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...mit dem einsamen Charme langsamer Sägen

Supernova


USS Community

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Mission 13 – Supernova

Die letzten Techniker hatten vor Stunden die Community verlassen und auch die Crew war vollzählig an Bord. So schwebte das Raumschiff der Prometheus-Klasse langsam und ruhig über der Erde.

„Wir sind unterwegs, Sir.“

Captain Stewart beendete die Verbindung und machte sich auf den Weg in den Besprechungsraum.

Unterwegs betätigte er seinen Kommunikator:

„Steuermann. Setzen Sie Kurs auf das Doramess-System. Maximum Warp.“

Er beendete die Verbindung um eine weitere herzustellen.

„Alle Führungsoffiziere in den Besprechungsraum. Es geht um unsere neue Mission.“

Selbstverständlich erreichte der Captain als erster sein Ziel, aber die Anderen folgten sehr bald.

Auf dem Wandschirm stellte er ein Sonnensystem dar, in dem dreizehn Planeten und achtundzwanzig Monde ihre Kreise um eine Sonne drehten.

Hinter den Fenstern zogen die Sterne in langen Lichtstreifen vorbei, sie waren soeben auf Warp gegangen.

„Hier haben wir das Doramess-System. Wir hatten leider noch nie Gelegenheit es richtig zu erforschen – und werden diese auch nie mehr bekommen.

Das System liegt im Sterben. Die Sonne wird zur Supernova. Präzise gesagt – ist sie bereits eine Supernova. Die Chemischen Verbindungen kollabieren und ihre Temperatur steigt kontinuierlich an.

Wir wissen weder welche Planeten oder Monde bewohnt sind, noch welche Schiffe sich dort befinden – deren Sensoren eventuell nicht in der Lage sind die Gefahr zu erkennen.

Wir werden das System durchsuchen und jeden Evakuieren, der aus eigener Kraft nicht dazu in der Lage ist. Die Oberste Direktive wird hierfür ausgesetzt.

Sollten wir auf Lebenszeichen stoßen und die Zivilisation noch nicht über den Raumflug und den Warpantrieb verfügen, können wir Holoschiffe anfordern die zur Rettung kommen werden.

Aufgrund des hohen Risikos, werden sämtliche Rettungsschiffe lediglich auf Abruf außerhalb des Systems bereit stehen und nur für kurze Zeit in die Gefahrenzone eindringen.

Unsere Aufgabe ist es, Warnbojen auszusetzen und das System vollständig zu scannen.

Es wird sicher hart und Ihre Freizeit wird auf ein Minimum reduziert werden. Das ist alles.

Irgendwelche Fragen oder Vorschläge?“

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"Ich hätte da eine Frage...", stieß LeBrodie unsicher hervor. Die Seniorcrew blickte den Neuling beobachtend an und Carden fühlte sich von den Blicken durchbohrt.

"Wie sieht unser Zeitplan aus? Gibt es grobe Schätzungen, wie viel Zeit uns bleibt, bevor es uns sehr warm um den Rumpf wird?"

Die Frage schien der Gruppe berechtigt, ihr strenger Blick verschwand. Captain Stewart schien sich unsicher, wie er die Antwort formulieren soll: "Das ist noch nicht vorherzubestimmen."

"Sie meinen, wir werden es merken wenn es soweit ist? Kann die Forschungsabteilung von Starfleet nicht exaktere Arbeit leisten?"

"Leider nein. Die starken Neutrinoemissionen, die die Sonne abstrahlt, verhindern, dass sich Starfleet auf große Entfernung ein genaues Bild machen kann, da sie die Sensorendaten überlagern. Wir müssen die Situation vor Ort einschätzen."

Carden antwortete pflichtbewusst, auch wenn er sich ungerne in Lebensgefahr begab ohne zu wissen, was ihn erwartet: "Verstanden. Ich werde mich dann sofort an die Arbeit machen die Warnbojen startklar zu machen und die Sensoren auf ihr maximales Spektrum zu schalten, falls uns wenig Zeit bleibt."

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Nach den letzten Worten des Chefingenieurs richteten sich alle Augen auf Vinara.

"Ich bedaure, aber auch ich kann Ihnen keine präziseren Angaben liefern was den Zeitpunkt der Explosion betrifft. Allenfalls könnte ich ein Zeitfenster berechnen und auch das nur mit ausreichenden Daten. Unser größtes Problem dürfte die Strahlung sein, die exponentiell ansteigt je schneller das Ende der Sonne naht. Sie vermag Sensoren, Kommunikation und Transporter zu beeinträchtigen, in schlimmsten Fällen sogar lahmzulegen. Selbst der Antrieb dürfte in Gefahr sein. Ich denke alleine der gesunde Menschenverstand untersagt es einem sich zu stark dem Stern selbst zu nähern, obwohl Messungen aus geringer Entfernung durchaus aufschlussreich wären. Ich möchte daher vorschlagen neben den Warnbojen auch ein bis zwei Sonden auszusetzen, die das Geschehen aus geringst möglicher Distanz bis zum letztmöglichen Zeitpunkt aufzeichnen und die Daten an uns übermitteln. Dadurch ließen sich für künftige Novae weitaus präzisere Vorausberechnungen anstellen. Aber wie schon angedeutet, wenn es knallt, um es umgangssprachlich auszudrücken und ein Schiff sich in der Nähe der Nova befindet, kann es mit hoher Wahrscheinlichkeit passieren dass der Warpantrieb, der in diesem Fall die einzige Fluchtmöglichkeit darstellt, sich nicht mehr aktivieren lässt. Zumindest ist dies bei vielen älteren Schiffen der Fall."

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Dorian war ganz schön aufgeregt als der Captain zur Besprechung rief. Er war als Fähnrich zwar kein Führungsoffizier - aber Councelor des Schiffes und als solcher bei allen wichtigen Besprechungen anwesend. Und nun war es soweit...

In seinem Magen hatte sich ein flaues Gefühl breit gemacht als er die Brücke betrat. Zu seinem Glück zeigte der Monitor technische Schaltpläne an und nicht das All. So konnte er den Konferenzraum immerhin ohne Panikattacke erreichen.

Er setzt sich auf einem freien Platz und besah sich die Gesichter der anderen Crewmitglieder während der Captain sprach. Sie alle sollten nun seine Crewkameraden sein... Er würde für ihr Leben einstehen... Und sie für seines...

Mit einem fiesen innerlichen Grinsen fragte er sich wieviele von ihnen wohl auf seiner Couch landen würden.

Dorian hörte sich die Ausführungen des Captains an. Supernova beobachten... Bewohnte Planten... Bewohner evakuieren... Holoschiffe für Prä-Warp-Kulturen... Irgendetwas erschien ihm an dieser Sache unlogisch. Er konnte es nur nicht ganz fassen. Innerlich zuckte er mit den Schultern. Er war nur der Councelor. Was ging ihn die Logik einer Mission schon an?

Seine Aufgabe war vielmehr das seelische Wohl aller Beteiligten. Und in dieser Aufgabe gedachte er sich zu äussern nachdem Lt. Cmdr. Shral geendet hatte.

"Es gibt da noch etwas zu bedenken."

Alle Köpfe schossen herum und sahen den Neuling an. Dorian fühlte wie sich sein Magen verflüssigte. Egal! Bleib dran!

"Zum einen müssen wir mit dem Unwillen etwaiger Bewohner gegen eine Evakuierung rechnen. Auch falls es dort Warp-Zivilisationen gibt - sie kennen uns nicht. Wir müssen also mit dem Trauma des Errstkontakts rechen. Und wer weiß, ob sie überhaupt gerettet werden wollen? Ja, ich weiß, die erste Direktive wird ausgesetzt. Trotzdem: In vielen Kulturen spielen Armageddon- und Weltuntergangs-Mythen eine große Rolle. Die Leute werden sich von diesen Mythen nicht so einfach trennen. Wir müssen also mit massivem Widerstand rechnen - falls es dort überhaupt Zivilisationen gibt und falls die die ersten Züge der Supernova bis heute überhaupt überlebt haben."

So langsam redete Dorian sich warm.

"Außerdem gibt es Hinweise aus neuesten Laborexperimenten, dass die bei einer Supernova auftretende Strahlung massive Auswirkungen auf die Psyche der dieser Strahlung ausgesetzten Lebewesen hat. Schließlich wirkt die Strahkung nicht nur auf Technik. Ratten und Hunde haben bei diesen Experimenten..."

Die Ärztin starrte den Councelor an. "Ratten?! Hunde?! Sie wollen doch wohl nicht..."

Dorian sah sie an. "Doch, ich will. Diese Experimente hat man nicht von ungefähr durchgeführt. Vor einigen Jahren ist ein Konvoi von Frachtschiffen einer Supernova zu nah gekommen. Alle Crews haben die volle Strahlenladung abbekommen. Sie sind... nun, professionell gesprochen sind sie ganz einfach durchgedreht. Phobien, Panikattacken, unkontrollierbare emotionale Attacken. Einige haben ein regelrechtes Gemetzel unter ihren Kollegen angerichtet. Danach hat man dieses Phänomen einige Jahre mit Computermodellen untersucht, doch lassen sich Chaos und Zerstörung nur unzureichend simulieren. Das wie und warum dieses Wahnsinn konnte einfach nicht geklärt werden. Darum hat man sich entschlossen zum archaischen Mittel des Tierversuchs zu greifen. Und man fand diesselben Resultate wie auf den Frachtern..."

Er ließ seinen letzten Satz einige Sekunden lang ausklingen. Als sich niemand dazu äusserte sprach er weiter: "Sollte es also Zivilisationen geben, dann müssen wir dort mit dem Schlimmsten rechnen. Und nicht nur dort... Ich bitte darum um die Erlaubnis, die gesamte Crew über die gesamte Dauer der Mission auf verdächtige Anzeichen zu scannen."

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Doramess – System? Der Name sagte Jeremiah absolut gar nichts. Aber das war ja auch kein Wunder den laut der Aussage des Captains, hatte man es nicht für notwendig gehalten, dieses System näher zu untersuchen. Aber ihm war es bei der ganzen Sache ganz unwohl, nicht nur weil es sich bei der Mission um die Untersuchung einer schon im Entstehen befindende Supernova handelte, sondern auch der ganze Evakuierungsteil bereitete ihm Magenschmerzen. Der Lieutnant wusste zwar, dass die Evakuierung anderer moralisch richtig war, aber er war erstaunt darüber wie einfach man sich der Primärdirektive entledigt hatte. Zum Glück würden die Holoschiffe eine allzu große Beeinflussung der betreffenden Kulturen verhindern.

Jerry hörte im weiteren Verlauf der Konferenz einfach zu und war entsetzt, als Lt. Cmdr. Shral davor warnte, dass ihm schlimmsten Fall zu einen Ausfall des Warpantriebes kommen könnte. Er hoffte, dass Lt. LeBrodie der neue Chefingenieur, entsprechende Gegenmaßnahmen traf, den als Grillwürstchen machte er sich recht schlecht.

Als nun Ensign Gray fertig war, meldete er sich zu Wort: „Ich muss ihnen zustimmen Mr. Gray. Bei der Evakuierung können wir auf Kulturen unterschiedlichsten Entwicklungsstand treffen. Die meisten haben, wie es der Councelor schon angesprochen hat, Weltuntergangsmythen. Wenn wir uns ihnen zu erkennen geben, werden sie uns entweder für Götter halten oder aber auch für Dämonen, die diese Sternenexplosion sogar verursacht haben. Mit anderen Worten. Gewaltsame Aktionen gegen die Evakuierungsteams dürften eine ernstzunehmende Gefahr sein. Wenn sie aber nichts dagegen haben, Captain, würde ich mich bereit erklären mich um den diplomatischen Aspekt der Mission zu kümmern.“ Der Lieutnant sah den Counselor und meinte: „Ich wäre natürlich über ihre Unterstützung sehr erfreut, Ensign.“

Jeremiah hüstelte noch mal kurz, um zu verhindern, dass sich einer seiner Kollegen noch zu Wort meldete: „Und es gibt da noch ein Problem. Wie ich sehe, haben wir noch keinen Ersatz für Lieutnant Tabor. Da aber neben der wissenschaftlichen und der technischen Abteilung, die OPS am meisten gefordert sein wird, sollte es auch hier jemanden geben der die Abteilung leitet.“ Jerry sah den Captain erwartungsvoll an, denn er traute sich zu, gleichzeitig die Einsatzstation zu bemannen, als auch den diplomatischen Teil erledigen zu können.

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Der Captain und alle anderen sahen zwischen dem Fähnrich und Esteban hin und her.

„Mr. Gray. Wir danken Ihnen für diese präzise forensische Beschreibung der Dinge, die uns erwarten könnten. Zum Gegenwärtigen Zeitpunkt sehe ich jedoch noch keine Veranlassung die gesamte Crew überwachen zu lassen – aber jedem, der Veränderungen an sich wahrnimmt, werde ich empfehlen sich bei Ihnen zu melden.

Selbstverständlich haben Sie die Erlaubnis, jeden der Sie aus freiem Willen darum bittet, zu scannen – sobald Sie uns erklärt haben, wie das genau ablaufen wird und welche Möglichkeiten Sie dazu nutzen wollen. Ich habe keine Informationen über telepathische Fähigkeiten in Ihrer Akte gefunden.

Im Übrigen stimme ich Ihnen und Mr. Esteban zu.

Dr. Assjima. Da wir nun über Bedrohungen unserer Psyche informiert wurden – könnten Sie uns etwas dazu sagen, welche Arten von Verletzungen oder Krankheiten wir bei eventuellen Strahlenopfern zu erwarten haben?

Commander Shral. Vielen dank für Ihre Ausführungen.“ Der Captain nickte der Andorianerin anerkennend zu.

„Lt. LeBrodie. Wie schätzen Sie die angesprochenen Bedrohungen für unser Schiff und die Systeme ein?

Kennen Sie Möglichkeiten unsere Warpkerne vor dieser Strahlenbeeinflussung zu schützen?

Lt. Esteban. Sie wollen die OPS übernehmen?

Ich werde das mit Commander Kyle besprechen.

Zuerst sollten Sie Protokolle und Vorgehensweisen erstellen. Dass Sie den diplomatischen Teil übernehmen, halte ich für überaus sinnvoll"

War der Mann nun einfach sehr Ehrgeizig oder eher Unverschämt?

Zu seiner eigenen Lieutenant-Zeit wurden die Besetzung sämtlicher Posten von Vorgesetzten empfohlen und ausgesprochen... .

Nie hätte jemand gewagt von sich aus darum zu bitten - schon gar nicht während einer Einsatzbesprechung und vor der gesamten Crew.

Stewart konzentrierte sich wieder auf die Besprechung.

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Jeremiah verstand das Universium nicht mehr.Er hatte bloss versucht sich in die Besprechung einzubringen und dem sichtlich nervösen Dorian Rückendeckung geben wollen. Der Captain schein über seine direkten Vorschläge sauer zu sein, auch wenn er das nicht mit seinen Worten zum Ausdruck gebracht hatte. Aber der Blick sprach Bände. Er fragte sich, waas er nun wieder falsch gemacht. ER hatte angenommen, dass seine Vorschläge genau wie bei der letzten Mission willkommen gewesen wären.

Und nach den Recht chaotischen Begleitumständen bei der Hochzeit von Zhaina und Lonan hatte Jerry geglaubt, dass wenigstens seine grundlegenden Erfahrungen als Diplomat allgemein akzeptiert wurden. Aber er hatte sich wohl geirrt. Oder der Captain war mit dem falschen Fuss aufgestanden.

"Was die OPS angeht, wollte ich nur meine Verwunderung darüber bekunden, dass dort noch keinen neuen Leiter dort zugewiesen wurde. Aber es wäre natürlich kein Problem für mich den Posten zu übernehmen.", versuchte der Leitnant den Captain zu beschwichtigen.

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Sichtlich überrascht sah Captain Stewart wieder zu Lieutenant Esteban zurück.

„Ich glaube durchaus, dass ich Sie verstanden habe, Lieutenant.

Ich werde das mit Commander Kyle besprechen. Danach werde ich es auch noch ein Mal mit Ihnen besprechen.“

Andrew versuchte möglichst freundlich zu klingen.

„Aber zu erst werden wir diese Einsatzbesprechung führen, dann werden sich alle ihren Aufgaben zuwenden.

Ihre wird sein: Verhaltensweisen für die Crew aufzustellen, Ein- und Auswirkungen auf die fremden Kulturen durch unsere Anwesenheit so gering wie möglich zu halten, Diplomatische Kontakte zu vergleichbar Entwickelten Spezies zu knüpfen.

Wenn das dann alles war, Mr. Esteban – würde ich gerne, Ihre Erlaubnis vorausgesetzt, fortfahren und alle weiteren Stimmen hören, die etwas zu der Mission sagen wollen und können. Das Besetzen des leitenden OPS-Offizier-Postens gehört momentan aber nicht dazu.

Ich danke Ihnen.“

Der Kommandant sah Esteban noch eine Sekunde länger an, dann streifte sein Blick Selina Kyle und von dort richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf alle Anwesenden.

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Carden versuchte die angespannte Situation zu klären, auch wenn er sich bei so etwas nie gut gab. "Vielleicht können wir auf die wirklichen 'heißen' Probleme zurückkommen? Eine Supernova produziert eine enorme Hitzewelle, die binnen weniger Minuten die innersten Planeten verschlingen kann. Ich bezweifle jedoch, dass sich dort Leben entwickelt haben kann. In den bewohnbaren Bereichen eines Sonnensystems kann die Temperatur aber auch sehr schnell sehr rapide ansteigen. Die Duraniumlegierung von Sternenflottenschiffen ist äußerst Hitzeresistent und mit speziellen Schildmodifikationen kann ich uns weitere Zeit verschaffen. Solange die Schilde standhalten, besteht keine akute Gefahr für Schiff und Besatzung."

Carden dachte an die Ausführungen des Councellors. Die Androhung, von einem Hitzschlag in den Wahnsinn getrieben zu werden, berauschte ihn nicht sonderlich. Er musste den kurzzeitigen Gedanken bei Seite schieben, dass es viel schlimmer bei dieser Crew eh nicht werden konnte.

"Brenzlig wird es, sobald die Schilde ausfallen und die Strahlung nicht mehr ablocken können. Die Hülle dürfte danach zwar optimistischen Simulationen zu Folge noch etwa 20 Minuten halten, aber ich möchte empfehlen, den Grenzwert nicht in der Realität zu testen. Solange wir uns nach den Ausführungen von Ensign Grey noch nicht selber umgebracht haben."

Carden stellte sich ungerne vor, dass seine Dienstakte mit den Worten "von Crewmitglied in Paranoia zu Hackfleisch verarbeitet" abgeschlossen wurde.

"Was den Warpkern betrifft, ich möchte jetzt keine falschen Versprechungen geben. Es ist schwer vorherzusagen, in welcher Weise sich ein Subraumfeld in einer Supernova verhält. Wenn wir viel Glück haben, wird es nur ein holpriger Flug aus dem Gefahrengebiet. Wenn wir Pech haben, lässt sich kein Warpfeld aufbauen. Und wenn wir sehr viel Pech haben, reißt uns das Warpfeld während des Fluges in Stücke. Ich werde jedenfalls mein bestes geben, das Subraumfeld stabil zu halten. Aber es wäre sehr empfehlenswert, nicht bis zur letzten Sekunde zu warten und am besten drücken alle zusammen kräftig die Daumen, wenn es soweit ist."

Der Captain schien nicht allzu beruhigt von diesen Worte, wollte damit aber trotzdem die Ausführungen von LeBrodie dankend abschließen. Doch Carden brannte noch eine Frage auf der Zunge: "Wenn ich noch eine Frage stellen dürfte?"

Ein gemeinschaftliches Nicken der Runde veranlasste ihn fortzufahren.

"Um nocheinmal auf die Ausführungen von Ensign Grey einzugehen. Wollen wir uns wirklich über die oberste Direktive hinwegsetzen? Wenn es Zivilisationen in diesem System gibt, sollen wir uns wirklich über ihre Vorstellungen der Apokalypse hinwegsetzen?"

Carden überlegte, wie er seine Gedanken am höflichsten formulieren konnte: "Das mag sich jetzt verwerflich anhören, aber wollen wir sie zum Überleben zwingen? Wie soll ihre Kultur fortbestehen, wenn sie glauben, dass Gott gewollt hat, dass sie ausgelöscht werden? Ich meine, ich glaube nicht in dieser Weise an Gott, und sicher auch nicht an den selben, wie diese Wesen. Aber wer garantiert, dass sie sich einfach mit einer neuen Heimat zufrieden geben?"

Carden fiel es schwer, das ganze nicht so klingen zu lassen, als wollte er eine Kultur einfach so sterben lassen. Aber ihm kam es sehr seltsam vor, für eine andere Spezies Gott zu spielen.

Bearbeitet von Carden M. LeBrodie
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Gespannt hatte Stewart den Worten des neuen Chefingenieurs zugehört.

„In erster Linie gehen wir doch davon aus, dass niemand sterben will! Sollten solche Schwierigkeiten auftauchen werden wir intensiv darüber nachdenken müssen – doch hier und jetzt schon das wie und ob zu klären, scheint mir verfrüht.

Wir können sicher keinen Generalplan entwerfen!

Auch bei unserer Spezies gibt es Gläubige und Nicht-Gläubige.

Sollen wir also ein Volk sterben lassen, weil die geistigen Führer es so vorhergesehen haben?

Was geschieht wenn es nur wenige – ja nur einen einzigen geben sollte, der nicht dieser Katastrophe zum Opfer fallen möchte?

Könnten wir das Aussterben einer Rückständigen Spezies verantworten, die in hundert Jahren ihre Götter abgeschafft haben könnte und eine Supernova nicht mehr als vorherbestimmtes Schicksal betrachten – sondern als Naturkatastrophe?

Wir vergessen diesen Punkt nicht – Ganz sicher nicht!

Aber das erörtern wir, wenn es so weit ist.

Momentan können und dürfen wir das noch nicht entscheiden!

Ich glaube, dass wäre das wahre und einzige Verbrechen – wenn wir an diesem Punkt bereits Gott spielten und uns – und vor allem diesen Lebewesen - damit wichtige Optionen verbauten.

In dem Punkt müssen wir unbedingt einen offenen Geist bewahren!

Die technischen Details klingen viel versprechend und ich baue darauf, dass Sie weitere Simulationen durchführen, wenn wir genaue Daten aus dem System empfangen.

Sehr gut, Lieutenant.“

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Fröhlich pfeifend spazierte Assjima durch die langen, grauen Gänge in Richtung Krankenstation. Die Teetasse aus der Messe hatte sie noch in der Hand, als sich die Tür zur Krankenstation vor ihr öffnete. „Guten Morgen allerseits!“ Endlich hatte sich der größte Teil ihrer medizinischen Crew wieder auf dem Schiff eingefunden und sie war nun bemüht, die Gesichter ihrer neuen Mitarbeiter mit den richtigen Namen zu verbinden.

„Hallo Lt. Bishop - Sie sind ja auch schon munter! Was macht der Kiefer?“

Lt. Bishop schluckte den Schokoladenpudding runter, legte den Löffel auf das Tablett und nuschelte: "Allesch OG Dogtor Assjimaaa". Mehr brachte er im Moment nicht heraus, weswegen er ganz unglücklich war. „Aber Pudding löffeln geht ja schon wieder - immerhin brauchen Sie kein Röhrchen mehr. Sie haben erstaunliche Fortschritte gemacht. Als sie vor 3 Tagen hier eingeliefert wurden hätte ich nie geglaubt, dass Sie heute schon wieder halbwegs normal essen können.“

"Ich bin ein Gämpfer, sonscht wäre ich nicht zur Sicherheit gegangen" entgegnete Lt. Bishop mit größter Mühe, aber es gelang ihm nicht K und S auszusprechen. Die Ärztin lachte laut „Und sie scheinen klingonisches Erbmaterial in sich zu tragen - so schnell wie sich Ihre Zellen regenerieren. Dann legen Sie mal ihren Pudding beiseite und lassen Sie mich einen Scann machen“ Bishop legte sich zurück und Assjima klappte die Scannvorrichtung des Biobettes über ihm zusammen. "Aber nicht kitzeln, Frau Dogtor" scherzte Lt. Bishop und versuchte zu lächeln, was sich als schwieriger herausstellte wie er dachte, denn sein Kiefer tat noch weh. „Wo sollte ich Sie kitzeln - so wie Sie noch einbandagiert sind!“ Assjima betrachtete den Monitor. „Aber ich glaube, ich komme heute noch in diesen Genuss. Der Druckverband um Ihren Brustkorb kann gleich durch einen leichten Verband ersetzt werden. Dann können Sie wieder besser atmen.“

"Wissen schie, dass schie eine gute Ärztin schind? Ohne schie wäre ich wahrscheinlich tot und bei Lt. Esteban muss ich mich auch noch bedangen." Und diesmal klappte es mit dem Lächeln. „Danke“ lächelte Assjima zurück und wendete sich einem der Sanitäter zu „Ensign Edwards, bitte wechseln Sie den Verband aus. Ja, dem Lt. Esteban haben Sie Einiges zu verdanken. Und den Zwillingen. Ohne deren beherzte Soforthilfemaßnahmen wären Sie vielleicht nicht lebend auf Betazed angekommen. Die Lunge sah wirklich nicht gut aus. Aber Sie sollten jetzt wieder halbwegs schmerzfrei atmen können. Mal sehen, was der Kopf macht.“ "Mein Kopf fühlt sich wie ein Bienenstock an... Esch schummt hier und schummt da" antworte Lt. Bishop und schaute ganz traurig zu Dr. Assjima. Es war frustrierend so hilflos und verletzt zu sein.

Vorsichtig entfernte Assjima den Kopfverband. Die Narben verheilten sauber, aber die einzelnen Haarbüschel wirkten nicht gerade attraktiv. „Immerhin haben sie eine Gehirnprellung erlitten. Der Typ, der da zugeschlagen hat, muss eine Faust aus Stahl gehabt haben. Aber gegen die Kopfschmerzen kann ich was machen.“ Sie legte die Hände um den kahlen Schädel, presste die Daumen leicht auf die Nasenwurzel und ließ Ihre Kraft in den verletzten Kopf fließen. „Ist es jetzt besser?“

Das Summen verstummte und die Schmerzen verschwanden. "Wenn ich esch nicht besser wissen würde, könnte man sie fast für Jesus halten." meinte Lt. Bishop erleichtert und freute sich über seine Genesung. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie leicht sich Terraner von solchen einfachen kleinen Kniffen beeindrucken ließen. „Das ist nur eine Frage der Konzentration und der Übung. Dieser schmerzfreie Zustand wird allerdings nur vorübergehend sein. In ein paar Stunden haben Sie ihre Bienen zurück. Aber ich denke, dass dürfte sich bis in zwei drei Tagen geben. Können Sie das Bein inzwischen wieder belasten? Die Lähmungserscheinungen werden wohl auch noch ein paar Tage andauern.“ "Ja belasten geht aber Kicks kann ich damit noch nicht machen. Ach so wenn ich laufen kann, bin ich dann diensttauglich?" wollte Lt. Bishop wissen, denn das Rumsitzen und das Bemuttern durch Nanni nervte ihn irgendwie schon. Die drei Tage kamen ihm vor wie eine halbe Ewigkeit.

Assjima überlegte und antwortete zögerlich: „Ein paar wenige Stunden Schreibtischarbeit am Tag können nichts schaden, solange die Kopfschmerzen es zulassen. Aber wenn das Denken nicht mehr funktioniert, kommen Sie einfach kurz hier vorbei. Und vorsichtiges Gehen ist der Regeneration nur dienlich. Lassen Sie uns mal versuchen, was das Bein schon so alles kann.“ "Tun sie sich keinen Zwang an, Frau Dogtor" witzelte Lucas und streckte Assjima sein linkes Bein entgegen... dessen Fuß mit einem rot-blau gestricktem Socken bekleidet war. „Hat Nanni Ihnen diese hübschen Bettsocken gestrickt?“ "Ja Nanni war das, aber mit einer rot-blauen Mütze renne ich nicht im Schiff rum... Aber wie sage ich es ihr bloß, ohne ihre Gefühle zu verletzen?" dachte Lt. Bishop laut und schaute sich nach allen Ecken und langsam stieg sein Adrenalinspiegel. „Keine Sorge - sie ist in der Messe. Ich musste ihr in den letzten Tagen mehrere Male befehlen, etwas Essen zu gehen. Nanni scheint Sie sehr zu mögen. Spüren Sie das hier?“ Assjima hatte den Socken abgestreift und kitzelte Bishop an der Fußsohle. "Nein leider nicht... Aber bewegen geht." antworte Lucas ehrlich und fluchte innerlich. "Ja Nanni ist wirklich süß, nicht so wie Maya Gemini" fügte er schwärmend hinzu. „Ich glaube, sie passt zu Ihnen. Und sie ist zuverlässig. Gehen wir einmal ein paar Schritte.“ Die Ärztin half Bishop von der Liege herunter und stütze ihn. Vorsichtig bewegten sie sich durch den Raum. Das Bein schleifte ein wenig nach, aber es ging. „Die Motorik funktioniert noch nicht ganz. Aber ich habe etwas für Sie.“ Assjima stellte Lucas an einer Konsole ab und ging in den Nebenraum. Wenige Minuten später kam sie mit einem schön geschnitzten Spazierstock zurück. „Den hat meine Freundin Metaxa geschnitzt. Er ist aus echter finnischer Kiefer. Ich leihe ihn gerne an Sie aus, wenn sie versprechen, damit kein Kampfsporttraining zu machen.“

"Vielen Dank und mit einem Spazierstock kann man sich zwar verteidigen aber kein Kampfsporttraining machen" entgegnete Lt. Bishop traurig, aber er nahm den Stock an sich. Plötzlich meldete sich eine Assjima bis dahin unbekannte Stimme über die Bordkommunikation: „Alle Führungsoffiziere in den Besprechungsraum. Es geht um unsere neue Mission.“

„Lt. wer war das denn? Etwa Captain Stewart?“

"Ja, Frau Dogtor, dass war Capptain Stewart - Los gehen wir!" schlug Lt. Bishop vor und schleifte sich zu seinem Bett um seine Stiefel anzuziehen.

Halt, Mr. Bishop - nicht ganz so eilig - oder wollen Sie sich etwa so Ihren Kollegen zeigen?“ Assjima blickte schmunzelnd auf das hinten offene Krankenhemdchen. „Edwards - replizieren Sie dem Lieutenant bitte eine Uniform. Computer - Logbucheintrag. Lt. Lucas Bishop wird ab sofort wieder als bedingt diensttauglich eingestuft.“ "Gut dass sie mir es gesagt haben, sonst hätte ich mich voll blamiert…" bedankte sich Lucas und errötete leicht, während er die Uniform anzog. „Gern geschehen! Und bitte vergessen sie die Mütze nicht!“ Als Bishop fertig angezogen war initiierte Assjima einen Ort-zu-Ort-Transport und der Patient materialisierte sich mit seiner Ärztin direkt vor der Türe des Besprechungsraumes.

Lt. Bishop hatte den Ausführungen von Shral, Ensign Gray, Jerry und des neuen Chefingenieurs sehr aufmerksam gefolgt. Diese Mission war doch nicht so einfach, wie er Anfangs gedacht hatte. Es bestand ein enormes Sicherheitsrisiko für das Schiff und die Crew, aber da es von Starfleet genehmigt worden war. Da diese Anweisung von ganz oben kam, musste der Sicherheitschef nicht extra auf die Risiken hinweisen. „Captain Stewart, ich würde vorschlagen das die sensiblen Bereiche des Schiffes wieder extra bewacht werden. Des weiteren würde ich ein Auffrischung der Evakuierungsprotokolle anordnen. Empfehlenswert wäre noch ein Training zum Einsatz auf einem Planeten“ schlug Lt. Bishop vor, doch aufgrund seiner momentanen Sprachstörung nuschelte er stark. Alle Sicherheitsprozeduren waren ihm noch bekannt, genau wie der Sicherheitscode. Doch wie er sich in Situationen wie diesen verhalten sollte, fiel ihm nicht ein. Es war so als hätte er seine Identität verloren, aber das durfte er nicht zeigen. Seine Probleme gehörten hier nicht her. Nach einer längeren Pause fügte Lucas noch „Ich schlage vor das Lt. Müller und Ensign Tenland sich um das Training kümmern und ich die Evakuierungsprotokolle aktualisiere. Ich übernehme meinen Posten wieder, wenn ich diensttauglich bin“ hinzu. Dann hielt er sich kurz den Kopf, denn es ertönte ein leichtes Summen.

Bryn und U_E in „Genesung mit rot-blauen Socken“

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Vinara sah den Councellor an. Er mochte zwar jung sein, doch er schien zu wissen wovon er sprach. Diese Mission erwies sich als immer komplizierter...

Als dann Bishop leicht nuschelnd seinen Kommentar vortrug bewunderte sie ihn für sein Durchhaltevermögen, er wirkte zwar noch etwas wackelig auf den Beinen, würde aber nicht zuletzt dank Dr. Assjimas Fähigkeiten wohl schon bald wieder der Alte sein.

Es war ihr aufgefallen dass Captain Stewart mit keinem Wort auf ihren Vorschlag mit den Sonden eingegangen war, er schien ihn wohl nicht ganz mitbekommen zu haben, was aufgrund der von Fähnrich Gray dargebrachten Erkenntnisse verständlich erschien.

"Wir sehen also dass die Durchführung dieser Mission mit enormen Herausforderungen und Gefahren verbunden ist. Gerade deshalb halte ich es für wichtig, soviele Daten wie möglich von der sterbenden Sonne zu erfassen. Ich schlage daher vor bei unserer Ankunft ein bis zwei Sonden mit maximal verstärkten Schilden in größtmöglicher Nähe zur Nova abzusetzen, die uns solange es geht mit Messdaten vom Ort des Geschehens versorgen. Für künftige Missionen dieser Art dürfte sich das Risiko dann wesentlich leichter minimieren lassen, vielleicht ließe sich der endgültige Kollaps eines Sterns sogar mit ausreichender Präzision vorausberechnen."

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Der Captain hatte erst Bishop zugehört und dann Commander Shral.

Die Sonden!

„Entschuldigung, Commander. Hervorragende Idee! Diese Sonden sollten wir auf jeden Fall einsetzen. Sie kümmern sich um die Programmierung und die spätere Datenerfassung?“

Die Andorianerin nickte.

Dann wandte er sich an Lt. Bishop:

„Die Evakuierungsmaßnahmen werden uns wohl kaum helfen können. Wenn die Community nicht mehr auf Warp gehen kann und die Sonne explodiert – hilft uns auch keine Rettungskapsel mehr.

Zusätzliches Sicherheitspersonal ist im Moment auch nicht von Nöten – aber koordinieren Sie einen Lehrgang mit und bei Lt. Esteban. Wenn wir Mediziner auf einem Planeten einsetzen müssen, werden Ihre Leute diese begleiten. Wen sie dafür auswählen überlasse ich Ihnen. Aber Müller und Tenland scheinen sicher gute Truppführer… .“

Er warf der Ärztin einen fragenden Blick zu, der die Einsatzfähigkeit von Lt. Bishop ergründen sollte. Aber das freundliche Lächeln konnte er nicht deuten.

So fügte er nur hinzu:

„Schön Sie wieder auf den Beinen zu sehen, Lieutenant.“

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Es war schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Jede kleine Idee versuchte sich nach vorne zu drängeln um gleich wieder von der Nachfolgenden weggestoßen zu werden. Eine beginnende Supernova und der bevorstehende Versuch, die Zivilisationen mehrerer Planeten zu evakuieren? Die Gedanken begannen nun mit einer handfesten Prügelei. Assjima presste die Zeigefinger an die Schläfen und versuchte, die Raufbolde in ihrem Kopf zu beruhigen. Langsam gelang es ihr, sich auf die Kommentare ihrer Kollegen zu konzentrieren. Wie konnten sie nur so ruhig und sachlich bleiben? In diesem Moment wünschte sie sich einmal wieder, ein klein wenig vulkanische Erziehung genossen zu haben und blickte etwas neidisch zu Vinara Shral hinüber, die wie üblich keine Miene verzog. Sehr langsam, viel zu langsam, trat Stille in ihrem Kopf ein. Als Lt. Bishop nuschelnd zu seinen Ausführungen ansetzte, musste Assjima unweigerlich an ihren Bruder Aki denken, der als Kind einmal gegenüber einem Schulfreund eine dicke Lippe riskierte und daraufhin mehrere Tage lang genauso undeutlich artikulierte. Bei diesem Gedanken musste sie lächeln – bis sie plötzlich fühlte, wie der Blick des Captain auf ihr ruhte. Was hatte er gesagt? Sie spürte, wie sie rot anlief.

„Entschuldigung Captain. Lt. Bishop befindet sich auf dem Weg der Besserung und ist begrenzt dienstfähig.“ hob die Ärztin an. Die Gedanken sortierten sich, stellten sich langsam in Reih und Glied auf, standen stramm und warteten auf den Einsatzbefehl. Endlich herrschte Stille im Kopf.

„Aus medizinischer Perspektive gilt es mehrere Punkte zu beachten. Natürlich sollte der Schutz des Schiffes und seiner Besatzung erste Priorität haben. Da unser Wissen über die Beschaffenheit des Doramess-Systems äußerst begrenzt ist, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht explizit sagen, auf welche Arten von Strahlung wir uns vorbereiten müssen. Durch die Supernova wird mit Sicherheit eine große Menge radioaktiver Substanzen auf das Schiff einwirken. Dazu kommt ionisierende Strahlung, wie sie bei jeder Supernova freigesetzt wird. Wir haben keinerlei Kenntnis über eventuelle Zivilisationen auf den Planeten und ihre technische Entwicklung. So muss im Falle der Zerstörung eines Planeten in unmittelbarer Nähe des Schiffes auch mit nicht ionisierender Strahlung – also aus uns bislang unbekannten, künstlichen Quellen - gerechnet werden. Außerdem wissen wir zu wenig über die materielle Beschaffenheit dieser sterbenden Sonne. Im Kielwasser der Schockwelle folgen für gewöhnlich alle möglichen Arten von kosmischer Strahlung, größtenteils schwer einzuschätzende Gasmischungen. Die Besatzung dürfte durch die Schilde ausreichend geschützt sein, die Bewohner der Planeten aber nicht.

Augrund all dieser uns unbekannten Komponenten halte ich es für unerlässlich, möglichst frühzeitig mit einer umfassenden Sammlung von Informationen über das System zu beginnen. Vor allen Dingen geologische Aspekte sollten hierbei den Schwerpunkt bilden, denn nur so kann eine Aussage über die Art der zu erwarteten Strahlung getroffen werden.

Ionisierende Strahlungen sind Auslöser für die Strahlenkrankheit, deren Symptome Ihnen allen bestens bekannt sein dürften. Normalerweise ist der Schutz der Schilde ausreichend. Wenn sie aber zusammenbrechen, haben wir ein Problem. Je länger ein Organismus der Strahlung ausgesetzt ist, desto schwerer sind die zellularen Schäden. Die leichteren Fälle können problemlos ohne Spätfolgen behandelt werden. Eine kurzfristige Belastung von 50 Sv kann mit einer 50% Chance geheilt werden, ansonsten tritt der Tod nach spätestens drei Tagen ein. Aber sobald der absolute Grenzwert von 80 Sv auch nur kurzzeitig überschritten wird, erfolgt ein sofortiger und vollkommener Zusammenbruch des Nervensystems.“

Assjima hielt kurz inne und atmete durch. „Ich hätte da eine etwas unorthodoxe Idee, wie wir die Belastbarkeit der Crew hinsichtlich der Strahlung langfristig etwas erhöhen könnten. Aber sie ist wirklich etwas seltsam und wurde in einem solchen Zusammenhang noch nie getestet.“ Sie blickte fragend den Captain an, der ihr aufmunternd zunickte: „Immer zu, Doktor. Wir sind ganz Ohr!“

„Nun, im beginnenden 21. Jahrhundert entdeckten terrestrische Wissenschaftler, ich glaube, sie kamen aus Russland, dass die Eier eines kleinen irdischen Vogels, der Wachtel genannt wird, eine spezielle Kombination verschiedener Wirkstoffe enthält. Das Verspeisen größerer Mengen dieser Eier führte zu einem beschleunigten Heilungsprozess bei Strahlenpatienten. Die Substanzen stärken die Zellwände. Leider haben wir keine Wachteln an Bord, aber ich könnte versuchen, diese Wirkstoffe zu synthetisieren. Das Konzentrat könnte dann in die Replikatoren eingespeist werden, so dass die Crew es mit jeder Malzeit zu sich nimmt.“

Assjima sah fragend zu Vinara Shral hinüber und dachte bei sich: „Mein Gott, sie wird mich für verrückt erklären, aber es könnte funktionieren.“ Dann lehnte sie sich zurück und dachte angestrengt nach. Die Gedanken fingen wieder mit ihren Handgreiflichkeiten an. Sie hatte etwas vergessen – etwas sehr, sehr Wichtiges.

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Captain Stewart nickte.

„Wachteleier… . Sie sind die Ärztin und sogar ein Captain muss tun, was der Doktor sagt.

Trotzdem bitte ich Sie und Ihren Stab die Krankenstationen für Opfer vorzubereiten.“

Dr. Assjima nickte – aber ihr Gesichtsausdruck und auch ihre gespannte Körperhaltung ließ Stewart darauf schließen, dass die Medizinerin ihre Ausführungen noch nicht beendet hatte.

„Ich wollte Sie aber nicht unterbrechen. Bitte fahren Sie fort.“

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„Danke Captain“ Assjima sammelte sich einen kurzen Moment, erhob sich dann und stellte sich hinter ihren Stuhl. „Wir müssen uns medizinisch auf verschiedene Situationen vorbereiten. Natürlich gibt es die Gefahr der Strahlenbelastung – sowohl einzelner Individuen als auch größerer Gruppen. Meine Abteilung wird eine vergleichende Datenanalyse der kompletten Crew zusammenstellen. So wissen wir im Ernstfall, welche Bestatzungsmitglieder z.B. hinsichtlich einer Knochenmarkstransplantation kompatibel sind. Lt. Esteban – ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir eine aktuelle und vor allen Dingen genaue Übersicht aller medizinischen Lagerbestände zur Verfügung stellen könnten. Außerdem werde ich Quartiermeister Vendetta veranlassen, mehr Biobetten bereit zu stellen. Die könnten in einem der kleineren Frachträume gelagert werden. Ich würde auch gerne eine der drei Krankenstationen zu einem speziellen Strahlungszentrum umrüsten. Dieser Raum muss absolut keimfrei gehalten werden und darf nur mit steriler Kleidung betreten werden. Außerdem sollte einer der größeren Frachträume ebenfalls sterilisiert und ausgerüstet werden, um als Notfalllazarett für evakuierte Verletzte bereit zu stehen. Wenn es tatsächlich zu einem größeren Strahlungsproblem kommen sollte, werden die Kapazitäten meiner medizinischen Abteilung nicht ausreichen. Deswegen bitte ich um die Erlaubnis, eine Gruppe Crewmitglieder aus den verschiedenen Abteilungen einem Pflegekurs unterziehen zu dürfen, so dass mein Staff hinsichtlich einfacherer Arbeiten entlastet wird.“ Assjima ließ ihre Blicke durch den Raum schweifen. „Die Crewmitglieder sollten sich freiwillig melden, denn die Arbeit mit Strahlenerkrankungen ist nicht ganz ungefährlich. Bitte besprechen Sie sich mit ihren Mitarbeitern.“ Ihr Blick blieb auf Dorian Gray hängen. „Ensign Gray – wir sollten uns möglichst umgehend bezüglich ihrer äußerst interessanten Theorie und denkbarer Gegenmaßnahmen besprechen.“

Gray nickte zustimmend. Es trat ein kurzer Moment des Schweigens ein, bevor die Ärztin weiter sprach: „Wir müssen uns auf alle nur denkbaren Eventualitäten vorbereiten. Ich will keine Panik verbreiten, aber die Tatsache, dass wir nichts, aber auch gar nichts über die Beschaffenheit des Systems wissen, erleichtert die Arbeit nicht gerade. Um die Gefahr auf so wenig Personen wie möglich zu begrenzen empfehle ich, entsprechende Vorbereitungen zu treffen, so dass die Zivilisten an Bord innerhalb weniger Minuten auf eine der drei Sektionen evakuiert werden kann, welche sich dann unverzüglich aus der Gefahrenzone hinaus begeben kann.“

Assjima hielt erneut inne. „Wir können diese Probleme in den Griff bekommen. Dessen bin ich mir sicher. Was mir persönlich jedoch größere Sorgen bereitet ist die Tatsache, dass wir es sein werden, die über die Existenz oder Nichtexistenz ganzer Völker zu entscheiden haben. Ich stelle mir die Frage, ab wann eine Spezies ‚rettenswert’ ist. Nur Humanoide? Was ist mit Nichthumaoiden? Mit energetischen Wesen? Oder die Tier- und Pflanzenwelt? Wo ziehen wir die Grenze? Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob die Holoschiffe den Evakuierten tatsächlich genügend Schutz vor Strahlung bietet. Falls nicht - Lt.Commander Shral und Lt. LeBrodie – ich bin leider keine Technikerin, aber wäre es rein technisch gesehen möglich, mit Hilfe von Sonden eine Art Transportkorridor zu erstellen, in dem die Holoschiffe der Strahlung weniger ausgesetzt sind?“

Sie blickte fragend zu den beiden hinüber. Vinara verzog wie üblich keine Miene, während Lt. LeBrodie nachdenklich seine Stirn in Falten legte. „Danke Captain, das war es vorerst von meiner Seite.“ Kaum saß Assjima wieder auf ihrem Sessel begann die übliche Rauferei in ihrem Kopf. Verdammt – das fehlt immer noch was! Ein Gedanke, der sich einfach nicht fassen ließ!

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Stewart war begeistert. Diese Ärztin wusste tatsächlich von was sie sprach und hatte zudem konkrete Vorstellungen von dem was sie wollte.

Sie schien ein großer Gewinn für dieses Schiff.

„Die Frachträume werde ich zuletzt freigeben. Aber Sie erhalten zwei Holodecks.

Eines sofort, damit Sie es Ihren Bedürfnissen anpassen und experimentieren können – das Andere nachdem Lt. Bishop und Lt. Esteban das Sicherheitspersonal trainiert haben.

Das Dritte wird Commander Shral und Lt. LeBrodie zur Verfügung stehen.

Die Krankenstationen gehören Ihnen, verfügen sie darüber, wie Sie es für richtig halten. Mr. Vendetta wird Ihnen sicher behilflich sein.

Für technische Änderungen und die Desinfektion wenden Sie sich an Chief O´Tra.

Was das zusätzliche Personal angeht… Wir werden alle Offiziere an Ihren Positionen brauchen. Aber vielleicht versuchen Sie es bei den Zivilisten und Familienangehörigen?

Ich bin mir sicher, Sie finden dort Freiwillige, die Sie gerne unterstützen.

Sie sprechen eine Trennung des Schiffes an.

Sobald Mr. LeBrodie die Schiffsysteme für gesichert erklärt und klare Grenzwerte der Belastbarkeit ausgesprochen hat – werde ich dem zustimmen.

Oberste Priorität hat das Schiff und die Unversehrtheit der Crew!

Niemand kommt, um den Helfern zu helfen, weil sie sich selbst nicht helfen konnten… .

Und wieder sind wir bei der schwersten Frage:

Wen und was retten wir – wen und was lassen wir zurück?

Ich bin bereit fast alles zu tun – um fast allem das Überleben zu sichern… .

Aber wie schon gesagt – das können wir hier nicht klären.

Das ist ein Punkt – eine Ungewissheit – die wir auf uns zukommen lassen müssen.

Es gibt keine Patentlösung.“

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Selina verfolgte die Besprechung so aufmerksam wie sie konnte. Hier und da machte sie sich Notizen. Eigentlich wäre das nicht nötig aber sie empfand die neueste Aufgabe der Community als fürchterlich langweilig. Eine Supernova! Nein, wie aufregend!

Mit ihren grünen Augen sah sie durch die Runde. Alle waren aufmerksam, brachten Ideen und Vorschläge ein. Dieser Enthusiasmus ekelte Selina fast an und sie versuchte ihre Würgereize zu unterdrücken. Oft hatte sie sich gefragt, was genau sie von den anwesenden Personen unterschied. Jetzt wusste sie es. Alle waren besorgt wegen möglicher Opfer oder gar kompletter Zivilisationen die untergehen könnten. Ihr war das völlig egal. Es interessierte sie nicht. Sollte sie dies erschrecken? Oder war sie die Einzigste die die ganze Situation sachlich und mit dem nötigen Abstand sah?

Ihr Blick wanderte zum Captain der anders als sonst wirkte. Seit seiner Rückkehr hatte er sich verändert. Inwiefern konnte Selina noch nicht eruieren. Aber sie selbst verhielt sich ja schließlich nach ihrem Urlaub auch anders als davor. Vielleicht hatte auch der Captain ein unvergessliche Begegnung? Sofort dachte Selina wieder an Nathan und an diesen unglaublichen Sex! Das war aufregend gewesen! Bombastisch! Explosiv! Dagegen wirkte die Supernova wie ein Knallfrosch!

Die erste Offizierin unterdrückte das in ihr aufkeimende Grinsen und versuchte sich wieder auf die Besprechung zu konzentrieren.

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„Captain Stewart, sie scheinen mich vorhin falsch verstanden zu haben. In punkto Evakuierung sprach ich nicht von der Community, sondern von den bewohnbaren Planeten die wir eventuell vorfinden.“ beschwerte sich Lt. Bishop energisch und pochte auf den Tisch. Die anderen Führungsoffiziere schauten ihn erschrocken an, denn so etwas hätte der alte Bishop nicht getan. Der alte Lt. Bishop hätte es einfach hingenommen und mit den Fingern geknackt. Aber der neue Bishop, wirkte trotz seiner momentanen Sprachstörung, viel energischer und bestimmender wie sein Alter-Ego.

„Mein Vorschlag wäre, eventuelle Evakuierungsszenarien zu planen, zu simulieren und durchzuspielen. Natürlich nur wenn genug Schiffsressourcen und Personen zur Verfügung stehen.“ schlug Lt. Bishop noch vor, bevor er sich wieder entspannt zurücklehnte und den Captain freundlich anschaute. Irgendetwas schien anders zu sein, die neuen Führungsoffiziere schienen kompetenter zu sein, als ihre Vorgänger. Besonders die neue Ärztin, verstand ihr Handwerk. Sie hatte seinen Gesundheitszustand objektiv betrachtet und vor dem Captain dargestellt. Dr. Gemini hätte entweder an dem Briefing gar nicht teilgenommen oder ihn aus Sorge die ganze Mission dienstuntauglich geschrieben. Ob Lt. LeBrodie besser als Lt. Lefler war, konnte und wollte er nicht beurteilen. Interessiert folgte er weiter den Ausführungen der anderen Offiziere.

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Carden fühlte sich von den Überlegungen des Doktors angesprochen. "Doktor Assjima, ich fürchte leider, die Technik wird uns die größte Grenze setzen, wen wir retten können. Die Holoschiffe sollten ausreichen um eine vorindustrielle Kultur vollständig zu evakuieren. Bei einer weiterentwickeltenen Zivilisation, die jedoch über keine eigenen Warp-Schiffe verfügt, dürften wir ein großes Platzproblem bekommen. Zudem setzt uns die Transportertechnik eine Begrenzung. Der Platz im Transporterpuffer ist nicht unendlich und die Zeit wird garantiert gegen uns spielen. Mir gefällt es ebenfalls nicht, aber es wird wohl darauf hinauslaufen, dass wir uns sehr schnell entscheiden müssen, wer einen rettenden Platz in unserer 'Arche' bekommt."

Carden dachte darüber nach, ob dieser mythologische Vergleich angebracht war, doch bevor jemand sich darüber beschweren konnte, fuhr er fort.

"Wir sind nur Menschen. Wir werden nicht alle Lebensformen retten können und wenn wir einen Fehler machen, was absolut nicht auszuschließen ist, so haben wir doch alles versucht, was in unserer Macht steht." LeBrode fühlte sich für einen Moment gar nicht wohl in seiner Haut. Er sprach Worte, um eine mögliche Fehlentscheidung zu rechtfertigen und sich einen Freibrief dafür zu holen, Gott zu spielen. Dies war sicherlich eine der schwierigsten Situationen, in die eine Sternenflottencrew geraten kann, und er war mitten im moralischen Dilemma. Er fühlte sich unschlüssig, und hatte das Gefühl, er müsse sich entschuldigen für das, was er gesagt hat. "Verzeihung."

Für einen Moment hielt er inne, und auch sonst getraute sich niemand zu sprechen.

"Was einen Transportkorridor betrifft... Daran habe ich bereits gedacht, nur in einer anderen Weise. Es wäre zu zeitaufwändig, einen ganzen Planeten zu umkreisen um alle Bewohner heraufbeamen zu können. Und leider ist es unmöglich durch einen massiven Planetenkern zu beamen. Uns bleibt also für ein erfolgreiches Gelingen nichts anderes übrig, als ein Satellitenrelay mit Hilfe von Sonden aufzubauen, um eine flächendeckende Rettung durchzuführen. Die Holoschiffe werden sich darin einklinken und die 'Gäste' aufnehmen.

Um es deutlich zu sagen: Eine Funktionsgarantie kann ich dafür nicht übernehmen, eine solche Methode ist noch nie zuvor getestet worden. Daher ist erfreulich, dass Lieutenant-Commander Shral und ich ein Holodeck zur Verfügung haben, um ausgiebige Simulationen mit einem Computermodell durchführen zu können. Danach werde ich genauere Aussagen über maximalen Sicherheitsabstand für die Holoschiffe machen können. Ich denke, unser Sondenvorrat sollte ausreichen, um die Sonne im Blick behalten zu können, aber am Ende der Mission dürfte dder Vorrat erschöpft sein. Ich hoffe, das ist in Ordnung?"

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Bishop erntete einen durchdringenden Blick vom Captain. Jedoch sparte er sich, auf sein Verhalten einzugehen und warf einen weiteren fragenden Blick auf die Ärztin.

„Wie ich schon sagte Lieutenant, Sie können das Holodeck nutzen. Wobei ich nebenbei bemerkt neugierig bin, wie Sie eine Evakuierung simulieren wollen, ohne auch nur Ansatzweise die Rahmenbedingungen und die Zahl der zu Evakuierenden zu kennen - vielleicht habe ich sie deswegen derart Missverstanden.“

Andrew wandte sich an seine erste Offizierin:

„Commander Kyle. Ich möchte, dass Sie ebenfalls am Training des Sicherheitspersonals teilnehmen und die Vorbereitungen der Teams unterstützen.“

Stewart hatte eine Ahnung, dass Selina sich nicht darüber freuen würde.

Aber erstens hatte er sie in einer Kampfsituation erlebt und zweitens hielt er es nach diesem Ausbruch Bishops für notwendig und er hoffte, dass sie seine Meinung teilte.

Auf der einen Seite war er auf Bishop angewiesen und freute sich ehrlich über dessen schnelle Fortschritte der Genesung - auf der anderen Seite konnte er es sich nicht leisten, dass die Zeit für eventuell unsinnige Dinge vergeudet würde. Das konnte niemand hier an Bord.

Dann wandte er sich LeBrodie zu:

„Sie müssen sich nicht entschuldigen. Jedem hier werden ähnliche Gedanken durch den Kopf gehen. Wir können nur unser Möglichstes tun – vielleicht noch etwas mehr – aber wir sind eben doch nur Lebewesen mit begrenzten Mitteln.

Ihre Zweifel sprechen ganz eindeutig für Sie. Jemand der sich, seine Taten und Vorhaben hinterfragt und reflektiert – ist in der Lage über sich hinauszuwachsen und Großes zu leisten.

Jemand der das nicht tut, wird niemals dazu lernen, sich entwickeln und wachsen können.

Bewahren Sie einen kühlen Kopf und halten Sie die Augen auf.

Sehen Sie das hier nicht als Bürde, an der Sie zu zerbrechen drohen – sehen Sie es als Herausforderung an der wir alle wachsen können.

Zu der anderen Idee kann ich nur sagen, dass sie interessant und viel versprechend klingt.

Die Community ist aber leider kein Forschungsschiff. Wir verfügen nur über 56 Standart und vier Spezialsonden mit erweiterten Funktionen und größerer Leistung.

Wir haben jedoch 250 Photontorpedos Mark V und 150 Quantentorpedos an Bord.

Wenn Sie eine Möglichkeit sehen, diese einzusetzen und zu unserem Vorteil zu nutzen… .

Besprechen Sie alles mit Commander Shral und bedienen Sie sich Ihrer Phantasie. Genau das ist es doch, was Wissenschaftler und Techniker zu überragenden Leistungen und Durchbrüchen geführt hat.“

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Chief O’Tra war gerade rechzeitig zurück an Bord der Community gekommen, denn kurz nachdem er sein Shuttle sicher im Hangar gelandete hatte, brach die Community zu ihrer nächsten Mission auf.

Auf dem Schiff hatte sich während seiner Abwesenheit vieles geändert. Teile der Crew waren versetzt worden oder hatten die Community aus anderen Gründen verlassen. Die Lieutenants Talbot und Solak waren ja bereits während der letzten Mission von Bord gegangen, nun waren auch Dr. Gemini, Lt. Tabor und auch Chief O’Tras direkter Vorgesetzter, Lt. Lefler fort. Der Chief bedauerte den Weggang Leflers sehr, da er mit ihm immer recht gut klargekommen war.

Bis auf den Posten des Chief of Operations und den von Dr. Takata waren während des Aufenthalts im Orbit der Erde alle Positionen neu besetzt worden. Es gab einen neuen Chefingenieur, eine neue Chefärztin, zwar keinen neuen Chefpiloten, aber immerhin einen neuen Piloten, und nicht zu vergessen – es gab leider auch einen neuer Counsellor.

O’Tra hatte zwar noch keinen der Neuen kennen gelernt, aber das war nur eine Frage der Zeit. Besonders auf Lt. LeBrodie war er gespannt. Der Bolianer hätte eigentlich erwartet, dass Lt. McNeill, die stellvertretende Chefingenieurin, an Leflers Stelle treten würde, aber die Sterneflotte hatte es anscheinend vorgezogen diesen Posten einem anderen – hoffentlich fähigen – Ingenieur zu geben.

Erleichtert hatte der Chief festgestellt, dass der Nachfolger des romu-vulkanischen Spitzohrs ihm noch kein Aufforderung zu einer gemütlichen Sitzung auf der Couch hatte zukommen lassen… zumindest noch nicht. Der Chief hoffte inständig, dass die neue Mission Mr. Groy, oder wie auch immer der neue Seelenklempner hieß, genug beschäftigte, um den Bolianer zu vergessen…

--

O’Tra hatte die Zeit nach seiner Ankunft genutzt um zu duschen und einen Snack im Casino zu sich zu nehmen, wo er auch die ganzen Neuigkeiten erfahren hatte. Nun war es an der Zeit wieder die Schicht in der Hauptsensorenkontrolle zu übernehmen und so machte sich der Bolianer auf zu seinem Arbeitsplatz.

Soweit der Chief gehört hatte, befanden sich die Führungsoffiziere momentan in einer Besprechung. Gerüchte von einer Nova machten die Runde und O’Tra war gespannt, was auf die Crew der Community zukommen würde…

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Telepathische Fähigkeiten? Dorian rieb sein Ohr um sich zu vergewissern, dass er noch immer gut hörte - und den Captain richtig verstanden hatte. Fast wollte er seinem Vorgesetzten eine geharnischte Antwort geben. Doch gerade noch rechtzeitig fiel ihm ein, dass er ja nur Fähnrich war...

Darum legte er den Kommentar in der Kategorie 'Sehr seltsamer Humor' ab.

Es dauerte einige Zeit bis er erneut die Gelegenheit erhielt, sich zu seinen Plänen zu äussern. Vorerst stürzten sich alle anderen voller Motivation in die Diskussion. Eine hervorragende Gelegenheit für den neuen Councelor, die Führungsriege des Schiffes in Interaktion zu erleben.

Dorian machte sich mentale Notizen und glich diese mit den Notizen ab, die sein Vorgänger Solak ihm hinterlassen hatte. Wie hätte dieser als Vulkanier wohl gesagt? Faszinierend!

Vor allem faszinierte ihn die Reaktion der ersten Offizierin. Sie wirkte, als ginge sie das alles gar nichts an. Sie wirkte noch nicht einmal lustlos - es war vielmehr, als wäre diese Mission für sie nur Peanuts. Etwas Lästiges, das sie von etwas viel wichtigerem abhielt. Was das wohl sein konnte? Dorian dachte an die kleine Tochter der Frau.

Und der Captain.... Bisher hatte er ihn nur aus der Ferne gesehen. Dies war die erste Gelegenheit, Stewart genauer zu betrachten. Und was er da sah.... Einen von sich selbst überzeugten und tatkräftigen Menschen. Jemand, der niemand neben sich duldete, auch wenn er Freundlichkeit vorgab. Dorian war sich sicher, dass kein Vorschlag der dem Captain nicht gefiel, auch nur diskutiert werden würde.

Und dann war da...

Doch bevor Dorian seinen Analysen weiter nachhängen konnte hatte die Diskussion ihn schon wieder zurückgeholt. Dr. Assjima hatte ihn angesprochen.

Er stimmte ihr mit einem Nicken zu. Sie sollten sich unbedingt näher besprechen.

Außerdem: Freiwillige Helfer waren eine gute Idee. Als Krankenpfleger könnte er die Schulung und Rekrutierung übernehmen. Eine gute Gelegenheit, die Crew und die Zivilisten an Bord näher kennen zu lernen. Er würde der Ärztin diesen Vorschlag unterbreiten.

Doch vorerst lag ihm noch etwas anderes auf der Seele.

Dorian wartete bis die Diskussion sich wieder ein wenig beruhigte und ergriff die Gelegenheit:

"Ich möchte noch einmal auf meinen Vorschlag mit dem Scannen zurückkommen. Natürlich ehrt es die Techniker dieses Schiffes, dass wir alle den Schutzschilden vertrauen. Und ich habe auch verstanden, dass Sie eine individuelle Scannung der Crew zum aktuellen Zeitpunkt nicht befürworten, Cpt. Doch Ihren Vorschlag - dass jeder auf sich achten soll und sich bei mir meldet falls er oder sie verdächtige Veränderungen an sich wahrnimmt - halte ich für nicht praktikabel. Wahnsinn ist nicht subjektiv erfassbar. Und schon gar nicht kontrollierbar. Wenn die Crew nicht extern kontrolliert wird und wenn wir nicht schon im Vorfeld Gegenmaßnahmen planen, dann könnte es in der Situation zu spät sein."

Er atmete tief durch. "Ich schlage darum vor, dass wenigsten bestimmte Vorkommnisse von den internen Scannern aufgezeichnet werden sollten. Aggressive Äusserungen, Rempeleien, und ähnliches. Die Rate dieser Vorkommnisse könnte dann mit den in einer Stresssituation durchschnittlichen Verhalten abgeglichen werden. Bei signifikanten Abweichungen sollte der Computer Alarm schlagen. Ab da an sollte individuell gescannt werden um mögliche Opfer zu identifizieren und zu behandeln. Ich möchte mit Lt. Esteban und Dr. Assjima die Crew vorbereiten und schulen, damit jeder im Notfall eingreifen kann."

Hatte er irgendetwas vergessen? Oh, ja! Nach einer kurzen Pause fügte er schnell hinterher. "Mit Ihrer Erlaubnis, Sir."

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Jeremiah war zwar erfreut, dass sein Freund Lucas auch wieder fit genug war, um an der Besprechung der Führungsoffiziere teilzunehmen, aber er musste sich sehr zusammennehmen, um nicht über das Genuschel des Chief of Security zu lachen. Jedenfalls konnte er sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Doch er versuchte sich dem Ernst der Lage zu widmen. Aber nach dem Vorschlag von Dr. Assjima mit den Wachteleiern konnte sich der junge Offizier ein Grinsen nicht verkneifen. Anscheinend setzte die neue Bordärztin eher auf Naturheilkunde.

Wegen der Liste der medizinischen Vorräte machte sich Jerry eine Notiz und nickte der Ärztin zu. Aber er war recht verwundert, dass der Captain anordnete, dass er zusammen mit Lt. Bishop, die Sicherheitsteam trainieren sollte. „Vermutlich soll ich den Jungs einbläuen, nicht gleich zu schießen, wenn jemand sich partout nicht evakuieren lassen will.“, dachte Jerry. Da aber keine Daten über die Bewohner des Doramesssystems vorhanden waren, wusste er nicht, mit welchen Mitteln die Einheimischen sich zur Wehr setzen würden.

Aber er konnte sich nicht ganz vorstellen was, Ensign Gray mit der Vorbereitung meinte. Sollte er etwa zu jeden Crewmitglied gehen und ihm kurz auf die Schultern klopfen und ein paar aufmunternde Worte äußern, so nach dem Motto: „Wir haben das beste Schiff und sind die beste Crew. Wir werden die Mission ohne Probleme schaffen.“

Jedenfalls wollte er diesen Punkt noch mal genau nachfragen und da der Captain noch nicht geantwortet hatte, fragte Jerry: „Ensign, sollte der Captain sein Einverständnis für ihren Vorschlag geben, wäre ich sehr daran interessiert zu erfahren, wie sie sich das überhaupt vorgestellt haben?“

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Interessiert sah der Captain zu dem jungen Mann herüber.

Da saß dieser Fähnrich bei seiner ersten großen Besprechung und sein konzentrierter Blick verriet, dass er alles und jeden registrierte und sicher auch analysierte.

Eben wie ein kleiner Telepath, der versuchte alle Gehirne zu durchleuchten - auf der Suche nach den Antworten auf die Fragen nach dem Leben, dem Universum und dem Überhaupt.

Noch bevor Dorian auf Lt. Esteban antworten konnte - mischte Stewart sich ein.

„Mr. Gray. Ich nehme Ihren Vorschlag des Scannens also nochmals zur Kenntnis. … und werde darauf zurückkommen, wenn wir genug Ressourcen erübrigen können.

Ihren anderen Vorschlag finde ich großartig. Nach der Besprechung gehen Sie Dr. Assjima zur Hand. Sie können sich mit den Krankenstationen vertraut machen und mit dem Personal sprechen. Versuchen Sie sie auf das Bevorstehende vorzubereiten. Vor allem diejenigen, die freiwillig ihre Unterstützung anbieten werden.“

Eine kurze Pause – dann fügte er noch hinzu:

„42! Das ist die Antwort.“

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