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...Glück im grenzenlosen Sein

EVIL TWIN


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Jeremiah saß in seine Quartier und hatte sich die Schadensberichte der Manta und auch der Defiant angesehen. Dann hatte er sich kurz mit mit seien Freund Greg besprochen. Der hatte sich ein wenig aufgeregt, dass wer wegen Milseyas Plan, bei der Sicherung des Maschinenraums einige von seinen Leuten verloren hatte.

Dennoch waren beide sich einig, dass man die Aktion als Erfolg verbuchen konnte. Eine der gefährlichsten Kommandantinnen der Allianz war tot, ihr Schiff würde in die Atmosphäre von Kalestron I stürzen und dann nach und nach zerstört werden. Einen Agenten bei der Allianz, den man gerade enttarnt hatte, hatte man zudem aus dem Arrest befreit. Und was das wichtigste war. Die Mörderin der acht Kommandeure saß sicher verwahrt in der Zelle.

Und wenn alles nach dem Plan des Captains lief, hatten die Rebellen bald eine weitere Operationsbasis in Sektor 375.

Deswegen besah er sich auch gerade die Daten der Tricoder von dem Landemanöver auf dem Mond von Kalestron I. Die Basis würde einen hervorragenden Stützpunkt abgeben, wenn man einige Vorsichtsmaßnahmen traf, um die Emissionen der Energiereaktoren zu tarnen.

Captain Esteban lächelte zufrieden, doch das verblasste, als seine Stellvertreterin den Raum betrat. „Alles in Ordnung mit dir?“, wollte er besorgt wissen. „Ja, nichts ernstes.“, erklärte die Bajoranerin. „Das war übrigen verdammt gute Arbeit, wie du dieses andorianisches Miststück für immer aus dem Verkehr gezogen hast.“, erklärte der Mensch und lächelte anerkennend.

"Sie war eine würdige Gegnerin.", erklärte Milseya schlicht.

Jerry hatte die Frau gemustert und sofort den Verband entdeckt. "So würdig, das selbst du etwas abbekommen hast.", fragte er halb spottend, doch er machte sich ernsthaft Sorgen. "Das ist nur ein Kratzer.", erklärte die Kämpferin ungerührt.

Sie trat hinter ihn, musterte die Datenpadds und erklärte: "Das ist eine hirnrissige Idee, Jeremiah. Zuviele wissen schon über Kalestron Bescheid.." "Ich habe ja nicht gesagt, dass wir sofort die Installtion einer Basi beginnen. Nur sollte man das ins Auge fassen. Die beiden planetaren Verteidigungsgeschütze im Lagerraum sieben von Terok Nor setzen langsam Rost an.", erklärte der Rebell.

"Das ist aber keine Begründung. Außerdem wird die Allianz mittlerweile auf uns aufmerksam gemacht worden sein.", erklärte seine Stellvertreterin. "Die Shuttles werden erst in zwei Tagen den nächsten Stützpunkt erreichen. Die Fluchtkapeseln, werden durch diese komische elektromagnetische Strahlung gestört. Ich will mich nur mal etwas umsehen. Eben einen Vorabcheck."

Jerry lächelte und fragte: "Kommst du mit?"

"Natürlich. Dich kann man ja nicht alleine lassen.", erklärte Milseya. "Wollen wir mit diesen Fyler fliegen." "Bloss nicht. Da muss ich doch Commander Kyle wieder um Erlaubnis fragen." Der Kommandant rollte mit Augen. "Nein, wir nehmen das klingonsche Shuttle." "Auch gut. Und wer soll es fliegen." "Mein Alter Ego ist ein guter Pilot.", erklärte der Kommandeur der Manta.

"Milseya lachte auf: "Der. Diese Pfeife." "Das mit dem Stein wäre auch John passiert.", verteitigte Jeremiah den Sternenflottenoffizier. "Und der ist auch ein Pfeife.", ergänzte die Bajoranerin.

Ihr Vorgesetzter ging nicht weiter darauf ein, sondern verließ sein Quartier mit dem Ziel Brücke. Milseya folgte ihm ergeben.

Die beiden Rebellen trafen das Alter Ego des Kommandanten erwartungsgemäß auf der Brücke an, wie er hinter einer Konsole saß und Sernsorenergebnisse auswertete. „He Jerry, hast du Lust mir und Milseya, auf den Mond zu fliegen.“, sprach der Kommandant der Manta den Sternenflottenoffizier an. „Wir wollen uns die Basis nochmal ansehen.“

Der Lieutnant überlegte. Auf der einen Seite hatte er wenig Lust, ohne einen seiner Kollegen darunter zu gehen. Vor allen nicht jetzt da die Rettungskapseln von der Bloodeagle den Mond ansteuerten. Und erst recht nicht, wenn die rothaarige Zicke dabei war. Aber anderseits war das eine einmalige Gelegenheit, das Alter Ego vom Commander Kyle irgendwie näher kennen zulernen. Und die Überlebenden von dem Allianzkreuzer würden voraussichtlich mindestens mehrere 100 Kilometer entfernt landen. „Kein Problem. Werden wir den Flyer nehmen?“

Der Kommandant aschüttlte mit dem Kopf: "Nein, das klingonsche Shuttle. Hast du damit ein Problem." "Nein nicht wirklich.", erwiderte der Einsatzoffizier. "Ich kann zwar kein klingonisch, aber jedes Raumschiff braucht bei Impuls vier Steuersysteme. Schub, Höhen- Seiten- und Querruder. Diese Lektion lernt man als erstes im Politentrainig an der Akademie. Ich denke, ich kannes fliegen." Er lächelte kurz und erklärte: "Ich hole mir nur meinen Phaser und meinen Tricorder. Treffen wir uns in zehn mInuten im Hangar?" Der Rebell nickte, worauf sein Spiegelbild verschwand.

Wenig später trafen die drei Abenteurer wieder im Hangrdeck zusammen. Lieutnant Esteban hatte das Shuttle umrundet und gebührend bewundert. "Das nehme ich mit in unser Universum. dann muss ich mir nicht dauernd den Flyer ausleihen, wenn ich eine Spritztour machen will.", erklärte er halb scherzend. "Das kommt gar nicht in Frage.", erwiderte der Kommandant der Manta.

"He war ja nur Spaß.", erklärte sein Doppelgänger. "Starten wir."

Nach einem ereignislosenn Flug - das klingonsche Shuttle schein tatsächlich wesentlich b esser mit dem magnetfeld des Planeten klarzukommen - landeten die Gruppe im Hangar von Selinas Basis. Sie stiegen aus und Captain Esteban erklärte: "Milli, Jerry. Ihr schaut euch etwas ind er Wohnung um. " Dann nahm er seine Stellvereterin beiseite und erklärte: "Pass auf ihn auf, als ob ich es wäre."

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Es war alles sehr schnell gegangen. Die Marineinfanteristen hatten unter dem Kommando von Captain Mijoral den cardassianischen Frachter geentert und den Maschinenraum sowie die Brücke besetzt. Leider waren im Maschinenraum zwei unlogisch denkende Vulkanier verletzt worden, weil sie meinten, den bolianischen Soldaten den Weg zur Überwachungskonsole für den Warpkern versperren zu müssen….

„Blue-Team-1-Leader an Blue Falcon. Primärziele gesichert, keine Verluste.“

Erleichtert nahm Colonel O’Tra die Meldung seines Waffenoffiziers zur Kenntnis. „Verstanden Blue-Team-1-Leader. Sorgen sie für Ruhe und separieren Sie die Brückenbesatzung in der Offiziersmesse.“

--

Kurze Zeit später befanden sich Ver’al, Xaver Narric, Ralph Tjaden und noch drei weitere Menschen in der kleinen Offiziersmesse. Zwei Soldaten bewachten sie.

Ver’al musterte ihre Wächter. Noch nie hatte sie vergleichbar gekleidete Soldaten gesehen. Die dicken Uniformen enthielten wahrscheinlich Schutzapplikationen gegen Schuss- und Stichwaffen, dennoch waren die Fremden darin außerordentlich beweglich. Des Weiteren trugen die sie Helme. Ver’ral erinnerte sich an Bilder aus dem 21. Jahrhundert, die Soldaten von der Erde zeigten. Diese hatten damals ganz ähnliche Kopfbedeckungen getragen. Eine Schutzmaske verdeckte das Gesicht der Soldaten, überhaupt war kein Stückchen Haut zu entdecken. Über einen Schlauch war die Maske mit der Uniformweste verbunden. Entweder die Fremden konnten in der üblichen Atmosphäre nicht überleben, oder sie waren so paranoid, dass sie ihren eigenen Sauerstoff mitgebracht hatten. Ver’als Blick fiel auf die Waffen… damit konnte man bestimmt große Löcher in Cardassianer oder Klingonen schießen….

Die Tür zur Messe öffnete sich und ein weiterer Soldat betrat den Raum. Anscheinend war es ein Vorgesetzter, denn die sowieso schon disziplinierte Haltung der beiden Wachen verstärkte sich.

„Reih suar! Ne’ned tim gew!“ (‚Bringt die zu den anderen und lasst uns allein!’) befahl er und deutete auf die drei Menschen, die in einer Ecke des Raumes standen.

Auch wenn Ver’al die Worte nicht verstanden hatte, so merkte sie doch, dass der Befehl bei den Wachen Verwunderung ausgelöst hatte. Erst nach kurzem Zögern führten sie die drei Menschen aus den Raum und ließen Ver’al, Xaver und Ralph mit ihrem Vorgesetzten zurück.

Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, blickte der Soldat die Vulkanierin und die beiden Menschen eine Zeit lang an, dann löste er die Schutzmaske und nahm sie und dem Helm ab…

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Während sein alter Ego zusammen mit seiner Stellvertreterin in den Wohnbereich fuhr, sah sich Captain Esteban im Raum um. Und entdeckte eine unscheinbare Türe, die ihm bei seinen ersten Besuch entgangen war. Er öffnete sie vorsichtig und entdeckte mehrere Regale, angefüllt mit Ersatzteilen. Der Rebell drehte sich lächelnd zu dem klingonschen Shuttle um, mit dem er und seine Begleiter gekommen war und sagte: "Da sind bestimmt auch Ersatzteile für dich drin. Julia wird sich freuen." dann betrat er den Raum und schloss die Tür hinter sich.

Das getarnte Shuttle flog mit Warp in das Kalestron–System und ging erst kurz vor dem Ziel unter Warp. Sofort fingen die Sensoren an Daten zusammeln und auszuwerten. In dem System war mindestens ein weiteres Schiff und es hatte ein Kampf stattgefunden. Die Sensoren identifizierten das Schiff als ein andorianisches Kriegsschiff. Das Schiff hatte schwankende Energiesignaturen und schien steuerlos zutreiben. Allerdings schien die Besatzung nicht an Bord zu sein und ein anderes Schiff schien nicht in der Nähe zu sein. Was allerdings nichts zu bedeuten hatte. H´Qar machte eine Notiz im Computer und würde die Informationen als Datenpacket verschicken wenn er von dem Mond wieder starten würde.

Das Shuttle schoss mit vollem Impuls auf den Mond zu. Kurz vor erreichen der Atmosphäre verringerte er den Schub und steuerte in den idealen Eintrittswinkel, er steuerte auf die Koordinaten zu die Garak ihm übermittelt hatte. Er flog dicht über den Baumwipfeln kurz vor erreichen der Basis deaktivierte er die Tarnung um zu landen. Das Hangartor war zerstört und so konnte er ohne Schwierigkeiten in die Basis einfliegen. Die nach innen gebogenen Tore steigerten seine Wachsamkeit noch mehr, als er neben dem baugleichen Shuttle zur Landung ansetzte.

Plötzlich kam es Jeremiah vor, als hätte ein zweites Shuttle gelandet. Doch der Rebell dachte sich nichts dabei. Er nahm an, das Commander Kyle ihnen mit dem Flyer gefolgt war. Deshalb machte er mit seiner Bestandsaufnahme weiter.

Es gab anscheinend kein Empfangskommniet, er packte seine Waffen und einige Ausrüstungsgegenstände zusammen. Er musste die Basis erkunden. Da das Shuttle hier war könnte es sein das auch Selina noch in der Basis ist.

Er stieg aus dem Shuttle und versiegelte es mit seinem Code. Den Disruptor hielt er in der Hand und drückte sich an der Wand entlang. Er verließ das Hangardeck durch den Nebeneingang um in den Reaktorraum zu gelangen.

Vorsichtig erkundete der Klingone die Gänge und Nischen aber anscheinend war die Basis verlassen. Er gelangte schnell in den unteren Bereich der Basis, er drückte sich vorbei an den Wohnräumen. Hielt kurz inne als er Stimmen aus einem der Räume vernahm allerdings war keine der Stimmen die von Selina oder einem ihrer Sklaven. Also mussten die Rebellen oder wer auch immer hier eingedrungen war noch hier sein. Und das machte es um so dringlicher das er den Reaktor erreichte.

Nach wenigen Augenblicken hatte er die kleine Energiezentrale erreicht. Sofort machte er an seiner Ausrüstung zu schaffen und holte einen kleinen Sprengsatz heraus. Er stellte ihn auf zwei Stunden ein und befestigte ihn an einem der Subhilfssysteme, die für die Kraftfeldeindämmung zuständig war. Dann machte er sich an der Konsole daran die Energiesysteme zu Sabotieren. Nach einigen Minuten hatte H´Qar es soweit geschafft ein einfaches Virus zu programmieren und die Energie begann zu fluktuieren. Am deutlichsten war dies an der Lichtversorgung zu erkennen. Jetzt entfernte er sich schnell von der Energiezentrale um an das Hauptcomputerterminal zu kommen.

Als er mit seiner Inventur fertig war, wollte Jeremiah den Lagerraum wieder verlassen. Und stutzte, als er das zweite klingonsche Shuttle sah. Da er schon seit Tagen keinen Tropfen Alkohol angerührt hatte, konnte er nicht deswegen doppelt sehen. Vorsichtig zog er seien cardassianschen Phaser und näherte sich den kleinen Raumschiff. In dem Cockpit schien niemand zu sein, weswegen der Rebell versuchte, die Türe zu öffnen, was jedoch nicht ging. Also machte sich am Kontrollpaneel zu schaffen.

Er dauerte eine ganze Weile bis der klingonische General das Hauptterminal gefunden hatte aber nun kam er gut voran er hatte die meisten Daten schon auf den kleinen tragbaren Datenspeicher überspielt. Jetzt war er dabei eine Speicherlöschung vorzubereiten, das er an dem Terminal noch normal arbeiten konnte lag an dem kleinen Stromerzeuger. Aber da es ein sehr kleines Gerät war musste er sich nun beeilen die Energie würde höchstens noch für 7 Minuten reichen. Also beendete er den Download und begann mit der Speichersäuberung. Die Rebellen sollten nicht die Chance bekommen auch nur einen Bit Informationen aus diesem Computer zu ziehen.

Genau 20 Sekunden bevor die Energie versagen würde hatte die Speicherzersetzung ihren Höhepunkt erreicht und es würden sich schon jetzt kaum noch Daten rekonstruieren lassen. H´Qar ließ den Computer alleine zurück und machte sich auf den Weg zum Hangar. Selina war nicht mehr hier und er musste noch versuchen das zweite Shuttle zu vernichten damit es nicht in Rebellenhände fiel.

Doch das Paneel widersetzte sich den grundlegenden Überbrückungsversuchen. Es gab keinen Port, an den der Rebell seien Tricorder stecken konnte. Und einen Schuss aus seiner Waffe, traute er sich dann doch nicht. Dann fiel Jerry das Reparaturkitt im Lagerraum ein. Er holte es und fluchte, weil kein Laserschweißer vorhanden war. "Die Ingenieure der Allianz werden nachlässig.", brummte Captain Esteban vor sich hin und griff nach dem Hydroschrauber, mit dessen spitzen Ende, er das Paneel abhebeln wollte.

Das Licht wurde nicht besser also hatten die Rebellenhunde es noch nicht geschafft seinen kleinen Virus zu bekämpfen. Er hatte nach wenigen Minuten wieder den Seiteneingang zum Hangar gefunden und schlich nun in das Hangar. Als er sich Selinas Shuttle näherte bemerkte er das sich jemand an seinem eigenen Shuttle zu schaffen machte. Mit dem Disruptor in der Hand umrundete er leise die Shuttle um in eine gute Schussposition zu kommen.

Plötzlich strich ein kaum merkbarer Luftzug über die Nackenhaare des Rebellen. An die Wagnisse des Guerillakrieges gewöhnt, spürte er förmlich, das noch jemand da war. Milseya oder sein Alter Ego konnten es nicht sein. Die hätten sich bemerkbar gemacht. Also war es der oder die Unbekannte, die mit dem Shuttle gekommen war. Der Rebell legte die Hand auf den Kolben seiner Waffe, spannte die Muskeln an und lauschte.

Langsam umrundete H´Qar das zweite Shuttle kurz vor dem Scheitelpunkt blieb er stehen und sammelte sich. Ersog die Luft ein und nahm Witterung auf, es war eindeutig ein Rebell hier im Hangar, zwar trieben auch die Gerüche des Waldes durch die offenen Tore aber da war ein Geruch der eindeutig zu einem ungewaschenem Lebewesen gehörte. Er spannte seine Muskeln an und sprang hinter dem Shuttle vor. Er gab zwei ungezielte Schüsse in die Richtung ab in der, der Mensch stehen musste.

Jeremiah warf sich sofort auf den Boden und rollte sich schräg unter der Nase durch zum Bug. Wenn ihn nicht alles täuschte, hatte sein Gegner mit einen klingoschen Disruptor geschossen. Was bedeutete, es handelte sich bei den Angreifer höchstwahrscheinlich um einen Klingonen. "Nur ein Feigling feuert aus dem Dunkeln auf einen Gegner.", höhnte der Mensch. Dann trat er vorsichtig hinter dem Bug hervor und forderte: "Zeig dich, du Mistkerl. Ich will wenigstens deine hässliche Visage sehen, bevor ich dich nach Gre´thor schicke."

„Was kann ich da für wenn du im Zweilicht nichts sehen kannst, straav (Sklave).“

Nach dem Sprung hatte der Klingone sich in die Hocke gleiten lassen um ein kleineres Ziel zu bieten. Allerdings war er auch in der Hocke noch recht groß so stand er auf und trat in das flackernde Licht des Hangars.

„Sag mir deinen Namen damit ich weis auf wessen Tod ich trinken muss.“

"Ich bin Jeremiah Esteban. Mann kennt mich auch als Schrecken von der Black Dragon.", prallte Jeremiah. Er musterte seinen Gegenüber. "Und ihre dumme Fresse habe ich auch schon gesehen, ech H´Qar." Er grinste kurz und fügte dann hinzu: "Ich hoffe du hast noch andere Geliebte. Denn Selina wird dich nicht mehr vögeln. Sie ist jetzt in meiner Gewalt." der Mensch grinste anzüglich und fragte: "War sie gut?", bevor er absichtlich knapp neben den Klingonen auf das Shuttle schoss und in Deckung ging. Erst dann höhnte er weiter: "Sie wollen auf MEINEN Tod trinken? Dann bleibt die Bar kalt."

„Wenn Du so schlecht schießt wirst Du dich wahrscheinlich eher selber erschießen bevor ich dich töten kann.“ Er ging wieder in die Hocke und rollte sich zur Seite, so das er kurz hinter ein paar Containern deckung hatte. Dann schnellte er wieder in die Höhe und feuerte auf die Stelle an der Esteban hocken musste.

„Selina ist auch nur ein Mensch, glaubst Du wirklich sie bedeutet mir etwas?“ Der General lachte hinter seiner Deckung auf.

Die Schüsse schlugen sehr nah an der Position des Rebellen ein, wenn sie auch nicht trafen. Zu nah für seinen Geschmack. "Das ist kein klingonischer Sesselpupser.", murmelte Jerry. Er feuerte dieses mal zielgenauer und rollte sich hinter sein Shuttle.

Dieses mal schlugen die Treffer schon viel dichter ein, anscheinend konnte sich dieser p´tagh noch bessern. Vielleicht würde dieser Kampf doch etwas interessanter. H´Qar trat hinter seiner Deckung hervor und feuerte dreimal schnell in Richtung Jerry und fing wieder an ihn zu verhöhnen.

„Soll ich mich wieder ins Licht stellen damit du mich sehen kannst? Vielleicht schießt Du dann nicht wie ein altes Weib. Sag hat dir gefallen wie wir die Regionalkommandanten getötet haben. Du musst zugeben das es nicht einer gewissen Ironie entbehrt das es ein Mensch war der die Hoffnungen der Terraner zunichte macht.“

Der Klingone machte sich bereit wieder zur Seite zuspringen wenn der menschliche Abschaum wieder schoss.

"Ich liebe Ironie.", erklärte der Rebell zynisch. "Und deshalb ist es noch ironischer, dass wir deinen Killer mit der Hilfe von Selinas Ebenbild erwischen konnten. Wir haben euch einiges voraus." Vorsichtig und leise öffnete die Luke des Shuttles und stocherte blind im Ausrüstungsschrank herum. Er erwischte ein granatenförmiges Objekt. Jerry drückte auf den Zünder und warf.

Mit lautem Pochen schlug die Granate mehrere male auf dem Boden auf und kam vor H´Qar zum liegen. Der Klingone trat einmal gegen die Granate um sie von sich weg zu befördern und sprang dann noch beiseite hinter einen der Frachtcontainer er schlug auf dem Boden auf als die Granate mit einer dumpfen Explosion in die Luft ging. H´Qar blieb allerdings nicht lange an dieser Stelle sondern sprang wieder auf die Beine und feuerte wild auf Jerry.

„Euer Fehler ist das Ihr euch für unbesiegbar haltet Terraner. Es wird mir eine Freude sein auf deinen zerschmetterten Körper hinab zublicken.“

"Ich habe nie behauptet, unbesiegbar zu sein. ", erklärte Jerry. "Aber für einen klingonischen Krieger, brauchst du ja recht lange, mich zu töten." Er gab kurz einen Schuss ab und fuhr fort: "Oder bist du nur ein kleines Baby und gleich kommt deine Mummy, um dir die Windeln zu wechseln." Dann ertastete er das Phasergewehr, dass er auf den Flug zur Manta achtlos beiseite geworfen hatte. Jerry nahm es in die Hand kroch zum Heck und dachte "Verdammt Milli, wo bleibst. So etwas kann dir doch nicht entgehen." dann gab der Rebell in schneller Folge in paar tödliche Impulse in die Richtung ab, in der er H´Qar vermutete.

Die Impulse schossen harmlos vorbei denn H´Qar war schon nicht mehr dort wo er noch vor einigen Augenblicken gestanden hatte.

„Eine Grishnar-Katze, spielt auch mit ihrer Beute, außerdem versteckst Du dich wie ein Kind, aber was erwarte ich auch von einem Terraner.“

Der Klingone trat wieder ins Sichtfeld von Jerry und feuerte gleichzeitig in dessen Richtung. Dabei fiel dem General das komische Gewehr auf das der Mensch in Händen hielt.

„Benutzt ihr jetzt schon Kinderspielzeuge? Echte Waffen sind euch wohl zu gefährlich.“

"Unsere Kinderspielzeuge reichen aus, um Klingonen und Cardassianer zu töten. Selbst diese komischen Kampfdrohnen sind kein Problem.", erklärte der Rebell. Er überlegte kurz. Wie ging der Nachtsichtmodus. Er brauchte in paar Sekunden um sich daran zu erinnern, was sein alter Ego ihm erklärt hatte. Dann hatte er es. Nach einigen suchen entdeckte er auch den Klingonen, und jagte einen Phaserimpuls so nah an den General vorbei, wie er es sich wagte, ohne ihn zu treffen, denn der Rebell wollte noch ein wenig spielen. "ist es jetzt besser."

Die Hitze der Phaserenergie strich an seinem Gesicht vorbei. Aber H´Qar war des Spielens leid und beschloss nun dem Spiel ein Ende zu bereiten. Wieder einmal trat er auf eine offene Fläche dieses mal zielte er genauer und schoss nicht nur aus der ‚Hüfte’. Ein gleißend grüner Ball schien sich wie in Zeitlupe von dem Disruptor zu lösen und schoss auf Jerry zu.

Jerry sah den Energieball scheinbar unendlich langsam auf sich zukommen. Er warf das Phasergewehr weg und versuchte gleichzeitig auszuweichen. Doch es war bereits zu spät. Der Terraner spürte einen großem Schmerz in der Brust, als er getroffen wurde. Er fiel nach hinten um. Und dann umfing ihn Dunkelheit.

Mit einem lächeln sah H´Qar den Menschen zu Boden gehen. Er schritt auf ihn zu und packte den Mann mit der linken Hand am Kragen.

„Das war viel zu einfach, kleiner Sklave.“

Er ließ den Menschen einfach wieder los und Jerrys Kopf schlug auf dem Boden auf. H´Qar stand über ihm und lachte.

„Ich habe es dir doch gesagt.“

Der Klingone hob seinen Fuß und rammte dem Menschen noch einmal seinen Stiefel ins Gesicht, mit einem hässlichen knirschen gab die Nase des Toten nach.

Ein Geräusch ließ ihn inne halten, der altmodische Kommunicator meldete sich und eine verzerrte weibliche Stimme rief nach Esteban. War das nicht der Name dieses Kerls der dort am Boden lag? Na ja, wen interessierten schon Namen von Menschen.

Er öffnete sein Shuttle und startete ohne weitere Verzögerungen und schaltete wieder die Tarnung ein, denn jetzt war er sich sicher das noch ein Rebellenschiff in der Nähe war. Er gab den Kurs ein um wieder zu seiner Flotte zu gelangen. Sie würden in das System zurückkehren und den Rebellen den letzten Stoß versetzten.

Alex und Shane in High Noon auf dem Hangardeck

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Lt. Esteban und Ranar hatten ihre Besichtigungstouren abgeschlossen und trafen schließlich wieder in einem Gang aufeinander. „Die Anlage würde sich gut als Rebellenstützpunkt eigenen, wenn man die Energieversorgung noch ein wenig verstärkt“, erklärte der Sternenflottenoffizier gerade der Bajoranerin, als das Geräusch von Phaserschüssen beide aufhorchen ließen.

Sie griff zu ihrem Kommunikator. „Ranar an Esteban.“ Doch es kam keine Antwort. Die Bajoranerin versuchte es noch einmal, wieder ohne Ergebnis. Sie runzelte besorgt die Stirn. Das war nicht Jeremiahs Art. Dann lief sie plötzlich los in die Richtung, aus der das Waffenfeuer zu hören gewesen war. Jerry blickte ihr erst hinterher, folgte der Frau dann aber unverzüglich.

Vorsichtig betrat der Sternenflottenoffizier zusammen mit Ranar den Shuttlehangar - den Phaser immer im Anschlag. Die Spuren an den Wänden deutete auf ein heftiges Feuergefecht hin. Nahezu zeitgleich entdeckten beide die reglose Gestalt am Boden.

"JERRY!", schrie Ranar entsetzt laut auf und rannte zu dem Terraner.

Lieutenant Esteban folgte ihr eilig. Hastig ließ er seinen Tricorder über den Rebellen gleiten. Da auch dessen Augenlider noch etwas flackerten, seufzte er etwas erleichtert auf. "Er lebt noch. Aber er braucht sofort medizinische Hilfe. Wir müssen ihn unverzüglich an Bord der Manta zu Dr. Assjima bringen."

"Verdammt, das ist zu viel Blut". Sie hatte kaum gehört, was das Alter Ego des Kommandanten gesagt hatte. "Viel zu viel Blut. Er .. er wird es nicht schaffen", flüsterte sie verzweifelt.

Etwas überrascht blickte der Lieutenant die Bajoranerin an. Eine solche Reaktion hätte er nicht bei ihr erwartet. "Ich weiß es nicht. Ich bin kein Sanitäter. Aber Dr. Assjima ist eine verdammt gute Ärztin. Sie wird alles in ihrer Macht stehende tun." Jerry löste den Kommunikator von seiner Jacke und zog diese dann aus. "Die Wunde unterhalb in der Brust blutet am heftigsten. Wir müssen sie stoppen. Ziehen sie ihm die Sachen aus und dann drücken Sie die Jacke fest auf die Wunde."

Ranar tat, was er ihr sagte. Sie hielt sich nicht damit auf, Jeremiah das Shirt über den Kopf zu ziehen sondern schnitt es einfach mit einem Messer auf. Dabei kamen noch zwei weitere leichter blutende Wunden zum Vorschein. Sie zerriss die Jacke des Lieutenants in drei Teile. Das größte Stück presste sie fest auf die große Wunde, während Jerry sich um die anderen beiden kümmerte. Dann besah er sich noch schnell die Nase, die anscheinend gebrochen war. "Ein Wunder, dass er das überlebt hat.", murmelte er vor sich hin.

Vorsichtig beugte sie sich über das Gesicht des Captains. "Tu mir das nicht an, du Mistkerl", flüsterte sie leise. "Du wirst nicht auf dem dreckigen Boden eines Shuttlehangars sterben, hast du mich verstanden? Nicht hier! Nicht heute!" Zärtlich strich sie ihm über die Stirn. "Du kannst nicht einfach abhauen. Wir haben einen Vertrag!"

Lt. Esteban Verwunderung wuchs. Er hätte alle möglichen Reaktionen von der Bajoranerin erwartete, aber mit dieser hätte er nie gerechnet.

Gemeinsam hoben sie den bewusstlosen terranischen Captain hoch und trugen ihn ins Shuttle. Jerry verabreichte seinem Alter Ego noch etwas zur Stabilisierung, bevor er sofort danach das Shuttle startete.

Ranar wich die ganze Zeit nicht von Jeremiahs Seite. Behutsam reinigte sie sein Gesicht und drückte weiterhin fest auf die große Wunde. „Bleib bei mir“, flehte sie kaum hörbar in sein Ohr.

Der Flug dauerte ewig - zumindest kam es der Bajoranerin so vor. Kurz bevor sie die Lemura erreicht hatten, kontaktierte Lt. Esteban Dr. Assjima - über einen gesicherten Kanal. So hatte Ranar es von ihm verlangt. "Esteban an Assjima. Medizinischer Notfall. Kommen Sie bitte sofort an Bord des klingonischen Shuttles.“

Wo ist der Tricorder!!!! Die Stimme des Lieutenants klang dumpf. Verzweifelt wühlte Assjima in einem Haufen blutiger und zerschnittener Kleidungsstücke herum. Jerry – sag’ noch mal was, damit ich das Ding finden kann!

Es war, als hätte Lt. Esteban ihre Gedanken gehört. „Doktor! Beeilen Sie sich! Es ist Ernst! Kommen Sie zum Hangardeck. Wir landen gleich!“

DA! Die Stimme kam aus dem Stiefel, neben dem ein abgetrennter Fuß lag. Der Tricorder musste ihr beim Bücken aus der Tasche gerutscht sein. Assjima zog das blutverschmierte Gerät heraus und antwortete: „Ich bin schon auf dem Weg!“

Sie warf einem der beiden Hilfssanitäter eine Mullbinde zu und zeigte auf den Beinstumpf des zum Fuß gehörenden Patienten. „Der ist fertig versorgt – bitte nur noch sauber verbinden!“ Dann griff sie nach einem Medkit und ihrem Rucksack und rannte los.

Ranar atmete kurz erleichtert durch als sie die Stimme der Deltanerin hörte. Jerry nickte nur kurz und landete dann sanft das Shuttle im Hangardeck. Schnell war er aufgesprungen und lief wieder zu seinem Alter Ego, der mit dem Kopf im Schoß der Bajoranerin lag. „Dr. Assjima ist gleich da“, sagte er um Ranar, aber auch sich selber zu beruhigen und öffnete das Schott des Shuttles.

Wen konnte es nur erwischt haben? Commander Kyle? George? Assjima hatte keine Ahnung, wo sich ihre Kollegen augenblicklich aufhielten. Erleichtert atmete sie auf, als sie das Hangardeck betrat und Jerry aus dem Shuttle klettern sah.

Dann tauchte Ranar in der Türöffnung auf und schob den leblosen Körper des Rebellen heraus.

„Doktor! Kommen Sie!“, rief Lt. Esteban der Ärztin zu, während er nach den Armen des Captains der Manta griff. „Er wurde angeschossen und hat eine Menge Blut verloren.“

Ranar sprang aus dem Shuttle, griff augenblicklich wieder nach Jeremiah und hielt diesen fest.

Assjima stellte ihren Rucksack ab und griff helfend nach dem Verletzten. „Was ist denn mit dem passiert? Ist er mit einem Gnuta zusammen geraten?“ Vorsichtig legten sie ihn auf den Boden. Die Deltanerin griff erneut nach ihrem Kommunikator und klappte ihn auf. „Selim! Ich brauche sofort zwei Mann im Hangar. Dazu eine Trage und saubere Decken. Und schaffen Sie Platz in der Krankenstation.“ Letzteres klag etwas verächtlich. „Alle stabilisierten Patienten raus auf den Korridor.“

„Wird erle …“ Assjima wartete die Antwort erst gar nicht mehr ab, sondern stopfte den Kommunikator zurück in die Jackentasche. „Ranar – ich brauche Wasser und saubere Tücher. Meine Vorräte sind bereits restlos aufgebraucht.“

„NICHT auf die Krankenstation!“, erklärte die Bajoranerin bestimmt. „Sie bekommen alles, was Sie brauchen, aber Jeremiah wird in seinem Quartier behandelt!“ Behutsam strich sie ihm über das Gesicht, während sie mit der anderen Hand wieder den 'Verband' fest auf die größte Wunde presste.

Assjima zuckte nur mit den Schultern. „Dann eben nicht … wie Sie meinen. Her mit dem Wasser und den Tüchern! Jerry – sagen Sie bitte Selim Bescheid. Nur die Trage!“ Während sie sprach scannte sie bereits den Oberkörper und den Kopf des Verletzten. Dann griff sie nach einem der letzten Verbandspäckchen und ihrem Laserskalpell.

„Wir haben gerade genügend Leute im Kampf gegen die Andorianer verloren. Die Moral dieser Crew ist so oder so schon beinahe am Boden, Doktor. Wenn diese jetzt erfahren, dass ihr Captain schwer verletzt ist oder im Sterben liegt, dann gibt ihnen das den Rest“, erklärte Ranar. Sie griff nach ihrem Kommunikator. „Selim, hol aus dem Lagerraum das Notfallkit – du weißt welches ich meine – und bring es in Jeremiahs Quartier. Ich will dich, Julia und Evan dort in drei Minuten sehen. Transporterraum! Nottransport - vier Personen direkt in das Jeremiahs Quartier beamen. Energie!“

Kein zehn Sekunden später verschwanden die vier aus dem Hangar.

Im Quartier des Terraners hoben Jerry und Ranar den Verletzten auf sein Bett.

„Sind Sie des Wahnsinns?“ zischte Assjima als sie sich wieder materialisiert hatte. „Ihr Captain ist am Verbluten und Sie beamen uns einfach weg, bevor ich ihn stabilisieren konnte? Das nächste Mal sollten Sie mich besser vorher fragen. Und jetzt sehen Sie zu, dass auch mein Rucksack und der Medkit hergebeamt wird!“ Aus der großen Brustwunde schoss ein Schwall helles Blut hervor. „Verdammt! Es hat eine Arterie erwischt! Ich brauche meinen Protoplaser!“

Sofort befahl Ranar dem Transporteraum sie wieder auf das Hangardeck zu beamen, schnappte Rucksack und Medikit und war innerhalb von 20 Sekunden zurück. Sie gab der Deltanerin die Tasche, als es an der Tür klingelte. Die Bajoranerin entriegelte die Tür. Selim kam eine recht große Kiste vor sich hin schleppend herein. Sie nahm es ihm ab, gab einen Code ein und öffnete diese. Dann reichte sie der Ärztin zahlreiche Verbandstücher, Mullbinden sowie zunächst eine Flasche sauberes Wasser.

Diese seltsame kleine Frau scheint tatsächlich überall ihre geheimen Notbestände versteckt zu haben. Kopfschüttelnd reinigte Assjima die große Wunde. „Ranar – geben Sie mir bitte eines Ihrer Messer!“

Lautlos schoss ein aus der Armhalterung heraus. Sie löste es aus der Halterung und reichte es ihr. Unbewusst griff sie nach Jeremiahs Hand und streichelte diese. Wieder klingelte es. „Selim“, befahl sie ohne den besorgten Blick vom Captain zu nehmen.

Ohne auf die Tür zu achten griff Assjima nach dem Messer und schnitt das Hosenbein Estebans auf. Dann machte sie mit dem Laserskalpell einige gezielte Schnitte und entnahm dem Unterschenkel das Stück einer Vene. „Hoffentlich geht das hier gut … einen Bypass in unsteriler Umgebung legen …ich muss wahnsinnig sein“, murmelte sie leise vor sich hin, während sie die Vene in die Brust des Captains verpflanzte.

Julia und Evan traten ein. Bestürzt sahen sie zu wie die Sternenflottenärztin sich über Jeremiah beugte und ihn behandelte. „Schließt gefälligst die Tür!“, fauchte Ranar sie an. Sie ließ seine Hand los und ging zu den beiden.

„Was ist passiert?“ fragte Julia erschrocken.

„Ich habe nicht die geringste Ahnung! Lt. Esteban und ich haben ihn gefunden. Er wurde anscheinend angeschossen und hat eine Menge Blut verloren.“

„Aber wer hat ihn angeschossen?“, wollte Evan wissen.

„Das weiß ich nicht“, antwortete Ranar entnervt. „Aber das spielt jetzt keine Rolle. Assjima wird alles tun, was sie kann um ihn zu retten. Und solange wir nicht mehr wissen, darf keiner wissen, wie schwer Jeremiah verletzt ist.“

„Aber wer hat dann das Kommando?“, fragte Evan.

„Ihr beiden werdet das Schiff solange kommandieren!“

„Aber du bist ..“

„Ich bin Bajoranerin. Ich denke nicht, dass die Crew mir so bereitwillig folgen würde, wie sie es bei euch tut. Ich will aber, dass ihr mir regelmäßig Bericht erstattet.“ Ranar sah zum 'Operationstisch'. „Sagt der Crew, dass Jeremiah einen Beinschuss erlitten hat und das die Deltanerin ihn gerade versorgt. Die meisten wissen, dass Assjima ihr Handwerk versteht. Ich werde hier bleiben und auf ihn aufpassen.“

Die Beiden nickten.

„Wegtreten.“

„Halt!“ fuhr die Ärztin befehlend dazwischen. Die beiden stockten. „Ich gehe wohl recht in der Annahme, dass es auf diesem Schiff keine Blutkonserven gibt? Ihr Captain hat sehr viel Blut verloren. Sie sollten schnellstens einen Spender ausfindig machen. Blutgruppe …“ Assjima schaute auf ihren Tricorder. „Auch dass noch … Null Rhesus negativ … Muss es gerade diese seltene Gruppe sein?“

Selim räusperte sich. „Mc Naughton hat diese Blutgruppe.“

„Schafft ihn her!“, befahl die Bajoranerin. „Auf der Stelle!“

Evan nickte.

Ranar ging wieder zum Bett und griff wieder zu der Hand Jeremiahs.

„Na so ein Zufall aber auch …Es eilt!“ Assjima nähte Stück für Stück die Wunde zusammen. Dann begann sie, die beiden kleineren Wunden zu behandeln.

„Doktor?“ In der Stimme der Bajoranerin lag mehr als nur die übliche Besorgnis, als sie wissen wollte, wie es dem Terrraner ging.

„Ich kann noch nichts sagen … die Bedingungen sind nicht die besten. Beten Sie – zu welchem Gott auch immer – dass er sich in dieser Umgebung keine Infektion eingefangen hat.“ Die Ärztin untersuchte nun das Gesicht – genauer, das was von Estebans Gesicht übrig geblieben ist. „Welch ein Monster muss da zugeschlagen haben!“

„Keine Ahnung“, flüsterte Ranar und drückte unwillkürlich Jeremiahs Hand fester. „Wann wissen Sie mehr?“, wollte sie wissen, als es wieder am Schott summte. Es bedarf keiner erneuten Aufforderung. Selim ließ McNaughton herein, der entsetzt auf seinen Captain starrte.

„Selim – haben Sie gelernt, wie man Blut abnimmt?“

„Ja Doktor. Das weiß ich. Ich hoffe nur, dass in dieser Kiste alles notwendige drin ist.“ Er kramte herum und zog freudestrahlend ein paar Kanülen und Schläuche heraus. „Damit sollte es klappen.“

„Gut. Beeilen sie sich!“

Assjima begann nun, mit einer feinen Pinzette die Knochenstücke des zertrümmerten Nasenbeins aus der breiigen Masse herauszufummeln. „Also hübscher wird er nachher bestimmt nicht sein. Jerry – ich denke, wir werden Sie beide in Zukunft besser auseinander halten können.“

„Völlig gleichgültig, wie er aussieht.. Hauptsache, er lebt.“ Ranar ließ Jeremiah los, setzte sich erschöpft auf einen der Sessel. Sie rieb sich müde die Stirn „Hauptsache, er lebt“, wiederholte sie sorgenvoll.

Diese eigenartige Besorgnis der Bajoranerin verwirrte Assjima. Konnte da mehr dahinter stecken? Doch für solche belanglosen Gedanken hatte sie jetzt eigentlich keine Zeit. Während die kostbare rote Flüssigkeit aus McNaughtons Arm tropfte, versuchte sie, die Nase wenigstens wieder funktionstüchtig zu machen.

Die Bajoranerin sah der Ärztin aufmerksam zu. Was hätten sie wohl getan, wenn die vier aus dem anderen Universum nicht hier gewesen wären? Wahrscheinlich wäre Jeremiah gestorben. Allein der Gedanke... „Benötigen Sie noch etwas Doktor?“, fragte sie.

„Nein. Ich glaube, ich habe alles Nötige hier.“

Selim kam mit einem Beutel voll Blut herüber.

„Einen halben Liter habe ich schon.“

Assjima warf einen prüfenden Blick auf McNaughton. Der Bursche war groß und kräftig. „Ich glaube, er kann noch weitere 500 ml abgeben. Ranar – Sie sollten ihn dann anschließend für ein oder zwei Tage vom Dienst befreien. Er wird sich bestimmt schlapp fühlen.“

„In Ordnung. McNaughton, Sie haben zwei Tage dienstfrei und Sie werden niemanden sagen, was sie hier gesehen haben. Verstanden!“

Er nickte.

Die Nase sah langsam wieder wie eine Art Riechorgan aus. Vorsichtig scannte die Ärztin den Kopf des Terraners erneut. „Gegen die Hirnprellung kann ich nur Bettruhe verordnen. Da muss einer mit einem Hammer drauf geschlagen haben. Unglaublich. Zum Glück ist die Schädeldecke unversehrt geblieben.“ Nun schloss sie die Infusion mit dem Spenderblut an. „Wenn er das hier übersteht, dann sollte Esteban seinem Lebensretter ein großes Bier ausgeben. Danke McNaughton. Gehen Sie jetzt am besten in ihr Quartier und ruhen Sie sich aus. Sie sollten zudem eine Kleinigkeit essen.“

Nat sah zu Ranar, die nur müde nickte, bevor er das Quartier verließ.

„Wie lange muss Jeremiah im Bett bleiben, Doktor? Ich meine, wann kann er sich frühstens wieder auf der Brücke zeigen?“

Hatte sie es wirklich nicht verstanden? Assjima zog langsam ihre Gummihandschuhe aus. „Ranar – Sie können froh sein, wenn er überhaupt überlebt. Der Blutverlust war extrem. Zudem eine Operation unter diesen Bedingungen … Ich werde ihm jetzt noch einige Medikamente geben, in der Hoffnung, dass eine Infektion dadurch verhindert wird. Wenn er diese Nacht übersteht, dann kann ich Ihnen vielleicht sagen, ob und wann er wieder auf seiner Brücke stehen wird.“

Zum ersten Mal seit sie Jeremiah gefunden hatte, tauchte wieder ihr ironisches Lächeln auf – wenn es an sich auch nicht für Assjima bestimmt war. „Sie kennen Jeremiah schlecht. Er ist zäh und er gibt nie auf. Er wird auch jetzt nicht aufgeben.“ Hoffentlich!, flehte sie in Gedanken. Ranar sah die Ärztin lange an. „Ich danke Ihnen, Doktor“, sagte sie aufrichtig. „Ich werde bei ihm bleiben. Falls sich sein Zustand ändert, werde ich Sie rufen.“

„Davon gehe ich aus. Bitte entschuldigen Sie mich jetzt – ich muss noch einen Fuß anflicken.“ Die Ärztin packte ihre Sachen zusammen und warf den Rucksack über die Schulter. „Achten Sie vor allen Dingen auf seine Körpertemperatur. Sobald sie ansteigt, rufen Sie mich umgehend.“

„Natürlich. Selim, nimm die Kiste mit und sieh zu, dass der Doktor alles bekommt, was sie braucht.

Und weise die Kombüse an, reichlich Rationen zu kochen und alle zu versorgen.“

Der kleine Mann nickte und zeigte noch kurz auf die Schulter der Bajoranerin. „Der geht es gut“, sagte sie, bevor er den Mund aufmachen konnte.

Assjima wollte schon nachhaken, doch schluckte sie ihre Frage im letzten Moment hinunter. Die Bajoranerin konnte immerhin noch aufrecht stehen, was sie von ihren Patienten nicht behaupten konnte. Was immer es auch sein mochte – es wird warten müssen. So nickte sie der kleinen Frau nur zu. „Wenn es schlimmer wird, dann kommen sie kurz bei mir vorbei – später …“

„Sicher“, erwiderte Ranar gleichgültig. Sie hatte sich wieder zu Jeremiah gesetzt und streichelte sanft über seine Hand – die restlichen Anwesenden nicht weiter beachtend.

Bryn und fee in 'Private Emergency Room'

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„Wie geht es ihm?“, fragte Evan als er zwei Stunden später wieder in Jeremiahs Quartier eintrat.

Die Bajoranerin seufzte müde in dem Sessel. Sie war die ganze Zeit nicht von der Seite Estebans gewichen. „Er ist immer noch nicht aufgewacht.“, sagte sie leise. „Aber er hat kein Fieber. Ich halte das einfach für ein gutes Zeichen.“ Sie stand müde auf. „Was gibt es?“

Unmittelbar in der Drehbewegung stockte sie.

Der Terraner stand mit einem Tablett in der Tür. „Ähm, ich dachte, dass du bestimmt noch nichts gegessen hast und da du der Küche den Auftrag gegeben hast, groß aufzutischen..“ Er brachte das Tablett zum Tisch und stellte es ab.

Ranar stand immer noch überrascht beim Stuhl.

„Du solltest essen, bevor es kalt wird“, meinte Evan, dem die Situation sichtlich peinlich war.

„Das werde ich - nach deinem Bericht.“ Die Erstarrung hatte sich gelöst. Ranar war zu dem Tisch gegangen. Nach einem kurzen Blick auf das augenscheinlich wirklich gute Essen wandte sie sich wieder zu Evan.

Dieser nickte. Und hielt sich kurz, da der Interimscaptain erschöpft aussah.

Die Reparaturen gingen voran. Die Verletzten wurden versorgt.

Die Basis auf dem Planeten war explodiert. Scheinbar war derjenige, der wohl auch Jeremiah angeschossen hatte, war mehr als gründlich gewesen.

„Julia meinte, wir könnten die Sprengrückstände auf dem Planeten untersuchen. Vielleicht bekommen wir so mehr über den Täter raus.“, meinte Evan.

„Nein“, entschied Ranar. „Ich halte nichts davon. Es kann uns egal sein, wer es war, denn wir können davon ausgehen, dass es ein Mitglied der Allianz war.“ Sie lehnte sich an den Tisch. „Er oder sie muss ein getarntes Schiff geflogen haben, sonst hättet ihr uns gewarnt. Aber das spielt keine Rolle. Der Täter hat mit Sicherheit die Bloodeagle gesehen und auch die Spuren von dem Kampf. Was bedeutet, dass hier bald mehr los sein wird als auf einem orionischen Sklavenmarkt.“

Nach kurzem Nachdenken stimmte der Terraner ihr mit einem Nicken zu.

„Außerdem sind die andorianischen Fluchtkapseln ebenfalls schon auf dem Mond gelandet. Ich werde kein weiteres Leben riskieren, nur weil Julia wissen will, ob es nun klingonischer, andorianischer oder cardassianischer Sprengstoff war. Es spielt nämlich nicht die geringste Rolle.“ Sie sah zu dem immer noch bewusstlosen Jeremiah. „Er wird es uns sagen, wenn er aufwacht.“

„Wenn er aufwacht“, murmelte Evan.

Wäre sie nicht so müde gewesen, die Bajoranerin hätte ihm für diese Bemerkung ein Messer in den Bauch gerammt. „Du wirst das nie wieder sagen, geschweige denn denken, Haley“, fauchte sie erbost.

„Aber..“

„NIEMALS WIEDER! Er wird aufwachen und er wird dir den Arsch aufreißen, wenn ich ihm erzähle, dass du daran gezweifelt hast!“

„Ra..“

„NEIN! Ich diskutiere das nicht mit dir. Er wird aufwachen.“ Ihre Stimme hatte sich wütend erhoben, wenn sie auch nur mäßig laut wurde.

Evan schwieg.

„Gut, also was sollten wir tun?“ Sie fühlte sich so ausgelaugt. Ihre Augen brannten und ihr Hirn fühlte sich an als wäre es Matsch. „Ich wäre dankbar für einen Vorschlag!“

„Jeremiah wollte die Bloodeagle bergen“, meinte der Terraner.

„Nein, das Schiff können wir abschreiben. Bis wir die Systeme gereinigt und das Schiff zum Laufen gebracht haben, ist mit Sicherheit eine kleine Armada der Allianz hier. Die Basis ist auch futsch.“

„Zurück nachhause?“, schlug Haley schließlich vor.

Ranar überlegt kurz. Sie hatten die Killerin der Regionalkommandeure – das war das Ziel der Mission gewesen. Das Schiff und die Basis wären ein unerwartetes Sahnehäubchen gewesen, doch es lohnte sich nicht die Lemura und die Defiant dafür zu opfern.

„Ja“, sagte sie und entschied: „Wir fliegen zurück nach Terok Nor.“

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JERRY!!!

Es war ein entsetzter Schrei gewesen. Von einer Stimme, die niemals entsetzt klang.

Von einer Frau, die nichts entsetzen konnte.

Jeremiah öffnete langsam seine Augen. Er fühlte sich, als hätte er eine ganze Flasche andorianisches Ale auf nüchternen Magen getrunken. Auch schmerzte seine Brust immer noch.

Sein verschwommener Blick blieb an etwas leuchtend Rotem nicht ganz zwei Meter von ihm entfernt hängen. Auch wenn er es nicht klar erkennen konnte, so wusste er doch sofort, was es war. Und dass es sich es sich seidig weich anfühlte.

Er sah weiter auf die roten Haare der Bajoranerin bis sich schließlich die Konturen schärften. Sie saß in einem Stuhl direkt neben ihm, ein Bein war hochgezogen. Ihr Kopf war leicht auf der Seite gefallen, ihre Hand hing regungslos über der Armlehne - keine zehn Zentimeter neben seiner. Milseya schlief.

Das war einer jener seltenen, stillen Augenblicke zwischen ihnen. Jeremiah betrachtete Milseya genau. Das schmutzige, müde Gesicht, das leicht zerzauste Haar, die blutbefleckte, zerrissene Kleidung, die im krassen Kontrast zu dem weißen Verband an ihrer Schulter stand. Wenn sie so in seinem Sessel saß und schlief - und das war schon öfters passiert - dann war sie einfach ....

... bezaubernd. Und so friedlich. Der Rebell wusste, dass der kalte Charakter zu einem großen Teil nur angenommen war und sich im Laufe der Zeit nicht mehr so einfach abstreifen ließ. Außer in solchen Momenten wie jetzt.

Er versuchte sich leicht aufzurichten und strich dabei aus Unachtsamkeit an ihrer Hand.

Es war wie ein Stromschlag, der durch ihren Körper fuhr. Ranar zuckte zusammen und öffnete schlagartig ihre Augen. Als sie sah, dass er endlich aufgewacht war, fiel ihr ein riesiger Stein vom Herzen. Endlich! Doch gerade als sie ihm sagen wollte, wie erleichtert sie darüber war, bemerkte sie, dass er anscheinend versuchte, aufzustehen.

Schnell sprang sie aus dem Sessel und drückte ihn bestimmt wieder auf die Liege.

„Bleib gefälligst liegen!“, befahl sie ihm leise und beugte sich über ihn. „Du hast eine Menge Blut verloren. Die Deltanerin meint, du musst dich noch etwa drei Tage ausruhen.“ Sie zeigte eins ihrer raren Lächeln und fügte hinzu: „Ich habe ihr gesagt, dass ich froh sein kann, wenn du alter Sturkopf, einen Tag liegen bleibst.“

Jeremiah rang sich ein Lächeln ab. „Was ist passiert?“ Doch die Frage beantwortete sich wie von selbst. Rasend schnell liefen die Bilder in seinen Kopf ab. Der Kampf, der Klingone, der Schuss.. ein gellendes, schmerzhaftes Licht, das durch seinen Körper wanderte und .. ein Schrei. Ihr Schrei. Er sah zu ihr hoch, fand ihre Augen, die ihn besorgt ansahen.

Das überraschte Jerry ein wenig. Schließlich war er nicht zum ersten Mal verletzt. In all den Kämpfen, die er in den vergangen drei Jahren gemeinsam mit Milseya hatte bestreiten müssen, hatte Jerry die eine oder andere Wunde abbekommen. Und doch hatte ihn die Bajoranerin noch nie so angesehen.

Ohne darüber nachzudenken, griff er nach ihrem Kopf und strich vorsichtig durch ihr Haar. Milseya sah ihn verwundert an, auch wenn die Besorgnis nicht aus ihren Augen verschwunden war. Als sie ihren Kopf wieder heben wollte, hielt er mit seiner Hand dagegen. „Nein!“, flüsterte er.

„Tu das ni...“

„Das hätte ich schon lange tun sollen.“ Er drückte sanft aber bestimmt ihren Kopf zu sich.

„Das wird alles...“

„Ja!“, unterbrach er sie. „Ich will, dass es sich ändert.“ Der Mensch sah sie fragend an. Als ihre Lippen nur einen Hauch voneinander entfernt waren..

„Was willst DU, Mili?“

Milseya sah in seine braunen, auf eine Antwort wartenden Augen. Sie wusste es nicht. Sie wusste nicht, was sie wollte. Sie wusste nicht, ob sie dem nachgeben sollte. Durfte.

Und doch - tief in ihr drin wünschte sie sich geliebt zu werden. So wie sie es früher einmal gewesen war. Als alleine eine zärtliche Berührung genügt hatte.. als ein Kuss noch ein Zeichen tiefer Vertrautheit war... und er war ihr so vertraut.

Sie wusste, was er dachte. Kannte seine Träume. Wusste, dass er am liebsten delovianische Schokolade aß, wenn er sie bekommen konnte. Mit einen kurzen Schmunzeln erinnerte sie sich dran, wie der Mensch nach der erfolgreichen Kaperung eines Frachters nach der süßen Köstlichkeit gesucht hatte. Und als er sie dann gefunden hatte, hatte ein Stück abgebissen, gekaut und erklärt: „Allein dafür hat sich der Angriff gelohnt.“ Dass er morgens mindestens zwei Tassen Raktaqino brauchte, um wach zu werden. Und dass er ohne ein richtiges Arschloch war. Dass er am linken Schulterblatt eine kleine Narbe hatte, die seine Schwester in einen Drogenrausch ihm verpasst hatte. Dass er ..

... in den letzten drei Jahren immer da gewesen war.

Er musste ihre Lippen nicht auf die seinen drücken. Sie gab einfach nach. Auch wenn sie es morgen bedauern könnte. Auch wenn sie morgen so tun würden, als wäre nichts geschehen. Der Kuss war einem Hauch gleich zart. Kaum spürbar und doch heftiger brennend als jedes erdenkliche Feuer.

Vorsichtig lösten die beiden sich voneinander. „Und ich möchte, dass diese Änderung bestehen bleibt“, erklärte Jeremiah. „Die Kämpfe der letzten Tage haben mir einiges klar gemacht. Keiner von uns ist unsterblich. Und vermutlich wird die Rebellion untergehen. Aber bis dahin möchte jeden Tag ein wenig Glück erleben. Ein wenig Glück mit dir.“

Er machte eine Pause und sah lange in die blauen Augen von Milseya. „Es mag dich vielleicht überraschen, aber lache bitte nicht. Ich ...“ Der Rebell sah wie ein schüchterner Teenager nach unten. „Ich liebe dich.“

Ihr war nicht zum Lachen! Perplex starrte sie ihn an. „Was?“, keuchte sie leise, während ihr Kopf ruckartig nach oben schnellte. Milseya setzte sich erschrocken neben ihm auf die Liege. In ihrem Kopf rasten die Gedanken.

Wie konnte er? Nach all dem was in den letzten Jahren passiert war? Nach all dem was sie getan hatte? Nach allem, was er gesehen hatte?

Und war sie nach all dem, was sie getan hatte, überhaupt noch fähig auf diese simple Art zu lieben? Überhaupt zu lieben. Das zu empfinden, was andere dabei fühlten?

„Wieso?“, kam es verwirrt zurück.

Das war eine Frage die Jerry am wenigsten erwartet hatte. Eigentlich wusste er gar nicht so recht, was er erwartet hatte. Da es sich vor seinen wieder Augen alles zu drehen begann, legte der Terraner sich wieder ein hin und überlegte. „Ich kann es auch nicht so 100prozentig genau erklären. Ich weiß nur, dass sich aus unseren ‚Vertrag’ eine Freundschaft entwickelt hat und irgendwann habe ich mich dann in dich verliebt.“

„Das ist doch verrückt!“, entfuhr es ihr. „Niemand kennt mich besser als du. Niemand weiß besser, wie ich meine Aufträge durchführe. Und dennoch?“ Sie schüttelte den Kopf. „Du hast den Verstand verloren, Jeremiah!“

„Nein.“ Sich ein wenig besser fühlend, setzte er sich auf und griff nach ihrer Hand. „Ich kenne dich, Milseya. Ich weiß, dass du eigentlich viel netter und freundlicher bist, als die meisten und sogar du selbst glauben. Die ‚Föderation’ der Kinder, die wir gegründet haben und deine ständige Sorge um deinen Sohn beweisen das.“

Jerry seufzte kurz und fuhr dann fort: „Außerdem hast du selbst gesagt, dass deine Einstellung zu einen großen Teil dazu dient, dass insbesondere Telepathen nichts mitbekommen. Und das muss nicht mehr sein.“

„Ich bin nicht nett!“, widersprach sie fauchend und entwand ihm ihre Hand. „Was zur Hölle meinst du mit 'das muss nicht mehr sein' ?“, fragte die Bajoranerin.

„Egal, wie du dich entscheidest. Ob wir nur Freunde bleiben oder ob da doch mehr ist ... Es wird sich einiges ändern“, erklärte Jeremiah. „Ich kann dich nicht mehr auf eine Undercover-Mission schicken. Erinnerst du dich an deinen letzten Einsatz auf dem Tanker Tag Grawal vor gut drei Monaten?“

Natürlich tat sie. Die Infiltration des cardassianischen Tankers war kompliziert und auch sehr gefährlich gewesen. Sie hatte den Kommunikationsoffizier eliminieren müssen, da er ihr auf die Schliche gekommen war. Und es hatte nicht einmal sonderlich Spaß gemacht. Cardassianer waren Nieten im Bett!

Jeremiah fuhr fort: „Du hast dich über sechs Stunden nicht gemeldet. Als dein zweistündiger Kontrollruf ausblieb, habe ich gedacht, dass dir was dazwischen gekommen war. Aber je länger deine Nachricht ausblieb, umso nervöser bin ich geworden. Als du über eine Stunde überfällig warst, habe ich Julia das Kommando erteilt und bin in meinen Quartier gegangen. Und dort habe ich ganze Dellen in den Fußboden gelaufen.“

Er sah an die Decke und fuhr fort. „Du weißt gar nicht, WIE erleichtert ich war, als du dich dann doch gemeldet hast. Ich hatte Angst gehabt, dich nie wieder zu sehen würde. Da habe ich gewusst, dass ich mich in dich verliebt habe.“

Jerry sah wieder zu Milseya und fügte hinzu: „Ich will dich nicht verlieren und nicht noch mal durch diese Hölle gehen.“

„Du weißt das seit drei Monaten?“ Milseya sah kopfschüttelnd ihn „Und hast kein Sterbenswort gesagt?“ Jetzt begriff sie es. Dieser über aller Maßen erleichterte Ausdruck in seinem Gesicht, als sie ihn schließlich kontaktieren konnte. Dieser seltsame Blick, als sie wieder an Bord des Schiffes war. Sie hatte geglaubt, dass er einfach nur froh gewesen war, dass er sein Ass im Ärmel nicht verloren hatte. Und dabei. .. doch ..

„Und jetzt willst du, nur weil du glaubst, mich zu lieben, den strategischen Vorteil aufgeben, den eine Infiltration von Allianzschiffen bietet?“

Jeremiah sah sie ernst an. „Ich glaube es nicht, ich weiß es!“, erwiderte er bestimmt. „So hart es klingen mag, wir haben es auch schon vor dir immer irgendwie geschafft. Und wir werden es auch ohne deine Hilfe schaffen.“

Er hob seine Hand, um ihre Wange zu berühren.

„Drei Monate“, wiederholte sie und lehnte sich leicht zurück. „Du bist ein verdammter Mistkerl, Jeremiah. Du hast UNS drei Monate gestohlen!“

„Uns?“ Diesmal war es an dem Menschen überrascht zu schauen. Seine Hand erstarrte in der Luft.

„Ja, uns!“, erklärte sie wütend und blickte ihn ebenso an. „Seit drei Jahren sind wir beide beinahe Tag und Nacht zusammen. Wir essen gemeinsam, wir kämpfen Seite an Seite, wir reden über Malechar, wir sorgen für die 'Föderation', wir verarzten die Wunden des anderen. Wir kennen einander besser als wir uns selbst kennen. Verflucht, wir haben sogar miteinander geschlafen! Denkst du wirklich, ich hätte das zugelassen, wenn ich nicht .. “

Sie machte Anstalten aufzustehen, doch er war schneller und zog sie gegen ihren Widerstand zu sich hin.

"Wenn du nicht was?" wollte er wissen.

"Nichts", zischte sie.

"Sag es."

"Nein."

Jeremiah verstärkte seinen Griff und hielt mit der anderen Hand ihren Kopf fest, so dass sie ansehen musste. "Ich will, dass du es sagst."

Milseya starrte ihn wütend an und biss sich auf die Lippen.

Fee und Alex in „Die Stunde der Wahrheit

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Er ließ sie los und stand, seinen Zustand nicht beachtend, auf. Jerry lief ein paar Schritte und drehte sich dann: „Siehst du, Milseya und genau das ist dein Problem. Es ist schon schwer dich näher kennen zulernen. Aber sobald es ernst wird, suchst du nach einer Ausrede, um quasi die Schilde hochzufahren.“

Er schüttelte traurig mit dem Kopf: „Aber ich werde mich deswegen nicht entschuldigen. Denn es gibt auch andere Gründe. Ich bin nicht sehr erfahren in Liebesdingen. Natürlich gab es die eine oder andere Affäre, aber das war nur Sex ohne irgendwelche Gefühle. Du dagegen bist die erste Frau, die ich wirklich liebe. Und schließlich habe ich auch nach den passenden Moment gesucht, es dir zu sagen.“

„Es gab genügend Momente, in denen wir beide allein waren“, meinte sie immer noch erbost.

„Ach komm schon. Du hast mir dann fast immer nur Bericht erstattet. Wie hätte das denn dann ablaufen sollen.? Du bist mit deinen Crewbericht fertig, und ich sage dann: ‚Danke Milseya. Ach übrigens, ich liebe dich.’“ Der Rebell lächelte ein wenig amüsiert. „Ich bitte dich.“

Er sah dann zu Boden und erklärte: „Und was diese eine Nacht da angeht, ich habe es auf den Alkohol geschoben. Schließlich hatte ich drei Flaschen andorianisches Ale und eine halbe Flasche Black Hole intus. Und du die andere Hälfte und noch zwei Flaschen Ale.“

Jerry sah wieder auf und erklärte: „Aber ich hatte auch ein schlechtes Gewissen deswegen.“

Die Bajoranerin sah ihn erstaunt an.

„Sieh mich nicht so an. Auch ich habe ein Gewissen. Und auch wenn es mir eine Menge gestattet, wie zum Beispiel auf einen klingonischen General zu ballern, so gibt es immer noch Dinge wo ich meine Skrupel habe.“

Jerry fühlte sich wieder ein wenig wackelig auf den Beinen und setzte er sich in den Sessel, in den Milseya vorher gesessen hatte.

Nachdenklich hatte sie ihm zugehört. Er sollte nicht aufstehen, sagte sie sich besorgt, als er sich mit bleichem Gesicht setzte. Egal wie, schaff ihn wieder ins Bett.

„Niemand“, begann sie leise, „Niemand ist meinem Herzen näher gekommen als du“, sagte sie. „Ist dir das nicht klar?“

Milseya seufzte leicht. „Es gibt keinen, den ich so nahe an mich heranlasse. Denkst du, das erlaube ich dir nur, weil du uns damals verschont hast? Bist du so naiv, Jeremiah?“

Sie rieb sich mit der rechten Hand die Stirn. „In der Nacht als wir deine Beförderung gefeiert haben, da warst du betrunken. Verdammt betrunken sogar!“ Sie schmunzelte kurz. „Eine Frage, Jeremiah - hast du eigentlich jemals gesehen, dass ich Alkohol trinke?“

Der Terraner schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich nicht.“

„Weil ich es nicht tue, Jeremiah. Prinzipiell nicht. Ich kann es mir nicht leisten, die Kontrolle zu verlieren. Das Ale und die halbe Flasche Black Hole haben zwar meine Lippen berührt, aber...“

Er sog die Luft tief ein. „Du .. .“

„Ich war in dieser Nacht so nüchtern, wie man nur sein kann“, unterbrach sie ihn. „Und bevor du fragst, ja, ich habe genau gewusst was ich tue.“ Sie stand langsam auf und ging die zwei Schritte auf ihn zu.

„Was glaubst du, wäre passiert, wenn du mir nach einem meiner 'Berichte' gestanden hättest, dass du mich liebst?“, fragte sie.

Immer noch verblüfft zuckte er mit den Achseln.

„Dann will ich es dir sagen.“ Sie drehte sich um und betrachtete den Raum. „Wahrscheinlich wären wir an Bord der Black Dragon gewesen. Ich hätte vor deinem Tisch gestanden und du hättest gesagt 'Ach übrigens, ich liebe dich'.“ Sie sah ihn fragend an.

„Ja, wahrscheinlich“, kam es vorsichtig von dem Sessel.

Milseya nickte lächelnd. „Gut, also was hätte ich getan? Wahrscheinlich hätte ich dann deinen Schreibtisch mit einem Handstreich von all dem überflüssigen Zeugs darauf befreit. Dann hätte ich mich über den Tisch gebeugt, dich am Kragen gepackt und zu mir gezogen.“

Sie drehte sich zu ihm um. „Und dann hätten wir uns auf deinem Tisch geliebt.“ erklärte sie nüchtern.

„Das glaube ich nicht“, erklärte er leise.

Milseya ging vor dem Sessel in die Knie. „Nicht?“, fragte sie.

„Nein.“

„Stimmt! Mir wäre es egal gewesen, was auf deinem Schreibtisch liegt“, entgegnete sie. „Es wäre früher oder später auf den Boden gefallen.“

Er beugte sich vor. „Miststück“, flüsterte er grinsend, als er über ihre Wange strich.

„Ja, aber ich wäre dein Miststück gewesen,“ erwiderte sie leise.

„Wäre?“, fragte er und sah ihr in die Augen.

„Du hast es nie gesagt.“

„Ich habe es jetzt gesagt.“

„Wir sind aber an Bord der 'Lemura'“, erinnerte sie ihn.

„Macht das irgendeinen Unterschied?“

„Nur insofern, dass der Tisch hier kleiner ist.“

„Dafür ist das Bett größer.“

„Was bedeutet, dass du deine Wunden besser ausheilen kannst.“

„Schilde hoch“, erklärte Jeremiah spöttisch.

„Nein. Aber du bist verletzt.“

„Das ist mir scheißegal“, erwiderte er, griff mit beiden Händen nach ihrer Taille und hob sie zu sich auf den Sessel.

„Mir aber nicht“, sagte sie, wehrte sich jedoch nicht dagegen.

„Ich will nicht länger warten.“ Seine Hände auf ihrem Rücken glitten unter ihr Shirt und strichen mit den Fingerspitzen über die Haut.

„Als käme es auf einen oder zwei Tage an“, erwiderte sie, die Berührung mit geschlossenen Augen genießend.

„Es kommt auf jeden Moment an“, hörte sie sein Flüstern an ihrem Ohr, bevor sie seine Küsse an ihrem Hals fühlte.

Milseya stöhnte leise auf und war versucht dem nachzugeben, doch dann... Ihre Hand wanderte an seinem Oberkörper entlang bis sie den Verband spürte. Dann presste sie ihren Handballen mit mäßiger Kraft darauf. Mit dem gewünschten Resultat: Der Mensch stieß einen Schmerzensschrei aus.

„Verdammt, was soll das?“, schimpfte Jeremiah und packte ihre Hand.

Gelassen sah sie ihn an. „Ich kann dich nicht einmal berühren, ohne dass du aufschreist. Also, wie soll das also gehen?“

"Indem du etwas vorsichtiger bist.", erwiderte Jerry. Seine Lippen wanderten ihr Kinn hoch und trafen ihren Mund.

Ein langer Seufzer begleitete den Kuss, den sie erwiderte. „Dennoch..“, sagte sie, als sich ihre Lippen für einen kurzen Moment voneinander getrennt hatten, „..halte ich es für unklug. Außerdem..“ Ein weiterer langer Kuss unterbrach sie. „Außerdem, wenn du dazu in der Lage bist, dann kannst du dich auch deiner Mannschaft zeigen.“ Sie streckte ihren Kopf leicht nach hinten um nicht wieder unterbrochen zu werden. „Sie machen sich Sorgen um dich. Es würde ihre Moral heben, wenn sie dich sehen würden.“

"Das ist Erpressung", hauchte er liebevoll. Er begann wieder ihren Hals zu liebkosen, während seine Hände mit Geschick den über der Schulter befindliche Gurt mit den Waffenschienen unter den Achseln löste.

„Nein, eine taktische Überlegung.“ Milseya wand sich unter seinen Händen und nahm liebevoll sein Gesicht ihre Hände. „Eine Crew, die mit ihren Gedanken nicht bei der Sache ist, macht Fehler. Und ich denke, wir haben genug Fehler gemacht.“ Sie beugte sich langsam vor und begann mit ihren Lippen und ihrer Zunge zärtlich am Hals Jeremiahs entlang zugleiten. „Ich laufe dir nicht weg“, flüsterte sie in sein Ohr und küsste die Stelle hinter seinem Ohrläppchen.

"Aber ein Captain, der nicht bei der Sache ist und nur daran denkt, was ihn nach Dienstschluss erwartet, ist auch nicht besser", konterte er, die Liebkosungen genießend. Jerry deutete an, dass er aufstehen wollte, damit die Bajoranerin von seinem Schoß herunter rutschte.

Was sie nicht tat. Bewusst legte sie ihre Hand auf den Verband und drückte ihn leicht zurück. „Ich sagte nicht, dass du dich ewig auf der Brücke herum drücken sollst“, sagte sie ironisch. „Nur, dass du dich KURZ blicken lassen sollst.“

Dann erhob sie sich flink, trat zwei Schritte zurück und wartete bis er aufstand. „Du weißt ja wohl hoffentlich noch wo die Brücke ist“, schmunzelte sie und drehte sich um.

Jerry machte keine Anstalten sein Quartier zu verlassen. Er trat vielmehr hinter sie, schob ihr Shirt ein wenig hoch und begann mit dem linken Zeigefinger ihren Bauchnabel zu umkreisen. Seine rechte Hand wanderte dagegen höher, während er zusätzlich liebevoll an ihren Ohrläppchen knabberte und dabei ein: "Später!" hauchte.

Sie schmiegte sich mit halb geschlossenen Augen an seinen Körper und stöhnte leise auf. Milseya griff nach seinen Händen um sie abzuwehren. „Nein, jetzt“, erwiderte sie leise.

Mit einen gekonnten Schwung, auf den jeder Mambotänzer neidisch gewesen wäre, drehte der Rebell seine Stellvertreterin um, so dass sie sich wieder von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen konnte. "Und wenn mich der Doktor sieht?", entgegnete er. Mit Küssen und sanften Vorwärtsbewegung zwang er die wesentlich kleinere Frau in Richtung Bett.

„Dann würde sie dich in der Luft schwebend wieder ins Bett befördern und mir den Kopf abreißen“, sagte Milseya voraus und wehrte sich, wenn auch nicht vehement, dagegen. „Doch Assjima ist gerade auf dem Krankenrevier. Die Chance ist also relativ gering.“

"Nur würde mein Weg genau an der Krankenstation vorbeiführen. Das ist mir zu gefährlich." Er gab der Bajoranerin ein weiteren Kuss und fügte hinzu: "Du weißt doch, dass ich es nicht mag zu schweben. Wenn wir in Raumanzügen arbeiten müssen, wird es mir doch regelrecht schlecht." Jetzt standen beide so nahe am Bett, dass sich Milseya setzen musste, während er weiter ausführte: "Außerdem würdest du ohne Kopf komisch aussehen."

Ein kurzes Lächeln floh über ihre Lippen. Sie spürte den Bettrand an ihren Kniekehlen, dennoch war sie noch lange nicht bereit nachzugeben. Vorsichtig hob sie ihr Bein und setzte den Fuß auf das Bett. In einer urplötzlichen Bewegung stieg aufs Bett und sah ihm nun, beinahe gleich auf, in die Augen. „Dir wird in Raumanzügen schlecht, weil du keinen Orientierungspunkt im All hast. Das Schweben von Assjima wäre was anderes“, erklärte sie besserwisserisch.

Jeremiah beugte sich trotz seiner leichten Schmerzen zu Milseya herunter und küsste sie. Dabei begann er sanft mit seiner Zunge über die ihrige zu streicheln.

Die Bajoranerin ließ es nur kurz zu, dann drehte sie ihren Kopf weg. „Ich kann es sehen“, erklärte sie. Milseya sah ihn traurig an. „Du hast Schmerzen.“

"Ein Indianer kennt keinen Schmerz.", erwiderte Jerry flapsig, sich aber wundernd, woher der Spruch stammte. "Schmerzen haben mich noch nie von etwas abgehalten, was ich wirklich wollte."

„Und was willst du?“ kam es ihr unwillkürlich über die Lippen. Erschrocken schlug sie ihre Hand vor den Mund. Das hier war kein Auftrag!

Alex und Fee in 'Wird sich die Widerspenstige zähmen lassen?'

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Obwohl Talana keine Feindin der Rebellen war wurde sie dennoch wie eine solche in eine Arrestzelle gesteckt, direkt neben Sta'el.

"So haben wir nicht gewettet, ich habe euch immer mit Informationen versorgt und jetzt sperrt ihr mich einfach ein!"

Der Wache stehende Vulkanier sprach kein Wort. Stattdessen betrat Greg Livingston gerade den Arrestbereich der Defiant und meinte: "Offen gesagt weiß ich nicht ob man dir wirklich trauen kann. Und ich denke du wirst verstehen wenn du bedenkst was deine... nun, deine Verwandte, denn das war sie ja wohl uns angetan hat!"

Talana senkte den Kopf. "Vinara war wie viele Allianzmitglieder auch nur vom Hass gegen die Terraner erfüllt und sie hat alles getan um auch mich anzustecken. Aber ich schwöre, ich könnte nie jemandem weh tun, keinem Menschen, keinem Vulkanier, keinem Andorianer - niemandem, außer vielleicht in äußerster Notwehr."

"Und das soll ich glauben?" Der Rebell zögerte eine Weile und wies dann die Wache an die Andorianerin herauszulassen. "Wir werden in meinem Bereitschaftsraum weiterreden."

Der besagte Raum war eng, wie alles an Bord eines Schiffs dieser Klasse. Kein Vergleich zu den oft ausschweifenden Räumlichkeiten der Bloodeagle...

"Also, wie wurdest du überhaupt zu Blue Sparrow?"

"Tja, ich war schon immer ein wenig rebellisch, auch wenn ich mich vor anderen immer verstellt habe. All das militärische Rumgeprotze, der aufgeblähte Patriotismus der meisten anderen Andorianer haben mich nie sonderlich fasziniert. Meine Eltern müssen es wohl zum Teil mitbekommen haben und hielten es für das Beste mich bei Tante Vinny, ich meine Captain Shral in die Lehre für Unteroffiziere zu schicken. Ich hätte danach auf der Militärakademie ein Jahr oder noch mehr einsparen können. Und bevor Sie mich danach fragen, sie war nicht wirklich meine Tante, aber den genauen Verwandtschaftsgrad zu nennen dürfte in Ihrer Sprache etwas kompliziert sein."

"Ich habe gehört dass Andorianer komplexe Verwandtschaftsnetzwerke haben... Sollen an einer Ehe nicht immer vier Personen beteiligt sein?"

"Das stimmt, aber Vinara war nie verheiratet, außer vielleicht mit ihrem Beruf." Sie nahm einen Schluck von dem Wasser dass Livingston ihr hingestellt hatte - das beste was sie im Moment kriegen konnte.

"Dann nehme ich an du hast dich vor deiner Ausbildung oder vielleicht sogar noch nebenbei an diversen Orten rumgetrieben an denen du Terranern begegnet bist?"

"Ja, das waren eigentlich ganz normale Sklavenmärkte, aber als ich da eines Tages einen Jungen sah, vielleicht gerade mal 15 und wie unwürdig er behandelt wurde... Ich half ihm heimlich zu fliehen, es gibt immer Männer verschiedenster Spezies die ein Auge auf mich werfen und meistens kann ich sie dazu bringen mir den einen oder anderen Gefallen zu erweisen." Fast schon lasziv räkelte sie sich in ihrem Stuhl.

"Äh, ich denke ich weiß was du meinst, eine Demonstration dürfte vollkommen überflüssig sein."

Talana zog kurz eine Schnute und fuhr dann fort: "Bereits als Teenager habe ich auf dem Schwarzmarkt diverse Kunstobjekte terranischer Herkunft oder mehr oder weniger exakte Kopien davon erstanden oder besser gesagt für mich erstehen lassen. Besonders faszinierte mich dabei eine Musikgruppe aus der Mitte des 21. Jahrhunderts, sie hieß Blue Sparrow und in einem ihrer Alben - dem einzigen das ich eigentlich gehört habe - geht es um Größenwahn und dem Fall der fast unweigerlich darauf folgt. Das Terranische Imperium ist ein Beispiel dafür, aber ich dachte dass Andor und die anderen Völker der Allianz sich auch auf einen solch verheerenden Weg begeben würden. Und das war es was mich zutiefst abstieß, wir denken alle wir wären besser als ihr Terraner und die Vulkanier, aber dabei sind wir im Grunde genauso schlimm. Ich wollte diesen Teufelskreis beenden bevor er noch richtig in Gang kommt und der Junge von dem ich vorhin erzählt habe schloss sich bald nach seiner Befreiung den Rebellen an. Wir hatten immer Kontakt und vor zwei Jahren schließlich bot ich ihm an für die Rebellen zu spionieren. Er war zunächst genauso skeptisch wie Sie jetzt, aber ich lieferte ihm wertvolle Informationen und seitdem bin ich mehr oder weniger regelmäßig damit fortgefahren."

"Ähm, der Junge, wie heißt oder hieß der gleich noch mal?"

"Harry Petersen. Er müsste jetzt 18 sein."

"Petersen... Ja, ich glaube ihn vor ein paar Monaten auf Terok Nor gesehen zu haben, ein ziemlich geschickter Techniker soweit ich mich erinnere." Livingston schwieg einen Moment während er weiter in seinen Erinnerungen kramte und fuhr dann fort: "Nun, auf jeden Fall danke ich dir im Namen der Rebellion für deine Dienste. Eines würde mich dabei aber schon noch interessieren: Woher hast du die Kenntnisse die du zwangsläufig brauchtest um so lange unentdeckt arbeiten zu können?"

Talanas Gesicht nahm für einen Augenblick eine dunkelblauere Farbe an. "Nun, ich sagte doch bereits dass ich eine gewisse Wirkung auf Männer habe... Vielleicht nicht alle, aber viele. Einer von ihnen war Mitglied einer eigentlich streng geheimen Spionage-Gilde die sich Obscuro nannte, der Typ war so scharf auf mich und so vertrauensselig dass er mir glatt den einen oder anderen Kniff beigebracht hat. Bis er eines Tages spurlos verschwand... Den Rest habe ich in meiner Ausbildung gelernt, auch hier war der eine oder andere Mann mir sehr entgegenkommend was den Umgang mit andorianischen Computersystemen anging."

Ein Grinsen machte sich in Livingstons Gesicht breit. "Und dank dieser Kenntnisse die du an uns weitergegeben hast konnten wir unseren Virus anpassen. Auch wenn es nun leider so aussieht als ob wir die Bloodeagle trotzdem nicht mehr bergen können..."

"Tja, sowas hab ich mir schon gedacht, ihr scheint euch da ein bisschen übernommen zu haben. Ihr könnt froh sein noch mal mit heiler Haut davongekommen zu sein!"

Der Rebell nickte. "Eine letzte Frage noch. Über wieviele Schiffe vom Typ der Bloodeagle verfügt die andorianische Flotte noch?"

"Diese Information kostet was."

Livingstons Gesichtszüge verhärteten sich wieder. "Und was verlangst du dafür?"

Talana beugte sich zu ihm rüber und strich ihm sanft über die Wange. "Besorg mir eine Aufnahme von einer Gruppe die 'Depeche Mode' hieß. Spätes 20., frühes 21. Jahrhundert."

Der Terraner schluckte. "Nie davon gehört, ob es nach all den Jahrhunderten überhaupt noch brauchbares Material gibt..."

"Ich wäre schon mit einem einzigen Stück zufrieden."

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Nach einem gut gezielten Wurf landeten die Handschuhe mit einem schmatzenden Geräusch in dem grünen Plastikeimer in der Ecke, unmittelbar gefolgt von dem grünlichen Mundschutz. Mit brennenden Augen betrachtete Assjima den roten Hautausschlag auf ihrem Handrücken. Sie sehnte sich zurück auf ihre saubere, großzügig angelegte Krankenstation, in der man mit Quarantänefeldern arbeiten konnte und weder Latexhandschuhe noch diesen zwickenden und sichteinschränkenden Mundschutz benutzen musste. Das waren hier wirklich Zustände wie im 22. Jahrhundert. Wenigstens wusste sie jetzt, dass sie eine Latexallergie hatte. Und auf ungewaschene Terraner reagierte ihre Haut offensichtlich ebenso sensibel. Alles an ihr juckte und kratzte.

Der letzte Patient war versorgt. Mehr konnte sie für die Leute hier vorerst nicht mehr tun. Wie viele Stunden hatte sie nun in diesem engen, stickigen Raum verbracht und im Akkord geschuftet? Jegliches Zeitgefühl war verloren gegangen. Müde schaute die Deltanerin auf ihren Chronometer … in die geröteten Augen stieg ein mehr und mehr verwirrter Blick. Die Ziffern auf dem Anzeigenblatt rotierten wie wild. Minuten, Stunden sausten in wenigen Augenblicken davon und pendelten sich schließlich ein. Klack, klack, klack … 2 Tage 18 Stunden, 47 Minuten und 27 Sekunden seit sie die Krankenstation nach der Behandlung Estebans erneut betreten hatte. Fast 3 Tage. 3 TAGE???? Ohne Trinken, Essen, Schlafen … ja sogar ohne sich einmal hinzusetzen? Entweder sie oder der Chronometer musste verrückt geworden sein. Doch war sich die Deltanerin nicht sicher, ob es wirklich nur am Chronometer liegen konnte.

Mit einem Male fühlte sie sich beobachtet und drehte sich blitzschnell um. Ein grinsendes Gesicht verschwand in der Wand. Zurück blieb der Hauch eines Gefühls des Ertapptseins. Doch dann eine kreischende Stimme: „Q! Du hast den Müll ja immer noch nicht nach unten getragen! Und das Klo musst du auch noch putzen bevor meine Mutter kommt!“

Verwirrt rieb Assjima sich die Augen. Nichts … Sie litt offensichtlich bereits an Halluzinationen. Oder es lag an der unendlichen Müdigkeit, die sich in ihrem Körper aufgebreitet hatte.

Angespannt, mit leicht schleppenden Schritten schlich die Deltanerin durch die Korridore in Richtung Hangar, ständig bemüht, Besatzungsmitglieder der Lemura aus dem Wege zu gehen. Den anzüglichen Blicken und dummen Kommentaren wollte sie sich nicht unbedingt aussetzten müssen, denn ihre Selbstbeherrschung war auf dem absoluten Tiefpunkt angelangt. Dennoch ließ es sich nicht ganz vermeiden, einige kräftige Ohrfeigen auszuteilen, bevor sie den Flyer erreichte und sich endlich unter die Schalldusche stellen konnte.

Welche eine Erlösung, endlich diesen ganzen Schmutz und das Blut der Patienten loswerden zu können.

Dreißig Minuten später stand die Ärztin im Evakostüm vor dem Replikator. „Computer, eine Uniform replizieren, Assjima Code Alpha.“

Der Replikator gab einige seltsame Geräusche von sich und aus dem Ausgabefach quollen die angeforderten Kleidungsstücke hervor. Entsetzt hielt Assjima das Produkt mit ausgestreckten Armen von sich. Ja, es war tatsächlich eine Uniform – in Schweinchenrosa!

„Computer – hat der Replikator eine Fehlfunktion?“

„Die Materieumwandlungseinheit funktioniert innerhalb normaler Parameter.“

„Warum ist die Uniform dann rosa?“

„Die Bestände zur Schwarz- und Blaufärbung der Materie sind aufgebraucht.“

„Welche Farben können noch repliziert werden?“

„Rot, rosa, hellrot, weißrot gepunktet, rot kariert …“

„Stopp! Computer – gepunktet und kariert sind keine Farben …“

„Anfrage kann nicht verarbeitet werden. Bitte neu formulieren“

„Schon gut! Repliziere Assjima Code Beta – in Rot! Und ohne Punkte!“

Wenige Momente später war die Ärztin in ein typisch deltanisches Gewandt gekleidet, bestehend aus einer weiten, tief ausgeschnittenen Bluse mit hohem Kragen und einer dreiviertel langen Hose aus weichem, seidig glänzenden Stoff.

Irritiert betrachtete sie sich im Spiegel. Rot steht mir einfach nicht! Eine furchtbare Farbe! Und die klobigen schwarzen Uniformtreter kann ich dazu auch nicht tragen.

„Computer … repliziere Assjima Code Epsilon … in weiß wenn möglich.“

„Befehl nicht ausführbar.“

„Was ist denn jetzt schon wieder?“

„Die Bestände der Materieumwandlungseinheit reichen nur noch zur Reproduktion des Modells Kyle Code Gamma.“

„Zeige mir Modell Kyle Code Gamma auf dem Monitor.“

Auf dem Bildschirm erschien ein Paar Schuhe – rote Stillethos mit einigen wenigen, sehr feinen Riemchen. Und darin kann Commander Kyle wirklich laufen? Verwundert schaltete die Deltanerin das Bild wieder weg. Dann fiel ihr Blick auf die verschmutzte Uniform und das rosafarbene Etwas auf dem Fußboden.

„Gut. Wenn du Hunger hast, dann sollst du eben was zu essen bekommen. Aber George sollte so schnell wie möglich mal in dein Hirn hineinschauen.“ Dann stopfte Assjima die Kleidungsstücke in den Aufnahmeschacht und hatte wenige Minuten später ein paar weiße Slipper an den Füßen.

Ein erneuter Blick in den Spiegel. Oh nein! So kann ich unmöglich arbeiten! Ich hätte mir terranische Kleidung replizieren sollen … die werden alle verrückt spielen. Zögerlich starrte sie den Replikator an. „Ach was – sollen die doch ihre eigenen Klamotten an das Ding verfüttern. Ich habe da eben immerhin zwei Uniformen reingestopft. Computer – reicht die vorhandene Materie nun für die Replikation von Assjima Code Alpha?“

„Die Materieumwandlungseinheit verfügt nun über genügend Materie.“

„Na dann mal los!“

„Anfrage kann nicht verarbeitet werden. Bitte neu formulieren.“

ARRGGGHHHH

„Computer – repliziere Assjima Code Alpha! Aber ein bisschen dalli!“

Bevor die Deltanerin den Flyer wieder verließ, hinterließ sie noch eine kurze Nachricht an Commander Sheridan. „George – der Replikator scheint am Verhungern zu sein. Können Sie ihn bitte füttern?“

Sieben Minuten und neun Ohrfeigen später betrat Assjima ihr Quartier, legte die frische Uniform fein säuberlich auf den Tisch und fiel augenblicklich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

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Immer wieder war ein leises aber heiteres Kichern aus dem zugewiesenen Quartier von Selina Kyle zu hören. Die stellvertretende Kommandantin lag auf dem Fußboden und starrte grinsend zur Decke. Neben ihr lagen 2 leere Flaschen Sekt und eine Packung Milka Schokoherzen.

Selina hatte keine Ahnung wieviel Uhr es war. Sie hatte noch nicht einmal eine Ahnung wieviel Zeit vergangen war. Dunkel konnte sie sich an den beginnenden Angriff erinnern. Sie hatte helfen wollen aber Nein! Die Rebellen hatten ihre Hilfe wohl nicht nötig gehabt! Immer wieder hatte man sie fortgeschickt, sie herumgeschubst und schließlich hatte sie sich bei einem besonders harten Treffer auch noch den Kopf gestoßen. Das war sogar für ein Geschöpf wie sie es war, einfach zu viel gewesen.

Mit traurigem Gesicht war sie schließlich zum Alpha Flyer gewandert und war dort auf mehrere Tüten Müll gestoßen.

„Was zum Teufel ......?“

„Aber nein! Nicht Teufel! Q! Schönes Kind, warum so traurig?“

Q saß gelassen wie immer auf einen der Stühle und musterte die erste Offizierin neugierig.

„Keiner hat mich lieb! Und niemand will meine Hilfe!“ Die Frau brach in Tränen aus.

„Aber nicht doch!“ Q ging zu ihr herüber und tröstete sie kurz.

„BRING JETZT ENDLICH DEN MÜLL RUNTER!“

Eine donnernde Stimme unterbrach die Trösterei.

„Hier.“ Q reichte Selina zwei Flaschen Sekt und eine Packung Milka Schokoherzen. „Nimm das. Danach geht’s dir wieder besser.“ Mit einem Schnipps waren Q und die Mülltüten wieder verschwunden.

Schluchzend betrachtete Selina die Sektflaschen und die Schokoherzen. Mit einem Schulterzucken verließ sie den Alpha Flyer wieder und kehrte in ihr Quartier zurück.

Plopp!

Der Sektkorken schoß zur Decke und landete wieder auf dem Boden.

Widerlich!

Sekt war das fürchterlichste Gebräu das man sich vorstellen konnte aber es war zumindest bei Selina am effektivsten. Sie führte die Flasche zu ihren Lippen und nahm drei große Schlücke aus der Flasche.

„Scheußlich! Absolut scheußlich!“

Kaum waren diese Worte ausgesprochen, führte sie die Flasche wieder zu ihrem Mund und trank weiter ......

„Hihihihi.“ Irgendwie war das alles so lustig. Normalerweise hätte sie sich niemals betrunken aber sie war im Spiegeluniversum. Was war hier schon normal?

Die erste Offizierin beschloß, sobald sie ihren Rausch ausgeschlafen hatte, ihr Alter Ego zu besuchen. Zu faszinierend war diese Blondine! Selina musste unbedingt wissen, warum die Rebellenmörderin zu einer solchen geworden war.

Aber zuerst musste sie ein wenig Bubu machen.

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Es war so verdammt kalt in dieser Zelle. Selina fror am ganzen Körper. Ihr Kopf fühlte sich an, als ob er jeden Moment platzen würde.

"Verdammt noch mal! Warum habt ihr euch die Mühe gemacht mich gefangen zu nehmen? Nur um mich dann hier verrotten zu lassen? Ich friere! Und ich habe tierische Kopfschmerzen!" Genervt rollte einer der Wachen mit den Augen. Das ging nun schon seit Stunden so. Er konnte das Gequake dieser Frau nicht mehr ertragen und fragte in der oberen Etage nach was zu tun sei. Man gab ihm zur Antwort, dass man diese Sternenflottenärztin zu der Gefangenen schicken würde.

„Doktor!“ Selim stand vor der Türe und hämmerte wie irre auf sie ein. „Doktor! Aufwachen!“

Ganz langsam drang seine Stimme an Assjimas Ohr und holte sie aus dem Nirwana zurück in die Realität.

„Selim … sind Sie das? Ich komme ja schon …“

Immer noch halb schlafend rappelte sie sich hoch und öffnete die Türe.

„Was ist denn los?“

„Eine unserer Gefangenen braucht ihre Hilfe.“

„Sie haben Gefangene? Davon wusste ich nichts. Moment bitte.“

Sie zog ihre Kleider zurecht und warf den Rucksack über die Schulter. „Auf ein Neues! Wohin bitte?“

Der kleine korpulente Mann führte die Deltanerin in den Arrestbereich. Dort war schon das Gebrüll der Attentäterin zu vernehmen. Selim zog Assjima kurz nochmal zur Seite. "Das ist diese Mörderin. Passen Sie gut auf. Man kann ihr nicht trauen." Selina hatte mit ihrer Klagerei abrupt aufgehört. Mit einer Mischung aus Faszination und Argwohn betrachtete sie die glatzköpfige Frau. Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte sie eine Deltanerin gesehen. Also ging sie auch davon aus, dass es sich hierbei um eine Terranerin handelte, um eine haarlose Terranerin. Die Kleidung die sie trug, gefiel Selina. Es wirkte auf eine Weise sexy und elegant. "Wer sind Sie?"

„Mein Name ist Assjima. Ich bin Är … eine deltanische Heilerin. Man sagte mir, Sie hätten über Unwohlsein geklagt.“ Interessiert betrachtete die Ärztin ihr Gegenüber. Sie glich – abgesehen von der Haarfarbe – wie ein Ei dem anderen Commander Kyle. Dies soll die brutale Mörderin sein? Assjima musste ein Kichern unterdrücken, da sie daran dachte, wie nahe sie der Wahrheit gekommen war, als sie Selina diese Schlagdemonstrationen machen ließ. „Wo schmerzt es denn?“

Eine deltanische Heilerin? Selina zuckte mit den Schultern. Sie hatte noch nie von so jemandem gehört. Wie auch immer, sie arbeitete mit diesem Rebellenpack zusammen. Das machte sie nicht besser als die Terraner. Aber immerhin schien sie doch recht freundlich zu sein. "Ich habe hämmernde Kopfschmerzen! Und das schon seit Stunden! Außerdem friere ich!" Die Blondine sah die Deltanerin nochmals prüfend an und klimperte dann mit ihren Wimpern. "Können Sie mir helfen?"

„Es ist auch ziemlich kühl hier drinnen. Da sparen diese wahnsinnigen Rebellen mal wieder am falschen Ende. Wenn Sie gestatten, dann werde ich Sie kurz untersuchen, um zu sehen, was sich machen lässt.“ Assjima ließ ihren Rucksack zu Boden gleiten, packte den Tricorder aus und näherte sich behutsam. Immerhin stand sie einer skrupellosen Mörderin gegenüber und musste vorsichtig sein.

Mit Skepsis betrachtete Selina das Gerät, welches Assjima ausgepackt hatte. Vorsichtig näherte sich die Frau der Blondine. Selina hatte eigentlich erwartet, das nun eine schmerzhafte Prozedur erfolgen würde aber dem war nicht so. Konzentriert sah die Deltanerin auf das komische Gerät. Selina sah zu der Wache, die stets die Waffe im Anschlag hatte aber weit genug wegstand. Flüsternd beugte sich die Rebellenhasserin vor. "Verhelfen Sie mir bei der Flucht und die Allianz wird es Ihnen danken!"

Leicht erhöhte Temperatur … diese Frau litt an einer leichten Grippe „Wie bitte?“ Assjima glaubte, sich verhört zu haben. „Ich glaube nicht, dass die Allianz die Möglichkeit hat, mir in irgendeiner Form zu danken. Ich lege keinen Wert auf materielle Dinge.“ Sie nahm de Feinscanner ab und fuhr damit über Selinas Stirn. „Sehr niedrige Alphawellenaktivität … Haben Sie Aufputschmittel genommen?“

"Was? Verdammt, nein!" Mit größer werdenden Neugier verfolgte sie die Bewegungen der Heilerin. "Wenn Sie keinen Wert auf materielle Dinge legen wie wäre es dann mit ihrem Leben? Die Allianz wird Schiffe schicken und diese Rostlaube hier finden. Sie werden jeden Einzelnen an Bord töten, auch Sie! Sie sollten die Chance ergreifen und mir zur Flucht verhelfen. Ich kann Sie auch mitnehmen!"

„Sie überschätzen meinen Einfluss und meine Kenntnisse von diesem Schiff. Ich könnte Ihnen nicht einmal sagen, wo hier der Ausgang ist. Tut mir leid … Selina.“

Die Blondine stutzte. Auf der einen Seite glaubte sie dieser Frau aber anscheinend arbeitete sie doch für die Rebellen. Wieso kannte sie sich dann auf diesem Schiff nicht aus? Oder war sie vielleicht selbst eine Gefangene? Eine Sklavin? "Sie sind nicht freiwillig hier, stimmts?"

„Stimmt. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, vorher gefragt worden zu sein.“ Assjima bog vorsichtig Selinas Kopf zu Seite und legte einen Finger auf ihre Schläfe. „Seltsam …“ murmelte sie leise vor sich hin und starrte erneut auf das Display ihres Tricorders.

Selina fühlte sich bestätigt. Diese Rebellenschweine! Die schreckten wirklich vor gar nichts zurück! Fast hätte sie das geflüsterte Wort der Deltanerin überhört. "Was ist los?"

„Ich weiß es nicht genau … Ihre Alphawellen sind sehr ungewöhnlich. Sagen Sie: haben Sie eine Gedächtnislücke? Gibt es eine Zeit in Ihrem Leben an die Sie sich gar nicht oder nur undeutlich erinnern können?“

Die Terranerin hatte überhaupt keine Ahnung von was für Wellen die Heilerin sprach. "Was? Nicht das ich wüsste! Aber ...." Ihre Stimme stockte und sie schloss für einen Moment die Augen. Sie öffnete diese wieder und Assjima konnte in ihnen Wut und unendlichen Hass sprudeln sehen. "Diese Terraner, diese Rebellen haben mich unsäglich gequält und missbraucht. Vielleicht stimmt deswegen etwas nicht mit diesen ... Wellen?"

„Sie sind doch Terranerin … warum sollten Sie von ihresgleichen gequält werden? Aber mit einer Art von Folter könnten wir es hier zu tun haben. Das scheint auch die Quelle Ihrer Kopfschmerzen zu sein. Haben Sie öfters diese Beschwerden?“

"Warum? Das habe ich mich auch schon oft gefragt und es gibt nur diese eine Antwort: Sie sind schlecht. Verkommene Subjekte!" Selina biß sich auf die Unterlippe. "Hin und wieder habe ich Kopfschmerzen. Ich wurde dagegen aber immer mit einer Injektion behandelt. Danach ging es mir sofort besser. Haben Sie auch so ein Wundermittelchen bei sich?"

Die Deltanerin nickte nachdenklich. Ein Verdacht stieg in ihr auf. „Ich verstehe … Von wem bekommen Sie diese Injektionen? Wissen Sie zufällig, um welches Medikament es sich handelt?“

Selina schüttelte den Kopf. "Ich weiß leider nicht, wie dieses Medikament heißt. Matt hat es mir immer verabreicht. Ich denke er hat es direkt durch die Allianz erhalten."

Assjima zog zwei kleine Sensoren aus ihrem Rucksack und schloss sie an den Tricorder an. „Ich möchte ihre Gehirnströme genauer messen. Es wird nicht wehtun.“ Vorsichtig setzte sie die beiden Sensoren auf die Stirn ihrer Patientin und beobachtete gespannt das Display. Das was sie sah kam ihr bekannt vor … sehr bekannt doch sie kam einfach nicht darauf. „Ich verstehe, dass Sie keine Namen nennen möchten. Doch es würde mir sehr helfen, wenn ich wüsste, welcher Spezies ihr behandelnder Arzt angehört.“

Die Gefangene brach in Gelächter aus. "Matt ist doch nicht mein behandelnder Arzt!“

Diese Gehirnwellenmuster faszinierten Assjima doch immer wieder aufs Neue. Sie fühlte sich jedes Mal philosophisch gestimmt, wenn sie die mehr oder weniger ausgeprägten Diagramme auf einem Monitor betrachtete. Das Gehirn ist physikalisch gesehen eine träge Masse. Meist auch in anderer Hinsicht. Außer im Boxring ist es kaum in Bewegung zu bringen. Stahlhelme, Sturzhelme, Schutzhelme aller Art resultieren aus der Erkenntnis, dass das Gehirn - selbst bei Minimalausbildung der wichtigste Körperteil - von diesem Körper nicht ausreichend geschützt wird. Die Schädeldecke ist zu dünn und zu brüchig. Doch die weitergehende Erkenntnis, dass man mit dem Tragen von Helmen die evolutionäre Bildung eines wirklich schützenden Hartkopfes verhindert, hat das Gehirn noch nicht geliefert. Was Zweifel an seiner Schutzwürdigkeit aufkommen lässt … Das Gelächter der Terranerin holte die Ärztin in die Realität zurück. „Wer ist denn Matt?“

"Er ist ein Freund und treu ergebenes Mitglied der Allianz! Er kümmert sich um mich und besorgt mir alles was ich will und brauche." Mehr wollte die Blondine nicht zu dem Betazoiden sagen. Schließlich ging es die Heilerin auch nichts an.

„Ach, also kein Arzt. Und er besorgt Ihnen die nötigen Medikamente …gut. Soviel dazu … wissen Sie noch, wann es mit den Kopfschmerzen angefangen hat und wo Sie sich zu diesem Zeitpunkt aufgehalten haben?“

Die junge Frau versuchte sich zu erinnern. "Hm, ich glaube es fing an, als ich meine Ausbildung bei der Allianz begann. Das muss vor knapp einem Jahr gewesen sein."

„Sie haben eine Ausbildung gemacht? Als K …“ Assjima schluckte das letzte Wort gerade noch herunter. „Das ist interessant. Was beinhaltet denn solch eine Ausbildung bei der Allianz? Vielleicht komme ich ja doch mal hier heraus und es wäre interessant zu wissen, welche Möglichkeiten meinereine bei diesem Verein hätte.“

Selina betrachtete die Deltanerin kurz. Ob das ihr Ernst gewesen war? Hatte sie tatsächlich ihr Interesse für die Allianz geweckt? "Ich habe ein ganz normales Kampftraining durchlaufen. Außerdem wurde mir der Umgang mit dem Schwert beigebracht. Zusätzlich noch ein wenig technisches Know how." Der pulsierende Schmerz in ihrem Kopf verstärkte sich. "Können Sie mir endlich etwas gegen die Kopfschmerzen geben?"

„Ich denke schon, dass ich etwas tun kann.“

Diese Muster … psychische Reizüberflutung, Schlafentzug, oder aber auch sensorische Deprivation könnten die Ursachen sein. Assjima gab einen leisen Laut der Überraschung von sich. Jetzt wusste sie, wo sie diese Muster bereits gesehen hatte. Sie hatte es mit einer besonders brutalen Form des Mentizid zu tun.

„Ich habe gehört, dass diese Ausbildung vor allen Dingen auf Cardassia vorgenommen wird. Ein betazoidischer Freund hat mir davon erzählt. Waren sie auch auf Cardassia? Ein faszinierender Planet …“

Skeptisch beäugte sie die Heilerin. "Schon möglich, dass ich dort gewesen bin ..... Sie haben auch einen betazoidischen Freund? Erzählen Sie mir von ihm!" Selina war der Meinung schon mehr als genug gesagt zu haben. Auch wenn ihr diese Frau sehr vertrauensvoll vorkam.

„Oh, er heißt Samylax. Er ist einfach wunderbar. Und diese tiefen schwarzen Augen …“ Es fiel Assjima nicht schwer, verträumt zu wirken, als sie an Sam dachte. Wo er wohl gerade stecken mochte? Er wird sich bestimmt schon furchtbare Sorgen machen und Meg oder James unendlich nerven. „Betazioden sind fantastische Liebhaber. Sie sind so … einfühlsam.“

"Wenn Sie der Allianz beitreten würden, könnten Sie so viele betazoidische Liebhaber haben wie Sie wollen!" Die Terranerin wollte nichts unversucht lassen, die Deltanerin doch noch dazu zu bewegen sie frei zu lassen. Es würde schon reichen, wenn sie diese Fesseln loswerden könnte. Den Weg nach draußen könnte sie sich erkämpfen oder immerhin ehrenvoll sterben.

„Eigentlich reicht mir der eine vollkommen aus. Entgegen dem Ruf meiner Spezies bin ich persönlich eher monogam orientiert.“ Die Ärztin klappte den Tricorder zusammen. „Ich denke, ich habe jetzt alles. Sie haben einen schweren viralen Infekt und bekommen von mir nun ein Breitbandantibiotikum.“ Assjima drückte ihr den Hypospray an den Hals. „Gegen die Kopfschmerzen verabreiche ich Ihnen nun ein einfaches deltanisches Hausmittel. Und eine zusätzliche Decke werde ich Ihnen auch besorgen.“ Dann legte sie der Mörderin die Hand auf die Stirn und konzentrierte sich.

Selina ließ die Berührung zu, fragte sich aber natürlich was das sollte. "Was zum Teufel soll das werden?"

„Sie werden es gleich merken. Entspannen Sie sich und haben Sie bitte einen Augenblick Geduld.“

Der Argwohn der jungen Frau war groß. Allerdings hatte die Heilerin bis jetzt ihr keinen Schaden zugefügt. Ihre Kopfschmerzen schienen sich auch zu verbessern. Selina atmete tief ein und aus und schloss die Augen. "Na schön, ich warte." Ganz langsam entspannte sie sich.

Die Deltanerin saß einige Minuten mit ebenfalls geschlossenen Augen da und ließ ihre heilenden Kräfte in den Körper der anderen rinnen. Dann stand sie auf und begann, ihre Geräte zusammen zu packen.

Die Blondine öffnete ihre Augen wieder. Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass diese innerliche Kälte fort war. Sie fühlte sich allgemein besser und erholt. Leider hatte die Heilerin ihre Fesseln nicht gelockert oder gar entfernt. "Ich weiß nicht was Sie gemacht haben aber ...... Danke."

Nachdenklich betrachtete Assjima ihr Gegenüber. „Danken Sie mir nicht. Ich habe nur meine Pflicht getan …“ Sie zögerte. „Auch Sie sind ein Mensch. Sie waren einer, und wenn es soweit kommen soll, werden Sie auch wieder einer sein.“ Dann warf sie den Rucksack über die Schulter und drehte sich zu dem Wachposten um. „Lassen Sie der Dame unverzüglich eine weitere Decke und wärmere Kleidung bringen!“

Selina sah der Deltanerin hinterher wie diese den Arrestbereich verließ. Ihr war nicht ganz klar, was die Heilerin versucht hatte ihr zu sagen.

Bryn und Hoshi in "braindead ... ähhh brainwashed"

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Mit Warp 5 glitt die Lemura Terok Nor entgegen. Die Sterne zogen auf dem Hauptschirm vorbei. Julia saß nachdenklich im Sessel des Captains und schien ins Leere zu blicken. George hatte derweil an der Wissenschaftskonsole Platz genommen und war noch dabei die Datenbank des Klingonenshuttles zu analysieren. Vieles davon würde sich als nützlich erweisen.

Die Stille wurde langsam unerträglich. Niemand sagte ein Wort. Das Zirppen der Instrumente wirkte lauter als sonst. George sah nun auf. Es war viel zu ruhig. Seit einem Tag hatte man den Captain nicht mehr gesehen, auch der Giftzwerg, wie Ranar heimlich von der Crew genannt wurde, wart ebenfalls solange nicht mehr gesehen worden. Ab und an brachte Selim in die Kabine des Kommandanten etwas zu, essen.

Seither war auch Julia ruhiger und nachdenklicher geworden. George stand nun auf und trat an den Sessel.

„Möchtest du darüber Reden?“, Julia sah zu George auf. Zwar hatte George diese Frage mit gesenkter Stimme gestellt. Aber es war aufgrund der Stile auf der ganzen Brücke gut zu hören.

„Über was, soll ich den Reden?“

„Über deinen Captain.“, antwortete George, „ seit wir wieder nach Terok Nor unterwegs sind hast du kaum ein Wort gesagt. Du machst dir Sorgen.“

„Ja das mache ich wirklich. Ich habe Angst, was die Zukunft bringt.“

„Meinst du etwa das die Rebellion scheitern wird?“

„Ich fürchte ja. In letzter Zeit konnte uns die Allianz einige empfindliche Schläge zufügen.“

„Aber die Allianz wird sich nicht lange halten können wenn sie so weitermachen wie bisher. Alles Imperien, die mit Gewalt und Unterdrückung ihre Macht gefestigt haben, sind letztendlich untergegangen.“

„Das sagt sich vielleicht so leicht, wenn man das Ganze in einem Geschichtsbuch lesen kann. Aber es ist nun mal Realität George. Die Menschen werden langsam, aber sicher bald Aussterben, wenn wir nicht uns endgültig von der Allianz befreien können. Wenn wir wenigstens einen Planeten hätten auf dem wir uns wieder in Frieden ansiedeln könnten. Aber selbst das ist uns verwährt. Die Erde unsere einstige Heimat ist ein Toter Felsbrocken. Beraubt seiner ressourcen. Wir haben nur zwei Raumschiffe der Defaint Klasse, dazu noch ein Dutzend anderer Schiffe wie die Lemura. Aber das reicht nicht gegen drei große Weltraummächte anzugehen, die es sich auf die Fahnen geschrieben haben alle Menschen zu vernichten.“, George nickte stumm.

„Leute wie O´ Brien und Jerry sind sehr dünn gesät. Wenn sie alle verschwinden, so geht auch mit ihnen die Hoffnung. Die Hoffnung das Wir eines Tages vielleicht wieder ein Volk sind, das in Frieden und Freiheit leben kann.“

„Vielleicht werdet ihr das auch eines Tages. Es gibt immer Möglichkeiten Julia.“

„Dein Optimismus. Das ist eines der vielen Dinge, die ich an dir so Mag.“, Julia lächelte.

„Dich beschäftigt aber noch was.“

„Leugnen ist wohl zwecklos?“

„Richtig.“

„Die Crew redet bereits. Sie trauen Ranar nicht über den Weg. Obwohl Sie Captain Shral getötet hat, misstrauen ihr die meisten. Viele von ihnen wurden von Bajoranern misshandelt. Daher bringen sie ihr sehr viel Misstrauen und Feindseligkeit entgegen.“

„Ich kann es ihnen nicht verübeln. Außerdem kommt Ranar mit einer Art von Arroganz rüber, wo dagegen sogar Romulaner und Cardassianer wie ein harmloser Knabenchor wirken.“

„Ich weiß, was du meinst. Aber Sie ist nicht immer so.“

„Und ich dachte ich wäre hier der Optimist!“

„Wie dem auch sei. Es sieht nicht gut aus, was die Zukunft der Menschheit angeht.“, zum ersten Mal seit Tagen wurde das Wort Mensch verwendet. Ansonsten wurden Menschen hier immer abfällig als Terraner bezeichnet.

„In den letzten 15 Jahren ist die Menschheit auch in meinem Universum an der einen oder anderen Katastrophe vorbei geschlittert. Wir mussten uns mehrmals den Borg zu Wehr setzen, dem Dominion und sogar den Klingonen und Cardassianern. Auch bei uns ist es gefährlich.“

„Aber ihr lebt in Freiheit. George, die Menschen hier Leben seit fast einem Jahrhundert in Gefangenschaft. Seit fast vier Generationen kennen wir nur noch dieses Leben. Viel zu lange haben wir das zugelassen. In dieser Zeit wurde die Allianz immer mehr zu dem, was sie Selbst an den Menschen verabscheut hatten. Ich Hasse die Allianz. Ich Hasse Sie, weil Sie mir meinen Mann genommen hat. Ich Hasse die Klingonen, Cardassianer und Bajoraner. Sie sind nur Bestien, Sie verdienen nur den Tod.“, Julias Gesicht veränderte sich schlagartig. Es hatte Ähnlichkeit mit dem von Ranar.

„Ich kann dich nur all zu gut verstehen. Die Breen haben mir meine Frau genommen. Sie haben meine Kollegen und Freunde auf der Indianapolis getötet. Selbst heute noch begegne ich jedem Breen mit Haas.Dennoch versuchen wir in Frieden mit den Breen zu, leben.“

„Das ist das, was uns unterscheidet. Ich könnte es nicht. Aber ich hoffe, dass ich es eines Tages kann. Dafür Kämpfe ich ebenfalls. Dass dieser Hass endlich ein Ende nimmt. Das dass Sterben aufhört.“, in der Zwischenzeit hatten die anderen Mitglieder der Brückenbesatzung angefangen zuzuhören. Viele von ihnen stimmten der derzeitigen Kommandantin zu.

„Deswegen muss Jerry überleben. Für unseren Kampf gegen die Unterdrückung.“

„Ihr werdet auch überleben. Die Menschheit ist, was dies angeht, sehr zäh. Wenn man daran denkt was die Menschen schon in der Vergangenheit überstanden haben, so denke ich, dass man auch dies schaffen wird.“

„Danke.“, Julia blickte kurz nach unten.“ Deshalb werde ich auch hier bleiben George. Ich habe hier einen Kampf zu führen. Wenn ich in dein Universum gehen würde, so hätte ich immer das Gefühl meine Freunde, meine Familie hier im Stich zu lassen.“

„Ich weiß.“, flüsterte George wissend. „Ich will dich nur nicht ein zweites Mal verlieren.“

„Keine Sorge. Das würden schon Jerry, Selim und Thad zu verhindern wissen.“, grinste Julia. Sie strich über Georges große Hand.

Dann dachte Sie kurz nach. „Wie sieht es mit der Datenbank des Shuttles aus? „, fragte Julia um das Thema zu wechseln.

„Sehr gut sogar. Die meisten Daten sind sehr nützlich. Zugangscodes und Entschlüsslung Codecs der Allianz. Wenn wir Terok Nor erreicht haben, werden die Daten aufbereitet sein und können dann in eueren Hauptcomputer überspielt werden.“, sagte George. Er verschwieg dabei das Er eine komprimierte Kopie der Daten in der Datenbank des Alpha Flyers zurückgelassen hatte.

„Das ist gut. In zwei Stunden ist meine Schicht zu Ende.“

„Ok bis nachher.“, sagte George und verließ die Brücke.

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Lucas saß im Cockpit der Bravestar und trommelte mit zwei Drumsticks auf der Konsole vor ihm rum. Der Husnock-Jäger hatte den Autopiloten drin und flog dem Peilsender, der sich im Game Gear auf der Lemura befand. Der trommelnde Pilot schaute sich nebenbei ein Live-Konzert von „Romulan Park“ an. Die Band bestand aus einem Romulaner und vier Romulanerinnen. Die vier Frauen waren alle sehr scharf und Lucas hätte ihnen mal gerne einen Besuch abgestattet. Jetzt zeigte die Übertragung gerade das nächste Lied, bei dem die Band im Regen stand und aus dem Boden Feuerfontänen sprangen. Dann kam das Schlagzeug-Solo und bei dem trommelte der Halb-Romulaner kräftig mit. Es ging weiter mit einem Kuss der Sängerin mit der Bassistin. Die weißen Oberteile der Band waren schon fast durchsichtig und wieder sprühten Feuerfontänen. Das Schlagzeug setzte wieder ein und Lucas trommelte wieder mit, er ging so richtig ab. Nach einer längen Textpassage wurde es spannend, die Keyboarderin riss der Sängerin das Oberteil runter und …

ZOINK

Eine Komm-Nachricht wurde dazwischen geschalten. Lucas fluchte, nahm sie aber trotzdem an und Sekunden später erschienen die Stevensons auf dem Bildschirm. Sie hatten anscheinend den Game Gear gefunden, denn sie sendeten auf der GG Frequenz. „Was gibt es denn?“ fragte der Assistent.

„Wo steckst du BASTARD?“ motzte ihn Nanni an und streckte ihm die Zunge raus.

„Hab Solak gerettet!“ antwortete Lucas stolz und grinste.

„Endlich haben wir unseren Sexgott zurück…“ freute sich Hanni und leckte ihre Lippen genüsslich ab.

„AAAber Hanni, ich dachte du liebst mich?“ stammelte Bishop entsetzt, denn irgendwie fand er die Rosahaarige sehr anziehend.

„Tu ich auch, aber Solak ist besser im BETT!“ ballerte sie dem Liebeskranken ins Herz. Bishops Ego bekam aber mehr ab und kränkelte vor sich hin.

„Gut, du Lusche – Hol uns ihm Kalandrasystem ab und wehe Solak ist nicht an Bord! Dann schneide ich dir was ab!“ drohte Nanni und beendete die Verbindung. Leider zu spät, denn Evan Haley hatte die Übertragung entdeckt.

„Fvadt!“ fluchte Lucas und zerbrach wütend die Drumsticks. Immer noch sauer verließ er das Cockpit, er brauchte dringend Alkohol.

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Sanft schob Jerry die Hand beiseite und küsste Milseya auf den Mund. Dann bewegte er seinen Mund neben ihr linkes Ohr und hauchte wie bei jeden Auftrag: "Ich möchte ..." Hier machte er eine Pause und grinste: .. wilden hemmungslosen Sex." Doch da machten sich der kleine stechenden Schmerz in der Brust bemerkbar, weswegen Jerry sich korrigierte: "Streich das wild und hemmungslos."

„Also ein Auftrag wie jeder andere“, fragte sie leise und sichtlich betrübt.

"Nein, das war eine Bitte", entgegnete Jerry. Er begann liebevoll Milseyas Wangen zu streicheln. "Wie ich schon vorhin sagte, möchte ich, dass sich einiges ändert zwischen uns. Ich hebe unsere Vereinbarung auf. Du kannst durch diese Tür gehen und die Rebellion verlassen. Oder du kannst bei mir bleiben. Ich überlasse dir die Wahl. Aber vorher solltest du eines wissen." Jerry machte eine Pause und küsste die vor ihm stehende Bajoranerin: "Für was du dich auch entscheidest, ich werde dich immer lieben."

„Gehen?“, sagte sie und schüttelte dann den Kopf. „Wohin denn?“ Milseya senkte den Kopf. „Es gibt keinen Ort an den ich gehen kann, Jeremiah.“ Mit einem lauten Seufzer ließ sie sich auf das Bett fallen und sah nachdenklich zu ihm hoch. „Als wir damals unseren Pakt geschlossen haben, da wusste ich, dass es für mich keine Rückkehr geben würde.“

Jeremiah setzte sich auch aufs Bett und nahm die Bajoranerin liebevoll in dem Arm. Was sollte er denn dazu sagen? Irgendwo tief in seinen Innern fühlte er sich deswegen schuldig, dass er ihr damals den Phaser auf die Brust gesetzt hatte. "Ich kann zu einem gewissen Punkt nachempfinden, wie du dich fühlst. Ich kann auch nicht aufhören. Wenn ich mich auf irgendeinen Planeten niederlasse, muss ich immer fürchten, von den Häschern der Allianz entdeckt und auf der Stelle getötet zu werden. Ein normales Leben mit Familie, einem Haus und allen drum und dran werde ich, werden wir niemals haben. Können."

Sie legte ihren Kopf auf seine Brust. „Wahrscheinlich ist das auch gar nicht unsere Bestimmung“, sagte sie während ihre Hand die seine suchte. „Ich will kein Haus mit allem Drumherum. Ich will einfach nur für wenige Augenblicke Ruhe und Frieden.“ Sie fand seine Hand und ihre Finger umklammerten sich.

"Das möchte ich auch", entgegnete Jerry. Er küsste die Bajoranerin leidenschaftlich und drängend. Dann löste er eine Hand und schob ihr das Shirt über die Brüste. Dann löste er seine Lippen von ihren Mund, zog ihr das Shirt ganz aus und fuhr mit seiner Zunge ihr Kinn und ihren Hals herunter. Dann nahm er mit seine Lippen ihr linke Brustwarze vorsichtig zwischen seine Lippen.

Milseya stöhnte leise auf und lehnte sich leicht zurück. Langsam strich sie mit einer Hand über sein Haar und schloss ihre Augen. Immerhin hatte sie ihr Ziel erreicht. Er war wieder im Bett. Nun musste sie ihn nur noch dazu bringen sich auch hinzulegen. Vorsichtig lehnte sie sich weiter zurück.

"Na, wenn das keine Einladung ist", dachte Jerry amüsiert. Da auch sein eigene Erregung merklich wuchs, ließ er kurz von der Bajoranerin ab und begann, sein Shirt auszuziehen, wobei ihm sein Verband etwas störte. Dann zog er ihr die Stiefel und auch die Hose aus, weswegen sie bis auf den Gürtel und diverse Messergurten nackt war. Jerry verweilte kurz, um den gut gebauten durchtrainierten Körper zu begutachten, bevor auch er sich seiner restlichen Kleidung entledigte. Danach kletterte er wieder ins Bett zurück. Hinter ihr liegend begann er mit sanften zärtlichen Druck ihren Bauch und ihre Brüste zu streicheln.

Ihr Körper schmiegte sich bereitwillig an ihn. Es war lange her, dass jemand sie so zärtlich berührt hatte. Ohne Zwang. Sachte griff sie zu den Verschlüssen der Messergurte, löste einen nach dem anderen und ließ sie auf den Boden fallen. Schließlich griff sie zu ihrem Gürtel und öffnete auch diesen. Für einen Moment sah sie auf den blutroten Stein. Sie drehte ihren Kopf zu Jeremiah. „Ich weiß nicht ob ich ohne ihn..“ versuchte sie zu erklären.

Das war ein wunder Punkt für den Rebellen. Er wusste, was Milseya mit Hilfe dieses Steins mit einigen Liebhabern angestellt hatte. Bei der Besatzung der 'Black Dragon' ging das Gerücht um, das sie damit nur durch Gedanken töten konnte. Nun das stimmte nicht ganz, aber die Männer, die bisher das Pech hatten, mit der schönen Bajoranerin in intimeren Kontakt zu geraten, wurden meistens verrückt und waren damit ein leichtes Ziel für Milseya. Er küsste daher ihre Schulter und entgegnete: "Vielleicht versuchst du es erstmal ohne, Liebling."

Geschmeidig drehte sie zu ihm um. „Das ist nicht der Punkt“, seufzte sie. „Woher soll ich wissen, was dir gefällt, wenn ich es nicht sehen kann?“

"Dann finde es heraus. Ich sehe es doch auch nicht", konterte Jeremiah. "Das ist eben eines der Geheimnisse in der Sexualität von Nichttelepathen. Wir müssen selber herausfinden, was unser Partner im Bett will."

Ein deutlich skeptischer Blick war ihre Antwort. Sie strich mit ihren Fingerspitzen über seinen Brustkorb. „Gefällt dir das?“, fragte sie mit leichtem Spott.

Es tat zwar ein wenig weh, wenn sie oberhalb der Wunde mit ihren Finger lang strich, aber es war trotzdem eine nicht ganz einfache Situation für den Kommandeur. Er nahm die Hand und erklärte: "Du weißt genau, dass es da wehtut, auch ohne meine Gedanken zu lesen, du kleine Hexe." Jerry biss ihr liebevoll ins Ohrläppchen und flüsterte: "Meine Hexe."

Sie lächelte und entwand sich ihm leicht. Milseya beugte sich sanft vor und begann unendlich vorsichtig seine Brust zu küssen, küsste seine Brustwarzen, spielte mit ihrer Zunge daran, glitt dann langsam Stück für Stück tiefer seinen Bauch und Bauchnabel küssend und mit ihrer Zunge streichelnd. Jedes Mal sah sie kurz fragend hoch „Gefällt dir das?“

Jeremiah ließ sich ohne ein Wort wieder ein wenig herunter gleiten, so dass ihre beiden Köpfe wieder auf einer Höhe waren und küsste sie leidenschaftlich. Er griff nach Milseyas Gürtel ohne dabei den Canar zu berühren Der Gürtel fiel zu Boden, als sich die beiden vereinten. Mit sanften Bewegungen und unter leichten Stöhnen näherten sich die Liebenden dem Höhepunkt.

Milseya krallte sich regelrecht sich an ihm fest, fühlte das immer stärker brennende Ziehen in ihrem Unterleib während die Beiden sich ohne Unterlass küssten. Die Körper bewegten sich heftiger zueinander, klammerten sich aneinander, während die Hände und Finger den jeweils anderen Körper liebkosten...

Dann, urplötzlich ergoss Jeremiah sich mit einen tiefen Schrei in sie. Doch zugleich hatte diese Anstrengung insbesondere aufgrund seiner Verletzung auch Spuren hinterlassen. Jerry fühlte sich plötzlich alt und ausgelaugt.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als das Feuer ihren ganzen Körper durchfuhr. Die Bajoranerin hielt den Atem an. Ihr Herz schlug wie verrückt. Dann ließ die Anspannung nach. Die gesamte Anspannung von drei Jahren entlud sich, ohne dass sie es verhindern konnte in Tränen, die über ihre Wangen liefen.

Mit mühevollster Anstrengung versuchte Jeremiah wach zubleiben. Er löste sich von Milseya, als er ihre Tränen entdeckte. Sanft küsste er sie weg und fragte: "Alles in Ordnung mit dir?"

„Ja“, erklärte sie leise und drückte ihn wieder sanft aber bestimmt auf das Bett. Langsam richtete sie sich auf und stützte ihren Kopf auf ihrem Arm. „Schlaf“, bat sie ihn, während sie zärtlich über seine Wangen strich. Ihre Finger glitten über seine Augen und schlossen diese. „Schlaf, Jerry.“

Die Aufforderung hatte Milseya gar nicht aussprechen müssen. Dem Kommandanten waren die Augen schon längst zugefallen. Sein Kopf lag auf dem Kissen, den linken Arm hatte er um die Frau geschlungen.

Die Bajoranerin sah ihn lächelnd an. Er würde garantiert nicht aufstehen, wenn sie jetzt gehen würde. Aber zur Sicherheit – sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und schloss ihre Augen.

Alex und fee in „Ranar und Esteban tun es“

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In Assjimas Gehirn ratterten die kleinen Rädchen ununterbrochen. Das, was sie da eben in Erfahrung bringen konnte warf ein ganz anderes Bild auf die Profikillerin. Ein Bild, das Commander Kyle mit Sicherheit brennend interessieren dürfte. Wo steckte Kyle denn eigentlich? Assjima hatte sie seit Tagen nicht mehr gesehen. Kurzerhand beschloss die Deltanerin, ihre Suche im Quartier der Offizierin zu beginnen. Womöglich hatte sie da schon Spinnweben angesetzt, weil sie jemand versehentlich dort eingesperrt und vergessen hatte?

Nach langen 13 Minuten und 6 Ohrfeigen hatte sie sich bis zum entsprechenden Raum durchgefragt und klopfte vorsichtig an der Türe.

Selina Kyle kickte die beiden leeren Sektflaschen unter das Bett. Sie war regelrecht erschreckt worden als es geklopft hatte. Wer könnte schon etwas von ihr wollen? Zum Glück deutete nichts mehr auf ihr Saufgelage hin. Nur noch die Milka Schokoherzen waren übrig.

Selina prüfte kurz nochmal ihre Kleidung und ihre Haare und ließ den Klopfenden dann eintreten. Zu ihrer Überraschung war es die deltanische Ärztin. "Dr. Assjima! Schön Sie zu sehen!"

„Hallo Commander. Sie weilen ja offensichtlich doch noch unter den Lebenden. Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich? Ich denke ich habe etwas, was Sie interessieren dürfte … es geht um Ihr Spiegelbild.“ Assjima blieb zögerlich in der Türe stehen und schaute sich um, denn es roch etwas befremdlich im Raum.

"Bitte, kommen Sie herein und nehmen Sie Platz." Die Erwähnung ihres Alter Egos hatte die erste Offizierin neugierig gemacht. Hoffentlich war ihr nichts geschehen!

"Möchten Sie ein Glas Wasser?"

„Ja danke, gerne.“ Die Ärztin schloss die Türe hinter sich und setzte sich auf den wackeligen Stuhl. Das Quartier unterschied sich in nichts von ihrem eigenen. „Ich sehe, Sie schwelgen hier auch nicht gerade im Luxus.“

Selina überreichte der Ärztin das Glas Wasser und nahm selbst auch Platz. "Nein, es ist nicht wirklich gemütlich aber ausreichend." Ihr Blick fiel auf die Packung Schokoherzen. Langsam schob sie die Packung zur Medizinerin herüber. "Nehmen Sie sich, wenn Sie möchten." Die erste Offizierin nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas Wasser und sah Assjima erwartungsvoll an.

"Was möchten Sie mir über mein Alter Ego berichten?"

Assjima winkte lächelnd ab. „Nein danke … keine Schokoladenherzen. Ich bekomme davon nur noch mehr Ausschlag.“ Sie rieb sich Gedankenversunken den geröteten Handrücken. Wo um alles in der Welt hatte Selina denn Schokolade auftreiben können? Ob der Giftzwerg erneut eines seiner versteckten Depots geöffnet hatte?

„Ich wurde eben gebeten, diese andere Selina zu behandeln. Sie hat eine Grippe und litt unter starken Kopfschmerzen. Und es ist die Ursache dieser Kopfschmerzen, die sie interessieren dürfte: Mentizid in seiner brutalsten Form!“

Vor Schreck ließ die erste Offizierin das Glas aus der Hand fallen. Mit einem Klirren zerbarst der Glaskörper am Boden und die sich darin befundene Flüssigkeit verteilte sich im Umkreis. "Was sagen Sie da? Nur damit ich Sie auch richtig verstehe. Wir sprechen hier vom Umdrehen?"

„Wie meinen?“ Assjima schaute ihr Gegenüber einen Augenblick lang fragend an. Dann hellte sich ihr Gesicht verstehend auf. „So könnte man es natürlich auch nennen. Terraner bezeichnen es als Gehirnwäsche. In diesem Falle nicht nur durch psychische, sondern auch durch physische Methoden, ja sogar mit Hilfe eines oder gar mehrerer operativer Eingriffe.“

"Und Sie sind sich wirklich sicher, dass man das bei ihr durchgeführt hat? Wie haben Sie das herausgefunden?" Selina rang mit ihrer Fassung. Sie hatte auf so viele Möglichkeiten getippt, warum ihr Alter Ego so war wie sie war aber das?

„Als ich nach der Ursache ihrer Kopfschmerzen suchte, stellte ich fest, dass die elektrische Aktivität ihres Gehirns ungewöhnlich war. Besonders das Diagramm der Alphawelle zeigte ein befremdliches Muster, das ich im Laufe des Gespräches wieder erkannte. Ich hatte so etwas nach dem Angriff der Gründer auf Cardassia gesehen. Dort behandelte ich einige Cardassianer, die zuvor vom Obsidianischen Orden … wie nannten Sie das doch eben? … umgedreht worden waren. Die Schwingungen waren sehr ähnlich. Zudem habe ich es mir zunutze gemacht, dass die junge Frau offensichtlich keine Ahnung hatte, mit welcher Spezies sie es bei mir zu tun hatte.“ Assjima nahm eine Schluck Wasser, bevor sie fortfuhr. „Sie verschloss sich nicht. So konnte ich einen guten Teil ihrer Gedankenbilder sehen. Sie wurde vor etwa einem Jahr auf Cardassia zur Profikillerin ausgebildet. Aber wie es dazu kommen konnte, kann ich nur raten.“

"Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, hatte sie die Rebellen verlassen und galt kurz danach als verschollen. Wahrscheinlich wurde sie damals von der Allianz entführt, es wurde eine Gehirnwäsche durchgeführt und man bildete sie für ihre Zwecke aus."

Selina sah nachdenklich auf die Schokoherzen-Packung. "Für mich ist nur noch eine Sache interessant: Gibt es eine Möglichkeit diesen Prozess wieder ungeschehen zu machen?"

„Vielleicht würde schon die Wahrheit ein Stückchen weiter helfen. Aber Sie wird die Wahrheit nicht ohne weiteres akzeptieren. Denn ihre Wahrheit ist eine andere. Ich vermute, dass man ihr Erinnerungen suggeriert hat, die nicht ihre eigenen sind. Sie erzählte davon, dass sie von Terranern gefoltert und missbraucht worden war. Doch die damit verbundenen Gedankenbilder waren unwirklich flach. Es fehlte ihnen jegliche Dimensionalität und Schärfe. Sie waren künstlich erzeugt worden. Wenn man diese aufgesetzten Bilder wieder entfernen würde, dann könnte man den Prozess insoweit umkehren, dass sie die dahinter verborgene Realität wieder als die ihre erkennen könnte.“

"Ich verstehe. Wäre es Ihnen möglich, diese künstlich erzeugten Bilder zu entfernen? Wenn ja, wie?" Selina bemerkte den komischen Blick der Ärztin. Sie schien die Sorge der ersten Offizierin um diese Killerin nicht zu verstehen. Was auch verständlich war. Assjima konnte ja auch nicht wissen, das sich beide Frauen schon kennen gelernt hatten. "Ich habe kurz vor dem Angriff mit ihr gesprochen. Ich habe gleich eine Vertrautheit zu ihr gespürt. Ich kann und will es nicht zulassen, dass die Rebellen ihr Schaden zufügen. Deswegen ist es mir enorm wichtig, dass man ihr helfen kann. Sie ist unschuldig!"

In Assjima stieg eine eigenartige Kälte auf und ihre Augen wurden dunkel. „Ich verstehe. Die Frage der Schuld mag mal dahin gestellt sein. Jeder der tötet macht sich schuldig und sie wird mit dieser Schuld leben müssen. Aber auf keinen Fall kann man sie für ihre Taten verantwortlich machen. Doch ob man diesen Prozess umkehren kann? Wenn wir auf der Community wären, dann würde ich sagen: ja. Mit unserer medizinischen Ausrüstung und einem fähigen Councellor wie Solak an meiner Seite würde es gelingen. Aber hier?“ Die Deltanerin machte eine ausladende Armbewegung und legte zweifelnd die Stirn in Falten. „Hier eher nein.“

In Selina wuchs die Idee ihr Alter Ego einfach in ihr Universum mitzunehmen. Aber das war utopisch. Es stimmte sie unsäglich traurig, dass man ihrem Spiegel-Ich nicht helfen konnte. Aber zumindest wusste sie jetzt, das sie diese Taten nicht aus freien Stücken begangen hatte. "Ich danke Ihnen für diese Informationen, Doktor."

Es war ihr scheinbar wirklich wichtig! Diese Erkenntnis irritierte Assjima. Commander Kyle hegte Sympathien für diese Profikillerin. Seltsam … Es fiel ihr selber extrem schwer zu irgendjemandem in diesem Universum Zuneigung zu empfinden. Und dass, wo sie doch immer in allen nur das Gute sehen wollte und man sich ständig über ihre Leichtgläubigkeit lustig machte. Wie würde sie selber reagieren wenn sie plötzlich ihrem eigenen Ich gegenüberstehen würde und das so ganz anders sein würde wie sie selber? Würde sie Sympathien empfindenden, wenn sie sich selber als professionelle Mörderin erkennen müsste? Assjima stand ruckartig auf, und lief einige Schritte hin und her.

„Ich weiß nicht, Commander … Ich muss darüber nachdenken. Wenn es Ihnen wirklich so wichtig ist … vielleicht finde ich eine Lösung.“

Die erste Offizierin erhob sich ebenfalls. "Es ist mir wichtig, es ist mir sehr wichtig!" Anscheinend bestand doch die Möglichkeit ihrem Alter Ego zu helfen, zumindest zeigte die Deltanerin Interesse daran eine Möglichkeit zu finden. Eine Tatsache, die Selina ihr hoch anrechnete.

Ein leiser Seufzer entfuhr der Ärztin. „Gut, ich werde es versuchen. Aber ich kann nichts versprechen … die Chancen stehen nicht sehr gut. Nicht auf diesem Schrotthaufen. Vielleicht würde Terok Nor bessere Möglichkeiten bieten. Oder ein anderes Schiff mit einer ordentlichen Krankenstation. Dieser andorianische Kreuzer wäre vielleicht besser ausgestattet gewesen …“

Selina nickte. "Ja aber diese Möglichkeit haben wir nicht mehr." In diesem Moment fiel ihr ein, wohin das Schiff eigentlich gerade flog. Ein Grund mehr den Captain dieses Schrotthaufens einen Besuch abzustatten. "Ich muss mit Esteban sprechen. Er muss erfahren, warum mein Alter Ego so gehandelt hat und er muss uns die Möglichkeiten geben, diese Gehirnwäsche rückgängig zu machen."

„Ich glaube nicht, dass er zurzeit ansprechbar ist. Als ich das letzte Mal nach ihm schauen wollte, wurde nicht einmal ich rein gelassen. Aber es liegt schon ein paar Stunden zurück.“ Sie schaute auf ihre Uhr. Die Ziffern drehten sich schon wieder wie irre. „Mein Chronometer muss kaputt sein. Haben Sie eine Ahnung, wie spät es ist?“

Die erste Offizierin schüttelte langsam den Kopf. "Leider nein. Ich habe jegliches Gefühl für Zeit verloren. Irgendwie kommt es mir vor als wären nur Stunden vergangen und dann wieder als wären schon mehrere Tage verstrichen. Aber falls Esteban nicht ansprechbar sein sollte, muss ich mich wohl an seine Stellvertreterin wenden." Selina sah sich nochmals im Quartier um. "Ich werde gleich zu ihr gehen. Ansonsten werde ich das Gefühl nicht los noch mehr Zeit zu verlieren."

„Na dann viel Spaß mit dem Giftzwerg. Und wenden Sie ihr niemals den Rücken zu.“

Assjima schnappte sich nun doch noch schnell ein Schokoladenherz und lachte Selina an. „Für den guten Selim, wenn Sie gestatten.“

"Aber sicher!" Beide Frauen verließen das Quartier aber in verschiedene Richtungen ....

Bryn und Hoshi in "Waffenstillstand im Zickenstreit"

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Das andorianische Shuttle mit der medizinischen Ausrüstung war beinahe überfüllt, doch dank des "Euthanasieprogramms" des Sergeants nicht ganz so wie angesichts der Lage eigentlich befürchtet. Auch das andere Großshuttle bot eine gewisse Grundausstattung zur Behandlung Verwundeter, mit welcher der bajoranische Assistenzarzt sich um die leichteren Fälle kümmerte.

Auf dem ersten Shuttle derweil war die Andorianerin die die Walküre auf das Hangardeck getragen hatte wieder auf den Beinen, wenn auch mithilfe orthopädischer Stützstiefel und eines kleinen Stocks. Ihr Gesicht war fast komplett in Verband eingehüllt, vor allem die Augenpartie. Vollkommen blind war die Frau aber dennoch nicht, mit ihren Fühlern konnte sie immer noch einiges wahrnehmen, wenn auch verschwommen. So tapste sie zu Dr. Voks und stieß ihn an. "Sagen Sie, Sie können mit Ihren Wundergeräten Haut, Knochen und andere Gewebe binnen Minuten, wenn nicht gar Sekunden wieder heilen, warum dauert das bei mir dann so lange?"

"Bei den Augen ist das immer eine heikle Angelegenheit, der Regenerator würde die Hornhaut zu dick werden lassen... Warten Sie noch ein paar Tage und Sie werden wieder vollkommen normal sehen können, zumindest auf Ihrem gesunden Auge. Das andere dürfte aber auch nicht allzusehr beeinträchtigt sein."

"Gut... Kann ich... kann ich sie sehen?"

"Naja, in Ihrem Zustand..."

"Trotzdem, Sie könnten sie mir auch beschreiben damit ich mir ein möglichst umfassendes Bild machen kann."

"Also gut..."

Sie gingen in den hinteren Bereich wo zwei Leichenkammern waren von denen eine geöffnet und die Bahre herausgezogen war. Eine junge Frau, halb Andorianerin, halb Cardassianerin die einen schwarzen Mundschutz trug beugte sich gerade über den abgetrennten Kopf den der Sergeant einst angeekelt hatte fallenlassen und pinselte mit blauer Farbe über die Wangen.

"Susola ist eine hervorragende Präparatorin, das Gesicht sieht aus... Ja, geradezu lebensecht!"

Es war das Gesicht Vinara Shrals, Susola legte den Pinsel beiseite und griff in eine Schachtel die auf einem mobilen Beistelltisch stand. Von dort holte sie ein Glasauge heraus welches rot, aber gegenüber dem heilen Auge stark verblasst war. Dann schob sie die Augenklappe zurück und stecke das Glasauge hinein. "Wäre ja auch eine Verschwendung das alte Implantat da rein... da drinnenzulassen", murmelte sie dabei. "Aber irgendwie weiß ich nicht ob das auch alles so klappt wie geplant..."

"Was soll nicht klappen?", fragte die bandagierte Andorianerin, "die Sachlage ist klar: Vinara Shral starb eines Heldentodes, ich war Augenzeugin und sie wird ein entsprechendes Begräbnis in ihrer Heimat bekommen. Dies und nichts anderes wird die Öffentlichkeit erfahren."

"Vielleicht, aber wenn... Ich sollte auf jeden Fall auch noch den Körper anpassen."

"Warum, so lange bleibt sie doch nicht aufgebahrt..."

"Lange genug schon, vielleicht kommt sie ja auch in ein Mausoleum...", mutmaßte Voks mit leicht ironischem Unterton.

"Nein, der Heldenfriedhof."

"Vielleicht aber auch der Familien... Sie haben Recht, der Heldenfriedhof. Mit einer überlebensgroßen Statue?"

"Sicher, aber nicht mehr als drei Meter. Wir wollen ja nicht übertreiben", erwiderte die Andorianerin.

Sie verließen den Bereich wieder und ließen die Präparatorin weiter ihr Werk verrichten. Doch diese lief ihnen noch schnell hinterher und rief: "Soll ich die Brüste auch etwas vergrößern? Und was machen wir mit dem fehlenden Fühler, das Ganze sieht so etwas asymetrisch aus..."

"Nicht vergrößern!", rief die Bandagierte, "sonst kommen die Männer nur auf dumme Gedanken... Was den fehlenden Fühler anbelangt, ersetzen Sie ihn durch eine transparente Prothese."

Susola verbeugte sich. "Sehr wohl Myl... Madam."

Wieder im vorderen Bereich angekommen hielt eine Bajoranerin den Arzt auf. "Sagen Sie, wie kommt es dass diese Frau hier einfach so die Chefin raushängen lässt?"

Voks räusperte sich leicht peinlich berührt und erwiderte: "Nun da alle höherrangigen Offiziere einschließlich... einschließlich des Captains tot sind hat sie die Chance ergriffen und wie Sie wohl schon mitgekriegt haben hat sogar der Sergeant schon den Schwanz eingekniffen, wie die Terraner sagen würden."

"Ach so, die übliche aggressive Dominanz andorianischer Frauen... Aber ich könnte fast schwören Captain Shral..."

"...ist leider tot, Sie können sich gerne selbst überzeugen wenn Sie den Anblick ertragen."

Dann war er schon wieder bei der neuen "Kommandantin" und schnippte kurze Zeit darauf verärgert mit den Fingern. "So ein Mist, ich habe meinen ganzen Vorrat an Black Hole und andorianischem Ale auf der Bloodeagle gelassen!"

"Das macht nichts, wir werden eh bald Blutwein trinken können und der soll auch ganz bekömmlich sein."

"Ja, echter Blutwein ist schon was feines, auch wenn zuviel davon gerade bei Andorianern zu Durchfall führen kann. Übrigens, wussten Sie dass Black Hole nicht immer Black Hole ist? Wenn ein Terraner einen bestellt bei einem Barkeeper der ihm wohlgesonnen ist, kriegt er entweder das Original stark verdünnt oder einen gefärbten Standardschnaps."

"Ha, jeder einigermaßen vernünftige Barkeeper sollte ihm das Original servieren damit er elendlich abkratzt!"

"Nun, dafür ist Black Hole wiederum zu schade."

"Da haben Sie auch wieder Recht... Ach ja, Talana wurde von den Rebellen befreit?"

"Talan... Ah, Sie meinen Blue Sparrow! Ich weiß nicht, aber ich denke schon."

"Dann sollten wir eine Belohnung auf ihren Kopf aussetzen..."

"Alles der Reihe nach, ... Captain."

"Nennen Sie mich nicht so, nicht vor all den Leuten hier! Und schon gar nicht bevor meine... Vorgängerin unter der Erde ist."

Dr. Voks grinste leicht. "Sehr wohl, Lieutenant."

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Etwas verwirrt wachte Jeremiah auf. Der Verband auf der Brust erinnerte ihn an den Kampf mit dem klingonischen General. Dann schüttelte er mit dem Kopf, denn er glaubte einen komischen Traum gehabt zu haben: eine heiße Liebesnacht mit Milseya. "Das kann unmöglich sein.", murmelte Jerry vor sich hin. Doch als er verstohlen an seine Seite schaute, lag sie da, die Füße leicht angezogen und mit einen solch sanften Lächeln im Gesicht, wie er es noch nie bei der Bajoranerin gesehen hatte. "Ich träume noch", entschied der Rebell, nachdem er auch noch festgestellt, dass sowohl er als auch Milseya nackt waren. Doch das leichte Stechen in der Brust widersprach dieser Theorie.

Plötzlich piepste irgendwo ein Kommunikator.

Die Bajoranerin knurrte während ihre Hand nach dem verfluchten, piepsenden Teil suchte. Als sie es nicht fand, öffnete sie ihre Augen, hob ihren Oberkörper leicht an und glitt wie selbstverständlich auf den Körper des Terraners. Noch halb auf ihm liegend suchte sie mit verschlafenen Augen auf dem Boden nach dem Ruhestörer. "Wo steckst du verdammtes Teil nur?", fluchte sie müde.

Jerry starrte entgeistert auf die schlanken unverhüllten Kurven seiner Stellvertreterin. "Also war es doch kein Traum", war das erste, was er herausbrachte. Dann sammelte er sich und meinte: "Das Geräusch klingt ein wenig gedämpft, vielleicht liegen ein paar Sachen darauf."

"Nur unter welchen. Hier liegt ne Menge Zeugs rum", erwiderte die Stimme von unterhalb des Bettes. "Ah!" Ranar griff nach dem Kommunikator und aktivierte ihn. "Wehe, wenn es nicht wichtig ist", keifte sie hinein. Es war Lt. Esteban, der sich um den Gesundheitszustand Jeremiahs erkundigte. "Es geht ihm gut", erklärte Ranar knapp, nachdem sie einen kurzen Blick zum Rebellen geworfen hatte. Wieso sah er so überrascht aus? Sie klappte den Kommunikator zusammen und warf ihn wieder auf den Boden. Dann glitt sie wieder zurück auf ihre Seite.

"Was ist?", fragte sie lächelnd und strich ihm dabei zärtlich über sein Haar.

"Was machst du hier?", fragte er und griff nach ihrer Hand.

Verdutzt sah sie ihn an. "Entschuldige mal", lachte die Bajoranerin dann. "Aber ich war ein klein wenig müde, nachdem wir..."

"Ähm.." Sein Blick glitt ihren Körper entlang. "Wir haben ..?"

"Gib bloß nicht mir die Schuld daran! Ich war dafür, dass wir noch ein wenig warten, aber du!", verteidigte sie sich empört, musste dabei aber lachen. "Und wer bin ich, dass ich die Befehle des Capitans missachte", sagte sie und legte sich vorsichtig auf ihn. Behutsam suchten ihre Lippen die seinen. Der Kuss wurde von ihm erwidert. Seine Hände legten sich auf ihren Rücken und pressten sie an ihn. "Und ich dachte, es wäre ein Traum gewesen", flüsterte er, bevor er sie drehte, so dass er nun auf ihr lag. Verlangend glitten seine Finger über ihren Oberkörper.

"Jer..!" Er unterband ihre Widerworte mit einem leidenschaftlichen Kuss, ihre abwehrenden Hände indem er diese nach oben legte und festhielt. Und stellte dabei fest, wie beweglich der kleine Körper wirklich war, denn erstaunlich schnell befreite sie sich trotzdem aus seiner Umklammerung und stand auf.

"Wir sind schon viel zu lange hier.", erklärte sie entschuldigend und begann sich anzuziehen.

"Ich bin noch verletzt", schmollte er ein wenig.

"Den Teufel bist du!", lachte sie ihn aus. "Noch vor 30 Sekunden hast du nicht einen Gedanken an deine Verletzung verschwendet. Also, beweg deinen Hintern aus dem Bett und übernimm wieder das Kommando", befahl sie ihm und warf ihm seine Kleider zu.

Während er sich immer noch widerstrebend anzog, wobei ihn seine Verletzung etwas behinderte, verließ sie seinen Raum, um nach etwa fünf Minuten mit einer Thermoskanne wieder zurück zu kehren. Ranar stellte diese auf seinen Tisch und küsste ihn dann noch einmal zärtlich. "Ich bin auf der Brücke", verabschiedete sie sich.

Jerry drehte den Schraubverschluss auf und genoss den Duft, der aus der Flasche stieg. Der Raktajino war genau so wie er ihn mochte, heiß und stark.

Er füllte sich einen Becher mit der Flüssigkeit voll und nippte daran. Quasi sofort setzte die belebende Wirkung des klingonischen Kaffees ein.

Die kriegerische Rasse mochte zwar nur aus stinkenden Großkotzen bestehen, aber sie konnten Kaffee kochen. Der Terraner stürzte den Becher auf einen Zug herunter. Und füllte ihn noch einmal. nachdem auch der geleert war, ging Jerry in Richtung Brücke. Er schlich sich vorsichtig an der Krankenstation vorbei und machte dann eine kurze Pause. Erst als er sicher war, sein übliches festes Auftreten wieder erlangt zu haben, betrat er das Kontrollzentrum seines Schiffes. Alle sahen den Captain überrascht an. Doch den Anwesenden fiel das untere Kiefergelenk quasi auf den Boden, als Jeremiah an die taktische Station trat und Milseya wie selbstverständlich einen Kuss gab.

Alex und fee in 'Der Morgen danach'

Ranar hatte den Kuss nicht erwidert, sich jedoch auch nicht gegen diesen geziert. Und die überrascht-entsetzten Blicke waren ihr selbstverständlich auch nicht entgangen, doch sie scherte sich keinen Deut darum.

Schnell überblickte sie die neuesten Daten, die auf der taktischen Station angezeigt wurden. Sie waren auf dem Weg nach Terok Nor. Sheridan hatte zum Großteil alle Daten aus dem klingonischen Shuttle decodieren können. Interessant! Das würde Jeremiah mit Sicherheit gefallen.

Der Terraner stand bei Julia, deren Erleichterung man regelrecht auf ihrem Gesicht sehen konnte. Ebenso wie bei Gilmore und den anderen Crewmitgliedern auf der Brücke. Wieder einmal war der Captain dem Tod von der Schippe gesprungen. Wieder einmal ein kleiner Sieg für die Rebellen. Und so wie sie diese kannte, würden sie innerhalb kürzester Zeit beinahe euphorisch daran glauben, dass nichts unmöglich sei. Dass die Chance auf einen Sieg bestünde. Es erstaunte sie jedes Mal auf neue, wie schnell bei den Rebellen aus Verzweiflung Hoffnung wurde.

Vorsichtig war Evan neben sie getreten und sah immer noch verblüfft auf Jeremiah, dann zu Ranar.

„Geht es ihm wirklich gut?“, fragte er die Bajoranerin leise.

„Oh ja“, erwiderte sie nicht ohne einen Hauch von Ironie.

Evan zog eine Augenbraue hoch. „Ihr habt doch nicht...“

„Das geht dich einen feuchten Dreck an“, erklärte sie liebenswürdig. „Wolltest du noch was?“

„Ja, wir haben ein Kommsignal aufgefangen, dass diese Zwillinge gesendet haben. Scheinbar wollen sie, dass dieser Bishop sie im Kalandrasystem abholt.“

„Kalandra? Das ist ..“ Ranar rief die Navigationsdaten ab. „Ich verstehe, ihr fliegt einen kleinen Umweg.“

„Ja, wir dachten, es wäre sicherer“, sagte Evan.

„In Ordnung. Dann werden wir den Kurs noch ein wenig weiter verändern, damit wir die beiden Schlampen endlich loswerden. Kümmere dich darum.“

Der Terraner nickte und ging zur CONN um alles weitere mit Gilmore abzusprechen.

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Im Sauseschritt bahnte sich die erste Offizierin ihren Weg zur Brücke. Es galt keine Zeit zu verlieren! Die Türe glitt zur Seite und Selina betrat die Brücke. Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und erblickte Esteban und Ranar. Mit großen Schritten ging sie auf beide zu. "Captain Esteban, ich muss mit Ihnen sprechen. Jetzt."

Erstaunt sahen sich die Beiden um. „Aber sicher doch Commander“, meinte schließlich Jeremiah. „Was ist los?“

"Können wir uns ungestört unterhalten?" Es waren einfach zu viele neugierige Ohrenpaare auf der Brücke.

„Natürlich“, erwiderte der Captain und zeigte auf seinen Breitschaftraum. „Milseya?“

Die Bajoranerin nickte und folgte den beiden Menschen. Nachdem sich Jeremiah gesetzt hatte, sah er erwartungsvoll Commander Kyle an. „Nun, was gibt es?“

"Es geht um Ihre Gefangene und MEIN Alter Ego." Selina machte eine kurze Pause um sich zu sammeln. "Dr. Assjima hat sie untersucht und dabei erschreckendes herausgefunden. Man kann sie für ihre Taten nicht verantwortlich machen. Es wurde eine Gehirnwäsche bei ihr durchgeführt."

Überrascht sah der Terraner die Sternenflottenoffizierin an, während Ranar nur gelassen mit den Schulter zuckte. „Und?“

"Was heißt hier und? Wir müssen das ungeschehen machen! Dr. Assjima meinte, sie könnte diese Prozedur eventuell auf Terrok Nor durchführen!"

„Moment!“, unterbrach Jeremiah den Eifer der Frau. „Versteh ich Sie richtig? Sie wollten eine Gehirnwäsche rückgängig machen? Wie denn? Womit? Commander, Sie haben unsere medizinischen Einrichtungen wohl noch nicht gesehen? Wir haben nicht einmal Medikamente um eine einfache Erkältung zu behandeln.“

Wütend schlug Selina mit ihrer Faust auf den Tisch. "Spreche ich chinesisch? Wenn Dr. Assjima der Auffassung ist, dass sie es auf Terrok Nor durchführen kann, dann ist es so!"

Wie?“, fragte Ranar leise und sehr höflich.

"Etwas konkretes kann ich Ihnen auch nicht sagen. Solch eine Gehirnwäsche rückgängig zu machen ist kein Spaziergang. Dr. Assjima braucht noch Zeit um ein gezieltes Vorgehen vorweisen zu können."

Jeremiah und Ranar sahen sich lange an, bevor der Mann wieder das Wort ergriff. „Ich verstehe, dass Sie sich für ihr Alter Ego einsetzen, Commander. Und in gewisser Hinsicht haben Sie natürlich Recht, wenn Sie sagen, dass man sie unter diesen Umständen nicht für ihre Taten verantwortlich machen kann, aber..“

„.. das entscheidet O'Brien“, ergänzte Ranar, die sich nun dem Commander zuwandte. „Und wir sollten nicht vergessen, dass sie Informationen in ihrem Kopf hat, die für die Rebellen nützlich sein könnten. Wenn Sie die Gehirnwäsche rückgängig machen, werden diese Informationen womöglich verloren gehen.“

Selinas grüne Augen verformten sich zu gefährlich wirkenden Schlitzen. "Und was wollen Sie tun, um an diese Informationen zu kommen?"

„Darüber befinden nicht wir“, sagte Jeremiah. „Wie gesagt, Smiley wird das entscheiden. Es gibt auf der Station ein paar gute Telepathen, die eine mögliche Barriere durchbrechen können.“

Selina hielt sich die Ohren zu und schüttelte den Kopf. "Ihr werdet ihr keine Gewalt mehr antun! DAS werde ich nicht zulassen!"

„Wer redet denn von Gewalt?“ In der Stimme Ranars lag echte Überraschung. „Es geht einzig darum die Informationen, die sie in ihrem Kopf hat, aufzuspüren und zu lesen. Das ist ein normaler Scanvorgang. Sie wird nicht das geringste spüren.“

"Ich traue Ihnen und Ihren Machenschaften kein bißchen über den Weg!" Von einen Moment auf den anderen hatte sich die Sternenflottenoffizierin wieder völlig beruhigt. "Nun gut, ich werde mich an Mister O'Brien richten." Auf den Absätzen machte Selina kehrt und ging zur Türe. Kurz davor blieb sie stehen und drehte sich nochmals kurz zu den Beiden um. "Sie sollten dringend mal duschen. Die ganze Luft ist verpestet mit ihren ausströhmenden ...... Hormonen."

Mit diesen Worten verließ die erste Offizierin den Besprechungsraum.

Ranar biss sich auf die Lippen um nicht laut los zu lachen, während Jeremiah sie einfach nur entgeistert ansah. „Kann Sie es wirklich riechen, dass wir..?“

„Ich vermute eher, dass wir wirklich stinken und sie ES von einem Besatzungsmitglied erfahren hat. Sowas spricht sich immer verdammt schnell rum.“ Die Bajoranerin grinste. „Aber die Idee finde ich nicht schlecht.“ Sie stand auf und ging zum Schott. „Ich übergebe dir wieder das Kommando, Jeremiah, und melde mich für eine halbe Stunde ab.“ Süffisant sah sie ihn an und ging.

Fee und Hoshi in "Finger weg von Blondie!"

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Es waren inzwischen zwei Tage vergangen und die Reparaturen an der Bloodeagle gingen voran. Die Technikcrews der Blutschwerter hatten einen Tag gebraucht um in ihren Raumanzügen den Rebellenvirus zu deaktivieren und die Systeme wieder aufzubauen. Inzwischen musste das Schiff nicht mehr mit dem Traktorstrahl gehalten werden und konnte seine Position wieder selber halten. H´Qar hatte einige seiner Schiffe ausgesandt um die Shuttle der Bloodeagle zu finden. Die Rettungskapseln waren inzwischen alle wieder an Bord des andorianischen Schiffes und der Teil der Besatzung die dort gelandet war ist inzwischen wieder auf die Bloodegeal gebracht worden. Natürlich wurden sie alle Verhört.

H´Qar besah sich gerade die letzten Berichte der Verhöre durch als der Kommunikationsoffizier den General bei seiner Lektüre unterbrach.

„Sir wir haben eine Subraumnachricht von Imperator Worf bekommen sie wurde vor drei Tagen abgesendet.“

„Gut lege sie auf den Schirm.“

Das Logo der Allianz erschien auf dem Bildschirm und gleich danach das persönliche Wappen des Imperators.

„H´Qar mein Freund, der Tod deines Vaters betrübt die Allianz,“ H´Qar schnaubte kurz, Kaum einer würde den alten Säufer und Zechpreller vermissen. „und auch mich betrübt sein Tod wir waren immer gut miteinander ausgekommen. Nun steht allerdings ein neuer Abschnitt für euer Haus bevor, ein neuer, starker und junger Führer wird dem Hause vorstehen, dem Hause H´Qar. Komm zurück nach Qo´noS um deinem Platz im Rat einzunehmen und wir müssen es bei einem Haus wie dem deinem Offiziell machen. Die Allianz blickt auf ein so mächtiges Haus wie das deine. Komm zurück, komm nach Qo´noS nimm deinen Platz ein, den Platz deines Vaters, den Platz deines Vaters an meiner Seite. Qapla´ H´Qar.”

Wieder erschien das Logo des Imperators und danach das der Allianz.

„Schickt eine Nachricht an Worf, wir werden bald aufbrechen, aber noch befinden wir uns in einer Hilfsaktion für ein Allianzmitglied. Diese wird allerdings in ein paar Tagen abgeschlossen sein. Und dann setzt mein Siegel darunter. Dann ruft alle Schiffe des Hauses sie Sollen nach Qo´noS kommen um den Feierlichkeiten beizuwohnen.“

Er wollte sich gerade wieder den Berichten zuwenden als es an der Kommunikationskonsole schon wieder piepste. Sein Blick glitt zum Offizier der davor stand.

„WER?“

„Es ist Garak, Sir.“

H´Qar schüttelte den Kopf, was wollte den jetzt dieser Kerl von ihm. Wahrscheinlich hatte es etwas mit der Flucht von Solak zu tun.

“Öffne den Kanal.“

Das Gesicht des Cardassianers erschien auf dem Bildschirm der Kampfgeheul. Seine Miene war wutverzerrt. Und als er anfing zu sprechen spritzten Speicheltopfen von seinem Mund auf den Bildschirm.

„Wo ist Solak?“

Der General blickte ungerührt auf den Bildschirm.

„Woher soll ich das wissen? Sie haben doch wohl nicht MEINEN Gefangenen verloren. Wenn ja werde ich mir Dein Leben dafür nehmen.“

„Wage es nicht so mit mir zu reden, Klingone.“ Antwortete Garak.

„DU hattest die Verantwortung für den Gefangenen, und nun habe ich herausgefunden das Du dich schon wieder in militärische Unternehmungen gemischt hast. Die Bloodeagle trieb Steuer- und Crewlos im Kalestron–System. Die Crew hat mir berichtet das der Kurs auf Deinen Befehl hin geändert wurde und es ist den Rebellen gelungen sie außer Gefecht zu setzten. Das grenzt an Hochverrat.“

„Was ein Schiff deines Hauses war in der Nähe als Solak floh und hat nicht eingegriffen.“

„Welches Schiff?“ fragte H´Qar überrascht. Auch wenn er es schon lange wusste immerhin befand sich das cardassianische Schiff in seinem Besitz.

„Die Gela war anscheinend dort denn Sie hat gemeldet das auf dem Schiff niemand überlebt hat und das Schiff augenscheinlich zu schwer beschädigt war um geborgen zu werden.“

„Und was hat das mit der Flucht zu tun? Soweit ich weiß führte Sie einen Pattrolienflug In den Letzten Tagen durch. Trotzdem kannst Du es nicht der Gela anlasten das ein Gefangener aus Deinem Gewahrsam entfliehen konnte. Versuche nicht mir deine Fehler anzulasten, wie Du es auch schon zum Teil mit Kira gemacht hast, Ich werde nicht daruf eingehen und Dir wird bald niemand mehr Gehör schenken. H´Qar Ende.“

Mit einem Knopfdruck auf seine Konsole beendete er die Verbindung und widmete sich wieder seinen Berichten.

Einen kleinen Augenblick später piepste schon wieder die Kommunikationskonsole auf der Brücke. Der klingonische General verdrehte die Augen auf seinem Kommandosessel.

„Wenn es Garak ist brecht die Verbindung wieder ab.“

„Nein Sir es ist die Blutrache Sie haben die andorianischen Shuttle gefunden und werden Sie in kürze erreichen.“

„Gut Sie sollen die Besatzung unverzüglich hierher bringen und dann werden wir sie verhören.“

„Aye Sir.“

Er wand sich wieder seinen Berichten zu und hoffte das er sie nun ungestört lesen konnte. Die Verhöre waren alle durchgeführt und hatten ein einheitliches Bild abgegeben Captain Shral war von einer Rebellin getötet worden, augenscheinliche eine Bajoranerin. Und dann waren da auch noch die Geheimdienstberichte und die Daten aus Selinas Computer. Dolch und die anderen Agenten waren in letzter Zeit sehr aktiv und die Berichte waren sehr aufschlussreich.

Diese Daten könnten sich als sehr nützlich erweisen genau so wie die Daten aus Dem Computer von Selina.

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Auf was hatte sie sich nun wieder eingelassen! Die Krankenstation quoll über von Verletzten und sie hatte sich nun auch noch dazu bereit erklärt, eine Mörderin, deren Leben im Augenblick keinesfalls akut in Gefahr war, wieder Richtigrum zu drehen.

Mit langen Schritten eilte Assjima in die kleine Krankenstation und warf einen prüfenden Blick auf ihre Patienten. Die meisten schliefen und Selim schien mit dem Beinahefußlosen ganz gut zu Recht zu kommen. Jedenfalls saßen beide friedlich in der Ecke und knobelten um die Wette.

„Selim, alles in Ordnung hier?“

„Jepp – die haben alle die doppelte Portion Schlaftabletten bekommen. Als Ranar die Vorratskammern freigegeben hat, habe ich uns gleich mit diversen Tabletten eingedeckt. Wer weiß, wann sich die Schleusen das nächste Mal öffnen. Nur der hier ist leider nicht tot zu kriegen. Ha! Stein schlägt Schere!“

„Gut gemacht! Bitte halten Sie noch ein Weilchen die Stellung. Ich habe anderweitig zu tun. Ach ja – hier was zur Belohnung.“ Sie reichte dem verdutzen Mann das Schokoherz und hörte beim Verlassen des Raumes die Stimme des Beinahefußlosen: „Zeig her du Nuss – oh man! Du hast ein Herz von der Deltanerin bekommen? Was findet die nur an einem Fettsack wie …“ Die Türe schloss sich und Assjima machte sich auf zu ihrem kleinen Quartier, in der Hoffnung, dort in Ruhe denken zu können.

Wie sollte sie das nur anstellen? Eine cardassianische Gehirnwäsche rückgängig zu machen war schon unter normalen Umständen schwer genug. Ob es auf Terok Nor besser wäre? Sie hatte die medizinische Ausrüstung ihrer Kollegen gesehen und der Gedanke daran stimmte sie nicht gerade zuversichtlich. Aber hier hatte sie nur die Geräte des Medkits zur Verfügung.

Immerhin ging es darum, gewaltsam zugeführte Suggestionen aus dem Langzeitgedächtnis zu entfernen. Zudem konnte sie nicht einmal genau sagen, welche operativen Veränderungen in diesem Zusammenhang vorgenommen wurden.

Lange studierte sie immer und immer wieder die Aufzeichnungen ihres Tricorders. Zwischendurch starrte sie die auf dem Tisch ausgebreiteten Instrumente an, die ihr zur Verfügung standen. Nein – so sehr sie sich auch den Kopf zermarterte, diese Prozedur ließ sich mit den gegebenen Mitteln nicht rückgängig machen. Wenn man diese blonde Selina dem Einflussbereich ihrer Herren entziehen könnte, dann würde die Manipulation im Lauf der Zeit von alleine verblassen und den wirklichen Erinnerungen wieder Raum gewähren. Aber diese Vorstellung war mindestens genauso utopisch, wie eine medizinische Korrektur.

Sie müsste sich aus freien Stücken der Allianz und den damit verbundenen Auffrischungen entziehen. Sie mitnehmen? Nein, undenkbar. Das widersprach mindestens fünzig Regeln der Sternenflotte. Aber was wäre wenn …

Assjima warf den Tricorder auf das Bett und sprang auf. Ja, dass könnte gehen …

Sie klappte den sperrigen Kommunikator auf: „Assjima an Sheridan. Commander – bitte kommen Sie so schnell wie möglich in mein Quartier!“

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Kaum hatte George die Brücke verlassen tönte auch sein Kommunikator. Er schnipste ihn auf und hörte sofort die Stimme der deltanischen Ärztin. Was war den nun passiert?

„Bestätigung. Ich bin in 10 Sekunden bei ihnen Doc“, sagte George und klappte das Gerät wieder zu.

Zehn Sekunden? Stand er etwa schon vor der Türe? „Danke, George“ Assjima setzte sich an den Tisch und stierte in die Luft. Ob das wirklich funktionieren könnte? Sie musste nachher gleich mit Selina sprechen … wenn George eine Lösung finden würde.

„Zehn, neun, acht, sieben …“

Assjima war gerade bei „eins“ angelangt als George den Türmelder betätigte. Nachdem er das Quartier nach Aufforderung der Deltanerin betreten hatte, bemerkte er, wie erwartungsvoll ihn die Frau ansah. Sie wirkte beinahe so, als ob sie erwarten würde er wäre über Nacht zu Q geworden und könnte ein Wunder nach dem anderen vollbringen.

„Hier bin ich Doc“ sagte George.

„Das war nicht schlecht, George. Aber Sie sollten mehr trainieren. Sie schnaufen ganz schön“ Lachend strand die Ärztin auf. „Ich hoffe, ich habe Sie nicht von wichtigen Dingen abgehalten und Sie haben etwas Zeit mitgebracht, denn wir haben ein interessantes Problem zu knacken. Bitte setzen Sie sich doch.“ Sie schob ihm den Stuhl hin und füllte zwei Gläser mit Wasser. „Mehr habe ich hier leider nicht zu bieten.“

„Danke“ George wölbte eine Braue, sodass es beinahe vulkanisch wirkte. Es fehlten nur noch die Spitzen Ohren um das Bild perfekt zu, machen.

„Dann legen Sie mal los Doc. Wo drückt denn der Schuh?“

„Mein Schuh drückt ni … Ach herrje … immer diese terranischen Redewendungen. Entschuldigung.“ Assjima lächelte etwas verkniffen. „Die kann ich mir immer noch nicht so richtig merken. George …“ Ihre Miene wurde ernst „Haben Sie schon davon gehört, dass diese Killerin hier auf diesem Schrotthaufen in einer Arrestzelle sitzt? Und haben Sie sie womöglich auch schon gesehen?“

„Ja ich habe diese Frau gesehen. Doch das ist nicht alles. Was wollen Sie mir konkret sagen?“

„Irgendwie scheint Commander Kyle einen Narren an ihr gefressen zu haben. Ich persönlich kann das nur begrenzt nachvollziehen. Aber als ich ihr gestern erzählte, dass ihr Alter Ego eine cardassianische Gehirnwäsche durchlaufen hatte, war sie ziemlich entsetzt und wünscht sich nun, dass dieser Vorgang rückgängig gemacht werden soll. Leider sind unsere Mittel hier sehr begrenzt. Doch ich habe da eine Idee … etwas gewagt, aber vielleicht könnte es klappen.“

Wusste Commander Kyle eigentlich, wo sie hier waren? Georges Gesichtsausdruck wurde härter.

„Verzeihung Doc. Aber diese Prozedur der Cardassianer rückgängig zu machen wäre schon alleine auf der Community ein Bravourstücken. Hier würde es einer Tat von Q gleichkommen, dies zu bewerkstelligen ohne dabei die betreffende Person endgültig in den Wahnsinn abdriften zu, lassen.“ George lehnte sich zurück. „Sie sagten, Sie hätten eine Idee? Ich bin ganz Ohr.“

„Einen Mentizid rückgängig machen kann ich tatsächlich nicht. Nicht mit diesen Geräten.“ Die Deltanerin zeigte auf den vor George ausgebreiteten Inhalt des Medkits. „Aber wir könnten ihr neue Gedanken suggerieren. Eine weitere Form der Gehirnwäsche. Allerdings auf humanere Weise. Gedanken, Erinnerungen, Emotionen, die sie dazu veranlassen werden, die Ideen der Allianz in Frage zu stellen und uns zumindest zuzuhören.Wenn Sie sich dem Einfluss der Allianz entziehen könnte, würden die Manipulationen im Laufe der Zeit ihre Wirkung verlieren und ihre eigentlichen Erinnerungen müssten durchbrechen können.“

Hört sich sehr gewagt an., George beugte sich nach vorne. Wie wollen Sie genau vorgehen? Sie haben sich doch was schon zurechtgelegt Doc. Sonst würden Sie mich nicht hinzuziehen.

„Wie ich schon sagte, ich habe eine Idee. Ansonsten hätte ich Sie wirklich nicht belästigen wollen. Der alte Antrieb und die Chefingenieurin fordern bestimmt ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.“ Assjima biss sich auf die Lippen, aber diese kleine Spitze konnte sie sich einfach nicht verkneifen. Sie lächelte den Ingenieur unschuldig an und fuhr mit ihren Darlegungen fort.

„Wir müssen uns allerdings ein weiteres Gerät beschaffen. Sie wissen doch, dass dieser Giftzwerg zur Hälfte Haliianerin ist. Jeder Haliianer hat einen so genannten Canar. Auch Fähnrich Anquenar besitzt einen solchen. Sie haben ihn bestimmt schon gesehen. Mithilfe dieses Kristalls können Haliianer in telepatischen Kontakt mit anderen treten. Wenn wir uns nun diesen Stein ausleihen könnten … Dann könnte ich ausgewählte positive Erinnerungen aus Commander Kyles Leben auf ihr Spiegelbild übertragen, welche die aufgezwungenen Wahrheiten der Cardassianer überdecken. Aber auch die neuen Wahrheiten wären nur erfundene Erinnerungen, für die Patientin fremdes Wissen. Doch dadurch, dass die beiden Selinas genetisch nahezu identisch sind, wären wenigstens die damit verbundenen Emotionen halbwegs real und dürften nur geringfügig für Verwirrung sorgen. Das Problem ist nun, dass bei einem telepatischen Kontakt mit Hilfe des Canars beide Teilnehmer in einem entspannten Wachzustand sein müssen. Doch wird sich unsere Blondine dieser Prozedur mit Sicherheit nicht freiwillig unterziehen. Sie darf sich daran auch nicht erinnern und muss deswegen während der Behandlung vollkommen ohne Bewusstsein sein. Mit Hilfe eines Hirnresonators könnte man im Gehirn jedoch die Schwingungen erzeugen, die der Canar benötigt, um funktionieren zu können. Leider habe ich keinen entsprechenden Resonator. Auch einen Alphawelleninduktor habe ich nicht. Den hätte man bestimmt problemlos modifizieren können. Sie haben doch Klebeband, George. Daraus können Sie bestimmt einen tollen Resonator bauen.“

„Klingt sehr abenteuerlich. Den Canar von Ranar auszuleihen, würde einen Arsene Lupin des 24 Jahrhunderts erfordern. Den Resonator kann man im Flyer improvisieren. Ich werde da einige unserer Geräte dafür ausschlachten müssen. Sie müssen aber bedenken das dies bei weitem kein Föderationsstandard sein wird.“ George trank einen Schluck Wasser.

„Und wer wird den Canar von dem Giftzwerg ausleihen?“

„Ob es Sternenflottenstandart ist oder nicht … das ist mir vollkommen egal. Aber er muss funktionieren. Sonst richten wir nur noch mehr Schaden im Kopfe dieser blonden Dame an.“ Assjima stand auf und schenkte erneut Wasser nach. „Ich denke, wir können davon ausgehen, dass Ranar uns ihren Canar nicht freiwillig leiht. Und selbst wenn … ich traue ihr nicht über den Weg. Kein bisschen! Wir werden ihn uns ohne zu fragen ausleihen müssen. Ich habe noch nicht mit Commander Kyle über diese Idee gesprochen, da ich erst wissen wollte, ob Sie das technisch hinbekommen können. Aber Sie klingen ja recht zuversichtlich.“ Insgeheim zweifelte Assjima jedoch immer noch daran, dass sich solch ein hochsensibles Gerät tatsächlich aus Restbeständen im Flyer zusammensetzen ließe. Aber wenn Sheridan es sagt, dann wird es schon klappen. „Ich werde Commander Kyle vorschlagen, dass sie diesen Part übernehmen sollte.“

„Ich hoffe nur, dass Sie Erfolg haben werden.“ George trank den Rest des Wassers aus.

„Ihnen ist doch hoffentlich klar, dass man uns das, sollte es entdeckt werden, als Kollaboration mit der Allianz ausgelegt werden kann. Um dies mit einem weiteren Spruch der Menschen zu verdeutlichen: Was ist das Gegenteil von Gut gemacht? Gut gemeint.“

Irgendwie hörte Gorge sich so an, als ob all das ihn nicht sonderlich interessieren würde. Er hatte sich in den letzten Tagen auch selten sehen lassen. Assjima zuckte mit den Schultern. Es ging sie genauso genommen nichts an. „Wie sagt man doch so schön? No risk, no fun? Na ja, Spaß beiseite. Wir können immer noch behaupten, dass wir versuchen würden, Geheimnisse aus ihr herauszupressen. Und falls unser kleines Experiment gelingt, dann wird sie uns alles freiwillig erzählen.“

„Eins zu null für Sie Doc. Ich werde so schnell wie möglich damit beginnen, den Resonator zusammenzusetzen.“ Ein keckes Lächeln umspielte seine Lippen.

Na also. Da war er ja wieder der alte Sheridan. Die Deltanerin atmete auf. Es war beruhigend, seine gewohnte Zuversicht zu spüren. „George, ein Problem haben wir noch – der Canar – wir brauchen eine Kopie! Und es ist nicht viel Zeit, ihn zu kopieren …“

„Die Kopie muss zumindest optisch sehr überzeugend sein. So das sogar Ranar nicht sofort Unterscheiden könnte, welches das Original ist. Aber spätestens dann, wenn Sie es einsetzen sollte, benötigen wir die Redekunst eines Cardassianers, um da heraus zukommen. Hinzukommt, dass der Materievorrat im Alpha Flyer auf 17 Prozent gesunken ist. Aber für eine Kopie sollte es noch reichen.“

„Aber wenn wir die Kopie erst machen, nachdem Selina den Canar gestohlen hat … dann müsste sie ja zweimal einbrechen.“ Assjima sah ihn etwas ratlos an. „Ob wir vorher einen Scann machen können, den Sie dann zur Reproduktion benutzen können?“

„Ein einfacher Scann sollte genügen Doc. Dafür bräuchte man Ranar nicht einmal behelligen.“

„Wie meinen Sie das, George? Einer muss in ihre Nähe. Sie trägt den Stein an ihrem Gürtel.“

„Warten Sie“, George überlegte kurz. „Selbst die Transporter der Lemura haben ein Protokoll das jeden Transport dokumentiert. Diese Daten könnte ich verwenden, um ein Replikat des Canars anzufertigen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass diese Kopie nahe zu perfekt ist. Eine Aktion von 20 Minuten und es würde niemand bemerken.“

Assjima atmete auf. „George – das ist eine geniale Idee. Und Sie kommen problemlos an die Daten heran?“

Eine Kleinigkeit.“ Ein raubtierhaftes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Offiziers.

Das Gedankenbild ihres Gegenübers hätte Assjima nun lieber nicht sehen wollen. Es erinnerte sie schmerzhaft daran, dass sie Sam schon lange nicht mehr gesprochen hatte, geschweige denn …

„Nun gut, dann setzen Sie mal Ihren ganzen Scharm ein, Commander.“

In dem Fall ist er nicht nötig Doc. Sie vergessen das Ich einen Plan B vorbereitet habe damit wir gier unter umständen fliehen können. Daher habe ich diesbezüglich die Sensoren der Lemura modifiziert. Und dies wird nun dieser Aktion zugute kommen.“

„Ah! Sehr vorausschauend!“ George dachte wohl ständig an die Chefingenieurin, auch wenn er nicht indirekt von ihr redete. „Gut, dann machen wir das so. Aber grüßen Sie Julia bitte trotzdem von mir.“

Dieses Mal gingen beide Augenbrauen auf vulkanische Weise nach oben. Leugnen war zwecklos.

„Das werde ich, Doc“, sagte George in vielsagendem Ton.

„Danke! Und nun lassen Sie uns frischauf zur Tat schreiten!“ Die Deltanerin stand auf und klatschte in die Hände. Es war ihr anzusehen, dass sie sich auf die kniffelige Aufgabe freute. „Endlich mal wieder etwas anderes als Mullbinden und Pflaster.“

„Wohl wahr Doc.“ George war im Grunde auch froh darüber, etwas zu unternehmen. Er sehnte sich nach seinen Kindern. Und nach einer heißen Dusche sowie seinem Bett.

„George … Ihr Plan B … könnte der funktionieren? Ich halte es hier nicht mehr allzu lange aus.“ Der Ansatz von Freude war aus Assjimas Stimme verschwunden, als sie die Traurigkeit ihres Gegenübers sah. „Ich will wieder nach Hause.“ Hatte sie eben tatsächlich nach Hause gesagt? War die Community für sie inzwischen ein Heim geworden? Vielleicht …

„Der funktioniert. Wir müssen nur bis zur Ankunft von Terok Nor warten, da das Wurmloch dort eine große Rolle in dem Plan spielt. Commander Kyle weis darüber Bescheid. Keine Sorge Doc. Wir werden es schaffen“, sagte George und legte seine Hand auf ihre Schulter.

Es tat gut, diese warme Hand zu spüren. Körperkontakt war in diesen letzten Tagen für sie zur Mangelware geworden. Zudem strahlte George Zuversicht aus. Sie hätte noch lange einfach nur so dastehen wollen um von seiner Energie zu nippen. Doch die Zeit drängte. Sie musste dringend zu Commander Kyle. Wer weiß, was diesem wahnsinnigen Captain sonst noch so einfallen würde um sie auf Trapp zu halten. Die nächste Schießerei war doch schon vorprogrammiert und nur noch eine Frage der Zeit.

„In Ordnung Doc. Ich werde mich auf den Weg machen und die Daten besorgen. Ich nehme an Sie haben auch noch viel vorzubereiten.“

„Ja, ich muss ganz dringend mit Selina sprechen. Ich muss mir darüber Gedanken machen, welche Erinnerungen wir ihrem Spiegelbild einpflanzen wollen. Das wird eine heikle Aufgabe.“ Sie löste sich aus seinem Griff und lächelte ihn an. „Danke George. Wir werden dass schon irgendwie hinbekommen. Sowohl diese kleine Aktion als auch ihren Plan B.“

George nickte. „Auf jeden Fall Doc. Lassen Sie uns beginnen.“ Als er in der Tür stand, verabschiedete er sich von der Deltanerin. Dann war er gegangen.

Brynhild und CptJones in: Was machen wir heute Abend? Wir retten Menschen, ohne vorher zu fragen!

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Nach dem Gespräch mit Sheridan war Assjima zuversichtlich gestimmt. Es könnte tatsächlich klappen. Vorausgesetzt Selina konnte den Canar irgendwie in ihre Hände bekommen. Über den Kommunikator wollte sie lieber nicht mit der Kommandantin sprechen. Niemand konnte wissen, wer da alles mithörte. Ich entwickle langsam eine Neurose, so eine Art Verfolgungswahn dachte Assjima, als sie möglichst unauffällig durch die Korridore schlenderte und natürlich die eine oder andere Ohrfeige verteilen musste. Sie wollte ja schließlich nicht auffallen.

Selina war tatsächlich in ihrem Quartier. Besonders viel hatte sie in den letzten Tagen wohl nicht zu tun gehabt.

„Wenn dass so weiter geht, Commander, dann werde ich Sie noch als Hilfssanitäterin rekrutieren. Ich habe jedenfalls alle Hände voll zu tun.“ scherzte die Deltanerin, als sie zum zweiten Male innerhalb weniger Stunden auf dem wackeligen Stuhl saß. Dann legte sie der Offizierin ihren Plan in allen Einzelheiten dar.

Selina lauschte gespannt. „Und sie glauben wirklich, dass das klappt, Doktor?“

„Ich bin zuversichtlich. Aber garantieren kann ich für nichts.“

„Und es wird keine bleibenden Schäden hinterlassen?“

„Die Wirkung dieser neuen Suggestion wird nur von kurzer Dauer sein. Doch lang genug, um sie davon zu überzeugen, dass sie von der Allianz manipuliert wurde und ihren wirklichen Erinnerungen genügend Raum zu geben, sich wieder an die Oberfläche zu kämpfen. Ich denke, dass dürfte eine weitere Aufgabe für Sie sein, Commander. Sie sind prädestiniert dafür. Aber zuerst brachen wir den Canar.“

„Gut, ich habe schon so etwas wie eine Idee. Aber natürlich muss ich zuerst recherchieren und einige Vorbereitungen treffen. Ich werde Ihnen Bescheid sagen, wenn es losgeht. Wir bräuchten ein Codewort, damit wir den Kommunikator benutzen können.“

„Ein Codewort?“ Assjima lachte amüsiert. „Das ist ja wie in einem alten Thriller. Aber Sie haben Recht. Es nervt, wenn wir einander immer suchen müssen. Meine Hände schmerzen schon vom Ohrfeigen verteilen.“

„Ohrfeigen?“

„Die langen Wege durch die Korridore …“

„Ach so, ich verstehe.“ Selina kicherte leise. Manchmal konnte einem die Deltanerin wirklich Leid tun. „Wie wäre es mit dem Codewort Geile Böcke?“

Die Ärztin verschluckte sich beinahe. „Das über den Kommunikator würde wohl jeden aufhorchen lassen. Ein weniger auffälliges Synonym wäre besser. Einfach nur MÄNNER dürfte vollkommen ausreichen.“

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Selinas Herz schlug ihr bis zum Hals. Auf der einen Seite war sie froh und dankbar darüber, dass es tatsächlich eine Möglichkeit gab ihrem Alter Ego zu helfen. Auf der anderen Seite machte sich Aufregung in ihr breit. Ranar den Canar zu stehlen und durch eine Kopie zu ersetzen war keine leichte Aufgabe, selbst nicht für sie.

Die erste Offizierin ging in ihrem Quartier auf und ab. Sie wartete auf den Chefingenieur. Sheridan war damit beauftragt worden, eine Kopie des Canars herzustellen. Außerdem hatte er die genaue Lokalisation der Bajoranerin feststellen müssen.

Es klingelte an der Türe.

Endlich!

George betrat den Raum und überreichte Selina eine Kopie des Canars.

„Unser Giftzwerg befindet sich derzeit in ihrem Quartier. Genauergesagt unter der Dusche.“

Selinas rechte Augenbraue wölbte sich nach oben.

„Perfekt! Das bedeutet, sie hat ihre Kleidung abgelegt. Es müsste also recht einfach sein, den Canar auszutauschen.“

„Viel Glück.“ George zwinkerte der ersten Offizierin noch einmal zu und verließ dann ihr Quartier.

Selina betrachtete den roten Stein. Sie fragte sich, was der Canar für die Bajoranerin bedeutete. Durch John wusste sie, dass der Canar für Milseya unglaublich wichtig war.

Vorsichtig steckte sie den Stein in eine kleine Tasche, die an ihrem Gürtel befestigt war. Sie schnappte sich ihre schwarzen Handschuhe und steckte diese auch in eine Tasche, die direkt neben dem Trikorder hing.

Selina atmete noch einmal tief ein. Dann nahm sie den veralteten Kommunikator zur Hand und aktivierte ihn.

„Männer!“

Sofort deaktivierte sie das kleine Gerät wieder und verließ ihr Quartier.

Die offiziell 30-jährige bewegte sich im normalen Tempo durch die Gänge der Lemura. Ihr Puls wurde dabei aber immer schneller.

Warum bin ich nur so nervös? Das kenne ich gar nicht von mir!

Wahrscheinlich weil so viel von dieser Aktion abhängt?

Selina blieb bei einer Gabelung stehen. Im rechten Gang befand sich das Quartier der Bajoranerin. Vorsichtig sah sie um die Ecke. Die Luft war rein. Niemand befand sich auf dem Gang. Mit schnellen Schritten lief Selina zur Türe der stellvertretenden Kommandantin. Sie zückte ihren Trikorder und hielt ihn über das Zahlenschloß. Es dauerte unendliche 5 Sekunden, bis der Trikorder die Zahlenkombination des Schloßes errechnet hatte. Schnell zog sie sich noch die Handschuhe über. Mit leicht zittriger Hand tippte Selina die Zahlen ein. Die Türe glitt zur Seite und gab die Sicht auf den kleinen Raum frei.

Die erste Offizierin hatte sich in eine gebückte Position begeben und schlich nun an der Wand entlang und betrat so das Quartier. Die Türe hinter ihr glitt wieder zu. Eine Mischung aus schrägen Tönen und Dampf waberte ihr entgegen. Die Bajoranerin befand sich immer noch unter der Dusche und sang?! Nun ja, als Gesang konnte man das wirklich nicht bezeichnen. Vielleicht sollte irgendjemand mal zu ihr sagen, dass sie das lieber lassen sollte!

Selinas Blick fiel auf den Tisch und den Stuhl der im Raum stand. Ihre Klamotten lagen dort sauber zusammengelegt. Vorsichtig näherte sie sich der Kleidung aber der Gürtel samt Canar lag dort nicht. Selina sah sich im Quartier weiter um. Nirgends konnte sie den Gürtel entdecken. Das ließ nur noch eine Möglichkeit zu: Der Canar befand sich in der Naßzelle. Ob Ranar den Gürtel auch beim Duschen trug?

Selina zuckte mit den Schultern und schlich an die Wand gepresst zur Naßzelle. Die Türe war komplett geöffnet und ermöglichte ihr so einen freien Blick in den kleinen Raum. Dort befand sich eine Toilette, die Dusche und ein kleines Waschbecken.

Da ist er ja!

Selina hatte den Gürtel entdeckt. Er lag auf dem Waschbecken. Langsam betrat sie die Naßzelle und ließ dabei Ranar nicht aus den Augen. Die schrägen und schrillen Töne der Bajoranerin schmerzten in Selinas Ohren.

Was sang sie da nur? Für einen Moment konzentrierte sich die Sternenflottenoffizierin auf den Gesang der duschenden Frau.

„OOPS I did it again, I played with your heart and got lost in the game. Oh baby baby ...“

Selina schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe. Sie holte aus der Tasche an ihrem Gürtel die Kopie des Canars. Langsam näherte sie sich dem Waschbecken. Noch ein kleines Stück und sie war da.

Quietsch!

Erschrocken sah Selina zu Boden. Sie konnte es nicht fassen! Sie war auf eine Quietsche-Ente getreten!

Blitzschnell warf sie sich zu Boden und drückte ihren Körper so platt wie eine Pflunder.

Ranar stellte das Wasser aus. Sie hatte doch eben etwas gehört?

Sie warf einen prüfenden Blick über ihre Schulter und sah durch den Duschvorhang durch. Dieser war zwar transparent, machte aber durch seine Gewebestruktur eine verschleiernde Optik. Ranar konnte keine schemenhaften Personen erkennen. Kurz scannte sie nach Bildern, die von einer im Raum befindlichen Person kommen könnten aber sie empfang nichts. Sie öffnete den Wasserhahn wieder, räusperte sich und sang weiter.

Selinas Herz wäre ihr fast aus der Brust gesprungen. Wieso hatte sie diese Quietsche-Ente nur übersehen? Sie strafte gedanklich für diese Unachtsamkeit. Ihr Blick fiel wieder auf die duschende Ranar. Für einen Moment konnte sie unter den Duschvorgang sehen und erblickte eine riesige Narbe auf dem Rücken der Bajoranerin. Sie erstreckte sich vom linken Schulterblatt bis zur rechten Hüfte. Das wirkte bizarr aber passte zum Charakter der kleinen Frau.

Die erste Offizierin erhob sich wieder langsam und legte die Quietsche-Ente beiseite. In ihrer linken Hand hielt sie immer noch die Kopie des Canars. Vorsichtig näherte sie sich wieder dem Waschbecken. Sie griff nach dem Gürtel und entfernte den richtigen Canar. Diesen steckte sie dann in die Tasche an ihrem Gürtel. Sie nahm die Kopie des roten Steines und setzte diesen in den Gürtel der Bajoranerin ein. Er passte perfekt!

„Gute Arbeit, George!“ dachte Selina bei sich. Sie legte den Gürtel zurück auf das Waschbecken und achtete darauf, dass dieser genauso da lag wie sie ihn vorgefunden hatte.

Selina presste sich abermals gegen die Wand und schlich Stück für Stück aus der Naßzelle heraus. Sie musste jetzt so schnell wie möglich das Quartier verlassen, musste aber darauf achten, dass ihr nicht wieder ein Fehler unterlief. Ihr Blick haftete auf der duschenden und krächzenden Frau.

„Oops you think that I'm sent from above. I'm not that innocent.“

Die Sternenflottenoffizierin verzog ihr Gesicht.

Furchtbar! Einfach nur schrecklich!

Langsam schlich sie in den Wohnbereich des Quartiers, vorbei an Stuhl und Tisch in Richtung Türe. Sie ließ noch einmal ihren Blick durch den kargen Raum gleiten. Alles wirkte so, wie sie es vorgefunden hatte und sie schien auch nichts verloren zu haben. Ranar durfte keinen Verdacht schöpfen!

Die Türe war erreicht. Selina betätigte den Öffnungsmechanismus und schlich sich heraus. Die Türe schloss sich wieder und Selina stand tief schnauffend im Gang. Schnell setzte sie sich in Bewegung. Niemand durfte sie auch nur in der Nähe von Ranars Quartier sehen.

Die Gänge der Lemura erschienen ihr endlos lang bis sie endlich wieder ihr Quartier erreicht hatte.

Selina warf sich erschöpft auf das Bett. Sie zückte den Kommunikator wieder und aktivierte ihn.

„Männer!“

Jetzt musste die Deltanerin wissen, dass die Klau-Aktion funktioniert hatte.

Wie verabredet wartete Selina in ihrem Quartier auf Dr. Assjima. Die Hoffnung und Zuversicht ihrem Alter Ego helfen zu können, hatte neuen Aufwind bekommen .....

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George begab sich in aller Ruhe in die Nähe des einzigen Personentransporters der Lemura. Niemand zu sehen. Ausgezeichnet dachte George.

„Computer aktiviere Programm Sheridan Omega 1 Alpha geheim.“

„Programm aktiv.“, meldete die bajoranische Computerstimme.

„Sensoren in den Sektionen 5 bis 9 deaktivieren und durch eine Feedbackschleife der letzten 20 Sekunden ersetzten. „

„Befehl ausgeführt.“, George ging ganz normal weiter. Die internen Sensoren waren nun mit einer Art Dauerschleife geblendet worden. An der Transporterkonsole angekommen nahm er den Tricorder und suchte sich die Protokolle heraus die den letzten Transfer von Ranar aufgezeichnet hatten. Nach weiteren drei Minuten war er fertig. Er deaktivierte den Tricorder und ging einfach weiter.

„Computer nenne mir den gegenwärtigen Aufenthaltsort von Milseya Ranar Genehmigung Sheridan Epsilon Gamma, anfrage Löschen.“

„Milseya Ranar befindet sich in ihrem Quartier in der Nasszelle. Anfrage wird gelöscht.“, meldete erneut die künstliche Stimme. Braves Mädchen dachte George.

„Computer Programm Sheridan Omega 1 Alpha geheim in 20 Sekunden deaktivieren und die Sensoren wieder Aktiveren.Verschlüsselungscode Sheridan Theta.“

„Verstanden.“, bestätigte die künstliche Stimme.

10 Minuten später hatte George die Daten in den Computer des Alpha Flyers überspielt. Es dauerte eine halbe Stunde, bis er die Daten des Canars extrahiert hatte. Nun Konvertierte er diese Daten zu Replicator Vorlagedatei und aktivierte den Replicator. Wenige Sekunden später erschien die Kopie des Canars im Ausgabefach.

Unauffällig ließ George diesen nun in seiner Hosentasche verschwinden.

Nachdem Commander Kyle die Kopie freudig entgegen genommen hatte, begab sich George zu, Julia. Immerhin würde Sie gleich ihre Schicht beenden. Danach war immer noch Zeit genug den Resonator zusammenzusetzen.

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