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...der Grund den man braucht

Supernova


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Die Simulation startete. Tenzi hatte das wirklich undenkbarste Szenario für eine Mission gewählt: Ein leeres Lagerhaus. Es erinnerte aber mehr an einen Tunnel. Drei längliche Gänge führten auf 3 Ebenen zu einer Wand oder einer Treppe. Kein Team könnte sich schnell orientieren und war also gezwungen, seine Feinde taktisch zu umgehen oder in einem Stellungskampf zu zermürben. Theoretisch waren die Gänge aber so berechnet, dass jedes Team alle drei auf einmal kontrollieren könnte – aber nur auf einer Etage. Ein Team startete außerdem im dritten Stock, das andere im ersten. Genau in der Mitte lag das Zielobjekt – ein grauer Kasten mit dem Aufdruck „Ziel“.

Tenzi kamen plötzlich die Worte von Vinara in den Sinn. Seiner Vinara. Er fing plötzlich an, sich maßlos über sie zu ärgern. Er verfluchte sich selbst, dass er ihr nicht ihre Unwissenheit nachgerufen hatte. Warum er sie nicht gefragt hatte, ob sie bei der ersten Mission (die jawohl eindeutig nicht Gewalt voll hätte gelöst werden können) nicht dabei war. Und vor allem hätte er sie am liebsten gefragt, warum sie sich als Wissenschaftlerin überhaupt bei den Sicherheitskräften aufhielt. Aber er hatte nur geschwiegen.

Er beobachtete wieder die Situation. Die Teams hatten sich schon aufgeteilt und die jeweils kurzfristig ernannten „Leiter“ schickten Leute aus, um die Gegen zu erkunden. Kampf hatte noch nicht stattgefunden. Sie versuchten, sich ein Bild von der Lage zu machen. Sein Team schickte sogar Späher aus, die jeweils auf ihrer Etage die Lage überprüften.

„Verdammtes Blauhemd“ fluchte er laut. Warum existierten auf diesem Schiff eigentlich keine direkten Spannungen zwischen den einzelnen Bereichen? Irgendwelche tollen Sprüche wie „Besser Tod als Blau“ oder „Ein Trikoder ist im Kampf sinnvoller als ein Blauer“ würden sich doch gut machen. Hätten die Roten wenigstens was zu tun.

Endlich begann das obere Team, sich in die mittlere Etage zu begeben. Diese war voll mit leeren Holz – und Metallkisten, die sich wunderbar als Deckung eigneten aber den Vormarsch sehr stark behinderten. Der Versuch, die Metallkisten mit einem Phaserschuss zu zerstören endete mit dem erste Kampfunfähigen dieser Mission.

Tenzi schweifte kurz ab und las auf dem Bildschirm, den er sich extra hatte generieren lassen, dass die Protokolle eingegangen waren. Er würde also bald das zweite Training ansetzen. Langsam verlor er die Hoffnung, seine restlichen Kopfschmerzen durch eine Runde Schlaf doch noch regenerieren zu können.

Langsam kamen beide Gruppen in Fahrt. Sie begannen sich regelrecht durch die Schichten von Kisten zu hacken. Unerwarteter Weise hatten beide die entweder den rechten oder linken Gang genommen, so dass sie sich förmlich „aneinander vorbei bewegten“. Als sie dann aber aufeinander trafen, begann das vollkommen untypische Gemetzel. Die Sicherheitskräfte schossen über kürzeste Distanz aufeinander. Sie stürmten ohne Rücksicht auf Verluste und versuchten, den Feind auf irgendeine Weise zurückzuwerfen. An einer Ecke türmten sich die betäubten Offiziere schon, so dass Tenzi manchmal die Zähne zusammenbiss, weil diese manchmal unglücklich aufeinander landeten.

Später würde aber herauskommen, dass ein gebrochener Finder die schlimmste Verletzung (nach den blauen Flecken war)

Irgendwann – schon fast ¾ der Teams waren gefallen – hatte das Team von Lt. Müller den mittleren Gang erreicht und das Zielobjekt gefunden. Sie ließen nur ihre Männer an der vordersten Front zurück und machten sich schleunigst auf den Rückweg. Doch dann – kurz vor dem Zielbereich – wartete schon ein Hinterhalt. Tenzi kannte die Leute gut, die sich vorbeigeschlichen hatten und genau auf diesen Moment warteten. Er hatte mit ihnen gefeiert und als er sie sah fing sein Kopf wieder ein zu pochen. Aber es änderte nichts. Der restliche Trupp von Lt. Müller wurde aufgerieben, das Zielobjekt erobert und Tenzis Trupp hatte gewonnen.

Strategisch war das Beste gemacht wurden, wusste er erfahrene Planetenkämpfer. Doch...

„Ihr habt versagt, allesamt!“ schrie er, bevor sich die Umgebung wieder zu dem Förderationsgrau änderte und alle aus ihrer Starre erwachten. „Versagt! 4/5 von einem Trupp, der gesamte andere Trupp, tot sage ich euch. Verdammt, wo habt ihr eure Ausbildung gemacht!?“

Er bemerkte erst jetzt, dass er wirklich zornig war und überraschend böse brüllte. „Ihr habt heute gelernt, wie man gegen irgendwelche „Monster“ kämpft, gegen irgendwas. Aber nein, so bald Ihr gegen EUCH kämpft benehmt ihr euch wie die letzten Zombies. Hebt mir also ein verdammtes Stück Gehirn auf und verschwindet!“ Ratlosigkeit. Langsam verließen die ersten das Holodeck. Das Ende kam unerwartet.

Ein junger Fähnrich, Tenzi hatte ihn nie zuvor gesehen, fragte ihn noch: „Was hätten wir denn besesr machen können?“ Die Antwort war klar und deutlich, obwohl sie nur die Meinung der Förderation wiedergab: „Überleben.“

Eine halbe Stunde später begann das Training für die andere Hälfte. Er startete genau so wie das erste, mit zwei Unterschieden. 1. Ließ er die Communicator unwirksam werden. 2. Ließ er die Monsterhorde anstatt von vorne von hinten erscheinen.

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Neidisch sah Dorian - der gerade auf dem Korridor herumtrödelte und sich wünschte, nicht mit dem Rauchen aufgehört zu haben - zu wie eine ganze Horde Crewmitglieder Richtung Holo-Deck zu Tenlands Simulation strömte.

Er dachte mit einer gewissen Bitterkeit an das Briefing vor einer Stunde. Es markierte den Minusrekord von 3 Teilnehmern....

Aber immerhin war die Freiwilligen-Liste für den Doc auf vier Personen angeschwollen.

Dorian bemühte sich, sich äusserlich nichts von seiner Frustration anmerken zu lassen. Er durfte seine Emotionen einfach nicht mehr so auf Zunge oder Gesicht vor sich hintragen! Verdammt, er war der Councelor!

Vielleicht sollte er sich zu einem Vulkanier umoperieren lassen.... Eine Lobotomie hatte durchaus auch seine Reize.....

Der junge Councelor seufzte. Vielleicht sollte er die nächsten Briefings sausen lassen und sich Tenlands Truppe anschließen. Vielleicht konnte man den Sicherheitsoffizier ja dazu überreden, dem Feind das Gesicht von Cpt. Stewart zu geben....

Gerade, als Dorian sich mit Wonne in die Vorstellung sinken ließ, wie der Kopf seines Chefs zerplatzte wie ein Ei in einer Mikrowelle (er hatte so ein Ding mal als Kind auf dem Dachboden seines Großvaters entdeckt), da betraten vier Personen das Kasino.

Dorian traute seinen Augen kaum. VIER PERSONEN!

Schnell sprintete er hinter ihnen her. Ganz egal, ob sie eigentlich nur hatten Essen wollen - jetzt wurden sie gebrieft!

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Die Ergebnisse der Supernova-Simulationen wurden automatisch regelmäßig aktualisiert und an LeBrodie, Dr. Assjima und Councellor Gray gesendet. Nachdem sie ein paar Feinjustierungen vorgenommen hatte, dachte Vinara über ihren Besuch auf dem anderen Holodeck nach. Sie bedauerte den vielleicht zu harten Tonfall ihrer Worte, welche vielleicht nicht gänzlich gerechtfertigt waren und auch überheblich geklungen haben mochten, aber der Anblick der schießenden Crewmen hatte sie mehr als deutlich daran erinnert wie militärisch die Sternenflotte in den letzten Jahren geworden war. Tenland machte sie nicht einmal persönlich dafür verantwortlich, er hielt nur mit und verhielt sich wie man es von einem Offizier auf einem Kriegsschiff erwarten konnte. Außer dass er hier und da wohl ein klein wenig übertrieb. Der Hauptgrund weshalb sie überhaupt zu den Übungen gekommen war, war die Art gewesen wie Tenland sein Rundschreiben formuliert hatte. Es sah so aus als hätte dieser Junge Mann Talent zum Schriftsteller...

Ihre Gedanken schweiften zu Ensign Gray, dem adeligen Councellor der Probleme hatte Leute zu seinen Briefings zu locken. Getreu dem Motto "Blauhemden halten zusammen" setzte sie ihren zunächst nur eher vage gefassten Plan in die Tat um; wenige Minuten später betrat sie mit Lieutenant J.G. Mulhouse, Ensign Maddison und Ensign T'Alik aus ihrer Abteilung das Kasino. Dort war der Councellor gerade dabei vier ziemlich gestresst wirkende Crewmitglieder zu unterrichten, die so aussahen als wollten sie eigentlich nur einen Happen zu sich nehmen. In eben diese Situation platzten die vier Wissenschaftsoffiziere und machten den schon Anwesenden Briefingteilnehmern das Leben noch schwerer, indem Vinara den Councellor bat: "Verzeihen Sie dass wir nicht früher kommen konnten, aber wir hatten anderweitige Verpflichtungen. Wenn es Ihnen nichts ausmachen würde wieder von vorne zu beginnen? Ich befürchte leider es werden in der nächsten Zeit nicht mehr werden, aber immerhin sind wir nun schon acht Teilnehmer!"

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Jeremiah war der Ansicht, dass er sich nun eine Pause verdient hatte und machte sich auf den Weg zum Casino. Unterwegs kam er dabei an dem Holodeck vorbei, in welchen der Sicherheitsdienst gerade trainierte. Da fiel dem Lieutnant plötzlich ein, dass Ensign Tenland und eine Nachricht wegen eines Sicherheitstraining verschickt hatte. Angesichts seiner Schießkünste, die er auf Darona gezeigt hatte, beschloss der Verwaltungsoffizier das Holodeck zu betreten und wenn möglich an einen Training teilzunehmen.

Gedacht, getan. Mit einen Summen öffneten sich die beiden Türhälften und gaben das Bild, auf das Trainingsszenario frei. Es war sehr entmutigend, denn wie man sehen konnte, wurde unter relativ realen Bedingungen gekämpft. Überall lagen Sicherheitsoffiziere bewusstlos am Boden, was, wie der Lieutnant vermutete, deren Tod simulieren sollte. Jerry sah sich kurz um und entdeckte links von sich Ensign Tenaland und Lieutnant Müller, wie diese kritisch, das Verhalten ihrer Untergebenen betrachteten. Der Lieutnant trat auf sie zu und fragte: "Kann man an dem Training noch teilnehmen?"

Tenzi wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Sein Gesicht zeigte eine Mischung aus beidem, aber dennoch gab er dem unbekannten Offizier vor sich (hatte er ihn nicht mal bei einer Besprechung vor Ewigkeiten gesehen?) sein Phasergewehr und deutete auf die Gruppe. „Wir haben gerade die vorletzte Mission beendet. Sie dürfen aber gerne an der Letzten teilnehmen...“

Jerry nahm das Phasergwehr entgegen und wurde das Gefühl nicht los, dass sich der Ensign über ihn lustig machte. "Die anderen hatten zwar etwas Vorlauf, aber es wird sich ja zeigen wie gut oder schlecht ich bin.", murmelte er vor sich hin. Laut sagte er: "Ich werde mich Team Rot anschließen."

„Ja, wie Sie wollen“ bestätigte Tenzi, mit einer kleinen Portion Freude, da er ihn nicht in seinem Trainingstrupp hatte, und wandte sich dann zu allen: „Ganz einfach Leute, Sie werden jetzt an einem unbekannten Ort ein Zielobjekt suchen. Dabei werden Sie gegeneinander kämpfen. Da Sie, wie ich in der ersten Mission gesehen habe, schon von Ihren Kollegen unterrichtet wurden können wir ja gleich anfangen. Teilt euch auf!“

Tenzi wandte sich zu Jerry: „Das Prinzip ist ganz einfach. Sie und Ihr Team kämpfen gegen das andere. Folgen Sie einfach den anderen und hören Sie auf das, was diese sagen. Alles klar?“

Jerry schluckte ein bisschen. Das er gleich gegen andere kampferfahrene Sternenflottenoffiziere antreten sollte, war ihm nicht ganz geheuer. Er nickte nur und schloss sich seinen Team an. Während Jeremiah nochmal den Ladestatus seines Phasergewehres überprüfte, dachte er bei sich: "Worauf hast du dich da wieder eingelassen."

Doch plötzlich änderte sich die Umgebung wieder und Jeremiah befand sich mit den anderen in einem Lagerhaus wieder. Lt. Robinson, der ranghöchste Sicherheitsoffizier wandte sich an das Team: "Wenn niemand was dagegen hat, übernehme ich das Kommando.", wobei er in die Richtung des Verwaltungsoffizier sah. Dieser nickte, denn er war froh, nicht das Kommando übernehmen zu müssen.

"Also, wie schon das erste Team erzählt hat, ist das hier das Lagerhausszenario.", konstatierte Aaron nach einer kurzen Umschau. Sinister, Sonar, sie kontrollieren den rechten Gang. Holmes und Geburah, sie übernehmen den linken. Der Rest kommt mit mir.", kommandierte dieser sofort.

Jerry folgte seinen temporären Vorgesetzten und hoffte, dass dass blaue Team noch nicht weit vorgedrungen war. Als das Team stoppte ging er hinter einer Kiste in Deckung.

Tenzi kicherte nur. Er hatte sich bewusst den komischen Verwaltungstypen ausgesucht, als er seine Beobachtungspositionen dem Computer mitteilte. Alleine schon seine erste Reaktion. Kaum stoppte das Team, weil nicht alle auf einmal die Leiter herunterklettern konnten, schon warf er sich förmlich in Deckung, nur, um nicht sofort getroffen zu werden. Nicht nur Tenzi selbst, sondern auch ein Großteil des Team Rot fand dies einfach nur köstlich. Sein Blick schweifte zum anderen Team. Es hatte schon die kleine Falle bemerkt – und fast geschickt (mit nur einem Verlust) – umgangen. Tretminen sind etwas böses, wenn man nicht mit ihnen rechnet. Vor allem, wenn sie nicht im üblichen Sinne explodieren sondern nur lautlos betäuben.

Erst als er den leicht amüsierten Blick von Aaaron bemerkte, richtete sich Jeremiah wieder auf. Ihm war es peinlich, dass sich das Team auf seine Kosten amüsierte. Er kletterte seinen Mitstreitern hinterher und folgte ihnen dann durch einen kurzen Korridor in einen größeren Raum voller Kisten. Als er von der linken Seite Schritte hörte, führte der Lieutnant instinktiv in die Richtung, verfehlte aber Crewmen Geburah, die laut: "Was soll denn das.", schrie. Tenzi konnte sich kaum noch halten vor lachen. Lt. Müller guckte aber alles andere als glücklich.

Erst jetzt fiel Tenzi aber ein, wer dieser Typ überhaupt war. Der Verwaltungsoffizier, der irgendwie auch diese Protokolle und Richtlinien geschickt hat. Dies bestätigte wieder seine Meinung zu bestimmten Aufgabenbereichen. Tenzis Auge fasste wieder etwas Interessantes auf. Beide Teams verhielten sich bewusst passiv, da sie so wenig Verluste wie möglich haben wollten. Dennoch hatte sich sein Team bis zum mittleren Raum durchgeschlagen und sicherte dort alles. Sie hatten nur ein Problem: Das Zielobjekt lag dieses mal nicht dort.

In der Zwischnezeit hatte auch Lt. Robinson Jerry ganz schön runtergeputzt. "Sie schießen nur, wenn ich den Feuerbefehl erteile. Ich will keinen meiner Leute durch friendly fire verlieren." Jerry nickte nur und aktivierte die Sicherung des Gewehr. Gerade kamen Sinister und Sonar zurück. Sie hatten den rechten Gang weiter untersucht und berichteten: "Es gibt noch einen rechtwinklig abbiegenden Gang, etwa 30m weiter vorne." Aaron überlegte und entschied dann: "Wir sehen uns dass an. Holmes und Geburah bilden die Nachhut."

Langsam fragte Tenzi sich, wie lange er das noch mit ansehen sollte. Sein Team suchte seit 10 Minuten in dem mittleren Raum nach dem Zielobjekt. Er befand sich an der Rückseite der Tür, die immer noch an der Wand so weit es ging angelehnt war. Dann war Phaserfeuer zu hören. Ein Teil seines Teams hatte sich durch irgendeinen Lüftungsschacht (er erinnerte sich kaum noch daran, diesen eingebaut zu haben) gezwengt und war hinter dem anderen Team zu Boden gefallen.

Erschrocken drehten sich alle um und entdeckten die vorwitzigen und unvorsichtigen Kollegen des blauen Teams. Schnell suchte sich das rote Team eine Deckung, doch da nun keine Kisten vorhanden waren, warfen sich alle auf den Boden und feuerten. Aaron löste von seinen Gürtel eine Granate und warf diese, woraufhin der Teil des blauen Teams betäubt wurde, doch auch die Größe des roten Teams um drei verminderte. Jerry gehörte aber nicht zu den "Toten".

Lt. Müller zuckte ungläubig die Lippe, Tenzi atmete tief aus. Gerade noch so hatte sich alles zum Guten gewendet, so dass die Kampfunfähigkeit der paar Soldaten aus Team Blau nicht vollkommen ungerechtfertigt war. Dann entdeckte Tenzis Team das Zielobjekt (durch die Erschütterung der Granate war die Tür zugefallen). Sofort wurde es unter einer Uniform versteckt und eine einzelne Person schlich sich in Richtung Ausgang. Bewusst sicherten die anderen anstatt mitzugehen. Außerdem standen noch insgesamt 3 Wachen auf dem Weg, so dass dieser sicher sein sollte.

Schnell fand das rote Team heraus, dass der entdeckte Gang nach der nächsten Biegung in einer Sackgasse endete. "Dieser verdammte Mistkerl.", knurrte Aaron enttäuscht. "Alle Mann zurück." Jerry schloss zu dem Lieutnant auf und fragte: "Was ist los? Zu Anfang sah es aus, als würden sie das Terrain kennen." Aaron nickte: "Die erste Trainingsgruppe hatte uns vorgewarnt. Und bis jetzt hat alles, bis auf Kleinigkeiten gestimmt. Deshalb habe ich ja auch vermutet, dass das Zielobjekt woanders lag, als in der Mitte der mittleren Ebene." "Aber anscheinend liegt es noch dort.", überlegte der Verwaltungsoffizier. Wieder musste Aaron nicken. "Und vermutlich hat Team Blau das Zielobjekt schon längst." "Dann bedeutet die logischste Alternative, dass wir es ihnen wieder abjagen.", bemerkte Crewmen Sonar, die den beiden Männern zugehört hatte.

"Klingt doch gut.", bemerkte Jerry. "Schließlich sind wir ihnen um mindestens einen Mann überlegen."

Lt. Robinson dachte darüber nach. Er behielt Jerry, Sonar und noch drei weitere Sicherheitsleute bei sich, um dem Team zu folgen, während der Rest durch den Luftschacht klettern sollte, um das blaue Team abzufangen.

„Jetzt wird es interessant“ stieß es aus Tenzi hervor. Die Zeit war äußerst knapp bemessen. Die Verluste hielten sich bis jetzt auch in harten Grenzen.

Da das rote Team nun kaum was zu verlieren hatte, begann es mit einer schnellen Attacke auf das blaue Team. Es entspannte sich ein heftiger Feuerwechsel zwischen Aarons Trupp und den zurückbleibenden Wachen, aus welchen das rote Team siegreich hervorging, wenn auch nur Sonar und Jerry "überlebten", letzterer, weil er sich als Erstes wieder eine recht gute Deckung gesucht hatte. In der Zwischenzeit hatten auch die anderen den Boten gestellt und eingekreist, doch mit den drei Wachen im Gang, waren die Chancen beider Teams ausgeglichen und keiner traute sich als Erstes zu schießen.

Erst als Jerry und Sonar von der anderen Seite dazustießen und Jerry übereifrig, dass Feuer eröffnete, griff auch der Rest des roten Teams an. Schnell war der Rest des blauen Teams überwältigt, wenn auch auch Sonar und Jerry "starben", als der Lieutnant sich und die Vulkanierin mit einer Granate sprengte.

Die Simulation wurde beendet. Die Umgebung löste sich auf. Tenzi ging auf die Menschentraube zu. Er ließ sich seine eigene Hochstimmung, dass es diesesmal taktisch noch besser gelaufen war, nicht anmerken. „Naja, irgendwann lernt Ihr es vielleicht.“ sagte er nur und ging in Richtung Ausgang. Er rief noch „und keine Granaten mehr für den Herrn Verwalter“, bevor sich die Tür schloss und er gedanklich schon bei der nächsten Trainingseinheit war.

[Alex und Olli in "Keine Granaten mehr für den Herrn Verwalter“]

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Der Umbau der Krankenstationen kam gut voran. O’Tra schien ein zuverlässiger und fähiger Techniker zu sein. In unmittelbarer Nähe der Tertiärkrankenstation hatten die Techniker mit Hilfe einiger Sanitäter und unter Leitung von Lt. Olivia Mason in einem leerstehenden Quartier ein kleines Notfallazaret eingerichtet. Mr. Vendetta hatte auf der Sekundärstation geschuftet und tatsächlich 10 weitere Betten in die Krankenstation hineingestopft! 25 Betten – das sollte reichen! Jetzt galt es nur noch zu warten, bis das Sicherheitstraining abgeschlossen war. Dann konnte das Holodeck für die Aufnahme verletzter Evakuierter präpariert werden. Es wartete noch viel Arbeit auf die medizinische Abteilung. Dennoch war Assjima mit den Fortschritten sehr zufrieden. Sie war zuversichtlich, dass ihre Mitarbeiter alles rechtzeitig fertig haben würden, denn sie machten größtenteils einen motivierten und kompetenten Eindruck.

Gemeinsam mit den Crewmen Cbovnik und Owens hatte Ensign Harrison die Bestandsliste Lt. Estebans durchgearbeitet und alle notwendigen Geräte und Medikamente entsprechend ihrer Verwendung auf die verschiedenen Krankenstationen und Frachträume verteilt, so dass im Falle einer Trennung auf allen Sektionen ausreichend Material zur Verfügung stand. Assjima konnte nicht widerstehen und schickte Jerry ein herzliches Danke-Memo.

Wilkers und Bristow hatten die ihnen aufgetragene vergleichende Datenanalyse aller auf dem Schiff Befindlichen bereits fertig gestellt und in den Bord-Computer eingespeist. Es gab für fast alle Wesen an Bord kompatible Spender. Nur O’Tra, Vinara Shral und sie selber waren zu einzigartig. Dafür galt es schnellstens eine Lösung zu finden.

Es war schön, zu sehen, dass man sich auf die Mitarbeiter der medizinischen Abteilung verlassen konnte. So fand sie selber die Ruhe, das Holodeck auf Sektion eins entsprechend ihren Vorstellungen zum Versuchslabor umzugestalten. Den halben Tag hatte sie damit verbracht, die Wirkstoffe eines Wachtel-Eies zu replizieren und in die Systeme des Replikators einzuspeisen. Leider hatte Assjima kein echtes Ei zur Verfügung. So konnte sie nur hoffen, dass die alten Analysen des 21. Jahrhunderts korrekt waren. Warum nur hatte sich seitdem niemand mehr mit dieser Frage beschäftigt? Heutzutage vertrauten alle viel zu sehr auf die Technik. Naturheilkunde war in der Förderation nie sonderlich gefragt gewesen. Und falls notwendig, so hatte man eben Deltaner zu Hilfe gerufen. Schmunzelnd musste sie an ihr Lieblingsbuch aus vergangenen Studientagen zurück denken: „Über Haltung und Einsatz tierischer Wirkstoffproduzenten auf Raumschiffen“ von Dr. Phlox. Von diesem Pionier der Weltraummedizin hatte sie sehr viel gelernt und Assjima war sehr stolz darauf, eine der wenigen auf Papier gedruckten Ausgaben zu besitzen. Bei Gelegenheit musste sie ihre Schwester Lakira bitten, ihr dieses Buch zu schicken.

Was der Ärztin jedoch Sorge bereitete, war das offensichtliche Desinteresse der Crew und der Zivilisten an den Briefings des Councelors. Doch besonders die Rekrutierung der Zivilisten war ungemein wichtig. Werden die Psychologen heute an der Akademie nicht mehr in Sachen Motivation geschult? Einen Moment lang überlegte Assjima, ob sie die Sache selber in die Hand nehmen sollte, aber sie hatte diese Aufgabe nun eben an Mr. Gray weitergegeben und es dürfte seiner eigenen Motivation nicht gerade dienlich sein, wenn die Chefin intervenierte. Es war seine erste wichtige Aufgabe an Bord und sie musste ihm zeigen, dass sie ihm vertraute. Obwohl sie sich nicht ganz sicher war, ob sie ihm wirklich vertrauen konnte. Doch er sollte seine Chance bekommen. Deswegen beließ sie es bei einer kurzen Nachricht an den Counselor mit der Frage, ob er Unterstützung benötigte – egal in welcher Form.

Nun saß Assjima an ihrem Schreibtisch und grübelte über der Nachricht, die Lt. Cmdr. Shral geschickt hatte: „Bei der Durchführung kamen die neuesten Erkenntnisse und Algorithmen zum Einsatz, dennoch kann keinerlei Garantie auf Übereinstimmung mit dem gegeben werden, was uns im Doramess-System erwarten wird. Die Ergebnisse dürften aber ausreichen um weitere Simulationen unter Einbeziehung medizinischer Daten durchzuführen. Was auch immer dabei rauskommen sollte, betrachten Sie es nicht als präzise Vorhersage sondern nur als nützliche Richtlinie.“ Keinerlei Garantie auf Übereinstimmung – da war es wieder, dieses flaue Gefühl in der Magengegend. Irgendetwas stimmte nicht. Eben dieser unbekannte Faktor verunsicherte sie. Aber es war kein unbekannter Faktor. Assjima spürte, dass sie ihn kannte, kennen musste! Gekochter Cortex … wo war der Zusammenhang? Dieser verflixte kleine Gedanke rannte wie wild im Kopf herum. Wenn er doch nur einen Moment stehen bleiben und sich greifen ließe.

Der Piepston der Bordkommunikation riss Assjima aus ihren Gedanken: „Lt. Mason an Dr. Assjima! Könnten Sie bitte auf die Sekundärstation kommen? Hier treffen gerade eine Menge Sicherheitsleute mit blauen Flecken und gebrochenen Fingern ein. Ich bin ganz allein hier und fühle mich ein wenig überrannt“ Seufzend machte sich die Ärztin auf den Weg.

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Dorian stand kurz davor in Tränen auszubrechen als er sich vor 8 - in Worten: ACHT - Crewmitgliedern sah, die seinem Briefing lauschen wollten (nun gut, vier hatte er zwingen müssen, doch dafür sahen ihn die anderen vier umso motivierter an).

Zufälligerweise war dieses Briefing auch das vorerst Letzte. Darum gab Dorian sein Bestes. Nicht, dass er das bei den vorangegangenen Briefings nicht auch getan hatte - doch war dieses Briefing für ihn mehr.

8 Personen, darunter die Leiterin der Wissenschaft! Unfassbar!

Der junge Mann hatte mehr als nur gezweifelt an seinen Fähigkeiten. Er hatte kurz davor gestanden, sich selber als völligen Versager wahrzunehmen. Kurz davor, sein Offizierrspatent zurück zu geben, einen Sprengstoffanschlag auf dem Captain auszuführen und sich dann ins Vakuum zu stürzen. Und genau dieser Reihenfolge.

Niemand ausser dem Adjudanten des Captains hatte ihm bei dieser Briefingsgeschichte ein freundliches Wort zukommen lassen. Und dieser Esteban hatte ja im Prinzip auch nichts anderes getan als ihn freundlich zu rügen. Doch immerhin hatte er ihm Hilfe angeboten - ein Angebot, das Dorian im Gedächtnis bleiben würde.

Er verstand dieses Schiff nicht. Oder verstand er die gesamte Sternenflotte nicht? Wieso wurde unerfahrenen Offizieren nicht unter die Arme gegriffen? Warum wurde er dafür gerügt, dass er doch eigentlich nur alles hatte richtig machen wollen?

Er verstand das alles nicht. Doch jetzt, hier, in diesem letzten Briefing, da hatte er die Chance, sich zu beweisen. Sich vor sich selber zu beweisen. Vor allem der Crew (bzw. einem winzigen Teil der Crew) zu beweisen, dass er kein vollkommener Versager war.

Und so kam es, dass Dorian geradezu virtuos mit den Computersimulationen hantierte, die Auswirkungen und mögliche Folgen einer Supernova demonstrierten. In großen Bilden sahen die Anwesenden Filmausschnitte und Diagramme. Dorian untermalte seine Ausführungen mit einigen schriftlichen Stichworten, versuchte hier und dort die Stimmung aufzulockern und im Ganzen mahnte die Anwesenden zur Obacht zu mahnen ohne ihnen allzu viel Panik zu bereiten (immerhin hatten sie alle mehr Erfahrung im All als er).

Zumindest hoffte er, dass er so agierte....

Nach ca. 45 Minuten war das Briefing beendet. Dorian wies noch einmal auf die Freiwilligen-Liste hin, dann räumte er so schnell wie möglich seine Unterlagen, Simulationen und PADDs zusammen und floh geradezu aus dem Kasino in sein Büro.

Keine Ahnung, wie die Anwesenden das Briefing empfunden hatten. Aber immerhin hatte er es versucht....

Im Büro wurde er empfangen von einer Botschaft der Ärztin, die ihm seine Hilfe anbot. Pah! Jetzt, als alles praktisch vorbei war, da wollte sie auf einmal helfen! Hatte sie vorher irgendetwas getan, um ihm seine Aufgabe zu erleichtern?!

Er schrieb ihr kurz und in neutralem Ton zurück, dass sich bisher 9 Personen freiwillig gemeldet hatten - 7 Zivilisten, Miauz und eine Linguistin. Das Training für diese 9 würde am nächsten Tag beginnen.

Kaum war die Botschaft abgesendet sank Dorian auf seine Therapiecouch. Die letzten Tage, in denen er kaum eine Minute Ruhe gehabt hatte, forderten ihren Tribut. Kurz zuckte ihm der Gedanke durch den Kopf, dass er seit Stunden schon nicht mehr an seine Flugangst gedacht hatte. Dann schlief er auf der Stelle ein.

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Jeremiah war von dem Training so erledigt, dass er in sein Quartier ging, um sich auszuruhen. Eigentlich hatte er geplant, wenigstens am letzten Kurs des Counselors teilzunehmen, aber er wäre dann sowieso eingenickt und Jerry vermutete, dass Dorian das mehr gestört hätte, als wenn er gar nicht gekommen wäre.

Also setzte sich der Lieutnant in einen bequemen Sessel und las weiter „Die Rückkehr des Königs“, - den dritten Band der Herr der Ringe Trilogie. Er war gerade bei dem Eintreffen von Aragorn, Legolas und Gimli auf den Pelenorfeldern, als es an seiner Türe klingelte. Jerry sah kurz auf die Uhr und lächelte, denn er wusste wer Einlass begehrte. „Komm herein. Es ist offen.“

Hanni Stevenson folgte der Aufforderung und betrat das Quartier des Lieutnants. Nachdem sie sich geküsst hatten, sah sie sich um, schnupperte kurz uns sah Jerry dann an: „keine Lust zum Kochen?“ Der schüttelte mit dem Kopf, worauf ihn die Frau von oben bis unten musterte: „Du siehst furchtbar aus.“, kommentierte sie. „Zwar nicht so furchtbar, wie nach der Prügelei auf Betazed, aber trotzdem...“ Die junge Frau überlegte und bemerkte dann spitz: „Du hast dich doch nicht mit dem Counselor geprügelt.“

„Nein, dass nicht. Aber ich habe mich dem Training des Sicherheitsdienst auf den Holodeck angeschlossen und das war sehr anstrengend.“ Hanni lächelte. „Und wie hast du dich gemacht.“ „Ich war der Klassenclown der Truppe. Zuerst bin ich grundlos in Deckung gegangen, dann hätte ich beinahe zwei Teammitglieder erwischt und zu letztendlich habe ich mich und Crewmen Sonar in die Luft gesprengt.“ Hanni kicherte: „Da kann man ja direkt froh sein, dass du kein Sicherheitsoffizier bist.“ „Das kann man.“, grummelte Jerry. „Ensign Tenland gibt mir von nun an vermutlich keine Granaten in die Hand.“

„Würde ich wohl auch nicht, nachdem was du erzählst. Aber was ist nun mit dem Abendessen.“ „Ich habe heute keine Lust zu kochen.“ Hanni ging daraufhin zum Replikator und ließ zwei Portionen Spaghetti Bolognese erscheinen, da sie wusste wie sehr Jeremiah die Mittelmeerküche liebte.

Der junge Mann lächelte seine Freundin dankbar und küsste sie kurz auf die Wange bevor er sich an den Tisch setzte. Auch Hanni setzte sich und begann zu Essen. Auch Jerry spießte mit seine Gabel ein paar Spaghetti an, rollte sie um die Zinken und steckte sie in den Mund. Während er kaute, sah er zu Hanni, die doch recht nachdenklich wirkte. Jerry schluckte den Bissen hinunter, um den Mund freizubekommen und fragte: „Was ist los?“ Aber seine Tischgenossin schüttelte nur mit dem Kopf: „Nichts weiter.“ „Komm sag schon.“, erwiderte der Lieutnant ernsthaft besorgt.

Hanni rührte diese Sorge sehr und erwiderte: „Ich musste gerade an Ensign Gray denken.“ „Wieso?“, fragte Jerry mit einen kleine Anflug von Eifersucht. „Ich war gerade beim Mittagessen als vier Techniker ins Kasino kamen. Ihnen folgte der Counselor und begann sie einfach zu briefen. Sie waren natürlich wenig begeistert. Ich habe schnell fertig gegessen und wollte mich verdrücken. Aber mich hat interessiert wie viele überhaupt beim Briefíngs waren, denn ich hatte vor dem Essen eins und da waren nur Ensign Jakarnis und Chief Schmidt außer mir anwesend. Also habe ich Tassadar gefragt und er hatte nur etwa 20 Leute insgesamt gezählt.“

Jerry nickte nur. „Und das beschäftigt dich so.“ „Ja, den der Arme tut mir leid. Sag mal, warst du eigentlich bei einen Briefing.?“ Jerry wurde blass und dachte: „Verdammt, jetzt hat sie mich erwischt.“ „Ähm, nein. Weißt du ich hätte zu tun und noch keine Zeit gefunden.“, versuchte er sich rauszureden. „Aber Zeit für ein Sicherheitstraining hattest du.“, hielt Hanni ihm entgegen. „Ähm, dass war mehr zufällig.“ Hanni hob ihre Augenbrauen und meinte: „Sei ehrlich.“

Jerry seufzte. Hanni kannte ihn mittlerweile recht gut, um sich mit Ausreden abspeisen zu lassen. „Na ja, ich habe mir nicht viel an der Teilname versprochen. Ich konnte mir nach der Nachricht vorstellen, dass kaum jemand kommen würde. Also habe ich da nicht weiter drum gekümmert.“ Hanni nickte nur und berichtete dann weiter: „Das ist ja nur die Spitze des Eisberges. Ich habe in den letzten Tagen oft alleine im Casino sitzen sehen. Lt. Connor meinte zwar, dass Miauz eine Auge auf den Counselor geworfen hat, aber ansonsten wird anscheinend keiner so richtig warm mit ihm.“

„Er wirkt auf mich recht arrogant.“, bemerkte Jeremiah. „Das war Solak teilweise auch.“, erinnerte Hanni ihn. Jerry nickte: „Ja, das stimmt. Aber er verstand etwas von seiner Arbeit.“ Der Lieutnant überlegte: „Aber im Grunde genommen ist es so, dass Dorian Schuhe tragen muss die ihm mindestens vier Nummern zu groß sind. Ich gebe offen zu, dass ich ihn ständig mit Solak vergleiche. Und ich denke, dass die anderen das auch machen. Und ich gebe es nur ungern zu, aber es gab schon Momente wo ich mir den Lieutnant zurückgewünscht habe.“ Jerry überlegte: „Und letztendlich deuten einige Aspekte seiner Akte an, dass er hier nicht herwollte.“ „So wie du nicht auf ein Raumschiff wolltest?“, fragte Hanni. „Nicht nur das. Ich denke, er wollte überhaupt nicht zur Sternenflotte. Er ist ein britischer Adliger, obwohl das heutzutage nicht mehr viel zu sagen hat. Aber ich habe mal gelesen, dass es Brauch ist, dass die Adelssöhne zur alten Royal Navy gehen.“

„Wieso denn das. Der Ozean der Erde ist doch erforscht.“, wunderte sich die junge Wissenschaftsoffizierin „Da irrst du dich.“, wurde sie von ihren Freund korrigiert. „Gerade an den Stellen, wo die Kontinentalplatten sich aufeinander zu bewegen, bzw. von einander wegbewegen wird noch viel geforscht, da dort entweder große Tiefen erreicht werden oder ständig Magma austritt. Außerdem ist so eine Aufnahme in der Royal Navy für einen Adligen so etwas wie Tradition. Alle Personaldateien der Brüdern des Counselors haben laut Linkanalyse ein .nav am Ende, sprich es sind Dateien der Navy. Ich habe sie mir nicht angesehen, aber daraus schließe ich dass er auch zur Navy wollte.“

„Eine interessante Theorie, Liebling, aber vielleicht hat Dorian ja mit der Tradition gebrochen.“, erwiderte Hanni. Jerry lächelte über die vertraute Anrede und erwiderte: „Bei einem Briten? Darf ich dich daran erinnern, dass die Briten immer noch einen nominellen König haben. Auch wenn William VI, wegen seinen Ohren von vielen belächelt wird. Jedenfalls sind die Briten sehr traditionsbewusst.“ Hanni nickte: „Aber was machen wir mit Ensign Gray.“ Jerry überlegte: „Er scheint hier an Bord nicht so beliebt zu sein. Das schadet seiner Motivation, wodurch er bei anderen aneckt. Auch bei den Führungsoffizieren.“ Ein Blick von Hanni ließ ihn einlenken. „Okay, ich werde versuchen ihn näher kennen zulernen. Vielleicht verbirgt sich unter der rauen Schale ein sympathischer Kern.“

Nebenbei hatten die beiden auch ihre Spaghetti aufgegessen und setzten sich gemeinsam auf die Couch. Hanni lehnte sich gegen Jerry, woraufhin dieser ihre Haarklemmen entfernte und mit ihren Haaren spielte. „Wir könnten auch aufs Holodeck, bevor du mir meine Haare zersaust.“, bemerkte die junge Frau amüsiert, auch wenn sie zugeben musste, dass ihr das ein bisschen gefiel. „Die sind bestimmt alle belegt.“, erwiderte der Verwaltungsoffizier.

Jerry schien zu überlegen, lächelte Hanni dann an und meinte: “Ich habe, aber noch einen Alternativvorschlag.“ Hanni setzte sich auf und fragte: „Was denn?“ Als Antwort stand ihr Begleiter auf, nahm ihre Hand um sie in die Senkrechte zu ziehen und begann ihr unter Küssen, die Uniformjacke auszuziehen. Als Hanni ein bisschen den Mund wieder frei hatte, erweidertte sie lächelnd: „Die Alternative gefällt mir.“

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Seit Stunden grübelte Assjima über dem Artikel von Prof. Dr. Tobal, den Ensign Gray ihr auf den Schreibtisch gepfeffert hatte. Weitere Informationen hatte sie bis heute leider noch nicht bekommen. Auch die Datenbank half nicht groß weiter. Konnte es wirklich sein, dass dieses seltsame Phänomen einfach links liegen gelassen wurde? Oder warum gab es keinerlei Entsprechungen in den medizinischen Dateien? Dennoch kam das Doramess-System näher und näher. Warum hatte man das nur bei dieser einen Supernova und im Labor feststellen können? „Wahrscheinlich weil Individuen sonst klug genug sind, sich von einer Supernova fern zu halten. Oder nicht mehr davon 'berichten' konnten.“ war die Vermutung Ensign Grays. Doch diese Erklärung führte nicht weiter. Supernovae wurden schon öfters aus relativer Nähe beobachtet ohne dass entsprechende Auswirkungen vermerkt werden konnten. Konnte es an der Strahlung dieser einen besonderen Nova gelegen haben? Dem Artikel war zu entnehmen, dass für die Rekonstruktion der Strahlung bei den Laborversuchen die Sensoraufzeichnungen der betroffenen Frachtschiffe verwendet wurden. Leider wurde nicht erwähnt, ob Gegenversuche mit Strahlungszusammensetzungen anderer Supernovae durchgeführt wurden. Möglicherweise ging man damals davon aus, dass die Strahlung bei allen Supernovae gleich sei. Doch dies wäre ein unverzeihlicher Fehler gewesen. So lag es für Assjima auf der Hand, dass dies alles für einen Einzelfall gehalten wurde, der weitere Untersuchungen nicht unbedingt rechtfertigte – ihrer Meinung nach ebenfalls ein unverzeihlicher Fehler. Aber vielleicht machte sie sich auch nur unbegründete Sorgen und diese Supernova wird wie alle anderen sein. Doch sie saß nicht in irgendeinem Labor und experimentierte mit Ratten, sondern hatte diesbezüglich die Verantwortung für eine ganze Crew … und vielleicht für viele Millionen Lebewesen, über deren Existenz bis heute niemand Genaueres wusste.

Warum war sie nicht in ihrer kleinen gemütlichen Landpraxis auf Delta IV geblieben? Ihre Gedanken schweiften ab und durchwanderten die lichtdurchfluteten Räume ihres kleinen Hauses am Waldrand, bis sie vor dem großen Bücherregal hängen blieben. Dort stand es, das geliebte Buch von Dr. Phlox … Dr. Phlox? Schlagartig waren ihre Gedanken wieder auf der USS Community. Die Ausdehnung! Die NX1 durchflog damals eine transdimensionale Störung. Phlox versetzte die Crew in einen komatösen Zustand, um die Zerstörung des Neocortex der menschlichen Crew zu verhindern, welche ansonsten durch starke neurologische Aktivität unvermeidbar gewesen wäre. Er, der Denobulaner, konnte den Auswirkungen standhalten, litt aber unter starken Halluzinationen.

Erneut nahm sich die Ärztin den Bericht des Tobal-Teams vor. Wie vermutet, ging man hier von äußeren, strahlungsbedingten und direkten Einwirkungen auf den Cortex aus. Eine Erklärung hierfür ließ sich nicht finden. Doch was wäre, wenn die Großhirnrinde gar nicht durch direkte Strahlung zerstört wurde, sondern durch die übermächtige neurologische Aktivität? Einfach nur eine unglaublich starke Reizüberflutung? Eine Idee, die es möglicherweise verdient hat, weiter gedacht zu werden … aber eben auch nur eine Idee. Sie brauchte Fakten, Fakten, Fakten …

Assjima ließ den Computer nach den Aufzeichnungen des Denobulaners suchen. Sogar die Analyse der Sensoraufzeichnungen, welche beim Durchflug des transdimensionalen Raumes gemacht wurden, war vollständig vorhanden. Ein Hoch auf die vulkanische Gründlichkeit!

Jetzt konnte sie den Stab erst einmal an Vinara weiterreichen. Vielleicht fand die Andorianerin etwas? Assjima setzte gutgelaunt eine kurze Nachricht an ihre Kollegin auf:

Einen wunderschönen guten Tag, Lt. Commander!

Hinsichtlich der Befürchtungen Ensign Grays habe ich eine kleine Spur gefunden, die möglicherweise zu Ergebnissen führen könnte. Ich habe Anlass zu der Annahme, dass die Förderation bereits vor langer Zeit auf ein Phänomen gestoßen ist, das ähnliche Symptome hervorgerufen haben könnte. Im Anhang befinden sich die Sensoraufzeichnungen der Enterprise NX1 vom Durchflug eines transdimensionalen Raumes. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie einen Blick auf diese Analysen werfen könnten, besonders im Hinblick auf eventuelle Deckungsgleichheiten. Möglicherweise gab es in diesem transdimensionalen Raum Elemente oder Kombinationen, mit denen man auch bei einer Supernova rechnen könnte? Falls sich Parallelen finden lassen, wäre es empfehlenswert, diese in einer Simulation zu überprüfen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Assjima

Das Memo machte sich auf den Weg – aber ohne den Anhang. „Das ist mal wieder typisch Assjima“ dachte die Ärztin bei sich und schickte den Anhang mit einem verlegenen „Entschuldigung“ hinterher. „Peinlich, peinlich...“

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Selina befand sich schon seit mehreren Stunden in der Turnhalle. Sie arbeitete an einem Trainingskonzept für Lt. Bishop. Immer wieder hatte sie neue Übungen ausprobiert, andere weggelassen, hier und da mit Hanteln experimentiert. Jedesmal wenn sie etwas passendes für den Gesundheitszustand des Lieutenants gefunden hatte, machte sie sich Notizen auf einem mitgebrachten Thread. Selina starrte auf den Boxsack vor sich und bearbeitete ihn dann mit Tritten und Schlägen. Sie war so konzentriert, daß sie die Ärztin zu erst gar nicht bemerkte. Selina ergriff das PADD um neue Notizen zu machen. Endlich bemerkte sie Dr. Assjima die mit neugierigen Augen Selinas Treiben zusah. "Hallo, Dr. Assjima! Wie geht es Ihnen?"

"Hallo Commander! Danke gut - und Ihnen? Was notieren Sie denn da, wenn ich fragen darf?" Selina war offensichtlich schon eine ganze Weile am Trainieren. Scheinbar hatte wenigstens eine an Bord Zeit für Freizeit.

Selina starrte auf das PADD in ihrer Hand und dann wieder zu der Ärztin. Mit langsamen Schritten ging sie auf sie zu und überreichte ihr das PADD. "Ich bin gerade dabei einen Trainingsplan für Lt. Bishop zu erstellen. Dieser Plan ist auf seine momentane physische Verfassung angepasst und soll ihm dabei helfen, seine alte Form wieder zu bekommen."

Wie gut, dass Selina keine Gedanken lesen konnte. Sonst wäre das eben etwas peinlich gewesen. Assjima musste schmunzeln während sie das PADD nahm um den Plan eingehend zu studieren. "Das sieht gut aus, Commander. Training ist für ihn sehr wichtig. Nicht nur körperlich, sondern auch aus mentaler Sicht. Aber bitte achten Sie darauf, dass das Bein nicht überbelastet wird." Sie reichte das PADD an Selina zurück und betrachtete unverholen den durchtrainierten Körper der Offizierin. "Aber auch bei Ihnen scheint körperliches Training einen großen Bestandteil ihres täglichen Pensums auszumachen."

Die erste Offizierin nahm das PADD wieder entgegen. "Ja. Training war mir schon immer sehr wichtig. Damit kann man am besten jede Art von Stress und Verspannungen abbauen." Selinas Blick wanderte über Assjimas Körper. "Sie wollten auch trainieren? Vielleicht könnten wir beide zusammen trainieren?" Selina schielte zum Boxsack herüber. "Auf die Dauer wird es mit dem da ein wenig langweilig."

Der Blick der Ärztin wanderte ebenfalls zum Boxsack hinüber. Ihr wurde etwas unbehaglich zu Mute. "Oh je, Commander. Ich glaube, ich wäre ein schlechter Ersatz für dieses dicke Ding da drüben. Wie Sie sicherlich unschwer erkennen können, bin ich nicht gerade ein Kraftpaket. Ich trainiere für gewöhnlich auf eine etwas andere Art…" Assjima blickte auf ihre Hände. Der Gedanke, damit jemanden zu verletzten war ihr zutiefst zuwider.

Selina schwieg eine Weile und musterte ihr Gegenüber. "Auf welche Art trainieren Sie denn? Vielleicht könnten Sie mir noch etwas beibringen?" Selina lächelte Assjima aufmunternd an. So schnell wollte sie die Möglichkeit mit einem richtigen Partner zu trainieren nicht verstreichen lassen.

Assjima verstand. Hier kam sie nicht so schnell wieder raus. Aber warum auch nicht einmal wieder diese Art von Training. Wer weiß, in welche Situationen sie auf dieser Mission geraten könnte. Es galt, vorbereitet zu sein. "Nun, ich baue nicht so sehr die Muskulatur auf. Da ist bei uns Deltanern nicht viel zu machen. Ich trainiere für gewöhnlich den Geist." Sie schielte etwas verlegen zu Selina hinüber.

Selina legte das PADD zur Seite und ging auf Assjima zu. Mit ihren grünen Augen funkelte sie die Ärztin an. "Das hört sich interessant an. Zeigen Sie es mir?"

Instinktiv machte die Deltanerin einen Schritt zurück. Sie zögerte einen Moment, bevor sie antwortete: "Was soll ich ihnen denn zeigen? Eine einfache Demonstration oder möchten Sie wissen, ob ich mich im Ernstfalle zur Wehr setzen kann? Es gibt allerdings keine Tricks, die sie von mir lernen könnten."

Selina war ein wenig enttäuscht. "Ich wollte Sie zu nichts drängen. Ich hatte nur geglaubt, daß Deltaner auf besondere Weise trainieren und ob man das erlernen könnte." Abschätzend beäugte Selina nochmals die Ärztin. "Sie können sich ganz bestimmt zur Wehr setzen aber wer weiß schon was uns alles erwarten wird? Eine Auffrischung kann niemals schaden."

"Sie haben Recht, Commander. Eine Auffrischung kann nicht schaden. Aber Sie müssen mir versprechen, nicht böse zu werden!" Assjima konnte sich nur mit Mühe ein Lachen verkneifen. Selina war neugierig geworden. Nun, dann sollte sie bekommen, was sie haben wollte.

Selina war ein wenig verwirrt. Zuerst machte die Ärztin den Eindruck eines scheuen Rehs und nun wirkte sie sehr selbstbewusst. Selina zuckte innerlich mit ihren Schultern und begab sich in Angriffsstellung. Mit einem Nicken signalisierte Assjima ihre Bereitschaft und Selina legte los. Für den Anfang griff sie mit der rechten Faust an aber stets darauf bedacht, nur so viel Stärke reinzubringen wie es für eine normale Frau üblich war.

Den Bruchteil einer Sekunde bevor die Faust ihr Ziel fand, drehte Assjima sich leicht zur Seite und Selinas Arm zischte dicht an ihrer Nase vorbei und traf ins Leere. Die Ärztin machte einen Schritt zurück und wartete gelassen auf den nächsten Angriff.

Selina war für einen kurzen Moment verblüfft über die schnelle Reaktion von Assjima. Sie konzentrierte sich wieder und versuchte es diesmal mit einem Roundhouse-Kick.

Blitzschnell ging die Deltanerin in die Hocke und Selinas Fuß sauste über ihren Kopf hinweg. Im nächsten Moment schien ein Ruck durch Selinas Bein zu gehen, der sie beinahe aus dem Gleichgewicht brachte. Aber Assjima hatte sie nicht berührt, sondern sich nur wieder aufgerichtet.

Selina war jetzt regelrecht überrascht. Noch nie hatte es eine Situation wie diese gegeben. Vielleicht lag es daran, daß sie zu langsam war? Hatte sie ihre Stärke und Schnelligkeit zu sehr gedrosselt? Sie wagte einen erneuten Angriff. Diesmal etwas schneller und mit mehr Kraft. Ihre beiden Fäuste kamen Assjimas Gesicht entgegen.

Diese sah deutlich beide Fäuste auf sich zukommen, und zwar genau in dem Moment, in dem Selina sich zu diesem Angriff entschloss. Sie sprang zur Seite und ließ Selina vorbei schlagen. Der eigene Schwung reichte eigentlich schon aus, die Athletin ins Stolpern zu bringen. Doch konnte die Ärztin nicht widerstehen und schickte ihr noch ein paar Gedanken hinterher, die Selina tatsächlich einen kräftigen Stoß auf den Allerwertesten versetzten.

Selina rieb sich ihren Hintern. Frustration und Ärger machten sich in ihr breit. Irgendetwas war hier faul. Egal wie die Ärztin das auch anstellte, sie schummelte hier ganz kräftig. "Was zum Teufel soll das? Sind Sie sich zu fein um richtig zu kämpfen?"

"Tut mir leid, Commander. Sie wollten wissen, wie ich mich verteidige. Nicht alle Spezies kämpfen mit den Fäusten. Für uns ist diese Form des Kampfes die einzige, die wir mit unserer Ethik in Einklang bringen können. Aber Sie wollen doch nicht schon aufgeben?" Assjima biss sich auf die Lippen. Den letzten Satz hätte sie besser nicht ausgesprochen. Nur den Gegner nicht unnötig reizen.

Doch genau das tat es. Jetzt wurde Selina richtig sauer. Was sollte diese Geschwafel von deltanischer Ethik? Für Selina war es pure Feigheit und Faulheit den eigenen Körper zu beanspruchen. Blitzschnell ging sie in die Hocke und versuchte mit einem Beinfeger Assjima auf den Boden der Tatsachen zu bringen.

Hatte Selina wirklich nicht mehr zu bieten? Die Deltanerin sprang in die Höhe und landete etwa einen Meter außerhalb Selinas Reichweite. Nein - diesmal durfte kein Schupps hinterher folgen. Wenn ihre Gegnerin erst so richtig wütend würde, dann würde sie selber nichts mehr sehen können. Und in diesem Falle hätte sie keine Chance mehr gegen dieses Kraftpaket. So blieb sie nur abwartend stehen.

Und schon wieder ging Selinas Aktion ins Leere. Ihre Frustration und Wut steigerte sich und sie griff nochmals mit einer Kombination aus schnellen Tritten und Schlägen an.

Doch keiner der Angriff traf. Ducken, Ausweichen und Sprünge waren die einzigen Aktionen der Deltanerin.

Selina wollte schon Platzen vor Wut doch dann kam ihr es in den Sinn. Sie musste ihre Gedanken nur abschirmen! Wieso war sie nicht vorher darauf gekommen? Deltaner waren ein geistig höchst entwickelte Rasse! Selina sammelte sich und schirmte sich komplett ab. Mit einer schnellen Bewegung versenkte sie ihre Faust im Bauch der Deltanerin. Große Zufriedenheit machte sich in Selina breit. Jetzt konnte es richtig zur Sache gehen!

Der Schlag traf mit voller Wucht. Assjima wurde zurück geschleudert und stürzte nicht besonders elegant auf den Boden. Verdammt! Die Augenklappe war wieder da. Selina hatte es begriffen! Nach Luft japsent starrte die Deltanerin auf ihre Gegnerin. Deren Augen blitzten angriffslustig als sie zum Sprung ansetzte. Assjima wurde von Panik ergriffen.

Selina hechtete auf die am Boden liegende Ärztin zu. Doch irgendetwas stimmte nicht. Sie schwebte! Selina sah erschrocken nach unten. Sie schwebte gute 3 Meter über den Boden. Selina fixierte mit ihrem Blick Assjima. "Hey! Lassen Sie mich wieder runter!"

"Nur wenn …" Assjima rang immer noch nach Luft "… wenn Sie versprechen, dass … dass Sie für heute genug trainiert haben"

Selina betrachtete Assjima. Sie schien tatsächlich schwer getroffen zu sein. "Ja ich denke es reicht mir!" Kaum hatte Selina diese Worte ausgesprochen, landete sie sanft auf ihren Füßen. Selina atmete kurz durch und reichte dann Assjima die Hand hin um ihr beim Aufstehen zu helfen. "Es tut mir Leid, wenn ich Sie zu hart getroffen habe. Das wollte ich nicht."

Selina legte ihren Arm um Assjimas Hüfte und Assjimas Arm um ihren Hals. Auf diese Weise konnte sie die Ärztin am besten stützen. "Ich kenne ein altbewehrtes Allheilmittel gegen Ihre Verletzung." Assjima sah die erste Offizierin fragend an. "Bier! Jetzt hilft ein großes, kühles Glas Bier." Langsam führte Selina die Ärztin in Richtung Casino.

(Brynhild und Hoshi proben sich im Nahkampf und Kampfsaufen! :D )

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Nach Grays Vortrag bedankte sich die Andorianerin knapp, aber nicht unfreundlich und verließ mit ihren Leuten das Kasino.

"Er war so menschlich", bemerkte T'Alik.

"Ihr Vulkanier", entgegnete Mulhouse, doch er fügte hinzu: "Auch mir ist aufgefallen dass der Councellor den Tränen nahe schien, ich weiß nicht ob vor Rührung oder vor Entsetzen. Was mich an seinem Vortrag etwas irritiert hat waren die vielen Fachausdrücke, die könnte bestenfalls noch ein Mediziner verstehen, aber kein Astrophysiker oder sonstwer!"

"Ich finde er hat sich Mühe gegeben, aber es gibt gewiss noch Platz für Verbesserungen. Er ist noch jung, er ist nicht Solak, obwohl er wohl so gerne in dessen Fußstapfen treten wurde", sinnierte Vinara, "er wird lernen und besser werden oder an seiner Aufgabe hier verzweifeln, was ihm aber nicht zu wünschen ist."

In ihrem Büro angekommen erwartete die wissenschaftliche Leiterin bereits Dr. Assjimas Nachricht mit der nachträglich angehängten Datei. Wie der Zufall es wollte hatte Vinara vor einiger Zeit einen Gastvortrag an der Akademie gehalten, in dem es über die Delphische Ausdehnung ging. Streng genommen handelte es sich bei den Missionen der NX-01 um Prä-Föderationsgeschichte, die Sensoraufzeichnungen waren so grob gerastert dass sie sich nur schwer mit modernen Systemen und ihren ungleich höheren Auflösungen in Einklang bringen ließen, trotz immer ausgefeilterer Interpolationen. Bedauerlicherweise existierte diese Ausdehnung nicht mehr, an ihrer Stelle war ganz normaler Raum getreten.

Vinara versuchte einen Kompromiss, indem sie die aktuellen Daten in ihrer Auflösung reduzierte, so dass sie den ursprünglichen Messwerten an Qualität möglichst nahe kamen.

Nach einer Weile verfasste sie folgendes Antwortschreiben an die Chefärztin:

Sehr geehrte Frau Doktor,

Auch ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.

Eines vorweg: Die Qualität der Aufzeichnungen lässt ihrem Alter gemäß zu wünschen übrig, ich musste meine Systeme virtuell rekalibrieren um einen Angleich zu ermöglichen. Der Faktor der Unbestimmung ist größer als es bei höher auflösenden Daten der Fall wäre, bedauerlicherweise wurde mir bis heute kein Zeitsprung genehmigt um die Delphische Ausdehnung vor Ort zu kartographieren.

Ich halte es dennoch für möglich dass die beschriebenen Strahlungen auch bei einer Supernova auftreten können, ich werde entsprechende Simulationen gleich nach Abschicken dieser Nachricht einleiten. Aber seien Sie gewarnt, eine Garantie auf Übereinstimmung kann ich in diesem Fall noch weniger geben als bei den bisherigen Simulationen, dafür ist die Datenrate, die die antiken Sensoren der NX-01 lieferten nicht dicht genug um eine angemessene Menge von Informationen zu liefern. Ich frage mich manchmal wie unsere Ahnen unter diesen Bedingungen trotzdem zufriedenstellend navigieren und wissenschaftliche Untersuchungen anstellen konnten, sie müssen oft praktisch blind geflogen sein, aber für maximal Warp 5 dürften diese Sensoren wohl ausgereicht haben.

Ich werde Ihnen sobald wie möglich die ersten Ergebnisse zuschicken.

Mit freundlichen Grüßen

Lt.Commander Vinara Shral

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Zeit!

Zeit hatte Lt. Bishop im Moment reichlich. Er war nur teilweise diensttauglich und laut Anweisung von Dr. Assjima, durfte er nur 6 Stunden pro Tag arbeiten. Doch am ersten Tag, hatte er es gleich übertrieben und doppelt so viele Stunden gearbeitet. Sein Körper hatte es ihm mit Fieber gedankt. Nanni zu Liebe, hatte er sich diesmal an die Anweisungen der Ärztin gehalten und dank dem Mittel namens „Genericillin“ konnte er das Fieber besiegen. Wenigstens hatte er mal wieder gesiegt, auch wenn es nur gegen sein Immunsystem war. Er hatte einen halben Tag verschlafen und Nanni saß die ganze Zeit an seinem Bett.

Leider bekam sie auch seinen Alptraum mit. Er hatte tatsächlich geträumt, er sei noch immer in den Fängen des Orion-Syndikats. Er hörte sogar den chinesischen Akzent des Folterknechts. Selbst die Fesseln an seinen Handgelenken schien er zu spüren. Schweißgebadet und mit markerschütternden Schreien war er aufgewacht. Wie weit war es nur mit ihm gekommen? Aus dem unerschrockenen Kämpfer, war eine verängstigte Maus geworden. Aber Nanni war stark, sie nahm ihn in den Arm und ließ Lucas ihre Liebe spüren. Tränen liefen über seine Wangen, aber nicht vor Angst sondern vor Glück. Er hielt sie fest, wie ein Adler seine Beute. So saßen die Beiden stundenlang in inniger Umarmung. Nanni wirkte beruhigend auf Lucas und er war so froh endlich eine Freundin gefunden zu haben, die ihm wieder Halt gab. Nach den liebevollen Stunden der Zärtlichkeit war der Sicherheitschef auch wieder eingeschlafen. Das lag aber eher an dem Phaser unter seinem Kopfkissen als an der Geborgenheit die ihm Nanni vermittelt hatte.

Am nächsten Morgen wachte er gott-sei-dank in seinem Bett auf und nicht auf einem Folterstuhl. Und was ein Wunder, Nanni hatte ihm Frühstück gemacht. „Guten Morgen mein Schatz. Ich habe dir dein Lieblingsfrühstück gemacht.“ säuselte sie ihm fröhlich entgegen und stellte ihm eine riesige Schüssel Cornflakes vor die Nase. „Woher weißt du denn, dass ich gerne Cornflakes esse?“ fragte Lt. Bishop ganz erstaunt. „Deine Mutter hat es mir verraten. Ich habe dir auch Bananen, Zimt, Karamellhonig und Nüsse reingetan...“ entgegnete Nanni und lächelte wie ein Honigkuchenpferd. „Meine Mutter, ich hätte es mir ja denken können..“ murmelte Lucas vor sich hin. „Danke Nanni, du bist die Beste“ fügte er noch schnell hinzu und schob sich ein Löffel von den Cornflakes in den Mund. Wie jeden Tag beim Frühstück wanderte die linke Hand von Lt. Bishop zum Terminal um die Sicherheitsberichte abzurufen. Und beinahe hätte er sich verschluckt, denn er las den Trainingsbericht von Ensign Tenland. Das Ergebnis war katastrophal. „Mein Gott, ich sollte in Zukunft wohl öfters Planeteneinsätze trainieren lassen“ platzte es aus Lt. Bishop heraus. „Was ist denn los?“ mischte sich Nanni Stevenson ein. „Ach über die Hälfte der Sicherheitscrew hat beim Planetentraining versagt... Ich muss dringend gesund werden.“

„Ja, aber nicht durch Überarbeitung...“ konterte Nanni und grinste Lucas zynisch an. „Du wieder! Ich bring dich gleich in eine Arrestzelle...“ scherzte Lucas und grinste zurück.

„Aber bitte mit Handschellen, Lt. Bishop“ meinte Nanni und hielt ihre Handgelenke aneinander. „Dich schaffe ich noch ohne Handschellen“ gab Lucas an und aß weiter. „Meinst du!“ war die kurze Antwort von Nanni, bevor sie Lucas küsste. „Dann bist du mir auch nicht böse, weil ich Counselor Gray eine Nachricht wegen einem Termin geschickt habe?“

„Du hast was? Oh wie konntest du nur?“ motzte Lucas Nanni an.

„Zur Sicherheit, damit du keine Ausrede hast, nicht hinzugehen...“ war die prompte Antwort von Nanni. „Hat er schon geantwortet?“ wollte Lucas wissen und schaute grimmig in die Richtung seiner Freundin.

„Nein“ war Nannis ehrliche Antwort... „Ich muss nun wieder an die Arbeit, die wissenschaftliche Abteilung unterstützen. Heute Abend komme ich wieder zu dir, mein Schatz“ mit diesen Worten und einem Kuss verabschiedete sich Nanni und verließ das Quartier.

„Gut, die Krankenschwester ist weg. Dann kann ich ja endlich trainieren“ freute sich Lucas, er klang fast wie sein böser Zwilling. Er aß schleunigst auf und ging danach wieder in seinen Schlafbereich. Dort fing er mit Fitness-Übungen an. Erst Liegestütze, dann Push-Ups gefolgt von Sit-Ups und zum ersten Mal probierte er Tai Chi aus.

Die Zeit verging!

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Er war sich sicher, ganz sicher, dass er in den letzten Tagen nicht einen einzigen Tropfen Alkohol angerührt hatte. Trotzdem hatte er das unbestimmte Gefühl, dass ein Tribble es sich in seinem Mund gemütlich gemacht hatte....

Stöhnend und sich den schmerzenden Kopf haltend richtete Dorian sich auf. Ih! Auf dem kleinen Zierkissen der Couch hatte sich ein veritabler Sabbersee gebildet. Mit spitzen Finger entledigte der Brite sich des Kissens in den Materiewiederaufbereiter und replizierte sich ein neues Kissen nebst einer riesigen Tasse Tee und einem echt englischen Frühstück.

So ausgestattet setze Dorian sich an seinen Schreibtisch. Er schaufelte sich eine Gabel mit Bohnen und Spiegelei in den Mund und dachte kauend nach.

Der Traum der letzten Nacht ging im nicht aus dem Kopf. Irgendetwas von der Mikrowelle seines Großvaters, auf deren Teller sich die Community immer schneller drehte, bis sie an die Wände spritzte, aufplatzte und unbeschreiblich lange Gedärme zu allen Seiten verteilte, die sich wie Weihnachtsgirlanden um den Kopf des Captains legte, der mit Appetit den Fuß der ersten Offizieren verspeiste, während diese mit ihren Zähnen eine Dose Weißbrot öffnete und gleichzeitig die Ärztin kopfkraulte, die verzückte gurrte und zuckte, während sie sie blutigen Reste der Community aus der Mikrowelle schleckte.

Dorian stöhnte noch einmal. Wenn das so weiter ging, dann musste er sich selber für verrückt erklären. Eine Welle von Selbstmitleid spülte über ihn hinweg und er fühlte sich alleine. Allein mit Toast, Speck, Bohnen und Ei, während das ganze Schiff über ihn lachte und er jetzt auch noch den Verstand verlor....

Dem Stöhnen gesellte sich ein tiefes Seufzen hinzu. Und dann folgte das altbekannte Gray-Mantra.

Noch war er nicht soweit, die Flinte ins Korn respektive den Phaser in den Asteroidengürtel zu werfen!

Und weil er momentan nicht zu werfen hatte, öffnete der Councelorassistent der Community seinen Computer-Account.

Eine Nachricht von einer Ms. Stevenson, die einen Termin für ihren Freund Bishop vereinbaren wollte. Interessant! Der Sicherheitschef hatte nicht nur eine Freundin an Bord, sie machte sich auch solche Sorgen um ihn, dass sie heimlich Councelor-Termine ausmachte! Interessant, interessant..... Er schrieb der Frau zurück, dass er sich gerne für den Lt. Zeit nähme insofern die aktuelle Mission es zuließe und fügte einige Terminvorschläge hinzu.

Dann waren da noch eine Botschaft des Adjudanten des Captains... Irgendwelche Sicherheitsprotokolle.... Die Nachricht war schon einige Tage alt, darum speicherte Dorian sie ab und schwor sich, sie später zu lesen.

Einige weitere Terminanfragen... Noch eine Zusage als Freiwilliger auf der Krankenstation helfen zu wollen (damit waren es 10! Dorian griente)... Einige Werbebotschaft von ausserhalb des Schiffes (woher diese letzten Botschaften, diese unerbetenen Werbemiiteilungen kamen, das blieb bis heute nicht nur ein großes Geheimnis sondern auch ein massives Sicherheitsproblem für die Sternenflotte. Dorian löschte diese ganzen Angeboten, seinen Penis zu enlargen oder ihm Sklavenfrauen mit blauer Haut zu schicken (nur 25 Standardeinheiten! Fuck now!), auf der Stelle)...... Einige Standard- und Statusberichte an ihn (allgemeine und aus der Krankenstation).... Und schließlich eine Ansichtskarte von einer Freundin aus ihrem Urlaub auf Risa.

Alles in allem nichts besonderes. Doch auf einmal leuchtete ein Warnhinweis auf dem Bildschirm auf.

'Warnung! Der Account des Councelors wurde seit 121 Stunden nicht mehr abgerufen! Es befindet sich eine offizielle Nachricht darin! Der Assistent des Councelors oder der leitende medizinische Offizier werden angewiesen, den Account umgehend abzurufen!'

Dorian runzelte die Stirn. Wer schrieb Solak denn noch Botschaften? Es war doch nun wirklich lange genug bekannt, dass der Councelor der Community beurlaubt war. Sein Assistent öffnete den Account und herauspurzelte eine Botschaft von Dr. Assjima.

Aufmerksam las der junge Brite die Nachricht.

"Lt. Bishop..... Entführung durch das Orionsyndikat.... schwere Verletzungen..... bedingt diensttauglich..... Empfehlung: Gespräche mit dem Councelor...."

Ha! Er hatte es doch gewusst! Der Fehler hatte bei der Ärztin gelegen! Sie hatte zwar einen Bericht erstattet, aber nicht an den Councelor-Assistenten, sondern an den Councelor! Und auch, wenn Dorian offiziel als Councelor zu agieren hatte, so war er faktisch dennoch der Assi und hatte als solcher auch einen eigenen Nachrichten-Account. Bürokratie in Reinkultur.

Mit einem breiten Grienen wischte sich Dorian die Reste seines Frühstücks aus dem Gesicht. Der Tag hatte ja doch noch einen guten Anfang genommen. Er hatte jetzt etwas, womit er die Ärztin ärgern konnte. Außerdem hatten die unsäglichen Briefings endlich ein Ende. Gleich würde er mit dem Training für die freiwilligen Strahlenretter beginnen und dann... Ja dann..... Sehnsüchtig dachte er an einen guten Single Malt. Vielleicht würde das gegen die bohrenden Kopfschmerzen helfen, die ihn quälten. Diese blöde Mikrowelle ging ihm nicht aus dem Kopf. Später. Darum würde er sich später kümmern. Oder ihr den Stecker ziehen!

Eine Viertelstunde später hockte Dorian sich auf eine Krankenliege in der tertiären Krankenstation. Ein blauer Techniker bastelte im Hintergrund herum. Ein gelegentlich herüberdringendes "Autsch!" aus der Richtung des Technikers (Dorian musste an eine Figur aus dem Kinderprogramm denken. Clumpsy Schlumpf...) störrte die erwartungsvolle Gespanntheit der kleine Gesellschaft, die sich vor Dorian versammelte. Er wies die 10 Personen an, es sich ebenfalls gemütlich zu machen. Er schenkte Miauz kurz ein warmes Lächeln, dann rief er die vorbereitete Holo-Projektion auf und begann die Schulung:

"Ich möchte Sie nicht schockieren, doch zuerst sollten Sie wissen, worauf Sie sich eingelassen haben. Darum zeige ich Ihnen zu Beginn einige Beispiele für Strahlenkrankheiten und -verbrennungen. Sollte jemand von Ihnen sich nach dieser Demontration entschliessen, doch nicht als freiwilliger Notfallhelfer zur Verfügung stehen zu wollen, dann steht es Ihnen frei zu gehen. Für alle anderen beginnt danach das eigentliche Training. In Ordnung? Gut. Dann sehen Sie hier nun...."

Auf der Liege neben Dorian erschien das Bild eines von Brandblasen gezeichneten Arms. Kollektives Laufteinsaugen der 10 Freiwilligen in spe. Der blaue Techniker im Hintergrund ließ ein Werkzeug fallen.....

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„Autsch! Verdammt!“… Chief O’Tra war heute irgendwie nicht so recht bei der Sache. Gestern Abend hatte der Bolianer festgestellt, dass seine getarnte Kiste mit dem romulanischen Spionagegerätschaften verschwunden war. Und nicht nur die war weg, sondern auch das antosianische Magazin für Körperkultur, welches er aus der Kiste von Crewman Bundy hatte mitgehen lassen. Irgendwer anders erfreute sich jetzt an dem barbusigen Bild einer gewissen atemberaubend schönen Andorianerin...

Was ging hier nur vor? O’Tra hasste es, wenn er nicht wusste warum etwas passierte. Tausende von Fragen schwirrten ihm im Kopf herum. Hatte man während der Wartungsarbeiten die Kiste entdeckt? ... Hatte der Geheimdienst das Interesse an Cmdr. Kyle verloren? ... Oder hatte man den Admiral überführt? ... Hatte er der kleinen Yasmin den Sender ganz umsonst eingesetzt? ... Hatte… „Autsch!“ Verdammt, er musste sich besser konzentrieren. Ständig rutschte er ab und die Induktionsimpulse seines Werkzeuges trafen nicht den Verteilerknoten, sondern seine empfindlichen blauen Finger.

Eigentlich war das nicht weiter schlimm, ein Mensch, Vulkanier oder Andorianer hätte dabei vielleicht ein leichtes Kribbeln oder Ziepen gespürt, dem schmerzempfindlichen Bolianer tat das jedoch ziemlich weh. Welcher Idiot hatte bei der Planung des Schiffes auch die Energieknoten an so einer verwinkelten und schlecht zugänglichen Stelle vorgesehen?

O’Tra sammelte seine Gedanken wieder und arbeitete weiter. Doch schon nach kurzer Zeit wurde er erneut abgelenkt. Der junge Ensign mit blauem Uniformkragen, den er neulich schon auf dem Korridor gesehen hatte, hielt anscheinend ein Briefing. Sollte dies etwa der neue Counsellor sein? Neugierig beobachtete der Chief den Menschen. Die Bilder, die er zeigte, erinnerten O’Tra stark an ein äußerst schmackhaftes bolianisches Gericht, welches… „Autsch!“ …Wieder hatte das Werkzeug sein Ziel verfehlt und O’Tras linke Hand getroffen. Diesmal allerdings an einer so empfindlichen Stelle, dass O’Tra es fallen ließ und sich mit der rechten Hand die verletzte Stelle rieb. Die Anwesenden blickten zu dem Bolianer, der verlegen ein „Nichts passiert“ nuschelte und sein Werkzeug wieder aufhob.

Der Ensign schien über die Unterbrechung gar nicht erfreut zu sein. Er warf dem Chief einen grimmigen Blick zu, bevor er mit seiner Einweisung fort fuhr. Ein letztes Mal setzte Chief O’Tra das Werkzeug an und nahm einige Einstellungen vor. „So fertig!“ stellte er kurz darauf erleichtert fest. Der Bolianer verließ die Krankenstation und ging in den tertiären Maschinenraum, um dort noch die Energiezuteilung für die Krankenstation an die geänderten Bedingungen anzupassen.

Zufrieden kontrollierte er nochmals seine Arbeit, bevor er einen Kanal zur leitenden medizinischen Offizierin der Community öffnete: „Chief O’Tra an Lt. Cmdr. Assjima – Die tertiäre Krankenstation wurde gemäß ihren Anweisungen modifiziert und ist ab sofort einsatzbereit.“

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Kurz nachdem Dr. Assjima O'Tras Mitteilung erfreut bestätigt hatte, fiel dem Bolianer ein, dass er vergessen hatte die Wandverkleidung in der Krankenstation wieder zu schließen. Schnell machte sich O'Tra auf den Weg dorthin. Vielleicht gelang es ihm noch die Unordnung zu beseitigen, bevor Lt. Cmdr. Assjima die Krankenstation inspizierte.

Kurz darauf betrat der Bolianer die Krankenstation. Der Ensign mit dem blauen Uniformkragen war anscheinend gerade mit seinem Briefing fertig und die Zuhörer verließen mit blassem Gesicht fast fluchtartig den Raum…

Dorian war hocherfreut, während er Erbrochenes aufwischte. Zwar hatte das Training seine Schüler ziemlich mitgenommen (vor allem Miauz, der seine Mittagsmahlzeit durch die Krankenstation verteilt hatte), doch niemand von ihnen war abgesprungen. Und aus der Warte des Councelors war es besser, sie verloren jetzt Nerven und Mageninhalt als während des Ernstfalles. Denn sollte der eintreten, dann würde es schlimmer werden als alles, was sie sich jetzt vorstellen konnte. Dorian wusste, wovon er sprach: Während seiner Ausbildung zum Krankenpfleger hatte es einen Strahlenunfall im Technischen Institut gegeben.....

O'Tra warf dem Ensign, der sich anscheinend gerade als Reinigungskraft betätigte einen mitleidigen Blick zu. Dann ging er zu den Verteilerknoten an denen er eben gearbeitet hatte und hängte sorgfältig das Stück Wandverkleidung wieder ein.

Der Chief wollte daraufhin die Krankenstation sofort wieder verlassen, doch die bolianische Neugier siegte und zwang ihn den Menschen anzusprechen. War es der neue Counsellor oder war er es nicht… "Entschuldigen Sie bitte, sind Sie neu in der medizinischen Abteilung?" fragte er scheinheilig den jungen Mann der gerade den Wischmopp zur Seite stellte…

Dorian musterte den blauen Mann. In seinem Hirn ratterte es. Das musste dieser O'tra sein. Solak hatte ihn auf die Liste der dringend zu therapierenden Personen gesetzt. "Unteranderem. Aber vor allem bin ich der neue Councelor." Er wischte seine Hand an der Uniform ab und hielt sie dem Bolianer hin. "Dorian Gray."

Die Miene des Chiefs verfinsterte sich. Verdammte bolianische Neugier, hätte er doch nur die Krankenstation verlassen…

Einen Moment lang zögerte der Bolianer ob er die Hand ergreifen sollte, doch dann tat er es. Er wollte schließlich den neuen Seelenklempner nicht schon am Anfang misstrauisch machen. "Master Chief O'Tra."

Ein 'sehr erfreut' verkniff er sich allerdings. "Ich bin der leitende Sensortechniker an Bord."

Der junge Mensch grinste ihn an. "Verzeihen Sie, aber ich weiß, wer Sie sind. Mein Vorgänger hat eine dicke Akte über Sie hinterlassen. Wie es aussieht werden Sie sich bald bei mir einfinden.... dürfen."

"Ja, ich weiß." Meinte O'Tra leise und löste seine Hand aus der von Ens. Gray. So etwas hatte er schon befürchtet.

Dorian räumte den Wischmob weg und auch die restlichen Schulungsutensilien verstaute er bis zur nächsten Stunde morgen. "Entschuldigen Sie, dass ich so direkt bin, aber: Sie wirken nicht besonders begeistert von der Idee."

Jetzt ging diese Diskussion wieder los…'Ich will ihnen doch nur helfen..blabla…ich höre ihnen zu…blabla.' O'Tra seufzte. "Das stimmt, ich bin nicht besonders begeistert von der Idee. Aber wenn Sie meine Akte kennen, dann wissen Sie das ja bereits."

"Ihre Akte habe ich bisher nur überflogen. Und ich muß sagen, dass ich der Meinung bin: Wenn Sie nicht freiwillig zur Therapie kommen, dann bringt sie auch nichts. Was uns zu einem Dilemma bringt: Sie müssen zu mir kommen. Wir sehen aber beide keinen Sinn darin. Und nun? Ich bin nicht in der Position, Sie von diesem Zwang zu 'befreien'."

O'Tra sah sich versucht dem Ensign vorzuschlagen, die Sitzungsprotokolle zu fälschen und so beide von den lästigen Pflichtzusammenkünften zu befreien... jedoch musste er im gleichen Augenblick an die Alpträume denken, die ihn auch in der letzten Nacht wieder um einen ruhigen Schlaf gebracht hatten. Seufzend setzte er sich auf einen der Stühle. "Wissen Sie, dass ist alles gar nicht so leicht…"

Dorian sah den Bolianer überrascht an. "Wie meinen Sie das?"

"Ich meine, ich soll einem Fremden, der nur beruflich an meinem Seelenleben interessiert ist, alles erzählen, was mich so bewegt. Das kann und das will ich nicht. Ich hatte mit Ihrem Vorgänger eine hitzige Auseinandersetzung deswegen, die fast zu meiner Suspendierung geführt hätte."

Dorian kratzte sich am Kopf. "Gut, das würde ich während meiner Dienstzeit gerne vermeiden.... Aber was wäre, wenn die Person, mit der Sie sprechen, für Sie kein Fremder wäre?"

"Sondern?"

Wieder hielt Dorian dem Gegenüber die Hand hin. "Machen wir einfach einen Neuanfang: Mein Name ist Dorian, ich bin neu hier auf dem Schiff. Schön, Sie kennenzulernen."

O'Tra legte den Kopf leicht zur Seite und betrachte misstrauisch die ausgestreckte Hand. War das ein plumper Versuch sein Vertrauen zu gewinnen oder meinte es Ens. Gray ernst? Der Chief wusste es nicht. Zögerlich stand er auf und sah dem Menschen in die Augen. Konnte er ihm vertrauen? Die Zeit würde es zeigen. Dann ergriff der Bolianer die Hand und drückte sie fest. "Ich bin O'Tra, freut mich ebenfalls Sie kennenzulernen."

"Sehen Sie, hat doch gar nicht weh getan." Der Fähnrich lächelte freundlich. "Hätten Sie vielleicht Lust, sich demnächst mal mit mir zum Essen zu treffen? Sie können mir sicherlich viele Geschichten über die Crew erzählen."

Aha, da war er wieder, der Counsellor-Instinkt. Andere Leute aushorchen wollen... sicher bekamen sie so was auf der Akademie beigebracht. O'Tra versuchte auch ein Lächeln aufzusetzen, was ihm aber nicht ganz gelingen wollte. "Zum Essen komme ich gerne, aber über die Crew werde ich Ihnen nicht viel erzählen können."

Dorian seufzte als er das eingefrorene Lächeln des Bolianers registrierte. Da wollte er mal nett sein und dann sah der andere ihn an als hätte er ihm gerade ein unwillkommenes unmoralisches Angebot gemacht. Wieso hatte er auf diesem Schiff nur ständig das Gefühl, sich entschuldigen zu müssen? Very british. "So habe ich das nicht gemeint. Vergessen Sie doch einfach mal für 5 Minuten, dass ich Councelor bin."

Vergessen? Wie konnte O'Tra das vergessen? "Vielleicht kann Dr. Assjima ja die Information aus meinem Gedächtnis löschen", antwortete der Bolianer ohne eine Miene zu verziehen.

Der Brite zuckte mit dem Schultern. "Ich kann es ihr ja einmal vorschlagen. Doch wenn Sie mich nun entschuldigen würden? Die Pflicht ruft wieder." Dorian sammelte seine Unterlagen ein. "Es war nett, Sie kennenzulernen."

O'Tra nickte ihm zu. "Ebenfalls. Ich muss auch zurück in die Hauptsensorkontrolle." Der Bolianer ging Richtung Tür. Bevor er den Raum verließ, drehte sich der Bolianer nochmals um. "Dorian, für einen Counsellor sind Sie heute schon verdammt weit gekommen. Wir sehen uns dann demnächst bei Ihnen zum Essen."

Ens. Gray sah dem Chief verdutzt hinterher. Sollte hinter dieser blauen Schale etwa doch ein Herz schlagen?

[Vajont und idic starten erste, zarte Annäherungsversuche]

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Jeremiah saß in seinen Büro und versuchte zu Arbeiten. da waren auf der einen Seite noch eine Nachschubliste anzufertigen, dann wollte er sich mit den Missionsberichten, die er an sein Protokol angehängt hatte, beschäftigen. Er gab seinen Authorisatioscode ein, um auf die Missionsberichte der Beobachtungsstation im Briar Patch zu lesen. Aber er konnte aus dem Gewirr an Buchstaben und Zahlen nichts sinnvolles Erkennen, was vor allen daran lag, dass seine Gedanken immer wieder zur letzten Nacht abschweiften.

Es war zwar nicht sein "erstes Mal" gewesen, aber es war doch irgendwie anders gewesen. Er hatte es genossen, vor allen als er am Morgen feststellte, dass es KEIN Traum gewesen war.

Jedenfalls hatten sie zusammen gefrühstückt und Jeremiah bekam es mal wieder bestätigt das Frauen länger im Bad brauchen. Während er nach 15min mit Duschen, Zähneputzen und ähnlichen Verrichtungen fertig war, brauchte Hanni die doppelte Zeit.

Jerry konzentrierte sich nicht mehr auf seinen Deskviwer, sondern ließ seine Gedanken zu Hanni schweifen.

Lt. Bishop war mit seinen Tai Chi Übungen fertig und gönnte sich eine Verschaufspause. Während dieser Pause machte er sich Gedanken über die derzeitige Mission. Plötzlich vielen ihm die Evakuierungsprotokolle und Lt. Esteban ein. Sofort hinkte er zu seinem Nachttisch und aktivierte seinen Kommunikator und stellte eine Kommverbindung zu Lt. Esteban her. "Guten Morgen, Lt. Esteban - Haben sie Zeit mit mir über die Evakuierungsprotokolle zu reden?"

Der plötzliche Komruf des Chief of Security schreckte den Lieutnant doch etwas auf. "Ähm natürlich. Kommen sie doch in mein Büro."

"OK, aber das könnte einige Minuten dauern. Ich bin unterwegs." antwortete Lucas und machte sich auf den Weg.

Nach einigen langen Korridore und zwei Turbolifte kam Lt. Bishop an dem Büro von Jerry an. Leicht außer Puste, betätigte Lucas den Türsummer.

Jerry sah auf seinen Deskviewer und versuchte den Anschein zu erwecken, dass er arbeitete. Ohne aufzusehen sagte er: "Herein!"

Lucas betrat das Büro und er sah einen sehr beschäftigten Lt. Esteban. Und genau in diesem Moment bemerkte Lt. Bishop, dass er keine Uniform sondern Freizeitkleidung anhatte. "Hallo Jerry, sind Sie bereit?" scherzte er und nahm auf dem Sessel auf der anderen Seite von Estebans Schreibtisch platz.

Jerry sah auf und erwiderte irritiert: "Bereit für was?" Sein Blick viel auf die Kleidung seines Gastes. "Dr. Assjima hat sie noch nicht freigestellt?"

"Ich bin nur bedingt diensttauglich, aber wegen meinem großen Pflichtbewußtsein habe ich mich leider ohne Uniform auf den Weg gemacht..." verteidigte sich Lucas und verschränkte seine Arme.

Jerry lächelte seinen Freund an. "Das war doch nicht als Vorwurf gemeint, Lucas. Ich wollte wissen, wie es dir geht." Er stand auf und ging zum Replikator. "Möchtest du auch was?"

"Na endlich hast du das Sternenflotten Sie abgelegt." freute sich Lucas und dreht sich mit dem Sessel in Jerrys Richtung. "Kaffee schwarz - Australische Bohne - Einfach süß"

"Man kann sich dem Geist dieses Schiffes nicht entziehen.", erwiderte der Verwaltungsoffizier lachend und replizierte für sich einen Mix, aus Kirsch- und Erdbeertee, der sich "Sweet Kiss", nannte, sowie das von Lucas gewünschte Getränk.

Er stellte die Tassen auf seinen Schreibtisch und meinte dann zu Lucas: "Weßt du, dass du der Erste bist, der mit mir über mein Protokoll reden will.", während an dem Teebeutel zog, um das Durchziehen des Tee zu beschleunigen.

"Es geht schließlich um die Sicherheit und nachdem ich von dem Paragraphenreiter und zwei Wissenschaftlerinnen gerettet, habe einige Leute bestimmt keinen Respekt mehr vor mir. Also muss ich zeigen das ich wenigstens meinen Job gut mache." meinte Lucas etwas niedergeschlagen und nahm einen großen Schluck Kaffee.

"Lucas, was die Sache auf Betazed bzw. Darona angeht, kann ich dich verstehen. Wenn jemand aus meiner Familie verschwunden wäre, würde ich auch jede Chance nutzen, um ihn oder sie zu finden. Und dabei Anzeichen von Gefahren ignorieren. Außerdem wissen außer den vier Direktbeteiligten an Bord nur Captain Stewart, Cmdr. Shral und Dr. Assjima Bescheid.", versuchte Jerry seinen Freund beruhigen. "Es kursieren zwar einige Gerüchte über die Herkunft deiner Verletzungen. Aber die schlimmste Theorie ist die, das du dich mit ein paar Nausicanern geprügelt hast."

Der Lieutnant trank nun auch einen Schluck Tee und fragte dann: "Und was hälst du von meinen Protokoll?"

"Es ist sehr kompliziert, wegen den Direktiven. Achso die Oberste Direktibe wurde doch außer KRaft gesetzt..." Lucas stutzte, was hatte er eben für ein Quark erzählt. "Was war eigentlich mit dem Spruch: Keine Granaten mehr für den Herr Verwalter?" versuchte Lucas abzulenken.

"Ja die oberste Direktive wurde außer Kraft gesetzt, weshalb der Kontakt mit den Spezies der Stufe II und IV ohne problem möglich ist. Aber angesichts unserer begrenzter Kapazitäten musste ich leider eine Einteilung treffen, wer nicht evakuiert wird. Außerdem haben wir noch zu wenig Daten."

Jerry seufzte: "Was den Spruch angeht, möchte ich andeuten, dass ich gestern an einen von Tenlands Kursen teilgenommen und mich dabei nicht mit Ruhm bekleckert habe." In Gedanken stellte sich Jerry vor wie er den vorlauten Sicherheitsensign erst fesselte und dann verprügelte. Bei den Gedanken daran begann er zu Grinsen.

"Der Spruch fand bei meinen Sicherheitsleuten großen Gefallen..." amüsierte sich Lt. Bishop. "Was die Daten angeht, da müssen wir wohl warten bis wir im Supernova-Gebiet sind."

"Kann ich mir vorstellen.", grummelte Jerry. "Es kommt ja nicht jeden Tag vor, dass sich ein Paragrahenreiter sich in die Luft sprengt." Im Anschluss daruf erzählte Jerry dem Chief of Security, was ihm sonst noch bei dem Trainig wiederfahren war.

Lucas musste lachen und verschluckte sich dabei. "Tut mir Leid, mein Freund. Aber sehe es mal von der Seite, ich habe keine Ahnung von den ganzen Vorschriften...." versuchte Lucas Jerry zu beruhigen.

"Das glaube ich nicht. Selbst du solltest wissen, wann du deine Leute ..." Jerry suchte nach dem richtigen Wort. "... zzusammenanscheißem darfst. Aber zurück zum Thema. Irgendweche Änderungsvorschläge?"

"Bis jetzt noch nicht... Wir sollten die Lage vor Ort erstmal abwarten" entgegnete Lucas ruhig und nahm trank den halben Kaffee leer. Dann stand er auf, denn sein linkes Bein tat ihm weh. "Wie läuft es denn mit Hanni?"

Die Frage traf den jungen Mann wie eine Salve Quantentorpedos, weswegen er nur ein: "Ähm, sehr gut." Nach einen beruhigenden Schluck Tee, fragte er nach: "Wieso fragst du?"

"Ach nur so... Ist sie auch so fürsorglich wie Nanni?" fragte Lucas frei heraus. Dann musste er grinsen, denn es schien so, als wäre Jerry beim erwähnen von Hannis Namen erötet.

"Fürsorglich. Eher nicht. Ich bin ja auch kein Patient. Sie lässt sich lieber von mir ihr Frühstück..." Hier stoppte Jerry und sah lieber in seine nun leere Teetasse.

"Was denn?" bohrte Lucas weiter und musste wieder lachen. "Nanni umsorgt mich total, ein Wunder das sie mich nicht füttert" scherzte Lt. Bishop obwohl ihm nicht nach Scherzen zumute war.

„Wir haben die letzte nacht zusammen in meine Quartier verbracht.", rückte Jerry nun mit der Sprache raus. "Braucht Nanni auch so lange unter der Dusche?", fragte er nun, um mal das thema zu wechseln.

"JA vor allem wenn...." Jetzt verschlug es Bishop die Sprache. "Ja Nanni braucht auch lange...." fügte er hinzu und grinste. "Tja mit den Beiden haben wir schon Glück gehabt, oder?"

Jerry grinste auch. "Auf alle Fällle. Dei beiden sind einfach nur süß." Genau in den Moment klingelte es an der Bürotür von Jerry. Der forderte natürlich den bzw. die unbekannten Besucher auf reinzukommen.

Das Türschott glitt beiseite udn die Zwillinge betraten den Raum. Der Verwaltungsoffizier setzte sein breitestes Lächeln auf, aber mehr als ein "Hi.", brachte er nicht heraus.

Lt. Bishop drehte sich auch um und bekam nur ein "Oh", denn vor ihm und Jerry standen die Stevenson Zwillinge. Der Anblick war eigentlich sehr angenehm, leider hatten Hanni und Nanni ihre Haare offen und waren nun nicht mehr zu unterscheiden.

"Kommt ihr beiden mit Mittagessen.", fragte Hanni, wobei nichts verriet, welche von den schwestern sie war. jerry stand auf und sah von einer zur anderen, halb in der Hoffnung dass sie sich irgendwie zu erkennen geben würden. "Mittagessen klingt gut.", versuchte er die unangenehme Stille, die entstanden war, zu überbrücken.

Knightfall: "Mittagessen klingt gut" antwortete auch Lucas und suchte nach Hinweisen, wer von den beiden Schwestern Nanni sein konnte. Aber es gelang ihm nicht, deshalb machte er sich eine mentale Notiz: Nanni zu einer anderen Frisur oder Haatfarbe überreden...

Auch Jeremiah überlegte angestrengt, wie er die beiden in Zukunft auseinanderhalten sollte, da sich seine Frisurenmethode nicht als effizient erwiesen hatte. Er beschloss, Hanni eine Kette mit einen Anhänger, womöglich mit Namensgravur zu schenken. Aber plötzlich kam dem Lieutnant eine Idee, wie er die beiden im Monent außeinanderhalten sollte. Er nahm unauffällig zugriff auf die Logbücher der internen Sensoren, wobei er sich besonders für die Kommunikator-ID interessierte. Wenig später lächelte er die rechte von den Zwillingen an und meinte: "Okay Hanni. gehen wir essen."

"Du Hund..." presste Lucas zwischen seinen Lippen hervor. Jetzt hatte Lucas wieder schlechte Karten. Nachdem Esteban aber die Rechte der Zwillinge angelächelt hatte, musste die Linke der Beiden Nanni. Lucas hinkte zu Nanni: "Dann mal los Nanni, gehen wir essen..."

Auch die Zwillinge waren überrascht, wie schnell der Verwaltungsoffizier sie enttarnt hatte. Während Nanni Lucas sofort unter die Arme griff und ihm half, das Büro zu verlassen, hielt Hanni ihren freund zurück und wollte von ihm wissen, wie er das gemacht hatte. Jerry lächelte sie an, gab ihr einen Kuss und meinte dann: "Ein paar kleine Gehimnisse müssen bleiben." Sie lachten und folgten den beiden anderen, um ins Casino zu gehen.

Alex und U_E in "Nicht nur Frauen tratschen"

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Dorian wollte gerade die Krankenstation verlassen als er entdeckte, dass Miauz seine Hinterlassenschaften wesentlich weiträumiger verteilt hatte als gedacht. Also kramte der Fähnrich wieder das Putzzeug hervor und ließ sich auf seine Knie nieder. In diesem Moment öffnete sich die Tür und Dr. Assjima schaute vorsichtig um die Ecke. In der Hand trug sie eine Flasche. Eigentlich hatte sie einen emotional geladenen – um nicht zu sagen - stinksauren Councelor erwartet, der sich gleich wie ein Wilder auf sie stürzen würde. Stattdessen kniete Dorian auf dem Boden und strecke ihr sein Hinterteil entgegen. Ein durchaus attraktiver Anblick. Sie verspürte das leichte Drängen, ihm einen kleinen Schups zu geben, unterdrückte das Verlangen jedoch, denn sie wollte ihn nicht unnötig reizen. „Hallo Mr. Gray“ hob sie vorsichtig an. Mr. Gray zuckte vor Schreck zusammen und knallte mit seinem Kopf von unten gegen die Liege, unter der er gerade schrubbte. Sich den Kopf reibend sah er sich um und erblickte die Ärztin. Seine bis eben noch gute Laune begann zu sinken.

"Oh, Doktor! Ich hätte Ihnen sicherlich gleich noch einen Bericht zum Freiwilligen-Training geschickt." Schnell erledigte er seine Wisch-Arbeiten und erhob sich dann.

„Davon gehe ich …“ Assjima unterbrach sich „… aber das eilt doch nicht, Mr. Gray“ Ihre Laune war heute nicht besonders gut, deshalb musste sie sich bezüglich des Tons ein wenig zusammenreißen. Und zu Kreuze kriechen lag ihr nicht sonderlich. Also am besten wäre es, die Sache gleich hinter sich zu bringen. „Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, Mr. Gray. Die Sache mit dem Nachrichtenterminal …“

Dorian fiel der Putzlappen aus der Hand. Sie ENTSCHULDIGTE sich?! Sprachlos sah er seine Vorgesetzte an. Sie wiederum streckte ihm die Flasche entgegen. „Ich habe eine gute Freundin, die Quartiermeisterin auf einer kleinen Nova ist. Sie bringt mir immer wieder mal ein paar feine Tröpfchen mit. Ich hoffe, diese Flasche Scotch entschädigt Sie ein wenig für den Ärger und die Nerven?“

Der Fähnrich starrte noch immer sprachlos. Dieses Mal aber von der Flasche (ein guter Tropfen!) auf die Ärztin. Schließlich erinnerte er sich aber doch wieder an seine guten Manieren und erwachte aus der Salzsäulenstellung. "Ääääh.... Ja... Danke schön. Das... Ich denke, das sollte reichen. Ich... Ich meine: Danke schön." Er nahm die Flasche an sich und sah Assjima unsicher an.

Seine Chefin blickte verlegen auf den Boden. „Ich hätte mich nicht so blind auf den Computer verlassen dürfen. In der Adressenliste, die ich von Dr. Gemini übernommen habe, stand einfach nur Councelor. Da Sie der einzige Councelor an Bord sind, habe ich da ganz automatisch drauf gedrückt. Aber ich hätte daran denken müssen, dass Sie als Brite mit den Rängen äußert korrekt umgehen würden. Es tut mit leid. Das hätte nicht passieren dürfen.“

Sie kroch wirklich zu Kreuze! Dorian war es gar nicht gewohnt, dass Vorgesetzte sich entschuldigten. Er begann ein schlechtes Gewissen zu bekommen, weil er so garstig zu der Ärztin gewesen war. "Ist schon in Ordnung...", murmelte er verlegen - gönnerhaft. Irgendwas musste er doch sagen! "Was halten Sie davon, wenn wir einen Schluck zur Versöhnung trinken?"

Assjima blickte ihn erleichtert an. Er schien ihre Entschuldigung tatsächlich annehmen zu wollen. Eigentlich trank sie nicht viel Alkohol und die Bierchen mit Selina machten ihrem Kopf immer noch ein wenig zu schaffen. Aber etwas Scotch war immer noch besser, als jetzt gar eine Friedenspfeife rauchen zu müssen. „Ich denke, ein kleiner Schluck wäre schön. Es muss hier doch irgendwelche Gläser geben.“ Sie kramte aus einem der Regale einen kleinen Messbecher und ein Probeglas hervor und reichte es an den Councelor weiter. „Nicht sehr stilvoll, aber es wird gehen. Oder was meinen Sie?“

Himmel was war er unsicher! "Ja, das wird sicher gehen." Vorsichtig goss er den Whisky ein. Bei diesem Bechern war es schwierig, die Menge abzuschätzen, es konnte also durchaus sein, dass es ein klein wenig zu viel geworden war. Er hob das Glas. "Slainte!"

„Enaschkupar“ prostete Assjima zurück und zwinkerte ihm zu. Sie sah ihm seine Verlegenheit an. Ein Themenwechsel wäre jetzt durchaus angebracht. „Was haben Sie denn da eben aufgewischt, wenn ich fragen darf?“

Jetzt musste der Fähnrich grinsen. "Das waren die Reste von Miauz' Mittagessen. Er ist einer der Freiwilligen. Ich habe das Training heute mit einigen sehr drastischen Beispielen begonnen um meine Schüler möglichst schnell zu desensibilisieren. Bei Miauz hatte das ... durchschlagenden Erfolg."

Bei der Vorstellung, wie der Riesenkater sein Mittagessen von sich geben würde, konnte Assjima sich ein Lachen nicht mehr verkneifen. „Und gehört Miauz nach dieser Demonstration immer noch zu den Freiwilligen?“

"Ja, es sind alle 10 dabei geblieben", sagte Dorian nicht ohne Stolz. "Das sind zwar weniger als wir erwartet haben, aber diese 10 machen ihren Job bisher sehr gut. Wir sind heute die grundlegenden Sanitäterpflichten durchgegangen. Wie bette ich einen Patienten richtig, wie säubere ich die Wunden und so etwas. Morgen möchte ich mit ihnen erste Hilfe durchnehmen, damit sie eventuelle Patienten stabilisieren können bis ein Arzt zur Stelle ist. Ich hoffe, das ist in Ihrem Sinne?"

„Oh ja, Ensign, das ist in Ordnung. Sie scheinen die Sache im Griff zu haben. Gut, dass Sie auch in erster Hilfe ausgebildet sind. Falls Sie Unterstützung benötigen, können sie jederzeit einen der Kollegen aus dem medizinischen Personal rekrutieren. Crewman Tucker zum Beispiel ist im Rahmen anderer Aufgaben nicht allzu sehr eingebunden.“ Assjima nahm einen Schluck aus dem Glas und schüttelte sich innerlich. Wieso trinken Menschen nur so etwas?

Ah, der Scotch ging runter wie Gold! Da hatte die Dame einen wahren Glückstreffer gelandet. "Gerne, ich könnte Mr. Tuckers Hilfe morgen sehr gut gebrauchen. Möchte Sie ihm Bescheid geben oder soll ich ...?"

Die Ärztin überlegte kurz. Ensign Gray hatte sich bislang innerhalb der Hierarchie an Bord noch nicht so richtig durchsetzen können. Aus den Äußerungen, die sie am Rande mitbekommen hatte, dürfte es sich auch innerhalb der medizinischen Crew noch nicht herumgesprochen haben, dass Gray doch immerhin Offizier ist. Sie sollte das bei der nächsten Besprechung mit ihrem Staff unbedingt ansprechen. „Ich glaube, ich werde Tucker ganz einfach schriftlich an Sie überstellen. Oder möchten Sie das lieber selber übernehmen?“

"Nein, nein, das ist schon in Ordnung." Dorian wollte lieber nicht noch ein Experiment wie das Info-Briefing-Anschreiben. Sein Ansehen bei der Crew hatte schon genug gelitten bevor es überhaupt entstanden war. Schweigen machte sich zwischen der Ärztin und dem Councelor breit. Verlegen drehte Dorian den Messbecher in der Hand. Er hatte sich jetzt so oft in die Nesseln gesetzt, so langsam traute er sich nicht mehr, überhaupt noch irgendein Wort zu sagen. Und außerdem bekam er diese verdammte Mikrowelle nicht aus dem Kopf!

Assjima neigte den Kopf zur Seite und betrachtete den jungen Mann. „Wenn ich fragen darf, aber warum denken Sie gerade an eine Mikrowelle?“

Erschrocken sah der Brite sie an. Wie ihn dieses Gedankengelese irritierte! "Ich weiß auch nicht. Seitdem ich den Artikel zu den Auswirkungen von Supernova-Strahlung gelesen habe geht mir dieses Ding nicht aus dem Kopf. Wissen Sie, mein Großvater hatte so eine Antiquität auf dem Dachboden stehen. Und als Kind habe ich manchmal damit gespielt. Dinge rein gesteckt und geguckt, was mit ihnen passiert. Und irgendwie... Ich weiß auch nicht." Ratlos zuckte er mit den Schultern. "Ich bekomme es nicht zu fassen."

„Mir geht es seit Beginn der Mission schon so. Irgendetwas stimmt nicht.“ Hätte Assjima Haare gehabt, dann hätte sie sich diese jetzt gerauft, so aber strich sie nur mit der Hand über die Glatze. „Ich habe permanent das Gefühl, etwas Wichtiges übersehen zu haben. Etwas, was ich wissen müsste, aber der Gedanke lässt sich einfach nicht greifen. Und seit der Lektüre des Tobal-Berichtes ist dieses Gefühl nur schlimmer geworden. Hat Prof. Tobal auf ihre Anfrage geantwortet?“

"Nein, bisher leider nicht. Ich habe nur eine Nachricht von seinem Sekretär bekommen. Der Herr Professor genießt seine Semesterferien. Aber immerhin habe ich einige Aufnahmen aus den Versuchslaboren erhalten. Stellen Sie sich vor: Die haben die armen Versuchstiere in altmodischen Metallkäfigen gehalten! Als gäbe es heute nicht 'humanere' Methoden der Tierhaltung...."

Die Tiere waren in Metallkäfigen eingesperrt? Die Ärztin starrte den Councelor entsetzt an. Allein schon der Gedanke an Tierversuche bereitete ihr Unbehagen, aber gelegentlich musste es sein. Sie hatte sich selber schon bei dem Gedanken ertappt, sich von Lt. Bishop einige Tiere „auszuleihen“ um auf experimenteller Basis die mangelhaften Angaben des Tobal-Berichtes zu ergänzen. Aber zum Glück gab es ja andere Simulationsmöglichkeiten. „Ensign – ich glaube, ich kenne mich in alten terrestrischen Antiquitäten nicht aus. Könnten Sie mir erklären, was genau eine Mikrowelle ist?“

Dorian grinste: "Besser - ich kann es Ihnen vorführen. Nachdem dieses Ding mich den ganzen Tag nicht losgelassen hat habe ich in der Mittagspause Baupläne in den Datenbanken gesucht. Warten Sie, ich zeige es Ihnen...." Er ging an das nächste Computerpult und rief die Schaltpläne nach einiger Suche auf. "Sehen Sie, das hier ist ein Magnetron. Damit werden elektromagnetische Wellen auf einer Wellenlänge von 2,5 Ghz erzeugt. Diese Mikrowellenstrahlung regt Wassermoleküle dazu an, sich sozusagen zu knicken. Dabei entsteht Hitze, irgendwann kocht das Wasser. Mein Großvater hat mir erzählt, dass früher - bevor es Replikatoren gab - fast jeder Haushalt so etwas hatte, um damit Speisen zu erwärmen. Man stellte die Speise hinein, startete die Strahlung und nach kurzer Zeit war die Nahrung fertig." Seine Wangen waren ganz rot vor Aufregung. "Ich wollte in den nächsten Versuchen, so ein Ding nachzubauen. Vielleicht komme ich dann drauf, wieso diese Mikrowellen mir nicht aus dem Kopf gehen. Denn, wissen Sie: Bestimmte Dinge haben sich in diesen Mikrowellenherden sehr seltsam verhalten. Eier zum Beispiel. Oder auch Wasser unter bestimmten Bedingungen. Man kann Dinge darin richtig zerplatzen lassen, denn wenn eine Außenhülle das Wasser im Innern an der Ausdehnung hindert, dann....." Dorian fiel auf, dass er in zusammenhangloses Plappern verfallen war. Er räusperte sich. "Sehr interessant auf jeden Fall."

Nachdenklich stützte Assjima ihr Kinn in die Hand, während sie den Erläuterungen des Councelors lauschte. Auf einmal begann wieder die inzwischen altbekannte Prügelei in ihrem Kopf … es konnte zusammen passen … Doch ehe sie zupacken konnte, war der Gedanke schon wieder entwischt – diesmal weil sie sich von einem Bild ablenken ließ, welches sich aus dem Kopfe Dorians in ihren hinüber schummelte. Erstaunt sah sie ihn an. „Mr. Gray, vielleicht habe ich das eben nicht richtig wahrgenommen, aber kann es sein, dass Sie als Kind mal einen Frosch in diese Mikrowelle gesteckt haben?“

"Das war nicht ich, das war meine Schwester!" Dieselbe Empörung wie damals, als sein Vater ihm ungerechtfertigt den Hosenboden stramm gezogen hatte durchströmte Dorian.

Dieser junge Mann konnte so wunderbar rot werden. Terraner! „Aber offensichtlich hat das Platzen des armen Frosches einen bleibenden Eindruck bei Ihnen hinterlassen. Doch Sie sind der Fachmann – warum glauben Sie, beschäftigt dieses alte Gerät Sie dermaßen? Was könnte das mit einer Supernova zu tun haben?“ Die Ärztin betrachtete ihn gespannt.

"Wenn ich das nur wüsste.... Ich komme einfach nicht drauf! Manchmal habe ich das Gefühl, dass es mir auf der Zunge liegt, doch dann ist es wieder weg."

Wie gut kannte die Deltanerin dieses Gefühl. Es war nahezu unerträglich, wenn sich alles im Kopf permanent um eine bestimmte Sache drehte und alle anderen Gedanken regelrecht blockiert wurden. „Es gibt einem das Gefühl von Unzulänglichkeit… „ murmelte sie halblaut vor sich hin. Nah einer kurzen Pause des Grübelns sprang sie plötzlich auf und rief: „Verdammt! Ich halte das bald nicht mehr aus. Das muss doch irgendwie zusammen passen!“ Erschrocken hielt sie inne. Sie hatte die Anwesenheit des Councelors doch tatsächlich einen Moment lang vergessen.

Dorian nippte gedankenverloren an dem Glas - bzw. Messbecher - Scotch, das er sich gerade nachgeschenkt hatte. "Haben Sie etwas gesagt? Ich fürchte, ich war gerade in meinen eigenen Gedanken versunken. Bitte verziehen Sie. Sagten Sie nicht auch, dass Sie das Gefühl haben, Sie hätten etwas Wichtiges übersehen? Vielleicht passen unsere Gedanken ja zusammen." Müde rieb er sich die Augen. "Aber nicht mehr heute...."

„Ja, ich habe etwas übersehen! Und mir wäre wohler, wenn ich wüsste, was es ist. Viel wohler! Und die Zeit rennt uns davon… Was sollen wir tun?“ Assjima blickte Dorian Hilfe suchend an.

Der junge Councelor wäre der Ärztin gerne eine Hilfe gewesen, doch die nervenaufreibenden Tage der erfolglosen Briefings, die Alpträume der letzten Nacht und der heutige Tag forderten ihren Tribut. "Ich plädiere dafür, erst einmal zu Bett zu gehen. Jeder in sein eigenes Bett, versteht sich. Denn heute ist mein Hirn nicht mehr in der Lage, irgendeine Antwort zu finden. Wer weiß - vielleicht stolpern wir ja morgen über eine Lösung?"

Über eine Lösung stolpern wird Assjima nicht. Dessen war sie sich sicher. Sie wird diese Lösung mit einem Lasso einfangen müssen. Aber ein wenig Ruhe wäre sicherlich gut. „Sie haben Recht, Mr. Gray. Etwas Schlaf wird unsere Köpfe wieder klarer machen. Und Morgen ist auch noch ein Tag ... ein neuer Tag."

Dorian nickte nur. Er schlief schon fast auf der Krankenliege ein. "Ja. genau.... Neuer Tag.... Schlafen Sie gut, Dr." Mit diesen letzten Worten verließ er ungehörig gähnend die Krankenstation. Very unbritish …

Bryn und Idic kommen vor lauter Wellen nicht zum betrinken

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Tenzi hatte sich kurz nach dem Training hingelegt, wurde aber schnell von einer bestimmten Frau (oder wie er es ausdrücken würde: Das Menschenweibchen, was bei der "Feier" dabei war) durch den Communicator geweckt. Er hatte ihren Freund zum Stellvertreter ernannt, schlich ihm gerade durch den Kopf.

Tenzi solle ins Kasino kommen, in das er sich auch schnell begab, nachdem seine Frage auf die Gefahr eines Seminars verneint wurde.

Dort angekommen sah er, dass er und die Gruppe alleine waren. Das Seminar hatte wohl noch ihre Nachwirkung. Schnell setzte er sich hin, lehnte dankend das Angebot auf Essen ab und betrachtete die „Gruppe“. Sie bestand jetzt aus 5 Leuten. Aufgrund einer „Tradition“ wurden auch allen neue Spitznamen gegeben.

Er selbst wurde nur „Cardassianer“ genannt, aufgrund seiner Herkunft. Der Vulkanier schlichtweg „Vulkanier“, die Frau „Andiorianerin“ (der Name wurde am Ende der Feier bestimmt, woraus sich schließen lässt wer am meisten getrunken hatte), ihr Freund der „Klingone“ (sein Nahkampf war atemberaubend), der alte Mann „Mensch“ (aufgrund seiner sehr sehr förderations-typischen Ansichten) und der überraschend rundliche Mensch „Bolianer“, der noch zu ihnen gestoßen war. Tenzi hatte jetzt also Freunde. Irgendwie genoss er diesen Zustand auch fast.

„Ey, Cardassianer“ fing 'Klingone' an, „weißt du eigentlich, wie sehr sie dich alle hassen und lieben unter den Sicherheitskräften?“ Tenzi guckte nur auf den Tisch. Jeder hatte ein Glas vor sich stehen. Sollte er sich jetzt einen seiner Spezialdrinks holen? „Hallo? Andoria an Cardassia?“ sagte die Frau und stupste Tenzi an. Dieser beherrschte sich, nicht in die Richtung der Frau zu schlagen.

„Mir ist schlichtweg egal, was die Leute denken“ sprach er und stand auf. „Warum habt Ihr mich eigentlich gerufen?“ Irgendwie gefiel ihm die Situation nicht. Viel zu durcheinander, viel zu untypisch für ihn. 'Bolianer', der, fiel Tenzi ein, ein hervorragender Schütze war (seine Gedankengänge im Moment waren das Schlimmste) sagte kurz und bündig: „Wir wollten dir nur sagen, dass wir Deine Kopie der Protokolle von dem 'Granatenlosen' durchgeblättert haben. Ein entsprechendes Training ist auch bereit.“ Tenzi überlegte kurz. Hatten sie wirklich seine Arbeit gemacht? Seine? Er nickte und erklärte kurz, dass er aufs Holodeck gehen würde und die Trainingseinheiten vorbereiten.

Schnell war er aus dem Kasino raus. Was war das gerade? War er wirklich ein so ungeselliger Mensch, der (ohne Alkohol außerhalb eines Kampfes) nicht mit größeren Gruppen zurecht kommt? Er flüchtete sich auf das Holodeck und überarbeitete das Training. Alles nur Standard-Einheiten, die relativ nur die Protokolle in ein paar Standard-Situationen übten. Aus seiner Sicht gut so, die harte Tour hatte er schon durch. Lt. Müller hatte schon mit ihm abgesprochen, dass er hauptsächlich die zweiten Einheiten leiten würde. Er schickte eine kurze Nachricht an Lt. Bishop, dass die nächsten Einheiten beginnen könnten.

Schnell ging er zurück zu seinem Quartier. Er dachte (und hoffte), dass er einfach nur zu müde war. Sobald sich Bishop gemeldet hat, könne er das Training durchziehen und danach würde hoffentlich schnell die Mission beginnen. Bis dahin könne er sich ja auf sein Bett legen und einfach die Augen schließen, nur für einen Moment...

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Selina befand sich in ihrem Büro um liegengebliebenen Schreibkram aufzuarbeiten. Als das endlich erledigt war, nahm sie ein PADD zu Hand und studierte nochmals den Inhalt. Sie betätigte den Kommunikator. "Kyle an Bishop. Ich habe einen speziellen Trainingsplan für Sie ausgearbeitet. Wenn Sie Zeit hätten, würde ich gerne die Übungen mit Ihnen durchgehen."

"Wie.... Wo bin ich...." murmelte Lt. Bishop als er von dem Funkspruch von Cmdr. Kyle aus dem Schlaf gerissen wurde. Er lag mit seinen Armen auf seinem Schreibtisch und hatte den Kopf auf die Handrücken gelegt. Lucas hatte vor seinem Schläfchen die Berichte von Ensign Tenland gelesen und sich Notizen gemacht. "Bishop an Kyle - Ich hätte jetzt Zeit, Ma'am. Wo wollen wir uns treffen?" antwortete Lt. Bishop mit Respekt.

"Wir treffen uns in 15 Minuten in der Turnhalle. Kyle Ende." Selina erhob sich und begab sich zu ihrem Quartier. Dort zog sie sich Sportkleidung an und checkte nochmals alle Daten auf dem PADD. Selina verließ ihr Quartier und ging zur Turnhalle. Dort angekommen bereitete sie schon einige Dinge vor. Lt. Bishop versucht nun ohne zu Hinken das Quartier zu verlassen. Seine Sportklamotten hatte er bereits angezogen und nun ging es Richtung Turnhalle. Das Laufen fiel ihm schon wieder leichter, aber er kam nur langsam voran. Aber gott-sei-dank gab es Turbolifte und nach genau 15 Minuten kam er in der Turnhalle an. Commander Kyle war schon dort und sah einfach umwerfend in ihrer Sportkleidung aus. Die Türen öffneten sich und Lt. Bishop trat ein. "Da sind Sie ja schon!" Selina ging ihm entgegen und schüttelte ihm die Hand. "Ich habe hier einige Übungen die auf Ihren momentanen physischen Gesundheitszustand zugeschnitten sind. Sind Sie bereit?" "Bereit!" war die knappe Antwort des Sicherheitschefs. Lucas freute sich wie ein kleiner Schuljunge, endlich konnte er wieder etwas sinnvolles tun, außer rumsitzen und Gesund werden. "Sehr gut. Zuerst müssen wir ein wenig Aufwärmungstraining machen. Um Ihr Bein und die Gelenke möglichst wenig zu belasten, werden wir die Crosstrainer benutzten."

Selina ging zu den Geräten herüber die direkt neben den Laufbändern standen. Sie stellte den Crosstrainer auf Bishops Kondition ein und deutete ihm an sich auf den Crosstrainer zu begeben. Sie selbst stieg auf das zweite Gerät und begann mit dem Aufwärmtraining. Lt. Bishop folgte den Anweisungen von Cmdr. Kyle und stieg auf den einen Crosstrainer. Auf dem anderen Trainer stand nun Commander Kyle. Lucas stellte den Schalter des Gerätes auf „ON“ und es begann auf Stufe Eins. "Ich denke das Training wird meinem Körper und meinem Geist gut tun..." gab Lt. Bishop noch seinen Senf hinzu, bevor er sich auf das Aufwärmen konzentrierte. Nach ca. 20 Minuten beendete Selina das Aufwärmen. Sie stieg vom Crosstrainer herunter. "Ich denke, Sie sind jetzt genug aufgewärmt. Beenden Sie das Programm. Ich möchte jetzt die erste Übungseinheit mit Ihnen durchgehen." Selina ging zu einer Matte und legte sich darauf. "Zu aller erst, werden wir Ihre Rückenmuskulatur trainieren." Selina machte sozusagen Schwimmübungen im Trockenen. Das ganze wirkte ein wenig komisch, war aber sehr effektiv. Sie erhob sich wieder von der Matte. "Bitte, jetzt sind Sie dran."

"Gut, dann schwimme ich mal auf dem Trocken" war der Kommentar von Bishop während er sich auf die Matte legte. Die Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur waren schon anstrengender, wie das Aufwärmen. Aber er war im Schwimmteam an der Akademie gewesen und daher kannte er diese Übung. Am Anfang knackte es ein bisschen im Rücken, aber dann lockerten sich Muskeln und Sehnen und es wurde angenehmer. Selina kniete neben dem Sicherheitschef und beobachtete ihn genau. Hier und da korrigierte sie seine Stellung, was aber nur minimal von Nöten war. Sie ließ ihn diese Übung dreimal hintereinander mit 10 Schwimmzügen machen. "Sehr gut. Jetzt drehen Sie sich auf den Rücken." Selina ergriff das noch verletzte Bein des Lieutenants und lehnte den Fuß gegen ihren Bauch. "Und jetzt drücken Sie gegen mich so fest wie Sie können!"

"Äh..." Lt. Bishop war etwas verwirrt, erstens hielt Cmdr. Kyle sein verletztes Bein fest und dann sollte er noch mit seinem Fuß an ihren Bauch drücken. Anscheinend musste heute sein Glückstag sein. Doch dann fiel ihm Nanni ein und er machte schön die Übung ohne irgendwelche Hintergedanken. "Sind sie sich, Commander? Ich will ihnen nicht weh tun..." fragte er vorsichtig und legte den größten Respekt in seine Stimme. "Keine Sorge, mir wird schon nichts geschehen und jetzt drücken Sie!" Sofort spürte Selina den Druck der gegen ihren Bauch wirkte. "Sehr gut, Sie haben trotz allem enorme Kraft in Ihrem Bein! Mit etwas Übung werden Sie es wieder sehr bald voll belasten können. Ich habe Ihnen diesbezüglich ein paar Übungen an den Hantelgeräten aufgeschrieben. Auf diese Weise werden Sie ihr Bein schnell wieder kräftig bekommen." Selina legte das Bein des Mannes zurück auf die Matte. Selina erhob sich. "Ich möchte gerne sehen, wie sehr Sie Ihr Bein momentan einsetzen und belasten können. Deswegen werden wir jetzt ein paar Abrollübungen und Sprünge versuchen."

"Sprünge? Ist es dafür nicht noch zu früh?" warf Lt. Bishop als Argument ein. Doch dann bereute er den Einspruch, denn er wollte so schnell es geht wieder einsatzbereit sein. "Danke für den Aufbauplan mit den Hantelgeräten..." fügte er noch ergänzend hinzu. "Keine Sorge. Ich passe schon auf Sie auf!" Mit einem aufmunterndem Lächeln versuchte sie ihm Mut zu machen. Sie legte eine zweite Matte an die andere. "In Ordnung, rollen Sie sich jetzt ab, so als wären Sie gerade von einem kleinen Fels gesprungen und stehen dann wieder auf."

"OK dann geht es jetzt los...." meinte Lt. Bishop mutig und sprang nach vorne um sich abzurollen. Es klappte wunderbar. Lucas war erstaunt, er hatte mit Problemen bzw. Schmerzen gerechnet, aber es funktionierte reibungslos. Nur beim aufkommen blieb er leicht mit dem Knie an der Matte hängen. Ein kurzer und leichter Schmerz erfüllte sein Knie, doch nach einigen Sekunden war er wieder erlöst. Aber ein kleiner Fluch wanderte durch seinen Lippen hindurch. Selina ging sofort zu ihm herüber. "Ist alles in Ordnung?" Besorgt sah sie an seinem Bein herunter. "Das verdammte Knie tut nur ein bisschen weh, aber wir können das Training ruhig fortsetzen..." antwortete Lt. Bishop und rieb sich sein schmerzendes Knie. Selina bückte sich und drückte ein wenig an dem Knie herum. "Hm, ich halte es für besser wenn wir heute damit pausieren. Lassen Sie uns mit ein paar Situps weitermachen." Die Berührungen von Cmdr. Kyle waren sehr vorsichtig gewesen, trotzdem beschwerte sich gleich der Meniskus. Wieso musste das Knie jetzt Zicken machen, er machte gerade richtig Spaß. "Also gut, dann lassen wir das Knie mal in Ruhe. Ich komme mir vor wie ein alter Mann..." entgegnete Lt. Bishop etwas frustriert und nahm die Situp-Position auf der Matte ein. Selina hatte sich auf die zweite Matte gesellt. "Aber das müssen Sie doch nicht. Ihr Knie wird schon bald wieder völlig funktionsfähig sein! Sie müssen nur ein wenig geduldig sein." Selina begab sich in Position und begann die Anzahl der Situps zu zählen. Dabei achtete sie auf die Körperhaltung des Sicherheitsoffiziers. Sie machte sich gedanklich die Notiz ihm noch einige Rückenübungen zu geben. "Und Commander, was denken sie, was uns im Supernova-Gebiet erwartet?" fragte Lucas während er sein Oberkörper hoch und runter bewegte. Er musste mehr auf seinen Rücken achten, es war etwas unangenehm. Die erste Offizierin zeigte sich ein wenig überrascht über diese Frage. "Nun, ich kann es Ihnen nicht sagen. Uns fehlen einfach noch zu viele Daten. Ich kann nur hoffen, dass Ensign Gray mit seinen Äußerungen nicht Recht behält."

"Das hoffe ich auch... Langweilig wird es aber mit Sicherheit nicht." Lt. Bishop machte wieder einige Situps und fluchte innerlich über sein verdammtes Knie. "Commander, darf ich sie etwas persönliches fragen?"

Selina beendete ihre Situps. "Sicher, fragen Sie ruhig." Gespannt wartete die junge Frau auf die wohlmöglich persönliche Frage des jungen Mannes.

Knightfall: "Hätte ich nicht nach meinem Vater suchen sollen, als ich wusste ich könnte dem Orion-Syndikat in die Quere kommen?"

Selina dachte eine Weile über diese Frage nach. "Nun, das können Sie sich nur selbst beantworten. Auf der einen Seite war es sehr dumm, auf der anderen Seite ging es um ihren Vater. Ich weiß nicht, ob ich auch so gehandelt hätte."

"Im nachhinein bereue ich es, ich habe mich und drei Kollegen in große Gefahr gebracht. Es war nur Glück, dass es eher die Armleuchter des Syndikats waren und keine Profis. Aber ich habe schon mal meinen Vater verloren, an die Romulaner und da wollte ich ihn nicht noch ein zweites Mal verlieren" erzählte Lt. Bishop dem Commander, einfach um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Selina nickte. "Wie gesagt, ich weiß nicht ob ich auch so gehandelt hätte. Aber Sie sollten dringend mit jemanden darüber sprechen. Am besten mit Counselor Gray." Selina berührte Bishop am Arm. "Ich denke, für heute haben wir genug trainiert.“

"Gut, dann sollten wir mal aufhören. Noch eine Frage - Wie geht es eigentlich ihrer Tochter?" wollte Lt. Bishop freundlich wissen. Dann nahm er seine Kraft zusammen und wenig später stand er auf der Trainingsmatte.

Selina hatte sich auch erhoben. "Danke, Yasmin geht es gut. Sie wächst und gedeiht bestens. Sie macht jeden Tag mehr und mehr Fortschritte in ihrer Entwicklung. Ich bin sehr stolz auf sie."

"Tja ich denke meine Mutter ist nicht mehr stolz auf mich. Ich sollte unbedingt mit dem Counselor darüber reden, aber leider ist Lt. Solak nicht mehr an Bord. Und von der neuen Blaujacke habe ich ein paar komische Dinge gehört...". Selina musste grinsen. "Sie sollten nichts auf Gerüchte geben. Geben Sie Ensign Gray einfach eine Chance und wenn nicht, dann wenden Sie sich einfach an Ihre Freundin!"

"Äh... Was hat denn meine Freundin mit dem Counselor zu tun?" fragte Lt. Bishop etwas verdutzt, doch dann fiel es ihm wie Blätter von den Bäumen. Reden - Commander Kyle hatte reden gemeint.

Selina nickte aufmunternd. "Kommen Sie, jetzt haben wir uns ein großes Glas Orangensaft verdient!"

"Gut, dann folge ich ihnen mal unauffällig in das Casino und dann können wir einen Orangensaft trinken. Danke für das Training..." entgegnete Lucas freundlich und lächelte zufrieden. "Gern geschehen!" Selina verließ zusammen mit Bishop die Turnhalle und beide begaben sich zum Casino. Tassadar wartete bereits mit frisch gepressten Orangensaft auf die beiden.

U_E und Hoshi in "SPORT IST MORD!"

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Selina stand unter der Dusche. Mit geschlossenen Augen genoss sie die massierende Wirkung der Wasserstrahlen die auf ihre Haut trafen. Normalerweise nutzte sie die ganz normal Schalldusche aber nach dem Training mit Lt. Bishop war es ihr einfach nach Wasser zumute gewesen.

Dampf von dem heißen Wasser verteilte sich im gesamten Badezimmer und ließ den Spiegel beschlagen. Nach 20 Minuten hatte die erste Offizierin genug von der Wasserdusche und stellte sie aus. Sie ging zum Spiegel und rieb mit einer Hand eine Fläche frei um sich im Spiegel sehen zu können. Lange starrte sie auf Gesicht, das im Spiegel zu sehen war. Es gefiel ihr nicht was sie sah. Ihr seelisches Elend schien sich mehr und mehr äußerlich bemerkbar zu machen, zumindest hatte sie diesen Eindruck.

Seufzend wandte sie sich von ihrem Spiegelbild ab und schlüpfte in ihren Bademantel. Sie aktivierte die Lüftung im Badezimmer und betrat dann das Wohnzimmer. Kleider und Spielsachen lagen dort herum. Selina hatte schon eine ganze Weile nicht mehr aufgeräumt. Widerwillig sammelte sie die Spielsachen ihrer Tochter ein und ging in den abgetrennten Bereich der das kleine Reich von Yasmin war. Gedankenverloren sortierte sie die Spielsachen in Kisten und Schubladen und merkte nicht, daß ihre Tochter wach war und sie vom Bettchen aus beobachtete.

"Ma----ma!" Selina ließ wie vom Blitz getroffen die Spielsachen, die sich in ihren Händen befunden hatten, fallen. Sie sah zum Bettchen der Tochter herüber. Yasmin strahlte ihre Mutter an. "Ma-ma!"

Selina bekam plötzlich ganz weiche Knie und sackte in sich zusammen. Nach wie vor unglläubig starrte sie zu ihrem Kind. Yasmin streckte ihre Händchen aus und lachte vergnügt vor sich hin. Kniend rutschte Selina zum Bett ihrer Tochter. "Was hast du gesagt? Sag es nochmal!" Yasmin legte ihren Kopf zur Seite als würde sie nicht so ganz verstehen, was ihre Mutter von ihr wollte.

"Mama." Selina schlug die Hände über dem Kopf zusammen. "Oh mein Gott, sie hat Mama gesagt! Ich kann es nicht glauben! Mein kleiner Engel hat ihr erstes Wort gesprochen!" Selina erhob sich und nahm unter Tränen ihre Tochter aus dem Bett. "Ich bin so stolz auf dich! Du bist mein ein und alles! Ich liebe dich mehr als alles in diesem Universum!" Selina drückte ihre Tochter fest an sich und Yasmin kuschelte sich an ihre Mutter. Deutlich konnte sie diese unendliche Liebe ihrer Mutter spüren. Ein Gefühl, das sich das kleine Kind tief im Innersten einprägte ....

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Nachdem Dorian die Krankenstation verlassen hatte, blieb Assjima noch einen Moment nachdenklich am Schreibtisch sitzen und starrte auf den Monitor. Die Dateien über das antiquarische Küchengerät waren immer noch geöffnet. Auch wenn die Ärztin eigentlich viel zu müde war, konnte sie nicht widerstehen und versenkte sich in die Lektüre. Doch immer wieder schoben sich Bilder von geplatzten Fröschen und leidenden Versuchskaninchen vor ihr inneres Auge. Plötzlich fiel ihr die Bemerkung Dorians ein! „Die Ratten wurden in Metallkäfigen gehalten!“ Die Käfige! Assjima sprang auf und rannte in das holographische Versuchslabor.

Stunden später saß sie wieder in ihrem Büro und schrieb einen Bericht an Councelor Gray.

Hallo Mr. Gray,

unser Gespräch hat mir keine Ruhe gelassen. Nach dem Studium Ihrer Daten bezüglich des terrestrischen Küchengerätes, dem erneuten Durchsehen des Tobal-Berichtes und einigen Simulationen im Labor gelangte ich zu folgender Hypothese:

Die Gegenüberstellung der Ereignisse auf den Frachtschiffen und die Versuche Prof. Dr. Tobals weisen einige Diskrepanzen auf, die in den Untersuchungen bislang nicht berücksichtigt wurden. Es wurde in beiden Fällen davon ausgegangen, dass die Erhitzung des Kortex einzig und allein auf die Strahlung der Supernova zurück zu führen sei. Andererseits wurde bislang nur bei diesem einen Fall eine solche Wirkung einer Supernova auf die Besatzung registriert. Warum haben in diesem besonderen Fall die Schilde nicht genügend Schutz geboten? Ich gehe deswegen davon aus, dass bei dieser Supernova noch andere, uns unbekannte Aspekte hineingespielt haben. Prof. Tobal hat hingegen bei seinen Versuchen die allgemein bekannte Zusammensetzung einer normalen Supernova-Strahlung verwendet. Die Tiere wurden ohne Schutz der Strahlung ausgesetzt, die Frachterbesatzung verbarg sich hinter einer Hülle und Schutzschilden. Trotzdem war die Wirkung nahezu identisch, was an und für sich unlogisch ist.

Meine Untersuchungen lassen nun folgende Annahme zu: Die eigenartige Überhitzung des Kortex könnte auf eine indirekte Beeinflussung durch elektromagnetische Felder zurückzuführen sein. Die Besatzung, sowie die Versuchstiere wurden möglicherweise kleineren Mengen von Mikrowellen ausgesetzt. Die direkte thermische Wirkung war dabei so gering, dass sie nur zu einem geringen Anstieg der Körpertemperatur führte. Jedoch bewirkten die nicht-thermischen (und kaum spürbaren) Wirkungen der hohen Frequenzen eine enorme Belastung der Muskulatur und vor allen Dingen die Schädigung des Nervensystems. Unmengen von Schmerzmeldungen, Fehlinformationen und chaotischen Sinneswahrnehmungen führten zu einer Reizüberflutung der Großhirnrinde. Die motorischen Assoziationsfelder arbeiteten anfangs fehlerhaft um dann komplett zusammenzubrechen, wodurch die Gedächtnisengramme nur noch mangelhaft arbeiteten und das Verhaltensmuster der Probanten nicht mehr kontrollierbar wurde. In der Endphase waren nur noch kleine Mengen thermischer Strahlung mit hoher Frequenz von Nöten, um innerhalb des Schädels einen „Hot Spot“ entstehen zu lassen. Aufgrund der geringen Leitfähigkeit der Schädeldecke konnte die entstandene Reibungswärme im Schädelinneren nicht entweichen und führte somit zu einer Überhitzung.

Doch wie kann es zu einem solchen Phänomen kommen? Hierbei spielen die äußeren Umstände eine wesentliche Rolle. Die Versuchstiere wurden mit kosmischer Strahlung behandelt, in der elektromagnetische Wellen ein natürlicher Bestandteil sind. Diese wurden vom Metallgitter der Käfige derartig reflektiert, dass ihre Intensität um ein vielfaches verstärkt wurde. Diese Eigenschaft leitender Stoffe wurde in den alten Mikrowellen des 21. Jahrhunderts genutzt, um die Wassermoleküle biologischer Masse in Schwingung zu versetzten. Durch die entstandene Reibungswärme erwärmte sich das Wasser und somit auch die Speisen. Der Käfig wurde zur Mikrowelle.

Wenn wir heutzutage in Käfigen durch das All reisen würden, wären wir permanent mit diesem Problem konfrontiert. Glücklicherweise besitzen wir Raumschiffe mit Hüllen und Schutzschilden. Es ist unmöglich, dass elektromagnetische Strahlung einen solchen Einfluss auf die biologische Masse an Bord haben kann. Dennoch ist es geschehen.

Kann sich ein Raumschiff tatsächlich in eine Mikrowelle verwandeln?

Mit freundliche Grüßen

Dr. Assjima

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Wie hieß doch ein gängiges Sprichwort des 24. Jahrhunderts - "Hologramme sind geduldig". Damit sollte veranschaulicht werden dass man mit Simulationen allerhand anstellen konnte, virtuelle Supernovae konnten auch so programmiert werden dass sie rosafarbene Seifenblasen absonderten.

Nun, ganz so unrealistisch erschien der Versuch, ähnliche Effekte wie einst in der delphischen Ausdehnung zu erzeugen dagegen nicht, auch wenn vielleicht nicht jede Supernova derartige Anomalien hervorrufen würde können. Vinara hielt sich bei ihren neuen Simulationen möglichst genau an den bisherigen Erkenntnissen, sie zog zum Vergleich auch noch andere Sensoraufzeichnungen der alten Prä-Föderations-Enterprise zu Rate und nur einige Stunden nach dem Start wurde sie, nachdem sie sich ein wenig in ihrem Quartier hingelegt hatte von T'Vok gerufen.

Gehetzt und leicht übermüdet stand sie auf und begab sich umgehend zum Holodeck der Tertiärsektion. "Irgendwelche Ergebnisse?"

"Ja, Commander, sehen Sie selbst..."

Auf einem Bildschirm wurden Verzerrungsfelder sichtbar, welche stark genug waren um Matierie deformieren zu können. Mit ein paar Handgriffen erstellte Vinara einen stark vergrößerten Ausschnitt der Supernova und platzierte ein holografisches Miniaturmodell der Community möglichst maßstabsgerecht davor, was hieß das Schiff war gerade mal zwei Zentimeter lang. Nachdem sie einen Strahlungsausbruch der neuesten Simulation wiederholt hatte, vergrößerte sie das Modell auf zwanzig Zentimeter Länge und begutachtete die Verformungen. "Autsch. Das Schiff sieht fast sp aus wie ein antiker Korkenzieher - keine weichgekochten Gehirne, aber dafür eine total verdrehte Hülle, von dem Innenleben ganz zu schweigen. Wenn ich mich recht entsinne war die Voyager im Delta-Quadranten mal in genau einer solchen Lage, aber ohne Supernova als Auslöser..."

"Wie wahrscheinlich halten Sie es dass etwas Derartiges wirklich geschehen könnte?"

"Diese neuesten Simulationen sind eigentlich mehr oder weniger Spekulationen, ohne genauere Messungen vor Ort kann ich nichts sagen. Ich werde dennoch Dr. Assjima und Ensign Gray die Ergebnisse schicken, auch an Lieutenant LeBrodie."

Und so kam es, dass die drei genannten Offiziere bald darauf neben diversen Daten das Bild einer fast nicht mehr wieder zu erkennenden, von anomalen Strahlungsfeldern verzerrten Community in ihrem Postfach fanden. Nebst einigen beruhigenden Zeilen, die die zugrundeliegenden Simulationen als vorläufig reine Spekulationen auswiesen.

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Nachdem der Bericht an den Councelor fertig war, zögerte die Ärztin einen Moment. Sie war trotzdem, dass sie fast die ganze Nacht durchgearbeitet hatte, hellwach. Das Doramess-System war nicht mehr weit und sie hatte das Gefühl, das diese Sache unbedingt jetzt und sofort geklärt werden sollte. Deswegen betätigte sie den Kommunikator: "Dr. Assjima an Lieutnant LeBrodie. Ich weiß, es ist eine seltsame Zeit, aber ich muss Sie unbedingt sofort sprechen."

Carden rollte sich in seinem Bett. Er träumte gerade von einem verführischen Strand mit vielen spärlich bekleideten Damen. Die Sonne lächelte auf ihn herab und die Brandung piepste. Piepste? Ihm wurde klar, dass da etwas faul war. Langsam kam er zu sich und nach einigen Sekunden, in denen das Piepsen immer aufdringlicher zu werden schien, registrierte er, dass es sein Kommunikator war. Er grapschte auf seinem Nachtisch umher und versuchte das kleine Gerät im Dunkeln zu finden. Er muss dabei den halben Tisch leergefegt haben, denn es schepperte öfters, aber schließlich fand den Kommunikator und antwortete: "Was? Wie? Wo brennts? Wie spät ist es überhaupt?"

"Lieutnant, hier ist Ihr Lieblingsdoktor - aber das werde ich wohl gleich nicht mehr sein. Entschuldigen Sie, wenn ich Sie zu dieser unchristlichen Zeit aus dem Bett hole, aber ich glaube, die Sache darf nicht aufgeschoben werden. Können wir uns treffen? Vielleicht i der Messe - da gibt es Kaffee und den werden Sie bestimmt gleich brauchen" Assjima jedenfalls sehnte sich nach einem Frühstück.

Carden war noch etwas zu müde um wütend zu sein, aber ihm war klar, dass er Assjima erwürgen möchte, sobald er in der Messe ist, auch wenn er es nicht gerne getan hätte. "Ihre deltanischen Hähne krähen ja verdammt früh. Ich werde kommen. Falls sie vorher da sind, bestellen Sie mir schon einmal eine Jumbotasse Kaffee. Und bringen Sie einen guten Grund mit, warum ich gerade aus meinen Träumen gerissen wurde."

"Jetzt brauche ich gleich noch einen Flasche Scotch zwecks Beschwichtigung" dachte sich die Ärztin "obwohl - ist LeBrodie nicht eher französischer Abstammung?" Sie machte sich auf den Weg zur Messe, bestellte sich dort ein ordentliches Frühstück, replizierte dem Ingenieur eine große Tasse heißen Kaffees und wartete.

Carden zwängte sich in seine Uniform und die dazugehörigen Schuhe. Sein Bett hinterlies er durchwühlt, aber im Moment herrschte in seinem Kopf noch zu viel Unordnung, um an Ordnung in seinem Quartier zu denken. Flotten Schrittes machte er sich auf den Weg in die Messe, in der Vorfreude dort von einem beschwichtigenden Lächeln und einer großen Tasse Kaffee begrüßt zu werden. Als er durch die auseinandergleitenden Türen eintrat, war er glücklich darüber, dass eine Vorfreude auch den Tatsachen entsprach. Nur mit einem Nicken grüßte er die Ärztin, setzte sich hin und trank einen kräftigen Schluck aus der Tasse.

"Autsch. Der Kaffee ist ja noch gut heiß", stellte der Chefingenieur fest und trank trotzdem noch einen Schluck. "Das war jetzt bitter nötig."

Assjima betrachtete ihn erleichtert. Seine Laune schien nicht ganz so schlecht, wie sie befürchtet hatte. "Danke, dass Sie so schnell kommen konnten, Lieutnant. Ich habe ein Problem, welches möglicherweise zu einem Problem für uns alle werden könnte. Aber ich komme alleine nicht weiter und wir haben unser Ziel in wenigen Stunden erreicht …" Sie wusste nicht richtig, wie sie anfangen sollte, da doch alles noch ein wenig wage war. "Es klingt auch alles ein wenig skuril…"

"Skuril?" LeBrodie erinnerte sich an seine erste Begegnung mit der Deltanerin, bei der es um die Rettung eines Tribbles hinter einer Konsole ging. "Noch skuriler als das letzte Mal, als sie mich um Hilfe gebeten haben? Ich glaube, Sie haben da ein Händchen für."

Die Röte stieg der Ärztin ins Gesicht, als sie an die Rettung von Miss Marple dachte. "Sie haben Recht, Lieutnant. Meine Schwester behauptet auch immer, dass ich das Chaos magisch anziehen würde." Sie zuckte mit den Schultern und schob ihm ein PADD mit dem Bericht an Councelor Gray über den Tisch. "Könnten Sie bitte kurz einen Blick darauf werfen?"

Carden las den Bericht, den ihm Assjima gegeben hatte und mit jeder weiteren Zeile runzelte sich seine Stirn weiter. Als er fertig war, schaute er Sie mit einem fragenden Blick an. Er nahm noch einen Schluck Kaffee, bevor er nachfragte:

"Ich bin noch nicht ganz wach, aber verstehe ich Sie richtig, dass Sie vermuten, dass die von Ensign Gray prognostizierten Verhaltensstörungen, die in diesem Tobal-Bericht behandelt werden, auf die Wirkung von Mikrowellen zurückzuführen sind?"

"Ja - zumindest ist es unter den gegebenen Umständen die einzig sinnvolle Erklärung. Natürlich kann es sein, dass wir im Doramess-System auf vollkommen fremdartige Phänomene stoßen - aber diese Gefahr hier können wir zumindest erahnen, weil wir von ihr wissen. Und deswegen wäre es sinnvoll, bereits im Vorfeld Gegenmaßnahmen zu treffen - ob wir damit nun konfrontiert werden oder nicht. Aber sagen Sie, Lieutnant - können innerhalb eines Schiffes Mikrowellen entstehen? Vielleicht durch den Warpkern? Wäre es denkbar, dass die Community zu einer Art MASER wird?"

Carden war überrascht, dass eine Ärztin über eine zumindest rudimentäres wissenschaftlich/technisches Wissen verfügte. "Sie beschäftigen sich aber nicht nur mit Heilkräutern, oder? Lassen Sie mich überlegen, ich denke gewöhnlich nicht um diese Uhrzeit über Strahlungsemissionen nach."

Carden nahm einen erneuten Schluck aus der Kaffeetasse und starrte überlegt vor sich hin. "Gewöhnlich müsste unsere Duraniumaußenhaut einen ausreichenden Leiter darstellen um Mikrowellen aufzuhalten. Aber ein MASER...hm. Ich kenne Studien, nach denen der Warpantrieb in Abhängigkeit von der Subraumdichte eine Subraumstrahlung emittieren kann. Das wurde niemals vollständig erforscht, da das Phänomen viel zu selten auftritt und keinerlei schädliche Folgen hat. Aber in einer Supernova könnte einiges anders aussehen. Die Schwerkraftgeneratoren und die Materieeindämmungen verwenden Maser, es könnte unter ungünstigen Raumbedingungen in Zusammenhang mit der Supernova vielleicht dazu kommen, dass sich in diesen System Mikrowellenstrahlung bildet. Allerdings bin ich mir da selber nicht allzu sicher, es ist nur eine spontane Hypothese. Allerdings könnte die Abhängigkeit von der Subraumregion möglicherweise erklären, warum der von Tobal beschriebene Fall ein Einzelfall zu sein scheint."

"Sie werden es vielleicht nicht glauben, Lieutnant, aber gerade in der Naturheilkunde wird sehr viel mit elektromagnetischen Feldern gearbeitet. Und auch in der Telekinese finden sie Verwendung. Wir arbeiten mit Schwingungen und bio-physikalischen Prozessen, deren Größenordnung sich im atomaren Bereich bewegen." Zur Demonstration des Gesagten ließ Assjima ihr Marmeladenbrötchen einmal über den Tisch und zurück schweben. "Sie denken also, das wäre möglich? Könnte so etwas bei dem Frachtkonvoi geschehen sein?"

Carden war verblüfft über die Fähigkeiten der Ärztin. "Wissen Sie, wie da das Brötchen vor mir schwebt, habe ich Hunger bekommen. Entschuldigen Sie mich kurz."

Carden stand auf, um zu Tassadar zu gehen und sich von ihm ein Salamie-Sandwich zubereiten zu lassen. Augenblicke später kam er zurück und biss erstmal genüßlich in das Brot. Nachdem er gekaut und runtergeschluckt hatte, sprach er wieder. "Verzeihung. Zurück zum Thema. Ich könnte mir schon vorstellen, dass dies mit dem Frachtkonvoi passiert ist. Es ist zwar ungewöhnlich, aber nicht ausgeschlossen. Und hier draußen passieren gewöhnlich noch viel außergewöhnlichere Dinge. Wo genau ist dieses Unglück geschehen?"

Nachdenklich nuckelte Assjima an ihrem Teelöffel. "Ich kann mich nicht erinnern, dass Ensign Gray dies erwähnt hätte. Im Bericht steht es sicherlich irgendwo. Aber ich weiß es nicht mehr. Ich kann Ihnen den Bericht nachher zukommen lassen. Gesetzt den Fall, unsere Überlegungen entsprechen den Tatsachen - was können wir vorbeugend unternehmen?"

Carden überlegte schwer während er in sein Brötchen biss. "Das ist ein interessantes Problem. Die Subraumstrahlung können wir leider nicht verhindern, dafür ist uns zu wenig über sie bekannt. Die Maser in den Schwerkraftgeneratoren und der Antimaterieeindämmung können wir auch nicht abschalten. Zumindest wenn wir nicht schwebend von Antimaterie annihiliert werden wollen. Ich fürchte die Entstehung der Mikrowellenstrahlung dürfte sich nicht verhindern lassen, Gesetz den Falls es tritt wirklich so ein, wie wir das hier vermuten. Uns bleibt also nur die Möglichkeit, uns gegen die Mikrowellen zu schützen."

Carden pausierte kurz, um sich etwas einfallen zu lassen.

"Wo kriegen wir auf einen riesigen Faradayschen Käfig her? Hm..."

Carden vertiefte sich mit seinen Gedanken in sein Brötchen, bis ihm eine spontane Idee kam. "DAS IST ES", stieß er zusammen mit einigen Brotkrümeln von sich. "Ups. Das wollte ich nicht", entschuldigte er sich, als er sah wie die Reste durch den Raum flogen.

"Also, wir brauchen ein Resonanzfeld, dass uns abschirmt und in dem wir uns aufhalten können, eben einen Faradayschen Käfig. Soweit klar?"

Lachend wischte die Ärztin ein paar feuchte Krümle von der Schulter. "Noch kann ich Ihnen folgen, Lieutnant"

"Also, frage ich mich, wo ich einen Elekromagnetischen Stromkreis um uns aufbauen kann. Aber das brauch ich gar nicht. Wir haben schon ein passendes System. In jedem Korridor und um fasst jeden Raum ziehen sich die EPS-Leitung. Ich kann die Resonanzfrequenz des Systems so anpassen, dass wir ein geeignetes Elektromagnetisches Feld erhalten. Und das praktische ist, wir sind bereits drin. Es sollte gehen. Aber ich würde in der Zeit zur Vorsicht den Energieverbrauch dämpfen. Also Sparlicht, sonst fliegt uns noch etwas um die Ohren."

Mein Gott, der Junge ist gut! Assjima dachte kurz nach "Das könnte funktionieren! Ja - wenn sie dabei besonders die Resonanzfrequenz von H2O berücksichtigen würden. Denn es ist hauptsächlich das viele Wasser in der biologischen Materie, welches uns Probleme bereiten könnte. Frequenzen unter 10 GHz sollten abgeschirmt werden."

Carden spürte eine gewisse Euphorie in Assjimas Stimme. "Das sollte kein Problem sein. Ich würde vorschlagen, dass wir schnellstmöglich einen Bericht ausarbeiten, den wir dem Captain und den Führungsoffizieren vorlegen. Können Sie den medizinischen Standpunkt beleuchten, während ich die technische Umsetzbarkeit erläutere? Es schadet garantiert nicht, alle Vorsichtsmaßnahmen zu treffen."

"Ja, das machen wir so." Die Ärztin erhob sich. "Lieutnant, ihre Idee gefällt mit besser als meine medizinische Notlösung. Die hätte entweder in Dehydrieren oder in Einfrieren der Gehirnmasse bestanden!"

Carden war schokiert. "Dann bin ich ja richtig froh, dass Sie mich geweckt haben, bevor Sie mich kaltstellen." Auch erhob sich und reichte Assjima die Hand. "Bitte verzeihen Sie mir, wenn ich mich jetzt trotzdem noch einmal für ein oder zwei Stunden ins Bett lege. Ich kann mich kaum noch konzentrieren."

"Sie nehmen mir die Worte aus dem mund. Auch ich könnte eine Mütze Schlaf gebrauchen! Danke, dass sie sich trotz der frühen Morgenstunde Zeit für mich genommen haben!" Assjima drückte dem Ingenieur die Hand und schenkte ihm einen dankbaren Blick. Dann begab sie sich in ihr Quartier, leitete den Tobal-Bericht an LeBrodie weiter und schrieb einen kurzen Bericht an Ensign Gray. "Damit er nicht noch mal mit mir schimpft! Ich habe keinen Scotch mehr." Dachte sie bei sich, bevor sie sich schlafen legte.

[brynhild und M1Labbe unter Strom]

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Doch nur wenige Minuten später piepste der Computer und der Monitor flammte auf. Assjima schreckte hoch und stolperte vom Schlafzimmer in den Wohnbereich hinüber, in dem sie ihren kleinen privaten Schreibtisch stehen hatte. Schon wieder hatte sie vergessen, den Computer auszuschalten.

Ihr blinkte das Bild eines vollkommen deformierten Raumschiffes entgegen. Erst bei genauerem Hinsehen erkannte sie, dass es sich um die USS Community handelte. Auch die beigefügten, beruhigenden Erläuterungen Vinaras halfen nicht. Der verflixte Gedanke war wieder da und stiftete Unfrieden in Assjimas müdem Kopf. Sie hatte so gehofft, dass er sich mit der möglichen Lösung des Kortex-Problems beruhigen ließe, aber ganz offensichtlich war dem nicht so. Und sie kannte sich. Wenn ihr Gefühl ihr sagte, etwas sei nicht in Ordnung, so traf dies meistens zu.

Seufzend setzte sie sich erneut an den Computer, um einen weiteren Bericht zu schreiben. Diesmal an Lt. Commander Shral. Die Hypothese bezüglich der elektromagnetischen Felder, der Lösungsvorschlag Lt. LeBrodies – all das wurde noch einmal durchdacht und neu ausformuliert. Das die Ereignisse in der delphischen Ausdehnung mit denen im Tobal-Bericht in Zusammenhang stehen könnten, war immer noch nicht von der Hand zu weisen. Zwei unterschiedliche Phänomene mit den gleichen irrsinnigen und einzigartigen Auswirkungen auf den Kortex? Oder irrte sie sich ganz einfach? Hatte das Ganze nichts mit Mikrowellen zu tun? Vielleicht spielte die Strahlungszusammensetzung der Ausdehnung keine Rolle? Warum aber wieder das verdammte gekochte Gehirn? Nein, Assjima war sich sicher – sie und Lt. LeBrodie hatten eine Lösung gefunden, die Auswirkungen auf die Crew zu unterbinden. So wie Dr. Phlox damals die Mannschaft in ein künstliches Koma versetzt hatte, um die Reizüberflutung des Kortex zu verhindern, werden auf der Community moderne, technische Mittel – die damals noch nicht zur Verfügung standen – dafür sorgen, dass hoffentlich niemand an Bord mit dem Phänomen überhaupt in Berührung kommt. Aber die Ursache für das Problem war damit immer noch nicht geklärt. So schloss sie den Bericht an Vinara mit der Bitte, in den Simulationen elektromagnetische Felder und gezielt Hochfrequenzschwingungen besonders zu berücksichtigen. Assjima hatte keine logische Erklärung dafür, dass die simulierte Deformierung des Schiffes und die mit Councelor Gray diskutierten psychologischen und physiologischen Veränderungen der Besatzung etwas miteinander zu tun haben könnten … aber ihr Bauch sagte ganz laut JA! Nachdenklich und sehr, sehr müde starrte sie auf das korkenzieherförmige Raumschiff.

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Status-Bericht an Lt. Esteban, Adjudant des Captains

Lt. Esteban,

die Informations-Briefings zum korrekten Verhalten bei einer Supernova und ihren möglichen Auswirkungen sind 20% der Crew und 7 Zivilisten erschienen.

Es konnten also 80% der Crew mit den Briefings nicht erreicht werden. Inwiefern dies in einer Gefahrensituation eine Gefahr darstellen kann ist ungewiss.

10 Personen (8 Zivilisten und 2 Crewmitglieder) haben sich als Freiwillige für die Versorgung eventueller Strahlenopfer gemldet. Sie werden momentan von mir ausgebildet.

Die Namen der Personen sowie Zeitrahmen der angehaltenen Briefings finden Sie im Anhang.

Mit freundlichem Gruß,

Ens. Dorian Gray

Puh, das hätte er fast vergessen. Dorian schickte den mehr als kurzen Bericht ab. Aber was gab es auch noch mehr zu sagen? Mission gescheitert? Patient tot?

Nein, das wollte doch niemand hören.

Dann nahm er sich sein Frühstücksei und den Bericht zur Brust, den die Ärztin ihm geschickt hatte.....

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Vinara war einigermaßen erstaunt über die Lösung im Fall der gekochten Gehirne. Mikrowellen? Gewiss, das klang plausibel, aber dann konnte es sich kaum um dasselbe Phänomen handeln wie in der delphischen Ausdehnung. Nicht einmal das Gehirn eines Denobulaners würde Mikrowellen widerstehen können, aber wahrscheinlich war es ohnehin Unsinn eine Supernova mit Anomalien vergleichen zu wollen, die ohnehin schon seit Jahrhunderten nicht mehr existierten.

Im Fall der Freiwillgen für den Councellor musste sie feststellen dass sie sich ein wenig geirrt hatte; es ging nicht darum Versuchspersonen für irgendwelche Experimente zu gewinnen sondern Freiwillige, die sich im Ernstfall um Patienten mit Strahlenverletzungen kümmern sollten. Wie ihr zu Ohren gekommen war hatte Miauz sich bei der Schulung ausführlichst übergeben...

Es war nun ohnehin Zeit zum Schlafen; neue Simulationen wollte Vinara vorerst nicht starten, es würde ausreichen von den bisherigen alle Ergebnisse herauszufiltern die sich mit dem erwähnten Frequenzspektrum befassten. Eigentlich hätte Dr. Assjima diese selbst aus den Dateien extrahieren können die sie ihr bereits geschickt hatte, aber Medizinern sollte man auf fachfremdem Gebiet nicht allzuviel zumuten, wie der legendäre Dr. Lenard McCoy mit seinen zahlreichen überlieferten "Verdammt noch Mal, ich bin Arzt und kein..."-Sprüchen bewiesen hatte.

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