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...ich lass mich doch von Ihnen nicht anlügen!

Supernova


USS Community

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Die Modifikationen schritten erstaunlich schnell voran und waren auch bald beendet; nur noch ein paar kleine letzte Tests mussten durchgeführt werden. Vinara hielt eine optimistische Ansprache an die Crew und teilte ihr mit dass sie bald wieder mit ihren Kameraden vereint sein würde, auch wenn es aufgrund der zerstörten Primärsektion etwas eng werden dürfte.

Wie die Andorianerin von einigen Technikern erfuhr hatte Lieutenant Esteban auf die Nachricht der Todesfälle auf der Primärsektion nicht sehr gut reagiert; Vinara sah davon ab ihn zum Piloten des Shuttles zu machen und ihn stattdessen mit durch das Wurmloch zu nehmen, wo die beiden Stevenson-Zwillinge hoffentlich wohlbehalten auf sie warten würden. Der Castillo, welche das Wurmloch öffnen und offenhalten sollte, wurde Fähnrich Stewart Gilligan Giffert, ein Techniker mit oft verkanntem Pilotentalent, zugeteilt. An seiner Seite wurde Fähnrich Michael Wilkers von Assjimas Abteilung gestellt, welcher dem Piloten während der Tage im Shuttle Gesellschaft leisten und ihn gegebenenfalls medizinisch versorgen würde. Beide Männer verstanden sich auch privat gut miteinander und hatten sich freiwillig für diese Mission gemeldet; obendrein hatte Giffert die letzten Modifikationen am Shuttle selbst durchgeführt und konnte bei möglichen Problemen selbst schnell nachjustieren. Um ganz sicher zu gehen stieß in letzter Minute noch Crewman Zag, ebenfalls Techniker, zu ihnen.

Dem Alpha-Flyer waren bereits Dr. Assjima selbst, Lieutenant Bishop und Fähnrich "McGuyver" Mercury zugeteilt worden.

Alle sechs Personen, welche auf dieser Seite des Wurmlochs zurückbleiben sollten machten sich bereit und verteilten sich auf die beiden kleineren Raumfahrzeuge. Da nun alles bereit war und auch die letzten Tests abgeschlossen waren - streng nach Vorschrift hätten noch mehr und vor allem ausführlichere durchgeführt werden müssen, doch dazu blieb keine Zeit - befahl Vinara der Castillo und dem Alpha-Flyer zu starten, während die Sekundärsektion sich zum Passieren des Wurmlochs bereit machte.

Lange dauerte es nicht und Assjimas empfindliche Sinne registrierten eine erneute Eruption. Der Flyer hielt das Shuttle bereits fest, welches nun seinen Antrieb aktivierte und prompt manifestierte sich eine Öffnung etwa zweihundert Meter vor seinem Bug. Nur mit Manövriertriebwerken und ohne geringste Gegenwehr glitt die Sekundärsektion durch das Wurmloch und auf der anderen Seite erwartete sie bereits das von der Sonde bekannte Bild. In der Nähe des Planeten war bald die Tertiärsektion ausgemacht, auf welche der Navigator vorsichtig zusteuerte, denn es flog eine nicht unerhebliche Menge an Weltraumschrott herum.

Die Wissenschaftlerin versuchte ihrer Freude über das Wiedersehen mit etwas irdischem Humor Ausdruck zu verleihen: "Shral an Captain Stewart, Sie hatten ein Taxi bestellt?"

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Da Niels nun auf der tertiär Sektion der Community war, fühlte er sich sehr erleichtert. Doch nach und nach kamen Erinnerungen in ihm hoch. Erinnerungen an die Zeit auf dem Planeten, Erinnerungen, die er lieber verdrängen würde. Er sah Bilder vom Absturz des Transportschiffes, Gesichter von toten Crewmitgliedern, vom Captain, wie er blutüberströmt in seinem Sessel hängt. An die toten Kameraden hatte er schon lange nicht mehr gedacht. So sehr er sich auch bemühte, die Gedanken wollten einfach nicht aus seinem Kopf verschwinden. So konnte er sie nicht zurücklassen, er musste sich ihnen als würdig erweisen und ihr Andenken ehren.

Er nahm sich einen Laserschweißer und einen Phaser und ging in den Transporterraum um noch einmal auf den Planeten zurückzukehren. Vom Transporterchief konnte er in Erfahrung bringen, dass es noch etwas dauern würde, bis die Sprengkommandos ihre Aufgabe vollendet haben würden. Also ließ er sich auf die Oberfläche beamen. Vor der Community materialisierte er und er betrat noch einmal das Wrack. Im Korridor demontierte Niels die Panele von den Wänden und schnitt mit dem Laser zwei Streifen, einen ungefähr von der Größe 3 Meter mal 0,25 Meter und der andere von 2 Meter mal 0,25 Meter. Die beiden Metallstreifen trug er aus dem Schiff hinaus auf die nächste Dühne. Dort legte er sie nieder zu einem Kreuz und verschweißte sie. Dann richtete er das Kreuz auf und rammte es in den Sandboden. Er zog seinen Phaser und stellte ihn auf das höchste Energieniveau. Dann brachte er den Sand zum schmelzen und erstellte so ein Fundament für das Kreuz.

Mit dem Schweißlaser gravierte er folgende Worte in das Kreuz:

"Zum Andenken an alle tapferen Starfleet Offiziere und Zivilisten, die hier beim Absturz des Transportschiffs Risian Sun und des Raumschiffs U.S.S. Community sinnlos ihr Leben lassen mussten oder in den Kämpfen gefallen sind. Ihr sollt nie vergessen werden, ruht in Frieden!"

Erfürchtig kniete Niels nieder und verharrte einige Minuten in Schweigen. Eine Träne lief ihm die Wange hinunter. Er hörte, wie sich langsam jemand näherte. "Fähnrich, sie müssen jetzt wieder auf das Schiff zurückkehren, bald wird gesprengt." hörte er den Ankömmling sagen. "Ich komme sofort zum Transporterbereich," antwortete Niels leise. Langsam erhob er sich und folgte dem Offizier. Mit der nächsten Gruppe beamte er wieder hoch zum Schiff.

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Gebannt starrten die drei im Alpha-Flyer durch die Scheiben aus durchsichtigem Aluminium. Das Schauspiel, das sich ihnen bot, war kaum mit Worten zu beschreiben. Diese seltsame Öffnung im All schillerte in allen nur denkbaren Farben. Fast schien es, als ob sie die Farben der dahinter befindlichen Welt in sich aufgesaugt hätte und nun versuchte, sie nach außen abzugeben. Ein letztes prachtvolles Aufgebot vor dem endgültigen Exodus? Doch für wen? Wer gab sich die Mühe, mit allen Farben des Universums solch ein gewaltiges aber kurzlebiges Kunstwerk zu schaffen, das nur von 6 Augenpaaren beobachtet werden konnte? Oder waren es mehr? Assjima beugte sich leicht nach vorne um einen Blick aus dem linken Fenster erhaschen zu können. Ja, der Sandplanet war zu sehen. Wie viele Augen richteten sich wohl in diesem Moment von dort aus gegen den Himmel? Aber vielleicht interessierte es die Wesen dort unten gar nicht. Ihre Gedanken wurden sicherlich in eine andere Richtung gelenkt. Auf der rechten Seite des Flyers war die sterbende Sonne zu sehen. Sie wirkte unwirklich groß.

Lt. Bishop hielt sich krampfhaft an seiner Steuerkonsole fest. Er war hochkonzentriert und ein Schweißtropfen lief ihm an der Schläfe herunter. Die Luft vibrierte vor Spannung. Die Ärztin legte ihrem Piloten beruhigend die Hand auf die Schulter und raunte ihm leise zu: „Lucas, entspannen Sie sich. Wir müssen hier vielleicht Tage so ausharren. Und dabei könnten wir die Steuerkonsole vielleicht noch brauchen – und ihre Finger könnten uns dabei auch noch von Nutzen sein!“ Bishop setzte ein etwas schiefes Grinsen auf und lehnte sich in seinem Sessel zurück, ohne seine Instrumente auch nur einen Augenblick aus den Augen zu lassen. „Ok Doc, aber dann hätte ich jetzt auch gerne eine kalte Coke und eine große Tüte Popcorn, wenn wir hier schon so schön Kino gucken dürfen.“ „Das bekommen Sie, sobald wir wieder an Bord der Community sind und uns die Aufzeichnungen dieser Bilder in der Messe auf der Großleinwand in geselliger Runde anschauen. Versprochen! McGuyver …“ Assjima biss sich leicht auf die Unterlippe. „Entschuldigung … Mr. Mercury, ist der Traktorstrahl stabil? „Ja Ma’am – alles bestens.“ „Bitte melden Sie auch nur die geringste Veränderung. Sagen Sie, können wir Transmissionen von der Sekundärsektion empfangen? Oder von einer der Sonden? Wie ich Commander Shral kenne, wird sie die Sensoren auf Hochtouren laufen lassen und versuchen, die Messergebnisse permanent durch die Öffnung zu schicken – und sei es nur, um so viele Daten wie möglich in unseren Teil des Universum hinüber zu retten.“ Der Techniker betätigte einige der Tasten auf seiner Konsole. „Nein, Doc, im Moment kommt nichts rein. Nur Hintergrundrauschen. Aber ich werde die Sensoren neu ausrichten. Dann wird uns nichts durch die Lappen gehen.“ „Danke Mc … Mr. Mercury. Computer, eine Verbindung zur Castello aufbauen.“ Auf dem Bildschirm erschien etwas verrauscht das Gesicht des Piloten „Ensign Giffert – wie geht es Ihnen da drüben? „Danke der Nachfrage Doktor. Es schaukelt ein wenig und aus unserer Perspektive sieht dieses Wurmloch schon ziemlich unheimlich aus. Aber alles funktioniert innerhalb normaler Parameter.“ „Wunderbar! Ensign, bitte stellen Sie alle Sensoren des Shuttles auf höchstes Niveau. Es könnte sein, dass Transmissionen durch das Wurmloch kommen. Sehen Sie zu, dass Ihnen nichts entgeht.“ „Wird gemacht, Lt. Commander. Und tun Sie uns bitte auch einen Gefallen: Nicht loslassen – auf keinen Fall!“ Das Lachen in Gifferts Gesicht wirkte etwas gequält. „Versprochen Ensign! Seien sie trotzdem vorsichtig. Viel Glück! Transmission Ende.“

Assjima lehnte sich zurück. Sie wollte versuchen, ein wenig Schlaf zu finden, um später einen der beiden Männer ablösen zu können. So müde sie auch war, der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Immer wieder zogen Bilder vor ihrem inneren Auge vorbei. Bilder vom Sandplaneten, Bilder von der Supernova, vom Wurmloch … Bilder von der Tertiärsektion … vertraute Gesichter, viele fremde Gesichter … die Öffnung im All gestattete es all diesen Bildern, sich ungefragt auf sie zu stürzen. Assjima wollte sie nicht sehen – sie wollte nur eines, nämlich ein paar Minuten Schlaf finden. Doch den Bildern war das offensichtlich ziemlich egal. Sie wollten sich zeigen, gesehen werden … wollten mit ihrer bloßen Existenz angeben. Und ein paar wenige waren besonders aufdringlich: Bilder aus dem Maschinenraum der Primärsektion. Werkzeugkästen plusterten sich auf, Laserschweißgeräte malten glühende Farben in das Metall und die Leuchtdioden seltsamer Messgeräte flatterten rhythmisch um die Wette. Ein Schraubenschlüssel gab besonders an und drehte Pirouetten durch die Luft – nein, den hatte eine Hand mit voller Kraft gegen die Wand geschleudert – eine blaue Hand! Assjima fuhr aus dem Halbschlaf hoch. O’Tra! Der Wahnsinnige war immer noch da unten auf dem grauen Sandhaufen! Die Deltanerin war einen besorgten Blick aus dem rechten Fenster. Die Sonne war noch da. Wie lange noch? „Verdammt Junge, beeil dich – was immer du auch da unten treibst!“ murmelte sie leise vor sich hin als sie sich wieder im Sessel zusammenrollte und kurz darauf endlich in einen leichten, unruhigen Schlaf fiel.

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Captain Stewart schreckte hoch. Der Rote Alarm war ausgelöst worden und er ließ augenblicklich die PADDS der eingegangenen Berichte fallen.

Das fiel ihm nicht besonders schwer, denn so ausführlich auch jene von den Fähnrichen Anquenar und van Richthoven und waren - so kurz und knapp war der von Commander Kyle. Was ihn noch mehr darin bestätigte, dass sie etwas zu verheimlichen versuchte. Doch jetzt war keine Zeit sich darum Gedanken zu machen.

Als er auf die Brücke eilte sah er den Grund für den Alarm:

Das Wurmloch hatte sich geöffnet.

„Wenn alles gut gegangen ist, wird in wenigen Sekunden die Sekundärsektion hier eintreffen!

Halten Sie den Traktorstrahl bereit und fixieren den Ausgang der Anomalie.

Fangen Sie Commander Shral sanft auf – ich will nicht noch eine Sektion zurücklassen müssen! …und beenden Sie diesen Alarm.“.

Das Schauspiel aus Licht und Farben war gigantisch und voller spannender Erwartung sehnte jeder der Brückenoffiziere das Eintreffen des Schiffes herbei.

Und dann war es soweit: Die Sekundärsektion schoss aus dem Nichts heraus und bremste sanft ab. Eine Bilderbuchankunft! Geschickt wich sie einigen Trümmern aus und dann vernahm der Captain die vertraute Stimme der Andorianerin:

"Shral an Captain Stewart, Sie hatten ein Taxi bestellt?"

„Aye, Commander!“ Die Freude konnte nicht in Worte gefasst werden – doch jeder Anwesende strahlte sein glücklichstes Lachen Richtung Sichtschirm.

„Ist ihr Schiff unbeschädigt?“

Die blauhäutige Wissenschaftlerin warf einen Blick über ihre Schulter, sah dann wieder zum Captain zurück und bejahte: „Alle Systeme im Nominalbereich und aktiv.“

„Perfekt! Vinara, danken werde ich Ihnen später, aber seien Sie versichert: Es freut mich über alle Maßen, Sie wieder zu sehen!“

Er gab der Conn-Station einen Wink und sämtliche Daten wurden auf die Sekundärsektion überspielt. Darunter waren auch die Informationen, wie der Planet anzufliegen war, um einen Transport einzuleiten und die Frequenz über die der von LeBrodie entworfene Kommunikator auf der Oberfläche erreicht werden konnte.

„Sollten wir genug Zeit haben und Sie Interesse an einem Besuch des idyllischen Fleckchens dort unten verspüren, tun Sie sich keinen Zwang an. Je nachdem, was für ein Zeitfenster wir zur Verfügung haben…?“ Er fragte danach, weil es ja hätte sein können, dass die perfektionistische Kommandeurin wusste, wie lange das Raumfenster geöffnet bleiben konnte und würde.

„Ansonsten schlage ich vor, wir räumen auf, docken, verteilen die Leute gleichmäßig über beide Sektionen und treten die Heimreise an – bevor sich dieses Loch wieder schließt.

Denn es befinden sich immer noch Leute dort unten und sicherlich auch verschiedene Dinge, die wir nun noch zusätzlich bergen könnten.“

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"Der Abschluss der Evakuierung sollte mitsamt Aufräumarbeiten und Sprengung der Primärsektion nicht mehr als einen Tag in Anspruch nehmen, besser nur einen halben, denn obwohl das Wurmloch einige Tage offenbleiben kann könnte die Supernova schon vorher explodieren", erwiderte Vinara. "Ich werde mich kurz selbst auf den Planeten begeben", fügte sie hinzu und beendete die Verbindung. Dann wies sie den Navigator an das mit den Daten übermittelte Anflugmanöver zum Beamen einzuleiten.

"Ma'am, dieses Manöver entspricht nicht dem Sternenflottenstandard...", beschwerte sich dieser.

"Es soll aber das effizienteste sein. Führen Sie es einfach durch!"

In Begleitung eines Sicherheitsoffiziers materialisierte die Andorianerin unmittelbar vor dem Wrack - als mehr konnte man es kaum bezeichnen - der Primärsektion. Sie scannte kurz die Außenhülle, als der Sicherheitsoffizier sie auf ein Kreuz aufmerksam machte das auf einer nahe gelegenen Düne stand.

Die beiden gingen auf das Kreuz zu, lasen die Inschrift und hielten für ein paar Minuten des Gedenkens inne. "Die Sprengungen sollten so präzise erfolgen dass dieses Kreuz nicht in Mitleidenschaft gezogen wird", meinte Vinara und speicherte die Koordinaten in ihrem Tricorder.

Als nächstes rannten sie wieder auf die Primärsektion zu und in diese hinein, denn durch den kleinen Abstecher auf der Düne hatten sie einiges an Zeit verloren. "Ich sehe mir die Astrometrie, die Krankenstation und mein Quartier an. Sie begeben sich in den Maschinenraum", befahl die Wissenschaftsoffizierin.

Die Astrometrie glich einem Schlachtfeld; was bei dem Absturz nicht zerstört worden war hatte man, sofern es sich fortschleppen ließ, mitgenommen. Dasselbe Bild bot sich auf der Krankenstation. Crewman Antonia White von der wissenschaftlichen Abteilung war neben zwei Medizinern die einzige Anwesende. "Commander, Sie haben es geschafft! Dann werden wir diesen ungastlichen Planeten also bald verlassen?"

"Ja, je schneller desto besser. Ich werde nur noch mal schnell in mein Quartier sehen..."

"Lieutenant Nachalek hat dessen Räumung bereits veranlasst. Die wichtigsten Dinge müssten sich bereits in einer Kiste auf der Tertiärsektion befinden", antwortete die junge Frau.

"Gut, dann werde ich nur einen allerletzten Blick noch hineinwerfen."

Vinara eilte zu dem Raum der ihr so lange Zeit als Zuhause gedient hatte und sah mit Zufriedenheit, dass alle rettenswerten Gegenstände nicht mehr hier waren. Sentimentalitäten konnte sie sich nicht mehr leisten, es waren nur noch wenige Minuten bis die Sekundärsektion das Anflugmanöver wieder durchführen und sie hinaufbeamen würde.

Auf dem Weg zum Ausgang stieß sie auf ihren Begleiter, welcher einen sichtlich ungehaltenen Chief O'Tra am Arm hielt. "Ma'am, er wollte zuerst gar nicht mitkommen, er behauptete immer wieder dass die Primärsektion noch zu retten sei!"

Vinara sah den Bolianer beinahe traurig an und schüttelte langsam den Kopf. "Es ist vorbei, Chief. Das ganze Material der Hülle wurde wie es scheint bereits durch den Einfluss der Supernova ermüdet und durch den Absturz kam es zu zahlreichen Haarrissen; die Fenster waren so spröde dass stellenweise wahrscheinlich ein Stein ausgereicht hätte um sie einzuwerfen."

O'Tra sah sie mit aufgerissenen Augen an und murmelte etwas wie "Genau das haben sie auch getan."

"Sie sehen also, Chief, die Sektion hier ist nur noch Schrott. Begeben Sie sich mit mir und Fähnrich Holmes auf die Sekundärsektion, alles was Sie hier noch an persönlichen Dingen haben kann später noch geborgen werden."

Etwas widerstrebend ging der Bolianer mit ihnen nach draußen, wo die drei auch kurz darauf entmaterialisierten.

Wieder auf der Sekundärsektion angekommen übermittelte Vinara der Tertiärsektion die Koordinaten des Kreuzes nahe der gestrandeten Sektion. Dann erinnerte sie sich an eine weitere Dringlichkeit und erkundigte sich nach dem Befinden der Stevensons. Mit Erleichterung vernahm sie dass es beiden gut ging; sogleich nahm sie diese Nachricht in die Meldung mit auf welche sie durch das Wurmloch an die beiden Shuttles senden wollte. Obendrein informierte sie Assjima auch noch über den Neuzugang im medizinischen Team, einen gewissen Dr. Gilmore. Die Nachricht wurde mit einer besonders starken Trägerwelle versandt, da sie sich ihren Weg gegen den Sog des Wurmlochs bahnen musste.

Dann nahm die Andorianerin sich noch einmal die Liste der Neuzugänge vor - insgesamt waren drei auf dem Planeten gestrandete Sternenflottenoffiziere der Besatzung der Community beigetreten, unter ihnen auch ein Wissenschaftsoffizier. Sie nahm sich vor ihn von Angesicht zu Angesicht kennenzulernen, sobald die Hektik hier einigermaßen abgeklungen war.

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Auch Selina war auf die Tertiärsektion zurückgekehrt. Die Evakuierung war vollends abgeschlossen und wartete nun gespannt darauf was als nächstes kommen würde.

In Gedanken versunken lief sie um die Ecke und stieß mit einer anderen Person zusammen.

"Entschuldigung ...... Cmdr. Kyle!?" John Gilmore sah Selina aus müden Augen an und hob das PADD auf, das Selina aus der Hand gefallen war.

"Oh, ähm .... kein Problem. Ist ja nichts passiert." Selina nahm das PADD entgegen und sah John in die Augen. Er wirkte müde und trotzdem glänzten seine Augen. Seine grünen Augen. Bis jetzt war es Selina nicht aufgefallen, daß er grüne Augen hatte. Wie in Trance blickte sie ihm in die Augen und John kämpfte jetzt nicht nur gegen seine Müdigkeit an, sondern auch an die Hitze die langsam in ihm aufstieg.

"Ist alles in Ordnung, Commander?" Selina löste ihren Blick nicht und benötigte einen Moment bis sie ihre Sprache wiederfand.

"Sie ..... Sie haben grüne Augen ....." John machte einen verblüfften Gesichtsausdruck. "Ähm ja, meine Augen sind grün. Ist das denn so faszinierend?"

Endlich löste Selina ihre Starre und räusperte sich. "Nein ..... es war mir bis jetzt nur nicht aufgefallen. Entschuldigen Sie mich bitte." Schon wollte die erste Offizierin wieder gehen, da hielt John sie am Arm fest. "Warten Sie, wenn ich Sie schon gerade hier treffe ..... ich wollte mich bei Ihnen bedanken und auch entschuldigen." Selina war erstaund. "Was wollen Sie?" Zu gut konnte sie sich an die Streitgespräche mit dem Mediziner erinnern und jetzt wollte er sich bedanken und entschuldigen?

"Ja. Ich wollte mich dafür bedanken, daß Sie mich, Mili und Niels gerettet haben ...... und dafür entschuldigen was ich zu Ihnen gesagt habe bzw. wie ich es gesagt habe. Mir ist bewusst, daß wir beide unterschiedliche Auffassungen von Richtig oder Falsch haben, daß wir beide gewisse Dinge von anderen Gesichtspunkten aus sehen und sowas muss man respektieren. Ich kann niemanden meine Meinung aufzwingen aber ich muss daran arbeiten meine Meinung diplomatischer rüberzubringen. Verstehen Sie?"

Selina lies die Worte eine zeitlang auf sich wirken. "Ich verstehe worauf Sie hinaus wollen und ....." Selina biss sich auf die Unterlippe und sprach dann weiter. "...... lassen Sie uns das alles am besten vergessen und von neuem anfangen. Was auf dem Planeten geschehen ist, ist unter extremen Bedingungen geschehen. Situationen auf die wir alle auf unsere Weise extrem reagiert haben. Ich, für meinen Teil, möchte das alles so schnell wie möglich vergessen."

John dachte darüber und nickte dann zustimmend. "In Ordnung ....... Ich bin Dr. John Gilmore." Selina lächelte und streckte ihm die Hand entgegen. "Ich bin Cmdr. Selina Kyle. Ich heisse Sie auf der Community Willkommen! Und als erstes befehle ich Ihnen sich schlafen zu legen!"

John straffte seine Schultern. "Aye, aye und gute Nacht!"

"Gute Nacht, Dr. Gilmore." Selina lächelte dem Mediziner kurz zu und begab sich dann zurück zu ihrem Quartier.

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Lt. Bishop saß noch immer sehr aufmerksam an der Steuerkonsole des Alpha-Flyers und ließ seinen Blick nicht von den Anzeigen weichen. Die beiden anderen Passagiere des Flyers waren wegen Langeweile eingeschlafen und schlummerten sanft wie Babies in der Wiege. Vinaras Plan funktionierte einwandfrei! Kurz fielen Lucas die Augen zu und genau in diesem Moment traf etwas die Außenhülle des kleinen Raumschiffes. Der Flyer wurde kurz durchgeschüttelt und Dr. Assjima fiel aus ihrem Sessel. "Verdammter Mist" fluchte Lt. Bishop und versuchte wieder die Position zu halten. Das gelang ihm eigentlich ganz gut, doch dann kam es noch dicker, der Traktorstrahl fing an zu fluktuieren. „Lucas, was um Himmels Willen ist los!“ Assjima zog sich mühsam am dem Sessel empor, in dem sie eben noch friedlich geschlummert hatte. Mercury hielt sich die Hand an die Stirn, die soeben einen schmerzhaften Erstkontakt mit der Konsole hinter sich gebracht hatte. Blut sickert zwischen seinen Fingern hervor. „Was war das eben?“

"Irgendetwas hat die Außenhülle getroffen, uns aus der Bahn geworfen und unsanft Ihren Schlaf beendet. Ich konnte den Flyer wieder auf Position bringen, seitdem fluktuiert der Traktorstrahl." berichtete Lt. Bishop mit sarkastischem Unterton. Dann schaute er grimmig auf die Anzeigen. Die Kommunikation piepte und auf dem Bildschirm erschien das erschrockene Gesicht Ensign Gifferts. „Was zur Hölle machen Sie da drüben? Was ist mit dem Traktorstrahl los? Bitte jetzt keine Experimente. Das ist gar nicht komisch!“ Mercury tippe wie wild auf seinen Knöpfen herum und hinterließ überall blutige Fingerabdrücke. Er warf Assjima einen verwirrten Blick zu als sie versuchte, die Blutung aus seiner Stirnwunde zum Stillstand zu bringen und gleichzeitig den Ensign zu beruhigen. „Giffert, wir wissen nicht was los ist. Irgendetwas hat uns getroffen. Wir versuchen den Traktorstrahl zu stabilisieren und melden und gleich wieder. Bleiben Sie ganz ruhig. Noch hat sich Ihre Position nicht verändert.“ Sie warf Bishop einen fragenden Blick zu „Lucas?“

"Der Traktorstrahl reagiert nicht mehr, irgendetwas klemmt - Mercury tun sie was, sie sind der Techniker" war Bishops Antwort. Langsam wurde er nervös, denn ohne den Traktorstrahl sah es für Gifferts Shuttle nicht besonders gut aus. Mercury wischte sich mit dem Ärmel das Blut aus den Augen. „Ich kann es nicht genau erkennen. Wir scheinen in einen Partikelschwarm geraten zu sein. Ich glaube, ein größeres Teil hat die Schilde durchbrochen und sich im Traktorstrahlemitter verklemmt. Der Strahl funktioniert noch, aber er kann nicht mehr justiert werden. Wie kann etwas die Schilde durchdringen, ohne das unsere Sensoren das vorher erkennen konnten?“ Assjima blickte von einem fragenden Gesicht in das andere. „Mercury, können Sie das Teil entfernen?“ „Hm … nicht von hier aus. Ich sehe nur eine Möglichkeit und die gefällt mir gar nicht. Ich glaube … ich glaube, ich muss da raus! Lt. Bishop, haben Sie eine andere Idee?“

"Sie wollen da raus gehen? Das ist aber höchst gefährlich... Können wir den Emitter nicht irgendwie durchpusten?" war der erneute Vorschlag von Lt. Bishop, der immer noch krampfhaft auf der Konsole rumtippte. Mercury klebte fast mit der Nase am Monitor. Unendliche Zahlenkolonnen und Schemata flimmerten über den Bildschirm. „Nein, jetzt sehe ich es deutlich. Es ist ein richtig dicker Brocken. Ich muss ihn herausschneiden. Doktor – können Sie mir sagen, ob ich da draußen sofort in Einzelteile zerlegt werde oder kann ich es wagen? Ein paar Minuten – maximal drei oder vier!“

Die Deltanerin betrachtete nachdenklich die Sonne und versuchte, in sich hineinzuhören. Nichts Ungewöhnliches war da draußen zu spüren. Nichts, was sie in den letzten Tagen nicht schon gespürt hätte. Doch war auch noch keiner im Raumanzug da draußen gewesen. „Ich denke, es sollte gehen – wenn es da draußen jemals halbwegs ungefährlich sein kann, dann jetzt. Aber wir sollten dennoch versuchen, die Schutzschilde des Flyers so weit auszudehnen, dass Sie sich innerhalb des Schildes bewegen können. Lucas, bekommen Sie das hin?“

"Wenn die Schutzschild-Emitter nicht verstopft sind, dann schon." entgegnete Lt. Bishop und tippte erneut auf seiner Konsole herum. Nach einigen Handgriffen, waren die Schilde des Flyers ausgedehnt, doch plötzlich blinkte etwas. "Wir müssen uns beeilen, Gifferts Shuttle wird langsam zum Wurmloch gezogen..." meldete Lucas ganz erschrocken. Mercury steckte derweil schon halb im Schutzanzug. Assjima half ihm beim Anlegen. Bevor er den Helm aufsetzte, gelang es ihr in letzter Sekunde, ein Pflaster auf die immer noch blutende Stirnwunde zu kleben. Der Techniker schnappe sich seinen Werkzeugkoffer und verschwand in der Luftschleuse. Nur wenige Augenblicke später zeigte eine rot blinkende Lampe an, dass der Druckausgleich erfolgt war. Die Ärztin setzte sich an Mercurys Konsole und beobachtete die Werte des Technikers. Alles schien normal. Nur wenige Augenblicke später donnerte etwas gegen das Fenster. Sie fuhr erschrocken hoch und starrte in das breit grinsende Gesicht des Technikers. Seine behandschuhte Hand schob sich hoch und machte ein Victoryzeichen.

Lt. Bishop hatte auch einen kleinen Schreck bekommen. Mercury war wirklich ein Kasper, in so einer Situation noch Witze machen. "Die Fluktuationen werden weniger..." meldete Lucas und langsam kehrte ein Lächeln in sein Gesicht zurück. „Dann sehen Sie zu, dass Sie die Castillo wieder an den Haken bekommen, Lieutnant. Ich hole inzwischen unseren Spaßvogel an Bord.“ Assjima erhob sich und öffnete die Schleuse, sobald die Warnlampe erloschen war. Der Techniker hatte einen faustgroßen Stein in der Hand. „Hier haben wir unseren Übeltäter. Den schenke ich Ihnen, Doktor – zum Andenken.“ Assjima nahm den Stein in die Hand und betrachtete ihn nachdenklich. „Wie um alles in der Welt konnte der die Schilde durchbrechen?“ Mercury zuckte die Schultern. „Unter normalen Umständen hätten die Sensoren den nicht einmal registriert. Der ist viel zu klein. Aber herrschen da draußen normale Umstände?“

"Ich habe die Castillo wieder - wie ein Fisch an der Angel" meldete Lt. Bishop und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Doch dann kam die nächste Überraschung. Diesmal spielten die Anzeigen der wissenschaftlichen Station verrückt. "Dr. Assjima kommen sie bitte wieder ins Cockpit"

Die beiden stürzten Hals über Kopf an ihre Plätze zurück. Assjimas Station blinkte wie ein nordamerikanischer Weihnachtsbaum. Ihre Finger glitten in rasender Geschwindigkeit über Knöpfe und Schalter während die Monitore in den skurrilsten Farb- und Musterkombinationen leuchteten. „Doktor, was ist los?“ Mercury blickte fragend über die Schulter zu ihr nach hinten. „Moment … das darf doch nicht wahr sein!“ Sie drehte sich zu den beiden Männern um. Nach außen hin erschien sie ganz ruhig, aber wenn man genauer in ihre Augen geschaut hätte, so hätte man dort ein deutliches Anzeichen von Panik bemerken können. „Die Supernova … der Stern zieht sich zusammen … er wird bald – sehr bald explodieren!“

"Wie bitte?" fragte Lucas ganz verwirrt nach. Alles hatte so gut angefangen und nun gab es nur noch Probleme. "Wir kommen echt vom Regen in die Traufe - Gibt es einen Zeitrahmen für ’sehr bald’?"

Die Ärztin betrachtete schweigend ihre Daten. „Meine Daten hier zeigen ein gänzlich anderes Zeitfenster auf als es von Commander Shral ermittelt wurde. Es ist das Wurmloch! Es scheint den Sterbeprozess des Sterns zu beschleunigen. Seit es geöffnet ist, zieht sich die Sonne wie in Zeitraffer zusammen. Verdammt – ich hätte das schon früher bemerken müssen! Um einen genaueren Zeitrahmen zu bestimmen, fehlen mir empirische Daten. Ich kann nur schätzen … zwei Tage? Mit viel Glück vielleicht drei Tage, mit viel Pech nur noch Stunden. Lucas, selbst wenn die Community jetzt sofort aus dem Wurmloch auftaucht – wir müssen 30 Lichtjahre entfernt sein, um auch nur eine Chance zu haben, diese Explosion zu überstehen …“

Stille! Lucas war geschockt. Seine Gedanken formten ein Bild und was er vor seinem inneren Auge sah, gefiel ihm überhaupt nicht. "Was sollen wir denn bloß machen?" stammelte Lt. Bishop und er hoffte auf einen guten Vorschlag. „Machen können wir gar nichts. Wir können nur warten. Und beten! Die Community muss nur auftauchen, bevor uns die Druckwelle erreicht. Diese wird sich mit Unterlichtgeschwindigkeit bewegen. So können wir eventuell vor ihr davonfliegen. Wenn es knapp wird, dann surfen wir eine Runde. Wird ein heißer Ritt, aber das haben schon andere vor uns gemeistert. Wenn der Stern jedoch explodiert, bevor die Community aus dem Wurmloch kommt, dann gibt es für uns hier draußen nur noch eine Rettung: Wir werden hinein fliegen. Vielleicht findet sich später ein anderer Ausweg.“

"Guter Plan..." antwortete Lucas und hoffte dass es doch ein gutes Ende geben würde.

Assjima musste ein wenig schmunzeln. Ein richtiger Plan war das eigentlich nicht. Es war nur die einzig logische Schlussfolgerung. Sie hatte nicht vor, die Position vor dem Loch im All aufzugeben, bevor das Raumschiff hindurch war. Was passieren würde, wenn sich das Wurmloch schließen würde, während die Community sich noch in seinem Inneren befand wagte sie sich gar nicht auszumahlen. Das würde wohl einen Totalschaden auf dem grauen Planeten bedeuten. Deswegen mussten sie hier ausharren … wenn es sein musste bis zum bitteren Ende. Aber es konnte nicht schaden, die Kollegen ein wenig zur Eile zu mahnen. „Mercury, versuchen Sie, eine Transmission durch das Wurmloch zu schicken. Wir sollten den Captain und Commander Shral auf den veränderten Zeitrahmen aufmerksam machen. Die müssen Gas geben!“ Mercury nickte nur stumm und schickte eine Nachricht höchster Priorität mitten hinein in das farbenprächtige Schauspiel.

Bryn und U_E in "Diagnose Emitterstein - OP empfohlen"

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Die Evakuierung wurde durch die Hilfe der Sekundärsektion und zwei ihrer Shuttles extrem beschleunigt.

Zum Schluss befanden sich nur noch Lt. LeBrodie und Captain Stewart auf dem Planeten.

Sie räumten die Transportverstärker zusammen und verstauten sie im Shuttle.

Dann stiegen sie selber ein und drehten eine letzte Runde über die Primärsektion, bevor der Chefingenieur auf den Auslöser für die Sprengladungen drückte.

Es gab mehrere kleinere Explosionen und die Sektion sackte in sich zusammen – um dann wenige Augenblicke später in einem enormen Feuerball endgültig zu vergehen.

Stewart steuerte das Shuttle Richtung Tertiärsektion und beamte dann an Bord.

Carden begab sich mit dem Gefährt an Bord der Sekundärsektion.

Wieder auf der Brücke, rief er Fähnrich Anquenar zu sich und offerierte ihr den Pilotensitz an der Conn.

„Fähnrich. Bringen Sie uns unter die andere Sektion und docken Sie an.“

Demonstrativ und gespannt blieb er neben ihr stehen und betrachtete, wie sie gekonnt und flink eine persönliche Konsolen-Konfiguration erstellte um dann Geschwindigkeit aufzunehmen.

„Fähnrich… Keinen Kratzer – oder Sie fliegen per Anhalter durch die Galaxis.“

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Sie hob ihre Augenbrauen, ohne die Augen vom Sichtschirm zu nehmen, während ihre Finger über die Konsole flogen. Sie konnte die Sekundärsektion sehen, sie blickte auf ihre Kontrollen, überprüfte die Geschwindigkeit und Entfernung. Sie atmete tief durch, versuchte sich zu entspannen. Sie hatte schon tausend Mal das Andocken an eine andere Sektion geübt, den Anflug tausend Mal durchgeführt, es war nie ein Problem gewesen.

Doch eine Prometheus hatte sie noch nie geflogen. Das Schiff war anders, in jeder Beziehung. Jeder Befehl, den sie eingab, wurde völlig anders von dem Schiff umgesetzt, als sie es erwartet hatte. Milseya ging in Habacht-Stellung - sie musste hier eine Menge lernen und das in den nächsten zwei bis drei Minuten!

Milseya konzentrierte sich auf das, was sie gelernt hatte. Wieder reduzierte sie die Geschwindigkeit und führte leichte, beinahe unsichtbare Manöver aus und wieder überraschte sie das Schiff mit seiner Behändigkeit, seiner Leichtigkeit. In ihren Augen begann es zu glitzern. Ihr Verstand konzentrierte sich nur auf das, was sie vom Schiff aufnahm, was es ihr durch seine Reaktion mitteilte. Sie erhöhte leicht die Geschwindigkeit und führte eine leichte Korrektur des Kurses durch und wieder zeigte das Schiff, was es leisten konnte, wie schnell ihre Befehle befolgt wurden. Es war schnell - verdammt schnell. Sie keuchte lautlos auf – sie würde sich hier nie einen Fehler erlauben dürfen.

Milseya schloss kurz ihre Augen, während ihre Finger weiterhin Befehle in Auftrag gaben. Augenblicklich spürte sie wie der Antrieb reagierte, wie sich das Trägheitsdämpfungsfeld anpasste. Sie würde, nein, sie musste sich dieser Schnelligkeit anpassen, wenn sie und das Schiff je eine Einheit bilden sollten. Auf einen Schlag blendete Milseya alles aus, was diese Verbindung stören konnte. Nichts war mehr existent, nichts hatte mehr Bedeutung - nur dieses Schiff. Milseya gab sich selbst auf, während sie weiterhin jede Veränderung in dessen Flugverhalten registrierte, es aufsog, es in IHNEN verinnerlichte. So viel Neues! So viel Wissen! Ihr wurde beinahe schwindelig, von den vielen Möglichkeiten, die sich ihr anboten. Sie unterdrückte einen Freundenschrei und zugleich einen Aufschrei der Verzweiflung – konnte sie das wirklich, konnte sie all die Möglichkeiten ausschöpfen? Würde sie das je? War sie so gut, wie sie immer geglaubt hatte? So gut wie dieses Schiff? Würde sie es je so beherrschen, wie all die anderen, die sie so schnell gelangweilt hatten?

All das erschütterte Milseyas Selbstvertrauen, ihr Wissen um ihre Fähigkeiten für Sekunden in ihren Grundfesten. Niemals zuvor hatte sie eine solche Macht eines Schiffes gespürt, niemals wurde ihr eine solches Angebot gemacht - nie hatte sie sich für so unwürdig befunden, es anzunehmen.

Für einen kaum bemerkbaren Moment hatten ihre Finger aufgehört sich zu bewegen - dann öffnete ihre Augen. Sie hatte das Angebot angenommen, sie begann zu lernen. Eines Tages werden das Schiff und ich vollkommen eins sein, wusste sie in diesem Moment.

Milseya veränderte den Anflugvektor minimal. Die Tertiärsektion glitt behutsam unter die Sekundärsektion und stoppte an der von ihr vorgeschriebener Stelle. Sie aktivierte die Vertikalsteuerdüsen, beobachtete wie sich ihre Sektion der anderen näherte. Als der Schub sich als ausreichend erwies, deaktivierte sie diese und fuhr gleichzeitig die Andockklammern aus. Mit nur einem einzigen minimal negativ gerichteteten Horizontalschub griffen sie Andockklammern der beiden Sektionen ineinander und vereinigte sie.

[inanchfe in „was lange erklärt wird, wird hoffentlich gut“]

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Nach dem erfolgreichen Andockmanöver wurde die Brücke der Sekundärsektion aufgrund der fehlenden Primärsektion automatisch als Hauptbrücke deklariert, doch Vinara machte diese Entscheidung des Computers zumindest vorerst wieder rückgängig. "Captain, wir haben keine Zeit zu verlieren. Fähnrich Anquenar, ich vermute mal dass sie uns wieder vereint hat, scheint eine fähige Pilotin zu sein. Sie kann nun das gesamte Schiff von der Navigation der Tertiärsektion aus steuern, wir sollten sofort aufbrechen. Die Sekundärbrücke kann immer noch als Hauptbrücke deklariert werden sobald wir aus dem Wurmloch wieder heraus sind."

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"Sie haben Recht, Commander. Lassen Sie Ihren Steuermann aber an seiner Station. Da wir eventuell die Engeieroutputs unabhängig voneinander korrigieren oder anpassen müssen."

Chief O´Tra befand sich im Maschinenraum der Tertiärsektion und meldete grünes Licht.

LeBrodie auf der Sekundärsektion ebenfalls.

"Fähnrich Anquanar, das Andockmanöver war etwas zittrig - aber absolut überzeugend."

Der Captain deutete auf eine kleine animierte schematische Darstellung des Wurmloches auf ihrer Konsole..

"Das gelbe ist die Umgebeung des Wurmloches. Rot ist die Rotation an sich und blau die verschiedenen Gravitationswirbel. All das ist völlig bedeutungslos, wenn Sie sich ausschließlich auf diese Spiralförmige grüne Linie konzentrieren und ihr folgen.

Ihre Konsole ist verbunden mit der Station der Sekundärsektion - dort wird jemand den Warpantrieb korrigieren und ihren Bedürfnissen anpassen - das kann per Tasteneingabe geschehen - oder über die interne Kommunikation.

Und wir sind ja auch alle noch hier.

Bleiben Sie unter allen Umständen über Warp 8,78 - sonst drückt es uns wieder hinaus. Optimal ist ein Wert von 9,75 - was einer Flugzeit von etwa 3 Stunden 43 Minuten entspricht."

Ein letzter Blick zu Vinara.

Beide nickten sich zu.

Eine Sekunde Stille...

"Alarmstufe Rot! Commander Kyle, Dorian Grey - auf die Brücke!"

Dann legte er Milseya seine Hand auf die Schulter und drückte sie.

"Sie haben die Frau gehört. Machen Sie es so!"

Stewart ließ die junge Frau los, atmete tief durch und setzte sich auf seinen Stuhl.

Durch die Türen betraten die beiden Gerufenen die Brücke und nahmen ebenfalls ihre Plätze ein.

Vinara´s Gesicht verschwand vom Bildschirm und ermöglichte den Blick auf den Weltraum.

"Energie!"

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[beta 3 mit gleichbleibenden länglichen Radius / Warp 9,75 / äußerst exakte Flugbahn / Alpha 2 minus 180 / Barrel ]

Milseya hatte dem Captain kaum mehr zugehört, als er ihr die Flugbahn auf dem Display zeigte. Vor ihrem inneren Auge flog sie bereits die Route geistig durch, berechnete die Koordinaten, stellte die einzelnen Flugmanöver zusammen, während ihre Finger alles in den Computer eingaben...

Äußerst exakte Flugbahn! , schrie es auf einmal in ihrem Kopf.

Der Computer flog NIEMALS exakt die Route, die man eingab. Er orientierte sich an den NAV-Punkten und ermittelte den sichersten Flugweg. Ohne darüber nachzudenken, schaltete Milseya die Computerflugkontrolle mit Ausnahme der wichtigsten Sicherheitsbackups aus und aktivierte zusätzlich die Spracheingabe.

"Energie!"

„Computer! Beginne mit vorgegebener Anflugsequenz. Warp 8,79. Lauter Countdown von 5 bis Eintritt in das Wurmloch!“ Milseyas Stimme klang mechanisch, während sie auf die Konsole vor ihr starrte und den Anflugwinkel noch einmal minimal korrigierte.

..“5“.. Milseya schloss ihre Augen.. “4“ ..atmete tief durch..“3“..während ihre Finger ihre Position einnahmen und auf der Konsole ruhten. „2“..Sie öffnete ihre Augen.. „1“..

„Beginn Beta 3 Strich 1. Warp 8,79. Lauter Countdown auf 3 für 180. Vorbereitung Alpha 2 minus 180.“ Der Computer bestätigte. „Sekundärsektion! Gehen Sie bei Alpha 2 auf Warp 9,75! Und halten Sie diese Geschwindigkeit!“ Der Steuermann auf der anderen Sektion bestätigte.

Milseya konzentrierte sich nun ausschließlich auf die Flugbahn, während das Schiff begann, die erste Steigung zu erklimmen. Sie korrigierte die leichten Abweichungen mit Hilfe der Steuerdüsen um kein Ungleichgewicht beim Antrieb zu verursachen. Das Schiff reagierte augenblicklich.

„180 in 3 .. 2.. 1..“ Milseya aktivierte die eingegebene langsame Rolle gegen den Uhrzeigersinn, während sie gleichzeitig die Fluglagenkontrolle korrigierte und die Daten speicherte. Zufrieden hatte sie registriert, wie das Schiff im selben Augenblick auf Warp 9,75 gegangen war.

„Computer! Bei 360 Beginn mit Beta 3 Strich 2. Lauter Countdown auf 3 für 180. Vorbereitung Alpha 2 minus 180.“

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Niels ging durch einen Korridor, als der Alram ausgelöst wurde. Zunächst wusste er nicht, was er in dieser Situation tun sollte. Er war noch keiner keiner Station zugeteilt worden. Auch waren die Offiziere und Manschaftsmitglieder, mit denen er zuvor gearbeitet hatte, auf die beiden Sektionen verteilt worden, so dass die mitlerweile vertrauten Strukturen nicht mehr existent waren. Niels wollte auch nicht die eingespielten Teams auf den beiden Sektionen in so einer kritischen Situation stören. In sein Quartier wollte er auch nicht gehen, da würde er verrückt werden aus Ungewissheit, was gerade passierte. Vielleicht konnte er solange auf der Brücke verweilen und gegebenenfalls helfen.

"Brücke!" wies Niels den Computer an und der Lift setzte sich in Bewegung. Dann spürte er, wie sich das Schiff in Bewegung setzte. Als sich die Türen öffneten war er zunächst verwirrt, dass nicht der Captain, sondern eine Andorianerin im Kommandosessel saß. Das muss Commander Shral sein dachte er. Sie wirkte sehr kompetent. Niels entging nicht, wie sie die Brückencrew genau beobachtete. Auf dem Hauptschirm konnte man das Innere des Wurmlochs sehen, eine projezierte Linie zeigte die errechnete Flugbahn an. An markanten Stelle der Route waren zusätzlich Daten eingeblendet. Niels ging zu dem Geländer, welches den mittleren Bereich, in dem sich Conn und Ops befanden, vom äußeren Ring abtrennte und hielt sich mit beiden Händen krampfhaft daran fest, so angespannt war er. Das letzte mal, als er das Wurmloch gesehen hatte, hatte das Schiff nicht so ruhig gelegen und er hoffte, dies auch nicht noch einmal erleben zu müssen. Jetzt konnte aber nichts tun als abwarten.

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Leichter Schweiß stand auf ihrer Stirn - Zeichen für die Anstrengung der permanenten Konzentration.

Seit über drei Stunden flog sie nun die sich ständig wiederholenden Flugmanöver, doch die waren nicht der Grund für die Anstrengung. Jeder Sektor in diesem Wurmloch variierte, verlangte stets eine völlig neue Anpassung der Flugbahn und -richtung. Milseyas Finger stoben unentwegt über die Konsole, während ihr Blick - mit nur wenigen Unterbrechungen auf den Sichtschirm - stets auf ihre Konsole gerichtet war. Jede noch so kleine Abweichung der Lage oder Richtung wurde von der kleinen Pilotin sofort korrigiert und vom Schiff direkt umgesetzt.

„Computer! Bei 360 Beginn mit Beta 3 Strich 7.“ Milseya stöhnte innerlich erleichtert auf. Das würde der letzte Looping sein. Wenn der Flugplan stimmte, dann müssten sie am höchsten Punkt die Öffnung des Wurmloches sehen können. Das Schiff begann mit dem Anstieg.

„Computer! Lauter Countdown von 10 für 180. Vorbereitung für Barrel Strich 1. Warp 9,75.“ „Bestätigt.“ Zum ersten Mal seit Beginn des Fluges verspürte Milseya die Nervosität, die seitdem in ihrem Inneren herrschte und nur von der Konzentration überdeckt worden war. Das letzte Flugmanöver war an sich eines der einfachsten. Aber hier lag der Fall ein wenig anders. Sie musste diese Rolle fliegen, um den verschieden platzierten Gravitationsfeldern in diesem Bereich auszuweichen. Sie kontrollierte die Sensorenanzeigen, glich sie erneut mit ihrer Flugbahn ab und korrigierte sie.

„180 in 10 ...“ Die Anspannung in Milseya stieg in gleichen Schritten, wie der Countdown herunter gezählt wurde. Die Bewegungen ihrer Finger wurden langsamer. Ihr Blick war starr auf das Display gerichtet. „..5“ DA war er! Sie konnte den Spalt deutlich auf dem Display erkennen.

„Captain! Öffnung direkt voraus“, meldete der Fähnrich, während sie weiter auf den Countdown achtete. „..1“ „Computer. Beginn mit vorgegebener Barrel-Sequenz!“ Sie aktivierte die programmierte Flugbahn und beobachtete, wie sich die Lage des Schiffes wie befohlen veränderte. Das Schiff passierte das erste Gravitationsfeld an Backbord, gleich drauf rotierte das Schiff schneller um seine Achse um nicht das nächste Feld zu berühren. Milseya konzentrierte sich ausschließlich auf die ideale Fluglage. Das nächste Gravitationsfeld näherte sich, das Schiff drehte sich weiter und passierte auch dieses unbeschadet. Die Öffnung kam unaufhörlich näher. Milseyas Atem ging stoßweise – es durfte nicht jetzt nichts mehr schiefgehen. Das letzte Feld an Steuerbord! Noch einmal überprüfte sie ihre Bahn und Lage - das Schiff vollendete seine 360°- Drehung und ließ das Feld hinter sich.

„Computer! Start der finalen Flugsequenz. Deaktiviere Warpantrieb und Warpkern 10 Sekunden vor Passieren der Öffnung!“ Der Computer bestätigte.

"Fähnrich Anquenar an Sekundärsektion. Bereithalten! Wir werden das Wurmloch in 35 Sekunden verlassen.“ Milseya kontrollierte zum allerletzten Mal ihre Flugbahn. Sie atmete tief durch, dann spürte sie, wie der Warpantrieb abgeschaltet wurde und betrachtete auf den Sensoren, wie auch der Warpkern deaktiviert wurde. Das Schiff folgte der vorausberechneten Bahn. Nur Millisekunden später geschah das Gleiche auf der Sekundärsektion.

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Milseya und der Pilot der Sekundärsektion deaktivierten den Antrieb mit einer Differenz von nur wenigen Zehntelsekunden.

Die Gravitation der Anomalie griff mit stählerner Faust nach dem Raumschiff und versuchte es wieder zu verschlucken.

Vinara aktivierte die Programme der modifizierten Heisenbergkompensatoren, während O´Tra und LeBrodie den Warpkern komplett abschalteten.

Die Community verlor bedrohlich an Geschwindigkeit und trotz der Trägheitsdämpfer war der Sog, dem das Schiff nun wehrlos ausgesetzt war, zu spüren.

Doch das Timing war perfekt: Mit dem letzten bisschen Schwung der Massenträgheit passierten sie die Öffnung.

Zufrieden und stolz nickte der Captain Fähnrich Anquenar zu.

„Stewart an Castillo und den Flyer. Wir sind zu Hause – was gibt´s zu essen?“

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„Wie wäre es mit ein paar belegten Brötchen? Sie haben die Küche an Bo… Verdammt! Alpha-Flyer an Castillo – Schlafen Sie da drüben? Raus mit dem Warpkern!“ Assjima fuhr aus dem Piloten-Sessel hoch und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das sich ihr bietende Schauspiel. Das Wurmloch explodierte in einem gewaltigen Farbenspektakel und schien einen Satz nach vorne zu machen. Ein Rütteln ging durch den Flyer, als die freiwerdenden Gravitationskräfte an dem am Traktorstrahl hängenden Shuttle zerrten. Lucas sprang von der Pritsche, auf der er sich einen Moment ausgestreckt hatte, stieß die Ärztin zur Seite und tippe wie wild auf der Konsole herum. Die Flugbahn des Flyers stabilisierte sich umgehend.

Im selben Augenblick leuchtete der Monitor auf und das von Panik verzerrte Gesicht des Shuttlepiloten erschien. „Doktor – wir werden hineingezogen!“ „Giffert – stoßen Sie den Warpkern ab! SOFORT!!!“ „Den Warpkern raus? Aye Ma’am!“ Der Ensign verschwand vom Bildschirm und im nächsten Augenblick erschien an gleicher Stelle Captain Stewart. „Lt. Commander … was um alles in der Welt treiben Sie da. Machen Sie das verdammte Loch hinter uns zu. Wir haben nicht mehr genug Schwung, um die Gravitationskräfte zu kompensieren“ In diesem Augenblick leuchtete hinter der Castillo eine kleine Explosion auf. Das Wurmloch bäumte sich noch einmal auf - wie um ein letztes Mal all seine ganze Pracht zu zeigen … dann war nur noch endloser Raum zu sehen.

Assjima atmete hörbar aus und nickte dem Techniker neben ihr zu „Holen Sie die Castillo ran, Mercury. Captain …wir docken in wenigen Minuten an. Würden sie dem Chef bitte ausrichten, dass ich gerne eine große Portion von seiner göttlichen, selbst gemachten Bärlauchpasta hätte?“

Stewart zwinkerte ihr zu: „Ihr Wunsch ist mir Befehl, Doktor. Willkommen zurück an Bord!“

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Selina konnte es nicht fassen! Ungläubig war sie von ihrem Stuhl aufgesprungen und starrte auf den Sichtschirm.

Wir sind durch! Wir haben es geschafft! Ich kann es nicht glauben!

Die erste Offizierin spürte die Menge an Glückshormonen die durch ihren Körper strömten, fast schon schwanden ihr alle Sinne voller Freude.

Sie bat den Captain die Brücke verlassen zu dürfen, welches er mit einem Nicken bestätigte.

Lächelnd begab sie sich zu ihrem neuen Quartier. Auf dem Weg dorthin kamen ihr ebenso glückliche, euphorische Mannschaftsmitglieder entgegen. Auf vielen Gesichtern waren die Freude und auch die Ungläubigkeit zu sehen. Besonders bei denen, die auf dem Planeten gestrandet waren. Selina sah wie sich die Crew von der Sekundär- und der Tertiärsektion mischten, einige fielen sich in die Arme, andere erzählten aufgeregt von ihren Erlebnissen.

Noch nie hatte Selina dieses Schiff als so lebendig empfunden.

Endlich hatte sie ihr Quartier erreicht und nahm ihre Tochter auf den Arm. "Wir haben es geschafft! Der Alphaquadrant hat uns wieder! Ist das nicht wunderbar, Yasmin?" Das kleine Mädchen verstand natürlich nicht so recht, warum ihre Mutter so glücklich war.

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John konnte es auch nicht fassen. Endlich war der Planet zurückgelassen worden, endlich waren sie alle wieder zurück.

Er betätigte seinen Kommunikator.

"Gilmore an Anquenar."

"Sprechen Sie."

"Fähnrich, ich bin mir sicher, daß die ganze Crew Ihnen sehr dankbar für Ihre Flugkünste ist aber dennoch sollten Sie sich jetzt ausruhen."

"Was? Weshalb denn? Joh.. Dr. Gilmore, ich habe mich vorher ausgeruht. Mir gehts es gut, hervorragend. Ich kann meinen Posten jetzt doch nicht verlassen!" Erwiderte sie mit leicht gereizter Stimme. Was glaubte John eigentlich? Das Schlimmste war doch vorbei und jetzt wo sie sich in entspannter Atmosphäre ein wenig mehr dem Schiff widmen konnte, wollte er sie auf die Reservebank schicken! Der hatte sie doch nicht alle! Gerade er, der sie immer stehen ließ, wenn irgendwo auch nur jemand nieste, musste sie doch verstehen können.

"Keine Widerrede! Ärztliche Anweisung!"

"Ach, Blödsinn!" Milseya unterbrach die Verbindung abrupt. Zu sehr ärgerte sie sich über die plötzliche Aufforderung zum Ausruhen.

John verdrehte die Augen. Typisch Mili. Kaum saß sie an einer Navigationssteuerkonsole, schien nichts und niemand sie davon wegbewegen zu können. Er dachte nach. Doch! Da gab es jemanden!

"Gilmore an Cmdr. Kyle."

Selina lief mit Yasmin auf dem Arm durch das Schiff.

"Kyle hier. Sprechen Sie."

"Cmdr. Kyle, Fähnrich Anquenar bräuchte dringend Ruhe. Leider hört sie im Moment nicht auf mich. Könnten Sie sie ablösen lassen? Ich mache mir Sorgen um sie ....."

"In Ordnung, ich werde sehen, was ich tun kann. Kyle Ende."

Selina beendete die Verbindung und schüttelte leicht den Kopf. Diese junge Frau war wirklich eine harte Nuss aber trotzdem war Selina nach wie vor zutiefst von ihr beeindruckt. "Na komm, wir gehen nochmal auf die Brücke!" Selina küsste Yasmin auf die Wange und betrat den Turbolift. Sie tippte auf ihren Kommunikator.

"Kyle an Fargoth. Sie übernehmen ab jetzt die Navigation auf der Tertiärsektion."

"Verstanden."

Kurze Momente später betrat Selina wieder die Brücke und ihr Weg führte sie direkt zu der Pilotin.

Selina trat an Milseyas Seite und legte ihr die Hand auf die Schulter.

"Fähnrich, Sie haben Dienstschluß. Fähnrich Fargoth wird nun das Steuer übernehmen."

"Ma'am? Ich verstehe nicht ganz..? Weshalb?"

"Sie haben für heute mehr als genug geleistet."

Der junge Fähnrich verstand. John! DAFÜR würde sie ihm den Hals umdrehen, den Arm brechen oder .. "Commander, mir geht es gu.."

Selina drückte kurz mit ihrer Hand in Milseyas Schulter und sah sie durchdringend an. "Sie gehen ... jetzt!"

Ein beißender Schmerz durchzuckte Milseyas Schulter. Verdammt, hatte der Commander eine Hand aus Eisen? Sehr widerwillig erhob sich die Pilotin von ihrer Stuhl und sah Kyle in die Augen. "Verstanden, Commander", kam es wütend über ihre Lippen.

Selina verkniff sich ein "Husch, husch" und bemerkte aus ihrem Augenwinkel, daß Fähnrich Fargoth die Brücke betreten hatte. Zielstrebig ging er auf die Navigationskontrolle zu, begrüßte die beiden Frauen und nahm dann Platz. Selina ließ Milseya stehen und ging zum Turbolift.

Milseya kochte vor Wut. Das wirst du mir büssen John!, dachte sie, während sie zum anderen Turbolift ging. Spätestens beim nächsten Training wirst du dein eigener Patient sein!

Die Türen des Turboliftes schlossen sich und Selina tippte auf ihren Kommunikator.

"Kyle an Gilmore. Ihre Patientin hat äußerst widerwillig ihren Posten verlassen ....Sie sind mir etwas schuldig. Kyle Ende."

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Die Freude nach der Rückkehr war ebenso groß wie die Anspannung während des Flugs gewesen war; erst nach Verlassen des Wurmlochs bemerkte Vinara den Neuzugang ihrer Abteilung, der mit einem Seufzer der Erleichterung das Geländer losließ, richtig wahr. Als er dann auch noch beinahe militärisch Haltung annahm meinte sie nur: "Rühren Sie sich, Fähnrich, jetzt wird erst einmal gefeiert und ausgeruht. Gehen Sie ins Kasino, ich werde vielleicht nachfolgen." Diese Anweisung weitete sie auf die gesamte anwesende Brückencrew aus. Die Andorianerin selbst ging als die Brücke immer leerer wurde zur Wissenschaftsstation und richtete die Sensoren auf die Supernova aus. Was sie da sah beunruhigte sie, auch wenn sie damit gerechnet hatte. Sogleich informierte sie Captain Stewart: "Ein paar Stunden Verschnaufpause dürfen wir uns ohne große Gefahr gönnen, aber wenn es geht nicht mehr als sechs. Die Supernova hat sich weiter destabilisiert, durch die lange Öffnung des Wurmlochs womöglicherweise sogar noch schneller als ursprünglich vorgesehen; in spätestens zwei Tagen kann ich für nichts mehr garantieren."

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„Danke Commander Shral. Dann feiern wir ein wenig unsere Rückkehr und Rettung - und machen uns dann schnellstens aus dem Staub.“ Sagte der Angesprochene als er den Turbolift verließ und die Brücke betrat.

Vinara wirkte nicht zu überrascht aber ihren Gesichtsausdruck konnte man als Fragend deuten.

„Alle haben fluchtartig die Brücke der Tertiärsektion verlassen – ein guter Moment das Kommando hierher zu verlegen.“

Er sah der Andorianerin lang und tief in die roten Augen, dann nahm er ihre Hand, drückte sie herzlich und legte die andere freundschaftlich auf ihre Schulter.

„Ohne Sie wäre das nichts geworden… Ich danke Ihnen, Vinara.“

Er ließ sie los und zwinkerte ihr zu:

„Was wären wir Pinkys ohne euch Andorianer?!“ Beide lachten über die alte herablassende andorianische Bezeichnung für „Menschen“.

„Das war verdammt gute Arbeit! Von Ihnen allen!

Ich werde mir jetzt die Logbücher vornehmen und mich zurückziehen – denn ich bin sicher, dass Sie sich hier auch nicht gelangweilt haben werden. Und dann werde ich ein Supernova-Raus-aus-dem-Wurmloch-Festtags-Menu mit meiner Tochter genießen.

Was werden Sie tun? Gehen Sie auch ein wenig feiern, oder zieht es Sie zu den Sensoren und der Sonne?“

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Der Leitstrahl hatte die Castillo vorsichtig in den Shuttlehangar geführt und der Flyer setzte nur wenige Augenblicke später auf. Außer einigen Mitarbeitern der Wartungscrew herrschte gähnende Leere im Hangar, als die sechs auf ihren kleinen Raumschiffen stiegen. Assjima war froh, endlich wieder den verhältnismäßig festen Boden der Sekundärstation unter den Füßen zu haben. Sie drehte sich zu ihrem kleinen Team um „Lt. Bishop, Mr. Mercury – das war erstklassige Arbeit. Ich danke Ihnen! Ich würde Ihnen nur zu gerne ein paar Stunden frei geben, aber ich habe leider keine Ahnung, wie die taktische Situation ist. Deswegen melden Sie beide sich am besten umgehend auf ihren Stationen zurück.“ In Gedanken nahm sie sich fest vor, Mercury für eine Auszeichnung vorzuschlagen. Dieser kleine Weltraumspaziergang unter solchen Umständen zeugte von sehr viel Mut.

Dann wendete Assjima sich der Crew der Castillo zu, die etwas betreten vor ihrem Shuttle standen. „Doktor, es tut mir leid! Ich hätte es beinahe vermasselt!“ Ensign Giffert lief rot an und stand automatisch stramm, als die Ärztin ihn lange und schweigend musterte. „Ensign, Sie drei waren einem ganz besonderem psychischen Druck ausgesetzt. Es gibt zum Glück keine Vorgaben, wie man in solchen Situationen zu reagieren hat. Möglicherweise hätte jemand mit mehr Routine anders … schneller … reagiert … jemand Älteres …“ Sie unterbrach sich und schaute nachdenklich von einem Gesicht ins nächste. „Sie drei sind jetzt jedenfalls um eine nachhaltige Erfahrung reicher. Machen sie es sich zunutze.“ Dann blitzte der Schalk in ihren Augen auf: „Meine Herren, ich glaube getrost behaupten zu können, dass Sie von nun an als die ersten menschlichen Wurmlochtürsteher betrachtet werden können. Auch Ihnen gilt mein Dank. Und jetzt: Wegtreten!“ Die drei Männer atmeten erleichtert auf und machten sich sehr zügig aus dem Staub.

Assjima blieb allein am Flyer zurück. Sie hatte es nicht eilig. In der Krankenstation wartete mit Sicherheit das absolute Durcheinander auf sie und gerade deshalb brauchte sie die wenigen Minuten Ruhe, die der leere Hangar bot. Es galt noch, die gesammelten Daten aus beiden Fahrzeugen in den Bordcomputer zu transferieren und ihre sieben Sachen zusammen zu packen. Unter dem Pilotensitz fand sie eine gestrickte Socke, die nicht aus ihrem Besitz stammte. „Das hier sieht mir doch ganz nach einer Stevenson-Eigenproduktion aus“ Lächelnd packte sie die Socke ein. Lucas würde sie bestimmt schon bald schmerzlich vermissen. Dann schulterte Assjima ihre Tasche und machte sich auf zur Krankenstation der Tertiärsektion. Doch das Chaos kam ihr bereits mit großen Schritten entgegen geeilt.

„James! Langsamer! Du bist verrückt!“ „Nichts da, der Doktor ist wieder da – sie braucht ein Empfangskomitee! Wir kommen zu spät!“ Assjima konnte gerade noch zur Seite springen, als Crewman Bristow mit seinem modifizierten Antigravschlitten um die Ecke geschossen kam. „James, wohin so eilig?“ „Zum Shuttlehangar. Notfall! Erste Priorität! Verdammt – da sind Sie ja!“ James bremste seinen Schlitten so abrupt, dass Ensign Harrison beinahe von der Pritsche gekullert wäre. Sie sprang herunter, gab dem großen Kerl einen kräftigen Tritt gegen das Schienbein und rannte mit strahlendem Gesicht der Deltanerin in die Arme. „Doktor, ich bin so froh, dass Sie wieder da sind.“ Wieder da? Meg – Sie waren doch fort!“ „Ich? Nein, ich war hier … ach, Sie bringen mich ganz durcheinander! Egal! Sie sind wieder auf der Krankenstation. Endlich kommt wieder Ordnung in den Laden!“ Assjima schmunzelte ein wenig. „War es denn so schlimm? Vor wenigen Minuten erreichte uns die Nachricht, dass Sie da unten auf dem Planeten einen Ersatz für mich gefunden hätten.“ „Sie meinen diesen arroganten Schnösel Gillmurx oder so? James – wie heißt der Typ doch gleich wieder?“ „Keine Ahnung. Er hat sich mir nicht vorgestellt. Hallo Doktor! Toll, dass Sie wieder da sind!“ James starrte etwas verlegen auf seine Schuhspitzen. „Ich freue mich so … Oh man, ich dachte ich würde Sie nie wieder sehen!“ Jetzt blickte er auf und eine Träne kullerte die Wange hinunter. Er ging einen Schritt auf die Deltanerin zu und bereitete die Arme aus, als Meg beherzt zwischen die beiden trat. „Nein, James – du wirst Doktor Assjima nicht umarmen! Sonst schwebst du die nächsten drei Tage wieder irgendwo im siebten Himmel und bist zu nichts zu gebrauchen!“

Es ging einfach nicht mehr! Assjimas Gesichtsfarbe wechselte von vornehmer Blässe zu sehr, sehr rosigem Teint, während sich das seltsame, lange unterdrückte Gefühl langsam aber stetig nach oben kämpfte. Tränen traten ihr in die Augen, quollen über und die Beine gaben nach, als sie nicht mehr an sich halten konnte. Langsam rutschte sie mit dem Rücken an der Wand herunter und blieb auf dem Boden sitzen. Immer wieder ging ein Schütteln durch ihren Körper. „James – was ist los mit ihr? Ein epileptischer Anfall?“ „Hm … ich weiß nicht Meg. Könnte auch ein Nervenzusammenbruch sein. Oder Schlafmangel?“ Die beiden blickten ratlos auf ihre Chefin hinab. „Doktor? Was ist mit Ihnen?“ James kniete neben ihr nieder, packte sie mit seiner Pranke an der Schulter und schüttelte sie. „Hallo!!!“ Langsam hob Assjima das tränenüberströmte Gesicht, schaute ihn mit ungewöhnlich leuchtenden Augen an und versuchte, etwas zu sagen. Doch es kam nur immer wieder ein undeutliches Glucksen über ihre Lippen, unterbrochen von einem erneuten Schütteln. Die Ärztin lachte!

Es dauerte geschlagene 6 Minuten, bis sie sich von diesem deltanischen Lachanfall erholt hatte und wieder halbwegs deutlich artikulieren konnte. Die Beine waren noch ein wenig wackelig, weshalb James sie packte und kurzerhand auf den Antigravschlitten setzte. Meg nahm neben ihr Platz und los ging die wilde Fahrt in Richtung Krankenstation.

Nach diesem Anfall war es nicht leicht, halbwegs würdevoll aufzutreten, zumal die kleine Krankenstation hoffnungslos überfüllt war und man überall über Gerätschaften stolperte. Als erstes erblickte Assjima Ensign Gardener, welcher mit der ihm eigenen Geschicklichkeit routiniert zwischen den Patienten herumfuhrwerkte. Er war vollauf beschäftigt, so dass er nur ein kurzes, aber herzliches ‚Hallo’ hinüber winken konnte. „Meg, ich sehe, Sie haben unsere anfänglichen Modifikationen rückgängig gemacht. Das war vernünftig. Momentan brauchen wir wirklich kein steriles Strahlungslazarett.“ „Ja Doktor, das hat der Neue angeordnet. Aber wir wären auch ohne ihn von alleine auf die Idee gekommen. Ah! Sehen Sie – da drüben ist er ja! Aber da lass ich Sie alleine hingehen. Ich glaube, Sidney kann ein wenig Hilfe gebrauchen.“ Und schon war die kleine runde Frau im Getümmel verschwunden.

Assjima beobachtete den neuen Kollegen einen Moment aufmerksam bei der Arbeit. Er wirkte sehr routiniert, gab gezielte Anweisungen, konzentrierte sich komplett auf seinen Patienten und schien das Durcheinander um sich herum kaum wahr zu nehmen. Crewman Cbovnik ging dem Arzt zur Hand. Als er mit einem Verbandskästchen in der Hand an Assjima vorbei rannte, packte sie ihn am Ärmel. „Oh Doktor, Sie sind wieder …“ „Pssssst“ Assjima legte den Finger auf den Mund, nahm das Päckchen und flüsterte ihm zu: „Gönnen Sie sich eine kurze Kaffeepause, Pavel. Ich übernehme solange“ Der Crewman nickte verstehend und verschwand grinsend durch die Tür.

Mit dem Verbandsmaterial näherte sie sich langsam von hinten. „Crewman, wo stecken sie denn? Tupfer!“ Der Arzt streckte seine Hand nach hinten aus und nahm ohne sich umzusehen den Tupfer entgegen. „Desinfektionsspray!“ Wieder wanderte seine Hand nach hinten und Assjima reichte ihm stillschweigend die Flasche. „Hautregenerator!“ Verdammt, wo war der hingewandert? „HAUTREGENERATOR!“ Die Hand wackelte ungeduldig. Da war er. Als sie ihm das Gerät gab, berührte ihre Hand kurz die seine. Der Arzt zuckte zusammen und hielt einen Moment inne. Dann richtete er sich auf, drehte sich langsam um und starrte die kleine glatzköpfige Frau vor sich überrascht an. „Sie sind Deltanerin!“ „Ich weiß.“ „Woher kommen Sie?“ „Hm … von Delta IV?“ „Nein, das meine ich nicht! Woher kommen Sie im Moment? Ich habe Sie auf dem Schiff noch nicht gesehen. Sie wären mir aufgefallen!“ „Ich komme gerade aus dem Shuttlehangar …“ „Doktor!“ Beide Ärzte fuhren herum, als der Crewman auf der Pritsche vor ihnen seine blutende Hand empor streckte. „Könnten Sie bitte ihr Geplänkel noch ein wenig verschieben? Es tut weh!“ „Entschuldigung“ brummte Dr. Gilmore und begann die Hand mit dem Regenerator zu bearbeiten. „Doktor … können Sie das nicht machen?“ Der Crewman schaute ein wenig verlegen zur Seite. Assjima nickte stumm, schob John sanft ein klein wenig zur Seite, nahm die verletzte Hand in die ihre und konzentrierte sich kurz. Noch ein paar Sekunden Arbeit mit dem Regenerator und der Crewman konnte die Station verlassen. Gilmore beobachtete das alles mit großem Erstaunen. „Was in aller Welt war denn das?“ entfuhr es ihm. „Das war deltanische Zauberei. Gestatten Sie? Lt. Commander Doktor Assjima, Oberhexe der USS Community.“ Assjima streckte ihrem Kollegen lächelnd die Hand entgegen. „SIE sind die Chefärztin an Bord? Warum zum Teufel sagt mir keiner, dass die Herrin dieser Krankenstation eine Deltanerin ist? Das muss ich doch wissen!“ „Womöglich weil Sie niemanden gefragt haben? Aber warum ist das so wichtig?“ „Weil … weil …“ John geriet ein wenig ins Stottern „ … ich mich dann mental hätte vorbereiten können.“ Assjima lachte. „Ich finde es so aber sehr viel lustiger!“ „Ja Sie!“ Erst jetzt bemerkte John die immer noch ausgestreckte Hand der Kollegin. „Entschuldigung …“ Zögernd griff er nach ihr. Es wirkte fast ein wenig verbissen, als er verzweifelt versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. „Dr. John Gilmore. Ehemals Lieutnant, hoffentlich bald wieder regulär im aktiven Dienst.“ „Willkommen an Bord, Doktor Gilmore! So wie ich das hier sehe, sind Sie bereits wieder im aktiven Dienst. Sie scheinen hier alles gut im Griff zu haben. Ich werde erst einmal die andere Station aufsuchen und dort nach dem Rechten zu sehen. Wir werden später noch Gelegenheit haben, uns zu unterhalten.“

Sie drehte sich um, und ließ den immer noch etwas verdatterten Arzt inmitten des Durcheinanders allein zurück. Auf der Sekundärstation würde es sicherlich ebenso chaotisch aussehen, und da war kein Doktor Gilmore zur Hand.

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Den meisten von denen, die einen Platz vor einem Monitor oder einem Fenster hatten ergattern können, traten Tränen in die Augen als sie aus dem Orbit zusahen, wie sich die Primärsektion in einen Feuerball verwandelte.

Einige schluchzten leise, andere starrten nur mit unbewegter Miene vor sich hin. Doch niemand blieb unberüht.

Vorbei.

Aus und vorbei.

Nach und nach verstreute sich die Crew wieder. Sie alle wussten, welche Etappe als nächstes auf sie zu kam. Und sie alle kannten ihren Platz. Die, die im Dienst waren, gingen auf ihre Posten. Die, die nur Balast waren, bemühten sich, so wenig wie nur möglich im Weg zu stehen und sich gleichzeitig für den holprigen Flug abzusichern.

Dorian sah ihnen allen nach. Jetzt hätte die Crew der Community wirklich einen guten Councelor gebrauchen können. Schade, dass er nicht dieser Councelor war.

Gerade wollte er sich auf den Weg in die Krankenstation machen, als er auf die Brücke gerufen wurde. Natürlich registrierte er, dass der Captain nicht nur seinen Namen falsch ausgesprochen hatte, sondern ihm auch seinen Rang verweigert hatte, doch das tat der Ensign mit einem Schulterzucken ab. Nun war es wohl zu spät für irgendwelche Versöhnungen.

Milseya hatte das Steuer. Dorian beschloß das als ein gutes Omen zu werten.

Er setzte sich auf 'seinen' (nein, dies war nicht sein Platz. Sein Platz war auf der Krankenstation) Platz. Dann begann er zu beten. Milseya am Steuer hin oder her - Dorian wollte nicht hier sein. Es genügte ja schon, dass sie schon wieder FLIEGEN mussten - und dann auch noch durch ein Wurmloch - aber musste er dabei wirklich unbedingt in der ersten Reihe sitzen?!

Sein Magen begann schon durchzudrehen bevor sie Schwelle des Wurmlochs überhaupt überquert hatten.

Alles, was nach dieser Schwelle geschah, hatte Dorian nicht mehr wahrgenommen. Seine Augen waren fest geschlossen, seine Hände schwitzten Meere und sein Geist war erfüllt mit Gebeten und Anflehungen.

Doch schließlich hatten seine Qualen ein Ende.

Cmdr. Kyle war aufgesprungen, Milseya stahlte über das ganze Gesicht, überall aus dem Schiff erreichten positive Zustandsmeldungen die Brücke. Alle befanden sich schon längst im Freudentaumel und tauschte Scherzbotschaften aus bevor Dorian sich wirklich getraute, seine Augen zu öffnen. Erleichtert atmete er aus und bemerkte erst jetzt, dass er die ganze Zeit über die Luft angehalten hatte. Kein Wunder, dass ihm schwindelig war!

Sie hatten es tatsächlich geschafft! Lebend!

Dorian konnte es kaum fassen, aber anscheinend war es wahr.

Um ihn herum leerte sich nach und nach die Brücke. Niemand beachtete ihn. Und schließlich erhob auch er sich. Sie hatten noch einen weiten Weg vor sich bis in die Heimat. Aber was konnte ihnen jetzt schon noch passieren?

Eine kleine Stimme in Dorians Hinterkopf mahnte ihn, sich bloß nicht zu früh zu freuen...

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Sie war STINKSAUER!!

Haliianische Flüche und Verwünschungen schimpfend, für die es keine Übersetzung gab, marschierte Milseya die Korridore entlang. Die darüber mehr als überraschten jubelnden Crewmitglieder beachtete sie nicht. Ebenso wenig, dass einige zur Seite sprangen, als sie ihr zorniges Gesicht sahen.

Verflucht! Was sollte der Dreck? Was zur Hölle hatte sich John dabei nur gedacht? Für wen hielt er sich eigentlich? Verdammte Ärzte! Verfluchte Halbgötter in blau! Mögen sie alle in ihren Höllen schmoren! Milseya knallte fuchsteufelswild ihre Faust gegen die Wand. Wenn der Herr Doktor glaubte, sie würde jetzt tatsächlich brav in ihr Quartier gehen und ein Mittagsschläfchen machen, dann täuschte er sich aber gewaltig! Jetzt erst recht!

„Computer! Gibt es hier an Bord einen Trainingsraum?“ „Ja.“ „Und wo zum Teufel ist der?“

Wenige Minuten später betrat Milseya den Trainingsraum. Sie hatte sich einen schwarzen Trainingsanzug replizieren lassen und band sich nun die Haare zu einem Pferdeschwanz hoch.

Nach einigen haliianischen Dehnübungen ging sie zum Sandsack. Sie schloss kurz ihre Augen und spürte den unsagbaren Zorn in ihrem Bauch auf, ließ ihn in ihr Gehirn steigen und begann mit Fäusten, Ellbogen, Füßen und Knien auf den armen Sandsack einzuprügeln.

Lt. Bishop war froh, wieder an Bord der Community zu sein. Diese Mission war sehr Nerven aufreibend gewesen, aber sie hatten es geschafft 2 Sektionen zu retten und wieder durch das Wurmloch zu schleusen. Dann war da noch der mutige Einsatz von Ensign Mercury und dieser sollte für eine Belobigung reichen. Zu gerne wäre Lucas direkt zu seiner Freundin Nanni Stevenson gegangen, aber er war der Sicherheitschef und er musste die taktische Situation der Community neu einschätzen. Also verabschiedete er sich von der Ärztin und dem Techniker und verließ den Hangar in Richtung Turbolift. Lt. Bishop war doch leicht traurig, aber er hoffte, dass er Nanni bald wieder in die Arme schließen konnte. Lucas wartete nun friedlich auf den Lift und spekulierte über die momentane taktische Situation, als der Turbolift stoppte.

Langsam öffnete sich die Tür und eine liebe ihm wohlbekannte Frau strahlte ihn an. „N-A-N-N-I“ stammelte Lucas vor Überraschung und ihm kamen Freudentränen. „Lucas, endlich!“ hauchte ihm Nanni entgegen und fing ebenfalls vor Freude an zu weinen. Dann liefen sich die beiden Verliebten entgegen, fielen sich an die Arme und hielten sich minutenlang nur fest. „Nanni, ich liebe dich“ flüsterte Lucas ihr ins Ohr und küsste Nanni auf den Mund. „Ich liebe dich auch, mein Bärchen“ antwortete Nanni säuselnd und erwiderte seinen Kuss. Mittlerweile hatte sich der Turbolift in Bewegung gesetzt und fuhr mit den beiden in Richtung Brücke. Dort angekommen öffnete sich die Tür und die Brückencrew um Vinara Shral sah ihren Sicherheitschef knutschend mit seiner Freundin aus der wissenschaftlichen Abteilung. „Ähm“ räusperte sich Lt. cmdr. Shral und in diesem Moment schauten Lucas und Nanni in grinsende Gesichter. Nanni wurde sofort rot und fühlte sich sehr unwohl. Lt. Bishop hingegen nahm es gelassen und meinte freundlich: „Lt. Bishop meldet sich zum Dienst“. Dann trat er aus dem Lift und wollte zur taktischen Konsole gehen, als die Andorianerin ihm eine Stunde Pause gab, damit er da weitermachen konnte wo er aufgehört hatte.

Doch diesmal ging er mit Nanni in sein Quartier um mit ihr über ihre Erlebnisse zu sprechen. Nach einer halben Stunde hatte sie ihm alles Wichtige erzählt, auch von ihrer Rettung durch Ensign Milseya Anquenar. „Du warst doch ohnmächtig, wie kannst du es dann wissen, wer dich gerettet hat?“ fragte Lucas neugierig nach. „Ganz einfach – Dr. Gilmore hat es mir erzählt, der plaudert gerne…“ entgegnete Nanni und streifte durch die Haare von Lucas. „Ich denke ich sollte mich bei dieser Milseya für deine Rettung bedanken und auf diese Weise kann ich sie auch gleich überprüfen“ meinte Lt. Bishop und klang dabei wie ein Detektiv. „Wie du willst, mein Schatz – Ausreden bringt bei dir eh nichts. In der Zwischenzeit werde ich zu meiner Schwester gehen…“ entgegnete Nanni, zwinkerte ihm zu und gab ihm einen Kuss zum kurzen Abschied. Wenige Augenblicke später verließ Lt. Bishop sein Quartier um in den Trainingsraum zu gehen, denn dort sollte sich Ensign Aquenar laut Computer aufhalten.

Seit mittlerweile 20 Minuten drosch Milseya auf den Sandsack ein. Die blutigen Knöchel an ihren Händen, die blauen Flecken an ihren Schienbeinen, Knien und Unterarmen hatte sie nicht einmal bemerkt. Genauso wenig wie den kleinen, blutenden Riss an ihrer Stirn, den sie sich geholt hatte, als der Sandsack sie am Kopf getroffen hatte. Mittlerweile ging es gar nicht mehr um John - sie bekämpfte die Dämonen der Vergangenheit, ließ sie ihre Wut spüren.

Lt. Bishop schritt langsam durch die offene Tür in den Trainingsraum. Vor ihm stand eine kleine und zierliche Frau, mit langen schwarzen Haaren. Sie trug einen Trainingsanzug und schlug wie wild auf den Sandsack vor ihr ein. Da Lucas die junge Frau nicht erschrecken wollte, ging er langsam auf sie zu und berührte sie sanft an der Schulter.

Reflexartig drehte Milseya ihren Körper nach rechts, stieß ihren rechten Ellbogen nach hinten zu dem Angreifer, während ihr rechtes Bein zu einem Back-Kick nach hinten schnellte.

Lucas sprang weg, duckte sich unter dem Ellbogen weg und blockte den Kick mit seinen Unterarmen ab. "Hey langsam..." brüllte er der Angreiferin entgegen und wartete in der Block-Haltung ab.

Sie war blind und taub vor Wut. Milseya griff den Unbekannten an. Cross, Frontkick, Punch, Sidekick – wie in Trance schlug sie auf den Mann ein.

Lt. Bishop hatte nun einiges zu tun, denn die Tritte und Schläge der jungen Frau stürzten wie ein Wolkenbruch auf ihn herab. Doch blocken hatte er ständig gelernt und geübt und so gelang es ihm jeden Schlag und Tritt abzuwehren. Aber so langsam platzte in der Kragen, er versuchte es noch mal mit Reden und meinte: "Miss Anquenar sie sind in Sicherheit, ich bin nicht Ihr Feind..."

Mitten im nächsten Angriff hielt sie inne, starrte den dunkelhäutigen Mann vor sich an, kam langsam zu sich. Sie schloss ihre Augen, während sie ihre Arme beschwichtigend hob. Ihr Körper bebte weiter hin, während sie stoßweise ein- und einatmete. Sie öffnete ihre Augen. „Wer sind sie?“, fragte sie zwischen zwei Atemstößen.

"Mein Name ist Lucas Bishop, mein Rang ist Lieutenant und ich bin der Sicherheitschef der Community" zitierte Lucas seine Begrüßungsworte und blieb weiterhin in Kampfstellung.

Ihr Atem ging immer noch stoßweise, während sie sich beruhigte. Sie sah ihn kurz an und nickte ihm dann zu. „Ich freue mich ihre Bekannt... Verflucht!“ Ihr Blick war auf ihre Hände und Arme gefallen. „Das darf doch nicht wahr sein!“ Sie sah auf ihre Beine, an denen wie an ihren Armen zahlreiche kräftige grünblaue Flecken schillerten.

"Sie sind ganz ihrer Wut verfallen, ich kenne das von Früher. Ich wollte mich bei ihnen noch bedanken..." erklärte Lt. Bishop die Absicht seines Besuches. Dann verließ er seine Kampfposition, ging langsam auf Milseya zu und streckte ihr seine Hand zur Begrüßung hin.

Überrascht sah sie ihn an, als sie ihm automatisch die Hand reichte. „Danken? Wofür? Wir kennen uns doch gar nicht? AAAAAA ..“ Schmerz durchzuckte ihre rechte Hand, die sofort zurückzuckte. Als sie ihren kleinen Finger bewegte, spürte sie ihn wieder. Sie schüttelte den Kopf. War ja klar gewesen! Jedes Mal das Selbe!

"Das stimmt schon, wir kennen uns noch nicht. Aber sie haben meiner Freundin Nanni geholfen, als sie verletzt war und dafür wollte ich mich bedanken..." erläuterte Lucas und schaute Milseya erschrocken an, als sie mit schmerzverzerrtem Gesicht ihre Hand zurückzog. "Ist mit ihrer Hand alles in Ordnung oder soll ich ein Medikit holen?"

Milseya schnaubte auf. „Nein! Der, der Grund für das hier, wird das auch wieder in Ordnung bringen!“ Sie griff nach ihrem Handtuch und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. „Tut mir leid, Lieutenant, ihre Freundin kenne ich nicht. Und selbst wenn, ein Dank ist nicht notwendig. Jeder andere hätte das Gleiche getan.“ Sie stutzte kurz. „Wie war noch mal Ihr Vorname?“

"Mein Vorname ist Lucas und ihrer ist Milseya oder ist das bei Bajoranern verkehrt?" antwortete Lt. Bishop und stellte eine Gegenfrage, um mehr über die fremde junge Frau zu erfahren.

Milseya musste schmunzeln, sie erinnerte sich an die junge Frau in dem Quartier, die diesen Namen halb bewusstlos ausgesprochen hatte. „Ihre Freundin hatte blonde lange Haare, nicht wahr? Ich erinnere mich doch an sie - sie hat nach Ihnen gerufen. Sie haben einen guten Geschmack, Lieutenant Bishop“, erwiderte sie. „Ich bin Milseya Anquenar. Fähnrich. Und eigentlich zurückgestellt vom aktiven Dienst. Was das mit den Vornamen anbelangt - ich bin zur Hälfte Haliianerin. Wir verdrehen unsere Namen nicht.“

"Ja, stimmt, Nanni hat blonde lange Haare. Danke für das Kompliment..." bedankte sich Lucas ebenfalls und freute sich innerlich, dass Nanni seinen Namen gerufen hatte. Sie war ja so süß! Interessiert betrachtete Lucas die Wölbungen auf Milseyas Stirn. "Die Erhebungen sind also von der hallianischen Hälfte oder?"

„Das einzig Bajoranische an mir, Lieutenant, ist das hier“, entgegnete Milseya und tippte mit dem Finger auf ihre Nase. „Wird das hier eine Untersuchung meiner Person?“, fragte sie unverhohlen. Mist, der junge Fähnrich hatte seinen Trick wohl durchschaut. "Entschuldigung, Berufskrankheit..." versuchte Lucas sein Handeln zu rechtfertigen. Er hoffte das Milseya nicht wieder mit dem Kämpfen anfangen würde, denn er hatte im Moment kein Lust zu kämpfen.

Sie lachte auf. „Damit kenne ich mich gut aus, Lieutenant! Lesen sie meine Sternenflottenakte. Alles, was da steht, stimmt auch. Ich bin impulsiv, temperamentvoll und handle meiste, bevor ich denke. Gegen die vererbten Gene kommt man nur selten an!“

"Wissen sie ich war auch mal temperamentvoll, nur bin deshalb beinahe aus der Sternenflotte geflogen. Aber ich werde ihre Akte noch lesen, vorher wollte ich sie aber persönlich kennen lernen. Vielleicht bleiben sie ja an Bord der Community, unser Chef-Pilot hat uns nämlich verlassen." erzählte Lucas ausführlich, denn Milseya wurde ihm immer sympathischer.

„Vielleicht .. wer weiß?“, antwortete sie ihm nachdenklich, als er sie auf die Zukunft ansprach. Ein Schiff der Prometheus-Klasse fliegen! Sie schüttelte den Kopf. Nicht nachdem, was sie getan hatte! „Ich denke, dass es wohl nicht dazu kommen wird, Lieutenant“, erwiderte sie leise. „Entschuldigen Sie mich, ich muss auf die Krankenstation.“

"Kein Problem, dann lassen sie mal ihre blaue Flecken verarzten..." scherzte Lt. Bishop und verließ ebenfalls den Trainingsraum, denn er musste sich wieder auf der Brücke melden.

inanchfe und U_E in "Schläge, Tritte und Berufskrankheiten"

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Jeremiah saß an dem Schreibtisch in seinen provisorischen Quartier und betrachtete die Akten der drei geretteten Offiziere. Die Informationen waren nur spärlich, aber Jerry konnte sich eigentlich vorstellen, dass sich die drei gut in die Gemeinschaft an Bord eingliedern konnten, sofern sie es nicht schon getan hatten. Aber er fühlte auch ein wenig Mitleid mit der Schiffsärztin, denn Jerry musste zugeben, dass Doktor Gillmore doch recht attraktiv war. Wäre der Lieutnant noch solo gewesen, hätte er den Arzt als ernstzunehmenden Konkurrent klassifiziert.

Plötzlich verstummte dass Plätschern aus dem Badezimmer. Mit einen Blick auf seinen Chronometer erkannte Jerry, dass Hanni fast 40 Minuten unter der Dusche gestanden hatte, nachdem sie ihre Schwester freundlich, aber bestimmt rauskomplementiert hatte. Normalerweise hätte ihn das zu einen spitzen Kommentar darüber veranlasst, wie lange Frauen im Bad brauchen, aber unter dem gegebenen Umständen verstand er das ausgiebige Duschen.

Die junge Frau, die kurz darauf das Badezimmer verließ, hätte wenig Ähnlichkeit mit der Sternenflottenoffizierin, die Jerry gefunden hatte, als er unter dem Überlebenden der Primärsektion nach seiner Freundin gesucht hatte. Man konnte ihr damals Ansehen, was sie alles mitgemacht hatte, die Uniform war voller Dreck, das Haar war auch nicht sauberer und wurde zudem nur noch von den Überresten eines Haargummis zusammengehalten und quasi als krönender Abschluss zierte eine kleine Schnittwunde, die sich Hanni in einer Jeffriesröhre zugezogen hatte, die Stirn.

Nun trug Hanni einen weißen Bademantel und die noch nassen Haare fielen ihr über die Schulter. Und da Jeremiah darauf bestanden hatte, dass sich Hanni in der Krankenstation untersuchen ließe, hatte Lt. Serik die Möglichkeit, die kleine Wunde mit einen Hautregenerator zu behandeln.

Hanni stellte sich hinter Jerry, stützte ihren Kopf auf seine rechte Schulter und fragte: „Sag mal, wie hast du es geschafft, dass wir uns ein Quartier teilen.“ Der Angesprochene grinste und erwiderte: „Das war nicht weiter schwer.“ „Wie, nicht weiter schwer? Wem musstest du den bestechen?“

Jerry zuckte kurz mit der Schulter, damit Hanni ihren Kopf runternahm, stellte sich hin, drehte sich um, gab seiner Freundin einen Kuss und erwiderte: „Wieso jemanden bestechen? Was glaubst du, wer die Quartierszuweisung für die Sekundärsektion gemacht hat?“ Hanni lächelte und erwiderte den Kuss: „Das hätte ich mir eigentlich denken können. Was ist mit Nanni und Lucas?“ Die Augen des Lieutnants blitzen kurz auf, als er erwiderte: „Ich habe Nanni ins Quartier von Doktor Assjima gelegt. Lucas hat aber keine Zimmergenossen bekommen“ „Ein Schelm, wer böses dabei denkt.“ „Eben. Eigentlich sollst du ja auch das Quartier mit Commander Shral teilen, während ich keinen Stubenkameraden habe.“ Hanni prustete kurz, bevor sie die Aktion mit einen: „Du bist verrückt.“, kommentierte.

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Vinara beantwortete die letzte Frage des Captains auf eine für Wissenschaftler typische Weise: "Ich werde eine der modifizierten Sonden, die ich vor dem Heimflug geborgen habe wieder losschicken und mit ihrer Hilfe möglichst detailierte Scans von den letzten Stunden der Sonde anfertigen."

Der Captain schmunzelte leicht und wünschte ihr viel Erfolg bei diesem Unterfangen, bevor er die Brücke wieder verließ.

Eine Weile lang dachte Vinara über die vorangegangenen Worte des Captains nach. Seine Tochter befand sich ebenfalls auf dem Schiff? Einerseits eine angenehme Vorstellung, andererseits auch nicht ganz ungefährlich. Wieder einmal wuchs in Vinara die Sehnsucht nach einer eigenen Familie... Und genau in diesem Moment betraten Lieutenant Bishop und Fähnrich Stevenson sich innig küssend die Brücke. Die Andorianerin quittierte dies mit einem streng wirkenden Räuspern, denn der Rest der Brückencrew sah den beiden Turteltäubchen wie verzückt zu.

Nun, sollten sie ihr Wiedersehen doch feiern. Vinara gab dem Sicherheitschef noch etwas frei.

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Der Captain war in sein Quartier zurückgekehrt und hatte begonnen die Logs zu lesen. Angela war damit beschäftigt, das Essen vorzubereiten und weil sie niemanden wollte, der ihr auf die Finger sah, entschied sich der Captain einen Spaziergang durch das Schiff zu machen.

Assjima wusste derweil nicht so genau, was sie nun tun sollte. Doktor Gilmore herrschte in der Tertiärstation und Lt. Serik hatte auf der Sekundärstation alles im Griff. Beide bestanden darauf, dass sie furchtbar übermüdet sei und unbedingt ein wenig Ruhe bräuchte. Dass die endlosen Stunden im Flyer ihr mehr als genug Ruhe beschert hatten, interessierte die Herren nicht. Ihr fehlte IHRE eigene Krankenstation – die auf der Primärsektion. Eine dringende Aufgabe wartete noch auf sie, doch die schob sie zu gerne noch vor sich her – die Durchsicht der Verlustlisten! Gerne wäre sie dem Trubel ein wenig entflohen, aber in ihrem Quartier war Nanni Stevenson damit beschäftigt, sich unter der Dusche Schwimmhäute wachsen zu lassen und der hydroponische Garten war leider nicht mehr an Bord. Etwas ziellos wanderte sie nun in den Gängen der Community umher.

Als der Captain um eine Ecke bog, sah er Dr. Assjima vor sich. Schnell legte er ein paar Schritte zu und holte sie ein.

„Doktor. Schön auch Sie endlich wieder zu sehen! Sind sie auf dem Weg zu der Party? Die findet in der Entgegengesetzten Richtung statt…“

„Hallo Captain!“ Assjima freute sich sichtlich, Captain Stewart an einem Stück zu sehen. „Ich glaube, ich bin im Moment nicht in Partylaune. Aber Sie werden doch sicherlich hingehen?“

"Ich?" Andrew war überrascht. "Nein ich sicher nicht. Das wäre... unangemessen - wenn man bedenkt wie viele Menschen bei diesem Einsatz ihr Leben verloren haben. Ich gehe nur ein wenig spazieren. Angela macht uns was zu essen und wir werden den Abend ganz in Ruhe genießen." Während er das sagte, blieb er stehen, stützte sich auf das Geländer und sah durch die Fenster Richtung Sonne. "Wir haben vom Quartier aus einen tollen Blick auf diesen sterbenden Stern und uns sicher viel zu erzählen."

„Ja, das glaube ich gerne.“ Assjima betrachtete ihn nachdenklich von der Seite. Inzwischen wussten wohl alle auf dem Schiff, dass seine Tochter an Bord war. „Ich habe gehört, dass Angela sich da unten auf dem Planeten wacker geschlagen haben soll. Geht es ihr gut?“

"Ich bin nicht ganz sicher." Stewart drehte sich wieder zu Assjima um. "Sie hat in erster Linie auf Yasmin, Commander Kyles Tochter aufgepasst - aber Selina hat sie auch zu mindestens einem Kampfeinsatz mitgenommen ... Was sicher nicht schlimm ist ..." Seine Stimme wurde etwas melancholisch. "Das kann sie wirklich gut..." Er holte tief Luft und stieß sich vom Geländer ab. "Nur ... irgendwas hat sie dort verstört. ’Commander Selina’ ist ihr absoluter Held. Sie erzählt von ihr wie von einem Kriegsherrn. Völlig fasziniert - und dann ... dann wirkt sie deprimiert und fühlt sich schuldig. Wir werden heute Abend darüber reden. Auf die Berichte der anderen Beteiligten kann ich nicht bauen - die sind ... mindestens Lückenhaft. Aber das absolute Highlight ist der von Kyle selber. Kurz, knapp - und ich bin mir mehr als sicher, dass sie etwas verschweigt ... Wie soll ich einem ersten Offizier vertrauen, wenn er mir nicht vertraut? Gerade bei ihrer Vorgeschichte..." Er blickte auf und zwang sich zu einem Lächeln. "Aber das sind die Sorgen eines Captains und ich wollte Sie nicht langweilen oder damit belästigen - Sie haben sicher selber genug um die Ohren."

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr so genau, was ich um die Ohren habe …“ Assjima zuckte etwas hilflos mit den Schultern. „Aber eine neue Kriegsgöttin zu haben … das ist alles andere als der richtige Weg für Angela. Sie sollten es nicht dazu kommen lassen, dass sich das bei ihr festsetzt. Angela braucht sicherlich Vorbilder, aber andere … gänzlich andere …

"Sie haben Recht - und genau das wird sicher der größte Kampf. Aber einer, den wir gewinnen werden!" Sein Körper straffte sich dabei. "Dessen bin ich mir mehr als sicher!" Wieder sah er aus dem Fenster. "Glauben Sie, dass es hier irgendwo Leben gibt? Leben, das wir nicht im Stande waren zu retten?"

Die Deltanerin schaute kurz irritiert auf. „Sie haben die Berichte noch nicht gelesen, Captain? Nein, wie sollten Sie auch … Es gibt hier Leben, doch keines, das von uns gerettet werden müsste. Im Gegenteil …“ Unwillkürlich kehrten ihre Gedanken zu dem Sandplaneten zurück. Es gab noch so viele Fragen, die sie gerne gestellt hätte. Doch es war zu spät. Sie würde die Antworten selber finden müssen.

Irritiert und abrupt drehte sich Andrew wieder zu Assjima. "Was heißt "im Gegenteil"? Ich habe mir vorhin die Logbücher besorgt - hatte aber noch keine Zeit sie eingehender zu studieren... Wenn es hier Leben gibt, müssen wir doch die Transporter kommen lassen - wir wissen wie sie sich vor dem Wurmloch schützen können.... Sie ... "

Die Ärztin unterbrach ihn. „Nein, Captain! Auf keinen Fall! Wir haben schon genug für Unruhe gesorgt! Wir können nur noch Eines tun, nämlich so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Nicht um uns selber in Sicherheit zu bringen, sondern um diesen Wesen die Ruhe zu geben, die sie brauchen, um sich auf ihren Neubeginn vorzubereiten. Wir sind ein Störfaktor in diesem System! Wir gehören hier nicht hin … Sehen Sie den kleinen Planeten dort hinten?“ Assjima zog ihn am Ärmel ein wenig zur Seite und deutete in die unendliche Weite hinaus. „Dort unten warten sie, um vom Auge erblickt zu werden und um das Leben im ganzen Universum zu verteilen. Das ist ihre Bestimmung. Und wir stören sie!“

Ungläubig sah er in die Richtung, in die Assjima zeigte. Erkennen konnte er nur, dass sich dort ein Planet befand - aber etwas anderes fiel ihm auf. Die Energie der Deltanerin strömte bei der Berührung wieder durch seinen Körper. Wie immer war es ein unbeschreiblich angenehmes Gefühl und das letzte Mal schien Ewigkeiten her zu sein. Er sah sie mit einem erfreuten Lächeln an und ließ sich dann alles erzählen. Er konnte es teilweise nur schwer glauben, zweifelte aber keine Sekunde am Wahrheitsgehalt der Erzählung. Als sie endete, war Andrew hin und her gerissen und wollte nur zu gerne diesen Planeten besuchen. Um sich von diesem unmöglich zu erfüllenden Wunsch abzulenken fragte er lachend: "Sie und Bishop haben dieses ganze Tamtam zu dieser Beisetzung veranstaltet - und der Kerl hat sich nicht mal die Bohne dafür interessiert?"

„Oh ja! Ich kam mir ziemlich albern vor.“ Assjima musste schmunzeln, als sie an ihre seltsame Grabrede dachte. „Und dann diese dämliche Idee mit dem Insektenstaat. Aber alles schien so wunderbar zu passen. Nun, wer weiß, ob er mit uns gesprochen hätte, wenn wir einfach nur wieder aufgetaucht wären. Er hatte auch Fragen, doch durfte er sie nicht stellen. Es war nicht seine Aufgabe, Fragen zu stellen, sondern, sie zu beantworten. Wie gerne würde ich wieder runterfliegen! Aber uns bleibt keine Zeit und wir wären nicht willkommen.“

Der Captain presste die Lippen zusammen und nickte. "Ich beneide Sie um diese Erfahrung... - beim nächsten Mal lassen Sie sich gefälligst durch ein Wurmloch ziehen." Der Kommunikator piepte, aber es meldete sich niemand. "Oh je! Angela! Was ist Doktor? Wenn Sie nicht in Partylaune sind - haben Sie Lust mit uns zu essen? Ich bin sicher Angela würde sich ebenso freuen, Sie wieder zu sehen..."

Die Ärztin zögerte einen Moment. „Das ist lieb von ihnen Captain, aber Sie haben sicherlich viel mit ihrer Tochter zu besprechen …“

"Sie haben Recht. Aber das spielt keine Rolle. Es ist ihr erstes selbst gemachtes Essen, Sie haben keine Lust an einer Party teilzunehmen, wir haben Sie um Ihre Krankenstation erleichtert und Sie sehen so aus, als wollten Sie zwar höflich - aber auch nicht alleine sein. Sonst hätten Sie wohl mit "nein danke" statt mit einer Begründung, ablehnen zu müssen, geantwortet." Nun war es der Captain, der die Ärztin am Arm nahm. "Na kommen Sie schon - ich würde es Ihnen nur ungern befehlen... und ich kenne auch keine Vorschrift die mich dazu ermächtigt. Bitte."

„Bin ich so leicht zu durchschauen? Oder ist an Ihnen ein Counselor verloren gegangen? Aber Sie haben Recht. Eine Party wäre nicht das Richtige und in meinem Quartier duscht bestimmt immer noch Ensign Stevenson. Dann werde ich mich eben ein wenig von Ihnen und Angela bemuttern lassen. Und Hunger habe ich auch!“

Stewart lachte und setzte sich mit seiner Begleitung in Bewegung. "Ein Councelor bin ich sicher nicht. Aber es ist meine Aufgabe, meine Crew zu kennen." Als sie um eine Kurve gingen und in einen anderen Korridor einbogen fügte er hinzu: "Und wenn sie mich anfassen und dieses Kribbelding bewirken... es war diesmal irgendwie anders als sonst. Irgendwie .... traurig?" Besser konnte er es nicht ausdrücken. Kurz dachte er an Dorian Gray und Solak... "Und bitte reden wir nicht mehr über einen Councelor ... in letzter Zeit habe ich keine besonders hohe Meinung mehr über diesen Berufszweig ..."

„Sie können das spüren? Meine Stimmung? Das überrascht mich jetzt doch ein wenig. Ich sollte wohl niemandem mehr die Hand geben. Ihr Menschen reagiert immer so eigenartig darauf …“ Sie schaute einen Moment niedergeschlagen vor sich auf den Boden. Vielleicht sollte sie doch wieder auf einem deltanischen Schiff Dienst tun? „Was ist mit Mr. Gray? Hat er etwas angestellt?“

"Es stimmt also?" Er grinste sie breit an: "Ich habe gelogen - wollte nur wissen ob Sie mir widersprechen..." Gray... "Angestellt? Nein. Er konnte kurz davor noch überredet werden, es sein zu lassen. Nur glaube ich nicht, dass der Junge je eine Position als Councelor auf irgendeinem Schiff bekommt ... - Zumindest wünsche ich das keinem anderen Schiff ... Lassen Sie uns das Thema wechseln... erzählen Sie mir noch mal von diesem Steinwesen."

Er wollte es also tatsächlich wissen? Doch was sollte sie ihm erzählen? „Ich weiß nicht, was ich Ihnen noch erzählen soll. Ich habe es selber noch nicht so richtig verstanden. Haben wir jemals über deltanische Religionen gesprochen, Captain?“ Ob er verstehen würde, was in ihr vorging, wenn sie an das Steinwesen dachte? „Habe ich Ihnen von Naschpur erzählt?“

Sie erreichten das Quartier des Captains und er blieb vor der Tür stehen. "Naschpur? Nein. Ich habe mich bisher auch nie für Religionen interessiert. Aber diese Wesen da draußen - die interessieren mich und wenn der deltanische Glauben mir einen tieferen Einblick und ein besseres Verständnis eröffnen kann, dann bin ich ganz Ohr." Er öffnete die Tür und sah in ein verärgertes weibliches Gesicht. Es roch aufdringlich nach verbrannten Lebensmitteln. "Ich habe es... Diese Gaskochstelle ist ... Das Essen ist nix geworden..." Andrew umarmte seine Tochter. "Dann essen wir heute aus dem Replikator - und morgen machen wir es noch mal gemeinsam." Dann winkte er zur Tür. "Ich habe Besuch mitgebracht. Kommen Sie rein." Während Angela neugierig zur Tür sah, ließ der Captain den Qualm absaugen und frische Luft einströmen. Innerhalb weniger Sekunden bemerkte man nichts mehr von dem kleinen Missgeschick. Angela erblickte Assjima. Sie lachte sie an und hob die Hand zum Gruß.

Angela sah verändert aus. Wo war das scheue, verschreckte Wesen, das Assjima vor einigen Wochen kennen gelernt hatte? Ganz offensichtlich gab es wenigstens eine Person an Bord, der die Ereignisse der letzten Tage gut getan haben. „Angela! Wie schön, dich wieder zu sehen. Wie geht es dir?“ Die Ärztin streckte dem Mädchen beide Hände entgegen.

Einen Moment zögerte die junge Frau und das Lachen wurde etwas kleiner, aber sie ging auf Assjima zu und nahm die angebotenen Hände. "Mir geht´s schon gut - nur dieses blöde Essen... " Sie warf der Pfanne einen vernichtenden Blick zu - und nun fiel dem Captain auf, dass dieses Kochgerät bereits seine Strafe bekommen hatte. Eine dicke, etwa Frauenfaust große Delle machte das Ding unbrauchbar. Andrew musste eine Grinsen unterdrücken ... als ob die Pfanne die Verantwortung tragen würde ... "Egal, Kleines. Beim nächsten Mal wird es besser."

Der Blick der Deltanerin folgte dem des Captains. „Ich sehe, du hast die Verantwortliche schon zur Rechenschaft gezogen! Aber komm, erzähl … Wie ist es dir da unten ergangen?“ Sie zog die junge Frau sanft zur Sitzecke hinüber. „Dein Vater wird derweil was Feines aus dem Replikator zaubern und ich zeige dir demnächst gerne mal, wie man mein Lieblingsessen kocht. Das würde euch beiden bestimmt gut schmecken.“ Plötzlich fiel Assjima ihre Bestellung beim Koch ein und sie lachte Stewart an „Oh je, Chef wird sauer auf mich sein. Er sitzt jetzt mit einer großen Portion Bärlauchpasta in der Messe. Aber es wird sich bestimmt ein Abnehmer finden.“

Stewart verzog das Gesicht ... Bärlauchpasta ... "Das wird er bestimmt." Angelas Mine veränderte sich kaum, nur ihre Augen wurden für einen Moment glasig. Dann strahlte sie noch breiter und fing begeistert zu erzählen an. Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus: "Es war das reinste Abenteuer. Ich durfte auf Yasmin aufpassen. Das ist Commander Selinas kleine Tochter und ich durfte dann später auch noch an ihrer Seite kämpfen! Wir haben diese Schweine allesamt ... besiegt." Die Pause war kaum spürbar und sicher hatte sie niemand bemerkt. Das Mädchen holte kaum Luft und berichtete weiter. "Commander Selina sagte, sie wäre stolz auf mich und dass man sich auf mich verlassen könnte. Später hab ich dann John auf der Krankenstation geholfen und kann jetzt sogar Erste Hilfe. Die Vorta haben und das immer verboten - ein geschlagener Soldat hat es nicht verdient zu leben. Aber John hat mir gezeigt, wie man wertvolles Leben retten und wieder in den Kampf schicken kann. Sie alle wollten nur zusammengeflickt werden, um sich dann wieder für Commander Selina in die Schla... ins Gefecht zu stürzen und unsere Leute zu rä ... befreien." Sie sah zwischen den Beiden hin und her. "Wir haben sie fertig gemacht - ohne eigene Verluste. Nur dem einen, dem haben sie die Hand abgeschnitten als sie unser Schiff stürmten. Sah schon schlimm aus - aber er hat nicht aufgegeben." Andrew kam zum Tisch. Er balancierte drei Teller mit dampfendem Spargel und Schinken - überbacken mit Parmesankäse. Er verteilte die Teller und ging zurück zum Replikator. Von der Erzählung hatte er nicht viel mitbekommen.

Assjima war dankbar für die kurze Unterbrechung. Es war schön zu sehen, dass Angela endlich Anteil an den Geschehnissen ihrer Umwelt nahm. Es war auch gut, dass sie begann, Interesse an andere Menschen außerhalb dieses Quartiers zu zeigen. Doch die Essenz dessen, was die Ärztin da zu hören bekam, gefiel ihr gar nicht. Dieser junge Mensch war ein Soldat, ausgebildet zum Töten … nichts anderes! Wie sollte es jemals gelingen, eine solch tief eingepflanzte Denkweise zu verändern? Plötzlich hatte sie irgendwie keinen richtigen Hunger mehr. Sie blickte zu Stewart hinüber, der immer noch mit dem Replikator beschäftigt war. Ob er es alleine schaffen würde? Oder ob er Hilfe annehmen würde? Sie war sich sicher, dass sie beiden helfen konnte. Aber würde er es wollen? Angela machte sich mit Heißhunger über ihre Spargel her. Sie bemerkte den nachdenklichen Blick der Ärztin nicht. „Du hattest also eine schöne Zeit da unten? Es war sicherlich sehr aufregend! Und du hast die kleine Yasmin ganz alleine beschützt?“

Angela sah von ihrem Teller auf und leerte den Mund. Sie musste nachdenken. Schöne Zeit? "Es war das genaue Gegenteil von dem, was mein Vater mir erzählt hat, wie es sein würde hier zu sein. Es war einfacher dort. Ich musste nicht lernen, musste mich nicht anpassen. Alles was ich früher gelernt habe, war von großem Wert. Ich... ich... kann nicht kochen - aber ich kann beschützen und kämpfen. Ich war nicht immer allein mit Yasmin - aber schon oft. Habe in Commander Selinas Quartier geschlafen, weil sie ja arbeiten musste und als sie kamen uns zu töten - habe ich sie daran gehindert. Es war nicht schön und doch schön. Ich mag die Ruhe hier, das Lernen. Aber dort war ich... frei?! Stewart kam zurück und hatte die Getränke auf einem Tablett. Er hatte gemischte Fruchtsäfte repliziert und stellte die Gläser so, dass jeder sie bequem erreichen konnte. "Entschuldigung. Ich ... hole noch die Sauce." Angela hatte die Gabel hingelegt und sah Assjima misstrauisch an. "Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich es auch schön fand?"

Assjima verschluckte sich fast an einem Spargel. „Was? Du bist kein schlechter Mensch! Es gibt viele Menschen, die Ähnliches empfinden. Du hast das getan, wofür du ausgebildet worden bist. Du hast deine Pflicht erfüllt und du hast ein kleines, wehrloses Kind beschützt. Das tun nur gute Menschen. Aber …“ Verdammt, wie kann man eine Deltanerin so etwas fragen? „Ich weiß nicht, was einen guten und was einen schlechten Menschen ausmacht. Ich verstehe vieles an eurer Art nicht. Erkläre es mir. Was ist deiner Meinung nach ein schlechter Mensch?“

Der Captain kam zurück und brachte die Sauce Hollondaise. Er setzte sich und wünschte den Frauen einen guten Appetit. Doch die nahmen ihn gar nicht wahr. Angela dachte kurz nach. "Ich verstehe unsere Art auch nicht. Ich kenne jeden Knochen, jeden Nerv. Weiß mindestens vier Stellen bei jeder Spezies dieses Quadranten, um sie mit einem Schlag zu töten. Wesentlich mehr Körperteile kenne ich, die unvorstellbare Schmerzen und Lähmungen herbeiführen. Aber ich kenne nicht ihre Musik, ihre Kunst, ihre Geschichte. Ich brauche meine Droge, weiß um meine körperliche Überlegenheit und fühle mich gut, wenn ich Befehle ausführen und Kämpfen kann. Das alles ist aber falsch! Drogen sind schlimm, Gewalt wird verabscheut, ich soll mehr nachdenken und hinterfragen und über richtig und falsch entscheiden. Aber all das ist nebensächlich, wenn mir jemand einen Befehl gibt. All das vergesse ich, wenn ich einen Gegner vor mir sehe oder seinen Angstschweiß riechen kann. Ich bin all das, was Sie verachten und für falsch ansehen! Ich bin nicht mal mehr eine Soldatin und wünsche mir manchmal nichts mehr als so schwach und ekelhaft zerbrechlich zu sein - wie Sie!" Die Tränen liefen ihr über das schöne Gesicht und sie krallte sich an der Tischdecke fest. "Jemand wie ich würde in ihrer Gesellschaft niemals toleriert werden und jeder würde mich verachten und sich vor Angst vor mir fernhalten! Aber dort - auf diesem verdammten Planeten! Dort konnte ich sein, wie ich bin! Und jeder hat mich mit Respekt behandelt, weil ich stark war und kämpfte! Und ich hab es genossen! Ich war frei und glücklich! Und jetzt sagen Sie mir nicht, dass ich kein schlechter Mensch wäre - denn genau das bin ich! Alles was ich bin ist schlecht! Böse! Gefährlich! Und ohne mein White bin ich nichts mehr! Ich würde sterben und das hasse ich am meisten an mir! Nicht nur, dass ich ein gottloses Monster bin - ich genieße es sogar noch, weil das alles ist, was mir geblieben ist! Die letzten Sätze hatte sie lauthals in den Raum geschrieen und jetzt sprang sie auf und rannte ebenso laut weinend und schluchzend ins Schlafzimmer. Stewart sah fassungslos und fragend die Ärztin an. Er fühlte sich überrannt. Ihm fehlten die Worte und er verspürte eine Angst wie nur einmal zuvor in seinem Leben.

Vorsichtig schob sich Assjimas Hand auf die seine. „Bitte bleiben Sie sitzen, Captain. Überlassen Sie das mir.“ Sie schaute ihm einen Augenblick in die Augen bevor sie sich erhob und Angela in Richtung Schlafzimmer folgte. Vor der Tür blieb sie einen Moment stehen. „Angela, darf ich rein kommen?“ Als keine Antwort kam, betrat Assjima zögernd den Raum. Das Zimmer war spartanisch eingerichtet. Neben dem Bett stand eine einfache Pritsche an der Wand. Angela lag auf dem Sternenflottenstandartbett und vergrub das Gesicht in den Kissen. Vorsichtig setzte die Deltanerin sich neben der jungen Frau auf die Bettkante und legte die Hand auf ihren Kopf. „Angela, weißt du, was für mich das Besondere an den Menschen ist? Sie sind immer auf der Suche nach Perfektion. Wenn ein Mensch auf die Welt kommt, ist er vollkommen unschuldig. Er lernt und lernt und lernt … sein ganzes Leben lang. Das, was er lernt und die Art und Weise, wie er es umsetzt – das macht letztendlich den Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Menschen aus. Du hast eines gelernt, nämlich kämpfen! Du beschützt Yasmin – das ist etwas Gutes – etwas sehr Gutes! Vielleicht hätten die Fremden Yasmin etwas Böses angetan, wenn du sie nicht beschützt hättest. Einem schlechten Menschen wäre es egal gewesen, was mit der Kleinen passiert wäre. Dir war es nicht egal. Und du konntest sie beschützen, weil du stark bist. Es ist gut, stark zu sein. Ich wäre auch gerne groß und stark. Aber ich brauche es nicht zu sein, weil es Menschen wie dich gibt, die mich beschützen, wenn ich Hilfe brauche. Ich kann dafür andere Dinge. Dinge, die großen und starken Menschen helfen, wenn sie sich klein und schwach fühlen. Jedes Wesen hat Stärken und Schwächen. Deine Schwäche ist es, dass du das, was du da unten auf dem Planeten erleben durftest für Freiheit hältst. Doch das hat nichts mit Freiheit zu tun. Du folgst nur deinen alten Gewohnheiten. Frei ist man nur, wenn die Gedanken sich in jede Richtung bewegen dürfen. Du verbietest deinen Gedanken, sich frei zu entfalten. Du verbietest ihnen, anders zu denken, als es eine Soldatin tun würde. Lass sie frei!“

Das Mädchen hob schluchzend den Kopf und sah Assjima mit verheulten und roten Augen an. Sie sagte kein Wort. Sah sie nur an und das etwa fünf Minuten. Stewart saß immer noch am Tisch und vergrub seinen Kopf zwischen seinen Armen. Dann öffnete Angela langsam den Mund, fand aber keine Worte. Zögerlich griff sie nach Assjima, rutschte ein Stück zu ihr herüber und vergrub ihren Kopf im Schoß der Deltanerin. Dann ließ sie ihren Tränen wieder freien Lauf.

Assjima legte ihre Arme um das Mädchen und ließ sie weinen. Durch die offene Tür konnte sie Stewart sehen. Sie wusste nicht, wer ihr mehr Leid tun sollte. Das Mädchen oder dieser einsame Mann dort drüben am Tisch. Als er einen Moment lang aufblickte nickte sie ihm zu und formte lautlos mit den Lippen „Alles wird gut, Andrew …“

Er wusste immer noch nicht wie es dazu gekommen war - aber ein Teil von ihm wollte glauben, dass es etwas Gutes hatte. Er schloss die Augen und nickte.

Loci und Bryn schwänzen die Party und saufen zuhause - Fruchtsaft

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