenendes der Föderation schaden könnte?"

"Einen konkreten Anlass nicht, aber es wurden immer wieder Befürchtungen verlautbart, vor allem dahingehend dass General Anderson einen erneuten Krieg herbeisehnen könnte, damit er und seine Soldaten endlich wieder in Aktion treten könnten."

Vinara hatte genug gehört; sie schaltete den Empfänger aus und lehnte sich zurück. Konnte es sein dass diese rasche Eingliederung ein weiteres Puzzleteil in der vermuteten großen Verschwörung war? Sollte die gesamte Streitkraft der Sternenflotte auf eine Linie eingeschworen werden, um in einem möglichen Krieg gegen die Romulaner mit aller Stärke losschlagen zu können?

Dass ihr Feldpatent nun unwirksam war erfüllte die Professorin seltsamerweise mehr mit einer gewissen Erleichterung als Besorgnis. Immerhin, sie als Colonel, das wäre so klischeehaft andorianisch gewesen dass sie als vulkanisch erzogene Wissenschaftlerin sich nur schämen hätte können.

Sich wieder auf das Kommunikations-Problem konzentrierend lief Vinara in dem engen Raum hin und her; schließlich blieb sie vor einem unscheinbaren verschlossenen Schrank stehen den sie zuvor mehr oder weniger bewusst übersehen hatte. Aus purer gelangweilter Neugier machte sie sich nun daran das einfache Schloss zu knacken.

Der Schrank enthielt antiken Elektronik-Schrott der bei der Reparatur des Antriebs wohl kaum von Nutzen sein durfte: Ein paar zum großen Teil durchgebrannte Duotronik-Bauteile und eine Platine mit... mit multitronischen Prozessoren, die wie ein Tricorderscann zeigte noch allesamt intakt zu sein schienen!

Der zuvor angerissene Gedanke mit dem telepathischen Verstärker für Assjima nahm wieder Gestalt im Gehirn der Andorianerin an. Doch sie wusste dass für eine Durchführung viel mehr als nur diese multitronischen Komponenten gebraucht werden würde, und selbst wenn sie es schaffen sollten einen funktionierenden Verstärker zu bauen, so wäre diese keineswegs sicher. Und Assjima hatte ihre Gesundheit, um nicht zu sagen ihr Leben schon genug aufs Spiel gesetzt...

Vinara hatte zwar sogar eine abgespeckte Version des Hilfsprogramms bei sich, mit dem sie damals den Astralscanner konstruiert hatte - doch ohne weitergehende Anleitungen war der Bau eines telepathischen Verstärkers selbst mit Sheridans und van Richthovens Hilfe viel zu riskant. Wenn wenigstens Solak hier gewesen wäre, er hätte schon eher etwas zusammenbauen können, vielleicht sogar unter Einbeziehung romulanischer Technologie... Aber selbst dann hätte wohl noch ein zu großes Risiko für ihn oder Assjima bestanden.

Dennoch schickte Vinara die Idee mit einem auf multitronischer Basis bestehenden telepathischen Verstärker an ihre übrigen Kameraden, allerdings mit einer großen Warnung versehen sowie dem Hinweis, dass ein Erfolg äußerst gering sei und die realen Gefahren nicht einmal annähernd aufwiegen konnte.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Lichtsignale … Lichtsignale … hm … Lucas war schon seit Stunden fort und Assjima starrte noch immer auf die Notiz auf dem Bildschirm, die immer dann flimmerte wenn Sheridan einmal wieder versuchte, irgendeine Apparatur im Maschinenraum zu aktivieren. Der CI hatte kurz vorbeigeschaut, um etwas von der Brücke aus zu überprüfen (oder wollte er sich in Wirklichkeit nur überzeugen, ob Assjima die Crazy Fox auch wirklich auf Kurs hielt?). Sie hatten sich kurz unterhalten und die Ärztin hatte ihn darum gebeten, sich bei Gelegenheit über eine sichere Kommunikationsmöglichkeit mit dem Falken Gedanken zu machen. Natürlich erst dann, wenn der Antrieb der Crazy Fox wieder wie ein Kätzchen schnurrte. Das schnellstmögliche Erreichen der Community hatte absoluten Vorrang, doch war sie sich der Tatsache bewusst, dass sie erst dann wieder einen richtig klaren Gedanken würde fassen können, wenn sie sicher sein konnte, dass es Sam gut ging und dass er keinen Unfug anstellen würde.

Sie fühlte sich elend. Auch wenn sie die House’sche Apparatur schon seit Tagen los war, so spürte sie noch immer deren Nachwirkungen. Der Angriff Rhenas und die damit verbundene leichte Gehirnerschütterung trugen ebenso ihren Teil zum schlechten Befinden beigetragen wie die momentane Situation der Crazy Fox, die Aussichtslosigkeit der Lage und das Gespräch mit Lucas. Auseinandersetzungen dieser Art fühlte sie sich momentan einfach nicht gewachsen. Wenn es wenigstens einen Plan gäbe … selbst wenn er noch so wahnsinnig erschien … irgendein Streifen am Horizont, der neue Hoffnung spenden könnte. Doch so fühlte sie sich nur leer und ausgepumpt. Wenn Sam hier wäre, wenn sie von seiner Nähe, von seiner Energie, zehren könnte dann würde sie vielleicht eine Lösung finden können, aber augenblicklich zeichneten sich ihre Denkvorgänge vor allem durch absolute Ideenlosigkeit aus.

Der Bildschirm veränderte sich. Diesmal war es kein Sheridan’sches Flimmern sondern eine Nachricht Vinaras. Beim Lesen weiteten sich Assjimas Augen erschrocken. Ein telepathischer Verstärker? Vinara wollte sie an eine selbst zusammengelötete Armatur schnallen damit sie mit wem auch immer auf der Community Kontakt aufnehmen könne? Allein bei dem Gedanken daran drehte sich ihr fast der Magen um. Doch gleichzeitig begannen die kleinen Zellen in ihrem Gehirn zu arbeiten. Fast automatisch überprüften sie die aktuelle Besatzung der Community auf potentielle Empfänger. Serik? Nein, der war viel zu stoisch. Ebenso Suval und die anderen Vulkanier an Bord. Ersatzcouncellor Moloch vielleicht – immerhin war er zur Hälfte Betazoide. Doch womöglich überdeckte die robuste nausikanische Hälfte seine empathische Seite? Die Besatzung bestand eindeutig aus zu vielen Menschen. Die einzige richtige Empathin befand sich leider hier auf der Crazy Fox. Und die andere sauste hochschwanger auf einem klingonischen Raumschiff in Richtung Kronos. Wenn Mili dort wäre, wo sie eigentlich hingehörte, nämlich hinter der Steuerkonsole der Community, dann wäre Vinaras Plan vielleicht realisierbar. Mit der Haliianerin hatte Assjima sogar schon einmal ohne Verstärker Kontakt aufnehmen können. Aber in diesem Spiel mischte die Zwergenkönigin leider nicht mit.

***

Der goldene Falke sauste mit Höchstgeschwindigkeit am Rande der Typhon-Ausdehnung entlang. Sam hatte den direkten Kurs nach Neria eingegeben, doch hielt er sich so weit wie nötig von diesem gefährlichen Gebiet entfernt, denn es stand ihm nicht der Sinn danach, in einer Kausalitätsschleife fest zuhängen.

Ketal Tran hatte sich als angenehmer Reisegefährte entpuppt. Der Trill war viel herum gekommen und konnte fantastisch gut erzählen. Wenn Sam nicht gerade in der Maschine herumkriechen musste um sie vor dem Zusammenbruch zu bewahren, saßen sie oft stundenlang mit einem Bier in der Hand im Cockpit und unterhielten sich. Beide Männer genossen es sichtlich, im jeweils anderen einen neuen, unverbrauchten Zuhörer gefunden zu haben, für den die schon hundertmal erzählten Abenteuer noch neu und spannen waren.

Sam stand in der kleinen Küche und wühlte auf der Suche nach einer Dose Erdnüsse in einem der Vorratschränke herum, während Ketal im Cockpit sitzend einmal wieder die letzten Meldungen der diversen Nachrichtenagenturen abrief.

„He Sam“ brüllte er durch das kleine Raumschiff. „Sogar die Orioner beschäftigen sich inzwischen mit Neria. Man sollte es kaum glauben, aber diese grünhäutigen Sklavenhändler haben tatsächlich Zeitungen.“ Er betrat mit einem PADD in der Hand die Kombüse. „Schau mal – ich finde dieses Blatt doch immer wieder faszinierend. Die Redaktion schafft es tatsächlich, ihre Tagesausgabe bis zur Hälfte mit Anzeigen zu füllen. Hier zum Beispiel.“ Er hielt sich das PADD vor die Nase und las laut vor: „Frische Ware aus dem Gamma-Quadranten eingetroffen. Sie lieben es exotisch? Big Daddy garantiert Ihnen unermessliche Vielfalt in unendlichen Variationen.“ Er lachte und scrollte weiter. „Die Anzeige findest du unter der größten Rubrik der Zeitung, nämlich Ladies im Angebot Aber hier steht auch eine Meldung, die mit Neria zu tun hat. Das Syndikat macht sich Sorgen bezüglich eines neuen Konkurrenten, nämlich dem Forifla-Kartell. Das ist ein Zusammenschluss mehrerer kleiner Systeme, die überwiegend im Delta-Quadranten beheimatet sind.“

„Und was hat dieses Forifla-Kartell mit Neria zu tun?“ brummelte es aus dem Küchenschrank. „Wo zum Teufel sind diese verdammten Nüsse? Ich bin mir sicher dass es da noch eine Dose gibt.“

„Das Forifla-Kartell war doch neben den Romulanern der wichtigste Wirtschaftspartner der Nerianer. Alles was Romulus nicht kaufte ging in den Delta-Quadranten. Und was die Romulaner nicht liefern konnten, holte man sich entweder von Zackdorn oder bezog es über das Forifla-Kartell. Und der Beitritt Nerias zur Förderation war für die Foriflas wie ein direkter Schlag ins Gesicht. Immerhin war Neria ihr Sprungbrett in den Alpha- und Beta-Quadranten. Das muss so manchen Wirtschaftsbossen dort sehr schwer aufgestoßen sein. Jetzt versuchen die, mit knallharten Niedrigstpreisen direkt auf unseren Markt vorzudrängen. So eine Kampagne ist auf Dauer für den Anbieter mörderisch, aber zumindest für den Anfang eine gute Möglichkeit auf die eigene Produktpalette aufmerksam zu machen. Und die Foriflas handeln nicht nur mit High-Tech-Produkten, sondern auch mit Waren, auf die sich die Orions spezialisiert haben.“

„Wie?“ Sam tauchte wieder aus dem Schrank hervor. Er hielt ein längliches Päckchen in der Hand und betrachtete es nachdenklich. „Die verkaufen auch Sklaven und gebrauchte Raumschiffe?“

„Genau. Natürlich reden die nicht offen von Sklaven, sondern verwenden lieber die Terminologien günstige und garantiert sozialversicherungsfreie Arbeitskräfte sowie Haushälterinnen für alle Anlässe oder einfach nur Begleiterinnen. Und ihre Damen sind wirklich exotisch. Spezies, die fast alle aus dem Delta-Quadranten kommen und heir bislang vollkommen unbekannt sind.“

Während Sam den Erläuterungen des Trill lauschte, schob er den Inhalt des Päckchens in den Speisesequenzer. „Ah … besonders exotische Damen! Klar, dass das den Orions schwer aufstößt.“ Das Gerät piepste und Sam öffnete den Deckel. „Steht in dem Artikel auch etwas über eventuelle Gegenmaßnahmen?“

„Das Syndikat streitet sich noch. Einige Orions schreien nach Krieg, andere wollen die Foriflas mit Dumpingpreisen unterbieten. Heitere Aussichten. Womöglich muss Shir’lasa nun doch mit ihrer Gage zurück schrauben, wenn sie so harte Konkurrenz bekommt. Was hast du denn da?“ Neugierig beugte er sich vor und betrachtete die länglichen grünen Stängel, die Sam auf einen Teller gelegt hatte. „Das sind eindeutig keine Erdnüsse.“

„Das ist Sellerie … ein komisches Gemüse von der Erde, das Assjima so gerne isst … gegessen hat, meine ich.“

Der Trill schaute Sam skeptisch an. Dies war nicht der erste Versprecher dieser Art. Womöglich wollte sich der Pilot mit dem Tod seiner Frau noch nicht abfinden? Oder es steckte noch etwas anders dahinter? Wenn, dann würde er es herausfinden. Irgendwann … Er griff nach einem der grünen Teile und biss beherzt hinein. Dann verzog er das Gesicht. „Äh … es schmeckt … ähm … eindeutig sehr gesund. Kannst du wirklich keine Erdnüsse finden?“

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Während die anderen ausklügelten, wie man einen Weg finden konnte, Kontakt mit der Community aufnehmen zu können, widmete sich George wieder einem anderen Sorgenkind – dem Warpantrieb der Crazy Fox.

Die Konsolen waren immer noch Tod. Zu allem Überfluss wurden auch die Haupt ODN Leitungen zum Antrieb gegrillt. Rhena wusste wirklich, wie man den Antrieb mit sprichwörtlich einem Schlag außer Gefecht gesetzt werden konnte. Genauso gut hätte die Andorianerin auch mit einem auf Maximum gestellten Phaser auf die Konsole feuern können. Der Effekt wäre der gleiche gewesen.

Ab und zu sah George nach seiner Frau, die sich sichtlich zu erholen schien. Dennoch bestand er darauf, dass Jenax sich auch weiterhin schonte. Dann war er noch auf der Brücke gewesen, um nachzusehen, ob nicht doch eine Möglichkeit existierte die Maschinen von dort aus in Gang zu bringen. Doch diese Hoffnung verblasste schneller als sie aufkeimen konnte. Dabei bat Assjima ihn noch darum nach einem Weg zu sehen, wie man zu Sam und seinem Schiff Kontakt aufnehmen konnte. Er verstand die Ärztin zu gut. Auch er wollte seine Familie sehen und ihnen sagen, dass alles in Ordnung war. Alles in Ordnung, diese Worte wären im Moment eine Lüge gewesen. Was wenn all das hier aufgrund eines Irrtums geschah?

George stellte sich stumm diese Frage und die Leblosen Konsolen antworteten in einem anklagenden Schweigen. Es mutete schon makaber an, dass der Ingenieur hoffte, dass dies nicht ein Irrtum war.

Wer weis was sich noch als Hindernis auftat?

Die Suche nach Ersatzteilen verlief bisher auch nicht berauschend. Zwar hatte George Isolineare Chips gefunden, doch diese waren leider auch beschädigt oder unbespielt. Solche Chips zu Programmieren war eine Heiden Arbeit, die nur sehr erfahrene Ingenieure bewerkstelligen konnten und selbst dann war dies nicht ohne Risiko. Ein kleiner Fehler und der Antrieb würde sich zerlegen. Wie lange war es her, dass Du so was gemacht hast? 10 Jahre? Ging es dem Ingenieur durch den Kopf. Und selbst damals war es eine Art Übung gewesen, um Kadetten auf der alten Excelsior zu zeigen, wie man so was machte.

Die Technische Datenbank der Crazy Fox war lückenhaft um es diplomatisch auszudrücken. Aber besser als nichts und in Verbindung mit dem klingonischen Ingenieurstricorder und dem, was in seinem Gedächtnis geblieben war, musste er was zustande kriegen.

Doch zunächst musste George eine Konsole zum Laufen kriegen, um dort die Chips umzuprogrammieren.

Bearbeitet von George Sheridan
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Lucas saß vor dem Maschinenraum auf einer Kiste und überlegte wie man Sam, auf schnellstem und sicherstem Wege eine Nachricht übermitteln könnte. Mit der Technologie auf der Community wäre diese Aufgabe leichter erfüllen zu gewesen, aber mit diesem Schrotthaufen von Schiff war das ein Hexenwerk. Und da waren noch die Sache mit dem Antrieb der Crazy Fox und die Kontaktaufnahme mit der Community. Außerdem hatte er wieder unbewusst einem Menschen der ihm Nahe steht seelisch verletzt. Doch es handelte sich dabei nicht um einen Mensch, sondern um eine sehr sensible Deltanerin, die schrecklich unter der Trennung von ihren Mann litt. Er musste ihr irgendwie helfen. Es tat ihm wirklich sehr leid, er musste endlich lernen mehr auf seinem Kopf und nicht immer auf seinen Bauch zu hören. Er war von sich enttäuscht, weil er öfters so unsensibel war.

Lucas wusste, dass er wirklich großes Glück hatte, immer noch gemocht und respektiert zu werden. Aber er musste dringend an seiner Sensibilität gegenüber den Bedürfnissen seiner Freunde und Bekannten arbeiten. Den schlimmsten Fehler den er wieder begangen hatte, war der One-Night-Stand mit Marvalla. Nanni, würde es ihm niemals glauben, dass er es getan hatte, um seine Tarnung nicht zu verlieren. Leider hatte Assjima recht gehabt, er liebte seine Verlobte einfach nicht mehr, jedenfalls nicht für so wie früher. Er mochte sie, aber eben nur wie ein Bruder der seine Schwester mag. Es hatte sich schon früher angekündigt, trotzdem hatte er diesen Umstand ignoriert. Er würde sie retten aber nicht mehr aus Liebe sondern aus Pflichtbewusstsein. Enttäuscht von sich selbst warf er den kleinen Gummiball an die Wand. Dann kamen in ihm Erinnerungen an seinen Hund Fido an die Oberfläche.

Er erinnerte sich, wie er mit seinem Hund, jeden Tag auf der grünen Wiese im Memorial Park in San Francisco gespielt hatte. Fido war immer total auf den Ball fixiert und machte wirklich jede Bewegung nach. Nahm Lucas den Ball in die rechte Hand, dann schaute sein Hund nach rechts. Wechselte er den Ball in die andere Hand, so schaute der Hund nach links.

Fido konnte auch Männchen machen, die rechte Pfote geben und toter Hund spielen. Das hatte er zusammen mit Lucas in der Hunde-Schule gelernt. Der ehemalige Sicherheitschef der immer das sich gut daran, wie schwer es war dem Hund die Kunststücke beizubringen. Aber am Ende des einen Jahres, hörte Fido einwandfrei auf die Befehle und reagierte auch auf die Laute aus der Hundepfeife.

Hundepfeife! Genau das war es!

Hunde hören in einem anderen Frequenzbereich als die Menschen…

Und Katzen hören auch bis zu dreimal besser wie Menschen…

Caitianer waren mit den Katzen verwandt und hörten bestimmt auch in einem anderen Frequenzbereich…

Also musste man die Nachricht nur in einem anderen Frequenzbereich bringen, dass nur ein Caitianer wie K’Rissan sie hören konnte.

Unter den Verschwörern gab es nur 3 Menschen, ob Betazoiden, Bolianer, Andorianer und Risianer besser hören konnten?

Lucas schrieb seine Idee ebenfalls auf und schickte sie zur Brücke. In der Nachricht bat er Assjima, ob sie sich an die Anatomie der genannten Spezies erinnern konnte. Und vor allem wusste, wie genau die einzelnen Vertreter ihrer Gattungen hören konnten. Leider hat er immer noch keine konkrete Idee, wie man diese Nachricht übermitteln konnte. Man konnte höchstens mit der Crazy Fox eine Maschine Schaden vortäuschen, und er könnte als Klingone verkleidet einen Hilferuf abgeben. Mit diesem Hilferuf könnte man eine unterschwellige Botschaft, in dem Frequenzbereich den nur ein Caitianer hören kann, mitschicken. Aber bis es soweit war, musste als erstes der Antrieb repariert werden und so ging der ehemalige Sicherheitschefs zurück in den Maschinenraum.

Bearbeitet von Lucas Bishop
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"Sir, die Sensorsonde hat das Neria-System erreicht und sendet die ersten Daten."

H´Qar trommelte ungeduldig mit seinen Fingern auf den Armlehnen seines Sessels. Und antwortete:

"Dann erzähl schon, was die Daten anzeigen."

"Die Sonde zeigt zwei Schiffe im Neria-System, ein Sternenflottenschiff, wahrscheinlich die Community, und ein Schiff mit romulanischer Signatur."

Fast wäre H´Qar aufgesprungen, hielt sich dann aber noch zurück und betätigte die Bordsprechanlage: "Mili, komm auf die Brücke, wir haben interessante Gäste bei der Community gefunden."

„Und wer hat sich zum Essen eingeladen?“, fragte Milseya, die nur eine Minute später die Brücke betrat. Sie war bereits auf den Weg dorthin gewesen, da sie laut Berechnungen so langsam in die Nähe der Community kommen sollten. „Unsere Freunde?“

"Ich hoffe nicht, dass du die Romulaner zu deinen Freunden zählst."

„Romulaner?“ Sie trat überrascht nach vorne. „Nein, natürlich nicht.. aber was machen die Spitzohren hier? Das ist offizielles Föderationsgebiet. Wieso..? Und wo ist die Crazy Fox?“, fragte sie, während sie an eine Konsole trat, um sich die Daten im Neria-System genauer anzusehen.

"Tja, das ist eine gute Frage, was machen diese p´tagh hier. Sie fliegen ruhig und einträchtig neben der Community. Fast wie gute Freunde", war H´Qars einzige und sarkastisch klingende Antwort.

„Warte.. siehst du diese Werte?“ Milseya deutete auf eine Spitze im Strahlungsband. „Tachyonen..“ Sie überlegte kurz, dann begann sie zu lächeln. „Verdammt, dieser Captain ist gut.. er hat die Romulaner enttarnt... und diesen dann vermutlich angeboten, die Untersuchung nach dieser komischen Strahlung zu begleiten.“

"Selbst, wenn es so ist, wird es jetzt ungemein schwieriger an Bord der Community zu gelangen."

„Ja, von einem klingonischen Schiff aus mit Sicherheit!“ Milseya warf dem Klingonen an der OPS einen finsteren Blick zu und fing an laut zu knurren. Verwundert, dann amüsiert sah jener sie an, bis sie mit ihrem Bauch auf ihn zukam und Anstalten machte, sich auf dessen Schoß zu setzen. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich vom Stuhl entfernen. „Vielleicht hätten wir mehr Glück, wenn wir von Board der Crazy Fox die Community rufen würden?“

Belustigt sah H´Qar den Geschehnissen zu und sah dann auf seinen kleinen Monitor.

"Wir haben nur leider keine Ahnung, wo sich die Crazy Fox im Moment aufhählt. Sie schien zwischen uns und der Community zu sein."

„Sie sollte schon lange da sein“, gab Milseya zurück und drehte sich an die Konsole. „Wir sollten die Sensorreichweite erhöhen .. ja .. hmm.. also..“ Sie sah sich suchend auf der Panele um, um sich dann wieder zu ihrem Mann umzudrehen. „Also, IHR solltet die Sensorreichweite erhöhen – und wenn unsere Freunde nicht hier sind, dann sollten wir zur Sicherheit auch die anderen Richtungen absuchen. Vielleicht wurden sie irgendwie aufgehalten..“

H´Qar lachte kurz und schnaubend auf. Dann gab er in bellendem Ton die entsprechenden Befehle.

Nach einer kurzen Wartezeit kamen die Ergebnisse.

"Drei zivile Schiffe in Sensorenreichweite, eines fliegt in Richtung Zakdorn und scheint aus der Richtung Neria zu kommen, Nr. 2 fliegt mit Kurs Richtung Tau Centauri, das letzte fliegt mit Impuls Richtung Neria."

„Impuls?“, rief Milseya aus. „Was treiben die da eigentlich? Kaffeekränzchen? Öffne einen Kanal und .. oh verdammt, ist die Langstreckenkommunikation wieder hergestellt?“

"Hin und wieder .. nur Audio, kein Bild." kam die kurze Antwort von der Steuerfrau.

„Könnte eine Nachricht von uns die Crazy Foy erreichen?“

"Solange ihre Subraumantenne funktioniert, sollten sie ein Signal von uns empfangen können. Es könnte aber gestört sein. Das wird erst der Versuch zeigen."

„Gut, dann sollten wir die Nachricht als Endlosschleife laufen lassen. Vielleicht klappt es ja..“ Milseya sah zu ihrem Mann. „Was sollen wir ihnen sagen? Dass sie sich nicht der Community nähern sollen, sondern erst zu uns aufschließen?“

"Wir sollten uns mit der Fox treffen. Ansonsten werden wir ein Problem haben auf die Community zukommen."

"Wenn wir erst einmal wieder mit unseren Freunden vereint sind, dann habe ich schon eine Idee, wie wir auf die Community kommen. Doch dazu brauche ich Georges und Niels' Hilfe“, sagte Milseya und lächelte.

H´Qar guckte seine Frau fragend an. "Willst du mir von deinem Plan erzählen?"

Sie wackelte amüsiert mit ihrem Kopf, während sie die Nachricht abschickte.. „Du weißt doch, wie verweichlicht die Sternenflotte ist... wenn jemand in Not ist, dann wollen die einem immer gleich helfen..“ Zärtlich strich sie sich dabei über ihren Bauch.

[shane und fee senden eine Nachricht:]

„Crazy Fox.. Crazy Fox hier ruft die Feuertänzer. Dies ist eine Warnung: Nähern Sie sich nicht, ich wiederhole NICHT, weiter ihrem Wunschziel. Gefahr. Ich wiederhole, GEFAHR. Schlage Treffpunkt an folgenden Koordinaten vor... Wir erwarten euch dort. .. „Crazy Fox.. Crazy Fox hier ruft die Feuertänzer...

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„Das ist einfach unglaublich“ donnerte Prokonsul Telek und schlug wütend mit der flachen Hand auf den massiven Konferenztisch. „Sie haben hier ein ganzes Nest hervorragender Agenten und Sie schicken ausgerechnet diese Versager auf eine solch wichtige Mission? Die sollten Informationen besorgen, nicht aber mit der Förderation fraternisieren!“

Colonel Meved ließ den Wutausbruch des Politikers mit unbewegter Mine über sich ergehen. Als er eine Pause einlegte um nach Luft zu schnappen erhob sie sich und schaltete den großen Wandmonitor ein. Das Gesicht einer jungen Romulanerin leuchtete nach kurzem Flimmern auf. „Khre´rionel Meved, Prokonsul Telek … ich grüße Sie“

„Prokonsul Telek, das hier ist Erein Melor. Sie ist eine der besten Agentinnen, die uns in diesem Sektor zur Verfügung stehen“ stellte Meved die junge Frau vor.

„Ja, ich weiß. Wir sind uns schon begegnet. Eine viel versprechende junge Frau, wie mir zugesichert wurde. Umso mehr verwundert es mich, dass sie dem Treiben dieses Centurios keinen Riegel vorgeschoben hat“ erwiderte der Konsul, ohne der Frau auf dem Bildschirm auf nur einen Blick zu schenken.

Colonel Meved ignorierte die Bemerkung des Konsuls und sprach Melor direkt an: „Wie Sie hören ist der Senat mit dem Ausgang Ihrer Mission nicht besonders glücklich. Ich habe Krokavs Bericht nach Romulus weitergeleitet. Es scheint, dass der Centurio die Sache zu sehr auf die leichte Schulter genommen hat. Doch bevor wir ein abschließendes Urteil über den Ausgang dieser Mission fällen, möchte ich gerne Ihre Ansicht dazu hören.“

Melor warf dem Konsul einen nicht deutbaren Blick zu bevor sie die Frage ihrer Vorgesetzten beantwortete. „Krokav hat nach seinem militärischen Ehrenkodex gehandelt. Auch wenn ich diese Denkweise nicht immer nachvollziehen kann – das Wohl des Imperiums sollte immer über die persönlichen Ideale und Wünsche gestellt werden - so bin ich doch der Ansicht, dass seine Vorgehensweise in diesem Falle die einzig Richtige war. Nachdem wir mit der Befragung begonnen hatten wurde recht schnell deutlich, dass der Admiral keine Ahnung von den Vorgängen in diesem Sektor hatte. Eine Intensivierung der Befragung hätte keine weiteren Erkenntnisse ans Tageslicht gebracht, jedoch das Verhältnis zur Förderation erheblich belastet. Die Anwesenheit Admiral Sheridans hat nichts mit den Problemen auf Neria zu tun. Der Mann ist einfach nur auf der Suche nach seinem Sohn. Und dass er in dieser Sache mehr oder weniger privat unterwegs ist, erklärt auch das Fehlen eines offiziellen Auftrags. Er wurde ja nicht einmal mit den Ermittlungen im Todesfall dieser deltanischen Ärztin beauftragt. Stattdessen ist nun ein deltanisches Schulschiff auf dem Weg nach DS6.“ Melor sog leise zischend Luft ein und lächelte verächtlich. „Die Sternenflotte scheint zu viele Ressourcen locker zu haben. Schicke die einfach ein Schiff auf die andere Seite des Romulanischen Imperiums um von einer alten Deltanerin die Untersuchungen leiten zu lassen, obwohl sie einen Stationskommandanten und einen Admiral direkt vor Ort haben.“

„Danke Erein. Sie und Krokav bleiben in der Nähe von DS6 und behalten das Schiff des Admirals im Auge bis Sie wieder von mir hören.“ Meved nickte der Agentin zu und unterbrach die Verbindung. „Nun, Prokonsul? Sie haben Krokav kennen gelernt. Er ist ein bissiger Hund, der niemanden gerne mit Samthandschuhen anfasst. Aber er handelt stets im Sinne des Imperiums. Und einen Krieg mit der Förderation können und wollen wir uns zurzeit nicht leisten. Und schon gar nicht wegen eines Admirals, dem der Sohn abhanden gekommen ist und der von den eigentlichen Vorgängen keine Ahnung hat.“

„Was es zu beweisen gilt!“ zischte der Konsul aufgebracht. „Der hat ihren Leuten doch etwas vorgegaukelt! Die Sternenflotte schickt doch kein Raumschiff den langen Weg ans Ende des Quadranten damit ein Offizier seine privaten Angelegenheiten regeln kann! Proklamieren die nicht immer die totale Gleichwertigkeit ihrer Bürger? Wenn Sheridan nur ein einfacher Crewman wäre – würde ihm dann auch ein Raumschiff zur Verfügung gestellt werden damit er seine durchgebrannten Sprösslinge suchen kann?“

Meved nickte nachdenklich. „Darüber habe ich mich auch schon gewundert. Aber womöglich gibt es auch in der Förderation Leute die gleicher sind als die anderen?“

„Wie bitte?“ hakte Telek verständnislos nach.

„Das ist nur so ein Spruch den ich mal irgendwo aufgeschnappt habe. In meiner Branche muss man die Sprache des Gegners sprechen können.“ Sie dachte nach. „Entweder ist dieser Mann sehr einflussreich und kann diesen Einfluss zugunsten seiner privaten Ambitionen nutzen – was nach meinem Verständnis den ach so wunderbaren Idealen der Förderation vollkommen widersprechen würde - oder die Suche nach seinem Sohn ist tatsächlich nur vorgeschoben. Andererseits ist sein Sohn immerhin ein Lieutenant Commander der Sternenflotte und gilt als einer der begabtesten Ingenieure der Förderation. Das wäre womöglich doch Grund genug, ihm ein Schiff zur Verfügung zu stellen.“

„Und was ist mit den anderen? Da sind doch noch mehr ehemalige Führungsoffiziere der Community verschwunden. Gut, die Ärztin ist tot. Aber was ist mit dem Sicherheitschef? Oder der wissenschaftlichen Leiterin, diese andorianische Doktor Doktor irgendwas?“

„Sie meinen Professor Doktor Vinara Shral. Nun, die ist ja neuerdings Zivilistin. Für sie wird die Sternenflotte wohl keinen Finger mehr rühren. Aber Bishop und der andere … Lieutenant van Richthoven heißt er … die sollten es wohl wert sein, dass man von Seiten der Sternenflotte nach ihnen sucht.“

„Das sind doch Dessereure!“ stieß der Konsul verächtlich aus. „An die sollte man nur soviel Kraft verwenden wie nötig wäre, um sie ins Jenseits zu befördern.“

„Ja, genau wie vermutlich auch Sheridan junior und seine Gattin. Und dennoch nutzt ein Admiral Sternenflotteneigentum um private Nachforschungen anzustellen.“ Colonel Meved richtete sich entschlossen auf. „Sie haben Recht, Konsul. Entweder ist dieser Sheridan ein korrupter Hund, der seinen Einfluss geltend macht um persönliche Angelegenheiten zu regeln oder er ist doch in verdeckter Mission unterwegs. Ich gedenke, mich persönlich um ihn zu kümmern. Krokav wird noch heute den Befehl erhalten, diesen Sheridan nach A39/91 zu schaffen. Ich muss mit ihm sprechen.“

„Sehr gut“ nickte Telak zufrieden. „Und was machen wir mit Commander Dalis und ihrem Agenten Erie´riov Darkon?“

„Nichts“ entgegnete die Tal’shiar Agentin entschlossen. „Sie sind nun mal aufgeflogen. Daran lässt sich nun nichts mehr ändern. Über personelle Konsequenzen können wir dann sprechen wenn die Mission beendet ist. Jetzt aber sollen sie nur beobachten, und das können sie ohne Tarnung fast besser als mit. Solange es zu keiner militärischen Auseinandersetzung kommt bin ich vorerst zufrieden.“

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Der rote Laserstrahler zeichnete ein wirres Muster auf die Wand. Es änderte ständig Farbe und Form. Eine heisere, beinahe unverständliche Stimme flüsterte: „Du musst grüne du rote Signale geben! Begreifst du es endlich? Grün und rot!“ Dann piepste es. Düdelüt, düdelüt düdelüt. „Eingehende Nachricht!“

Assjima fuhr erschrocken hoch. Sie saß noch immer auf dem Sessel des Piloten. Verschlafen rieb sie sich die Augen. „Eingehende Nachricht!“ mahnte der Computer. Verdammt … wer kann hier was von uns wollen? Schnell überflog sie die Sensoren. Es wurde kein Schiff angezeigt. Dann aktivierte sie die Audiokommunikation. „Hier ist die Crazy Fox. Was können wir für Sie tun?“

Perplex sah Milseya von ihrem Buch auf. War das etwa Assjima? Die Verbindung war nicht besonders gut, aber die Bajohaliianerin meinte die Ärztin an der Stimme erkannt zu haben. Mit einem erstaunlich eleganten Satz war sie an der Konsole.

„Wie wärs, wenn ihr euren Hintern hier her bewegen würdet!“, antwortete sie.

„Mili? Bist du das?“ Assjima starrte mit offenem Mund auf die Kommunikationsanlage. Bild … sie wollte ein Bild sehen. Nervös tippte sie auf einige Schalter und dann flammte der Bildschirm auf. Das Bild war stark verzerrt, aber sie konnte tatsächlich das Gesicht der Haliianerin sehen. „Verdammt Mili! Wo steckst du?“

„Dort, wo ihr eigentlich hin wolltet – in der Nähe der Community. Was bei allen Höllen treibt ihr hinter uns? Und sag bitte nicht, dass Du dich verflogen hast!“

„Warum glauben nur alle, dass ich kein Raumschiff fliegen könnte? Auch ich bin auf der Akademie gewesen! Was aber machst du bei der Community? Ich dachte, du wolltest nach Kronos?“

„Oh, fliegen ist ja nicht das Problem“, lachte Milseya auf. „Und H'Qar und ich fliegen doch nach Qo'nos – wir machen nur einen kleinen Um..weg... ...dam ... Doc... wir müssen ... beeilen. Ihr dürft nicht direkt Community ... iegen.. Ich sende dir unsere ..dinaten. Wir müs..sen uns ... ah! wieder besser.. Wir müssen uns treffen. Es gibt Probleme. Die Romulaner sind hier.“

„Milseya?“ Hatte die Pilotin eben von Romulanern gesprochen? Dann konnte die Community das Neria-System noch nicht erreicht haben. Das war Förderationsgebiet! Die Deltanerin veränderte die Bandbreite. Das Bild verzerrte sich noch mehr, aber der Ton schien besser zu werden. „Hast du Romulaner gesagt? Seit ihr schon im Neria-System?“

„Ja und ja. Nochmals: Neben der Community fliegt ein romulanisches Schiff. Scheinbar hat dieser neue Captain eine ganz besondere Beziehung zu diesen. Vielleicht stimmt es ja gar nicht, dass dieser Tenner nur aus Versehen Captain geworden ist. Vielleicht kollaboriert er mit den Romulanern. Da wir es nicht wissen, müssen wir noch vorsichtiger sein. Was ist mit der Crazy Fox? Warum seid ihr noch nicht hier? Ihr hättet vor uns da sein müssen!“

„Eine der Damen, denen das Schiff gehört, wollte sich von uns nicht ohne Widerstand berauben lassen.“ Assjima verzog das Gesicht. Diese Maßnahme passte ihr immer noch nicht. „Sie hat den Antrieb sabotiert. George ist seit Stunden am Schuften.“ Sie wurde durch ein weiteres Signal unterbrochen „Eingehende Transmission“ quäkte der Computer. Dann hörte sie erneut Milis Stimme „Crazy Fox.. Crazy Fox hier ruft die Feuertänzer. Dies ist eine Warnung: Nähern Sie sich nicht, ich wiederhole NICHT, weiter ihrem Wunschziel. Gefahr. Ich wiederhole, GEFAHR. Schlage Treffpunkt an folgenden Koordinaten vor... Wir erwarten euch dort. .. „Crazy Fox.. Crazy Fox hier ruft die Feuertänzer...“

„Was ist denn das nun wieder?“ schimpfte Assjima leise. „Jetzt kommt die Nachricht … Mili? Mili? Kannst du mich noch hören?“

Oh bei allen Höllen, klang ihre Stimmt tatsächlich so quäkend? Das war ja furchtbar!

„Assjima..?“ Milseya konfigurierte mühsam die Kommunikationssignale um und beendete die Endlosschleife der automatischen Nachricht.. „Assjima, wenn du mich hörst.. warte ein paar Momente, bis die Nachricht aufhört.. dann können wir wieder reden, aber zeichne die Koordinaten auf.. wir warten hier auf euch...“

Die Stimme der Pilotin ging im Subraumrauschen fast unter, doch Assjima hatte bereits den Aufzeichnungsmodus aktiviert. Was sie jetzt nicht würde verstehen können, kann man immer noch durch diverse Filter jagen. „Ich höre dich noch, verstehe dich aber kaum. Die Koordinaten habe ich. Ich weiß nicht, wie viel Zeit George noch braucht, aber sobald der Antrieb wieder online ist, kommen wir!“

Hä? Hoffentlich hatte sie es richtig verstanden.. Milseya versuchte eine andere Konfiguration. Vielleicht war diese besser...

„Gut, beeilt euch – und falls euch noch nicht eingefallen ist, wie wir an Bord kommen, ich habe da ein Idee, aber ich brauche eure Hilfe.“

Die Endlosschleife war unterbrochen worden. Das Bild flackerte immer noch stark, aber den letzten Satz hatte Assjima wieder verstehen können. „Du hast einen Plan? Endlich – bei uns sind alle irgendwie planlos …“

„Planlos? Was ist denn nur mit euch los?“ Milseya schüttelte verwundert den Kopf. So kannte sie ihre Freunde nicht. Doch das spielte im Moment keine Rolle, sie hatten vermutlich nicht viel Zeit...

„Ich weiß nicht, ob mein Plan klappen wird, Assjima, aber gemeinsam können wir daran feilen. Wenn George den Antrieb wieder hergestellt hat, dann solltest du versuchen, die Gravitation für den Flug zu nutzen. Damit gewinnt ihr noch ein wenig mehr Zeit.. Es muss nur reichen, bis ihr hier seid. Wahrscheinlich haben wir genügend Ersatzteile hier mit an Bord. Und vielleicht könntest du dich mal auf der Krankenstation der Crazy Fox umsehen, es könnte sein, dass wir davon etwas brauchen könnten.“ Hatte sie vorhin noch so etwas wie einen Schatten auf dem Schirm, so sah sie jetzt nur noch Rauschen. „Assjima, kannst du mich noch hören?“

„Ja … Gravitation nutzen … keine Ahnung, was du damit meinst, aber George oder Lu … wissen …“ Mist Mist Mist!!! Nicht jetzt! Nervös schaltete sich die Deltanerin durch die Frequenzbänder. Da war sie wieder! „Mili? Es gibt hier nur ein kleines Lazarett. Da ist nicht viel. Ist bei euch jemand verletzt? Was brauchst du?“

„Nicht verletzt“, grinste Milseya vor sich hin. „Nur schwanger .. vielleicht findest du etwas, das ähnlich wirkt wie das haliianische Gasjord.“ Sie zwinkerte dem Bildschirm zu, nicht wissend ob Assjima es sehen konnte. „Du musst beim Flug darauf achten, dass du die positive Gravitation nutzt, also wie beim Surfen auf der Welle mitschwimmst, nicht dagegen. Du kannst den Flugcomputer so programmieren.."

Assjima horchte auf. Gasjord? Nein das hatte sie nicht, aber sie glaubte zu verstehen, was Mili plante. Und es gab da einen Trick. „Du willst die Wehen künstlich auslösen und unter dem Vorwand, medizinische Hilfe zu benötigen auf die Community gelangen? Doch mit Wehen wirst du dort nicht viel ausrichten können … außer …“ sie dachte an die von Vinara geplante Apparatur. „Du könntest unsere Kommunikationsanlage sein.“

„Kommunikationsanlage?“ Milseya hob fragend die Brauen, dann glaubte sie zu verstehen. „Eine Art telepathischer Kontakt? Ja, das könnte vielleicht das klappen .. aber vielleicht ist das gar nicht notwendig.. denn, wenn ich an Bord beamen kann, dann könntet ihr das nutzen und ebenfalls an Bord gelangen. Lärm werde ich jedenfalls genug machen, dass man euch nicht hört ...“ Sie lachte.

„Du willst für Unruhe sorgen, damit wir unbemerkt an Bord beamen können? Dazu müssten aber vorher die Sensoren deaktiviert werden …“

Milseya lächelte. „Hängt davon ab, von wo aus ich die Community rufen werde .. aber vielleicht sollten wir nicht über den Subraum darüber reden, denn wir wissen nicht, wer möglicherweise zuhört.. Wenn ihr da seid, dann können wir ins Detail gehen.. Oh je, ich höre mich schon paranoid an, aber vielleicht ist Vorsicht im Moment wirklich das Beste ... ich werde mit H'Qar reden. Wir werden versuchen, euch so weit wie möglich entgegenzufliegen, ohne die Community aus unserer Reichweite zu verlieren.“

„Und ich werde George antreiben – er bekommt literweise Kaffee eingeflößt, wenn er schlapp machen will.“ Assjima zögerte. Sie wollte nicht lehrerhaft klingen und schon gar nicht wie ihre eigene Mutter, aber sie machte sich dennoch Sorgen. „Milseya … geht es dir auch wirklich gut? Ich meine wegen dem Baby … ist mit dem Jungen alles in Ordnung? Immerhin ist es eine Risikoschwangerschaft! Du solltest vorsichtig sein.“

„Oh, das bin ich“, versicherte Milseya der Ärztin. „Dafür sorgt H'Qar schon. Du musst dir keine Sorgen machen. Es ist alles in Ordnung. Ich untersuche mich regelmäßig mit einem medizinischen Trikorder und werde immer runder.“ Sie lachte fröhlich auf und tätschelte ihren Bauch. „Wer weiß, vielleicht brauche ich das Gasjord ja nicht einmal.“

Assjima fühlte sich wieder beruhigt. „Das hätte ich sowieso nicht hier – aber mir wird schon noch was einfallen. Es wird aber mit Sicherheit nicht so süß wie Gasjord schmecken. Aber mir wäre es lieber, wenn es künstliche Wehen wären … oder noch besser: nur echt wirkende Scheinwehen. Denn ich will dabei sein, wenn es soweit ist!“

Für eine Sekunde verdüsterte sich Milseyas Gesicht.. H'Qar, dachte sie, wird das nicht gefallen.. Dann vertrieb sie den Gedanken. Darüber würde sie nachdenken, wenn es soweit war und vielleicht würden die Beiden wieder zueinanderfinden.. alles war möglich in diesem Universum. Sie hatte in den letzten Wochen zu viel gesehen, um jemals wieder das Wort nie zu verwenden. Sieben Worte, um jemanden in einen verliebt zu machen, zehn um jemanden zu töten..

„Vielleicht fällt den anderen noch etwas anderes ein oder wir kombinieren mehrere Ideen, Assjima. Und die Wehen, ich denke, dass ich das vielleicht auch so hinbekomme – manchmal bin ich ganz gut beim Schauspielern. Aber wenn mich nicht Meg untersucht sondern der neue Mediziner an Bord .. ach, wir werden sehen... vielleicht ist es Ansporn genug für George und die anderen, wenn Sie erfahren, dass wir hier sind..“

„Unbedingt! Allein die Anwesenheit der Feuertänzer dürfte sie ungemein beruhigen! Und mich beruhigt deine Gegenwart.“ Zum Glück konnte Milseya dank des schlechten Empfangs sicherlich nicht sehen, dass die Ärztin rot anlief.

„Na, na, na..“,kicherte die Bajohaliianerin. „Was soll ich denn davon halten? Meine Anwesenheit beruhigt dich? Bei allen Himmeln, ich verliere meinen natürlichen Charme und werde anscheinend normal – diese verdammten Hormone!“ Milseya konnte nicht mehr an sich halten und begann schallend zu lachen. „Ach Assjima, wenn die Situation nicht so surreal wäre, dann könnt ich dich dafür knutschen... vielleicht mach ich das sogar, wenn ich du mir gegenüberstehst.. aber nun, setze einen Kurs, du Superpilotin und mach dich mit Impuls auf den Weg zu uns!“

Assjima lachte laut auf. Und ich werde verdammt noch mal alleine herausfinden, wie ich die positive Gravitation nutzen kann! Die Männer sollen ruhig da bleiben, wo sie sind – nämlich im Maschinenraum. „Wenn du mich knutschst, dann wird H’Qar mich erschlagen. Also verzichte ich lieber darauf. Und jetzt werde ich dir beweisen, dass Deltaner nicht nur gute Navigatoren sind, sondern auch so eine Blechkiste sicher durchs All manövrieren können!“

Die Bajohaliianerin lächelte. „Gut! Auf diesen Beweis bin ich gespannt – aber bilde dir nicht ein, dass ich dann anfange, Doktor zu spielen – aus dem Alter bin ich nämlich raus!“

„Das würdest du im Notfall auch hinbekommen.“ Die Deltanerin lachte noch immer. Und es tat gut, wieder etwas herumblödeln zu können. „Aber Doktorspielchen sind tatsächlich sehr altbacken. Die werden bei uns seit mindestens 500 Jahren nicht mehr gespielt. Aber ich muss jetzt das Handbuch und den Gasknüppel suchen … und die Peitsche um die Ruderer im Maschinenraum anzutreiben.“

Ein Kichern war zu hören. „Ich stell mir das gerade bildhaft vor“, kicherte Milseya. „und du in einem engen Lederoutfit .. oh, bei allen .. wir sollten aufhören, von solchen Phantasien krieg ich Wehen ..“ Sie lachte. „Wir sehen uns, Doc..“

„Und zwar schneller, als du es für möglich halten wirst … Lieutenant!“

„.. im Mutterschutz! Also sei gefälligst ein wenig rücksichtsvoller, Lt. Commander!“ Milseya lachte.

„Bald wohl nur noch Fähnrich … wenn überhaupt …" konterte Assjima etwas wehmütig. "Wenn du H’Qar ärgern willst, dann grüße ihn von mir.“

„Das heb ich mir auf, wenn er mich ärgern sollte“, entgegnete Milseya. „Und mach dir keine Gedanken .. auf der Community ist etwas faul und wir werden herausfinden, was. Dafür wird man nicht degradiert .. naja, meistens jedenfalls nicht.. Assjima, ich muss dringend aufs Kloooo..“

„Geh, bevor es dir wie Tycho Brahe ergeht! Wir sehen uns! Assjima Ende.“

„Wer zum Teufel ist .. egal .. Feuertänzer Eeeendeeee", rief Milseya, während sie schon losgelaufen war..

Die Ärztin atmete tief durch. Hoffentlich hatte niemand mitgehört. In dieser Region schien es irgendwie zu viele spitze Ohren zu geben. „So dann wollen wir mal … wo ist das Handbuch … aber erst mal den besten Kurs austüfteln …“

Fee und Bryn denken nicht an spitze Ohren - ob diese wohl das Gespräch interessant fanden?

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Charles Morten kehrte aus dem hinteren Bereich wieder zufrieden in das Cockpit des tellaritischen Shuttles zurück. "Unsere 'Tarnung' ist nach wie vor perfekt, auf Langstrecken-Sensoren dürften wir komplett unsichtbar sein sofern man unsere Umgebung nicht allzu intensiv scannt."

Brol Spencer brummte anerkennend. Das Shuttle befand sich in der Nähe des Nerianischen Systems, aber von den ehemaligen Führungs-Offizieren der Community war keine Spur zu sehen. Weit reichten die Sensoren des kleinen Zivilschiffs ohnehin nicht und wurden obendrein noch zum Teil von dem Asteroiden abgeblockt, hinter dem es sich versteckte.

Morten setzte sich neben den Anwalt der zugleich auch CPA-Agent war und dachte schon beinahe sorgenvoll nach. Die Nachricht von der vorgezogenen Eingliederung des Marine Corps hatte auch sie erreicht und er hoffte Professor Shral wusste ebenfalls schon Bescheid... Immerhin hatte es sogar eine Nachrichtenmeldung samt Liveschaltung darüber gegeben.

"Warte mal Charles, ich empfange da gerade etwas... Scheint ein Funksignal zu sein das aus Richtung Neria kommt."

"Crazy Fox.. Crazy Fox hier ruft die Feuertänzer. Dies ist eine Warnung: Nähern Sie sich nicht, ich wiederhole NICHT, weiter Ihrem Wunschziel. Gefahr. Ich wiederhole, GEFAHR. Schlage Treffpunkt an folgenden Koordinaten vor... Wir erwarten euch dort. .. Crazy Fox.. Crazy Fox hier ruft die Feuertänzer..."

"Das klingt als könnte die Crazy Fox aufgehalten worden sein, aber die Klingonen haben sie wie es aussieht überholt... Wahrscheinlich befindet sich die Bajohalianerin an Bord", meinte Morten. "Ich versuche die Stimme etwas zu entzerren... Ja, es ist ihre Stimme. Ich kenne sie noch aus der 'Doku-Soap'."

"Na dann scheint es ja langsam loszugehen! Der angegebene Treffpunkt ist nicht weit von hier, sie könnten uns vielleicht sehen! Wenn du willst könnte ich dich auf der Crazy Fox absetzen", bot Spencer an.

"Nein, ich war ja nie Mitglied der Community-Crew... Die sollen das erstmal alleine regeln, schließlich kennen sie sich am besten mit ihrem alten Schiff aus. Wir könnten ja immer noch eingreifen wenn es denn nötig sein sollte - hast du tatsächlich die Sondervollmacht sogar einem Captain oder Admiral der Sternenflotte Einhalt zu gebieten?"

"Nein, eine solche müsste ich mir erst auf umständlichem Weg besorgen, ziemlich üble Bürokratie... Du weißt schon, Einberufung des Sicherheitsrats und dergleichen. Theoretisch könnte ich diese Vollmacht zwar auch nachträglich beantragen, aber das wäre dann noch bürokratischer und vor allem mit noch mehr unangenehmen Fragen verbunden."

"Dann werden wir uns soweit es geht mit der Rolle des Beobachters zufrieden geben."

Da die CPA zumindest ansatzweise auch nachrichtendienstlichen Tätigkeiten nachging, war das Shuttle mit einer etwas besseren Empfangsanlage ausgestattet als es bei dieser Klasse - selbst wenn es sich um ein brandneues Exemplar gehandelt hätte - üblich war. Nach ein paar Feinjustierungen bekamen sie tatsächlich auch noch ein paar wenige, abgehackte Gesprächsfetzen zwischen den beiden anderen Schiffen mit.

"Das klingt doch schon mal vielversprechend, wenn ich recht verstanden habe besteht der Plan darin, dass die schwangere Milseya Anquenar einen medizinischen Notfall vortäuschen will um an Bord der Community zu gelangen."

"Dann hoffen wir mal dass es klappt... Meinst du wir sollten uns selbst vor denen verstecken?", fragte der Tellarit.

"Wenn sie uns sehen könnte das ihren Argwohn nur weiter schüren und ihre Pläne verzögern. Wie gesagt, wir sollten vom Rand aus zusehen und uns vorerst lieber nicht einmischen. Der Schatten dieses Asteroiden dürfte uns ausreichend abdecken, und wenn wir dann noch die Energie auf ein Minumum runterfahren sollten wir so gut wie unsichtbar sein. Zum Glück sieht dein Shuttle von außen wie ein fliegendes Stück Schrott aus, so dass man es von Weitem durchaus für einen Teil des Felsens halten könnte."

Der Tellarit knurrte etwas das wie eine leicht missbilligende Zustimmung klang und fügte dann verständlicher hinzu: "Ein anderer Tellarit in einem anderen Shuttle hätte dich für diesen Schrott-Vergleich jetzt wahrscheinlich getötet. Aber du hast Recht, die Hüllen-Modifikation wurde nicht von ungefähr so gewählt."

Bearbeitet von Vinara Shral
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Von den übrigen Geschehnissen auf der Crazy Fox, hatte George so gut wie keine Notiz genommen. Dafür beanspruchte ihn die Arbeit am Warpantrieb des kleinen Schiffes zu sehr. Auch die Hilfe von Lucas brachte ihn kaum voran. Die Hauptarbeiten lagen an der Rekonstruktion der Chips für den Antrieb.

Seit Stunden saß er an der Konsole, schreib Programmcodes, stelle Berechnungen an und versuchte hier und da, doch was zu tricksen. Jedoch waren die Maschinen so alt, dass er den Eindruck gewann mit jedem Schritt den er vorwärts kam gleichzeitig drei zurück tat.

Wir brauchen nur mindestens Warp 3 um das Neria System erreichen zu können. Maximum Warp war in einen utopischen Bereich gerückt. Könnte er auf den Computer der Community zugreifen, so wäre die Crazy Fox schnell instand gesetzt worden. Aber so kam es etwa damit gleich zu versuchen aus 8 schrottreifen Shuttles ein Weltraum Taugliches zu basteln, welches auch nicht auseinanderbrechen soll.

Wenigstens konnte er das Problem mit der ODN-Leitung lösen, welches er durch einen Beipass geschah, der über die sekundären Kommandobahnen verlief, die eigentlich für die Replicatoren zuständig waren. Die Geschwindigkeit der Verbindung war recht langsam. Aber sie ermöglichte immerhin eine Verbindung zur Brücke. Solange die Crazy Fox nicht in ein Gefecht verwickelt wurde, sollte es ohne Komplikationen funktionieren.

Vorsichtig betrat Jenax den Maschinenraum. Assjima hatte ihr inzwischen die Gehirnerschütterung behandelt, welche nicht so schwer ausgefallen war wie zuerst angenommen. Die Deltanerin hatte bei der Behandlung die Möglichkeiten des klingonischen Medikits geschickt ausgenutzt, Jenax fühlte sich nur etwas wackelig auf den Beinen, aber das würde auch sehr bald vorbei sein – wie Assjima der Betazoide versicherte.

Noch immer waren die Hauptkonsolen dunkel. Nur eine Kleinere war aktiv. Auf einem Beistellwagen lagen Chips und Werkzeuge verstreut. Daneben war ein Zugang zu den Jeffriesröhren offen. Licht drang aus dem kleinen Wartungstunnel. Jenax spürte die Anwesenheit ihres Mannes und auch seine Angespanntheit, die sich mit seinem Ehrgeiz und vor allem Müdigkeit einen Kampf lieferte.

Ein Heulen war zu hören, das vom Warpkern stammte. Anzeigen und Kontrollen erwachten wieder schwach zum Leben. Dann konnte man hören, wie jemand in der Röhre sich bewegte. George schoss mit seinen beinahe zwei Metern Größe aus der Öffnung und wirkte leicht gehetzt.

„Na endlich!“ Sagte er nur und stand auf nach dem Er die Röhre verlassen hatte. „Jenax? „

„Assjima hat mich wieder fit gemacht. Ich fühle mich auch wieder besser Imzadi. Außerdem wirst Du meine Hilfe brauchen.“

George entspannte sich etwas. Doch das erneute Zirpen der Konsole erregte die Aufmerksamkeit der beiden Offiziere.

„Wenn Du mir helfen willst, dann gehe zur Konsole und überwache die Anzeigen. Wenn ich es richtig gemacht habe, werden wir in 5 Minuten wieder über Warp potenzial verfügen.“

Jenax ging zur Konsole während George an die Kontrollen hechtete. Seine Hände flogen über die Kontrollen. 9 Stunden Schufterei – nun würde sich zeigen, ob es erfolgreich war oder nicht.

„Initiierung der Reaktionskammer wird ausgeführt!“ Die Stimme des Schiffscomputer klang nach wie vor kratzig.

„Gut so, nur nicht nachlassen“, flüsterte George dem Warpkern zu. „Ich habe fast einen Tag lang Dich repariert also enttäusche mich nicht.“

Die Warpgondeln begannen kurz aufzuflackern. Auf den Anzeigen stiegen die Energiepegel kontinuierlich an.

„Sieht gut aus George. Die Anzeigen stabilisieren sich.“

Der Warpkern begann wieder zu flackern, aus diesem wurde dann ein Grollen, das hörbar anwuchs und dann in einem Jaulen gipfelte, worauf dann das erste Poltern zu hören war. Der Warpkern der Crazy Fox war in Betrieb.

Nun erwachte das kleine Schiff wieder zu vollem energetischen lebend. Die Gondeln leuchteten Blau auf, die Bussardkolektoren glühten in einem warmen Rotton. George begab sich zu der Konsole.

„Es funktioniert. Die neuen Chips scheinen gut zu laufen.“, George gab einige Befehle ein und rief ein Selbsttest Programm auf, welches die Programme für den Antrieb in Simulationen in Extrem Situationen austestete.

„Immerhin, Warp 5 steht zur Verfügung“, sagte Jenax und legte ihre Hand auf die Schulter von George.

„Ja aber der Antrieb muss dennoch in einem Dock geeicht werden. Für unsere Zwecke wird es dennoch ausreichen. Auch wenn das System so feuergefährlich wie ein Christbaum ist.“ George drückte eine Taste.

„Hier Maschinenraum. Der Warpantrieb ist online. Warp 5 ist möglich. Dennoch rate ich dazu den Antrieb vorsichtig ein zu setzen. Denn eine zweite Reparatur wird dann definitiv ausgeschlossen sein. Maschinenraum Ende.“

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W = F s ... Integral ds = s2 - s1 = s ... Drehmoment des Planeten G349 ... der karge Steinklotz im All schien auf jeden Fall groß genug zu sein und der rote Riese Beta 35 befand sich in akzeptabler Entfernung ... Assjima rauchte der Kopf. Deltaner standen zwar in dem Ruf, hervorragende Navigatoren zu sein, aber sie hatte von dieser Eigenschaft denkbar wenig abbekommen. Wenn sie wenigstens ein klein wenig von der mathematischen Begabung ihres Bruders hätte … Während sie sich durch die Gleichungen kämpfte wichen ihre Gedanken immer wieder ab. Sie dachte an ihre Zeit auf der Akademie, als sie beinahe in Navigation durchgefallen wäre und sie in den Semesterferien wochenlang mit Aki zusammen pauken musste. Der kleine Bruder hatte ihr damals viel beigebracht. Formeln und Gleichungen, die sie inzwischen alle wieder vergessen hatte. Die Gravitation nutzen hatte Mili gesagt … das war wirklich einfacher gesagt als getan. So ein „Slingshot"-Manöver hatte sie selber nämlich noch nie geflogen. Doch dieses Schritttempo zehrte an ihren Nerven und es gab einen Bordcomputer, der ihr bei den Berechnungen helfen konnte. Nach einem kurzen finalen geistigen Kampf gab sie die Daten in die Navigationskonsole ein. Die Spitze der Crazy Fox richtete sich aus und steuerte nun den Planeten an. Die Deltanerin beschleunigte vorsichtig, denn der Impulsantrieb gab noch immer nicht viel her. Immer wieder ging ein befremdliches Rucken und Röhren durch das Raumschiff, während es mit zunehmender Geschwindigkeit auf G349 zusauste bis sie vermeinte, die Anziehungskraft des Planeten beinahe körperlich spüren zu können. Als der Felsklotz vor ihr das ganze Sichtfenster ausfüllte begann eine rote Lampe zu blinken. Assjima ignorierte das Warnsignal. Zumindest vorerst – bis der Computer ihr die berechnete Höhe von 7367,348 Fuß signalisierte Dann veränderte sie den Anflugswinkel – das Schiff richtete sich auf, schlitterte wie ein flacher Stein über die dünne, fast nicht vorhandene Atmosphäre und schoss hinaus ins unendliche Nichts. Wow … das ist ja irre! Die Deltanerin atmete erleichtert aus. Das war um einiges besser als das tröge Dümpeln. Jetzt hatte sie beinahe Maximum-Impuls erreicht. Dann ging ein Krachen und Rumpeln durch die Maschine. Einen Moment lang schien das Raumschiff stillzustehen. Mist! Das war wohl zuviel für die demolierte Mühle!Assjima hielt den Atem an – dann krächzte der Computer „Warp-Antrieb online!“ Und aus dem Lautsprecher ertönte fast gleichzeitig die Stimme des Chefingenieurs: „Hier Maschinenraum. Der Warpantrieb ist online. Warp 5 ist möglich. Dennoch rate ich dazu den Antrieb vorsichtig ein zu setzen. Denn eine zweite Reparatur wird dann definitiv ausgeschlossen sein. Maschinenraum Ende.“

Hätte er nicht 15 Minuten früher fertig sein können? Andererseits … jetzt weiß ich wenigstens wie man ein Slingshot-Manöver fliegt.

Assjima schaltete sich in den Maschinenraum hinunter: „Danke, George! Flugzeit bis zum Rendezvous mit der Feuertänzer: 2 Stunden, 35 Minuten bei Warp 5. Macht euch bereit … zu was auch immer …Assjima Ende.“

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Vinara löste Assjima ab damit diese sich auf die Vorbereitungen für Milseyas künstlich eingeleitete Frühwehen machen konnte.

Die Frage die es nun zu lösen galt war: Wer sollte zusammen mit der Bajohalianerin unerkannt auf die Community beamen und was sollte er dort dann tun?

Denn selbst wenn der Transport unbemerkt bleiben sollte würden die internen Sensoren jeden Eindringling sofort erkennen. Und Lieutenant Anquenar durfte auf der Krankenstation wohl so stark bewacht werden dass ihre Bewegungsfreiheit zumindest eingeschränkt sein würde.

Wenn es nur irgendeine Möglichkeit gäbe ein Tarn- oder zumindest ein Dämpfungsfeld zu generieren...

Die Andorianerin schaltete vorübergehend den Autopiloten ein und zog das PADD aus ihrer Jackentasche das Commodore Bouvant ihr gegeben hatte. Das Feldpatent war nun zwar nutzlos, doch es befanden sich noch einige andere Daten auf dem PADD. Der größte Teil davon diente als reine Ablenkung für Unbefugte die das PADD einfach so in die Hand nahmen. Vinara aber hatte inzwischen wieder die künstliche Haut von ihrem rechten Daumen gezogen die sie zur Verschleierung ihrer Fingerabdrücke übergestreift hatte. Somit konnte sie nun wieder die wirklich interessanten Daten einsehen...

Und tatsächlich stieß sie nach nur drei Minuten des Suchens auf etwas, das wie eine Bauanleitung für einen provisorischen Dämpfungsfeld-Generator aussah. Der Großteil der Komponenten schien aus modifizierten Komponenten eines Handphasers zu bestehen - wie Emitter und Energiezelle. Doch für die Steuerung und Modulation sollte schon etwas Ausgefuchsteres zum Einsatz kommen; in der Anleitung war von isolinearen Chips der neueren Generation (dem angegebenen Datum nach neuer als die der Crazy Fox), positronischen oder einfach nur multitronischen Komponenten die Rede.

Multitronische Komponenten! Sie schienen wirklich vom Glück verfolgt zu sein.

Aber ob es damit funktionieren konnte? Ganz sicher wirkte die Konstruktion nicht; ein warnender Hinweis schloss zwar bei sachgemäßem Zusammenbau direkte Gefahren für das eigene Leben aus, doch waren Fluktuationen des entstehenden Dämpfungsfelds je nach Qualität der verwendeten Hardware mehr oder weniger wahrscheinlich.

Aber immerhin noch besser als ganz ohne irgendeine Art der Tarnung auf der Community unterwegs zu sein... Notfalls musste sie nur so lange halten bis man sich wieder unter den alten Freunden befand.

Vinara schickte eine Kopie der Bauanleitung an Bishop, das Ehepaar Sheridan sowie van Richthoven, zusammen mit einer Beschreibung des Raumes in dem sie die multitronischen Chips gefunden hatte.

Danach überprüfte sie wieder den Autopiloten und deaktivierte ihn um das Steuer wieder manuell zu übernehmen - es konnte nie schaden wenn man in Übung blieb, auch wenn man nicht primär Berufspilot war.

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Die Bauanleitung wirkte auf George im ersten Moment nicht gerade überzeugend. Aber dieser Emitter war besser als gar nichts. Dennoch gab es auch Möglichkeiten mit Modulationen des Deflektorschildes Sensordaten auch vor den modernen Sensoren der Community zu generieren. Einem normalen Scan würden diese Manipulationen auch standhalten, nur wenn man sorgfältiger die Daten auswertete, konnte man den Schwindel entlarven.

Dennoch wenn man den Emitter an den Deflektor koppelte, konnte man was durchaus mit erreichen. Nur zwei einhalb Stunden waren mehr als knapp.

„Jenax ich brauche deine Hilfe. Wir werden diesen Dämpfungsfeld Generator zusammenbauen und ihn modifizieren. Vinara hat auch angegeben, wo dieser Chip ist.“

„Ich werde ihn holen.“

„Gut Jenax. Und ich Kratze hier alle vorhandenen Komponenten zusammen.“ Mit diesen Worten machte sich die Betazoide auf den Weg.

USS Ikarus

Die Unterredung mit dem Sternenflottenkommando dauerte bereits seit einer halben Stunde. Walther Sheridan schilderte dabei die Ereignisse der letzten Stunden. Auf dem Display war eine Vulkanierin zu sehen die vier Sterne am Kragen trug. Ohne eine Gefühlsregung zu zeigen, lauschte sie dem Bericht des Menschen.

Als dieser fertig war, schwieg sie noch einige Sekunden lang.

„Eine wirklich beunruhigende Situation Walther. Es ist aber ein Zeichen der Hoffnung, dass die Romulaner offenkundig Dialogbereitschaft signalisiert haben.“

„Das Denke ich auch. Hoffentlich sehen das auch Centurio Krokavs Vorgesetzten so. Denn wenn nicht dürfte bald eine Angriffsstreitmacht an der Grenze auftauchen. Aber so dumm dürften nicht mal die Hardliner im Senat sein.“

„Führen Sie den Dialog fort Walther. Vielleicht kann der Vorfall friedlich gelöst werden.“

„Ich werde mein bestes geben.“

„Ich wünsche ihnen viel Erfolg. Starfleet Command Ende.“

Kurz darauf informierte Sheridan seinen Stab und die Offiziere der Ikarus. Die Reaktionen, die Sheridan aus den Gesichtern ablesen konnte reichten von einem Pokerface bei Mia Townsend bis zu einem Stirnrunzeln von Garibaldi. Auch wenn Garibaldi eine Triade an einwenden und Skepsis gegenüber den Romulanern loslassen wollte, so war er sich bewusst dass man den Ölzweig, den Centurio Krokav ausgestreckt hatte auch ergreifen sollte. Jedoch witterte der Italiener eine Falle.

„Wenigstens wird es vorerst nicht zu einem Schlagabtausch kommen.“

„Ja, Sir. Für den Moment. Aber wer sagt uns das man Krokav glauben wird, oder ihn nicht wegen Verrats hinrichtet und eine Flotte nach Neria entsendet? Es muss ja nicht der Prätor selbst dies Anordnen Admiral. Es gibt noch genug Hardliner im Senat die lieber einen Krieg gegen und führen würden als Verhandlungen über eine friedliche Zukunft.“

„Dies ist mir bewusst Mr Garibaldi. Auch Krokav wird so über mich und die Sternenflotte denken, trotzdem hat er den ersten Schritt getan, obwohl ich den Eindruck hatte, dass dieser Mann nie einem Menschen freiwillig trauen würde. Ich vermute er vertraut eher meinem Wort und meiner Ehre als Offizier.“

„Ein sehr wackeliges Argument Admiral. Zwar nicht auszuschließen, aber bei Romulanern weis man nie. Diese Erfahrung haben auch die Klingonen machen müssen, als sich deren Allianz mit den Romulanern in Schall und Rauch auflöste.“

Nur Garibaldi konnte es sich erlauben, so mit dem Admiral zu reden. Der Italiener wusste, dass Sheridan seinen Einschätzungen großes Vertrauen entgegen brachte.

„Wie lauten ihre weiteren Befehle Admiral?“, fragte Captain Fogg.

„Vorerst nur abwarten. Die Romulaner werden sich mit Sicherheit melden. Und das kann sehr bald der Fall sein. „

Tatsächlich meldete sich auch Krokav etwa zwei Stunden später über Subraum bei Sheridan. Er würde den Admiral zu einem inoffiziellen Treffen mit seinen Vorgesetzten bringen. Jetzt gab es kein zurück mehr, entweder die Romulaner meinten es aufrichtig, oder er würde als erster Admiral der Sternenflotte in die Geschichte eingehen der sich gleich zweimal von den Romulanern einfangen ließ.

Crazy Fox

Noch eine Stunde und 34 Minuten bis zum Rendezvous mit der Feuertänzer……

Die Komponenten, die man für den Bau an Bord gefunden hatte, waren alles andere als Ideal. Doch sie hatten nichts anderes, dachte George grimmig. Yeah! Aber es könnte immer noch hinhauen. Bereits fünf Mal mussten George und Jenax improvisieren, da manche Komponenten nicht brauchbar oder sich als Fehlerquelle erwiesen. Trotzdem kamen sie quälend langsam voran.

„Das Feld fluktuiert zu stark. Selbst ein hundert Jahre alter Tricoder würde ihn entlarven.“

„Unser Material ist nun mal nicht das Beste. Der Effekt muss für mehrere Sekunden halten im Idealfall Minuten. Mehr ist nicht erforderlich.“

George Sondierte die Konstruktion erneut mit dem Tricorder. Dabei prüfte er die schalt und Stromkreise sehr genau.

„Meine Güte, wer sich das ausgedacht hat, war nicht bei Trost“, murmelte George leise. „Wir müssen noch ein paar Schaltkreise neu anordnen. Dann können wir die Systeme Koppeln. Wenn wir einen Tag dafür hätten, so könnte was Brauchbares herauskommen. Aber eine Stunde…… da brauchen wir ein Wunder.“

George schickte die Meldung raus, dass der Generator in Arbeit war und man in einer Stunde erste Resultate haben würde. Dann widmete er sich wieder der Aufgabe.

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Lucas Bishop war in seinem Quartier und bereite seinen Körper auf das Finale der Reise vor. Er machte gerade 50 Liegestütze, um seine Arme zu stärken. Während ihm der Schweiß auf der klingonischen Stirnplatte stand, überlegte er, wie sie an Bord der Community kommen sollten. Da gab es die Idee von Milseya, ihre Wehen künstlich einzuleiten. Hoffentlich war diese Methode nicht zu gefährlich für das ungeborene Kind.

Zusammen mit Milseya könnte er, als ihr Leibwächter mit an Bord gelangen. Und dann könnte die kleine Bajo-Haliianerin für Ablenkung sorgen, während er die Anderen an Bord beamen könnte. Es dürfte ihn nur keiner scannen, sonst würde man ihn sofort erkennen. Dann fiel ihm dieser Herzschrittmacher ein, vielleicht konnte Niels ihn umprogrammieren, so dass er klingonische Biosignale senden würde. Also schickte Lucas seine Idee an van Richthoven.

Die Pläne für das Mini-Dämpfungsfeld von Vinara waren eine gute Idee, aber die Realisierung überließ er gerne dem Chefschrauber Sheridan.

Seine Gedanken schweiften wieder zur Community!

Wie würde Tenner mit ihnen verfahren? Sie waren Deserteure und die Pflicht eines jeden Captain war es, solche Individuen festzunehmen und zurück zur Sternenflotte zu bringen. Außerdem könnten sich die Verschwörer an ihnen rächen. Sie müssten es schaffen, dass Captain Tenner mit ihnen allein sprechen würde. Vielleicht könnten sie ihm einen Deal vorschlagen, Vereitelung der Verschwörung gegen freiwillig in den Arrest zu gehen.

Erschöpft legte er sich auf die Pritsche und überlegte im Liegen weiter.

Bearbeitet von Lucas Bishop
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Nachdem Assjima von Vinara abgelöst worden war blieb ihr nicht mehr viel Zeit um die nötigen Utensilien zusammen zu suchen, die notwendig waren um Milseyas Plan in die Realität um zusetzen. Die medizinische Ausstattung erreichte nicht einmal annähernd den Mindeststandart eines Sternenflottenshuttels. Allein mit dem was die Deltanerin in ihrem Rucksack mit sich herumzuschleppen pflegte wäre sie schon wesentlich besser ausgerüstet gewesen. Doch dieser Rucksack ruhte dank Dr. House noch immer in einem Schließfach auf Seyann Draschu.

Assjima stand in ihrem Quartier und betrachtete nachdenklich die Dinge, die sie in den letzten Tagen zusammen getragen hatte. Viel war es nicht und auf der Feuertänzer würde sie die medizinische Ausrüstung mit ziemlicher Sicherheit nicht vervollständigen können. Auch die Datenbank des Schiffsregenerators war in dieser Hinsicht nur mangelhaft bestückt. Und mit Sicherheit hatte keine der Schiffseigentümerinnen daran gedacht, dass auf der Crazy Fox eines Tages einmal ein Geburtsvorgang eingeleitet werden muss.

Was Assjima benötigte, waren die Zutaten für einen deftigen Wehen-Cocktail. Aprikosensaft und Mandelmus konnte sie recht schnell replizieren. In einem der Quartiere hatte sie einen abgestandenen Rest Sekt in einer nahezu leeren Flasche gefunden. Das Rizinusöl ersetzte sie durch eine gewagte Mischung aus Olivenöl und der gepressten Leber eines tiefgefrorenen Kabeljaus. Beides hatte sie in der Küche gefunden. Aber Eisenkraut … oder etwas ähnliches … vor allem die entspannenden Iridoide des Eisenkrautes benötigte sie. Und die Gerbsäure.

Sie dachte nach. In Gedanken durchschritt sie noch einmal alle Räume der Crazy Fox. In Krishnas Quartier blieben ihre Gedanken hängen. Ihr war aufgefallen, dass die Wände des kleinen Raumes der Moraloffizierin mit Bücherregalen voll gestellt waren. Bei den Streifzügen der letzten Tage hatte sie sich immer wieder überlegt, wie der vulkanische Teil der Frau mit der orionischen Hälfte zu Recht kommen konnte. Die vielen Bücher hatten ihr eine Erklärung gegeben: Ablenkung! Aber was passiert wenn man mit sich und seinen widersprüchlichen Temperamenten allein gelassen wird? Im Schlaf zum Beispiel?

JA! Das musste es sein! Assjima rannte aus dem Zimmer, rempelte den erschrockenen Niels an, der gerade einen Arm voller Gerätschaften mit sich herum schleppte, rief ihm ein hastiges „Entschuldigung“ zu und stürzte in das Quartier der Halb-Vulkanierin. In Windeseile begann sie alles auf den Kopf zu stellen. Und tatsächlich – im Nachtschränkchen stand eine halbvolle Dose mit Baldriantabletten. Die Moraloffizierin litt tatsächlich an Schlaflosigkeit! Und ihre orionische Hälfte hatte sogar noch eine Flasche Wein im Regal stehen gelassen.

Triumphierend trug die Deltanerin ihre Beute zurück in ihr Quartier. Nun benötigte sie noch ein Alkaloid. Auf so einem alten Schiff sollte sich etwas Passendes finden. Und der beste Platz war die Dusche neben dem kleinen Trainingsraum. Mit einem Taschenmesser und einer kleinen Plastiktüte bewaffnet machte Assjima sich erneut auf den Weg. Es dauerte nicht lange und sie hatte in der Ecke zwischen Duschkabine und Toilette gefunden was sie brauchte: Ein wunderschöner blau-violett-schimmernder Schimmelpilz erfreute sich dort eines geruhsamen Lebens, welches nun in einer Tüte mit dem quitschgelben Aufdruck Big Bang – die Bar am Ende des Universums endete.

Dann durchwühlte Assjima noch die Aufbewahrungsschränke der Crew. Es roch unangenehm nach alten Turnschuhen und verschwitzten Shirts, doch im vorletzten Spint wurde ihre Mühe mit Erfolg gekrönt. Auf dem Schrank stand in großen Buchstaben Rhanas Schrank! Griffel weg oder ihr seit des Todes! In seinem Inneren lag ein feuchtes Handtuch. Darunter befanden sich diverse Flaschen gefüllt mit Eiweisen und Proteinen. Die Ärztin überflog die Zutaten. BINGO! Die rosa Kügelchen in einer der Dosen enthielten tatsächlich SP-A-Eiweise! Der perfekte Stoff um dem Kind zu signalisieren, dass es sich nun auf den Weg machen sollte, indem er in der Gebärmutter eine Art Entzündung auslöst, nämlich die Wehen.

Zurück in ihrem Zimmer analysierte sie den Inhalt der Pillen mit einem Scanner, den sie sich von George ausgeliehen hatte. Die anderen Stoffe waren bedenkenlos. Dann machte sie sich daran, den Cocktail zu brauen. Der Bunsenbrenner, den sie in der Werkstatt entdeckt hatte tat dabei gute Dienste. Das fertige Gebräu schüttete sie in die fast leere Sektflasche und presste den Korken fest auf. Die Pillen einen Tag vorher, drei Stunden vor dem Transport auf die Community eine ordentliche Joggingrunde durch die Feuertänzer und das Gebräu unmittelbar vor dem Transfer und der kleine Krieger würde sich nicht mehr lange bitten lassen. Der einzige Nachteil war: es waren keine vorgetäuschten Wehen! Auf Milseyas Hilfe würde man wohl eine Zeitlang verzichten müssen. Obwohl … Assjima traute der Zwergenkönigin inzwischen so ziemlich alles zu. Der wird rausflutschen und sie wird lauthals BANZAI brüllend aufspringen und sich ins Getümmel stürzen noch bevor die Nabelschnur durchtrennt ist … Schmunzelnd packte Assjima die restlichen Sachen zusammen.

Sie war fast fertig als Vinaras Stimme ertönte: „Wir haben die angegebenen Koordinaten erreicht. Die Feuertänzer hat sich bereits enttarnt und ihre Transfercodes übermittelt. Alle sollten sich unmittelbar zum Transporterraum begeben!“

In Windeseile stellte die Deltanerin die Kisten vor ihre Türe. Als sie gerade das letzte Stück herauszerrte kam Lucas mit den Händen in den Taschen den Gang hinunter geschlendert.

„Man – wieso müssen Frauen immer mit soviel Gepäck reisen?“ grinste er und blieb stehen. „Kannst du Hilfe brauchen?“

„Sicher doch.“ Assjima schob den größten Kunststoffcontainer zu ihm hinüber. „Fang bitte mit dem Teil an“ Lucas hob die Kiste an und wollte losgehen. „Halt! Du kannst doch nicht halbleer rumlaufen!“ Dann stellte sie eine kleinere Kiste oben auf und noch eine weitere, so dass er gerade noch über den Kistenrand hinweg schauen konnte. Zu guter Letzt hängte sie ihm noch zwei Taschen über die Schultern. „Jetzt lohnt es sich! Bitte schön!“ Sie wedelte mit der Hand um ihm den Weg in den Transporterraum zu zeigen und schnappte selber noch die letzte Tasche. Lucas setzte sich stöhnend in Bewegung.

Wenig später materialisierten alle sechs im Transporterraum der Feuertänzer, wo sie von H’Qar und zweien seiner Männer erwartet wurden. „Willkommen auf der Feuertänzer!“

Der Klingone begrüßte seinen Blutsbruder mit einem dröhnenden Lachen und einem kräftigen Schlag auf die Schulter, der Lucas beinahe vorne überkippen ließ. Jenax und Vinara ernteten ein hochachtungsvolles Nicken, George und Niels einen kräftigen Händedruck. Assjima hingegen streifte er nur mit einem kurzen, vollkommen nichts sagendem Blick.

„Wollt ihr euch zuerst ausruhen oder sollen wir gleich zur Tat schreiten? Wir haben viel zu besprechen.“

„Geschlafen haben wir genug!“ antwortete Lucas. „Lass uns Pläne schmieden.“ Die anderen nickten zustimmend.

„Gut. Dann folgt mir bitte in die Offiziers-Messe. Dort können wir ungestört reden. Ich werde ein Fass Blutwein bringen lassen. Der löst die Gedanken!“

Bearbeitet von Assjima
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